Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Altdeutschland Thurn und Taxis: Belege
Das Thema hat 308 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3   4   5 6 7 8 9 10 11 12 13 oder alle Beiträge zeigen
 
bayern klassisch Am: 26.10.2015 06:22:02 Gelesen: 144318# 59 @  
@ hajo22 [#58]

Sorry für das vergessene "f", wird nicht mehr vorkommen.
 
hajo22 Am: 26.10.2015 11:39:32 Gelesen: 144298# 60 @  
@ bayern klassisch [#59]

Danke, war natürlich nicht ernst gemeint, ich bin ja kein "Oberlehrer".

Hier nochmals 2x6xer (Nr.43) senkrechtes Paar aus Wiesbaden über Frankfurt a.M. nach Muri bei (Ortsangabe ergänzt) Bern/Schweiz (alle Stempel ohne Jahresangaben, also Datierung zwischen 1865/67).

12 Kreuzer Frankatur, auch diesmal wieder unterfrankiert. Handschriftlicher Vermerk "Boîte", gemeint ist wohl boîte postale (=Postfach).

Rechts neben der unteren 6 Kreuzer Marke lese ich: "nur 3 (Kreuzer) Wf (Weiterfranko)".

Das Couvert ist "geadelt" durch das Prüfzeichen des Großmeisters aller AD-Prüfer "Pfenninger" rechts unten auf der Vorderseite.



VG, hajo22
 
Lars Boettger Am: 26.10.2015 12:49:07 Gelesen: 144284# 61 @  
@ hajo22 [#60]

"Boîte" heisst nach meiner Ansicht in diesem Zusammenhang "Briefkasten". Wahrscheinlich war der Brief so in den Briefkasten eingeworfen und nicht am Schalter abgegeben worden.

Beste Grüsse!

Lars
 
hajo22 Am: 26.10.2015 13:57:20 Gelesen: 144278# 62 @  
@ Lars Boettger [#61]

Danke für den Hinweis. Das ist wahrscheinlicher als meine Behauptung mit dem Postfach (wobei ich nicht mal weiß, ob es Postfächer damals in der Schweiz schon gab).

BG, hajo22
 
hajo22 Am: 26.10.2015 14:16:35 Gelesen: 144269# 63 @  
12 Kreuzer Frankaturen konnten auch mit 4 x 3 Kreuzer Marken freigemacht werden:

2 waagrechte Paare der 3 Kreuzer (Nr.32) auf Faltbrief aus Neuhaus am Rennweg vom 30.9. via Frankfurt a.M. (1.10.) und Paris (3.10.) nach Lyon, Ankunft am 4.10.1864. Grenzübergangsstempel (ich kann noch lesen) Forbach und PD-Stempel.



Nach einer Direktive der T&T-Postverwaltung sollten auf den Briefen die geringst mögliche Anzahl von Marken verklebt werden. Bei 12 Kreuzer also maximal 2 Marken (2x6 oder 9+3).

Ich nehme daher an, daß der Absender den Brief vorfrankiert hatte oder der Beamte wollte seine 3 Kreuzer Bestände verringern.

VG, hajo22
 
Lars Boettger Am: 26.10.2015 14:19:31 Gelesen: 144266# 64 @  
@ hajo22 [#62]

Ob es Postfächer in der Schweiz schon gab, kann ich nicht sagen. Aber 1840 waren Postfächer in den USA schon gang und gebe. Man findet z.T. auf den Brief Angaben zu Postfächern: "Charge Box 63" (o.s.ä.) - den Gebühren für die Postfächern wurden z.B. die zu zahlenden Portobeträge zugeschlagen.

Beste Grüsse!

Lars
 
hajo22 Am: 26.10.2015 20:14:09 Gelesen: 144237# 65 @  
@ Lars Boettger [#64]

Laut Wikipedia gab es seit 1873 Postfächer in der Schweiz.

VG, hajo22

Also ist Briefkasten gemeint.
 
Baldersbrynd Am: 29.10.2015 10:22:52 Gelesen: 144143# 66 @  
Hallo

Ich bin kein TuT Sammler, aber einige Briefe habe ich.

Hier ein großes Briefstück aus Frankfurt am Main nach Offenbach, 1 Meile. Frankiert mit 2 Kr. nach der Portotabelle ist die kleinste Porto 3 Kr.
In Mitte steht ein blaues 1?

Die Briefmarken sind entwertet mit Puntierte Dreiringstempel mit 220.

Viele Grüße
Jørgen




 
Magdeburger Am: 29.10.2015 13:25:31 Gelesen: 144127# 67 @  
@ Baldersbrynd [#66]

Hallo Jørgen,

bis 3 Meilen war das Franco 2 Kreuzer, wie bei dem gezeigten Brief. Der blauer Strich ist der Bestellkreuzer in Offenbach.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 29.10.2015 23:30:57 Gelesen: 144090# 68 @  
Hallo Ulf,

Danke für Deine Antwort mit Portoinformation.

Viele Grüße
Jørgen
 
10Parale Am: 22.11.2015 14:19:14 Gelesen: 143711# 69 @  
@ bignell [#21]

Bin auch kein TuT-Sammler, lasse mich aber immer wieder gerne von anderen Sammelgebieten faszinieren. Gestern stöberte ich in einer Flohmarktkiste und fand diesen Beleg, den ich tatsächlich für 1,-- Euro erhielt. Deine exzellente Vorlage mit dem Frankfurt Brief und Botenlohnvermerk diente mir hier etwas als Lehrmaterial.

Tatsächlich ist der Zustand auch nicht besonders, aber immerhin eine 9 Kreuzer Marke, etwas undeutlich 320 im Ringstempel, noch ein schöner Stempel von Frankfurt a.M. vom 31.Oct.1860 - Bestimmung Landshut a.d. Isar, wo er am 2. November zugestellt wurde (Rückseite).

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 22.11.2015 14:24:56 Gelesen: 143710# 70 @  
@ 10Parale [#69]

Hallo 10Parale,

wer den nicht für 1 Euro mitnimmt, sollte öffentlich ausgepeitscht werden. :-)

Ein sehr guter Kauf - der kleine 220er Stempel von Frankfurt am Main (nicht "320") ist gar nicht sooo häufig und ein Brief über 20 Meilen unter 1 Loth ist zwar die häufigste Frankaturvariante zwischen Taxis und Bayern, aber bei dem Preis kann man dich nur beglückwünschen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.11.2015 17:41:41 Gelesen: 143684# 71 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diese Ganzsache (U 23 A) bekommen, wenn ich es richtig lese mit Vierringstempel Nr.105 versendet nach Lindau im Dezember 1861.

Rückseitig sind ein Fahrpoststempel von Württemberg und der Ankunftsstempel von Lindau.

Gruß Rainer


 
hajo22 Am: 24.11.2015 12:09:54 Gelesen: 143602# 72 @  
Auch reizvoll bei T&T sind die frankierten Postanweisungen (PA). Hier eine PA über 3 Thaler aus Schlüchtern vom 1.5.1867 nach Kassel, frankiert mit 1 Sgr. (Nr.48). Auf der Rückseite der PA stehen die Bedingungen incl. Gebührenordnung.



Thurn und Taxis ist einfach ein schönes Sammelgebiet.

Wer kann ein frankiertes T&T-Telegramm zeigen?

BG, hajo22
 
JohannesM Am: 24.11.2015 18:35:29 Gelesen: 143564# 73 @  
Hallo an die Thurn und Taxis-Kenner,

bei diesem Brief sind mir 2 Details unklar. 4 Kreuzer von Darmstadt nach Mainz müßten passen, wofür war der eine Kreuzer unterm Strich. Und was bedeutet der blaue Kringel - ein "O" oder eine Null? Ich möchte hinzufügen, das ich keine Ahnung habe, da es absolut nicht mein Sammelgebiet ist.



Beste Grüße
Eckhard
 
Magdeburger Am: 24.11.2015 19:26:45 Gelesen: 143555# 74 @  
@ JohannesM [#73]

Hallo Eckhard,

dieser Brief ist incl. Bestellgeld frankiert worden - 4 Kreuzer Beförderung + 1 Kreuzer Bestellgeld - die Null-Paragraphe zeigt es an.

Bei T&T wurde es vorgeschrieben, an Behörden incl. Bestellgeld zu frankieren. Die Kenner können es sicher noch genauer sagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 24.11.2015 21:12:47 Gelesen: 143528# 75 @  
@ JohannesM [#73]

Hallo Eckhard,

unten links, eh der wichtigste Teil aller Briefe, steht "ganz frei". Damit war gemeint, dass der Absender das Franko nach dem gültigen Tarif und das Bestellgeld von 1 Kreuzer bezahlt hat. Daher die rote 4 neben "ganz frei", die das tarifmässige Franko darstellte und darunter der Bestellgeldkreuzer.

Der "blaue Kringel" war die typische taxische Null - Paraphe, mit der die Abgabepost ihrem Stadtboten anzeigte, dass das Franko geprüft und das Bestellgeld vereinnahmt worden war, also Null zu zahlen war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
JohannesM Am: 24.11.2015 23:21:42 Gelesen: 143509# 76 @  
@ Magdeburger [#74]
@ bayern klassisch [#75]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

vielen Dank euch beiden für die schöne Übereinstimmung, da sind ja jegliche Zweifel ausgeräumt und ich habe wieder etwas gelernt.

Beste Grüße
Eckhard
 
hajo22 Am: 25.11.2015 12:23:49 Gelesen: 143478# 77 @  
Es gab wohl mal eine Zeit, da dienten aufgehobene Briefe als "Marken-Vorratslager", anders kann ich mir die Handhabung mit dem hier gezeigten Brieflein nicht erklären.



Ich habe den "Brief-Torso" aufgehoben und zeige ihn hier, damit ich nicht mehr dauernd alleine weinen muß, wenn ich ihn sehe.

BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 25.11.2015 12:56:30 Gelesen: 143472# 78 @  
@ hajo22 [#77]

Nach dem Postvertrag vom 1.1.1857 waren bei der Leitung über Frankreich 6 Kr. für Taxis und 12 Kr. Weiterfranko zu bezahlen, also 18 Kreuzer.

Der Absender hatte wohl eine 9 Kr. Marke aufgeklebt, die jetzt irgendwo, wo sie wertarm ist, schlummert.

Das Weiterfranko wurde mit 14 Kr. falsch notiert, denn das betraf die Zeit vom 2.4.1856 bis zum 31.12.1856 (kurze Periode!), als einfache Briefe über Frankreich nach GB noch 23 Kr. gekostet hatten.

Leider kommen solche Eseleien auch heute noch vor, wie mich die Bucht mehrfach lehrte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 25.11.2015 18:43:35 Gelesen: 143429# 79 @  
@ bayern klassisch [#78]

Ich bitte um Gnade, weil ich unwissend bin, aber was versteht man unter "die Bucht"?

Wie man sieht, wurde ja die Marke nicht vom Couvert abgelöst, sondern gleich Marke inclusive Briefteil (brutal) herausgeschnitten.

Hier ein deutlich besser erhaltener Auslandsbrief mit Destination Brüssel frankiert mit 5 Sgr. (3+2Sgr.) der 1. Ausgabe.

Die Rückseite habe ich aufgeklappt, damit man die Stempel lesen kann. Das Weiterfranko ist mit 2 Sgr. vermerkt.



Thurn und Taxis ist ein sehr schönes Sammelgebiet.

BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 25.11.2015 18:55:26 Gelesen: 143423# 80 @  
@ hajo22 [#79]

Gnade gewährt - die Bucht = eBay (electronical bay = elektronische Bucht).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 25.11.2015 19:41:01 Gelesen: 143416# 81 @  
@ bayern klassisch [#80]

Ach so, interessant. Aber a bay hat auch andere Bedeutungen, z.B. eine "Pferdebox", auch ganz lustig.

Jetzt habe ich doch was Neues gelernt und bin keine absolute "Evolutionsbremse" mehr.

BG, hajo22
 
hajo22 Am: 25.11.2015 20:15:10 Gelesen: 143408# 82 @  
Zum Tagesausklang hier noch ein Faltbrief aus einer Zeit in der es noch keine T&T-Briefmarken gab:

T&T-Postamt Hamburg vom 17.9.1842 nach Bordeaux, Ankunft 24.9.

Roter Grenzübergangsstempel "3 Tour-T 3 Givet" vom 22.9.1842 und Rayonstempel T.T.R.4 (Rayon 4). Das Porto ist handschriftlich vermerkt und wurde vom Empfänger bezahlt.



BG, hajo22
 
10Parale Am: 25.11.2015 20:18:21 Gelesen: 143407# 83 @  
@ hajo22 [#77]

" Ich habe den "Brief-Torso" aufgehoben und zeige ihn hier, damit ich nicht mehr dauernd alleine weinen muß, wenn ich ihn sehe."

Ja es ist schon traurig. Kommt es aber nicht auch auf die Sichtweise an? Der Begriff ist dem griechischen entlehnt (Thyrsos = Stumpf, Strunk) und wird in der Bildhauerei verwandt, sprich in der Kunst. Unter

http://www.akg-images.de/archive/Torso-einer-jungen-Frau-2UMDHUQYBMRG.html

kann man einer solchen berühmten Torso von Auguste Rodin betrachten.

Dabei ist das "verunstalten", - Bayern klassisch nennt es treffend "Eselei", in beiden Fällen bewusst geschehen, von Rodin wie auch von dem Unbekannten, der hajo22 seinen Brief verunstaltete.

@ bayern klassisch

Vielen Dank für das Statement.
 

Das Thema hat 308 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3   4   5 6 7 8 9 10 11 12 13 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.