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Thema: (?) (687/689) Air Mail / Luftpost - Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke
Das Thema hat 689 Beiträge:
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Pepe Am: 30.12.2012 13:50:38 Gelesen: 782436# 90 @  
@ saintex [#88]

Mein lieber saintex !

Laß uns ein Drehbuch schreiben und dann bringen wir ein Politthriller raus. Mit den Millionenerlös kaufen wir dann Marken und Luftpostbelege. Kann leider nichts weiter über den Brief sagen. Der führt ein jahrzehntelanges Schattendasein in irgend einem alten Album. Erst jetzt in diesem schönen Forum macht ein Blick in den abgestandenen Büchern Sinn.

Die DDR wird sicher oft ein wenig unterschätzt. Vom Ostblock wird sie wohl wirtschaftlich die Nr. 1 gewesen sein. Und die Weichmark ist natürlich ideal für den Export gewesen. Habe als Elektromensch auch an Schaltschränken geschraubt, welche in 40 Ländern verkauft wurden. Auch in den arabischen Raum. Habe in der Familie eine Außenhandelskauffrau, welche jährlich auf der Leipziger Messe für hohe Beträge reichlich Geschäfte gemacht hat.

Vielleicht hatten die Ostdeutschen zu manchen Auslandspartnern gar bessere Kontakte, wie der Westen. Ich glaube allerdings mehr an die Währungswirkung der DDR Weichmark. Mal einige moderne Belege aus der "Werbeabteilung"



Nette Grüße und ein Dank Euch allen
Pepe
 
saintex Am: 30.12.2012 20:52:23 Gelesen: 782406# 91 @  
Erste Luftpost in Europa ?

Wann erfolgte eigentlich die erste planmäßige Luftpostbeförderung in Europa ?

Da gibt es, je nach Land, unterschiedliche Antworten. Großbritannien beantwortet diese Frage für sich. Die erste planmäßige Luftpostbeförderung erfolgte danach in Großbritannien aus Anlass der Krönung von König George V in Westminster Abbey am 22.6.1911.

In der Zeit von 9.9.1911 bis 15.9.1911 wurde Luftpost von London nach Windsor und zurück befördert. Zur Luftpostbeförderung zugelassen waren allerdings nur spezielle vorgedruckte Postkarten und Briefumschläge. Hierzu ein link, der die aerophilatelistischen Ereignisse aus britischer Sicht schildert.

http://peterjennings.co.uk/articles/aeriel0811.pdf

Und eine von London nach Windsor beförderte Luftpostkarte, abgestempelt in London am 14.9.1911 mit dem speziellen Luftpoststempel. Eigentlich sind diese Luftpostkarten keine Raritäten und normalerweise für "kleines Geld" auf den einschlägigen Auktionen zu haben, da relativ große Postmengen befördert wurden. Bei der hier gezeigten Luftpostkarte gibt es allerdings eine kleine Besonderheit. Versandt wurde diese Luftpostkarte von einem deutschen Touristen(?) nach Berlin. Daher auch mit dem zeitgenössischen Porto für Auslandspostkarten in Höhe von 1 d frankiert.



saintex
 
Kalmimaxiss Am: 31.12.2012 09:33:19 Gelesen: 782363# 92 @  
Zum Thema passend:

Ein LP-Einscheib-Brief aus Israel nach Polen, mit eingedrucktem Luftpost-Label, in Polen wegen der politischen Aussage der Israel-Marken mit einem Retourstempel "Non admis." versehen. Dieser Beleg gehört zum Sammelgebiet "Postkrieg".


 
T1000er Am: 31.12.2012 10:21:52 Gelesen: 782357# 93 @  
@ Kalmimaxiss [#92]

Ein interessanter Beleg! Stein des Anstoßes dürfte jedoch nur die mittlere Marke gewesen sein. Die Straße von Tiran bzw. die Insel Tiran war in der Tat zur damaligen Zeit, von 1967 bis 1982, von Israel besetzt. Stichwort: Sechstagekrieg! Wer die Insel Tiran besitzt hat gleichzeitig die Kontrolle über den für Israel wichtigen Hafen Eilat. Weitere Infos dazu gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Tiran

Der auf dem Umschlag befindliche "Einschreiben-Postfreistempel" stammt übrigens von einer Francotyp-Maschine.

Gruß,
T1000er
 
Kalmimaxiss Am: 31.12.2012 10:45:52 Gelesen: 782348# 94 @  
@ T1000er [#93]

Mir liegt die Abbildung eine ähnlich behandelten Briefes vor, der nur mit der Klage-Mauer frankiert ist. Soweit ich weiss, sind die Marken "Strasse v.Tiran und Klagemauer" zusammen zum Gedenken an die Siegesfeierlichkeiten 1968 erschienen, deshalb vielleicht die gleiche Behandlung?


 
T1000er Am: 31.12.2012 11:01:45 Gelesen: 782341# 95 @  
@ Kalmimaxiss [#94]

Damit kannst Du sogar Recht haben! Ich bin zwar kein Israel-Fachmann, aber die Klagemauer liegt ja wohl im Ostteil von Jerusalem und wurde ebenfalls beim Sechstagekrieg erobert! Darüber hinaus wird Jerusalem wohl eh ein ewiger Zankapfel zwischen Israel und den Palestinensern bleiben. Geteilte Städte braucht aber auch so richtig wirklich Niemand!

Gruß,
T1000er
 
saintex Am: 31.12.2012 17:50:51 Gelesen: 782315# 96 @  
Die drei Werte auf Kalmimaxiss erstem Brief wurden zusammen am 16.8.1967 zum Gedenken an den militärischen Sieg der israelischen Streitkräfte im sog. Sechstagekrieg im Juni 1967 verausgabt (Scott 345-347).

Die grüne 0.40 I.L. Marke symbolisiert den casus belli, die ägyptische Sperrung der Straße von Tiran für die israelische Schifffahrt. Die Marke zeigt einen Blick auf die Straße von Tiran von Scharm El-Scheich aus gesehen mit der Insel Tiran im Hintergrund. Zwei Schiffe unter israelischer Flagge fahren in Richtung des Hafens von Eilat.

Die violette 0.80 I.L. Marke symbolisiert hingegen das politische Ergebnis des Krieges aus israelischer Sicht: Die Klagemauer (bei Nacht) nunmehr unrevidierbar Teil Israels. Symbolträchtig auch das Bibelzitat auf dem Tab des 0.80-Wertes: and my eyes and my heart shall be there perpetually. Das braucht man nicht zu übersetzen.

Während die israelische Offensive im Sechstagekrieg dort als völkerrechtlich gerechtfertigter Präventivschlag gesehen wird, war Israel nach der - u.a. damals auch von Polen vertretenen - Gegenansicht im Sechstagekrieg der Aggressor und die drei Briefmarken verherrlichten daher eine militärische Aggression, was nach der im polnischen Retour-Stempel zitierten Bestimmung des UPU-Vertrages unzulässig war.

Ein Beleg, der zum Jahreswechsel nachdenklich stimmt.

saintex
 
filunski Am: 01.01.2013 15:46:08 Gelesen: 782195# 97 @  
Frohes neues Jahr allen Luftpostfreunden und hier Mitlesenden!

@ saintex [#91]

Hier noch eine Ergänzung zu der ersten europäischen (?), zumindest aber britischen Luftpostbeförderung. Ein Jubiläumsumschlag anlässlich des 50. Jubiläums dieses Ereignisses im September 1961.

Diesen ziert auch noch ein gut zum Thema passender Aufkleber/Marke der B.E.A. (British European Airways, Vorläufer der heutigen British Airways) zu 11 Pence mit einem "Sonderstempel" der Fluglinie.

Auch in dem Klischee des Maschinenstempels wird dieses Ereignis nochmals gewürdigt und einer der beiden damals beteiligten Flugzeugtypen, ein Farman Doppeldecker, abgebildet.



Beste Neujahrsgrüße,
Peter
 
saintex Am: 01.01.2013 22:05:46 Gelesen: 782133# 98 @  
Hallo Forum,

bevor wir morgen wieder alle in die Hände spucken, um das Bruttosozialprodukt zu steigern und den von unserer Kanzlerin prognostizierten harten Zeiten entgegen zu gehen, hier noch ein Luftpostbrief, der seine harten Zeiten bereits hinter sich hat.

Der Lp.brief wurde am 9.7.1941 von Frau La Roche-Santo im idyllischen Schramberg im Schwarzwald aufgegeben. Adressiert war der Brief an die Eheleute Santo in New York, offensichtlich Verwandte der Absenderin. Der Lp.brief ist mit 0.95 RM portogerecht frankiert: 0.25 RM Auslandsporto, 0.30 RM R-Gebühr und 0.40 RM Luftpostzuschlag pro 5 Gramm für die Luftpostbeförderung nach New York.

Wahrscheinlich um dem Empfänger eine Freude zu machen frankierte die Absenderin den Brief mit Sondermarken, hier aus D.R. Mi. 773 bis 778, wenn ich das richtig sehe. Ein schwerer Fehler, wie sich noch herausstellen sollte.

Auf die Frage von Frau La Roche-Santo, wann mit dem Eingang ihres Luftpostbriefes in New York zu rechen sei, antwortete der freundliche Postbeamte nach Einblick in die aktuelle Luftpostliste (Stand: 5.5.1941), dass die Laufzeit eines Luftpostbriefes nach New York 5-7 Tage betrage. Da hatten allerdings der Postbeamte und Frau La Roche-Santo die Rechnung ohne den Wirt, d.h. hier die britische Zensur gemacht.

Zunächst durchlief der Luftpostbrief allerdings problemlos die deutsche Zensur in Frankfurt am Main (Kennbuchstabe "e" im deutschen Zensurstempel) und wurde an einem der folgenden Werktage von der Lufthansa auf der werktäglich beflogenen Strecke Stuttgart nach Lissabon befördert: ab Stuttgart 10.30 Uhr, an Lissabon 20.00 Uhr. Dort wartete bereits ein Clipper-Flugboot der Pan Am, um den Luftpostbrief von Frau La Roche-Santo über Horta auf den Azoren und die Bermuda-Inseln nach New York zu befördern.

Dem stand jedoch auf den Bermuda-Inseln die britische Zensur in Person des britischen Zensors Nr. 6048 entgegen. Obwohl die Vereinigten Staaten im Juli 1941 noch neutral waren, beanspruchten die Briten für sich das Recht, aus Europa eintreffende Luftpost in Bermuda zu zensieren. Von der britischen Zensur wurde auch der Luftpostbrief von Frau La Roche-Santo erfasst und beschlagnahmt. Nachdem es sich um einen Postaustausch unter Privatpersonen handelte, hatte die Beschlagnahme ihren Grund nach meiner Ansicht in der Sondermarkenfrankatur, da die Briten hierin einen Transfer finanzieller Mittel aus einem Feindstaat sahen. Begründung: Der Empfänger konnte die Sondermarken durch Verkauf wieder zu Geld machen.

Nach Kriegsende wurde der Luftpostbrief von Frau La Roche-Santo im Februar 1946 von den britischen Behörden wieder freigegeben und erreichte ausweislich der auf der Rückseite angebrachten Ankunftsstempel New York am 5.3.1946. Dort konnte er den Empfängern jedoch nicht mehr zugestellt werden, da diese zwischenzeitlich unbekannt verzogen waren.

Deshalb erhielt der Luftpostbrief auf der Vorderseite einen entsprechenden RETURN TO SENDER Stempel. Allerdings traf der Brief erst zwei Jahre später mit Schiffspost in Deutschland wieder ein und erhielt hier zunächst den Ankunftsstempel von Bremen und schließlich, am 22.4.1948 den Ankunftsstempel von Schramberg. Nachdem die Absenderin am nächsten Tag vom Postboten benachrichtigt worden war, konnte der Brief seine fast 7-jährige Reise beenden.

Fazit: Hätte Frau La Roche-Santo mal lieber normale Freimarken verklebt. ;)

Literatur

Peter A. Flynn, Intercepted in Bermuda - The censorship of Transatlantic Mail during the Second World War, Chicago/USA 2006
Karl-Heinz Riemer, Die Überwachung des Auslandsbriefverkehrs während des II. Weltkriegs, Düsseldorf 1979
Horst Landsmann, Die Zensur von Zivilpost in Deutschland im 2. Weltkrieg, Gröbenzell 2008
Edward. B. Proud, Intercontinental Airmails, Vol. 1: Transatlantic and Pacific, Heathfield/GB 2008
Luftpostliste Stand: 5.5.1941, herausg. vom Reichspostministerium

saintex


 
filunski Am: 05.01.2013 12:26:01 Gelesen: 782027# 99 @  
Hallo zusammen,

nun wollen wir dieses Thema nicht wieder einschlafen lassen!

Nach dem höchst interessanten Beleg von saintex [#98] hier ein zwar nicht so schöner und auch modernerer Beleg, der aber bei genauer Betrachtung einiges erzählen kann.

Luftpost(Express-)brief von Venezuela nach München im März 1969.



Viele Stempel!

Aber mal der Reihe nach.

Aufgegeben wurde der Brief von Hans Peter Klotzbach, Kapitän des Kreuzfahrtschiffes MS Europa (1) am 21.3.1969 in La Guaira, Venezuela (roter Maschinenstempel). La Guaira ist eine bedeutende Hafenstadt und "Eingangstor" nach Venezuela von See her. Dort machte wohl die MS Europa Station auf ihrer Kreuzfahrt.

Der Brief wurde mit einem Stempel für Einschreiben versehen und mehrfach deutlich mit den Hinweisstempeln für Expressversand gekennzeichnet. Die Nummernstempel (24841 und 2594) sind mir unbekannt. Dann noch ein Teilabschlag eines grünen, mir ebenfalls unbekannten Stempels aus München vom 24.3.1969.

Mehr dazu aber noch auf der Rückseite:



Aus La Guaira ging der Brief zunächst zum nahegelegenen Flughafen der Hauptstadt Caracas, zum "Aeropuerto de Maiquetia". Der entsprechende Rechteckstempel hier ebenfalls mit Datum vom 21.3.1969 abgeschlagen.

Von dort dann per Flugzeug nach Deutschland, nach Hamburg, Ankunftstempel von Hamburg Flughafen am 23.3.1969, morgens 8 Uhr. Dann ging es wohl per Bahn nach München.

Ankunft dort im für Eilpostsendungen zuständigen Telegraphenamt (München TA) noch am Abend des 23.3., 20 Uhr (Handrollstempel). Jetzt blieb der Brief dort aber noch bis zum Abend des nächsten Tages (warum?), 24.3. liegen, wie der erneute Handrollstempelabdruck zeigt.

Der 23.3. war ein Sonntag wie ein Blick in den Kalender zeigt, aber warum dann am darauffolgenden Montag den 24.3. nicht sofort ausgeliefert wurde, bleibt noch offen.

Noch schwach zu erkennen ein Kreisstempel mit der Zahl 138, dies müsste der Stempel des Münchner Postboten sein, der den Brief schliesslich beim Empfänger, Frau Elisabeth von Dallwitz, auslieferte.

Frau von Dallwitz war oder wurde später die Ehegattin des Kapitäns Klotzbach.

Beste Grüße,
Peter
 
T1000er Am: 05.01.2013 13:31:50 Gelesen: 782018# 100 @  
@ filunski [#99]

Der grüne Stempel könnte vermutlich ein Zollamt-Stempel sein! Gewissheit bringt aber nur ein komplettes Vergleichsexemplar!

Jedenfalls ein interessanter Beleg! Schade sind lediglich die 3 Klebestreifen auf der Rückseite. Am besten ein Stück Papier in den Umschlag legen, damit das Lösemittel im Kleber nicht noch irgendwann auf die Vorderseite durchschlägt.

Gruß,
T1000er
 
saintex Am: 05.01.2013 18:34:20 Gelesen: 781996# 101 @  
So einen schönen "Adelsbrief" vom Kapitän des Traumschiffes wie Peter kann ich heute zwar nicht bieten. Mein Erstflugbrief ist eher unscheinbar und erst auf den zweiten Blick als solcher zu erkennen. Dafür hat er einen interessanten flughistorischen Hintergrund.

Dass die us-amerikanische Fluggesellschaft Pan American Airways (PanAm) im Jahre 1939 eine regelmäßige Post-, Fracht- und Passagierlinie zwischen den USA und Europa einrichtete, die mit Flugbooten beflogen wurde, wurde hier schon mehrfach erwähnt [#60]. Weniger bekannt ist, dass auch die britische Konkurrenz Imperial Airways im Jahr 1939 eine regelmäßige Post- und Frachtlinie über den Nordatlantik von Southamton über Foynes/Irland, Botwood/Neufundland und Montreal/Canada nach New York eröffnete. Der Erstflug in Richtung Amerika fand am 5./6.8.1939 statt, der Rückflug erfolgte vom 9.-11.8.1939.

Der hier gezeigte Luftpostbrief wurde auf dem Erstflug am 5./6.8.1939 transportiert. Zu erkennen ist dies allerdings nur am Abgangsstempel von London 4.8.1939 und am Ankunftsstempel von Montreal vom 6.8.1939.



Die Imperial Airways setzte auf ihrer Nordatlantikroute Flugboote des Typs Short S 30 ein. Da die Reichweite dieser Flugboote grundsätzlich nicht für einen transatlantischen Flugverkehr ausreichte wurden diese Flugboote für eine Betankung in der Luft umgerüstet. Nach dem Start in Foynes/Irland (Hinflug) bzw. Botwood/Neufundland (Rückflug) wurden die Flugboote in der Luft von einem als Tankflugzeug umgerüsteten Bomber des Typs Handley Page Harrow betankt und erhielten so die für eine Atlantiküberquerung notwendige Reichweite.

Hier ein Bild, das den Betankungsvorgang zeigt.



Da diese Art der Luftbetankung als zu gefährlich für den Passagierverkehr angesehen wurde, beförderten die Flugboote der Imperial Airways - anders als die der PanAm - nur Post und Fracht. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde der Nordatlantikdienst der Imperial Airways nach 8 erfolgreichen Hin- und Rückflügen Ende September 1939 eingestellt.

saintex
 
filunski Am: 05.01.2013 19:10:56 Gelesen: 781986# 102 @  
@ saintex [#101]

Hallo saintex,

Super Beitrag!

Nicht nur der "anscheinend so unscheinbare" Brief, insbesondere auch der flughistorische Hintergrund sind sehr interessant. Dass die damals noch in den Kinderschuhen steckende Luftbetankung auch für den zivilen Flugverkehr ausprobiert wurde, war mir völlig neu (Danke für die Aufklärung!). Persönlich kannte ich diese nur aus der Militärfliegerei.

Beleg kann ich dazu leider keinen zeigen, aber um den Beitrag nicht völlig "unbebildert" zu verlassen hier ein Schnappschuss zum Thema Luftbetankung aus meiner eigenen Vergangenheit.



Beste Grüße,
Peter

PS: Auch wenn man es nicht sieht, an Bord der oberen Phantom (37+79) befand sich eine Posttasche mit Dienstpost für Goose Bay, Kanada, womit das Bild hier im Thema nicht ganz fremd ist! :-)
 
saintex Am: 05.01.2013 22:19:48 Gelesen: 781956# 103 @  
Hallo Peter,

was philaseiten nicht alles zutage fördert. Während Du in einer Höhe von 30.000 Fuss über dem Atlantik die dünne klare Luft der Stratosphäre geatmet hast, habe ich mich 10.000 Meter tiefer als Ausbilder im Luftwaffenausbildungsregiment 5 (allerdings ohne Posttasche mit Dienstpost) mit dem "Luftwaffen-Nachwuchs" in den morastigen Niederungen der Diepholzer Heide gesuhlt. :-)

Asi es la vida, lo que no mata, engorda

Beste Grüße

Wolfgang
 
filunski Am: 06.01.2013 11:09:08 Gelesen: 781922# 104 @  
@ saintex [#103]

Hallo Wolfgang,

ja, "so ist das leben, was uns nicht ...". So kamen wir also nun beide von der Luftwaffe zur Luftpost!

Deine Höhenangabe zu meinem Foto ist sehr genau und dabei fiel mir ein weiterer Beleg ein, welcher eine Höhe erreichte in die "normale Luftpost" normalerweise nicht vordringt.

Dieser Beleg befand sich schon ein gutes Stück in der Stratosphäre, in einer Höhe von 50.000 Fuß (über 15 km). Dort hin kam er an Bord einer Phantom der Deutschen Luftwaffe (siehe Briefaufdruck) anlässlich eines 25 jährigen Geschwaderjubiläums in Neuburg an der Donau.



Dies nur ein kleiner Abstecher in luftige Höhen über der Luftpost! :-)

Beste Grüße,
Peter
 
Rore Am: 06.01.2013 11:14:57 Gelesen: 781921# 105 @  
@ filunski [#104]

Hallo Peter,

auch wenn der Beleg nicht den normalen Weg ging, so doch ein schönes Stück.

Gruß
Rore
 
filunski Am: 07.01.2013 17:12:58 Gelesen: 781876# 106 @  
Hallo zusammen,

dann mal wieder ein paar Etagen tiefer und einige Jahre zurück.

Folgenden sehr schönen Brief erhielt ich großzügigerweise von einem geschätzten Mitglied dieses Forums, der gerade zur "Überwinterung" im Süden Europas weilt und uns vielleicht von dort ein wenig beobachtet (schöne Grüße an "Didi"!).

Luftpostbrief als Einschreiben von der Schweiz nach Luxemburg im Juli 1930. Sehr schön frankiert mit den damals gültigen Schweizer Luftpostmarken, insgesamt für 1,60 Schweizer Franken. Diesen Betrag hat auch jemand wie rechts oben noch schwach zu lesen ist so berechnet.



Aufgegeben vom Elektriker Gut am 28.7.1930 gegen abends beim Postamt Neuhausen (bei Schaffhausen), adressiert an Herrn Selzner in Differdingen, Luxemburg. Von Neuhausen gelangte der Brief dann am nächsten Morgen zum Flugplatz Zürich, wo er der Luftpost übergeben wurde. Diese ging wie uns die Ankunftsstempel auf der Rückseite verraten noch am selben Tage ab:



Per Flugzeug ging es nach Paris, Ankunft noch am selben Tag, 29.7. Wie es dann von Paris nach Luxemburg weiter ging kann ich nicht sagen (Bahn?)

Der Brief kam am nächsten Morgen, 30.7. beim Postamt "Luxembourg Ville III" an und gelangte von dort aus noch am selben Tage an den Zielort Differdingen/Differdange.

Beste Grüße,
Peter
 
Wellensittich Am: 08.01.2013 14:09:54 Gelesen: 781849# 107 @  


Süd-Afrika Januar 2013



Lustpostmarken von 2012:

Oben rechts war glaube ich China
Unten rechts weiß ich nimmer mehr, zu 90% aus Europa
Unten links war Australien
Unten links Europa (glaube Belgien).
 
filunski Am: 08.01.2013 17:02:18 Gelesen: 781836# 108 @  
@ Wellensittich [#107]

Hallo Wellensittich,

ich glaube, bei Deiner "Nummerierung" geht es ein wenig durcheinander.

Unten links ist Belgien, und unten rechts ist Australien.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 08.01.2013 17:22:57 Gelesen: 781829# 109 @  
Liebe Luftpostfreunde,

hier kommt eine echte "Kopfnuss" (zumindest in Ermangelung chinesischer Sprachkenntnisse).

Ein Luftpostbrief (vermute ich zumindest anhand des Aufdrucks links unten) aus China aus dem Jahr 1989.

Das war's auch schon, mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen! :-(

Vorderseite



Rückseite



Auf der Vorderseite rechts oben befindet sich ein Aufkleber mit schwarzer Wertangabe "860", Automatenpostwertzeichen oder ähnliches?

"Alle zweckdienlichen Hinweise" zu diesem Brief werden gerne jederzeit dankend angenommen! ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 08.01.2013 22:34:29 Gelesen: 781796# 110 @  
Nun wieder ein 'AUSSIE' der auch Fragen offen läßt. Sind die Kreuzstriche bei den Einschreiben irgendwo geregelt, oder darf da jeder Beamte sein eigenen Stil fahren? Hier rote und blaue Linien.

Wie heißt das Kleingedruckte oben auf dem EXPRESS Label? Die Ankunftstempel sind doch verschiedene?

Die Zahlenstempel sagen mir leider nichts. Wer weiß mehr? Freue mich schon auf Antwort.



Nette Grüße
Pepe
 
Wachauer Am: 09.01.2013 00:29:42 Gelesen: 781781# 111 @  
@Pepe,

Sind die Kreuzstriche bei den Einschreiben irgendwo geregelt, oder darf da jeder Beamte sein eigenen Stil fahren? Hier rote und blaue Linien

Einschreibebriefe wurden einheitlich mit blauer Farbe durchkreuzt und Expressbriefe mit roter Farbe. Hier eben Einschreiben und Express. Ist doch sehr dekorativ vom Postbeamten interpretiert, oder?

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
Sachsendreier53 Am: 09.01.2013 11:24:56 Gelesen: 781764# 112 @  
Ein Retour-Luftpostbrief aus 7260 Oschatz (Sachsen) vom 18.12.1992 nach Kanada. Der Luftpostaufkleber stammt aus den 1980-er Jahren.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Cantus Am: 09.01.2013 12:22:35 Gelesen: 781757# 113 @  
Hier ein Brief aus Schweden, befördert am 8.11.1990 mit Luftpost nach Israel. Der Brief trägt einen Luftpostaufkleber in zarter Farbe, gerade so, wie auch die meisten Marken aus Schweden farblich zurückhaltend gestaltet sind.



Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 09.01.2013 17:07:40 Gelesen: 781739# 114 @  
@ Pepe [#110]

Hallo Peter,

netter Beleg, vor allem diese "Kreuzstiche", die Gerhard sehr schön erklärt hat (Danke!), sieht man so nicht oft. Das Handgeschriebene auf dem Einschreibezettel ist der Name des Aufgabepostamts "West Melbourne" (siehe auch vorderseitige Tagesstempel).

Die rückseitigen Zahlenstempel bereiten mir auch Kopfzerbrechen:

630? hat eventuell mit dem Expressbrief zu tun?

Die 33 könnte ein Briefträgerstempel aus Düsseldorf sein, ich weiß nicht, ob dort solche Stempel in Gebrauch waren. Vielleicht gibt es hier einen Kenner Düsseldorfer Posteigenheiten der mehr dazu weiß?

Die Düsseldorfer Ankunftsstempel (Handroller) sind zumindest zu zwei unterschiedlichen Zeiten angebracht worden.

Beste Grüße,
Peter
 

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