Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Altdeutschland: Mecklenburg-Schwerin Postgeschichte
Das Thema hat 53 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 oder alle Beiträge zeigen
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.10.2014 10:02:18 Gelesen: 38422# 4 @  
@ bayern klassisch [#3]

Hallo Ralph,

das werde ich machen, vielen Dank für deine Zustimmung. :)

@ alle

Hier mal ein Beispiel für die erste verausgabte Briefmarke Mecklenburg-Schwerins:



Es handelt sich um zwei komplette Viererblocks der Mnr. 1 entwertet mit einem Zweikreisstempel vom Postamt Schwerin-Bahnhof am 09.10.

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 13.10.2014 21:18:03 Gelesen: 38318# 5 @  
Guten Abend,

ich stelle euch nun ein Traumexemplar der Michelnummer 1 vor, nämlich 6/4 Schilling Marken ungetrennt mit einem stummen Stempel von Rostock (bereits in einem anderen Zusammenhang vorgestellt, aber es gehört dazu):



Diese sogenannten stummen Entwertungsstempel sind Versuchsstempel und kommen ausschließlich bei Marken der ersten Ausgabe vor. Bei lediglich 3 Postämtern waren diese Stempel in Gebrauch, nämlich bei Schwerin, Rostock und Güstrow.

Unterscheiden lassen sich die Stempel wie folgt:

Die kreisrunden Punktstempel haben bei Rostock und Schwerin einen Durchmesser von 25 mm und bei Güstrow von 18 mm.

Der Rostocker Stempel hat je 13 senkrechte und waagerechte Reihen im Gegensatz zum Schweriner, der je 14 Reihen hat und der Güstrower sogar 17 Reihen mit deutlich kleineren Punkten.

Ein letztes Unterscheidungsmerkmal sind die Stempelfarben, bei Schwerin ist der Stempel schwarz, bei Rostock blaugrau und bei Güstrow blau.

Der Versuchstempel von Rostock kommt in der Regel öfter vor, während die stummen Stempel von Güstrow und Schwerin große Seltenheiten sind. Trotz allem ein sehr schönes Exemplar, nicht zuletzt weil der Stempel schön abgeschlagen ist.

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 13.10.2014 21:21:38 Gelesen: 38316# 6 @  
Guten Abend,

hier noch ein wunderschönes Exemplar der Michelnummer 1 mit Zweikreisstempel vom Postamt Bützow vom 28.06:



Die Auflagezahl der Michelnummer 1 lag bei 756.000 Stück und diese wurden am 09.06.1856 in 6300 Bögen gedruckt.

Der ganze Bogen enthielt 120 Marken mit je 12 waagerechten Reihen a 10 Marken.

Das Papier hierzu wurde von der Staatsdruckerei geliefert und war rein und weiß aber porig.

Ich hoffe, dass ihr einen Eindruck vom schönen Sammelgebiet Mecklenburg-Schwerin bekommt, und vielleicht könnt ihr mir ja mal ein Feedback geben, wie ihr die Gestaltung des Themas findet!

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 13.10.2014 22:08:03 Gelesen: 38301# 7 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#6]

Hallo Kevin,

ich finde dein Engagement hier prima - wenn man (s)ein Thema den anderen Sammlern näher bringen will, dann muss man es so anfangen.

Schöne Marken, schöne Belege, Hintergrundinformationen - das ist der Nährboden für Nachwuchs.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.10.2014 07:05:29 Gelesen: 38280# 8 @  
@ bayern klassisch [#7]

Hallo Ralph,

Vielen Dank für deine ermutigen Worte! :)

Wie heißt es denn so schön, man lernt am besten durch Erklären und Vermitteln, und ich hoffe, dass ich euch am Ende dieses, wie ich finde, tolle Sammelgebiet näher bringen kann.
 
mumpipuck Am: 14.10.2014 18:42:00 Gelesen: 38228# 9 @  
Ja, bitte unbedingt weitermachen!

Mich interessiert vor allem alles, was Du weißt, über die Verwendung der Marken im Herzogtum Lauenburg für Post nach Mecklenburg. Das ist nämlich mein Sammelgebiet.
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.10.2014 19:02:30 Gelesen: 38212# 10 @  
@ mumpipuck [#9]

Hallo Burkhard,

mit diesem Thema habe ich mich leider noch nicht befasst. Aber es ist ein sehr spannendes Thema, wo es, glaube ich auch, spezielle Literatur gibt. Sobald ich hier etwas drüber erfahre, werde ich dir dies berichten! :)

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.10.2014 19:23:16 Gelesen: 38201# 11 @  
Guten Abend,

doch es waren nicht nur schwarze Stempel im Einsatz, sondern auch blaue wie im unteren Fall verdeutlicht wird. :D:



Diese Marke trägt einen blauen Zweikreisstempel vom 01.02. des Postamts Rostock.

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.10.2014 20:41:19 Gelesen: 38186# 12 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#11]

Guten Abend,

als kleine Ergänzung, blaue Stempel waren des öfteren zu finden, wobei hingegen rote Stempel je nach Postamt extrem selten sind!

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 15.10.2014 17:34:10 Gelesen: 38133# 13 @  
Guten Abend,

da ich euch jetzt schon einige Exemplare der Michelnummer 1 (4/4 Schilling) gezeigt habe, fahre ich mit Michelnummer 2 (3 Schillinge) fort.

Dieser Wert hatte eine Auflagezahl von insgesamt 438.000 Stück, jedoch wurde dieser Wert anders als Michelnummer 1 in zwei Auflagen gedruckt, nämlich an folgenden Daten:

-09.06.1856 --> 1800 Bögen
-Herbst 1856 --> 1850 Bögen --> jeweils an zwei verschiedenen Daten ausgeliefert
1. 26.11. 1856 --> 200 Bögen
2. 16.12. 1856 --> 1650 Bögen

Also wurden insgesamt 3650 Bögen gedruckt, jeweils in zwei Auflagen, wobei eine an zwei verschiedenen Tagen ausgeliefert wurde.

Nun zwei Abbildungen der Michelnummer 2:



Mnr.2a, bräunlichgelb 8.5



Mnr.2c, orange, ohne Datumseinsatz! --> seltener zu finden.

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 15.10.2014 18:28:03 Gelesen: 38119# 14 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#13]

Hallo Kevin,

schöne Marken - mit einem "leeren" Stempel sicher nicht häufig.

Für welche Poststücke war eine 3 Schilling Marke denn vorgesehen? Es wäre schön, wenn du zu den einzelnen Marken sagen könntest, welche Frankaturstufe sie abdeckten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 15.10.2014 19:38:12 Gelesen: 38096# 15 @  
@ bayern klassisch [#14]

Hallo Ralph,

die 3 Schilling wurde für folgende Frankaturstufen benötigt:

- Einfacher Brief über 6 Meilen (Inland) nach Bestimmungen der "Taxe vom 01.05.1848"
- Einfacher Brief über 10 Meilen (Inland) nach Bestimmungen der "Porto-Tax-Regultativ" vom 01.07.1863 bis zu 1/30 des Zollpfundes
- für Einschreiben kombiniert mit 1/4 Schilling --> 3/1/4 Schilling

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 15.10.2014 19:40:51 Gelesen: 38093# 16 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#15]

Hallo Kevin,

prima - vielen Dank! Dann kam die Marke auf Postvereinsbriefen als Einzelfrankatur also nicht vor?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 15.10.2014 20:20:49 Gelesen: 38077# 17 @  
@ bayern klassisch [#16]

Hallo Ralph,

wenn ich mich nicht irre, lag das Vereinsporto bei 1 Schilling. :)

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 15.10.2014 20:52:38 Gelesen: 38065# 18 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#17]

Hallo Kevin,

ich habe nur Briefe für 5 Schillinge von dort nach Bayern. Das sollten dann 3 Groschen bzw. 9 Kreuzer sein.

Mathematisch, daher meine Frage, passen 3 Schillinge nicht zu 5 Schillingen, denn eine Verdoppelung wären 6 Schillinge und eine Halbierung von 5 nur 2 1/2 Schillingen.

Reichte vielleicht die 3 Schilling - Marke für einfache Briefe über 10 bis 20 Meilen? Das wären im Postverein 2 Groschen bzw. 6 Kreuzer.

So ganz klar komme ich mit den Nominalen von Mecklenburg-Schwerin noch nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
heku49 Am: 15.10.2014 20:59:40 Gelesen: 38058# 19 @  
Hallo Kevin,

klasse, wie Du hier die Postgeschichte darstellst.

In der neuen DBZ 22/14 wird auf die Festschrift des Mecklenburg-Salon im Regionalmuseum Neubrandenburg hingewiesen. In der Festschrift sind 33 Beiträge über die Briefmarken-, Post- und Philateliehistorie enthalten.

Sicher ist Dir das Werk schon bekannt.

Gruß Helmut
 
BD Am: 15.10.2014 21:07:25 Gelesen: 38054# 20 @  
Hallo,

Brief ins Postvereinsgebiet über 20 Meilen 5 Schillinge.
Brief ins Postvereinsgebiet 11-20 Meilen 3 1/4 Schillinge
Brief ins Postvereinsgebiet bis 10 Meilen 1 3/4 Schillinge

Alles bis 1 Lot

siehe http://www.phila-mv.de/0387109fcf150b666/0387109fd30e3d602.html

Gruß Bernd
 
bayern klassisch Am: 15.10.2014 21:17:16 Gelesen: 38046# 21 @  
@ BD [#20]

Hallo Bernd,

schöne Seite - und diese Gebühren sich merken zu müssen benötigt fast schon einen Gedächtniskünstler. Danke dafür. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
mumpipuck Am: 15.10.2014 23:30:31 Gelesen: 38027# 22 @  
Hier mal ein Beispiel für eine im Herzogtum Lauenburg verwendete Marke. Leider, leider nicht meine (141. Rauhut Auktion).
 


Erdinger Am: 16.10.2014 12:29:50 Gelesen: 37974# 23 @  
Verehrte Freunde,

viel kann ich nicht beisteuern, außer diesem Link zur Postgeschichte von Mecklenburg-Schwerin:

http://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00003239

Viele Grüße aus Erding!
 
bayern klassisch Am: 16.10.2014 15:31:12 Gelesen: 37944# 24 @  
@ Erdinger [#23]

Lieber Erdinger,

vielen Dank für den Link - erstklassige Infos.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 16.10.2014 21:24:30 Gelesen: 37900# 25 @  
@ bayern klassisch [#18]

Guten Abend,

meine Angaben zu den Frankaturstufen der 3 Schilling waren doch richtig, oder, bis auf die Postvereinsgebühren, meine ich ? ;)

Unten kann man eine Mischfrankatur der Michelnummer 2b orange und einer losen Michelnummer 1 auf Briefstück erkennen, abgestempelt am 02.05 am Postamt Waren mit einem Zweikreisstempel.

Die 1/4 Schilling Marke konnte als Einzelfrankatur nicht vorkommen, da der niedrigste Portosatz 1/2 Schilling war, jedoch wie im unteren Bild verdeutlicht als Zusatzfrankatur, häufig wie auch hier der Fall mit der 3 Schilling, da dies dem Porto für einen einfachen Brief nach den Vereinsländern bis zu 10/20 Meilen entspricht.

Eine Ausnahme jedoch ist die Verwendung auf Streifbändern, wo auch einzelne 1/4 Schilling verklebt werden konnten, aber allerdings das zweite Viertel auf die Drucksache geklebt werden musste.



Da Wert und Farbe mit der späteren durchstochenen 3 Schilling Marke (Mnr.7 und 9) übereinstimmen, wird infolgedessen ein völliger Aufbrauch der Michelnummer 2 angenommen.

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 16.10.2014 21:44:40 Gelesen: 37889# 26 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#25]

Hallo Kevin,

kleine Korrektur - nicht Mischfrankatur, sondern Farbfrankatur. Unter einer Mischfrankatur versteht man die gleichzeitige Verwendung von Marken zweier verschiedener Ausgaben.

Wenn die Marken der einzelnen Nominalen zu jeweils unterschiedlichen Ausgabezeiten an die Schalter kamen, spricht man gar nicht von Mischfrankaturen, sonst von z. B. "Ausgabe 1856 mit Ausgabe 1865".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.10.2014 18:11:17 Gelesen: 37831# 27 @  
@ bayern klassisch [#26]

Hallo Ralph,

vielen Dank für den Hinweis, meine ihn schon mal irgendwo gehört zu haben. ;)

Ich fahre nun mit einem schönen Brief der 3 Schilling fort:



Der Brief wurde durch einen Einkreisstempel im Postamt Hamburg Bahnhof entwertet und zwar am 2.9.

Verwendet wurde der Beleg als einfacher Brief über 6 Meilen laut der "Taxe vom 01.05.1848" zu frankieren mit 3 Schillingen.

--> von Hamburg-Bahnhof nach Grabow über 6 Meilen.

Einkreisstempel sind nur bei wenigen Postämtern in Mecklenburg-Schwerin in Gebrauch gewesen, nämlich in Schwerin (als Versuchsstempel), Ortkrug und Hamburg-Bahnhof.

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.10.2014 11:10:37 Gelesen: 37706# 28 @  
Guten Morgen,

der nächste Wert, den ich euch gerne näher bringen möchte, ist Michelnummer 3, 5 Schillinge, dunkelblau.

Von Michelnummer 3 wurde nur eine Auflage gedruckt, die vollständig am 9.Juni 1856 zum Versand gelangte, nämlich 600 Bögen, sprich 72.000 Marken, also im Verhältnis zur Nr.2 eine relativ geringe Auflagezahl, wenn man nur die gut erhaltenen Exemplare betrachtet, eine kleine Rarität.

Hier mal ein Beispiel:



Dieses Exemplar ist perfekt abgestempelt, Schwerin Bahnhof, 9.1, und perfekt geschnitten, solche Exemplare sind nur selten anzutreffen!

MfG

Kevin
 

Das Thema hat 53 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.