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Thema: Schweiz Ganzsachen Privatumschläge
Cantus Am: 20.10.2012 00:26:10 Gelesen: 34484# 1 @  
Guten Abend zusammen,

nach meinem Eindruck gibt es hier im Forum viel zu viele Beiträge zu Stempeln oder Plattenfehlern und gleichzeitig viel zu wenig zu Ganzsachen aus aller Welt. Nichts gegen Stempelsammler (ich bin teilweise auch so einer und gebe eine ganze Menge Geld dafür aus), und auch die Plattenfehler oder Druckzufälligkeiten bei Briefmarken haben ihren festen Sammlerkreis, ich bin jedoch vor allem anderen ein Ganzsachensammler und vermisse strukturierte Beiträge zu Teilbereichen der Ganzsachenphilatelie. Mit solchen Überschriften wie "Streifbänder" oder z.B. "Privatganzsachen" kann ich überhaupt nichts anfangen, denn jedes Ausgabeland hatte und hat so seine ganz eigene Ausgabepolitik. Die Wertstempel auf den Ganzsachen und eben auch auf den Privatganzsachen orientieren sich dabei stets an den Themen der Postwertzeichen des jeweiligen Landes; warum also gibt man dann nicht auch den länderspezifischen Ganzsachen entsprechende Überschriften? Schließlich werden ja lose Briefmarken des Deutschen Reiches auch nicht in bunter Mischung mit Marken von Chile, Kanada, Nepal oder Tansania vorgestellt.

In der Schweiz wurde seit 1907 eine Vielzahl von privaten Ganzsachenumschlägen hergestellt, also solchen, die zur Gänze im privaten Auftrag herausgegeben worden sind und die nicht durch irgendwelche Zudrucke auf den amtlichen Ganzsachenumschlägen entstanden sind. Nach der Auskunft, die ich im Schweizer Briefmarkenforum dazu erhalten habe, sollen über 18.000 verschiedene private Druckaufträge ausgeführt worden sein, jedoch alleine das Wissen, dass es einstmals so viele verschiedene Umschlagexemplare gab, mag ganz interessant sein, noch interessanter finde ich jedoch die bildliche Darstellung der unterschiedlichen Wertstempel und der mit ihnen bedruckten Privatumschläge.

Im Verhältnis zur Gesamtmenge der genehmigten Umschläge ist meine Sammlung zwar recht klein, aber ein- bis zweihundert verschiedene Umschläge habe ich doch in meiner Sammlung, sodass ich so nach und nach allerlei Beispiele vorstellen kann. Wer sich vertieft mit dieser Materie beschäftigen möchte, wird nicht umhin kommen, sich den "Zumstein Ganzsachen-Katalog der Schweiz" zuzulegen, denn das ist der einzige mir bekannte Katalog, der etwas detaillierter auf die Schweizer Privatganzsachen eingeht. Es mag weitere Nachschlagewertke z.B. des Schweizer Ganzsachensammlervereins geben, aber die sind mir auf dem öffentlichen Buchmarkt bisher noch nicht begegnet. Falls jemand dazu (bezahlbare) Bezugsquellen kennt, würde ich mich über eine entsprechende Mail freuen.

Ich beginne heute mit fünf Umschlägen, die sämtlich den Wertstempel "Kreuz und Ziffer" in olivbraun mit dem Werteindruck von 2 Cts. tragen. Durch die unterschiedliche Papierfarbe der Umschläge wirken die Wertstempel zum Teil farblich anders, sie gelten jedoch alle als in der beschriebenen Farbe hergestellt.

Die Nummerierung der heute und auch zukünftig hier vorgestellten Umschläge wird ausschließlich nach Zumstein-Katalog vorgenommen; im Katalog wird für solche Privatumschläge das Kürzel PrU verwendet.

Zunächst eine Vergrößerung des Wertstempels, den alle Umschläge der Katalognummer PrU 1 tragen.



Die Firma Zumstein hat in der Schweiz eine lange Firmentradition, und deshalb beginne ich mit einem Umschlag, den sich Zumstein im Jahr 1907 hatte drucken lassen.



PrU 1, Faserpapier mit überwiegend blauen Fasern

Es folgt ein Umschlag der Luzerner Kantonalbank,. gedruckt auf schraffiertem Papier. Solches Papier wurde in einer ganzen Reihe von verschiedenen Staaten der Erde zur Herstellung von Privatganzsachen verwendet; dabei ist zwischen der Ausrichtung der sichtbaren Streifen im Papier zu unterscheiden. Dieser Umschlag hier trägt eine Schraffierung, die nach rechts oben anzusteigen scheint.



PrU 1, schraffiertes Papier

Es folgt nun ein Umschlag des Fréd. Obrecht aus Wangen, der am 30.10.1907 als Ortsbrief gelaufen ist. Die Machart des Briefes deutet daraquf hin, dass es sich bei dem Umschlag wohl um einen Freiumschlag zur Rücksendung gehandelt haben muss, denn anders ist der gedruckte Adressat nicht zu erklären.



PrU 1, graues Faserpapier

Als nächstes folgt ein Umschlag des Postwertzeichen-Geschäft Locher in Bern, gelaufen am 23.11.1907 von Bern nach Basel. Die vorderseitig aufgeklebte rumänische Briefmarke sollte wohl als Werbezweck dienen.



PrU 1, grünliches Faserpapier

Zum Schluss noch ein Umschlag der Eidgenössischen Bank, gelaufen am 14.11.1907 von Bern nach Brugg.



PrU 1, grünliches Faserpapier

Dieses Thema wird von mir mit Abbildungen des Umschlages zu 5 Cts. in grün (PrU 2) demnächst fortgesetzt.

Viele Grüße
Ingo
 
roteratte48 Am: 20.10.2012 10:26:40 Gelesen: 34456# 2 @  
@ Cantus [#1]

Schönes Thema - ich freue mich auf Deine Fortsetzungen!

Gruss - Rolf
 
Cantus Am: 21.10.2012 02:40:51 Gelesen: 34427# 3 @  
@ roteratte48 [#2]

Hallo Rolf,

heute ist noch ein wenig Zeit, die ich mit der Vorstellung der nächsten Umschläge füllen kann. Die nächsthöhere Wertstufe der im Jahr 1907 gedruckten Privatumschläge beträgt 5 Cts., der Wertstempel wurde in grüner Farbe gedruckt.





PrU 2, weißes Papier, Schraffierung nach rechts oben (ganz schwach zu erkennen)



PrU 2, graugrünliches Faserpapier



PrU 2, bläuliches Faserpapier



PrU 2, weißes Papier. Der Umschlag ist am 16.4.1917 als Ortsbrief in Rapperswyl gelaufen.



PrU 2, gelbes Normalpapier.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 22.10.2012 21:22:23 Gelesen: 34377# 4 @  
Die nächsthöhere Wertstufe bei dieser Umschlagsausgabe beträgt 10 Cts. in rot.



Zunächst ein Umschlag eines Apothekers, der damit wirbt, dass er einen Doktor in Medizin besitzt. Dieser Umschlag ähnelt frühen Zudruckumschlägen der Schweiz, bei denen Absenderangaben am oberen Rand des amtlich verausgabten Ganzsachenumschlages aufgedruckt worden sind, hier aber handelt es sich eindeutig um eine Privatganzsache, da es amtliche Umschläge mit diesem Wertstempel nicht gibt.



PrU 3, normales weißes Papier

Es folgt ein Umschlag der Firma Walthard & Wildbolz aus Bern, Besitzer einer Seifen-, Soda- und Bougies-Fabrik (weiß jemand, was Letzteres bedeutet?).




PrU 3, grünliches Faserpapier

Hier zeige ich nun noch drei gelaufene Umschläge. Zunächst ein Umschlag von Hans Hassler & Co., gelaufen am 21.1.1908 von Aarau nach Olten.



PrU 3, bräunlichgraues Faserpapier

Als nächstes folgt ein Umschlag, der am 17.3.1908 mit Ambulant-Stempel von Zürich nach Burgdorf gelaufen ist. Dabei fällt die Schreibweise des Wortes "Wittwe" auf, aber auch, dass die Firma nach dem Ableben des Inhabers nicht auf den Namen der Ehefrau umgeschrieben worden ist, sondern dass sie lediglich als Witwe des Verstorbenen das Geschäft weiterführt.



PrU 3, gräuliches Faserpapier

Zum Schluss für heute ein Umschlag, bei dem der Firmennachfolger die wohl bereits georderten Privatumschläge weiterverwerten wollte und nun nur noch seinen Namen in rot unter den Namen des ursprünglichen Firmeninhabers aufdrucken ließ. Der Brief lief am 18.1.1908 von Zürich nach Lichtensteig.



PrU 3, grünes Normalpapier

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 24.10.2012 01:10:09 Gelesen: 34345# 5 @  
Heute nun der vorletzte Wertstempel dieser Serie, der Wert zu 12 Cts. in blau. Hier kann ich nur zwei ungebrauchte Umschläge zeigen, denn gebraucht dürfte er sehr selten sein. Nach meinem bereits zehn Jahre alten Schweizer Ganzsachenkatalog beträgt hier die Preisrelation zwischen ungebrauchtem und portogerecht verwendetem Umschlag = 6 zu 250 Schweizer Franken, ein doch ganz enormer Unterschied.



Der erste Umschlag gehört zu einer Wein- und Likörhandlung in Aarberg.



PrU 4, bläuliches Faserpapier

Der zweite Umschlag dürfte wohl ein solcher sein, den Kunden für ihre Antwort an das Versicherungsbüro Lanz-Steuffer verwenden sollten.



PrU 4, gelbes Normalpapier

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 24.10.2012 23:33:27 Gelesen: 34311# 6 @  
Der letzte Wertstempel in dieser Serie lautet auf 15 Cts. in violett-lila. Auch hier habe ich kein gelaufenes Exemplar, da auch diese Umschläge als ordnungsgemäß gebraucht recht selten sind.



Der erste Umschlag ist vermutlich in größeren Stückzahlen hergestellt worden; die einzelnen Nutzer konnten dann ihre Absenderangaben rückseitig aufdrucken lassen, das hier ist so ein Beispiel.





PrU 5, weißes Papier

Dann habe ich noch zwei Umschläge der Versicherungswirtschaft.



PrU 5, gräulich-braunes Faserpapier



PrU 5, rahmfarbenes Normalpapier

Weitere Wertstempel und zugehörige Umschläge werden demnächst vorgestellt.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 28.01.2013 23:50:13 Gelesen: 34040# 7 @  
In den Jahren 1907/1908 wurden im Anschluss an die bereits gezeigten Umschläge mit dem Wertstempel "Kreuz und Wertziffer" weitere fünf verschiedene Wertstufen auf privat angeforderten Ganzsachenumschlägen aufgedruckt. Als Motiv zur Herstellung der Wertstempel wurden Abbildungen adäquat der etwa gleichzeitig hergestellten Briefmarken verwendet. In diesem Zeitraum gibt es die Wertstufen zu 2 Cts. in olivgelb bis braun, also in leicht unterschiedlichen Farbtönen, sowie zu 5 Cts. in grün, jeweils mit dem Muster Tellknabe. In den höheren Wertstufen wurde das Muster "Helvetia" aufgedruckt; hier unterscheiden wir die Wertstempel zu 10 Cts. in rot (Rosa bis dunkelrot), zu 12 Cts. in ockergelb sowie zu 15 Cts. in lila bis violett.

Heute will ich zunächst Umschläge mit dem Wertstempel zu 2 Cts. vorstellen. Der Wertstempel sieht, je nach Papierfarbe des Umschlages, farblich in etwa so aus:



Diese Wertstufe wurde für den Postverkehr häufiger genutzt, daher finden sich dabei auch immer wieder gelaufene Umschläge.



PrU 6, Franz Kastner, Ermatingen. Der Umschlag ist ungelaufen.



PrU 6, Kugler & Co., Zürich. Der Umschlag ist am 17.9.1909 von Zürich nach Horgen befördert worden.



PrU 6, Wegelin & Co., St. Gallen. Der Umschlag lief am 29.4.1909 innerhalb von St. Gallen.



PrU 6, Spar- & Leihkasse in Bern. Der Umschlag lief am 15.6.1909 von Bern nach Zürich.



PrU 6, Schweizerische Nationalbank, Bern. Der Umschlag trägt zwar eine bereits aufgedruckte Adresse, wurde jedoch offensichtlich nicht abgeschickt.



PrU 6, Société de Musique, La Chaux-de-Fonds. Der Umschlag lief am 9.3.1908 als Ortspost.



PrU 6, Société Militaire du Canton de Genève. Der Umschlag lief am 27.2.1909 innerhalb von Genf.



PrU 6, Albert Scheidegger, Basel. Der Umschlag lief am 4.12.1908 als Ortspost innerhalb von Basel.

So viel für heute, weitere Wertstempel folgen.
Viele Grüße
Ingo
 
roteratte48 Am: 29.01.2013 08:49:48 Gelesen: 34031# 8 @  
@ Cantus [#7]

Nach wie vor - großes Kino! Vieles davon habe ich noch nie gesehen und Du präsentierst es stil- und eindrucksvoll! Toller Beitrag - hab Dank dafür und laß Dich von fehlender Resonanz nicht entmutigen!

Ich freue mich auf die angekündigte Fortsetzung - Rolf
 
Cantus Am: 29.01.2013 15:56:16 Gelesen: 34005# 9 @  
@ roteratte48 [#8]

Hallo Rolf,

besten Dank für die Blumen. Die fehlende Beitragsresonanz Anderer stört mich überhaupt nicht, gibt es außer mir doch kaum Ganzsachensammler hier im Forum, und wenn doch, dann wird fast nur deutsches Material vorgestellt. Dagegen habe ich ja grundsätzlich nichts, aber andere Staaten haben eben auch reizvolle Ganzsachen zu bieten und in den rund dreißig Jahren, die ich dieses Thema hier nun schon sammle, hat sich eben doch allerlei angefunden, was mir zeigenswert erscheint. Dabei fällt mir die Auswahl der Belege zunehmend schwerer, denn bei den häufig genutzten Wertstufen gibt es doch reichlich Material, das sich vorzustellen lohnt. Dabei versuche ich natürlich, vorrangig solche Belege zu zeigen, die nicht so häufig anzutreffen sind.

Mir ist im Übrigen kein anderes Forum bekannt, in dem die privaten Schweizer Ganzsachenumschläge so systematisch vorgestellt werden, wie ich das hier im Moment tue, auch nicht im Schweizer Briefmarkenforum. Ich werde dieses wie auch andere Themen mit Sicherheit noch längere Zeit fortführen, soweit mein Zeitkontingent dafür ausreicht. Falls du die Absicht hast, dir selber so eine Sammlung nach und nach aufzubauen, dann melde dich bei mir (schau ins Mitgliederverzeichnis des DASV), ich habe allerlei Dubletten, die man für eine Anfangssammlung sicher gut verwenden könnte; was mich selber so alles interessiert, ist überwiegend unter meinem Forumnamen einsehbar; weitere Sammelgebiete oder -interessen werden auf Nachfrage mitgeteilt.

Zum Schluss noch der Hinweis, dass ich das übliche Ausstellungswesen - auf mich bezogen - rundweg ablehne. Ich mag es überhaupt nicht, wenn irgendwelche Juroren den Ausstellern vorschreiben, wie eine Sammlung zu präsentieren ist und was da grundsätzlich alles enthalten sein muss. Ich will weder irgendwelche Preise gewinnen noch in Druckwerken lobend erwähnt werden, sondern ich möchte auf meine Art weitersammeln und die Möglichkeiten dieses Forums nutzen, einer breiten Öffentlichkeit bei Bedarf die Möglichkeit zu eröffnen, sich an dem, was ich präsentiere, zu erfreuen und Einzelne vielleicht anregen, sich ebenfalls dem jeweils vorgestellten Sammelthema zu widmen.

Ich habe heute die Gelegenheit genutzt und mich gleich noch dem nächsten Wertstempel zugewandt, aber die Vorstellung der Belege erfolgt in einem gesonderten Beitrag.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 29.01.2013 16:37:31 Gelesen: 34003# 10 @  
Die nächsthöhere Wertstufe wird mit dem Wertstempelaufdruck zu 5 Cts. in grün abgedeckt. Auch das Grün gibt es in helleren und dunkleren Farbtönen, je nach Papierhintergrund oder Intensität des Farbauftrages. Der Wertstempel sieht in etwa so aus:



Bei dieser Wertstempelart dominieren bei mir die gelaufenen Umschläge, hatte es sich doch zu der damaligen Zeit bereits herumgesprochen, dass im Geschäftsverkehr die Verwendung von vorgefertigten Ganzsachenumschlägen praktischer und zeitsparender war als das sonst übliche Procedere, einfache Umschläge erst noch mit nassklebenden Briefmarken versehen zu müsen.

Nachfolgend gibt es einzelne Bilder, bei denen ich vergessen hatte, meine Notierungen vor dem Scannen zu entfernen; ich bitte das zu entschuldigen. Einige der Umschläge tragen keinen Absender, sondern nur vorderseitige Adresszudrucke; sie waren entweder für häufigen Briefwechsel oder als Antwortumschlag vorgesehen.



PrU 7, Biscuit Pernot, Genève. Der Umschlag ist ungelaufen.



PrU 7, Ch. Besancon; Genève. Der Umschlag lief am 7.10.1908 als Ortspost innerhalb von Genf.



PrU 7, Elektrizitätswerk Arbon A.-G., Arbon. Der Umschlag lief im Jahr 1908 als Ortspost.



PrU 7, Konkursamt Rorschach. Der Umschlag ist ungelaufen.



PrU 7, A. Härtsch, St. Gallen. Der Umschlag lief im Jahr 1908 als Ortspost innerhalb von St. Gallen.



PrU 7, Antwortzudruck an die Firma des Wilh. Baumann. Der Umschlag lief am 15.7.1909 von Thalwil nach Horgen.



PrU 7, Telegraphen-Werkstätte von G. Hasler, Bern. Der Umschlag lief am 31.12.1908 als Ortspost in Bern.



PrU 7, Antwortzudruck an die Andreas Gessler AG in Basel. Der Umschlag trägt einen Poststempel aus Basel vom 21.5.1912.



PrU 7, Ammann-Staehli & Cie., Basel. Der Umschlag lief am 6.8.1908 als Ortspost.



PrU 7, Compagnie du chemin de fer, Lausanne. Der Umschlag wurde am 29.4.1908 in Lausanne gestempelt und lief als Ortspost innerhalb der Stadt.

Viele Grüße
Ingo
 
jahlert Am: 04.02.2013 15:57:47 Gelesen: 33936# 11 @  
@ Cantus [#10]

Hallo Ingo,

in der vergangenen Woche wusste ich noch nicht, was 'Privat-Umschläge' sind und dann habe ich hier ein Album mit einigen Exemplaren dieser Hundertjährigen entdeckt.

Besten Dank für dieses interessante Thema!

Jürgen
 
Cantus Am: 29.03.2013 01:01:09 Gelesen: 33664# 12 @  
Der nächste Wertstempel, genannt "Helvetia", ist auf einer Vielzahl von Umschlägen zu finden. Von den drei Wertstufen zu 10, 12 und 15 Cts. ist die zu 10 Cts. in der Grundfarbe rot (rosa bis dunkelrot) bei weitem am häufigsten anzutreffen. Obwohl ich nur eine Auswahl meiner Sammlung zeige, sind hier doch dermaßen viele Umschläge in die engere Wahl gekommen, dass ich mich entschlossen habe, sie in zwei getrennten Beiträgen hochzuladen. Doch hier zunächst der Wertstempel.



Alle Privatumschläge mit diesem Wertstempel werden PrU 8 genannt. In die engere Auswahl sind vorrangig Umschläge von Banken, von Gewerbetreibenden und der Industrie gelangt. Dabei habe ich stets versucht, zusätzlich besonders saubere Stempelabschläge zeigen zu können, was so halbwegs gelungen ist.



PrU 8, Zürcher Papierfabrik an der Sihl, gelaufen am 26.12.1908 von Zürich nach Basel.



PrU 8, vorgedruckter Antwortbrief an die Bezirksgerichtskanzlei in Trogen, gelaufen am 30.4.1908 von Grabs nach Trogen.



PrU 8, Brief mit Adressvordruck an die Herren Martel-Falck & Co., gelaufen am 25.5.1908 von Samaden (Einzeiler) nach St. Gallen. Rückseitig findet sich auf dem Umschlag der recht seltene Rasierklingenstempel von St.Gallen als Ankunftstempel.



PrU 8, Kohlenhandlung Hirter. Der Brief wurde am 14.8.1908 in Bern aufgegeben und war an die Irrenanstalt in Bellelay gerichtet. Rückseitig findet sich eine Abbildung der Kohlenart, die geliefert werden kann.



PrU 8, Bertschinger & Comp. Der Umschlag lief am 13.6.1908 von Lenzburg nach Brugg.



PrU 8, Schweizer Wagonsfabrik Schlieren. Der Brief wurde am 19.8.1908 von Schlieren nach Bern gesandt.



PrU 8, Gebrüder Hürlimann. Der Brief wurde am 30.10.1908 von Wädenswil nach Dietikon geschickt. Rückseitig ist der Umschlag mit einem reizvollen Papiersiegel verschlossen worden.



PrU 8, Maschinenfabrik Oerlikon, gelaufen am 27.8.1908 von Oerlikon nach St.Gallen. Die Art des Adressvordruckes lässt auf eine häufige Nutzung derartiger Umschläge im Geschäftsverkehr schließen.



PrU 8, Gebrüder Roth. Die Gebrüder Roth haben eine Vielzahl von verschiedenen Privatganzsachen, vorrangig im Postkartenbereich, für sich herstellen lassen. Dabei ist zu bemerken, dass reichlich ungebrauchte Exemplare am Markt sind, echt gelaufene Umschläge dagegen eher nur selten zu finden sind. Der hier gezeigte Umschlag existiert bei mir auch in gelaufener Bedarfserhaltung, allerdings ist der Anblick nicht so schön, sodass ich alternativ das ungebrauchte Exemplar zeige.



PrU 8, Pferdehaarspinnerei Schnyder. Der Umschlag lief am 17.1.1908 von Wädenswil nach Basel.



PrU 8, Seifen-Fabrik der Gebrüder Schnyder & Cie., gelaufen am 12.11.1908 von Madretsch nach St.Gallen.



PrU 8, Mechanische Schuhfabrik der Firma Walder-Appenzeller & Söhne, gelaufen am 22.8.1908 von Dietlikon nach Horgen.



PrU 8, Umschlag mit Adressvordruck an die Destillerie C. Felchlin in Schwyz.

Weitere Umschläge mit diesem Wertstempel folgen demnächst.

Viele Grüße
Ingo
 
seehaus Am: 29.03.2013 17:10:56 Gelesen: 33637# 13 @  
Hallo Ingo,

deine Ganzsacheninformationen sind sehr interessant und ich warte gespannt auf deine nächste. Besten Dank für deine Bemühungen. Mich selber interessieren die Ganzsachen aus der Schweiz.
 
Cantus Am: 30.03.2013 00:49:58 Gelesen: 33622# 14 @  
@ seehaus [#13]

Hallo,

ich habe mir deine Daten notiert; du bekommst eine Privatmail. Heute bin ich im Übrigen zu müde, um den nächsten Beitrag hochzuladen.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 01.04.2013 01:13:49 Gelesen: 33591# 15 @  
Hier kommt nun der zweite Teil; insgesamt sind es diesmal elf Umschläge mit diesem Wertstempel.



PrU 8, Weberei Sernftal A.G., gelaufen am 22.5.1908 mit vorgedruckter Adresse auf Brief von vermutlich Engi mit Ambulant-Stempel nach Winterthur.



PrU 8, Tuchfabrikation der Gebrüder Ackermann, gelaufen am 23.2.1909 von Entlebuch nach Burgdorf.



PrU 8, ein ungelaufener Fensterumschlag der Ateliers H. Cuénod S.A. in Genf.



PrU 8, Papierfabrik Biberist bei Solothurn, gelaufen am 23.4.1908 von Biberist nach Bern.



PrU 8, Vordruckbrief an die Basellandschaftliche Kantonalbank in Liestal, gelaufen am 3.6.1908 ab Bottmingen.



PrU 8, Actien-Gesellschaft der Eisen- und Stahlwerke in Schaffhausen, gelaufen am 1.5.1908 von Schaffhausen nach Basel.



PrU 8, Fensterumschlag von J. Lambercier & Cie., gelaufen am 2.2.1909 ab Genf.



PrU 8, Gebrüder Bühler, gelaufen am 14.12.1909 von Uzwil nach Schaffhausen.



PrU 8, Pury & Co., gelaufen am 19.3.1909 auf Brief mit französischem Adressvordruck von Neuchâtel nach Bâle.



PrU 8, Volksbank Interlaken, gelaufen am 22.1.1909 von Interlaken nach Bern.



PrU 8, M. Schoch & Co., gelaufen am 12.5.1908 als Einschreiben mit bildgleicher Zusatzfrankatur von Zürich nach Wetzikon.

Demnächst folgen die nächsten Umschläge mit den höheren Wertstufen.

Viele Grüße
Ingo
 
jahlert Am: 15.05.2013 17:21:33 Gelesen: 33358# 16 @  
Literatur zu den Schweizer Ganzsachen

Allen interessierten Ganzsachen-Sammlern sei der Artikel von Ulrich Fehlmann in der aktuellen Ausgabe der SBZ (Seite 246 ff) empfohlen.

Jürgen Ahlert
 
Cantus Am: 21.07.2013 14:06:51 Gelesen: 33085# 17 @  
Heute nun ein paar Umschläge der beiden höheren Wertstufen. Zunächst der Wertstempel zu 12 Cts. in ockergelb.



Leider besitze ich von dieser Art nur ungelaufene Umschläge, z.B. diese:



PrU 9, Gebrüder Roth, Variante 1



PrU 9, Gebrüder Roth, Variante 2



PrU 9, Hans Emmenegger



PrU 9, Franz Kastner



PrU 9, Max Buri.

Bei diesem Umschlag handelt es sich um einen solchen, der - mit vorgedruckter Adresse des Malers Max Buri - für einen regelmäßigen Briefwechsel des Herrn Wagner mit Herrn Buri dienen sollte, aber statt dessen offensichtlich den kürzeren Weg in eine Sammlung gefunden hat.

Schließlich gibt es noch die nächsthöhere Wertstufe von 15 Cts. in lila bis violett.



Der zuvor genannte Max Buri besaß einen ebensolchen zuadressierten Umschlag an Herrn Wagner in Lungern, wie die folgende Abbildung zeigt.



PrU 10, Herr Fr. Wagner



PrU 10, Gebrüder Roth, Variante 1



PrU 10, Gebrüder Roth, Variante 2



PrU 10, BOREL & Cie., gelaufen am 4.3.1920 von Neuchatel nach Zürich



PrU 10, Franz Kastner



PrU 10, E. Zumstein, gelaufen am 21.11.1914 mit Zusatzfrankatur von Bern nach Darmstadt.

Demnächst wende ich mich dann den Folgeausgaben der Jahre 1909 bis 1929 zu, dabei den drei Typen des Wertstempels "Tellknabe" sowie dem etwas veränderten Wertstempel "Helvietia Brustbild".

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 18.11.2013 01:37:15 Gelesen: 32582# 18 @  
Bevor ich mich den späteren Jahren zuwende, möchte ich doch erst noch Umschläge vorstellen, die gleichzeitig mehrere Wertstempel der bisher gezeigten Art tragen. Dabei gilt allgemein in den Ganzsachen-Katalogen, dass die Angabe der Wertstempelabfolge immer von rechts nach links oder von oben nach unten vorgenommen wird. Die nachstehend abgebildeten Umschläge werden daher als 2 und 10 Cts. (Kreuz/Wertziffer und Helvetia/Ausgabe 1907) in den Farben olivbraun und rot beschrieben.

Nachdem Umschläge mit mehreren Wertstempeln in früheren Ausgaben des Zumsteinkataloges laufende Nummern von 49 aufwärts hatten, werden sie nun ab PrU 200 gelistet. Alle heute vorgestellten Umschläge tragen diese erste Katalognummer, andere Umschläge mit anderen Wertstempelkombinationen folgen zu einem späteren Zeitpunkt.



PrU 200, E. Ruef, Bern



PrU 200, P. Conset-Henrioud, Yverdon



PrU 200, Paul Hodel, Burgdorf



PrU 200, F. Marti, Aarberg



PrU 200, Arnold Robert, La Chaux-de-Fonds



PrU 200, Emile F. Chavannes, Lausanne / Zürich



PrU 200, F. Moning-Haenni, Bern



PrU 200, E. Zumstein, Bern



PrU 200, Assurance mutuelle vaudoise contre les accidents, Lausanne



PrU 200, R. Hossmann-Rupf, Bern



PrU 200, C. Muriset-Gicot, Genève



PrU 200, Schweizerischer Rennverein, Bern

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 23.08.2014 22:27:38 Gelesen: 31586# 19 @  
Nach langer Pause möchte ich euch nun die nächste Wertstempelart vorstellen. Man nennt sie "Tellknabe, Type I". Das besondere Merkmal an diesem Wertstempel besteht darin, dass die Sehne der Armbrust vor dem Schaft liegt und die beiden Stufen des Podestes unten gleich hoch sind. Der gezeigte Wertstempel wurde von mir zur besseren Darstellung farblich bearbeitet, normalerweise hat er also nicht so ein dunkles Grün.



Es gibt nur die zwei Arten von Privatumschlägen zu 2 Centimes in gelboliv für das Drucksachenporto sowie zu 5 Centimes in hellgrün für den Normalversand. Ich besitze leider nur sehr wenige Umschläge dieser Ausgaben, bei den Folgeausgaben wird das dann wieder anders sein.



PrU 11, Ingenieur W. Wolf, Zürich



PrU 11, Spar- und Leihkasse Düdingen



PrU 12, Spar- & Leihkasse in Bern



PrU 12, Aktiengesellschaft DANZAS & Cie, Basel



PrU 12, Gebr. Pestalozzi & Cie, Eisenhandlung, Zürich



PrU 12, W. Wunderli, Richterswil

Viele Grüße
Ingo
 
stehhelv Am: 23.08.2014 23:01:41 Gelesen: 31584# 20 @  
@ Cantus [#4]

Hallo Ingo,

schön, dass Du Dich eines "Stiefkindes" der Philatelie angenommen hast. Meistens ist es doch so, dass die Ganzsachen nicht oder nur wenig beachtet werden. Wer hat schon den entsprechenden Katalog? Mein Zumstein Ganzsachen ist die 8. Auflage von 2001 und er reicht mir vollkommen aus. Ich weiß nicht ob es einen neueren gibt.

Deine Frage nach "Bougies" kann ich Dir erklären: Bougie ist eine stabförmige Sonde zum Dehnen und Weiten enger Körperkanäle, z.B. der Harnröhre, also ein medizinisches Gerät.

Im Beitrag [#12] zeigt Du uns einen Rasierklingenstempel. Diese Stempel nicht so sehr selten. Häufig sind sie auf den UPU-Marken Zu. 77-79 (Mi. 71-73) zu finden. Selten ist allerdings der Rasierklingenstempel von Basel. Wenn Du da einen auf Beleg oder Marke hättest, wäre ich sehr interessiert.

Bin gespannt wie´s weiter geht.

Grüße
Ulrich
 
Cantus Am: 23.08.2014 23:27:14 Gelesen: 31582# 21 @  
@ stehhelv [#20]

Hallo Ulrich,

ich habe drei verschiedene Ganzsachenkataloge der Schweiz von Zumstein, die Ausgaben von 1984, 2002 und 2010 (XI. Auflage). Das Problem dabei ist, dass Zumstein in der Ausgabe 2010 in einer Vielzahl von Fällen die Nummerierung geändert hat, zum Teil ganz erheblich. Bei den Privatganzsachen fällt das kaum ins Gewicht, aber zum Beispiel bei den Bildpostkarten haben viele Serien und innerhalb der Serien die einzelnen Bilder nun völlig neue Bezeichnungen. Das macht es für mich außerordentlich mühsam, denn bisher ist bei mir immer noch das Meiste nach der Ausgabe von 1984 sortiert. Mein letzter Zumstein-Ganzsachenkatalog hat übrigens 90 Euro gekostet, da möchte ich mir nicht ständig einen neuen kaufen müssen.

Beim Rasierklingenstempel kann ich dir - so auf Anhieb - nicht weiterhelfen. Aber da du grundsätzlich Interesse an Schweizer Ganzsachen hast, werde ich noch ein wenig davon unter einer anderen Überschrift zeigen. Hier jedoch bei den Privatumschlägen wird es erst in vielleicht drei Wochen weitergehen.

Viele Grüße
Ingo
 
stehhelv Am: 24.08.2014 12:27:50 Gelesen: 31562# 22 @  
@ Cantus [#21]

Hallo Ingo,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich muß mich dahingehend korrigieren, dass ich kein Ganzsachensammler der Schweiz bin. Was ich jedoch sammle sind die Ganzsachen der UPU-Ausgabe von 1900 und die Bundesfeierkarten bis zum Jahr 1991. Wenn ich allerdings eine schöne Ganzsache finde, kommt sie zur Auflockerung neben den anderen Belegen in die Sammlung. Dabei ist es mir egal, ob eine Serie komplett ist oder nicht, Ausnahme: BuFei und UPU.

Auf jeden Fall freue ich mich auf die nächsten Einstellungen von Dir.

Nun noch einen schönen Sonntag und immer alle Zacken an der Marke,
viele Grüße
Ulrich
 
Cantus Am: 24.08.2014 13:25:47 Gelesen: 31552# 23 @  
@ stehhelv [#22]

Hallo Ulrich,

zur UPU-Ausgabe von 1900 fallen mir nur zwei Karten in grün und rot ein, die sind leicht zu beschaffen. Und was die Bundesfeierkarten betrifft, da habe ich sicherlich ein paar Dubletten. Ich hatte dieses Thema zusammen mit einem anderen Sammler in einem anderen Forum recht ausführlich behandelt, lediglich die letzten Ausgaben muss ich irgendwann noch hochladen. Wenn es dich interessiert, gib einfach in deine Suchmaschine "Bundesfeierkarten+Cantus" ein, dann landest du mit Sicherheit bei meinem Beitrag.

Die nächsten Tage sind bei mir mit anderen Dingen gefüllt, da müssen weitere Einstellungen hier erst einmal warten. Schick mir doch einfach eine Nachricht an meine hinterlegte Mailadresse, ich melde mich dann, wenn ich wieder ausreichend Zeit habe.

Viele Grüße
Ingo
 
stehhelv Am: 25.08.2014 19:10:22 Gelesen: 31519# 24 @  
@ Cantus [#23]

Hallo Ingo,

das ist richtig, bei UPU gibt es nur zwei Ganzsachen. Für mich interessant ist jedoch außer der normalen Ganzsache: UPU mit Zusatzfrankatur/en, mit Rasierklingenstempel, Letzttag, Ersttag usw.

Kennst Du das Handbuch von Guido A. Zäch: "Bundesfeierkarten"? Falls nicht, kann ich es Dir nur empfehlen.

Freundliche Sammlergrüße
Ulrich
 
Cantus Am: 07.03.2016 15:29:41 Gelesen: 28833# 25 @  
@ stehhelv [#24]

Hallo Ulrich,

nach langer Zeit doch noch eine Antwort von mir. Das von dir empfohlene Buch ist sicher sehr interessant, ich werde es mir aber mit Sicherheit nicht beschaffen, denn ein so vertieftes Interesse an den Bundesfeierkarten habe ich schon seit etwa zwanzig Jahren nicht mehr. Ich habe zwar eine nette Sammlung mit diesen Karten, sie ruht aber in einer Ecke meiner Schweizabteilung. Vor einigen Jahren hatte ich - zusammen mit einem weiteren Sammler - in einem anderen Sammlerforum die Bundesfeierkarten so gut wie lückenlos in Wort und Bild vorgestellt, lediglich zum Ende zu, wo es so viele Varianten gibt, hatten wir dann das Projekt abgebrochen. Um diese Karten nun auch hier im Forum zu zeigen müsste ich sie alle neu einscannen, denn meine archivierten Bilder haben alle nur eine Breite von 800 Pixeln, während man hier doch größere Bilder zeigen kann. Dazu reicht aber in den nächsten ein bis zwei Jahren meine Zeit nicht aus, denn hier warten bereits Belege in vierstelliger Zahl darauf, eingescannt, formatiert und beschrieben zu werden, und zwar solche, die mir wichtiger sind als die Bundesfeierkarten.

Aber dennoch vielen Dank für den Hinweis, vielleicht hat er ja anderen Sammlern weitergeholfen.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 07.03.2016 16:21:39 Gelesen: 28826# 26 @  
Hallo allerseits,

nach langer Pause möchte ich nun damit fortfahren, euch die privaten Ganzsachenumschläge der Schweiz vorzustellen. Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte ich vor, meine Sammlung über ein Auktionshaus verkaufen zu lassen, nachdem aber wieder allerlei neue Umschläge bei mir angekommen sind, sammle ich nun, wenn auch recht zurückhaltend, auch diese Art der Privatganzsachen weiter.

Die nächste Wertstempelart ist gekennzeichnet durch die beiden Merkmale "Sehne hinter dem Schaft" und "gleichhohe Stufen", im Katalog als Type II beschrieben. Private Ganzsachenumschläge mit dieser Art des Wertstempels gibt es zu 2 Cts in gelboliv, zu 3 Cts in hell- bis dunkelblauoliv, zu 3 Cts in braunorange, zu 5 Cts in hellgrün bis grün und recht selten zu 7 1/2 Cts in grün. Der Zumstein-Katalog listet diese Umschläge als PrU 13 bis PrU 17.

Ich beginne heute mit der Vorstellung von Umschlägen der Art PrU 13, doch zunächst erst einmal ein Beispiel für den Wertstempel.



Zunächst möchte ich zwei Umschläge des Statistischen Büros der Schweizerischen Nationalbank zeigen, die im Abstand von zwei Jahren verschickt worden waren.



PrU 13, Statistisches Bureau der Schweizerischen Nationalbank, gelaufen am 24.1.1911 als Ortspost in Zürich.



PrU 13, Schweizerische Nationalbabk, Statistisches Bureau, gelaufen am 13.2.1913 an dieselbe Adresse in Zürich.



PrU 13, Basler Handelsbank, Wechselstube Zürich, gelaufen am 25.11.1909 innerhalb von Zürich.



PrU 13, Schweizerische Lebensversicherungs- und Rentenanstalt in Zürich, Abteilung Volksversicherung, gelaufen am 31.3.1910 von Zürich nach Degersheim.



PrU 13, Kugler & Co. Zürich, gelaufen am 2.3.1910 von Zürich nach Basel.



PrU 13, Weber & Co / Aarburg. Der Umschlag ist beschriftet, trägt aber keinen Poststempel.



PrU 13, Isler & Co, Pfaeffikon (Zurich), gelaufen am 27.12.1910 von Pfaeffikon nach Aarau.
Die Abbildung des Pferdes findet sich auf der rückseitigen Umschlagklappe.



PrU 13, Julius Thomann / St. Gallen, gelaufen am 30.6.1910 von St. Gallen nach Luzern.



PrU 13, Schweizerische Volksbank Bern, gelaufen am 22.12.1909 als Ortspost in Bern.



PrU 13, Fr. Stauffer, Hutmacher, Bern, gelaufen am 3.4.1910 innerhalb von Bern.



PrU 13, Freiämter Mosterei & Obstexport-Genossenschaft Muri, gelaufen am 20.11.1913 nach Basel.

Der Umschlag ist leider beschnitten.



PrU 13, Albert Kümmich Wwe, in Basel, gelaufen am 18.12.1909 als Ortspost in Basel.



Postwertzeichen-Geschäft Locher, Bern, gelaufen am 15.11.1909 von Bern nach Wien.

Umschläge mit den weiteren Wertstempeln dieser Ausgabe folgen in einigen Tagen nach.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 24.03.2017 19:46:28 Gelesen: 25789# 27 @  
Es folgen heute Umschläge mit einem Wertstempel zu 3 Cts in hell- bis dunkelblauoliv, der auf Umschlägen der Sorte PrU 14 zu fnden ist.



Ich besitze nur recht wenig derartige Umschläge und diese sind zudem recht häufig von Schweizer Banken.



PrU 14 - Banque L. Mestral, Geneve. Der Umschlag ist ungebraucht.



PrU 14 - Basler Handelsbank, Wechselstube Zürich. Der Brief lief am 2.4.1917 von Zürich nach Gossau.



PrU 14 - "Bund" Bern. Der Brief wurde am 1.9.1915 von Bern nach Neuenburg befördert.



PrU 14 - Musikschule und Konservatorium Basel. Der Brief lief am 24.11.1919 als Ortspost innerhalb von Basel.



PrU 14 - Ein Blanko-Umschlag mit vorderseitigem Aufdruck "Postfach 20548". Die Beförderung des Umschlages erfolgte am 30.3.1917 von Basel nach Liestal.



PrU 14 - Schweizerische Nationalbank / Banque Nationale Suisse / Banca Nazionale Svizzera. Der Brief wurde am 21.8.1917 innerhalb von Zürich befördert.



PrU 14 - Walthard & Wildbolz, Bern. Der Brief lief als Ortpost am 6.7.1917 innerhalb von Bern.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 20.07.2018 02:27:14 Gelesen: 18994# 28 @  
Heute folgt endlich der nächste Umschlag mit einem Wertstempel zu 3 Centimes in braunorange, Zumstein PrU 15.



PrU 15 - Basler Handelsbank / Wechselstube Zürich. Der Brief lief am 5.9.1918 als Ortspost in Zürich.



PrU 15 - A.FRANCKE / BERN. Am 17.4.1918 lief der Umschlag von Bern nach Neuhausen.



PrU 15 - Dieser Umschlag trägt vorderseitig keinen Text, aber auf der rückseitigen Umschlagklappe ist ein Hauptpostfach in Zürich als Absender eingetragen. Der Brief lief am 3.6.1919 von Zürich nach Wollerau im Kanton Schwyz.



PrU 15 - Schweizerische Nationalbank - Banque Nationale Suisse - Banca Nazionale Svizzera - Ein Brief mit Zusatzfrankatur, gelaufen als Drucksache am 16.4.1921 innerhalb von Zürich



PrU 15 - SCHWEIZER MITTEL-PRESSE - Brief vom Züricher Bureau, aber gelaufen am 6.5.1919 von Bern nach Escholzmatt, damals eine eigenständige Gemeinde im Amt Entlebuch, inzwischen Ortsteil der Gemeinde Escholzmatt-Marbach.



PrU 15 - Lediglich vorderseitiger Aufdruck des Postfachs 20548, der Brief lief am 9.9.1919 als Ortspost in Basel.



PrU 15 - Der gleiche Absender, nun aber mit Absenderzudruck Basel 1, gelaufen am 20.7.1921 von Basel nach Liestal.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 25.08.2019 02:11:13 Gelesen: 15278# 29 @  
Da an anderem Ort aktuell die Briefmarken der Serie Tellkopf behandelt werden, zeige ich euch eine kleine Auswahl privater Ganzsachenumschläge der Schweiz, sämtlich mit dem Wertstempel Tellkopf, Ausgabe 1914, 10 Cts. rot, Zumstein PrU 35.




Alphons Hörning, Bern - 8.9.1920



Gaswerk und Wasserversorgung, Bern - 25.6.1920



Heinrich Frey, Zürich - 2.11.1917



Heinrich Franck Söhne AG, Basel - 7.3.1919



Leclanché S.A., Yverdon - 2.7.1915



Metallwaren-Fabrik Wädenswil, Zürich - 9.1.1917



Walther & Müller, Bern - 2.4.1917



Walthard & Wildbolz, Bern - 6.4.1921



Verband ostschweizerischer landwirtschaftlicher Genossenschaften, Winterthur - 23.4.1921



Niederer & Cie., St.Gallen - 5.1.1918



Coffres-Forts Pecault, La Chaux-de-Fonds - 22.4.1916

Weitere Umschläge mit dem Wertstempel Tellkopf mit dieser oder anderen Farben oder Wertstufen folgen demnächst.

Viele Grüße
Ingo
 
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