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Thema: Farben bestimmen: Michel Farbenführer oder was ist besser ?
Das Thema hat 98 Beiträge:
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Harald Zierock Am: 07.12.2009 20:05:44 Gelesen: 103682# 1 @  
Was haltet Ihr eigentlich vom Farbenführer?

Ich persönlich bin ein wenig enttäuscht davon, sage aber nicht, das er nichts taugt.

Ich halte Vergleichsmaterial für das Beste, aber ich weiß, das meistens nur die Prüfer genügend davon haben.

Harald
 
muemmel Am: 07.12.2009 21:05:12 Gelesen: 103669# 2 @  
Guten Abend Harald,

meine Erfahrungen mit früheren Ausgaben des Farbführers (den letzten habe ich vor etwa 15 Jahren gekauft) waren nicht berauschend. Der Briefmarkenhändler meinte beim Kauf, man brauche bei der Anwendung auch viel Phantasie.

Es ist aber insofern hilfreich, weil man sich einen Überblick über die Farben verschaffen kann. Aber zur Farbbestimmung der Marken z.B. Germania oder Krone/Adler usw. ist er nicht geeignet.

Soweit meine Meinung zum Farbführer.

Schönen Gruß
Harald
 
Wolf6638 Am: 08.12.2009 09:58:24 Gelesen: 103637# 3 @  
@ Harald Zierock [#1]

Guten Morgen Harald,

ich habe den neuesten Michel - Farbführer von Schwaneberger bin aber nicht zufrieden.

Beispiel: 3. Reich 604 gibt es laut Michel in "schwarzblaugrün" und "mattgrün". Nur beide Farben sind nicht im Farbführer. Ich habe beim Verlag angerufen und mit einem dortigen Fachmann gesprochen, der sagte mir alles kann man nicht bringen und der Farbführer solle auch nur eine unverbindliche Hilfe sein.

Und sollten die Preise Extrem voneinander abweichen, so sollte man doch lieber pessimistisch sein, also den niedrigen Preis annehmen, ansonsten einen Prüfer beauftragen.

Ich finde dafür ist der Farbführer zu teuer.

Grüße aus Hamburg Wolfgang
 
petzlaff Am: 08.12.2009 10:30:57 Gelesen: 103627# 4 @  
@ Harald Zierock [#1]

Die Farbführer-Diskussion ist auch in anderen Foren schon bis zum "geht nicht mehr" breit getreten worden. Wir alle sind uns wohl einig, dass Farbführer eher in die Irre als auf den richtigen Weg führen. Warum sollten wir uns jetzt hier auf den Philaseiten die gebetsmühlenartig wiederholten bekannten Diskussionen zum Thema ein x-tes Mal antun?

LG
Stefan
 
germaniafreund Am: 08.12.2009 10:34:22 Gelesen: 103626# 5 @  
@ petzlaff [#4]

Hallo Stefan,

Warum sollten wir uns jetzt hier auf den Philaseiten die gebetsmühlenartig wiederholten bekannten Diskussionen zum Thema ein x-tes Mal antun?

Vielleicht für Neueinsteiger und Anfänger ?

liebe Grüße Klaus
 
Harald Zierock Am: 08.12.2009 10:40:11 Gelesen: 103621# 6 @  
@ germaniafreund [#5]

War das Thema schon einmal da?

Harald
 
petzlaff Am: 08.12.2009 10:46:47 Gelesen: 103620# 7 @  
@ germaniafreund [#5]

Lieber Klaus,

die Idee ist ja nicht schlecht, aber ich gehe davon aus, dass du die anderweitigen Diskussionen diesbezüglich mitverfolgt hast. Meinst du nicht auch, dass diese gerade für Neueinsteiger und Anfänger die Verwirrung unnötig auf die Spitze treibt. Gerade Neuanfänger und Einsteiger suchen nach vermeintlichen Raritäten (das haben wir am Anfang alle so gemacht - oder?) - Farbführer und leider auch die Diskussion über Farbführer verstärken diese "Schnäppchensucht".

Abgesehen davon besitzen die meisten Anfänger gar keinen Farbführer. Durch unnütze Diskussionen werden sie nur zum Geldrausschmeissen verführt, da die Farbführer auch zu den jeweiligen Katalogen passen müssen. Das Geld für einen Farbführer kann ein Einsteiger viel besser in solide Markenobjekte investieren. Für weitergehende Einführungen in die Mysterien der Markenfarben bietet sich eine gratis erhältliche und fachlich neutrale Aufklärung durch kompetente Altgestandene im Forum doch viel eher an.

LG
Stefan
 
Harald Zierock Am: 08.12.2009 12:00:54 Gelesen: 103600# 8 @  
Gibt es vielleicht auch einen anderen Farbführer von einem anderen Hersteller der besser ist?

Harald
 
doktorstamp Am: 08.12.2009 13:18:38 Gelesen: 103582# 9 @  
@ Harald Zierock [#8]

Es gibt die "Colour Guide" von Stanley Gibbons, bzgl. die Farben der Ausgaben König Georgs V ist er zu gebrauchen, Grossbritannien und Commonwealth mit eingeschlossen.

Bei Grossbritannien und Commonwealth Marken bis zu 1912 mit Vorsicht.

Schätzungsweise ist von Yvert auch mit so was zu rechnen, kann mich aber hier irren.

Ferner man sollte sich nicht auf die Farbbenennung berufen/stützen, sie stimmen in grossem und ganzem nicht überein.

mfG

Nigel
 
petzlaff Am: 08.12.2009 13:36:13 Gelesen: 103580# 10 @  
@ doktorstamp [#9]

Der Stenley Gibbions Guide ist mir persönlich auch am liebsten, zumal er nicht nur Grossbritannien, sondern auch USA-Farben sehr gut widergibt.
 
Lars Boettger Am: 08.12.2009 15:53:07 Gelesen: 103563# 11 @  
@ Harald Zierock [#8]

Hallo Harald,

es gibt keinen empfehlenswerten Farbführer:

1. Farbbezeichnungen sind historisch gewachsen und deshalb nicht einheitlich
2. Spezialisten kennen in der Regel mehr Farben als der Katalog
3. Farbführer altern, d.h. die Farben selbst verändern sich

Idealerweise identifiziert man eine Farbe eh nicht an der Farbe.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Georgius Am: 08.12.2009 16:16:16 Gelesen: 103557# 12 @  
@ Lars Boettger [#11]

Hallo Lars,

eigentlich wollte ich mich an dieser nutzlosen Diskussion aus bereits besagten Gründen nicht beteiligen, aber Deine Äußerung im Punkt 3 erheischt meine Bemerkung, daß ja wohl die Farben der Marken, wie alles auf dieser Welt, genauso mitaltern.

Bitte äußere Dich doch zum letzten Satz etwas präziser:

Idealerweise identifiziert man eine Farbe eh nicht an der Farbe.

Woran identifiziert man eine Farbe speziell bei Briefmarken?

Mit freundlichen Grüßen
Dietrich
 
wuerttemberger Am: 08.12.2009 17:03:02 Gelesen: 103548# 13 @  
@ Georgius [#12]

... daß ja wohl die Farben der Marken, wie alles auf dieser Welt, genauso mitaltern.

Das ist wohl richtig, doch leider sind es unterschiedlich färbende Substanzen, die da altern!

Deswegen entfernt sich der ältere Farbführer von seiner ursprünglichen Farbe in eine andere Richtung als die entsprechende Marke.

Gruß

wuerttemberger
 
petzlaff Am: 08.12.2009 17:11:38 Gelesen: 103542# 14 @  
Liebe Forums-Freunde,

bringt es doch bitte endlich einmal auf den Punkt: Farbführer sind in der Praxis fast immer unbrauchbar.

Ich denke, diese Botschaft hilft den Neueinsteigern und Anfängern mehr als die schon wieder aufflammende Diskussion, die letztendlich nur wieder einmal beweist, wie uneins Philatelisten sein können.

LG
Stefan
 
Lars Boettger Am: 08.12.2009 17:13:38 Gelesen: 103542# 15 @  
@ Georgius [#12]

Hallo Dietrich,

ja, Farben altern - Farbführer altern anders =D Anders gesagt, eine alte Farbe, die stark organisch geprägt ist, verändert sich anders wie ein modernes Druckerzeugnis.

Idealerweise identifiziert man eine Farbe eh nicht an der Farbe.

Farbänderungen gehen oft mit technischen Neuerungen (Papier, Druckverfahren) einher:

- Markenformate (gross/klein)
- Papiereigenschaften (Zusammensetzung [Lumpen, Stroh, Fasern], Dicke)
- Farbeigenschaften (Zusammensetzung, Reaktion auf UV-Licht etc.)
- Zähnung (Kamm-/Linienzähnung)

Das alles kann als Ausschlusskriterium oder Identifizierungskriterium dienen ("grosses Format immer Farbe a, kleines Format immer Farbe b")

Ausserdem sind Farbänderungen oft an neue Druckaufträge verknüpft. Hier helfen Stempeldaten, die als Ausschlusskriterien verwendet werden können (Farbgruppe d erst ab 1899").

Wenn ich Farben prüfen will, dann nehme ich erst zum Schluss meine Farbreihen in die Hand, wenn ich wirklich nichts anderes habe, um sicher einen Farbton zu bestimmen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Georgius Am: 08.12.2009 19:18:21 Gelesen: 103519# 16 @  
@ wuerttemberger [#13]
@ Lars Boettger [#15]

Hallo und herzlichen Dank Euch beiden für die Erläuterungen.

Aus meiner Sicht trifft der Begriff Ausschlußkriterium bei den genannten
Punkten wohl am ehesten zu.

Mit freundlichen Sammlergrüßen
Dietrich
 
Henry Am: 08.12.2009 19:46:48 Gelesen: 103512# 17 @  
@ Lars Boettger [#15]

Hallo Lars,

Ausserdem sind Farbänderungen oft an neue Druckaufträge verknüpft. Hier helfen Stempeldaten, die als Ausschlusskriterien verwendet werden können (Farbgruppe d erst ab 1899").

Können ist wohl richtig, stichhaltig muss das Ergebnis aber nicht sein. Denn wenn Marken aus einem Vorrat erst nach dem Erscheinen einer durch Druckauftrag bedingten Farbänderung aufgebraucht werden, kann das Datum irreführen. Richtig?

Ansonsten bin ich Deiner Meinung.

Henry
 
asmodeus Am: 08.12.2009 19:51:44 Gelesen: 103509# 18 @  
Ich bestimme keine Farben mehr. Woran das liegt? 1. Die Lichtverhältnisse sind nicht immer optimal. 2. Der Farbenführer gibt sie nicht genau wieder. 3. Selbst Farben bei Briefmarken ändern sich.

Ich unterscheide nur nach hellen bis dunklen Nuancen und das war es. Bin ich der Meinung, es ist eine bessere Farbe, dann schicke ich sie zur Prüfung. Dann habe ich ein Vergleichsstück. Aber darauf sollte man sich auch nicht immer verlassen, den die Forschung geht auch weiter.

Fazit: Farben laß ich fast außen vor.
 
Lars Boettger Am: 09.12.2009 08:54:21 Gelesen: 103482# 19 @  
@ Henry [#17]

Denn wenn Marken aus einem Vorrat erst nach dem Erscheinen einer durch Druckauftrag bedingten Farbänderung aufgebraucht werden, kann das Datum irreführen. Richtig?

Hallo Henry,

normalerweise erscheinen Farben (Beispiel Serie Krone-Adler) in einer bestimmten Reihenfolge. Das zeitliche Erscheinen ist sehr gut dokumentiert. Bei den Frühfarben kann ich einen Aussreisser "nach hinten" haben, bei den Spätfarben "nach hinten" nicht. Das Stempeldatum ist in vielen Fällen ein Ausschlusskriterium, in einigen Fällen hilft es bei der Suche nach "besseren" Farben.

Neben dem Verwendungszeitraum sind Verwendungsorte ebenfalls hilfreich.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Briefmarken-Museum Am: 09.12.2009 12:11:42 Gelesen: 103453# 20 @  
Hallo an alle.

Danke für die tollen Tips von Lars, der letzte hilft gut unter der Voraussetzung von lesbaren Stempeln.

Manchmal hift die Quarzlampe, aber nicht immer. Es ist eher die Summe der genannten Kriterien, um eine Vorselektion vor dem Entschluß "Prüfen zu lassen" zu betreiben.

Mit Glückauf
Jochen
 
ligneN Am: 12.02.2010 02:28:33 Gelesen: 103065# 21 @  
Hallo,

der Stanley Gibbons Farbenführer wird von manchen ausländischen Katalogen benutzt - und natürlich vom Stanley Gibbons Katalog selbst. Insofern ist er schon nützlich.

Abgrenzung oder "ähnlich wie" kann man damit schon machen. Außerdem gibt er die englischsprachigen Bezeichnungen für Farbtöne an. Wie gesagt, schon nützlich.

Die Bibel ist es nicht, kann es bei diesem heiss diskutiertem Thema auch nicht sein.

Gruß
ligneN
 
snakefelder Am: 13.02.2010 14:36:01 Gelesen: 103010# 22 @  
Gibt es denn ein Computerprogramm zur Farbbestimmung? Anfrage eines Laien!

Viele Grüße
Dieter
 
petzlaff Am: 13.02.2010 15:38:53 Gelesen: 103002# 23 @  
@ snakefelder [#22]

Natürlich gibt es das :-) - aber: alles graue Theorie. :-(

Nahezu jedes Bildbearbeitungsprogramm kann die (optische) Farbmischung in RGB (rot-gelb-blau) oder CYMG (cyan-yellow-magenta-grey) umrechnen. Der Haken ist nur, dass ein Computerprogramm auch letztendlich immer nur ein gescanntes oder anderweitig reproduziertes Abbild des Originalobjektes analysieren kann. Und wie unterschiedlich Scanner Farben aufnehmen und speichern wissen wir alle nur zur Genüge.

Meint: Eine Scan-Normierung als Basis für eine normierte computergestützte Farbbestimmung gibt es de facto nicht. Anders verhielte es sich, wenn die ganze Welt einheitlich ein und denselben Scanner, ein und denselben Computer, ein und dasselbe Farberkennungsprogramm jeweils in derselben Soft- und Hardwareversion und -Ausstattung benutzen würde. Und - alle Vergleichsscans identisch gepixelt, also aufgelöst wären.

Aber das ist fernab jeglicher Realität.

Ich halte es für mein Spezialgebiet mit hunderten von Vergleichsmarken und mehreren Farbführern (ausschließlich unter Anwendung des Ausschlussverfahrens). Mein bevorzugter Farbführer ist übrigens der von Stanley Gibbons, weil ich mich in meinen Fachthemen vorwiegend im englischsprachigen Raum bewege und die Bezeichnungskorrespondenz zu den entsprechenden Katalogeinträgen brauche.

LG, Stefan
 

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