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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10457 Beiträge:
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muemmel Am: 17.09.2012 20:13:45 Gelesen: 4387638# 1733 @  
@ rostigeschiene [#1729]

Guten Abend Werner,

vielen Dank für die Daten, noch genauer geht es nicht mehr.

@ alle

aus der Portoperiode 24 (12.–19.11.1923) hier ein Ortsbrief der 2. Gewichtsstufe bis 100g:



Gelaufen am 15.11. in Chemnitz und frankiert mit 6 x 325 APa.

Ortsbriefe höherer Gewichtsstufen sind nicht allzu häufig aufzufinden.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 18.09.2012 19:03:23 Gelesen: 4386878# 1734 @  
Einen schönen guten Abend an die Freunde der Infla-Belege,

aus der gleichen Portoperiode hier ein Eilbrief vom 19.11.23 (Letzttag der Portoperiode):



Das Porto betrug 10 Milliarden Mark und die Gebühr für die Eilzustellung 20 Milliarden. Frankiert wurde mit 15 Marken der 326 AW.

Schönen Gruß
Harald
 
drmoeller_neuss Am: 18.09.2012 22:11:29 Gelesen: 4386757# 1735 @  
Hin und wieder gehe ich fremd in die Infla-Zeit, einfach, weil die günstige Gelegenheit da ist, und der Beleg historisch interessant ist.

Dieser Beleg stammt aus einer der typischen Tauschtagswühlkisten. Nachnahme-Briefe sind aus der Infla-Zeit ja nicht so häufig.

Am 13. September 1921 betrug das Briefporto für einen Fernbrief 60 Pfg., und die Nachnahme kostete 50 Pfg. Erhoben wurden die Gerichtsgebühren für die Erstellung eines Erbscheines. Absender ist die Gerichtskasse in St. Goar und der Brief ging nach Cöln-Ehrenfeld.


 
drmoeller_neuss Am: 18.09.2012 22:25:15 Gelesen: 4386744# 1736 @  
Und der nächste Beleg, eine Postkarte. Am 21. September 1923 betrug das Porto für eine Fern-Postkarte genau 10 Tage lang 100 Tausend Mark. Die Frankatur ist eher unspektakulär.

Interessant ist dagegen der Text. Hier wird eine vier Monate alte Rechnung angemahnt. Nichts dramatisches, wäre der Rechnungsbetrag in der Zwischenzeit nicht hoffnungslos entwertet worden. Um die Inflation zu verdeutlichen, der Rechnungsbetrag betrug 2500 Mark und das Porto für eine Postkarte ein viertel Jahr später schon das 40fache, nämlich 100.000 Mark.

Um überhaupt noch etwas von dieser Summe zu sehen, hat der Schuldner den Betrag in Dollar umgerechnet.


 
JoshSGD Am: 19.09.2012 09:29:48 Gelesen: 4386346# 1737 @  
@drmoeller_neuss {#1736]

Ein interessanter Aspekt, der doch zeigt, wie schnell das Geld nicht mehr das Papier wert war, auf dem es gedruckt wurde.

@ alle

Hier ein Beleg der PP 25 (20.11.23 - 25.11.23), Fernbrief aus Lübeck nach Halle/S., portorichtig frankiert mit 40 Milliarden Mark und der Mi.Nr. 336 der OPD Hamburg.

Das Gebäude ist ein steht heute noch gleich bei mir um die Ecke, Gründerzeitbau, verfällt leider seit der Wende.


 
JoshSGD Am: 19.09.2012 11:59:00 Gelesen: 4386290# 1738 @  
Hallo,

und nun ein Beleg der PP13 (1.3.22 - 30.6.22). Portorichtig frankiert mit 2 Mark, geprüft Düntsch. Absender die Gebrüder Baensch in Dölau, damals eine eigene Gemeinde, heute ein Stadtteil Halles. Liegt im NW umgeben von der Dölauer Heide, bekannt auch durch das Krankenhaus Martha-Maria, von 1936-42 Luftwaffenlazarett. Die Gegend eignet sich bestens zum Radfahren und Wandern.

Gebrüder Baensch besaßen eine Porzellanfabrik in Dölau, die heute noch vom Gebäude her existiert.



Gruß
Josh
 
muemmel Am: 19.09.2012 18:14:28 Gelesen: 4386179# 1739 @  
Salut,

hier eine Zustellungsurkunde vom 8.12.23 mit reiner Rentenpfennigfrankatur:



Ist zwar kein Infla-Beleg mehr, aber eine Zustellungsurkunde aus Dez. 1923 ist mir noch nicht untergekommen. Außerdem hat der Beleg ein schönes "Gesicht".

Schönen Gruß
Harald
 
Totalo-Flauti Am: 20.09.2012 21:27:35 Gelesen: 4385430# 1740 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe eine Drucksache vom 8.11.1923 mit der Einzelfrankatur 323A. Die rechte Seite ist nicht gezähnt. Für einen Scherenschnitt scheint mir der Rand zu rau. Liegt hier eine verschobene Zähnung vor (eventuell aus einem Wertzeichengeber)? Vielen Dank für Eure Hilfe.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti


 
muemmel Am: 22.09.2012 22:00:45 Gelesen: 4384308# 1741 @  
Guten Abend,

aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) ist mir diese Tage ein bar freigemachter Auslandsbrief zugeflogen:



Oberkirch in Baden hatte damals etwa 4.500 Einwohner und demnach auch ein eigenes Postamt, das anscheinend aber nur über einen einfachen „Gebühr bezahlt“-Stempel verfügte. Für Sendungen ins Ausland war jedoch der Zusatz „Taxe perçue“ oder „Taxe payée“ vorgeschrieben, da die „Sprache“ des Weltpostvereins Französisch war. In Ermangelung dessen, hat der Postbeamte neben dem bar entrichteten Porto „Taxe perçue“ handschriftlich hinzugefügt und somit der Vorschrift genüge getan.

Das Porto betrug in der nämlichen Portoperiode für einen Auslandsbrief bis 20 Gramm 30.000.000 Mark. Wenn man den Brief mit etwas mehr als 19 cm Breite im Original vor sich liegen hat, mag man kaum glauben, dass er mit Inhalt nur 20 Gramm gewogen hat. Denkbar sind allerdings Durchschriften, die damals aus extrem dünnen fast durchsichtigem Papier bestanden und extrem leicht waren.

Einen schönen Sonntag wünscht

der Harald
 
muemmel Am: 23.09.2012 00:20:53 Gelesen: 4384226# 1742 @  
@ Totalo-Flauti [#1740]

Salut Michael,

eine derartige "Verzähnung" habe ich bisher noch nicht gesehen und kann daher zunächst nur vermuten. Bei Wertzeichengebern wurden die Marken in Längsrichtung ausgegeben, was man oft an den oben verkürzten und unten verlängerten Zähnen bzw. vice versa feststellen kann. Soweit mir bekannt, wurden jedoch öffentlich zugängliche Wertzeichengeber während der Hochinflation nicht mehr bestückt, da die Porti fast schneller stiegen als man Zeit hatte, die Geräte mit den neuen Marken auszustatten. Denkbar wäre evtl., dass die Firma sich einen eigenen Wertzeichengeber gekauft oder "gebastelt", bei dem die Marken quer herausgezogen wurden.

Mehr fällt mir momentan dazu nicht ein.

Grüßle
Harald
 
muemmel Am: 23.09.2012 00:24:08 Gelesen: 4384223# 1743 @  
Hallo Inflafreunde,

aus der Portoperiode 14 (1.–31.7.1923) eine seltene Verwendung als Kombination von Nachnahme und Wertbrief:




Dieter (kauli) und ich (muemmel) haben lange bezüglich der Frankatur gerätselt, sind aber zu keinem schlüssigem Ergebnis gekommen.

Das Porto für den Fernbrief bis 20g betrug 300 Mark und für die Einschreibgebühr (bei Wertbriefen notwendig) ebenfalls 300 Mark. Als Vorzeigegebühr für die Nachnahme waren 150 Mark zu berappen. An Versicherungsgebühr waren 1% je angefangene 10.000 Mark vonnöten, hier also 1.400 Mark. Mithin wären also 2.150 Mark für die Frankatur vonnöten gewesen, verklebt wurden jedoch lediglich 1.590 Mark, also 560 zu wenig. Abgefallene oder abgerissene Marken sind nicht erkennbar.

Fehlporti kamen während der Inflation – insbesondere in der Hochphase – hin und wieder vor, doch dass der oder die Postler hier dermaßen „nachsichtig“ waren, ist eigentlich kaum vorstellbar.

Aber vielleicht hat jemand im Forum noch eine mögliche Erklärung parat, die zur Erhellung des Sachverhaltes dient.

Scheene Jrüße

Dieter und Harald
 
Rainer HH Am: 23.09.2012 01:21:20 Gelesen: 4384212# 1744 @  
@ muemmel + kauli [#1743]

Fernbrief bis 20g > 300 M
Einschreiben > 300 M
Nachnahme > 150 M
Versicherungsgebühr 1%/10.000 M > 200 M Wertangabe: 20.000 M

Wenn ich jetzt zu früher Stunde keine Portotabellen wälze, so bitte ich um Entschuldigung. Ich habe die oben genannten Portosätze einmal übernommen und komme auf 950 M Porto, was jetzt von dem verklebten Porto in fast der gleichen Höhe abweicht, nämlich überfrankiert um 640 M. Aber vielleicht hilft euch ja der Hinweis auf die Wertangabe weiter.

Gruß Rainer
 
muemmel Am: 23.09.2012 16:50:57 Gelesen: 4383831# 1745 @  
@ Rainer HH [#1744]

Moin Rainer,

Du hast natürlich vollkommen recht und Deine Berechnung stimmt. Ich hatte irrtümlich den Nachnahmebetrag als Wertbetrag angesehen. Rätselhaft bleibt dennoch, warum auf dem Beleg 640 Mark zu viel verklebt wurden.

Schönen Gruß
Harald
 
Rainer HH Am: 23.09.2012 21:51:30 Gelesen: 4383650# 1746 @  
Ich habe noch einmal ein wenig geschmökert. ;)

Alle Angaben aus dem Postgebühren-Handbuch, Michel-Erstausgabe!

Wertangabe für die ersten 10.000 M = 400 M, für jede weiteren 10.000 M = 100 M

Das bedeutet dann für diesen Brief:

Porto 1590 M
Rohrpostbrief bis 20g 640 M
Nachnahme > 150 M
von einer Einschreibegebühr wird im Handbuch nicht gesprochen, aber gehen wir einmal von 300 M aus
Wertangabe 20.000 M > 500 M

Ok, alles rein spekulativ, eine Rohrpostbeförderung kann ich auch nicht wirklich erkennen, aber dann wäre er genau portogerecht mit 1.590 M frankiert!
 
muemmel Am: 26.09.2012 20:29:03 Gelesen: 4382230# 1747 @  
Guten Abend,

heute erreichte ein Fernbrief aus der Portoperiode 24 (12.–19.11.1923) mein Heim:



So konnte man das Porto von 10 Milliarden natürlich auch zusammenstellen. Frankiert mit 50 Marken der 323 AW, Bahnpoststempel Frankfurt-Basel / Z. 41 / 15.11.23.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 28.09.2012 21:26:43 Gelesen: 4381054# 1748 @  
Guten Abend an die Freunde der Inflationsbelege,

aus der Portoperiode 20 (10.–19.10.1923) fehlte mir bis heute ein Brief zum ermäßigten Porto nach Ungarn bzw. der Tschechoslowakei:



Bis 20 Gramm waren 12 Millionen Mark zu berappen. Gelaufen am 12.10.23 von Dresden nach Prag, frankiert mit 312 Aa und 317 AP.

Einen schönen Start ins Wochenende wünscht
der Harald
 
JoshSGD Am: 29.09.2012 15:00:33 Gelesen: 4380670# 1749 @  
Hallo,

heute gibt es eine Fernpostkarte der PP 23 (05.11.23 - 11.11.23) vom schönen Dresden nach Halle. Entsprechend frankiert mit 500 Mio Mark, Mi.Nr. 324 AW. Interessant ist auch hier die Rückseite mit der Diskussion um die Bezahlung.



Gruß Josh
 
JoshSGD Am: 29.09.2012 15:09:11 Gelesen: 4380658# 1750 @  
Und gleich noch einen Nachschlag.

Fernpostkarte aus der PP19 (01.10.23 - 09.10.23), frankiert mit 805.000 Mark, 5.000 Mark überfrankiert. Da dies der erste Tag der neuen PP war, kann man schonmal drüber hinwegsehen.



Gruß
 
kauli Am: 29.09.2012 20:36:02 Gelesen: 4380569# 1751 @  
@ muemmel [#1743]

Hallo mümmel,

das Kopfzerbrechen geht also weiter. Die Lösung von Rainer mit dem Rohrpostzuschlag wäre ja super, aber Rohrpost nach Bad-Oyenhausen? Man sollte mal die Sache mit den Wertbriefzuschlägen und der Versicherungsgebühr klären. Wenn ich die Anmerkungen im Michel-Postgebühren-Handbuch richtig deute, ist das dasselbe. Dann habe ich noch was gefunden, das bis zum 1.7.1923 1% und ab dem 1.9.1923 2% Gebühren fällig waren.

Hilft aber in diesem Fall auch nicht weiter. Da muß es doch eine Verordnung o.ä. darüber geben.

Ich zeige mal einen ähnlichen (mit tollen Grobsendungsstempeln) aus der PP 5, Frankatur 2,60 M. Aufgeschlüsselt wäre es Porto 20-250g 0,60, 0,50 Nachnahme, 1,50 Wertbriefzuschlag. Da ist kein Einschreiben und keine zusätzliche Versicherungsgebühr dabei. Wie geht das ? Kann doch nicht alles falsch sein.

Mit rauchendem Kopf
Dieter


 
JoshSGD Am: 29.09.2012 20:40:59 Gelesen: 4380566# 1752 @  
Guten Abend,

und nun die vorletzten von zwei Belegen für das Wochenende.

Ein R-Brief von Berlin-Charlottenburg nach Graz, Österreich vom 3.5.22 (PP7, 01.01.22 - 30.06.22). Interessant auch hier die Rückseite. Brief wurde geöffnet aufgrund der Verordnung vom 15. November 1918. Frankiert mit der Mi.Nr. 167 für das Porto von 2 Mark und der Mi.Nr. 191 für die Einschreibgebühr von 2 Mark.



Gruß,
Josh
 
JoshSGD Am: 29.09.2012 20:50:55 Gelesen: 4380561# 1753 @  
Und nun der letzte Beleg:

Fernbrief bis 20g von Elberfeld nach Berlin-Charlottenburg vom 10.11.23, PP23 (05.11.23 - 11.11.23). Portorichtig frankiert mit 1 Milliarde Mark, Mi.Nr. 325 A Pa.



MfG,
Josh
 
muemmel Am: 30.09.2012 21:44:41 Gelesen: 4379774# 1754 @  
@ kauli [#1751]

Hallo Dieter,

bei dem Wertbrief versuche ich bisher auch vergeblich, tariflich alles unter die richtige Decke zu bekommen. Habe mir zwar schon ein paar Gedanken dazu gemacht, ist aber noch nicht so richtig ausgegoren. Werde mich in den nächsten Tagen nochmals eingehender damit befassen.

Grüssle
Harald
 
muemmel Am: 30.09.2012 21:56:22 Gelesen: 4379767# 1755 @  
Guten Abend zu später Stunde,

ein Neuzugang der letzten Woche ist dieser Fernbrief bis 20g aus der Portoperiode 19 (1.–9.10.1923):



Ein nettes Stück mit senkrechtem Paar der 314 AW und dazu noch mit Unterrand ist alleine von der Optik her schon recht nett. Aber das, was mich primär zum Erwerb dieses Briefes gedrängt hat, ist das Datum 8.10.23.

Die Wertstufen zu 1 und 5 Millionen Mark waren für die nachfolgende Portoperiode notwendig und daher sind Marken der Rosettenausgabe vor dem 10.10.23 die Ausnahme. Inzwischen sind etliche Belege mit diesen Marken vom 9.10.23 bekannt, aber mit Datum 8.10.23 bislang nur ganze zwei Stück. Den Brief mit 2 x 314 AP hatte ich früher schon hier vorgestellt und nun eben diesen mit dem Paar der 314 AW und diesem Datum.

Einen guten Start in die neue Woche und den neuen Monat wünscht
der Harald
 
rostigeschiene (RIP) Am: 30.09.2012 22:42:17 Gelesen: 4379728# 1756 @  
@ muemmel [#1755]

Meinen herzlichen Glückwunsch, Harald. Für diesen Beleg hätte ich auch einen Sonderplatz in meiner Sammlung.

Viele Grüße

Werner
 
jürgenw Am: 01.10.2012 11:29:42 Gelesen: 4379390# 1757 @  
Hallo Gemeinde,

jetzt mal zwei Briefe aus den Anfängen der INFLA.

,

Der erste Brief PP 2 (19.2.17) als Fernbrief 15 Pfg. portogerecht mit Rollenmarken Dreierstreifen Mi. S12 und einer Nr. 98. Der zweite auch P 2 (24.12.17) mit Mi. 4x S11 aus Rolle als Fern- und Eilbote portogerecht 40 Pfg.

Grüße
Jürgen
 

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