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Thema: (?) (771) Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
Das Thema hat 786 Beiträge:
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Postgeschichte Am: 29.04.2012 14:01:04 Gelesen: 735436# 37 @  
@ sachsen-teufel [#36]

Hallo Michael,

der Rechteckstempel ist der Truppenstempel, der die portofreie Beförderung als Feldpost begründete. Die Inschrift lautet II. Bataillon des Infanterie-Regiment 106. Ob ich Dir einen Hinweis auf die Stationierung geben kann, muß ich erst nachschauen. Vielleicht geben auch die Abbildungen der Ansichtskarte Rückschlüsse auf den Standort. Welche Ansicht ist abgebildet? Wer diese Ortsangabe lesen kann, ist der Standortbestimmung ein ganzes Stück näher gekommen.



Ob handschriftliche Vermerke vorhanden sind, die nicht vom Schreiber der Karte stammen, kann man am Besten am Original erkennen. Von einer anderen Person erscheint mir der Eingangsvermerk am rechten Rand zu sein.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
sachsen-teufel Am: 30.04.2012 17:04:51 Gelesen: 735374# 38 @  
@ Postgeschichte [#37]

Hallo Manfred,

danke für deine Erläuterungen, der Rechteckstempel wäre damit geklärt. Hier noch die Vorderseite der Karte, ich denke aber die wird für die Standortbestimmung wohl nicht helfen.



Ich kann selbst im Original die Schrift nicht entziffern, hab's nie gelernt. Deshalb hier auch nochmal die vermutete Ortsangabe separat gescannt:



Dann hier den Eingangsvermerk nochmal separat:



Und separat nochmal der kleine Vermerk unter dem Rechteckstempel (stammt nicht vom Schreiber der Karte), was könnte das bedeuten ?



Vielleicht hast du bzw. andere Experten ja noch eine Idee.

Gruß
Michael
 
volkimal Am: 30.04.2012 18:33:35 Gelesen: 735360# 39 @  
@ sachsen-teufel [#601]

Hallo Michael,

zunächst ein Teil des Textes der Karte:

Lieber Vater + ???
Anbei übersende ich
umstehende Photogr. ist
zwar sehr schlecht gemacht.
Mein Befinden ist Gott
sei Dank recht gut + hoffe
dasselbe auch von Euch

Wenn man einige Buchstaben vergleicht, glaube ich, dass der Ort "Quesnitz" heißt. Bei den vier ersten Buchstaben bin ich mir sehr sicher. Das Ende des Ortsnamens dürfte ein zusammengezogenes "tz" sein. Der Rest ergibt sich dann.

Der Eingangsvermer lautet: "Eingegangen den 23. Februar 1915 früh von 9 bis 10".

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 30.04.2012 19:48:59 Gelesen: 735347# 40 @  
@ sachsen-teufel [#601]

Hallo Michael,

mit dem Beginn der Ortsbezeichnung von Volkmar stimme ich überein. Der Ort heißt "Quesnoy". Ich habe vier Orte mit diesem Namen zur Auswahl, so daß ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, welcher es definitiv ist. Es sind dies Quesnoy (bei Abbeville), Le Quesnoy (bei Valenciennes), Quesnoy-sur-Airaines und Quesnoy-sur-Deule. Ich tendiere zu "Le Quesnoy" (bei Valenciennes), da ich in meinen Unterlagen bei der 40. Infanterie-Division "Stellungskämpfe in Flandern" notiert habe.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 01.05.2012 08:41:34 Gelesen: 735317# 41 @  
Hallo Michael und Manfred,

Manfred, ich muss Dir gratulieren. Du hast den Ortsnamen eindeutig besser gelesen. Mit der Zusatzinformation zur 40. Infanterie-Division stimme ich Dir voll und ganz zu.

Viele Grüße
Volkmar
 
sachsen-teufel Am: 01.05.2012 20:19:56 Gelesen: 735277# 42 @  
@ volkimal [#39]
@ Postgeschichte [#40]

Hallo Volkmar und Manfred,

danke für die "Übersetzungen" und die Standortbestimmung, ich übernehme Le Quesnoy (Nordfrankreich) für diese Karte.

Gleich noch einen hinterher:



Habe noch eine Karte, die wohl an dieselbe Adresse ging, wie die oben (#36) gezeigte. Allerdings abgesendet aus Swinemünde (das konnte ich entziffern) mit Dreizeiler-Stempel vom Rekruten-Depot II. Vermutlich ist das ja kein Feldpostbrief (?), da kein Feldpoststempel bzw. der Schreiber der Karte war ja wohl zur Ausbildung hier stationiert und war nicht an der Front (im Feld). Ich vermute mal, daß auch diese Karte portofrei befördert wurde ?

Schönen Feiertag-Abend noch
Michael
 
Latzi Am: 01.05.2012 21:40:11 Gelesen: 735262# 43 @  
@ sachsen-teufel [#42]

Natürlich wurde die Karte als Feldpost verwendet. Der Soldat musst nicht im Feld (Kriegsgebiet) sein, um die Gebührenbefreiung in Anspruch nehmen zu können. Als Nachweis reichte der Stempel der Einheit (hier Rekrutendepot).

Gruß
Lars
 
reichswolf Am: 01.05.2012 22:10:03 Gelesen: 735254# 44 @  
@ sachsen-teufel [#42]

Ich sehe das etwas anders als mein Vorschreiber. Die Karte hätte sicher als Feldpost portofrei befördert werden können, da sie den Truppenstempel (hier Rekrutendepot) trägt, aber sie wäre nicht per, sondern als Feldpost befördert worden. Das bedeutet, sie wäre von der ganz normalen Reichspost bearbeitet worden, die dann normalerweise auch einen Tagesstempel abgeschlagen hätte (s. meinen Scan). Der fehlt hier völlig. Entweder ist die Karte einfach ohne Stempel durchgerutscht (was nicht zu beweisen wäre), oder sie wurde im Briefumschlag versandt oder aber gar nicht mehr mit der Post verschickt, sondern jemandem zur Bestellung mitgegeben. Letztlich wird das wohl nicht mehr zu klären sein. Daher müßte man Latzis Satz meiner Meinung nach ändern in "Natürlich wurde die Karte zur Beförderung als Feldpost vorbereitet."

Einen Beleg mit einem Rekrutendepotstempel besitze ich zwar, aber den müßte ich erst scannen. Daher zeige ich ersatzweise eine Karte aus dem RESERVE-LAZARETT * AACHEN V. *, hier mit dem Maschinen-Tagesstempel der Post AACHEN * 1 V vom 25.04.1917. Ein solcher Tagesstempel, egal ob von der Feld- oder der Reichspost, ist zum Beweis der tatsächlichen Beförderung in der Regel notwendig.



Beste Grüße,
Christoph
 
Sachsendreier53 Am: 02.05.2012 13:59:10 Gelesen: 735205# 45 @  
Dieses Dokument, welches im Felde am 25.11.1915 ausgestellt wurde, trägt zwei Stempel des 1.Kompanie-Landsturm-Infantrie-Bataillons aus Königsberg. Beide Stempel kommen auch auf Briefen und Feldpostkarten vor. Kann jemand das Dokument wertschätzen ?

mit Sammlergruß,
Claus


 
sachsen-teufel Am: 03.05.2012 21:36:29 Gelesen: 735113# 46 @  
@ Latzi [#43]
@ reichswolf [#44]

Lars und Christoph,

danke für eure Kommentare, die lege ich zu dieser Karte mal so bei mir ab.

Gruß
Michael
 
HouseofHeinrich Am: 05.05.2012 21:12:20 Gelesen: 735028# 47 @  
Hallo Leute,

habe hier auch was, vielleicht weiß einer darüber was, vielen Dank im Voraus an euch und mit besten Sammel Grüßen.

m.f.g.

Heinrich










 
reichswolf Am: 05.05.2012 23:52:56 Gelesen: 735011# 48 @  
@ HouseofHeinrich [#47]

Die drei ersten Karten sind meiner Meinung nach einfachste Massenware, zu der es nichts interessantes zu sagen gibt. Der vierte Beleg ist da schon ein wenig spannender, und zwar wegen des Stempels. Es handelt sich dabei um einen ursprünglich der belgischen Post gehörenden International-Maschinenstempel. Dieser wurde während der deutschen Besatzung umgearbeitet, also die Inschrift geändert in KAIS. DEUTSCHE FELDPOST. Nach dem Krieg wurde die Maschine wieder in eine belgische zurückverwandelt. Weitere Details sollte unser Mitglied ConcordiaCA kennen, der sicher gerne weiter hilft. Die letzte Karte ist ja im Prinzip bereits erklärt (in #44). Hier findest du weitere Informationen zum Infanterieregiment 24 (s. den violetten Truppenstempel): http://wiki-de.genealogy.net/IR_24

Beste Grüße,
Christoph
 
Sachsendreier53 Am: 07.05.2012 12:25:31 Gelesen: 734936# 49 @  
Ich stelle hier drei interessante Feldpostaufkleber auf Postkarte vor;

Die obere Karte aus Zittau vom 1.2.1908, ist freigemacht mit einem gezähnten "Soldatenbriefaufkleber".

Die nächste Feldpostkarte vom 17.2.1916, nach Wilhelmshafen, trägt einen roten Feldpostaufkleber.

Die untere Postkarte, die in einem Brief aus Dresden (22.2.1916) versandt wurde, ist mit einem ausgestochenen, roten Feldpostaufkleber versehen.

Vielleicht kann hier noch jemand weitere Aufkleber vorstellen.

Mit Sammlergruß,
Claus






 
reichswolf Am: 07.05.2012 14:44:02 Gelesen: 734922# 50 @  
Hallo Claus,

leider kann ich keine weiteren Aufkleber zeigen, ich habe nur einen Beleg mit dem gleichen Zettel, wie ihn deine Karte ganz rechts zeigt. Zur ersten Karte habe ich aber eine Anmerkung. Der Aufkleber dient nicht der Freimachung, sondern macht diese überflüssig. Eine (portobefreite) Feldpostkarte ist das zwar nicht, denn Feldpost gibt es nur zu Kriegszeiten, evtl. noch zu Übungszwecken bei Manövern. Es gab jedoch auch in Friedenszeiten für Personen des Militärstandes bis hin zum Feldwebel die sogenannte Portofreiheit, wenn auf dem Brief / der Karte der Vermerk Soldatenbrief - Eigene Angelegenheit des Empfängers stand. Bei deiner Karte findet sich dieser Vermerk als Aufkleber, es gibt ihn aber oft auch handschriftlich. Geregelt wurde die Portofreiheit im Gesetz, betreffend die Portofreiheiten im Gebiet des Norddeutschen Bundes vom 05.06.1869. Dieses Gesetz wurde durch das Gesetz, betreffend die Verfassung des Deutschen Reichs vom 16.04.1871 Reichsgesetz, galt also weiter.

Beste Grüße,
Christoph
 
Lars Boettger Am: 07.05.2012 15:05:18 Gelesen: 734918# 51 @  
@ Sachsendreier53 [#49]

Die Aufkleber sind auch nicht postalischen Ursprungs, sie wurden z.B. an den Standorten an die Soldaten verkauft. Wie Christoph schon sagt, sind sie nicht notwendig, da ein handschriftlicher Vermerk reicht. Bei Offizieren findet man "Offiziers-Brief" - die Belege sind frankiert.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Sachsendreier53 Am: 08.05.2012 08:59:42 Gelesen: 734865# 52 @  
Hallo Christoph und Lars,

ich bedanke mich für die ausführlichen Erläuterungen zum Thema Feldpostklebezettel, sicherlich auch für Neueinsteiger interessant.

Claus
 
DL8AAM Am: 11.06.2012 14:49:32 Gelesen: 733739# 53 @  
Hallo,

der Brief selbst ist wohl nur uninteressantere Massenware, trotzdem eine kleine Frage:



Anonymiosierter Feldpoststempel ("K.D.Feldpost") vom 16.09.1918, der Briefstempel lautet "* 4. Landst.-Pionier-Kompagnie * IV. A. K.", wenn ich das richtig interpretiere die ist das "4. Landsturm Pionier Kompanie" des IV. Armee Korps.

Zum Glück findet sich das Schreiben selbst noch im Umschlag, so dass ich hoffe das der teilverstummte Brief noch zum Sprechen gebracht werden kann ;-)



Beim Absender wird "Deutsche Feldpost 370" genannt. Da meine Lesefäghigkeiten für diese alten Handschriften eher sehr kümmerlich ausfallen sind, bin ich nicht ganz sicher zur angegebenen Lokalität. Bei Google finde ich eine Möglichkeit "Barenton-Bugny" in Frankreich (Dept. l'Aisne, Region Picardie), OK?

Gruß
Thomas
 
volkimal Am: 11.06.2012 15:53:19 Gelesen: 733730# 54 @  
@ DL8AAM [#53]

Hallo Thomas,

Du hast recht, der Ort heißt Barenton-Bugny. Er liegt in Frankreich zwischen Reims und Saint Quentin.

Viele Grüße
Volkmar
 
DL8AAM Am: 12.06.2012 13:46:53 Gelesen: 733652# 55 @  
@ volkimal [#54]

Hallo Volkmar,

besten Dank für die Bestätigung, nun können wir die weiteren Schritte gehen (persönliches Interesse, philatelistisch sollte der Beleg ja kaum was hermachen). Leider fand ich bisher im Internet keine Daten zu einer "4. Landsturm PK" im IV. AK, nur in anderen Armeekorps, aber da bin ich noch guten Mutes, das Netz ist groß, vielleicht hat sich da noch was irgendwo vor mir versteckt. ;-)

Und damit nicht zwei Beiträge ganz ohne Bilder im Forum stehen, hier so als Deko und Auflockerung, ein schöner Brief aus Mecheln (Prov. Antwerpen) in Flandern, Belgien. ;-)



Stempel "MECHELN / (BELGIEN) 2" vom 16.12.1915, leider ganz ohne weiteren Absender und/oder (Einheiten-) Briefstempel, also wieder nischt ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
Germaniafan Am: 17.06.2012 13:09:10 Gelesen: 733420# 56 @  
Hallo liebe Freunde der Feldpost im I.WK. Hier eine Feldpostkarte die ich vor kurzem für 1 Euro erstanden habe. Ein wahres Schnäppchen.



Feldpostkarte vom 27.04.1917 mit dem seltenen Feldpoststempel der Millitär Mission in Bosanti und dem Briefstempel Eisenbahn-Bau-Sonder-Komagnie 5. Ich nehme an diese Kompagnie wurde zum Ausbau der Bagdad-Bahn zwischen Konia und Bagdad eingesetzt.



Streckenverlauf der Bagdad-Bahn zwischen Konya und Bosanti (Quelle Wikipedia)

Schöne Grüße
Guido
 
Sachsendreier53 Am: 19.07.2012 17:47:17 Gelesen: 732152# 57 @  
Ich möchte hier zwei Zensur-Stempel vorstellen. Die linke Feldpostkarte trägt einen Zeilenstempel "Zensuriert" vom 3.8.1915, die rechte Karte einen Einzeiler "Geprüft" vom 1.4.15, abgeschlagen auf ein runden (Kommando Inf.) ? - Stempel. Welcher Feldpostexperte kann den unleserlichen Rundstempel deuten ?

Ich freue mich auf eine Antwort.

Claus


 
Marcel Am: 24.07.2012 16:10:53 Gelesen: 731922# 58 @  
@ Sachsendreier53 [#57]

Hallo Claus,

in dem blauen Rundstempel steht Etappen-Kommandantur.

Gruß Marcel
 
Sachsendreier53 Am: 31.10.2012 20:02:24 Gelesen: 729048# 59 @  
Heute stelle ich zwei Feldpostkarten zum Stempelthema "Marine" vor:

Die linke Karte mit dem Zweizeiler 11. Kompagnie 1. Matrosendivision aus dem Kriegsjahr 1915, und die rechte Feldpostkarte mit Rundstempel des Feldpostamtes des Marine-Korps vom 8.2.1915.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Cantus Am: 01.11.2012 01:26:40 Gelesen: 729012# 60 @  
Von mir heute eine Feldpostkarte, die an schmale Essensrationen erinnert. Allerdings glaube ich nicht, dass die Versorgung mit Nahrungsmitteln im März 1916 besser war als im Juni 1915.

Die Karte lief am 9.3.1916 mit Poststempel der Kaiserlich-Deutschen Feldpoststation Nr. 208 und dem beigesetzten Briefstempel der Truppe nach Hannoversch-Münden.







Viele Grüße
Ingo
 
Sachsendreier53 Am: 05.11.2012 17:43:31 Gelesen: 728841# 61 @  
[#49]

Wie oben noch ein Feldpostklebezettel in Blau auf einer Feldpost/Ansichtskarte aus Nürnberg vom 7.8.1918. Auf der Anschriftseite der Karte ist noch ein Stempel des -Vereins-Lazarett "Museum"- des Roten Kreuzes Nürnberg abgeschlagen.

Die Bildseite ziert die Museums- und Fleischbrücke in Nürnberg. Anscheinend war im linken Gebäude neben der Brücke das Lazarett.



mit Sammlergruß.
Claus
 

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