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Thema: Belege aus der eigenen Familiengeschichte
Das Thema hat 274 Beiträge:
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volkimal Am: 12.03.2017 09:54:11 Gelesen: 248566# 175 @  
Hallo zusammen,

touristisch hatte Garoua nicht sehr viel zu bieten. Eine Attraktion war die Nilpferd-Fütterung. In dem Jahr, als wir in Garoua waren hatte einige Zeit vorher ein Nilpferd einen Fischer angegriffen und getötet. Daher waren unsere Führer etwas vorsichtig. Wir gingen wir am Ufer des Bénoué entlang. Die Nilpferde wurden angelockt und vom Ufer aus gefüttert. Ein halbes Jahr später sah das schon wieder anders aus. Steffi stand im flachen Wasser des Flusses vor einem Nilpferd und fütterte es direkt.



Im Beitrag [#173] habe ich vom Milchprojekt in Maroua berichtet. Auf dieser Ansichtskarte schreibt mein Bruder, dass sie Anfang Dezember wieder dort waren um das Projekt endlich in Gang zu bringen.



Nett auch die Ansichtskarte mit den Kindern, die mit einem selbst gebauten Auto spielen. Es war für uns faszinierend, was für tolles Spielzeug sich die Kinder selbst gebaut haben. Hier noch ein anderes Beispiel aus einer alten Flasche:



Dieses Auto wurde einfach an einem Band hinterher gezogen. Andere Autos aus Flaschen waren mit Hilfe einer Stange lenkbar.

Soviel für heute
Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 19.03.2017 18:50:05 Gelesen: 248185# 176 @  
Hallo zusammen,

die Zeit in Garoua war schnell zu Ende. Unser Flugzeug von Douala nach Paris ging flog am Sonntag. Aufgrund der Erfahrungen beim Hinflug versuchten wir ab Donnerstag von Garoua aus nach Douala zu fliegen. Auf welchen Tag das Ticket ausgestellt war, war ganz egal. Man ging zum Schalter von Cameroon Airlines und sagte, dass man zum Beispiel am nächsten Tag fliegen möchte.

Unsere Bemühungen in diese Richtung waren aber nicht von Erfolg gekrönt. Man vertröstete uns immer wieder und nannte immer wieder andere Zeiten, wann das nächste Flugzeug starten würde. Am Samstag erfuhren wir durch Zufall (und nicht von der Fluggesellschaft), dass Cameroon Airlines überhaupt nicht mehr fliegen durfte. Die Airline war nicht in der Lage, die Versicherung zu zahlen, und durfte deshalb nicht mehr starten.

Für uns bedeutete das, wir die Strecke von ca. 1000 km mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen mussten. Das haben unsere einheimischen Bekannten aber super organisiert.



Auf diesem Brief von der sowjetischen Botschaft in Yaounde an das Kaufhaus Neckermann ist auf der rechten Marke unsere Reiseroute gut zu erkennen. Die Marke zur Transkamerunischen Eisenbahn von Yaoundé nach Ngaoundéré ist am Tag der Eröffnung, dem 10. Dezember 1974, mit dem entsprechenden Aufdruck erschienen. Hier noch einmal die Marke mit der Reiseroute in Vergrößerung:



Von Garoua aus ging es mit einem normalen Reisebus aus nach Ngaoundéré. Im Bus hatte jeder seinen eigenen Platz, was ich bis dahin in Garoua noch nicht gesehen hatte. Die Fahrt über Land war viel interessanter als der Flug. Man kam durch die verschiedenen Klimazonen Kameruns, dass auch Afrika im Kleinen genannt wird. Im Norden ist die Sahel-Zone, Garoua liegt im Bereich der Trockensavanne. Diese Landschaft ging über in die Feuchtsavanne, bis wir schließlich in der Nähe von Ngaoundéré den tropischen Regenwald erreichten.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 01.04.2017 10:14:29 Gelesen: 246850# 177 @  
Hallo zusammen,

in Ngaoundéré wartete schon der evangelische Pfarrer, der schon die Tickets für die Eisenbahn nach Yaoundé in der Hand hielt. Zum Glück konnten wir erster Klasse fahren, denn die Wagen zweiter Klasse waren schon sehr gewöhnungsbedürftig. Da das Flugzeug nicht flog, war die erste Klasse bei unserer Ankunft auch schon ausgebucht.



Wir fuhren über Nacht durch den Regenwald. Man konnte zwar schlecht schlafen, es war aber dennoch interessant. Die Geräusche des Waldes konnte man aber nicht hören. Entweder ratterte der Zug und wenn er hielt waren sofort zahlreiche Händler am Gleis, die ihre Waren lauthals anpriesen.



Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.04.2017 20:08:09 Gelesen: 245998# 178 @  
Hallo zusammen,

in Yaoundé angekommen wartete schon wieder ein Verwandter des Pfarrers aus Garoua und brachte uns zum nächsten Bus, der uns schließlich zurück nach Douala brachte. Auf der Marke ist zwar die Eisenbahnstrecke von Yaounde nach Douala eingezeichnet, die Straße verläuft aber ähnlich.



Insgesamt kann man sagen, dass die Fahrt mit Bus und Bahn viel interessanter als der Flug gewesen ist. Wir kamen schließlich am Montag in Douala an. Das nächste Flugzeug nach Paris war auch schon ausgebucht, so dass wir noch eine Nacht auf dem Gelände der evangelischen Kirche in Douala verbringen mussten. Am Mittwoch waren wir dann mit drei Tagen Verspätung wieder zu Hause.

Ich hatte meinen Abteilungsleiter telefonisch über die Verspätung informiert. Der Vater meiner Frau hatte dem stellvertretenden Schulleiter eine Nachricht auf Band gesprochen. Da dieser aber umgezogen war kam die Nachricht nicht an. Meine Frau war für die Schule also drei Tage in Afrika verschollen.



Es ist kein Wunder, dass Cameroon Airlines am 16. September 2005 auf die „Schwarze Liste“ der französischen Aufsichtsbehörde für Zivilluftfahrt (DGAC) gesetzt wurde. Damit durfte die Fluggesellschaft keine Ziele in Frankreich mehr anfliegen. 2008 wurde der Flugbetrieb von Cameroon Airlines eingestellt. Nachfolger ist die neu gegründete Fluggesellschaft Camair-Co.

Soviel zu unserer ersten Reise nach Kamerun.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 23.04.2017 10:51:19 Gelesen: 244473# 179 @  
Hallo zusammen,

am ersten Abend, den Steffi und ich in Douala verbrachten waren wir zu dem 60. Geburtstag von Reiner R. eingeladen. Reiner arbeitet schon seit über 20 Jahren für die evangelische Mission in Afrika. Kameruner selbst feiern einen Geburtstag nicht. Dort ist z.B. ein guter Schulabschluss ein Grund zu feiern, denn den hat man selbst erarbeitet. Bei der Geburtstagsfeier saßen wir durch Zufall neben Gisela Gross Towa, einer Deutschen, die mit einem Kameruner verheiratet war. Ihr gehört die einzige Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche in ganz Kamerun (Fedeme Le Caméléon). Da sie vom Staat nicht unterstützt wird, ist sie u.a. auf Spenden angewiesen.



Wenn jemand von Kamerun nach Deutschland fährt, wird häufig Post mitgegeben, die dann in Deutschland eingesteckt wird. Auf diesem Weg ist dieser Brief von Gisela zu uns gelangt. Im Briefzentrum 18 (Rostock, Roggentin) bekam er gleich drei Stempel.

An meinem 50. Geburtstag im März 2004 veranstaltete ich deshalb eine große Afrika-Fete und sammelte Spenden für Kamerun. Es war in diesem Fall alles afrikanisch. Bevor die Gäste in den Festsaal kamen mussten sie durch einen Dschungel (aus Efeu), in dem ein Bekannter im Affenkostüm saß und sie etwas erschreckte. Zu Dekoration benutzte ich afrikanische Gegenstände und Stoffe. In Erinnerung an unsere Wohnung in Garoua war auf jedem Tisch ein kleiner Berg aus Zuckerstücken zu dem eine Ameisenstraße aus Kunststoff-Ameisen hinführte. Zusätzlich waren zur Freude/zum Schrecken zahlreiche große Kunststoff-Kakerlaken versteckt. Einige Gäste hatten allerdings etwas Probleme mit dem Essen, denn es gab ausschließlich afrikanisches Essen.

Wie bei uns üblich hatten die Gäste einige Spiele zum Thema Afrika vorbereitet. Dazu muss man nur im Olfener Karnevalsumzug heraussuchen, was man für ein Kostüm oder Gegenstand benötigt wird. Das ausgefallenste war ein großes Kamel, das eine Gruppe auf einem Anhänger mitgebracht hatte.



Die Hälfte des gesammelten Geldes (insgesamt 2400 €) bekam Gisela, die andere Hälfte ging an eine andere Schule, die von der evangelischen Kirche unterstützt wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.06.2017 19:17:48 Gelesen: 240658# 180 @  
Hallo zusammen,

diesen Brief habe ich erst jetzt bemerkt:



Diesen Brief hat die GEZ am 09.01.2004 zu meinem Bruder nach Garoua geschickt. Er ist zwar nicht gut erhalten, aber ich finde interessant, dass er nur mit 55 ct. freigemacht ist. Dieses war der Inlandstarif für Briefe innerhalb Deutschlands.



Wie der Ankunftsstempel GAROUA ARRIVEE zeigt, ist er am 22.01.2004 unbeanstandet in Garoua angekommen. Der Stempel ist wie viele Stempel aus der Zeit sehr schlecht abgeschlagen. Es ist aber der einzige Ankunftsstempel den ich aus Garoua habe.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 21.07.2017 13:27:10 Gelesen: 236349# 181 @  
Hallo zusammen,

in den Osterferien 2004 ist mein Bruder Uwe mit seiner Familie nach Kamerun geflogen, um Manfred zu besuchen. Leider finde ich im Moment keinen Beleg von dieser Fahrt. Steffi ist mitgefahren und hat Gisela das Geld vorbeigebracht. Dabei hat sie gleich gefragt, ob sie im Sommer nach dem Abitur ein freiwilliges Soziales Jahr in der Schule für Behinderte Fedeme Le Caméléon machen kann.



Steffi ist zwar katholisch, wurde aber sowohl von der Vereinten evangelischen Mission als auch von der katholischen Kirche in Olfen unterstützt. Allerdings wurde das freiwillige soziale Jahr offiziell nicht anerkannt, da sie sich die Stelle selbst gesucht hatte. Giselas Schule gehört nicht zu den Institutionen, die für ein freiwilliges soziales Jahr anerkannt sind. Steffi ist also im Sommer 2005 für ein Jahr nach Douala. Einer der ersten Briefe, den sie in Douala erhielt ist dieser Brief der Stadt Olfen:



Da am 18. September die Bundestagswahlen anstanden, sorge ich dafür, dass die Wahlunterlagen nach Kamerun geschickt wurden. Der Brief wurde in Olfen am 31.08.2005 abgeschickt und kam am 09.09. in Douala an (Stempel auf der Rückseite). Der Ankunftsstempel ist schon sehr stark abgenutzt. Es müssen aber neue Zahlen für den Tag und den Monat eingesetzt worden sein, denn diese sind als einziges klar zu lesen.

Bei einer Beförderungszeit von ca. 10 Tagen war es für die Wahl schon fast zu spät. Es hat aber auch aus einem anderen Grund nicht geklappt. Unsere Tochter wusste am Anfang nicht, dass die Post nicht zugestellt wurde, sondern dass man sie beim Hauptpostamt aus dem Schließfach abholen musste. So hat sie den Brief erst kurz nach der Wahl erhalten.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.08.2017 10:08:55 Gelesen: 234636# 182 @  
Hallo zusammen,

neben Emails haben wir mit Steffi natürlich auch einige Briefe ausgetauscht. Hier ein Brief, vermutlich vom September 2005:



Wie üblich hat sie als Adresse die Postfachnummer angegeben. Ihre Arbeitsstelle erkennt man besser auf diesem Brief, den mein Vater an Steffi geschickt hat:



Im Behindertenheim FEDEME la Caméléon Douala hat Steffi mit den Kindern unter anderem Spiele und Gegenstände für einen Basar hergestellt. Außerdem hat sie eine kleine Holzwerkstatt aufgebaut.



Wie in Frankreich üblich, tragen die Schüler auch in Kamerun eine Schuluniform. Auf dem zweiten Foto sieht man, dass das Haus von einem hohen Zaun umgeben ist. Das war in Kamerun so üblich. Die Kluft zwischen arm und reich ist extrem groß. Wenn jemand etwas mehr Geld hat schützt er sich und sein Haus durch einen Zaun und häufig auch durch Nachtwächter.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 18.08.2017 18:27:08 Gelesen: 233174# 183 @  
Hallo zusammen,

in den Herbstferien 2005 flog ich zusammen mit meiner Frau und unserem Sohn Thomas ein zweites Mal nach Kamerun um Steffi zu besuchen.



Kurz vor dem Ende schickten wir diese Ansichtskarte an meine Eltern. Wie man dem Text entnehmen kann, hatten wir diesmal ein mehr touristisches Programm. Wir waren in Nkongsamba und Bamenda im Südwesten. In der Nähe von Nkongsamba besuchten wir die eindrucksvollen Ekom-Wasserfälle. Nach dem Ende der Regenzeit führte der Fluss sehr viel Wasser. In der Trockenzeit kann man dagegen unten am Wasserfall schwimmen gehen.





In der Nähe des Wasserfalls entstand dieses Foto von mir vor einem Baum mit eindrucksvollen Brettwurzeln. Auf der Briefmarke wird deutlich, wie viel Mühe es früher war, einen solchen Baum zu Fällen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 10.09.2017 15:12:41 Gelesen: 231285# 184 @  
Hallo zusammen,

während wir bis Nkongsamba einen normalen Reisebus benutzten, ging es ab dort weiter mit einem der in Kamerun üblichen „Busse“. Die Fahrt ging von Nkongsamba aus nach Bafoussam und weiter nach Bamenda. Sehr erstaunt waren wir bei einer neu asphaltierten Straße über die vielen Verkehrsschilder. Normalerweise waren fast alle Schilder als wertvolles Baumaterial verschwunden. Ob dieses die Straße von Bafoussam nach Bamenda war, weiß ich allerdings nicht mehr.



In diesem Auto sind wir mit 22 Personen gefahren. 5 Reihen mit je vier Plätzen, zwei Kinder zusätzlich dazwischen gequetscht.



In Bamenda konnte ich mich endlich gut mit den Kamerunern unterhalten, denn Bamenda liegt im englischsprachigen Teil Kameruns, der zwischenzeitlich zu Nigeria gehört hat. Mein Französisch ist dagegen sehr dürftig. Da ich bisher keinen Beleg Bamenda habe, zeige ich diesen Brief aus dem Jahre 1961 von Baber. Er verdeutlicht sehr schön den Übergang des Gebietes von Nigeria zu Kamerun [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=142541
 
volkimal Am: 29.09.2017 13:57:18 Gelesen: 229801# 185 @  
Hallo zusammen,

in der Nähe von Bamenda besuchten wir noch die Chefferie von Bafut. Bafut ist neben Bali (westlich von Bamenda) eines der beiden Königreiche in Kamerun, in denen sich die traditionellen Strukturen noch am besten erhalten haben. Philatelistisch kann ich diesen Besuch nicht belegen und mir sind auch keine entsprechenden Briefmarken bekannt. Sehr interessant war die Unterhaltung mit einer der Frauen des Königs. Das Foto zeigt eines der Gebäude in der Chefferie von Bafut.



Von Bamenda ging es zurück nach Douala und von dort für zwei Tage weiter nach Kribi. Kribi entstand als Ansiedlung deutscher Kaufleute an der Batanga-Küste und gehörte seit 1884 zu der deutschen Kolonie Kamerun. In den folgenden Jahren entwickelte es sich zum administrativen und wirtschaftlichen Zentrum des Südens der Kolonie. Kribi verfügt mit über die schönsten Strände Kameruns. Ein besonders sehenswertes Ziel ist der Lobé-Wasserfall (Chute de Lobé) unweit südlich von Kribi.



Gerade als wir in Kribi waren, wurde der erste Hentschel-Beleg den ich aus Kamerun gesehen habe bei Ebay verkauft. Er kam zufälligerweise gerade auch aus Kribi. Wie Theodor Hentschel mit mir verwandt ist, findet ihr ab Beitrag [#19]. Da wir in Kamerun kein Internet hatten, habe ich einen Bekannten gebeten, den Brief für mich zu kaufen. Wie ihr seht, ist es gelungen. Bisher habe ich nur einzigen weiteren Hentschel-Beleg aus Kamerun registriert. Er kam ebenfalls aus Kribi.



Auf der linken Marke sieht man die Kirche aus Kribi. Sie stammt noch aus der deutschen Kolonialzeit. Ein weiteres Bauwerk aus dieser Zeit ist der kleine Leuchtturm am Strand von Kribi. In der Nähe des Leuchtturms sind wir erst einmal im warmen Wasser des Atlantiks Baden gegangen. Von großem wirtschaftlich Interesse ist der Hafen von Kribi. Dort werden Holz und Kakao aus dem Binnenland Südkameruns exportiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
10Parale Am: 12.10.2017 22:10:25 Gelesen: 228596# 186 @  
@ Volkimal [#185]

Wir haben schon sehr viele Belege gesehen, die von Rumänien nach Deutschland liefen und in die ganze Welt.

Heute zeige ich einen ganz einfachen Beleg, der am 20.12.1995 die andere Richtung nahm, von Deutschland nach Rumänien (rückseitiger Ankunftsstempel Sibiu, undeutlich aber lesbar).

Frankiert ist er mit Freimarke 100 Pfennig mit dem Bild von Luise Henriette von Oranien (1627 - 1667). Diese älteste Tochter des niederländischen Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien heiratete mit 19 Jahren den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm Kurfürst von Brandenburg und vereinigte machtpolitisch 2 bedeutende Ländereien.

Nun ja, dieser Brief an meinen Schwiegervater hatte auch mit verwandtschaftlicher Beziehung zu tun, jedoch weniger mit machtpolitischen Interessen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Baber Am: 13.10.2017 09:43:27 Gelesen: 228523# 187 @  
@ volkimal [#184]

Hallo Volkmar,

wie klein doch die Welt doch manchmal ist. Da zeige ich einen Beleg von Bamenda ohne zu wissen, wo das genau in Kamerun liegt und dann bist Du genau in diesen Ort. Hast Du zufällig noch Verbindungen dorthin zu Leuten, die postgeschichtlich interessiert sind?

Ich habe bisher nicht herausbringen können, wie lange die Marken mit Aufdruck der englischen Währung verwendet werden konnten. Ich meine dabei nicht die Nigeria Marken mit Aufdruck UKTT sondern die Marken der Republik Kamerun mit Aufdruck der Pfund-Währung Michel 332-343 und 347-349. Dieser letztere Satz der Wiedervereinigung mit sh/d Aufdruck ist auch einer der teuersten in der Geschichte des unabhängigen Kameruns. Ende der 70-Jahre hatte ich einen Bekannten, der als Lehrer nach Kamerun ging. Ich hatte ihm solche Fragen zur Postgeschichte mitgegeben. Er hat auch versucht Antworten zu bekommen und wurde dabei fast eingesperrt, denn man betrachtete solche Fragen damals in Kamerun als Spionage.

Gruß
Bernd
 
volkimal Am: 22.10.2017 14:00:32 Gelesen: 227718# 188 @  
@ Baber [#187]

Hallo Bernd,

leider habe ich keine Verbindungen nach Kamerun mehr - zumindest keine, die eine philatelistische Frage beantworten können.

Da kann ich dir leider nicht helfen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 22.10.2017 14:08:38 Gelesen: 227715# 189 @  
Hallo zusammen,

wir übernachteten in Kribi und fuhren am nächsten Tag zurück nach Douala. Unterwegs kauften wir noch einige Garnelen. Von den Garnelen leitet sich übrigens der Name des Landes Kamerun ab.



Die portugiesischen Seefahrer, die als erste Europäer die Region erreichten, gaben dem heutigen Fluss Wouri den Namen Río dos Camarões nach den vielen Garnelen, die sie dort vorfanden. Später wurde der Name für die umliegenden Berge und von der deutschen Kolonialverwaltung zunächst für die heutige Stadt Douala und später für das ganze Land übernommen.



Auf der Rückfahrt hatten wir noch eine Autopanne und mussten abgeschleppt werden. Sehr verblüffend für uns war die Methode, wie das den anderen Autofahrern mitgeteilt wurde. Anstelle der Warnblinkanlage wurde rechts und links im Kofferraum ein Grasbüschel eingeklemmt. Wenn man bei einer Autofahrt ein Grasbüschel auf der Fahrbahn liegen sieht, sollte man sofort bremsen. Wahrscheinlich steht ein paar Meter weiter ein liegengebliebenes Auto auf der Straße. Im Dunkeln wäre das liegengebliebene Fahrzeug zudem unbeleuchtet. Also besser nur tagsüber mit dem Auto fahren.





Am 15.10.2005 flogen wir schließlich über Paris wieder nach Hause zurück. Einen Tag vorher schickten wir noch diese Ansichtskarte an meine Eltern. Vermutlich hat sie Steffi bei der Post aufgegeben, denn sie wurde erst zwei Tage nach unserem Abflug abgestempelt.

Beim Stempel fällt die Jahreszahl 2005 besonders auf. Die Ziffern – vor allem die „5“ sind deutlich größer als die Ziffern bei der Angabe von Tag und Monat.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 31.10.2017 14:14:11 Gelesen: 226777# 190 @  
Hallo zusammen,



kurz nach der Rückkehr erreichte uns die erste Ansichtskarte von Steffi aus dem „kalten“ Douala. Das ist natürlich ironisch gemeint, denn die Durchschnittstemperatur in Douala beträgt das ganze Jahr über ca. 30 °C tagsüber und ca. 23 °C nachts. Die Luftfeuchtigkeit beträgt dabei immer ca. 85 %. Es ist also ein äußerst schweißtreibendes Klima.



Wie Steffi schreibt, ist sie Ende Oktober aufs Dorf gefahren, weil dort eine „Finerei“ war. Sie kannte vermutlich das Wort funérailles = Trauerfeier nicht. Mit „Dorf“ ist der Ort gemeint, aus dem die Familie stammt. Auch wenn jemand in der Stadt wohnt, spielt das Dorf weiterhin eine wichtige Rolle.

Steffi schreibt: „… Wenn jemand gestorben ist gibt es erst die traurigen Tage und teils nach Monaten gibt es den freudigen Abschluss. Drei Tage wird nur gefeiert, Gottesdienste abgehalten und es sind die riesigen Familien zusammen. Für mich war es sehr interessant zu sehen wie am Samstag in den Winzigen Holzhütten auf dem Feuer gekocht wurde und abends alle tanzten. Zu den Feiern kommen viele hundert Leute …“ Ich finde es sehr interessant was Steffi schreibt.



Ob diese beiden Bilder von der Trauerfeier stammen kann ich im Moment nicht feststellen. Auf jeden Fall tragen viele der Besucher Kleidung aus den bunten einheimischen Stoffen. Ansonsten stellen die vielen abgelegten Kleidungsstücke von uns, die in Kamerun billig auf dem Markt verkauft werden, eine große Konkurrenz für den einheimischen Stoffmarkt dar.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 10.11.2017 20:42:43 Gelesen: 225838# 191 @  
Hallo zusammen,

ein paar Tage vor Weihnachten 2005 erreichte uns dieser Brief von Steffi mit der Anweisung, ihn erst unterm Weihnachtsbaum zu öffnen:



Wir waren natürlich gespannt, was sie schreiben würde. Eine große Überraschung lieferte diese einliegende Karte mit der Aufgabe, nach draußen in den Garten zu gehen:



Im Garten fanden wir ein großes Paket von Steffi mit Weihnachtsgeschenken aus Kamerun. Steffi hatte das Paket Bekannten mitgegeben die nach Deutschland geflogen sind. Diese haben es dann an Steffis Freundin geschickt, die bei uns in der Nachbarschaft wohnte.



Für mich lagen mehrere Hemden im Paket. Wie bekommt man in Kamerun ein Hemd? Man geht zunächst auf den Markt und kauft dort eine Bahn Stoff. Mit dieser geht man wiederum zu einem Schneider, der einem dann ein maßgeschneidertes Hemd näht.

Da ich mir in Kamerun schon ein paar Hemden anfertigen ließ, ist Steffi zu dem Schneider gegangen, der meine Größe kannte und ließ von ihm weitere Hemden nähen. Diese Hemden sind neben den Sandalen, die ich fast immer trage mein „Markenzeichen“. Allerdings sind die Haare in der Regel etwas wilder und länger als auf dem Foto. Meine Naturkrause lässt sich kaum bändigen.

So viel von der gelungenen Weihnachtsüberraschung 2005.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 02.12.2017 09:56:41 Gelesen: 223480# 192 @  
Hallo zusammen,

Ende Januar 2006 besuchte Steffi zusammen mit einem deutschen Arzt den Korup-Nationalpark im Südwesten Kameruns an der Grenze zu Nigeria. Dort kaufte sie die beiden Ansichtskarten, die sie an uns bzw. die Großeltern schickte:



Steffi war von der langen Wanderung durch die ursprüngliche Natur des Regenwaldes ganz begeistert. Man hört zwar viele Tiere (Vogelgezwitscher, Affengeschrei), sieht aber kaum. Auf der einen Karte schreibt sie „Heute konnte ich kurz einen Affen in den Baumgipfeln erkennen“.



Den Fluss auf dieser „Brücke“ zu überqueren ist nicht jedermanns Sache. Weitere Informationen über den Korup-Nationalpark findet man im Internet:

https://de.wikipedia.org/wiki/Korup-Nationalpark

Viele Grüße
Volkmar
 
bysanter Am: 03.01.2018 21:19:28 Gelesen: 218975# 193 @  
@ volkimal [#156]

Hallo,

ich sammle Ostpreussen Bilder / Ansichtskarten, habe ca. 5 Tausend AK aus Königsberg Pr und unzählige aus Ostpreußen.

Würden Sie die Ansichtskarte aus Groß Kuhren (heute Primorje) im Samland verkaufen?

MfG aus Leipzig
 
volkimal Am: 04.01.2018 09:53:03 Gelesen: 218790# 194 @  
@ bysanter [#193]

Hallo,

ich bin froh, dass ich so viele interessante Belege von meiner Familie in meiner Sammlung habe. Auch wenn ich viel habe, möchte ich diese Dinge aber nicht abgeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 13.01.2018 12:13:29 Gelesen: 216387# 195 @  
Hallo zusammen,

diese selbst gebastelte Glückwunschkarte zu meinem Geburtstag konnte überhaupt nicht pünktlich ankommen, denn Steffi hat sie erst einen Tag nach meinem Geburtstag in Douala aufgegeben. Im Gegensatz zum Stempel aus dem Jahre 2005 [#190] sind jetzt wieder die richtigen Jahreszahlen im Stempel.







Interessant ist der Inhalt des Briefes. Steffi schreibt: „Guilland, der Tischler aus Bamenda hat dir nochmal als Dankeschön einen kleinen Beistelltisch mit afrikanischer Verzierung gemacht. …“



Bei unserer Fahrt in den Herbstferien hatte ich in Bamenda den Tischler Guilland kennengelernt. Er stellte mit den einfachsten Mitteln Möbel her. Hier seht ihr ihn mit seiner selbstgebauten Werkbank. Er kaufte im Sägewerk gehobelte Bretter und stellte aus diesen in reiner Handarbeit stark verzierte Möbelstücke her. Das zweite Foto zeigt das Fußgestell eines Bettes, das er gerade fertiggestellt hatte.



Da er keine einzige Maschine besaß, habe ich ihm eine Stichsäge zukommen lassen. So musste er die Formen nicht mehr mühsam mit der Handstichsäge aussägen. Als Dank schenkte er mir diesen Tisch. Lustig ist die Schreibweise meines Namens, den er nur nach dem Gehör kannte.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 25.01.2018 16:50:28 Gelesen: 212721# 196 @  
Hallo zusammen,

in den Osterferien 2006 flogen unser Sohn Thomas und ich ein drittes Mal nach Kamerun. Meine Frau kam nicht mit, da sie vor allem der chaotische Verkehr ängstigte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Douala ging es mit dem Flugzeug weiter nach Garoua. Nach den Erfahrungen von den letzten Inlandsflügen hatte Steffi den Flug diesmal nicht bei Cameroun Airline sondern einer anderen kleinen Gesellschaft gebucht.

Der erste Teil der Strecke bis Yaounde verlief störungsfrei. Doch dann begann es mit einer längeren Verzögerung. Nach einiger Zeit mussten wir das Flugzeug verlassen und ins Flughafengebäude gehen. Nachdem wir wieder ins Flugzeug zurück durften ging es aber immer noch nicht weiter. Jetzt erfuhren wir auch den Grund der Verzögerung. Das Flugzeug war überladen. Das Problem wurde schließlich gelöst, indem ein Teil des Gepäcks wieder ausgeladen wurde. Unser Gepäck blieb zum Glück in der Maschine. Ein Passagier wurde ganz aufgeregt, als er sah wie sein Gepäck ausgeladen wurde. Er durfte dann seine Medikamente aus dem Koffer holen. Das Gepäck blieb aber in Yaounde.

Von Garoua aus ging es mit dem Auto weiter. Steffi hatte dazu einen Fahrer gebucht, der uns den Norden Kameruns zeigen sollte. Besonders eindrucksvoll fand ich die Gegend um Roumsiki. Direkt an der Grenze zu Nigeria. Dort schrieben wir diese Ansichtskarte:





In der Gegend von Roumsiki gibt es mehrere sehr eindrucksvolle Vulkanschlote, die aus der Landschaft herausragen. Wir haben die Karte zwar am Ende unserer Fahrt am 22.04.2006 geschrieben, sie ist dann aber bei Steffi liegengeblieben. Steffi hat die Karte erst kurz vor ihrer Rückfahrt Ende Juli aufgegeben. Die Karte tragen diesmal einen Postfreistempel aus Yaounde. Laut dem "International Postage Meter Stamp Catalog" ist es ein Postfreistempel der Firma Neopost. Hier findet ihr die Infrmationen zum Stempel: https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/Cameroon

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 11.02.2018 11:53:48 Gelesen: 207325# 197 @  
Hallo zusammen,

wir haben aus Roumsiki noch eine zweite Karte an die Schwiegereltern abgeschickt:



Die eindrucksvolle Natur mit den Vulkanschloten ist natürlich auch auf den Briefmarken Kameruns zu sehen:



Meine Frau war damals nicht mit auf der Reise. Ich würde ihr gerne die imposante Gegend einmal zeigen. Das ist zurzeit aber nicht möglich, denn Roumsiki liegt unmittelbar an der Grenze zu Nigeria.

Vom Auswärtigen Amt gibt es eine dringende Reisewarnung für viele Gebiete Kameruns. Unter anderem wird vor Reisen in die Grenzgebiete zu Nigeria und Tschad (jeweils auf der gesamten Länge der Grenzen) gewarnt. In den letzten Jahren wurden in der Region „Extrême-Nord“ mehr als 20 Ausländer entführt. Außerdem gab es dort Morde (auch an Einheimischen) durch die Boko Haram.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 18.02.2018 16:46:41 Gelesen: 206605# 198 @  
Hallo zusammen,

von Roumsiki aus fuhren wir weiter nach Waza in der Region Extrême-Nord. Dort besuchten wir den Waza-Nationalpark. Das war eine der „Bedingungen“, damit mein Sohn mit nach Kamerun geflogen ist. Er wollte unbedingt einen Nationalpark besuchen und noch einmal an die Küste nach Kribi fahren.



Der Waza-Nationalpark (franz. Parc national de Waza) ist ein 170.000 Hektar großes Biosphärenreservat. Das Reservat wurde 1934 gegründet und 1968 zum Nationalpark deklariert. Der Staat Kamerun hat beantragt, es in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufzunehmen. Bekannt ist der Waza-Nationalpark u.a. durch die letzte größeren Populationen der Giraffe innerhalb der Sahelzone.





Neben Giraffen haben wir aber auch Elefanten, Löwen, Antilopen, Warzenschweine und viele andere Tiere gesehen. Einige sieht man auch auf kamerunischen Briefmarken.



Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 08.03.2018 20:36:27 Gelesen: 204738# 199 @  
Hallo zusammen,

nach dem Besuch des Waza-Nationalparks ging es zurück nach Garoua und von dort aus mit dem Flugzeug nach Douala. Leider gab es – wie bei so vielen Inlandsreisen – wieder Probleme. Während auf dem Hinflug ein Teil des Gepäcks ausgeladen wurde, hat man bei diesem Flug überhaupt kein Gepäck mitgenommen. Dadurch entfiel leider der Besuch des Badeortes Kribi. Wir mussten stattdessen warten, bis unser Gepäck endlich eingetroffen ist.

Am Ende der Osterferien hieß es dann Abschied nehmen von Steffi, die noch bis Ende Juli in Douala im arbeitete. Kurz vor ihrer Abreise schickte sie diesen ungewöhnlichen Brief an mich:





Wie man auf dem eingelegten Gruß lesen kann, wollte sie, dass der Brief den ich ihr von den Soester Gesprächen geschickt hatte eine „Weltreise“ macht. Sie hat einfach auf die Rückseite meine Adresse geschrieben und ihn dann aufgegeben.

Viele Grüße
Volkmar
 

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