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Thema: (?)(120/132/136) Deutsches Reich: Devisenkontrolle im Auslandsbrief- und Paketverkehr
Das Thema hat 137 Beiträge:
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tennis_20 Am: 08.12.2010 17:36:33 Gelesen: 175887# 63 @  
Hallo zusammen,

ich habe 2 Zensurbriefe aus den 20ern. Der eine Brief lief von Frankfurt nach Wien, der andere von München nach Basel. Auf diesen Briefen hat es verschiedene kleine Nummernstempel welche vermutlich auf die Zensurstellen hinweisen.

Kennt sich jemand mit diesen Stempeln aus und kann mir mitteilen, welche Zensurstellen bei diesen Briefen in Aktion waren?

Auf dem Brief nach Basel sind folgende Stempel auf der Vorderseite:

16 in einem quadratischen Rahmen und 50 ohne Rahmen (siehe Scan).

Auf dem Brief nach Wien befinden sich folgende Stempel:

Vorderseite 51 in einem Kreis, Rückseite 58 in einem Kreis und 40 in einem Dreieck.

Wer kennt sich aus? Wer kann mir weiter helfen?

Im Voraus schon mal vielen Dank!

Werner


 
Postgeschichte Am: 08.12.2010 17:53:23 Gelesen: 175884# 64 @  
@ tennis_20

Hallo Werner,

die Belege gehören unter das Thema "Deutsches Reich: Devisenkontrolle im Auslandsbrief- und Paketverkehr", da es sich um Devisenkontrollstellen (nicht Zensurstellen) handelt. Der Brief aus München nach Basel wurde von der Devisenkontrollstelle München, der Brief von Frankfurt a.M. nach Wien wurde von der Devisenkontrollstelle Frankfurt am Main geprüft. Anhand der rückseitigen Aufkleber, den Du leider nicht gezeigt hast, lässt sich meist auch die Devisenkontrollstelle erkennen.

Gruß
Manfred

[Beiträge [#63] ff. redaktionell verschoben]
 
tennis_20 Am: 08.12.2010 19:44:30 Gelesen: 175869# 65 @  
Hallo Manfred,

vielen Dank für deine prompte Antwort. Ich habe mich bisher mit diesem Thema so gut wie nicht beschäftigt.

Deine Analyse über den Brief von München nach Basel ist soweit richtig er hat die Nr. 16 als Stempel (wie weiter oben von TomWolfde beschrieben).

Bei dem Brief von Frankfurt nach Wien ist auf der Rückseite ein Stempel von Dresden, der untere Teil ist leider verschmiert. Folglich wurde er vermutlich in Dresden kontrolliert.

Was bedeuten aber die anderen Nummerstempel 51 und 58 im Kreis, 40 im Dreieck? Sind das die Nummern der Kontrolleure?

Die Rückseite des Briefes nach Wien habe ich nochmals angehängt.

Gruß Werner


 
Postgeschichte Am: 08.12.2010 20:13:36 Gelesen: 175858# 66 @  
@ tennis_20 [#65]

Hallo Werner,

die Nummern (ohne Rahmen, mit rechteckigen Rahmen, im Kreis oder Dreieck) sind Zensorenstempel. Eine Aufstellung der Postüberwachungsstellen (Devisenkontrollstellen) sind unter [#126] aufgeführt. In den weiteren Beiträgen findest Du auch Interessantes zu diesem Sammelgebiet.

Gruß
Manfred
 
22028 Am: 31.01.2011 19:02:03 Gelesen: 174833# 67 @  
In Beitrag [#38] hatte doktorstamp meinen SCADTA Brief (Beitrag 33) mit dem Devisenkontrollstempel erklärt, ich kann nun einen weiteren, ähnlichen Brief zeigen, wiederum ein SCADTA Einschreibebrief nach Deutschland, diesmal vom 21.7.1922 und der betreffende Stempel in rot.


 
Manne Am: 21.02.2011 15:40:44 Gelesen: 174333# 68 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief von Schwenningen nach Amsterdam, aufgegeben am 15.5.35 in Schwenningen. Geöffnet im Zug von Köln nach Osnabrück, Bahnpoststempel.

Gruß
Manne



 
Baldersbrynd Am: 24.02.2011 07:22:22 Gelesen: 174594# 69 @  
Hallo Inflafreunde.

Ich habe einen Einschreibebrief aus der 14. PP bekommen.

Gesendet von München nach Kopenhagen am 20.7.1923. Porto 1.500 Mark Briefporto, 1.200 Mark für Brief in der zweiten Gewichtsstufe und 300 Mark für Einschreiben.
Devisenkontrolle in Hamburg und zurück geschickt wegen ausfuhr verbotenem Inhalt, welcher? Gestempelt mit Rahmenstempel "Zürück da unzulässig. (Siehe Einlage) Reichsfinanzverwaltung."

Viele Grüße
Jørgen


 
Postgeschichte Am: 24.02.2011 21:07:02 Gelesen: 174232# 70 @  
@ Baldersbrynd

Hallo Jørgen,

herzlichen Glückwunsch zu diesem Brief. Beanstandete Umschläge sind selten. Offensichtlich lagen hierin Devisen, deren Ausfuhr verboten war. Interessant wäre der einliegende Zettel gewesen, der den Rücksendungsgrund eindeutig dokumentiert hätte. Aber auch so ein Top-Beleg.

Gruß
Manfred
 
Baldersbrynd Am: 27.02.2011 13:25:28 Gelesen: 174110# 71 @  
Hallo Alle

Ich habe dieser Brief aus Berlin nach Kopenhagen, gesendet am 3.10.1923. Es war geöffnet in Berlin bei der Devisenkontrolle.

Der Verschlußzettel hat einen anderen Text: Geöffnet auf Grund des Gesetzes gegen die Kapitalflucht in der Fassung vom 26.1.1923.

Wer kann mir sagen wo ich dieses Gesetz finden kann? Ich habe versucht über Google, aber ohne Glück.

Viele Grüße
Jørgen


 
Postgeschichte Am: 27.02.2011 13:32:42 Gelesen: 174106# 72 @  
@ Baldersbrynd [#71]

Hallo Jørgen,

ich hatte die Verordnung unter http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1155&CP=0&F=1 gezeigt. Diese Verordnung ist auch für diesen Beleg zutreffend. Außerdem hat Concordia CA auf einen Beitrag von Tom Wolf aufmerksam gemacht der die Verordnung ebenfalls wiedergibt und auch die Postüberwachungsstellen auflistet.

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=11026

Gruß
Manfred
 
Baldersbrynd Am: 27.02.2011 13:58:20 Gelesen: 174096# 73 @  
@ Postgeschichte [#72]

Hallo Manfred.

Schönen Danke für Deine Antwort. Meine Meinung war das ein neues Gesetz, dafür meine Frage.

Viele Grüße
Jørgen
 
Baldersbrynd Am: 01.03.2011 07:52:32 Gelesen: 173997# 74 @  
Hallo an Alle,

hier eine Paketkarte aus Goldberg, Schlesien nach Kopenhagen, gesendet am 20.5.1922. Porto 70,00 Mark für Paket nach DK bis 5 kg. Frankiert mit 14 mal Nr. 156.

Zettel mit "Zollamtlich geprüft" mit Handschrift, wahrscheinlich in Goldberg. Auf der Rückseite ein Stempel von der Zollamt in Goldberg.

Der Ovalstempel in Mitte ist von der dänische Zollamt.

Viele Grüße
Jørgen


 
Baldersbrynd Am: 02.03.2011 11:24:59 Gelesen: 173912# 75 @  
Hallo Alle.

Hier ein Wert-Paketkarte aus Berlin gesendet am 18.5.1921 nach Kopenhagen. Porto 16 Mark. Die Briefmarken sind durchgelocht, außer der 1 Mark Marke. Wert 10 Francs = ? Mark

Oben steht: Ausfuhr bewilligt v. 9/5.21 V. H.43890.

Unten links: Aufkleber mit Geprüft! Postüberwachungstelle / Berlin S.W.77.

Viele Grüße
Jørgen


 
petzlaff Am: 02.03.2011 16:01:56 Gelesen: 173883# 76 @  
@ 22028 [#67]

Junge, das ist ein "saustarkes" Stück - Glückwunsch. :-)

LG, Stefan
 
22028 Am: 02.03.2011 19:47:40 Gelesen: 173867# 77 @  
Stefan,

Danke, bin auch richtig stolz auf den Brief. Ich habe nun 2 SCADTA Briefe mit den R-Marken nach Deutschland adressiert, beide haben den Devisenkontrollstempel. Das sind auch noch die beiden einzigen bekannten Briefe mit den provisorischen SCADTA R-Marken nach Deutschland und die Suche geht weiter.
 
22028 Am: 04.04.2011 19:19:43 Gelesen: 172498# 78 @  
Gerade lese ich in Philatelsit das Robin Pizer seine Sammlung der Devisenkontrollstempel in der RPSL zeigte, die hätte ich mir auch gerne angesehen.
 
DerLu Am: 05.04.2011 07:03:31 Gelesen: 172463# 79 @  
@ Baldersbrynd [#71]

Hallo,

das Reichsgesetztblatt ("R.G.Bl.") ab 1919 findet man unter http://alex.onb.ac.at/gesetze_drab_fs.htm im "Original". Die entsprechenden Seiten lassen sich als PDF sichern. Es fehlen aber die Durchführungsvorschriften die in den entsprechenden Amtsblättern des Reichspostamtes enthalten sind.

Gruß

DerLu
 
Baldersbrynd Am: 05.04.2011 12:02:49 Gelesen: 172444# 80 @  
@ DerLu [#79]

Hallo DerLu,

vielen Dank für Deinen Hinweis. Ich glaube das ich etwas da finden kann.


@ 22028 [#78]

Hallo,

was bedeutet "RPSL"?

Im voraus Danke.

Schöne Grüße
Jørgen
 
22028 Am: 05.04.2011 22:33:17 Gelesen: 172403# 81 @  
@ Baldersbrynd

RPSL = Royal Philatelic Society of London.
 
Baldersbrynd Am: 06.04.2011 07:01:04 Gelesen: 172390# 82 @  
@ 22028 [#81]

Hallo 22028.

Vielen Dank.

Gruß
Jørgen
 
express1867 Am: 31.07.2011 14:05:51 Gelesen: 169674# 83 @  

Hallo Inflasammler,

ich sammle Expresspost in und aus Österreich, habe einen Reko - Expressbrief bekommen zu dem ich einige Fragen hätte, da ich nicht weiß ob die Devisenzensur in Deutschland gleich war wie in Österreich.

Der Brief kommt aus Wien 24.2.1919 nach Hamburg - Stempel: Zurück Einfuhr unzulässig - Postüberwachungsstelle Dresden.
Zensurstreifen: unter Kriegsrecht geöffnet.

Meine Fragen:

- Gab es auch eigene Zensurstellen oder wurde alles von der Postüberwachung zensuriert und wie lange ?

- Gab es zu dieser Zeit noch keine vorgedruckten Zensurstreifen für Devisenzensur ?

Würde mich freuen Antwort auf meine Fragen zu erhalten, damit ich den Brief richtig beschreiben kann.

Mit Sammlergrüßen
Emil
 
Postgeschichte Am: 31.07.2011 16:22:45 Gelesen: 169639# 84 @  
@ express1867

Hallo Emil,

es handelt sich um die Devisenkontrolle, die zwar zum Teil von ehemaligen Zensurstellen weitergeführt wurden, aber nicht als die zu Kriegszeiten existierenden Stellen zu sehen sind (der ehemalige Auftrag ist ja weggefallen). Eine Devisenüberwachung hat es mit wechselnden Aufträgen bis in die 50er Jahre (vielleicht auch noch später) gegeben. Wie lange die Zensurstreifen aus Beständen der im 1. Weltkrieg existierenden Zensurstellen Verwendung fanden, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht findest Du unter diesem Thema weitere Informationen.

Falls Du weitere Fragen hierzu hast, kannst Du mir auch eine Mail senden. Meine email-adresse ist unter meinem Profil angegeben.

Gruß
Manfred
 
22028 Am: 08.09.2011 18:38:31 Gelesen: 168376# 85 @  
Ich habe hier wieder einen SCADTA Einschreibebrief vom November 1922, angekommen in Deutschland im Januar 1923 nach Deutschland. Auf der Vorderseite ein kleiner schwarzer zweizeiliger Stempel. 2 Januar 1923 / 4 - 7 ?.

Ist das, zusammen mit dem runden roten Stempel mit Nr. 10, auch ein Devisenkontrollstempel?


 
22028 Am: 19.09.2011 06:13:43 Gelesen: 167957# 86 @  
Der Guru der Devisenkontrollstempel, Robin Pizer, hat auf meine Anfrage zu dem Brief geantwortet und diese Antwort möchte ich den Lesern hier nicht vorenthalten.

Zitat:
Dear Rainer

The date time cachet 2 JAN 1923 / 407N (N = Nachmittag) is a Hamburg PUe cachet. I think the date is 2 JAN not 12 or 22 Jan as the colour of the date cachet on 2 Jan should be black, on 12 Jan should be red and on 22 Jan should be green.

I have not seen the red circular cachet with number 10 in the middle before. Hamburg PUe had the number 10. It appears to be diameter 15 or 16mm. Hamburg PUe did use circular inspector's cachets but the lowest number was 100 and the diameters were 21 or 22 mm. There were usually struck in purple. For a short time in 1921 Dec -1922 Feb, Hamburg used exchange control labels from other examination offices (eg Office 22 at Lauenburg and Office 26 intended for but not used at Trier) but here the old office number was overprinted by a circular cachet with 10 in the centre dia 14mm.

I suspect the red circular cachet with 10 is an office cachet from Hamburg (office number 10) and not an inspector's cachet.

I note beside the manuscript number 667 (which is probably a registration book number) that there is a signature and date 2/1 (meaning 2 January). You say the arrival postmark is 23 Jan 1923 so the letter was delayed nearly three weeks somewhere. The delay was probably at Hamburg PUe and this may explain the red circular cachet with 10 in the centre.

The date 30 NOV 1922 is curious but the airmail stamps appear to be cancelled 30 NOV at Medellin with the postage stamps cancelled DIC 5 922 at Barranquila. So why the delay between Medellin and Barranquila ? Was the aeroplane delayed ?

I hope this helps.

Robin Pizer
ZITAT ENDE

Hoffe das Englisch ist OK hier, sonst muss ich es ins Deutsche übersetzen.
 
22028 Am: 07.12.2011 14:49:13 Gelesen: 164915# 87 @  
Hier ein weiterer SCADTA Brief mit Devisenkontrollstempel. Leider nicht in meiner Sammlung. Der früheste Abschlag des P.U. / 12 JULI 1922 / 7-11 ist vom 7 Juli 1922.


 

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