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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1100 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 16.09.2015 22:41:48 Gelesen: 554891# 351 @  
@ 10Parale [#350]

Lieber Freund,

die Geschichte von Ismail ist sehr wechselvoll: Ich kopiere aus Wikipedia:

"Die Genuesen bauten hier im 12. Jahrhundert eine Festung, die bis 1484 zum Fürstentum Moldau gehörte. Sultan Bayezid II. eroberte die Festung, und von 1484 bis 1812 waren die Stadt und die Festung Teil des Osmanischen Reichs. Sie wurden am 6. August 1770 von den Russen erobert und nach der Wiederbesetzung durch die Türken am 22. Dezember 1790 von Alexander W. Suworow erstürmt und zerstört; nach der erneuten türkischen Besetzung wurden Stadt und Festung am 26. September 1791 zum dritten Mal von den Russen genommen.

Von 1812 bis 1856 und von 1877 bis 1917 gehörte die Stadt zum russischen Gouvernement Bessarabien, wo auch ein Teil der russischen Donauflotte stationiert war. Ismajil wurde mit der 1810 nahe dabei gegründeten Stadt Tutschkow (Тучков), nach dem Frieden von Bukarest 1812 unter dem Namen Ismajil vereinigt.

Die Festungswerke der Stadt wurden gemäß dem Pariser Frieden 1856 geschleift. Von 1856 bis 1877, von 1918 bis 1940 und während des Zweiten Weltkrieges von 1941 bis 1944 gehörte Ismajil zu Rumänien. 1940/41 und ab 1944 gehörte es zur Ukrainischen SSR der Sowjetunion bzw. seit 1991 zur unabhängigen Ukraine. Anfangs war es Hauptstadt der Oblast Ismajil, die bereits im Februar 1954 aufgelöst und der Oblast Odessa einverleibt wurde."

Für Rumäniensammler gehört Ismail also, streng genommen, nur wenige Jahre wirklich dazu. Im Jahre 1865 wurde meines Wissens erstmals ein Stempel "ISMAIL" eingesetzt (vgl. Buch Dragomir, fig. 401 auf Seite 100). Ich zeige den schönen Agrafen-Stempel hier auf einem markenlosen Amts-Brief von 1867 von Ismail nach Galatz:



Rückseitig finden wir den Ankunftsstempel "GALATZ 12 / 2" Allerdings kein A 65-Stempel, sondern der alte M 1-Stempel (ab 1858).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.09.2015 22:59:33 Gelesen: 554887# 352 @  
@ 10Parale [#350]

(Forts. zu Beitrag [#351])

Meines Wissens war der Fingerhutstempel ("Degetar") erst der zweite, den Ismail herausgab. Interessant: den Stempel gibt es auf zwei Schreibweisen: ISMAIL (vgl. fig. 548, Dragomir, Seite 111) und JSMAIL (fig. 549).



Dieser Brief vermag die Herzen der Sammler vielleicht eher begeistern als der Brief in Beitrag 351. Am 28. April 1873 wurde der Brief von Ismail auf die lange Reise geschickt: via Wien und Triest wurde der Beleg nach Corfu (Griechenland) transportiert. Dort wurde das Porto erhoben: 100 Lepta, wie bereits mit rot vermerkt wurde.

Rückseitig finden wir tatsächlich Transitstempel von Wien (2/5) Triest (3/5) und KERKYRA (28 APR). Das seltsame Datum (28.4.) erklärt sich durch den unterschiedlichen Kalender (gregorianisch, in Griechenland: julianisch).

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 18.09.2015 20:38:44 Gelesen: 554766# 353 @  
@ Heinz 7 [#351]

Hallo lieber Kollege,

die Angaben von Wikipedia decken sich nicht ganz mit den Angaben von Calin Marinescu in seinem Werk "OFICIILE, AGENTIILE SI GARILE POSTALE ROMANE 1850 - 1950" aus dem Jahr 1999 - Wikipedia nennt als Zugehörigkeit Ismails zu Rumänien den Zeitraum von 1856 - 1877.

Marinescu gibt als "Perioada de functiionare" - der Postämter in Ismail, also den Zeitraum, in dem die rumänischen Postämter in Ismail in Betrieb waren an von 1856 - Oktober 1878.

Immerhin 10 Monate länger als wie bei Wikipedia.

Im Jahre 1865 wurde meines Wissens erstmals ein Stempel "ISMAIL" eingesetzt

So müssten wir uns nun auf die Suche machen nach Stempeln aus dem Zeitraum ´von 1856 bis 1865, wie spannend.

Tatsächlich zeigt unser Freund Kiriac Dragomir in seinem bereits mehrfach erwähnten Werk "Stampilografie Postala" auf Seite 72 fig. 223 einen extrem teuren Brief, freigemacht mit 4 Marken x 40 Parale (Michel Nr. 6) und drei Stempel PM52 "ISMAIL" in kyrillischer Schrift vom 30. Januar 1859 von Ismail nach Iassi an "den türkischen Gasthof in Jassy".

Diesen Stempel zeige ich hier in einer Abbildung. Ismail gehörte zu jener Zeit also zu Rumänien.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 18.09.2015 23:35:02 Gelesen: 554747# 354 @  
@ 10Parale [#353]

Bravo!

Du hast recht, ich habe die anonymen FRANCO-Stempel nicht beachtet! Was lesen wir dazu im Handbuch 1994 Heimbüchler?

"Nach dem Frieden von Paris 1856 musste Russland den südlichen Teil Bessarabiens abtreten, der an die Moldau fiel. So kamen zu den 14 Postämtern der Moldau noch die neuen Ämter BOLGRAD, CAHUL und ISMAIL hinzu" (siehe Seite 32).

Der Stempel von Ismail ist sehr selten! Meines Wissens hatte auch Grossmeister Heimbüchler diesen Stempel nicht in seiner Grand Prix-Sammlung.

Im Stempelbuch von Dragomir finden wir übrigens 18 "PM52"-Stempel. Wie gelangen wir zu dieser Zahl?

14 Postorte der Moldau
+ 2 weitere Stempel: GALATI + IASI hatten je zwei Stempel
+ 2 ex Bessarabien (1856): CAHUL+ISMAIL. (Von Bolgrad scheint kein solcher Stempel bekannt!)

Neben dem von Dir erwähnten Brief mit 4 x 40 Parale nach Iasi (fig. 223) bildet auch Heimbüchler einen Brief mit dem Stempel von ISMAIL ab: siehe Seite 37 (fig. 36) (Bief Ismail nach Bacau).

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 22.09.2015 21:16:36 Gelesen: 554555# 355 @  
@ Heinz 7 [#354]

Vielen Dank für die weiteren Ausführungen. Bessarabien (1856) bestand aus 3 Kreisen (judetul - sing. judete - plural)- CAHUL + ISMAIL + (BOLGRAD).

Interessant wäre es in diesem Zusammenhang auch, nach Stempel eines Ortes namens Chilia - Kilianova - zu suchen (siehe auch ttps://de.wikipedia.org/wiki/Kilija). Diese berühmte Donauhandelsmetropole liegt heute in der Ukraine und gehörte zu jener Zeit (1856 ff.) zu Rumänien. Die Geschichte Bessarabiens erinnert mich irgendwie an die Geschichte des Elsass.

Heute zeige ich ein kleines Einschreibe-Briefchen, dass am 7. Mai 1894 in Jassy portogerecht frankiert (25 Bani Gebühr für Briefe bis 20 gramm in die Länder der UPU zzgl. 25 Bani Einschreibegebühr (lt. Marinescu) mit einer Michel Nr. 98 Karl I. 50 Bani orange freigemacht wurde und am 10.V.94 Zürich erreichte.

Incoming Mail - Rumänien - Schweiz

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 06.10.2015 22:47:44 Gelesen: 553553# 356 @  
@ 10Parale [#313]

Du hast uns alte Belege vorgestellt, da knüpfe ich gerne an.



Dieser Brief wurde von Turnu Oknei nach Roman gesandt. Gestempelt ist der Brief sehr sauber mit einem Zweikreisstempel "M 2", "T. OKNEI", fig. 298 Kiriac Dragomir. Einen Tag später erhielt er rückseitig den Stempel "M 1" "ROMAN 17/10" (fig. 282).

Freundliche Grüsse
Heinz
 
bignell Am: 06.10.2015 23:23:44 Gelesen: 553546# 357 @  
Hallo,

um welchen Ort handelt es sich hier? BAIC??U



Gara steht für Bahnhof denke ich.

Danke, harald
 
10Parale Am: 07.10.2015 09:55:24 Gelesen: 553438# 358 @  
@ bignell [#357]

Es handelt sich um den Stempel PG10 von BAICOI. Diese aus mehreren Ansiedlungen bestehende Ortschaft lag im Kreis PRAHOVA an der Bahnstrecke zwischen Ploiesti und Campina. Ein sehenswerter, in meinen Augen seltenerer Stempel (Kiriac Dragomir Stampilografie Postala Seite 203).

@ Heinz 7 [#356]

Dieser M2 Stempel von T.OKNEI fehlt mir noch in der Sammlung. Diese zwischen 1859 und 1965 gebrauchten Stempel haben schon Ihren besonderen Reiz. Ich kann lediglich mit einem M2 Stempel von FOKSCHANI auf einer Begleitliste für Briefe aufwarten, immerhin eine relative Frühverwendung, denn dieser Stempel galt am 22.12.1861 und wurde hier am 4.1.1862 aufgesetzt.

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 07.10.2015 18:31:42 Gelesen: 553379# 359 @  
@ 10Parale [#358]

Hallo 10Parale,

vielen Dank für die Info.

Lg, harald
 
Pepe Am: 25.10.2015 22:06:38 Gelesen: 552120# 360 @  
Nach langer Pause wieder mal im Rumänienalbum angereist. Und da gehe ich ins Jahr 1894. Hier handelt es sicher um Nachauflagen der 13. Ausgabe. Mi vergibt vier Marken Nr.: 95-98, nun mit Wasserzeichen P R. Das wurde vermutlich wegen der Fälschungen von früheren Ausgaben eingeführt. Und dieser Satz hat es insofern in sich, weil erstens das Wz verschiedene Größen und acht verschiedenen Stellungen aufweist und zweitens die vier verschiedenen Zähnungen nach Spezialisierung rufen.

Am Normalsammler geht das vorbei. Er hat nicht die Literatur und kennt nicht die Wertunterschiede. Vielleicht kann er dank euer Hilfe doch etwas mehr erfahren. Ich stelle die vier Marken mal vor.



1894 01 ??, Mi 95, violett, Wz 1, gz: 11½:13½; Mi 96, grün, Wz 1, gz: 13½



Mi 97, ultramarin, Wz 1, gz: 13½; Mi 98, orange, Wz 1, gz: 11½:13½

Die Mischzähnung soll seltener sein. Nun ich freue mich schon auf die Meinung der Experten.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 25.10.2015 22:38:03 Gelesen: 552116# 361 @  
@ Pepe [#360]

Hallo Pepe

schön, vor Dir zu lesen!

Ich erlaube mir, anzumerken, dass in MEINER Zählung diese Ausgabe die 12. ist (nicht die 13.)

1 = 1858 (rund)
2 = 1858 (viereckig)
3 = 1862
4 = 1865 Cuza
5 = 1866 Karl I. Parale
6 = 1868 Karl I. im Perlenkreis
7 = 1869 Karl I. Backenbart
8 = 1871 Karl I. Vollbart
9 = 1872 Karl I. im Perlenkreis
10 = 1880 Karl I. Posta Romana
11 = 1881 Königreich, Ausgabe "Vulturi"
12 = 1890 König Karl I. im Doppeloval
13 = 1891 Regierungsjubiläum
14 = 1893 ff König Karl I., Ährenausgabe

Die Nummern 95-98 mit WZ "PR" werden im CMPR 74 mit 3 verschiedenen Zähnungen aufgeführt: A / B / C.

A = 13.5
B = 11.5
C = 11.5 : 13.5

Es mag etwas überraschen, dass die Zähnung C die am tiefsten bewertete ist.

3 Bani: C = Faktor 1; B = Faktor 4; A = Faktor 1.2
5 Bani: C = Faktor 1; B = Faktor 3; A = Faktor 1.5
25 Bani: C = Faktor 1; B = Faktor 10; A = Faktor 1.5
50 Bani: C = Faktor 1; B = Faktor 3.5; A = Faktor 1.2

Dies jeweils für die gestempelte billigste Farbe.

Liebe Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 26.10.2015 20:15:44 Gelesen: 552057# 362 @  
@ Pepe [#360]

Freut mich sehr, dass du dein Rumänien-Album aufschlägst, ich hoffe, da sind noch viele schöne Marken versteckt.

Bei Briefen ist es fast unmöglich, eine genaue Bestimmung dieser 12. Ausgabe vorzunehmen. Da gibt es beispielsweise aus dem Jahr 1890/91 eine Marke zu 25 Bani mit dem Pseudofiligran "Kleines Wappen" in zwei Farben: A. blau und B. ultramarin, die wiederum in 3 verschiedenen Zähnungen vorkommen, zudem soll es diese Marken auch ungezähnt geben und mit einem auf dem Kopf stehenden Wasserzeichen.

Dann gibt es die Ausgabe 1890/91 ohne Wasserzeichen mit der Zähnung 13 1/2 und auch in Mischzähnungen, davon auch wieder ungezähnte Ausgaben.

Im Jahr 1894 wurden die von dir gezeigten 4 Marken herausgegeben mit dem Wasserzeichen PR II. Ich bin der festen Meinung dass der Brief, den ich hier zeige, mit exakt der gleichen Marke Michel Nr. 97 in Zähnung 13 1/2 abgeschlagen wurde, wie du sie zeigst. Ich müsste die Marke ablösen um das Wasserzeichen zu eruieren, was ich aber nicht tun will, mir gefallen diese Briefe so wie sie sind.

Das Brieflein wurde am 23. Mai 1894 portogerecht abgeschlagen und ging nach Wien, wo es am 25. Mai mit einem Stempel in Empfang genommen wurde.

10 Parale


 
Pepe Am: 26.10.2015 21:58:51 Gelesen: 552045# 363 @  
@ Heinz 7 [#361]

Hallo Heinz,

mein kleiner Irrtum hat was Positives gebracht. Die kleine Übersichtstabelle habe ich nun in meinen alten Mi übertragen. Und so wurde mir wieder geholfen. Für die schnelle Reaktion auf meine 4 Marken ein großes Dankeschön. Soll ja auch Neulinge für die Rumänienphilatelie anlocken. Nun wird einmal mehr deutlich, wie stark man sich hier spezialisieren könnte.

Noch werden ja massenhaft preiswerte Marken herumschwirren. Mich persönlich halten natürlich die so oft erwähnten Fälschungen von jeglichen Investments in Marken ab. Das nimmt ja mehr und mehr zu, in allen Bereichen bis hin in die moderne Marken und Stempelwelt. So hat mich die Sammelfreude langsam aber sicher verlassen.

Der Mi erwähnt für diese Ausgabe die 4 Zähnungen und berichtet im Vorfeld von der Seltenheit der Mischzähnungen. Da wird einmal mehr deutlich, wie hoch der Nachholbedarf in der deutschen Hochpreisliteratur tatsächlich ist. Allerdings könnte ja der neueste Katalog schon neueste Forschungsergebnisse eingearbeitet haben. Meiner ist von 2003 und schon nicht mehr aktuell.

Wenn du von der billigsten Farbe sprichst, gehe ich von aus, bei den Farben wird es weitere Spezialisierungen geben. Also ein Abenteuerland - die alte Rumänienklassik. Einige wenige werde ich auch noch zeigen können. Und freue mich immer auf die Meinung der Experten.

@ 10Parale [#362]

Auch dir großen Dank für den Beitrag. Ja dieses Wasserzeichen hat es in sich. Von den 4 Marken ist nur bei einer (Mi 97) ein vollständiger Buchstabe gut erkennbar. Bei allen anderen nur Teile der "P" und "R". So ist auch hier ein mühsames Mosaikspielen erforderlich. In euer Spezialliteratur wird sicher ausführlicher über die Wasserzeichenunterschiede berichtet. Bei meiner 97 könnte ich die Breite und Höhe und die Abstände zu den benachbarten Buchstaben ausmessen.

Der Blick gegen das Licht bringt hier leider nichts. So bleibt ein Briefgeheimnis. Schön am Brief ist natürlich das Datum und bedenkt man die 121 Jahre, das ist super stark.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 26.10.2015 23:33:30 Gelesen: 552032# 364 @  
@ Pepe [#363]

Besten Dank, Pepe, für Deinen Beitrag. Ich denke, Du kannst aber ohne Furcht gut Investitionen tätigen in Rumänien-Marken, denn viele sind ja wirklich nicht teuer. Dass sie praktisch allesamt gefälscht wurden, schon sehr früh, stimmt uns natürlich bedenklich, aber dadurch sich ganz entmutigen zu lassen, finde ich nicht richtig.

Teurere Marken habe ich immer auch erst gekauft, wenn ein zuverlässiges Attest oder eine Meinung eines Experten vorlag. Über die letzten 25 Jahre habe ich zwar einiges gelernt, aber bei wirklich teuren Marken ist eine Zweitmeinung IMMER zu empfehlen.

Von den ersten 144 Michel-Nummern von Rumänien (1.-14. Ausgabe) sind VIELE Marken tief bewertet und "für ein Butterbrot" zu haben. Ich habe selbst zuerst eine hübsche Grundstocksammlung gekauft, für einen Betrag von CHF 1'617 (1988). Dafür habe ich einen wirklich schönen Grundstock erhalten. Diese Marken haben mir unglaublich geholfen; ich hatte viel Vergleichsmaterial. Die nächsten 25 Jahre habe ich dann stets dazugekauft: Schönere, Bessere, solche, die noch fehlten...

Trotzdem - der Einkauf der Grundstocksammlung war einer meiner besten Käufe.

Einen anderen Tipp kann ich Dir auch gerne geben: Investitionen in Ganzsachen sind eigentlich risikolos. Ganzsachen sind sehr tief bewertet, in den Katalogen, und so werden auch seltene Sachen meist sehr preisgünstig zu kaufen. Versuche einmal, alle Ganzsachen 1870-1910 zu kaufen! Das ist zwar nicht "teuer", aber sehr schwierig! (Und spannend!).

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 29.12.2015 16:52:32 Gelesen: 545848# 365 @  
Da sich das Jahr dem Ende neigt, möchte ich zu diesem Thema noch einen gelaufenen Brief vorstellen.

Der Brief lief von BRAILA nach CORCELLES-PRÉS-PAYERNE in der Schweiz (Kanton Waadt). Abgeschlagen wurde er 1 x vorderseitig und 2 x rückseitig mit dem Stempel B4 (Ornament Posthorn - Typ VI oder X - Kiriac Dragomir Stampilografie Postala Seite 141 ff.) von BRAILA (Große Walachei).

Stempeldatum Braila 26. Oktober 1906 - Ankunft rückseitig dokumentiert am 30.X.06.

Die Auslandsdestination wurde rückseitig portogerecht mit insgesamt 25 BANI freigemacht. Der Absender benutzte dazu ein waagrechtes Paar vom Bogenrand der Michel Nr. 179, 5 Bani grün/schwarz, 25 Jahre Königreich Rumänien und eine 15 Bani Marke der so schwierigen Ährenausgabe (im rumänischen Katalog sicher die Nr. 217).

2 interessante Details am Rande:

Die Michel Nr. 179 wurde in Bögen zu hundert Marken gedruckt, rechts erkennt man noch die Inschrift der Druckerei "Bradbury, Wilkinson et Cie. Ltd., Eagravers" aus London.

Der Empfänger ist eine Firma, die es seit 1852 gibt und heute noch existiert (unter dem Namen BOSSY CEREALES SA - spezialisiert in Getreideprodukten).

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 29.12.2015 21:58:26 Gelesen: 545806# 366 @  
@ 10Parale [#365]

Hallo 10 Parale,

danke für's Zeigen! Bis und mit 1900 war die rumänische Post noch einigermassen zurückhaltend mit der Herausgabe von neuen Briefmarken, das änderte aber, als 1903 zwei und 1906 gleich sieben (!) grossformatige Sätze mit Gedenk- und Wohlfahrtsmarken neu herausgegeben wurden. Schöne Verwendungen davon sind aber manchmal gar nicht einfach zu finden.



Ich zeige anbei auch eine Mischfrankatur der "Ährenausgabe" und einer Marke der Gedenkausgabe "25 Jahre Königreich Rumänien"; Michel Nr. 183. Ein inner-rumänischer Brief von 1907, der aber (Reko-Brief, höheres Gewicht) immerhin 55 Bani kostete.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
bignell Am: 30.12.2015 01:46:04 Gelesen: 545770# 367 @  
@ Heinz 7 [#366]

Hallo Heinz,

von den grossformatigen habe ich auch einen:



1906 1+5+2x10 Bani Botosani - Lyon

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 08.02.2016 21:18:51 Gelesen: 541646# 368 @  
@ bignell [#367]

Hallo Freunde der Rumänien-Marken,

es ist schön, wenn man Briefmarken mit besonders schönen Stempelabschlägen zeigen kann. Anbei zeige ich Euch Michel Nr. 25 mit einem Stempel "GIURGIU" der Gruppe A65 ("Agrafa bogata"), fig. 396 Dragomir.



Der 50 Bani-Wert war der höchste der 7. Briefmarken-Ausgabe von Rumänien ("Karl mit Backenbart"). Erstmals wurden auch Marken für das Ausland ausgegeben (25 Bani & 50 Bani; Mi. 24 + 25).

Die Marke ist an drei Seiten riesenrandig und lässt keine Wünsche offen.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.02.2016 10:41:33 Gelesen: 539176# 369 @  
@ Heinz 7 [#368]

Liebe Kollegen,

geteilte Freude ist doppelte Freude, sagt man, und also hoffe ich, dass Ihr Euch mit mir freut! Ich habe nämlich etwas sehr Schönes gefunden!



Was auf den ersten Blick aussieht wie eine ganz gewöhnliche Postkarte von 1900 von Frankreich, wie es sie zu hunderttausenden gibt, entpuppt sich bei genauerem Studium als grosse Rarität!

Diese Postkarte "Carte postale" trägt eine Frankatur aus Frankreich. Der Bestimmungsort, Caracal Roumanie, macht die Karte für mich als Rumäniensammler schon interessant, und saubere Postkarten aus der Zeit Frankreich - Rumänien sind gar nicht so häufig.

Der Stempel, der leider etwas schwach abgeschlagen ist, verrät uns nun etwas Wichtiges: "..AB EL OUED ALGIER; 13 NOV 00" können wir zweifelsfrei entziffern. Dies bedeutet nun also, dass die Karte nicht vom französischen Mutterland aus gesandt wurde, sondern von Algerien (mit der Französischen Post von Algerien). Das ist nun wirklich sehr selten!

Beim flüchtigen Hinsehen werden mehr als 99 % der Sammler diese Karte in einem Posten "überblättern". Wie viele Raritäten habe auch ich wohl übersehen? Manchmal lohnt sich aber auch ein Blick auf die Bildkarte.



Das Motiv mit der schwarzen schönen Frau gibt einen klaren Hinweis auf Afrika, und darum hat der Sammler wohl auch den fast unleserlichen Stempel so genau unter die Lupe genommen. Mit dem bekannten Ergebnis.

Das macht Spass!

Allen ein schönes Wochenende!

Heinz
 
Pepe Am: 29.02.2016 20:31:17 Gelesen: 538788# 370 @  
Heute frisch gescannte Marken der 14. Ausgabe, Ährenmarken ab 1893. Für Neulinge sei erwähnt, bei der Zähnung handelt es sich ausnahmslos um Linienzähnung. Im Michel keine Bewertungsunterschiede. Das große X, Y steht fürs Wasserzeichen. Von diesem sollen 8 mögliche Stellungen vorkommen. Also eine Ausgabe für Spezialsammler und Forscher. Meine kleine Auswahl zeigt lediglich mal das Muster aller Wertstufen dieses Satzes. (11 verschiedene)



Mi 99 Y, hellbraun, gz 11½; Mi 100 Y, schwarz, gz 13½



Mi 101 Y, lilabraun, gz 13½; Mi 102 Y, blau, gz 11½

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 29.02.2016 22:03:42 Gelesen: 538767# 371 @  
@ Pepe [#370]

Lieber Pepe,

danke für diese schönen Scans. Die 14. Ausgabe von Rumänien, die berühmte "Ährenausgabe", hat fast unzählige Varianten (Zähnungen, Papiere, Wasserzeichen).



Anbei zeige ich gerne einen Beleg mit einer Frankatur 25 Bani, zusammengestellt mit 3 Wertstufen, Michel Nr. 99 Y (5), 102 (2), 103. Da der Brief bereits im Februar 1897 befördert wurde, ist die Katalogbestimmung einfacher als bei späteren Ausgaben.

Auffallend an den Marken auf diesem Brief ist bestimmt, dass 7 von 8 Marken ziemlich dezentriert sind. Beim 5 Bani-Wert finden wir übrigens zwei verschiedene Farben: blau und hellblau. Sicherlich ein attraktiver Beleg.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 01.03.2016 21:10:55 Gelesen: 538658# 372 @  
@ Heinz 7 [#371]

Das ist schon 'Großes Kino', was Du hier zeigst. Ich glaube eine Fünfereinheit, 119 Jahre alt, mag ja schon lose selten sein. Und nun noch auf Brief. Schon sehr sehr stark. Und bemerkenswert wie das Markenbild auf dem Bogen sich verschiebt.

Ein wirklich starker Beleg. Danke fürs zeigen.



Mi 103 Y, grün, gz 11½; Mi 104 X, rot, gz 13½



Mi 105 X, dunkellila, gz 13½; Mi 106 Y, dunkelgrün, gz 13½

Bei der 10 Bani ein grüner Punkt neben dem Mund. Bei der 25 Bani unten rechts ein Punkt und oben über "N" weiße Linie.

Der BUCURESCI Stempel Durchmesser innen 12, außen 22 mm. Der No5 Stempel mit Datum 24 OCT 80 0. Zu diesem Stempel siehe auch [#232] [#236] [#238] [#241] [#243]. Da tun sich so allerhand Fragen auf. Das ist das schöne an der Klassikphila. Im Grunde genommen ist fast jedes Stück ein Unikat, welches auf seine eigene Art ein Stück Geschichte schreibt.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 01.03.2016 22:15:50 Gelesen: 538642# 373 @  
@ Pepe [#372]

Hallo Pepe,

herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Ja, solche Briefe machen Freude.

Aber auch Deine schönen Einzelstücke gefallen mir! Zum Stempel No. 5 hat ja vor allem "10 Parale" einen wichtigen Beitrag geschrieben (no. 233).

Es ist ja gar nicht so einfach, bei diesen Marken der "Ährenausgabe" die Zähnungen alle zusammen zu kriegen, manche sind echt rar! Von der Ausgabe 1900, ohne Wasserzeichen, dem 15 Bani-Wert kann ich einen Satz zeigen



Herzliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.03.2016 22:39:04 Gelesen: 538635# 374 @  
@ Pepe [#372]

Lieber Pepe,

ich freue mich, dass Du die Geschichte um den Stempel fig. 814 Dragomir nochmals aufnimmst (vgl. 232, 233, 236, 238, 241, 243). Marcel hat (einmal mehr: scharfsinnig) auf Unstimmigkeiten bei der Abbildung im Buch hingewiesen (no. 241). Marcel hat recht, die Jahreszahl bei diesem Stempel ist (meines Wissens) immer dreistellig: also z.B. 899 (für 1899) oder 900 (für 1900).

Dass dieser Stempel auch in der Goldmedaillen-Sammlung des Herrn Horst Scherrer besondere Beachtung fand, überrascht den Kenner nicht. (Horst Scherrer war der erste Leiter der ARGE Rumänien mit riesigen Sammlungen, die er sorgfältigst bearbeitete).



Hier sehen wir auch schön den accent auf dem é, wie bei Marcel erwähnt. Französisch war die Sprache des Weltpostvereins im XIX. Jahrhundert.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 03.03.2016 18:06:09 Gelesen: 538567# 375 @  
@ Heinz 7 [#373]

Gibt es bei der Ährenausgabe einen Bewertungsfaktor für die Zähnungen, so wie du schon im Beitrag [#361] geschrieben hattest?

Der Stempel ist eine spannende Sache. Schön mal als Vollstempel zu sehen. Vielen Dank.

Ich muß erst mal wieder scannen und grüße
bis bald
Pepe
 

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