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Thema: Bleisulfidschäden: Die Folienproblematik in der Philatelie
Das Thema hat 166 Beiträge:
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Richard Am: 26.11.2007 11:43:03 Gelesen: 208714# 1 @  
Die Folienproblematik in der Philatelie - Ein Problem mit Zukunft!

Von Wolfgang Maassen

http://www.sammlerstube.net - Folien sollen schützen. Wertvolles bewahren. Schätze präsentabel machen und sie damit für die Zukunft erhalten. Seit mehr als zwei Jahrzehnten greifen Sammler, besonders aber auch Aussteller, deshalb gerne auf die Blattschutzfolien namhafter Hersteller zurück, um ihre nicht selten teuer erworbenen Marken und Briefe darin aufzubewahren bzw. in Exponaten einem interessierten Publikum zu präsentieren. Dabei mehrten sich in den letzten Jahren Beobachtungen, die nicht nur von statistischem Interesse sind: Selbst vor wenigen Jahren erworbene klassische Marken bestimmter Provenienz verfärbten sich unter bestimmten Aufbewahrungskonditionen in vergleichsweise kurzer Zeit, wie die Auktionatoren Peter Sem und Peter Feuser belegen konnten. Handlungsbedarf war also angesagt, der Sammler und Käufer klassischer Raritäten verlangt zu Recht Aufklärung und Hilfestellung.

Phänomene

Verfärbungen bei klassischen Marken sind nicht neu. So konnte der Sammler schon im „Lehrbuch der Briefmarkenkunde“ der Gebr. Senf (Leipzig 1905) nachlesen: „Feuchte oder verdorbene Luft wirkt auf Marken, die z.B. auf Briefen befindlich, in Briefbündeln oder Kisten derselben lange ausgesetzt sind, so zerstörend, dass eine Anzahl Marken braun, schwarzbraun bis schwarz gefärbt werden, die vorher gelb, grün, ziegelrot, blau usw. waren. Verdorbener Klebstoff greift oft derart an, dass die Farben für immer verloren sind, ja, was noch hässlicher ist, dass die Marken gefleckt werden, ohne dass es ein Mittel dagegen gäbe. Auch der Einfluss des Tageslichtes wirkt ungünstig auf die Farben der Marken, die z.B. bei Ausstellungen, mehrere Tage ausgesetzt sind. Natürlich richten die direkten Sonnenstrahlen noch viel mehr Schaden an, indem sie nicht nur Farben-Nuancen erzeugen, sondern die Farben oft vollständig vernichten, so dass schließlich nur noch das weiße Markenpapier und, wenn einer vorhanden ist, der Entwertungsstempel als Rest des ehemaligen Postwertzeichens übrig bleiben“. (S. 345) Die Literatur, auch dies hier zitierte Werk, benennt weiterhin die Gefahren beim Waschen von Briefmarken, die bei Marken mit leicht verwischbaren Farben Unheil (Ver-/Entfärberungen) anrichten können.

So findet der Leser des MICHEL Briefmarkenkataloges Europa 1938 schon bei den bayrischen Ausgaben von 1862 den Hinweis: „Durch chemische Einflüsse schwärzlich oder grüngelb gewordene Stücke von Nr. 8 können mit Wasserstoffperoxyd gereinigt werden“. Dieser Hinweis fehlte noch in der Ausgabe von 1935, und ist in Senf- Katalogen überhaupt nicht zu finden. Allerdings findet man sie auch in neueren Katalogauflagen nicht mehr, selbst nicht im MICHEL- Spezial, wenn der Autor nichts übersehen hat. Wohl aber findet sich bei Preußen Nr. l im MICHEL-Spezial 2002 der Hinweis „Vorsicht! Die Farbe der Mi.-Nr. l neigt zu Farbveränderungen (Oxidation)“, was chemisch völlig falsch ist, denn es handelt sich um Sulfidbildung. Und schon im MICHEL 1942 (dem Autor lag die Auflage 1944/45 vor), steht bei Preußen zu lesen: „Nr. 6-13 sind zum Schutz gegen Fälschungen mit einem netzartigen weißen Unterdruck von kohlesaurem Bleioxid versehen, der bei chemischer Behandlung mit Schwefelwasserstoff schwärzlich oder bräunlich hervortritt. Durch Feuchtigkeit schwarz gewordene Nr. l, 13 und 16 können durch Wasserstoffperoxid aufgefrischt werden“. BPP-Prüfer Dr. Oechsner, von Hause aus Chemiker, meint dazu: „Sehr gut, etwas laienhaft, aber richtig! In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass in der Philatelie leider der Begriff 'Oxydation' für jede Art einer Verfärbung gebraucht wird, was meistens falsch ist. Vielfach handelt es sich um Sulfidbildungen“. Interessant ist, dass im MICHEL Spezial 2002 nun zu lesen ist: „Bei chemischer Behandlung (Schwefelwasserstoff) oder unsachgemäßer Lagerung der Marken (Feuchtigkeit) tritt er (gemeint ist der Sicherheitsunterdruck, Anm. d. Autors) schwärzlich oder bräunlich hervor. Die Verfärbung lässt sich dann nicht mehr entfernen“.

Dazu stellt Dr. Oechsner weiterhin fest: „Dieser Satz ist unsinnig, da kein Sammler seine Marken bewusst mit dem - äußerst giftigen – Schwefelwasserstoffgas behandelt. Es muss klargestellt werden, dass Schwefelwasserstoff in Spuren bei jedem natürlichen Fäulnisprozess entsteht und daher mehr oder weniger überall (besonders in Wohnräumen) vorhanden ist. Es kommt auf die Art der Lagerung an (Durchlüftung!), ob und wie weit diese Umwelteinflüsse sich schädlich auf die Marken auswirken. Die Entfernung der Verfärbungen mit Wasserstoffperoxid hängt natürlich stark vom Ausmaß der Sulfidbildung ab. Ist sie sehr groß, wird sie schlecht rückgängig zu machen sein, ohne die Marke zu beschädigen.“ Als wirkliche Hilfe erweisen sich solche Anmerkungen in den Katalogen. Wie Peter Feuser seit nun fast drei Jahren in Schreiben an Albenverleger und später auch an die Verbände nachwies, wurde es immer dringlicher, - und es war auch seit Jahren literaturbekannt (siehe z.B. ein Bericht von Erwin Friese, Schöneck, über Verfärbung von Preußen-Marken in „Preußen-Studien 65-27). Wie lauten nun die genauen Fakten? Feuser stellte eine „erschreckende Häufung von chemisch veränderten Marken der klassischen Periode bis etwa 1880 fest“. Marken dieser Zeit sind in der Regel mit anorganischen Naturfarben gedruckt, erst danach mit synthetischen organischen Farben, und folgende Veränderungen konnte er dokumentieren:

1. Bestimmte klassische Markenfarben neigen aufgrund der Farbzusammensetzung zur „Oxydation“, vor allem Orange- und Gelbtöne (typisches Beispiel: Preußen Nr. l). Bei diesen Marken reichen offenbar schon unbedeutende äußere Einflüsse zur „Oxydation“, die es zu allen Zeiten gab (siehe MICHEL-Anmerkung oben), sich aber in letzter Zeit häufen.

2. Erstausgaben, die auf farbigem Papier gedruckt wurden (z.B. bei Baden und Württemberg) wurden glasig, färbten sich vorder- und/oder rückseitig schwarz und zerstörten sich zunehmend selbst.

3. Ausgaben, die einen normalerweise nicht sichtbaren Sicherheitsunterdruck als Schutz gegen Fälschungen haben (z.B. Preußen, zweite/dritte Ausgabe) weisen plötzlich infolge chemischer Farbveränderung den Unterdruck sichtbar aus.

Als Ursache glaubte Feuser Blattschutzhüllen identifizieren zu können, die jeweils links gelocht und an drei Seiten geschlossen sind, deren Inhalt somit weitgehend von der Luftzufuhr abgeschlossen sind. Auch die seit vielen Jahren zunehmend mehr verbreiteten Alben, die durchsichtige, aber verschweißte Folien aufweisen und auf Kartonagen angebracht sind, sieht er als mögliche Verursacher dieser zuvor geschilderten Schadensphänomene. Demgegenüber fand er keine Hinweise auf chemische Veränderungen bei Lagerung des Marken-/Briefmaterials in handelsüblichen Klemmtaschen, Einsteckbüchern, bei Falzbefestigung oder bei Kartoneinsteckkarten, selbst wenn letztere mit Schutzhüllen aus Kunststoff umgeben waren. Auch Briefalben mit Kunststoffblättern, bei denen ein Zwischenblatt aus Papier eingelegt ist, selbst die bekannten Kunststoffhüllen für Briefe und Ansichtskarten zeigten solche Vorfälle nur in vereinzelten Fällen. Interessant sind Feusers Feststellungen mit Hüllen, die der Bürohandel anbietet, die ja in der Regel nicht weichmacherfrei sind, was zumindest bei modernen Marken, bei denen man Wert auf Fluoreszenzerhalten u.a. legt, eine Rolle spielt. Bei Verwendung von billigen Leitz-Blattschutzhüllen traten die geschilderten Phänomene nicht auf und vergleichbares darf wohl für die dünnen Billighüllen anderer Hersteller gelten. Ebenfalls unbekannt sind sie ihm bei herkömmlichen Falzlosalben, bei denen Marken unter HAWID-Klemmtaschen konserviert sind.

Weitere Stellungnahmen

Wolfgang Flemming, BPP-Prüfer für Preußen, sind solche Phänomene ebenfalls nicht unbekannt. Die Preußen-Marken 1,13,15, aber auch Baden Nr. 22 und Lübeck Nr. 2 haben Farbbestandteile, die sich unter bestimmten Umwelteinflüssen (falsche Lagerung und Pflege, zuviel Feuchtigkeit) verändern können. Dies hätten auch gerade die IHK-Gutachten bei Schadensfällen infolge der Flutwasserkatastrophe 2002 im Osten einmal mehr bestätigt. Dr. Oechsner sieht auch modrige Luft, die in winzigen Mengen Schwefelverbindungen enthält, als möglichen Verursacher. Kolportiert wird auch das Erlebnis eines Auktionators, der eine Sammlung als Einlieferung entgegennehmen sollte, die in einem Tresor in der Nähe des Hausschwimmbades untergebracht war. Sie war ebenso verfärbt wie eine Bogensammlung Böhmen und Mähren eines Prüfers, die infolge 99% Luftfeuchtigkeit zu einem festen Block zusammengeklebt war. Peter Sem, ein auch in der Katalogliteratur ausgewiesener Experte der Ausgaben von Bayern und Thum & Taxis, kennt die Problemfälle ebenfalls seit längerem und kann Feusers Feststellungen, also auch die Zunahme dieser Fälle seit Mitte der 90er-Jahre, bestätigen, z.B. bei den Bayern-Marken Nr. 3,8 oder 11, aber auch bei 2 II, 7,9 und 10. Und zwar in solchen Fällen, in denen diese Marken für zwei bis fünf Jahre in Folienalben der in Frage kommenden Firmen aufbewahrt wurden.

Gutachten

Peter Feuser, der sich schon am 4. Juli 2000 an betroffene Albenhersteller wandte, sah seine Offensive zwar registriert, ohne dass daraus aber Handlungsalternativen erfolgten. Nach mehreren in seinen Augen vergeblichen Versuchen wandte er sich vor der letzten Internationalen Briefmarkenbörse in Sindelfingen 2002 nicht nur an den APHV (bei diesem hatte er schon mehrfach vorher interveniert), sondern auch an alle anderen Verbände und die Presse. Er legte u.a. ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten vor (PTS München, 4.7.2002), das sinngemäß zitiert feststellte, dass die Druckfarben der hier zur Klärung anstehenden Briefmarken einen extrem hohen Bleianteil aufweisen, die hinterfragten Folien einen Anteil von 0,5 Prozent Zinn-Schwefel- Stabilisatoren. Das Gutachten sieht in dieser Konstellation eine mögliche (allerdings auch nicht sichere!) Reaktionsbildung, bestimmte „langsame Migrationsvorgänge“, an deren Ende als Endprodukt Bleisulfid, ein extrem schwerlösliches und schwarz gefärbtes Schwermetallsalz entsteht. Selbst in kleinsten Spuren ruft Bleisulfid die belegten Verfärbungen hervor.

Was hier recht schlüssig klingt, wird aber - das sei deutlich betont - mit der Bemerkung „unter Umständen“, also mit Vorbehalt in diesem Gutachten vorgetragen. Der APHV sah sich deshalb besonders in der Pflicht, weil die in Frage kommenden Firmen ja seine Mitglieder sind, wohingegen der BDPh seine Mitglieder vor möglichen Schäden bewahrt sehen will. Feuser hatte angesichts der in seinen Augen schleppenden Verzögerung bei der Behandlung seiner Dokumentationen Ende 2002 den Austritt aus dem APHV erklärt. Am 27. März erklärte die Verlegergruppe des APHV ihre weiteren Aktivitäten: „Im November 2002 hat der APHV - Bundesverband des Deutschen Briefmarkenhandels - nach zahlreichen Einzelgesprächen eine Kommission von verschiedenen Experten der Philatelie eingesetzt, um Fragen zur Unterbringung klassischer Briefmarken zu klären. Insbesondere geht es darum, Ursachen von Verfärbungen bei Briefmarken der klassischen Periode bis ca. 1880 festzustellen, die offenbar auch bei sorgfältiger längerfristiger Lagerung eintreten können. Verschiedene Stimmen konstatieren Zusammenhänge mit chemischen Substanzen in den Briefmarken selbst und in verschiedenen Alben- und Folienprodukten, deren Inhaltsstoffe in eine Wechselwirkung treten können, (siehe dazu auch die Pressemitteilung des APHV in philatelie Nr. 306, 57). Die „Folien-Kommission“ hat im Auftrag des APHV in den zurückliegenden Monaten mehrfach getagt und die Problematik aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Dabei wurden auch Veröffentlichungen bekannt, die zeigten, dass bereits seit rund 100 Jahren bei diversen Briefmarkensorten von Verfärbungen berichtet wird, die unterschiedlichen Ursachen zugeschrieben wurden. Inzwischen vorliegende Gutachten aus den Jahren 1977 bis 2003 ermöglichten keine eindeutige Aussage darüber, ob sich eine ursächliche Schädigung klassischer Marken durch die Unterbringung in bestimmten Folien nachweisen lässt.

Um ein abschließendes Urteil zu erhalten, beschloss die Kommission, ein Gutachten bei der EMPA, Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in St. Gallen/Schweiz, einem der renommiertesten Institute Europas, in Auftrag zu geben. Die EMPA hatte bereits Jahre zuvor Folienmuster beanstandeter Alben untersucht. Unter Darstellung der Sachlage richtete APHV-Präsident Carl-Heinz Schulz im Januar 2003 ein Schreiben an die EMPA mit der Frage: „Ist es Ihnen möglich, bei Zurverfügungstellung des entsprechenden Briefmarkenmaterials und aller handelsüblichen Aufbewahrungsmaterialien im Rahmen einer Langzeit-Simulation die entsprechenden Wechselwirkungen zu untersuchen und zu belegen?“ Die Antwort von Dr. A Ritter, Chemiker der Polymeranalytik vom 10. Februar 2003 ist ernüchternd. Aufgrund der geschilderten Problematik sah sich die EMPA nicht in der Lage, ein allgemein gültiges Gutachten zu erstellen. Der APHV sieht damit seine Chancen erschöpft, anhand von Analysen eine eindeutige Bestimmung der Ursachen solcher Veränderungen zu erreichen und ein eindeutiges, für alle Seiten akzeptables Abschlussurteil vorlegen zu können. Solange es ausschließlich Gutachten gibt, die von den Beteiligten je nach Interessenlage interpretiert werden können, ist es dem Verband unmöglich, hier als letzte Instanz zu fungieren. „Soweit der erste Teil der Erklärung der Verleger im APHV. Sicherlich wird man das Ergebnis unterschiedlich werten können und Beteiligte wie Betroffene finden hier ein Feld vor, das es eben keiner der beiden Seiten leicht macht, sich entweder frei von Verursachung zu sprechen oder eben einen „Mohr“ gefunden zu haben, dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann. Teure Schadensersatzprozesse sind damit ebenso aus dem Felde wie die moralische Gewissheit, eine reine Weste zu haben. Kriminaljuristisch könnte man dies als „Freispruch mangels Untersuchungsmöglichkeit“ bezeichnen.

Es ist auch bemerkenswert, dass der APHV hier die Verlegergruppe speziell in der Pflicht sieht, also eigentlich gerade die Gruppe, die von Feusers Kritik ausschließlich getroffen war. Nach außen hin wäre es vielleicht der Sachklärung dienlicher gewesen, wenn eine dritte, unparteiische Instanz hier gehandelt hätte. So fällt auf, dass in dem Gutachten der EMPA durchaus ausdrücklich davon die Rede ist, dass die Problematik „solcher Migrationen“ bekannt sei; dies taucht aber in der Erklärung der Verlegergruppe des APHV nicht mehr auf! Über die Gründe kann man nur spekulieren, aber gerade dies ist dem Ernst der Sachlage nicht angemessen. Zufrieden stellen kann dies keine der Parteien, zumal damit Unterstellungen Tür und Tor geöffnet ist. Dies argwöhnt wohl auch der APHV-Bundesverband, der im zweiten Teil seiner Pressemeldung hervorhebt: „Der APHV hat unternommen, was ihm möglich war; er hat nichts unversucht gelassen, um Klarheit in diese Problematik zu bringen, und er wird sich auch. weiterhin für jede Erörterung dieses Problems zu Verfügung stehen. Der APHV hat sich zu keinem Zeitpunkt einer Verantwortung entzogen oder vor Stellungnahmen gedrückt. Aber Schuldzuweisungen aufgrund einer unbeweisbaren Sachlage können und dürfen nicht die Sache des Verbandes sein. Um so wichtiger ist es nun, eine Eingrenzung der betroffenen und gefährdeten Briefmarkensorten vorzunehmen.

Angesichts der geringen Resonanz betroffener Sammler nach den bisherigen Veröffentlichungen bleibt zu hoffen, dass der Anteil geschädigter Stücke geringer ist als von manchen Seiten dargestellt. Bei aller Bedeutung dieser Untersuchungen ist darauf hinzuweisen, dass rein mengenmäßig betrachtet nur ein minimaler Prozentsatz an Briefmarken von der geschilderten Problematik betroffen ist. Ausgaben aus der Zeit ab ca. 1880 sind nach allen bisherigen Erkenntnissen nicht in der dargestellten Weise sensibel für Materialeinflüsse. Seit wenigen Tagen liegt nun ein weiteres Gutachten vor, in dem der untersuchten Folie ausdrücklich Wirkungsneutralität in Bezug auf die getesteten klassischen Marken bescheinigt wird. Der APHV appelliert an alle, die sich in dieser Angelegenheit engagieren, Fairness und Sachlichkeit in der teils äußerst kontrovers geführten Diskussion walten zu lassen. (Köln, im März 2003)

Fachgruppe Verleger im APHV

Aktiver Verbraucherschutz

Verbraucherschutz ist etwas anderes als was in der APHV-Erklärung zu lesen ist. Verbraucher- und Sammlerschutz sind konkrete Vorschläge, was der Sammler tun kann, um künftigen Schäden vorzubeugen, aber auch eine Information darüber, was die Verleger solcher PVC-Folien nunmehr bereit sind, ggf. zu ändern. In Ermangelung konkreter Vorgaben seitens des APHV versucht der Autor einmal das zusammenzutragen, was aus der ganzen leidigen Diskussion als Handlungsalternativen sich abzeichnen könnte, natürlich ohne für sich Expertenkenntnisse in Chemie oder eine Art göttlicher Eingebung in Sachen Verfärbungen in Anspruch zu nehmen:

• Das hier geschilderte Phänomen betrifft nur bestimmte klassische, damit auch altdeutsche Marken, also Marken, die meist vor 1880 hergestellt wurden. Sammler moderner Marken des 20./21. Jahrhunderts können (vorerst) aufatmen.

• Es betrifft wohl primär - und dies auch in Zukunft - Marken/Briefe/Ganzsachen, die nahezu luftdicht in solchen Folien, und zwar in PVC-Folien langfristig ohne Belüftung gelagert wurden.

• Faktoren wie erhöhte Luftfeuchtigkeit, Modrigkeit, mangelnde Durchlüftung, eventuell auch Druck bei der flächigen Lagerung, können das Problem der Verfärbung verstärken, vielleicht gar (mit?) hervorrufen.

Was kann man also tun? Im Prinzip ergeben sich Handlungsanweisungen aus den möglichen Ursachen. Grundsätzlich sollte man als Sammler und Besitzer dieser und vergleichbarer Marken (das Phänomen dürfte ja auch für so manche klassische Marke, aus Alteuropa und Übersee gelten!):

• langfristig diese Marken nicht in PVC-Folien aufbewahren, sondern ausschließlich außerhalb solcher Folien;

• längerfristige Aufbewahrung ist – nach dem derzeitigen Kenntnisstand - ungefährlich in Polystyrol-Folien, aus dem die bekannten HAWID-Taschen und vergleichbare Produkte anderer Hersteller mit anderen Produktnamen gefertigt sind;

• Aussteller sollten Blattschutzhüllen nur kurzzeitig (also nur für die Ausstellungszeit) verwenden, danach die Hüllen direkt wieder entfernen;

• Briefmarkenmaterial ist in trockenen, gut durchlüfteten Räumen aufzubewahren, es sollte von Zeit zu Zeit gewendet und „bewegt“ werden;

• Alben sollten stehend, also nicht liegend, aufbewahrt werden, ohne Druck für die Alben entstehen zu lassen;

• direkte Sonneneinstrahlung und zu viel Licht ist zu vermeiden;

Auch, wenn die Verlegergruppe in ihrer Erklärung offenbar keine Notwendigkeit sah, Konsequenzen für die künftige Produktion von PVC-Hüllen anzudeuten, so scheint es doch ratsam, diese Produzenten an ihre Verpflichtung für den Schutz der Briefmarken zu erinnern. Dabei sei hier nicht der Eindruck erweckt, dieser würde nicht von diesen ernst genommen. Gerade die deutschen Hersteller haben sich zu allen Zeiten sehr bemüht, hohe Qualitätsstandards zu entwickeln und diese über die Jahre auch aufrecht zu erhalten. Und zweifelsohne wird kein Hersteller wissentlich das Risiko eingehen, ein gefährdendes Material auf den Markt zu bringen, würde er sich damit doch sein eigenes „Grab“ schaufeln. Dennoch sollte hier auch künftig der Zusammenhang von mangelnder Luftzuführung, also Belüftung, bei dreiseitig geschlossenen PVC-Folien und deren mögliche Folge mit zusätzlichen Gutachten und Experimenten untersucht werden. Denn dass dies nicht untersuchungsfähig sein könne, wäre ja ein „Witz der Philateliegeschichte“. Es mag dahingestellt bleiben, ob eine direkte ursächliche Reaktionsbildung als Wirkursache von einzelnen Folien, also unabhängig von Temperatur- und Luftverhältnissen, erfolgt oder nicht. Nicht dahin gestellt bleiben darf allerdings der Zusammenhang zwischen der Verwendung der Folien und der daraus möglicherweise resultierenden Folgen als „Begleiterscheinung“.

Denn, was für Medikamente gilt (Beipackzettel!), gilt sicherlich auch für solche Produkte, was nichts anderes heißt, als dass der Hersteller eine Verpflichtung hat, auf Fehlverwendungen und daraus evtl. resultierenden Folgen hinzuweisen. Und wenn man es nicht weiß, frage man eben seinen Arzt oder Apotheker. Und die Frage an die Verleger, ob durch technische Veränderung der Folien, z.B. Folien-Belüftungsschlitze bzw. innenseitige kleine Kunststoffnoppen, die einen Luftzirkulationsabstand von Folien zum Albenblatt belassen, dem Problem nicht gar vorzubeugen wäre, - diese Frage ist ebenfalls künftig noch zu beantworten. Angesichts der nach wie vor offen stehenden Problemfragen muss auch die Anfrage an die Verlegergruppe im APHV erlaubt sein, ob in künftigen Prospekten und Werbeangeboten für die hier angesprochenen Hüllen dieser Verlage nicht entsprechende Verwendungs- bzw. Ausschlusshinweise enthalten sein sollten.

Ein Problem mit Zukunft

Bisher lehnte sich der Sammler moderner Marken- und Briefware noch ruhig und gelassen in seinen Sessel zurück. In einem zweiten Teil dieses Berichtes wird noch zu zeigen sein, dass die Zukunft auch für diese Sammler ihre Überraschungen bereit hält. Das Thema moderne Druckverfahren, Gummierungsarten und Stempeltypen erweist sich gerade in den letzten Jahren als ausgesprochen vielfältig. Thermo-, InkJet-, Laserdruck, selbstklebende Gummierung oder gar nun auch Tinten-Strahl-gedruckte Stempel: hier eröffnet sich ein weites Feld. Und wohl keiner findet es sehr erfreulich, wenn er teuer erworbenes Material in zehn oder 20 Jahren vielleicht bestenfalls noch auf einem Auktionskatalog-Ausschnitt oder einer Kopie als das erkennen kann, was es ursprünglich einmal war. Eines ist sicher: die Zukunft hat schon begonnen, wohl aber auch, dass man mit der nötigen Sorgfalt und Weitsicht der Mehrzahl denkbarer Probleme durchaus vorbeugen kann. Panik ist ebenso wenig angesagt wie fahrlässige Verallgemeinerung, wohl aber sachliche Information und differenzierte Problematisierung.

Wolfgang Maassen, überarbeitet M. M.

(Quelle: http://www.sammlerstube.net/bibliothek/philatelie/034.html)
 
doktorstamp Am: 15.12.2007 15:24:14 Gelesen: 208644# 2 @  
@ Richard

Dieses Thema nochmals in Anbetracht dessen was auf anderen Seiten geschrieben war, und meine persönliche Stellung hierzu.

1. Bewiesen ist im Grunde genommen gar nichts. Das Problem, eher einer schlechten Lagerung, ist seit jeher bekannt. Folien dagegen haben erst in den letzten 30 Jahren oder so Verwendung gefunden. Probleme hat es damit gegeben, ich verweise auf Weichmacher und ähnliches. Diese sind, wenn man Folien welche für die Philatelie entwickelt worden waren kauft, behoben.

2. Bekanntlich und nicht zu verleugnen liegen die Schadstoffe, Blei, Kadmium, Kobalt usw. selbst in den Markenfarben, nicht in den Folien.

3. Es konnte auch nicht nachgewiesen das die Folien als Art Katalysator samt Mikroklima Farbveränderungen sollen verursacht haben, geschweige denn diese Reaktionen beschleunigt haben.

4. Bewiesen dagegen "schlechte Lagerung" läßt einiges entwickeln, Pilze, Stockflecken, etc, und zu gutem letzt, Farbveränderungen.

5. Als Berufsphilatelist habe ich schon einige Sammlungen gesehen. Wovon viele der schlechten Lagerung nach gelitten hatten. Dachboden (Temperaturschwankungen), Keller (Nässe), aus einer Truhe (wo sie mal 60 Jahre oder mehr gelegen haben, und die rochen ganz schön muffig). Im Gegensatz; Sammlungen die in Folien vorgezeigt waren, da waren die Marken und Belegen tip top sauber. Zu welchem Entschluß, würden sie, meine Herren und Damen, kommen ?

mfG

Nigel
 
Jürgen Witkowski Am: 27.12.2007 20:06:49 Gelesen: 208597# 3 @  
Durch Aufbewahrung in Kunststofffolien gefährdete deutsche Nachkriegsausgaben

Christian E. Geigle, BPP-Mitglied schreibt zu diesem Thema im BDPH-Forum:

Das Thema "Schäden durch Kunststofffolien" ist nicht nur bei klassischen Marken von höchster Brisanz, sondern auch bei Nachkriegsausgaben.

Ich kenne aus jüngster Zeit folgende Marken, die sich unter Folien bekannter Hersteller farblich verändern:

Bund Mi.-Nr. 119, 136, 169 (hat schon mal jemand Bund Bl. 2 F gesehen? Die Fehlfarbe "Dunkelbräunlichrot"? Ich nicht. Ich glaube, daß auch diese "Fehlfarbe" nur eine Verfärbung durch Folieneinfluß ist.)

Berlin Mi.-Nr. 103, 118

Kontrollrat Mi.-Nr. 919

Bizone Mi.-Nr. 55

Beim Deutschen Reich sind nach meinen Beobachtungen folgende, teils sehr teuren Marken besonders gefährdet: Mi.-Nr. 3, 8, 63 a, 66, 81, 94, I/II, IV/VI sowie alle Überdrucke mit diesen Marken (etwa Saar Mi.-Nr. 17 usw.).

Die Aufstellung ist natürlich nicht vollständig, aber wer aufmerksam Auktionskataloge studiert, kann meist schon auf den Farbtafeln die übelsten Farbveränderungen feststellen.

Ein langjähriger Kunde von mir hat nur beim Deutschen Reich einen Schaden von über 20.000 Euro bei postfrischen Marken, die ich in tadelloser Erhaltung mit zeitnahen/neuen Farbfotoattesten geliefert hatte. Nach etwa drei Jahren waren teils krasse Farbveränderungen roter und gelber Marken in Richtung braun/schwarz festzustellen. Die Aufbewahrung war in fabrikneuen Ganzkunststoffblättern eines deutschen Herstellers ohne zusätzliche Hawid-Taschen erfolgt, d. h. Vollkontakt mit der Folienoberfläche.

Vor diesem Hintergrund und meinen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen aus den vergangenen 20 Jahren bleibt für mich nur EIN Fazit:

Es gibt eine Reihe von Marken, die beim Kontakt mit bestimmten Kunststofffolien zur Farbveränderung neigen. Wer das Gegenteil behauptet (und die Albenhersteller tun das ziemlich offen!), handelt wider besseres Wissen und vorsätzlich falsch.

Die notwendige Konsequenz wäre dabei eine ganz einfache: Durch das Erstellen einer "Negativ-Liste" werden alle Markenausgaben benannt, die gefährdet sind, und es wird dringend empfohlen, diese nicht in bestimmten Folien unterzubringen. Vielleicht ringen sich die Hersteller ja noch einmal zu einem solchen Schritt durch. Dann könnten sie sich auch die Ausgaben für allerlei Gutachten sparen, mit denen sie die Unbedenklichkeit ihrer Produkte untermauern wollen, die aber bei Eingeweihten nur ein müdes Lächeln hervorrufen, da sie längst mit eigenen Augen die Wahrheit gesehen haben.

Peter Feuser gilt unser aller Dank und Hochachtung, daß er sich als Einzelkämpfer für diese Problematik eingesetzt hat, die gewaltige Werte und damit auch Vermögen vernichtet. Leider hat PF nicht die notwendige Unterstützung der Verbände (und hier namentlich des BDPH!) erhalten, so daß er sich aus Zeit- und finanziellen Gründen gezwungen sah, den publizierten Kompromiß mit den Albenherstellern einzugehen, die ihn sonst "am langen Arm" hätten verhungern lassen.

Es bleibt zu hoffen, daß die PHILATELIE den Mut hat/behält, sich dieses Themas langfristig anzunehmen. Aufgrund ihrer relativen wirtschaftlichen Unabhängigkeit vom Anzeigengeschäft bin ich aber recht hoffnungsvoll.

Christian Geigle

(Quelle: http://www.bdph.de/forum/showthread.php?t=5514)
 
Jürgen Witkowski Am: 28.12.2007 14:37:51 Gelesen: 208583# 4 @  
Peter Feuser, der die Folienproblematik als erster öffentlich machte schreibt im BDPH-Forum dazu:

"Hier einmal einmal ein Auszug aus dem Text des Sammlers Erwin Friese (aus den Preußen-Studien 65, S. 27, 1996):

"Seit etwa 1976 sammle ich preußische Marken, Briefe und Ganzsachen. Diese bewahrte ich zunächst in einem Einsteckalbum auf. Als dann mehr Material zusammenkam, begann ich, die Stücke auf Blancoblättern der Firma Lindner aufzuziehen und in Lindner Ringbindern abzulegen. Darin lagert das meiste Material nun schon seit über 18 Jahren, stets zu meiner vollen Zufriedenheit. Ein einziger Nachteil war, dass die Blätter durch das Umblättern unansehnliche untere Ecken bekamen.

Vor ca. einem Jahr beschriftete ich die Albumblätter ausstellungsmäßig und schob sie in Klarsichthüllen der Fa. Lindner, um den oben vermerkten Nachteil zu umgehen. Ich dachte mir nichts Schlimmes dabei, preist Lindner doch seine Folien als weichmacherfrei und unbedenklich an.

Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass bei einem kürzlich ersteigerten Brief die zwei Mi.Nr. 13 schwarze Flecken bekamen. Ich beobachtete die Sache über ein paar Monate genauer und stellte dabei zu meinem Schrecken fest, dass fast alle Mi. Nr. 1, 13 und 15 ähnliche Erscheinungen zeigten, mal mehr, mal weniger.

Als ich dann noch feststellte, dass bei ganz vielen Marken aus Mi.Nr. 6 bis 12 der Schutzunterdruck sich schwarz fäbte, wollte ich aus Frust schon das Sammeln an den Nagel hängen. Bei einem Gespräch mit Dr. Müssig erfuhr ich, dass in den Lindner-Folien kleine Mengen Schwefels sei..."

Die Antwort der Fa. Lindner ist anfangs des Artikels in der Januar-PHILATELIE zu ersehen. Nicht abgedruckt wurde dort der folgende Satz: "Wir müssten ja hunderttausende Reklamationen haben, wenn man diesen Leserbrief liest, denn dann hätten ja alle Sammler diese Probleme."

Ähnliche Reklamationen erhielten die hauptbetroffenen Albenhersteller bereits Ende der Siebziger Jahre von Sammlern, Händlern und Prüfern, ohne diese mit der gebotenen Sorgfalt und Verantwortung wahrzunehmen.

Die Lindner-Transparentalben der ersten Generation (ca. 1972-1975), deren Folien sich wellten und deshalb unschön wirkten, enthielten keinen schwefelhaltigen Stabilisator (der die Folien längerfristig haltbar und eben machte und als Vergilbungsschutz diente), und verursachten deshalb auch keine Bleisulfidschäden; eine in zwei solcher Transparentalben der ersten Generation untergebrachte Preußen-Spezialsammlung, die vor einigen Jahren in Hannover versteigert wurde, wies keinerlei Bleisulfidschäden bei einigen hundert Marken auf. Man mag sich nicht auszudenken, wenn der betreffende Sammler nur wenige Jahre später ein "neues" Transparentalbum eines x-beliebigen Herstellers erworben hätte, da der größte Teil der Preußenmarken dazu neigt, sich unter PVC-Folien zu verfärben."

(Quelle: http://www.bdph.de/forum/showthread.php?t=5514)
 
Richard Am: 28.12.2007 20:19:16 Gelesen: 208575# 5 @  
Aktueller Rundbrief des Berliner und Münchner Ganzsachensammlervereines 2/2007, Seite 113, Rubrik neue Literatur

Bleisulfitschäden bei klassischen Briefmarken, Stuttgart, Selbstverlag 2007, 8 Seiten, Peter Feuser

Zitat des Redakteurs:

Der Mut Peter Feusers, als Einzelner für die geschädigten Sammler, die ja z.T. seine Kunden waren, vor Gericht zu ziehen, ist bemerkenswert.

Es gibt philatelistische Vereinigungen, von denen man dies eher erwartet hätte! Die Altdeutschlandsammler sollen es ihm danken und für die Verbreitung der kleinen Schrift sorgen.

Und wo bleibt der Schutz der Sammler durch den BDPh?
 
Richard Am: 03.01.2008 10:32:50 Gelesen: 208545# 6 @  
Peter Feuser hat sich im BDPh Forum erneut geäussert und ist gerne einverstanden, das Thema in möglichst vielen Foren zu verbreiten, da er nicht überall schreiben kann. Diesem Wunsch komme ich gerne nach.

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Halten wir doch mal fest, was an eindeutigen Tatsachen in dieser Angelegenheit feststeht und geben auch noch einige widersprüchliche Gutachten hinzu, von denen sich jeder seine eigene Meinung bilden kann:

1.) Eine sehr große Anzahl Sammler und Händler hat folgende Erfahrung gemacht: Farblich einwandfreie Marken, die in Hart-PVC-Folien der verschiedenen Hersteller von philatelistischen Bedarfsartikeln und Artikeln des Bürofachhandels untergebracht wurden, verfärbten sich nach mehr oder weniger kurzer Zeit und erlitten deutliche Wertverluste. Bei normaler Lagerung in anderen Albensystemen, auch unter anderen Kunststoffen ohne Schwefelanteile und Weichmacher, waren keine ähnlichen Schäden festzustellen.

2.) In allen Fällen dunkelten die Druckfarben nach, teilweise bis zur völligen Schwarzfärbung. Hinzu kamen auch Schwarzfärbungen und Zerstörungen der Papierstruktur bei eingefärbten Papieren und das Hervortreten von normalerweise unsichtbaren Unterdrucken.

3.) Es steht aufgrund verschiedener Gutachten (u.a. PTS, München) fest, dass es sich bei diesen Veränderungen um sog. Bleisulfidschäden handelt.

4.) Bleisulfid ist ein schwarz gefärbtes Schwermetallsalz, das durch eine chemische Verbindung von Blei und Schwefel entsteht und bereits in winzigen Spuren die oben genannten Veränderungen an vorrangig mit Naturfarben gedruckten klassischen Marken herbeiführen kann (Gutachten PTS u.a.).

5.) Untersuchungen haben ergeben, dass die Druck- oder Papierfarben geschädigter Marken mehr oder weniger hohe Anteile an Blei aufweisen, was im seinerzeit üblichen Herstellungsverfahren für Briefmarken bzw. Farben begründet ist.

6.) In den handelsüblichen Hart-PVC-Folien befindet sich als Zusatz ein schwefelhaltiger Zinnstabilisator (ca. 0,5-0,7 %), der den Kunststoff glatt und längerfristig haltbar machen soll.

7.) Nach Meinung verschiedener Institute (u.a. Papiertechnische Stiftung PTS, Eidgenössische Materialprüfungsanstalt EMPA, Bundesanstalt für Materialforschung) kann dieser schwefelhaltige Stabilisator in langsamen Migrationsprozessen austreten und mit dem Blei in den Briefmarken eine chemische Verbindung eingehen, was zur Bleisulfidbildung führen und damit die Schädigung oder Zerstörung der Marken auslösen kann. Nach Auffassung dieser drei Institute sind derartige Migrationen eindeutig nachgewiesen und damit Tatsache.

8.) Nach Meinung des Otto-Graf-Instituts der Universität Stuttgart bzw. des Steinbeis-Tranferzentrums, Reutlingen, die im Auftrag der Firmen Lindner bzw. SAFE tätig wurden, kann ein Austreten des Schwefels aus den Folien nicht nachgewiesen werden.

9.) Nach einem Gutachten der Bundesanstalt für Materialforschung kann eine Ursächlichkeit der PVC-Folien für die Farbschäden nur durch einen Langzeitversuch eindeutig gerichtsverwertbar nachgewiesen werden.

10.) Nach diesem Gutachten der Bundesanstalt für Materialforschung ist für die Bleisulfidbildung und damit die Markenschäden das Zustandekommen eines sog. Mikroklimas erforderlich, d.h., die Marken müssen ganz oder weitgehend von der normalen Außenluft abgeschnitten sein. Nach dem Gutachten könnte in den PVC-Folien ein solches Mikroklima entstanden sein.

11.) Obwohl die Alben- und Zubehörhersteller seit Ende der Siebziger Jahre (!) von Sammlern und Händlern immer wieder mit Markenschäden aufgrund der Unterbringung in PVC-Folien konfrontiert wurden, haben sie keine Maßnahmen zur Schadensbegrenzung eingeleitet. Deutlicher werdende Kritik an diesem Verhalten wurde mit einstweiligen Verfügungen und Androhung von Schadenersatzforderungen beantwortet.

12.) Der Berufsverband des Briefmarkenhandels (APHV) stützt wider besseres Wissen die Position der hauptbetroffenen Alben- und Zubehörhersteller. In einem Kommentar der BRIEFMARKENREVUE 1/2008 erweckt der APHV-Präsident Arnim Hölzer unverändert den Eindruck, die Marken selbst seien schuld an ihren Verfärbungen.

13.) Der Vorstand der Interessenvertretung der Sammler, der BDPh, hat sich unseres Wissens bisher nicht öffentlich zu der ihm spätestens seit 2002 bekannten Problematik geäußert oder auf die Albenhersteller Druck ausgeübt, sondern überlässt Kommentare und Informationen dazu dem Redakteur der Hauszeitschrift PHILATELIE.

14.) Nach Angaben der verschiedenen Hersteller von Hart-PVC-Folien sind diese völlig weichmacher- und säurefrei. Dies ist falsch. Die zur Zeit handelsüblichen Hart-PVC-Folien enthalten sowohl chemische Weichmacher (Phthalate) als auch "natürliche" Weichmacher (Ölsäure-Ester u.ä.). Es ist mir nicht bekannt, dass die zur Zeit in den PVC-Folien verwendeten Weichmacher Markenschäden verursachen können.
 
Jürgen Witkowski Am: 09.01.2008 23:44:41 Gelesen: 208519# 7 @  
Liste mit besonders gefährdeten deutschen Marken

Im BDPh-Forum hat Peter Feuser am 09.01.2008 eine Liste mit besonders gefährdeten deutschen Marken veröffentlicht:

"Die nachfolgende Liste enthält deutsche Marken bis etwa 1920, die nach meinen Beobachtungen relativ häufig, sehr häufig oder sogar grundsätzlich bei Unterbringung unter Hart-PVC-Folien geschädigt werden.

Darüber hinaus leidet auch bei den meisten der hier nicht aufgeführten altdeutschen Marken die Farbfrische, und Farben werden wabbelig und körnig. Üblicherweise gelten solche Marken als noch einwandfrei, selbst wenn sie, gemessen am ursprünglichen Zustand, an Qualität eingebüßt haben.

Die Liste erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Besonders im Handel seltener anzutreffende Marken können mit einer solchen Liste, die ein Einzelner erstellt hat, kaum vollständig erfasst werden.

Klasse Ia: * -Marken, deren Druckfarbe häufig bereits nach etwa einem Jahr unter Hart-PVC durch Dunkelfärbung farblich beeinträchtigt werden kann.

Klasse Ib: *+ - wie vor, jedoch mit zusätzlicher Schwarzfärbung rückseitig.

Klasse II: ** - Marken, deren Papierfarbe sich vorder- und rs. schwarz färben kann (in der Regel nach mehr als 5 Jahren).

Klasse III: *** - Marken, deren normalerweise unsichtbarer Unterdruck hervortritt.

Baden: 2**, 4**, 11*, 16*,18*
Bayern: 2*, 3*, 5a/b*, 7*, 8*+, 9*, 11*, 15*, 16*, 20*, 23*, 45*, 55*
Braunschweig: 1*, 3*, 16*, 18*, 20*
Bremen: 4c ** (gestriches Papier, Bleiweiß)
Hannover: 3**, 4**, 16*
Lübeck: 2*, 3*, 7*, 9*+
Mecklenburg-Schwerin: 4*, 5*
Oldenburg: 9*, 13*, 16*+
Preußen: 1*, 2**, 4**, 6*/***, 7*/***, 8*/***, 9*/***, 10*/***, 11*/***, 12 */***, 13*, 15*, 16*, 18*, 19*, 22*, 23*, 24* (auch Neudrucke)
Sachsen: 1*, 4**, 6**, 9*, 10*, 12*, 15*, 16*, 18*, 19*
Schleswig-Holstein: 2*, 3*, 8*,10*, 14*+, 15*, 17*, 18*+ 20*+, 22*, 23*, 25*
Thurn und Taxis: 6**, 8**, 9**, 10**, 13*, 15*, 16*, 17*, 18*, 19*, 21*, 22*, 23*, 25*, 27*, 28*, 29*, 30*, 31*, 34*, 37* 38*, 39*, 40*, 42*, 44* (auch ein großer Teil der Neudrucke von 1910)
Württemberg: 2**, 4**, 7*, 9*, 12*, 14*, 17*, 19*, 22*, 26*, 29*, 31*, 34*, 38*, 41*, 50*, 53* (auch Neudrucke)
Norddeutscher Postbezirk: 3*, 4*, 8*, 15*, 16*, 20* (13-21 auflagenabhängig auch ***)
Deutsches Reich: 2*, 3*, 4*, 7*, 8*, 9*, 19* (auflageabhängig), 25* (auflageabhängig), 49*, 63*, 66*, 81*, 94*, Flugpost I*, II*, IV*, V*, VI*

Betroffen sind auch zahlreiche Ganzsachen, vorphilatelistische Stempel in roter Farbe, rot gedruckte Postformulare, Klebezettel u.ä."
 
- Am: 25.01.2008 09:12:35 Gelesen: 208461# 8 @  
Zur ergänzenden Veranschaulichung habe ich begonnen die folien-gefährdeten Briefmarken hier abzubilden: http://www.wertfauna.de.

Bislang sind die Altdeutschen Staaten mit Baden, Bayern, Braunschweig, Bremen, Hamburg und Hannover aufgeführt. Es folgen morgen Preussen, Teil 1 und am Sonntag Preussen, Teil 2.
 
Richard Am: 06.02.2008 23:45:40 Gelesen: 208302# 9 @  
'Silberlocke' schrieb heute im Briefmarken Cafe den folgenden Beitrag. Da alle Beiträge dort nach etwa zwei Tagen verschwinden, möchte ich ihn gerne auf die Philaseiten übernehmen:

Aufgrund der Bleisulfidschäden bei u.a. altdeutschen Marken habe ich heute neue Blattschutzhüllen des Typs SECOL bestellt. Ich hatte der Firma das Problem geschildert und folgende Antwort erhalten, die ich auszugsweise hier weitergeben möchte:

"Ich wurde bereits durch einen anderen Sammler auf das Forum hingewiesen, in dem diese Thematik seit Ende 2007 heiß diskutiert wird. Wir haben einmal vor ca. 5 Jahren versucht, uns einen Überblick über die Marktsituation und das Produktangebot für Philatelisten, ein Bild zu verschaffen. Hierbei haben wir zu unserem Erstaunen festgestellt, dass alle einschlägigen Anbieter Ihre Hüllen aus Hart-PVC herstellten. Im Archiv-und Museumsbereich ist die Verwendung dieses Kunststoffes seit längerem völlig ausgeschlossen aufgrund des zwar geringen, aber dennoch vorhandenen Anteils an Weichmachern. Kunststoffe wie Polethylen, Polypropylen und insbesondere Polyester sind hierbei unbedenklich, solange sie nicht allzu viele Additive und Füllstoffen enthalten. Polyester bietet aufgrund seiner Klarheit und Brillanz ein ähnlich gutes Ergebnis wie das Hart-PVC.

Dennoch muss ich Sie auf etwas hinweisen, was Herr Feuser auch hervorgehoben hat. Er mutmaßt, dass nicht allein die Weichmacher verantwortlich sind für die Bleisulfidschäden, sondern auch das Mikroklima innerhalb der Hüllen. Die Gefahr eines solchen Mikroklimas haben Sie natürlich in jeder Kunststoffhülle, da allesamt nicht atmungsaktiv sind. Wir sind derzeit daran, ein neues Produkt zu entwickeln, das aus einer Kombination eines gepufferten und alterungsbeständigen Kartons besteht, auf dem Polyesterfolie aufgebracht wird. Durch diese Kombination liesse sich das Risiko eines Mikroklimas deutlich senken, da der alterungsbeständige Karton seine Filterfunktion wahrnehmen und einen Luftaustausch zulassen würde. Da sind wir jedoch noch in den ersten Entwicklungsschritten, zumal es recht kompliziert ist Polyester mit einem Karton zu verbinden, ohne auf lösungsmittelhaltige Klebstoffe zurückgreifen zu müssen. Insofern haben Sie, mit Ihrer Bestellung sicherlich die derzeit beste Lösung gewählt, die es für diesen Bereich gibt."
 
22028 Am: 13.02.2008 16:31:10 Gelesen: 208199# 10 @  
Antwort eines Albenherstellers auf meine Mail mit der Nachricht dass ich deren Produkte, welche ich Jahrelang in großen Mengen verwendete, ab sofort nicht mehr verwende.

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Sehr geehrter Herr Fuchs,

ich gebe Ihnen Recht, das Thema wird viel aber auch unsachlich und einseitig diskutiert. Unsere Einstellung zu diesem Thema resultiert aus unserer fast 40-jährigen Erfahrung mit Hart-PVC und aus zahlreichen Materialuntersuchungen.

Wir haben unsere Folien im Jahre 2002 auf ihre Eignung zur Verwendung bei klassischen Marken bei der Universität Stuttgart untersuchen lassen. Daraus ergab sich, dass die Schwefelverbindungen aus der Folie nicht austreten können, um mit der Bleifarbe zu reagieren. Vielmehr ergab sich, dass die Marken sich in einem langsamen Prozess im Laufe vieler Jahre durch den Schwefelwasserstoff in der Umluft verändern können.

Ich denke, dass durch einige wenige Meinungen die gesamte Sammler- und Händlerschaft verunsichert wurde und ich möchte ausdrücklich meine Bedenken gegenüber Alternativfolien aussprechen, da diesbezüglich noch gar keine Untersuchungen und Erfahrungswerte vorliegen.

Für uns ist die sog. Folienproblematik vielmehr eine Verfärbungsproblematik, deren Ursache sich aus vielen verschiedenen Faktoren zusammensetzt. Leider ist bei vielen Sammlern dabei die Objektivität verlorengegangen.
 
Richard Am: 17.02.2008 00:18:19 Gelesen: 208157# 11 @  
Im BDPh Forum gab es gestern einige Beiträge, bei denen ich nicht sicher bin, ob sie gelöscht werden. Sie befassen sich überwiegend mit der Folienproblematik und den Bleisulfidschäden und wie der BDPh damit umgegangen ist. Da eine Löschung im BDPh Forum nicht auszuschliessen ist, übernehme ich sie auf die Philaseiten:

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Von: mur - registriert seit: 07.2005

Weil die Moderatoren @deckelmouk, @1867 und @aleks den Thread mit ihren Löschungen und sachlichen (?) Kommentaren etwas zu zerfleddern drohen, möchte ich meine, natürlich subjektive, Meinung kurz zusammenfassen:

Der BDPh-Vorstand hat in der PVC-Folienproblematik umfassend nicht nur versagt, er hat gegen die Sammlerinteressen, die er eigentlich zu vertreten hat, verstoßen:

Seit vielen Jahren wußte das BDPh-Präsidium davon, daß die PVC-Folien wahrscheinlich bestimmte Marken unwiderruflich zerstören. Hier meine ich nicht alleine die Bleisulfidschäden, sondern ich meine auch die (noch) sogenannte "Fluoreszenzwanderung" bei modernen Marken und ich meine auch z.B. die durchfettenden frühen SK-Markenheftchen. An einer Problemlösung im Sinne der Sammler hat der BDPh nicht gearbeitet, obwohl es seine ureigendste Pflicht gewesen wäre!

Im Gegenteil, der BDPh-Vorstand hat es in der Vergangenheit an jeder elementaren Distanz gegenüber allen Institutionen fehlen lassen, die den Sammlerinteressen zuwiderhandeln können.

Auch bei einer - durch die Stiftung - gegebenen wirtschaftlichen Abhängigkeit des BDPh von der DPAG, mußte der Präsident sich nicht die Argumente der DPAG zueigen machen und die sammlerfeindliche Umtauschfrist noch verteidigen. Wenn überhaupt eine Stellungnahme als BDPh-Präsident notwendig war, so hätte diese für eine Fristverlängerung abgegeben werden müssen.

Die Ausgabepolitik der DPAG ist selbst für Herrn Hartig nicht immer nachvollziehbar. Warum er aber immer noch Mitglied im Kunstbeirat ist, bleibt sein ureigenstes Geheimnis. Wo man keinen sichtbaren Einfluß ausüben kann, muß man ein Gremium nicht durch seine Präsenz aufwerten und bleibt logischerweise in der Versenkung.

Die öffentlichen Äußerungen von Herrn Hartig über die Philatelie und Privatpost sind grenzwertig. Herr Hartig hat übersehen, daß es eine große Zahl Sammler auch von Privatpost gibt. Diese organisieren sich nicht nur in einer Arge im BDPh, sondern auch schon außerhalb des BDPh.

Zusammen mit dem APHV ist der BDPh der Träger des BPP. Mit Sicherheit ist diese enge Zusammenarbeit einmal vereinbart worden, um dem Sammler zum Vorteil zu gereichen. Das ist scheinbar heute nicht mehr unbedingt die Realität. Ich frage mich, ob der BDPh seinen Einfluß immer im notwendigen Umfang und zum Wohle der Sammler genutzt hat. Mir fehlen die lange überfälligen klaren Definitionen zur Prüfung der durchfettenden SK-Marken genauso, wie die Stellungnahmen und Festlegungen zur "Fluoreszenzwanderung". Schon heute gibt es nachweisbare Schädigungen in astronomischer Höhe, aber keine Festlegung zur Beurteilung dieser Schädigungen.

Wir dürfen davon ausgehen, daß der BDPh-Vorstand schon seit Jahren immer genauestens über den Stand der PVC-Folienproblematik informiert gewesen ist. Sehe ich von der Veröffentlichung im Mai 2003 in der "philatelie" ab, hat dieser den Infomationsvorsprung aber überhaupt nicht zum Vorteil der Sammler genutzt.
Im Gegenteil, der BDPh-Vorstand hat entgegen den Sammlerinteressen gegen Herrn Feuser gearbeitet, indem er dessen Erkenntnisse ignoriert und dessen Engagement zum Sammlerwohl ...(Kopfschere!).

Erst als die Veröffentlichung des Skandals wegen des nimmermüden Herrn Peter Feuser und der Versendung seines Flyers an seine Kundschaft und der Verteilung z.B. in Sindelfingen nicht mehr aufzuhalten war, hat der BDPh notgedrungen wieder ein Mindestmaß an Aktivität gezeigt. Eigentlich muß man wohl sagen: Aktivität zugelassen! Dem kritischen Betrachter drängt sich die Frage auf, welche Rolle der BDPh in den vergangenen Jahren gespielt hat. Warum hat er sich nicht auf die Seite von Peter Feuser geschlagen? Welche Rolle hat der BDPh gespielt, als der BPP, dessen Vorsitzender ja den Aktivitäten von PF mal eher wohlwollend gegenübergestanden hat, sich ebenso in bisher ungebrochenes Schweigen gehüllt hat. Man hat den Eindruck gewinnen müssen, daß sich der BDPh unter eine Meinungsführerschaft des, von den Albenverlagen dominierten APHV, geduckt hat.

Für den außenstehenden Betrachter hat es, dokumentiert durch das jahrelange Schweigen, die nicht erfolgte Reaktion auf die direkt an den BDPH gerichteten Anliegen (Prozeßkostenhilfe etc.) eine de facto Mißachtung der Sammlerinteressen durch den BDPh gegeben.

Mögen auch einzelne Meinungsäußerungen von @woma und einzelne Handlungsweisen, wie z.B. das Wiedereröffnen des Threads und die Ausschreibung einer Stelle für einen Pressereferenten, vereinzelt Hoffnungen auf einen Richtungswechsel bei der Führung des BDPh genährt haben, so bleibt doch festzustellen, daß nach wie vor viele Fragen offen sind:

1. Noch immer steht eine Warnung an die Aussteller aus, deren Sammlungen, wegen der dauerhaften Lagerung in den für Ausstellungen vorgeschriebenen Blattschutzhüllen mit Sicherheit noch vor sich hingammeln.

2. Noch immer fehlt jegliche Mitteilung über erzielte Verhandlungsergebnisse aus der "Elefantenrunde". Im Gegenteil: Die Tatsache, daß zwischenzeitlich zwei betroffene Albenverlage erneut Peter Feuser vor Gericht zerren, läßt erahnen, daß es keine Ergebnisse - nicht einmal die Warnzettel für neuverkaufte PVC-Produkte - gegeben hat.

3. Außer einer Verlautbarung von Herrn Lang, dem Vizepräsidenten des APHV, hier im Forum, haben wir absolut keine Veranlassung zu hoffen, daß es einen Meinungsumschwung in der Führung des APHV gegeben haben könnte. Nach wie vor muß man nicht zuletzt wegen der erneuten Klage gegen P.F. fürchten, daß die (zwei) Albenverlage den APHV beherrschen.

4. Nach wie vor kneift der BDPh und bezieht immer noch nicht für Peter Feuser Stellung.

Mir fehlt schlicht das kleinste Zeichen dafür, daß der BDPh-Vorstand sich für die Sammlerinteressen und gegen die Interessen der Philatelieindustrie positionieren will, wo diese dem Sammlerinteresse entgegenlaufen. Der BDPh ist die Veinigung der Sammler und diese stellen die Finanzmittel zur Verfügung von denen alle anderen Philatelieverbände und, in geringerem Umfang, die Versandstelle abhängig sind. Statt mit diesem Pfund zu wuchern, muß man den Eindruck gewinnen, daß der BDPh weiterhin immer nur defensiv reagiert, auch da, wo offensives Handeln und offensive Informationspolitik angeraten scheinen.
Zur Zeit herrscht unter den verbandsgebundenen Philatelisten ein bis tief in die Vereinsebene hineinreichendes tiefes Mißtrauen gegenüber der Verbandsführung, weil, wie @oisch richtig geschrieben hat, alle Zeichen auf Aussitzen und Warten, daß sich alles wieder beruhigt, stehen. Diesen Eindruck sollte die Verbandsführung aber tunlichst vermeiden, und das geht eben nicht mit nur "amikalen" Gesprächen, die von der Basis gerne als "Kungelei" unter "Leistungsträgern" wahrgenommen werden.

Wenn unter den gegebenen Umständen der BDPh-Vorstand zum Rücktritt aufgefordert wird, kann ich das nachvollziehen. Es ist, weil letztendlich völlig ohne Konsequenzen, ein Mittel des Protestes und deswegen weder unpassend, noch anmaßend.

Mit Sammlergruß mur

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Christian E. Geigle - BPP-Mitglied - registriert seit: 02.2005 - Beiträge: 70

3. Außer einer Verlautbarung von Herrn Lang, dem Vizepräsidenten des APHV, hier im Forum, haben wir absolut keine Veranlassung zu hoffen, daß es einen Meinungsumschwung in der Führung des APHV gegeben haben könnte. Nach wie vor muß man nicht zuletzt wegen der erneuten Klage gegen P.F. fürchten, daß die (zwei) Albenverlage den APHV beherrschen.[I]

Den Meinungsumschwung in der Vorstandschaft des APHV hat es bereits gegeben. Es gibt eine neue Stellungsnahme, die in den nächsten Folgen der Fachmedien publiziert werden wird. (Das dauert nun mal ein bißchen, weil der jeweilige Redaktionsschluß immer schon einige Wochen vor Erscheinen liegt. Dadurch kann der Eindruck der Untätigkeit erscheinen. Das ist aber nicht so, denn schon unmittelbar nach Erscheinen der ersten (schlechten) Stellungnahme des APHV in seinem Verbandsmagazin haben sehr viele (!) Mitglieder darauf gedrängt, diese zu korrigieren und zu widerrufen. Das wird geschehen, seien Sie unbesorgt!)

Ich vermute, daß die beiden hauptbetroffenen Hersteller, Safe und Lindner, im Anschluß an die Kehrtwende des APHV-Präsidenten ihre Mitgliedschaft im APHV kündigen werden. Ich weiß aber auch, daß nicht nur ich diesen Schritt sehr gelassen sehen und sogar begrüße, weil dann endlich ordentliche Verbandsarbeit im Sinne der Philatelie möglich wird, ohne daß man auf zwei unkooperative Mitglieder Rücksicht nehmen müßte.

Es ist auch keinesfalls so, daß die beiden Hersteller den APHV beherrschen. Sie sind mit einem einstelligen Prozentsatz an den Mitgliedsbeiträgen beteiligt und üben ansonsten keinerlei tragende Funktion aus.

Inwieweit sich die Hersteller in den vergangenen Jahren bei den anderen Mitgliedern des APHV, namentlich den Ladenhändlern, unbeliebt gemacht haben, steht noch auf einem anderen Blatt. War früher der Vertrieb der Produkte eine partnerschaftliche Angelegenheit, von der Hersteller und Handel gleichermaßen profitiert haben, haben die Hersteller angesichts rückläufiger Umsätze neue Absatzwege beschritten. Direktmarketing oder auch das Internet (wohl mehr über Dritte, die Großposten zu Dumpingpreisen bekommen) nehmen dem Ladenhandel die Zubehörschiene weg. Das ist nicht sehr schön für diesen... wenn jetzt auch noch die Wut der Sammler über die Zerstörung wertvoller Briefmarken durch PVC-Folien (um es mal ganz grob zu umschreiben, damit ich nicht auch noch eine Einstweilige Verfügung bekomme ) bei den Ladenhändlern einschlägt, die vor Jahren diesen Mist in gutem Glauben zu horrenden Preisen verkauft haben, wird die Lust auf bestimmte Mit-Mitglieder ohnehin dahin sein.

Christian E. Geigle, der im APHV eine äußerst starke Sympathie für PF feststellen kann

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Christian E. Geigle

[I]... mußte der Präsident sich nicht die Argumente der DPAG zueigen machen und die sammlerfeindliche Umtauschfrist noch verteidigen. Wenn überhaupt eine Stellungnahme als BDPh-Präsident notwendig war, so hätte diese für eine Fristverlängerung abgegeben werden müssen.


Das Versagen ALLER Verbände (BDPh, APHV und BDB) bei dieser Frage hat die Sammler und den Handel einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet. Aber um mit den Verantwortlichen der Post AG auf Augenhöhe verhandeln zu können, muß man nicht nur die Länge, sondern auch die Größe des Gegenüber haben, sonst wird man nicht ernst genommen. Klassische Lobbyistenarbeit eben. Und in den genannten Verbänden damals leider nicht verfügbar.

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deckelmouk - registriert seit: 08.2003 - Beiträge: 2.858

Steilvorlage

Wenn ich SAFE oder Lindner wäre, mich würde der Thread hier tierisch freuen. Selbstzerfleischung des Gegners nennt man sowas. Stimmungsmache, öffentlich zelebrierte Austritte und nicht belegbare Verschwörungstheorien spielen ihnen in die Karten.

Wenn man etwas gesunden Menschenverstand hat, dann hält man sich in so einer heiklen Phase zurück und walzt das Thema nicht in einem öffentlichen Forum tot. Ich verstehe diese destruktiven Beiträge nicht. Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, aber ab und zu schadet es nicht, diese für sich zu behalten.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
AfriKiwi Am: 17.02.2008 02:44:31 Gelesen: 208155# 12 @  
@ 22028 [#10]

Hallo '22028'

Bist Du nicht zufrieden mit der Antwort dessen Albenherstellers ?

>>Wir haben unsere Folien im Jahre 2002 auf ihre Eignung zur Verwendung bei klassischen Marken bei der Universität Stuttgart untersuchen lassen.>>

Dieser Befund von nur nach 6 Jahren sollte doch auch für jeden zugänglich gewesen sein.

Was vor 20 oder mehr Jahren erzeugt wurde ist sicherlich in Qualität schon verbessert.

Egal der heutige Qualität, wenn auch die Lagerung mangelt, hilft die beste Qualität nichts.

Erich
 
Richard Am: 18.02.2008 12:45:03 Gelesen: 208133# 13 @  
Ich möchte auf einige Themen in der 'Philatelie' Februar 2008, Seite 70 ff. aufmerksam machen:

- Zeichen der Zeit erkennen. Ein Plädoyer gegen die Zerstörung
- Licht-Gefahren
- Schäden bei Briefmarken (3) - Probleme der generellen Aufbewahung
- Monochrom Klarsichthüllen für die Archivierung
- Alternative Pergamin
- Cellophan: Auch eine Alternative ?
- Leserbriefe zu Bleisulfidschäden bei (klassischen) Briefmarken.
 
Richard Am: 21.02.2008 12:47:25 Gelesen: 208097# 14 @  
Presseerklärung des BDPh e.V. zur Problematik der Verwendung von Klarsicht-Blatthüllen für philatelistische Zwecke

Der Bund Deutscher Philatelisten e.V. verfolgt mit großem Interesse die laufende Diskussion zur Problematik der Verwendung von Klarsicht-Blatthüllen für philatelistische Zwecke.

Nach derzeitigem Stand besteht die berechtigte Sorge, dass offenbar die Verwendungsfähigkeit bestimmter Blatthüllen für philatelistische Zwecke materialbedingt eingeschränkt sein kann. Hierzu wird auf die einschlägigen Informationen in Heft 3/2008 der „philatelie“ verwiesen.

Der BDPh e.V. fordert vor diesem Hintergrund im Interesse seiner Mitglieder und der anderen Sammler die Hersteller von Blatthüllen auf, unverzüglich geeignete Maßnahmen zu ergreifen und nur noch Hüllen mit Materialeigenschaften anzubieten, die eine langzeitstabile Aufbewahrung philatelistischen Materials garantieren.

Dem Sammler müssen Hüllen zur Verfügung stehen, die für philatelistische Zwecke in vollem Umfang kurz-, mittel- und langfristig nutzbar sind. Wir empfehlen den Herstellern von Blatthüllen zu prüfen, inwieweit ihr Produkt zweckentsprechend gekennzeichnet wird, z.B. „Zur langzeitstabilen Aufbewahrung philatelistischen Materials ohne Einschränkung geeignet.“

Dieter Hartig
Präsident des
Bundes Deutscher Philatelisten e.V.

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Stellungnahme des Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer e.V. (BDB) zur Diskussion „Bleisulfidschäden bei klassischen Briefmarken“

Die vom Bund Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh) verlegte Fachzeitschrift philatelie, berichtete in den Ausgaben 12/2007, 1/2008 und 2/2008 über Beobachtungen und Untersuchungen hinsichtlich der Entstehung von Bleisulfidschäden bei klassischen Briefmarken nach einer längerfristigen Aufbewahrung unter Kunststoff-Folien. Das Problem betrifft hauptsächlich Briefmarken bis ca. 1880, aber auch die halbamtlichen Flugmarken Deutsches Reich MiNr. I bis VI. Eine Aufstellung der betroffenen Marken ist abgedruckt in philatelie 367 (Jaunuar 2008) auf Seite 50.

Der Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer e.V. (BDB) verfolgt die Diskussion mit großer Aufmerksamkeit und nimmt auf der Basis des derzeitigen Kenntnisstandes über mögliche „Bleisulfidschäden bei klassischen Briefmarken“ wie folgt Stellung:

Die Bildung von Bleisulfid, das die Marken schwarz färbt, erfolgt durch eine chemische Reaktion von Blei- und Schwefelverbindungen. Es ist bekannt, dass Druckfarben zur Herstellung von Briefmarken in einzelnen Fällen Bleiverbindungen enthielten, insbesondere bei klassischen Markenausgaben bis ca. 1880.

Kunststoff-Folien bestehen aus verschiedenen Grundstoffen (PE, PP, Polyester, PVC). Durch die Zugabe von Zusatzstoffen erhalten die Kunststoff-Folien ihre gewünschten Eigenschaften im Hinblick auf Elastizität und Verformbarkeit (Weichmacher) sowie Haltbarkeit (Stabilisatoren).

Bei PVC-Folien zur Aufbewahrung von Briefmarken sind in der Vergangenheit Stabilisatoren auf der Basis von Schwefelverbindungen nachgewiesen worden. In wie weit diese Schwefelverbindungen unter bestimmten Voraussetzungen mit der Markenfarbe bei klassischen Marken bis ca. 1880 reagieren, ist wissenschaftlich – trotz einer Vielzahl in durchgeführter Gutachten – nicht geklärt. Beobachtungen und Erfahrungen bei Sammlern und Mitgliedsunternehmen des BDB lassen jedoch darauf schließen, dass unter bestimmten Bedingungen chemische Reaktionen zwischen Bleibestandteilen der Markenfarbe und den Schwefelverbindungen des Stabilisators in der Kunststoff-Folie zur Bildung von Bleisulfid an der Markenoberfläche bei klassischen Briefmarken bis 1880 führen können. Um den chemischen Vorgang der Bildung von Bleisulfid aus Blei- und Schwefelverbindungen zu verhindern erscheint es aus der Sicht des BDB angebracht, die Bleibestandteile der Markenfarbe so wirksam wie möglich vor dem Kontakt mit Schwefel bzw. Schwefelverbindungen zu schützen.

Der BDB empfiehlt daher bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalts eine Aufbewahrung von Briefmarken unter Folien mit Stabilisatoren auf der Basis von Schwefelverbindungen zu vermeiden. Anregungen für eine Aufbewahrung bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalts finden sich in den o.g. Ausgaben der philatelie.

Von verschiedenen Auktionsunternehmen werden Briefmarken vor und während der Versteigerung zum Schutz vor physischen Beschädigungen kurzzeitig in Folien eingesiegelt. Der BDB verweist in diesem Zusammenhang auf die Hinweise in den Versteigerungskatalogen der Mitgliedsunternehmen, dass diese Folien nicht zur längerfristigen Aufbewahrung von Briefmarken bestimmt sind.

Bei einer längerfristigen Lagerung von Briefmarken unter Folien sollten zur Vermeidung von Bleisulfidschäden schwefelverbindungsfreie Kunststoff-Folien verwendet werden. Welche Kunststoff-Folien „100% schwefelverbindungsfrei“ sind, sollte der Sammler bei dem jeweiligen Hersteller bzw. bei seinem Lieferanten verbindlich erfragen. Alle Hersteller und Vertreiber von Bedarfsartikeln für Briefmarken arbeiten natürlich intensiv mit den Herstellern von Folien an einer Lösung des Sachverhalts.

Gleichzeitig hat der BDB im Hinblick auf die derzeitige Diskussion jedem BDB-Mitgliedsunternehmen empfohlen, eine individuelle Klärung der Beschaffenheit und Eignung der verwendeten Schutzfolien mit dem jeweiligen Lieferanten vorzunehmen.

Der Inhalt dieser Stellungnahme orientiert sich an den Ergebnissen gemeinsamer Konsultationen mit anderen Verbänden in der Philatelie. Der BDB wird im Rahmen seiner Möglichkeiten die Bemühungen aller Beteiligten in der Philatelie zur endgültigen Klärung der „Bleisulfidschäden“ bei klassischen Briefmarken bestmöglich unterstützen.

Der Vorstand des BDB e.V.

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Erklärung des APHV zu Bleisulfidschäden an Briefmarken, ihren möglichen Ursachen sowie zu Maßnahmen zu ihrer Verhinderung

Schon seit Jahren wird in der Philatelie in Einzelfällen beobachtet, dass es bei bestimmten, meist bis ca. 1900 produzierten Briefmarken zu einer chemischen Reaktion zwischen den in den Druckfarben der Briefmarken enthaltenen Bleiverbindungen und Schwefelverbindungen in den Kunststofffolien kommen kann.
Im Sinne äußerster Vorsorge empfiehlt daher der Bundesverband des Deutschen Briefmarkenhandels allen Sammlern und Händlern bis zur endgültigen Klärung der Problematik eine Aufbewahrung von zumindest klassischem Material unter Folien mit Schwefelverbindungen zu vermeiden. Welche Kunststofffolien 100% schwefelverbindungsfrei sind, sollten Sammler und Händler bei dem jeweiligen Hersteller bzw. bei seinem Lieferanten verbindlich erfragen. Den Herstellern der Folien empfiehlt der APHV, die Verwendungsfähigkeit des von ihnen angebotenen Materials schnellstmöglich abschließend und endgültig zu klären und seine uneingeschränkte Nutzbarkeit zur Aufbewahrung von Briefmarken aller Art zu garantieren.

Darüber hinaus erachtet es der APHV als selbstverständliche Obliegenheit eines jeden Sammlers, seine Briefmarken regelmäßig zu überprüfen und auf eventuelle Veränderungen hin zu begutachten. Auch wenn die ganz überwiegende Anzahl von Briefmarken von dem Problem nicht betroffen ist, dürfte die regelmäßige Kontrolle der eigenen Sammlung im wohlverstandenen Eigeninteresse jedes Sammlers liegen.

Köln, den 30. Januar 2008
Bundesverband des Deutschen Briefmarkenhandels APHV e.V.

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Artikel aus "Philatelie aktuell", März 2008, Seite 70ff

Schäden bei Briefmarken (4): Verlage und Verbände melden sich zu Wort

Seit den Veröffentlichungen bisheriger Beiträge zum Thema herrscht – im Internet wie hinter den Kulissen – reger, zu weilen gar hektischer Aktionismus. Aussagen sich betroffen fühlen der Sammler stehen mehr oder weniger nützliche Empfehlungen gegenüber. Emotionen, teils gar polemische Reaktionen so wie Unterstellungen, Annahmen und Vermutungen prägen das Bild einer in sich kaum noch zu überblicken den Situation. Der weil gab es, allerdings eher unbemerkt für die Öffentlichkeit, durchaus auch Versuche, Betroffene – dies sind nicht nur Sammler und Händler, sondern auch Verlage und Verbände – an einen Tisch zu bringen, um im Dialog Wege aus der Misere zu finden. Ein Überblick mag dies verdeutlichen.

Schon Ende November 2007 bemühte sich APHV-Präsident Arnim Hölzer, selbst mit Vertretern der Verlage eine Übereinstimmung zu dem von dritter Seite verfassten und von ihm vorgelegten „Beipackzettel“ (vgl. philatelie Januar 2008, S. 50) zu erreichen. Ein grundsätzlicher Konsens hierüber konnte zwar erzielt werden, allerdings wünschten die Verlage die Veröffentlichung einer Pressemeldung, die zusätzlich ihre eigene Sicht weise zum Ausdruck bringen sollte. Dies geschah im APHV- Nachrichtenblatt mit einer Zusammenstellung von Michael Burzan, in der sich dann plötzlich auch der zur gemeinsamen Abstimmung der Verbände gedachte „Beipackzettel“ wiederfand. Sammler wie Händler werteten diese Veröffentlichung als wenig hilfreich und verstärkten, gerade im Internet, ihre Kritik und verlangten von den Verbänden Stellungnahmen.. teils gar von Vorständen Rücktritte.

Ende Januar 2008 kam es zu einem sehr kurzfristig ein berufenen Treffen der Verbände und Verlage, an dem allerdings nur zwei Verlage und auch nicht alle Verbände teilnahmen. Durch eine wenig glückliche Informationspolitik allen Seiten gegenüber, war auch hier nicht die Möglichkeit gegeben, den so notwendigen Dialog endlich zu eröffnen. Dies soll – so die Planung bei Redaktionsschluss – im Februar mit einer internen Sitzung der Verlage nach geholt werden, der dann vielleicht eine gemeinsame Verlage-Verbände-Sitzung folgen wird.

Erklärungen der Verlage

Es ist aus heutiger Sicht völlig belanglos, ob es einer Mail-Umfrage der Redaktion philatelie zu verdanken ist, dass sich die Verlage selbst zu Wort meldeten. Am 8. Januar war diesen nämlich Fragen zur tatsächlichen Beschaffenheit ihrer Produkte zugegangen, weil absehbar war, dass alleine die Hinweise zu den Aufbewahrungsmaterialien selbst dem Sammler wenig nützen würden. Denn wer kann schon Polyester von PVC, Polypropylen von Polystrol etc. unterscheiden? Er wünscht und erbeten waren also wörtlich Antworten auf die Fragen, unter welchen Produktbezeichnungen Folien angeboten werden, aus welchem Material diese bestehen, welche Eigenschaften, welche Formate und ggf. an dere Produktbezeichnungen bekannt sind.

Vorbildlich im Informationsumfang und zeitlich als erster löste der Leuchtturm Albenverlag die erbetene Aufgabe, deren Beantwortung er gleichzeitig auch ab Januar auf seiner Internetseite bereitstellte. Hier eine Kurzübersicht:

Polystrol: SF-Vordruckblätter, OF-Vordruckalben, SF-Schutztaschen, Einsteckkarten aus Karton

Polyester: Blattschutz hüllen (BSH1), LB-Blätter mit auf geklebten Klarsicht folien, Vario-Hüllen (klarsichtig), Grande-Hüllen (klarsichtig)

Hart-PVC: R-/G-Tafeln, ORION-Blätter KABE (Blanko-Albenblätter mit auf geklebten Klarsichtfolien), Stella Blattschutzhüllen KABE, Vario-Hüllen (mit schwarzer Trägerfolie), Optima-Hüllen, Grande-Hüllen (mit schwarzer Trägerfolie), Maximum-Hüllen, HP-Hüllen, Einsteckbücher mit klarsichtigen Streifen

Polypropylen: FDC-Alben, ETB-Alben

Pergamin: Einsteckbücher mit Pergaminstreifen

In einer Erklärung verweist der Leuchtturm-Verlag auf die derzeit aktuelle Diskussion, darauf, dass ein kausaler Zusammenhang mit PVC-Folien und Schäden an darin auf bewahrten Briefmarken durch die Entstehung von Bleisulfid nicht beweisbar sei, aber auch Risiken nicht völlig aus geschlossen sind. Seine Empfehlung für Sammler, die „aufgrund eines eventuell bestehen den Risikos im Zusammenhang mit der Verwendung von Hart-PVC-Produkten auf diese verzichten möchten, … auf Produkte ohne Hart-PVC auszuweichen“. Der Verlag verweist auch auf zahlreiche andere Faktoren, die für die Veränderung von Briefmarken, Belegen oder auch Stempeln verantwortlich sein können, wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichteinwirkung, Luft- Schadstoffe, mangelnde Durchlüftung usw. und empfiehlt, Sammlungen in jedem Fall regelmäßig auf eintretende Veränderungen zu überprüfen.

Die Firma Schaubek teilte am 24. Januar ihre Auflistung mit, wobei deren Klemmtaschen allesamt von HAWID produziert werden, die Blattschutzhüllen und sonstigen Folien-Produkte von KOBRA, eine eigene Folienproduktion also nicht stattfindet. Insofern kam den Stellungnahmen bei der genannter Firmen besondere Bedeutung zu. HAWID ließ statt einer Antwort auf die gestellten Fragen am 24. Januar nur wissen:

Danke, dass Sie unseren Produkten in Ihrer Ausführung in der Philatelie aktuell in der Ausgabe vom Februar 2008 eine Absolution erteilt haben. Dürfen wir Sie aber bitte darauf hinweisen, dass unsere Folie nicht aus Poplyester besteht sondern dass wir unsere Folie seit mehr als 60 Jahren aus reinem Polysterol herstellen. Das ist ein gewaltiger Unterschied.“ (Anmerkung des Autors: Die Original schreibweise des Briefes wurde beibehalten)

Die Redaktion stellte gegen über HAWID und den Verlagen richtig, dass keinesfalls eine „Absolution“ erteilt worden sei, weder vom Redakteur noch vom Autor des in Wirklichkeit angesprochenen Beitrages, der ja eindeutig mit Ralph Ebnerals Verfasser gezeichnet war. Im Gegenteil: Ebner hatte gerade betont, dass David Beech, Kurator der British Library, wegen seiner Vorbehalte selbst HAWID­Klemmtaschen zur Markenaufbewahrung ablehnt (wegen Brüchigkeit der Klemmnaht). Schäden wie in PVC-Folien sind, so Lesermeldungen bisher, nicht bekannt,es sei denn, Marken unter HAWID werden in PVC-Material aufbewahrt.

Die Firma KOBRA-Sammlerzubehör, deren Produkte auch von anderen Verlagen angeboten werden, teilte am 28. Januar 2008 mit, dass diese Produkte aus Polypropylen- und Hart-PVC-Folien hergestellt werden. Eine nähere Zuordnung dieser unterschiedlichen Materialien zu einzelnen Produkttypen ist seit dem 12. Februar auf der Internetseite http://www.kobra.de ersichtlich, so dass man nun auch eine genaue Information hat, aus welchem Material das jeweils gewünschte Produkt gefertigt ist. Eine zusammenfassende Übersicht soll in Kürze ebenfalls online sein.

Für die Schwäbische Albumfabrik (SAFE) teilte Geschäftsführer Dr. Frank Schneider am 24. Januar mit, dass weichmacher- und stearatfreies Hart-PVC seit 1957 für Hüllen, seit 1958 auch für Einsteckblätter verarbeitet werden. Seit 2000 fänden solche Folien in einer modifizierten, mechanisch-veränderten Struktur für die seit 1977 produzierten Dual-Vordruckblätter Verwendung. Aus Polypropylen seien seit 1998 produzierte Hüllen für Postkarten, Briefe und sonstige Sammelobjekte, aus Polyester PET (G-Pet) würden ebenfalls Hüllen, teilweise auch als Deckfolie zu Vordruck blättern gefertigt, die allerdings nicht konkreter namentlich benannt wurden.

Wörtlich hieß es: „Unsere Folien werden laufend getestet. Es besteht kein Anlaß, an der Eignung für Briefmarken, auch für sog. ‚klassische’ Marken zu zweifeln.“

Die Firma Lindner Falzlos GmbH beschränkte sich in einer zeitgleich im Internet und an die Redaktion verbreiteten Stellungnahme darauf, schon mehrfach bisher benannte generelle Aussagen zu wiederholen und ansonsten auf diverse, auch von der Fa. Safe an geführten Gutachten zu verweisen. Eine konkrete Beantwortung der von der Redaktion gestellten Fragen wurde nicht zugeschickt.

Um den Überblick zu komplettieren, sei auch noch die Omnifit-A4-Plus-Folie des Phil*Creativ Verlages erwähnt, die eben falls aus PVC besteht. Gemäß Verlagsangaben sei bislang noch kein einziger Schadensfall bekannt. Dennoch würde den Auslieferungen jeweils der benannte „Beipackzettel“ beigefügt.

Versehentlich nicht angefragt wurde bisher die Deutsche Postphilatelie, die ja ein über aus reichhaltiges Produktprogramm, auch mit Folien, betreibt. Die Informationen werden nach gereicht.

Verbände reagieren

Unabhängig von der mehr oder weniger großen Auskunftfreudigkeit der Verlage, gingen die Verbände Ende Januar dazu über, selbst ihren Mitgliedern Empfehlungen nahezulegen. Der erste Verband war der BDPh, der folgende Erklärung im Internet bekannt gab:

„Der Bund Deutscher Philatelisten e.V. verfolgt mit großem Interesse die laufende Diskussion zur Problematik der Verwendung von Klarsicht-Blatthüllen für philatelistische Zwecke.

Nach derzeitigem Stand besteht die berechtigte Sorge, dass offenbar die Verwendungsfähigkeit bestimmter Blatthüllen für philatelistische Zwecke materialbedingt eingeschränkt sein kann. Hier zu wird auf die einschlägigen Informationen in Heft 3/2008 der „philatelie“ verwiesen.

Der BDPh e.V. fordert vor diesem Hintergrund im Interesse seiner Mitglieder und der anderen Sammler die Hersteller von Blatthüllen auf, unverzüglich geeignete Maßnahmen zu ergreifen und nur noch Hüllen mit Materialeigenschaften anzubieten, die eine langzeitstabile Aufbewahrung philatelistischen Materials garantieren. Dem Sammler müssen Hüllen zur Verfügung stehen, die für philatelistische Zwecke in vollem Umfang kurz-, mittel- und langfristig nutzbar sind. Wir empfehlen den Herstellern von Blatthüllen zu prüfen, in wie weit ihr Produktzweckent sprechend gekennzeichnet wird, z.B. „Zur langzeit stabilen Aufbewahrung philatelistischen Materials ohne Einschränkung geeignet.“

Dieter Hartig
Präsident des Bundes Deutscher Philatelisten e.V.

Dem BDPh folgte der APHV wenige Tage später, am 30. Januar. In dessen Erklärung hieß es:

„Schon seit Jahren wird in der Philatelie in Einzelfällen beobachtet, dass es bei bestimmten, meist bis ca. 1875 mit Naturfarben gedruckten Briefmarken zu einer chemischen Reaktion zwischen den in den Druckfarben der Briefmarken enthaltenen Bleiverbindungen und Schwefelverbindungen in zur Aufbewahrung verwendeten Kunststofffolien kommen kann.

Der APHV empfiehlt in Erfüllung seiner satzungsgemäßen Aufgaben, die ausdrücklich die Förderung der Philatelie einschließen, im Sinne äußerster Vorsorge bis zur endgültigen Klärung der Problematik eine Aufbewahrung von klassischem Material unter Folien mit Schwefelverbindungen zu vermeiden. Welche Kunststofffolien völlig frei von Schwefel sind, sollten Sammler und Händler bei den jeweiligen Herstellern bzw. Lieferanten der Folien erfragen.

Von den Herstellern der Folien erwartet der APHV, dass diese unverzüglich alle Anstrengungen unternehmen, um die Ursachen der Verfärbungen zu erforschen und so dann ggf. die Zusammensetzung ihrer Folien entsprechend zu ändern, um deren uneingeschränkte Verwendbarkeit zur Aufbewahrung von Briefmarken zu gewährleisten. Der APHV erwartet darüberhinaus, dass die Folienhersteller bis zur endgültigen Klärung ihre Kunden über die bestehende Problematik umfassend informieren.

Darüber hinaus erachtet es der APHV als selbstverständliche Obliegenheit eines jeden Sammlers und Händlers, ihre Bestände regelmäßig zu überprüfen und auf eventuelle Veränderungen hin zu begutachten. Auch wenn die ganz überwiegende Anzahl von Briefmarken von dem Problem nicht betroffen ist, dürfte die regelmäßige Kontrolle der eigenen Sammlung im wohlverstandenen Eigeninteresse jedes Sammlers liegen.

Thomas Brückel
Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Briefmarkenhandels “

Der Bundesverband Deutscher Briefmarken-Versteigerer (BDB) gab Anfang Februar eine gemeinsame Erklärung ab, in der es heißt:

„Die vom Bund Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh) verlegte Fachzeitschrift „philatelie“, berichtet in den Ausgaben 12/2007, 1/2008 und 2/2008 über Beobachtungen und Untersuchungen hinsichtlich der Entstehung von Bleisulfidschäden bei klassischen Briefmarken nach einer längerfristigen Aufbewahrung unter Kunststoff-Folien. Das Problem betrifft hauptsächlich Briefmarken bis ca. 1880, aber auch die halbamtlichen Flugmarken Deutsches Reich MiNr. I bis VI. Eine Aufstellung der betroffenenen Marken ist abgedruckt in philatelie 367 (Januar 2008) auf Seite 50.

Der Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer e.V. (BDB) verfolgt die Diskussion mit großer Aufmerksamkeit und nimmt auf der Basis des derzeitigen Kenntnisstandes über mögliche „Bleisulfidschäden bei klassischen Briefmarken“ wie folgt Stellung:

Die Bildung von Bleisulfid, das die Markenfarbe schwarz färbt, erfolgt durch eine chemische Reaktion von Blei-und Schwefelverbindungen. Es ist bekannt, dass Druckfarben zur Herstellung von Briefmarken in einzelnen Fällen Bleiverbindungen enthielten, insbesondere bei klassischen Markenausgaben bis ca. 1880.

Kunststoff-Folien bestehen aus verschiedenen Grundstoffen (PE, PP, Polyester, PVC). Durch die Zugabe von Zusatzstoffen erhalten die Kunststoff-Folien ihre gewünschten Eigenschaften im Hinblick auf Elastizität und Verformbarkeit (Weichmacher) sowie Haltbarkeit (Stabilisatoren).

Bei PVC-Folien zur Aufbewahrung von Briefmarken sind in der Vergangenheit Stabilisatoren auf der Basis von Schwefelverbindungen nachgewiesen worden. Inwieweit diese Schwefelverbindungen unter bestimmten Voraussetzungen mit der Markenfarbe bei klassischen Marken bis ca. 1880 reagieren, ist wissenschaftlich – trotz einer Vielzahl durchgeführter Gutachten – nicht geklärt. Beobachtungen und Erfahrungen bei Mitgliedsunternehmen des BDB lassen jedoch darauf schließen, dass unter bestimmten Bedingungen chemische Reaktionen zwischen Bleibestandteilen der Markenfarbe und den Schwefelverbindungen des Stabilisators in der Kunststofffolie zur Bildung von Bleisulfid an der Markenoberfläche bei klassischen Marken bis ca. 1880 führen können. Um den chemischen Vorgang der Bildung von Bleisulfid aus Blei- und Schwefelverbindungen zu verhindern, erscheint es aus der Sicht des BDB angebracht, die Bleibestandteile der Markenfarbe so wirksam wie möglich vor dem Kontakt mit Schwefel bzw. Schwefelverbindungen zu schützen.

Der BDB empfiehlt daher bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalt seine Aufbewahrung von Briefmarken unter Folien mit Stabilisatoren auf der Basis von Schwefelverbindungen zu vermeiden. Anregungen für eine Aufbewahrung bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalts finden sich in den o.g. Ausgaben der philatelie.

Von verschiedenen Auktionsunternehmen werden Briefmarken vor und während der Versteigerung zum Schutz vor physischen Beschädigungen kurzzeitig in Folien eingesiegelt. Der BDB verweist in diesem Zusammenhang auf die Hinweise in den Versteigerungskatalogen der Mitgliedsunternehmen, dass diese Folien nicht zur längerfristigen Aufbewahrung von Briefmarken bestimmt sind.

Bei einer längerfristigen Lagerung von Briefmarken unter Folien sollten zur Vermeidung von Bleisulfidschäden schwefelverbindungsfreie Kunststoff-Folien verwendet werden. Welche Kunststoff-Folien‚ 100% schwefelverbindungsfrei’ sind, sollte der Sammler bei dem jeweiligen Hersteller bzw. bei seinem Lieferanten verbindlich erfragen. Alle Hersteller und Vertreiber von Bedarfsartikeln für Briefmarken arbeiten natürlich intensiv mit den Herstellern von Folien an einer Lösung des Sachverhalts.

Gleichzeitig hat der BDB im Hinblick auf die derzeitige Diskussion jedem BDB Mitgliedsunternehmen empfohlen, eine individuelle Klärung der Beschaffenheit und Eignung der während der Auktionen verwendeten Schutzfolien mit dem jeweiligen Lieferanten vorzunehmen.

Der Inhalt dieser Stellungnahme orientiert sich an den Ergebnissen gemeinsamer Konsultationen mit an deren Verbänden in der Philatelie. Der BDB wird im Rahmen seiner Möglichkeiten die Bemühungen aller Beteiligten in der Philatelie zur endgültigen Klärung der 'Bleisulfidschäden' bei klassischen Briefmarken bestmöglich unterstützen.

Der Vorstand“

Soweit die Stellungnahmen dieser Verbände (der BPP folgt noch) kurz vor Redaktionsschluss, die sich im eigentlichen Kern der Aussage völlig einig sind: bis zur Klärung der offen stehen den Frage problembehaftete Marken, zumal die schon in philatelie Nr. 367 auf S.50 aufgeführten altdeutschen Marken, nicht unter PVC-Folie aufbewahren und stattdessen Alternativen zu nutzen. Dass es solche gibt, hat der Verfasser dieser Übersicht schon in der letzten Ausgabe aufgewiesen. Die nunmehr mit geteilten Informationen der Verlage dürften zur zusätzlichen Einschätzung und Wahl der Produkte gewünschter Materialart deutlich mehr beitragen, als Versuche, engagierte Parteien per Abmahnung oder erneuter Klage zum Schweigen zu nötigen.

So wie es keinen Freischein im Sinne einer generellen Amnestie gibt, sollte es allerdings auch keine Sippenhaft und Panikmache geben, denn das Thema Bleisulfid tangiert Briefmarken, deren Druckfarbe Blei enthält. Wohl 99 Prozent aller seit 1900 gedruckten Marken enthält dies eben nicht.

Wolfgang Maassen

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Die halbfette Hervorhebung von Überschriften und Namen geschah durch die Redaktion Philaseiten.de
 
Richard Am: 11.03.2008 08:55:32 Gelesen: 207663# 15 @  
PDF-Datei von Peter Feuser, 9 Seiten

Lead sulfide damage to classic postage stamps

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/fb.pl?m=759

Alternativ: 9 Bildseiten mit dem Text:










 
Richard Am: 23.03.2008 13:14:29 Gelesen: 207474# 16 @  
In der DBZ vom 14.03.08 ist jetzt die Stellungnahme des BDB Bundesverbandes Deutscher Briefmarkenversteigerer zu lesen (Seite 26).

Sie entspricht dem Beitrag [#14], den Sie hier auf den Philaseiten lesen konnten.
 

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