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Thema: Stempel: Kurioses um heutige Tagesstempel
Das Thema hat 60 Beiträge:
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filunski Am: 23.09.2012 11:38:54 Gelesen: 44641# 1 @  
Sehr vereehrte Mitleser und insbesondere die Stempelliebhaber,

wenn sich die Gelegenheit bietet, suche ich immer mal die verschiedensten Poststellen auf, um mir dort für die Datenbank Abschläge der jeweiligen Stempelgeräte zu besorgen. Insbesondere Abschläge (noch dazu deutlich lesbare) vieler dieser im Einzelhandel angesiedelten "Postpoints" sind auf normaler Post extrem selten und werden zukünftig vielleicht sogar noch weniger zu finden sein als heute die früheren Poststellenstempel. Die Erlebnisse bei solchen Unternehmen bestätigen dies auch. Nicht selten wird nach dem Stempelgerät erst gesucht, weil es schon seit Wochen nicht mehr gebraucht wurde und auch auf die Frage nach der Abstempelung z.B. einer Postkarte habe ich schon zur Antwort erhalten: "das habe ich ja noch nie gemacht, die werden doch alle im Briefzentrum von einer Maschine abgestempelt".

Dem Personal kann man dies auch nicht verdenken, einer Bäckereifachverkäuferin oder einer 400 Euro Kraft an der Tankstelle (nur um mal zwei völlig beliebige Beispiele zu nennen) die eben gerade das Pech hatten, von ihrem Chef beauftragt worden zu sein, auch noch den Postschalter nebenan bedienen zu müssen, fehlt meist die entsprechende Ausbildung oder Einweisung in diesen Job. Trotzdem, so zumindest meine Erfahrungen, sind diese meist sehr freundlich und hilfsbereit bei solchen Sonderwünschen wie einem Stempelabschlag und meist auch ganz froh, wenn man anbietet, diesen selbst durchzuführen.

Dabei kommt dann auch schon mal so manche Kuriosität zustande. Zwei davon, von meinem gestrigen Abstecher nach Ingolstadt stelle ich hier mal vor.

Zuerst diesen hier:

INGOLSTADT / px / 85055, Poststelle in einem Supermarkt.



Interessantes Datum! Ich war gestern dort, nicht erst in acht Jahren! Nach dem Abschlag wies ich die Angestellte freundlich auf den "vermeintlichen" Fehler der Jahreszahleinstellung hin (sie hatte das Datum vor dem Abschlag kontrolliert und extra neu eingestellt!). Ihre Antwort war verblüffend aber irgendwie nachvollziehbar, es wäre doch richtig 22.09.20-12! Na gut.

Das nächste Beispiel:

INGOLSTADT 19 / zz / 85049, Poststelle in einem Tabakladen, erst seit Jahresanfang eingerichtet.



Hier springt einem natürlich sofort die blaue Farbe ins Gesicht, dazu gleich.
Das Datum diesmal 22.06.12, wie gesagt ich war dort gestern (22.09.), Einstellfehler durch spiegelverkehrte Betrachtung von oben. Dieser Stempel war noch so gut wie kaum je benutzt und glänzte metallisch wie frisch aus der Fabrik. Der überaus bemühte junge Mann, welcher sonst normalerweise Zigaretten und Ähnliches verkauft, war schon ganz froh, dass er das Stempelgerät gefunden hatte, das dazugehörige "schwarze" Stempelkissen aus der Ausstattung der DPAG war nicht auffindbar. Aber er war ja nicht um eine Idee verlegen und holte aus einer Schublade ein ganz normales blaues Stempelkissen für Bürobedarf und ich bekam meinen Abschlag eben in dieser Farbe!

Beide Stempel auch in der Datenbank:

http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/33734
http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/33735

Auch Stempelsammeln kann sehr interessant sein! Vielleicht kann ja Jemand noch eigene Erfahrungen dazu beisteuern.

Mit sonntäglichen Grüßen,
Peter
 
T1000er Am: 23.09.2012 12:40:38 Gelesen: 44617# 2 @  
@ filunski [#1]

Zumindest die Verwendung unterschiedlicher Farben ist eigentlich schon nichts ungewöhnliches mehr. Ist mir auch schon aufgefallen.

Hier mal ein Beleg aus Stuttgart, der bei mir kurz vor der "Entsorgung" steht/stand!



Der Tagesstempel vom 23.03.2011 wurde hier in violetter Farbe abgeschlagen bevor's zum Briefzentrum ging.

Gruß,
T1000er
 
Jahnnusch Am: 23.09.2012 12:42:24 Gelesen: 44617# 3 @  
Hallo Peter,

unserer Postagentur in Neuhof ist ein Andenkenverkauf angegliedert. Oder besser gesagt, bei Schliessung unserer Post hat sich eine Postangestellte selbständig gemacht mit ihrer Freundin, eine Goldschmiedin. Zuerst waren sie nur allein, jetzt sie schon mit sechs Mitarbeitern. Unsere Post wird noch einzeln gestempelt und in eine extra Postkiste gestapelt, damit sie nicht noch mal im Briefzentrum gestempelt wird. Daher der Stempel 36119 Neuhof recht häufig.
 
Pommes Am: 16.10.2012 20:28:13 Gelesen: 44460# 4 @  
N'Abend in die Runde,

jetzt habe ich erst mal ein paar Minuten gebraucht, ein Thema zu finden, wo ich diesen Beleg zeigen kann.



Er passt jeweils zum Teil auch in mindestens zwei weiteren Themen, die das Wort "kurios" in der Überschrift haben.

Ich habe mich aber für dieses Thema entschieden, weil Peter in [#1] schreibt: " das habe ich ja noch nie gemacht, ...".

So nahm das Verhängnis auch hier seinen Anfang.

Ein Mandant sagte zu mir: "Ich war auf der Post gleich da gegenüber vom ..." (die Einzelheiten sollte ich hier nicht nennen, weil http://www.gesetze-im-internet.de/brao/__43a.html - siehe dort Absatz 2.) ... "die Dame hinter dem Tresen sagte:' das habe ich ja noch nie gemacht'."

Das "Problem" war, er wollte ein Einschreiben mit Rückschein innerhalb Fürstenwaldes aufgeben, dass auch zum Nachweis des Zugangs des Schreibens bei der Gegenseite wichtig war.

Herausgekommen ist der obige Beleg. Hier auch noch die Rückseite:



und die Quittungen, die er bei dieser "Einlieferung" erhalten hat:

und .

Eigentlich wollte ich hier jetzt die ganze Geschichte weiter erzählen, aber ich möchte noch etwas Spannung aufbauen und mal Euren Einfallsreichtum sehen. Anderswo im Forum gibt es "Das Rätsel zum Sonntag"; hier gibt es heute das Rätsel zum Dienstag.

Welche Besonderheiten hat dieser Beleg und was ist hier sonst noch "schief gelaufen"?

Noch ein paar Hinweise, weil der Scan nicht deutlicher machbar ist. Der Zettel oben rechts auf der Vorderseite wurde mit einer Heftklammer befestigt und darunter befindet sich nichts. Auf der Rückseite rechts (schlecht lesbar) befinden sich zwei Abschläge dieses Stempels: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/6519 mit Datum vom 28.09.2012. Damit die ganze "Dimension des Kuriosen" bereits angedeutet wird: Der Rückschein landete am 29.09.2012 und der Brief selbst am 15.10.2010 wieder beim Empfänger.

LOGO58 (Lothar Goedicke) ist von der Teilnahme am Rätsel ausgeschlossen, weil ich mich in einem "Schreibrausch" gestern schon verquatscht habe. ;-)

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Holzinger Am: 16.10.2012 20:51:40 Gelesen: 44450# 5 @  
Ich vermute, die eingetragene Empfängeradresse war die des Absenders auf dem Rückschein und dem aufgeklebtem Versandbegleitschein (oder wie das Ding heißt).
 
Pommes Am: 16.10.2012 20:56:20 Gelesen: 44447# 6 @  
@ Holzinger [#5]

Nönö, die Adressen sind korrekt (aber aus Datenschutzgründen entfernt), auch hat der Mandant/Absender keinen Fehler gemacht. Die Verursacher sind eher "Die Gelben". ;-)

Ich hatte noch vergessen: Der Brief ist breiter als 12,5 cm - ob's weiter hilft?

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
stephan.juergens Am: 16.10.2012 21:18:37 Gelesen: 44440# 7 @  
@ Pommes [#4]

Leider zeigst Du den Rückschein nicht, so daß teilweise nur Raten bleibt:

a) der Rückschein ist vom gewollten Empfänger - bzw. da eine Firma (dass GmbH gehörte ja wohl zur Adresse) - vermutlich von der Sekretärin oder jemanden anderes, nicht Vertretungsberechtigten - unterschrieben worden. Der/Die Geschäftsführer/in hat sich dann später entschieden, diesen Brief nicht angenommen haben zu wollen - eventuell nach Rücksprache mit seinem Anwalt - und diesen Brief dann auf dem "kleinen Dienstweg" bei der Post wieder zurückgegeben.

b) der wahrscheinlichere Fall - der Zusteller hat benachrichtigen müssen - sei es weil nicht angetroffen, aber vermutlicher weil Postfach - und hat dabei den Rückschein "versehentlich" abgenommen und zurückgeschickt. In diesem Fall hat der Rückschein vermutlich nur die Unterschrift unleserlich.

c) von den Laufzeiten her ist auch möglich die die Dame "hab ich noch nie gemacht" sich den Rückschein genauer angesehen hat, festgestellt hat, "der geht ja an eine andere Adresse" und hat schon die Teilung des Poststückes vorgenommen.

d) ...

Zusammenfassend: Anlernkräfte und Aushilfen sowohl in den Postpoints/Agenturen als auch in der Zustellung allenhalbend. Da ist es kein Wunder, dass so einfache Dinge wie ein Einschreiben/Rückschein schief gehen.

Gruß
Stephan
 
T-M 123 Am: 16.10.2012 21:50:43 Gelesen: 44427# 8 @  
Hallo,

zunächst einmal fällt auf, das schon für das Einschreiben (2,05 €) mit Rückschein (1,80 €) 3,85 € fällig werden. Für einen Großbrief kämen noch einmal 1,45 € dazu, insgesamt also 5,30 €. Falls de Brief nur mit 3,95 € frankiert war, wäre er vollkommen unterfrankiert.

Allerdings ist auf dem Brief gar keine Frankatur zu erkennen, vielleicht wird sie aber durch das Rücksende-Label überklebt.

Möglicherweise war der Umschlag also bereits durch den Absender mit 1,55 € vorfrankiert worden.

Auffällig sind die beiden Poststempel auf der Rückseite. Leider sind sie nicht lesbar, sodass sich nicht feststellen lässt, ob sie identisch sind. Durchgangsstempel sind auch auf Einschreiben bekanntlich schon lange nicht mehr üblich, außerdem scheinen sie vor dem Aufkleben des Rückscheins abgeschlagen worden zu sein.

In einigen Ländern (z. B. USA) ist es üblich, bei Einschreiben den Umschlag mit über der Klappe abgeschlagenen Poststempeln zu "versiegeln" um unberechtigtes Öffnen zu erschweren, aber mir wäre neu, dass das in Deutschland auch vorkäme, und außerdem sind sie vollständig auf der Klappe abgeschlagen und daher für diesen Zweck untauglich.

Es könnte natürlich sein, dass der Einlieferer darauf bestanden hat und das "das habe ich ja noch nie gemacht" darauf bezieht.

Ob es auch vorderseitig einen Stempel gibt, der hinter dem Rücksendelabel verborgen ist, kann ich natürlich nicht sagen.

Sonst fällt noch auf, dass das Rücksendelabel mit einer Heftklammer befestigt ist. Eventuell hielt es auf so einem gepolsterten Umschlag nicht gut.

Der Rückschein fehlt, aber mangels Information lässt sich nicht sagen, ob er von Absender nach Rückerhalt des Briefes entfernt wurde oder ob er auf dem Postweg verloren ging. Ich habe gelesen, früher sei es üblich gewesen, dass der Rückschein bei nicht zustellbaren Sendungen von der Post einbehalten und vernichtet wurde. Eventuell wird das immer noch so gehandhabt.

Ansonsten scheint die Behandlung des Briefes völlig normal verlaufen zu sein:

Der Brief wurde am 28.9.2012 aufgegeben (laut Quittung, es ist kein lesbarer Stempel erkennbar).

Am nächsten Tag (29.9.2012) wurde der Empfänger benachrichtigt, eventuell weil dem Zusteller niemand geöffnet hat.

Der Brief wurde in der zuständigen Postfiliale eingelagert und erhielt eine Lagerfrist bis zum 9.10.2012.

Da er nicht abgeholt wurde, wurde er am Tag nach Ablauf der Lagerfrist (10.10.2012) an den Absender zurückgeschickt, wo er wohl auch irgendwann ankam, sonst könnte er hier ja nicht gezeigt werden. ;-)

Ein Fehlverhalten der Post kann ich aus den hier gezeigten Bildern nicht erkennen.

Gruß
Tim
 
Nachtreter Am: 17.10.2012 08:38:52 Gelesen: 44389# 9 @  
@ stephan.juergens [#7]

Bei Sendungen mit Rückschein, die an den Absender zurück gehen, nimmt die Post generell den Rückschein ab und vernichtet diesen. Sonst besteht die Gefahr, daß der Absender den Empfang selbst quittiert. Und das ist nicht der Sinn des Rückscheins!

Viele Grüße

Nachtreter
 
stephan.juergens Am: 17.10.2012 22:45:51 Gelesen: 44333# 10 @  
@ Nachtreter [#9]

Aber das kann ja nicht der Fall gewesen sein. Pommes schreibt:

Der Rückschein landete am 29.09.2012 beim Absender.

(Ok. Er schreibt Empfänger, meint aber offensichtlich Absender.)

Also ist der Rückschein abgetrennt worden, bevor feststand, ob der Brief zugestellt werden kann oder nicht.

Gruß
Stephan
 

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