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Thema: (?) (2877) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2893 Beiträge:
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bovi11 Am: 30.09.2017 21:03:30 Gelesen: 857137# 1069 @  
@ bayern klassisch [#1068]

Hallo Ralph,

da bleibt keine Frage offen.

Vielen Dank für die interessanten und umfangreichen Erläuterungen.

Ich muß sehen, wann ich zum Scannen weiterer Bayern-Belege komme. Ende nächster Woche ist schließlich Herbsttreffen der ARGE Notopfer- und Wohnungsbaumarken. ;-)

Liebe Grüße

Dieter
 
bayern klassisch Am: 30.09.2017 21:25:18 Gelesen: 857132# 1070 @  
@ bovi11 [#1069]

Hallo Dieter,

wünsche ein schönes und erfolgreiches Treffen dort. Vlt. kannst du einen bayerischen Beifang machen? :-)

Laß dir Zeit - die Belege sind ja auch nicht von gestern, da eilt nichts.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.10.2017 20:13:07 Gelesen: 856335# 1071 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Lindau von einer Firma Martin Spengelin und Co. am 21.7.1869 spediert nach Auerbach in der Oberpfalz. Für das Franko nahm man eine 3 Kreuzer (Bayern Nr.15), gestempelt mit L2 von Lindau einen Ankunftsstempel gibt es leider nicht.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 06.10.2017 19:18:23 Gelesen: 855837# 1072 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 21.12.1784 aus Landau in der Oberpfalz spediert nach Beaune im französischen Departement Bas-Rhin. Der Empfänger welcher auch die 14 Sous für das Porto bezahlen musste war ein Herr Labaume Wein und Champagnerhändler. Ich weiß, dass Landau erst ab 1816 zu Bayern gehörte, vorher zur Französischen Post im Departement Bas-Rhin. Gestempelt mit Einzeiler von Landau (Feuser 1888-3 verwendet ab 1740).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.10.2017 21:24:44 Gelesen: 855804# 1073 @  
@ Gernesammler [#1072]

Hallo Rainer,

bitte Landau in der Pfalz schreiben, nicht in der Oberpfalz - das war immer rechtsrheinisch.

Beaune lag nicht im Departement Bas Rhin ("Niederrhein"), sondern in der Bourgogne im Weinanbaugebiet, daher das relativ hohe Porto von 14 Sous.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.10.2017 20:11:24 Gelesen: 855059# 1074 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Possenheim vom 22.3.1852 an die Gräfin Louise zu Erbach, spediert nach Eulbach im Odenwald über Obernburg (Winkler 11a) und Erbach (Feuser 885-3)jeweils am 24.3.und ausgegeben am 25.3.1852 in Hoechst (Feuser 1499-1).

Gestempelt auf der Vorderseite mit Halbkreisstempel von Possenheim (Winkler 11b). Das Porto welches der Empfänger zahlte, da könnte ich ein wenig Hilfe gebrauchen. Da der Brief ein schwarzes Siegel auf der Rückseite trägt, könnte es ein Trauerbrief sein?

Gruß Rainer



 
bignell Am: 09.10.2017 21:45:58 Gelesen: 855036# 1075 @  
@ Gernesammler [#1074]

Hallo Rainer,

schwarzes Siegel bedeutet normalerweise Staatstrauer, dürfte also davor jemand aus dem Königshaus gestorben sein.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 10.10.2017 06:08:08 Gelesen: 854951# 1076 @  
@ bignell [#1075]

Hallo Harald,

nein, da muss ich leider widersprechen - nur amtliche Schreiben waren 3 Monate nach dem Tod der Majestät mit schwarzem Lack zu siegeln bzw. es waren genau so lange Amtsschreiben mit Trauerrand zu verwenden.

Hier lag sicher ein privater Todesfall vor und ob man 3 Monate lang schwarz siegelte, lag im Benehmen des Trauernden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.10.2017 06:12:35 Gelesen: 854948# 1077 @  
@ Gernesammler [#1074]

Hallo Rainer,

ein sehr hübscher Portobrief Bayern - Taxis.

Das Porto setzte sich zusammen aus der Gebühr für einen einfachen Brief bis 15,625g über 10 bis 20 Meilen zu 6 Kr. und dem Portozuschlag von 3 Kr. = 9 Kr..

Da Eulbach angelaufen werden musste (das Schlösschen ist heute noch eine Augenweide, unbedingt mal hingehen, mache ich jedes Jahr mit der Gattin!), kam noch 1 Kr. Bestellgeld dazu = 10 Kr..

Es gibt mehrere Briefe aus dieser Adelskorrespondenz und sie sind alle sehr nett!

Hier kann man einen sog. Einzeltransit sehen; es wurde der Brief also nicht bei der Aufgabe verpackt und bei der Abgabe entpackt (Fachjargon: Enkartiert und dekartiert), sondern er lief eine Poststelle nach der anderen ab, bis er endlich da war, wo er hin sollte).

Das hat den Vorteil, dass man genau sehen kann, wer ihn wann wem wo gegeben hatte und macht die Sache leicht nachvollziehbar. Ich liebe das sehr und auch das Format des Kuverts ist allerliebst.

Danke fürs Zeigen dieses Augenkitzlers und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.10.2017 20:07:40 Gelesen: 854575# 1078 @  
@ bignell [#1075]
@ bayern klassisch [#1077]

Hallo Harald, hallo Ralph,

vielen Dank für Eure Antworten der Brief ist schon auf eine Seite gezogen.

Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 9.8. aus Hilders von der Königlichen Steuer Liquidations Comision Hilders an den Schultheiß Lörzer in Stetten Justizamt Ostheim. Dort kam der Brief, der als Regierungssache(RS) spediert wurde über Mellrichstadt(10.8.) in Ostheim (10.8.) an.

Das Amt Lichtenberg mit Sitz in Ostheim war im 19. Jahrhundert eine Exklave des Großherzogtums Sachsen im Königreich Bayern. 1849/50 erfolgte im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung und Abschaffung der Patrimonialgerichte. Das Amt Ostheim wurde mit anderen Ämtern der Rhön zum Verwaltungsbezirk Dermbach, der auch als IV. Verwaltungsbezirk bezeichnet wurde.

Gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler 11b)1854 und 1863 sowie auf der Rückseite Halbkreisstempel von Mellrichstadt (Winkler 11b) 1852 - 1870/75 sowie dem Einkreisstempel von Ostheim (Feuser 2660-1) ab 1838.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.10.2017 20:24:34 Gelesen: 854566# 1079 @  
@ Gernesammler [#1078]

Hallo Rainer,

schöner Dienstbrief nach Taxisland.

Erwähnen könnte man noch, dass Hilders Ende 1866 - Anfang 1867 von Bayern an Preußen abgetreten wurde, da der Krieg von 1866 für Bayern verloren ging.

Preußen bekam in dieser Ecke Bayerns ein kleines Gebiet abgetreten, weil a) Preußen dieses für zukünftige Aufmarschpläne gegen Frankreich (1870/71er Krieg) benötigte und b) man eben dafür Bayern nicht vergrämen wollte, indem man ihm große Gebietsteile abnehmen würde.

Der Plan ging auf - Bayern entschied sich im Juli 1870 knapp für Preußen und gegen Frankreich und damit waren die anderen süddeutschen Staaten auch in diese Richtung politmilitärisch gekippt und Preußens Weg nach Westen frei.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 14.10.2017 11:41:32 Gelesen: 853926# 1080 @  
Liebe Freunde,



eine kleine Besonderheit heute: Am 23.5.1870 sandte das Bezirksgericht Neustadt an der Saale einen mit 3 Kr. frankierten Dienstbrief mit dem Vermerk Dringend! an das Landgericht in Mellrichstadt, wo er noch am selben Tag ankam.



4 Tage später, und man kann hier wunderbar sehen, wer etwas von wem wollte, nämlich Neustadt von Mellrichstadt, wendete man den Brief und sandte ihn als J.P.S. = Justiz - Partei - Sache mit dem Bemerken: " 12 x per Postvorschuß erhalten" dem Bezirksgericht in Neustadt an der Saale retour, jetzt jedoch zum Gesamtporto von 23 Kreuzern als Fahrpostsendung.

Der Wechsel Briefpost franko hin und Fahrpost porto retour, per Express hin und per Postvorschuß zurück, gefällt mir außerordentlich gut - wenn dann noch ein Zierstempel zum Einsatz kam, kann man eigentlich nicht meckern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.10.2017 11:53:05 Gelesen: 853923# 1081 @  
Liebe Freunde,

für etwas Verwirrung sorgte dieser Brief am 28.10.1853 aus Landshut, der gerichtet war an: "Math. Neumeier, Fertlbauer in Dietrichsdorf Gemeinde Großgundertshausen Landgerichts Moosburg".



Allein schon beim Lesen dieser Orte kann einem schon der Verdacht aufkommen, dass die Leitung dahin nicht einfach sein würde - und sie war es offensichtlich auch nicht.

Irgendwer strich später Moosburg und ersetzte es mit "Mainburg", wiewohl die Taxe von 6 Kr. Porto weiterhin Bestand hatte.

Siegelseitig erfreuen uns folgende Stempel in chronologischer Reihenfolge: Moosburg 23.10., Moosburg 29.10., Au bei Moosburg 3.11. und Mainburg 3.11.

Dietrichsdorf heißt heute Volkenschwand und liegt 12 km südöstlich von Landshut. Von Landshut aus waren es aber immer weniger als 12 Meilen, so dass sich das Porto letztlich doch erklärt. Wie der Brief dann zu seinem Empfänger nach Dietrichsdorf gekommen sein mag, steht aber auch einem anderen Blatt und was ein "Fertlbauer" war, weiß ich leider auch nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.10.2017 20:12:31 Gelesen: 853386# 1082 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diese beiden Postscheine aus München bekommen die mit Charge Stempel von München versehen worden, beide hatten die Charge Gebühr von 6 Kreuzern.
Der Schein mit dem roten Charge Stempel ist vom 20.3.1866 mit einer Franko Gebühr von 2 Kreuzern sowie einer Scheingebühr von 6 Kreuzern spediert nach ...? an der Ilm und der mit dem violetten Charge Stempel vom 20.12.1865 dieser hatte eine Franco Gebühr von 6 Kreuzern sowie die Scheingebühr von 6 Kreuzern und wurde an das Landgericht Landshut spediert.

Auf beiden Scheinen ist leider nicht erkennbar was postalisch transportiert wurde, da erhoffe ich mir Hilfe.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.10.2017 20:39:57 Gelesen: 853372# 1083 @  
@ Gernesammler [#1082]

Hallo Rainer,

der 1. Schein ging an das Landgericht München r(echts) d(der) I(sar), daher kostete er nur 2 Kr. - aber er war schwerer als 1 Loth, daher die doppelte Ortsgebühr (1 Kr.) = 2 Kr. Franko.

Diese Briefe sind nicht so häufig und die dazu gehörigen Scheine sind es natürlich auch nicht.

Die Farbe des 2. Stempels ist seltener, als die orange-rote, die recht häufig ist (weil Rot Vorschrift war ab dem 1.1.1861). Diese violette Farbe findet sich auch bei den Chargé - Stempeln Münchens auf den Briefen dieser Zeit und kann somit fein dokumentiert werden (auch wenn das Finden des damals dazu gehörigen Briefes schon ein großes Glück wäre!).

Da hast du 2 schöne Scheine bekommen - Glückwunsch dazu und diese Sonderform des Chargé - Stempels gab es nur in München.

Versand wurden immer Briefe (oder seltenst Drucksachen), da diese Stempel nur bei der Hauptbriefpostexpedition eingesetzt wurden und nicht bei der Hauptfahrpost- bzw. Zeitungsexpedition.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.10.2017 19:55:21 Gelesen: 852618# 1084 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Waldmünchen vom 1.8.1860 spediert an Dr. Götz in Landshut, für den Brief waren 6 Kreuzer Franko verklebt worden (Bayern 4 II), die Marke selbst ist sehr klein geschnitten.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Waldmünchen (Winkler 11a) und geschlossenem Mühlradstempel Nr.556 in der 2. Verwendung, sowie auf der Rückseite der Ankunftssempel von Landshut (Zweikreisstempel mit Zierstücken) am 2.8.1860.
Auch ist ein sehr gut erhaltenes Siegel auf der Rückseite.

Gruß Rainer






 
bignell Am: 19.10.2017 19:59:46 Gelesen: 852615# 1085 @  
@ Gernesammler [#1084]

Hallo Rainer,

"sehr klein geschnitten" ist echt gut. Links und rechts überrandig, oben und unten stark verschnitten, das hat schon wieder Charme. Soviel zum Thema Bayern-Quadrate. ;)

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 21.10.2017 23:04:36 Gelesen: 852120# 1086 @  
Liebe Freunde,

Interpretationsversuch des folgenden Briefes:



Aufgabe in Amorbach am 13.9.1846 "Seiner Erlaucht dem Herrn Grafen Albert von Rechberg etc. etc. in München".

Nach dem Taxregulativ vom 1.1.1843 war bei Sendungen über 30 Meilen (= höchste Entfernungsstufe innerhalb Bayerns) der einfache Satz auf 12 Kr. fixiert - hier also 18 Kr. Porto wegen des Gewichts über 1/2 bis 1 Loth. Am 16.9. kam er in der Residenzstadt Bayerns an, konnte jedoch nicht zugestellt werden, weil seine Erlaucht, der Herr Graf, im heimischen Schlosse zu Donzdorf im Württembergischen zu weilen gedachte.

Ergo strich man München durch und supplierte zz (zur Zeit) Donzdorf. Von München bis zur Postgrenze zu Württemberg waren es 16 Meilen, so dass der Brief ab München in den Rayon über 12 - 18 Meilen fiel, wofür 6 Kr. einfach und, wie hier, 9 Kr. für einen Brief der 2. Gewichststufe zu taxieren waren, wie unter der 18 von Amorbach auch geschehen.

Ab der Grenze kamen für die taxische Post in Württemberg weitere 4 Kr. hinzu, so dass wir nun eine Gesamttaxe, zu bilden aus der Summe von 18 + 9 + 4 = 31 Kr. sehen müssten. Die sehen wir aber nicht.

Statt dessen lesen wir groß in Rötel 22 Kr.!

Meine Interpretation geht dahin, dass Württemberg die "1" der "18" Kreuzer nicht als solche erkannt hat und folglich nur "8" Kr. erkannte. Addiert man zu diesen 8 Kr. die 9 Kr. von München und die 4 Kr. ab Ulm bis Donzdorf, so kommt man auf 21 Kr. - jetzt noch einen Kreuzer Bestellgeld, wie damals üblich, und - voilà, da sind die 22 Kr.

Noch lustiger wird die Sache aber, wenn wir auf der Siegelseite die Notation beim Empfänger lesen: "1 f 10" stand nämlich für 1 Gulden 10 Kreuzer. Die Differenz von 1 Gulden 10 Kr. (total 70 Kr.) und den (falsch) berechneten 22 Kr. betrug 48 Kr. und das wäre für einen Botengang zum Donzdorfer Schloss doch sehr happig gewesen, so dass ich vermute, der Gulden mit 10 Kr. könnte die Summe sein, die man an dem Tag für alle Briefe an seine Erlaucht hat vorlegen dürfen.

Gerne lese ich eure Meinungen dazu.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.10.2017 19:44:00 Gelesen: 850488# 1087 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 26.8.1854 als Einschreiben von einem Herrn Dr. Grünsfeld aus Fürth nach Kreuzhütte bei Waldmünchen spediert, wann der Brief dort ankam ist leider nicht erkennbar, da auf der Rückseite kein Stempel ist.

Für das Franko wurde eine Bayern Nr. 4II verklebt und mit Mühlradstempel Nr.145 gestempelt sowie Halbkreisstempel (Winkler Nr. 13, mit Punkt) Verwendungszeit 1854 - 1864. Oben rechts wurde noch die Manualnummer vermerkt und der Brief mit dem Charge Stempel versehen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.10.2017 19:55:04 Gelesen: 850483# 1088 @  
@ Gernesammler [#1087]

Hallo Rainer,

ein Brief aus bekannter Korrespondenz!

Ausweislich der Siegelseite wurde der Brief von Ziegler am 31.8. beantwortet. Überlicherweise dauerte es 1 Tag bis Waldmünchen.

Die Besonderheit dieser Korrespondenz liegt darin, dass sich Ziegler, der seine Hütten (Kreuzhütte, Sophienhütte, Friedrichshütte) in Böhmen = Österreich betrieb, die Post aus Bayern nach Waldmünchen schicken ließ, welches ja in Bayern lag.

Dadurch wurden diese Briefe wie bayerische Inlandsbriefe frankiert/taxiert und nicht wie Briefe in den Postverein (Österreich). Hier war das auf Grund der Entfernung (und des Gewichts) unerheblich, aber es gibt Briefe, bei denen sich die Absender 3 bzw. sogar 6 Kr. gespart haben.

Eine weitere Besonderheit war die Zustellung von der Post in Waldmünchen nach der Kreuzhütte. Ziegler hatte in Klentsch (Österreich) und Waldmünchen (Bayern) je einen eigenen, konzessionierten Boten im Einsatz, die ihm die Briefe und Pakete zu seinen Hütten trugen.

Bei Chargébriefen wie hier war hierfür eine besondere Erlaubnis notwendig, weil für die Auslieferung der Poststücke eine Unterschrift zu leisten war, die eigentlich immer die des Empfängers sein sollte. Hier war aber auch dem Boten gestattet, für seinen Hernn Ziegler die Annahme der Briefe zu quittieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.10.2017 19:45:43 Gelesen: 850254# 1089 @  
@ bayern klassisch [#1088]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die ausführliche Antwort, somit hat es der Brief schon auf eine Seite geschafft.

Gruß Rainer
 
Altmerker Am: 24.10.2017 21:53:47 Gelesen: 850220# 1090 @  
Ich habe mal wieder eine besondere Karte rausgesucht. Bad Oberdorf ist ein Ortsteil von Bad Hindelang im bayerisch-schwäbischen Landkreis Oberallgäu. Im Jahre 1900 verlieh Prinzregent Luitpold von Bayern Oberdorf den Titel „Bad“. Grund war die Nutzung einer Schwefelquelle am Fuße des Iseler.

Spannend ist der Absender, dem ich mal hinterher recherchiert habe. Prof. H. Oncken hat eine Latte Veröffentlichungen vorzuweisen, augenscheinlich in der NAZ, dann im Süddeutschen Monatsheft, das Buch "Allgemeine Staatengeschichte" etc. Politisch interessant, er gehörte zu den Unterzeichnern des Aufrufs zur Gründung der Deutsch-Armenischen Gesellschaft. Gelehrt hat er u.a. an der Universität Gießen und an der Chicago Universität Geschichte, wofür er in den USA geehrt wurde.

Na gut, hat Spaß gemacht, mal hinter so eine Karte zu schauen, die ich wegen meiner Zeitungsmotivsammlung besitze.

Gruß
Uwe


 
Gernesammler Am: 26.10.2017 20:04:40 Gelesen: 849638# 1091 @  
Hallo Sammlerfreunde,

nur eine Vorderseite einer Rechnung, aber immer noch sammelwürdig, diese ist von der Fa. Tuchmann in Fürth an einen Hern Pätz in Münster/Preussen/Provinz Westphalen. Verklebt wurde hier eine Bayern Nr.5, gestempelt mit Mühlradstempel Nr.145 und dem Halbkreisstempel von Fürth (Winkler Nr.13 mit Punkt) Verwendungszeit 1855 - 1864, in diese Zeit wäre dann auch diese Briefvorderseite zu datieren.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 27.10.2017 21:24:59 Gelesen: 849385# 1092 @  
@ Gernesammler [#1091]

Hallo Rainer,

eine Vordereite mit Marke im Zwergschnitt (nicht Zwergenschnitt sagen, weil wir nicht davon ausgehen können, dass ein Zwerg sie zurecht geschnitten hat :-) ) mit der Besonderheit des 7A - Stempels von Fürth, was für 19.00 Uhr steht, der üblichen, letzten Annahmezeit für Briefpostsendungen.

Von Fürth sind Abschläge des 7A - Stempels häufig, trotzdem muss man ihn erst einmal haben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 30.10.2017 17:17:38 Gelesen: 848662# 1093 @  
Liebe Freunde,

eine kleine Spezialität für meine Contra - Sammlung bekam ich unlängst bei Köhler in Wiesbaden: Recobrief von Parsberg (25.4.18699 nach Amberg, wo er am Folgetag ankam.



Das Franko von 7 Kr. für einen Brief über 1 - 15 Loth war durch eine Nr. 20 und eine darunter verklebte Nr. 14 korrekt und durchaus üblich dargestellt worden.

Während aber die 6 Kr. Marke ordentlich entwertet wurde, wurde dies bei der 1 Kr. Marke offensichtlich vergessen und später, von wem auch immer, per Federzug nachgeholt.

Der Vermerk "7 Kr. reccomandirt" war nicht angebracht worden, aber sonst stimmte mal wirklich alles. Viele Recobriefe mit teilweiser Markenentwertung kenne ich nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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