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Thema: Neuheiten aus Österreich
Das Thema hat 843 Beiträge:
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Brigitte Am: 25.01.2017 11:25:05 Gelesen: 822456# 519 @  
Sondermarke „Schreibmaschine - Peter Mitterhofer“
Serie „Österreichische Erfindungen“

In der Serie „Österreichische Erfindungen“ würdigt die Österreichische Post diesmal Peter Mitterhofer, der in den 1860er-Jahren die ersten Schreibmaschinen konstruierte, mit einer Sondermarke.

Peter Mitterhofer wurde 1822 in Partschins in Südtirol geboren. Nachdem er in der Werkstatt seines Vaters das Tischlerei- und Zimmermannhandwerk gelernt hatte, begab er sich auf die „Walz“ – die Wanderschaft der jungen Handwerker – und bereiste dabei viele Jahre lang Österreich, Deutschland, Frankreich und die Schweiz.

Unterwegs konnte er nicht nur sein Fachwissen ausbauen, sondern es kam ihm auch sein musikalisches Talent zugute. Er dichtete lustige Verse und begleitete sie auf verschiedenen Musikinstrumenten, die er teils selbst konstruierte, so etwa das „Hölzerne Glachter“, bei dem kleine Hämmerchen auf abgestimmte Holzplättchen schlugen – das inspirierte ihn vermutlich zur späteren Entwicklung eines Apparates zum Schreiben.

Um 1860 kehrte Mitterhofer wieder in seine Heimat zurück und arbeitete dort als Tischler und Zimmermann. Seine kuriosen Erfindungen und Ideen ließen ihn für viele als Sonderling erscheinen, und seine musikalischen unterhaltsamen Auftritte sorgten immer wieder auch für Konflikte mit dem Dorfpfarrer. 1862 heiratete er Marie Steidl und übernahm die Zimmerei, die die Witwe mit in die Ehe brachte. Bis zu seinem Tod 1893 – ein Jahr nach dem Tod seiner Frau – lebte Mitterhofer in einem kleinen Bauernhaus in seiner Heimat Partschins.

In der Zeit von 1864 bis 1869 konstruierte Mitterhofer fünf Schreibmaschinen, von denen vier noch erhalten sind. Die beiden ersten Modelle waren noch vorwiegend aus Holz, die weiteren danach aus Metall für Typendruck. Das Motiv auf der Sondermarke, das Modell „Wien“ aus 1864, ist heute im Technischen Museum in Wien zu sehen. Der letzte Schreibapparat aus 1869 weist bereits automatischen Zeilenvorschub auf und kann Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen darstellen. 1866 und 1869 präsentierte Mitterhofer zwei seiner Modelle am Kaiserhof in Wien.

Er bekam auch jeweils eine finanzielle Zuwendung, fand jedoch keine Unterstützung für eine Weiterentwicklung. Daraufhin verlor der Erfinder das Interesse daran und zog sich in sein Heimatdorf zurück, wo er die Schreibmaschinen auf dem Dachboden aufbewahrte. Erst nach seinem Tod wurden sie wieder entdeckt.

Etwa zeitgleich zu Mitterhofer ließ in den USA Christopher Latham Sholes eine mechanische Schreibmaschine patentieren, die erstmals die heute noch übliche „QWERTY“-Tastenbelegung aufwies. Er verkaufte seine Entwicklung an die Firma Remington, die ab 1873 serienmäßig Schreibmaschinen herstellte.

Wie vielen anderen innovativen Geistern blieb auch Mitterhofer, der auch eine Waschmaschine, einen tragbaren Schubkarren und viele andere Arbeitsgeräte erfand, zu Lebzeiten jegliche Anerkennung seines Wirkens versagt. Seinen Grabstein ziert der Spruch „Die Anderen, die von ihm lernten, durften die Früchte seines Talentes ernten.“





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 22.2.2017
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3327
 
Brigitte Am: 03.02.2017 07:08:00 Gelesen: 820699# 520 @  
Sondermarke „Treuebonusmarke 2016 - Gelber Frauenschuh”

Auch heuer bedankt sich die Österreichische Post bei ihren treuen Kunden wieder mit einem farbenfrohen Blumengruß: Der Gelbe Frauenschuh ist eine der bekanntesten und prachtvollsten heimischen Orchideen.

Dass es auch in Österreich wildwachsende Orchideen gibt, ist vielen Menschen gar nicht bekannt. Orchideen kennt man ja vor allem als exotische und besonders attraktive Zimmerpflanzen, dabei gibt es rund 65 Orchideenarten, die man auch in unseren Gefilden entdecken kann, darunter z. B. Knabenkraut, Waldvöglein oder Ragwurz. Wahrscheinlich die auffälligste unter ihnen ist der Gelbe Frauenschuh, auch Marienfrauenschuh, Europäischer Frauenschuh oder einfach nur Frauenschuh genannt – in vielen Regionen gibt es noch mehr fantasievolle Namen für die unverkennbare Pflanze. Der lateinische Name Cypripedium calceolus bezieht sich dabei auf die charakteristische Form der Blüte: Cypripedium bedeutet „Schuh der Venus“ und calceolus „kleiner Schuh“.

Der Gelbe Frauenschuh wird bis zu 70 Zentimeter hoch. Er wächst auf halbschattigen Standorten in lichten Wäldern auf Kalkböden, das Tiroler Lechtal ist berühmt dafür, das größte zusammenhängende Frauenschuhgebiet Europas mit rund 3.000 Pflanzen zu beheimaten. Die Blätter des Frauenschuhs sind breit und spitz zulaufend, die Blüten mit der großen, bauchigen gelben Lippe – dem „Schuh“ – und den vier rotbraunen, schmalen äußeren Blütenblättern sind unverkennbar. Der Gelbe Frauenschuh blüht in unseren Breitenlagen etwa von Mitte Mai bis Mitte Juni und verströmt dabei einen fruchtigen Duft. Die intensive Farbe lockt Insekten an, die in den tiefen Kessel der Blüte hineinfallen und beim Hinausklettern über die hintere Blütenwand die Blüten mit mitgebrachten Pollen bestäuben – man nennt das eine „Kesselfallenblume“.

Der Frauenschuh bildet bis zu 40.000 winzige Samen aus, die der Wind verbreitet. Für die Keimung benötigen die Samen einen im Boden lebenden Pilz, mit dem der Frauenschuh in Symbiose lebt. Viele Jahre dauert es, bis die neue Pflanze aus dem Boden wächst, und bis zu 15 Jahre vergehen, bevor sie das erste Mal blüht.

So wie auch alle anderen wildwachsenden Orchideen in Österreich ist auch der Gelbe Frauenschuh streng geschützt, er steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten, somit ist das Pflücken und Ausgraben von Pflanzen untersagt. Die intensive Forstbewirtschaftung und auch die Plünderung der attraktiven Blume durch Sammler führten zu einem ständigen Rückgang des Bestandes. Auch Spaziergänger oder Fotografen auf der Suche nach einem schönen Motiv beschädigen oft achtlos die Pflanzen und gefährden so deren Wuchs. Im Garten hätte ein ausgegrabener Gelber Frauenschuh übrigens keine Chancen – die anspruchsvolle Pflanze braucht das milde Waldklima und die richtigen Bodenverhältnisse, um zu überleben.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 4.3.2017
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Entwurf: Brigitte Heiden
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 330.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3328
 
Brigitte Am: 06.02.2017 07:01:00 Gelesen: 820113# 521 @  
Sondermarkenblock „Geburtstagsparty“
Serie „Comicmarken-Puzzle“

Alles Gute zum Geburtstag! Eine fröhliche Kindergeburtstagsfeier zeigt dieser Puzzlemarkenblock der Österreichischen Post aus der Serie „Comicmarken-Puzzle“ – eine originelle Frankierung für die Einladungen zur Party oder auch für Glückwünsche zum Geburtstag.

An seinem Geburtstag einmal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen – welches Kind wünscht sich so etwas nicht? Eine leckere Geburtstagstorte mit Kerzen, dazu Luftballons, Geschenke und lustige Spiele mit den Freunden, so ein Tag bleibt wohl für lange Zeit unvergesslich! Dabei war es nicht immer so, dass ein Geburtstag, also das Jubiläum des Tages der Geburt, gefeiert wurde.

Im Alten Ägypten wurde vor allem der Geburtstag des Pharaos mit einem großen Fest gefeiert. Bei den Römern und Griechen der Antike wurden den Schutzgeistern Opfer gebracht – wohl die Ursprünge der heutigen Geburtstagsgeschenke –, um sich ihr Wohlwollen für den Gefeierten zu sichern. Im Christentum wurden die heidnischen Bräuche abgelehnt und der Geburtstag lange Zeit nicht gefeiert. Viel wichtiger waren der Namenstag, also der Tag, an dem der Namenspatron gefeiert wurde, und auch die Gedenktage der Märtyrer. Oftmals wussten die einfachen Menschen auch gar nicht, an welchem Tag genau sie geboren waren. Erst im 19. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch, seinen Geburtstag zu feiern, nicht nur beim Adel, sondern auch in der bürgerlichen Gesellschaft. In manchen Religionen ist das heute noch unüblich.

Besonders gefeiert wurde – und wird auch heute noch in manchen Ländern – der Geburtstag des Regenten. Oft ist das sogar ein gesetzlicher Feiertag. Militärparaden und Straßenfeste werden veranstaltet, und das ganze Land feiert mit. So wird etwa in den Niederlanden am 27. April der „Koningsdag“ zelebriert, der Geburtstag des Königs Willem-Alexander. Und auch so mancher Diktator lässt sich so von seinem Volk in möglichst pompöser Weise huldigen.

Ein Kindergeburtstag ist dagegen etwas, an das man noch viele Jahre lang gerne zurückdenkt. Vielleicht ist es ein besonders tolles Geschenk, an das man sich erinnert, oder ein spannendes Spiel, das so viel Spaß gemacht hat, dass man es gerne wieder und wieder spielen möchte? Eine tolle Kindergeburtstagsfeier braucht nicht unbedingt die aufwendigste Dekoration oder die größte Torte, um ein Erfolg zu sein. Nette Freunde, die gemeinsam spielen und sich miteinander unterhalten, das ist viel wichtiger als teure Geschenke oder eine durchorganisierte Party vom Partyservice.

Darum zeigt auch die liebevoll gezeichnete Puzzlemarke fröhliche Kinder, die gemeinsam Torte essen und Spaß haben. Sogar der Hund feiert mit! Jeder Puzzleteil kann für sich als Briefmarke verwendet werden und so einen Brief oder eine Postkarte besonders kreativ gestalten.





Nennwert: EUR 2,72
Ausgabetag: 4.3.2017
Markengröße: ca. 40 x 40 mm
Blockgröße: 100 x 100 mm
Entwurf: Dominik Gröstlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit 4 Marken
MiNr. 3329-3332 (Block 93)
 
Brigitte Am: 08.02.2017 07:07:00 Gelesen: 819649# 522 @  
Sondermarke „Wien“
Serie „Weinregionen Österreichs“.

Nicht um die Stadt selbst, sondern um den hier angebauten Wein geht es bei dieser Sondermarke aus der Serie „Weinregionen Österreichs“: Der Gemischte Satz – genauer: Der Wiener Gemischte Satz DAC – ist der typische Wein des Weinbaugebiets Wien. Das Briefmarkensujet zeigt im Weinglas den hellen Weißwein sowie eine Ansicht der Wiener Innenstadt mit dem Stephansdom.

Wien ist die einzige Großstadt der Welt, in der wirtschaftlich relevanter Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen betrieben wird. Rund 600 Hektar Anbaufläche gibt es in der Stadt, auf denen zu 80 Prozent Weißwein- und zu 20 Prozent Rotweinsorten kultiviert werden. Über 20.000 Hektoliter beträgt der jährliche Weinertrag. Die Anbaugebiete sind auf mehrere Bezirke verteilt: In Floridsdorf, Favoriten, Liesing, Ottakring, Hernals und Döbling wird Wein angebaut, wobei Döbling die wohl prominenteste Weingegend Wiens ist: Grinzing, Kahlenbergerdorf, Nussdorf, Neustift am Walde – hier sind auch die berühmtesten Heurigen angesiedelt, die wohl jeder Tourist besucht.

Ein typischer Heurigenwein ist dabei der Wiener Gemischte Satz, der bei entsprechender Weingartenarbeit und Vinifikation, aber auch in die Liga richtig großer Weißweine vordringen kann. Seine Besonderheit liegt darin, dass er aus mehreren – eben gemischten – Rebsorten besteht. Diese werden aber nicht erst bei der Produktion „verschnitten“ (wie bei einer Cuvée), sondern bereits im Weingarten werden mindestens drei und bis zu zwanzig verschiedene weiße Qualitätsrebsorten gemeinsam gepflanzt und dann auch geerntet und verarbeitet. Seit der Wiener Gemischte Satz im Jahr 2013 DAC-Status (Districtus Austriae Controllatus) erhielt, ist seine Zusammensetzung streng geregelt. Der größte Sortenanteil darf nicht höher als 50 Prozent sein, der drittgrößte Anteil muss zumindest 10 Prozent betragen. Der Gemischte Satz kann auch mit einer genaueren geografischen Lagebezeichnung als nur „Wien“ versehen werden, muss aber dann einen Alkoholgehalt von mindestens 12,5 Prozent haben und darf erst ab März des auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden. Dafür muss dieser Lagenwein nicht der Geschmacksangabe „trocken“ entsprechen.

Der Gemischte Satz hat Tradition. Seit Jahrhunderten werden in Wien unterschiedliche Rebsorten gemeinsam ausgepflanzt, um die Qualität und auch den Ertrag zu sichern: Unterschiedliche Blütezeiten und Reifegrade führen selbst bei widrigen Wetterverhältnissen nie zu einem Totalausfall der Ernte. Gleichzeitig entstehen damit sehr vielschichtige Weine, die heute durch junge, engagierte Wiener Winzer wieder eine Renaissance erleben. Der typische Wiener Gemischte Satz ohne Lagebezeichnung ist trocken, frisch und fruchtig, der Geschmack hängt naturgemäß stark von den verwendeten Rebsorten ab. Er ist vielseitig und passt besonders gut zur traditionellen österreichischen Küche.

Der Wiener Gemischte Satz wurde von der internationalen Slow-Food-Stiftung für Biodiversität als hochwertiges regionales, nachhaltiges und traditionell hergestelltes Produkt in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen und als sogenanntes „Presidio-Produkt“ ausgezeichnet.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 15.3.2017
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3333
 
Brigitte Am: 10.02.2017 07:07:00 Gelesen: 819221# 523 @  
Sondermarke „Tobias Pils“
Serie „Junge Kunst in Österreich“

Aus der Serie „Junge Kunst in Österreich“ wird diesmal ein Gemälde des österreichischen Künstlers Tobias Pils auf einer Sondermarke präsentiert. Das Werk „Untitled (autumn)“ in Mischtechnik auf Leinwand ist 202 mal 152 Zentimeter groß und stammt aus dem Jahr 2016.

Tobias Pils wurde 1971 in Linz geboren und lebt in Wien. 1990 bis 1994 besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien. Er erhielt u. a. den Otto-Mauer-Preis (1994) und den Anton-Faistauer-Preis für Malerei (2011). Seit Beginn der 1990er-Jahre nahm und nimmt er an zahlreichen Ausstellungen teil, so waren seine Arbeiten unter anderem im Landesmuseum Linz (2003), in der Wiener Secession (2013), bei der Art Unlimited Art Basel (2016), in der Chinati Foundation, Marfa (2016) bzw. in den Galerien Eva Presenhuber, Gisela Capitain und Capitain Petzel ausgestellt. 2017 werden Pils’ Bilder in Einzelausstellungen in der Kunsthalle Krems, im Josef Albers Museum in Bottrop oder im Le Consortium in Dijon zu sehen sein.

Tobias Pils’ Bilder sind Paradoxe. Jedes Kunstwerk ist zugleich Prozess und Produkt, Gewinn und Verlust, undurchdringlich und transparent, geplant und zufällig. Wir sehen Linien, Raster, Texturen unterschiedlichster Art, kombiniert mit mechanischen und organischen Formen. Gegenständliches wird angedeutet, eine eindeutige Lesbarkeit wird jedoch verhindert. Es bleibt bei Versatzstücken und Fragmenten, die beim Betrachter willkürliche metaphorische Verbindungen hervorrufen. So wie die Interpretation ihre eigenen Wege geht – abhängig von den intuitiven Eingebungen des Betrachters –, ist auch der Malprozess bei Tobias Pils eine Erkundung des Intuitiven. Ausgehend von einem bestimmten Motiv ist Pils beim Malen seiner Bilder offen für alles, was im Entstehungsprozess geschieht, sodass ihm seine Bilder am Ende im Idealfall selbst fremd erscheinen. Dabei verzichtet Pils auf chromatische Farben und steigert seine Konzentration, indem er ausschließlich mit Grautönen arbeitet. Sie bilden in Pils’ OEuvre eine Entität und erzeugen ganz eigene wie auch eigenartige Stimmungen. Die reduzierte Farbpalette verweist gleichzeitig auf einen konzeptuellen Ansatz ähnlich dem zur monochromen oder rein gestischen Malerei.

(Textquelle: Galerie Gisela Capitain, Köln) „Pils’ Bilder sind eine Filmvorführung, die nur aus Auf- und Abblenden besteht, mehr verschwommen als scharf. Dieser Effekt legt unser analytisches Denkvermögen lahm, schärft aber unsere Konzentration und macht uns emotional empfänglicher.“
(Richard Shiff)



Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 22.3.2017
Markengröße: 30 x 40 mm
Entwurf: Tobias Pils
Grafik: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3334
 
Brigitte Am: 27.02.2017 18:22:59 Gelesen: 815443# 524 @  
Sondermarkenblock „Freimarken 1860/62“
Serie „Klassikausgabe“

Ende 1860 bzw. Anfang 1861 wurden im Kaiserreich neue Briefmarken verausgabt, die wie in der Ausgabe zuvor eine Silhouette des Kopfes von Kaiser Franz Joseph mit einem Lorbeerkranz zeigen, diesmal jedoch nach rechts gewendet und in ein farbiges Oval auf weißem Hintergrund eingebettet: „Kaiserkopf im Oval nach rechts“. Diese Freimarken präsentiert die Österreichische Post nun im Rahmen der Serie „Klassikausgabe“. Warum nach zwei Jahren, also relativ kurzer Zeit, bereits wieder neue Freimarken ausgegeben wurden, hängt wohl damit zusammen, dass 1861 erstmals Briefumschläge eingeführt wurden, die bereits einen Wertstempel aufgedruckt hatten.

Für diesen wurden nach einigen Probedrucken schließlich Zeichnungen mit dem Kaiserkopf in einem ovalen Rahmen entworfen und genehmigt. Um die Freimarken und die Wertstempel einheitlich aussehen zu lassen, beschloss man, auch die Freimarken nach diesen Entwürfen neu zu gestalten. Gestochen wurden die neuen Prägestempel vom bewährten Graveur Tautenhayn. Die farbigen, ovalen Umrahmungen des Kaiserkopfes weisen ein geometrisches, verschlungenes Muster auf, das bei den Soldi-Werten etwas anders gestaltet ist als bei den österreichischen Kreuzer-Werten. Auch bei dieser Ausgabe gab es eigene Freimarken für Venetien – die Lombardei gehörte ja seit 1859 nicht mehr zum Kaisertum Österreich, sondern zu Frankreich – daher waren die Marken nur noch für Venetien gültig.

Wegen der höheren Fälschungssicherheit wurde die neue Freimarkenausgabe im Prägedruck hergestellt, sie hatte kein Wasserzeichen, war gummiert und mit Bogenzähnung ausgestattet. Im österreichischen Teil des Kaiserreichs wurden Werte zu 2 Kreuzern (gelb), 3 Kreuzern (grün), 5 Kreuzern (rot), 10 Kreuzern (braun) und 15 Kreuzern (blau) ausgegeben. Die Soldi-Werte für Venetien kamen erst später heraus: im Juni 1861 mit dem Nominalwert 5 Soldi (rot) und im Juni 1862 mit 10 Soldi (rötlichbraun). Die übrigen Soldi-Werte wurden nicht ausgegeben, da aufgrund des Verlustes der Lombardei noch große Mengen der entsprechenden Soldi-Freimarken aus 1858 vorrätig waren. Die Nominalwerte der neuen Freimarkenserie stehen unterhalb des Kaiserkopfes in weißer Schrift auf einem farbigen, ovalen Schild, die Währung Kreuzer oder Soldi ist oberhalb des Kopfes in den Rahmen integriert. Es gibt auch bei diesen Marken zahlreiche Farbnuancen und auch Zähnungsvarianten. Im Unterschied zur vorherigen Ausgabe von 1858 unterscheidet man jedoch keine verschiedenen Typen. Frankaturgültig waren die Marken bis 31. Mai 1864.

Auf dem aktuellen Briefmarkenblock sind eine österreichische Marke im Wert von 15 Kreuzern sowie eine Soldi-Marke mit einem Nominalwert von 10 Soldi abgebildet. Sie sind in einen hellblauen Hintergrund mit einem ovalen Rahmen eingebettet, der ein Ornamentmuster in der Art der österreichischen Freimarken aufweist.





Nennwert: EUR 2,88
Ausgabetag: 12.4.2017
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Entwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit 2 Marken
MiNr. 3336-3337 (Block 94)
 
Brigitte Am: 01.03.2017 07:08:00 Gelesen: 814985# 525 @  
Sondermarke „650 Jahre Gold - und Silberschmiede”

Ein besonderes Jubiläum feiern die Gold- und Silberschmiede Österreichs: Im Jahr 1366 wurde die erste Handwerksordnung für Goldschmiede erlassen und so die Zunft der Gold- und Silberschmiede gegründet. Ein Jahr später erging die Zechordnung. Die Österreichische Post gratuliert mit einer aufwendig gestalteten Sondermarke zu 650 Jahren glanzvoller Geschichte.

In der Zeit davor waren Gold- und Silberschmiede meist in Klöstern ansässig, wo sie für die Kirche und den Hof ihre kunst- und glanzvollen Arbeiten verrichteten. Erst nach und nach ließen sich Handwerker in den Städten nieder, und damit ergab sich auch der Bedarf nach einer Organisation der verschiedenen Gewerbe. Handwerker des gleichen Gewerbes schlossen sich in der Stadt zu Zünften und Bruderschaften zusammen. Die Innung der Goldschmiede wurde am 13. Oktober 1366 durch die Handwerksordnung von den Landesfürsten Albrecht III. und Leopold III. von Habsburg rechtlich anerkannt. Die beiden Habsburger Herzöge waren Brüder von Herzog Rudolf IV., dem Gründer der Universität Wien, der auch als „der Stifter“ bekannt ist.

Die Goldschmiede genossen wegen ihrer kunstvollen Werke und des edlen Materials besonderes Ansehen. Im Jahr 1367 regelten die Goldschmiedemeister und Bruderschaften mit einer Zechordnung die interne Organisation. Die Zunft wurde geschlossen, die Mitgliedschaft erblich und ein Eintritt nur durch Einheirat möglich. Im Laufe der Zeit wurde die Zunftregelung immer wieder geändert und angepasst. 1859 teilte die Gewerbeordnung die Gewerbe in freie Gewerbe, freie Gewerbe mit Anmeldung und konzessionierte Gewerbe mit einem verpflichtenden Befähigungsnachweis ein. Zu letzteren gehört das Goldschmiedehandwerk. Heute bezeichnet man das als reglementiertes Gewerbe: Zur Ausübung sind der Lehrabschluss und der Meisterbrief als Befähigungsnachweis vorgeschrieben.

Über die Jahrhunderte schufen Gold- und Silberschmiede bedeutende Kunstschätze für die Kirche, den Adel und das Bürgertum. Sakrale Kultgegenstände wie Kelche, Reliquiare, Kreuze und Monstranzen stehen weltlichen Kunstwerken wie Schmuck, kostbaren Gebrauchsgegenständen oder Herrschaftsinsignien gegenüber. Auch heute hat glänzender Gold- und Silberschmuck noch eine besondere Bedeutung.

Traditionelle österreichische Handwerkskunst trifft dabei auf moderne Ansprüche: Kunstvolles Design, innovative Techniken und hochwertiges Material ergeben kombiniert mit dem großen kunsthandwerklichen Geschick der Schmiedinnen und Schmiede individuelle, wertbeständige Kunstwerke, die auch international hohes Ansehen genießen.

Das Markensujet zeigt das Logo des Jubiläumsjahres: die stilisierte Zahl 650 mit einer glänzenden Metallfolierung. Der goldene Kreis und der Punkt in der Mitte symbolisieren dabei das Gold und die Sonne und damit auch die Hitze, die ja zur Goldverarbeitung wesentlich ist. Der silberfarbene Halbkreis steht für die Sichel des Mondes und für das Silber. Ein außergewöhnliches Motiv, das diesem exklusiven Gewerbe gerecht wird.





Nennwert: EUR 1,75
Ausgabetag: 12.4.2017
Markengröße: 34,5 x 50 mm
Entwurf: Charlotte Schwarz
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck / Metallfolien-Heißprägung
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3335
 
Brigitte Am: 03.03.2017 07:03:00 Gelesen: 814838# 526 @  
Sondermarke „Pöttschinger Tracht“
Serie „Klassische Trachten“

Aus der Reihe „Klassische Trachten“ wird diesmal die Tracht aus dem nordburgenländischen Ort Pöttsching vorgestellt.

Diese Tracht geht auf die traditionellen Volkstrachten aus dem Burgenland sowie auf den Pöttschinger Musiker Peter Zauner zurück. Peter Zauner war unter anderem Geiger bei Carl Michael Ziehrer und auch Komponist, er schrieb die Melodie zur burgenländischen Landeshymne. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete er die Blasmusikkapelle Pöttsching. 1928 wurde in seiner Heimat ein großes Musikfest veranstaltet, bei dem Zauner mit seiner Kapelle erstmals in burgenländischer Tracht auftrat und mit großem Erfolg traditionelle Lieder und Volkstänze aufgeführt wurden. Daraufhin beschloss man im Volksbildungswerk, alte Volkslieder und Tänze aufzuzeichnen und so die Traditionen für die Nachwelt zu erhalten. Volkstanz und Musik haben bis heute große Bedeutung in der kleinen Gemeinde – sie führt in ihrem Wappen sogar einen Notenschlüssel.

1980 und 1981 gab es die ersten Volkstanzauftritte beim Pöttschinger Bauernball und bei den Bauernmärkten – zunächst noch in verschiedenen Dirndln, die Burschen in schwarzen Hosen, weißen Hemden und roten Halstüchern. Die Pöttschinger Tracht wurde schließlich von Martina Löffler und Dr. Clara Prickler vom Heimatwerk anhand alter Fotos nachgebildet, 1984 von den Tänzerinnen selbst genäht und bestickt und erstmals beim Musikantenfest anlässlich „15 Jahre Musikverein Pöttsching“ vorgeführt. Die Burschentracht wurde 1985 nach der Tracht Peter Zauners gefertigt.

Die Männertracht ist typisch burgenländisch: schwarze Stiefelhosen und Stiefel, ein weißes Hemd, dazu eine Weste mit Kragen, rotem Zackenrand und Silberknöpfen, die untersten vier davon als Doppelknöpfe. Man trägt die Weste entweder offen oder die untersten sechs Knopfreihen geschlossen. Besonders auffällig ist das Firta: eine Art Schürze oder „Vortuch“ in Blau, das die Männer tragen, dabei wird ein Zipf an der Hüfte in den Bund gesteckt – bei ledigen Männern rechts, bei verheirateten Männern links. Dazu wird im Sommer ein schwarzer Hut oder auch keine Kopfbedeckung getragen, im Winter eine Astrachankappe – eine Schiffchenmütze aus Karakulfell – und ein schwarzer Janker.

Die Bekleidung der Frauen besteht aus einem schwarzen, vorne geschnürten Mieder und einer weißen Bluse. Die Mädchen tragen einen weißen Rock mit Streublumen und drei blauen Bändern am Saum, ältere Frauen manchmal auch einen dunklen Rock mit Streublumen. Dazu gehört eine blau gestreifte Schürze und für kältere Tage eine kurze schwarze Trachtenjacke oder ein Umhängetuch. Eine Kopfbedeckung ist nicht üblich.

Die Volkstanzgruppe Pöttsching wurde 1979 gegründet und widmet sich mit ihren rund 20 Mitgliedern der Erhaltung volkstümlichen Brauchtums. Sie tritt sowohl bei regionalen als auch bei internationalen Volkstanzveranstaltungen auf und zeigt burgenländische und auch internationale traditionelle Volkstänze.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 7.4.2017
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3338
 
Brigitte Am: 06.03.2017 07:07:00 Gelesen: 814435# 527 @  
Sondermarke „Schlierbacher Käse“
Serie „Klassische Markenzeichen“

Wortwörtlich „ausgezeichneter Käse“ wird in der Klosterkäserei Schlierbach im Herzen Oberösterreichs hergestellt, und das würdigt die Österreichische Post mit einer Sondermarke aus der Serie „Klassische Markenzeichen“. Das Markenmotiv zeigt die traditionsreiche Verpackung eines „Schlierbacher Klosterkäses“ aus früheren Zeiten mit einer Abbildung des Stiftes Schlierbach.

Am 25. Juli 1924 wurde der Käsereibetrieb im Zisterzienserkloster Schlierbach von Bruder Leonhard gegründet. Seit jeher schon befassten sich die Zisterzienser mit Acker- und Gartenbau, Viehzucht und Handwerk, das Konzept der Nachhaltigkeit ist auch ein wichtiges Konzept im Alltag. Konsequenterweise erfolgte daher die Umstellung der Käserei auf einen reinen Biobetrieb im Jahr 2012, nachdem bereits seit 1999 Bio-Käsespezialitäten hergestellt wurden. 2008 begann man auch mit der Produktion von Käsesorten aus Schaf- und Ziegenmilch.

Heute ist die Klosterkäserei Schlierbach die größte Klosterkäserei Europas, die einzige Österreichs und Marktführer im Segment Weichkäse mit Rotkultur. Langjährige intensive Zusammenarbeit mit Biobauern aus der Region bürgt für höchste Qualität und sichert den Erhalt der Landwirtschaften auch für künftige Generationen.

So arbeiten 64 Bio-Kuhmilchbetriebe, 47 Bio-Ziegenmilchlieferanten und 28 Bio-Schafmilchbetriebe aus Ober- und Niederösterreich mit der Käserei zusammen, in der rund 40 Mitarbeiter etwa tausend Tonnen an Bio-Weich-, Bio-Schnitt- und Bio-Frischkäse pro Jahr produzieren. Traditionelle Herstellungsverfahren und die Reifung im Klosterkeller sorgen für den ganz besonderen Geschmack der Käsespezialitäten. Ein Klassiker ist der Schlierbacher Bio-Schlosskäse, ein Weichkäse in den Sorten „Classic“ und „Exquisit“ in der traditionellen roten bzw. gelben Verpackung.

Bio-Kuhmilch-Weichkäse mit Rotkultur haben klingende Namen wie Bio-Paulus und Bio-Petrus. Eine besondere Variante sind jene Weichkäsesorten, die während der Reifung mit Weingeläge von Bio-Zweigelt affiniert werden und dadurch eine besonders dunkle Rinde und einen unverkennbaren Geschmack erhalten. Aus Bio-Schaf- bzw. Ziegenmilch werden Camembert, Frischkäse mit oder ohne Schnittlauch sowie Schnittkäse hergestellt – nicht nur Kuhmilchallergiker schwärmen von diesen Spezialitäten.

Ausgezeichnet sind die Käsespezialitäten aus Schlierbach nicht nur wegen ihres exquisiten Geschmacks, sondern auch mit zahlreichen nationalen und internationalen Preise wie dem „Käsekaiser 2017“ in der Kategorie bester Frischkäse Österreichs für den Bio-Ziegenfrischkäse Natur oder verschiedenen Auszeichnungen beim „World Cheese Award“ für die Sorten Bio-Selection Pur, Rot und Wein. Auch bei der internationalen „Käsiade“ und dem „World Championship Cheese Contest“ in den USA und in San Sebastian in Spanien konnten die Schlierbacher Bio-Käsespezialitäten zahlreiche Preise erringen.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 28.4.2017
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3339
 
Brigitte Am: 30.03.2017 12:29:47 Gelesen: 807442# 528 @  
Sondermarke „Europa 2017 – ‚Schloss Schönbrunn‘”

PostEurop wählte für die diesjährige EUROPA-Briefmarke das Thema „Schlösser“. Mit den EUROPA-Marken sollen die gemeinsamen Ziele der europäischen Postgesellschaften gefördert und die Gemeinsamkeiten in der Kultur und der Geschichte hervorgehoben werden. Damit wird die Briefmarke zu einem Symbol für eine engere europäische Zusammenarbeit und Integration. Die Österreichische Post präsentiert das größte und wohl auch berühmteste Schloss unseres Landes, das Schloss Schönbrunn in Wien.

Das Anwesen, auf dem heute das Schloss steht, wurde früher als „Katterburg“ bezeichnet. 1569 kam es in den Besitz der Habsburger und wurde als Jagdgrund und zur Zucht von Jagdwild benutzt. Die Witwe Kaiser Ferdinands II., Eleonora von Gonzaga, ließ um 1642 ein Lustschloss auf dem Grund errichten, das erstmals auch den Namen Schönbrunn trug – nach einer Quelle, die Kaiser Matthias als „Schöner Brunnen“ bezeichnet haben soll. Nach der Zerstörung des Schlösschens im Zuge der Türkenbelagerung beauftragte Kaiser Leopold I. im Jahr 1693 den Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach mit dem Bau eines repräsentativen Jagdschlosses für seinen Sohn Joseph I. Ganz im Stil einer barocken Schlossanlage wurde das Bauwerk streng symmetrisch errichtet, mit Obelisken an der Einfahrt, einer großen Freitreppe und einer großzügigen Gartenanlage.

Maria Theresia, die das Schloss 1740 als Geschenk ihres Vaters Karls VI. erhielt, machte das Schloss schließlich zu ihrer regelmäßigen Sommerresidenz und ließ es unter der Leitung des Architekten Nikolaus Pacassi umfangreich um- und ausbauen.

So wurden prunkvolle Repräsentationsräume ebenso angelegt wie Wohnräume für die ständig anwachsende kaiserliche Familie und den Hofstaat. Wirtschaftsgebäude wurden errichtet, denn bis zu 1.000 Personen mussten am Hof untergebracht und versorgt werden. Schönbrunn wurde zum kulturellen und politischen Zentrum des Habsburgerreichs. Als letztes großes Projekt unter Maria Theresia wurde der Schlosspark mit der Gloriette, dem Neptunbrunnen, den Römischen Ruinen, Alleen, Brunnen und Skulpturen gestaltet.

Mit Kaiser Franz Joseph I. erlebte Schloss Schönbrunn eine weitere glanzvolle Epoche. Er wurde dort geboren, verbrachte den Großteil seines Lebens dort und verstarb dort auch im Alter von 86 Jahren. Heute ist das Schloss mit dem Schlosspark für Touristen aus dem In- und Ausland das meistbesuchte Ziel in Österreich.

Prunkvolle Räume wie die Große Galerie, das Porzellanzimmer oder der Spiegelsaal im Rokokostil können ebenso besichtigt werden wie die ehemaligen Schlaf- und Arbeitsräume der kaiserlichen Familie, darunter auch die sogenannten Berglzimmer: Privatappartements von Maria Theresia und ihren Kindern, die mit einzigartigen üppigen Landschaftsmalereien des böhmischen Malers Johann Wenzel Bergl ausgestattet sind. Seit 1996 zählt das Schloss Schönbrunn mit seiner Gartenanlage als barockes Gesamtkunstwerk zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Markenmotiv zeigt das Schloss und den Park mit dem Neptunbrunnen und der Gloriette aus der Vogelperspektive.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 9.5.2017
Markengröße: 42 x 42,05 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Foto: Julius Silver
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3340
 
Brigitte Am: 31.03.2017 07:11:00 Gelesen: 807060# 529 @  
Sondermarkenblock „300. Geburtstag Maria Theresia“

Wer kennt sie nicht, die große „Landesmutter“ Österreichs, deren Denkmal den Maria-Theresien-Platz zwischen dem Natur- und dem Kunsthistorischen Museum in Wien prägt? Maria Theresia war zweifellos eine der einflussreichsten Frauen in der Geschichte unseres Landes. Heuer jährt sich ihr Geburtstag zum 300. Mal, und die Österreichische Post ehrt die große Herrscherin mit einem Sondermarkenblock, der als Gemeinschaftsausgabe mit Slowenien, Kroatien, Ungarn und der Ukraine herausgebracht wird. Er zeigt das Porträt Maria Theresias sowie die Krone als Detail ihres Wappens. Am 13. Mai 1717 wurde Maria Theresia als Tochter Kaiser Karls VI. geboren. Dieser erließ in weiser Voraussicht die Pragmatische Sanktion, in der die Unteilbarkeit der habsburgischen Länder sowie das Thronfolgerecht weiblicher Nachkommen festgelegt wurden.

Als Karl VI. 1740 verstarb, konnte Maria Theresia als seine älteste Tochter daher die Regentschaft übernehmen. Nicht alle europäischen Fürsten waren jedoch damit einverstanden, und so kam es zum Österreichischen Erbfolgekrieg. Erst 1748 wurde Maria Theresia als Herrscherin anerkannt. Die römisch-deutsche Kaiserwürde konnte sie jedoch nicht erlangen. 1745 wurde ihr Gemahl Franz Stephan von Lothringen zum Kaiser gewählt, daher wird auch Maria Theresia gerne als Kaiserin bezeichnet, obwohl sie das formell nie war. Aus dieser Ehe, die die neue Linie Habsburg-Lothringen begründete, gingen sechzehn Kinder hervor, von denen sechs noch zu Maria Theresias Lebzeiten verstarben.

Die Kinder wurden nach machtpolitischen Gesichtspunkten verheiratet, um das Haus Österreich und seine Beziehungen zum Ausland zu stärken. Maria Theresia wird dementsprechend auch gerne die „Schwiegermutter Europas“ genannt. Ihre eigene Ehe war dagegen offenbar eine echte Liebesheirat. Franz Stephan soll sie als „Reserl“ angesprochen haben, während sie ihn „Mäusel“ nannte. Als er 1765 verstarb, traf sie das tief. Bis zu ihrem eigenen Tod 1780 trug sie fortan nur noch schwarze Kleidung.

Maria Theresias ältester Sohn Joseph II. wurde nach dem Tod seines Vaters römischdeutscher Kaiser und Mitregent in Österreich und war damit an vielen Reformen seiner Mutter maßgeblich beteiligt. Maria Theresia war selbst sehr konservativ, und ihre Neuerungen entsprangen eher der Notwendigkeit und den aufgeklärten Ideen ihrer Ratgeber als ihrem eigenen Reformwillen. Ihre Strafrechtsordnung „Constitutio Criminalis Theresiana“ war zwar eine Regelung der Gesetzeslage, die Abschaffung der Folter erfolgte jedoch erst unter Joseph II. Sie reformierte und vereinheitlichte die Verwaltung der einzelnen Länder, gründete die Militärakademie in Wiener Neustadt und setzte wirtschaftsfördernde Maßnahmen. Eine ihrer bekanntesten Reformen ist sicherlich die Einführung der allgemeinen Schulpflicht 1774. Und bis heute ist Maria Theresias Name untrennbar mit einem der bekanntesten Bauwerke unseres Landes verbunden: Schloss Schönbrunn wurde durch ihre Baumaßnahmen zur prunkvollen Kaiserresidenz, wie wir sie heute noch kennen.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 13.5.2017
Markengröße: 30 x 36 mm
Blockgröße: 79,50 x 96,50 mm
Grafikentwurf: Svetlana Milijaševič
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck / Goldfolienprägung
Auflage: 130.000 Blocks mit 1 Marke
MiNr. 3341
 
Brigitte Am: 03.04.2017 07:01:00 Gelesen: 806048# 530 @  
Sondermarke „100 Jahre Lions Clubs International“

Melvin Jones, ein Versicherungskaufmann und Mitglied des „Business Circle of Chicago“, berief am 7. Juni 1917 eine Versammlung in Chicago ein, die heute als Gründungsakt des Lions Clubs International gilt. Er lud andere Geschäftsmänner dazu ein, sich doch nicht nur für den eigenen Profit, sondern auch für das Wohl anderer zu engagieren. Zum 100-jährigen Jubiläum würdigt die Österreichische Post diesen großen Gedanken mit einer Sondermarke.

„I am finding out that you do not get very far until you start doing things for others.“
– Man kommt nicht sehr weit, wenn man nicht beginnt, etwas für andere zu tun.

Nach dieser Erkenntnis und in Reaktion auf die sozialen Probleme, die der Erste Weltkrieg mit sich brachte, ging Jones daran, seine Idee eines karitativen Clubs zu verwirklichen. Der Name „Lions Club“ soll Stärke, Mut und Treue widerspiegeln, und der Löwe wurde zum Symbol des Clubs. Viele bereits bestehende Gruppen traten dem Lions Club bei, dessen Ziel es war, gemeinsam mehr zu bewirken. Im Oktober folgte schließlich die erste landesweite Versammlung der Vereinigung. Delegierte von 22 Lions Clubs aus neun Staaten nahmen daran teil. Chicago wurde zum Hauptquartier und Dr. William Woods zum Präsidenten gewählt, während Melvin Jones Generalsekretär wurde. Nach diesem ersten Treffen hatte die „International Association of Lions Clubs“ 800 Mitglieder.

Mit den Jahren wurden die „Lions“ eine internationale Vereinigung: 1920 wurde der erste Club in Kanada gegründet, Mexiko folgte 1927. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden Clubs in vielen Ländern Europas, Asiens und Afrikas ins Leben gerufen. Zu Beginn waren nur männliche Mitglieder willkommen, seit 1920 gab es eigene Lioness Clubs für Frauen. Erst 1987 wurden weibliche Mitglieder zugelassen.

Heute gibt es über 46.000 Lions Clubs in rund 200 Ländern und Regionen mit insgesamt mehr als 1,4 Millionen Mitgliedern. Damit sind die Lions die größte gemeinnützige Organisation weltweit. Die Arbeit der Lions Clubs ist vielseitig und richtet sich stets nach dem Motto „We Serve“ – wir dienen. Eines der ältesten Projekte ist seit 1925 die Bekämpfung der Blindheit, so wurde etwa 1939 eine Blindenhundeschule gegründet. Die Clubs engagieren sich in Gesundheitsprogrammen, Katastrophenhilfe, Kommunen- und Umweltschutzprojekten, Kinderhilfe und Programmen für internationale Beziehungen. In den 1950er-Jahren wurde das Leo-Programm entwickelt, um auch „Jung-Löwen“ Möglichkeiten zur Mithilfe zu bieten.

1952 wurde in Graz der erste österreichische Lions Club gegründet, heute gibt es über 260 heimische Clubs mit rund 8.700 Mitgliedern, die ausschließlich ehrenamtlich tätig sind. Pro Jahr werden karitative Projekte mit rund drei Millionen Euro unterstützt. „Persönlich, rasch und unbürokratisch“ werden sozial Schwache, Kranke, Behinderte und Jugendliche unterstützt sowie im Katastrophenfall Hilfe geleistet.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 19.5.2017
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Grafikentwurf: Verena Gretschnig
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3343
 
Brigitte Am: 05.04.2017 07:03:00 Gelesen: 805409# 531 @  
Sondermarke „PUCH 150 SR“
Serie „Motorräder“

In den 1950er-Jahren, der großen Zeit der motorisierten Roller, begann auch Puch, der altbekannte Hersteller von Fahr- und Motorrädern aus Graz, sich in dieser Zweiradsparte zu engagieren. Einem dieser Motorroller, dem Modell 150 SR, widmet die Österreichische Post nun eine Sondermarke aus der Serie „Motorräder“.

Ab 1952 produzierte Puch erstmals Roller der Reihen 125 R, 125 RL (die Luxusversion mit Soziussitz, Tachometer, Reserverad und Standlicht) und später dann 125 RLA (mit elektrischem Starter). Mit dem für Roller typischen Durchstieg zwischen Lenker und Sattel, der Schutzverkleidung für den Fahrer (oder vielleicht sogar die Fahrerin) und dem formschönen Design konnte man auch „Nichtmotorradfahrer“ zu Zweiradfahrern bekehren. 1957, als das Rollergeschäft eigentlich schon wieder rückläufig war, brachte Puch schließlich zwei neue Modelle heraus: den 125 SR und den 150 SR. Beide Varianten gab es auch alternativ mit elektrischem Anlasser, in diesem Fall unter dem Namen 125 bzw. 150 SRA.

Die neuen Modelle unterschieden sich von der RL-Reihe, die ab 1957 nicht mehr gebaut wurde, durch die geschobene Langarmschwinge anstelle der Telegabel und durch die trendige zweifarbige Lackierung, die dem schnittigen Roller eine ganz eigene modische Eleganz gab. Hellblau/dunkelblaue, rot/beige und anthrazit/beige Farbvarianten standen für das Blechkleid zur Auswahl. Außerdem gab es mit dem Modell 150 SR erstmals auch eine Version mit 147 Kubikzentimetern Hubraum, die es auf eine Leistung von 6 PS bei einer Drehzahl von 5.500 Umdrehungen brachte und damit immerhin 85 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichte.

Die Modelle SR und SRA wurden bis 1968 gebaut. Anfangs hatten die Maschinen eine Drehgriff-Handschaltung, später dann eine Fußschaltwippe. Von der 125-Kubikzentimeter-Version wurden rund 3.700 Stück gebaut, von der stärkeren Variante mehr als 31.000 Stück, davon nicht ganz ein Drittel als SRA mit dem elektrischen Anlasser. Viele davon waren auch mit einem Ersatzreifen ausgestattet, der schräg hinter dem Soziussitz angebracht war.

Der Ersatzreifen ist auch auf dem Motiv der Briefmarke gut erkennbar. Der abgebildete Roller 150 SR ist Baujahr 1961 und zeigt die typische elegante anthrazit/beige Farbkombination. Die Blütezeit der Roller – Modelle von Vespa und Lambretta sind heute echte Klassiker – ging im Laufe der 1960er-Jahre ihrem Ende zu. Wer konnte, stieg auf einen PKW um – im Falle von eingefleischten Puch-Fans war das oftmals der Puch 500. Seit den 1990er-Jahren erleben die Motorroller wieder einen Aufschwung, was wohl auch mit dem verstärkten Verkehrsaufkommen in den Großstädten zu tun hat, wo man mit einem kleinen, wendigen Motorroller einfach flotter vorankommt und vor allem auch leichter einen Parkplatz findet.





Nennwert: EUR 2,20
Ausgabetag: 19.5.2017
Markengröße: 42 x 34,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Hannes Denzel
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 500.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3342
 
Brigitte Am: 07.04.2017 07:07:00 Gelesen: 804580# 532 @  
Sondermarke „Puch XII Alpenwagen“
Serie „Autos“

Vor beinahe 100 Jahren, im Jahr 1919, wurde der Puch Alpenwagen XII entwickelt – eine Weiterentwicklung eines Automobils aus der Monarchie. Das elegante Fahrzeug wird nun auf einer Sonderbriefmarke der Österreichischen Post vorgestellt. Bereits 1889 machte sich Johann Puch (1862 – 1914), nachdem er das Schlosserhandwerk gelernt hatte, mit einer kleinen Fahrradproduktion in Graz selbstständig. Zehn Jahre später gründete er dann die „Johann Puch Erste Steiermärkische Fahrrad-Fabriks Aktiengesellschaft“, die 1914 in Puchwerke AG umbenannt wurde.

Im gleichen Jahr verstarb Johann Puch. Die Puchwerke fusionierten 1928 mit der Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft und wurden zur Austro-Daimler-Puchwerke AG, kurze Zeit später wurde daraus die Steyr-Daimler-Puch AG. 1998 übernahm die Magna Holding jene Bereiche, die noch nicht ausgegliedert oder verkauft worden waren, und befasst sich heute vor allem mit Antriebstechnik.

Schon um 1900 beschäftigte sich Johann Puch nicht nur mit Fahrrädern, sondern auch mit motorisierten Fahrzeugen. Er baute einen Motor in ein dreirädriges Fahrrad ein und fertigte damit den Prototypen eines Motorrads. Im gleichen Jahr entwickelte er auch die legendäre Puch Voiturette, sein erstes Automobil, das ab 1906 dann in Kleinserien gefertigt wurde. Weitere ein- und zweispurige Fahrzeuge folgten, die Puchwerke wurden schließlich zu einem wichtigen Lieferanten für die österreichischungarische Armee während des Ersten Weltkriegs. Viele automobile oder zweirädrige Klassiker aus dem Hause Puch entstanden erst lange nach Johann Puchs Tod, darunter der heute noch legendäre Puch 500, der Haflinger oder das Puch Maxi, das letzte Puch-Mofa, das von 1965 bis 1995 erzeugt wurde.

Der Alpenwagen XII wird auch oft als „kleiner Alpenwagen“ bezeichnet, im Gegensatz zum „großen“ Alpenwagen VIII. Dieser war eigentlich für die Österreichische Alpenfahrt konstruiert worden – daher auch der Name Alpenwagen –, wurde aber während des Krieges vor allem als Sanitätskraftwagen eingesetzt. Der „große“ Alpenwagen wurde von 1913 bis 1922 gebaut und hatte einen 3,5 Liter-Vierzylinder-Motor mit 38 PS.

Rund 1.850 Stück davon wurden erzeugt. Mit Kriegsende erlebte die Automobilproduktion bei Puch einen kurzfristigen Einbruch, konnte sich aber durch die aufkommende Nachfrage für zivile Fahrzeuge wieder erholen. Der „kleine“ Alpenwagen XII war mit einem Vierzylinder-Reihenmotor mit 22 PS und 1.488 Kubikzentimeter Hubraum ausgestattet, hatte also etwa die halbe Leistung des Alpenwagens VIII. Produziert wurde er nur von 1919 bis 1920 mit einer Stückzahl von 300 Fahrzeugen, nur wenige Fahrzeuge sind heute noch erhalten. Das macht den Alpenwagen XII daher zu einer ganz besonderen Rarität.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 20.5.2017
Markengröße: 42 x 34,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Wolfgang Buchta
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3344
 
Brigitte Am: 10.04.2017 07:11:00 Gelesen: 802927# 533 @  
Sondermarke „175 Jahre Wiener Philharmoniker“

Die Wiener Musikkultur und natürlich ganz besonders das traditionelle Neujahrskonzert sind heute untrennbar mit dem wohl berühmtesten Orchester der Stadt, den Wiener Philharmonikern, verbunden. Zum 175-jährigen Bestehen gratuliert die Österreichische Post mit einer Sondermarke, die die Wiener Philharmoniker beim Sommernachtskonzert vor dem Schloss Schönbrunn zeigt.

Die Komponisten Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven als Protagonisten der „Wiener Klassik“ machten Wien in der Zeit von 1770 bis etwa 1830 zu einem Mittelpunkt der klassischen Musikwelt. Und dennoch hatte die Stadt kein festes Konzertorchester aus Berufsmusikern – für jede Aufführung wurde ein eigenes Ensemble zusammengestellt. Nur in den Theatern gab es eigene Orchester. 1841 wurde Otto Nicolai (1810–1849) Kapellmeister am Kärntnertortheater. Am 28. März 1842 dirigierte er im Großen Redoutensaal ein „Großes Concert“.

„Sämmtliches Orchester-Personal des k.k. Hof-Operntheaters“ – der heutigen Wiener Staatsoper – wurde damit zur „Philharmonischen Academie“, wie die Wiener Philharmoniker ursprünglich hießen. Bis heute gelten die damals festgelegten – und hart erkämpften – Prinzipien, dass nur ein im Orchester der Wiener Staatsoper engagierter Künstler Mitglied der Wiener Philharmoniker werden kann, dass die Mitglieder alle Entscheidungen eigenverantwortlich auf demokratischem Wege treffen und dass die Verwaltung durch einen gewählten Ausschuss erfolgt.

Nach Nicolais Abgang dauerte es bis 1860, dass erstmals „Philharmonische Abonnementkonzerte“ im Kärntnertortheater stattfanden, die bis heute die künstlerische, organisatorische und finanzielle Basis des Orchesters bilden. 1870/71 wurde der Goldene Saal des Musikvereinsgebäudes zur Heimat der Wiener Philharmoniker, der durch seine akustischen Qualitäten bis heute zum Ruhm des Orchesters beiträgt.

Unter dem Dirigenten Hans Richter in der Zeit von 1875 bis 1898 erlebten die Wiener Philharmoniker ihre „Goldene Ära“ – Werke von Brahms, Bruckner und Tschaikowsky wurden uraufgeführt; Komponisten wie Wagner, Liszt oder Verdi traten als Gastdirigenten oder Solisten auf. Richters Nachfolger als Abonnementdirektor war Gustav Mahler. Unter seiner Leitung trat das Orchester erstmals im Ausland bei der Pariser Weltausstellung auf. 1922 erfolgte der erste Auftritt in Südamerika.

Heute sind die Wiener Philharmoniker Botschafter der Musik, die die Gedanken von Frieden, Humanität und Versöhnung in alle Welt hinaustragen. Weltweite Konzertreisen und Konzertzyklen, die Teilnahme an den Salzburger Festspielen und anderen bedeutenden Festivals und natürlich das traditionelle Neujahrskonzert machen dieses Orchester zu einem der wichtigsten Kulturträger unseres Landes. Jeder Dirigent fühlt sich geehrt, an das Pult des berühmten Orchesters treten zu können. Das Motto aus Ludwig van Beethovens „Missa solemnis“ prägt noch heute das Wirken der Wiener Philharmoniker: „Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen“.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 25.5.2017
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Robert Höfler
Foto: Richard Schuster / Wiener Philharmoniker
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3345
 
Brigitte Am: 13.04.2017 07:03:00 Gelesen: 801800# 534 @  
Sondermarke „125 Jahre Stainzerbahn“
Serie „Eisenbahnen“

Mit einer Spurweite von 760 Millimetern, also der „Bosnischen Spur“, gehört die Stainzerbahn zu den schmalspurigen Lokalbahnen Österreichs. Seit 1892 fährt sie die rund 11,3 Kilometer lange Strecke zwischen Preding und Stainz in der Weststeiermark. Die Österreichische Post gratuliert zum runden Jubiläum mit einer Sondermarke, die den „Flascherlzug“ und im Hintergrund das malerische Schloss Stainz zeigt.

Am 26. November 1892 wurde die Stainzerbahn mit einer Streckenführung vom Bahnhof Preding-Wieselsdorf, wo es einen Anschluss an die Wieserbahn der Graz-Köflacher Bahn gibt, bis nach Stainz eröffnet. Bis 1922 wurde die Strecke von der Südbahngesellschaft betrieben, anschließend von den Steiermärkischen Landesbahnen. 1951 wurde der Personenverkehr schließlich eingestellt, und 1980, als die Konzession auslief, war auch der reguläre Güterverkehr zu Ende. Die Lokomotiven und Waggons wurden von anderen Strecken der Steiermärkischen Landesbahnen übernommen.

Eisenbahnfreunde hatten jedoch bereits 1971 einen nostalgischen Dampfbummelzug ins Leben gerufen, der so erfolgreich war, dass er schließlich zu einer dauerhaften Einrichtung wurde. Der sogenannte Stainzer Flascherlzug wird heute als Touristenbahn von der Gemeinde Stainz betrieben. Auch das Gebäude des Bahnhofs Stainz und viele Schienen stammen noch aus der Gründerzeit der Stainzerbahn. Der Name Flascherlzug stammt aus der Zeit um 1920, als in Rachling bei Stainz ein Wunderheiler namens Johann Reinbacher, auch „Höllerhansl“ genannt, praktizierte.

Seine Patienten reisten meist mit der Stainzerbahn an – eine beschwerliche Reise, da sein Haus noch gute acht Kilometer vom Bahnhof entfernt war. Im Gepäck hatten sie ein Fläschchen mit Urin, denn angeblich konnte der Höllerhansl anhand dessen die Leiden seiner Patienten diagnostizieren und sie dann entsprechend mit Kräutertees behandeln. Den anreisenden Patienten verdankte die Bahn nun ihren Namen als Flascherlzug, während sie auf der Fahrt zurück nach Preding-Wieselsdorf in Anspielung auf die von Reinbacher verschriebenen Kräutertees gerne als „Tee-Zug“ bezeichnet wurde. Ein Lied von Friedrich Moser aus dem Jahr 1922 erinnert an den überaus erfolgreichen Wunderdoktor, von dem nicht zuletzt auch die Gemeinde Stainz profitierte.

Beim Stainzer Flascherlzug werden heute eine Dampflokomotive sowie als Reserve eine Diesellok eingesetzt. Die markanten bunten Personenwaggons spiegeln die Geschichte der Bahn wider: Der grüne Waggon heißt Höllerhansl, der rote Bergliesl (nach einer für Höllerhansl tätigen Kräutersammlerin) und der gelbe Kräuterwagerl.

Weniger historisch denn kulinarisch ist die Bezeichnung des blauen Buffetwagens, der anschaulich „Schilcherschaukel“ genannt wird. Bei Bedarf kommen auch weitere Wagen zum Einsatz. Neben der nostalgischen Fahrt mit dem bunten Dampfzug gibt es auch Musik, deftige steirische Schmankerl und natürlich den namensgebenden Schilcher im Zug zu genießen. Insgesamt dauert eine solche Erlebnisfahrt rund zwei Stunden – ein Angebot, das jährlich rund 20.000 begeisterte Bahnfreunde in die Region lockt.





Nennwert: EUR 1,25
Ausgabetag: 28.5.2017
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3346
 
Brigitte Am: 30.05.2017 14:34:45 Gelesen: 784917# 535 @  
Sondermarke „Herbert Boeckl“
Serie „Moderne Kunst in Österreich“

Einem der wichtigsten Vertreter der österreichischen Moderne widmet die Österreichische Post eine Sondermarke aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“: Herbert Boeckls Ölgemälde „Liegender Frauenakt (Weißer Akt)“ aus dem Jahr 1919 gilt als eines seiner Hauptwerke und ist im Leopold Museum in Wien zu sehen.

Herbert Boeckl wurde am 3. Juni 1894 in Klagenfurt geboren und interessierte sich schon früh für die Malerei. Als er mit 18 Jahren nicht an der Akademie der bildenden Künste in Wien aufgenommen wurde, begann er ein Architekturstudium, die Malerei gab er jedoch nicht auf. Dabei lernte er Adolf Loos kennen und knüpfte Kontakte zu anderen Künstlern wie Egon Schiele, Carl Moll und Oskar Kokoschka. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gab er sein Studium auf und eröffnete ein Künstleratelier in Klagenfurt. 1919 heiratete er Maria Plahna; sie stand für viele seiner Akte Modell, unter anderem auch für den „Liegenden Frauenakt“. Da Boeckl in Klagenfurt wenig Anerkennung fand, zog er nach Wien, kehrte aber immer wieder nach Kärnten zurück. Nach mehreren Auslandsaufenthalten konnte er 1927 in der Wiener Secession seine erste Ausstellung präsentieren und einige Bilder an die Österreichische Galerie verkaufen. 1935 erhielt er eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien, zu deren Rektor er später auch bestellt wurde. 1952 begann er mit einem monumentalen Freskenzyklus in der Engelkapelle der Abtei Seckau, die die Apokalypse zeigt. Acht Jahre arbeitete er daran und schuf damit eines der wichtigsten sakralen Kunstwerke des 20. Jahrhunderts. Herbert Boeckl verstarb am 20. Jänner 1966 und ist in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof bestattet. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie etwa den Großen Österreichischen Staatspreis, den Guggenheim-Preis, das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst und den Ehrenring der Stadt Wien.

Herbert Boeckl war künstlerisch seiner Zeit stets voraus. Seine frühen Werke waren von einem kraftvollen expressionistischen Stil geprägt. Farbe war eines seiner wichtigsten Ausdrucksmittel. Er verwendete wenige, aber kräftige Farben, die dick aufgetragen wurden und so fast plastisch wirken. Sein Stil veränderte sich im Laufe seines Schaffens mehrmals und zeigte in seinen späten Phasen auch seine Beschäftigung mit der internationalen abstrakten Malerei. Neben Ölgemälden fertigte er auch zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle an. Seine bevorzugten Themen waren anfangs vor allem Porträts und Akte, später auch Stillleben, Landschaften und anatomische Studien. Der „Liegende Frauenakt“ zeigt in einem angedeuteten schwarzen Umriss die Gestalt einer Frau, eine Trennung zwischen ihr und dem Hintergrundraum ist dabei kaum zu erkennen.

Nach dem Tod Gustav Klimts, Egon Schieles, Otto Wagners und Koloman Mosers im Jahr 1918 galt Herbert Boeckl als der Hauptvertreter der Moderne in Österreich und prägte die heimische Kunst des 20. Jahrhunderts ganz entscheidend.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 7.6.2017
Markengröße: 42 x 35 mm
Entwurf: Herbert Boeckl
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3347
 
Brigitte Am: 01.06.2017 07:08:00 Gelesen: 784347# 536 @  
Sondermarke „Walter Vopava“
Serie „Zeitgenössische Kunst in Österreich“

Einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Abstraktion in Österreich ist der Wiener Maler Walter Vopava. Die Österreichische Post widmet ihm eine Sondermarke, die eines seiner für ihn ganz charakteristischen Werke zeigt.

Walter Vopava wurde 1948 in Wien geboren. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste bei Professor Maximilian Melcher, der auch bekannte Künstler wie Peter Pongratz und Hubert Schmalix zu seinen Schülern zählte. Walter Vopava lebt und arbeitet in Wien, Berlin und Niederösterreich. 1999 wurde er mit dem Preis der Stadt Wien und dem Würdigungspreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet, 2011 erhielt er den Österreichischen Kunstpreis für Bildende Kunst. Er ist Mitglied der Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession sowie der Künstlervereinigung MAERZ in Linz. Seine Werke waren bzw. sind in zahlreichen Galerien und Ausstellungen zu sehen, etwa in der Kunsthalle Krems (2002 und 2011), im Essl Museum (2004) oder im 21er Haus (2014).

Während die Bilder Walter Vopavas in den 1980ern noch figurative Bezüge aufwiesen, entwickelte er im Verlauf der 1990er-Jahre in der Auseinandersetzung mit Licht, Farbe und Atmosphäre das Gemälde als Farbraum. Schwere dunkle Farbfelder werden in Beziehung zu hell leuchtenden Farbflächen unterschiedlicher Couleurs gesetzt. Das Ergebnis sind meditative Tiefenräume, die dem Betrachter ein geheimnisvolles „Dahinter“ suggerieren. Walter Vopava geht in seiner Arbeitsweise nicht von einer Idee aus, die illustriert wird, sondern diese entsteht umgekehrt erst während des Malens. Dennoch entzieht sich die Malerei des Künstlers der Beliebigkeit, da sie sich zunächst an einem bestimmten System orientiert, das niemals als absolut gelten kann.

Walter Vopavas Einstellung zur Malerei ist entschieden puristisch. Mit elementaren Mitteln wird das Substanzielle der Malerei erforscht, jeglicher Vorwand beiseite geräumt. Abstraktion ist für ihn nicht unbedingt ein Stil, sondern die Möglichkeit, sich auf das Essenzielle in der Malerei zu konzentrieren, losgelöst vom Vorwand des Inhaltlichen und Figurativen. Malerische Balkenstrukturen schweben im Raum und verzahnen sich; manchmal driften sie ab, sind lediglich an den äußersten Grenzen des Bildes sichtbar. Eine deutliche Aufhellung tritt hierbei ein, das Dunkle weicht dem Hellen. Die Lichtkonstante wird manchmal dermaßen gesteigert, dass ein gleißendes Weiß in den Vordergrund drängt. Andernorts verdichten sich die dunklen Zonen zu schweren massiven Farbflächen. Nuancierte Farbtöne in Grün akzentuieren den Schwarz-Weiß-Kontrast des monumentalen Farbfeldes. (Florian Steininger)

Das auf der Sondermarke abgebildete Motiv ist ein Werk Vopavas ohne Titel aus dem Jahr 2007, Acryl auf Leinwand in der Größe 280 mal 200 Zentimeter, das sich beim Künstler befindet.





Nennwert: EUR 1,25
Ausgabetag: 1.7.2017
Markengröße: 34,5 x 50 mm
Entwurf: Walter Vopava
Grafik: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck / offset printing
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3348
 
Brigitte Am: 03.06.2017 07:01:00 Gelesen: 783553# 537 @  
Sondermarke „Christoph Waltz“
Serie „Österreicher in Hollywood“

„Wir sind Oscar!“ hieß es 2010 hierzulande begeistert, als Christoph Waltz, heute zweifellos einer der bekanntesten und erfolgreichsten „Österreicher in Hollywood“, erstmals die begehrte goldene Statuette erhielt. Die Österreichische Post ehrt ihn nun mit einer Sondermarke aus der gleichnamigen Serie. Am 4. Oktober 1956 wurde Christoph Waltz in Wien geboren und wuchs dort auch auf. Seine Eltern waren Kostüm- und Bühnenbildner, seine Großmutter Schauspielerin.

Weil sein Vater Deutscher war, erhielt auch Christoph die deutsche Staatsbürgerschaft, im Zuge seines Erfolgs wurde ihm 2010 auch die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Waltz studierte schließlich Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar und am Lee Strasberg Theatre Institute in New York. Ab dem Ende der 1970er-Jahre wirkte er in zahllosen deutschsprachigen und auch internationalen Theater- und Fernsehproduktionen mit, unter anderem auch in der letzten Folge, in der Siegfried Lowitz den „Alten“ spielte – Waltz war derjenige, der auf den Kommissar schoss. 1996 verkörperte er Roy Black in der Verfilmung der Biografie des Sängers und erhielt dafür den Bayerischen Fernsehpreis. Im Jahr 2000 führte Waltz erstmals selbst Regie bei dem Streifen „Wenn man sich traut“.

Der große Durchbruch im Film-Mekka Hollywood gelang ihm im Alter von über 50 Jahren als SS-Oberst Hans Landa mit dem Film „Inglorious Basterds“ von Quentin Tarantino, für den er 2010 den Oscar als bester Nebendarsteller erhielt – übrigens als erster deutschsprachiger Schauspieler nach Maximilian Schell 1962. Nur drei Jahre später konnte er für seinen nächsten Tarantino-Film „Django Unchained“ seinen zweiten Academy Award einheimsen. Für beide Filme wurde er auch mit dem Golden Globe, dem SAG-Award und dem BAFTA-Award und zahlreichen anderen Filmpreisen ausgezeichnet, 2011 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Seit diesen Filmen gehört Christoph Waltz zu den ganz Großen in Hollywood, unter anderem verkörperte er auch den Bösewicht in der James-Bond-Saga „Spectre“ (2015) oder Kardinal Richelieu in der Verfilmung der Drei Musketiere von 2011. Bis heute ist Waltz auch der einzige Schauspieler, der einen Oscar für eine Rolle in einem Tarantino-Film erhielt.

Christoph Waltz spricht fließend Deutsch, Englisch und Französisch – das und sein leichter österreichischer Akzent prädestiniert ihn für Rollen, die nicht Englisch als Muttersprache haben. Sowohl in seiner Rolle in „Inglorious Basterds“ als auch in jener in „Django Unchained“ spricht er auch Deutsch. Seine Filmcharaktere sind oft ambivalent, eitel und vielschichtig, aber charmant und gebildet, auch sein komödiantisches Talent konnte er unter Beweis stellen.

2014 erhielt er in Hollywood einen Stern auf dem berühmten „Walk of Fame“. Auch bei amerikanischen Talk-Shows ist er gern gesehener Gast. Christoph Waltz hatte übrigens den gleichen Stiefvater wie Michael Haneke, ein anderer berühmter Österreicher in Hollywood.



Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 12.7.2017
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 405.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3349
 
Brigitte Am: 05.06.2017 07:03:00 Gelesen: 782812# 538 @  
Sondermarke „Pfarrkirche St. Andrä - Passion 16 - Christus und ungläubiger Thomas“
Serie “Sakrale Kunst in Österreich”

Die römisch-katholische Pfarrkirche nahe des Ortes Thörl-Maglern in Kärnten ist dem heiligen Andreas geweiht. Berühmt ist sie für ihre Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die vom Kärntner Maler Thomas von Villach stammen. Die Sondermarke der Österreichischen Post aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ zeigt das Motiv des ungläubigen Thomas mit Christus.

Schon im 12. Jahrhundert gab es eine Kapelle in Thörl-Maglern. Die heutige Kirche wurde 1489 geweiht. Der massive Bau im spätgotischen Stil weist noch einige Bauteile aus romanischer Zeit auf. Beeindruckend sind neben dem Kreuzrippengewölbe vor allem die detailreichen Fresken, die Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt und 1939/40 restauriert wurden. Geschaffen wurden die Szenen von Thomas von Villach, einem spätgotischer Maler von Fresken und Tafelbildern aus Thörl. Er war etwa ab 1455 in Villach tätig und ist ein bedeutender Vertreter der Villacher Schule.

Seine Werke zeigen Einflüsse der italienischen und später auch der niederländischen Malerei seiner Zeit und zeichnen sich durch ihren Detailreichtum und ihre feine Linienführung aus. Auch das „Landplagenbild“ an der Außenseite des Grazer Doms sowie die Fresken im Stift Sankt Paul und einige weitere Tafelbilder in Kärnten werden ihm zugeschrieben. Gegen Ende seines Lebens war Thomas Stadtrichter von Villach.

Die Fresken im Chor der Pfarrkirche Thörl-Maglern, der Heimat des Malers, entstanden vermutlich in der Zeit zwischen 1470 und 1489. Über der Sakramentsnische ist ein turmartiges Sakramentshaus gemalt, das Christus, Maria und Johannes sowie Szenen vor allem aus dem Alten Testament zeigt. Auf einem Triumphbogen ist das Jüngste Gericht dargestellt. Imposant ist das sogenannte Lebende Kreuz, das den gekreuzigten Christus zeigt. Von den vier Enden des Kreuzes geht je ein Arm ab. Der untere Arm zerschlägt mit einem Hammer das Höllentor, der obere öffnet mit einem Schlüssel das Himmelstor. Der rechte und linke Arm an den Kreuzenden zeigt Szenen mit den allegorischen Figuren Ecclesia und Synagoga. Um das Lebende Kreuz herum ist ein Passionszyklus abgebildet, aus diesem stammt auch das Markenmotiv, das Bildnis des ungläubigen Thomas. Thomas war einer der zwölf Apostel, die Jesus begleiteten. Er wird im Johannesevangelium im Neuen Testament als Zweifler dargestellt, weil er nicht an die Auferstehung Jesu glaubte, bis er dessen Wundmale sah und seine Hand darauf legen konnte. Jesus sagte darauf zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ (Joh 20,24–29)

Neben den kunsthistorisch bedeutenden Fresken ist in der Pfarrkirche von Thörl-Maglern vor dem Triumphbogen auch eine geschnitzte Rosenkranzmadonna aus dem 17. Jahrhundert zu sehen. Der Hochaltar von 1613 beherbergt eine Statue des heiligen Andreas. Die barocke Holzempore ist mit einer neugotischen Orgel ausgestattet.



Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 14.7.2017
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3350
 
Brigitte Am: 07.06.2017 07:07:00 Gelesen: 782083# 539 @  
Sondermarkenblock „150 Jahre Brennerbahn“
Serie „Eisenbahnen“

Eine der wichtigsten Verbindungen von Deutschland über Österreich nach Italien ist die Eisenbahnstrecke über den Brenner, die normalspurige Brennerbahn. Anlässlich des 150. Jubiläums ihrer Eröffnung im August 1867 widmet ihr die Österreichische Post eine Sondermarke aus der Serie „Eisenbahnen“.

Jene Teilstrecke der Eisenbahnverbindung von München nach Verona, die von Innsbruck über den Brennerpass bis nach Bozen verläuft, wird Brennerbahn genannt, auf Italienisch Ferrovia del Brennero. Sie stellt den Zusammenschluss zwischen der 1858 eröffneten k. k. Nordtiroler Bahn (Kufstein–Innsbruck) und der 1859 in Betrieb gegangenen k. k. Südtiroler Bahn (Verona–Bozen) dar. Die Strecke von Innsbruck nach Bozen ist rund 125 Kilometer lang. Die höchste Steigung beträgt 25 Promille, die höchste erreichbare Geschwindigkeit eines Zuges beträgt auf Nordtiroler Seite 100 km/h, in Südtirol etwas mehr.

Geplant und errichtet wurde die Brennerbahn unter der Leitung von Ingenieur Carl von Etzel von der k. k. priv. Südbahngesellschaft. Im Unterschied zur kurz zuvor eröffneten Semmeringbahn wurden aus Kostengründen möglichst wenige Tunnels und Brücken gebaut und stattdessen die steilen Talstufen bei St. Jodok und Gossensass durch Kehrtunnels überwunden. Ebenfalls kostengünstiger war es, bei Matrei und Gossensass die Strecke in das Flussbett (Sill bzw. Eisack) zu legen und für das jeweilige Gewässer einen Tunnel anzulegen. Der Bahnhof am Brennerpass auf 1.371 Meter Seehöhe, der höchste Punkt der Brennerbahn, ist heute der Grenzbahnhof zwischen Österreich und Südtirol, wobei der größte Teil zur Südtiroler Gemeinde Brenner gehört. Dort muss aufgrund der unterschiedlichen Stromsysteme der österreichischen (Wechselstrom) und der italienischen Bahn (Gleichstrom) die Lokomotive gewechselt werden. Heutige moderne E-Loks können allerdings mehrere Stromsysteme benützen und müssen nicht mehr wechseln. Historische Bedeutung erlangte der Bahnhof Brenner im Zweiten Weltkrieg, als Adolf Hitler und Benito Mussolini dort mehrmals zu politischen Gesprächen zusammentrafen.

Seit einigen Jahren ist der Bau des 55 Kilometer langen Brenner-Basistunnels im Gang, der den Güterverkehr von der heutigen Strecke abziehen und die gesamte Verbindung im Rahmen des Systems der Transeuropäischen Netze (TEN-T) beschleunigen wird. Bereits seit 1994 benützen Güterzüge die Umfahrung Innsbruck mit dem fast 13 Kilometer langen Inntaltunnel, um die Lärmbelastung im Unterinntal zu verringern. Bei der Realisierung des Brenner-Basistunnels werden diese Umfahrung sowie die Hochgeschwindigkeitsstrecke im Unterinntal miteinbezogen und machen damit die Eisenbahnachse Skandinavien-Mittelmeer (SCAN-MED) deutlich schneller. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Der bereits jetzt beträchtliche Güterverkehr auf der Brennerachse wird zu einem großen Teil von privaten Eisenbahnunternehmen durchgeführt.

Das Briefmarkensujet zeigt einen typischen Personenzug der 1980er-Jahre mit einer E-Lok der Reihe 1020 der ÖBB im verschneiten Bahnhof Gries. Das Gebiet des Brennerpasses auf österreichischer Seite gehört zur Gemeinde Gries am Brenner.



Nennwert: EUR 1,75
Ausgabetag: 15.7.2017
Markengröße: 42 x 33,35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck Offset-Stich
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3351
 
Brigitte Am: 09.06.2017 07:11:00 Gelesen: 781414# 540 @  
Sondermarkenblock „Eiche“

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Österreichischen Bundesforste, die im Jahr 1997 aus dem Staatshaushalt ausgegliedert und als Aktiengesellschaft neu gegründet wurden, bietet die Österreichische Post eine ganz besondere Rarität für Briefmarkenfreunde: Eine Briefmarke in Form einer Eiche aus echtem Eichenholz.

Eichen (lat. Quercus) sind an ihren charakteristisch gelappten Blättern und an ihren Früchten auch für Laien recht gut erkennbar. In Österreich sind vor allem die Stiel- und die Traubeneiche heimisch. In den östlichen Gebieten unseres Landes sind Eichen weit verbreitet und spielen auch eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Sie können eine Höhe von bis zu 40 Metern sowie ein Alter von rund 1.000 Jahren erreichen.

Eichenholz ist eine der wertvollsten heimischen Furnierholzarten. Auch für Parkett, Türen, Fensterrahmen, Treppen und Möbel wird Eichenholz verwendet. Besondere Bedeutung hat die Eiche bei der Erzeugung von Holzfässern für hochwertige Weine im Barriqueausbau. Eicheln, die Früchte der Eichen, enthalten sehr viel Stärke und sind ein wichtiges Nahrungsmittel für Wildtiere. Die Eichenrinde findet auch in der Medizin Verwendung.

Die Eiche hat ein hartes, gleichmäßig gewachsenes und dichtes Holz – Eigenschaften, die ideal für die Erzeugung hochwertiger Furniere sind, denn das Holz bricht dadurch nicht so leicht. Diese hohe Widerstandskraft und die gute Bearbeitungsfähigkeit sowie die gleichmäßige Struktur und Farbe des Holzes machen die Eiche zu einer beliebten und trendigen Holzart in der Möbelerzeugung.

Alle Eichenbriefmarken wurden aus dünnen Furnierblättern aus Eichenrundholz gefertigt. Dafür wurde ein einzelner Baumstamm verwendet, der aus dem Revier der Österreichischen Bundesforste in Breitenfurt im Wienerwald stammte. Die stattliche Eiche war etwa 210 Jahre alt, 30 Meter hoch und hatte einen Brusthöhendurchmesser von 75 Zentimetern. Sie wurde speziell für die Produktion der Briefmarken geerntet.

Auch alle weiteren Produktionsschritte der ersten österreichischen Holzbriefmarke wurden von heimischen Unternehmen durchgeführt. Das Eichenrundholz wurde von dem in Wien ansässigen Unternehmen rausgebrannt in Kooperation mit Partnerfirmen aufwendig verarbeitet. rausgebrannt hat sich auf die Umsetzung ungewöhnlicher Ideen spezialisiert und mittels modernster Lasertechniken bereits kreative Designs in unterschiedlichsten Materialien realisiert. Die Herstellung der Holzmarken war ein technisch herausforderndes Unterfangen – Holz ist ein lebendiges Material, das „arbeitet“ und sich auch je nach Luftfeuchtigkeit verändert. Die kurze Trockenzeit des Holzes brachte die Gefahr von Rissen und Verformungen mit sich, und die durch die natürliche Holzmaserung nicht ganz ebene Furnierfläche machte den vollflächigen Druck schwierig. Mittels Lasercut und Laserbranding wurde die Baumform aus dem Eichenfurnier gestanzt. Dafür wurde ein eigens entwickeltes Verfahren angewendet, um schöne und saubere Schnittkanten zu erreichen. Jede Eichenmarke ist somit ein individuelles Einzelstück in der Form einer Eiche und mit der besonderen Haptik des nachwachsenden Rohstoffes Holz.



Nennwert: EUR 6,90
Ausgabetag: 28.7.2017
Blockgröße: 45 x 50 x 0,6 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Produktion: rausgebrannt e.U. / Siebdruck, Lasercut, Laserbranding
Auflage: 130.000 Blocks
MiNr. 3352
 
Brigitte Am: 05.07.2017 14:33:12 Gelesen: 773297# 541 @  
Sondermarkenblock „Einspänniger Landpostwagen“
Serie „Historische Postfahrzeuge“

Aus der Serie „Historische Postfahrzeuge“ wird diesmal ein einspänniger Landpostwagen präsentiert, wie er zur Zustellung der Briefpost auf dem Lande in Verwendung war. Das Markensujet basiert auf einer Lithographie von A. Fachini.

Der Markenblock zeigt einen kleinen, recht simpel gebauten zweiachsigen Wagen mit vier Rädern und ohne Dach, der von einem einzelnen Pferd gezogen wird. Der Postillion sitzt auf seiner Bank, vor ihm liegt das sogenannte „Felleisen“ (vom französischen Wort „valise“), ein lederner Reisesack, der im Fahrpostdienst als Behältnis zur Aufnahme der Sendungen verwendet wurde. Dazu wird im „Unterricht über den Postbeförderungsdienst auf Straßen“ von 1884 Folgendes angeordnet: „… Die zur Beförderung der Briefpost und Stafetten bestimmten Wagen sollen von der leichtesten landesüblichen Bauart, jedoch so eingerichtet sein, daß in denselben die Felleisen gehörig verwahrt, und vor Verlust oder Beschädigung möglichst gesichert seien, weshalb dieselben entweder nach Art der Cariolwagen gebaut, oder die offenen mindestens mit einer Drahtkette zur Befestigung des Felleisens und einer vor Nässe schützenden Decke versehen sein müssen. … Die Briefpostfelleisen müssen im Inneren des Wagens so verwahrt werden, dass sie vor Nässe und Reibung geschützt und auch vor Verlust gesichert sind und müssen daher im offenen Wagen so untergebracht sein, daß sie der Postillon stets im Auge behält. Niemals darf ein Felleisen außerhalb des Wagens, das ist am Vorder- oder Hintertheile, aufgepackt werden.“ Bei Briefpost bis zu einem Gewicht von 110 Kilogramm hatte die Beförderung mit einem Pferd zu geschehen – der Postillion wurde dabei in das Ladungsgewicht natürlich nicht eingerechnet.

Bekleidet ist der Postwagenfahrer mit einer Uniform, die es seit 1838 für die Postillione gab. Er trägt die „Galamontur“: eine rote Jacke, helle Hosen aus Leder, schwarze Stiefel und einen schwarzen Zweispitz. Über seine Schulter ist mit einer Kordel das Posthorn geschlungen. Es gab auch eine einfachere Uniform, die für den alltäglichen Dienst bestimmt war, sie war aus schwarzgrauem Tuch mit roten Aufschlägen und Silberborten gefertigt, dazu trug man lederverstärkte Hosen. Auf dem Markensujet ist erkennbar, dass der Postillion eine Pfeife im Mund hat – dazu gab es allerdings strenge Vorschriften. So durfte etwa in Anwesenheit von Fahrgästen nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der Reisenden geraucht werden.

Auf dem Markenblock ist die Unebenheit des Fahrweges recht gut zu erkennen. Eine Fahrt mit einem solch einfachen Postwagen war daher wohl eine eher holprige Angelegenheit und mit einem einzelnen Pferd sicherlich auch nicht allzu schnell.



Nennwert: EUR 2,10
Ausgabetag: 24.8.2017
Markengröße: 52 x 40 mm
Blockgröße: 100 x 60 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit einer Marke
MiNr. 3353 (Block 96)
 
Brigitte Am: 05.07.2017 14:33:28 Gelesen: 773296# 542 @  
Sondermarkenblock „Freimarken 1867“
Serie „Klassikausgabe“

Das Jahr 1867 war ein großer Einschnitt in der Geschichte der Habsburgermonarchie. Der Österreichisch-Ungarische Ausgleich machte aus dem Kaisertum Österreich die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, und das hatte naturgemäß auch Auswirkungen auf das Postwesen. Die Freimarkenausgabe 1867 trägt diesem Umstand Rechnung.

Ungarn war nun im Rahmen der verfassungsrechtlichen Realunion ein selbstständiger, gleichberechtigter Staat, das gemeinsame Staatsoberhaupt Franz Joseph I. herrschte als Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn. Ab 1. Mai 1867 gab es somit auch eine selbstständige ungarische Postverwaltung. Die Freimarkenausgabe 1867 ist aber dennoch eine „bildgleiche Ausgabe“, die in beiden Postverwaltungen Verwendung fand. Die Währungsbezeichnung „Kr.“ für Kreuzer bzw. Krajczar war für beide Länder passend. Diese Freimarkenserie wurde am 1. Juni 1867 mit den Werten von 2, 3, 5, 10 und 15 „Kr.“ für Ungarn (zu dem auch Siebenbürgen gehörte) ausgegeben. Im österreichischen Kaiserreich war sie erst nach dem Aufbrauchen der vorangegangenen Briefmarkenserien erhältlich. Die Nominalwerte von 25 und 50 Kr. wurden am 1. September 1867 ausgegeben. Gültig waren die Marken in Ungarn („Transleithanien“) bis 31. Juli 1871, im österreichischen „Cisleithanien“ bis 31. Oktober 1884. Die Freimarken 1867 zeigen wiederum wie in der Ausgabe von 1860 den Kopf des Kaisers nach rechts gewendet, allerdings nun mit deutlich erkennbaren Gesichtszügen.

Das Bildnis des Kaiserkopfes ist von einem Perlenkreis eingerahmt, um diesen herum sind geschwungene Ornamente dargestellt. Der Nominalwert steht unterhalb des Bildmotivs. Das Design der 50-Kreuzer-Marke ist deutlich anders als das der anderen Werte.

Gedruckt wurden die Freimarken auf Schalterbögen zu je 100 Stück bzw. zu 80 Stück bei der 50-Kreuzer-Marke, beide Schalterbögen waren mit einem Wasserzeichen versehen. Man unterscheidet dabei den „groben“ und den „feinen Druck“: Bis Ende 1874 wurde relativ dickes, raues Papier verwendet, die grobe Charakteristik entstand beim Druck durch die Verwendung einer Textilunterlage auf der Gegenwalze. Ab 1874 wurde ein dünneres und glatteres Papier eingesetzt. Bei den 5-Kreuzer-Werten werden außerdem zwei Typen unterschieden: Die Type II entstand ab 1872 durch die Verwendung eines neuen Urstöckels. Innerhalb der Typen I und II unterscheidet man nochmals genauer nach unterschiedlichen Druckdetails in Variante a und b. Freimarken im „feinen Druck“ und in der Type II gibt es somit nur in den österreichischen Ausgaben, da die ungarischen nur bis 1871 in Umlauf waren. Exemplare der Freimarken 1867, die im ungarischen Gebiet verwendet wurden, sind bei Sammlern aufgrund der recht kurzen Gültigkeitszeit besonders beliebt. Zudem gibt es bei den Freimarken 1867 im feinen Druck sehr viele Zähnungsvarianten.

Der aktuelle Markenblock aus der Serie „Klassikausgaben“, eine Gemeinschaftsausgabe mit Ungarn, zeigt eine braune Freimarke zu 50 Kreuzern sowie eine 5-Kreuzer-Marke Type I im groben Druck in einem rötlichen Farbton.



Nennwert: EUR 2,88
Ausgabetag: 25.8.2017
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 126.000 Blocks mit zwei Marken
MiNr. 3354 und 3355 (Block 97)
 
Brigitte Am: 07.08.2017 11:38:26 Gelesen: 762109# 543 @  
Sondermarke „Maria Kirchental“
Serie „Kirchen in Österreich“

Einer der beliebtesten Wallfahrtskirchen im Salzburgerland ist die Sondermarke aus der Serie „Kirchen in Österreich“ gewidmet: der Kirche Maria Kirchental „Zu unserer Lieben Frau Geburt“ in Sankt Martin bei Lofer. Seit mehr als 300 Jahren pilgern Gläubige zu diesem Wallfahrtsort, der im Jahr 2000 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Die Kirche wurde ab 1694 nach Plänen des bekannten Barockarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet und 1701 eingeweiht. Die Außenansicht wird von der zweigeschoßigen Ostfassade mit den beiden Türmen und deren kleinen Kuppeln geprägt. Zwischen den Türmen ist das Gnadenbild der Muttergottes mit dem Jesuskind abgebildet. Die Wallfahrtskirche wurde vor einigen Jahren umfangreichen Renovierungsarbeiten unterzogen, nach deren Abschluss 2001 bezeichnete Alterzbischof Eder sie als „Bergkristall unter den Wallfahrtsorten“. Der Innenraum der barocken Kirche beeindruckt durch seine Weiträumigkeit und Helligkeit. Der Hochaltar in seiner heutigen Form stammt aus der Zeit der ersten Kirchenrenovierung um 1858. Er ist aus marmoriertem Holz gefertigt.

Über dem Altartisch erhebt sich ein triumphbogenartiger Altaraufbau mit dem Gnadenbild. Dieses Gnadenbild zeigt das Jesuskind auf dem Arm seiner Mutter, in seiner linken Hand hält es einen kleinen Vogel, einen Stieglitz, auch Distelfink genannt. Mit dem Finger der rechten Hand zeigt das Kind auf den Vogel – der Distelfink gilt als Symbol des Opfertodes Jesu, die roten Federn auf seinem Kopf symbolisieren das vergossene Blut Christi.

Die Holzstatue von Maria und dem Kind wurde um 1400 von einem unbekannten Künstler geschaffen. Etwa um 1689 brachte der Bauer Rupert Schmuck die Statue in das abgelegene Hochtal, und schon bald kamen die ersten Pilger zu der kleinen Waldkapelle mit der Gnadenmutter. Bereits wenig später beschloss der damalige Fürsterzbischof Johannes Graf von Thun, dort eine Wallfahrtskirche erbauen zu lassen. Unter der Leitung des ortsansässigen Baumeisters Stefan Millinger wurde dann binnen weniger Jahre die Kirche errichtet, die auch gerne „Pinzgauer Dom“ genannt wird.

Maria Kirchental ist berühmt für die unzähligen Votivbilder, die dankbare Pilger gestiftet haben. Seit 2004 werden diese Täfelchen sowie zahlreiche Gaben aus Wachs, Holz, Silber oder Stein im Kirchentaler Wallfahrtsmuseum ausgestellt und so die mehr als 300-jährige Geschichte dieses Wallfahrtsortes dokumentiert. Neben der Kirche gehören noch das ehemalige Mesnerhaus sowie das ehemalige Pfarrhaus zum Ensemble. Im „Haus der Besinnung“ leben heute Missionarinnen Christi und Herz-Jesu-Missionare, die die Wallfahrtsseelsorge übernehmen sowie verschiedene Kurse und spirituelle Begleitung anbieten.

Viele Menschen kommen als Wallfahrer nach Maria Kirchental, das auf rund 900 Meter Seehöhe in einem Hochtal am Fuße der Loferer Steinberge gelegen ist. Aber auch Wanderer sind von der hier herrschenden Einheit von Natur und Kultur beeindruckt und genießen die Ruhe des abgelegenen Ortes.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 10.9.2017
Markengröße: 34,8 x 42 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3356
 

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