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Thema: Neuheiten aus Österreich
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Richard Am: 24.07.2008 13:37:15 Gelesen: 1294582# 47 @  
Serie Parks und Gärten: Schloss Hof

Nur wenige Gartenanlagen in Europa konnten sich an Pracht, Raffinesse und Eleganz mit jener messen, die Lucas von Hildebrandt rund um Schloss Hof angelegt hatte. Reich mit Broderiebeeten, Skulpturengruppen, Pavillions, Bosketten und mächtigen Brunnenanlagen ausgestattet, steigt dieses Meisterwerk künstlerisch gestaltetet Natur über sieben Terrassen an das Ufer der March herab. Als authentisch revitalisiertes barockes Gesamtkunstwerk zeigt Schloss Hof den Zauber der imperialen Lebenswelt.



Erscheinungsdatum: 14.07.2008
 
Richard Am: 30.07.2008 12:49:41 Gelesen: 1294527# 48 @  
100. Todestag von Josef Maria Olbrich

Josef Maria Olbrich, geboren am 22. Dezember 1867 in Troppau, zeigte schon früh Interesse für das Baugewerbe. Nach Praxisjahren als Bauzeichner studierte er ab 1890 an der Akademie der bildenden Künste in Wien und war Schüler des Ringstraßenarchitekten Carl Freiherr von Hasenauer. 1893 trat Olbrich in das Architekturbüro von Otto Wagner ein, wo er mehrere Jahre mit seinen überragenden zeichnerischen Fähigkeiten reüssierte.

Für die neu gegründete Künstlervereinigung, die Wiener Secession, schuf der junge Architekt einen eigenen Ausstellungsraum: Das so genannte Sezessionsgebäude, das als eines der Hauptwerke des Wiener Jugendstils in die Kunstgeschichte einging.

1899 folgte Olbrich der Einladung des hessischen Großherzogs Ernst Ludwig, der ihm in Darmstadt die Möglichkeit gab, seine architektonischen und künstlerischen Ideen zu realisieren. Olbrich übernahm bald die Führung in der Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe. Er schuf mit dem Ernst-Ludwig-Haus das Hauptgebäude, das mit seiner nüchternen Architektur eine Synthese von Archaik und Moderne darstellt.

Er baute weitere Wohnhäuser und Ausstellungsgebäude, die als exemplarische Vorzeigeobjekte für modernes Bauen und Wohnen dienten. 1906 erhielt Olbrich den letzten und größten Auftrag: den Bau des Warenhauses der Leonard Tietz AG (später Kaufhof AG) in Düsseldorf. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb Olbrich am 8. August 1908 im Alter von nur 40 Jahren.

Im Streben nach dem Gesamtkunstwerk befasste sich Josef Maria Olbrich neben seinem Schaffen als Architekt auch mit der dekorativen Ausstattung von Innenräumen und der Gestaltung von kunstgewerblichen Objekten. So schuf er eine Fülle von Entwürfen für Geschirr, Möbel, Musikinstrumente und andere Gegenstände, wie zum Beispiel den auf der Marke abgebildeten Briefkasten.

Das Modell für ebendiesen außergewöhnlichen Briefkasten entwarf Olbrich für die Villa des Fabrikanten Max Friedmann in der Hinterbrühl bei Wien. Er ist aus Ahornholz gefertigt, bräunlich gebeizt und mit Spuren einer ursprünglich blauen Farbbeize im Inneren. Die Messingbeschläge und die auf den Blattranken eingesetzten weißen Glassteine verstärken die optische Wirkung des Hausbriefkastens. Übrigens: Das wertvolle Stück befindet sich seit den Siebzigerjahren in der Städtischen Kunstsammlung von Darmstadt.





Erscheinungsdatum: 05.08.2008
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 06.08.2008 09:17:59 Gelesen: 1294460# 49 @  
Venus von Willendorf 3D

Die Venus von Willendorf ist Österreichs bekanntestes und wertvollstes Fundstück aus der jüngeren Altsteinzeit (Jungpaläolithikum). Für dieses herausragende Objekt wurde auch eine ganz besondere Marke kreiert: Ein dreidimensionaler Effekt lässt uns die Venus in scheinbar plastischer Form bestaunen. Kein Zweifel: Diese innovative Lentikularbild-Marke ist ein weiterer Meilenstein zeitgemäßer Briefmarkengestaltung!

Die Skulptur der Venus entstand vor 25.000 Jahren. Am 7. August 1908 wurde sie in Willendorf in der Wachau gefunden. Die 11 cm hohe Figur aus feinem Kalkstein ist nahezu unversehrt erhalten. Dargestellt ist eine beleibte, unbekleidete Frau. Starke Hüften, vorstehender Bauch und schwere Brüste bestimmen das markante Aussehen. Die Arme sind nur angedeutet, die Handgelenke zieren gezackte Armringe. Ober- und Unterschenkel sind naturnah ausgebildet, die Füße fehlen. Auf schwachen Schultern sitzt ein leicht vorgeneigter großer Kopf ohne Gesicht, fast zur Gänze verziert mit einer komplizierten Frisur aus Lockenreihen, die bis tief in den Nacken reichen. Farbreste zeigen, dass die Skulptur ursprünglich dicht mit Rötel bemalt war. (Übrigens: Das Original befindet sich im Naturhistorischen Museum in Wien.)

Der Ort Willendorf in der Wachau liegt am linken Donauufer. Während der jüngeren Altsteinzeit zählten die Hänge des Donautals zum Jagdgebiet der Eiszeitjäger.

Im Sommer 1908 führte das Naturhistorische Hofmuseum unter der Leitung von Josef Szombathy systematische Grabungen durch. Besonderes Augenmerk galt der Fundstelle Willendorf II, die im Bereich der Trasse der Donauuferbahn lag. Von den sieben bekannten Fundstellen ist Willendorf II sicher die bedeutendste und für die Paläolithforschung eine der wichtigsten in Mitteleuropa.

Die Kalksteinfigur wurde in der 9. Kulturschicht gefunden, sie lag neben einer großen Feuerstelle mit Holzkohlenresten. 19 Jahre später fand man – nur wenige Meter vom ersten Fundort entfernt – die 19 cm große Venus II, geschnitzt aus dem Stoßzahn eines Mammuts.

Die Venus von Willendorf ist von allen 130 in Europa und Asien aufgefundenen Venus-Statuetten die schönste, älteste – und vor allem eine zur Gänze erhaltene Figur. Der Fund stellt in Fachkreisen eine Weltsensation dar. Fest steht: Das Exemplar weist auffallend viele Gemeinsamkeiten mit osteuropäischen Statuetten auf. Allen gemein ist die Betonung der Geschlechtsmerkmale. Bemerkenswert ist, dass all diese archäologischen Funde dem gleichen geometrischen Prinzip unterliegen: Sie lassen sich mit erstaunlicher Genauigkeit in eine Raute einschreiben.

Venus-Statuetten gelten als Fruchtbarkeitsidole. Die Leibesfülle mag auch Ausdruck des Wunsches nach ausreichender Nahrung und Jagdglück gewesen sein. Auffallend ist: Die bisher gefundenen Statuetten stammen durchwegs von dauerhaften Siedlungsplätzen.








Erscheinungsdatum: 08.08.2008
Auflagenhöhe: 350.000
Entwurf: Outer Aspect Ltd
Druck: Outer Aspect Ltd
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 27.08.2008 09:40:22 Gelesen: 1294289# 50 @  
Akelei

Die Gewöhnliche Akelei, Aquilegia vulgaris L., mit ihren schönen Blüten, ist eine der drei in Mitteleuropa wild vorkommenden Arten der großen Gattung (weltweit etwa 120 Arten, davon 19 in Europa mit mehreren Unterarten) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Darüber hinaus kreuzen sich die Akeleien sehr leicht untereinander, so dass es eine Reihe von Hybriden in allen möglichen Farben gibt. In Gärten gedeihen außerdem noch etliche prächtig gefärbte Arten aus dem gemäßigten Asien und besonders aus Nordamerika (z.B.: Aquilegia canadensis, Aquilegia chrysantha und Aquilegia skinneri).

In Mitteleuropa stehen alle wild vorkommenden Arten unter Naturschutz:

Die auf der Briefmarke gezeigte blaue Gewöhnliche Akelei, Aquilegia vulgaris L., blüht von Mai bis Juli in lichten Laubwäldern, Gebüschen und auf (Berg-)Wiesen. Auch in Gärten wird sie gezogen. Sie liebt leicht kalkhaltige Böden und ist schwach giftig (Spuren von Alkaloiden und eines Blausäure-Glycosids). Die Pflanze wird von Tieren gemieden. Bei Kindern wurden nach dem Aussaugen von Blüten Vergiftungserscheinungen beobachtet. Eine volksheilkundliche Anwendung ist nicht mehr üblich, nur homöopathisch werden manchmal bei Nervosität, Schwächezuständen und Menstruationsbeschwerden Präparate verordnet.

Die Kalk liebende Schwarzviolette Akelei, Aquilegia atrata (KOCH) GAUD., bevorzugt Rotföhrenwälder, Waldsäume und Flachmoorwiesen. Die drüsenhaarige, bis dunkelblau-violett blühende Dunkle Akelei, Aquilegia nigricans BAUMG., schätzt kalkhaltige Abhänge und Felsspalten. Mehrere Experten werten die beiden als Unterarten (Subspecies) von Aquilegia vulgaris L.

Die intensiv himmelblaue, großblütige Alpen-Akelei, Aquilegia alpina L., hat ihre Hauptverbreitung in den Westalpen auf steinigen Hängen, Grashalden, Weiderasen und in Gebüschen bis 2600 msm.

Die sehr seltene, kalkstete Kleinblütige Akelei, Aquilegia einseleana F. W. SCH., mit spornlosen 2,5 bis 4 cm breiten, blauvioletten Blüten können wir auf Steinschutthalden und in lichten Gebüschen Südkärntens und Tirols finden.





Erscheinungsdatum: 01.09.2008
Auflagenhöhe: 2.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Rudolf Galler
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Dauermarkenserie
 
Richard Am: 27.08.2008 09:41:54 Gelesen: 1294288# 51 @  
Ranunkel

Judith Schimany studierte bei Anton Lehmden an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei. Sie erhielt den Theodor-Körner-Preis sowie den Preis der Stiftung Sinaide Ghi in Rom und machte zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, zum Beispiel bei der Kunstmesse Wien, im Dorotheum, der Galerie Infeld Wien, Galerie an der Düssel in Düsseldorf, Galerie Hartmann in München, Galerie Artisart in Maastricht, und zuletzt im Alten Rathaus in Wien.

Aus in der Ölmalerei, in Aquarell und in der Radierung gleichrangig gekonntem Umgang nützt sie jede Technik zu einer Wiedergabe der Realität zwischen Traumbild und Sachlichkeit. Ihre Themen sind verwilderte Gärten, Auen, Felsen und südliche Küsten, auch alltägliche Dinge wie Steine, verwelkte Blumen, Korallen und Muscheln, tropische Landschaften und frische Blumen.

Ihre Sichtweise der Natur lässt Einflüsse von Moritz Michael Daffinger und Rudolf von Alt erkennen. Die Technik des reinen Aquarells, wie sie zuerst die Engländer des 18. Jahrhunderts – Thomas Girtin, William Turner und andere – zur Blüte brachten, beruht auf dem Malen mit transparenten Farben ohne den Einsatz von Deckweiß. Das Faszinierende an dieser Technik ist ihre Einfachheit.

Das Aquarell „Ranunkel“ ist 30 x 35 cm groß und auf 600g schwerem Büttenpapier mit Aquarellfarbe gemalt. Die Pflanze soll in ihren typischen Formen und Farben und in ihrer Üppigkeit den Raum ganz alleine beherrschen, sodass man das Besondere an ihr erkennen kann. Die Malerin möchte in ihrer Malerei auf die Schönheit und Vielfalt der Natur hinweisen, die auch in anscheinend alltäglichen Dingen zu finden ist. Die Variationen an Formen und Farben selbst in einer kleinen Blume übertreffen die menschliche Fantasie um ein Vielfaches, man kann immer neue Aspekte in ihnen finden. Es ist ein Versuch, das Wesen der Natur zu begreifen und auch selbst etwas Ideales zu schaffen, das einen über den reinen Materialismus emporhebt. Darüber hinaus möchte sie die Hoffnung und Lebensfreude wiedergeben, die sie selbst durch die Schöpfung empfindet.





Erscheinungsdatum: 01.09.2008
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Judith Schimany
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 08.09.2008 10:59:45 Gelesen: 1294186# 52 @  
Kaiserin Elisabeth Westbahn

Die ursprünglich als k. k. privilegierte Kaiserin-Elisabeth-Bahn bezeichnete Österreichische Westbahn verläuft von Wien über Linz nach Salzburg, und in einer Flügelstrecke von Wels nach Passau. Obwohl seinerzeit die Verbindung Wien – Salzburg gegenüber den Nord-Süd-Verbindungen relativ unbedeutend war, wurde bereits 1851 in einem Staatsvertrag zwischen Bayern und Österreich eine Bahnverbindung vereinbart – vor allem, um der Kaiserin eine rasche und bequeme Reise in deren bayrische Heimat zu ermöglichen.

Die Konzession für den Bau dieser Bahn erhielt ein Konsortium rund um den Großindustriellen Hermann Dietrich Lindheim. Die Strecke von Wien Westbahnhof bis Linz wurde am 15. Dezember 1858 eröffnet, bis Salzburg und weiter nach München konnte man ab August 1860 reisen. Aufgrund der schlechten Ertragslage der Elisabethbahn-Gesellschaft wurde die Bahn 1884 verstaatlicht.

Die Westbahn, die heute vor allem neben der Südbahn zu den wichtigsten Verkehrsverbindungen Österreichs zählt, war bereits 1902 zwischen Wien und Salzburg durchgehend zweigleisig ausgebaut; mit der Elektrifizierung wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Westen her begonnen, 1952 wurde sie abgeschlossen.

Nicht zuletzt durch die EU-Erweiterung hat die Bedeutung noch mehr zugenommen und seit 1990 wird die Westbahn zu einer teilweise viergleisigen Hochleistungsstrecke ausgebaut; im Bereich des Wienerwaldes, wo die kurvenreiche Strecke Gebirgsbahncharakter aufweist, und dem Tullnerfeld erfolgt ein Neubau. Durch den derzeit im Bau befindlichen Wienerwaldtunnel können die Züge direkt zum voraussichtlich 2015 fertig gestellten Wiener Hauptbahnhof geführt werden, wodurch ein Weiterreisen über Wien hinaus ohne Stürzen von Zügen möglich sein wird. Nach Abschluss der Ausbauarbeiten soll eine Reise von Wien nach Salzburg in zwei Stunden möglich sein; 1860 brauchte man dafür neun Stunden.

Am Markenbild ist der zwischen Wien und Basel verkehrende, schweiz-österreichische Paradezug „Transalpin“ auf einem Streckenabschnitt vor dem Stift Melk zu sehen. Für den heute mit Lokomotive und Waggons geführten Zug wurden seinerzeit von den ÖBB eigene Triebwagenzüge bestellt. Noch vor den 1965 angeschafften sechsteiligen Triebzügen der Reihe 4010 wurden 1958 für diesen Zweck vier vierteilige Triebwagenzüge der Reihe 4130 in Betrieb genommen. Diese gingen aus der Baureihe 4030 hervor, hatten aber mehr Leistung, eine größere Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und im Steuerwagen eine Küche.









Erscheinungsdatum: 10.09.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 08.09.2008 11:03:56 Gelesen: 1294185# 53 @  
Postkutsche

Die beiden in fast unmittelbarer Zeitfolge stattfindenden internationalen Briefmarken-Ausstellungen „Praga 2008“ und „WIPA08“ sind der würdige Anlass für die vorliegende Gemeinschaftsausgabe der Tschechischen Republik und Österreich. Der attraktiv gestaltete Markenblock zeigt in seinem Motiv ein historisches Gemälde einer Postkutsche – Inbegriff der Post in früheren Zeiten. Ein Thema, mit dem sich die Doyenne der Posthistorik, die vor wenigen Jahren verstorbene Wissenschafterin Dr. Christine Kainz, in ihrem Buch „Aus Österreichs Postgeschichte“ auf charmante Weise beschäftigt hat:

„Viel besungen und beliebtes Motiv zeitgenössischer Künstler, weckt die Postkutsche, ‚Urmutter’ des Personenbeförderungsdienstes der Post, beim Betrachten der meist lieblich beschaulichen Darstellungen von anno dazumal fast immer nostalgisch romantische Gefühle. Doch gar so lustig, wie einst der Postillon blies, war das Reisen mit ihr keineswegs und schon gar nicht bequem zu nennen. Und ganz sicher würden wir, als verwöhnte Kinder des technischen Fortschrittes, heute kaum unsere Urlaubsreise gerne mit solch einem Vehikel unternehmen, wie es vor 200, 300 Jahren die Reisenden der Post als unglaublichen Fortschritt doch außerordentlich schätzten.

Nachdem der Postkutschenverkehr in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine Blütezeit erlebte, verlor er mit dem Einsetzen des Siegeszuges der Eisenbahn in Österreich im Jahr 1837 immer mehr an Bedeutung – nur jene Fahrtrouten, die von der Bahn nicht bedient wurden, verblieben den Postkutschen, die in puncto Reisegeschwindigkeit und Komfort mit dem neuen Beförderungsmittel nicht konkurrieren konnten.

Das endgültige ‚Aus’ für die Postkutsche, deren Aufgabenbereich immerhin noch die Zubringerdienste zur Bahn, Fahrten abseits vom Schienennetz, in abgelegene Täler oder über Passstraßen bis ins 20. Jahrhundert hinein umfasste, kam, als das Automobil auf den Plan trat. Mit dessen Einführung im österreichischen Postreisedienst 1907 ging die Postkutschenzeit endgültig zu Ende.“





Erscheinungsdatum: 12.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Stich: Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 19.09.2008 09:02:14 Gelesen: 1294087# 54 @  
WIPA 2008 silber

Die WIPA (Wiener Internationale Postwertzeichen-Ausstellung) hat nicht nur eine lange Tradition, sie steht auch für große philatelistische Erfolge; rund 70.000 Personen besuchten im Jahr 2000 die Veranstaltung. 600 Aussteller – Postgesellschaften, Händler und Vereine – aus der ganzen Welt präsentierten ihre „Schätze“ und begeisterten das Publikum. „Auch bei der WIPA08 werden wieder Besonderheiten von Weltrang und kostbare Raritäten die Philatelisten und alle, die es noch werden wollen, anziehen“, verspricht WIPA-Präsident Gerhard Dusska. Schauplatz der hochkarätigen Ausstellung wird wieder – so wie schon bei der WIPA 2000 – das Austria Center Vienna sein.

Apropos: Die wirtschaftliche Bedeutung der nationalen und internationalen Kongresse und Ausstellungen, die im Austria Center Vienna (ACV) veranstaltet werden, ist unumstritten. Als größtes Kongresshaus Österreichs und unter den Top 3 in Europa, beherbergt das ACV die meisten internationalen Großkongresse, die für Wien gewonnen werden können. Mit einer Umwegrentabilität von 130 Millionen Euro pro Jahr erwirtschaftet das erfolgreiche Veranstaltungshaus auf der Donauplatte ein Drittel des Wiener Beitrags zum Bruttoinlandsprodukt. Laut aktuellem Ranking der ICCA – International Congress and Convention Association – nimmt Wien mit 129 internationalen Veranstaltungen sogar den ersten Platz – noch vor Singapur, Barcelona und Berlin – ein!

Von den eingangs erwähnten Raritäten verdienen der berühmte „Bordeaux-Brief“ (der teuerste Brief der Welt mit dem einzig erhaltenen Pärchen einer blauen und einer roten Mauritius auf Brief), der legendäre „3 Kreuzer Farbfehldruck“ und die wertvollste Marke der modernen Philatelie, die nicht verausgabte deutsche Wohlfahrtsmarke „Audrey Hepburn“, besondere Beachtung.

Fest steht: Vom 18. bis 21. September 2008 blickt die philatelistische Welt wieder einmal nach Wien. Zu Recht, denn die WIPA08 verspricht ein großartiges „Fest der Briefmarke“ zu werden! Mit dem nun vorliegenden Markenblock ergänzt die Österreichische Post AG ihr anlassbezogenes Markenprogramm und unterstützt damit als wichtigster Kooperationspartner diese bedeutende Veranstaltung.





Erscheinungsdatum: 18.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe mit Zuschlag
 
Richard Am: 19.09.2008 09:05:03 Gelesen: 1294086# 55 @  
Tag der Briefmarke 2008

Der Schaufelraddampfer SCHÖNBRUNN wurde 1912 gemeinsam mit seinen beiden Schwesterschiffen BUDAPEST und WIEN in der Schiffwerft Obuda (Altofen) der DDSG erbaut. Mit den beiden ein Jahr später in Linz erbauten Fahrgastdampfern ERZHERZOG FRANZ FERDINAND und HERZOGIN VON HOHENBERG, welche nach dem 1. Weltkrieg in JOHANN STRAUSS und FRANZ SCHUBERT umbenannt worden sind, war sie vor allem zur Verbesserung des Linienverkehrs zwischen Wien und Linz bzw. Wien und Budapest bestimmt.

Die SCHÖNBRUNN ist 74,62 m lang, ihre Breite über alles beträgt 15,78 m, und der Tiefgang beläuft sich auf maximal 1,73 m. Die schräg liegende Compound-Dampfmaschine leistet 710 PS. Sie hat die Wirren beider Weltkriege gut überstanden und wurde im Jahr 1954 von Kohlen- auf Ölfeuerung umgestellt, gleichzeitig sind ihre Aufbauten erneuert worden. In der Folgezeit kam es zu weiteren Umbauten, wobei insbesondere die Innenausstattung des Schiffes ein dem Jugendstil nachempfundenes Aussehen verleihen sollte.

Der personalintensive Dampfbetrieb machte allerdings einen wirtschaftlichen Einsatz immer schwieriger. Die SCHÖNBUNN landete daher für einige Jahre als schwimmendes Spielcasino in Budapest, im Anschluß daran stand sie 1994 im Mittelpunkt der in Engelhartszell stattgefundenen oberösterreichischen Landesausstellung. In der Zwischenzeit war die DDSG zerschlagen worden und das weitere Schicksal des Raddampfers war daher äußerst ungewiss.

Um seine unter diesen Umständen unvermeidlich scheinende Verschrottung zu verhindern, entschloß sich die Geschäftsleitung im Jahre 1995 das Schiff als technisches Denkmal unter Schutz stellen zu lassen und der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) zum Preis von einem Schilling zuzüglich 20% Mehrwertsteuer zum Kauf anzubieten. Diese Gesellschaft hat die SCHÖNBRUNN mit hohem Kostenaufwand wieder betriebsbereit gemacht und unternimmt alljährlich auf der österreichischen Donau mehrere Nostalgiefahrten. Damit ist die SCHÖNBRUNN der älteste noch einsatzfähige Personendampfer auf der Donau geblieben.

Die Postbeförderung auf der Donau durch Schiffe der DDSG kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Die 1829 gegründete DDSG nahm schon 1830 den Verkehr nach Budapest auf und erweiterte ihr Liniennetz zügig bis zur Donaumündung. 1834 wurde ihr erstes Seeschiff MARIA DOROTHEA in Betrieb genommen. Mit der ständig wachsenden Flotte, darunter insgesamt sieben Seeschiffe, ist sowohl die Donaustrecke als auch Constantinopel und das östliche Mittelmeer bedient worden.1845 wurden die Seeschiffe an den Österreichischen Lloyd verkauft; danach beschränkte sich die Postbeförderung der DDSG auf die Untere Donau, nahm aber an Bedeutung ständig zu, sodaß die Gesellschaft ab dem Jahre 1866 sogar eigene Briefmarken im Wert von 10 und 17 Kreuzer in Umlauf brachte, die allerdings nur bis zum Jahre 1880 in Verwendung gestanden sind.

In den Fahrplänen der DDSG scheinen noch bis zum Jahre 1939 so genannte Postschiffe auf. Dieser Begriff war noch lange gebräuchlich, obwohl auf diesen Linien keine regelmäßige Postbeförderung mehr stattfand. Daß 180 Jahre nach der Gründung der DDSG eine Briefmarke mit dem bekanntesten noch betriebsfähigen Dampfschiff dieser Gesellschaft erscheint, trägt sicher dazu bei, an ein traditionsreiches und für die österreichische Wirtschaft bedeutendes Unternehmen zu erinnern.







Erscheinungsdatum: 18.09.2008
Auflagenhöhe: 660.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarkenserie mit Zuschlag
 
Richard Am: 19.09.2008 09:07:10 Gelesen: 1294085# 56 @  
80. Geburtstag Friedensreich Hundertwasser

Kaum eine Aussage beschreibt die komplexe Persönlichkeit Friedensreich Hundertwassers so treffend wie jene des Kunsthistorikers Wieland Schmied, der ein halbes Jahrhundert lang eng mit ihm befreundet war: „Hundertwasser war in der zeitgenössischen Kunst- und Architekturszene eine singuläre Figur. Er gehörte nirgendwohin und ist darum nicht leicht einzuordnen. Das macht es so schwierig, ihm gerecht zu werden."

Kein Zweifel: Hundertwasser gehört zu den international bedeutendsten Künstlern Österreichs. Seine Arbeit erzeugte nicht nur Spannung und Polarisierung, sein Schaffen sorgt, auch heute noch, für ein vielerorts beeinflusstes Denkverhalten. Am 19. Februar jährte sich sein Todestag zum achten Mal, sein Werk jedoch ist aktuell und lebendig wie eh und je. Hundertwasser hat stets versucht, sein ideales Verhältnis von Kunst, Mensch und Natur darzulegen, er hat grundlegende Anregungen ästhetisch überdacht und künstlerisch ausgeformt – und damit ein Werk geschaffen, das von einer einzigartig kohärenten Unverwechselbarkeit und Dichte ist. Friedensreich Hundertwassers Bilder haben, bei aller Unterschiedlichkeit, eines gemeinsam: eine selbständige, autonome Kunstsprache.

In einzelnen „Wahrnehmungs-Ebenen“ erreichen sie den Betrachter. Da ist zunächst die Ebene, die sich an den Verstand richtet, an das Wissen, das Erkennen. Immer wieder vorkommende konkrete Formen – Häuser, Fenster, Türme, Bäume, Blumen, Regentropfen, Spiralen – appellieren an die Beziehung zur eigenen Existenz: bunt, fröhlich bejahend, in ihrer Struktur abgegrenzt und innerhalb der Gesamtkomposition für sich stehend. Und da ist die Ebene des Unbewussten. Verbindungen, die Erinnerungen, Sehnsüchte, Träume generieren – sie bilden die Substanz des Bildes, seine Seele. Die Themen sind dabei stets dieselben: Die Welt, in der wir leben, die Räume, die uns umgeben. Dass Hundertwasser in der Lage war, einen Kosmos voll bunter Geheimnisse zu erschaffen, der ungleich schöner ist als die reale Welt, in der wir uns bewegen, hat er letztlich auch in seiner Arbeit als Architekt eindrucksvoll bewiesen.

Eine ganz andere Art angewandter Kunst stellte für Friedensreich Hundertwasser das Entwerfen von Briefmarken dar. Er bezeichnete die Briefmarke als Zeugnis der Weiträumigkeit und ein Mittel zum Erzählen darüber. Das fertige Stück war für ihn „ein authentischer Bote, der jedermann erreicht“. Hundertwasser, der sein Leben lang die Träume seiner Kindheit zu realisieren suchte, schuf Briefmarken voll ästhetischem Wert.

Anlässlich seines 80. Geburtstages bringt die Österreichische Post nun einen neuen Block mit „Hundertwasser-Marken“ heraus. Das Besondere dabei: Die Motive dieser vier Marken wurden noch vom Meister höchstpersönlich entworfen, in der Schilling-Ära jedoch nicht mehr verausgabt. Daraus folgt, dass dies vermutlich die allerletzten zur Ausgabe gelangenden Hundertwasser-Marken für alle Zeit sein werden. Im Rahmen der WIPA08, die vom 18. bis 21. September 2008 im Austria Center Vienna stattfindet, wird dieser Sondermarkenblock einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.





Erscheinungsdatum: 18.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Wolfgang Seidel
Stich: Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 19.09.2008 09:10:19 Gelesen: 1294084# 57 @  
Akt auf Marke - Weiblicher Akt

Dina Larot wurde am 6. Jänner 1942 als Maria Elisabeth Lebzeltern in Wien geboren. Nach der Matura begann sie in Graz ein Kunststudium bei Prof. Rudolf Szyskowitz. Bei der Sommerakademie 1962 kam es zur Begegnung mit dem großen österreichischen Maler Oskar Kokoschka, welcher einen nachhaltigen Eindruck auf das malerische und zeichnerische Oeuvre hinterließ. In der Folge entstanden Stadtansichten von Graz, südsteirische Landschaften, Stilleben und die ersten Akte nach Modellen. 1968 begann die lange Serie von Ausstellungen mit Wien, Graz und Florenz. Führten die Reisen mit der Familie anfangs fast durch ganz Europa, so brachte die Sehnsucht nach der Ferne Dina Larot später nach Bali, Israel, New York, Puerto Rico, Thailand, Burma, Laos, Kambodscha, Ecuador, Peru, China, Nepal, Jemen, Japan und immer wieder nach Indien.

Wiewohl das künstlerische Schaffen Dina Larots ein breites Themenspektrum abdeckt – den Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden zweifellos die reizvollen Akte und Darstellungen junger Frauen. „Larots Bilder vermitteln die Lust am Frausein und an der Liebe“, weiß Sexualtherapeutin und Psychologin Dr. Gerti Senger, „ihre Werke zeigen aber nicht nur Frauenkörper in ihrer Schönheit – sie erzählen Geschichten von Zärtlichkeit und Sehnsucht, von Unschuld und Verführung.“ In Larots Werken herrscht eine starke, ruhige Erotik – und auch in den gewagtesten Posen sprechen die Darstellungen stets die Sprache der Eleganz: Selbstbewusste junge Frauen, die sich ihres Körpers, ihrer Nacktheit bewusst sind, ohne Scheu; stolz, der Malerei Modell zu sitzen. Das „Ergebnis“ sind Bilder voll Lebensfreude, gewissermaßen Botschafter der femininen Schönheit. In der ihr eigenen, unverwechselbaren Bildsprache interpretiert Dina Larot die vielschichtigen und subtilen Emotionen weiblicher Phantasie.

„Ein Tag, an dem ich nicht male, ist ein verlorener Tag“, lautet das Credo der Künstlerin, „ich erschaffe mir durch die Malerei meine eigene Welt, so wie ich sie gerne hätte.“





Erscheinungsdatum: 19.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Dina Larot
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 19.09.2008 09:14:07 Gelesen: 1294081# 58 @  
Enzian

Die Kollektion an Sondermarken bietet den Sammlern in aller Welt eine neue gestickte Création: „Enzian“ ist wie die erste gestickte Sondermarke „Edelweiss“ im Atelier des österreichischen Stickereiunternehmens Hämmerle & Vogel entstanden. Die Sondermarke reist rund um den Globus und erzählt die Geschichte der Stickkunst und der Alpenpflanze. Fäden und Farben folgen der natürlichen Form des Clusius-Enzian (gentiana clusii), den rund 100 Jahre vor Christi Geburt König Gentius von Illyrien entdeckte.

Jede einzelne Enzianart, welche unsere Erde in hundertfacher Vielfalt hervorbringt, steht unter Naturschutz. Auf der Sondermarke genießt der Enzian Musterschutz. Er behütet ein Kunstwerk, dessen Symbol- und Sammlerwert viel größer ist als der postalische Wert von € 3.75. Dichter und Denker priesen die Heilkräfte des Enzians, die in den Wurzeln liegen. Märchen und Mythen ranken sich um das reine Blau seiner Kronblätter. Die Farbe Blau ist älter als alle Weltreiche. Sie ist die Farbe der Schöpfung von Himmel und Wasser. Blau ist die göttliche und irdische Farbe der Unendlichkeit und Einzigartigkeit. Verewigt in der blauen Haut der ägyptischen Götter. Begehrt auf Erden wie die blaue Mauritius. Die Romantiker suchten die blaue Blume als Symbol der Treue und Sehnsucht.

Auf einer Briefmarke werden durch die Kunst des Stickens Aura, Mythos und Symbolik des Enzians zu einem philatelistischen Ereignis mit nachhaltigem Nutzen. Die von Tausenden Nadeln und feinen Fäden gestickte Alpenblume darf gekauft, gesammelt, geschenkt, geklebt, verschickt werden. Millionenfach reisen Stickkunst und Enzian als Erfolgsgeschichte in alle Frauen Länder. Die Farbe Blau ist seit 2008 Jahren weiblich.





Erscheinungsdatum: 19.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Entwurf: Hämmerle & Vogel GesmbH & Co KG
Druck: Hämmerle & Vogel GesmbH & Co KG
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 30.09.2008 10:53:03 Gelesen: 1293987# 59 @  
Maximilian Schell

Maximilian Schell kam am 8. Dezember 1930 als Sohn des Schweizer Schriftstellers Hermann Ferdinand Schell und der Wiener Schauspielerin Margarethe Noé von Nordberg in Wien zur Welt. Nach der Machtübernahme der Nazis in Österreich flüchteten die Eltern mit den vier Kindern in die Schweiz. „Von der Erziehung und vom Background her bin ich sicher Österreicher“, ist Maximilian Schell überzeugt, „und einen Schweizer Pass zu haben ist nicht so schlecht – schließlich steht der Begriff Schweiz für Stabilität.

“Bevor sich der junge Künstler entschloss, Schauspieler zu werden, studierte er Kunstgeschichte, Germanistik, Theater- und Musikwissenschaft. 1953 debütierte er schließlich am Stadttheater Basel. 1959 holte ihn Gustav Gründgens ans Hamburger Schauspielhaus. In dessen letzter Inszenierung spielte Schell die Rolle des Hamlet – wohlgemerkt bereits als gefeierter Weltstar, bekam er doch schon zwei Jahre vorher den Oscar verliehen.

Maximilian Schell – sein Name ist wie ein Synonym für Schauspielkunst auf höchstem Niveau. Als einer der wenigen internationalen deutschsprachigen Stars seines Fachs wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt – darunter der oben erwähnte Oscar für die beste männliche Hauptrolle in „Das Urteil von Nürnberg“ (1961), mehrere Golden Globes, Bambis und viele weitere Preise mehr. Sein schauspielerisches Oeuvre könnte größer nicht sein: Er spielte den „Hamlet“ auf Deutsch, den „Oberst Redl“ auf Englisch, war jahrelang der gefeierte „Jedermann“ in Salzburg, spielte Lenin und „Zar Peter der Große“ in einer amerikanischen Fernsehserie und verkörperte als charismatischer Mime die unterschiedlichsten Rollen in zahleichen internationalen Film- und Bühnenproduktionen. Darüber hinaus produzierte er erfolgreiche Kino- und Fernsehfilme, schrieb Drehbücher und überzeugte – nicht nur das Publikum, sondern auch die Kritik – als Regisseur.

Die neue Sondermarke, die am 20. September im Rahmen der Wiener Internationalen Postwertzeichen-Ausstellung (WIPA08) herausgegeben wird, zeigt ein kunstvolles Porträt des Schauspielers, geschaffen von niemand Geringerem als dem bekannten österreichischen „Über-Maler“ Arnulf Rainer. Übrigens: Als Gaststar wird Maximilian Schell die WIPA08 persönlich beehren und für Autogrammwünsche zur Verfügung stehen!





Erscheinungsdatum: 20.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Professor Arnulf Rainer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 30.09.2008 10:55:27 Gelesen: 1293986# 60 @  
Romy Schneider

Romy Schneider ist am 23. September 1938 als Tochter des Schauspieler-Ehepaares Magda Schneider und Wolf Albach-Retty in Wien geboren. Schon als junges Mädchen schrieb sie in ihr Tagebuch: „Ich muss unbedingt Schauspielerin werden. Ich muss!“ 1953 war es schließlich so weit: Sie debütierte in dem Film „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“, danach folgten in kurzem Abstand die Produktionen „Feuerwerk“, „Mädchenjahre einer Königin“ und „Die Deutschmeister“. Den internationalen Durchbruch schaffte sie 1955 mit dem ersten Teil der bekannten Sissi-Trilogie, wofür sie mit einem Bambi ausgezeichnet wurde.

Romy Schneiders Leben war geprägt von Höhen und Tiefen. Einerseits der gefeierte Filmstar, andererseits die von der internationalen Presse fallen gelassene Schauspielerin; da die glückliche Frau an der Seite berühmter Lebensgefährten (unter anderem der berühmte Alain Delon), dort der depressive Mensch, der von harten Schicksalsschlägen (mehrere Scheidungen, der Tod des vierzehnjährigen Sohnes) geprüft wurde. In den Sechziger- und Siebzigerjahren drehte Romy Schneider fast ausschließlich Filme in Frankreich. In dieser Zeit wirkte sie in sowohl künstlerisch als auch kommerziell erfolgreichen Produktionen mit und brillierte in zahlreichen Streifen an der Seite von Weltstars wie Michel Piccoli oder Yves Montand. Kurz nach der Premiere ihres letzten Films (1982: „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“) wurde Romy Schneider tot in ihrer Wohnung in Paris aufgefunden. Ihr Herzversagen wurde von zahlreichen Medien als „Tod aus gebrochenem Herzen“ gedeutet. Sie ruht auf einem kleinen Landfriedhof in Boissy-sans-Avoir, 50 Kilometer vor Paris. Auf Wunsch von Romy Schneider steht auf dem Grabstein nur ihr bürgerlicher Name: Rosemarie Albach.

In Erinnerung an die große Schauspielerin wurde im Jahr 1990 der österreichische Fernsehpreis „Romy“ gegründet. Die goldene Statuette zeigt Romy Schneider in einer Szene aus dem Film „Swimmingpool“. Ihr beeindruckendes Schaffen umfasst nicht weniger als 57 Kinofilme – und vielleicht ist es ja gerade der Titel der Produktion „Die zwei Gesichter einer Frau“, der das Leben dieses außergewöhnlichen Menschen am treffendsten beschreibt. Übrigens: Für 2009 ist eine Kinoverfilmung unter dem Titel „Eine Frau wie Romy“, den die amerikanische „Warner Bros.“ produzieren wird, geplant. Unter der Regie von Josef Rusnak wird voraussichtlich die deutsche Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld die Rolle von Romy Schneider spielen.

Aus Anlass ihres 70. Geburtstages erscheint nun zur WIPA08 die neue „Romy Schneider“-Sondermarke – eine philatelistische Würdigung für die „beste Schauspielerin ihrer Generation“ (Orson Wells).





Erscheinungsdatum: 21.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Andreas Reimann
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 05.10.2008 07:06:21 Gelesen: 1293925# 61 @  
Markus Rogan

Die vorliegende Sondermarke würdigt einen weiteren österreichischen Spitzensportler der Gegenwart: Markus Rogan, erfolgreichster heimischer Schwimmer aller Zeiten.

Geboren am 4. Mai 1982 in Wien, zog Rogan im Alter von 14 Jahren mit seiner Familie nach Amerika, wo er neben seinem Bachelor-Studium an der Stanford Universität die denkbar besten Bedingungen für ein professionelles Schwimmtraining vorfand. „Es war mit Sicherheit der Sport, der half, meine Persönlichkeit zu entwickeln“, ist Markus Rogan überzeigt – und die lange Liste seiner Erfolge beweist: Talent und Ehrgeiz formten diesen Ausnahme-Athleten.

Mit dem zweiten Platz über 200 Meter Rückenschwimmen bei der Weltmeisterschaft von Fukuoka (Japan) im Jahr 2001 ließ er erstmals international aufhorchen, eine schier „unüberschaubare“ Menge an Medaillen folgte. Insgesamt 27 Mal (!) eroberte er Gold, Silber und Bronze bei den letzten Großveranstaltungen (Olympische Spiele, Welt- und Europameisterschaften), dazu kommen mehrere nationale Rekorde, ein Europa- und sogar ein Weltrekord: Seine Parade-Disziplin, 200 Meter Rücken, schwamm er im April dieses Jahres in unglaublichen 1:47,84 Minuten.

Unvergessen ist sein Einsatz bei den Olympischen Spielen in Athen 2004: Gleich nach dem Rennen (wieder 200 Meter Rücken!) wurde der Sieger Aaron Peirsol wegen eines angeblichen Beinfehlers nach der dritten Wende disqualifiziert und Markus Rogan zum Sieger erklärt. Nach einem Protest der Amerikaner wurde diese Entscheidung nach 20 Minuten wieder korrigiert. Durch seine sportliche Reaktion auf die anfängliche Disqualifikation – er bestand darauf, dass Peirsol der bessere Schwimmer sei, dem allein die Goldmedaille gebühre – wurde Rogan „mit einem Schlag“ überaus populär. Im September 2004 erhielt er für dieses vorbildlich sportliche Verhalten den „Special Fair Play Award“ des European Fair Play Movements (EFPM), im Oktober 2004 wurde er darüber hinaus zum „Sportler des Jahres“ gewählt – eine wirklich beachtenswerte Leistung im sonst so vom Wintersport dominierten Österreich.

Seit kurzem wohnt der sympathische Sportler mit seiner Lebensgefährtin in Rom, wo er, wie er sagt, „die optimalen Trainingsbedingungen“ hat. In seinen zahlreichen Medienauftritten, auch als beliebtes Werbe-Testimonial, besticht er vor allem durch seine große Eloquenz.





Erscheinungsdatum: 27.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 05.10.2008 07:08:24 Gelesen: 1293924# 62 @  
Thomas Morgenstern

Mit seinen 22 Jahren gehört Thomas Morgenstern bereits jetzt zu den erfolgreichsten österreichischen Schispringern aller Zeiten. Als zweifacher Olympiasieger und als Gesamtweltcupsieger der Saison 2007/2008 sorgte der sympathische Kärntner in den vergangenen beiden Jahren für enthusiastische Freude unter seinen zahlreichen Fans.

Geboren am 30. Oktober 1986 in Spittal an der Drau, gelang dem hoffnungsvollen Nachwuchstalent bei der Vierschanzen-Tournee 2002/2003 im wahrsten Sinn des Wortes der „Sprung“ an die Weltspitze (Rang 6 am Ende der Tourneewertung). Nur fünf Tage später gewann er im tschechischen Liberec sein erstes Weltcupspringen. Im Februar 2003 wurde Morgenstern in Solleftea sowohl im Einzelspringen als auch mit der Mannschaft Juniorenweltmeister. Diese Erfolge konnte Morgenstern in der nächsten Saison bestätigen – er wurde gut platzierter Vierter der Gesamtwertung. Bei der darauf folgenden Junioren-WM gewann er die Silber-, und mit dem Team die Goldmedaille. In der Weltcupgesamtwertung belegte er den 6. Rang. Auch in der Saison 2004/2005 zeigte Morgenstern sein Können: Bei der Vierschanzen-Tournee belegte er Rang 3, holte bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf im Team Gold vom kleinen und vom großen Bakken und sicherte sich in der Weltcupwertung den 7. Platz.

Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin ging der Stern des Thomas Morgenstern schließlich in all seiner athletischen Pracht auf: Auf der Großschanze sicherte sich der „junge Adler“ mit minimalem Vorsprung vor Andreas Kofler sein erstes olympisches Gold. Beide deklassierten die Konkurrenz aufgrund ihrer weiten Sprünge im 2. Durchgang. Wenige Tage später vervollständigte Morgenstern seinen sportlichen Traum: Gemeinsam mit seinen Kollegen Andreas Widhölzl, Martin Koch und Andreas Kofler holte er die Goldmedaille im Teamwettbewerb auf der Großschanze. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Sapporo (Japan) gewann er gemeinsam mit Wolfgang Loitzl, Gregor Schlierenzauer und Andreas Kofler erneut die Goldmedaille im Teamwettbewerb auf der Großschanze, quasi als „Draufgabe“ sicherte er sich noch die Bronzemedaille im Einzelbewerb auf der Normalschanze. Auch die vergangene Saison verlief für den jungen Draufgänger überaus erfolgreich: Als erster Springer der Geschichte entschied er die ersten sechs Bewerbe einer Weltcupsaison für sich. Unglaublich, aber wahr: Bereits sechs Springen vor Saisonende stand er als Sieger des Gesamtweltcups fest!

Was den beliebten Athleten auszeichnet, ist aber nicht nur sein sportlicher Erfolg. Bei seiner großen Anhängerschar genießt er vor allem hohe Sympathiewerte, nicht zuletzt aufgrund seiner jugendlich unbekümmerten Art. Fast schon legendär ist seine entschlossene Einstellung, die er in der Aussage "Bevor ich einen Sprung auf Sicherheit mach’, geh’ ich lieber zu Fuß runter" pointiert auf den Punkt brachte.





Erscheinungsdatum: 27.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 05.10.2008 07:10:12 Gelesen: 1293923# 63 @  
Fußball-Europameister 2008

Nach dem „Weltrekord-Markenbogen“ (Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde für die schnellste Briefmarke der Welt) und einer Reihe themenbezogener Neuausgaben bildet die nun vorliegende Sondermarke „Fußball-Europameister 2008“ den philatelistischen Abschluss der UEFA EURO 2008™.

Rückblende: Als am 7. Juni dieses Jahres der Anpfiff zur Fußball-Europameisterschaft 2008 erfolgte, kannte die Begeisterung rund ums „runde Leder“ keine Grenzen. Bereits Wochen vorher herrschte im ganzen Land Hochstimmung; ein regelrechter, von den Medien, den Veranstaltern und zahleichen Unternehmen geschickt inszenierter Hype versetzte nicht nur die Fußballfans in eine frenetische Erwartungshaltung. Nachdem die österreichische Nationalmannschaft bereits nach den Vorrundenspielen ausgeschieden war, konzentrierte sich das spannende Daumendrücken auf die jeweils zu favorisierenden ausländischen Teams – zuletzt auf die beiden Finalgegner Deutschland und Spanien.

Am 29. Juni war es schließlich soweit: Endspiel der UEFA EURO 2008™ im ausverkauften Wiener Ernst Happel-Stadion, die Stimmung war auf ihrem Höhepunkt. Fest steht: Die über weite Strecken des Matches klar überlegenen Spanier begeisterten das Publikum nicht nur mit ihrem Können, sondern auch mit ihrem Spielwitz – und dank eines gezielten Treffers von Fernando Torres in der 33. Minute konnten sie letztlich ihren ersten Titel bei einem großen Turnier seit der EM 1964 bejubeln. Mit diesem Sieg sicherten die spanischen Kicker nicht nur ihrem Trainer Luis Aragones einen traumhaften Abschied, sie schrieben sich damit auch für immer in die Annalen der Fußballgeschichte.

Die Bilder der anschließenden Siegesfeier, die Gratulationen der zahlreichen Ehrengäste und der ausgelassene Jubel der erfolgreichen spanischen Spieler und ihrer Fans gingen um die Welt. Auf beeindruckende Weise zeigen sie Faszination und Emotion des Sports. Auch das Motiv der neuen Sondermarke versucht dies auf philatelistische Weise zu kommunizieren: Der lachende Kapitän der spanischen Elf, Torhüter Iker Casillas, stemmt, stellvertretend für seine Mannschaft, voll überbordender Freude den UEFA-Pokal in die Höhe. Felicitaciones a Espana!





Erscheinungsdatum: 27.09.2008
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 07.10.2008 09:38:58 Gelesen: 1293903# 64 @  
70. Geburtstag v. Dr. Heinz Fischer

Aus Anlass seines 70. Geburtstages freut sich die Österreichische Post AG, eine Sondermarke zu Ehren von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer herauszugeben.

Die offizielle Homepage des amtierenden österreichischen Staatsoberhaupts zeichnet den Lebenslauf von Dr. Heinz Fischer wie folgt nach:

„Geboren wurde Heinz Fischer am 9. Oktober 1938 in Graz. In Wien besuchte er das Humanistische Gymnasium in der Fichtnergasse, wo er 1956 maturierte. Vom 11. März bis 27. November 1958 leistete er seinen Präsenzdienst in Wien und Salzburg ab. An der Universität Wien studierte er Rechts- und Staatswissenschaften und promovierte 1961 zum Doktor Iuris. Anschließend an sein Studium absolvierte Dr. Heinz Fischer sein Gerichtsjahr. 1962 wurde er Mitarbeiter des Zweiten Präsidenten des Nationalrates. Damit begann eigentlich seine politische Laufbahn. Von 1963 bis 1975 war Dr. Heinz Fischer dann Sekretär der SPÖ-Fraktion im Parlament.

In diesen Zeitraum fiel seine wichtigste private Entscheidung: Heinz Fischer lernte seine Frau Margit kennen und heiratete sie 1968. Ihr Sohn Philip kam 1972 auf die Welt, ihre Tochter Lisa 1975.

1971 wurde Dr. Heinz Fischer in einem Wiener Wahlkreis zum Nationalratsabgeordneten gewählt. 1975 wurde Dr. Heinz Fischer zum geschäftsführenden Obmann der SPÖ-Parlamentsfraktion bestellt. Das blieb er bis 1983. 1979 wurde er auch zu einem der stellvertretenden Vorsitzenden der SPÖ gewählt. 1983 wurde Dr. Heinz Fischer zum Bundesminister für Wissenschaft und Forschung ernannt. Ein Amt, das er bis 1987 inne hatte. 1987 kehrte Dr. Heinz Fischer von seiner Regierungstätigkeit wieder ins Parlament zurück und wurde von der SPÖ-Fraktion zu deren Obmann gewählt. Das blieb er bis zum Jahr 1990. In diesem Jahr wurde Dr. Heinz Fischer von den Abgeordneten des Nationalrates zu deren Präsidenten gewählt; 1994, 1996 und 1999 wurde er in dieses zweithöchste Staatsamt wieder gewählt. Im Dezember 2002 wurde er dann zum Zweiten Präsidenten des Nationalrates gewählt.

Dr. Heinz Fischer hatte aber neben seiner politischen Laufbahn auch immer wissenschaftlich-juristische Interessen, vor allen in den Bereichen Politik, Verfassungsrecht und Staatswissenschaften. Er ist seit 1978 Universitätsdozent für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck und wurde 1994 zum Ordentlichen Universitätsprofessor ernannt.

Im Jänner 2004 wurde Dr. Heinz Fischer von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs zum Bundespräsidentschaftskandidaten nominiert.“





Erscheinungsdatum: 07.10.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 16.10.2008 13:23:48 Gelesen: 1293818# 65 @  
Klassische Markenzeichen "Manner"

Das war die Devise von Josef Manner I. bei der Gründung der Süßwarendynastie im Jahre 1890. Josef Manner, ein gelernter Kaufmann, hatte im Herzen Wiens – am Stephansplatz – ein kleines Geschäft, in dem er Schokoladen und Feigenkaffee verkaufte.

Als ihn aber die Qualität der Schokolade seines Lieferanten nicht zufrieden stellte, entschloß er sich, selbst in die Produktion einzusteigen. Am 1. März 1890 gründete er die „Chocoladenfabrik Josef Manner“.

Josef Manner war Erzeuger, Verkäufer und Werbeagent in einer Person und lieferte oft auch selbst die Ware aus. Das Geschäft auf dem Stephansplatz gab er auf, um sich ganz der Erzeugung zu widmen. Noch im Gründungsjahr zog Josef Manner aus Platzmangel in das Haus seiner Eltern in Wien XVII, Uniongasse 8, später Kulmgasse 14. Bald entstand rund um das Elternhaus eine Fabrik. 1897 zählt der Betrieb das erstmals 100 Mitarbeiter.

Der Aufstieg der Firma setzte sich unter Josef Manner und dem 1900 eingestiegenen Kompagnon Johann Riedl stetig fort. Modernste Maschinen wurden angeschafft, und als Manner auch noch die Preise reduzierte, wurde die Firma mit dem Erfolgsrezept „preiswert und gut“ zum führenden Süßwarenunternehmen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Am Ende dieser Entwicklung stand die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Das Produktsortiment umfaßte zuerst vorwiegend „Manner-Chocolade“, Schokoladen-Bonbons sowie „reinen Cacao“.

Die Schnitte wurde 1898 erstmals als „Neapolitaner Schnitte No. 239“ urkundlich erwähnt. Die Haselnüsse für die Fülle kamen nämlich aus der Gegend um Neapel. Die Größe 47 x 17 x 17 mm war mundgerecht bemessen; vier Lagen Streichmasse kamen zwischen 5 Waffelblätter. Dieses Format und die Grundrezeptur haben sich bis heute bewährt.

Ursprünglich wurden die Schnitten in Schachteln gepackt und von einer rosa Papierschleife umschlossen, später lieferte man die Ware in Blechdosen an die Händler. 1924 wurden Manner Schnitten erstmals in den bekannten zwei Fünferreihen angeboten, allerdings noch in einer Faltschachtel. Die Taschenpackung in Aluminium-Folie kam erst 1949, die „klimadichte“ Verpackung samt Aufreißfaden in den 60er Jahren. Von da an wurde dieser Artikel zum erfolgreichsten im Sortiment. Die Manner Schnitten-Verpackung zählt inzwischen zu den österreichischen „Design-Klassikern“ und ist in Ausstellungen zu diesem Thema immer vertreten.

Heute ist die Josef Manner & Comp. AG der größte rein österreichische Süßwarenproduzent.

Mit dem erfolgreichen Manner Shop am Stephansplatz ist man wieder an den historischen Ursprung der Marke zurückgekehrt.





Erscheinungsdatum: 16.10.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Unbekannt
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 29.10.2008 10:05:45 Gelesen: 1293737# 66 @  
Koloman Moser

Gemeinsam mit Josef Hoffmann, Egon Schiele, Gustav Klimt und Adolf Loos gehört Koloman Moser (1868 bis 1918) zu jenen international bedeutenden Künstlern, die um die Jahrhundertwende die große Zeit der österreichischen Moderne einleiteten. Was sie verband, war ihr gestalterisches Engagement, das sich nicht im Nachahmen historischer Stile erschöpfte.

Kolo Mosers Streben galt indes einem neuen Gesamtkunstwerk, in dem von der Architektur bis zum kleinsten Dekorationselement auf einem Gebrauchsgegenstand des täglichen Lebens alles in einer strengen Kunstform geschaffen sein sollte. „Das Sehen hat sich nicht geändert, jedoch die Darstellung des Gesehenen. Ebenso wie die menschlichen Empfindungen immer die gleichen waren und nur in ihrer Darstellungsform sich veränderten, verfeinerten und differenzierter wurden.“ Dieser Satz wurde gewissermaßen zur Maxime seiner künstlerischen Arbeit – ebenso wie die prägnante Formulierung: „Vereinfachung liegt nicht im Auslassen, sondern im Zusammenfassen.“

Kolo Mosers Ideen der kreativ gestalteten Formgebung waren ohne Zweifel Richtung weisend für die österreichische Kunst der Jahrhundertwende. Nicht nur seine zahlreichen Beiträge für die weltberühmt gewordene Zeitschrift „Ver Sacrum“ und seine Entwürfe für die Glasfenster und den Hochaltar der von Otto Wagner erbauten Kirche Am Steinhof zeigen seine secessionistische Einstellung – Mosers Design von Möbeln, Teppichen, Geschirr und Stoffen setzte das Maß für den modernen Lebensstil schlechthin. Erst später wandte sich Moser der Malerei zu, befasste sich mit Goethes Farbenlehre und versuchte, diese weiterzuentwickeln und in seinem Werk anzuwenden. Große Berühmtheit erlangte Koloman Moser jedoch nicht zuletzt mit seinen Entwürfen für die Flächenkunst – für Plakate, Postkarten, Banknoten und Briefmarken.

Ein Meilenstein in der europäischen Philatelie war die erstmalige Verwendung landschaftlicher Motive als bildnerische Darstellung auf Postwertzeichen. Bis dahin fanden sich die üblichen Wappen und Herrscherporträts, oft in Medaillonsform, auf Briefmarken; mit der Serie „Bosnien-Herzegowina“ begründete Moser im Jahre 1906 den Weltruf österreichischer Markenkunst. Die geforderte Verbindung zwischen bildhafter Darstellung und den unumgänglichen Schriftelementen erreichte er mit einer Ornamentalisierung und später ideenreich variierten Motiven, die auf den jeweiligen Charakter des umschlossenen Bildes auf höchst subtile Art eingingen. Dieser Markentypus bestimmte – nicht nur in Österreich – die spätere Gestaltung von Postwertzeichen.





Erscheinungsdatum: 31.10.2008
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 03.11.2008 10:01:34 Gelesen: 1293702# 67 @  
Altes Österreich: Triest

Der neue Wert der beliebten Serie „Altes Österreich“ zeigt als Motiv die historische Schalterhalle des K.K. Postgebäudes von Triest.

Zur Geschichte: Mehr als 500 Jahre – von 1382 bis 1918 – war die norditalienische Hafenstadt Triest (die aktuelle Einwohnerzahl beträgt knapp über 200.000 Personen) habsburgisch-österreichisch. Das Protektorat entwickelte sich unmerklich und allmählich zu einem realen Besitzverhältnis, vertreten wurde die kaiserliche Krone durch das Geschlecht der Grafen von Montenari. Abgesehen von wiederholten Besetzungen durch Venedig und der sogenannten „napoleonischen Perioden“ blieb Triest bis zum Ersten Weltkrieg ein Teil des habsburgischen Österreich. Als einziger großer Seehafen Österreich-Ungarns nahm Triest eine wichtige strategische Stellung in der Habsburger-Monarchie ein und war Ausgangspunkt mehrerer kurzlebiger Kolonialerwerbungen.

Um 1900 stand die Stadt in voller wirtschaftlicher Blüte und sie stellte ihren Reichtum durch zahlreiche Prachtbauten zur Schau. In Triest wirkten einige jener bekannter Architekten, die auch in Wien für die großen Ringstraßengebäude im Stil des Historismus verantwortlich zeichneten. Als Beispiele seien etwa Heinrich von Ferstel (Lloydpalast), Wilhelm von Flattich (Südbahnhof) und Friedrich Schachner (diverse Palais) genannt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, wurden die Stadt und ihr gemischtsprachiges Umland von Jugoslawien beansprucht und sie geriet durch den Ost-West-Konflikt jahrzehntelang in eine geografische Randposition. Die Nachteile der Grenzlage und der Verlust an wirtschaftlicher Bedeutung änderten sich erst in der jüngsten Vergangenheit mit dem Beitritt Sloweniens zur Europäischen Union (2004). Aus intellektueller Sicht blieb Triest hingegen all die Jahre über ein Ort des Zusammentreffens von Kulturen, Sprachen und Religionen; zahlreiche berühmte Künstler und Literaten lebten und wirkten in dieser Stadt.

Übrigens – die Bedeutung Triests zeigt auch eine im Allgemeinen wenig beachtete Einrichtung: Als, wie bereits eingangs erwähnt, wichtigster Hafen Österreich-Ungarns war Triest natürlich ein Zentrum der Nautik und der Meereskunde – und so erhielt das Hafenbecken am „Molo Sartorio“ einen langfristig beobachteten Pegel, auf den sich seit dem 19. Jahrhundert das mitteleuropäische Höhensystem „Meter über Adria“ bezieht.





Erscheinungsdatum: 03.11.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 05.11.2008 09:21:45 Gelesen: 1293678# 68 @  
Weihnachten 2008 - Der erste Christbaum in Ried

"Der erste Christbaum in Ried stand im Hause Rapolter am Hauptplatz Nr. 28. Das ehemalige Perdiller’sche Handelshaus war durch Heirat in den Besitz der Familie Stockhamer übergegangen. Nach dem Tode Franz Xaver Stockhamers heiratete 1829 dessen Witwe Wilhelmine, eine geborene George, den angehenden Handelsmann Josef Anton Rapolter. Die Familie George stammte aus französischem Hugenottengeschlecht und war ursprünglich in Konstanz am Bodensee ansässig. Von dort und über das Elsaß, wo geschmückte Christbäume bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts nachzuweisen sind, scheint die Kenntnis dieses Brauchs gekommen zu sein.

Über den ersten Christbaum in Ried ist folgendes überliefert: In der Vorweihnachtszeit sagte Vater Rapolter eines Tages zu seinen Kindern: ‘Heuer kommt nicht das goldene Heinßl zu euch, heuer kommt das Christkind selbst!’ Mit Spannung erwarteten die Kinder den Heiligen Abend. Alles war wie sonst, der Vater betete drei Rosenkränze und las die Geschichte von der Geburt Christi vor. Dann kamen Augenblicke bangen Harrens für die Kinder. Ein einfaches Silberglöckchen gab das Signal, und da stand er nun vor den Kindern – der erste Christbaum in Ried! Eine kleine Tanne war es mit vielen Lichtlein, mit roten Äpfeln und goldenen Nüssen, ein wenig Backwerk und ein paar winzig kleinen Spielsachen. Zur Erinnerung ließ der Vater von einem Maler ein Bild anfertigen, auf dem die Familie Rapolter um den Christbaum geschart ist.

Der Gabentisch dieser wohlhabenden Familie mutet für heutige Begriffe recht bescheiden an. Tellerchen mit Obst, Nüssen, Kletzenbrot und Lebzelten, ein Buch, ein Pferdchen und ein kleines Priestergewand liegen auf dem Tisch. Letzteres soll wohl darauf hinweisen, dass einer der Knaben für den geistlichen Stand vorgesehen war. Auch musiziert wurde im Hause Rapolter. Das bescheidene Christbäumchen ist patriotisch mit Fähnchen im oberösterreichischen Rot-Weiß und dem kaiserlichen österreichischen Schwarz-Gold geziert. Die Spruchbänder tragen die Aufschrift „Gott mit uns“ und „48. Geburtstagsfest“. Josef Anton Rapolter war am 24. Dezember 1799 geboren worden! Als provisorischer Gemeindevorstand und Landtagsabgeordneter war er eine bedeutende Persönlichkeit. Seinen Bemühungen ist auch die Erhebung Rieds zur Stadt im Jahr 1857 zu verdanken.

Der aus München stammende und später in Wien tätige Maler Felix Ignaz Pollinger schuf mit dem Gemälde „Der erste Christbaum in Ried“ eine überzeugende Schilderung biedermeierlicher Familienidylle und ein auch kulturhistorisch bedeutendes Werk." - Sieglinde Baumgartner





Erscheinungsdatum: 05.11.2008
Auflagenhöhe: 3.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 07.11.2008 09:19:44 Gelesen: 1293635# 69 @  
Schutzpatrone: Hl. Martin

Keine Zweifel: Der Heilige Martin ist einer der bekanntesten und auch „populärsten“ Heiligen der katholischen Kirche (der im Übrigen auch in der evangelischen, der anglikanischen und der orthodoxen Kirche verehrt wird).

Zur Geschichte: Martin von Tours, so sein „bürgerlicher“ Name, lebte von etwa 316 bis 397. Er war gewissermaßen das „Bindeglied“ zwischen Rom und dem Reich der Franken. Als asketischer Mönch verkörperte er das spätantike Ideal eines Priesters bzw. Bischofs – und die rasche Bekanntheit, zunächst in seinem engeren Wirkungsgebiet, ist auf seine Tugenden als Nothelfer und Wundertäter zurückzuführen. Am 4. Juli 372 wurde er schließlich zum Bischof von Tours geweiht. Anstatt jedoch standesgemäß in der Stadt zu leben, bevorzugte er die Holzhütten vor der Stadtmauer, wo bereits zu seinen Lebzeiten das Kloster Saint-Martin de Ligugé entstand.

Interessant: Martin war nach Maria, der Mutter Jesu, und dem Apostel Johannes der erste Heilige des Abendlandes, der nicht den Tod als Märtyrer gestorben ist. Damit wurde er zum ersten Heiligen einer neuen, damals nicht bekannten Art: Konnte bis dahin ein Christ Heiligkeit nur durch ein Martyrium erlangen, so wurde nun deutlich, dass Heiligkeit ebenso in einem sittlichen Lebenswandel und in Taten der Nächstenliebe und Barmherzigkeit bestehen kann.

Die bekannteste Begebenheit im Leben des Heiligen Martin ist jedoch die folgende: Ab dem Jahr 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. Die Gardisten trugen zu dieser Zeit die so genannte „Chlamys“, einen weißen Überwurf aus zwei Teilen. An einem Tag im Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und dem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht erschien ihm im Traum Jesus Christus, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von Matthäus – „Ich war nackt und ihr habt mich bekleidet. Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu.

Als Landespatron des Burgenlandes genießt der Heilige Martin großes Ansehen. Aber nicht nur hier: Am „Martinstag“, dem 11. November, wird in zahlreichen Ortschaften in ganz Österreich das vor allem bei Kindern beliebte „Laternderlfest“ mit einem festlichen Umzug begangen. Das traditionelle „Martinigansl“ ist ein ebenfalls liebevoll gepflegter Brauch und Jahr für Jahr ein Fixpunkt im „gastronomischen Jahreskalender“.





Erscheinungsdatum: 07.11.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Maria Schulz
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 10.11.2008 06:18:33 Gelesen: 1293583# 70 @  
70. Geburtstag von Karl Schranz

Karl Schranz – sein Name ist fast schon ein Synonym für den österreichischen Schisport. Was heute ein Benjamin Raich oder ein Hermann Maier ist, das war in den Sechziger- und frühen Siebzigerjahren Karl Schranz: Schiheld einer ganzen Nation.

Geboren am 18. November 1938 in einer der schönsten Wintersportregionen Österreichs, in St. Anton am Arlberg, zog es Schranz schon in jungen Jahren zum Wettkampfsport. Im Laufe seiner internationalen Karriere errang er nicht weniger als drei Weltmeistertitel, gewann zweimal den Gesamtweltcup sowie eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Innsbruck 1964.

Apropos Olympia: Als Karl Schranz knapp vor Beginn der Winterspiele von Sapporo (1972) vom damaligen IOC-Präsidenten Avery Brundage wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die seinerzeit geltenden Amateur-Regeln ausgeschlossen wurde, kochte im wahrsten Sinn des Wortes die österreichische Volksseele. Als Schranz nach Wien zurückkehrte, bereiteten ihm rund hunderttausend Menschen einen heroischen Empfang auf dem Wiener Heldenplatz. Der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky lud ihn sogar in das Kanzleramt, wo er vom Balkon aus die frenetisch applaudierende Menge begrüßte – „märtyrergleiche“ Bilder, die durch die Weltpresse gingen, und Augenblicke, die den Starruhm von Karl Schranz bis heute verankern. (Übrigens: Jahre später wurde der beliebte Sportler gewissermaßen rehabilitiert. In einer feierlichen Zeremonie wurde Schranz von IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch eine Olympia-Ehrenmedaille überreicht, was einer nachträglichen Entschuldigung des IOC gleichkam.)

Als erfolgreicher Hotelier ist Karl Schranz bis heute dem Schisport eng verbunden – und dass die Alpinen Schiweltmeisterschaften 2001 in seinem Heimatort St. Anton stattfanden, ist maßgeblich seinem internationalen Einfluss zu verdanken.

Der dreifache Sportler des Jahres (1959, 1962 und 1970) ist auch Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich. Nun, anlässlich seines 70. Geburtstages, ehrt die Österreichische Post AG diesen Ausnahmesportler mit einer eigenen Sondermarke.





Erscheinungsdatum: 11.11.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 22.11.2008 06:32:08 Gelesen: 1293510# 71 @  
Weihnachten 2008 - Deckenfresko aus Mattsee

Das Markenmotiv zeigt einen Ausschnitt aus der „Anbetung der Könige“, dem Mittelbild der Deckengemälde des Mittelschiffes der Kollegiatsstifts- und Pfarrkirche zum hl. Michael im Flachgauer Dreiseengebiet.

Dem tatkräftigen Dechant Johann Sebastian Wiesinger – er leitete die geistliche Gemeinde von 1680 bis 1713 – verdanken wir die hochbarocken, kräftig stuckierten Rahmen von Josef Schmidt um 1700. Etwa 1700 ist auch das ausgewählte Bild von einem heute unbekannten Salzburger Maler geschaffen worden (Österreichische Kunsttopographie X., Wien 1913).

Anlässlich einer 1851/1852 erfolgten Renovierung der meisten stuckgerahmten Deckenbilder hat vermutlich der Salzburger Maler Josef Rattensperger (1807 – 1866) auch dieses Fresko in volkstümlich nazarenischem Sinne stark übermalt.

Die vorkarolingische Holzkirche, eine Gründung des Bayernherzogs Tassilo III. um 765, wird nach 955 von einer einschiffigen ottonischen Saalkirche und im 12. Jh. von einer drei-schiffigen romanischen Stiftskirche abgelöst. Ein verheerender Brand 1276 dürfte zu einem fast einem Neubau gleichkommenden Umbau zur heutigen Kirche geführt haben. Nach und nach erfolgen die Innenausstattung und bauliche Ergänzungen (z.B.: spätmittelalterlicher Kreuzgang, Propstei).

Als besonders sehenswert empfiehlt sich ein Besuch des sehr ansprechenden Stiftsmuseums in der Propstei, unter anderen mit einer Dokumentation über die Rettung der ungarischen Kroninsignien 1945, alte Urkunden, eine hochqualitative gotische Madonna mit Kind, einer Gemäldesammlung mit drei Johann-Michael-Rottmayr-Tafeln und vielem mehr.





Erscheinungsdatum: 21.11.2008
Auflagenhöhe: 8.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 

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