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Thema: Briefe deutscher Banken
Das Thema hat 682 Beiträge:
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Kirsten Mohi Am: 07.11.2012 13:31:22 Gelesen: 626084# 133 @  
@ Cantus [#132]

Vielen Dank Ingo für diese Information.

schöne Grüße
Kirsten
 
zockerpeppi Am: 08.11.2012 21:01:46 Gelesen: 626110# 134 @  
Heute einmal wieder etwas Deutsches:

Bank to Bank, Berlin nach Paris: Mendelssohn & Co an die Rothschild Brüder, jeweils verschiedene Berlin Stempel. Auch die Grenzübergangsstempel sind verschieden

Brief 1. von 1868, Brief 2. 1860 schlicht aber schön.



schöne Grüße
Lulu
 
heku49 Am: 08.11.2012 21:24:55 Gelesen: 626106# 135 @  
Hallo Lulu,

wenn ich das richtig deute, wurden von Preußen 12 Sgr. berechnet für einen Brief von 3 bis 4 Loth Gewicht für die Entfernung über 20 Meilen. Ob die 2 ein Bestellgeld in Paris waren, weiß ich leider nicht, da ich die französischen Tarife nicht kenne.

Liebe Grüße
Helmut
 
zockerpeppi Am: 08.11.2012 21:50:10 Gelesen: 626103# 136 @  
@ heku49 [#135]

Dank dir (wie immer). Die fr Tarife habe ich ehrlich gesagt noch nicht nachgeschlagen (Literatur habe ich ja in Genüge), da ich die BIL Sammlung noch nicht als Exponat aufarbeite. Mir fehlt, wie du weißt noch immer die Sal Oppenheim.

auf bald
Lulu
 
zockerpeppi Am: 19.11.2012 19:59:31 Gelesen: 625549# 137 @  
Den deutschen Banken fehlt es etwas an Beachtung!

Hier nun ein eher schlichtes Einschreiben der Deutschen Bank Frankfurt nach Luxemburg an die Internationale Bank.

Mir gefällt die Optik und die Siegel auf der Rückseite sind in sehr gutem Zustand.





Was will man mehr?
 
heku49 Am: 19.11.2012 21:25:46 Gelesen: 625532# 138 @  
Schöner Beleg, vielleicht kann ja jemand den Werbeeinsatz komplett zeigen.

Gruß Helmut
 
zockerpeppi Am: 21.11.2012 20:04:44 Gelesen: 625446# 139 @  
@ Helmut

Mit dem Werbeeinsatz hast du allerdings Recht, hab leider keinen zweiten. Deshalb nun die Dresdner. Der Werbeslogan ist diesmal besser abgeschlagen :





Lulu
 
zockerpeppi Am: 23.11.2012 19:53:06 Gelesen: 625396# 140 @  
Schlichte Schönheit, bedarf keiner großen Worte:

Berliner Handelsgesellschaft





Lulu
 
zockerpeppi Am: 08.12.2012 00:13:40 Gelesen: 624715# 141 @  
Es ist zwar jetzt Weihnachtszeit, aber die Banken sollten wir dennoch nicht vergessen:

Einschreiben Brinkmann, Wirtz & Co aus Hamburg mit Siegel auf der Rückseite



kalte verschneite Grüße
Lulu
 
Lothar Schrapp (RIP) Am: 10.12.2012 18:37:02 Gelesen: 624553# 142 @  
Einschreiben der Firma M. van Delden & Co. in Gronau vom 02.01.1940 an die Bank der Deutschen Arbeit AG



Freundl. Grüße
Lothar Schrapp
 
zockerpeppi Am: 10.12.2012 20:48:52 Gelesen: 624526# 143 @  
@ Lothar Schrapp [#142]

Danke fürs zeigen.

Ich suche Bank der Deutschen Arbeit Niederlassung Luxemburg.

schöne Grüße
Lulu
 
Cantus Am: 12.12.2012 14:16:32 Gelesen: 624375# 144 @  
@ zockerpeppi [#143]

Hallo Lulu,

damit kann ich leider auch nicht dienen. Ich habe dafür einen noch etwas älteren Brief der Reichsbank in Bremen, der am 29.9.1923 per Eilboten an die Reichsbank in Offenbach versandt wurde. Interessant finde ich dabei den Handstempelaufdruck der Bank, die ausdrücklich eine Zustellung erst nach 8.00 Uhr morgens erwartet; dabei dürfte es sich sich um die Banköffnungszeit handeln.

Der Brief wurde korrekt mit einer Marke zu 250.000 Mark freigemacht (Mi. 295), die Eilbotengebühr von 500.000 Mark wurde durch einen Fünferstreifen der Mi. 290 abgedeckt.



Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 12.12.2012 21:54:31 Gelesen: 624340# 145 @  
@ Cantus [#144]

Die Bank der Deutschen Arbeit hat keine Eile. Bis ich an den 2. Weltkrieg komme wird wohl noch einige Zeit vergehen. Übrigens den Zuschlag zu erwähntem Brief habe ich bekommen. Ich warte nur ihn auch in Händen zu halten, dann 'poste' ich wie versprochen. Allerdings brauche fachmännische Hilfe bei der Portobestimmung.

Reichsbank könnte ich Niederlassung Luxemburg zeigen. Aber nicht heute, habe kein Scann zur Verfügung.

Als Ersatz: S&R Culp Bankgeschäft Barmen, Ortsbrief vom 1.10.1923

Ich hatte bis dato noch nie einen deutschen Brief aus der Inflationszeit gesehen. War mir auch nicht bewusst einen solchen gekauft zu haben. Erstaunlich dann für mich die Rückseite. Gerade mal Platz genug für alle Marken!

Bei der Portoberechnung hatte ich fachkundige Hilfe, alleine hätte ich das wahrscheinlich nicht geschafft: frankiert mit 32 Marken - 2 Marken zu 1000 Mark, alle anderen Marken haben einen Wert von 400 Mark. Überdruck 75tausend , macht ein Porto von 2,4 Millionen und somit portogerecht. Portostufe vom 1.10.1923 bis 9.10.1923, Gewichtsstufe 4 ( 250-500gr ).



Lulu
 
Lothar Schrapp (RIP) Am: 17.12.2012 12:41:29 Gelesen: 624078# 146 @  
Dieser Einschreiben- Ganzsachen-Brief mit zusätzlicher Auslandsfrankatur wurde am 30. Mai 1939 in SWANSEA (Wüdwales) an die Bezirkssparkasse Neustadt / Bad: Schwarzwald / Germany geschickt. Durch die Anbringung von 4 Tagesstempeln in senkrechter Folge wurde eine Art Verschluß (Versiegelung) des Umschlages erreicht.



Ein Absender ist nicht angegeben. Leider wurde auch der ursprünglich oben links vorhandene Einschreibe-Zettel entfernt. Bemerkenswert ist aber m. E. der auf der Ganzsache vorhandene (gedruckte) Text für Einschreiben.

Rückseite:



Die Rückseite zeigt zwei Ankunftsstemepl:

- Neustadt (Schwarzwald) vom 01.06.1939 und
- Freiburg (Breisgau) 1 vom 03.06.1939.

Dieser postalische Weg ist sicherlich auf die recht ungenaue Anschrift zurückzuführen.

Mit freundl. Grüßen
Lothar Schrapp
 
zockerpeppi Am: 22.12.2012 00:49:56 Gelesen: 623817# 147 @  
Auch wenn Banker gerade nicht hoch im Kurs stehen, hier ein Beleg von der Sal. Oppenheim aus Köln.

Zu jung für meine Sammlung, aber bis ich einen zeitlich passenden Beleg finde, erfreue ich mich an diesem Anblick: 25.10.1923 Köln nach Neuhausen in der Schweiz.

Infla Tarifperiode vom 20.10.23-31.10.23, Porto 30m Mark bis 20g

Ein wahrlich Millionen schwerer Umschlag



Lulu
 
T1000er Am: 23.12.2012 17:14:53 Gelesen: 623713# 148 @  
Hier mal wieder ein etwas moderner Beleg mit Absenderfreistempel. Zeigen möchte ich hier einen Brief aus der ehemaligen DDR, von der Deutschen Außenhandelsbank A.-G., Filiale Halle. Der Brief datiert vom 30.07.1987. Zum Einsatz kam hier eine Frankiermaschine von Postalia, Modell D3. Der Brief ging an die Živnostenská Banka (ŽB) in Prag die bis zum Jahr 2007 existierte. Die ŽB ist heute Teil der UniCredit Bank der Tschechischen Republik.



Gruß,
T1000er
 
zockerpeppi Am: 27.12.2012 18:21:43 Gelesen: 623534# 149 @  
Bayerische Vereinsbank Neustadt




und nicht nach Luxemburg

Lulu
 
Cantus Am: 29.12.2012 00:47:35 Gelesen: 623464# 150 @  
Ich habe wieder einmal ein Bankhaus, das es heute nicht mehr gibt. Das Bankhaus J.F.Schröder ging 1931 in den Konkurs; nähere Informationen dazu findet man hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/J._F._Schr%C3%B6der



Der Brief lief am 12.9.1923 von Bremen nach Furth im Wald; die Frankatur betrug insgesamt 700.000 Reichsmark.

Viele Grüße
Ingo
 
Totalo-Flauti Am: 29.12.2012 08:51:27 Gelesen: 623427# 151 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich kann Euch einen Brief an das 1748 gegründete Bankhaus Bethmann in Frankfurt a.M. zeigen. Der Brief stammt aus Leipzig vom 14.04.1857 und wurde bei über 20 Meilen im Postvereinsgebiet mit 3 Ngr frei gemacht. Die ehemalige Privatbank ist heute lt. Wikipedia Teil der heutigen Bethmann Bank AG, die wiederum eine Tochter der niederländichen ABN AMRO ist.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti


 
Lothar Schrapp (RIP) Am: 30.12.2012 13:12:27 Gelesen: 623328# 152 @  
Brief von Bank zu Bank - Emissions- und Girobank Sachsen-Anhalt und Kreissparkasse Genthin

Der nachstehende Brief der Emissions- und Girobank Sachsen-Anhalt (Filiale Magdeburg) ist per Einschreiben an die Kreissparkasse Genthin gerichtet. Er wurde in Magdeburg am 14.11.1949 aufgegeben und kam am 15.11.1949 in Genthin an. Nach dem roten Kastenstempel betraf er den Zahlungsverkehr.



Die Emissions- und Girobank Sachsen-Anhalt mit Sitz in Halle wurde mit Wirkung vom 15. Febr. 1947 auf der Grundlage des Befehls Nr. 37 der SMAD vom 19. Febr. 1947 über die Organisation von Emissions- und Girobanken der Provinzen (Länder) und des darauffolgenden Beschlusses der Provinzialregierung Sachsen-Anhalt vom 30. März 1947 errichtet. Sie eröffnete ihren Geschäftsbetrieb im Mai 1947. Die Emissions- und Girobank unterhielt Filialen, u.a. eine in Magdeburg.

Mit dem Gesetz über die Eingliederung von Kreditinstituten in die Deutsche Notenbank vom 23. März 1950 wurde auch die Emissions- und Girobank Sachsen-Anhalt rückwirkend zum 1. Jan. 1950 in die Deutsche Notenbank eingegliedert.

(Quelle: Die Bestände der Landesarchive des Landes Sachsen-Anhalt 1945-1952. Kurzübersicht, Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt 1995.)

Ankunftsstempel:



Mit freundl. Grüßen
Lothar Schrapp

[Redaktionell eingefügt: SMAD = http://de.wikipedia.org/wiki/SMAD ]
 
zockerpeppi Am: 08.01.2013 20:05:34 Gelesen: 622899# 153 @  
Der Standort ist zwar Luxemburg, die beiden Banken aber deutsch.



Lulu
 
Cantus Am: 08.01.2013 22:30:36 Gelesen: 622888# 154 @  
Heute ein Brief für unsere Infla-Freunde.

Gelaufen am 26.11.1923 per Einschreiben von Plauen im Vogtland an die Commerz- und Privatbank in Berlin. Das Porto von insgesamt 40 Milliarden Mark wird abgedeckt durch Mi. 329A(2).



Viele Grüße
Ingo
 
juni-1848 Am: 09.01.2013 20:28:40 Gelesen: 622838# 155 @  
Moin zusammen,

beim Wegräumen fand ich diesen:



Couvert inkl. adeligen Inhalts von Dr. jur. Georg Conrad Graf von der Goltz an Benedikt von Hase mit Freistempel "2 Hamburg 1" vom 23.12.1963. Beide Adelsfamilien haben "Geschichte geschrieben", aber uns interessiert hier vielmehr die Sloman-Bank im Chile-Haus, die übrigens einzig gegründet wurde, um Jahrzehntelang nichts anderes als das Familienvermögen der Slomans zu verwalten.

Als erste Quelle diene - wie kann es anders sein - Wikipedia:

Henry Brarens Sloman (* 28. August 1848 in Kingston upon Hull; † 24. Oktober 1931 in Hamburg)[1] war ein Hamburger Unternehmer und Bankier. Schon vor und nach dem Ersten Weltkrieg galt er als bedeutender Importeur von Chile-Salpeter aus seinen eigenen Minen.

Nachdem der Vater von Henry Brarens Sloman sein gesamtes Vermögen während des Krimkrieges verloren hatte, schickte er seinen Sohn und seine Tochter Harriet zu den wohlhabenden Verwandten nach Hamburg. Nach Beendigung einer Schlosserlehre beschloss Henry im Jahre 1869 nach Chile auszuwandern, auf Anraten seines Jugendfreundes Hermann Fölsch, dessen Vater auch das nötige Reisegeld lieh. Durch seinen Freund bekam er auch eine Anstellung in Iquique und arbeitete später als Geschäftsführer für Fölsch & Martin.[2] Nach 22 Jahren machte er sich 1892 in Chile selbstständig mit seiner ersten Salpeter-Fabrik „Gute Hoffnung“ in Tocopilla. 1898 kehrte er als reicher Mann nach Hamburg zurück. In der im Jahre 1912 erschienen Rangliste der Reichsten Hamburger ist Sloman mit einem Vermögen von rund 60 Millionen Mark und einen jährlichen Einkommen von rund 3 Mio. Mark als mit Abstand vermögendste Person in Hamburg auf Rang 1 gelistet.[3] 1924 gründete Henry Brarens die Finanzbank AG aus der später die Sloman Bank KG wurde. 1976 wurde sie mit dem Bankhaus Hardy & Co. GmbH zur Hardy-Sloman Bank GmbH fusioniert. 1981 wurde diese von der Deutschen Länderbank übernommen, welche heute wiederum der UBS Deutschland AG gehört.
Er war der Bauherr des 1924 fertiggestellten Chilehauses in Hamburg und des Jagdschlosses Bellin in Mecklenburg.


Und es gibt etliche ausführlichere Quellen, etwa diese: [http://www.afrika-hamburg.de/globalplayers4.html]

Der Salpeteraristokrat Rob. M. Sloman

1791 kam der Kapitän William Sloman mit seinem Schiff von England nach Hamburg und blieb. Sein Sohn Robert Miles Sloman (1783-1867) entwickelte die kleine Schiffsmaklerei zu Hamburgs größter Reederei. Die Reiseziele der Sloman-Schiffe lagen in aller Welt, wenngleich New York dominierte. Die Ladung bestand aus Paketfracht und Auswanderern.

Ein Sprößling der nächsten Generation, Henry Brarens Sloman, gründete in Chile mehrere Salpeterminen. Die Regierung von Chile hatte nach der Befreiung von den spanischen Kolonisatoren die indigenen Völker enteignet und das Land an ausländische Investoren verschachert. Riesige Latifundien (Großgrundbesitztümer) im Süden wurden von den neuen Herren in Anspruch genommen. In der Atamaca-Wüste im Norden waren weltgrößte Vorkommen an Salpeter und Kupfer 'entdeckt' worden, zudem Silber, Gold, Zinn und Kohle. Während die Amerikaner die Kupfergebiete an sich rissen, spezialisierten sich die Europäer und Chilenen auf Salpetergewinnung. Eine Eisenbahnlinie von den Bergen an die Küste wurde 1910 gebaut. Sloman und das zweite Hamburger Unternehmen, Fölsch & Martin (Reederei H. Fölsch & Co.), gehörten zu den größten Minenbesitzern. 1926 importierten die deutschen Unternehmen insgesamt zwei Millionen Tonnen Salpeter pro Jahr.

In den chilenischen Hafenstädten schwelgten die Salpeteraristokraten im Luxus - prunkvolle Theatergebäude und herrschaftliche Villen zeugen vom einstigen Glanz. In der Wüste schufteten die Ärmsten der Armen - etwa 71.000 WanderarbeiterInnen und Indios - in den über 100 Salpeterminen zu katastrophalen Arbeitsbedingungen. In der regen- und vegetationslosen Wüste ist das Klima hart, das Wasser knapp; die Arbeit war staubig und ging auf die Knochen. In der Lohntüte gab es kein Bargeld, sondern lediglich Gutscheine, die in den überteuerten Lebensmittelgeschäften der Minengesellschaften einzulösen waren. Diese drastischen Mißstände hat Pablo Neruda, chilenischer Dichter, Nobelpreisträger und Gouverneur für die nördlichen Salpeterprovinzen immer wieder angeprangert. 1907 kam es zu ausgedehnten Streiks, die von Militärtruppen bekämpft wurden und die in einem Blutbad, in Haft, Folter und Pressezensur endeten.

Chile war zwar keine deutsche Kolonie, doch die Machtstrukturen ähnelten sich. Die chilenische Regierung war vollständig abhängig von den ausländischen Konzernen, die diese nach Belieben absetzen konnten. Als eine der führenden Salpeterminen in finanzielle Schwierigkeiten geriet, stürzte die gesamte chilenische Wirtschaft in eine schwere Krise. Die Regierung druckte Geld, um Staatsausgaben zu decken und löste damit eine massive Inflationssteigerung aus. Mit der Entdeckung synthetischen Nitrats verlor der chilenische Salpeterabbau an Bedeutung.

Erst Salvador Allende (1970-1973) verstaatlichte Landwirtschaft und Industrie, was ebenfalls zu einer tiefen Wirtschaftskrise führte und folglich zu einem Militärputsch durch Pinochet. In der Zeit der Diktatur wurden die verlassenen Salpeterminen in KZs umgewandelt. Heute wirken die Ruinen der Salpeter-oficinas in der Wüstenlandschaft wie Filmkulissen einer verwitterten Westernstadt.
Salpeter als natürlich vorkommendes Nitrat konnte als Dünger auf den großen Landwirtschaftsflächen im Süden von Chile eingesetzt, aber auch zu Sprengstoff und Schießpulver verarbeitet werden. Sloman und Fölsch haben 'das weiße Gold der Wüste' nach Hamburg verschifft. Schießpulver zählte neben Gewehren und Schnaps zu den wichtigsten Importartikeln in die deutschen Kolonien in Afrika, Südsee und China.

Auch im Ersten Weltkrieg profitierten die Salpeterimporteure von der gesteigerten Nachfrage. So konnte Henry Brarens Sloman mitten in der Weltwirtschaftskrise das Chile-Haus in Hamburg bauen lassen - ein architektonisches Juwel, finanziert mit Geldern aus zweifelhaftem Geschäft. 1910 legte er den Grundstein für das Sloman-Haus am Ballindamm und erwarb 1912 die Güter Steinbeck und Bellin in Mecklenburg, wo er ein Schloss für exklusive Jagdgesellschaften bauen ließ. 1924 gründete das Unternehmen die 'Finanzbank', die 1978 von der Dresdner Bank übernommen wurde.
Enrique Juan Sloman folgte dem verstorbenen Vater 1934 als Vorsitzender der hauseigenen Bank und Alleinbesitzer der zwei Anwesen. Er sympathisierte mit Hitler und setzte ZwangsarbeiterInnen auf den Gütern ein. In der DDR-Zeit wurde das Jagdschloss - Ironie des Schicksals - als Flüchtlingsheim für namibische Kinder benutzt. 2001 eröffnete Angelika Sloman dort ein Luxushotel. Das Sloman-Haus wurde 2003 restauriert.

Das wichtigste Standbein der Sloman-Neptun Schiffahrts-AG ist derzeit der Betrieb von Flüssiggas-Tankschiffen. Der nächste Tanker wird in China gebaut.


Ein beinahe unscheinbarer Beleg der Wirtschaftsgeschichte der Stadt HAMBURG !

Mit Sammlergrüßen,
Werner
 
wajdz Am: 18.01.2013 18:06:53 Gelesen: 622278# 156 @  
Während im vorigen Beitrag eine Bank vorgestellt wurde, die eigens für die Verwaltung eines Familienvermögens gegründet wurde, hier nun ein Beleg, der potentiellen Autokäufern gleich die Sorge um ihre gesamten Finanztransaktionen, vom Girokonto über die Kreditabwicklung bis zur Geldanlage abnehmen will. Da wird nicht nur am Autoverkauf verdient, sondern auch noch der Zins für den Kredit kassiert.

Plusbrief mit Wertzeicheneindruck der MiNr 2113

Maschinenwerbestempel BRIEFZENTRUM 21 ma vom 22.-3.01
Werbeeinsatz ...Euroeinführung
codiert


 
zockerpeppi Am: 20.01.2013 18:05:06 Gelesen: 622207# 157 @  
Heute die Disconto-Gesellschaft Frankfurt nach Amsterdam



Lulu
 

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