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Thema: (?) (687/689) Air Mail / Luftpost - Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke
Das Thema hat 689 Beiträge:
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filunski Am: 19.12.2012 21:29:25 Gelesen: 786731# 40 @  
@ Pepe [#39]

Hallo Peter,

wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann sind ja ein Großteil all dieser Erstflug-, Sonderflug- usw. Belege (vor allem auch die ganzen teuren Zeppelinbelege) "Mache". Aber für Luftpostsammler trotzdem schön! ;-)

Das Flugzeug müsste eine Douglas DC-6 sein. Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Douglas_DC-6

Ähnlich sieht auch die DC-7 aus, zumal bei der Abbildung nicht alle Details zu erkennen sind, diese wurde aber erst ab 1953 gebaut und der Beleg ist von 1952.

Beste Grüße,
Peter
 
Rore Am: 20.12.2012 01:44:47 Gelesen: 786711# 41 @  
@ filunski [#38]

Hallo Peter,

sehr schöner Brief, so ging es wohl den meisten Anfängern, die anfingen Marken zu sammeln, da schließe ich mich nicht aus.

Hier in der Gegend gab es einen Rechtsanwalt, der nur Sondermarken verklebte und diese dann zurück bekam.

Alles frühere Jahr Bund und Berlin.

Gruß
Rore
 
filunski Am: 20.12.2012 12:32:32 Gelesen: 786689# 42 @  
@ Rore [#41]

Hallo Rolf,

ja, da hast Du wohl Recht, durch solche "Jugendsünden" gingen der Philatelie wohl viele schöne Belege verloren.

Dann mal hier einen richtigen Bedarfsbeleg (mit Zensurvermerk) aus dem Jahre 1941 von San Salvador nach Lyon im damaligen Vichy-Frankreich (unbesetztes Frankreich), aufgegeben am 2.4.



Auch rückseitig mit einem Luftpostaufkleber versehen. Dort auch zwei (Maschinen-) Eingangsstempel, einmal von Marseille Bahnhof (Gare) am 21.4. und dann der von Lyon einen Tag später am 22.4.

Der Flug ging anscheinend von San Salvador nach Marseille (Zwischenlandungen?) und dann per Bahn weiter an den Bestimmungsort.

Vielleicht hat noch jemand mehr Informationen zur Flugroute?

Beste Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 20.12.2012 21:40:29 Gelesen: 786665# 43 @  
@ filunski [#42]

Hallo Peter,

beim eben gezeigten fallen die Luftpostlabel stark auf. Habe so etwas noch nie gesehen. Will aber nochmal zu Australien Ausgaben von 1984 zurückkommen und ein Stamppack oder Präsentationspack zeigen. Das sagt noch mehr aus als die reinen Marken und die Australia Post gibt sich recht große Mühe bei der Gestaltung.
Ist natürlich ein Markt mehr.

Gruß Peter


 
saintex Am: 20.12.2012 23:49:33 Gelesen: 786649# 44 @  
@ filunski [#42]

Hallo Peter,

ein schöner Bedarfs-Luftpostbrief aus der Zeit des 2. Weltkriegs. Luftpostbriefe aus dieser Zeit erfreuen sich insbesondere unter englischen und US-amerikanischen Sammlern derzeit großer Beliebtheit und erzielen auf den einschlägigen Auktionen teilweise überraschend hohe Preise. Dazu würde ich auch den von Dir gezeigten Brief zählen.

Aufgegeben in der Hauptstadt des mittelamerikanischen Staates El Salvador am 2.4.1941 wurde der Lp.Brief nach meiner Ansicht auf der Foreign Airmail Route No. 5 von San Salvador über Guatemala Stadt-Mexiko Stadt und Tampico nach Brownsville an der Grenze zwischen Mexiko und Texas befördert [1]. Unten bei Fn. [2] habe ich einen Link zu einem zeitgenössischen Flugplan der PAA eingestellt, in dem Du eine Streckenkarte und Abflug- und Ankunftszeiten auf dieser Strecke findest.

Von Brownsville aus wurde der Lp.Brief vermutlich ebenfalls mit Luftpost nach New York befördert, wo er (wohl) um den 5.4.1941 eingetroffen ist.

Der Luftpostbrief wurde dann mit einem Flugboot der Pan American Airways von New York via Bermuda nach Lissabon befördert, vermutlich mit einem der folgenden Flüge[3]:

ab New York/an Lissabon:

7.4/8.4
10.4./11.4
12.4/15/4.[4]
16.4/18.4.[4]

Von Lissabon aus gab es im April 1941 keine Weiterbeförderungsmöglichkeit per Luftpost nach Marseille und Lyon. Dein Luftpostbrief wurde daher auf dem Landweg von Lissabon nach Marseille befördert, wo er am 21.4.1941 eintraf.

Abschließend noch ein Wort zur französischen Zensur. Der Verschlussstreifen "CONTROLE" entspricht den im Zeitraum 1940 bis 1944 gebräuchlichen Verschlussstreifen in Vichy-Frankreich [5]. Wo der Brief zensiert wurde, lässt sich leider nicht zweifelsfrei ermitteln, da der ovale Kontrollstempel, der den Verschlussstreifen mit dem Briefumschlag verbindet, nur sehr schwer lesbar ist. Diese ovalen französischen Kontrollstempel setzten sich aus einer Buchstaben-Nummern-Kombination zusammen. "WK" stand für Marseille, "WE", "WF" und "WH" für Lyon [6).

Zum Porto kann ich leider keine Erkenntnisse beisteuern. Zu den Portosätzen von El Salvador findet sich in meiner aerophilatelistischen Bibliothek leider nix.

Quellen:

[1]American Air Mail Catalogue 5. Aufl. 1981 Seite 1755ff.
[2]http://www.timetableimages.com/ttimages/pa/pa40/
[3]Edward B. Proud, Intercontinental Airmails, Vol. 1: Transatlantic and Transpacific 2008 Seite 73
[4]Die Überflüge vom 12.4./15.4. und 16.4./18.4. dauerten länger, da das Flugboot auf den Azoren zwischenlandete
[5]Dr. H.F. Stich/W.Stich/J. Specht, Civil and Military Censorship during World War II. 1993 Seite 40ff.
[6]s.o. Fn. 5

saintex
 
filunski Am: 21.12.2012 13:44:55 Gelesen: 786564# 45 @  
@ Pepe [#43]

Hallo Peter,

danke für diese weitere philatelistische Illustration zur Figur des Commander Ulm!

@ saintex [#44]

Hallo saintex,

herzlichen Dank für diese ausführlichen Zusatzinformationen, vor allem zu den Flügen!

@ alle

Wie saintex hier geschrieben hat [#44] erfolgte zu jener Zeit die Atlantiküberquerung u.a. auch mit Flugbooten der PAA (Pan American Airways). Diese sogenannten Clipper waren Flugboote des Typs Martin M-130, die PAA hatte davon drei Stück im Dienst, hauptsächlich auch im Pazifikraum eingesetzt. Auf Luftpostbelegen jener Zeit findet man auch oft den Vermerk "via Clipper" oder "Flying boat" (bei Gelegenheit kann ich dazu mal was zeigen).

Auf der folgenden Ganzsache mit Jubiläumsstempel zum 75 jährigen US Luftpostjubiläum ist auf dem Wertstempel eines dieser drei Flugboote, der "China Clipper" abgebildet.



Details zu diesem Flugzeug findet man auch hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_M-130

Beste Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 21.12.2012 18:50:45 Gelesen: 786532# 46 @  
Katapultpostbelege sind immer eine Quelle für die dem Thema zugrunde liegenden Aufkleber, Labels, Eindrucke und Vermerke.

Bei diesem Beleg vom 21.05.1933 handelt es sich um eine US-Seepostaufgabe, die vom Dampfer Bremen per Katapultflug nach Southampton und von dort anschließend per Luftpost weiter nach Deutschland befördert werden sollte. Der Flug fiel allerdings wegen eines Motorschadens des Flugzeuges aus und so konnte der Brief erst nach der Anlandung in England Richtung Deutschland in die Luft gehen.

Der Brief wurde mit 20 Cent frankiert. Davon entfallen 5 Cent auf das Briefporto und 15 Cent auf den Luftpostzuschlag. Im Hafen von New York konnten Poststücke mit US-Frankatur direkt beim Seepostamt des Dampfers eingeliefert werden, entwertet wurde mit dem Stempel U.S.GER. SEA POST / S.S. BREMEN.

Der amerikanische Aufkleber Par Avion / By Air Mail / FORM 2976 wird ergänzt durch einen vom Absender aufgebrachten Leitvermerk S.S. Bremen Catapult Flight. Der ausgefallene Katapultflug wird dokumentiert durch den roten Zeilenstempel Schleuderflug / nach Southampton ausgefallen / SEEPOST DAMPFER >BREMEN<. Zum Nachweis der Luftpostbeförderung wurde in Deutschland zuletzt noch der rote Bestätigungsstempel Mit Luftpost / befördert / Postamt 1 Hannover abgeschlagen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen



Fast hätte ich den Literaturhinweis vergessen:

Kurt Kayssner, Großer Deutscher Schleuderflug-Katalog 1933, mit Ergänzungen 1934, 1935, 1936
Erich Haberer, Katalog über die Katapultpost Teil 1: Nordatlantik
James W. Graue und Dieter Leder, German North Atlantik Catapult Flights 1929-1935
 
filunski Am: 21.12.2012 23:08:09 Gelesen: 786511# 47 @  
@ Concordia CA [#46]

Hallo Jürgen,

wahrlich, ein sehr schönes Stück!

Neben den Stempeln und Vermerken ist auch der Adressat erwähnenswert:

Kurt Kayssner, doch wohl der Autor des von Dir erwähnten "Großen Deutscher Schleuderflug-Katalogs 1933" und noch einiger anderer interessanter Bücher, sowie Verleger philatelistischer Werke?

Beste Grüße,
Peter
 
chuck193 Am: 22.12.2012 00:04:11 Gelesen: 786501# 48 @  
Schöne Weihnachten an Alle,

da es hier so viel schöne Briefe zu sehen gibt, da wollte ich Euch diesen letzten Brief von Bad Doberan auch zeigen. Diesen Aufkleber habe ich noch nicht gesehen, muss wohl neu in Deutschland sein. Der Brief kam heute an, also 10 Tage unterwegs, ich denke, dass mit Luftpost so was hätte schneller gehen können. Der Brief enthielt die letzten neuen Marken aus meinem alten Heimatland, schönes Weihnachtsgeschenk.

Schöne Grüsse,
Chuck


 
Cantus Am: 22.12.2012 00:06:16 Gelesen: 786500# 49 @  
Ein Brief vom 23.7.1947, gelaufen von Baltimore nach Kassel.



Viele Grüße
Ingo
 
saintex Am: 22.12.2012 09:53:36 Gelesen: 786467# 50 @  
@ filunski [#38]

Hallo Peter,

der Flugplatz von Kampala war in den frühen 1950er Jahren Zwischenstopp der von der britischen BOAC mit dem ersten Düsenverkehrsflugzeug, der Comet 1 beflogenen Strecke London-Johannesburg/Südafrika mit Zwischenstopps in Rom, Beirut, Khartoum, Entebbe(Kampala) und Livingstone/Sambia. Der Erstflug ab London fand am 2.5.1952 statt.

Hier ein Bild, das ich im Internet gefunden habe und das die Beladung einer Comet 1 mit Luftpost auf dem Flugplatz von Kampala in den Jahren 1952/1953 zeigt, als Deine Großtante in Uganda war. Mit etwas Phantasie kann man einen Luftpostbrief Deiner Großtante in dem Postsack erkennen, den der hintere Postmitarbeiter in der linken Hand trägt und der gleich in die wartende Maschine verladen wird. ;)

MfG

saintex


 
filunski Am: 22.12.2012 14:40:35 Gelesen: 786429# 51 @  
@ chuck193 [#48]

Hi Chuck,

10 Tage von Deutschland nach Kanada sind zwar nicht gerade schnell, aber angesichts des jahreszeitlich hohen Postaufkommens vor Weihnachten durchaus noch im Rahmen. Dein Brief wurde sehr wohl per Luftpost befördert.

Normale Briefe und Karten werden international von der DPAG nur noch per Luftpost verschickt, dabei ist es auch völlig egal ob das drauf steht oder ein entsprechender Aufkleber verwendet wird.

Auch der Aufkleber auf Deinem Brief ist ein solcher Luftpostaufkleber. Derzeit sind mir drei verschiedene Typen bekannt welche hier zum Einsatz kommen:





Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.12.2012 14:43:19 Gelesen: 786427# 52 @  
@ saintex [#50]

Hallo saintex,

sehr schön!

Nette Idee auch mit dem Postsack auf dem Bild. :-)

Wenn nicht der erste Brief drin war, dann vielleicht dieser von 1953?



Mit einem Schmunzeln,
Peter
 
T-M 123 Am: 22.12.2012 18:12:51 Gelesen: 786394# 53 @  
@ filunski [#51]

Hallo Peter,

der linke Priority-Aufkleber hat - soweit ich weiß - vor ca. einem Jahr den rechten, etwas älteren Luftpost-Aufkleber abgelöst, Restbestände werden aber noch aufgebraucht.

Der dritte, untere Aufkleber wohl ist für Paketsendungen und dergleichen vorgesehen, wo die Luftpostbeförderung weiterhin extra kostet.

Für normale Briefpost wären aus deutscher Sicht keine Luftpostaufkleber mehr erforderlich, aber auf Auslandspost werden sie weiterhin empfohlen, damit sichergestellt ist, dass die Sendungen auch im Empfängerland bzw. in eventuellen Transitländern als Luftpost behandelt wird, falls diese noch einen Unterschied machen, bzw. in Ländern, die zwischen zwei verschieden Beförderungsgeschwindigkeiten unterscheiden, als die schnellere (Priority, A-Post, 1. Klasse usw.) behandelt wird.

Angeblich sollen für Paketsendungen etc., die nicht per Luftpost befördert werden, grüne Aufkleber mit der Aufschrift "LAND / ECONOMY" existieren, um den langsameren Landweg zu garantieren. Gesehen habe ich bisher allerdings noch keinen. Grün ist aber in Ländern, die zwischen zwei verschieden Beförderungsgeschwindigkeiten unterscheiden, oftmals üblich als Kennzeichnung für die langsamere (Economy, B-Post, 2. Klasse usw.), während die schnellere (analog zur Luftpost) in blau gekennzeichnet wird.

Außerdem soll es "SAL"-Aufkleber geben für Sendungen, die per SAL (Surface Air Lifted) transportiert werden sollen. SAL ist ein Zwischending zwischen Luftpost und Beförderung auf dem Landweg: Die Sendungen werden zwischen Absenderland und Empfängerland auf dem Luftweg, innerhalb dieser Länder aber auf dem Landweg: http://en.wikipedia.org/wiki/Surface_Air_Lifted Auch so einen Aufkleber habe ich noch nie gesehen. Ich weiß auch nicht, welche Farbe er hat, glaube aber, es ist hellrosa oder so.

Um Missverständnisse auszuschließen: Ich meine Aufkleber der Deutschen Post, in anderen Ländern wird das erfahrungsgemäß teilweise ganz unterschiedlich gehandhabt.

Es ist also anscheinend nicht ganz so einfach. Das betrifft aber vor allem Sendungen, wo überhaupt noch Unterschiede gemacht werden; normale Briefpost wird wie schon gesagt in Deutschland immer als Luftpost behandelt. Vermutlich ist auch das der Grund, warum ich die genannten Aufkleber nie zu Gesicht bekomme.

Gruß
Tim
 
chuck193 Am: 22.12.2012 19:58:12 Gelesen: 786377# 54 @  
Hi Peter und Tim,

vielen Dank für die Beispiele. Den grünen, von Tim genannten für Landweg, habe ich schon gesehen, aber wo der im Moment steckt, weis ich nicht. Ich glaube der war von England. Hier mal einige weitere Beispiele.

Schöne Grüsse,
Chuck




 
saintex Am: 22.12.2012 22:06:41 Gelesen: 786358# 55 @  


Die französische Fluggesellschaft Compagnie Générale Aéropostale bot ihren Kunden ab März 1928 einen kombinierten Schiffs-/Flugpostdienst nach Südamerika an, für den sie mit dem oben abgebildeten Plakat warb. Ausgehend von Toulouse im Süden Frankreichs führte die Flugstrecke über Afrika und den Südatlantik nach Brasilien und von dort aus weiter nach Buenos Aires in Argentinien.

Da in den Anfangsjahren noch kein geeignetes Flugmaterial für die Überquerung des Südatlantiks zur Verfügung stand, wurde die Strecke von Dakar im Senegal nach Natal im Norden Brasiliens mit Schnellbooten (Avisos) überquert.

In den Wirren der Weltwirtschaftskrise 1929 ging die Aéropostale unter und musste Ende März 1931 Insolvenz anmelden. Die Reste der Aéropostale gingen in der im Oktober 1933 gegründeten Air France auf, die noch heute fliegt.

Prominentester Angestellter der Aéropostale war der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry, Autor des bekannten Romans "Der kleine Prinz". Dieses Buch (bzw. Hörbuch) liegt auch hierzulande übermorgen mit Sicherheit wieder unter vielen Weihnachtsbäumen.

Ich wünsche allen Forumteilnehmern frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2013.

MfG

saintex
 
Pepe Am: 22.12.2012 22:46:34 Gelesen: 786340# 56 @  
@ T-M 123 [#53]

Hallo an alle,

die vielen verschiedenen Luftpostlabel sind ja ein Extrasammelgebiet. Früher kamen sie ja noch naßklebend vom Bogen. Heute sicher bequemer von Rollen selbstklebend. Mittlerweile werden bei den neuen Marken blaue Luftpostmarkierungen an den Markenrand gedruckt. Das wird dann bald das Ende des Luftpostlabels sein.

Spart Arbeit und Extras und somit wird die Effizienz und letztlich auch der Gewinn für die Post erhöht. Bei den Bögen hat man mit Glück noch einen Ausgabezeitpunkt. Aber das wird alles bald Geschichte sein.



Gruß Peter
 
filunski Am: 23.12.2012 00:07:52 Gelesen: 786323# 57 @  
Schönen 4. Advent zusammen!

Ich bin ja begeistert über die vielfältigen Nuancen zu dem Thema, die hier dargestellt werden!

Sehr schön auch die Brücke, welche saintex nicht nur über den Atlantik schlägt, sondern auch vom Thema zum baldigen Weihnachtsfest.

@ T-M 123 [#53]

Hallo Tim,

danke für Deine interessanten und ausführlichen Ergänzungen zu den Aufklebern. Ich wünschte mir manchmal die heutigen "Post-Agentur" Mitarbeiter wüssten nur die Hälfte davon!

Einen deutschen SAL Aufkleber habe ich auch noch nicht gesehen, obwohl ich mit dieser Versendeart schon mehrfach Post nach Neuseeland geschickt habe (dauert allerdings gut 6 Wochen bis zur Ankunft!). Zumindest in Australien scheint es die ja wirklich zu geben wie uns Peter (Pepe) zeigt.

Dazu passend hier noch ein Neuseeländischer Luftpostaufkleber in der XXL Version. Zum Größenvergleich habe ich einen deutschen Aufkleber daneben gelegt.



Beste Grüße,
Peter
 
rostigeschiene (RIP) Am: 23.12.2012 10:20:18 Gelesen: 786277# 58 @  
Was man nicht alles findet, wenn man Zeit hat.



"VIA AEREA" diagonal in der linken, oberen Ecke auf einem Umschlag aus Buenos Aires nach New York vom 5. May 54.

Viele Grüße

Werner
 
Cantus Am: 23.12.2012 13:57:17 Gelesen: 786209# 59 @  
Hallo allerseits,

ich habe gerade vor ein paar Tagen bei einem Berliner Händler eine kleine Abhandlung in Heftform gesehen, in der Einschreibzettel mit Luftpostbezug vorgestellt und besprochen werden, also z.B. ein R-Zettel mit Inschrift Düsseldorf / Flughafen. Falls jemand Interesse an dem Heftchen hat, bitte per Mail bei mir melden, ich würde dann die Zusendung veranlassen.

Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 23.12.2012 14:40:22 Gelesen: 786203# 60 @  
Flugboote

Nochmals zurück zu den Flugbooten, unter der Bezeichnung Clipper laufend.

Hier ein Beleg dazu mit dem Vermerk (vom Absender per Schreibmaschine angebracht) by "ATLANTIC CLIPPER". Der Bedarfsbrief lief im August 1939 von Mexico City nach Bern in der Schweiz. Sehr schwach auch in der Werbefahne des oberen Maschinenstempels ebenfalls "SERVICIO AEREO" zu erkennen.



Der hier erwähnte "Atlantic Clipper" war ein Flugboot des Typs Boeing 314 wovon 12 Stück im Dienste der PanAm standen. Die 1939 ausgelieferte "Atlantic Clipper" war hier wohl auf der Route nach Europa eingesetzt.

Mehr zur Boeing 314 hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_314

Hier noch eine zeitgenössische Aufnahme eines PanAm Clippers im Hafen.



Sicher kann uns saintex noch Details zur Flugroute liefern. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 23.12.2012 14:53:02 Gelesen: 786197# 61 @  
Die Luftpostbeförderung war von Anfang an natürlich immer mit dem Risiko verbunden, dass das Postflugzeug aufgrund technischer Probleme, witterungsbedingt oder aufgrund eines Pilotenfehlers vom Himmel fiel und die Postladung dabei beschädigt wurde. Das gleiche Risiko trugen in jenen Jahren auch die wagemutigen Passagiere, die das zweifelhafte Vergnügen einer riskanten Luftreise in einem offenen Cockpit auf sich nahmen und dafür auch noch bezahlen mussten.

Wurden nach einem derartigen Flugunfall Luftpostsendungen beschädigt geborgen, erhielten sie häufig einen entsprechenden postalischen Vermerk, der die Verspätung der Zustellung und/oder die Beschädigung der Postsendung erläuterte. Derartige sog. Katastrophenpost ist bei einigen Aerophilatelisten heiß begehrt, während andere Sammler diesen verunglückten Luftpostsendungen als Sammelobjekt eher kritisch gegenüberstehen.

Der hier gezeigte Unfallbrief ist aber vorzeigbar, weil Menschen hierbei letztlich nicht zu Schaden kamen. Abgestempelt in Buenos Aires in Argentinien am 2.8.1929 gehörte der Brief zur Postladung eines Postflugzeuges, das am 11.8.1929 an der westafrikanischen Küste in der mauretanischen Wüste aufgrund eines Motorbrandes notlanden musste. Die 3-köpfige Besatzung überlebte die Notlandung zwar unversehrt, die einheimischen Mauren waren allerdings über den unerbetenen Besuch überhaupt nicht erfreut und nahmen die Besatzung gefangen. Erst nach Zahlung eines Lösegeldes wurde die Besatzung nach fünf Tagen wieder freigelassen.

Die Postsendungen wurden von den Einheimischen geplündert und anschließend in der Wüste ihrem Schicksal überlassen. Dort wurden die geöffneten Briefumschläge später von den französischen Kolonialbehörden eingesammelt und mit erheblicher Verspätung den Empfängern doch noch zugestellt. Auf die Plünderung weist der französische Kastenstempel "Correspondance aérienne / ouverte en Mauritanie" (Luftpostsendung / in Mauretanien geöffnet) hin.

MfG

saintex
 
saintex Am: 23.12.2012 14:54:22 Gelesen: 786196# 62 @  
Hier noch der Scan zu meinem letzten Beitrag.

saintex


 
filunski Am: 24.12.2012 13:02:37 Gelesen: 786143# 63 @  
Christmas Air Mail

Diesen Umschlag gab es zwar schon in einem anderen Thread zu sehen, aber wo könnte er denn noch besser hin passen, als heute in dieses Thema.

Erste offizielle Weihnachtsluftpost in Neuseeland genau heute vor 81 Jahren am 24. Dezember 1931.



Diese besonderen Weihnachtspostflüge organisierte die New Zealand Air League zu Weihnachten 1931 zusammen mit der Neuseeländischen Post und befördert wurde diese Post auf verschiedenen Routen von Piloten der Neuseeländischen Streitkräfte.

Der gezeigte Umschlag startete in Gisborne einer Stadt im Nordosten der Nordinsel in einem Flugzeug vom Typ "Desoutter", geflogen von Flight-Lieutenant Lett, zuerst nach Palmerston. Dort wurde die Post nach Auckland umgeladen in das Flugzeug von Flying Officer Buckeridge der dann von Palmerston North über Wanganui, Hawera und New Plymouth nach Auckland flog.

Die Post welche auf den verschiedenen Routen welche an diesem Tag das ganze Land abdeckten unterwegs war erhielt jeweils einen für die jeweilige Route in einer bestimmten Farbe abgeschlagenen Cachet Stempel, hier in blau-grau für den Flug ab Gisborne.

Frohes Fest,
Peter
 
filunski Am: 24.12.2012 16:15:29 Gelesen: 786121# 64 @  
@ filunski [#60]

Nachtrag zu den Flugbooten und PanAM. Hier, eben entdeckt, eine schöne Seite dazu: http://www.everythingpanam.com/B314.html

Merry Christmas,
Peter
 

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