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Thema: Fremde Post in der Levante: Belege echt gelaufen
Mondorff Am: 13.07.2017 12:48:26 Gelesen: 67312# 1 @  
Heute brachte der Zusteller die angefügte Ansichtskarte. Eine 117 Jahre alte Schönheit.



Ansichtskarte von Jerusalem mit vorderseitig angebrachten Stempeln der Österreichischen Post JERUSALEM vom 11.5.1900, Transitstempel von LUXEMBOURG-GARE B sowie Ankunftstempel MAMER, beide vom vom 23.5.1900.

Mit freundlichen Grüßen
DiDi
 
hajo22 Am: 13.07.2017 17:24:19 Gelesen: 67286# 2 @  


Ansichtskarte von Konstantinopel mit 20 Para-Marke, gestempelt Constantinopel 18.10.1908, österreichisches Postamt. Die Karte ging an die Redaktion des Leipziger Tagblattes.

Absender der Karte ist die erste internationale Ansichtskarten-Gesellschaft Berlin, usw.

hajo22
 
bignell Am: 13.07.2017 19:01:30 Gelesen: 67264# 3 @  


1865 Umschlag von Scio-Cesme [1] frankiert mit 10 Soldi mit Räucherschlitzen (Desinfektion) nach Syros, dort nachfrankiert mit 20 Lepta grosser Hermeskopf

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%87e%C5%9Fme
 
Mondorff Am: 13.07.2017 20:58:48 Gelesen: 67245# 4 @  
@ hajo22 [#2]

Schönes "passendes" Stück Jochen,

Hier noch ein Exemplar aus dem Jahre 1900:



Von der Österreichischen Post beförderte frankierte Ansichtskarte vom 8.10.1900 ab JERUSALEM mit Ankunftstempel BASCHARAGE in Luxemburg schon vom 17.10.1900.

Mit freundlichem Gruß
DiDi
 
10Parale Am: 14.07.2017 14:36:05 Gelesen: 67210# 5 @  
@ bignell [#3]

Sehr schöner Beleg aus dem hochinteressanten Gebiet der Levante.

Ich sehe da noch eine Rötelung, 60 Lepta? Gibt es dazu noch eine Erläuterung, bignell?

Liebe Grüße

10Parale
 
hajo22 Am: 14.07.2017 16:32:28 Gelesen: 67192# 6 @  


Gruß aus Jerusalem nach Stralsund. Poststempel Deutsche Post Jaffa 1899.

hajo22
 
bignell Am: 14.07.2017 17:28:12 Gelesen: 67184# 7 @  
@ 10Parale [#5]

Hallo 10Parale,

rechts unten Rötel 20 Lepta. Alpha60 bezeichnet wohl das Gesamtporto, minus der bereits entrichteten 10 Kreuzer bleiben 20 Lepta. Aber reine Vermutung meinerseits.

Lg, harald
 
Mondorff Am: 14.07.2017 22:21:50 Gelesen: 67158# 8 @  
Aus Smyrna im Osmanischen Reich, dem heutigen Izmir.



Von der österreichischen Post, vom 8.5.1894 ab SMYRNA mit Ankunftstempel LUXEMBOURG-VILLE schon vom 14.5.1994.

Hin und wieder frage ich mich, wie die das damals so schnell geschafft haben - ohne Flugpost.

Schöne Grüße
DiDi
 
bignell Am: 14.07.2017 23:14:03 Gelesen: 67155# 9 @  
@ Mondorff [#8]

Hallo DiDi,

Hin und wieder frage ich mich, wie die das damals so schnell geschafft haben - ohne Flugpost.

Eisenbahn, Postkutschen, österreichischer Lloyd.

Hier ein Brief von 1866 Constantinopel - Triest auf griechisch.





Lg, harald
 
hajo22 Am: 15.07.2017 10:21:45 Gelesen: 67133# 10 @  


Ganzsachenumschlag zu 10 Soldi + Zusatzfrankatur 2x5 Soldi als Einschreiben aus Filippopel (andere Schreibweise: Philippopel) vom 5.7.1884 via Constantinopel (8.7.) nach Grimma, Ankunft 11.7.1884.

hajo22
 
bignell Am: 15.07.2017 10:58:41 Gelesen: 67126# 11 @  
@ hajo22 [#10]

Hallo Hajo,

Gratulation, der ist ja superschön erhalten, nicht fleckig, sauber geöffnet, was will man mehr.

Lg, harald
 
Mondorff Am: 15.07.2017 11:20:03 Gelesen: 67122# 12 @  
Ich freue mich, dass dieses Thema so gut angenommen wurde.

Ich selbst besitze "nur" Belege (meist Karten) aus meiner Incoming-Sammlung zu Luxemburg.



Französische 10 Centimes-Gs.-Postkarte mit Stempel CONSTANTINOPLE GALATA vom 12. November 1900 mit Ankunftstempel LUXEMBOURG-GARE vom 15.11.1900.

Schönen Tag wünscht
DiDi
 
bignell Am: 15.07.2017 11:42:47 Gelesen: 67115# 13 @  
@ Mondorff [#12]

Hallo DiDi,

Ich selbst besitze "nur" Belege (meist Karten) aus meiner Incomming-Sammlung zu Luxemburg

Verständlich, da Luxemburg im Gegensatz zu Österreich und Deutschland dort keine eigenen Postämter unterhielt.

Hier ein Brief mit Federzugentwertung, dadurch ist unklar aus welcher Stadt er stammt, Levante ergibt sich aus der 28-Kreuzer-Portostufe und dem Durchgangsstempel "Piroscafi (=Dampfschiff) Postali Italiani".





Lg, harald
 
Mondorff Am: 15.07.2017 12:08:04 Gelesen: 67107# 14 @  
Noch etwas von der französischen Post in der Levante.



Ansichtskarte mit Stempel SMYRNE - TURQUIE D'ASIE vom 18.5.1903 mit Ankunftstempel ETTELBRUCK vom 24.5.1903

Immer wieder erstaunlich, wie schnell die Post damals war.

Auf die Ansichtskarten von unserem Urlaub in Ägypten (im Dezember 2016) wartet die Familie auch heute noch.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 15.07.2017 12:11:53 Gelesen: 67105# 15 @  


Österr. Post in Constantinopel. Ansichtskarte der Galata-Brücke geschrieben 1911 nach Tirol. Frankatur 10 Centimes (nicht Para).

hajo22
 
bignell Am: 15.07.2017 13:17:22 Gelesen: 67095# 16 @  
@ hajo22 [#15]

Hallo Hajo,

hierbei handelt es sich um die Ausgabe für Kreta (französische Währung), sollte eigentlich nicht in Constantinopel verwendet werden, wurde aber geduldet.

Lg, harald
 
10Parale Am: 15.07.2017 22:29:25 Gelesen: 67038# 17 @  
@ Mondorff [#14]

Sehr schöne Postkarte. Ja, mich fasziniert auch immer wieder wie schnell die Post in frühen Jahren unterwegs war. In unserer Firma warten wir auch öfters vergebens auf Postkarten aus der Türkei und neuerdings auch aus der Dominikanischen Republik. Gibt es da eine Beschwerdestelle?

Anbei der Scan einer Postkarte. Verfasst wurde sie mit einem kurzen Text bildseitig am 26. Aout 1906, sie lief nach Bukarest und kam dort am 9. September 1906 an (inkl. Briefträgerstempelchen 139 für den Transport innerhalb von Bukarest).

Schönes waagrechtes Paar der Allegorie. Stempel: CONSTANTIONOPLE - PERA

Übrigens, eine Eigenstaatlichkeit der Levante kann ich nicht erkennen. Es handelt sich um mehrere unabhängige politische Staaten wie z.B. Syrien oder Griechenland. Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wohl das "Morgenland". "Se lever" heißt früh morgens aufstehen. Welche rechtliche Basis hatte dieser Begriff auch im philatelistischen Kontext, da es doch viele Länder entlang der asiatischen Mittelmeerküste betraf?

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 15.07.2017 22:49:46 Gelesen: 67031# 18 @  
@ 10Parale [#17]

Hallo 10Parale,

bzgl Eigenstaatlichkeit: Hierbei handelt es sich um das osmanische Reich, ein durchaus beeindruckendes Gebiet. [1,2]

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Osmanisches_Reich#/media/File:Osmanisches_Reich_1866.png
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Osmanisches_Reich#/media/File:Map-of-Ottoman-Empire-in-1900-German.svg
 
Mondorff Am: 15.07.2017 23:12:52 Gelesen: 67026# 19 @  
@ 10Parale [#17]

Se lever (fr sich erheben, aufstehen), für die Bewohner des Mittelmeers ging dort die Sonne auf. Einen gewissen Zusammenhalt hatte die Region wohl nur unter den Osmanen. Ich habe die Bezeichnung aus dem MICHEL.

Hier noch etwas zur französischen Post in der Levante.



Französische 10 Centimes-Gs.-Postkarte für die Levante mit Stempel des französischen Postamtes in CONSTANTINOPEL-GALATA vom 16.9.1905 und Ankunftstempel LUXEMBOURG-GARE vom 20.9.1905

Freundlichen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 16.07.2017 08:27:43 Gelesen: 66995# 20 @  
@ Mondorff [#19]

Der Adressat hat etwas mit Briefmarken zu tun, wenn ich das richtig übersetze.

Schöne Ganzsache.

Hier eine Grußkarte von der 24. Orientfahrt 1908 (vermutlich Pilgerfahrt) als Drucksache verschickt. Abgebildet ist der Berg der Versuchung (heute Westjordanland; Neues Testament Evangelium nach Markus: Jesus in der Wüste widersteht den Versuchungen des Teufels).



Die Karte ist mit 3 Marken der verschiedenen Postämter in Jerusalem (Frankreich/Deutsches Reich/Osmanisches Reich) frankiert. Eine frühe "Souvenir"-Karte von 1908, letztlich verschickt über das deutsche PA (15.4.08) nach Römhild.

hajo22
 
Mondorff Am: 16.07.2017 11:12:09 Gelesen: 66979# 21 @  
@ hajo22 [#20]

Richtig Jochen, hätte ich erwähnen können.

Les Petites Affiches = Die Kleinanzeigen

im "Le Moniteur du Collectionneur", dem Organ der UTL, dem (1890 gegründeten) ältesten Sammlerverein in Luxemburg.

UTL = Union des Timbrophiles de Luxembourg.

Mit dieser Adresse befinden sich im Archiv des Vereins zahlreiche Karten aus der ganzen Welt.

Hier haben wir heute, mit nur 18°, einen saukalten Tag erwischt.

DiDi
 
bignell Am: 16.07.2017 11:38:36 Gelesen: 66970# 22 @  
Bevor hier noch mehr übers Wetter geschimpft wird ;) stell ich hier den jüngeren Bruder vom Beleg aus Beitrag 3 ein:



Geschrieben in griechisch am 6.12.1869 (julianischer Kalender), 10 Soldi gestempelt am 18.12.1869 (gregorianischer Kalender) in Cesme, nachfrankiert am 7.12.1869 (julianischer Kalender) in Syros mit 20 Lepta

Lg, harald
 
hajo22 Am: 16.07.2017 15:30:08 Gelesen: 66947# 23 @  


Österreichische Post in Jaffa. Pilgerkarte per Drucksache nach Salzburg, frankiert 5 Centimes-Marke mit Lackstreifen (keine Para). Poststempel Jaffa 21.8.1906.

hajo22
 
Mondorff Am: 16.07.2017 15:31:29 Gelesen: 66946# 24 @  
Die Deutsche Post in der Türkei (genauer wäre doch "im Osmanischen Reich") gehört auch dazu:



Ganzsachen-Postkarte der Reichspost mit Aufdruck 20 Para und Stempel CONSTANTINOPEL 1 vom 24.12.1897 ins luxemburgische Eich mit Ankunftstempel DOMMELDANGE vom 28.12.1897 - Das Postamt Nr. 1 befand sich im Stadtteil Galata.

Schönen Sonntag wünscht
DiDi
 
hajo22 Am: 16.07.2017 20:04:58 Gelesen: 66904# 25 @  
@ Mondorff [#24]

Schöne Ganzsache. Falls Du den Michel-Ganzsachen-Katalog Deutschland nicht haben solltest: Es handelt sich um die P4F (mit Druckdatum und Buchstaben). Hängt die Antwortkarte noch dran?



Umschlag auf Privatbestellung: PU1b (1 Piaster auf Germania Deutsches Reich 20 Pf. blau, Umschlag Type b: Papier grauweiß, Innenseite grau genetzt). Vordruck "Deutsche Palästina Bank". Gestempelt Deutsche Post Beirut (andere Schreibweise: Beyrut) vom 10.5.1913 an die Deutsch-Asiatische Bank in Calcutta. Rückseite Durchgangsstempel Port-Said.

Dieser private Ganzsachenumschlag wurde verwendet in den Jahren 1912-1913 und kommt vor mit Stempeln von: Beirut, Jaffa und Jerusalem (lt. Literatur).

Literaturhinweis: Einfeldt: Ganzsachen Deutsche Kolonien. Band 1 der Schriften zur Deutschen Kolonialphilatelie und Kolonialgeschichte.

hajo22
 
Mondorff Am: 17.07.2017 11:25:08 Gelesen: 66876# 26 @  
@ hajo22 [#25]

Nein, Jochen, die Antwortkarte hängt nicht mehr dran.

Ein sehr interessanter Brief, dieser PU1b - das wäre 'was für Lulchen.

Hier noch eine Karte aus Istambul:



Ansichtskarte, frankiert mit 20 Para und Stempel CONSTANTINOPEL 3. vom 20.11.1902 mit Ankunftstempel LUXEMBOURG-VILLE vom 24.11.1902

Eine Straßenszene mit Barbieren.

Gruß DiDi
 
hajo22 Am: 17.07.2017 12:34:04 Gelesen: 66867# 27 @  
@ Mondorff [#26]

Hallo DiDi,

...die Antwortkarte hängt nicht mehr dran.

Dann ist sie wahrscheinlich zurück in die Türkei gelaufen. Das wäre dann eine tolle Antwortganzsache.

Ein sehr interessanter Brief, dieser PU1b - das wäre 'was für Lulchen.

Bedauere, ich habe nur das eine Stück und das war schwer genug zu bekommen. Es gibt von dieser Bank noch einen zweiten Privatumschlag (PU2) zu 2 Piaster auf 40 Pf. mit Vordruck "Einschreiben". Habe ich schon gesehen, das ist aber auch alles.

Ab 1.3.1870 gab es in Constantinopel ein deutsches Auslandspostamt. Zunächst wurden Marken/Ganzsachen des Norddeutschen Bundes verwendet, später dann des Deutschen Reiches.

Deutsche Ganzsachen und Marken werden als "Vorläufer" angesehen bis zur Ausgabe eigener Überdruck-Ganzsachen/Marken für das Auslandspostamt in Constantinopel im Jahre 1889. Bei Verwendung danach werden sie als "Mitläufer" bezeichnet.



Vorläufer-Ganzsache zu 10 Pf. (VP8) gestempelt Constantinopel 13.12.1884 nach Berlin (Ankunft 16.12., Briefträgerstempel links auf der Kartenvorderseite).

hajo22
 
hajo22 Am: 17.07.2017 13:09:28 Gelesen: 66860# 28 @  


Österreichische Post in Constantinopel 1904. Geschäftsbrief frankiert mit 1 Piaster nach Reichenbach im Vogtland.

hajo22
 
Mondorff Am: 17.07.2017 15:16:58 Gelesen: 66842# 29 @  
@ hajo22 [#27]

Hallo Jochen,

solche Belege, nach Luxemburg gelaufen, habe ich noch nie gesehen. Aber auch nach Deutschland wird man die wohl nicht an jeder Ecke finden.

Hier noch eine Karte mit einem Paar der 10 Para-Aufdruckmarke, (Mi.-Nr. 12I).



Ansichtskarte mit Stempel CONSTANTINOPEL 2. vom 29.1.1903 und Ankunftstempel LUXEMBOURG-VILLE vom 2.2.1903

Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 17.07.2017 17:08:09 Gelesen: 66814# 30 @  
@ Mondorff [#29]

Aber auch nach Deutschland wird man die wohl nicht an jeder Ecke finden.

Nicht an jeder Ecke, aber diese Vor-/Mitläufer aus der Türkei sind nichts Besonderes.

Ich sehe lediglich eine Einzelmarke. :o))

hajo22
 
bignell Am: 17.07.2017 19:35:59 Gelesen: 66797# 31 @  
@ hajo22 [#30]

Hallo Hajo,

Ich sehe lediglich eine Einzelmarke. :o))

Naja mit Para und Paar kann man schon durcheinanderkommen. ;)

Hier ein Umschlag mit 15 Soldi von Constantinopel 10.8.1871, Leitvermerk "via Varna", Durchgangsstempel Wien 15.8. nach Steyr, der Ankunftsstempel ist unleserlich.



Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 17.07.2017 20:23:22 Gelesen: 66791# 32 @  
@ hajo22 [#27]

In Constantinopel bestanden anfangs des XX. Jahrhunderts mehrere ausländische Postbüros. Das Osmanische Reich akzeptierte dies, was auf unterschiedliche Art interpretiert werden kann.

Stuart Rossiter & John Flower gaben 1986 ein Werk heraus, das übersichtlich die postalischen Umstände zeigt: "The Stamp Atlas". Auf mehr als 300 Seiten werden die Postgebiete vorgestellt. Zur Türkei wird u.a. aufgelistet (Seite 214):

Austrian Post Offices in Turkish Empire
ROPiT (Russian POs in Turkish Empire)
French Levant (POs in Turkish Empire)
British POs in Turkish Empire (British Levant)
German POs in Turkish Empire
Italian POs in Turkish Empire
Romanian POs in Turkish Empire
Polish POs in Turkish Empire
Egyptian POs in Turkish Empire
Greek POs in Turkish Empire

Zehn verschiedene Länder hatten also Poststellen im türkischen Reich! Vor allem die österreichische Post hatte ein sehr weit verbreitetes, gut funktionierendes Postsystem. Bereits 1748 wurde in Galata (Teil von Constantinopel) ein Büro eröffnet.

Auch für Rumänien-Sammler sind die Österreichischen Poststellen wichtig, denn Rumänien gehörte bis 1878 zum Osmanischen Reich, hatte allerdings vorher schon eine Teil-Autonomie, u.a. für ihren Postdienst.



Hier sehen wir ein Fragment einer hübschen 3-Farbenfrankatur, gestempelt in Jassy (österreichische Post). Verwendet wurden Marken von Lombardei-Venetien, in der Währung: "Soldi". Ganze Briefe mit solchen und ähnlichen Frankaturen können recht teuer sein.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
hajo22 Am: 17.07.2017 20:54:52 Gelesen: 66782# 33 @  
@ Heinz 7 [#32]

Interessant.



Für heute noch einen R-Bf. vom österr. PA in Constantinopel nach Halle/Saale. Verschickt 19.11., Ankunft am 24.11.1892.

Frankiert mit 2 Piaster.

hajo22
 
Mondorff Am: 17.07.2017 21:23:32 Gelesen: 66776# 34 @  
@ hajo22 [#30]

Pardon - hier isse - mit der Ansichtsseite:



DiDi
 
hajo22 Am: 17.07.2017 21:28:57 Gelesen: 66774# 35 @  
@ Mondorff [#34]

Ist da ein Zähnchen oben bei der linken Marke umgeknickt? Läßt sich mit etwas Spucke schnell "reparieren".

Schönen Abend.

hajo22
 
bignell Am: 17.07.2017 23:35:30 Gelesen: 66754# 36 @  
2 x 10 Soldi mit Stempel Lloyd Agenzie Smirne 31.8.1872, Durchgangsstempel Lloyd Agenzie Constantinopolis 2.9. nach Galatz 7.9. an eine Person mit dem schönen Namen Nicolas Calamari, leider (später von einem Sammler) zusammengeklebt, somit nicht mehr auffaltbar.



Lg, harald
 
StefanM Am: 18.07.2017 11:15:13 Gelesen: 66730# 37 @  
Zunächst vielen Dank an alle, die hier so spannende Beiträge bringen und Belege zeigen. Ich lese sehr interessiert mit.

Ich kenne mich in der Region nicht so gut aus, aber ich habe mich gefragt, wie der geografische Begriff Levante tatsächlich einzuordnen ist. Ich war immer der Meinung, dass es sich um die Anrainer des östlichen Mittelmeers handelt, im Speziellen um Palestina, Israel, Libanon und das Hinterland.

Das wäre aber doch ziemlich weit weg von Konstantinopel, was in diesem Thema im Mittelpunkt zu stehen scheint.

Aber vielleicht irre ich mich ja in meiner Annahme der geografischen Zuordnung?

Gruß
Stefan
 
mljpk Am: 18.07.2017 12:07:10 Gelesen: 66722# 38 @  
Liebe "Levantisten",

aus meinem Fundus einige Stücke zu österreichischen Ämtern in der Levante:



Im April 1899 von Konstantinopel nach Paris gelaufene osmanische Postkarte, freigemacht mit einer Marke der österreichischen Levantepost.



Eine der notorischen Weihnachtskarten aus Bethlehem. Am 24.12.1899 dort wohl an einen privaten Beförderer übergeben, im Postamt zu Jerusalem am 25.12.1899 dann postalisch nach Berlin aufgegeben.



1898 von Konstantinopel nach Ungarn gelaufene Ganzsache.



1901 von Jerusalem nach Dresden gelaufene Karte, nachfrankiert wohl in Österreich, der Stempel ist leider nicht leserlich. Bin über Erklärungen dankbar, warun dies so gehandhabt wurde, und nicht etwa eine Portomarke Verwendung fand. Bin hier leider völlig ohne Wissen. Bereits jetzt Dank für die Erklärungen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jens
 
Richard Am: 18.07.2017 15:56:58 Gelesen: 66696# 39 @  
@ StefanM [#37]

Ich kenne mich in der Region nicht so gut aus, aber ich habe mich gefragt, wie der geografische Begriff Levante tatsächlich einzuordnen ist. Ich war immer der Meinung, dass es sich um die Anrainer des östlichen Mittelmeers handelt, im Speziellen um Palestina, Israel, Libanon und das Hinterland. Das wäre aber doch ziemlich weit weg von Konstantinopel, was in diesem Thema im Mittelpunkt zu stehen scheint.

Hallo Stefan,

hier eine von vielen Erklärungen [1]:

Als Levante (von mittelfranzösisch levant für „Sonnenaufgang“, steht allegorisch für den „Osten“ und das „Morgenland“) bezeichnet man im engeren Sinne die östliche Mittelmeerküste und ihr Hinterland, also die heutigen Staaten Syrien, Libanon, Israel, Jordanien sowie die palästinensischen Autonomiegebiete und die türkische Provinz Hatay.

Im Arabischen wird diese Region als Asch-Scham (الشام / aš-Šām) bezeichnet, was wörtlich übersetzt „der Norden“ heißt. Damit ist die Region nördlich des Hedschas gemeint. In der Region selbst bezeichnet Asch-Scham sowohl die Stadt Damaskus als auch (Groß-)Syrien.

Im weiteren Sinne umfasst die geografische Bezeichnung Levante die Länder am östlichen Mittelmeer, also alle Länder, die östlich von Italien liegen, besonders die griechische Halbinsel und die griechischen Inseln in der Ägäis, die mediterranen Küstengebiete der Türkei, Zypern, den Libanon, Palästina, das historische Syrien und Ägypten.


Hier eine andere Erklärung [2]:

In Spanien bezeichnet der Begriff Levante (spanisch für „Sonnenaufgang“, allegorisch für „Osten“) die Ostküste der Iberischen Halbinsel und ihr Hinterland.

Llevant ist auch der geografische Begriff für eine der Landschaftszonen auf der Baleareninsel Mallorca.


Leider werden Themen wie diese nicht in den Philaseiten Suchindex (Philaseiten A bis Z) aufgenommen, da sie geografisch nicht zugeordnet werden können.

Mir wäre lieber, es gäbe entsprechend abgrenzbare Länderthemen für solche Belege und Informationen.

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Levante
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Levante_(Spanien)
 
bignell Am: 18.07.2017 18:36:23 Gelesen: 66667# 40 @  
@ Richard [#39]

Hallo Richard,

Mir wäre lieber, es gäbe entsprechend abgrenzbare Länderthemen für solche Belege und Informationen.

Ich möchte hier widersprechen: Das würde diesem Thema die Vielfalt nehmen. Wie Heinz in Beitrag [#32] schön gezeigt hat, haben in dem Gebiet viele Postanstalten konkurriert, und auch Länder versucht politischen Einfluss zu gewinnen / auszubauen. Würde man das trennen (Österreichische Post in der Levante, Deutsche Post in der Levante, etc) würde der Aspekt dieser Vielfältigkeit wegfallen. Zumal ja nichts dagegenspricht, diese Themen zusätzlich getrennt zu behandeln, die Server werden das schon aushalten. Aber die spezialisierten Themen locken halt auch nur diejenigen an, die sich darauf spezialisiert haben bzw intensiver mit dem Gebiet beschäftigen. Aus meiner Sicht wäre eine Trennung ebenso sinnvoll wie bei Motivthemen, die würde auch keiner nach Ländern trennen wollen.

Lg, harald
 
bignell Am: 18.07.2017 18:57:26 Gelesen: 66662# 41 @  
Und um das gesagte zu illustrieren, hier kamen sich unser Kaiser und der griechische Götterbote besonders nahe:



1872 Umschlag von Meteline (heute Mytilini [1]) nach Syros, Rötel 20 Lepta

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mytilini
 
Heinz 7 Am: 18.07.2017 19:02:38 Gelesen: 66660# 42 @  
@ Richard [#39]

Auch Grossbritannien hatte (britische) Auslandpostämter in der Türkei.

Seit 1857 in Constantinopel,
seit 1873 in Beyrouth, und so weiter.

Ab 1885 verwendete Grossbritannien eigene Briefmarken mit Überdruck. So wurde auch Grossbritannien Michel Nr. 107 von 1902 mit einem Überdruck (in türkischer Währung) versehen und für das Auslandpostamt verwendet.



Die gezeigte Marke trägt den höchst interessanten Stempel "CONSPOLI-CONSTANTA-BUCIRESCI".

Michel katalogisiert diese Marke (1906) unter "Britische Post in der Türkei" unter der Nummer 23.

Alle Nummern 1-54 (1885-1921) waren solche Überdruckmarken (Marke aus GB, türkische Währung). Die Marken Nr. 55-61 (auch 1921) trugen dann den Aufdruck "LEVANT".

Freundliche Grüsse
 
hajo22 Am: 18.07.2017 19:42:48 Gelesen: 66655# 43 @  


Österreichische Post in Constantinopel II. Brief frankiert mit einem senkrechten 5er Streifen der 8 Para = 40 Para gestempelt am 25.8.1892 nach Salzburg (Ankunft 28.8.).

hajo22
 
bignell Am: 18.07.2017 20:21:08 Gelesen: 66644# 44 @  
Brief von 1874 von Salonich (Thessaloniki) 25. Août (August) nach Wien 4.9. mit 5+10 Soldi, Vermerke "Per Land Post" und "Post Paid"



Innen sehr schönes Wappen von William Abbott mit Inschrift "Foy en dieu" (Glaube an Gott), Text auf französisch.

Lg, harald
 
10Parale Am: 18.07.2017 21:45:17 Gelesen: 66624# 45 @  
@ mljpk [#38]

"Liebe "Levantisten"

Selten über eine Begrüßung so gelacht. Man könnte hier ja glatt bei so vielen Belegen zum "Levantisten" mutieren. Als geborener Moldau-Walachist ist der Levantist sozusagen mein Bruder, mit dem man seine Freundschaften und Konflikte pflegt.

Im nachfolgenden Scan befindet sich die Beschreibung für einen weiteren schönen Beleg aus dieser Epoche. Freue mich auf weitere spannende lehrreiche Belege.

Liebe Grüße

10Parale


 
Mondorff Am: 18.07.2017 23:29:17 Gelesen: 66604# 46 @  
Und ich hatte mich, bei der "Gründung" dieses Themas und nach [#39], schon gefragt:

Wat haste jetzt wieda verbrochen?

Viel Spaß noch
wünscht
DiDi
 
hajo22 Am: 19.07.2017 07:46:14 Gelesen: 66559# 47 @  
@ Mondorff [#46]

"Wat haste jetzt wieda verbrochen?"

Lieber DiDi, Selbstzweifel sind nicht angebracht, hier paßt alles sehr gut.

Allerdings frage ich mich manchmal beim Betrachten mancher Forumsbeiträge frei nach Marcel Reich-Ranicki (vormals Literaturkritiker): "Mußte dieser Thread eröffnet werden?"

hajo22
 
hajo22 Am: 19.07.2017 09:05:07 Gelesen: 66543# 48 @  


Deutsches Postamt Constantinopel 3.

Geschäfts-R-Brief aus dem Jahr 1912 nach Dresden. Frankiert mit 2 Piaster auf 40 Pf. Germania.

Der Brief wurde offensichtlich am oberen Couvertrand um die Geschäftsadresse verkürzt.

hajo22
 
sentawau Am: 19.07.2017 17:46:06 Gelesen: 66498# 49 @  
@ hajo22 [#25]

Die Deutsche Palästina-Bank ließ auch für ihre eingeschriebenen Briefe besondere Ganzsachenumschläge drucken:



Außer den beiden Umschlägen der Palästina-Bank gibt es noch einen dritten deutschen Privatganzsachen-Umschlag:



Davon gibt es zwei Ausführungen;

- entweder wie U 5, aber ohne Wz. Nur das ist eine Privatganzsache
- oder wie U 5 mit Wz. Linien. Das ist wahrscheinlich eine amtliche Ganzsache mit Zudruck.

Der abgebildete Umschlag hat kein Wasserzeichen. Den Umschlag mit Wz. kenne ich nur aus der Literatur. Die 'Jerusalemer Warte' war ein frommes Blättchen des syrischen Waisenhauses.
 
bignell Am: 19.07.2017 18:04:43 Gelesen: 66494# 50 @  




1880 10 Soldi Smirne 21.7. - Catania 25.7. - Palermo 26.7. - Tunis 29.7.

Lg, harald
 
hajo22 Am: 19.07.2017 19:08:01 Gelesen: 66476# 51 @  
@ sentawau [#49]

Jerusalemer Warte. = PU3 Privat-Ganzsachenumschlag im großen Format (wie PU1 und PU2).

PU3 gibt es laut genannter Literatur in 2 verschiedenen Papiersorten.
Verwendung: Nur Stempel Deutsche Post Jerusalem, von 1912-1914.



Deutsche Post Constantinopel 2:

Amtlicher Ganzsachenumschlag U1A (kleines Format) zu 20 Para + Zusatzfrankatur 1 1/4 Piaster und 20 Para = gesamt 2 Piaster für ein Einschreiben nach Berlin vom 22.4.1893 (Ankunft 25.4.).

Der Adressat ein seinerzeit bekannter Philatelist.

hajo22
 
hajo22 Am: 20.07.2017 08:15:32 Gelesen: 66439# 52 @  
@ sentawau [#49]

Die Deutsche Palästina-Bank ließ auch für ihre eingeschriebenen Briefe besondere Ganzsachenumschläge drucken:

Habe ich in [#27] bereits erwähnt. Danke für die Abbildung.

hajo22
 
hajo22 Am: 20.07.2017 11:41:22 Gelesen: 66422# 53 @  
Deutsche Post Constantinopel 1



Amtlicher Ganzsachenumschlag U1B (großes Format) zu 20 Para + Zusatzfrankatur 20 Para = 40 Para für einen Brief nach Leipzig vom 28.6.1894 (Ausgabestempel 1.7.)

hajo22
 
hajo22 Am: 20.07.2017 16:45:32 Gelesen: 66398# 54 @  
Da die Mitstreiter hier im thread heute keine so rechte Lust zum Schreiben entwickeln, zeige ich noch eine weitere Preziose aus Konstantinopel:





British Post Office Constantinople

Ganzsachenumschlag Halfpenny gestempelt 26.7.1893 an die Deutsche Levante Linie in Hamburg (Ankunft 29.7.). Die Dampfer-Linie wurde 1889 gegründet.

hajo22
 
bignell Am: 20.07.2017 19:06:44 Gelesen: 66381# 55 @  


1883 10 Soldi Jerusalem - Charles Town WV USA [1] (nicht zu verwechseln mit Charlestown/Boston, hatte damals grad mal 2000 Einwohner)

Sehr schönes Monogramm RM (wenn ich das recht entziffere) vorderseitig
Die Stempel sind leider kaum entzifferbar, Gerusalemme 4.4.1883 - Alexandria ?.4. - Marseille a ?? - Lyon a Paris 17.4. - New York 29?.4.

Lg, harald

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Charles_Town,_West_Virginia
 
sentawau Am: 21.07.2017 13:04:12 Gelesen: 66342# 56 @  
[#49]

Ich hatte in meinem Beitrag das evangelisch geleitete syrische Waisenhaus in Jerusalem erwähnt. Es versendete so viele Bittbriefe und Traktate in alle Welt, dass die Reichspost amtliche Umschläge und Streifbänder mit Wertstempeln herstellte, die vornehmlich in Jerusalem verwendet wurden. Aus der incoming mail des Waisenhauses kann ich eine Postkarte aus Deutsch Ostafrika zeigen:



Die Karte wurde am 25. 9. 1897 von Daressalam auf einem französischen Postdampfer (Stempel vom 27. 9.) nach Port Said in Ägypten befördert, traf dort am 7. 10. ein und erreichte das österreichische Postamt in Jerusalem am 14. 10., war also rund 3 Wochen unterwegs.

Ein philatelistisches Wochenende wünscht Sentawau!
 
hajo22 Am: 22.07.2017 18:39:14 Gelesen: 66294# 57 @  


2 amtliche Streifbänder zu 5 Centimes (S6) und zu 10 Para (S2) vom Syrischen Waisenhaus in Jerusalem nach Württemberg. Poststempel der Deutschen Post Jerusalem 1912.

hajo22
 
hajo22 Am: 22.07.2017 19:12:07 Gelesen: 66287# 58 @  


Amtliche Postkarte zu 20 Para (P13) gestempelt Deutsche Post Constantinopel 2 vom 12.8.1908 in die USA.

hajo22
 
bignell Am: 22.07.2017 20:46:12 Gelesen: 66271# 59 @  




1875 10 Soldi ANK 4I von Alexandria nach Larnaca / Zypern, signiert Ferchenbauer.

Nicht nur eine seltene Destination, der Brief ist datiert mit 4 | 16 Dezembrios 1875, also julianischer und gregorianischer Kalender, verfaßt in griechisch.

Lg, harald
 
sentawau Am: 24.07.2017 16:55:52 Gelesen: 66218# 60 @  
[#56]

Der für seine Reiselust bekannte Kaiser Wilhelm II. trat im Herbst 1898 eine Reise ins sogenannte Heilige Land an, die von einer lautstarken Propaganda als Pilgerreise verkauft wurde. Tatsächlich aber diente sie vorrangig sehr viel weniger frommen Zwecken. Dem deutschen Militär, dem deutschen Bankkapital und der deutschen (Rüstungs-)Wirtschaft sollte der Nahe Osten erschlossen und den Großmächten Russland, England und Frankreich deutsche Präsenz bewiesen werden. Dieses Ziel wurde voll erreicht. Nach einem Besuch beim Sultan in Konstantinopel reiste der Kaiser mit großem Gefolge weiter nach Haifa, Jerusalem, Bethlehem, Beirut und Damaskus.

Zur Unterbringung wurde in Jerusalem eigens eine Zeltstadt errichtet. Dort gab es ein türkisches Postamt - das deutsche eröffnete erst im März 1900 - das zu Ehren des hohen Pilgers einen mehrsprachigen Sonderstempel führte, den ich hier abbilde. Wegen der sehr groben Zähnung ist die türkische Marke beschädigt.



In Deutschland wurden anlassbezogen Bildpostkarten gedruckt und in Konstantinopel verkauft.



Die nachstehende Postkarte ist ein philatelistisches Zeugnis der militärischen Zusammenarbeit. Die Postkarte ist an einen türkischen Offizier gerichtet, der zu einem deutschen Artillerieregiment in Königsberg/OPr. abkommandiert war.



Im Ersten Weltkrieg kämpfte die Türkei zunächst an der Seite der Mittelmächte. Alle deutschen Postämter wurden am 30. September 1914 geschlossen. Die Postbeamten wurden in die Heimat zurückbeordert. Davon berichtet die folgende unscheinbare Postkarte.



Charlottenburg 3. 5. 15 nach Jaffa Palästina, Deutsches Konsulat. Herrn Postsekretär Amsasch (?). Handschrftl. „Eingang 28.5.“ – Türkischer Zensurstempel

"Lieber Hermann! Diese Woche fahre ich wieder nach Stettin, hoffentlich bekomme ich dann bald ein Telegramm von Dir. Die Sachen sind hier und Deine Abberufung ist auch schon unterwegs, wie ich auf dem Reichspostamt gehört habe. Hoffentlich bleibt alles wie Italien, Rumänien etc. ruhig, damit Du unbehindert durchkommen kannst. …

Genug für heute. Eine gute Woche wünscht Sentawau,
der kein Türkei-Spezialist ist, sondern Ganzsachen sammelt und sich für Geschichte(n) interessiert.
 
hajo22 Am: 25.07.2017 20:41:42 Gelesen: 66186# 61 @  
@ sentawau [#60]

Zur Kaiserreise Wilhelm II. nach Jerusalem eine Ansichtskarte von Jaffa mit Medaillonbild von S.M. (der Medaillonrahmen sieht aus wie ein Rettungsring, ob das gewollt war?):



Österr. Post Jerusalem 31.10.1898 nach Sommerfeld/DR, frankiert mit 20 Para-Marke.

hajo22
 
hajo22 Am: 26.07.2017 08:27:05 Gelesen: 66157# 62 @  
Und noch eine Karte zum Kaiserbesuch 1898 im Orient:



Das Kaiserpaar im goldgefaßten Siegerkranz (Reliefprägung).

Diese Reise scheint ein Glücksfall für die (deutsche) Ansichtskartenindustrie gewesen zu sein.

Deutsche Post Constantinopel 8.11.1898 nach Braunschweig, frankiert mit 10 Para.

Ich kann noch weitere Karten zu diesem Anlaß zeigen, eine Steigerung zu dieser (Kitsch-)Karte ist allerdings nicht mehr möglich.

Eine Karte mit Kaiserautogramm, das wäre es.

hajo22
 
hajo22 Am: 29.07.2017 19:38:52 Gelesen: 66069# 63 @  


1906: Österr. Post Candia/Kreta, 10 Centimes auf Ansichtskarte nach Schwäbisch Hall.

hajo22
 
bignell Am: 29.07.2017 21:58:03 Gelesen: 66049# 64 @  
Hier ein schöner Brief aus Smirna 1899 an "Mein vielgeliebtes Fräulein Poldy" in Graz:






Sehr nette Formulierungen wie "Die Wellen, über 15 Meter hoch, sind über das ganze Schiff geflogen, so dass wir mehr unter dem Wasser gewesen sind. Unzahl waren seekrank - ich hatte nur ein heftiges Kopfschmerzen. Die Wellenschläge waren so heftig, dass uns paar Schiffskrahne ganz abgebrochen u. davon getragen waren, die Falltreppen (Fallreep) aber ganz zerschlagen. Und so dauerte es die ganze Nacht."

Lg, harald
 
olli0816 Am: 30.07.2017 11:32:09 Gelesen: 66016# 65 @  
Hallo zusammen,

ein sehr schönes Thema mit sehr tollen Sachen, die gezeigt werden.

@ Harald

Der Brief ist wirklich ein Highlight. Der Monaco Franze der Steiermark. Sehr beeindruckender Schreibstil. Vielen Dank fürs zeigen.

Anbei ein Brief von Constantinopel von Papazian & Co nach Bernau bei Berlin mit einer 8a gestempelt. Das Unternehmen war in Galata und trotz Recherche habe ich nicht sehr viel herausbekommen können. Am nächsten kam noch, dass es sich um ein Photogeschäft (Portraits) handelt, aber das ist reine Spekulation. Der Brief war 3 Tage unterwegs, was bei der Entfernung und dem Zeitpunkt des Versendens 1890 erstaunlich kurz ist. Ich bezweifle, dass ich heute einen Brief schneller bekommen würde, wenn er aus Istanbul versendet wird. Der Constantinopel-Stempel ist nicht ganz ideal, auf der Rückseite dagegen sehr schön der dreizeilige Kastenstempel aus Bernau/Potsdam und der Firmenstempel.



Grüße
Oliver
 
sentawau Am: 30.07.2017 16:48:47 Gelesen: 65989# 66 @  
[#61] und [#62]

Danke für die schönen Bilder von Andenkenkarten zur Kaiserreise. Ich hatte sie alle noch nie gesehen.

Die Kaiserreise war überhaupt ein Glücksfall auch für die deutsche mittelständige Industrie. Das belegen die Texte (deutsch und französisch) unzähliger Postkarten, besonders nach Constantinopel und Smyrna. Da geht es um Uhren, Farben, Puppen, Schiefertafeln, Griffel, Murmeln, Kunstblumen, Masken aus Pappmaché, Textilien usw. Diese Korrespondenzen setzen sich bis in die Jahre des Krieges fort.

Als besonders schönes Beispiel zeige ich einen türkischen versiegelten Wertbrief von 1915, mit dem ein Buchhändler in Constantinopel eine Rechnung in Deutschland bezahlte. Der Einschreibeumschlag (EU 1A ) nach englischen Vorbild (gewebeverstärktes Papier, Wertstempel auf der Rückseite für die Versicherungsgebühr) durchlief natürlich die türkische Zensur.





Eine gute Woche wünscht Sentawau.
 
sentawau Am: 01.08.2017 17:52:45 Gelesen: 65924# 67 @  
Die Levante war schon früh als Sammelgebiet bei Philatelisten beliebt. Der Leipziger Carl Born – in Wolfgang Maaßens "Wer ist wer" ist er zu 1897 nur als Prüfer bekannt, war aber sicher auch Händler – ließ Umschläge und Streifbänder mit seiner Anschrift bedrucken und sich von Jaffa aus nach Leipzig zusenden, wahrscheinlich um seine Kunden damit zu beliefern.



Die beiden Postkarten sind ebenfalls von Sammlern geschrieben und betreffen den Kauf bzw. Tausch von Briefmarken. Die eine wurde vom österreichischen Postamt in Smyrna (wo es 1898 noch kein deutsches Postamt gab) an das deutsche Postamt in Constantinopel geschickt und zeigt sehr schön die Stempel der beiden Postanstalten. Die andere kam aus Marienwerder, traf aber den Empfänger nicht an und reiste zurück nach Deutschland.



Viele Grüße von Sentawau
 
hajo22 Am: 04.08.2017 14:20:04 Gelesen: 65885# 68 @  


Deutsches Postamt Constantinopel 1, Einschreibbrief vom 17.7.1899 nach Basel, frankiert mit 4x1 Piaster.

Franco 4 Piaster: (1 Piaster/15grx3) + Einschreiben 1 Piaster

hajo22
 
Heinz 7 Am: 04.08.2017 18:13:19 Gelesen: 65867# 69 @  
@ Mondorff [#1]

Österreichische Post in Rumänien.



Der Briefumschlag wurde in Braila (Rumänien) aufgegeben bei der österr. Post und mit dem österr. Stempel "JBRAILA" gestempelt. Als Taxvermerk erhielt der Brief die Notiz "10". Adressiert ist diese Post nach Bordeaux, Frankreich.

Der Brief wurde aufgegeben am 11.9.1868, bekam (rückseitig) einen Durchgangsstempel "WIEN - xx/9 68", erhielt den Stempel "A." (kopfstehend, vorne, m.W. Abkürzung für "Autriche"), passierte den Grenzübergang bei Strasbourg (siehe blauer Stempel: "AUTR./ 3 STRASBOURG 3" (= Van der Linden No. 414); Autr. steht für Autriche, französisch, für Österreich) Stempel auch im September. Rückseitig gab es noch einen weiteren Stempel "PARIS A BORDEAUX, 18 SEPT. 68"

Grüsse aus der Schweiz
Heinz
 
bayern klassisch Am: 04.08.2017 18:31:52 Gelesen: 65863# 70 @  
@ Heinz 7 [#69]

Hallo Heinz,

wenn ich noch hinzufügen darf: A und 10 (Decimes) wurden in Paris gestempelt. Der Stempel Autriche - Strasbourg 3 lag in Paris und war ein Eingangsstempel (Ankunftsstempel) des Wiener Briefepakets.

Es gab ein Gemeinschaftsporto von 10 Decimes für einfache Briefe bis 10g, zahlbar vom Empfänger, die ca. 30 Neukreuzern entsprachen.

Der Brief lief komplett mit der Bahn, daher waren die Laufzeiten der Strecken so kurz.

Schönes Stück - einen Ähnlichen habe ich auch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 04.08.2017 19:38:03 Gelesen: 65848# 71 @  


Eingehende Post

Ansichtspostkarte aus Hohenheim/Württ. vom 22.4.1900 nach Smyrna Deutsche Post, Ankunft 1.5., frankiert mit 2x5 Pf. Württemberg-Marken. Weitergeleitet auf die Insel Cos über Constantinopel 10.5.00. Auf der Kartenansichtsseite 2 leider unleserliche Stempel.

Das Deutsche Postamt Smyrna bestand vom 1.3.1900 bis 30.9.1914.

hajo22
 
Mondorff Am: 04.08.2017 20:19:32 Gelesen: 65840# 72 @  
@ Heinz 7 [#69]

Da gibt es sicher Kollegen, die sich fragen, was Rumänien nun mit der Levante zu tun hat - auch wenn es dort ein österreichisches Postamt gab.

DiDi
 
bignell Am: 04.08.2017 21:15:09 Gelesen: 65829# 73 @  
@ Mondorff [#72]

Hallo DiDi,

aus Sicht des Österreich-Sammlers: In der Monarchie wurden diese Postämter zur Levante gezählt, anbei die Aufstellung aus Handbuch Dr Ferchenbauer - bin leider nicht gut im Bücher-scannen, bitte um Entschuldigung für die Qualität.



In anderen Ländern mag natürlich eine andere Zuordnung gegolten haben.

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 05.08.2017 10:20:53 Gelesen: 65799# 74 @  
@ Mondorff [#72]
@ bignell [#73]

Hallo DiDi,

mit dieser Definition ist Ferchenbauer nicht allein. Auch viele andere sehen die "Levante" auf diesem grossen Raum. Vgl. z.B. "Französische Post in der Levante". Vielleicht hilft es, wenn Du Dir die geschichtlichen Verhältnisse von ca. 1860 vor Augen führst. Da war das Osmanische Reich noch sehr gross, und Länder unter dem Einflussbereich des Osmanischen Reiches wurden zur Levante gezählt. Aber das weisst Du ja, siehe Beitrag [#18] und [#19]. Von daher verstehe ich Deinen Einwand nicht.

Heinz
 
hajo22 Am: 05.08.2017 12:46:00 Gelesen: 65786# 75 @  


Ganzsache DAP Türkei P 7 (Germania 20 Para).

Gestempelt Deutsche Post Smyrna vom 17.5.1904 nach Brüssel, Ankunft 22.5.

Privatkarte an den "Cher Monsieur Papa" mit (vorderseitig links oben Absenderstempel) "Consulat General de Belgique / Smyrne". Belgien hatte kein eigenes Auslandspostamt in der Türkei.

hajo22
 
hajo22 Am: 05.08.2017 19:50:00 Gelesen: 65746# 76 @  


Vorläufer Ganzsache VP8 aus Constantinopel 1 Deutsche Post vom 22.3.1884 nach Hemer/Westfalen. Text auf der Rückseite in französisch.

hajo22
 
sentawau Am: 06.08.2017 13:57:37 Gelesen: 65704# 77 @  
[#69]

Das ist ein sehr seltener und interessanter Brief! Was hat wohl der Absender von dem Reeder (armateur) in Bordeaux gewollt? Ich vermute, es ging um eine Ladung Rotwein oder Cognac.

Rumänien wurde seit 1866 von einem deutschen Fürsten (Hohenzollern-Sigmaringen) regiert. 1876 beseitigte der Berliner Kongress die letzten Abhängigkeiten vom türkischen Sultan. Dieser Abhängigkeit verdankte wahrscheinlich das alte Rumänien seine Zurechnung zur Levante! Im 1. Weltkrieg wollte sich der greise König Carol I. den Mittelmächten anschließen, konnte sich aber gegen Adel und Militär nicht durchsetzen. Sein nachfolgender Neffe trat 1916 der Entente bei. Daraufhin besetzten deutsche und österreichische Truppen binnen kurzem das Land. Dazu die nachfolgend abgebildete Feldpostkarte.



Ein Angehöriger der K. u. K. Telegraphen-Betriebsabteilung für Ostrumänien, K. u. K. Etappenpost 346, schreibt auf einer erbeuteten und als Formular benutzten rumänischen Feldpostkarte (FP 4) mit einem Stempel der deutschen (!) Feldpost vom 28. Mai 1917 und einen türkischen Zensurstempel an seinen aus Köln stammenden Vater nach Konstantinopel, Pera Palace (ein Hotel?): „… Lange habe [ich] jetzt keine Nachricht von Dir bekommen. Wie geht es Dir? Denkst Du noch lange dort zu bleiben? …“ Die Karte macht neugierig, aber mehr ist nicht zu erfahren.



Der Kleine Kreuzer „Breslau“ war bei Ausbruch des Krieges im Mittelmeer stationiert und wurde der Türkei übergeben. Dort tat er unter dem Namen „Midilli“ Dienst, behielt aber ihren Marineschiffspoststempel. Im Januar 1918 lief das Schiff auf eine Mine und sank.



Im 1. Weltkrieg kämpften viele deutsche Militärs und Berater in Kleinasien. Die nachfolgende Postkarte vom 30. Dezember 1916 trägt einen türkisch/deutschen Feldpoststempel, doch genoss sie, weil in die Schweiz gerichtet, keine Portofreiheit. Ihr Schreiber ist Ober-Militärbeamter beim Straßenbau-Sonderkommando in Kutahia. Er berichtet: „ … Anfang Januar fahre ich wieder nach Kutahia zu, nachdem ich im Dezember noch eine interessante Reise über das Marmarameer und in Richtung Smyrna auszuführen hatte …“.

Auch während des Krieges lebten noch viele deutsche Zivilisten in der Türkei. Sie wurden erst nach Kriegsende zusammen mit den deutschen Militärs ausgewiesen.



Die Stimmung der Deutschen war gut. Auf der nach Kirchheim/Teck dressierten Karte teilte die Schreiberin 1915 mit: „… Wegen uns mache Dir keine Sorgen, es geht uns gut, und warum sollte es schlimm kommen?...“ Die beiden abgebildeten Karten tragen die Stempel der türkischen Zensur.



Zum Schluss noch eine Karte, die nicht nur wegen ihres skuril deformierten Durchgangsstempels ‚Stambul Depart‘, sondern besonders wegen ihres Textes interessant ist. Absender ist der deutsche Hofkapellmeister des Sultans Paul Lange Bey (diesen Titel trugen höhere Militärs oder Beamte). Er schrieb seinem Sohn in Charlottenburg: „… Bravo für Deinen schönen Brief! Mache Dir nur keine Sorgen um die Zukunft. Nach diesem Krieg wird alles gut … Vergiss ja nicht, wegen des Eisernen Kreuzes nachzufragen und Deinen Gewährsmann anzugeben! Das darfst Du auf keinen Fall vernachlässigen! Lebt Dein Companieführer noch? Da bleibt fürs ganze Leben ein schönes Erinnerungszeichen zurück. Ich freue mich von Herzen, dass Deine Stimmung wieder gehoben ist. Feste drauf! Meinen gedruckten Hindenburg-Marsch von hier werde ich schicken, der macht hier Furore. [..?..] wird ihn auch wahrscheinlich drucken für Deutschland. Ich habe ihn für große Militärmusik fein concertmäßig instrumentiert und dann noch für Marsch-Musik. Den Text habe ich auch verfertigt..."

Viel Spaß beim Lesen wünscht Sentawau!
 
bignell Am: 06.08.2017 14:58:27 Gelesen: 65698# 78 @  
Nicht verwendete UPU-Antwortkarte 1896 von Constantinopel 15.8. nach Netzschkau Sachsen 18.8.:



Lg, harald
 
sentawau Am: 24.11.2017 16:25:04 Gelesen: 63784# 79 @  
Post aus dem 1. Balkankrieg

Von Saarbrücken 25. 11. 1912 nach Adrianopel an einen Arzt im Dienste des russischen Roten Kreuzes. Mit türkischem Zensurstempel

Die Karte ist ein postalisches Zeugnis aus dem ersten Balkankrieg. Adrianopel war 1912 noch in türkischer Hand. Im März 1913 wurde die Stadt von Bulgarien erobert. Dem Text der Karte zufolge steht auch der Schreiber in russischen Diensten. Er teilt mit, dass er am 1. Mai [1913] wieder zurück nach Odessa versetzt wird.


 
10Parale Am: 09.12.2017 14:19:12 Gelesen: 63382# 80 @  
Es muss nicht immer teuer sein, was gut ist und hilft, den Postablauf und die Tarifstruktur früherer Zeiten zu verstehen.

Dieser 2-seitige Porto-Faltbrief wurde am 15. März 1861 nut den Leitvermerk "Via Ostend" in Manchester auf den Weg gebracht, Destination: die berühmten Gebrüder Theologo in Galatz (Geschäftskorrespondenz).

Am 16. März 1861 passierte der Brief London (rückseitiger kleiner roter K1). Nächst Station am 17. März war Aachen (roter Stempel "AUS ENGLAND PER AACHEN".

Nach diesem Weg durch Belgien und Preußen lief der Brief über Hermannstadt (rückseitig 21.3.) über den Rothenturm-Pass hinein in walachisches und moldauisches Gebiet, bis er schliesslich am 27.3.1861 in Galatz in blauer Farbe abgeschlagen wurde.

Es müssen starke winterliche Verhältnisse geherrscht haben, denn der Transport durch "rumänisches" Gebiet dauerte ganze beschwerliche 6 Tage, der Beweis ist erbracht.

Die Taxierung war mir zunächst ein Rätsel, musste auf Literatur zurückgreifen (Dr. Gertlieb Gmach, Österreichische und ungarische Posteinrichtungen in den Donaufürstentümern (Rumänien) Band III - Seiten 329 ff.)

Das DÖPV-Porto für Korrespondenzen zwischen Großbritannien und Österreich und das fremde Porto (es bestand Frankierungsfreiheit) betrug insgesamt 35 Neukreuzer (blaue Taxierung oben Vorderseite).

FÜr die österreichische Auslandspoststrecke (via Hermannstadt etc) war ein zusätzlicher Tarif von 15 Neukreuzer zu entrichten (blaue Taxierung).

Ein sehr schöner Lehrbrief, wie ich finde und für den Preis von 27 Euro-Kreuzer zzgl. Aufschlag nicht allzu teuer.

Liebe Grüße

10Parale


 
olli0816 Am: 29.04.2018 10:09:54 Gelesen: 57169# 81 @  
Hallo,

anbei ein Brief von 1872 von Meteline frankiert mit einer 10 Soldi-Marke Michel 4I von der Österreichischen Post in der Levante und zusätzlich einer griechischen Weiterfrankatur von 2*10 Lepta als Paar (Michel/Karamitsos 40a) nach Syros. Obwohl der Brief oben einen kleinen Einriss hat und mittig durch die rechte 10 Lepta Marke gefaltet wurde, habe ich ziemlich lange nach so einem Brief mit einer 2-Länder-Frankatur gesucht. Optisch ist er sehr hübsch und die griechischen Marken sind gut geschnitten, was gar nicht selbstverständlich ist, da die griechischen Postbeamten nicht sonderlich sorgfältig beim schneiden der Marken waren. Zumindest besitze ich einige Hermeskopfbriefe, wo die Marken z.T. ziemlich grausam geschnitten wurden.



Grüße
Oliver
 
Apn Am: 06.07.2018 19:24:36 Gelesen: 52747# 82 @  
Anbei der Scan einer italienischen Ganzsachen-Postkarte aus dem Jahre 1901 von Messina nach Smyrna (heute: İzmir) in der Türkei. Interessant ist, dass die Zustellung nicht über das osmanische, sondern über das österreichische Postamt erfolgte. Das italienische Postamt in Smirne wurde erst am 10. Mai 1908 nach militärischem Druck eröffnet.


 
Cantus Am: 11.09.2019 02:11:37 Gelesen: 41709# 83 @  
Eine Ganzsachenpostkarte mit Zusatzfrankatur, bei Michel zu finden unter "Deutsche Post in der Türkei, P 5", gelaufen per Einschreiben am 1.2.1900 von Constantinopel 1 nach Rathenow.



Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 27.09.2019 10:22:43 Gelesen: 41420# 84 @  
Hallo zusammen,

ich musste erst überprüfen, ob meine Belege als Albanien zu diesem Thema passen.

Die Frage war, welches Gebiet umfasst die Levante. Bei Wikipedia heißt es [1]:

"Levante ist die historische geografische Bezeichnung für die Länder am östlichen Mittelmeer, die östlich von Italien liegen. Im weiteren Sinn sind damit besonders die griechische Halbinsel und die griechischen Inseln in der Ägäis, die mediterranen Küstengebiete der Türkei, Zypern, der Libanon, Palästina, das historische Syrien und Ägypten bezeichnet.

Im engeren Sinn beschränkt sich die Bezeichnung auf die Ostküste des Mittelmeeres und ihr Hinterland, also das Gebiet der heutigen Staaten Syrien, Libanon, Israel, Jordanien sowie der palästinensischen Autonomiegebiete und der türkischen Provinz Hatay."


Danach gehört Albanien nicht eindeutig dazu. Laut Michel gehören die österreichischen Postämter in Albanien aber doch zur "Österreichischen Post in der Levante". Dort steht:

"Es gab im ganzen 81 "Levantepostämter", von denen etwa die Hälfte sogenannte "Lloydpostämter" waren (vertraglich von der Schifffahrtsgesellschaft des "Österr. Lloyd" betrieben). Diese befanden sich naturgemäß nur in Hafenplätzen.Die Levantepostämter befanden sich in: ... Albanien: Durazzo, Santi Quaranta, San Giovanni, Scutari und Valona"



Auf der Karte vom 14.01.1914 wurde die albanische Briefmarke mit einem neuen albanischen Stempel entwertet. Leider ist nur ein Stempelfragment zu sehen. Entsprechend der Ansichtskarte aus Valona (Vlora, Vlorë) könnte es der Stempel „VLONË / SHQIPËNIË“ sein. Vermutlich wurde die albanische Marke aber nachträglich aufgeklebt, denn der Stempel geht nicht über die Marke hinaus.
Die 2 Para Marke stammt aus der nicht verausgabten Tarabosch-Ausgabe aus dem Jahr 1913. Der Tarabosch ist ein Berg bei der Stadt Skutari (Shkodra). Dort befand sich zur Zeit des Ersten Weltkriegs das Fort Tarabosch.

Als drittes trägt die Ansichtskarte eine österreichische 5 Groschenmarke. Diese wurde mit einem Schiffspoststempel „KORFU - TRIEST“ entwertet. Der Österreichische Lloyd war die größte Schifffahrtsgesellschaft Österreich-Ungarns und des Mittelmeeres. Von Triest aus fuhren Schiffe durch die Adria, das Mittelmeer bis zum Schwarzen Meer. Außerdem gab es von Triest aus Verbindungen nach Indochina und Japan.



Dr. Berghausen hat die Ansichtskarte mit der Abbildung der Festung Skutari beim italienischen Postamt in Durazzo (Durrës) aufgegeben. Die italienische Freimarke trägt den entsprechenden Aufdruck „Durazzo / 30 Parà 30“. Die Marke für das italienische Postamt in Albanien (Michel-Nr. 9) wurde 1909 herausgegeben. Entwertet wurde die Marke mit dem italienischen Squared Circle-Stempel „DURAZZO / • (UFF. POSTALE ITALIANO) •“ vom 09.03.1914.

Zu der Korrespondenz gehören noch zwei weitere Karten aus Albanien selbst. Die passen aber nicht zum Thema "Fremde Post in der Levante". Die vier Belege zeigen ein interessantes Kapitel der albanischen Geschichte auf. Ihr könnt alles beim Thema "Albanien: Beiträge zur Geschichte des Landes" lesen [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=8604&CP=0&F=1
 
JohannesM Am: 28.10.2019 21:05:11 Gelesen: 40759# 85 @  
Firmenbrief vom österreichischen Postamt Smyrna nach Cassel vom August 1906 frankiert wohl mit Mi. 49



Beste Grüße
Eckhard
 
10Parale Am: 09.06.2020 20:44:11 Gelesen: 36348# 86 @  
@ hajo22 [#23]

Hier eine schöne Postkarte mit dem violetten Stempel "Aus Jerusalem", freigemacht mit einem Stempel aus Jaffa. Rückseitiger Ankunftsstempel von New York vom 26. March 1905.

@ Richard [#39]

Mir wäre lieber, es gäbe entsprechend abgrenzbare Länderthemen für solche Belege und Informationen.

An dieser künstlerischen Ansichtskarte kann man die Problematik sehr gut nachvollziehen. Ich hätte die Ansichtskarte sehr gerne unter Israel platziert.

Schließlich sehen wir auf der Bildseite die Klagemauer der Juden in Jerusalem. Aber die Briefmarke und der Stempel von Jaffa sind von der Österreichischen Post in Jaffa.

Wie wir wissen, gibt es den Staat Israel jedoch faktisch erst ab 1948. 1905 gehörte Jaffa/Jerusalem zur "LEVANTE". Bignell schreibt im #40 dazu:
"Wie Heinz in Beitrag [#32] schön gezeigt hat, haben in dem Gebiet viele Postanstalten konkurriert, und auch Länder versucht politischen Einfluss zu gewinnen / auszubauen. Würde man das trennen (Österreichische Post in der Levante, Deutsche Post in der Levante, etc) würde der Aspekt dieser Vielfältigkeit wegfallen."

Lassen wir die Karte also unter dem Aspekt der Vielfältigkeit leuchten.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 15.01.2021 21:54:36 Gelesen: 31613# 87 @  
@ Mondorff [#14]

Ein weiterer Stempel TURQUIE- D´ASIE auf einem Einschreiben von Smyrne (heute: Izmir) nach Polska Ostrava im damaligen Kronland Schlesien der k.u.k. Monarchie.

Der Brief wurde in SMYRNE am 22-1-08 zur Post gebracht, lief mit Stempel CONSTANTINOPLE - GALATA am 24-1 08 nach OSTRAVA, Ankunft am 27.1.08.

Interessant der Laufweg, den ich gerne detailliert vor mir liegen hätte. Die Entfernung betrug immerhin über 1.800 Kilometer und geht schnurstracks durch einige europäische Länder, würden wir heute sagen.

Wenn ich im Michel Online Katalog bei Gebietssuche "Französische Post in der Levante oder Türkei" als Suchbegriff eingebe, kommt leider keine Lösung. Die Suchfunktion ist im Michel Online Katalog sehr schlecht, wie ich finde.

Vielleicht kann mir jemand sage wo ich die Aufdruck-Marke zu 2 PIASTRES finde.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 02.03.2021 22:18:33 Gelesen: 30134# 88 @  
Heute zeige ich einen sehr seltenen Brief. Er wurde am 25. September 1868 auf den Ägäischen Inseln, auf Lesbos in Mytilene (METELINE 25/9) abgeschlagen. Als Marke wurde eine 15 Soldi braun perforiert 9 ½ verwendet(Michel V23). Der Brief lief nach Triest.

Der Stempel von METELINE in schwarz ist bei Tschilinghirian fig. 566 gelistet.

In die Schlagzeilen kommt diese Stadt immer wieder durch die Flüchtlingskrise (Stichwort: MORIA - Stadtteil).

Es gab also im Jahr 1868 ein österreichisches Postbüro auf der Insel Lesbos, welche damals zum osmanischen Reich gehörte.

Liebe Grüße

10Parale


 
volkimal Am: 24.04.2021 17:22:05 Gelesen: 28454# 89 @  
Hallo zusammen,

die Postkarte P5 der Österreichischen Post in der Levante ist bisher bei diesem Thema noch nicht gezeigt worden (es sei denn, ich habe sie übersehen):



Postkarte vom 30.06.1886 (handschriftlich) oder 30.06.1887 (Stempel). Absender der Karte war J.C.F.W. Schmid aus Smyrna. Herr Schmid war dort Richter am niederländischen Konsulargericht [1]. Empfänger der Postkarte waren die Herren Lütgenau & Wiehagen in Hückeswagen. Über sie konnte ich nichts herausfinden.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Goudsche Courant, 31.08.1920 Seite 2
 
Ilves2020 Am: 24.04.2021 22:17:52 Gelesen: 28418# 90 @  
@ 10Parale [#88]

Hallo und guten Abend,

wenn man beim Michel Online-Katalog als Suchbegriff "Levante" eingibt, werden alle möglichen dortigen ausländischen Postverwaltungen angezeigt, die Französische Post gleich als erstes:



Die 2 Piaster-Aufdruckmarke ist dann die Mi.-Nr. 19:



Ansonsten findet man die Levante als Untergebiet von Frankreich:


 
10Parale Am: 17.07.2021 16:00:38 Gelesen: 25572# 91 @  
@ Ilves2020 [#90]

vielen Dank für diesen Hinweis.

Hier eine Postkarte aus Thessaloniki - SALONIQUE - mit einer Abstempelung des französischen Postamtes vom 5. September 1899. Die Karte lief nach Aussig in Nordböhmen (heute: Usti Nad Labem). Wunderschöne Abstempelungen und ein schönes grünleuchtendes Paar der Allegorie zu 5 Centimes.

Liebe Grüße

10Parale


 
Briefuhu Am: 02.04.2022 19:03:24 Gelesen: 18868# 92 @  
Hoffe ich bin im richtigen Thema.

Hier eine Ansichtskarte von Constantinopel vom 10.11.1906 nach Charlottenlund/Dänemark. Frankiert mit zweimal halfpenny grün mit Aufdruck Levante. Auf dem Stempel British Post Service Constantinople




Schönen Gruß
Sepp
 
Franz88 Am: 21.02.2023 19:17:52 Gelesen: 9932# 93 @  
Hallo Sammlerfreunde,

eine Ansichtskarte von Bethlehem nach München, die Karte wurde am 21.10. 1898 beim Österreichischen Postamt in Jerusalem aufgegeben. Ankunftsstempel MUENCHEN 30 NOV. 98.

Liebe Grüße
Franz


 
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