Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Altdeutschland Baden 1. Ausgabe 1851/58 Zifferserie
hajo22 Am: 02.08.2017 20:17:03 Gelesen: 31571# 1 @  
Den Zusammenhang zwischen der Zifferserie Badens und Württembergs habe ich im thread 1. Ausgabe Württemberg erwähnt.

Die Zifferserie von Baden (Mi.Nr. 1-8) hat m.E. auch einen eigenen thread verdient.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 02.08.2017 20:51:32 Gelesen: 31566# 2 @  
@ hajo22 [#1]

Hallo hajo22,

ich hatte sicher 10 - 12 Belege mehr von Baden 1-8, als heute, aber ich will mal schauen, was ich so die nächsten Tage hervor ziehen kann. Leider sind die Briefe in bis zu 32 separaten Sammlungen verteilt, was es mir nicht so einfach macht.

Danke jedenfalls für den Thread - ich hoffe, wir bleiben da keine Alleinunterhalter.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.08.2017 20:56:37 Gelesen: 31564# 3 @  
Liebe Freunde,

ich habe nur einen mit einer 3b von Bühl nach Berg, der zuerst ins badische Berg bei Freiburg, dann ins württembergische Berg bei Stuttgart und dann endlich ins pfälzische Berg ("Rheinbaiern") gesandt wurde. Lustigerweise waren von Bühl aus alle 3 Berg über 10 bis 20 Meilen entfernt, so dass die 6 Kr. Marke nach überall hin gut gepasst hätte.



Für den habe ich mal bei einer süddeutschen Auktion 360 DM plus Rollgeld bezahlt und die meisten haben mich für verrückt gehalten, so viel Geld auszugeben. Nun, das ist über 30 Jahre her und ich habe seinen Kauf keine Sekunde bereut und - hätte ich ihn nicht schon - würde ihn auch für 360 Euro immer wieder gerne kaufen.

Fazit: Baden ist schön, Baden ist interessant und einer, die die 3 großen Süddeutschen Staaten gesehen hat, ist sicher keine Massenware.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.08.2017 20:59:09 Gelesen: 31562# 4 @  
Auch eine nette 2b auf Brief von Karlsruhe nach Kandel (damals: Langencandel) bis 10 Meilen hat mich schnell verzaubert und ich musste ihn schnappen.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.08.2017 21:01:59 Gelesen: 31557# 5 @  
Und eine breitrandigere und farbfrischere 4 b, noch dazu nach Bayern, habe ich kaum einmal gesehen.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.08.2017 21:12:32 Gelesen: 31553# 6 @  
Heute riechen diese Briefe an den Käsehändler Rast und Hauber nicht mehr - Gott-sei-Dank. Damals war es anders, als man in Überlingen einen bitterbösen Brief ins Allgäu abließ - mit netter Marke, wie ich finde.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 02.08.2017 21:42:52 Gelesen: 31547# 7 @  
@ bayern klassisch [#2]

Laß' Dir nur Zeit, es pressiert nicht.



Baden 1a, gestempelt "57" = Heidelberg. Geprüft Seeger BPP



Baden 1a, gestempelt "87" = Mannheim. Geprüft Pfenninger

Der Schlüsselwert der 12 Ziffer-Francomarken Badens (Mi.Nr. 1-8) ist zweifellos die 1a.

Ich habe viele Jahre vergebens versucht, einen Brief zum erschwinglichen Preis bei zumutbarer Erhaltung der Marke 1a zu erwerben.

Jetzt im Spätherbst meiner Sammlertätigkeit habe ich die Suche aufgegeben. Immerhin kann ich 2 gestempelte Exemplare der 1a (jeweils doppelt geprüft) zeigen.

hajo22
 
hajo22 Am: 02.08.2017 21:58:38 Gelesen: 31544# 8 @  


Faltbrief von Freiburg i.Br. nach Basel 1858.

Franco 6 Kreuzer (Nr.7): 1 Loth Fernbrief Baden 3 Kreuzer + 3 Kreuzer für die Schweiz.

hajo22
 
hajo22 Am: 02.08.2017 23:21:29 Gelesen: 31519# 9 @  
@ bayern klassisch [#2]

ich hoffe, wir bleiben da keine Alleinunterhalter

Das macht nichts. Wer sich mal in Ruhe die klassischen Badenmarken betrachtet, wird sich ob ihrer schönen graphischen Gestaltung in sie verlieben. Mir ging es so und ich denke, da bin ich nicht allein. Man muß ja nicht gleich mit einer Briefsammlung starten.

Und vielleicht fängt der eine oder andere mit einer klassischen Badensammlung an, you never know.

hajo22
 
hajo22 Am: 02.08.2017 23:24:55 Gelesen: 31517# 10 @  
@ bayern klassisch [#3]

Einzigartiger Brief. Postgeschichte pur.

hajo22
 
hajo22 Am: 03.08.2017 11:25:35 Gelesen: 31467# 11 @  


Kleines Damencouvert aus Dinglingen nach Heidelberg (ohne Jahr, vermutlich 1851). Geprüft Englert.

Franco 6 Kreuzer (Nr.3a): 1 Loth Inlandsbrief über 10 Meilen.

Das klassische Baden ist einfach schööön.

hajo22
 
Balf_de Am: 03.08.2017 20:44:22 Gelesen: 31411# 12 @  
Hallo zusammen,

hier ist eigentlich nicht mein "Heimatforum", aber wenn hier so positiv zu einem meiner liebsten Sammelgebiete geschrieben wird, dann muss ich mich beteiligen!

@ hajo22 [#11]

Den Heidelberger Distributionsstempel (im Baden-Handbuch Nr. 4), bei Deinem Brief als Ankunftstempel abgeschlagen, kenne ich ganz gut. Das Jahr 1851 ist unwahrscheinlich: auf meinen Belegen aus 1851 enthält er noch die Jahreszahl; erst 1852 entfällt sie. Die frankierte 6-Kreuzer-Marke ist trotzdem nach meinem Eindruck eindeutig eine 3a. Vermutlich hat sie Englert im Brief innen doppelt signiert.

@ hajo22 [#7]

Der Schlüsselwert der 12 Ziffer-Francomarken Badens (Mi.Nr. 1-8) ist zweifellos die 1a.

Das sehe ich ähnlich!

Von den 291.780 in einer Auflage gedruckten Marken sind nicht allzu viele übrig geblieben. Insbesondere Briefe findet man nicht häufig:

Das neue Baden-Handbuch Band II führt insgesamt 238 Briefe auf. Die meisten - 133 - sind Einzelfrankaturen (Ortsbriefe und Drucksachen), danach kommen die 3-Kreuzer-Frankaturen mit drei mal Nr. 1a für Briefe in den ersten Entfernungsrayon bis 10 Meilen - 38 Briefe.

Diese beiden Varianten kann ich aus meiner Heimatsammlung "Heidelberg" zeigen.




Der 3-Kreuzer-Brief nach Walldorf vom 20. Oktober 1851 zeigt den Distributionsstempel - diesmal als Lokaldatumstempel - noch in der alten Form mit Jahresangabe.

Viele Grüße
balf_de
 
Balf_de Am: 03.08.2017 21:59:08 Gelesen: 31392# 13 @  
@ bayern klassisch [#5]

Und eine breitrandigere und farbfrischere 4 b, noch dazu nach Bayern, habe ich kaum einmal gesehen.

Lieber bayern klassisch,

jetzt habe ich meine ganze Sammlung nach einer zumindest gleichwertigen Nr. 4b durchsucht - ohne Erfolg!

Da bleibt mir nur noch Eines:



Hast du schon einmal ähnlich schlecht geschnittene Marken Mi.Nr. 4b gesehen? Warum wohl gefallen sie mir trotzdem?

Hier ist die Siegelseite:



Viele Grüße
Alfred (balf_de)
 
10Parale Am: 03.08.2017 22:13:59 Gelesen: 31384# 14 @  
@ Balf_de [#13], hajo22 und bayern klassisch,

Als Badener mal kurz meine Bewunderung für die Hammerbriefe, die hier erläutert und gezeigt werden. Wurde der 27 Kreuzer Brief (wen stört der Schnitt?) etwa per Bahn befördert?

Liebe Grüße

10Parale
 
hajo22 Am: 03.08.2017 22:19:56 Gelesen: 31383# 15 @  
@ Balf_de [#12]

Die frankierte 6-Kreuzer-Marke ist trotzdem nach meinem Eindruck eindeutig eine 3a. Vermutlich hat sie Englert im Brief innen doppelt signiert.

Warum sollte er sie innen signieren? Das erfolgt nach meinem Wissen nur bei Gefälligkeitsverwendungen von Marken auf Briefen. Das liegt hier nicht vor. Der Ort Dinglingen hatte um 1850 vermutlich nur eine geringe Einwohnerzahl, so daß der Briefverkehr auch nicht umfangreich gewesen sein wird. D.h. in 1852 dürfte noch die Erstauflage der Badenmarken vorrätig gewesen sein.

Hier noch eine weitere 3a:



Faltbrief aus Constanz ("Z" spiegelverkehrt) vom 17.9.(1851) nach Freiburg i.Br., Ankunft 18.9.

Franco 6 Kreuzer (Nr.3a): 1 Loth Inlandsbrief über 10 Meilen.

Deine beiden Briefe mit Nr.1a sind nicht nur sehr schön, sondern auch sehr selten. Zu einer Nr.1a habe ich es auf Brief nicht geschafft.

Danke auch für den Hinweis beim Distributionsstempel von Heidelberg. Das Baden-Handbuch liegt mir nicht vor. Ich habe lediglich den Grobe-Altdeutschland-Katalog 5. Auflage von 1975 als Nachschlagewerk.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 04.08.2017 07:19:49 Gelesen: 31342# 16 @  
@ 10Parale [#14]

Hallo 10Parale,

ja, durchgehend mit der Bahn bis London, über den Kanal natürlich mit dem Schiff. Die waren pfeilschnell damals, schon Ende der 1850er Jahre deutlich schneller als die Post heute!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 04.08.2017 08:17:40 Gelesen: 31326# 17 @  
@ bayern klassisch [#16]

Der Vergleich hinkt. Die Post hat zwar heute ganz andere technische Möglichkeiten, aber auch ganz andere Mengen von Poststücken zu bewältigen (trotz emails).

hajo22
 
hajo22 Am: 04.08.2017 11:47:54 Gelesen: 31305# 18 @  


Faltbrief aus Waldkirch nach Deutschbrod in Böhmen (ohne Jahr), frankiert mit 3x3 Kreuzern (Nr. 6, davon 1 Paar)

Franco: 9 Kreuzer für 1 Loth im Postverein

Die altdeutschen Postanstalten hatten meines Wissens die Anweisung/Verfügung/ Vorschrift die Poststücke mit der geringstmöglichen Anzahl von Francomarken zu frankieren. Gab man also einen 9-Kreuzer-Brief am Schalter auf, frankierte der Schalterbeamte mit einer 9 Kreuzermarke und nicht mit 3x3 Kreuzern oder 3+6 Kreuzern oder gar mit 9x1 Kreuzer (immer vorausgesetzt 9 Kreuzermarken waren vorrätig).

Dem Publikum war das egal, man nahm die Marken, die man gerade im Haushalt zur Hand hatte, frankierte damit und ab in den Briefkasten.

hajo22
 
hajo22 Am: 05.08.2017 12:12:21 Gelesen: 31258# 19 @  


Baden Nr. 1b: geprüft Stegmüller BPP (leicht erhöht signiert, da der Scherenschnitt oben auf der Marken-Randlinie erfolgte).

Nummernstempel 120 = Rothenfels

hajo22
 
Balf_de Am: 05.08.2017 21:59:33 Gelesen: 31225# 20 @  
@ hajo22 [#15]

Warum sollte er sie innen signieren? Das erfolgt nach meinem Wissen nur bei Gefälligkeitsverwendungen von Marken auf Briefen.

Hallo hajo22,

das habe ich nicht richtig verstanden: Leider habe ich in meiner Sammlung keine Englert-Signatur gefunden, aber die Herren Seeger, Unverferth, Pfenninger, Maria Brettl, Flemming und Stegmüller haben auf allen meinen Belegen, für die sie keinen (Kurz-) Befund oder Attest ausgestellt haben, sowohl auf der Siegelseite der Belege rechts unten als auch - wenn es ohne Beschädigung möglich war - innen im Brief in der richtigen Stellung signiert und ggf. handschriftlich mit Bleistift die Michelnummer bezeichnet. Gefälligkeitsverwendungen kenne ich bei Baden eigentlich überhaupt nicht.

Einen Brief möchte ich noch zeigen, der immerhin 3/8 der hierher passenden geschnittenen Baden-Marken abdeckt - wie mein oben gezeigter Brief nach England, aber in der Tarifperiode von 1855 und mit weniger als 1/2 Loth Gewicht leichter als der 27-Kreuzer-Brief von 1859 [#13]. Da ist übrigens der rückseitige Unverferth-Stempel leider nach links oben "verrutscht".




Auch 1855 war man dank der Eisenbahn schon "pfeilschnell" - und diesmal hat sich auch die badische Bahn mit einem Stempel für die Beförderung von Heidelberg nach Kehl beteiligt.
 
hajo22 Am: 05.08.2017 22:36:41 Gelesen: 31214# 21 @  
@ Balf_de [#20]

Gefälligkeitsverwendungen kenne ich bei Baden eigentlich überhaupt nicht.

Ich auch nicht beim klassischen Baden. Frage: Was soll das für einen Sinn geben, die Marken auch innen zu signieren? Wer schneidet denn heute Marken aus altdeutschen Briefen aus? Oder soll das Verfälschungen (Austausch der Marken) vorbeugen?

So recht verstehe ich die Innensignaturen nicht. Das bleibt wohl ein Geheimnis der Prüfer. Oder war es ausdrücklicher Wunsch der Auftraggeber? Auf jeden Fall halte ich das für Quatsch. Künftig wird es sowieso nur noch Kurzbefunde oder Atteste geben und dann sind die Prüfzeichen Geschichte (wieviele mögen wohl gefälscht worden sein?).

Einen Brief möchte ich noch zeigen, der immerhin 3/8 der hierher passenden geschnittenen Baden-Marken abdeckt:

Eine Dreifarbenfrankatur kann sich sehr gut sehen lassen. Auch ein Schwergewicht.

Einen Brief möchte ich noch zeigen,

Schade, ich hoffe doch, Du kannst noch mehr Preziosen zeigen. Das wäre schön. Morgen lege ich einen Brief mit der 4a auf den scanner. Diese Marke ist auch nicht so häufig auf Brief anzutreffen (nach meinem Kenntnisstand ohne Handbuch).

Nochmals danke für die schönen Vorlagen.

hajo22
 
bovi11 Am: 06.08.2017 09:20:49 Gelesen: 31168# 22 @  
Zwar nicht das Gebiet auf dem ich mich gut auskenne, aber etwas kann ich auch beisteuern:

Nr. 1a auf Briefstück


 
hajo22 Am: 06.08.2017 11:07:01 Gelesen: 31155# 23 @  


Faltbrief aus Salem vom 22.9.1851 nach Schruns, Ankunft 25.9. Grenzübergangsstempel in rot "Bad.oe." (= Baden-Österreich). Den Stempel gibt es auch in schwarzer und blauer Farbe. Ab 1850 von der badischen Bahnpost.

Franco 9 Kreuzer (4a): 1 Loth im Postverein

hajo22
 
hajo22 Am: 06.08.2017 11:25:56 Gelesen: 31150# 24 @  


Brief aus Heidelberg vom 23.4.(1861) über Frankfurt a.M. nach Kassel, Ankunft 24.4.

Franco 9 Kreuzer (Nr.4b): 1 Loth im Postverein

hajo22
 
bayern klassisch Am: 06.08.2017 13:25:30 Gelesen: 31131# 25 @  
@ hajo22 [#23]

Hallo hajo22,

ein nettes Stück zeigst du da, bei dem ich die Beschreibung aber anders machen würde.

Es war ein Brief über 10 bis 20 Meilen im Postverein, der im geschlossenen Transit über die Schweiz lief. Dies sollte der Postvertragsstempel BAD.Oe zeigen (bitte NICHT Grenzübergangsstempel schreiben, welchen Grenzübergang sollte solch ein Stempel denn anzeigen?).

Daher haben wir hier einen Frankoaufteilung von: 6 Kr. für Baden, 3 Kr. für den Schweizer Transit westlich um den Bodensee im Kartenschluß mit Feldkirch und für Österreich natürlich nichts.

Der Stempel BAD. Oe war eigentlich einer der Vormarkenzeit und vor allem der Vor - DÖPV - Zeit; die war ja beim Versand des Briefes längst vorbei; aber wegen der Leitung über die Schweiz und eben NICHT über Postvereinsgebiet (also Württemberg und Bayern nach Österreich, somit östlich des Bodensees), wurde er abgeschlagen, auch wenn der Postvertrag Badens mit Österreich das nicht vorsah.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bovi11 Am: 06.08.2017 14:52:57 Gelesen: 31121# 26 @  
Brief von Eichtersheim in die Schweiz vom 26. Dezember 1862

Mi.-Nrn. 4 und 11 in berauschend schlechter Qualität:




 
hajo22 Am: 06.08.2017 15:18:32 Gelesen: 31113# 27 @  
@ bovi11 [#26]

Bemerkenswerte Mischfrankatur und interessanter Ort: Rolle liegt direkt am Genfer See, unweit von Genf.

hajo22
 
hajo22 Am: 06.08.2017 15:24:47 Gelesen: 31110# 28 @  
@ bayern klassisch [#25]

Ich kenne den Stempel aus dem Peter Feuser/Werner Münzberg-Katalog "Deutsche Vorphilatelie", der mir vorliegt. Dort ist er unter Nr. 174 bei den Grenzübergangsstempeln angesiedelt.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 06.08.2017 16:01:08 Gelesen: 31092# 29 @  
@ hajo22 [#28]

Hallo hajo22,

Fehler werden nicht besser, wenn man sie wiederholt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Balf_de Am: 06.08.2017 16:08:06 Gelesen: 31088# 30 @  
@ hajo22 [#23]

Franco 9 Kreuzer (4a): 1 Loth im Postverein

Hallo hajo22,

zunächst einmal Glückwunsch zu diesem wirklich schönen Brief mit dem BAD.OE-Stempel, der auf Markenbriefen wirklich nicht mehr häufig ist. Im Sem-Handbuch mit 50 Euro (in rot vom Auswechselpostamt Constanz) ist er meiner Meinung nach viel zu niedrig bewertet. In meiner Sammlung kommt er bis jetzt nur in der Vormarkenzeit vor. Damals - vor dem Beitritt Badens zum DÖPV, war es ja wirklich noch ein Grenzübergangsstempel. Klar ist natürlich, dass die Beschreibung von @bayern klassisch zutrifft: von Salem nach Schruns sind es knapp 100 km Luftlinie. Auch wenn man statt die Luftlinie über die Schweiz ein Dreieck über Lindau misst, kommt man längst nicht auf 20 Meilen Entfernung. Das ist übrigens eine interessante Frage, wie in solchen Fällen gemessen wurde, wenn die Luftlinie übers Ausland verlief.

@ bovi11 [#26]

Mi.-Nrn. 4 und 11 in berauschend schlechter Qualität:

Hallo bovi11,

hier spielt die Qualität der Frankatur wirklich keine große Rolle! Im Baden-Spezialkatalog von Peter Sem (6. Auflage von 2004) wertet die Mischfrankatur 4b+11b mit 1.500 Euro!

Hallo hajo22,

schön, dass dieser Thread so richtig Fahrt aufnimmt! Deine Befürchtung, dass du Alleinunterhalter bleibst, ist wohl nachhaltig zerstreut.

@ hajo22 [#24]

Brief aus Heidelberg vom 23.4.(1861) über Frankfurt a.M. nach Kassel

Danke für die schöne Steilvorlage! Da kann ich doch meinen mit Abstand besten Brief mit einer Nr. 4a nahtlos anschließen:



Die vorschriftswidrige Entwertung mit einem Ortsstempel statt des vorgeschriebenen Nummernstempels ist schon ungewöhnlich, aber dass ein anderer Ortsstempel als Lokaldatumstempel abgeschlagen wurde, ist sicher eine Rarität. Da sind die Briefe wohl in zwei Arbeitsgängen bearbeitet worden. Der Brief lief im März 1852 von Heidelberg nach Kassel; da war aus den Ortsstempeln schon die Jahreszahl entfernt worden. Siegelseitig ist nur ein Taxis-Briefträgerstempel zu sehen.

Viele Grüße
balf_de
 
bayern klassisch Am: 06.08.2017 16:22:07 Gelesen: 31079# 31 @  
@ Balf_de [#30]

Lieber Alfred,

es war egal, ob die kürzeste Entfernung (Luftlinie) über das Ausland, ober Vereinsland verlief - es wurden nur die tatsächlichen Meilen angesetzt und danach das Franko/Porto berechnet.

Da der BAD.Oe - Stempel im Postvertrag Badens zu Österreich genannt und erklärt wird, war er immer ein Postvertragsstempel.

Ein Grenzübergangsstempel war z. B. Bade - Strasbourg 1 von Strasbourg, obwohl auch der im Postvertrag genannt wurde und auch zurecht Postvertragsstempel nominiert werden darf.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 06.08.2017 16:23:57 Gelesen: 31077# 32 @  
@ Balf_de [#30]

"Hallo hajo22,
schön, dass dieser Thread so richtig Fahrt aufnimmt! Deine Befürchtung, dass du Alleinunterhalter bleibst, ist wohl nachhaltig zerstreut …"


Kleine Korrektur: Siehe Beitrag [#2].

@ Balf_de [#30]

Die vorschriftswidrige Entwertung mit einem Ortsstempel statt des vorgeschriebenen Nummernstempels ist schon ungewöhnlich, aber dass ein anderer Ortsstempel als Lokaldatumstempel abgeschlagen wurde, ist sicher eine Rarität.

Unglaublich was es alles gibt! Habe ich noch nie gesehen. Ich staune nur noch.

hajo22
 
hajo22 Am: 06.08.2017 16:42:55 Gelesen: 31065# 33 @  
@ bayern klassisch [#29]

Ich habe keinen Fehler wiederholt, sondern eine Quelle benannt. Das ist etwas anderes.

Danke für die Korrektur beim Bad.oe.-Stempel. Ich bin - trotz hohen Alters - noch lernfähig.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 06.08.2017 17:12:24 Gelesen: 31055# 34 @  
@ hajo22 [#33]

Hallo hajo22,

Ich habe keinen Fehler wiederholt, sondern eine Quelle benannt. Das ist was anderes.

Das Resultat ist genau dasselbe, wenn die Quelle daneben liegt, wie hier.

Aber genug davon. Freuen wir uns der schönen badischen Briefe, die hier en Masse gezeigt werden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bovi11 Am: 06.08.2017 18:08:35 Gelesen: 31041# 35 @  
@ Balf_de [#30]
@ hajo22 [#27]

"Mi.-Nrn. 4 und 11 in berauschend schlechter Qualität:

Hier spielt die Qualität der Frankatur wirklich keine große Rolle! Im Baden-Spezialkatalog von Peter Sem (6. Auflage von 2004) wertet die Mischfrankatur 4b + 11b mit 1.500 Euro!"


Vielen Dank für die interessante Information.

Wie schon gesagt, habe ich von dem Gebiet nicht die pralle Ahnung. Aber irgendwie gefiel mir das Stück als Ganzes mit der "neuen" Nr. 11 und der "alten" Nr. 4 und den vielen grenzüberschreitenden Stempeln.

Grüße

Dieter
 
hajo22 Am: 06.08.2017 19:47:43 Gelesen: 31022# 36 @  


Faltbrief aus Emmendingen (Nummernstempel 36) nach Kenzingen 3.12.(ohne Jahr), frankiert mit 2x1 Kreuzer (Nr.5).

Franco 2 Kreuzer: 2 Loth bis 3 Meilen Inlandsverkehr (zwischen dem 1.5.1859 und dem 30.9.1862).

Quelle zur Postgebühr: Michel Deutschland Spezialkatalog 2012, Seite 21 (hoffentlich die richtige Quelle).

Meine einzige 2-Kreuzer-Frankatur der geschnittenen Baden-Ziffer-Ausgabe.

hajo22
 
Balf_de Am: 06.08.2017 22:15:34 Gelesen: 30992# 37 @  
Hallo hajo22, hallo zusammen,

eine 2-Kreuzer-Frankatur auf einem schweren "Kurzstreckenbrief" kann ich leider nicht zeigen; ich denke, viele ähnliche Belege wird man wohl nicht mehr finden. Häufiger sind da schon Drucksachen bzw. Streifbänder:



Das Streifband der 2. Gewichtsstufe wurde frankiert mit einem senkrechten Paar der Nr. 1b.

Aber ein besonderes Schwergewicht in meiner Sammlung will ich euch nicht vorenthalten:



Der Brief vom Februar 1857 aus Heidelberg nach Frankfurt (2. Entfernungsrayon im DÖPV) wog mehr als 2 Loth (3. Gewichtsstufe). Mit 2 x Nr. 6 und 2 x Nr. 7 (= 18 Kreuzer) ist er portorichtig frankiert.

Viele Grüße
balf_de
 
hajo22 Am: 07.08.2017 08:05:36 Gelesen: 30922# 38 @  
@ Balf_de [#37]

Mon Dieu, Du hast Wahnsinnsbriefe !

hajo22
 
Balf_de Am: 07.08.2017 19:52:33 Gelesen: 30850# 39 @  
Hallo zusammen!

Eine Marke ist bei der hiesigen Parade der geschnittenen Baden-Marken bisher etwas zu kurz gekommen:

Last but not least - die Baden Nr. 8



Zeigen möchte ich einen Brief, der im Juni 1860 von Heidelberg nach Rheinfelden ging. Seit dem 1.10 1858 waren innerhalb Badens auch für die „Langstrecke“ – über 20 Meilen - nur noch 6 Kreuzer zu frankieren; daher mit 6 Kr. portorichtig frankiert. Verwendet wurde nicht die „übliche“ gelbe 6-Kreuzer-Marke (MiNr. 6) sondern zweimal die blaue Nummer 8.

Zur Biographie dieser Marke möchte ich auf die Homepage der Arbeitsgemeinschft Baden hinweisen, wo hier [1] eine ausführliche Beschreibung enthalten ist. Ab Seite 25 dieses PDF-Files ist ein lesenswerter Auszug des Standardwerks von C.Lindenberg „Die Briefmarken von Baden unter Benutzung amtlicher Quellen“ (Verlag Brendicke, Berlin 1894) enthalten.

Die hier noch genannten ursprünglich aus veralteten Quellen übernommenen frühestens Verwendungsdaten (1857) wurden im neuen Handbuch Band II korrigiert: 1. Dezember in Karlsruhe. (Eine Korrektur der Homepage-Datei wird sicher folgen)

Ähnlich wie später die Nummer 16 verdankt also auch diese Marke ihre Entstehung einem Zufall: hier war es zwar nicht die defekte Zähnungsmaschine sondern das grüne Papier, auf dem der Gummi schlecht haftete, das zu der Farbänderung und damit nach unserem Verständnis zu einer neuen Marke führte.

Überrascht war ich von der bei Lindenberg – und auch bei Sem – genannten hohen Gesamtauflage von über 4 Millionen Stück, denn die Verwendungszeit betrug wohl gerade einmal eineinhalb Jahre. Verbraucht wurden die beiden genannten Auflagen sicher vollständig, denn die ungebrauchte Nummer 8 zählt zu den seltensten badischen Marken!

Nach meiner Erfahrung findet man wesentlich mehr gelbe (Nummer 2) und – erst recht – grüne (Nummer 6) geschnittene 3-Kreuzer-Marken als blaue.

Wer weiß: vielleicht war im Dezember 1858 für den Druck der 27.814 Blatt 3-Kreuzer-Marken, die zusammen mit den anderen Werten gedruckt wurden, ja doch noch – teilweise (?) – grünes Papier übrig und die Auflagenzahlen müssten korrigiert werden ….

Viele Grüße
balf_de

[1] http://www.arbeitsgemeinschaft-baden.de/Katalog%20%208%20Juni%202006.pdf
 
hajo22 Am: 08.08.2017 10:28:41 Gelesen: 30794# 40 @  


Faltbrief aus Freiburg i.Br vom 24.7.(1859) nach Kandern, Ankunft 25.7., frankiert mit 3 Kreuzern (Nr.8)

Franco 3 Kreuzer: 1 Loth über 3 bis 10 Meilen Inland.

hajo22
 
hajo22 Am: 08.08.2017 19:16:45 Gelesen: 30730# 41 @  


Faltbrief aus Bruchsal vom 9.6.(1860) nach Appenweier, Ankunft am selben Tag, frankiert mit senkrechtem Paar der 3 Kreuzer (Nr.8).

Franco 6 Kreuzer: Inlandsbrief 1 Loth über 20 Meilen.

hajo22
 
hajo22 Am: 09.08.2017 09:02:51 Gelesen: 30702# 42 @  


Linker Brief 3 Kreuzer (Nr.2a) aus Mannheim, rechter Brief 3 Kreuzer (Nr.2b) aus Sinsheim.

Beide Briefe datieren aus 1852.

hajo22
 
Balf_de Am: 09.08.2017 18:31:17 Gelesen: 30671# 43 @  
Hallo hajo22,

schön, dass du dich hier so ausdauernd um unser schönes Sammelgebiet verdient machst! Und bevor wir hier nicht 1.000 "Klicks" erreichen werden - für einen Baden-Thread sicher eine Schallmauer - werde ich auch nicht bayern klassischs (!) Befürchtung bezüglich Alleinunterhalter wahr werden lassen!

@ hajo22 [#42]

rechter Brief 3 Kreuzer (Nr.2b) aus Sinsheim

Dieser Brief gefällt mir besonders gut! Da hat ein sparsamer, aber auch schlauer Postbenutzer einen Brief geschrieben, den der Empfänger bezahlen sollte. Aber er wollte den Empfänger nicht auf dem Beitrag von 6 Kreuzern für einen Portobrief sitzen lassen. Also schickte er ihm einen Nachnahmebrief mit der Forderung von 4 Kreuzern - 3 Kreuzer für das ausgelegte Franko plus die sehr moderate "Provision" von 1 Kreuzer (bis 20 Kreuzer Nachnahmebetrag). Der Empfänger sparte also 2 Kreuzer. Das war damals ein weit verbreiteter Trick, den 3-Kreuzer-Zuschlag für Portobriefe zu reduzieren, aber einen passenden Beleg dafür muss man erst einmal finden!

@ hajo22 [#36]

Franco 2 Kreuzer: 2 Loth bis 3 Meilen Inlandsverkehr (zwischen dem 1.5.1859 und dem 30.9.1862).

Dazu ist mir noch etwas eingefallen:



Das ist die dritte Variante für einen 2-Kreuzer-Brief. Bequemlichkeitshalber habe ich den Brief über den Kurzbefund gelegt.

Viele Grüße
balf_de
 
hajo22 Am: 09.08.2017 20:02:40 Gelesen: 30654# 44 @  
@ Balf_de [#43]

Danke für die Erläuterungen zum Brief aus Sinsheim mit der Baden 2b. Ich habe diesen Brief wegen der Heidelberg-Adresse aus meinen 2b-Briefen herausgesucht.

Diesen Nachnahme-Trick kannte ich bis dato nicht. Aber Postbenutzer waren schon zu allen Zeiten erfinderisch.

Wir müßten jetzt alle 12 Marken auf Brief durchhaben.

Wie schön diese geschnittenen Marken sind und wie interessant und aussagekräftig die Briefe aus jener Zeit sein können, hat sich anhand der bis jetzt schon präsentierten Belege hervorragend gezeigt.

hajo22
 
Balf_de Am: 09.08.2017 21:20:13 Gelesen: 30613# 45 @  
@ hajo22 [#44]

Wir müßten jetzt alle 12 Marken auf Brief durchhaben.

Richtig! "Mission accomplished", könnte man sagen.

Aber wir haben die "Schallmauer" von 1.000 Klicks noch nicht ganz erreicht. Aber das schaffen wir noch, bevor der schöne Thread im Nirwana verschwindet. Vielleicht ist ja die Nr. 1b etwas kurz gekommen:



Eine 3-Kreuzer-Frankatur aus Heidelberg ins benachbarte Rauenberg aus der nahezu unerschöpflichen Korrespondenz des Tabakfabrikanten Landfried.

Ein schönes Beispiel habe ich noch, dass es auch mit "kleinen" Marken - der mit fast 10 Millionen Auflage häufigsten geschnittenen Baden-Marke Nr. 6 - attraktive Belege gibt:



Ein in Heidelberg bei der Bahnpost aufgelieferter Brief, der in den 3. Entfernungsrayon im Postverein an eine wohl bekannte Adresse im bayerischen Allgäu adressiert ist. Wie der Firma Landfried sind wir Baden-Sammler auch dem Käseproduzenten Rast und Hauber dankbar, dass er seine Post so lange archiviert und nicht vernichtet hat.

Viele Grüße
balf_de
 
bayern klassisch Am: 09.08.2017 21:48:59 Gelesen: 30605# 46 @  
@ Balf_de [#45]

Lieber Alfred,

auch wenn der Brief mit 3 Exemplaren der 1b in einer anderen Liga spielt, als der mit den drei grünen Dreiern - ich finde letzteren einfach entzückend und phantastisch. Der erzählt so eine kleine Geschichte ("Sophy"), die sich auf beim "Workshop" unserer ARGE Baden gut einflechten ließe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 10.08.2017 11:16:06 Gelesen: 30556# 47 @  


Aufgeklappter, zweiseitiger Faltbrief (Anschriftsseite) aus Heidelberg vom 4.1.(1858) nach Hückeswagen (Reg.Bezirk Köln), Ankunft 7.1., frankiert mit 9 Kreuzer-Marke (Nr.4b) für einen Fernbrief im Postverein. Bahnpoststempel Bonn - Coeln 6.1. I.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 10.08.2017 11:40:31 Gelesen: 30550# 48 @  
@ hajo22 [#47]

Hallo hajo22,

ein tolles Stück Postgeschichte (PO) - der Brief wurde rheinabwärts per Schiff gefahren, siehe Stempel Coeln mit Ligatur. Klasse!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 10.08.2017 12:52:21 Gelesen: 30537# 49 @  
@ bayern klassisch [#48]

Coeln mit oe zusammengeschrieben ist also ein Schiffs(post)stempel oder habe ich das falsch verstanden? In der französischen Sprache gibt es so etwas.

hajo22
 
Balf_de Am: 10.08.2017 18:48:38 Gelesen: 30507# 50 @  
@ bayern klassisch [#46]

Der erzählt so eine kleine Geschichte ("Sophy"), die sich auf beim "Workshop" unserer ARGE Baden gut einflechten ließe.

Lieber bayern klassisch,

Hut ab vor deinem unglaublichen Gedächtnis! Erst nach deinem „Sophy-Hinweis habe ich mich daran erinnert, dass wir uns in unserem heimatlichen Forum über einen „Käse-Brief“ unterhalten haben.

Der Bahnpostbrief war es allerdings nicht – außer einigen Sophy-mäßig uninteressanten siegelseitigen Durchgangsstempeln:



Aus Württemberg und Bayern ist er völlig unbeschriftet.

Aber: Wie so oft bei deinen Kommentaren zu meinen Beiträgen ging jetzt die Sucherei los. Diesmal nicht in der Literatur sondern in der Sammlung – der „richtige“ Brief an Rast und Hauber musste gefunden werden:



Aufgeklappt sieht er so aus:



„Herren Rast und Hauber Lindenberg
Heidelberg, 14 Oktober 1859
Gemäß Absprache mit Ihrem Herrn Hauber ersuche ich Sie hiermit um Zusendung von
6 Kisten
im Gewichte von ungefähr 120 Pfund 1 a Limburger Käse.
Sie wollen darauf bedacht sein, dass ich ja 1 a Ware an haltbarer fester Qualität erhalte & nach Ihrem Versprechen mir den Käse einen Gulden unter dem laufenden Preis berechnen. #
Achtungsvoll Stosser-Müller
# und mich für empfangene geringe Qualität zu entschuldigen.


Da gab es offensichtlich ein Problem mit einem besonders reifen Käse nach dem Transport nach Heidelberg ohne Kühlwagen. Ich denke, ich werde beide Briefe mit nach Karlsruhe zum Treffen der Baden-ArGe mitbringen.

@ hajo22 [#47]

zweiseitiger Faltbrief (Anschriftsseite) aus Heidelberg vom 4.1.(1858) nach Hückeswagen (Reg.Bezirk Köln), Ankunft 7.1., frankiert mit 9 Kreuzer-Marke (Nr.4b) für einen Fernbrief im Postverein. Bahnpoststempel Bonn - Coeln 6.1. I.

Hallo Hajo22,

auch wenn eigentlich das gesetzte Ziel von 1.000 Klicks erreicht ist, muss ich zu diesem Brief unbedingt noch etwas sagen. Klar: wenn man nur Belege aus einer einzigen Stadt sammelt, findet man manchmal „Dubletten“:



Schon ein halbes Jahr bevor Herr Spitzer deinen Brief an die wunderbar kalligraphisch geschriebene interessante Adresse schickte (deshalb habe ich diesen Brief „gebraucht“), lief meiner im Juni 1857 nach Hückeswagen.

Offensichtlich ging es über Düsseldorf und dann per Bahnpost Richtung Ostwestfalen schneller; schon am nächsten Tag nach der Auflieferung erreichte er sein Ziel. (Jetzt hoffe ich nur, dass der gute Herr Carl Rockenhacker nicht zwischenzeitlich gestorben ist - deinen Brief schickt er an den Nachfolger …)

Offensichtlich kann man bei diesen beiden attraktiven Briefen – zumindest nachdem man sie umgedreht hat – nicht von Dubletten sprechen.

Viele Grüße
balf_de
 
Magdeburger Am: 10.08.2017 19:03:43 Gelesen: 30496# 51 @  
@ hajo22 [#49]

"Coeln mit oe zusammengeschrieben ist also ein Schiffs(post)stempel oder habe ich das falsch verstanden?"

Hallo Hajo22,

nicht unbedingt - nach meinem Gedächtnis bis etwa Anfang 1859 - genauer gesagt, solange beidseitig des Rheins in Richtung Baden von Köln aus gesehen, keine durchgehende Eisenbahnstrecke verfügbar war.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 10.08.2017 19:37:45 Gelesen: 30484# 52 @  
@ Balf_de [#50]

Lieber Alfred,

so ist es - das wäre doch ein schönes Pärchen zu zeigen im Workshop - noch dazu mit DEM Inhalt. :-)

Lieber Ulf,

so ist es - es musste getreidelt werden, weil die Bahn nicht durchgängig war damals.

Liebe Grüsse,
Ralph


[Anmerkung Redaktion: Treideln = https://de.wikipedia.org/wiki/Treideln ]
 
hajo22 Am: 12.08.2017 19:47:03 Gelesen: 30132# 53 @  


Portopflichtige Dienstsache (P.D.) aus Säckingen vom 18.11. (ohne Jahr) nach Weilheim Amts(bezirk) Waldshut, Ankunft 19.11., frankiert mit 3 Kreuzer (Nr.2a, innen doppelt geprüft Brettl BPP).

Franco 3 Kreuzer: 1 Loth über 3 bis 10 Meilen Inland

hajo22
 
bayern klassisch Am: 12.08.2017 20:41:20 Gelesen: 30127# 54 @  
@ hajo22 [#53]

Hallo hajo22,

dort steht P.S. = Parthie - Sache. P.S. waren immer portopflichtig.

Portopflichtige Dienstsachen gab es in den 1850er Jahren in Baden nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 12.08.2017 22:37:58 Gelesen: 30112# 55 @  
@ bayern klassisch [#54]

Ja, ich hatte zunächst auch P.S. gelesen, aber was sollte das sein? Eine Parthie Sache, was ist das? Na ja, der Brief ging an einen Gerichtsboten. Also handelte es sich im weitesten Sinne um eine öffentlich-rechtliche Angelegenheit.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 13.08.2017 07:35:23 Gelesen: 30084# 56 @  
@ hajo22 [#55]

Hallo hajo22,

in Bayern hieß es Partei - Sache (auch Parthei-, oder Parthey - Sache ausgeschrieben) und war genau das gleiche: Ein Privater benötigte die Hilfe und Tätigkeit einer, oder mehrerer Behörden und musste dafür letzten Endes diesen Dienst bezahlen, daher immer portopflichtig. Frankiert im Falle eines Depositums seitens des Privaten = der Parthie, mit Porto belastet im Falle, dass dieser nicht vorher ein Depositum erlegt hatte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 13.08.2017 10:14:41 Gelesen: 30057# 57 @  
@ bayern klassisch [#56]

Danke. Also war bei meinem Brief, der ja frankiert ist, ein "Depositum" oder modern gesagt eine Kaution hinterlegt worden.

Interessant, ich glaube ich habe kein zweites Stück mit diesem Vermerk.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 13.08.2017 13:27:56 Gelesen: 30042# 58 @  
@ hajo22 [#57]

Hallo hajo22,

so ist es - bei Baden sind diese Briefe nicht so häufig, wie bei Bayern, wo es eine Vielzahl davon gab und gibt.

Es ist ja das primäre Ziel einer postgeschichtlichen Sammlung, den damaligen Postalltag abzubilden, woraus er auch immer bestanden haben mag.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 13.08.2017 15:46:36 Gelesen: 30023# 59 @  


In Beitrag [#15] hatte ich schon einen Brief aus Constanz mit spiegelverkehrtem "Z" aus dem Jahr 1851 gezeigt.

Hier nochmals ein Faltbrief aus Constanz mit besagtem Stempel jetzt vom 16.9.(1854) via Frankfurt a.M. (17.9.) und Apolda (18.9.) nach Jena, Ankunft 18. oder 19.9.1854, frankiert mit 9 Kreuzer (Nr. 4b).

Franco 9 Kreuzer: 1 Loth im Postverein über 20 Meilen.

hajo22
 
dominic_phila Am: 15.09.2017 16:04:10 Gelesen: 29573# 60 @  
Hallo,

passend hier zum gezeigten Brief von hajo22 im vorigen Beitrag, eine andere Darstellung des 9 Kreuzer-Frankos für Postvereinsbriefe bis 1 Loth - ebenfalls aus Constanz.



Die 9 Kreuzer sind hier durch eine Buntfrankatur der 3 und 6 Kreuzer aus der 1. Auflage abgegolten.

Viele Grüße Dominic
 
bayern klassisch Am: 15.09.2017 16:22:26 Gelesen: 29568# 61 @  
@ dominic_phila [#60]

Hallo Dominic,

willkommen hier und unter den Altpapiersammlern.

Ein schöner Brief der badischen Erstausgabe - dann noch nach Bayern!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 29.09.2017 14:38:01 Gelesen: 29357# 62 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier einen netten einfachen Brief von Heidelberg nach Sinsheim mit 3 Kreuzer Porto mit einer 2a. Die Stempel von Heidelberg mit dem Nummernstempel 57 in schwarz und dem Ortsstempel sind gut zu sehen. Der Brief wurde 1853 versendet. Vielleicht gefällt er euch.



Grüße
Oliver
 
Markus Pichl Am: 15.11.2018 23:27:53 Gelesen: 23268# 63 @  
Hallo,

die Marken der ersten Ausgabe MiNr. 1 bis 4 werden nach 1. und weiteren Auflagen unterschieden.

Unter den Marken der 1. Auflage versteht man die im Michel als "a"-Variante katalogisierten Marken. Diese zeichnen sich gegenüber den späteren Auflagen durch ein dünnes durchscheinendes und in der Papierfärbung abweichendem Papier sowie einem gut deckenden tiefschwarzen Druck aus.

Beginnen möchte ich mit Baden MiNr. 1

a) schwarz auf hell- bis mittelgraugelb (früher als "sämisch" bezeichnet)
b) schwarz auf hell- bis mittelgelbbraun (früher als "braun" bezeichnet)

Nachstehend fünf Stück MiNr. 1 a



Nachstehend sechs Marken, die sich anschicken, eine MiNr. 1 b zu sein. Aber Vorsicht! Es gibt zahlreiche aus MiNr. 5 in MiNr. 1 b verfälschte Exemplare. Solche werden als sogen. "Kaffee-Fälschung" bezeichnet.



Betrachtet man diese sechs Exemplare genau, so fällt eine uneinheitliche Einfärbung des Papiers der Marke, welche auf dem Briefstück haftet, auf. Solche uneinheitlich eingefärbten Marken unterliegen selbstverständlich dem Verdacht, verfälschte zu sein.

Unter UV-Licht (365 nm Wellenlänge) wird die Annahme zur Gewissheit. Die fünf echten MiNr. 1 b reagieren einheitlich in einem über die gesamte Markenfläche gleichmäßigem dunklen, mehr oder weniger violettem Farbton. Jedoch die verfälschte Marke auf dem Briefstück klar in weiß leuchtet.



Mit "Kaffee" wurde wahrscheinlich keine einzige Marke verfälscht, aber es klingt gut. Hierfür werden/wurden andere pflanzliche Stoffe bevorzugt verwendet. Durchaus kommen auch unter UV-Licht dunkelreagierende Verfälschungen vor. Diese verraten sich aber wiederum durch eine uneinheitliche UV-Reaktion. Obwohl heute Baden 1 b keine Seltenheit mehr am Markt ist, so treffe ich immer wieder auf Verfälschungen in Sammlungen. Wer sicher gehen möchte, eine echte Baden 1 b in seine Sammlung zu integrieren, der kauft bitte eine der aktuell geprüften, am Markt angebotenen Marken. Bitte auch Baden Nr. 1 a nur mit von kompetenter Seite ausgestellter Expertise erwerben. Die Verfälschungsmöglichkeiten sind mannigfach, bis hin zu Übermalungen des schwarzen Druckbildes.

Hier noch Vorder- und Rückseite, echter Marken Baden 1 a und 1 b.



Beste Grüße
Markus
 
olli0816 Am: 16.11.2018 09:59:15 Gelesen: 23228# 64 @  
Hallo Markus,

ich habe den Verdacht, dass bei den gezeigten 1a die letzte rechts unten eine b sein könnte. Der Einser ist nicht so schwarz wie bei den anderen und zeigt das gleiche Muster wie bei den b-Marken. Ist die Marke a geprüft?

Grüße Oliver
 
Markus Pichl Am: 16.11.2018 11:08:44 Gelesen: 23213# 65 @  
...ein Zweifler ist unter uns (smile).

@ olli0816 [#64]

Hallo Oliver,

alle Marken lagen mir im Original vor, habe sie selbst untersucht und dann auch die notwendigen Prüfungen der echten Marken veranlasst.

Denke, die nachstehenden Bilder beantworten Deine Fragen umfassend.





Beste Grüße
Markus
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.