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Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 893 Beiträge:
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skribent Am: 28.08.2017 16:42:50 Gelesen: 408657# 219 @  
Hallo Zusammen,

vom 1. Februar 1938 stammen 3 Postpaketmarken (obere Reihe - MiNr. 11-13) auf denen ein Flügelrad auf einer Schiene abgebildet ist.
Lt. Michel sind dieses Marken nicht ausgegeben worden. MiNr. 12 und 13 wurden gemäß Anordnung vom 2.9.1939 an zeitweise für Militärsendungen verwendet.

In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage: Wenn nicht verausgabt mit Aufdruck des neuen Wertes, wo sind dann die Urmarken zu finden?

Die am 1. Oktober 1939 für Militärsendungen verausgabte Postpaketmarke (mittlere Reihe - MiNr. 14) hat einen neuen Wertaufdruck und ein "M", höchstwahrscheinlich für Militär. Hier schreibt Michel: Gleiche "Urmarke" wie MiNr. 13, wobei das nicht ganz stimmt, denn farblich differieren die beiden Marken schon etwas.

Und die für den 1. September 1946 hergestellten drei Postpaketmarken (untere Reihe - MiNr.18-20), mit gleichem Klischee, geänderter Farbe und neuem Wertaufdruck wurden dann trotz allem ebenfalls nicht ausgegeben.



In der Sammlung habe ich die Marken, wegen der Abbildung aus dem Eisenbahnbereich und der geplanten Verwendung bei der Eisenbahn, aber das Durcheinander verstehe ich trotzdem nicht.

MfG >Franz<
 
22028 Am: 28.08.2017 22:58:19 Gelesen: 408633# 220 @  
Die Kolumbianische Privatpost "Expreso Ribon" hatte über die Jahre insgesamt 5 verschiedene Markenausgaben ausgegeben. Die s.g. 6. Ausgabe (10 Marken im Satz) wurde bei der Reichsdruckerei in Berlin gedruckt, aber nicht mehr verwendet. Im Handel sind trotzdem Marken zu finden. Während einzelne Marken oder komplette Sätze zu ja 10 Marken ab und zu angeboten werden so sind diese im kompletten Bogensatz sehr rar, meines Wissens nach sind nur 2 komplette Bogensätze bekannt. Ich zeige hier mal den Bogen des Höchstwertes zu 10 Pesos, in den 1930er Jahren eine recht ordentliche Summe..



Des weiteren sind die 10 Centavos, 50 Centavos und 20 Centavos Einschreibemarke auch in ungezähnt bekannt, aktuell aber nur die auf meiner Internetseite gezeigten Stücke in meiner Sammlung. Die alten Bilder aus früher Internetzeit sollte ich wirklich mal austauschen.

http://fuchs-online.com/colombia/companies/26.htm#Ribon%20imperforated
 
merkuria Am: 31.08.2017 08:38:20 Gelesen: 408448# 221 @  
Vom 16. bis 25. August 1994 fand die internationale Briefmarkenausstellung PHILAKOREA in Seoul statt. Zu diesem Anlass plante die Post von Malaysia eine Sonderausgabe. Vorgesehen war, auf einer bereits existierenden Briefmarkenausgabe des Landes einen Aufdruck mit dem Ausstellungs-Emblem anzubringen. Dazu verwendete man eine unbekannte Anzahl der bereits gedruckten Marken der Sonderausgabe „Eröffnung der Nord-Süd-Autobahn“ (Mi Nr. 532-534) und versah diese mit dem entsprechenden Aufdruck.



Regulär verausgabte Marken vom 8. September 1994





unverausgabte Aufdruck-Marken

Da die reguläre Sonderausgabe „Eröffnung der Nord-Süd-Autobahn“ aber erst für den 8. September 1994 zur Ausgabe geplant war, verzichtete man auf eine Ausgabe der bereits produzierten Ausstellungsmarken. Wie so oft, fand auch hier eine unbekannte - in Anbetracht des Handelspreises von ca. 200 US$/Satz - wohl grössere Anzahl ihren Weg in den Handel.

Anstelle der Unverausgabten verwendete man kurzerhand eine vorher erschienene andere Sonderausgabe (Mi Nr. 518-521) und versah diese mit dem geplanten Ausstellungs-Aufdruck.



Hier die Ersatzausgabe auf Ausstellungsbeleg.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.09.2017 08:18:22 Gelesen: 408181# 222 @  
1941 verausgabte das mailaiische Sultanat Selangor eine Freimarkenausgabe mit den Wertstufen 1 und 2 $ (Mi Nr. 49-50). Eine 5 $ Wertstufe wurde im gleichen Auftrag hergestellt, kam aber infolge des japanischen Einmarsches nicht mehr an die Postschalter. Die japanischen Besatzungstruppen verwendeten später diese Bestände und verausgabten diese am 3. April 1942 mit einem Aufdruck des Siegels des Malaiischen Militärbüros (Mi Nr. Jap. Bes. Selangor 19). Die 5 $ Marke ohne Aufdruck blieb somit unverausgabt.



Eine Zusammenstellung aller drei Werte (1,2 $ und unverausgabte 5$) wird im Handel um 200 US$ angeboten.



Verwendung der Unverausgabten mit japanischem Aufdruck.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.09.2017 09:16:14 Gelesen: 407922# 223 @  
Am 16. Juni 1941 verausgabte das unter italienischer Schutzherrschaft stehende Gebiet von Montenegro seine ersten eigenen Freimarken (Mi Nr. 1-14). Dazu verwendete man eine Freimarkenausgabe von Jugoslawien (Mi Nr. 393-407) und versah diese mit einem Aufdruck Montenegro / 17-IV-41-XIX . Bei der Ausgabe dieser Serie entschloss man sich, die Wertstufe 0.50 Dinar mit Aufdruck auf Mi Nr. 394 nicht an den Schalter zu bringen, da für diese Wertstufe kein Bedarf bestand. Somit blieb dieser Wert unverausgabt (Mi Nr. A 1).



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2013 in New York unter der Los Nr. 1202 für 575 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.09.2017 08:43:17 Gelesen: 407674# 224 @  
1919 produzierte Rumänien eine Freimarkenausgabe für das besetzte Gebiet Pocutia in der Ukraine. Dazu verwendete man österreichisch Marken (Mi Nr. 199-203) und versah diese mit einem vierzeiligen Aufdruck C.M.T (Comandamentul Militar Territorial) / Roman / POCUTIA / Wertbezeichnung. Diese Marken gelangten jedoch nie zur Ausgabe, da Rumänien dieses Gebiet der Westukraine an die polnische Armee abtrat.

Gemäss Literatur sind bis heute nur zwei Sätze dieser Unverausgabten bekannt geworden, wovon sich einer in der ex König Carol von Rumänien-Sammlung befand.



Ein ungebrauchter Satz dieser fünf Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Mai 2006 in New York unter der Los Nr. 2016 für 16‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.09.2017 09:08:10 Gelesen: 407418# 225 @  
Der Iran verausgabte am 30. April 1952 eine Sonderausgabe zu Ehren des altpersischen Dichters Saadi (Mi Nr. 864-866). Bevor es zu dieser Ausgabe kam, wurde ein Satz in ähnlicher Zeichnung und in ähnlichen Farben produziert, kam aus nicht erklärbaren Gründen jedoch nie an die Postschalter. Es muss angenommen werden, dass die Gestaltung dieser Marken den Verantwortlichen nicht zusagte und deshalb vernichtet wurde. Eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten gelangte jedoch trotzdem in den Handel.





Endgültige Ausgabe vom 30. April 1952

Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Feldman Auktion vom Dezember 2011 unter der Los Nr. 20408 für 1‘500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 12.09.2017 13:40:22 Gelesen: 407384# 226 @  
@ merkuria [#205]

Lieber Jacques,

ich lese diese Rubrik mit grossem Interesse. Leider kann ich im Moment selbst wenig dazu beitragen.

Wir sehen aus Deinen Beiträgen meist, wie die letzten Verkaufserlöse für diese unverausgabten Marken waren. Wenn ich das aber richtig überblicke, sind die meisten der in Beitrag 205 erwähnten 130 "Unverausgabten" (Einzelmarken und auch: Sätze) aber in den Weltkatalogen nicht bewertet (Katalogwert = "-.-").

Ich würde es ungemein schätzen, wenn Du Deine super-Liste [#205] irgendwann einmal noch ausbauen könntest mit "Katalogwert". Falls z.B. Michel damit nicht "dienen" kann, könnten wir vielleicht den Scott-Katalog zu Rate ziehen? Dort gibt es immerhin zu gewissen Marken / Sätzen Bewertungen.

Es gibt riesige Unterschiede! Einzelne Unverausgabte sind sehr teuer, andere sind unerklärlich (?) tief bewertet.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
merkuria Am: 15.09.2017 09:30:59 Gelesen: 407183# 227 @  
Am 14. Dezember 1968 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe zum Thema Eisenbahn-Transportwesen (Mi Nr. 3572-3573).



Ursprünglich war zu dieser Ausgabe eine dritte Wertstufe zu 6 Kopeken vorgesehen. Aus nicht bekannten Gründen verzichtete man auf die Ausgabe dieses Wertes und die bereits produzierten Marken sollten vernichtet werden. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke sind wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst worden. Im Michel Katalog ist diese Unverausgabte nicht verzeichnet.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2010 unter der Los Nr. 1402 für 25‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.09.2017 08:24:47 Gelesen: 406997# 228 @  
1942 plante die Italienische Besatzungsmacht der jugoslawischen Gebiete Fiumerland und Kupa eine dritte Ausgabe für das Nationale Hilfswerk für Mütter und Kinder (1. Ausgabe Mi Nr. 15-17, 2. Ausgabe Mi Nr. 19-20). Dazu verwendete man die ersten Freimarken von Fiumerland und Kupa (Mi 1-8) und versah diese mit einem weiteren, bogenförmigen Aufdruck Pro Marternita e Infanzia. Da ab dem 26. Mai 1942 nur noch italienische Marken Gültigkeit hatten, kam es nicht mehr zu dieser Ausgabe. Gemäss Literatur wurden nur 100 Sätze hergestellt, jedoch nicht mehr verausgabt.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2013 unter der Los Nr. 1186 für 3‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.09.2017 08:13:51 Gelesen: 406787# 229 @  
Am 22. November 1978 verausgabte Grossbritannien eine Sonderausgabe zu Weihnachten (Mi Nr. 777-780). Der Satz zu 4 Werten berücksichtigt die Wertstufen 7, 9, 11 und 13 Pences.



Scheinbar muss bei dieser Ausgabe eine 5 Pences Wertstufe als Bestandteil des Satzes vorgesehen worden sein. Dieser Umstand war mir bisher nicht bekannt, bis ich zum ersten Mal ein entsprechendes Stück bei der Feldman-Auktion vom Juni 2017 zu Gesicht bekam. Das Motiv dieser Unverausgabten passt auch zu den 1978 ausgegebenen Marken (Weihnachtssingen) und wurde auch vom selben Künstler Faith Jaques gestaltet.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der David Feldman Auktion vom 30. Juni 2017 unter der Los Nr. 50184 mit einem Schätzpreis von 10‘000 – 15‘000 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.09.2017 09:47:33 Gelesen: 406504# 230 @  
Am 12. September 1920 verausgabte das Interalliierte Besetzungsgebiet Fiume (heute Rijeka/Kroatien) eine Eilmarkenausgabe (Mi Nr. 112-113).



endgültig verausgabte Farben

Bevor es zu der Ausgabe in diesen Farben kam, waren die beiden Wertstufen bereits in anderen Farben gedruckt. Aus mir nicht bekannten Gründen wünschten die Verantwortlichen daraufhin aber eine Farbänderung und die bereits produzierten Marken blieben unverausgabt.



unverausgabte Farben

Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juni 2017 unter der Los Nr. 408 für 550 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.09.2017 08:27:45 Gelesen: 406231# 231 @  
Am 13. November 1936 traf sich eine libanesisch-französische Delegation zur Unterzeichnung eines Unabhängigkeitsvertrags für den Libanon. Zu diesem Anlass wurde vom Libanon bereits eine Sonderausgabe mit vier Werten vorbereitet.

Infolge der Unsicherheit in diesem Gebiet, weigerte sich das französische Parlament jedoch, diesen Vertrag anzunehmen. Aus diesem Grund blieb die vorbereitete Sonderausgabe unverausgabt und der Libanon erhielt erst 1942 seine volle Unabhängigkeit.





Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 135. Spink Shreves Auktion vom Mai 2011 unter Los Nr. 674 für 750 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 27.09.2017 13:06:50 Gelesen: 406199# 232 @  
@ merkuria [#228], [#230] und [#231]

Lieber Jacques,

danke für das Zeigen dieser vermutlich der Mehrheit der Leser unbekannten Marken.

Haben diese Marken/Sätze Katalognummern bei Michel? Weisst Du etwas über die Katalogisierung bei anderen Weltkatalogen, z.B. bei Scott?

Heinz
 
merkuria Am: 27.09.2017 13:47:10 Gelesen: 406190# 233 @  
@ Heinz 7 [#232]

Normalerweise gebe ich immer die Michel- oder Scott-Nr. bei unverausgabten Marken an – sofern welche existieren. Auf Angaben von Spezialkatalogen verzichte ich, da ich diese nicht verifizieren kann.

Zu [#228]: Die II. Ausgabe für Mütter und Kinder wird im Michel gelistet (Italien/Fiumerland-Kupa Mi Nr. 19-21) Die weitere, geplante III. Ausgabe wird hingegen nicht katalogisiert. Diese werden aber im italienischen Spezialkatalog Sassone unter der Nr. 42-49 gelistet.

Zu [#230]: Weder Michel noch Scott Katalogisieren diese Unverausgabten. Hingegen werden sie im italienischen Spezialkatalog Sassone unter der Nr. E1A-2A gelistet. Michel listet nur die ausgegebenen Farben mit Mi Nr. 112-113.

Zu [#231] : Weder Michel noch Scott katalogisieren diese Unverausgabten.

Freundliche Grüsse
Jacques
 
merkuria Am: 30.09.2017 08:57:05 Gelesen: 405853# 234 @  
Auch Österreich hat nun seine „Hepburn“! Im Juni 2012 war die Ausgabe einer 62 €Cent Freimarke mit dem Motiv AUSSEER TRACHT vorgesehen. Aus nicht bekannten Gründen wurde die Marke vor der Herausgabe zurückgezogen und sollte vernichtet werden. Aus (wie meist) ungeklärten Gründen gelangte ein 10er Kleinbogen dieser Unverausgabten trotzdem in den Handel. Ein Exemplar aus der rechten oberen Bogenecke des Kleinbogens, der unter notarieller Beobachtung getrennt wurde, fand den Weg in die 37. Christoph Gärtner Auktion.



Das erste Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 12934 bei einem Schätzpreis von 20‘000 € für 18‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.10.2017 13:31:04 Gelesen: 405598# 235 @  
Eine geplante Afro-Asiatische Konferenz sollte 1965 in Algier (Algerien) stattfinden. Die militärischen Konflikte zwischen China, Indien und Pakistan sowie ein Putsch des algerischen Militärs machten eine Durchführung der Konferenz jedoch nicht möglich. Algerien hatte bereits eine Sonderausgabe mit zwei Werten zu diesem Anlass produziert welche infolge Absage der Konferenz jedoch unverausgabt blieb. Diese Unverausgabte wird im Michel nicht gelistet.



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der 135. Spink Shreves Auktion vom Mai 2011 unter Los Nr. 200 für 325 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.10.2017 14:57:44 Gelesen: 405366# 236 @  
1924/1925 verausgabte Italien Freimarken mit Reklamefeldern unter dem Markenbild (Mi Nr. R1-R13). Insgesamt wurden 19 verschiedene Marken mit 12 verschiedenen Reklamefeldern verausgabt, zwei Ausgaben waren vorbereitet, gelangten aber nicht an den Postschalter. Infolge Einsprachen der UPU wurden diese Ausgaben am 27.8.1925 für frankaturungültig erklärt.

Nicht an den Schalter gelangte eine 20 Centesimi Marke mit der Reklame für Plattenspieler und eine 60 Centesimi Eilmarke mit einer Reklame für Baci (Küsschen) Schokolade.



Die Wertstufe zu 20 Centesimi dieser Unverausgabten wird um 80 €, die unverausgabte Expressmarke zu 60 Centesimi um 30 € gehandelt. Diese Preise zeigen, dass wohl grössere Mengen dieser Unverausgabten nach Aufhebung der Frankaturgültigkeit aller Reklamemarken ihren Weg in den Handel fanden.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.10.2017 09:10:13 Gelesen: 405130# 237 @  
1850 verausgabte Österreich seine erste Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-5). Es kamen die Wertstufen 1, 2, 3, 6 und 9 Kronen an den Schalter. Eine weitere Wertstufe zu 12 Kronen (Mi Nr. I) wurde ebenfalls produziert, jedoch nie ausgegeben und auch komplett vernichtet. Nur wenige Stücke mit Versuchsabstempelung „Franco“ blieben erhalten. Gemäss Literatur sind bis heute 6 Exemplare dieser gestempelten Erhaltung bekannt geworden, ungebraucht existiert diese Unverausgabte nicht!



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Gärtner Raritäten Auktion vom 30. Mai 2016 während der World Stamp Show in New York unter Los Nr. 499 mit einem Schätzpreis von 90‘000 € angeboten (Michel-Bewertung 150‘000 € ), blieb jedoch unverkauft.

Diese bereits in Beitrag [#76] vorgestellte Unverausgabte wurde dann an der 157. Felzmann Auktion vom November 2016 unter Los Nr. 4102 für 95'000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.10.2017 14:42:53 Gelesen: 404888# 238 @  
1918 verausgabte Österreich seine ersten Flugpostmarken (Mi Nr. 225-227) mit den Wertstufen 1.50, 2.50 und 4 Kronen. Dazu verwendete man Freimarken früherer Ausgaben und versah diese mit einem Aufdruck FLUGPOST sowie des gültigen Wertes. Eine weitere Wertstufe zu 7 Kronen auf 10 Kronen war zur Ausgabe vorbereitet, kam jedoch nie an den Postschalter (Mi Nr. II).



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 701. Daniel F. Kelleher Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 2203 für 500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.10.2017 09:13:21 Gelesen: 404469# 239 @  
1945 verausgabte Österreich eine Freimarkenausgabe mit den Wertstufen 5, 6, 8, 12, 30 und 42 Pf (Mi Nr. 668-673). Dazu verwendete man Ausgaben des Deutschen Reiches (ex Mi Nr. 660-794) und versah diese mit einem Gitteraufdruck.

Zu dieser Ausgabe waren weiter Wertstufen von 1, 2, 3 und 5 Reichsmark mit gleichem Aufdruck vorgesehen. Diese wurden jedoch nie verausgabt, trotzdem gelangten grosse Mengen dieser Unverausgabten in den Handel. (Mi Nr. VaB – VdB).




Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten mit der billigen Zähnung K14 wurde beim Badischen Auktionshaus an der 112. Auktion im Juni 2016 unter Los Nr. 19 für 40 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.10.2017 09:13:53 Gelesen: 404172# 240 @  
Im November 1900 verausgabte das Deutsche Reich eine Freimarkenausgabe für seine Kolonie Kamerun (Mi Nr. 7-19). Dabei sollte auch eine 2 Pf Wertstufe zur Ausgabe gelangen (Mi Nr. II P). Da man für diese Wertstufe jedoch keine Verwendung hatte, blieb sie demzufolge unverausgabt.



Ein Probedruck dieser Unverausgabten wurde an der 135. Spink Shreves Auktion vom Mai 2011 unter Los Nr. 235 für 2‘400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.10.2017 00:29:51 Gelesen: 403989# 241 @  
Am 23. April 1998 verausgabte Grossbritannien eine Sonderausgabe mit berühmten Komikern (Mi Nr. 1749-1753). Der Satz zu 5 Werten berücksichtigt die Wertstufen 20, 26, 37, 43 und 63 Pences.



Scheinbar muss bei dieser Ausgabe anstelle der 37 Pences eine 30 Pences Wertstufe vorgesehen worden sein. Dieser Umstand war mir bisher nicht bekannt, bis ich ein entsprechendes Stück bei der Grosvenor-Auktion vom November 2014 zu Gesicht bekam. Das Motiv dieser Unverausgabten ist in gleicher Zeichnung wie die 37 Pences Wertstufe (Mi Nr. 1751) gehalten. Gemäss Literatur sollen bisher 30 Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden sein. Einen ähnlich gelegenen Fall bot uns Grossbritannien schon einmal 1978 [#229]



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Grosvenor Auktion vom November 2014 unter Los Nr. 1544 für 1150 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.10.2017 08:52:13 Gelesen: 403521# 242 @  
1945 planten die Behörden der Stadt Mantova (Mantua) eine Lokalausgabe zu 1.90 Lire. Dazu verwendete man die 10 Centesimi Wertstufe der „Serie Imperiale“ (Mi Nr. 670) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck F.S.I. / Mantova / 1,90. Aus mir nicht bekannten Gründen kam es jedoch nicht zur vorgesehenen Ausgabe und die bereits hergestellten Marken sollten vernichtet werden. Gemäss Literatur waren nur 100 Exemplare bereits hergestellt, wovon eine unbekannte Anzahl der Vernichtung entging. Michel notiert diese Marke nicht, der italienische Spezialkatalog Sassone listet sie jedoch unter der Nr. 12.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2017 unter Los Nr. 1103 für 700 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.10.2017 11:22:23 Gelesen: 403238# 243 @  
1936 plante die Post von Äthiopien eine Zuschlagsausgabe zugunsten des Roten Kreuzes. Infolge des Einmarsches der italienischen Truppen in Äthiopien konnten diese in der Schweiz gedruckten Marken (Courvoisier SA) jedoch nicht mehr verausgabt werden (Mi Nr. I-V). Bis 1942 waren fortan nur noch die Ausgaben der italienischen Besatzungsmacht gültig.

Nach der Befreiung des Landes verausgabte Äthiopien am 8. Mai 1945 eine Sonderausgabe zum Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg (Mi Nr. 217-221). Dazu verwendete man diese unverausgabten Marken von 1936 und versah diese mit dem Aufdruck V (für Victory). Dies bedeutet, dass diese Marken ohne den Aufdruck nie verausgabt, aber auch nie vernichtet wurden.



Angesichts des Handelspreises von wenigen € für den unverausgabten Satz ohne Aufdruck, müssen riesige Mengen in den Handel gelangt sein.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

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