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Thema: Briefe deutscher Banken
Das Thema hat 690 Beiträge:
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Cantus Am: 21.04.2010 16:33:09 Gelesen: 668070# 1 @  
Hallo zusammen,

ich möchte hier mal ein ganz neues Thema gründen. Nach der Liste der bisher im Forum aufzufindenden Motivgebiete hat sich bisher niemand damit beschäftigt, da es aber eine fast unüberschaubare Vielzahl von Banken und Sparkassen in Deutschland gibt, haben vielleicht eine ganze Reihe von Forum'lern derartige Belege in ihren Sammlungen oder Dublettenbeständen.

Richard könnte dieses Thema unter "Motiv Geld und Banken" einordnen, denn ich könnte mir durchaus auch noch andere Beiträge unter dieser Überschrift vorstellen.

Ich beginne heute mit einigen Briefen aus dem Deutschen Reich.



Hesse & Freisse, Bankgeschäft, Langensalza schickte am 8.11.1927 einen Wertbrief von Langensalza nach Berlin W 9. Das Porto von insgesamt 90 Pfennig wurde durch Mi. 390, 395(2) abgedeckt.



Die Sparkasse Lauffen a.N., Zweigstelle der Kreissparkasse Besigheim verschickte am 29.8.1935 unter dem Motto Hier sparst du sicher einen Fensterbrief. Das Porto von insgesamt 10 Pfennig wurde durch zwei Dienstmarken der Mi. 115 abgedeckt.



Die Braunschweigische Bank und Kreditanstalt A.-G. / Depositenkasse Brakel (Kreis Höxter) sandte am 13.7.1923 einen Brief von Brakel nach Berlin W 8. Das Porto zu 300 Mark wurde durch Mi. 221 abgedeckt.

Viele Grüße
Cantus
 
Christian Am: 22.04.2010 00:47:39 Gelesen: 668045# 2 @  
@ Cantus [#131]

obwohl ich mich emotional etwas sträube, muss man wohl auch diesen Beleg in die Kategorie "Post deutscher Banken" einordnen. Es handelt sich um einen Kontoauszug der "Banque de Strasbourg" vom 5. August 1892, frankiert mit einer 10 Pf Wertziffer und und Krone im Perlenoval, Ausgabe 1889, Michel Nr.47.





Herzliche Grüße

Christian
 
Lars Boettger Am: 22.04.2010 11:14:38 Gelesen: 668027# 3 @  
@ Christian [#132]

Bankhaus Donner 1872 in Hamburg an Warburg in Kopenhagen. Die Warburgs waren auch eine bekannte Hamburger Bankiersfamilie. M.W. existiert noch immer das Bankhaus M.M. Warburg, während S.G. Warburg vor Jahren von Credit Suisse übernommen worden.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
DL8AAM Am: 22.04.2010 16:09:09 Gelesen: 668004# 4 @  
@ Cantus [#131]

von Banken und Sparkassen in Deutschland ... haben vielleicht eine ganze Reihe von Forum'lern derartige Belege in ihren Sammlungen - klar doch. ;-)

Schönes Thema Cantus,

ich hoffe die beiden moderneren Exemplare passen hier aus rein? Es sind zwar deutsche Banken, aber deren Repräsentanzen bzw. Zweigstellen in Übersee. ;-)



Dresdner Bank AG, Repräsentanz ("Representative Office") in der VR China (Beijing) aus 1987



Dresdner Bank AG, Zweigstelle ("Branch") in Singapore (1988)

Passen solche "semideutschen" Beispiele hier auch in den Thread?

Habe noch etliche Belege von ausländischen Banken, aber dafür mache ich lieber doch ein separates Thema auf. ;-)

Gruß
Thomas
 
Cantus Am: 22.04.2010 21:46:36 Gelesen: 667977# 5 @  
Hallo zusammen,

natürlich passen auch alle die nach mir gezeigten Belege in dieses Thema, denn ich habe es ganz bewusst "Briefe deutscher Banken" genannt und nicht "Briefe von Banken in Deutschland". Ausländische Dependancen deutscher Banken lockern das Ganze auf, ebenso eine Mischung aus alten und neueren Belegen. Und an DL8AAM vielen Dank für die Eröffnung des Parallelthemas, auch da kann ich sicherlich das eine oder andere Stück zeigen.

Heute mache ich aber erst einmal mit alten deutschen Bankbriefen weiter, denn die Scans habe ich bereits vorbereitet.



Unter dem Titel Überweise mit roter Girokarte, denn sie spart Zeit und Geld schickte die Stadtbank - Stadtgirokasse - Schneeberg, Sa. am 23.1.1935 einen Brief an die Stadtgirokasse Neustädtel.



Am 10.4.1935 schickte die Reichsbank Lötzen, die offensichtlich keine Briefumschläge mit eingedrucktem Absender besaß und deshalb auf einen Stempel zurückgreifen musste, einen Brief an die Reichsbank in Kirchberg (Sachsen).

Wie an diesen beiden Belegen zu sehen ist, hatte sich in der kurzen Zeit von Januar 1935 bis April 1935 die Gebühr für die Zustellung des Briefes von 8 Pfennig auf 12 Pfennig erhöht.

Zum Schluss für heute noch ein Briefumschlag, der vermutlich wegen Papiermangel mehrfach verwendet worden ist.



Ein ursprünglich mit Marke freigemachter Brief an die Reichsbank in Stuttgart war dort einer zweiten Verwendung zugeführt worden. Zu diesem Zweck wurde die ursprüngliche Frankatur mit einem runden Papieraufkleber abgedeckt und der Brief dann am 19.8.1944 mit einem Absenderfreistempel Reichsbank Stuttgart / Stuttgart 1 / Stadt der Auslandsdeutschen an die Reichsbank in Düsseldorf geschickt. Dort schenkte man sich das Überkleben des Freistempels und nutzte den Umschlag am 24.8.1944 erneut für einen Versand, diesmal nur mit einer Marke zu 12 Pfennig überklebt. Der Poststempel hier lautet nun auf Düsseldorf-Benrath 1 / b.

Viele Grüße
Cantus
 
Lars Boettger Am: 22.04.2010 22:05:14 Gelesen: 667970# 6 @  
@ DL8AAM [#4]

Hallo Thomas,

als ehemaliger Dresdner Banker bitte ich Dich, in diesem Zusammenhang "Branch" mit Niederlassung zu übersetzen. Wahlweise "Filiale". Eine "Zweigstelle" ist einer Filiale untergeordnet und der Begriff wird nur in Deutschland verwendet.

Repräsentanzen betreiben in der Regel kein Bankgeschäft, da ihnen die notwendigen Lizenzen (noch) fehlen. Sie bestehen aus wenigen Mitarbeitern, die als Ansprechpartner für Kunden und Kollegen fungieren und den Markt sondieren.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Baldersbrynd Am: 22.04.2010 22:26:12 Gelesen: 667959# 7 @  
Hallo an Alle.

Hier ein Brief von eine deutsche Bank nach ? in Teheran, Iran. Gesandt am 10.2.1939, gestempelt in Brindisi am 13.2.39, in Bagdad Irak am 15.2.39 und in Teheran am 19.2.1939, siehe Rückseite.

Frankiert mit 95 Pf. Freistempel Brief 25 Pf., Luftpostgebühr 40 Pf., Einschreibegebühr 30 Pf. zusammen 95 Pf.

Warum die 55 Pf. auffrankiert sind, war der Brief in zweiter Gewichtsstufe, dann stimmt die Portoerhöhung, 15 Pf. für Brief und 40 Pf. Luftpostgebühr.

Schöne Grüße
Jørgen



 
Cantus Am: 23.04.2010 21:57:04 Gelesen: 667937# 8 @  
Hallo,

auf einer Preisausschreiben-Karte vom 6.7.1984 prangt ein Absenderstempel der Volksbank der Rhön e.G. aus Mellrichstadt. Die Absenderin hat da wohl den Freistempler ihrer Bank genutzt, um privat kostengünstig an einem Preisausschreiben teilnehmen zu können.



Viele Grüße
Cantus

Anmerkung der Redaktion: Der Absender wurde unkenntlich gemacht.
 
Christian Am: 23.04.2010 22:21:57 Gelesen: 667934# 9 @  
@ Lars Boettger [#6]

Hallo Lars,

als ehemaliger Mitarbeiter dieses Institutes müsste dir der nachfolgende Beleg eigentlich gefallen. Faszinierend finde ich immer wieder wie stark die Vernetzung bereits zu Beginn unseres Jahrhunderts voran geschritten war.

Brief der Dresdner Bank, Filiale Freiburg, an die Incasso-Bank Amsterdam, frankiert mit Germania, 20 PF, Ausgabe 1915, Michel Nr. 87II. Leider ist das Datum nicht zu erkennen. Die Rückseite weist einen Stempel der Überwachungsstelle des XIV Armeekorps auf.





Herzliche Grüße

Christian
 
Lars Boettger Am: 24.04.2010 11:12:19 Gelesen: 667890# 10 @  
@ Christian [#401]

Hallo Christian,

sehr schöner Beleg! Die Vernetzung ist kein Wunder, das Netzwerk war das A und O des Bankgeschäfts. Wenn man sich frühe "Merchant Banks" betrachtet, die aus allen Ecken der Welt Post bekamen und weiterbeförderten (Forwarder bzw. Forwarding als Stichwort). Das Korrespondentennetzwerk bzw. die Auslandstöchter der der deutschen Aktienbanken sind die logische Konsequenz aus der früheren Entwicklung. Dresdner und Deutsche Bank haben sich die Welt aufgeteilt: Deutsch-Südamerikanische Bank (Südamerikageschäft der Dresdner Bank) und Deutsch-Ostasisatische Bank (Asiengeschäft der Deutschen Bank). Die jeweils andere Bank hielt sich aus der jeweiligen Hemisphäre raus.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Cantus Am: 24.04.2010 11:47:06 Gelesen: 667888# 11 @  
Hallo,

zur Dresdner Bank kann ich auch noch einen Beleg beisteuern.



Brief der Filiale der Dresdner Bank in Hannover vom 16.7.1902 an eine Adresse in Waldhausen, dann weitergesandt in die Schweiz.

Das Porto von 20 Pfennig war abgedeckt worden durch Mi. 70/2, 71. In der Schweiz wurde für die Auslandsversendung Nachporto von 25 Centimes erhoben, abgedeckt durch Mi. Porto 17, 19.

Viele Grüße
Ingo
 
Jürgen Witkowski Am: 24.04.2010 16:31:20 Gelesen: 667880# 12 @  
Wo wir gerade bei der Dresdner Bank sind, fällt mir ein Rohrpost-/Luftpostbeleg aus dem Jahr 1933 ein, den ich im Thema Rohrpost schon einmal gezeigt habe.

Der Eilbrief lief von der Dresdner Bank, Filiale Mannheim an die Direktion der Dresdner Bank in Berlin. Die Strecke Mannheim-Berlin wurde er per Luftpost und die Stecke Berlin-Zentralflughafen - Berlin W56 per Rohrpost befördert.

Man beachte auch den bankentypischen Eingangsstempel links auf der Rückseite. Das Stempelgerät könnte ähnlich ausgesehen haben, wie auf dem Foto.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen



 
Lars Boettger Am: 25.04.2010 10:10:47 Gelesen: 667839# 13 @  
@ Cantus [#11]

Hallo Ingo,

warum wurde der Brief mit Nachporto belegt? In Waldhausen wurde er von 5 Pfg. um 15 Pfg. auf 20 Pfg. auffrankiert, dem UPU-Auslandsporto. Damit wäre er als einfacher Brief ausreichend freigemacht gewesen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
BD Am: 25.04.2010 11:15:37 Gelesen: 667831# 14 @  
Hallo Lars,

einen zugestellten Brief konnte man nicht auffrankieren, das Porto war mit der Zustellung weg.

Dieser Brief hätte mit den nötigen 20 Pf. neu frankiert werden müssen. Deshalb das T des Beamten in Waldhausen mit Datum und Signum. Das die Schweizer ihn als unfrankiert behandelten, ist in der Schweiz wohl Normalität gewesen.

Beste Grüsse Bernd
 
AhdenAirport Am: 25.04.2010 12:48:58 Gelesen: 667821# 15 @  
@ Cantus [#8]

Bitte beachten:

Bei Belegen wie diesem möchte ich dringend darum bitten, die Absenderangaben zu schwärzen - die Dame lässt sich problemlos via Google finden. Ich kenne jetzt zB den Vornamen ihres Ehemannes.

Grüße aus Berlin,
joey

[Anmerkung der Redaktion: Der Absender wurde unkenntlich gemacht.]
 

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