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Thema: Belege aus der eigenen Familiengeschichte
Das Thema hat 274 Beiträge:
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chuck193 Am: 29.09.2010 23:31:45 Gelesen: 310340# 1 @  
Hallo an die Postkarten Sammler,

ich hätte gerne gewusst, ob diese Karte in dieses Thema gehört. Es handelt sich bei dieser Karte um einen Telefon Halter, den mein Vater entwickelt hat. Ein Patent war soweit ich noch weiß, angemeldet.

Viele Grüsse,
Chuck



Hier die Rückseite



[Beitrag redaktionell in neues Thema ausgegliedert]
 
chuck193 Am: 29.09.2010 23:48:11 Gelesen: 310337# 2 @  
Hallo die Kartensammler,

hier eine Postkarte der Firma Kenfenheuer über Familien Wappen. Das Heft der zweiten Ausführung habe ich noch. Eine Karte mit 'Memories".

Viele Grüsse,
Chuck



Rückseite:


 
chuck193 Am: 02.10.2010 04:40:00 Gelesen: 310270# 3 @  
Hallo an die Postkartensammler,

hier habe ich eine Karte, die mein Grossvater im ersten Weltkrieg von Belgien an seinen Sohn schickte, meinen Onkel. Kurz darauf war mein Grossvater für einige Tage verschüttet, aber kam heil wieder zu Tage. Die selbe Karte hatte er auch an meine Mutter geschickt, aber die Karte muss verloren gegangen sein. Auch wurde die Karte wohl in einem Umschlag geschickt, den wir leider nicht mehr haben.

Immerhin ein schönes Andenken.

Viele Grüsse,
Chuck




 
volkimal Am: 05.10.2011 18:24:27 Gelesen: 309507# 4 @  
@ chuck193 [#1]

Hallo Chuck,

es freut mich, einen anderen Sammler kennenzulernen, der sich philatelistisch mit der eigenen Familie auseinandersetzt. Zu Deiner Frage, "ob diese Karte in dieses Thema gehört": Meinst Du mit dem Thema deine Familiengeschichte? Ich weiß es nicht genau, da der Beitrag redaktionell in neues Thema ausgegliedert wurde.

Da es keine eindeutige Definition darüber gibt, was zu einer Sammlung über die Familengeschichte gehört, liegt es ganz bei Dir. Wenn es nach Deiner Meinung dazu gehört, so sei es dann !

Ich selber habe sehr viel Spaß an meiner Sammlung "Familiengeschichte und Philatelie". Anhand von den vielen Belegen, die aus meiner Familie erhalten geblieben sind, dokumentiere ich, was meine Familie ab ca. 1900 (und zum Teil auch noch vorher) erlebt hat. Es ist eine hochinteressante Kombination aus Familiengeschichte, Zeitgeschichte und Philatelie.



Das älteste Stück ist diese Vorderseite eines Briefumschlages. Philatelistisch ist der Beleg nichts mehr wert: Er ist eingerissen, geknickt und voller Fettflecken. Der "Zettel" hat wohl nur dadurch überlebt, dass auf der Rückseite ein Rezept für eine Melissenlimonade notiert worden ist.

Trotzdem bin ich auf diesen "vergammelten" Brief besonders stolz. Er geht nämlich "An den königlichen Domainen Rentmeister Herrn Leps Wohlgeboren in Querfurt" - also an meinen Ur-ur-ur-Großvater. Ein königlicher Domänen Rentmeister ist der Verwalter eines großen königlichen Gutes.

Links unterhalb des Freivermerkes steht ist die Unterschrift eines Beamten namens Martini. Da der Berliner Stempel keine Jahreszeit trägt, kann man den Brief nicht genau datieren. Mein Ur-ur-ur-Großvater lebte von 1797 bis 1849. Nach der Papierstruktur ist das Papier nicht älter als aus dem Jahre 1842. Der Brief muss also aus der Zeit zwischen 1842 und 1849 stammen.

Viele Grüße
Volkmar
 
chuck193 Am: 05.10.2011 19:27:01 Gelesen: 309493# 5 @  
@ volkimal [#4]

Hi Volkmar,

heute läuft mein PC oder das Internet ungeheuer langsam, na, da hast Du aber ein schönes Stück Familiengeschichte, sei stolz darauf. Auch wenn der Umschlag beschädigt ist, spielt das bei diesen Sachen keine Rolle. Wenn meine Beiträge irgendwo anders verschoben sind, habe ich keine Ahnung, wo die jetzt sind, es wäre schön, wenn die Redaktion das sagen würde, wenn die einen Beitrag woanders hinstecken. Wie gesagt, ein schöner Beleg. Ich nehme an, dass Du auch Genealogie betreibst. Das mache ich auch, die meisten älteren stammen aus der Witzenhausen Gegend und Bremen, nur ist es zu teuer Kirchenbuch Abzüge zu bekommen.

Viele Grüsse,
Chuck
 
volkimal Am: 05.10.2011 21:50:56 Gelesen: 309470# 6 @  
Hallo Chuck,

ich weiß nicht, unter welchem Thema Du den Beitrag eingestellt hast. Die Redaktion hat aber mit Deinem Beitrag ein neues Thema begonnen: "Belege aus der eigenen Familiengeschichte".

Man kann Familiengeschichte und Philatelie übrigens auch so verbinden, dass man Belege sucht, die irgendetwas mit der Familie zu tun haben (Gebäude, Orte, Arbeitsstellen usw.). Hierzu benutze ich übrigens auch Ansichtskarten, Bildpostkarten usw.



Ein besonders schönes Beispiel ist dieser Brief, denn er hat gleich zweimal etwas mit meiner Familie zu tun. Auf der Marke zu 70 Pfg. ist die Nicolaikirche abgebildet. Diese Kirche war von 1700 an die Arbeitsstätte meines 7-fachen Urgroßvaters dem Pfarrer Johann Rau. Von 1728 bis zu seinem Tode im Jahre 1733 war er dann sogar Probst von Berlin. Auf der 20 Pfg. Marke sieht man den ältesten Stadtplan von Berlin aus dem Jahre 1648. Dieser Stadtplan stammt von Johann Gregor Memhardt meinem 9-fachen Urgroßvater. Als kurfürstlicher Hofarchitekt und Bauingenieur stand er im Dienst von Friedrich Wilhelm dem sogenannten "Großen Kurfürsten". Für ihn baute er u.a. am Berliner Schloss und erweiterte den Lustgarten. 1656 erhielt er die Oberaufsicht über alle kurfürstlichen Gebäude, insbesondere über das Berliner Schloss.



Linke Marke: Das Berliner Schloss im Jahre 1703
Rechte Marke: Der Große Kurfürst mit seiner Familie im Garten des Berliner Schlosses



Mit diesem Ort möchte ich den Rückblick in meine Ahnentafel beenden, denn aus Bederkesa stammt der älteste meiner Vorfahren, der in unserer Ahnentafel vorkommt. Es handelt sich um meinen 25-fachen Urgroßvater "Margvard von Bederkesa", er wird im Jahre 1159 erwähnt.

Viele Grüße
Volkmar
 
chuck193 Am: 06.10.2011 00:47:53 Gelesen: 309458# 7 @  
@ [#5]
@ volkimal [#6]

Hi Volkmar,

da hast Du ja schöne Belege zu Deiner Familie, die geht ja weit zurück, ich bin froh, wenn ich auf das ende 1600 komme. Mein Grossvater war Hofmeier der Familie Post in Bremen. Die Familie meiner Frau geht zwar bis Erik, King of Sweden zurück.

Ich hatte schon eine Antwort vor einer halben Stunde geschrieben, aber dann ging alles schief, und ich musste meinen PC neu starten. Hoffentlich geht es dieses mal.

Schöne Grüsse aus Canada,
Chuck
 
volkimal Am: 07.10.2011 17:18:58 Gelesen: 309390# 8 @  
@ chuck193 [#7]

Hallo Chuck,

wenn Deine Ahnentafel bis Ende 1600 reicht, so ist das auch schon ganz gut. Es ist immer schwer, die Vorfahren in die Zeit vor 1648 d.h. in der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg zu finden. Es sind einfach zu viele Kirchenbücher zerstört worden.

Wenn Deine Frau auf die Familie von Erik XIV zurückgeht, so gibt es zumindest zu diesem König eine Briefmarke.

Wie verbindest Du eigentlich die Familiengeschichte und die Philatelie? Stellst Du es als Sammlung zusammen?

Ich selbst habe schon einige Teile als Ausstellungssammlung zusammengestellt - allerdings immer für die offene Klasse, da ich nicht bereit bin mich der Ausstellungsordnung zu unterwerfen. Für den Wettbewerb habe ich viel zu viel Text in der Sammlung, außerdem zeige ich auch noch Fotos, Ansichtskarten, Urkunden usw., die ich sonst nicht ausstellen dürfte. Neben der Sammlung drucke und scanne ich die Belege ein und drucke sie wie in der Sammlung zusammen mit den Taxten aus. So kann ich die "Sammlung" jederzeit mitnehmen. In den Heften der Poststempelgilde habe ich schon einige Teile meiner Familiengeschichte veröffentlicht.



Bei meiner ersten Antwort habe ich den Brief an meinen Ur-ur-ur-großvater gezeigt. Zu der darauffolgenden Generation gehören väterlicherseits acht Ur-ur-Großeltern. Von diesen kann ich immerhin sieben philatelistisch belegen. Ein Beispiel:

Wie man der Anschrift des Briefes "Frau Pastor Hecker geborene Leps" entnehmen kann, geht dieser Brief an die Tochter des Domainen Rentmeisters Leps, also an meine Ur-ur-Großmutter Clara Hecker. Wenn man das Datum des Poststempels, den 3.2.1906 beachtet, so finde ich es doch schon recht erstaunlich, dass die Absenderin noch den Zusatz "geborene Leps" dazugeschrieben hat. Als meine Ur-ur-Großmutter den Brief erhalten hat, war sie schon 83 Jahre alt und sie ist etwa eineinhalb Monate nach Erhalt des Briefes gestorben.

Viele Grüße nach Kanada
Volkmar
 
volkimal Am: 24.03.2013 10:58:55 Gelesen: 307683# 9 @  
Hallo zusammen,

es ist schon lange her, dass ich etwas zu diesem Thema geschrieben habe. Dennoch, die Sammlung mit der ich mich am meisten beschäftige, ist meine Sammlung "Familiengeschichte und Philatelie".

Im letzten Beitrag [#8] schrieb ich: Bei meiner ersten Antwort habe ich den Brief an meinen Ur-ur-ur-Großvater gezeigt. Zu der darauffolgenden Generation gehören väterlicherseits acht Ur-ur-Großeltern. Von diesen kann ich immerhin sieben philatelistisch belegen. .



Wie man an meinem philatelistischen Stammbaum sehen kann, ist das inzwischen nicht mehr richtig. Jetzt kann ich alle 8 Ur-ur-Großeltern väterlicherseits belegen. Zum 92-ten Geburtstag meines Vaters, von dem ich das Hobby Philatelie "geerbt" habe, stelle ich gerade ein Heft über das Leben meines Großvaters zusammen. Dabei habe ich eine Karte gefunden, auf der die letzte fehlende 8-te Ur-ur-Großmutter Grüße bestellen lässt.



Diese Karte war schon immer in der Sammlung. Der Zusammenhang zu Ururgroßmutter Emilie Werdermann geb. Bischoff war mir bisher nicht aufgefallen, da die Karte weder an sie selbst ging, noch von ihr geschrieben ist. Ich hatte sie aber noch nicht durchgelesen. Die Grüße von Ururgroßmutter stehen oben links (über Kopf zu lesen).



Als Ergänzung der einzige Brief an ihren Mann, meinen Ur-ur-Großvater, den Bauern Herrn Gottfried Werdermann in Menz vom 29. Oktober 1890. Der Brief kommt vom königlichen Amtsgericht in Gransee und es geht darin um die Übertragung eines Grundstücks in Zernikow von meinem Ur-ur-Großvater an den Urgroßvater. Auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel aus Menz vom 30. Oktober 1890.

Viele Grüße
Volkmar
 
ralfi Am: 25.03.2013 09:50:21 Gelesen: 307635# 10 @  
@ volkimal [#9]

Hallo Volkmar, hallo alle anderen Sammler, die Beiträge zu diesem Thema eingestellt haben.

Ich stelle dann auch noch mal die Dorfkirche Bochum-Stiepel vor (Michel Nr. 2646), die ich schon in anderem Zusammenhang (Druckabweichungen Felder 2 und 5) eingestellt hatte: Dass Dein Familienname auf einer Marke erscheint, passiert ja auch nicht so häufig.

Viele Grüße
(Ralf) Stiepel



 
rostigeschiene (RIP) Am: 25.03.2013 11:04:10 Gelesen: 307624# 11 @  
@ ralfi [#10]

Herzlichen Glückwunsch zur eigenen Dorfkirche.

Werner aus Bochum,
gleich neben der Dorfkirche
 
volkimal Am: 29.03.2013 11:01:24 Gelesen: 307560# 12 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich die Vorstellungsrunde meiner Ur-ur-Großeltern mit Hermann Hecker und seiner Frau Clara Hecker (geb. Leps) fortsetzen. Von ihrem Vater Andreas Leps (mein Ur-ur-ur-Großvater) habe ich im Beitrag [#3] berichtet. Einen Brief an Ur-ur-Großmutter habe ich schon im Beitrag [#8] gezeigt.



Mein Ur-ur-Großvater, Hermann Hecker war Pastor in Schmarsow bei Hohenmocker (Pommern). Hier eine Karte an ihn aus dem Jahre 1875. Meine Urgroßmutter Hedwig Hecker d.h. also die Tochter von Hermann Hecker und Clara Leps hat in Ihren Lebenserinnerungen eine interessante Geschichte zu dem Pfarrhaus in Schmarsow und zu dem politischen Schriftsteller und Dichter Ernst Moritz Arndt erwähnt.

Von meinen Vorfahren lebte damals allerdings keiner in Schmarsow. Ich zitiere:
Auf der Flucht vor den Franzosen war Ernst Moritz Arndt im Pfarrhaus verborgen und in einer Heufuhre von dem ahnungslosen Knecht bei Demmin über die Grenze gebracht worden. Franzosen, die ihnen begegneten, stachen in das Heu ohne ihn zu treffen.

Ein kleiner Teil im Norden Pommerns im Bereich der Insel Rügen gehörte damals zu Schweden. Ernst Moritz Arndt gelang auf diese Weise die Flucht nach Schweden, wo er sich mehrere Jahre aufhielt, bis er schließlich 1810 nach Deutschland zurückkehrte.



Diese Postkarte schrieb Ur-ur-Großvater Hermann Hecker aus Schmarsow an seine Frau, als diese gerade bei der jüngsten Schwester von Hermann Hecker zu Besuch war. Da Schmarsow kein eigenes Postamt hatte wurde die Post in Hohenmocker aufgegeben. 1890 starb Hermann Hecker im Hause seines Schwiegersohnes Pastor Paul Markgraf in Verchen. Das Foto zeigt Ur-ur-Großmutter Clara Hecker am Grab ihres Mannes neben der Kirche in Verchen. Links stehen ihre Tochter Klara und deren Mann Pastor Markgraf.

Normal gehören solche Fotos nicht ins Forum, aber ich baue in meiner Sammlung "Familiengeschichte und Philatelie" immer wieder Fotos und Urkunden ein. Darum auch hier einmal ein Foto. Außerdem gibt es zu diesem Grab noch eine Geschichte, auf die ich das nächste mal eingehen möchte.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 31.03.2013 10:46:27 Gelesen: 307527# 13 @  
Hallo zusammen,

es geht weiter mit Verchen. Im Sommerurlaub 1996 übernachtete ich mit der Familie in der Jugendherberge in Demmin. Zum Baden sind wir von dort aus zum Kummerower See gefahren und kamen durch Zufall nach Verchen. Ich wollte mir die Kirche ansehen und traf dabei Herrn T, der die Kirche eigentlich abschließen wollte. Herr T führte mich durch die Kirche. Im Gespräch stellte sich dabei heraus, dass er Verwandte in Selm (meinem Geburtsort) bzw. Olfen (meinem Wohnort) hatte und dass er den Onkel meiner Frau kannte. Dieser arbeitete als Priester in der katholischen Diaspora in Raden, 40 km von Verchen entfernt.

Zu meiner großen Überraschung führte mich Herr T. zum Schluss an die Gräber meiner Ur-ur-Großeltern und von Paul Markgraf, die immer noch erhalten sind. Diese Entdeckung teilte ich meinen Eltern auf dieser Ansichtskarte mit. Wie ich schreibe sind die Gräber unter dem kleinen Lebensbaum (x).



Die Marke sollte natürlich mit den Stempel aus Verchen entwertet werden. Es war das erste Mal, dass ich eine Poststelle in einem Supermarkt sah. Die Bedienstete fragte mich, ob sie „den anderen“ Stempel auch auf der Karte abschlagen soll, womit ich natürlich einverstanden war. Ich wusste damals noch nicht, was das für ein Rechteckstempel war. So kam der interne Stempel mit der Rechnungsnummer der Postagentur auf die Karte.



Zu Hause war die Überraschung dann noch größer. In meiner Sammlung fand ich mehrere schön frankierte und verzierte Briefe von Herr T. Er hatte sie in den 80 Jahren an den Selmer Pastor Herrn Sanß geschickt. Herr Sanß hatte uns die Briefe weitergegeben, da damals noch die Briefmarken-Jugendgruppe in Selm aktiv war.

Ich wünsche schöne Ostern aus dem leicht verschneiten Münsterland (und das Ende März!)

Volkmar
 
volkimal Am: 05.04.2013 15:01:37 Gelesen: 307482# 14 @  
Hallo zusammen,

die nächsten Ur-ur-Großeltern in der philatelistischen Ahnentafel [#9] sind meine Ur-ur-Großeltern Louis Hentschel (1833 – 1902) und Anna Hentschel geb. Petermann (1838 – 1914). Sie lebten in Muskau an der Neiße und hatten insgesamt 7 Kinder. Das dritte Kind war mein Urgroßvater Oswald Hentschel.

Im Jahre 1900 lebten meine Großmutter Ilse Hentschel und ihre Schwester Cläre für etwa ein Jahr bei ihren Großeltern in Muskau. Ihr Vater arbeitete in dieser Zeit in Spanien. Von dort aus schickte er die obere Karte an seine Töchter nach Muskau. Als Adresse ist mein Ur-ur-Großvater, der Kaufmann L. (Louis) Hentschel angegeben.



Mein Ur-ur-Großvater Louis Hentschel gründete 1860 zusammen mit seinen Brüdern Theodor und Oswald in Muskau ein Geschäft unter dem Namen „Gebrüder Hentschel“. Wie Großmutter Ilse Hentschel schreibt, war es in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Muskau wohl das bestgehende und größte Geschäft und versorgte die ganze Umgebung mit. Die Fotoansichtskarte zeigt eines der später vorhandenen drei Geschäfte.



Inzwischen konnte ich diesen Firmenbrief für meine Sammlung erwerben. Nach dem Tod der drei Geschäftsgründer, die alle ziemlich schnell hintereinander etwa im Jahre 1902 starben, führten Oswald Hentschel (II) und Ludwig Borngräber die Geschäfte weiter. Der Firmenbrief stammt aus dieser Zeit.

Oswald Hentschel (II) war ebenfalls ein eifriger Sammler, seine Sammlung ist aber leider am Ende des Krieges verbrannt. Vermutlich hat er diesen Brief mit einem Zusammendruck, einer Marke vom Unterrand und einem 7-er Streifen Germania frankiert. Mit 91 Pfennig ist er um 1 Pfennig überfrankiert. Auf der Rückseite ist eine interessante Vignette aufgeklebt.



Diese Karte schrieb meine Ur-ur-Großmutter Anna Hentschel geb. Petermann an ihre Enkeltöchter. Die Anschrift lautet:

"Ilse und Clara Hentschel in dem Pangschonat von Fräulein Schulz Gramzow in der Uckermarg"

Mit der Rechtschreibung hatte meine Ur-ur-Großmutter offensichtlich Schwierigkeiten. Man beachte die Schreibweise der Worte "Pensionat" und "Uckermark".

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 12.04.2013 16:42:03 Gelesen: 307406# 15 @  
Hallo zusammen,

von den Ur-ur-Großeltern fehlen in der Vorstellungsrunde nur noch Friedrich Wilhelm Quinckardt und seine Frau Elise geb. Lehmann. Ich möchte mit Friedrich Wilhelm Quinckardt beginnen.



Ur-ur-Großvater Friedrich Wilhelm Quinckardt wurde 1842 in Magdeburg geboren. Nach dem Besuch der Handels-Akademie in Gera war er als Handlungsreisender in Magdeburg tätig. 1867 gründete er zusammen mit seinen Bekannten Carl Köhler in Berlin eine Chemikalien-Engros-Handlung. Das Unternehmen vergrößerte sich zusehends und gewann überall einen guten Ruf. Der Krieg 1870/71 schadete dem Geschäft und sein Partner schied 1872 aus der Firma aus. 1875 verkaufte Friedrich Wilhelm Quinckardt aus gesundheitlichen Gründen die Firma und blieb nur stiller Teilhaber.

Aus demselben Grund zog er 1880 nach Charlottenburg in die Berliner Straße 41, an die auch diese Karte geschickt ist. Sein erstes eigenes Haus baute er 1884 in der Bismarckstraße. 1893 ließ er sich am Stuttgarter Platz in Charlottenburg ein herrschaftliches Wohn- und Geschäftshaus bauen. Dort lebte er bis zu seinem Tode im April 1904.



Von Fotoansichtskarte des Hauses habe ich leider nur dieses ungebrauchte Exemplar. Vor einigen Jahren gab ich einmal den Namen meines Urgroßvaters ins Internet ein. Ihr könnt Euch vorstellen, wie erstaunt ich war, einen ca. 30-seitigen Bericht über das Haus von Ururgroßvater und das Nachbarhaus zu finden. Daraus stammen die folgenden Zeilen:

1893 ließ F.W. Quinckardt durch den Bauunternehmer Otto Emil Alfred Schrobsdorff am Stuttgarter Platz 16 in Charlottenburg ein herrschaftlichen Wohn- und Geschäftshaus errichten. Zusammen mit dem Nachbarhaus bildete es eine imposante Doppelanlage. Die Wohnungszuschnitte und -größen des Vorderhauses entsprechen denen des Hauses Stuttgarter Platz 15, sind aber wie das gesamte Haus spiegelverkehrt angelegt. Friedrich Wilhelm Quinckardt wünschte für sein Haus ein höheres Dach als das des Nachbarhauses vom Baukönig Schrobsdorff, zwei hohe, getreppte Spitzgiebel sowie auf dem hohen Dach noch einen spitzen Turm.

Nach dem 2. Weltkrieg wird das Haus Stuttgarter Platz 16 bei der Behörde als "mittelschwer" zerstört registriert. Im Zuge des neuen Denkmalschutzgesetzes wird das Vestibül des Hauses im April 1995 auf die Liste der Baudenkmäler in Berlin gesetzt. Rechts ist das Haus im Jahre 2008 zu sehen.



Der Stuttgarter Platz war eine begehrte Wohnlage, standen die Häuser doch genau gegenüber dem Bahnhof, auf dem die kaiserliche Familie auf dem Weg zum und vom Schloss Charlottenburg Station machte. Der Pfeil deutet auf das Haus von Ur-ur-Großvater. Die vornehme Wohnlage hat sich inzwischen gründlich verändert. In vielen Städten, so auch in Charlottenburg, ist das Bahnhofsviertel zur Erotikmeile geworden. Wie in fast jedem Haus befindet sich im Haus Stuttgarter Platz 16 inzwischen unten rechts ein Nightclub. Die rechte Karte hat Urgroßvater Oswald Hentschel (der Schwiegersohn von F.W. Quinckardt) an seine Tochter geschickt. Sie besuchte gerade ihren Großvater F.W. Quinckardt in Berlin.



Die Berliner Privatpost und Spedition A.G. (Berlin G) nahm am 1. Oktober 1895 ihre Arbeit auf. Im Tarifheft von 1896 entdeckte ich, dass sich im Haus „Stuttgarter Platz 16“ eine Annahmestelle dieser Privatpostanstalt befand. Im Juni 1987 wurde die Berliner Privatpost und Spedition A.G. von der Packetfahrt (Berlin B) übernommen. Die Marken und Ganzsachen der Privatpost konnten aber ausnahmslos und zeitlich unbegrenzt weiter verwendet werden.

Soweit für heute. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende
Volkmar
 
volkimal Am: 19.04.2013 16:36:31 Gelesen: 307320# 16 @  
Hallo zusammen,

1870 war die Hochzeit von Friedrich Wilhelm Quinckardt und Elise Lehmann. Sie hatten zusammen sieben Kinder. Hier zwei Karten an meine Ur-ur-Großmutter Elise Quinckardt:



Bei einem Aufenthalt in Italien erreichte Ur-ur-Großmutter die Karte aus Hameln von ihrem Schwiegersohn Richard Busacker. Besonders gut gefällt mir aber die folgende Karte:



Eines der Kinder meiner Ur-ur-Großeltern war 1925 auf der Britischen Empire Ausstellung in Wembley. Von dort schickte es diese Sonderpostkarte an Elise Quinckardt. Die Karte trägt den Sonderstempel der Empire Ausstellung. Leider fehlt die Angabe des Vornamens. So weiß ich nicht, wer die Karte geschrieben hat.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 21.04.2013 11:08:34 Gelesen: 307270# 17 @  
Hallo zusammen,

ich bin selbst immer wieder erstaunt, was unserer Familie alles aufgehoben wurde. Aber es ist gut so, denn nur dadurch konnte ich meine Sammlung "Familiengeschichte und Philatelie" aufbauen. Zu einer interessanten Erbschaftsgeschichte gehört die Karte an den Rentier Friedrich Wilhelm Quinckardt, Stuttgarter Platz, vormals Bismarckstraße. Absenderin ist Dora Wollschläger, die Cousine von F.W. Quinckardt.



Für alle, die die Schrift nicht lesen können die Übersetzung:

Lieber Coseng (= Cousin), bitte Dich herzlich mir umgehend Bescheid zu schreiben, wie wir mit Euen in Brandenburg verwandt sind, da Bruder und Schwester gestorben sind und ein Aufruf in der Bürger-Zeitung stand und alle Abkömmlinge erbberechtigt sind.
Lieber Coseng kannst du mir vielleicht mitteilen, wo unsere Großeltern geboren sind und was war ihr Beruf? Vielleicht kannst du mir darüber nähere Auskunft geben.
Adress. Frau Dora Wollschläger, geborene Quinckardt in Burg bei Magdeburg.




Die entsprechende Anzeige ist ebenfalls noch erhalten geblieben. Die Großeltern der verstorbenen Auguste Kuhlmay waren die Urgroßeltern von Friedrich Wilhelm Quinckardt. Bei der Erbschaft ging es um den damals immensen Betrag von 80.000 Mark. Die Schwester von F.W. Quinckardt hatte einen Juden geheiratet. Daraufhin war der Kontakt zur Familie abgebrochen.

F.W. Quinckardt hatte durch sie fünf bis dahin nicht bekannte Nichten und Neffen, von denen drei noch lebten. Zusätzlich meldeten sich überraschenderweise noch mehrere bisher unbekannte Verwandte aus Hamburg. Dadurch erbte F.W. Quinckardt am Ende anstelle der vom Gerichtssekretär in Aussicht gestellten 10.000 Mark „nur“ 3.333 Mark. Zu dieser Korrespondenz gehört auch noch diese „Testamentssache“ vom Sanatorium in Brandenburg die fast zeitgleich mit der Postkarte ankam. Als Drucksache ist sie mit 3 Pfg. frankiert.

Obwohl die Urgroßeltern 7 Kinder hatten gibt es den Namen Quinckardt bzw. Quinckhardt kaum noch. Im Telefonverzeichnis findet man diese Namen insgesamt nur noch 11-mal - vorwiegend im Bereich Hamburg bzw. Bremen.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag.
Volkmar
 
volkimal Am: 01.05.2013 08:53:27 Gelesen: 307171# 18 @  
Hallo zusammen,

ich mache weiter mit der Familie Quinckardt:



Die Karte mit dem Stempel „Deutsche Seepost, Ostafrikanische Hauptlinie“ fand ich zufällig beim Durchblättern eines Auktionskataloges. Sie geht an Margarete Quinckardt, eine Tochter meiner Ururgroßeltern. Sie war das fünfte von sieben Kindern. Da ich immer nach Hentschel-Briefen suche, achte ich bei den Abbildungen von Belegen der Deutschen Kolonien immer auf die Anschriften. Der Name Quinckardt und die Adresse Stuttgarter Platz 16 fielen mir sofort ins Auge.

Die untere Karte schrieb Kurt Busacker im Alter von 12 Jahren an seine Tante. Er bedankt sich für den Kuchen, den Margarete Quinckardt zu Ostern geschickt hatte.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.05.2013 09:29:31 Gelesen: 307086# 19 @  
Hallo zusammen,

ich komme nun zum "schwarzen Schaf" unter den Sammlern in meiner Familie. Im "Großen Lexikon der Philatelie" von Ullrich Häger fand ich durch Zufall unter dem Stichwort "Deutsch-Neuguinea" folgenden Text:

Vorsicht ist geboten vor Briefen mit der Anschrift Hentschel in Muskau/Oberlausitz; dieser Markenhändler fabrizierte Briefe mit längst ungültig gewordenen Reichs-postmarken der Ausgaben 1875 und 1880, die vom Postamt Stephansort noch 1902 abgestempelt und weitergeleitet wurden.

Ich wurde natürlich hellhörig, denn wie ich im Beitrag [#14] schrieb, stammten einige meiner Vorfahren aus Bad Muskau. Im Lexikon war leider der Vorname von Herrn Hentschel nicht angegeben. Ich wandte mich also an den Bundesprüfer Herrn Bothe und erfuhr von ihm, dass es sich um Theodor Hentschel handelte. Erst war also der Bruder von Ur-ur-Großvater. Herr Bothe schickte mir auch noch diese Abbildung und schrieb dazu:



Anbei eine Fotokopie eines Hentschel-Briefes. Hier hat Hentschel Marken der Marschall-Inseln auf Deutsch-Neuguinea außerhalb der Postgültigkeit noch im April 1902 abgestempelt bekommen, sie waren aber nur bis zum September 1901 gültig. Dieser Brief ist ordnungsgemäß zugestellt worden aber natürlich als "Mache" wertlos. Wie es Hentschel geschafft hat seine Manipulationen durchzubekommen ist mir rätselhaft. Vielleicht hat eine Kiste Zigarren oder gute Beziehungen nachgeholfen. Ich weiß es nicht.

Hentschel in Muskau hat in großen Mengen "Machwerke" anfertigen lassen. Insbesondere hat er in unzähligen Mengen Briefe mit 2-Pfg.-Marken sich zuadressieren lassen. Er hat sich damals ein großes Geschäft davon versprochen, doch - wie so oft in der Spekulation - ging dieses Geschäft nicht auf und die vielen 2-Pfg.-Stücke werden als "gemacht" immer "schief" angesehen.


Obwohl ich immer darauf achte, habe ich bisher keinen Brief mit ungültigen Marken zu einem annehmbaren Preis gefunden. Hentschel-Briefe finde ich aber immer wieder, da ich bei Kolonialbelegen immer auf die Anschrift achte. Hierzu zwei Beispiele:



Die linke Karte war mein erster Hentschel-Beleg. Ich fand die Karte bei einem Tauschtag in Münster. Rechts eine der vielen typischen 2-Pfg.-Frankaturen, in diesem Fall von der deutschen Post in China.

Ein "Abfallprodukt" bei der Suche nach Hentschel-Belegen war die Karte an Margarethe Quinckardt, die ich im letzten Beitrag vorgestellt habe.

Soviel für heute
Volkmar
 
volkimal Am: 09.05.2013 07:32:46 Gelesen: 307029# 20 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich das "schwarze Schaf" Theodor Hentschel zunächst einmal persönlich vorstellen. Na, sieht er für Philatelisten nicht gefährlich aus?



Inzwischen besitze ich auch einige Hentschel-Belege aus Deutsch-Neuguinea. Einer der berüchtigten Briefe mit ungültigen Marken ist (wie schon gesagt) allerdings nicht dabei.



Die 2 Pfg.-Ortspostkarte wurde mit einer 3 Pfg.-Germania als Zusatzfrankatur am 2.9.1901 in Matupi abgestempelt. Entsprechend des Ankunftsstempels hat die Post aus Deutsch-Neuguinea ca. 7 Wochen für den Transport nach Deutschland gebraucht. Ab dem 1.5.1899 galten in den Schutzgebieten deutsche Inlandsgebühren. Die Karte ist also portogerecht. Die rechte Karte aus Herbertshöhe ist mit 3 x 2 Pfg. um 1 Pfg. (20%) überfrankiert.



Im dritten Fall verwendete Theodor Hentschel eine 5 Pfg. Germania-Karte des Deutschen Reiches. Er ließ sie sich aus Berlinhafen zuschicken. Evtl. geht diese Karte an Theodor Hentschel Junior, den Sohn von Theodor Hentschel. Aus den erhaltenen Unterlagen geht hervor, dass alle drei Brüder (siehe [#14]) ziemlich kurz hintereinander ca. 1902 gestorben sind. "Theodor Hentschel Junior" hat auf jeden Fall auch gesammelt, denn ich fand seinen Namen im Mitgliederverzeichnis des Verbandes der Abstempelungs-Sammler aus dem Jahre 1907. Außerdem habe ich eine Karte aus dem Jahre 1903 mit der Anschrift "Theodor Hentschel Jun." gesehen.

Demnächst geht es weiter
Volkmar
 
axelotto Am: 09.05.2013 09:01:17 Gelesen: 307020# 21 @  
@ volkimal [#4]

Mit der Zeitangabe liegst Du fast richtig. Der Berlinstempel ist bekannt vom 26.1.1839-6.5.1874. Also ist der Brief aus der Zeit von 1839-1842.

Gruß Axel
 
volkimal Am: 09.05.2013 09:14:44 Gelesen: 307017# 22 @  
@ axelotto [#21]

Hallo Axel,

entschuldige, wenn ich widerspreche. Vielleicht habe ich mich unklar ausgedruckt, aber diese Art des Papiers gibt es erst seit 1842 d.h. nicht vor 1842 (Aussage eines Preußen-Spezialisten). Dennoch vielen Dank für Deine Mühe.

Aber eigentlich ist das Alter ganz egal - ich finde es toll, einen so alten Beleg meines Ur-ur-ur-Großvaters in der Sammlung zu haben.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 16.05.2013 18:29:10 Gelesen: 306941# 23 @  
Hallo zusammen,

nach dem kleinen Ratespiel bei den aptierten Stempeln komme ich zu meiner wichtigsten Sammlung zurück - zur "Familiengeschichte und Philatelie". Es geht weiter mit Theodor Hentschel und den Kolonial-Belegen.



Die Karte aus Tanga ist der einzige Hentschel-Beleg, den ich bisher aus Deutsch-Ostafrika gesehen habe. Diesmal wurden neben den Marken des Deutschen Reiches eine Bayrische 3 Pfg. Marke und eine Marke aus Deutsch-Ostafrika zu 2 Pesa verwendet. Deutsch-Ostafrika war 1901 die einzige Kolonie, in der nicht Mark und Pfennig eingeführt waren.

Die zweite Karte kommt aus Yap, der damaligen Hauptinsel der Inselgruppe der Karolinen im Pazifischen Ozean. Diesmal wurde neben der eingedruckten Marke eine 3 Pfg. Germania-Marke aufgeklebt. Wenn man die Anschriften der beiden Karten vergleicht, so erkennt man, dass sie dieselbe Handschrift tragen.



Der linke Brief kommt ebenfalls Deutsch-Südwestafrika. Bei dem 10 Pfg.-Ganzsachen-Umschlag (Adler) wurden zusätzlich eine 10 Pfg.-Germania und die 10 Pfg. Aufdruck-Ausgabe aus Deutsch-Südwestafrika aufgeklebt. Der Brief ist als Einschreiben frankiert, er wurde aber am 2.4.1901 in Grootfontein als gewöhnlicher Brief aufgegeben. Im April 1901 waren die Aufdruck-Ausgaben noch gültig.

Der rechte Brief wurde in Kamerun aufgegeben. Dort habe ich bisher nur zwei Briefe registriert, die beide aus Kribi kamen. Diesen Brief hat ein Bekannter von mir in meinem Auftrag ersteigert, denn als der Brief bei Ebay verkauft wurde, war ich gerade in Kamerun und besuchte dort unter anderem auch Kribi.

Insgesamt habe ich bis auf die Marschall-Inseln und Samoa aus allen Deutschen Kolonien Hentschel-Belege gefunden. Die Marken der Marschall-Inseln wurden allerdings auf Briefen aus Deutsch-Neuguinea verwendet. Leider konnte ich mir aufgrund der Preise (bis zu 5000,-€) nicht alle Belege leisten.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 25.05.2013 07:42:49 Gelesen: 306882# 24 @  
Hallo zusammen,

dieses ist mein einziger Beleg mit ungültigen Aufdruck-Marken. Zugleich ist es einer der wenigen Belege, mit einer echten Nachricht. Die meisten Karten an Theodor Hentschel haben keinen Text oder tragen einen fingierten Text, den er selbst geschrieben hat.

In den deutschen Kolonien galt 1902 das Inlandsporto. Eine Postkarte kostete 5 Pfg., die Einschreibegebühr betrug 20 Pfg. Diese Ansichtskarte aus Grootfontein in Deutsch-Südwestafrika wäre mit 36 Pfg. auf jeden Fall überfrankiert.



Vielleicht hatte der Absender versucht, diese Karte als Einschreiben aufzugeben und hat gehofft, dass die ungültigen Aufdruckmarken zu 10 Pfg. bzw. 20 Pfg. noch abgestempelt wurden. Dieses geschah aber nicht, sondern die Marken wurden als ungültig markiert. Der Absender schreibt am 5.3.1902:

Ich bedaure ihn mitteilen zu müßen daß auch die zweite Sendung zurückgekommen ist voraußsichtlich bringe ich dieselbe persönlich da ich im August in Deutschland bin bietet sich noch gelegenheit die zwei Sendungen zur Post zu geben so schicke ich sie noch vorher ab.
Unter herzl. Grüssen verbl. ich ihr Fr. Großmann


Viele Grüße
Volkmar
 

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