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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10457 Beiträge:
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muemmel Am: 03.06.2012 23:40:20 Gelesen: 4429850# 1608 @  
Guten Abend zu später Stunde,

aus der Portoperiode 24 (12.–19.11.1923) hier ein Brief der 2. Gewichtsstufe bis 40g nach Südafrika, für den das Porto 60 Milliarden betrug:




Gelaufen am 17.11.23 von Berlin, frankiert mit Marken der 328 AW. Kapstadt als Destination dürfte nicht allzu häufig sein.

Gute Nacht
Harald
 
Pommes Am: 03.06.2012 23:43:07 Gelesen: 4429849# 1609 @  
Hallo an die Infla-Spezies,

um nicht noch ein weiteres entsprechendes Thema zu eröffnen, möchte ich diese Marke besser hier im Inflations belege-Thema zeigen, sorry und Entschuldigung!



Am Wasserzeichen dürften keine Zweifel bestehen. Was mich stutzig macht, ist, dass der MICHEL die Nummer 181 mit "Mitte Mai 1922" als Frühdatum beschreibt. Der Stempel auf der Marke zeigt aber den 07.02.1922. Kann mir hier einer der Infla-Spezies vielleicht weiter helfen? Ich habe die Marke gerade hier zur Ansicht und eigentlich wollte ich sie so kaufen, aber nun habe ich einige Zweifel.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
philast Am: 04.06.2012 19:49:23 Gelesen: 4429507# 1610 @  
Hallo Infla Gemeinde,

zu der dargestellten Mi 181 gestempelt kann ich nur sagen, dass ich sie gar nicht erst einem Prüfer vorlegen würde, weil Falschstempel kann ich auch schreiben ;-).

Zu dem Urteil komme ich einfach aufgrund des Stempeldatums. Die Micheldatumsangabe "Mitte Mai 1922" lässt für Frühverwendungen allenfalls noch Abstempelungen nach dem 5.5. als plausibel erscheinen für große Städte, alles was datumsmäßig früher ist, ist, gerade was diese hochwertige Ausgabe anbelangt, absolut unwahrscheinlich.

Falsch eingestellte Stempeldaten kommen zwar immer wieder mal vor, aber so eine Kombination hochwertige Marke und falsch eingestelltes Stempeldatum würde ich auch als unwahrscheinlich einstufen.

Des weiteren differiert die Form der '2' in der Monatsangabe etwas zu der Form der '22' in der Jahresangabe soweit man dies am Scan beurteilt. Also zuviele Fragen bei dieser Marke.

Mit freundlichen Grüßen
philast
 
erron Am: 04.06.2012 23:28:56 Gelesen: 4429356# 1611 @  
@ Pommes [#1609]

Ich halte diesen Stempelabschlag von Hamburg anhand des Scans für echt und zeitgerecht.

Die Jahreszahl (22) im Stempelabschlag wurde meiner Meinung nach irrtümlich von den Postbediensteten falsch eingestellt.

Ich würde diese Marke im Vorfeld einen INFLA Berlin Prüfer (Winkler, Weinbuch, Tworek, Fleiner, Bauer, Meyer) mit einer freundliche Mail incl. eines deutlichen 600 dpi Scans von dieser Marke zusenden. Mit der Bitte, ob sich eine Prüfung wegen des meiner Meinung nach irrtümlich eingestellten Stempeldatums lohnt.

mfg

erron
 
muemmel Am: 05.06.2012 18:51:52 Gelesen: 4428904# 1612 @  
@ Pommes [#1609]

Hallo Thomas,

ich befürworte errons [# 1611] Vorschlag.


Heute eine Auslandsdrucksache bis 50 Gramm aus der Portoperiode 25 (20.–25.11.1923):




Das Porto betrug 16 Milliarden. Interessant hierbei ist neben der 327 AP die Verwendung der Marken 325. Vorderseitig kamen 3 Marken der 325 AP (Plattendruck) zum Einsatz und weitere 8 Marken der 325 AW (Walzendruck) auf Vorder- und Rückseite. Solch eine "Mischfrankatur" mit Marken zweier unterschiedlicher Druckverfahren findet man sicher nicht häufig.

Schönen Gruß
Harald
 
philast Am: 05.06.2012 19:50:46 Gelesen: 4428881# 1613 @  
Guten Abend,

nochmals zu Beitrag [#1609].

Ich hätte gestern Abend auch noch auf den Gedanken kommen können, in Infla Band 48 'Gebrauchte Inflamarken echt oder falsch', nachzuschauen. Dort ist in Kapitel 4.1 Seite 55/56 folgendes geschrieben worden.

Zitat:
Die wichtigsten Erscheinungsdaten der am meisten gefälschten Inflationsmarken sind nachstehend aufgelistet. Ziffern und Arbeiter Serie mit Wasserzeichen Waben (aus Mi-Nr. 177-196) ab 1.Mai 1922.

Dann kommen noch weitere Ausgaben in der Liste und dann folgendes: Abstempelungen auf diesen Marken sind, selbst wenn es sich um einen 12 Stunden Stempel mit einem früheren Datum als oben angegeben handelt, immer Rückdatierungen und somit Stempelfäschungen. Sie brauchen solche Marken nicht zur Prüfung vorzulegen.

Mit freundlichen Grüßen
philast
 
Pommes Am: 05.06.2012 22:00:58 Gelesen: 4428851# 1614 @  
@ Pommes [#1609]
@ philast [#1610] und @ [#1613]
@ erron [#1611]
@ muemmel [#1612]

Danke für Eure Hinweise.

Zur Wiedergutmachung der "Beschmutzung" des Themas mit einer losen Marke, zeige ich noch eine Postkarte aus der 13. Portoperiode (01.03.1923-30.06.1923) aus Schmölln nach Chemnitz vom 28.06.1923 mit 40 Mark für eine Fernpostkarte richtig frankiert. Für 2,88 Millionen Mark Knöpfe ist auch nicht schlecht.




Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
muemmel Am: 07.06.2012 14:09:08 Gelesen: 4428186# 1615 @  
Hallo Inflafreunde,

letzthin fiel mir ein Bücherzettel in die Finger, der zunächst etwas außergewöhnlich erschien:



Bücherzettel, mit denen man - wie der Name schon sagt - Bücher, aber auch Notenblätter und einige andere Dinge bestellen konnte, unterlagen den gleichen Tarifen wie Drucksachen.

Im Dezember 1923 konnten die Inflationsmarken zwar noch aufgebraucht werden, aber die hier verklebten 4 Milliarden entsprachen gerade einmal 0,4 Rentenpfennig. Doch wenn man das Teil nun umdreht, wird schnell klar, dass der Postbeamte seiner Zeit bei der Monatseinstellung des Stempels um einen Monat voraus war:



Der Beleg stammt also vom 20.11.23 (Portoperiode 25, 20.–25.11.1923) und mit 4 Milliarden daher tarifrichtig frankiert.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 08.06.2012 22:55:42 Gelesen: 4427500# 1616 @  
Guten Abend zu später Stunde,

aus der Portoperiode 26 (26.–30.11.1923) wäre hier eine Drucksache in die benachbarte Schweiz:



Drucksachen ins Ausland kosteten je 50 Gramm in dieser Portoperiode 16 Milliarden Mark. Demnach muss es sich hierbei um eine Drucksache der 2. Gewichtsstufe bis 100 Gramm gehandelt haben und die demnach auch mit 32 Milliarden tarifrichtig frankiert worden ist.

Doch halt! Die Portoperiode 26 ist die Periode der Vierfachaufwertung. Ganze acht Marken dieser Wertstufe wären für das Porto vollkommen ausreichend gewesen. Hier haben wir es also wieder einmal mit einem "voll frankiertem" Beleg zu tun.

Einen guten Start ins Wochenende wünscht
der Harald
 
muemmel Am: 09.06.2012 19:49:06 Gelesen: 4427258# 1617 @  
Guten Abend allerseits,

aus der Portoperiode 6 (1.4.–31.12.1921) hier eine Drucksache mit Postfreistempel:



Nun könnte man meinen, das ist doch nichts Besonderes. Auf den ersten Blick stimmt das auch, aber es gibt zwei Dinge, die nicht alltäglich sind.

1. Bei den Bremer Postfreistempeln jener Zeit stand die Uhrzeit immer oberhalb des Datums.
2. Die Farbe Schwarz wurde erst ab 1.8.1921 durch Rot ersetzt (jedenfalls soweit mir bekannt). Diese Drucksache ist aber am 16.7.21 abgestempelt.

Und nun schaut mal schön Fußball.

Harald
 
Postgeschichte Am: 09.06.2012 22:52:49 Gelesen: 4427222# 1618 @  
@ muemmel [#1617]

Hallo Harald,

der 1.8.1921 für die Umstellung der Stempelfarbe auf Rot ist korrekt. Sicher gab es auch Beamte, die sich nicht an die Weisungen hielten, doch dürfte es sich hierbei nur um Tage handeln. Die Abstempelung mit Datum 16.7.1921 könnte auch auf eine Falscheinstellung, 16.7.1921 statt 16.8.1921, zurück zu führen sein.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 10.06.2012 15:16:18 Gelesen: 4426964# 1619 @  
@ Postgeschichte [#1618]

Hallo Manfred,

ob beim Wechsel der Stempelfarbe ein "harter Schnitt" erfolgte, ist mir nicht bekannt. Aber eine irrtümliche Falscheinstellung des Monats kann natürlich auch nicht ausgeschlossen werden.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 10.06.2012 21:30:55 Gelesen: 4426908# 1620 @  
Hier eine weitere Drucksache mit Postfreistempel, diesmal aus der Portoperiode 9 (1.10.–14.11.1922), wo bereits 100 Pfennig für das Porto fällig waren:



Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 11.06.2012 14:20:42 Gelesen: 4426685# 1621 @  
Hallo Inflafreunde,

aus der Portoperiode 26 (26.–30.11.1923) – die Periode der Vierfachaufwertung – hier eine Fernpostkarte, die nun 40 Milliarden an Porto verschlang:



Gelaufen am 28.11.23 von Dewangen (heute zu Aalen gehörig) nach Heubach, frankiert mit 328 AP. Solche Belege sind nicht selten, saubere Stempel aus Württemberg hingegen schon. Und hier sieht man sehr gut, dass dort keine Sterne im Stempel verwendet wurden, sondern kleine Kreuze.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 12.06.2012 15:11:32 Gelesen: 4426185# 1622 @  
Ebenfalls aus der Portoperiode 26 hier eine Drucksache der 2. Gewichtsstufe bis 50 Gramm, für die 32 Milliarden Porto zu berappen waren:



Gelaufen am 29.11.23 von Berlin nach Potsdam, frankiert mit 4 x 326 AW.

Anzumerken ist, dass Drucksachen höherer Gewichtsstufen ganz allgemein deutlich seltener sind als "gewöhnliche" Drucksachen.

Schöne Grüße vom grauen Niederrhein
Harald
 
erron Am: 12.06.2012 19:21:55 Gelesen: 4426070# 1623 @  
In Neuenbürg (OPD Stuttgart) war anscheinend zum Ende der Hochinflationszeit ein gravierender Briefkuvertmangel.

Nur so lässt sich dieser Beleg erklären. Die zur Herstellung des Briefumschlages benutzte Zeitung stammt von April 1919.

Der Stempelabschlag von Neuenbürg ist etwas schwach abgeschlagen, zu entziffern sind .3 D.. 23 und Uhrzeitangabe 12-1 N.

Der Beleg ist portogerecht als Fernbrief bis 20 Gramm frankiert; mit einer Rentenpfennig Dienstmarke Nr D 100, die mit Abstempelung aus Dezember 1923 nicht oft zu finden sind.





mfg

erron
 
muemmel Am: 13.06.2012 20:50:15 Gelesen: 4425533# 1624 @  
@ erron [#1623]

Hallo erron,

ein wahrhaft schöner Beleg, der die damalige Situation gut verdeutlicht und dann noch mit einer Rentenpfennig-Dienstmarke aus Dezember 1923.

Glückwunsch zu dem Beleg.

Schönen Gruß
Mümmel
 
muemmel Am: 13.06.2012 20:59:16 Gelesen: 4425531# 1625 @  
Hallo Inflafreunde,

da fast ganz Deutschland dem Fußball ergeben ist, kann ich mit Muße einen weiteren Beleg aus der Portoperiode 26 (25,–30.11.1923) vorstellen:




Der einfache Fernbrief verschlang 80 Milliarden Porto und für die Eilzustellung waren 160 Milliarden fällig. Verklebt wurden 2 Marken je 20 Milliarden (329 AW), vierfach aufgewertet gleich 160 Milliarden. Da auf dem Brief noch ein Stempel "Gebühr bezahlt" prangt, wurden die fehlenden 80 Milliarden also bar bezahlt.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 14.06.2012 19:54:02 Gelesen: 4425118# 1626 @  
Ein weiterer Brief aus der Portoperiode 26, diesmal von Hamburg in die Tschechoslowakei:



Da für Ungarn und die CSR ein ermäßigter Sondertarif von 240 Milliarden Mark galt also portogerecht frankiert. Gelaufen am 30.11.23 (Letzttag der Portoperiode) und frankiert mit 3 x 329 AP.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 15.06.2012 20:44:02 Gelesen: 4424696# 1627 @  
und hinterher noch eine Postkarte von Berlin nach Budapest:




In der Vierfachperiode betrug das Porto für Postkarten in die CSR und nach Ungarn 144 Milliarden, wobei Belege nach Ungarn deutlich seltener sind als solche in die Tschechoslowakei.

Einen guten Start ins Wochenende wünscht
der Harald
 
kauli Am: 15.06.2012 21:42:58 Gelesen: 4424671# 1628 @  
Hallo zusammen,

dann wird es wieder Zeit für einen Dienstbrief, die ja hier immer zu kurz kommen. Ein Ortsbrief innerhalb Berlins, bei dem die Frankatur meisterhaft verklebt wurde. Für einen Ortsbrief aus der PP 19 bis 20g waren 800 Tsd Mark fällig, stimmt auf den Pfennig.

Viele Grüße
Dieter




 
Gernesammler Am: 16.06.2012 18:15:14 Gelesen: 4424422# 1629 @  
@ muemmel [#1627]

Hallo zusammen,

Einschreiben von Berlin nach Amsterdam in der PP 13 mit 380 RM frankiert, 300 RM für den Brief und 80 RM für die Einschreibgebühr (portogerecht).
Das gute Stück kam dann auch am 28.4.1923 wieder zurück.

Gruß Rainer


 
muemmel Am: 16.06.2012 19:15:07 Gelesen: 4424414# 1630 @  
Guten Abend,

ich mach dann mit der Portoperiode 26 (25.–30.11.1923) weiter. Heute mit einem eingeschriebenen Ortsbrief:




Das Porto betrug 40 Milliarden und die R-Gebühr 80 Milliarden, also tarifrichtig mit 120 Milliarden frankiert. Anscheinend war Herr Friedel zwischenzeitlich umgezogen und der Breif wurde an die neue Adresse in Berlin-Nikolassee zugestellt, daher rückseitig zwei Ankunftstempel. Frankiert wurde mit 3 x 328 AP.

Eingeschriebene Ortsbriefe sind an sich schon recht selten zu finden, um so mehr erfreut mich der Erwerb dieses Teils aus der Vierfachperiode.

Die Stempelabbildungen kommen demnächst auch noch in die Datenbank.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 17.06.2012 15:04:47 Gelesen: 4424195# 1631 @  
Ebenfalls aus der Portoperiode 26 hier ein besonderes Schmankerl:



Belege mit Versandart "Geschäftspapiere" sind nicht wirklich häufig zu finden, um so schöner dieses Exemplar vom Ersttag der Vierfachaufwertung und dazu noch mit lesbarem bayrischen Stempel.

Das Porto für Geschäftspapiere bis 250 Gramm betrug zu der Zeit 80 Milliarden Mark.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 18.06.2012 18:28:41 Gelesen: 4423789# 1632 @  
Guten Abend an die Freunde der Inflationsbelege,

heute stelle ich den vorläufig letzten Beleg aus der Portoperiode 26 (26.–30.11.1923) vor:



Ein Paket bis 12 kg und Entfernung bis 75 km verschlang zu der Zeit 640 Milliarden Mark an Gebühren.
Diese wurden hier mit 16 Marken der 328 AP zu je 10 Milliarden (160 Milliarden x 4 = 640 Milliarden) erbracht. Gelaufen am 30.11.23 (Letzttag der Portoperiode) von Unteregg nach Gräfelfing.

Lange habe ich nach einer Paketkarte aus dieser Portoperiode gesucht, nun bin ich endlich fündig geworden.

Schönen Gruß
Harald
 

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