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Thema: (?) (2877) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2893 Beiträge:
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Gernesammler Am: 20.09.2017 19:56:18 Gelesen: 860005# 1044 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 16.4.1868 von Erding nach München spediert, verklebt wurde für das Franko eine Marke zu 3 Kreuzer (Bayern Nr.15) mit Plattenfehler VII Kratzer von linker oberer 3 bis Löwenkopf. Gestempelt mot Halbkreisstempel von Erding (Winkler Nr.12a) und Mühlradstempel Nr.112
auf der Rückseite Ankunftsstempel von München und der Briefträgerstempel Nr.2.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 21.09.2017 19:40:26 Gelesen: 859778# 1045 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Ansbach nach Ellingen an das Fürstliche Herrschafts Jurist ? spediert nach Ellingen, wahrscheinlich in einer Gerichtssache. Der Brief wurde mit der Fahrpost spediert, siehe der Stempel "von Ansbach" Verwendungszeit 1833 und 1842. Für die postalische Beförderung waren 2 Kreuzer fällig diese wurden im Stempel eingetragen, wurden diese von Ansbach bezahlt.

Meine Frage: Was heißt links unten Mit .....?

Gruß Rainer


 
Michael D Am: 21.09.2017 20:10:42 Gelesen: 859772# 1046 @  
Dort steht "mit Acten"

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 21.09.2017 20:42:06 Gelesen: 859763# 1047 @  
@ Gernesammler [#1045]

Hallo Rainer,

der Brief ging an das Fürstliche Herrschafts - Gericht.

Der Brief war portofrei - auch wenn man die Franchise vergessen hatte anzugeben.

In dem Ansbacher Fahrpoststempel steht die Manual - Nummer 2, unter der er im Ansbacher Fahrpost - Ausgangs - Manual eingetragen wurde; mit einem Porto haben die 2 nichts zu tun.

Die 7678, die oben links stehen, war die Expeditionsnummer (heute: Geschäftszeichen) des Aktes beim Absender.

Ganz links in der Ecke steht noch das ermittelte Gewicht von 1 Pfund. Hierzu ist zu bemerken, dass Sendungen von Privaten nur bis 4 Loth (17,5g war 1 Loth) mit der Briefpost beförderbar waren - schwerere mussten über 4 Loth der Fahrpost übergeben werden.

Bei Behörden wie hier gab es aber eine Ausnahme: Hier waren Poststücke bis 1 Pfund mit der Briefpost zu befördern. Erreichten sie genau 1 Pfund, so wie hier, dann gingen sie mit der Fahrpost auf ihre Reise.

Ich kenne 4 Briefe, die mit Akten/Anlagen/Unterbund genau 1 Pfund wogen und die Einhaltung dieser Vorschrift perfekt anzeigen - deiner ist der 4.! So häufig sind diese also nicht.

Glückwunsch zu dieser geheimen Seltenheit - Glück gehört zu unserem tollen Hobby halt auch!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
henrique Am: 21.09.2017 22:59:26 Gelesen: 859727# 1048 @  
Hallo,

habe vorgestern unter einem Bündel alter Österreich-Belege folgendes gefunden.



Königreich Bayern / POSTKARTE von Regensburg nach Wien vom 5. April 1887


Frage an die Spezialisten:
Habe auch eine Postkarte vom Königreich Württemberg von 1889.
Wo soll ich die einstellen?

Henrique
 
bayern klassisch Am: 22.09.2017 08:47:46 Gelesen: 859640# 1049 @  
@ henrique [#1048]

Hallo henrique,

ab besten dort:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10266&CP=0&F=1

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 22.09.2017 19:12:31 Gelesen: 859527# 1050 @  
Liebe Freunde,







wie wir alle wissen, war die Umstellung der Währung in Bayern am 1.1.1876 von Gulden/Kreuzer auf Mark/Pfennig rigoros - nur bei der 1. Leerung am 1.1.1876 galten die verwendeten Kreuzermarken und Kuverts bzw. Postkarten noch hinsichtlich ihrer überholten Nominale, so dass die Masse der Postkunden in den letzten Dezembertagen des Jahres 1875 versucht haben dürfte, ihre Bestände zu reduzieren.

Heute zeige ich eine 1 Kreuzer Drucksachen - Postkarte (also optisch eine Postkarte, frankaturtechnisch aber eine günstigere Drucksache, siehe hinten) von Lindau im Bodensee nach Zürich an die Herren Maier Weismann & Compagnie. Leider war es bei der Aufgabe der postgekarteten Drucksache schon der 3.1.1876, weswegen der Wertstempel von 1 Kr. nicht mehr anzurechnen war. Spät, aber doch, bemerkte man dies und klebte eine ganz frische 5 Pfg. Marke auf, die den Tarif für Drucksachen in die Schweiz abdeckte.

Frau Brettl sah das auch so und hat in ihrem Attest auf den o. g. Umstand bezug genommen. Darüber hinaus finde ich die Erhaltung außerordentlich gut, vor allem der Zürcher Stempel ist perfekt abgeschlagen, so dass man die Besonderheit des Datums nicht lange erklären muss, sondern von vorne schon sieht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.09.2017 19:50:06 Gelesen: 859489# 1051 @  
@ Michael D [#1046]
@ bayern klassisch [#1047]

Hallo Michael, hallo Ralph,

besten Dank für die Auflösung zum Brief, habe diesen soeben abheften können.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 25.09.2017 20:06:43 Gelesen: 858650# 1052 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief von Augsburg vom 1.9.1864 nach Nürnberg spediert an Freiherrn von Welser https://de.wikipedia.org/wiki/Welser

Für das Franko wurden 9 Kreuzer verklebt Bayern Nr. 9 und 10 (war das jetzt ein doppelt schwerer Brief ?) und gestempelt wurde mit Mühlradstempel Nr. 28 Augsburg (2te Verteilung) und Zweikreisstempel mit Zierstücken, auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Nürnberg und ein gut erhaltenes Siegel.

Frage warum wurde der Brief mit PD Stempel versehen, dieser wurde wieder gestrichen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 26.09.2017 06:28:49 Gelesen: 858494# 1053 @  
@ Gernesammler [#1052]

Hallo Rainer,

ui, da stimmte einiges nicht. Bayerische Inlandsbriefe DURFTEN keine P.D. - Stempel bekommen. Der Abschlag war also offensichtlich falsch und wurde mit Rötel gestrichen.

Da der Brief von 1864 datiert, kostete er je Loth 6 Kreuzer. Auf 9 Kr. kann man bei dieser Rechnung gar nicht kommen.

Entweder der Absender hatte ihn über- oder unerkannt unterfrankiert, oder man hat eine Marke nachträglich hinzugeklebt oder getauscht. Auf den ersten Blick sehen die Übergänge stimmig aus, aber das reicht zu einer endgültigen Beurteilung nicht (er ist aber auch nicht so hochwertig, dass ich ihm Franz Stegmüller zuschicken würde).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.09.2017 19:45:30 Gelesen: 858352# 1054 @  
@ bayern klassisch [#1053]

Hallo Ralph,

dass der PD Stempel nicht dazu gehört, das konnte ich mir denken, da diese nur auf Auslandsbriefen abgeschlagen wurden, aber auf dem Brief fettet er hinten durch. Auch die Mühlradstempel sind synchron abgeschlagen, aber wie kann man mit solchen Briefen umgehen und unter welchem Thema kann man solche im Ordner ablegen?

Links von Freiherr ist ein Stempelfragment, könnte hier die fehlende Marke von 3 Kreuzer geklebt haben.

Ich habe nochmals einen Scan davon gemacht.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 27.09.2017 08:58:29 Gelesen: 858236# 1055 @  
@ Gernesammler [#1054]

Hallo Rainer,

für mich sieht es dubios aus, aber es kann auch echt und authentisch sein. Das wird sich ohne Hilfsmittel nicht mehr klären lassen. Aber ob es den Aufwand lohnt? Vlt. mal in einer Sammelsendung zum Stegmüller Franz schicken - allein nur wegen dieses Briefes macht es wenig Sinn.

Der P.D. - Stempel war auch nicht auf allen Auslandsbriefen abzuschlagen - das war Sache des Vertragstextes. Bayernbriefe in die Schweiz durften z. B. keinen P.D. - Stempel erhalten, auch wenn sie voll frankiert waren, weil das der Vertrag von 1852 nicht vorsah! Aber es gibt 3 Ausnahmen bisher, wo man das auch falsch gemacht hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 27.09.2017 10:02:35 Gelesen: 858213# 1056 @  
@ bayern klassisch [#1055]

Moin Ralph und Rainer,

ich gehöre ja wie ihr wisst nicht zu den eingefleischten Bayernsammlern und es gibt bestimmt hunderte Sammler, die mehr Mühlradstempel begutachtet haben als ich. Daher folgendes nicht zu ernst nehmen. ;-)

Ein Indiz dafür, dass die 3-Kreuzer-Marke vermutlich nicht auf dem Beleg verklebt war, könnte diese Stelle sein, die meines Erachtens dafür spricht, dass es sich um den äusseren Rand eines Abschlages handelt, dessen Rest sich weiss der Himmel wo befindet:



Bei der 6-Kreuzer-Marke passen die Übergänge genau. Ich habe versucht die Stempel digital übereinander zu legen, da die Scans aber für solch einen Vergleich zu klein sind (ich mache das üblicherweise mit einer Auflösung von über 1200 dpi), hat das wenig gebracht. Augenscheinlich scheint aber der obere Teil des Abschlags (auf Kuvert) nicht zu passen. Auch die Balken rechts von der 8 passen irgendwie nicht wirklich, obwohl mir natürlich bewusst ist, dass man nicht erwarten kann, dass bei der Qualität dieser Stempel eine immer gleiche Erscheinung gewährt sein kann. Die "schlechten" Ergebnisse der Bildbearbeitung hier:



nur vermutet, mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 27.09.2017 11:24:16 Gelesen: 858171# 1057 @  
@ Max78 [#1056]

Hallo Max,

vielen Dank - toller Job! Das tendiert dann eher in meine Richtung - leider!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.09.2017 19:20:21 Gelesen: 858074# 1058 @  
@ bayern klassisch [#1055]
@ Max78 [#1056]

Hallo Ralph, hallo Max,

danke für die Arbeit, die Du Dir gemacht hast Max, es sieht wirklich nicht nach Original aus, aber ich wollte Gewissheit und ich denke die habe ich jetzt. Werde diesen Brief trotzdem abheften nur diesmal unter dem Aspekt der vermutlichen Fälschung.

Gruß Rainer
 
Max78 Am: 27.09.2017 21:44:07 Gelesen: 857969# 1059 @  
@ Gernesammler [#1058]

Hallo Rainer,

gerne, ich habe auch Spass am Ausprobieren mit digitalen Hilfsmitteln. Trotzdem nochmals die Betonung darauf, dass man meine Vermutung nicht zu ernst nehmen sollte. Ein Prüfer oder langjähriger Sammler mit seinen Erfahrungen wird es besser einschätzen können, da hilft der ganze digitale Schnickschnack wenig. ;-)

mit Grüßen Max
 
Gernesammler Am: 28.09.2017 19:29:24 Gelesen: 857736# 1060 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Hof vom 10.6.1826 nach Niederauerbach (Sachsen) spediert an die Sächsische Messinghandlung. Der Empfänger zahlte 6 Kreuzer (C.M.) was dann in Sachsen 2 1/2 Silber Groschen waren. Auf der Rückseite ist noch eine 3 mit der ich aber nichts anzufangen weiß.
Gestempelt mit L2 von .HOFF. (Winkler Nr.6) könnte dies ein aptierter Nr.4 sein (R.4.HOFF) da hier vor HOFF noch der Punkt zu sehen ist.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 29.09.2017 09:16:41 Gelesen: 857631# 1061 @  
@ Gernesammler [#1060]

Hallo Rainer,

Hof war damals bayerische, preußisches und sächsische Postamt (Grenzpostamt), daher war bei Sendungen von Hof (Bayern) nach Preußen und Sachsen kein bayerisches Inlandsporto zu notieren.

Dein Brief kostete also nur 2 1/2 Neugroschen für den Empfänger plus 3 Neupfennige für die Zustellung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.09.2017 19:55:02 Gelesen: 857509# 1062 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS)aus Ansbach um 1820 nach Nürnberg an die Königlich Bairische .....?

Spediert mit der Fahrpost (siehe Stempel Winkler Abb.78) in rot, links oben steht die Expeditionsnummer 6070 und im Stempel die Manualnummer der Ansbacher Fahrpost Nr.33.

Unten links ist noch das beförderte Gewicht von 5 Loth? eingetragen, was bedeuten die 6 x ganz unten links?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.09.2017 15:09:03 Gelesen: 857340# 1063 @  
@ Gernesammler [#1062]

Hallo Rainer,

so stimmts:

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) aus Ansbach um 1820 nach Nürnberg an die Königlich Bairische Kriegskasse in Nürnberg.

Spediert mit der Fahrpost (siehe Stempel Winkler Abb. 78 in rot) steht oben links steht das Gewicht von 6 Loth und im Stempel die Manualnummer der Ansbacher Fahrpost Nr.33. Darumter "mit 5 fl" = mit 5 Gulden Bareinlage.

Unten links ist noch das Franko von 6 Kreuzern angegeben (frei 6x).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.09.2017 16:51:44 Gelesen: 857309# 1064 @  
@ bayern klassisch [#1063]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Richtigstellung zu meinem Brief.

Gruß Rainer
 
bovi11 Am: 30.09.2017 17:37:55 Gelesen: 857301# 1065 @  
Bayern ist nicht mein Spezialgebiet, aber einige Belege habe ich auch.

Hier ein vorphilatelistischer Einlieferungsschein für eine Postsendung vom 18. August 1826:


 
bayern klassisch Am: 30.09.2017 19:32:26 Gelesen: 857275# 1066 @  
@ bovi11 [#1065]

Hallo,

möchtest du zu dem Stück etwas wissen, oder etwas dazu sagen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bovi11 Am: 30.09.2017 19:37:58 Gelesen: 857266# 1067 @  
@ bayern klassisch [#1066]

Ich kann nicht viel ui dem Beleg sagen - ich habe zwar einiges bayerisches Material, aber wenig Kenntnisse zum Thema. Über Informationen würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Dieter
 
bayern klassisch Am: 30.09.2017 20:50:07 Gelesen: 857244# 1068 @  
@ bovi11 [#1067]

Hallo Dieter,

prima, dass du etwas bayerisches Material hast - einfach zeigen und fragen, was dich interessiert.

Dein Postschein war für einen Brief ausgestellt worden, der am 18.8.1826 in München recommandirt nach Wiesbaden in Hessen (Thurn und Taxis) an einen Herrn Dr. Bermbach aufgegeben wurde.

Der Absender zahlte total 31 Kreuzer (schwer zu lesen unten links 31x). Diese 31 Kreuzer beinhalteten 4 Kreuzer Reco - Gebühr und demzufolge 27 Kreuzer Franko, welches 21 Kreuzer für Bayern betrug und 6 Kreuzer für Thurn und Taxis.

Woher ich das weiß, auch wenn davon gar nichts da steht? Weil von München bis zur Postgrenze bei Aschaffenburg 14 Kr. das einfache Franko betrug und dieser Brief über 1/2 bis 1 Loth schwer war, so dass diese 14 Kr. mit 1,5 multipliziert wurden, wodurch wir 21 Kr. bayerisches Franko hätten.

Von Aschaffenburg bis Wiesbaden waren es 4 Kreuzer, als 2. Gewicht ebenfalls mit 150% = 6 Kreuzer anzusetzen.

So kommt man auf 31 Kr., die unaufgeschlüsselt unten links stehen, weil zu dieser Zeit noch keine Vorschrift bestand, wonach der Absender über die Höhe(n) des/der Frankos/Franki aufgeklärt werden musste.

Im Falle des Verlusts dieses Briefes hätte der Absender 25 Gulden von der Post bekommen - entweder von der bayerischen, wenn der Verlust auf bayer. Territorium stattgefunden hätte, oder von der Taxispost, wenn erst später ein Verlust eingetreten wäre.

So, ich hoffe, ich konnte dir deinen Postschein ein bisschen näher bringen und schaue mal, was du noch so alles hast ... von Bayern meine ich . :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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