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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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muemmel Am: 07.02.2013 17:34:47 Gelesen: 4331574# 1941 @  
Hallo an die Freunde der Infla-Belege,

ebenfalls aus der Portoperiode 20 hier ein Eilbrief:



(Datenbank # 687)

Fernbrief 2. Gewichtsstufe bis 100g: Porto 7 Millionen, Eilzustellgebühr 10 Millionen. Gelaufen am 15.10.23 von Leipzig nach Berlin.

Soweit alles in bester Ordnung, aber man beachte die Zustelladresse, denn eine Eilzustellung an ein Postschließfach ist schon etwas ungewöhnlich. Aber der Absender ging davon aus, dass das Schließfach der Commerz- und Privatbank in Berlin mehrmals täglich (wenn nicht sogar stündlich) geleert wurde.

Schönen Gruß
Harald
 
Postgeschichte Am: 08.02.2013 01:15:29 Gelesen: 4331263# 1942 @  
@ muemmel [#1941]

Hallo Harald,

gemäß Postordnung (§ 42) hatte die Bestellung des Briefes an die Commerz- und Privatbank zu erfolgen. Die Einlegung in das Schließfach hätte Regreßforderungen der Bank nach sich ziehen können. Daher vermutlich keine Auslieferung über das Schließfach.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 08.02.2013 11:45:19 Gelesen: 4330854# 1943 @  
@ Postgeschichte [#1942]

Hallo Manfred,

besten Dank für den Hinweis.

Hier nun ein Fernbrief bis 100 Gramm eingeschrieben und mit Rückschein:



(Datenbank # 688)

Gelaufen am 10.10.23 (Ersttag der Portoperiode) von Magdeburg nach Merseburg. Porto 7 Millionen, Einschreiben und Rückschein jeweils 5 Millionen.

Sowohl Einschreiben plus Rückschein als auch die Kombination von Freimarken und Dienstmarken sind recht selten.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 09.02.2013 20:22:32 Gelesen: 4329806# 1944 @  
Guten Abend Inflafreunde,

ebenfalls aus der Portoperiode 20 (10.–19.10.1923) heute ein weiterer eingeschriebener Brief:



(Datenbank # 689)

Für einen Fernbrief der 3. Gewichtsstufe bis 20g betrug das Porto 8 Millionen und die Einschreibgebühr 5 Millionen. Gelaufen am Letzttag der Portoperiode von Berlin nach Erlangen, frankiert mit 309 APa, 314 AP und 317 AP.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 10.02.2013 18:52:42 Gelesen: 4329426# 1945 @  
Ebenfalls aus der Portoperiode 20 hier die Vorderseite einer schwergewichtigen Sendung:



(Datenbank # 690)

Ob es sich hierbei um eine Drucksache oder eine Warensendung gehandelt hat, wird man wohl nicht mehr ermitteln können. Jedenfalls betrug das Porto in beiden Fällen für ein Gewicht bis 1 kg jeweils 7 Millionen Mark.

Gelaufen am 19.10.23 von Leipzig nach Engen. Das interessanteste an dem Stück ist der Handrollstempel vom Postamt Leipzig, den ich nun ein zweites mal gefunden habe.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 11.02.2013 16:33:56 Gelesen: 4329062# 1946 @  
Hallo Inflafreunde,

hier eine Nachnahme vom 19.10.23:



(Datenbank # 691)

Das Porto für die Drucksache betrug 1 Million und für die Vorzeigegebühr waren 2,5 Millionen Mark fällig.

Schönen Gruß vom frostigen Niederrhein
Harald
 
JoshSGD Am: 12.02.2013 17:08:29 Gelesen: 4328680# 1947 @  
Guten Abend,

kein spektakulärer, aber doch recht bunter Brief.

Einschreibefernbrief bis 20g von Leipzig-Mockau nach Großschönau, datiert vom 21.6.23, PP13 (1.3.23 - 30.6.23).

Das Porto betrug 100,- Mark, die Einschreibgebühr 80,- Mark.

Frankiert mit einer Mi.Nr. 208 P, 246 a und 268 b.



Gruß
Josh
 
muemmel Am: 12.02.2013 20:57:38 Gelesen: 4328614# 1948 @  
Hallöle,

hier ein Brief ins Ausland nach Danzig aus der Portoperiode 20 (10.–19.10.1923):



(Datenbank # 694)

Da nach Danzig Inlandtarif galt, genügten 5 Millionen für das Porto. Ob Absender und/oder Empfänger Sammler waren, weiß man nicht, aber es ist fast anzunehmen.

Schönen Gruß vom eisig kalten Niederrhein
Harald
 
muemmel Am: 13.02.2013 19:53:14 Gelesen: 4328207# 1949 @  
Guten Abend allerseits,

ich verweile noch ein wenig in der Portoperiode 20 (10.–19.10.1923) und zeige hier nun einen recht seltenen Beleg:



(Datenbank # 692)

Selten aus dem Grund, da die Verpackung bzw. der Umschlag bei "Geschäftspapieren" meist umgehend in der kreisrunden Ablage entsorgt worden ist.

Das Porto für diese Versandart betrug bis zu einem Gewicht von 250g lediglich 5 Millionen Mark. Gelaufen am 19.11.23 (Letzttag der Portoperiode) von Engen nach Stuttgart.

Schönen Gruß
Harald
 
JoshSGD Am: 14.02.2013 08:30:44 Gelesen: 4328065# 1950 @  
Guten Morgen,

heute zu früherer Stunde als sonst.

Eine Postkarte im Fernverkehr von Sonthofen nach Halle/Saale vom 23.08.23, Letzttag der PP 15 (1.8.23 - 23.8.23), das Porto betrug 400 Mark (Mi.Nr. 250). Ab dem 24.8.23 hätte das Porto 8000 Mark betragen, was einer 20-fachen Erhöhung entspricht!

Als kleine Besonderheit ist hier die kopfstehende Monatsangabe im Stempel zu beachten. Der Beleg wies ursprünglich "Notizen" der Vorbesitzer zu Portoperiode, Frankatur, Kaufpreis und sogar Art der Bezahlung auf - zum Glück ließen sich diese doch so "wichtigen" Angaben recht leicht entfernen!





(Kontrast etwas bearbeitet)

Gruß
Josh
 
muemmel Am: 14.02.2013 18:34:19 Gelesen: 4327871# 1951 @  
Guten Abend,

nach dem Ausflug von Josh in die Portoperiode 15 nun wieder zurück zur Portoperiode 20 (10.–19.10.1923) mit einem weiteren nicht alltäglichen Beleg:



(Datenbank # 693)

Den Warenproben oder "Muster ohne Wert" ging es fast ebenso wie den Geschäftspapieren, sie wurden kurzerhand entsorgt.

Gelaufen am 15.10.23 und frankiert mit 309 APa und 314 AP. Das Porto betrug für eine derartige Sendung bis 100 Gramm 3 Millionen Mark.

Schöne weiße Grüße
Harald
 
muemmel Am: 15.02.2013 15:54:09 Gelesen: 4327600# 1952 @  
Und noch eine Fernpostkarte aus dieser Portoperiode, gelaufen am 11.10.23 von Münder nach Hasperde bei Halle (Westfalen):



(Datenbank # 684)

Mitteilung an Herrn von Hake über einen Gerichtstermin, zu dem er als Schöffe geladen wird. Frankiert mit acht Dienstmarken D 93.

Einen charmanten Start ins Wochenende
Harald
 
AhdenAirport Am: 16.02.2013 17:37:22 Gelesen: 4327105# 1953 @  
@ muemmel [#1926]

Etwas verspätet, aber ich möchte nachfragen: Mir ist aufgefallen, dass auf dem Beleg die numerische und ausgeschriebene Wertangabe voneinander abweichen, wenn ich mich nicht verlesen habe. Die Abweichung liegt zwar nur im Promillebereich (fünf Millionen), aber wäre das nicht prinzipiell ein Grund für eine Beanstandung gewesen? Und welcher Wert hätte im Versicherungsfall gegolten?

Grüße aus Berlin,
Jörg
 
muemmel Am: 17.02.2013 11:01:51 Gelesen: 4326875# 1954 @  
@ joey [#1953]

Moin Jörg,

dass die Betragsangaben unterschiedlich sind, ist in der Tat richtig. Ob die Postler dazu verpflichtet waren, solche Dinge zu prüfen, entzieht sich meiner Kenntnis. Und welcher Betrag im Versicherungsfall maßgeblich gewesen wäre, ebenfalls. Wenn so etwas in einer Postverordnung oder Ähnlichem nicht stand, dürften in einem solchen Fall die Juristen zu Rate gezogen worden sein.

Schönen Gruß an die Spree
Harald
 
Mech3 Am: 17.02.2013 11:20:00 Gelesen: 4326857# 1955 @  
Hallo,

von mir auch mal ein Auslandsbeleg der PP 21 nach Norwegen.



Gruß Mech3
 
Baldersbrynd Am: 18.02.2013 10:40:37 Gelesen: 4326454# 1956 @  
Hallo Infla Freunde,

ich habe noch einige Infla-Briefe bekommen.

Brief aus Hamburg, 28.8.1923 nach dem Ausland. Porto 60.000 Mark für Brief bis 20g. PP 16. 20 mal 3.000 MiNr.254.



Einschreibe-Brief aus Hamburg nach Aalborg DK. 6.10.1923, PP 19. Porto 9 Mill. Mark für Brief 20 bis 40g nach dem Ausland und 2 Mill. Mark für Einschreibeporto, zusammen 11 Mill. Mark. Frankiert mit 5 mal 310A und 4 mal 292.

Viele Grüße
Jørgen


 
Baldersbrynd Am: 18.02.2013 10:55:47 Gelesen: 4326447# 1957 @  
Hallo Infla-Freunde

Hier noch ein Inflabrief, diesmal ohne Marken. Gesendet am 25.8.1923, PP16 aus Duisburg nach Espergærde, DK weitergeleitet nach Helsingør. Porto 24.000 Mark für Drucksache 50-100g nach dem Ausland.

Gebührstempel: ____M.___Pfg. Freigebühr / s.Einm.in Duisburg 1. / ________________.

Viele Grüße
Jørgen


 
Rainer HH Am: 18.02.2013 17:09:09 Gelesen: 4326347# 1958 @  
@ muemmel [#1954]

Für die Infla-Zeit fehlt mir die Literatur, aber in der Postordnung vom 30.1.1929 heißt es:

§ 16 II:

Der Wert ist in der Aufschrift, bei Paketen auch auf der Paketkarte in Ziffern anzugeben, bei unversiegelten Wertpaketen hat die Angabe des Wertes in der Paketanschrift zu unterbleiben. Der angegebene Wert soll den gemeinen Wert der Sendung nicht übersteigen.

Weiter heißt es in den Ausführungsbestimmungen:

Ist der Wert außer in Ziffern auch in Buchstaben angegeben, so ist darüber hinwegzusehen! Ist er nur in Buchstaben angegeben, so hat der Beamte die Angaben in Ziffern nachzuholen und den Einlieferer von dem Grund der Nachtragung zu verständigen.

Allerdings ist in [#1926] auch nicht, wie von joey genannt, eine Wertangabe der Sendung angegeben, sondern ein Nachnahmebetrag!

Gruß Rainer
 
muemmel Am: 18.02.2013 19:38:51 Gelesen: 4326302# 1959 @  
@ Baldersbrynd [#1956] und [#1957]

Hallo Jørgen,

schöne Sachen, die du wieder gefunden hast. Wäre lieb von Dir, wenn Du die auch in Belege-Datenbank einstellen würdest.

Gruß
Harald
 
muemmel Am: 18.02.2013 19:42:50 Gelesen: 4326297# 1960 @  
@ Rainer HH [#1958]

Nabend Rainer,

vielen Dank für die Informationen. Auch wenn damit nicht sicher gestellt ist, dass es vor 1929 auch so war, darf man es aber vermuten.

Bei der Antwort an Jörg habe ich bewusst nicht von Wertangabe gesprochen, sondern von Beträgen.

Gruß
Harald
 
muemmel Am: 18.02.2013 19:50:57 Gelesen: 4326292# 1961 @  
Guten Abend an die Freunde der Infla-Belege,

aus der Portoperiode 20 (10.–19.1923) habe ich hier noch einen Brief ins benachbarte Frankreich:



(Datenbank # 722)

Gelaufen am 13.10.23 von Rudolstadt nach Paris und es hatte sich nicht um ein Leichtgewicht gehandelt. Für die ersten 20 Gramm betrug das Porto 15 Millionen, für jede weiteren 20 Gramm waren 7,5 Millionen Porto fällig. Demnach ein Brief der 7. Gewichtsstufe bis 140 Gramm, was man nicht allzu häufig findet (Abmessungen: 23,5 cm x 18,3 cm).

Schönen Gruß
Harald
 
heide1 Am: 18.02.2013 21:52:04 Gelesen: 4326256# 1962 @  
@ muemmel [#1954]

Moin Harald,

Dein Ob die Postler dazu verpflichtet waren, solche Dinge zu prüfen entzieht sich meiner Kenntnis. Und welcher Betrag im Versicherungsfall maßgeblich gewesen wäre, ebenfalls. Wenn so etwas in einer Postverordnung oder Ähnlichem nicht stand, dürften in einem solchen Fall die Juristen zu Rate gezogen worden sein. wundert mich doch etwas.

Wer, wie wir, hat die Postverordnung 1929 nicht, da staune ich aber,
sagt Heide1
 
BD Am: 19.02.2013 09:19:37 Gelesen: 4326103# 1963 @  
@ muemmel [#1926]

Hallo Harald,

dieser Brief ist wohl nicht richtig beschrieben. Rückseitig steht: Frist verlangt 8/10.

Die eine Million links, in Dresden abgestempelt (!), ist die Gebühr für die erneute Vorzeigung. Super.

Die Post mußte bei verlustig gegangen einfachen (ohne Einschreiben) Nachnahmebriefen keinen Ersatz leisten. Ersatzpflichtig war sie aber, wenn sie einen zu niedrigen Nachnahmebetrag erhoben hat. Der Ziffernwert war wohl der wichtigere, da Pfennige nicht handschriftlich angegeben wurden. Amtliche Anweisung bei Unregelmäßigkeiten der Wertangabe siehe unten.

Beste Grüße Bernd


 
JoshSGD Am: 21.02.2013 10:04:57 Gelesen: 4325078# 1964 @  
Hallo Belegefreunde,

heute wieder ein Abstecher in die Portoperiode 15 (1.8.23 - 23.8.23).
Ein Fernbrief bis 20g von Radeberg nach Pirna, frankiert mit EF Mi.Nr. 252. Das Porto betrug in dieser PP 1000,- Mark.

Die Marke weist den PF 17, F 28 (weiße Kerbe in der Einfassung über der 3. Null der linken oberen Wasserzeichen) nach Petschke (Inflabücherei Bd. 23) auf. Über einige Plattenfehler und Druckzufälligkeiten bzw. deren Klassifizierung kann man sicher streiten, aber das soll hier nicht Gegenstand sein.





Gruß
Josh
 
muemmel Am: 21.02.2013 15:17:23 Gelesen: 4324980# 1965 @  
@ BD [#1963]

Hallo Bernd,

einfach toll, was dein Adlerauge alles sieht und vielen Dank für die Richtigstellung der Beschreibung.

Bleiben mir noch 2 Fragen:

- Wurden die Marken für die wiederholte Vorzeigegebühr nun von der Post in Dresden verklebt?
- Musste der Empfänger diese Gebühr bezahlen?

Schönen Gruß
Harald
 

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