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Thema: Motiv Geologie und Lagerstätten: Bergbau, Erzaufbereitung, Metallurgie
Das Thema hat 362 Beiträge:
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Briefmarken-Museum Am: 13.06.2009 08:56:49 Gelesen: 392395# 63 @  
Moin moin an alle

In der Steiermark ist das Montan-Revier um den Erzberg berühmt, anno 1938 ist diese Briefmarke im Deutschen Reich erschienen - man sieht den typischen terassenförmigen Abbau-Betrieb.



Wünsche der Corona ein schönes Wochenende
Jochen
 
Briefmarken-Museum Am: 24.06.2009 01:03:19 Gelesen: 392193# 64 @  
Moin moin an alle und zunächst ein herzliches Danke an all diejenigen, die mir mit Ihrer abgegebenen Stimme bei der letzten Forums-Wahl zu dem Stern hinter dem alias "Briefmarken-Museum" verholfen haben.

Habe mich sehr darüber gefreut und möchte den Lesern des Thread diesmal wieder einen archäometallurgischen ca. 2 MB Bildbeitrag (englisch: archeo metallurgy of copper mining and metallurgy in good old Germany)- Gutdeutsch Industriegeschichte des Mansfelder Kupfer-Schiefer Reviers südöstlich des Harzes - kurz Hüttengeschichte anno Sommer 1834 zur "Oberhütte" nördlich (altdeutsch: von der Mitternachts-Seite) von der Lutherstadt Eisleben beisteuern.

Kupferhüttenbetriebe sind kleine mittelständische Werke, man blickt auf den Hüttenvorplatz und sieht am Wiegegalgen einen Hüttenmann (erkennbar: mit Schürze vorm Bauch). In der Hand hält er einen Teller mit angelieferten Rohstoff. Er diskutiert offensichtlich mit einem Bergmann (Leder-Schürze am Rücken) über die angelieferte Ware. Wenn ich mir den langen horizontalen Wiegebalken der Waage ansehe, dann tippe ich mal, daß die Grammgenau hinterm Komma abgerechnet haben. Briefwagen im Büro haben wesentlich kleinere Längen, die sind bereits grammgenau (nur zum Vergleich erwähnt) - im Clausthaler Bergbaumuseum ist so eine historische Waage mit dieser großen Wiegebalken-Länge ausgestellt, die haben mehrere Stellen hinter dem Komma den Goldgehalt einer Materialprobe ermittelt! An dem Haufen im Vordergrund seht Ihr wie ein Hüttenmann (wieder mit Schürze vor dem Bauch) den angelieferten Haufen beprobt. Probenahme ist ein ganz wichtiger Schritt - die Betonung liegt auf repräsentativer Beprobung. Dazu hat er die Harke genommen - die Beprobung geht über den Kegel, das bedeutet einen kegelförmiger Haufen wurde an ganz bestimmten Stellen beprobt, da sich die Klumpen über das Gewicht und die Größe entmischen. Es ist nicht egal, wo man die Probe zieht.

Auf dem Pferde-Fuhrwerk links kommen frische Erzbrocken ran. Das Material wird zu den beiden Pochjungen geliefert. Die beiden repräsentieren die damalige Erzaufbereitung - d.h. die schlagen mit dem Hammer die Erzbrocken kleiner und trennen manuell das taube Gestein ab. Eine Homogenisierung des angelieferten Roh-Materials aus verschiedenen Bergbaubetrieben dürfte dasw Ziel dieser Operation sein. Die Rohstoffe enthalten je nach Grube und Abbau-Ecke innerhalb der Grube unterschiedliche Cu-Konzentrationen, die durch Mischen vergleichmäßigt werden. Das taube Gestein wurde oberirdisch aufgehaldet - das sind die Berge rechts und links der Straße nach Eisleben. Rechts auf dem Hüttenvorplatz sieht man aufgehaldete Kokskohle, die gut staubt. Der "biedre Hüttenrauch" kommt aus dem Schornstein ungefiltert aus dem Haus in der Bildmitte. Die Schubkarren aus Holz für den Materialumschlag sind absolut zeitgemäß.

Im Hintergrund die Stadt Eisleben, die den Hüttenrauch abkriegt. Am entgegengesetzten Ende außerhalb des Ortes die Windmühle. Elektrischer Strom ist noch unbekannt. Das Wort "Auto" ebenfalls. Wohnen und Arbeiten war noch dicht beieinander.



Abschließend hoffe ich, daß der Beitrag zum Nachdenken über die Vor- und Nachteile der guten alten Zeit vom Beginn über die Weiterentwicklung der Technik(en) bis zur aktuellen Situation der Industrienation Deutschland anregt.

Vielleicht finden sich ja über die vielen interessierten Freunde des Thread weitere gute Beispiele inklusive Vorphila-Belege oder Kuxe oder ganz was anderes aus der großen Montania-Welt.

Mit besten Sammler-Grüßen und Glückauf!
Jochen
 
AfriKiwi Am: 25.06.2009 09:54:54 Gelesen: 392172# 65 @  
@ Briefmarken-Museum [#64]

Hallo Jochen,

nach Deinem interessanten Bericht etwas geheimnisvoller von der modernen Materie - Uran.

Heute will man nicht zu viel zeigen wo und wie es bearbeitet wird ausser was man so liest in Wikipedia. Südafrika Mi535 FDC 3.4.

Südafrika hat seine Uran-Gebiete und so gab es dann auch eine Briefmarke mit FDC als Vorstellung.

Die Karte habe ich etwas mehr lesbar gemacht. Was Länder heute alles mit Uran machen wollen ! - Little Boy !

Namibia hat heute auch eine der größten Obertageminen als Seitenbetrieb von Rio Tinto, die in Australien auch tätig sind.

Erich




 
Briefmarken-Museum Am: 26.06.2009 03:14:20 Gelesen: 392139# 66 @  
Moin moin @Afrikiwi

Lieber Erich.

danke fürs Zeigen von dem südafrikanischen FDC anno 1977 mit Stempel vom Wes Rand zum Thema Energierohstoff Uran jenseits des Uranbergbaus und Informationen zur historischen Entwicklung von Uranerzaufbereitungs-Anlagen um anno 1986.

Ich habe dazu wohl noch eine Uran-Akte und Fachliteratur vor anno 2000 irgendwo in meinem Metallurgie- Archiv gebunkert, die gebe ich gerne in jüngere Hände zur Wissensvertiefung weiter - aber ich vermute, daß die Details hier zu weit von der Philatelie wegführen. Die aktuellen Details kennen in der 80 Millionen Bevölkerung BRD wahrscheinlich nur wenige Dutzend Leute - ich glaube, das Fach-Chinesisch rund um das interessante Element Uran wird zu speziell für dieses Forum - in der Regel wird es hier in der BRD eher schnell allgemein-politisch kontrovers und nicht technisch sachlich diskutiert. Wenn es da noch Marken und philatelistische Belege aus anderen Ländern gibt, wäre das sehr schön.

Rio Tinto ist einer der großen Bergbau-Unternehmungen, wie man so schön sagt "Global Player", da müßte es eigentlich Briefumschläge en masse geben.

Hat jemand einen Brief mit Absender Thyssen Schachtbau ? Die Firma hat weltweit beim Abteufen von Tiefschächten auch Schacht Konrad in Salzgitter und der Asse bei Wolfenbüttel operiert. Da suche ich noch Belege Briefumschläge mit diesen genannten Stempelorten für deren Aktivitäten.

Schönes Wochenende wünscht
Jochen
 
AfriKiwi Am: 26.06.2009 03:57:28 Gelesen: 392138# 67 @  
@ Briefmarken-Museum [#66]

Hallo Jochen,

einen Werbestempel soll es geben von Rio Tinto, da muß ich mal selbst durch meine Massen Briefe stöbern.

Zu Tiefschächten

Gezeigt ist leider nur ein Block von 1991 (Mi Block 27) - Western Deep Level Mines. Zur zeit die tiefste Goldmine.

Ein FDC mit Beilage würde mehr Besonderheiten geben aber Google und Wikipedia bietet sicher viel mehr.

Erich


 
Jürgen Witkowski Am: 06.07.2009 15:28:58 Gelesen: 392026# 68 @  
Diese per "Schachtpost" beförderte Karte vermittelt einen Eindruck von den Arbeitsbedingungen der Bergleute im Steinkohlenbergbau, wie sie im Ruhrgebiet nach dem 2. Weltkrieg noch bis weit in die 1960er Jahre herrschten.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Briefmarken-Museum Am: 06.07.2009 19:34:05 Gelesen: 392010# 69 @  
Concordia CA [#68]

Hallo,

und Danke für den Beleg von der "Schachtpost". Die drei Kumpel im abgebildeten Motiv links auf der Karte beheben wohl einen Stempelbruch im Ausbau.

Anfang der 70er Jahre war bereits der mechanisierte Abbau mit Schrämladern die zwischen zwei Parallelstollen hin- und her-pendelten und auf das Band förderten weit fortgeschritten. Mit anderen Worten, was da abgebildet ist, ist auf keinen Fall Kohleproduktion sondern eine Reparatur.

Mit Schachtpost! bedeutet m.E. soviel wie eine Abstempelung unter Tage und Abtransport über den Personal- oder Material-Föder-Schacht nach oben im Zusammenhang mit der philatelistischen Gedenk-Veranstaltung.

Mit besten Sammlergrüßen von
GF Jochen
 
AfriKiwi Am: 07.07.2009 00:24:03 Gelesen: 391984# 70 @  
@ Briefmarken-Museum [#69]

Hallo Jochen,

mit dem Bild wurde sicher gemeint wie gefährlich die Sache eigentlich ist.

Der Gestalter dieser Karte erkennt daß schlechte Nachrichten schneller gelesen werden als gute und machte den Vergleich mit dem Modernen (Stempel).

Bei Gold Reef City, Johannesburg kann man so einige (50 M !) Meter in so einen Tourismus Goldminienschacht runter mit ein Guide und Gruppe von so 7 Personen. Ich glaube daß Post hier auch einen Sonderstempel bekommt. Schachtpost ist mir hier nicht bekannt obwohl es möglich sein kann.

Erich
 
Stephan Sanetra Am: 19.08.2009 22:02:13 Gelesen: 391521# 71 @  
Hallo,

so sauber sah es meist nicht aus im "Pütt" in den 50er Jahren. Die Kohle hat doch sehr geholfen, das Wirtschaftswunder zu ermöglichen: Grube Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort.

Mit Clausthaler Glückauf
Roedsand


 
Stephan Sanetra Am: 19.08.2009 22:10:03 Gelesen: 391518# 72 @  
Oh sorry!

Eine Rückseite hat die Karte auch noch: es waren wirklich die 50er Jahre!

Mit bestem Sammlergruß
Roedsand


 
Briefmarken-Museum Am: 20.08.2009 08:39:51 Gelesen: 391489# 73 @  
Hallo an alle und Glückauf an Roedsand

Die Wirtschaft hat damals in den 50er Jahren wirklich noch "gebrummt" - aber ich bitte im daran zu denken, mit welchem Wechselkurs DM und US-$ und DM zu britischem Pfund behaftet war - unsere Produkte waren auf dem Weltmarkt "Made in Germany" und gleichzeitig billig.

Die Rahmenbedingungen sind jetzt völlig anders, die Wechselkurse sind umgekehrt - der Euro ist teuer, die Löhne und Energie insgesamt auf Spitzenniveau, keine eigene heimische Metallerzproduktion (100% Abhängigkeit vom Ausland) die Investitions- und Nebenkosten für einen Vollzeit-Arbeitsplatz in schwindelerregender Höhe angelangt.

Die Produktionsstätten der deutschen Schwerindustrie und damit die Arbeitsstätte mit "knoff-hoff oder know-how" verschwinden ins Ausland - der Wegfall der kleineren mittelständischen Nichteisenmetall-Herstellungsbetriebe bedeutet das Ende kreativer Ingenieurskunst (Erfindungsreichtum) in Kombination mit den Facharbeitern und Meistern diverser Handwerkskünste in diesen Betrieben wird für bestimmte Regionen der wirtschaftliche Boden insgesamt weggezogen.

Als Beispiel für einen typischen mittelständischen NE-Metall Betrieb möge mir die Bleihütte in Clausthal dienen, die hat sich nicht mehr gerechnet.



Ich habe hier noch ein altes Foto Luftaufnahme vom März 1968, da ist alles abgerissen - Preussag Industriegeschichte - moderne Archäometallurgie.

Das deutsche Hüttenknow-How ist bereits anno 1910 von deutschen Hütten-Ingenieuren bis nach SWA Südwestafrika - South West Africa nach Tsumeb getragen worden - wenn man/frau die Abgastechnik und Gebäude-Konstruktion mal ansieht, dann sieht man/frau die Ähnlichkeit schon rein äußerlich.



Vielleicht findet jemand noch schöne Clausthaler Bleihütten oder Tsumeb-Belege, z.b. Mineralien auf Briefmarken - bin mir sicher das montanistische Thema gibt noch einige Aspekte her.

Mit Glückauf in die Corona

Jochen
 
AfriKiwi Am: 20.08.2009 12:10:38 Gelesen: 391476# 74 @  
@ Briefmarken-Museum [#73]

Hallo Jochen,

da darf ich Dich nicht enttäuschen und zeige hier 2 Teile vom FDC.



Erich


 
Briefmarken-Museum Am: 20.08.2009 14:08:33 Gelesen: 391472# 75 @  
Hallo Erich, das hast Du toll gemacht - die FDC passen genau ins Thema --- supiiiii!

Wenn ich die Mikro-Schrift unter den Briefmarken richtig lese, dann sind es Mehrmetallerze wie Blei, Zink, Kupfer und die Rössing Mine mit Uranerz. Erzgewinnung und Erzaufbereitung = Erzkonzentratherstellung. Mit riesigen Aggregaten (Transpotsystemen) wird das taube Gestein feinst aufgemahlen aufgehaldet. Diese Bilder zeigen eindringlich, wie aufwendig die NE-Metallerzeugung ist.

In den letzten Tagen ging wieder Wahlpropaganda durch die Medien - eine Million Elektromobile in 10 Jahren - die Politiker aus der obersten Etage können aber nicht überschauen, wo diese zusätzlichen Metallmengen für die Batterie-Systeme herkommen sollen. Das sind hochkomplexe Metallegierungssysteme, Haltbarkeit unbekannt - Recycling steckt in den Anfangslöchern. In der Anschaffung etwa doppelt so teuer, wie momentane ausgereifte sparsame Automobile. Das wird was die Beschaffungsmengen an metallischen Rohstoffen angeht, ein gnadenloses Ausrauben der letzten Schwermetall-Erz-Vorräte auf der anderen Seite der Erdkugel geben - wie gesagt - Europa ist zu fast 100% Importabhängig, Deutschland absolut 100%. Die Umwelt wird in den Förderländern in einem Ausmaß zerstört, da macht sich der "kleine Mann" keine Gedanken drüber. In der Tiefsee werden Manganknollen (Mehretallrohstoff nicht nur Mangan drin) "abgeerntet" - das läuft auf Quadratmeilen Zerstörung des Tiefseebodens und Vernichtung der Startbasis der Mikroorganismen über Plankton bis zur Nahrungsmittelkette über die Fische zum Menschen hin. Der aberwitzige Energie-Verbauch in den Tagebauen um diese Gesteinsmengen auf Mehlgröße aufzumahlen, um die Wertmetalle zu extrahieren und den Rest zu Deponieren ....

Meine These - vergeßt einfach das Geschwafel vom "Energiesparen" wenn ihr auf Energie-Sparlampen umrüstet - der Energieverbrauch steigt weiterhin exponentiell, da die Wertmetallkonzentration in den Lagerstätten immer weiter sinkt und bei dem steigenden Rohstoffbedarf die absoluten Mengen an Erz immer größer werden müssen.

Das war jetzt aber mehr als just meine two pennys.

Mit Glückauf
Jochen
 
Briefmarken-Museum Am: 20.08.2009 20:47:33 Gelesen: 391462# 76 @  
Hallo an alle

Hier ist noch ein wunderschöner Abschlag von einem Tsumeb - Vollstempel aus dem ersten Weltkrieg kurz vor Weihnachten



Hoffe, es pläsiert in Euren Augen mehr als der erörterte Background.

Mit Glückauf in die Sommernacht
Jochen
 
AfriKiwi Am: 21.08.2009 00:59:20 Gelesen: 391451# 77 @  
@ Briefmarken-Museum [#75]

Hallo Jochen,

schönes Stück von Tsumeb, was immer von Deutsch-SWA Sammlern gesucht wird.

Im FDC ist eine kurze Beschreibung von jeder Nominale womit ich mal nach kurzem anfange.

Dein Beitrag [#75] schildert ja schön daß der Mensch nichts neues entdeckt nur seine 'Schätze' wieder verarbeitet und in anderer Form anbietet.

Es war mal Made in - nun ist es Made in 'wo anders'. Ländernamen schon überflüssig. Es kann schon schlimm werden wenn nichts mehr zum austauschen ist - nach uns die Sintflut !

Nur solche die ein besseren Überblick vom Thema haben wie Du, wissen wo drum es geht.

Erich

SWA Freimarken von 1989

1c Wüstenrose

Unreine Kristallaggregate aus Gips, die großen Mengen Wüstensand enthalten, werden oft ihres Rosen- ähnlichen Aussehens wegen auch als Wüstenrosen bezeichnet. Gips ist das am häufigsten auftretende Sulfatmineral. Wüstenrosen werden längs der Westküste, besonders bei Lüderitz gefunden. Große Aggregate können eine Durchmesser von mehr als einen Meter erreichen.

2c Fluorit

Fluorit bildet hauptsächlich würfelförmige Kristalle. Er kann weiß, gelb, blau oder violett gefärbt sein. Er wird als Flußmittlel in der Eisen- und Stahlindustrie benutzt und is die wichtigste Quelle für Fluor in der chemische Industrie. Grüner Fluorit wird der Okurusu Mine bei Otjiwarongo abgebaut. Diese Lagerstätte ist mit einem geschätzten Vorrat von 6 Millionen Tonnen eine der größten der Welt.

5c Mimetesit

Dieses Mineral wächst in Form von sechseckigen Kristallen und wird in der Verwitterungszone von Bleilagerstättten gefunden. ES bildet feine Nadeln und in aussergewöhnlichen Fällen bis zu 5 cm langen Prismen. Die Farbe variiert von hellgrün bis gelb, orange und weiss. Die Tsumeb-Mine ist unter Mineraliensammlern sehr bekannt für ihre guten Mimetesitstufen.

7c Kuprit

Als Umwandlungsprodukt von Kupfersulfiden kommt Kubrit häufig in den oberflächennahen Bereichen von Kupferlagerstätte vor. Normalerweise bildet es ziegelsteinrote, erdige Massen. In seltener Fällen entstehen dunkelrubinrote, durchscheinende Dodekaeder und Oktaeder. Weltberühmte Kupritstufen mit Edelsteinqualität kommen aus der Onganja-Mine östlich von Okahandja.

10c Azurit

Azurit ist ein azurblaues Kupfermineral. Glänzende prismatische Kristalle bilden sich bei der Verwitterung von Kupfersulfiden. Die besten Stufen der Welt wurden in der Tsumeb-Mine gefunden. Sie können eine Länge von bis zu 40 cm erreichen.

18c Boltwoodit

Dieser seltene Mineralist ein Verwitterungsproduct von Uran, und kommt in der Rössing Mine vor. Es bildet feine Nadeln mit einer für Uranmineralien typischen gelben Farbe.

20c Dioptas

Eines der schönsten bekannten Mineralien ist der smaragdgrüne Dioptas. Er bildet längliche Kristallen in der Verwitterungszone von Kupferlagerstätten. Die Tsumeb-Mine ist weltberühmt für ihre hervorragenden Stufen dieses Minerals. Aussergewöhnliche Kristalle können bis zu 5 cm lang sein.

25c Oranjemund

Die reichsten alluvial Diamantfelder der Welt befinden sich längs 100 km langen Küstenstreifens nördlich von Oranjemund. Um die Diamanten zu gewinnen muß bis zu 20 m mächtiger Dünensand mit Baggern entfernt werden. Dadurch werden alte Ozeanterassen, die längs der Küste während eines höheren Standes des Meeresspiegel abgelagert wurden, freigelegt. Die Diamanten kommen zwischen den Geröllen dieser Terrassen vor. Ungefähr 1 Million Karat Diamanten wurden jährlich produziert. 90% der gewonnenen Diamanten haben Edelsteinqualität.

Mehr nächste Woche
Erich
 
Briefmarken-Museum Am: 21.08.2009 07:11:59 Gelesen: 391447# 78 @  
@ AfriKiwi [#77]

Lieber Erich, ich danke Dir herzlich für die zusätzlichen Informationen zu den Wertmineralen von SWA - ich hoffe es erfreut auch die anderen Leser.

Mit besten Sammlergrüßen und Glückauf!
Jochen
 
Jahnnusch Am: 21.08.2009 08:08:00 Gelesen: 391446# 79 @  
Ich wusste gar nicht, dass Erich Bergingenieur ist. Bin selbst nur Maschinensteiger mit Sprengerlaubnis gewesen.
 
Christian Am: 23.08.2009 23:14:11 Gelesen: 391410# 80 @  
Hallo zusammen!

Hier zwei Gedenkblätter anläßlich der Ausstellung: "Woche der europäischen Berg- und Hüttenleute" (1994).



Die Zeche Endsdorf gestern
http://www.saarlandbilder.net/orte/ensdorf/duhamel.htm

und heute
http://www.kreis-saarlouis.de/index.php?id=702



Wer näheres über Georg Agricola erfahren möchte:

http://www.agricola-institut.de/static/agricola.asp

Herzliche Grüße

Christian
 
AfriKiwi Am: 24.08.2009 00:17:08 Gelesen: 391400# 81 @  
@ AfriKiwi [#77]

Danke Jahnnusch für den 'Beschmückten Titel' Die Quelle sind nur die Hauptpunkte wie im FDC 1

Der letzten Teil vom Satz.

30c Tsumeb

Dieser wichtige Blei- Kupfer- und Zinkproduzent ist weltberühmt wegen seiner ausserordentlichen Vielfalt an schönen Mineralstufen. Der Erzkörper ist bei seiner Tiefe von 1700 m bekannt. Die afrikanischen Ureinwohner gewannen hier
Kupfer in primitiven Schmelzöfen lange bevor die eigentliche Mine 1906 eröffnet wurde. Die Jahresproduktion beläuft sich auf ungefähr 500.000 Tonnen Erz mit einem durchschnittlichen Gehalt von 4% Kupfer und 7% Blei. Silber und Gold sind Nebenprodukte. In der Vergangenheit wurden auch Zink, Kadmium, Arsen und Germanium gewonnen.

35c Rosh Pinah

Die Rosh-Pinah Mine befindet sich am Ostrand der Namib, 25km nördlich des Oranje Flusses. Sie produziert Zink, Blei und etwa SILBER. Der Erzkörper besteht aus Linsen und Bänder von Pyrit, Zinkblende und Bleiglanz in einer Serie von geschichteten Sedimenten. Die Jahresproduktion der Mine war 67.000 Tonnen Zinkkonzentrat und 18.000 Tonnen Bleikonzentrat im Jahre 1987. Das Silber ist in dem Bleikonzentrat enthalten.

40c Diamant

Dieses Mineral bildet sich unter extrem hohem Druck und besteht ausschliesslich aus Kohlenstoff – C. Die Kristallform ist oktaedrisch mit gerundeten Kristallflächen. Diamant ist oft gefärbt und sein Wert als Edelstein richtet sich nach seiner Größe, Farbe, Klarheit und dem Vorhandensein von möglichst wenigen Einschlüssen und Sprüngen. Weil Diamant das härteste bekannte natürliche Mineral ist, wird er auch industriell zum Schneiden, Bohren und Polieren gebraucht.

45c Wulfenit

Dieses Mineral bildet rechteckige tafelige, gelbe bis orange Kristalle. Es ist ein Umwandlungsprodukt von Bleierz. Stufen aus der Tsumeb Mine erreichen eine Kristalldurchmesser von bis zu 7cm.

50c Uis

Die Uis Mine, einer der niedriggradigsten Zinnminen der Welt, liegt 120 km westlich von Omaruru. Das Erz kommt in einem Schwarm von über hundert Pegmatitkörpern, die über ein großen Gebiet verstreut sind, vor. Das Erzmineral ist Kassiterit. Kleiner Bergbau fand seit 1924 statt. Die Entwickelung im größeren Stil begann erst 1958. Die UIs Zinnmine produzierte ungefähr 1.250 Tonnen Zinnkonzentrat im Jahre 1987.

R 1 Rössing

Die Rössing Uranmine ist der größte Uranerztagebau der Welt. Das Haupterzmineral, Pechblende, sitzt feinverteilt in einem granitischen Gestein, das auch als Alaskit bezeichnet wird. Mit dem Abbau des niedriggradigen Erzes wurde 1976 begonnen.

R 2 Gold

Gold kommt in der Natur in elementarer Form, oft in Gesellschaft von Quarz vor. Bei Ondundu 90 km nordwestlich von Omaruru, wurden zwischen 1924 und 1945 = 617 kg Gold gewonnen. Eine neu gefundene Goldlagerstätte bei Navachab im Bezirk Karibib hat fast 10 Millionen Tonnen Erz mit einem durchschnittlichen Goldgehalt von 2.2 g/Tonne. Gold wird auch in ganz kleinem Umfang bei Rehoboth abgebaut. Zudem ist es ein untergeordnetes Nebenprodukt der Tsumeb- und der Ojihasemine.
 
gertrud Am: 30.08.2009 14:59:37 Gelesen: 391344# 82 @  
Glückauf,

hier einige weitere Beispiele. Besonders die beiden Karten der UN war ich sehr erstaunt, da die UN-Ersttagskarten für mich bis dahin unbekannt waren.



Insbesondere das Thema Bergbau habe ich auf einigen älteren Briefmarken in vielen Ländern gefunden. Heute sind Mineralien mehr das Thema auf den Briefmarken.

Bei Interesse kann ich gerne mehr einstellen.

Glückauf
gertrud
 
BD Am: 30.08.2009 20:44:38 Gelesen: 391300# 83 @  
Wert-Paketkarte in die Schweiz aus Freiberg in Sachsen.

Diese trägt das Dienstsiegel der Mineralien-Niederlage der Bergakademie Freiberg, wo seit 1765 Bergleute, wohl für den höheren Dienst, ausgebildet werden.

Mit besten Grüßen BD


 
Briefmarken-Museum Am: 31.08.2009 07:26:45 Gelesen: 391280# 84 @  
Glückauf an alle, die immer wieder tolle Text- und Bild-Information aus Deutschland und aller Welt in Ihrem Sammlerbestand finden, einscannen und somit eine Facette bereitstellen, ein Detail im Bergmanns- und Hüttenleben mit Ihren Beiträgen "ausleuchten".

Bitte macht weiter, nicht hektisch - so wie bisher - und ich glaube, da gibt es noch viel zu entdecken.

LG Jochen
 
Hermes65 Am: 09.09.2009 00:18:44 Gelesen: 391175# 85 @  
Bergbau in einem Land, dass es nicht mehr gibt: Tschechoslowakei 594-596 von 1949.


 
Briefmarken-Museum Am: 09.09.2009 07:51:40 Gelesen: 391163# 86 @  
Moin Hermes65 und Danke für das Zeigen der tschechischen Marken.

Die linke Marke ist ein interessantes mittelalterliches Motiv mit einer Stadtkulisse, hast du da die Möglichkeit einen Scan mit höher Auflösung bereit zu stellen - vielleicht auch für die beiden anderen ?

LG Jochen
 
Hermes65 Am: 09.09.2009 10:42:13 Gelesen: 391158# 87 @  
Bitteschön, diesmal in postfrischer Erhaltung:


 

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