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Thema: (?) (2877) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2894 Beiträge:
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hajo22 Am: 03.08.2016 16:34:52 Gelesen: 948292# 820 @  
Kürzlich konnte ich einen Bayern-Brief erwerben, der mit meinen Qualitätsvorstellungen konveniert.

Einschreib-Faltbrief aus Augsburg vom 28.9.1870 frankiert mit einer breitrandigen 7 Kreuzermarke der geschnittenen Wappenserie (Nr.21a) nach Ludwigshafen, Ankunft dort am nächsten Tag.



Zur betreffenden Zeit - Sept. 1870 - befanden sich Frankreich und die Deutschen Staaten, allen voran Preußen aber auch Bayern, im Kriegszustand.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 03.08.2016 17:14:04 Gelesen: 948284# 821 @  
@ hajo22 [#820]

Hallo hajo22,

ein sehr schöner Brief, der 14 Kreuzer gekostet hat und den man kaum besser wird bekommen können. Absender war das berühmte Handelshaus Paul von Stetten und in die Pfalz hat es kaum korrespondiert - eher nach Italien, daher ist es der 1. Brief von ihm in die Pfalz, den ich sehe. Wenn es noch mehr geben sollte, hoffe ich stark, dass die anderen auch so lecker aussehen.

Eine kleine Zuwiderhandlung der Absenderfirma muss ich noch benennen: Man hätte unten links "franco" notierten müssen. Das war notwendig, weil sonst wie hier die Aufgabepost einen Folgefehler begehen konnte, indem sie vergaß neben "franco" zu vermerken: "7 x rec." für 7 Kreuzer recommandirt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 03.08.2016 18:20:42 Gelesen: 948272# 822 @  
@ bayern klassisch [#821]

Stimmt, 7 Kreuzer auf Postschein. Der Brief selber muß über 15 g gewogen haben, denn laut Katalog betrug das Porto im betreffenden Zeitraum zwischen Bayern und der Pfalz 3 Kreuzer bis 15 g.

Eine Straße am Augsburger Zentrumsrand ist nach Paul v. Stetten benannt.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 03.08.2016 18:44:20 Gelesen: 948261# 823 @  
@ hajo22 [#822]

Hallo hajo22,

bitte vergiß das mit über 15g und 3 Kreuzer für Briefe in die Pfalz.

Ab 1.8.1865 kosteten alle innerbayerischen Briefe (Pfalz wurde nicht unterschieden) 3 Kr. bis 1 Loth (16,66g) und 6 Kr. über 1 bis 15 Loth.

Zum 1.1.1868 kosteten die schweren Briefe statt 6 Kr. nun 7 Kr. (dein Brief) und die Chargégebühr stieg von 6 Kr. auf 7 Kr. (dein Brief).

Grammgewichte gab es in Bayern erst zum 1.1.1872.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 03.08.2016 20:03:42 Gelesen: 948245# 824 @  
@ bayern klassisch [#823]

Wie des Öfteren habe ich mich mal wieder unpräzise ausgedrückt. Pardon!

VG, hajo22
 
Gernesammler Am: 05.08.2016 19:59:47 Gelesen: 948145# 825 @  
Hallo Sammlerfreunde,

kann mir zu dem Stück von 1806 aus Eichstätt vom Quartieramt jemand mehr sagen, ich fand es interessant und hatte es deshalb mitgenommen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.08.2016 20:11:12 Gelesen: 948143# 826 @  
@ Gernesammler [#825]

Hallo Rainer,

8 Numero 562 Spitalbrücke
Herrn Hofrath und Spitalmeister
Planck
Ein - Kb Offizier 1
Ein - dito ... domest:
Pferde
Eichstätt, den 9. Februarii 1806
Quartieramt allda
Schneeberger

Ein feines Stück - heute nicht mehr oft zu finden, guter Kauf.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.08.2016 12:34:51 Gelesen: 948106# 827 @  
@ bayern klassisch [#826]

Hallo Ralph,

Danke für die schnelle Antwort zu meinem Beleg.

Jetzt möchte ich den nächsten Beleg zeigen der von Dasswang (Oberpfalz) am 25.5.1835 an das Landgericht in Neumarkt als Partei Sache gesendet wurde.

Was bedeutet der handschriftliche Vermerk neben dem Kürzel PS, welcher dann wohl ausschlaggebend war das der Empfänger 4 Kreuzer zahlen musste.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 06.08.2016 17:33:18 Gelesen: 948087# 828 @  
@ Gernesammler [#827]

Hallo Rainer,

dort steht Postauslage.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Filigrana Am: 07.08.2016 20:55:52 Gelesen: 948035# 829 @  
@ Gernesammler [#825]

Ist was interessantes, Rainer!

Bei die Einquartierung Organisation in Bayern während der Napoleonischen Kriege bekamen die Häuser Nr.- Hausnummer, dies würde von Gemeinden und Post übernommen.

LG A
 
briefmarkenwirbler24 Am: 09.08.2016 18:50:27 Gelesen: 947940# 830 @  
Guten Abend allerseits,

nach einer Sommerpause nochmal ein Beitrag von mir, ich konnte mich zuletzt leider weniger um die Philatelie kümmern, da bei mir jetzt bald die Führerscheinprüfung ansteht und es nur noch ein Jahr bis zum Abi hin ist :D.

Naja wie dem auch sei, ein paar (die altpostgeschichtler) kennen den Beleg schon, den ich bei der letzten Köhler-Auktion gekauft habe.



Aufgabe am 17.07.1868 im schwäbischen Dillingen, adressiert ins im Halbkanton Nidwalden gelegene Buochs. Zuerst schickte man den Brief in Richtung Beckenried, wo er am darauffolgenden Tag ankam. Von dort aus wurde dieser in das etwa 3 km entfernte Buochs spediert und ausgeliefert, was man auf der abgebildeten Siegelseite erkennen kann. Da der Empfänger inzwischen wieder abgereist ist, gab man den Brief in Beckenried, mit neuem Ziel Sarnen im Kanton Obwalden, erneut auf, jedoch ohne Aufgabestempel und ohne dass er geöffnet worden wäre. Man leitete ihn dann am 19.07. erst nach Stans und schließlich nach Sarnen weiter, wo er am 20.07. ankam und dem Empfänger ausgeliefert werden konnte.

Verklebt wurden 12 Kreuzer für einen Brief der 1.Gewichtsstufe vom 2.Rayon Bayerns in den 2. Rayon der Schweiz, das Weiterfranko von 6 Kreuzern (20 Rappen) erhielt die Schweiz und wurde in Rötel notiert. Für die Nachsendung innerhalb der Schweiz wurden zusätzlich 10 Rappen erhoben, (gehandhabt wie ein einfacher Brief) in blau notiert und vom Empfänger wiederum eingehoben.
In der Regel wurde keine Gebühr für die Nachsendung innerhalb der Schweiz erhoben, sodass der Brief eine kleine Seltenheit darstellt!

Ich hoffe, euch gefällt der Brief. ;)

Liebe Grüße

vom Wirbelwind
 
Max78 Am: 09.08.2016 22:05:27 Gelesen: 947907# 831 @  
Wunderschönes Stück!

Ich glaube, ich müsste lange suchen, bis ich auf einen Beleg stoßen würde, auf dem sich 6 solch qualitativ gute Abschläge finden lassen. Eventuell hilft da nur Bier.

Alle Achtung, auch für die Erläuterung,

mit Grüßen Max
 
mljpk Am: 10.08.2016 00:16:18 Gelesen: 947880# 832 @  
Liebe Sammlerkollegen,

Schönheit liegt im Auge des Betrachters und ein Bayernkenner bin ich auch nicht. Aber dieser Beleg gehört für mich zu den bayerischen Schönheiten, da er der erste Beleg überhaupt in meiner Sammlung war. Als etwa 9jähriger Bub auf einer Briefmarkenmesse in Friedrichshafen vom hart angesparten Taschengeld erworben. Fünf Deutsche Mark, ein Vermögen. Ich kann mich noch gut erinnern, da ich vom Umstand einer noch nie gesehenen geschnittenen Marke, einem Siegel auf der Rückseite und der geheimnisvollen geschwungenen Schrift ganz fasziniert war. Eine Germania war damals bereits ein Schatz aus weit vergangener Zeit. Nun lag dieser Brief vor mir, fast wie ein Dokument aus Tagen karibischer Piraten, so jedenfalls die infantile Imagination.



Nun heute weiß man es besser, aber die Schönheit im Herzen bleibt. In der schnöden Beschreibung versucht (habe davon keine Ahnung, Korrekturen sind willkommen): Fernbrief im Verkehr bis 12 Meilen bis 1 Loth Gewicht, die entrichtete Gebühr mit einer Mi. 2II nachgewiesen, diese entwertet mit einem offenen Mühlradstempel (ist dies nicht eine recht späte Entwertung für einen offenen Mühlradstempel?).

Beste philatelistische Grüße in die tolle Runde und Dank für das Zeigen Eurer herrlichen Stücke,

Jens
 
bayern klassisch Am: 10.08.2016 06:17:32 Gelesen: 947854# 833 @  
@ mljpk [#832]

Hallo Jens,

schön, noch einen Altpapier - Liebhaber hier zu wissen. Viele sind es nicht, aber es werden immer mehr! :-)

Deine Beschreibung ist richtig - die Entfernung von 90 km war die maximale in der 1. Entfernungsstufe innerhalb Bayerns (12 Meilen a 7,45 km), wobei immer großzügig gerechnet wurde und GPS keine Erfindung des 19. Jahrhunderts darstellt.

Eine späte Entwertung für einen offenen Mühlradstempel gibt es nicht, denn es gab zuerst die geschlossenen ab 1.8.1850, ehe ab 1.12.1856 die ersten offenen kamen und am Ende gab es fast nur noch offene Mühlräder.

Ja, ich kann mich an diese Zeiten, wie du, gut erinnern. 5 Mark war mit 14 Jahren mein "Wochenlohn" - dafür habe ich oft Philatelistisches gekauft, aber meine beiden Händler vor Ort (gibt es schon lange nicht mehr) haben schon mehr für eine lose Marke gewollt und hatten immer "gute Gründe" dafür, warum im Michel 2,50 DM stand, sie aber 8.50 DM wollten (seltene Farbe, seltener Stempel, unterbewertet usw. - alles Quatsch, weiß ich heute).

Trotzdem erlag ich der Faszination dieser alten Briefe, die keiner lesen konnte, deren Gebühren im Dunkeln lagen, deren Marken etwas faszinierendes hatten (und zwar alle!) und deren Inhalte mich immer an Wilhelm Busch erinnerten (wenn es nicht gerade Dienstbriefe waren).

Wenn du seitdem weitere Briefe gekauft hast, zeig sie ruhig alle hier - ich/wir freue/n mich/uns auf jeden davon.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 10.08.2016 22:53:39 Gelesen: 947797# 834 @  
Breitrandige 9 Kreuzer der geschnittenen Wappenausgabe (Nr.17) aus Würzburg, die Marke entwertet mit offenem Mühlradstempel Nr. 598 (nur die "5" ist lesbar) nach Wehr/Baden vom 29.8.1867. Brief über 20 Meilen zu 1 Loth. Auf der Faltbriefrückseite mehrere Bahnpoststempel.



VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 11.08.2016 06:10:31 Gelesen: 947780# 835 @  
@ hajo22 [#834]

Hallo hajo22,

sehr schöne Dokumentation des Laufs mit der Bahnpost: Würzburg - Heidelberg - dann südlich komplett mit der badischen Bahnpost bis Brennet, dann per Landboten nach Wehr; prima, wenn man den Postenlauf so gut nachverfolgen kann, wie hier (Baden sei Dank!).

Briefe mit dieser schwierigen Marke in den DÖPV waren ja nur ca. 10 Monate möglich, weil sie zum 1.1.1867 noch gar nicht an den Schaltern war, das darf man auch nicht völlig vergessen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.08.2016 20:11:15 Gelesen: 945956# 836 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 18.4.1859 aus Kraiburg über Altötting nach Neuötting von Haver Hardt an die Firma Wisflecker & Bittl mit einem Muster ohne Wert.

Für das Porto wurde eine 2 II verklebt und mit geschlossenem Mühlradstempel Nr. 257 sowie Halbkreisstempel von Kraiburg gestempelt, auf der Rückseite sind die Ankunftsstempel von Altötting und Neuötting.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 22.08.2016 20:55:33 Gelesen: 945939# 837 @  
@ Gernesammler [#836]

Hallo Rainer,

ich hoffe nicht blind zu sein, aber ich kann kein Muster sehen. Verrätst du mir, wo es sein soll?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.08.2016 12:44:09 Gelesen: 945833# 838 @  
@ bayern klassisch [#837]

Hallo Ralph,

rechts am Rand auf der Markenseite.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.08.2016 15:23:37 Gelesen: 945797# 839 @  
@ Gernesammler [#838]

Hallo Rainer,

danke für den Hinweis - im Brief war aber selbst kein Muster mehr drin, oder? Es gibt ja heute noch Briefe, die Muster einliegend haben, das ist dann natürlich phantastisch!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.08.2016 19:06:45 Gelesen: 945755# 840 @  
@ bayern klassisch [#839]

Hallo Ralph,

leider nein, es war kein Muster bei, aber schee ist er trotzdem.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.08.2016 09:42:29 Gelesen: 945256# 841 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen simplen Dienstbrief mit dem Vermerk "Armensache" (oben links) und dem Zusatz: " bestätigt Eschheim, Substitut des kgl. Adv(ocaten) Eckmüller".

Das Landgericht Regensburg schrieb sie "An das Fürstlich Thurn u. Taxische Rentamt Sulzheim".



Zwar mangelt ene Expeditionsnummer, doch das Siegel hat man hübsch platziert am 26.9.1867 und der Ankunftsstempel ist auch gut lesbar.

Im Inhalt ging es um Beträge, die man in Sulzheim jemandem in Regensburg schuldete (Alimente). Dieser jemand war wohl nicht allzu begütert und durfte sich kostenlos Hilfe holen, was er auch hiermit tat.

Armensachen sind keine Weltraritäten, aber auf den Bäumen wachsen sie auch nicht und eine in Verbindung mit Thurn und Taxis hatte ich noch nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.09.2016 19:49:38 Gelesen: 943023# 842 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe hier mal wieder einen Brief aus der Zumstein Korrespondenz, diese wurde 1872 von einem Herrn Egger aus Schongau in Oberbayern verfasst und nach dem 7 Meilen entferntem Memingen gesandt.

Den Text des Briefes kann ich leider nicht entziffern, aber ich denke das es sich um einen Rechnungsbrief oder eine Bestellung handelt.

Auf der Rückseite des Briefes ist ein sehr gut erhaltenes Papiersiegel.

Für die 7 Meilen wurden vom Empfänger 9 Kreuzer eingezogen, das die 9 x mit dem Bleistift geschrieben wurden ist das normal.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 08.09.2016 19:56:45 Gelesen: 943021# 843 @  
@ Gernesammler [#842]

Hallo Rainer,

du meinst sicher 1782 statt 1872. :-)

Es ging um 87 Gulden und 36 Kreuzer - daher erklärt sich der hohe Betrag von 9 Kreuzern, der wohl gezahlt wurde.

Mit Bleistift war die Post nicht zu schreiben befugt - der Brief hier wurde, ohne dass ich den Inhalt gelesen hätte, also auf nichtpostalischem Wege befördert.

Sicher kann dir die führende Spezialistin auf dem Gebiet, Filigrana, hierüber mehr sagen, als ich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.09.2016 20:18:45 Gelesen: 943015# 844 @  
@ bayern klassisch [#843]

Hallo Ralph,

es war ein langer Tag da hat sich doch der gemeine Zahlendreher eingeschlichen.

Danke für die Erklärung zum Brief, wenn sich Filigrana auch noch dazu äussert würde ich mich freuen.

Gruß Rainer
 

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