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Thema: Neuheiten aus Österreich
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Brigitte Am: 14.10.2013 07:13:00 Gelesen: 1111602# 344 @  
Serie „Kirchen in Österreich“
Sondermarke „Martinskirche Linz”

Fortsetzung der beliebten Serie „Kirchen in Österreich“ – der neue Wert thematisiert eines der ältesten heimischen Gotteshäuser, die Martinskirche in Linz. Das hübsche, von Kirsten Lubach gestaltete Markenmotiv zeigt ein Aquarell des Pfarrhauses, dekorativ in Szene gesetzt mit einem im Vordergrund zu sehenden alten Gedenkstein zu Ehren des Heiligen Martin.

In unmittelbarer Nähe des Linzer Schlosses, auf den Ausläufern des Römerberges, befindet sich das spirituelle Herzstück der Stadt: die römisch-katholische Martinskirche, deren charakteristischer Bau sich fast bescheiden hinter mehreren mächtigen Bäumen verbirgt. Die Martinskirche gilt, wie oben erwähnt, als eine der ältesten sakralen Bauten Österreichs, ihre Geschichte ist seit mehr als 1.200 Jahren mit jener der Stadt Linz eng verwurzelt. Die ehemalige mittelalterliche Befestigungsmauer führte einst von der Linzer Burg über die Promenade, den Graben und den Pfarrplatz zurück zur Burg. Die Martinskirche befand sich zunächst außerhalb dieser Befestigungsanlage, zählte jedoch aufgrund ihrer räumlichen Nähe zum Schutzbereich der Burg. Die erste Nennung des Gotteshauses als „capella“ geht auf das Jahr 799 zurück. Damals war Linz ein Marktort – mehrere Jahrhunderte mussten in der Folge also noch vergehen, ehe Linz 1246 zur Stadt erhoben wurde.

Im Außenbau der Anlage sind im Mauerwerk romanische Elemente in Form der typisch gegliederten Rundbögen sichtbar. Das Innere, das eine in hohem Maße wechselvolle Geschichte erlebte, weist indes einen langrechteckigen Grundriss mit eingezogenem Chor auf. Die Ausstattung wurde im Laufe der Zeit freilich immer wieder verändert. Besonders erwähnenswert sind erhalten gebliebene römische Grabsteine mit Inschriften aus dem 3. Jahrhundert, mehrere gotische Holzplastiken sowie eine Nachbildung des Volto Santo-Kruzifixes von Lucca, eines hochverehrten Gnadenbildes aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts an der nördlichen Langhauswand. Eine überlieferte Legende erzählt, dass das Gesicht des Originals aus dem 8. Jahrhundert von Engeln geschnitzt worden sei; rätselhaft bleibt aber auch die Deutung des langen Gewandes, das einer weiblichen Heiligen zugesprochen wird.

Die Martinskirche ist nach ihrer mehr als 1.200-jährigen Geschichte nach wie vor ein überaus lebendiges Zentrum, sowohl aus liturgischer als auch aus musikalischer Sicht. Sie zählt zum Pfarrgebiet von St. Matthias und ist zu Gottesdiensten, bei Konzerten und bei Führungen zugänglich. Jeweils am letzten Sonntag jeden Monats wird hier eine ökumenische Abendmesse gefeiert – ein schönes Symbol für die gemeinsamen Wurzeln der christlichen Kirchen in Linz.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 11.10.2013
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 16.10.2013 07:11:00 Gelesen: 1111082# 345 @  
Serie “Junge Kunst in Österreich”
Sondermarke „Markus Schinwald”

Mit Markus Schinwald, einem der international meist beachteten Künstler seiner Generation, wird die interessante Serie „Junge Kunst in Österreich“ nun fortgesetzt. Das Markenmotiv zeigt ein Standbild aus dem Videokunstwerk „Orient, 1st part“, welches 2011 im Rahmen der renommierten Biennale von Venedig im Österreich-Pavillon gezeigt wurde.

Markus Schinwald, 1973 in Salzburg geboren und heute in Wien und New York tätig, kommt ursprünglich aus dem Bereich der Mode. Der junge Künstler, Absolvent der Linzer Kunstuniversität, bedient sich neben der Malerei auch des Mediums der Performance sowie der Fotografie und Videokunst. In seinem hoch eigenständigen Werk setzt er souverän die verschiedensten Medien ein, um seinem künstlerischen Hauptthema – dem menschlichen Körper als kulturellem Konstrukt zwischen Selbstdarstellung und Disziplinierung, Konvention, Korrektur, neurotischen Ticks und unerwarteter Grazie – auf mannigfaltige Weise nachzuspüren.

Deformationen der Psyche finden befremdliche physische Entsprechungen; Einflüsse aus Kunstgeschichte und Konsumkultur, aus kritischer Theorie, Filmgeschichte und TV-Präsenz, Choreografie, Bühnenbild und der Welt des Varietés werden in Schinwalds Arbeiten deutlich. Seine Protagonisten sind dabei oft eingezwängt in außergewöhnliche Räume, verrenken sich in widernatürlichen Handlungen und kreieren dadurch überaus surreale Situationen. In seinen Werken verarbeitet er auch Impulse aus dem Bereich der Oper, setzt sich mit Genres der Unterhaltungsindustrie auseinander und stellt darüber hinaus einen interpretativen Bezug zu Sigmund Freuds Theorien her.

Dabei zieht sich die Vorstellung, dass ein intensiver psychischer Zustand auch körperlich in Erscheinung tritt, wie ein roter Faden durch sein ausdruckstarkes Schaffen. Kein Zweifel: Schinwalds Kunst agiert im Zentrum des Zeitgefühls, und sie erzählt vom Spannungsfeld der Lebensführung zwischen Zwang und Spiel, Unterwerfung und Befreiung, Scheitern und Eleganz. Seine Ausstellungen – unter anderem im Frankfurter Kunstverein, im Essl Museum, im Linzer Lentos und im Palais de Tokyo in Paris – definieren sich als hochkomplexe Anordnungen, deren Spannung häufig aus einem irritierenden Widerspruch von emotional und ästhetisch aufgeladener Attraktion und hartnäckiger Verweigerung eines eindimensionalen Bedeutungsangebots entsteht. Zu den wichtigsten Auszeichnungen von Markus Schinwald zählen der Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst (2007) und der Große Kunstpreis des Landes Salzburg (2008).





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 14.10.2013
Markengröße: 40 x 30 mm
Entwurf: Markus Schinwald
Grafik: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 18.10.2013 07:03:00 Gelesen: 1110538# 346 @  
Serie „Comicmarken-Puzzle“
Sondermarkenblock „Halloween“

Fortsetzung der amüsanten Serie „Comicmarken-Puzzle“ – der zweite Wert der innovativen Reihe, der neue Sondermarkenblock „Halloween“, zeigt ein „gruseliges“, dem Thema entsprechendes Motiv, geschaffen von Dominik Gröstlinger. Die vier selbstklebenden Marken ergeben gemeinsam das Gesamtbild, jedes Wertzeichen für sich bildet indes, in der formgerechten Perforation eines Puzzleteiles, eines von vier Einzelbildern sowie eine eigene frankaturgültige Briefmarke im Nennwert von jeweils 0,62 Euro.

Das Wort Halloween, in älterer Schreibweise Hallowe’en, ist eine Kontraktion von „All Hallows’ Eve“ und benennt den „Tag vor Allerheiligen“. Der Bezug von Halloween zum Totenreich ergibt sich aus dem Fest Allerheiligen und dem darauf folgenden Gedächtnistag Allerseelen, an dem die Katholiken ihrer Verstorbenen gedenken.

Zum Ursprung des Festes: Der schottische Religionsethnologe James George Frazer (1854–1941) beschrieb in seinem Buch „The Golden Bough“ im Jahre 1922 Halloween wörtlich als „altes heidnisches Totenfest mit einer dünnen christlichen Hülle“; neben der so genannten „Walpurgisnacht“ am 1. Mai habe es sich um das zweite wichtige Fest der Kelten gehandelt.

Nachgewiesen sei Halloween laut Frazer seit dem 8. Jahrhundert, als christliche Synoden versuchten, heidnische Riten dieser Art abzuschaffen. Die „Encyclopaedia Britannica“ leitet das Fest ebenfalls aus alten keltischen Bräuchen her: Gefeiert wurde an Halloween demnach das Ende des Sommers und der Einzug des Viehs in den Stall. In dieser Zeit, so der Glaube, seien auch „die Seelen der Toten zu ihren Heimen zurückgekehrt“.

Begangen wurde das Fest laut Encyclopaedia Britannica mit Freudenfeuern auf Hügeln und manchmal in Verkleidungen, die der Vertreibung böser Geister dienten. Auch Wahrsagerei sei zu diesem Datum üblich gewesen. Früher wurde Halloween ausschließlich in katholisch verbliebenen Gebieten der britischen Inseln gefeiert – vor allem in Irland, während die anglikanische Kirche am Tag vor Allerheiligen die Reformation feierte. Von dort kam es mit den vielen irischen Auswanderern im 19. Jahrhundert in die Vereinigten Staaten und gehörte zum Brauchtum dieser Volksgruppe. Aufgrund seiner Attraktivität wurde Halloween jedoch bald übernommen und entwickelte sich zu einem wichtigen Fest in den USA und in Kanada – und vor geraumer Zeit auch in Europa. Mit der zunehmenden Beliebtheit Halloweens wurde aber auch von verschiedenen Seiten Kritik an dieser „neuen Sitte“ laut. So wird mancherorts die Meinung vertreten, dass damit die alten heimischen Bräuche mehr und mehr verdrängt werden.





Nennwert: EUR 2,48
Ausgabetag: 14.10.2013
Markengröße: ca. 40 x 40 mm
Blockgroße: 100 x 100 mm
Entwurf: Dominik Gröstlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck / offset printing
Auflage: 170.000 Blocks mit 4 Marken
 
Brigitte Am: 03.12.2013 12:06:42 Gelesen: 1099929# 347 @  
Weihnachten 2013 – St. Georgenberg-Fiecht

Die vorliegende Weihnachtsmarke ist gewissermaßen eine Reminiszenz an den wohl fleißigsten bischöflichen Markengestalter aller Zeiten – an Dr. Reinhold Stecher, den früheren Altbischof von Innsbruck. Am 29. Jänner 2013 im 92. Lebensjahr nach einem Herzinfarkt verstorben, entwarf Dr. Stecher in den vergangenen Jahren sechs stimmungsvolle Weihnachtsmarken für die Österreichische Post; diese nun, mit dem idyllischen Motiv „St. Georgenberg-Fiecht“, ist die Nummer sieben und erinnert auf berührende Weise an den überaus beliebt gewesenen Bischof.

Sein Wirken als Geistlicher wurde, wie Dr. Reinhold Stecher einmal in einem Interview erklärte, vor allem durch die Erfahrung des Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt. Im gleichen Gespräch erwähnte er auch die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und warnte vor der „Hybris, dem Verlust des Maßes, der Krallenhand, die immer nach noch mehr greift und alles Glück im Haben sucht“. Allzu leichtsinnig werde heute Errungenes aufs Spiel gesetzt und dadurch in hohem Maße gefährdet.

„Der Monotheismus entwickelt sich immer mehr zum Money-Theismus und schwappt über die Welt“, mahnte Stecher. 1947 zum Priester geweiht, bekleidete er in der Folge verschiedene Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, ehe er 1951 zum Doktor der Theologie promovierte. In den Jahren von 1956 bis 1981 war Dr. Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes. Darüber hinaus war er von 1965 bis 1970 Spiritual im Priesterseminar der beiden Diözesen Innsbruck und Feldkirch. Die feierliche Ernennung zum Bischof erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Dr. Reinhold Stecher viele Jahre zuständig für die Referate Caritas und Frauen, zugleich war er aber auch Vertreter in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Zum Markenmotiv: Das Kloster St. Georgenberg-Fiecht der Benediktiner-Kongregation von St. Ottilien ist neben Stift Wilten eines der zwei ältesten Stifte in Nordtirol. Es besteht aus zwei etwa eine Stunde Fußweges voneinander entfernt gelegenen Abteien, nämlich dem in Vomp gelegenen Stift Fiecht sowie dem höher gelegenen, auf der Marke abgebildeten Wallfahrtsort St. Georgenberg. Hier wurde einst – daher der Name – der Heilige Georg angebetet, später auch die Gottesmutter und ab etwa 1310 dann die Heilig-Blut-Reliquie. Während im Mittelalter die Reliquien von 132 Heiligen verehrt wurden, ist das Ziel der heutigen Pilger die so genannte „Schmerzhafte Mutter“, ein gotisches Vesperbild aus dem frühen 15. Jahrhundert.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 15.11.2013
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Dr. Reinhold Stecher
Grafik: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 850.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.12.2013 05:49:48 Gelesen: 1099800# 348 @  
Christkindl Weihnachtstempel
29.11.2013 bis 26.12.2013




Christkindl Dreikönigsstempel
27.12.2013 bis 06.01.2014


 
Brigitte Am: 05.12.2013 07:03:00 Gelesen: 1099576# 349 @  
Weihnachten 2013 – Joos van Cleve, Geburt Christi

Die vorliegende Weihnachts-Rollenmarke, die durch ihre außergewöhnliche Form, einem eleganten dreiteiligen Rundbogen, besticht, zeigt in ihrem Motiv Joos van Cleves imposantes Gemälde „Geburt Christi“, dessen Original aus der wertvollen Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien stammt.

Zur Person: Joos van Cleve, eigentlich Joos van der Beke (1485–1540), war ein niederländischer Maler, der im zweiten und dritten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts die führende Atelierwerkstatt Antwerpens unterhielt. Der „Leonardo des Nordens“, wie er in der Kunstwelt gerne genannt wird, erfuhr seine Ausbildung bei Jan Joest in Kalkar am Niederrhein. 1511 als Meister in die Antwerpener Gilde aufgenommen, schuf van Cleve zahlreiche Triptychen und Madonnenbilder, deren Stil der flämischen Schule entsprach. Dabei haben seine Werke stets eines gemeinsam: Sie zeichnen sich durch ihre friedliche Atmosphäre jenseits jeder Spannung aus. Die grandiosen Gemälde seines vielschichtigen OEuvres werden von internationalen Experten als „sanft und harmonisch wie die Werke seines Vorbilds Leonardo di Vincis, detailreich wie die Arbeiten der großen niederländischen Meister und als beispiellos farblich brillant“ beschrieben. Joos van Cleves Hauptwerke sind zwei Altäre mit der Darstellung des Marientodes (heute in Köln und München beheimatet), die zuvor als Werke des „Meisters des Marienlebens“ bezeichnet wurden.

Einst fanden die Werke des ausgesprochen produktiven Ausnahmekünstlers ihren Weg in die namhaftesten europäischen Kaufmanns-, Königs- und Kirchenhäuser nach Köln, Genua und Danzig bis nach Madeira; heute freilich begeistern seine Bilder die Besucher der bedeutendsten Museen der Welt – vom Musée du Louvre in Paris über die National Gallery in London und das Museo del Prado in Madrid bis zum Metropolitan Museum of Arts in New York und dem eingangs erwähnten Kunsthistorischen Museum in Wien. Fest steht: Joos van Cleves Kunst vereint die Emotionalität der italienischen Renaissance mit der Präzision und Klarheit der niederländischen Schule. Ohne Zweifel wurde die Entwicklung der nordeuropäischen Malerei von ihm entscheidend mitgeprägt, und zwar von der überaus einfallsreichen Kreativität einerseits und von den Ideen zur seinerzeit innovativen Werkstattführung andererseits. Sein künstlerisches Vermächtnis ist ausnahmslos fragil auf empfindlichem Eichenholz verewigt – weil Joos van Cleve aber sowohl über das entsprechende Können als auch über die nötigen Mittel verfügte, für seine Gemälde kostbare Farbpigmente zu verwenden, sind die erhalten gebliebenen Meisterwerke auch heute noch von einer funkelnd-originären Farbqualität, die ihresgleichen sucht.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 15.11.2013
Markengröße: 32 x 47,5 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus, nach einer Vorlage von Joos van Cleve
Druck: Bundesdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 650.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 07.12.2013 07:04:00 Gelesen: 1099289# 350 @  
Weihnachten 2013 – Hirten an der Krippe, St. Michael im Lungau

„Macht mir ein Heiligtum! Dann werde ich in ihrer Mitte wohnen!“ – so lautet das dem Buch Exodus entnommene Motto der Pfarrkirche St. Michael im salzburgischen Lungau. Diese Worte Gottes an Mose galten nicht nur einst dem Volke Israels, diese Aufforderung richtet sich auch heute noch an alle Menschen, die zum Volk Gottes gehören möchten. Das überaus attraktive Motiv, das die vorliegende Weihnachtsmarke ziert, entstammt dem Hochaltar ebendieses Gotteshauses, und vermittelt die andächtige Stimmung der Heiligen Nacht auf besonders ruhige Weise.

Die Statuen und Reliefs des erwähnten neugotischen Hochaltars wurden vom bekannten Tiroler Bildhauer Josef Bachlechner geschaffen, weitere beteiligte Künstler waren der Halleiner Altarbauer Vinzenz Pezzei sowie der Fassmaler Andreas Doser. Thema des großen Reliefs im Schrein ist das Letzte Abendmahl: Um Christus sind die Jünger versammelt, links verlässt Judas schon die Gruppe – ein Hinweis auf den späteren Verrat. Den linken Flügel schmückt, als Vorlage dieser Sondermarke, das Gemälde von der Geburt Christi. Maria kniet vor der Krippe mit dem Jesuskind, im Hintergrund sind der Heilige Josef und einige Hirten zu sehen. Der rechte Flügel indes stellt als Pendant dazu die Anbetung der Weisen dar. Im geschlossenen Zustand zeigen die bemalten Außenflügel die Ölbergszene. Um diese dem Leben Christi entnommenen Szenen reihen sich die Symbole der vier Evangelisten als Verbreiter des Wortes Gottes – auf der Predella zuseiten des Tabernakels, dem Aufbewahrungsort der geweihten Hostie, Löwe (Markus) und Stier (Lukas), sowie im Auszug Engel (Matthäus) und Adler (Johannes). Die zentrale Heiligengestalt im Gesprenge stellt den Kirchenpatron und Erzengel Michael dar, begleitet von den Erzengeln Raphael mit Stab und Gabriel mit der Verkündigungslilie als Symbol der Reinheit Mariens. An den Wänden seitlich des Hochaltares stehen schließlich die Konsolfiguren der Heiligen Rupert und Leonhard.

Die Geschichte von St. Michael, der Ur- und Mutterpfarre des oberen Lungaues, reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert, die erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1147 datiert. Anno 1225 bestätigte Papst Honorius III. die Pfarr- und Besitzrechte des Domkapitels zu Salzburg für diese Kirche. Der Sage nach wurde der Bayernherzog Theodo († um 717) nach seinem Tod in der Schlacht bei Bundschuh/Lungau in der Kirche von St. Michael bestattet. Als im 14. Jahrhundert die alte Römerstraße in einer neuen Trassenführung über den Katschberg angelegt wurde, brachte diese Handelsverbindung zwischen Venedig und Nürnberg dem aufstrebenden Ort St. Michael einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung, der durch den blühenden Bergbau noch weiter gefördert wurde. 1416 erfolgte schließlich die Erhebung von St. Michael zum Markt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 29.11.2013
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 2.250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 09.12.2013 07:11:00 Gelesen: 1099050# 351 @  
Weihnachten 2013 – Stille Nacht
150. Todestag Franz Xaver Gruber

Die vorliegende Rollenmarke erinnert an den 150. Todestag des Schöpfers des wohl bekanntesten Weihnachtsliedes der Welt, „Stille Nacht, heilige Nacht“: den österreichischen Komponisten Franz Xaver Gruber. Eine einzige Melodie reichte aus, um sich für immer in der Geschichte der Musikliteratur einen festen Platz zu sichern – und das, obwohl der Salzburger ein Leben lang musikalisch tätig war. Das Markenmotiv zeigt ein Porträt Grubers sowie die nächtlich beleuchtete „Stille Nacht“-Kapelle im hübsch verschneiten salzburgischen Oberndorf.

Zur Person: Franz Xaver Gruber (1787–1863) kam in Unterweitzberg in der Gemeinde Hochburg-Ach als dritter Sohn eines Leinenwebers zur Welt. Bereits sein erster Lehrer erkannte die musikalische Begabung des Kindes, 1805 begann der junge Gruber eine entsprechende Ausbildung beim Stadtpfarrorganisten Georg Hartdobler im nahegelegenen Burghausen. Ein Jahr später absolvierte er seine Lehrerausbildung in Ried im Innskreis, und nach den abgelegten Prüfungen wurde er im November 1807 zum Lehrer von Arnsdorf bestellt. In der Hoffnung, später einmal die Lehrerstelle in Oberndorf zu erhalten, übernahm Gruber ab 1816 von Arnsdorf aus den Kantoren- und Organistendienst in der St. Nikolaus-Kirche zu Oberndorf und konnte damit die seinerzeit oft kombinierte Tätigkeit als Lehrer, Organist und Mesner ausüben. 1829 wurde Gruber schließlich Lehrer im nahen Berndorf und 1833 Stadtpfarr-Chorregent in Hallein. Sein privates Leben war geprägt von mehreren Ehen und insgesamt zwölf leiblichen Kindern, von denen allerdings nur vier erwachsen wurden. Im Jahre 1863 verstarb Gruber, angesehen und relativ wohlhabend, in Hallein.

Seine Bekanntheit verdankt Franz Xaver Gruber freilich der Vertonung des heute weltweit bekannten Weihnachtsgedichts des Hilfspriesters Joseph Mohr, „Stille Nacht, heilige Nacht“, das er am 24. Dezember 1818 in der Kirche St. Nikolaus in Oberndorf erstmals öffentlich zum Besten gab. Das schlichte Weihnachtslied verbreitete sich in den darauf folgenden Jahren in Windeseile in ganz Europa, 1839 wurde es von den so genannten „Rainer Sängern“ erstmals auch in New York dargebracht. – Heute sind in mehreren Orten Gedenkstätten für Franz Xaver Gruber eingerichtet, in Hallein und in Arnsdorf gibt es jeweils ein Stille Nacht-Museum und in Burghaus trägt die örtliche Haupt- bzw. Mittelschule den Namen des berühmten österreichischen Komponisten.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 29.11.2013
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Bundesdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 2.650.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 11.12.2013 07:05:00 Gelesen: 1098792# 352 @  
Serie „Zeitgenössische Kunst“
Sondermarke „Franz Graf – E.V.A.“

Nach Peter Koglers „Ameisen“-Markenblock im Vorjahr findet die interessante Serie „Zeitgenössische Kunst“ nun mit dem österreichischen Konzeptkünstler Franz Graf und seinem Werk „E.V.A.“ auf überaus anspruchsvolle Weise ihre Fortsetzung.

Franz Graf, 1954 in Tulln geboren, studierte an der Wiener Universität für angewandte Kunst bei Oswald Oberhuber; von 1997 bis 2006 hatte er selbst eine Gastprofessur an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Franz Graf, Mitglied der Vereinigung Bildender KünstlerInnen der Wiener Secession, wurde mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst, dem Niederösterreichischen Kulturpreis und dem Österreichischen Kulturpreis für Bildende Kunst.

Als äußerst vielseitiger Künstler bindet sich Franz Graf an kein künstlerisches Medium. In seinen Zeichnungen, Objekten, Installationen, Fotografien, Arbeiten im öffentlichen Raum, konzeptuellen Malereien ebenso wie in der Musik finden seine Ideen die unterschiedlichsten Ausdrucksformen, wobei er die Grenzen zwischen Werk und Raum auf narrative Art oftmals aufhebt. Durch die Integration vorhandener Gegebenheiten kreiert Graf ein künstlerisches Universum, das er aus subtilen Zeichnungen, experimentellen Fotos, monochromen Flächen und düster apokalyptischen Installationen kombiniert. Abstrakt geometrische Symbole kommunizieren mit organischen Strukturen; elegant gesetzte Buchstaben stellt er atmosphärisch dichten, feingliedrigen Zeichnungen gegenüber.

Die Begriffe in seinen Arbeiten verraten freilich niemals deren Inhalt, vielmehr sind sie freie Assoziationsketten bzw. poetische Reflexionen, die mit dem Betrachter und dessen Interpretation in virtuoser Weise spielen. Mit seinem System der freien Verbindung unterschiedlicher Elemente, der Verkettungen und Überschneidungen komponiert Franz Graf poetische Räume; Figuration und Ornament werden eingesetzt, um in mannigfaltigen Zwischentönen ein ambivalentes, gleichzeitig jedoch sondierendes Szenario zu entwerfen – Zufall und Gesetzmäßigkeit, Ordnung und Unordnung treffen dabei, scheinbar überrascht, stets aufeinander. Eines steht freilich fest: Doppeldeutig und vielschichtig zugleich erschließt sich das Werk von Franz Graf nie auf einen Blick, die archaische Unebenheit des Handwerks lässt vieles offen. Unvollkommen, aber grenzenlos und in hohem Maße verheißungsvoll: Attribute der Verführung zur Kunst. Franz Grafs Arbeiten sind eine Einladung, der zu folgen jedermanns Entscheidung ist.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 5.12.2013
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Michael Rosenfeld, nach einer Vorlage von Franz Graf
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 13.12.2013 07:11:00 Gelesen: 1098529# 353 @  
Sondermarke „Österreich neu zeichnen - "Zeichne Österreich neu!"

Politik, Kunst und Kultur oder Alpen, Kulinarik und Naturkostbarkeiten oder all dies zusammen? Was macht Österreich aus und wie könnte man unser Land symbolisch neu darstellen?

Im Rahmen eines von der Österreichischen Post AG in Kooperation mit der Tageszeitung „Die Presse“ 2013 veranstalteten Briefmarken-Gestaltungswettbewerbs machten sich zahlreiche Künstler auf die Suche nach kreativen Antworten auf diese spannende Frage. Das naheliegende Motto des Wettbewerbs: „Österreich neu zeichnen“. 5.000 Euro waren ausgeschrieben für jene, die es am besten schafften, ein positives, zukunftsorientiertes Österreich-Bild für eine Briefmarke zu entwerfen. Aus knapp 70 Bewerbungen, darunter nicht nur solche, die von heimischen Künstlern eingereicht wurden, sondern auch internationale Beiträge, wurden 15 Finalisten ausgewählt, und im Anschluss an eine Veröffentlichung in der „Presse am Sonntag“ wurde der Sieger von einer Jury gekürt.

Gewonnen hat schließlich das Quartett Undemi mit einem Ausmalmotiv, das die Österreicher auffordert, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Fünf Symbole, die Zukunftsaspekte für das Land skizzieren, wurden hier zusammengefasst: ein rotes Herz für die Liebe, ein grünes Blatt für den Umweltschutz, ein blaues Friedenszeichen, ein violettes Symbol für Gleichberechtigung sowie ein Symbol für den gegenseitigen Austausch in Form zweier gelber Pfeile. Diese können vom jeweiligen Käufer der Marke nach eigener Vorliebe – basierend auf dem System „Malen nach Zahlen“ und angeleitet von Farbcodes – ausgemalt werden. Die vier Künstlerinnen kommen aus Frankreich, leben ebendort, in Amsterdam, Berlin und Wien und bringen neben dem Betrieb einer eigenen Internet-Plattform zwei Mal im Jahr ein handgefertigtes Magazin heraus. Den Wettbewerb empfanden die ehemaligen Studienkolleginnen als willkommene Herausforderung, wie Chloé Thomas, eine der Künstlerinnen, ausführt: „Für einen Grafikdesigner ist es besonders schön, eine Briefmarke zu gestalten, aber auch schwierig, da man gezwungen ist, eine so große Idee auf ein so kleines Format zu bringen.“ Vom „Malen nach Zahlen“-System und der Aufforderung an den Nutzer der Marke, sich die Zukunft selbst zu zeichnen, war Georg Pölzl, CEO der Österreichischen Post AG und Jury-Mitglied, sehr angetan. „Es ist ein kreativer und großartiger Ansatz“, begründet er seine Entscheidung. Zur leichteren Handhabung wird die 42 x 42 mm große Marke mit einer größeren Verpackung und einer Ausmal-Erklärung angeboten. „Folgen Sie der Farbkodierung, malen Sie das Symbol aus und vermitteln Sie die gewünschte Botschaft“, lautet nun die Devise für alle Briefmarkenkäufer. Denn: „Engagement ist der erste Weg in eine gemeinschaftliche Zukunft“, sind die Wettbewerbsgewinnerinnen von Undemi überzeugt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 22.1.2014
Markengröße: 42 x 42,05 mm
Grafikentwurf: UNDEMI
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 600.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3115
 
Brigitte Am: 16.12.2013 07:06:00 Gelesen: 1098145# 354 @  
Serie „Autos”
Sondermarke „Austro Daimler ADR 22/70“

Mit dem Austro Daimler ADR 22/70, dem wohl erfolgreichsten sportlichen Wagen der Vorkriegszeit findet die beliebte Serie „Autos“ in dieser Sondermarke eine würdige Fortsetzung.

Die 1899 gegründeten „Österreichische Daimler Motoren Gesellschaft Bierenz Fischer u. Co“ war ursprünglich eine Tochter der deutschen Daimler-Motoren-Gesellschaft, die ab 1900 Personen- und Lastkraftwagen, Autobusse, Schienenfahrzeuge und Schiffsmotore produzierte.1906 begann Ferdinand Porsche seine Tätigkeit bei Austro Daimler, und unter seiner Leitung entstanden in Wiener Neustadt auch Flugmotore und Rennwagen.1909/10 trennte sich Austro-Daimer, wie die Firma üblicherweise genannt wurde, von der deutschen Mutter und firmierte bis 1928 als „Oesterreichische Daimler-Motoren-Aktiengesellschaft“. Während des Ersten Weltkriegs gehörte Austro-Daimler zu den Skoda-Werken und war im Fahrzeugbereich einer der größten Rüstungsproduzenten der Monarchie. Nach dem Krieg hatte Austro-Daimler mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen und ging daher eine „Interessensgemeinschaft“ mit den Puch-Werken in Graz ein. Darauf verließ Porsche 1923 die Firma und wechselte zu den deutschen Daimler-Werken nach Stuttgart. Karl Rabe, Leiter der Abteilung Personenwagenbau, übernahm danach die technische Gesamtleitung. Unter seiner Federführung entstand als Nachfolger des erfolgreichen Typs ADM (1923 bis 1928) der hier abgebildete ADR.

Der ADR war wie seine Vorgänger ein Modell der Oberklasse und stach durch seine interessante Rahmenkonstruktion hervor - statt des Plattformrahmens des Vorgängers verwendete der ADR einen Zentralrohrrahmen, der auch für das „R“ (für Rohrrahmen) im Namen verantwortlich war. Der Leichmetallmotor mit drei Liter Hubraum und Ventiltrieb mittels Königswelle war praktisch unverändert von „ADM 3 Liter“ übernommen worden – die Leistung wurde allerdings vorerst auf 70 PS gedrosselt, woraus sich die Typenbezeichnung 22/70 – 22 Steuer-PS und eine tatsächliche Leistung von 70 PS – ergab. Die Spitzengeschwindigkeit des ADR wurde – je nach Karosserie – mit rund 105 km/h angegeben. Die Kraftübertragung erfolgte über ein Vierganggetriebe auf die Hinterräder. Der ADR war höchst erfolgreich – er wurde in alle Welt exportiert – in Summe enstanden vom 22/70 PS bis 1931 rund 2.600 Exemplare mit verschiedensten Aufbauten. Einer seiner sehr sportlichen Nachfolger war der ADR 6 „Bergmeister“ – der Name nimmt Bezug auf die Erfolge von Hans Stuck, der mit speziellen Rennversionen des ADR im Jahre 1930 die Europa-Bergmeisterschaft für Rennwagen gewinnen konnte. 1934 schlossen sich Austro-Daimler, Puch und die Steyr-Werke zur „Steyr-Daimler-Puch AG“ zusammen, und in Wiener Neustadt wurde die PKW-Produktion eingestellt. Das auf der Briefmarke abgebildete Fahrzeug ist im Oldtimer Museum Koller am Heldenberg in Niederösterreich zu bewundern.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 22.1.2014
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3116
 
Brigitte Am: 18.12.2013 07:07:00 Gelesen: 1097957# 355 @  
Serie „Motorräder“
Sondermarke „KTM Ponny II”

Der neue Wert der Sondermarke aus der beliebten Serie „Motorräder“ zeigt die KTM Ponny II.

1945 gab es in Österreich rund 10.000 Kraftfahrzeuge, 1955 waren es knapp 150.000, und die Entwicklung der Motorisierung stand erst am Anfang. Die 1934 gegründete Firma KTM – „Kraftfahrzeug Trunkenpolz Mattighofen“ und später „Kronreif & Trunkenpolz Mattighofen“ – war mit Zweirädern wie der R 100, Tarzan, Mustang oder RS 125 bei der Motorisierung Österreichs ganz vorne dabei und bediente mit den Modellen „Mecky“ und „Mirabell“ auch den wachsenden Markt der Motorroller. 1958 unterbrach zwar ein kleiner Einbruch das Wirtschaftswunder, aber bereits 1960 konnte KTM das richtige Fahrzeug zum richtigen Zeitpunkt präsentieren: den Roller KTM Ponny. Dieser glich optisch seiner „großen Schwester“ Mirabell, allerdings war die Mirabell ein Roller mit gebläsegekühltem Rotax-Motor von 125 respektive 150 Kubikzentimetern, wohingegen die Ponny eine Nummer kleiner war.

Bereits 1957 hatte KTM mit dem „Mecky“ den weltweit ersten Moped-Roller, d. h. einen Roller mit einem selbst entwickelten 50-Kubikzentimeter-Motor, präsentiert. Das Konzept des kleinen Motors stammte von Ludwig Apfelbeck, und mit 47 Kilogramm war der „Mecky“ ein echtes Leichtgewicht. Ab 1960 setzte KTM ganz auf das Moped-Geschäft und stellte die traditionelle Motorradproduktion ein. Die KTM Ponny war exakt auf den neuen Kundenkreis zugeschnitten: komfortables Fahrwerk, optimierter Spritzschutz für Fahrer und Beifahrer und natürlich ein schickes Design mit Doppelscheinwerfern und Zweifarbenlackierung sowie Weißwandreifen – ganz im Stil amerikanischer Straßenkreuzer.

Der kommerzielle Erfolg gab den Mattighofnern recht: Sowohl in Österreich (mit dem 3-Gang Puch-Motor) als auch in Deutschland (mit Fichtel-&-Sachs-Motor von Gritzner & Kaiser sowie von Rabeneick vertrieben) war die KTM Ponny ein voller Erfolg – bis 1962 konnten knapp 40.000 Stück der ersten Generation abgesetzt werden. 1962 wurde dann die weitgehend überarbeitete KTM Ponny II präsentiert – mit völlig neuer Karosserie mit freiem Durchstieg und verbessertem Spritzschutz war das neue Modell so überzeugend, dass es mehr oder weniger unverändert für unglaubliche 25 Jahre in Produktion bleiben sollte. Ab 1967 gab es die KTM Ponny in elegantem Silbermetallic, ab 1968 mit 4-Gang-Fuß-Schaltung, ab 1973 in Grün und ab 1974 in Blaumetallic, mit Dekoraufklebern und Blinkern. 1977 bekam die KTM Ponny neue Armaturen und ein helles Grünmetallic für die Standard- und ein Blaumetallic für die L-Version.

1982 wurde die Produktion der KTM Ponny eingestellt und das Erfolgsmodell durch die KTM 50 GSA, ein Kooperationsprojekt mit Gilera, ersetzt. Aber die Nachfrage erzwang eine neuerliche Produktionsaufnahme, und so entstanden zwischen 1984 und 1987 nochmals 1.892 Exemplare in Rotmetallic – in Summe wurden bis zur Produktionseinstellung am 18.12.1987 rund 120.000 Stück gebaut.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 31.1.2014
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3117
 
Brigitte Am: 20.12.2013 07:09:00 Gelesen: 1097751# 356 @  
Sondermarke „25 Jahre KURIER Romy”

Sie ist 30,5 Zentimeter hoch, 24-karätig vergoldet und eine ebenso elegante wie begehrte Figur: Romy, eine nach der berühmten Schauspielerin Romy Schneider benannte Statuette, die als TV- und Filmpreis Österreichs 2014 zum 25. Mal vergeben wird. Die Romy wurde 1989 vom Filmkritiker der Tageszeitung „KURIER“, Rudolf John, erfunden. Ursprünglich als reiner Fernsehpreis gedacht, werden heute auch Leistungen des deutschsprachigen Kinos mit der Statuette gewürdigt, die John auch ästhetisch schön gestaltet wissen wollte und sie somit einer Szene des legendären Films „Der Swimmingpool“ nachempfinden ließ, in der Romy Schneider sich kokett den Träger ihres Kleids richtet. Schauspieler, Moderatoren und Showmaster werden vom Publikum zu Lieblingen gekürt, die Romy ist der einzige Preis der deutschsprachigen TV-Branche, der von den Zuschauern vergeben wird. Diese wählen aus fünf oder sechs Nominierungen pro Kategorie die Gewinner. In der mittlerweile 25-jährigen Romy-Geschichte gibt es einen klaren Favoriten: Armin Assinger bekam bis 2013 acht Mal die Romy überreicht.

Christiane Hörbiger und Ingrid Thurnher teilen sich Platz zwei mit je sieben Romys, Tobias Moretti konnte die begehrte Statuette sechs Mal mit nach Hause nehmen. Er war es auch, der die kürzeste Dankesrede der Romy-Geschichte hielt: „Danke. Danke. Danke.“ waren ihm genug der Worte. Ganz im Gegensatz zu Kathrin Zechner, die der Überreichung eine 20-Minuten-Rede folgen ließ. Die wohl ausgefallensten und romantischsten Worte fand Wolfgang Fierek: Er hielt vor den Augen aller Anwesender und hunderttausender Fernsehzuschauer um die Hand seiner Lebensgefährtin an. Normalerweise strahlt die Romy in Gold – mit zwei Ausnahmen: Für das Lebenswerk werden jährlich Platin-Romys vergeben. Und Reginald von Ravenhorst alias Fernsehhund Rex bekam einst eine hölzerne Romy in die Schnauze. Mit den Jahren wurde die Romy-Gala zum Society-Event und zum Treffpunkt für die heimische TV- und Filmbranche. Glanz und Glamour à l´Autriche sowie heimischen Oscar-Flair bringt die Preisverleihung jedes Jahr – und lockt so viele vor die Fernsehschirme.

Weniger bekannt ist, dass Gründer Rudolf John mit der Romy auch einen Preis erschaffen wollte, der jene Menschen vor den Vorhang holt, die normalerweise an den Schreibtischen und hinter der Kamera Leistungen vollbringen. Nachdem das Publikum diese naturgemäß weniger gut kennt, stimmen hier nicht die Zuschauer ab, sondern die sogenannte Romy-Akademie. Diese besteht aus ehemaligen Preisträgern und wählt aus dem Dreiervorschlag einer Jury aus. So werden unter anderem Preise für die beste Kino-Dokumentation, den besten Produzenten für TV-Filme, die beste Regie, die beste Programmidee, die beste Kamera oder das beste Buch vergeben – und jene geehrt, die oft unverdient im Schatten stehen.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 7.2.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck, Goldfolie, Reliefprägung
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3118
 
Brigitte Am: 23.12.2013 07:09:00 Gelesen: 1097494# 357 @  
Sondermarke „Hundszahnlilie - Treuebonusmarke 2013“

Wie kleine Waldelfen schmücken die zierlichen Blumen mit nickenden Köpfchen Waldränder und feuchte Wiesen. Sie sind ganz besondere Frühlingsboten, die ab März die meist noch spätwinterliche und karge Landschaft mit ihren zarten Farben zu neuem Leben erwecken. Auch im eigenen Garten vertreiben die wertvollen Lilien mit ihren frühen Blüten die kühle Leere der Beete und Rabatten. Die Hundszahnlilie ist die einzige ihrer Gattung, die in Europa beheimatet ist. Sie schätzt halbschattige Wälder und Bergwiesen, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Süd- und Mitteleuropa. Hierzulande findet man die regional geschützte Blume im Burgenland, in der Steiermark und in Kärnten. Meist blüht die Hundszahnlilie von April bis Mai, an gut geschützten Plätzen manchmal aber auch schon einige Monate früher.

Die „Erythronium dens-canis“ gehört zur Familie der Liliengewächse, ihr Attribut „Hundszahn“ verdankt sie der eigentümlichen Form der Zwiebel. Sie erreicht eine Höhe von 10 bis 20 Zentimetern, jeweils eine feingliedrige Blüte sitzt auf ihren eng nebeneinander und aufrecht stehenden Stängeln. Gesäumt wird die schlanke Pflanze von blaugrünen, ovalen Blättern mit brauner Marmorierung, ihre violett-rosa Blüte besitzt große Staubblätter, die unter den aufgeschlagenen Blütenblättern auffällig hervortreten.

Von den etwa fünfzehn ursprünglichen, wildlebenden Zahnlilienarten sind bis auf die Hundszahnlilie alle in Nordamerika heimisch. Die Kultivierung der graziösen Blumen kann bis ins 16. Jahrhundert nachgewiesen werden – heute existieren fast dreißig verschiedene Gattungen, die Farbpalette reicht von weiß, gelb, rosa, purpurn bis hin zu violett. Noch sind die Zahnlilien ein seltener Gast in unseren Gärten, obwohl sie sich auch hierzulande sehr wohl fühlen können: Sie sind mehrjährige Pflanzen, die durchaus frosthart sind und sehr gut zu schattigen Gärten oder Steingärten passen, denn sie bevorzugen neben humusreichen, feuchten Böden auch lichte Schattenplätze. Bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit sind aber auch sonnige Standorte durchaus möglich, es sollte jedoch zu keiner Staunässe kommen, denn das schadet ihren Zwiebeln. Die beste Zeit, um die Hundszahnlilie zu setzen, sind wie bei den meisten Frühlingsblühern die Monate August und September. Zwischen zwei Pflanzen sollte stets genügend Platz gelassen werden, denn die anmutigen Gewächse lieben es, sich auszubreiten.

Auf Marke gebracht wurde die Hundszahnlilie mit prächtigen Farben und viel Ausdrucksfreude von der vielseitigen steirischen Malerin Mag. Brigitte Heiden. Diese Sondermarke ist ein exklusives Treuebonusgeschenk für das Jahr 2013, mit dem sich die Österreichische Post AG bei ihren Briefmarken-Abonnenten und Stammkunden herzlich bedanken möchte.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 7.2.2014
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 420.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3119
 
Brigitte Am: 14.01.2014 09:56:26 Gelesen: 1094639# 358 @  
Serie „Altes Österreich”
Sondermarke „Gablonz“

Gablonz

Die aktuelle Sondermarke aus der Markenserie „Altes Österreich“ würdigt die charmante böhmische Kleinstadt.

Jablonec nad Nisou, auf Deutsch Gablonz an der Neiße, befindet sich am Fuße des malerischen Isergebirges. Das historische Zentrum bezeugt die goldene Ära der einstigen habsburgischen Glasschmuckstadt – in den oft steilen Straßen reihen sich prächtige Jugendstilvillen neben imposante Bauten des Barocks, des Klassizismus und der Renaissance.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Gablonz im Jahr 1356 – durch einen Angriff des böhmischen Königs Jiří von Poděbrad verschwand die Siedlung 1469 jedoch wieder von der Landkarte. Mitte des 16. Jahrhunderts wurden hier erste Glashütten errichtet, doch bereits 1643 brannte der Ort im Zuge des Dreißigjährigen Krieges erneut nieder.

Das reiche Vorkommen an Holz, Sand und Wasser ließ die Glaserzeugung dennoch schnell wieder aufleben. Im 18. Jahrhundert wurde die erste Bijouterie-Manufaktur eröffnet und das „Iserberg-Glas“ erlangte europaweite Anerkennung. Im Jahr 1866 erhob Kaiser Franz Joseph I. die Marktgemeinde zur Stadt, die nun ihre Hochblüte erleben sollte: Das Sortiment von Glas und Glasschmuck erweiterte sich stetig und wurde bald in alle Teile der Welt geliefert, der Ort entwickelte sich in der Folge zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum. Neue Straßen und Bahnverbindungen wurden geschaffen und glanzvolle Bauten wie etwa das nach den Plänen der Wiener Architekten Fellner und Helmer errichtete Stadttheater verliehen Gablonz ein mondänes Stadtbild. 1918 zerfiel die Donaumonarchie, und Gablonz gehörte nun zur neu gegründeten Tschechoslowakei.

Das Jahr 1938 bedeutete eine Zäsur für das florierende Glasgeschäft. Gablonz wurde vom Deutschen Reich annektiert, viele Menschen mussten fliehen oder wurden deportiert. Nach dem Krieg wurde die Stadt wieder Teil des tschechoslowakischen Staates.

Die meisten deutschsprachigen Bewohner wurden des Landes verwiesen, viele der Vertriebenen sammelten sich aber in anderen Städten, wo sie ihr Gewerbe wieder ausübten – so auch im oberösterreichischen Enns, wo die 1947 gegründete Gablonzer Genossenschaft seit Jahrzehnten weltweit Mode- und Silberschmuck vertreibt. Heute ist das nun zur Tschechischen Republik gehörende Jablonec wieder eine Stadt der Bijouterie und der Glaskunst und ist zudem für viele Besucher auch ein attraktiver Ausgangspunkt für Ausflüge und sportliche Aktivitäten ins Isergebirge.

Das Motiv der Marke „K. K. Postgebäude Gablonz“ zeigt das hiesige Postamt in einer Ansicht von 1899. Erbaut wurde das Gebäude in den Jahren 1892 bis 1894 nach den Plänen des Architekten und k. k. Oberbaurates Friedrich Setz, unter dessen Leitung insgesamt 26 Post- und Telegrafenämter in der Monarchie errichtet wurden. Das „Postovni urad“ wurde vor einigen Jahren renoviert und dient nun wieder als Hauptpostamt der Stadt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 28.2.2014
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3120
 
Brigitte Am: 16.01.2014 07:04:00 Gelesen: 1094477# 359 @  
Sondermarke „ 400 Jahre Barmherzige Brüder Krankenhaus Wien”

„Gutes tun und es gut tun“ – nach diesem Leitsatz leistet der Konvent der Barmherzigen Brüder Wien nun schon seit 400 Jahren einen großen und unverzichtbaren Einsatz für das körperliche, aber auch seelische Wohlergehen der Bevölkerung.

Modernste Technik und höchst qualifizierte Mitarbeiter machen das Ordensspital zu einem medizinischen Vorreiter in vielen Bereichen. Im Geiste des Ordensgründers, des 1690 heilig gesprochenen Johannes von Gott, werden alle notleidenden und hilfesuchenden Menschen aufgenommen, auch mittellosen oder nicht versicherten Patienten wird hier die bestmögliche medizinische Versorgung zuteil.

1614 berief Fürst Karl I. von und zu Liechtenstein die Barmherzigen Brüder nach Österreich, nachdem er ihre wertvolle Arbeit in Rom kennengelernt hatte. Noch im selben Jahr wurde in Wien unter dem berühmten italienischen Ordensmann und Chirurgen Frater Gabriel von Ferrara das Kloster und das Hospital mit zwanzig Krankenbetten gegründet. 1624 erlaubte Kaiser Ferdinand II. das Sammeln von Spenden für das Krankenhaus – noch heute wird auf diesem Wege die Versorgung mittelloser Menschen finanziert. Nach anfangs herben Rückschlägen wie einer Brandkatastrophe im Jahr 1655 oder der Zerstörung des Klosters durch türkische Truppen 1683 erfuhr das Krankenhaus in den kommenden Jahrhunderten laufend Erweiterungen und Modernisierungen. 1905 wurde das Spital mit elektrischem Licht und Zentralheizung, aber auch mit einem aseptischen Operationssaal und einem Röntgenapparat ausgestattet. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geriet das als Lazarett dienende Krankenhaus schwer unter Beschuss, die Versorgung der Patienten blieb dennoch stets aufrecht.

Heute hat das Wiener Krankenhaus der Barmherzigen Brüder 411 Betten und über 800 Mitarbeiter, neun Fachabteilungen und zwei Institute. Darüber hinaus sind hier eine Zahnambulanz, ein interdisziplinäres Brustgesundheitszentrum und die einzige Gehörlosenambulanz Ostösterreichs untergebracht. Neben dem Einsatz modernster Medizintechnik – wie z. B. des Operationsroboters „daVinci“ oder des in Österreich bisher einzigartigen Magnetresonanztomographen MR-HIFU – wird auch großes Augenmerk auf die Ausbildung von medizinischem Personal gelegt: Bereits 1978 wurde eine eigene Pflegeakademie gegründet, seit 2005 ist das Spital Lehrkrankenhaus für die Medizinische Fakultät Wien und seit 2010 Ausbildungskrankenhaus für Pflegewissenschaften an der Privatuniversität UMIT.

Das Motiv der Sondermarke „400 Jahre Barmherzige Brüder Krankenhaus Wien“ ist eine aquarellierte Federzeichnung aus dem Jahr 1970, die einem barocken Kunstwerk nachempfunden wurde. Gezeigt wird darauf das weitläufige und beeindruckende Gebäude des Konvents der Barmherzigen Brüder im zweiten Wiener Gemeindebezirk.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 8.3.2014
Markengröße: 42 x 42 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 430.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3121
 
Brigitte Am: 27.01.2014 11:52:45 Gelesen: 1092988# 360 @  
Serie „Musikinstrumente”
Sondermarke „Wiener Kontrabass“

Fortsetzung der Markenserie „Musikinstrumente“: Der neue 1,70-Euro-Wert thematisiert den „Wiener Kontrabass“, ein Streichinstrument, das in dieser Form in der Wiener Klassik entstand.

Der Kontrabass ist der Tiefste seiner Art, um nicht zu sagen, seiner Arten, ist er doch gleich zwei Instrumentenfamilien zugehörig. Er weist Merkmale der Violinfamilie, bestehend aus Violine, Viola und Cello, ebenso auf wie solche der heute nur mehr musikhistorisch wichtigen Gamben, von denen der Bass ursprünglich etwa die abfallenden Schultern, den flachen Boden und den meist von unten gehaltenen Bogen hatte. „Violone“, „Contrabasso di viola“, „Groß Contra-Bass-Geig“ – auch alte Bezeichnungen helfen nicht weiter, wenn man den Kontrabass zuordnen will, er bleibt diesbezüglich ein Außenseiter. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde er zum regulären Orchestermitglied, solistisch wurde er bis dahin in bekannten Stücken nur selten eingesetzt.

Zahlreiche Stücke für Kontrabass-Solo entstanden schließlich während der Zeit der Wiener Klassik, in der sich auch eine ganz eigene Stimmung des Instruments urchsetzte. Ab den 1760er-Jahren nutzte man in der Regel einen fünfsaitigen Bass, wobei der hier präsentierte Wiener Kontrabass viersaitig bespannt ist. Der Wiener Kontrabass ebnete dem Instrument den Weg in das solistische Spiel. Zudem optimierte diese Stimmung, auch „Viennese Tuning“ genannt, das Instrument für den Einsatz in der Kammermusik. Bedeutende Konzerte entstanden in dieser Zeit.

Carl Ditters von Dittersdorf, Franz Anton Hoffmeister, Johann Baptist Vanhal und Johann Matthias Sperger komponierten viel für den Kontrabass als Soloinstrument. Joseph Haydn soll ein Kontrabass-Konzert geschrieben haben, das aber heute verschollen ist. Wolfgang Amadeus Mozart wiederum schrieb die Arie „Per questa bella mano“ für das imposante Instrument, das als eigener Kontrabasstyp auch unter dem Namen „Wiener Quart-Terz-Violon“ in die Musikgeschichte einging.

Kontrabässe sind keinesfalls alle gleich groß, die Instrumente werden in verschiedenen Mensuren konstruiert, die auf die Körpergröße des jeweiligen Musikers abgestimmt sind. Sie werden im Sitzen oder im Stehen gespielt und mit dem Stachel nochmals an die Körpergröße des Musikers angepasst. Sie können gestrichen oder gezupft werden, gerne werden sie auch in der Jazz-Musik eingesetzt, Jazzer nennen den Kontrabass teils liebevoll „doghouse“ (Hundehütte). Der Autor Patrick Süskind widmete dem Streichinstrument gar ein eigenes, gleichnamiges Theaterstück, das Einblicke in die Seele eines Musikers gewährt.

Heute widmet sich das im Jahr 1974 von Prof. Mag. Alfred Planyavsky, ehemaliger Kontrabassist der Wiener Philharmoniker, gegründete und 1986 an die Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek übergebene Wiener Kontrabass-Archiv der Erforschung des internationalen Kontrabass-Repertoires – mit besonderer Beachtung der Wiener Schule.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 13.3.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3122
 
Brigitte Am: 29.01.2014 07:11:00 Gelesen: 1092865# 361 @  
Serie „Österreichische Wahrzeichen“
Selbstklebende Dauermarken – Auslandswerte“

Im September 2013 wurde die neue Dauermarkenserie „Österreichische Wahrzeichen“ mit sieben Inlandswerten ins Leben gerufen und überzeugte sofort mit ihrem schlichten und dennoch eindrucksvollen Design. Nun folgen die Auslandswerte, für die der Grazer Uhrturm, das Schloss Schönbrunn, der Stephansdom sowie das Wiener Riesenrad Modell standen.

Der Grazer Uhrturm thront über der steirischen Landeshauptstadt, und das schon seit einigen hundert Jahren: Bereits im 13. Jahrhundert wurde ein Turm an dieser Stelle erwähnt, im 16. Jahrhundert erhielt das berühmte Grazer Wahrzeichen sein heutiges Aussehen. Die Glocke wurde 1382 gegossen und schlägt immer noch zu jeder vollen Stunde. Auch die scheinbare Vertauschung des Stunden- und des Minutenzeigers ist eine weitere – durchaus verwirrende – Besonderheit des Uhrturms.

Die Bundeshauptstadt Wien beherbergt eine stattliche Anzahl an Sehenswürdigkeiten, die am häufigsten besuchte ist das Schloss Schönbrunn. Ende des 17. Jahrhunderts ließ Kaiser Leopold I. das damalige Jagdschloss durch einen barocken Prachtbau ersetzen, seine Enkelin Maria Theresia erkor das Schloss zur Sommerresidenz und erhob es zum repräsentativen Mittelpunkt des höfischen Lebens. 1996 wurde der Gebäudekomplex mit seinem weitläufigen Park als barockes Gesamtkunstwerk zum Welterbe der UNESCO erklärt.

Das bekannteste Wahrzeichen Wiens ist der Stephansdom, von den Wienerinnen und Wienern auch liebevoll „Steffl“ genannt. Seine Geschichte geht bis ins 12. Jahrhundert zurück, die zahlreichen Um-und Zubauten im Laufe der Zeit machen die Kathedrale zum kunsthistorischen Eldorado. Der Hauptturm des Stephansdom ist der Südturm, der mit 136,4 Metern als architektonisches Meisterwerk gilt, die berühmte „Pummerin“ ist im Nordturm untergebracht und läutet zu besonderen Anlässen sowie an hohen Feiertagen.

Das Wiener Riesenrad verleiht Wien seine typische Silhouette – das markante Wahrzeichen der Stadt und Symbol des Wiener Wurstelpraters wurde im Jahr 1897 von den englischen Konstrukteuren Walter Basset und Harry Hitchins anlässlich des 50. Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs errichtet. Diese Sehenswürdigkeit bietet ihren Besuchern zudem einen wundervollen Blick auf Wien – und das aus einer Höhe von über 60 Metern – und kann für besondere Anlässe oder Feiern waggonweise gemietet werden.

Der Entwurf dieser Dauermarkenserie stammt von der jungen Künstlerin Teresa Hausgnost, die sich in einer von der Österreichischen Post gemeinsam mit der
Wiener Werbe Akademie organisierten Ausschreibung durchsetzen konnte. Ihr Motivdesign reduziert die historischen Bauwerke auf ihre wesentlichen ästhetischen Formen, ohne sie ihrer Vielschichtigkeit zu berauben, und verschafft ihnen so ein zeitgemäßes und neuartiges Antlitz.





Nennwerte: EUR 0,70, EUR 1,70, EUR 3,40
Ausgabetag: 19.3.2014
Markengrößen: 32,5 x 40 mm und 40 x 32,5 mm
Grafikentwurf: Teresa Hausgnost
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: Schloss Schönbrunn - nach Bedarf auf Rollen à 50 Stk. / Stephansdom, Wiener Riesenrad und Grazer Uhrturm - nach Bedarf in Sets à 4 Stk.
Schloss Schönbrunn MiNr. 3123 / Stephansdom MiNr. 3124 / Wiener Riesenrad MiNr. 3125 / Grazer Uhrturm MiNr. 3126
 
Brigitte Am: 31.01.2014 07:15:00 Gelesen: 1092754# 362 @  
Serie „Klassische Markenzeichen”
Sondermarkenblock „Augarten Porzellan, ‚Wiener Rose‘“

Formvollendet, zeitlos schön und von Hand gefertigt – so präsentiert sich das weltberühmte Wiener Augarten Porzellan seit nunmehr fast 300 Jahren. Erlesene Kaffeeund Teeservice, stilvolle Vasen und Lampen sowie kunstreiche Figuren erfreuen Sammler und Schöngeister gleichermaßen – und das über Generationen. Das wertvolle Porzellan mit dem prägnanten blauen Bindenschild als Signierung wird auch im Dienste der Republik Österreich eingesetzt: ob als Service in der Hofburg und im Bundeskanzleramt oder als besonderes Staatspräsent bei hochoffiziellen Anlässen.

Für die Serie „Klassische Markenzeichen“ wurde nun eine außergewöhnliche Briefmarke aus Porzellan geschaffen, geschmückt mit der „Wiener Rose“. Von den naturalistischen Bouquets des Barock über klassizistische Blumenornamente bis hin zu den verspielten Rosensujets des Biedermeier: Die Rose stellt seit Gründung der Wiener Porzellanmanufaktur im Jahr 1718 eines der wichtigsten Motive der Wiener Porzellanmaler dar. Die berühmte „Wiener Rose“ geht auf Entwürfe der kaiserlichen Manufaktur um 1740 zurück. 1924 adaptierte Edwin Breideneichen, langjähriger Werkstättenleiter der Abteilung für Malerei, das Motiv der Wiener Purpurrose und passte sie dem Geschmack seiner Zeit an – dem Jugendstil. Es entstand eine stilisierte Rosenblüte, exakt angelegte Pinselstriche sowie feine Schattierungen mittels Pinsel verliehen ihr eine schlichte und zarte Eleganz; sie avancierte zu den gefragtesten Designs der Manufaktur. Heute umfasst das Sortiment mit klassischem „Wiener Dekor“ verschiedenste Porzellanobjekte und erfreut sich größter Beliebtheit im In- und Ausland.

Für die Herstellung einer Briefmarke aus Porzellan musste sowohl ein eigenes Verfahren als auch ein spezielles Werkzeug entwickelt werden, denn nur so konnte die Produktion der verhältnismäßig großen Stückzahl der Marken in der vorgegebenen Zeit bewältigt werden. Da die üblichen Gussformen aus Gips nur etwa dreißig Mal verwendet werden können, wurden die Briefmarken nicht im Gussverfahren mit Gießmasse gefertigt, sondern mit einer festeren Form („Drehmasse“ oder „Pressmasse“) gepresst. Anschließend wurden die Porzellanblättchen im sogenannten Glühbrand bei 960 Grad Celsius 24 Stunden lang gebrannt, danach glasiert und abermals bei noch höherer Temperatur gehärtet.

In der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten werden die Werkstücke grundsätzlich mit der Hand bemalt. Das wäre im konkreten Fall aufgrund der hohen Auflage und der knapp bemessenen Zeit nicht möglich gewesen. Daher wurde das aufwendigste und qualitativ hochwertigste Druckverfahren angewandt: der Siebdruck. Um Farbechtheit und Kontrast dieser besonderen Briefmarke aus Porzellan zu gewährleisten, wurden die Farben schließlich bei 820 Grad Celsius „eingebrannt“.





Nennwert: EUR 5,90
Ausgabetag: 20.3.2014
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Neue Wiener Porzellanmanufaktur Augarten GmbH & Co KG
Druck: Neue Wiener Porzellanmanufaktur Augarten GmbH & Co KG,
Siebdruck auf Porzellan
Auflage: 150.000 Blocks
 
Brigitte Am: 10.03.2014 07:05:00 Gelesen: 1087653# 363 @  
Sondermarke „60 Jahre CERN”

Die vorliegende Sonderbriefmarke ist dem 60-jährigen Jubiläum der Gründung der europäischen Organisation für Kernforschung CERN im September 1954 gewidmet. Mit 21 Mitgliedsstaaten, rund 2.500 MitarbeiterInnen und über 11.000 GastwissenschafterInnen aus 85 Nationen ist das nahe Genf an der schweizerisch-französischen Grenze gelegene CERN das weltweit größte Forschungszentrum für Teilchenphysik. Durch die am Forschungsgelände betriebenen Teilchenbeschleuniger werden der Aufbau der Materie und die fundamentalen Wechselwirkungen zwischen den Elementarteilchen erforscht.

In der Würdigung dieser außergewöhnlichen Forschungseinrichtung thematisiert das Motiv der Sondermarke auch die neueste Entdeckung am CERN: die im Juli 2012 bekanntgegebene Beobachtung eines neuen Elementarteilchens – des lange gesuchten Higgs-Bosons. Dieser experimentelle Nachweis der „Brout-Englert-Higgs“-Theorie führte zur Vergabe des Physiknobelpreises 2013 an François Englert und Peter Higgs. Die auf der Briefmarke gezeigte und durch Phosphorlack druckveredelte Formel beschreibt das Standardmodell der Teilchenphysik, wobei die unteren zwei Zeilen die Wechselwirkungen mit dem Higgs-Boson () darstellen.

1957 wurde am CERN der erste Teilchenbeschleuniger in Betrieb genommen. Ein bedeutender Meilenstein in der Teilchenforschung am CERN war die Entdeckung der W- und Z-Bosonen, für die Carlo Rubbia und Simon van der Meer der Nobelpreis für Physik 1984 zuerkannt wurde. Ein weiterer Nobelpreis für Physik ging 1992 an den CERN-Forscher Georges Charpak für die Erfindung und Entwicklung von Teilchendetektoren. Auch die Grundlage für das World Wide Web wurde Anfang der 1990er-Jahre am CERN entwickelt, um Forschungsergebnisse leichter austauschen zu können.

Im Laufe der 60-jährigen Geschichte wurde eine Reihe von Teilchenbeschleunigern konzipiert, gebaut und betrieben. Der bislang weltweit größte und leistungsfähigste Teilchenbeschleuniger, der Large Hadron Collider (LHC), konnte 2009 in Betrieb genommen werden. In dem 26,7 Kilometer langen unterirdischen LHC-Ringtunnel können Protonen oder Blei-Ionen gegenläufig beinahe auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und zur Kollision gebracht werden. Vier Detektoren (ALICE, ATLAS, CMS und LHCb) messen die Eigenschaften der dabei entstandenen Teilchen. Das Hintergrundbild der Briefmarke zeigt eine grafische Darstellung der Signale, die der CMS-Detektor beim Zusammenstoß zweier Blei-Ionen im Dezember 2010 gemessen hat. Die Voraussetzung für diese Experimente war die Entwicklung neuer Spitzentechnologien und leistungsfähiger Computersysteme, um die großen Datenmengen aus den Kollisionen zu analysieren. Zu diesen Technologien, zur Entwicklung und dem Bau der Teilchendetektoren sowie zur Analyse der experimentellen Daten haben österreichische ForscherInnen und TechnikerInnen maßgebliche Beiträge geliefert.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 4.4.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Grafische Kooperative
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck / glow in the dark lacquer
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3128
 
Brigitte Am: 12.03.2014 07:06:00 Gelesen: 1087516# 364 @  
Serie „Gastronomie mit Tradition”
Sondermarke „Zum Schwarzen Kameel“

Altwiener Institution und Gourmettempel: Seit Jahrhunderten kann man im „Schwarzen Kameel“ bei delikaten Gaumenfreuden Freunde und Geschäftspartner treffen oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Die aktuelle Sondermarke aus der Serie „Gastronomie mit Tradition“ ist diesem besonderen Ort im Herzen von Wien gewidmet, der feine Noblesse im Ambiente mit entspannter und behaglicher Atmosphäre reizvoll vereint.

Die Geschichte des traditionsreichen Restaurants beginnt im Jahr 1618, als Johan Baptist Cameel eine Gewürzkrämerei eröffnete. Angelehnt an seinen eigenen Namen taufte er diese „Zum Schwarzen Kameel“. 1818 übernahm der böhmische Buchhalter Joseph Stiebitz das Geschäft, betitelte es „Joseph Stiebitz und Comp.“ und erweiterte das Sortiment des Feinkostladens. Bald darauf kam auch eine Weinstube hinzu, und das Lokal entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt des gehobenen Wiener Bürgertums sowie vieler Künstler – darunter die Komponisten Friedrich August Kanne und Ludwig van Beethoven, die sich hier befreit von förmlicher Etikette den kulinarischen Genüssen hingeben konnten. 1825 erhielt das „Schwarze Kameel“ die Auszeichnung „k. u. k. Hoflieferant“, 1901 wurde das Haus komplett neu errichtet und das Interieur im Wiener Jugendstil gestaltet – dieses wird bis heute liebevoll bewahrt. Seit zwei Generationen betreibt nun die Familie Friese diese Oase für Feinschmecker und setzt dabei neben der Weiterführung des kulinarischen Erbes auf wohlschmeckende Vielfalt: Heute umfasst das mehrfach ausgezeichnete „Schwarze Kameel“ nicht nur Restaurant, Buffet und Weinkeller, sondern auch ein einmaliges Cateringservice, das noch weit mehr als die legendären belegten Brötchen bietet.

Herzstück des Lokals ist die Bar, die bis spät in die Nacht auf eine Wiener Melange oder ein Glas Wein einlädt, und die Feinkostvitrine, in der sich Köstlichkeiten wie Kaviar, Bio-Lachs, Gänseleber, allerlei Pestos, Marmeladen oder Öle und vieles mehr aneinanderreihen. Die repräsentative Beletage kann für verschiedenartige Veranstaltungen genutzt werden. Seit 2007 kommen Naschkatzen in der hauseigenen Patisserie voll auf ihre Kosten: Hier werden handgefertigte Schokoladen, verführerische Törtchen und feinstes Konfekt offeriert.

Die Sondermarke „Zum Schwarzen Kameel“ zeigt im Hintergrund die Bar mit einem Auszug des erlesenen Weinangebots, das insgesamt über 800 verschiedene Weine umfasst. Im Vordergrund der Marke ist einerseits das Symbol des berühmten Restaurants zu sehen – im Original wurde das schwarze Höckertier vom einstigen Stammgast Ferdinand Georg Waldmüller entworfen – und andererseits der Beinschinken, eine Spezialität, die eigens für das „Schwarze Kameel“ hergestellt wird.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 10.4.2014
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Gustav Assem
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3129
 
Brigitte Am: 14.03.2014 07:09:00 Gelesen: 1087336# 365 @  
Sondermarke „125. Geburtstag Charlie Chaplin”

Seine Markenzeichen waren eine Melone, weite Hosen, zu große Schuhe und der typische Zweifingerschnurrbart – Sir Charles Chaplin war jedoch weit mehr als das, er schuf Meilensteine der Filmgeschichte und kämpfte zeitlebens für seine künstlerische Freiheit. Heuer wäre Charlie Chaplin 125 Jahre alt geworden, zu diesem Anlass und als Andenken an einen der größten Filmstars aller Zeiten gibt die Österreichische Post AG eine eigene Sondermarke heraus.

Charles Spencer Chaplin wurde am 16. April 1889 als Sohn eines armen Künstlerpaares in London geboren. Nach der Trennung seiner Eltern verbrachte er mit seiner Mutter und seinem Halbbruder viel Zeit in Armenhäusern. Mit neun Jahren stand Chaplin erstmals auf einer Theaterbühne, von 1910 bis 1912 ging er mit einer Londoner Theatergruppe auf Tournee in die USA, wurde von der „Keystone Company“ unter Vertrag genommen und eroberte die Filmwelt im Sturm. Als „Tramp“ – seine berühmte Kunstfigur – trat er erstmals 1914 in „Kid Auto Races at Venice“ auf.

Chaplin drehte in den folgenden Jahren unzählige Filme und wechselte mehrmals die Filmgesellschaft. Er begann schon bald, bei seinen Filmen selbst Regie zu führen und die Drehbücher zu verfassen, und 1916 gehörte er bereits zu den beliebtesten und bestbezahlten Schauspielern Hollywoods. Sein erster Langfilm „The Kid“ wurde in über 50 Ländern gezeigt. Im Jänner 1919 gründete er mit ein paar Filmkollegen „United Artists“ – die anfangs nur als Vertriebsfirma gedachte Gesellschaft entwickelte sich in den nächsten Jahrzehnten zu einem der größten Filmstudios der
USA.

Chaplins letzter Stummfilm „Modern Times“ (1936) wurde trotz des bereits verbreiteten Tonfilms ein großer Erfolg. 1940 wandte auch er sich mit „Der große Diktator“ dem vertonten Film zu. Obwohl er nur knapp der Zensurbehörde entkam, wurde die Parodie auf Adolf Hitler zu einem Kassenschlager. Nach drei gescheiterten Ehen und einigen weiteren unglücklichen Beziehungen zu meist weitaus jüngeren Frauen fand Chaplin 1943 mit Oona O’Neill sein spätes Eheglück, aus dem acht Kinder hervorgingen – darunter die Schauspielerin Geraldine Chaplin.

Seine unverhohlene Gesellschaftskritik, die sich durchaus auch auf die USA bezog, brachte ihn zwar Ende der 1940er-Jahre zusehend in Bedrängnis, doch niemals zum Schweigen. Als ihm 1952 nach einem Europabesuch die Wiedereinreise in die Vereinigten Staaten versagt wurde, verlegte er seinen Wohnsitz in das schweizerische Corsier-sur-Vevey, wo er auch nach seiner Rehabilitation und einem Oscar für sein Lebenswerk im Jahr 1972 blieb. Charlie Chaplin verstarb am 25. Dezember 1977. Die Sondermarke wurde von der Graveurin und Künstlerin Kirsten Lubach entworfen und zeigt Charles Chaplin als „Tramp“, seiner Paraderolle des liebenswerten Vagabunden.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 12.4.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3130
 
Brigitte Am: 17.03.2014 07:03:00 Gelesen: 1087086# 366 @  
Serie „Österreicher in Hollywood”
Sondermarke „Eric Pleskow‘“

Für viele Menschen ist er ein Unbekannter, wohl aber nicht die Filme, die unter seiner Leitung entstanden: „Der mit dem Wolf tanzt“, „Das Schweigen der Lämmer“, „Platoon“ oder „Einer flog über das Kuckucksnest“ sind nur einige wenige davon. Die neue Sondermarke der Serie „Österreicher in Hollywood“ ist dem Filmproduzenten Eric Pleskow gewidmet, der Hollywood in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich mitgestaltete.

Erich Pleskow wurde am 24. April 1924 geboren und verbrachte seine Kindheit im 9. Wiener Gemeindebezirk. Nur wenige Tage vor Kriegsausbruch gelang der jüdischen Kaufmannsfamilie die Flucht in die USA. Dort kam Pleskow erstmalig mit dem Film in Berührung. 1943 wurde er zum Militärdienst berufen, nach Kriegsende versetzte man ihn nach Deutschland, wo er als Filmoffizier einerseits für den Wiederaufbau der Bavaria Studios und andererseits für die Entnazifizierung der deutschen Filmschaffenden zuständig war. Er avancierte zum europäischen Verleihchef der United Artists Pictures und arrangierte Koproduktionen mit Filmgrößen wie Federico Fellini, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini oder Bernardo Bertolucci. Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten wurde er im Jahr 1973 zum Präsidenten der Filmgesellschaft ernannt. Unter seiner Leitung konnte United Artists insgesamt zehn Oscars in der Kategorie „Bester Film“ gewinnen – unter anderem für „Das Appartement“, „Der Stadtneurotiker“ und „Rocky“.

Als 1978 United Artists von einem Finanzunternehmen übernommen wurde, verließ Pleskow das Filmstudio und gründete mit zwei Mitarbeitern die Firma „Orion Pictures“, die er bis 1992 nicht minder erfolgreich leitete: Filme wie „Amadeus“, „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „Terminator“ lockten Millionen Zuseher in die Kinos. Eric Pleskow war stets bereit, Neues zu probieren und altbewährte Wege zu verlassen – die Liebe zum Film stand bei seinen Entscheidungen immer im Vordergrund.

Genau das war auch sein Erfolgsrezept: Er überzeugte United Artists im Jahr 1972 von Bertoluccis „Der letzte Tango in Paris“, der zu einem skandalträchtigen Kassenschlager wurde. Er verhalf dem tschechischen Regisseur Miloš Forman mit „Einer flog über das Kuckucksnest“ zu seinem Durchbruch in Hollywood, er machte Anthony Hopkins, Silvester Stallone und viele andere zu weltberühmten Stars. Heute lebt Eric Pleskow, der sich nie gerne in Hollywood aufhielt, in Connecticut.

Jedes Jahr besucht er seine Heimatstadt Wien, dort ist er Teil der Jury des Österreichischen Filmfonds und seit 1998 Präsident der Viennale. Der Entwurf der Sondermarke stammt von Kirsten Lubach, einer Künstlerin und Graveurmeisterin, die neben Kupfer- und Stahlstichen auch Schmuckgravuren sowie Zeichnungen anfertigt.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 12.4.2014
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 700.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3131
 
Brigitte Am: 19.03.2014 07:03:00 Gelesen: 1087015# 367 @  
Sondermarke „900 Jahre Stift Klosterneuburg”

„Glaube – Begegnung – Friede“ – unter diesem Leitsatz feiert das Stift Klosterneuburg heuer sein 900-jähriges Jubiläum. Die Österreichische Post widmet diesem besonderen Ort, der im laufenden Festjahr seinen Besuchern ein mannigfaltiges Programm voller künstlerischer und religiöser Aktivitäten bietet, eine Sondermarke.

Am 12. Juni 1114 legte der Babenberger Markgraf und große Menschenfreund Leopold III. den Grundstein für das Stift, das in seiner Größe alle anderen Kirchen des Landes übertreffen sollte. 1133 übergab er die Kirche den Augustiner Chorherren, die sie seitdem verwalten und durch ihr vielseitiges Engagement zu einem spirituellen und kulturellen Zentrum machten. Leopold III. verstarb im Jahr 1136, seine Friedensliebe, seine Fürsorge für arme und kranke Menschen sowie sein unerschütterlicher Glaube führten zu seiner Heiligsprechung im Jahr 1485. Seit dieser Zeit wird er vor allem in Klosterneuburg, aber auch überregional als niederösterreichischer Landespatron verehrt. Neben seinen Hauptaufgaben wie der Seelsorge und dem Gebet ist das Stift Klosterneuburg überdies wichtiger Treffpunkt für Kunst, Wissenschaft und Kultur.

Die romanische Kirche mit dem gotischen Kreuzgang und der Leopoldskapelle lockt viele Besucher an, der Verduner Altar aus dem Jahr 1181 ist ein kostbares Kunstwerk aus dem Mittelalter und die größte Attraktion des Stifts. Das Stiftsmuseum, das Ende des 18. Jahrhunderts gegründet wurde, beherbergt Skulpturen, Kunsthandwerk und Gemälde aus vielen Jahrhunderten, unter ihnen Werke von Rueland Frueauf dem Jüngeren, Raphael Donner und Egon Schiele. Die Stiftsbibliothek umfasst rund 300.000 Werke, 800 Inkunabeln und mehr als 1.200 mittelalterliche Handschriften und wird von Forschern und Interessierten aus aller Welt besucht. Wichtiges wirtschaftliches Standbein des Stifts ist seit seiner Gründung der Weinbau.

Das Weingut Stift Klosterneuburg steht für international bekannte Spitzenweine und ist nicht nur das älteste und eines der größten des Landes, sondern hat sich auch als erstes Weingut Österreichs der Klimaneutralität verschrieben. Das eigene Obstgut, das ebenfalls bereits im Gründungsjahr 1114 angelegt wurde, besteht hauptsächlich aus erlesenen Apfelsorten und wird wie die gesamte Landwirtschaft des Stifts nach biologischen Richtlinien bestellt. Zehn Prozent des Gesamtgewinns aus den Betrieben des Klosters werden für soziale Projekte eingesetzt, so erfüllt das Stift eines seiner wichtigsten Anliegen: die Hilfe für Menschen in Not. Das Markenmotiv der Sondermarke zeigt das Stift Klosterneuburg aus der Sicht des im Jahr 2001 verstorbenen Künstlers August Walla, einem der wichtigsten Vertreter der Art Brut und Bewohner vom Gugginger Haus der Künstler.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 24.4.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus, nach einer Vorlage von August Walla
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 220.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3132
 
Brigitte Am: 02.04.2014 07:15:00 Gelesen: 1085074# 368 @  
Serie „Weinregionen Österreichs”
Sondermarke „Wachau“

Sanfte Hügel treffen auf steile Terrassen, blühende Obstgärten werden von historischen Stiften, Schlössern und Burgen gesäumt, charmante Ortschaften laden zu einem Spaziergang ein und sorgen fürs leibliche Wohl – so kennt und liebt man die Wachau, die nicht von ungefähr UNESCO-Welterbe ist. Die Sondermarke „Wachau“ präsentiert diese einmalige Flusslandschaft zwischen Melk und Krems, die den Menschen seit jeher einen fruchtbaren und inspirierenden Lebensraum bietet und Österreichs berühmteste Weine hervorbringt.

Die Weinkultur der Wachau reicht bis ins erste vorchristliche Jahrhundert zurück, als das Gebiet von den Römern besiedelt wurde. Im Mittelalter waren die Weine dieser Region bereits weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Heute werden auf einer Fläche von etwa 1.350 Hektar vor allem Weißweine angebaut, das spezielle Klima und die Böden der Flusslandschaft bilden gemeinsam mit der großen Expertise und Erfahrung der Winzer das Erfolgsrezept der Wachauer Weine. Hier trifft die atlantischgemäßigte Luft auf pannonische Warmluft und auf kühle Fallwinde aus dem Waldviertel, und dieses Zusammenspiel erzeugt ein Mikroklima, das sich je nach Hanglage und Geländeart unterschiedlich auswirkt. Die kargen Urgesteinsböden, die von Lössinseln durchzogen sind und in Richtung Fluss in einen sandigen Boden übergehen, sorgen für den eher geringen Fruchtansatz der Reben, der wiederum die einzigartige geschmackliche Intensität der Wachauer Weine ausmacht.

1983 wurde die Vinea Wachau Nobilis Districtus gegründet, eine Vereinigung von Winzern, die mit ihren mittlerweile fast 200 Mitgliedern ungefähr 85 Prozent der Wachauer Weinanbaufläche bewirtschaftet. Der gesicherte Ursprung, die naturbelassene Weinproduktion und eine strenge Selbstkontrolle gehören zu den obersten Direktiven der Vinea Wachau und machen sie zu einem weltweiten Garanten für höchste Weinqualität. Ihre Spitzenweine werden je nach Alkoholgehalt in drei Marken eingeteilt: Die „Steinfeder“ hat einen maximalen Alkoholgehalt von 11,5 Vol.-%, das „Federspiel“ erlaubt einen Alkoholgehalt von bis zu 12,5 Vol.-%. Die wertvollsten Weine der Vinea Wachau werden als „Smaragd“ bezeichnet, diese weisen einen Alkoholgehalt von über 12,5 Vol.-% auf.

Die Sondermarke „Wachau“ ist speziell dem Riesling gewidmet, der neben dem Grünen Veltliner zu den bekanntesten Weinsorten der Region zählt und gerne als „König der Weißweine“ bezeichnet wird. Das abgebildete barocke Kellerschlössel in Dürnstein gehört zur Winzergenossenschaft „Domäne Wachau“, die eines der ältesten Weingüter Österreichs und das größte der Wachau bewirtschaftet. Das Kellerschlössel wurde in den Jahren 1714 bis 1719 erbaut und ist ein gern besichtigtes Wahrzeichen inmitten der malerischen Kulturlandschaft.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 3.5.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Österreichische Post AG
Grafik: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck/
Auflage: 700.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3133
 

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