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Thema: (?) (10491) Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10491 Beiträge:
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muemmel Am: 17.10.2010 15:14:37 Gelesen: 4703453# 717 @  
Hallo,

an diesem trüben Sonntag nun ein einfacher Fernbrief vom 27.10.1923 von Marienberg nach Frankenberg, frankiert mit zwei Marken der 317 AP.



Beide Orte lagen im Bereich der ehemaligen OPD Chemnitz und der Brief wurde anscheinend am Bahnhof oder direkt am Zug aufgegeben. Jedenfalls lässt der Bahnpoststempel CHEMNITZ-REITZENHAIN das stark vermuten.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 18.10.2010 18:21:39 Gelesen: 4703305# 718 @  
Und noch einen mit gleicher Fankatur hinterher.

Gelaufen am 27.10.1923 von Berlin nach Stuttgart:



Interessant ist der Absender, nämlich die "Württembergische Gesandtschaft in Berlin". Heutzutage werden die Landesvertretungen genannt.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 19.10.2010 15:55:55 Gelesen: 4703168# 719 @  
Einen Tag später ging dieser Brief von Heilbronn nach Stuttgart auf die Reise.



Ebenfalls frankiert mit einem senkrechten Paar der 317 AP.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 20.10.2010 16:32:45 Gelesen: 4703022# 720 @  
Und dann wäre da noch ein Brief in dieser Art vom 30.10.1923 von Auerbach nach Tannenbergsthal:



Allerdings weist dieser Brief zwei Nettigkeiten auf. Zum Einen handelt es sich um einen wiederverwendeten Brief, bei dem die Adresskappe "Pfiffikus" zum Einsatz kam (Erstverwendung am 13.10.1923, also innerhalb der selben Portoperiode). Zum Anderen trägt der Brief den Werbestempel "AUERBACH (Vogtl.) Gardinen, Stickereien - Weißwaren - Spitzen - Wäsche".

Pfiffige Grüße
Harald
 
rostigeschiene (RIP) Am: 20.10.2010 17:20:56 Gelesen: 4703008# 721 @  
Damit Harald nicht immer den Alleinunterhalter spielen muss, werde ich zur Abwechselung auch mal wieder einen Brief vorstellen.



Mef der 317AP als waagerechtes Paar von Eutin nach Eckernförde, am 26.10 1923.
Absender war der Generalvertreter der Wasserwerke A.-G. Bremen.
Ein schönes, dekoratives Stück mit Werbeindruck der Firma Goldina AG. Näheres über diese Firma will ich noch herausfinden. Wenn aber schon jemand Informationen über Goldina hat, bin ich nicht bös, wenn er mir diese mitteilt.

Werner
 
reichswolf Am: 21.10.2010 00:01:28 Gelesen: 4702946# 722 @  
Heute kann ich auch mal wieder etwas zeigen, und zwar eine P146I in Formularverwendung vom 20.11.1923 (Ersttag der PP24). Die Karte wurde bar frankiert, wie der blaue Einzeiler Gebühr bezahlt zeigt. Gelaufen ist sie von WEHR * (Bz. AACHEN) * zunächst an des Haupttelegraphenamt in Heidelberg, wo sie am 24.11. den Posteingangsstempel T.A. HEIDELBERG Eing. erhielt. Von Heidelberg wurde die Karte weitergeleitet an das Haupttelegraphenamt Karlsruhe, und auch dort erhielt sie einen Tag später einen Eingangsstempel: T.A. KARLSRUHE (B.) Eing. Nr.



Beste Grüße,
Christoph
 
muemmel Am: 22.10.2010 15:46:52 Gelesen: 4702762# 723 @  
Hallo Freunde der Inflationsbelege,

nach eintägiger Abstinenz heute nun ein eingeschriebener Brief vom 26.10.1923 von Köln nach Leipzig, 10 Millionen fürs Porto und 10 Millionen für die Einschreibengebühr.



Stempel noch mit alter Schreibweise "CÖLN" während beim Einschreibzettel der Ortsname mit "K" geschrieben ist.

Einen guten Start ins Wochenende wünscht
der Harald
 
Fillemille29 Am: 22.10.2010 21:00:53 Gelesen: 4702721# 724 @  
@ muemmel [#723]

Hallo Harald,

hier nun mal wieder was für Deine "Augen". Anbei ist ein Brief vom 14.11.1923 mit einer Massenfrankatur aus der Zeit 12.11.-19.11.1923. Er ist frankiert mit 4 x 500 Mio = 2 Mrd sowie 90 x 200 Mio= 18 Mrd, alsomportogerecht mit 20 Mrd Mark. Es ist ein unzustellbarer Brief mit Zustellurkunde. Die Entwertung erfolgte mit Bremer Gasschlauchstempel.

Briefvorderseite:



Briefrückseite



Habe noch einige interessante Massenfrankaturen- sie sind zwar nicht immer so gut erhalten, aber sind doch whnsinnig interessant.Mal sehen wie ich sie eingescannt bekomme, da sie größer als DIN A4 sind.

schönes Wochende
Achim
 
duphil Am: 22.10.2010 22:31:45 Gelesen: 4702702# 725 @  
@ Fillemille29 [#724]

Hallo Achim!

Was ist denn ein Bremer Gasschlauchstempel? Ich sehe zwar den Abschlag, kann mir aber gar nichts darunter vorstellen.

Dieses Thema (Deutsches Reich Inflationsbelege) gefällt mir sehr gut und ich habe hier schon die (in meinen Augen) dollsten Dinger gesehen. Bitte macht weiter so!

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
muemmel Am: 23.10.2010 19:04:45 Gelesen: 4702519# 726 @  
@ Fillemille29 [#724]

Guten Abend Achim,

irgendwo habe ich schon einmal etwas von dem Bremer Gasschlauchstempel gelesen oder gehört, aber das ist dann in Vergessenheit geraten. Umso schöner, dass Du uns hier einen solchen Beleg vorstellen kannst. Vielen Dank dafür.

Von meiner Seite nun wieder ein vollkommen unspektakulärer Brief mit zwei Marken der 317, aber nun vom Walzendruck stammend.



Gelaufen am 28.10.1923 von Heiligenhafen nach Hannover.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 24.10.2010 17:15:03 Gelesen: 4702366# 727 @  
Salut,

heute nun ein Fernbrief der 2. Gewichtsstufe bis 100 Gramm, für den das Porto 14 Millionen Mark betrug.



Gelaufen am 23.10.1923 von Breslau nach Leipzig und frankiert mit Marken der 309 AP, 312 AP und 317 AW.

Schöne gemischte Grüße
Harald
 
Baldersbrynd Am: 25.10.2010 08:13:27 Gelesen: 4702237# 728 @  
Hallo,

hier ein Auslandsbrief aus Elberfeld nach Kopenhagen, gesendet letzte Tag der 21. PP. Frankiert mit 6 mal 5 Mill. Mark zusammen 30 Millionen Mark.

Viele Grüße
Jørgen


 
Fillemille29 Am: 25.10.2010 12:33:08 Gelesen: 4702156# 729 @  
@ duphil [#725]

Hallo Peter,

bei Massenfrankaturen besteht ja das Problem bei mehr als 50-ultimo die Marken entsprechen Postordnung zu entwerten. Laut Postordnung mußte ja jede Marke entwertet werden. Die Postbeamten machten es sich einfach, sie entwerteten entweder mit Blaustift, mit Päckchenstempel oder mit Gummistempel (Ort, Name usw.), um mehrere Marken mit einmal zu entwerten. In Bremen nahm der Postbeamte ein Stück Gasschlauch und mit seiner Querschnittsseite wurden nun die Marken entwertet.

Es gibt die verschiedensten Entwertungsformen (Kreuze, Sterne, Striche usw), der Stempel war dann meistens aus Holz. Ich hoffe, diese kleine Erläuterung reicht Dir.

Tschüß
Achim
 
muemmel Am: 25.10.2010 12:57:12 Gelesen: 4702147# 730 @  
Halli, hallo, hallöle,

hier eine Ansichtskarte, bei der Sammler derselben das kalte Grausen packt. Doch den Belegesammler stört es wenig.



Die Karte machte sich am 30.10.1923 von Schifferstadt nach Graz in Österreich auf den Weg. Zum Einsatz kamen je drei Marken der 314 AP und 317 AW, was dem Porto von 18 Millionen für Auslandskarten in der Portoperiode 21 entsprach. Allerdings galt für Österreich der Inlandstarif von 4 Millionen. Somit hat der Absender der Reichspost 14 Millionen Mark geschenkt.

Warum macht mir eigentlich niemand solch ein Geschenk? Schnief.

Schönen Gruß
Harald
 
petzlaff Am: 25.10.2010 14:33:26 Gelesen: 4702120# 731 @  
@ muemmel [#730]

Ein AFFENSTARKER Beleg. :-) Danke für`s Zeigen.

LG, Stefan
 
duphil Am: 25.10.2010 15:03:22 Gelesen: 4702103# 732 @  
@ Fillemille29 [#729]

Hallo Achim!

Vorstellen kann ich mir diese Art der Entwertung der Briefmarken mittels Gasschlauch schon. Nur verstehen kann ich es nicht. Für mich wäre es viel zu mühsam, mit dem Schlauch zu arbeiten. Mit einem Blei(Kopier)stift geht das Ganze doch sicher schneller.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
muemmel Am: 26.10.2010 19:46:55 Gelesen: 4701951# 733 @  
Guten Abend,

heute nun mal etwas ganz anderes, nämlich Belege mit Postfreistempeln.

Zunächst eine Drucksache aus der Portoperiode 7 zu 50 Pfennig vom 18.3.1922 von Frankfurt/Main nach Göggingen (wenn ich das richtig lese):



Und noch eine Drucksache aus der Portoperiode 6 zu 15 Pfennig vom 16.4.1921 von Hannover nach Gmünd:



Mit Einführung dieser Art der Freimachung wurden die Stempel zunächst in schwarzer Farbe abgeschlagen, später (ca. September 1921, wenn ich mich recht entsinne) wechselte dann die Farbe nach Rot.

Auch solche Belege mit Postfreistempeln sind Belege der Inflationszeit.

Schönen Gruß
der Harald
 
muemmel Am: 27.10.2010 16:05:44 Gelesen: 4701875# 734 @  
So, liebe Forumler,

bevor es am Donnerstag nach Sindelfingen geht, vorher noch ein ganz einfacher Fernbrief:



Gelaufen am 29.10.1923 von Ottenburg nach Stuttgart und frankiert mit einer Marke der 318 AP.

Ich bin dann mal weg.
Schönen Gruß
Harald
 
Postgeschichte Am: 27.10.2010 21:01:33 Gelesen: 4701850# 735 @  
@ muemmel [#733]

Hallo Harald,

ja, auch die Postfreistempel, die als Ziermusterfreistempel in die Postgeschichte eingegangen sind, gehören zur Inflationszeit. Sie kommen in verschiedenen Formen in schwarz und rot (ab dem 1.8.1921) vor. Mit Wirkung vom 20.12.1920 wurden erstmals Postfreistempel in Berlin verwendet, später auch in größeren Städten im Deutschen Reich. Die mit Barfreimachungsmaschinen ausgerüsteten Postämter sollten auch Briefsendungen aus anderen Orten zur Abstempelung mit dem Freistempel übernehmen. Mit solchen Freistempeln bedruckte Sendungen waren als gültig freigemacht anzusehen (§ 4 Postordnung von 1921).

Wer sich weiter über die Ziermusterfreistempel informieren möchte, dem seien die Gildebriefe 227, 228, 230 und 231 zu empfehlen, in denen Horst Müller "Die Ziermusterfreistempel der Deutschen Reichspost 1920 bis 1922" mit den bisher bekannten Mustern und Verwendungsdaten darstellt. Die Gildebriefe sind sicher noch bei der Poststempelgilde erhältlich.

Gruß
Manfred
 
Fillemille29 Am: 29.10.2010 21:30:40 Gelesen: 4701600# 736 @  
Zu den Postfreistempel nun von mir einige Belege aus der Anfangszeit.

Gemäß Verfügung im Nachrichtenblatt Nr. 32 vom 7.3.1923 hat die Reichspost die Erprobung von Barfreimachungsapparaten selbst in die Hand genommen und entsprechend Apparate von 5 Firmen herstellen lassen, unter anderem von der Uhrenfabrik L.Furtwängler AG. Wertrahmen in 15 verschiedenen Ausführungen mit Apparatenummern A1-A32, unten rechts mit senkrechtem Summenzähler standen in der Verwendungsdauer Februar-September 1923 zur Verfügung.

Die Abdrücke sind stets unklar und etwas verwischt, da sie auf das Farbtuch durchgeschlagen sind. Die Tatsache, zusammen mit der begrenzten Wertereihe, war die Ursache, weshalb sich die Maschinen nicht durchsetzen konnten.Die Stempelfarbe umfasst alle Töne von violett bis rot, aber auch schwarz.

Hier nun einige dieser Freistempel. Weitere Informationen zur Postautomation der Deutschen Reichspost bis 1923 erscheinen in den nächsten INFLA Berichten
(INFLA Bericht 239 -Sept. 2010 -1.Teil Bericht zu Aushilfsausgaben der Automatenpostkarte)

A.Nr.3 - Fa. Karl Schmalfeld G.m.b.H Berlin SW48



A.Nr.6 - Reichsmonopolamt für Branntwein Berlin W9



A.Nr.9 - Palmin H.Schlinck&CIE. A.-G. Hamburg 1



Wer weiss etwas zur Portostufe 1000 ? Keine Information in "INFLA Bericht 174 von 1994", "Die Deutschen Post-und Freistempel- Poststempelgilde -1980" sowie "Moser Handbuch - 1933".

A.Nr.15 -Carl Gentner, Nigrin, Göppingen



A.Nr.18- Rudolf Becker Großhandlung für Druckereibedarf, Leipzig 13



A.Nr.26 - Poldi Hütte, Berlin SO 16



So nun reicht es, viel Spaß beim Betrachten.

Achim
 
JFK Am: 29.10.2010 22:16:41 Gelesen: 4701589# 737 @  
@ Fillemille29 [#736]

Hallo Achim,

war das nicht die Gebühr für einen Brief im Fernverkehr Inland bis 20gr.?

lieben Gruss
Jürgen (JFK)
 
Postgeschichte Am: 30.10.2010 01:02:11 Gelesen: 4701579# 738 @  
@ Fillemille29 [#736]

Hallo Achim,

so viele Furtwängler auf einen Blick zu sehen, blendet :-). Mir gefällt vor allem der Leipziger und der Brief der Rechnungsstelle des Reichsmonopolamts für Branntwein. Herzlichen Glückwunsch zu den seltenen Stücken.

Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 31.10.2010 16:41:00 Gelesen: 4701262# 739 @  
Hallo, Freunde der Inflationsbelege,

es freut doch ungemein, dass dieser Thread auch mit schönen Belegen gefüllt wird, wenn ich nicht da bin. Schööööne Sachen sehe ich hier nach meiner Rückkehr aus Sindelfingen.

Von dort habe ich diese Vorderseite eines Briefes mit gebracht:



Fernbrief über 20 Gramm vom 7.12.1923 von Liegnitz nach Bunzlau mit einer hübschen "Übergangsfrankatur". 15 Pfennig wurden mit Rentenpfennigmarken erbracht und die restlichen 5 Pfennig mit Inflationsmarken.

Schönen Gruß
Harald
 
BD Am: 31.10.2010 17:22:01 Gelesen: 4701257# 740 @  
@ Fillemille29 [#736]

Hallo Achim,

ich durfte den Leipziger Stempel schon in Original beim Infla-Treffen sehen, aber die Ansammlung der Stempel ist traumhaft. Ich gratuliere zu diesen sehr seltenen Prachtstücken!

Beste grüsse Bernd
 
Baldersbrynd Am: 02.11.2010 07:29:14 Gelesen: 4701032# 741 @  
Hallo Infla Freunde,

viele schöne Belege sieht man hier. Ich schaue auch einen Postfreistempel. Porto 40 Milliarden Mark für Auslandsbrief, gesendet am 19.11.1923. Dieser Stempel steht nicht im meinen Kataloge "Die Deutschen Post und Absender Freistempel".

Viele Grüße
Jørgen


 

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