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Thema: Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen ?
Blättchensammler Am: 24.02.2011 10:23:07 Gelesen: 812008# 1 @  
Ich habe da ein Ansichtskarte im Netz gefunden und wurde gerne wissen wie der Text in deutsch heißt !

Danke schon mal für Ihre Mithilfe.

lg
Stefan
 


Postgeschichte Am: 24.02.2011 10:27:35 Gelesen: 812004# 2 @  
@ Blättchensammler [#72]

Den Ort kann man gut lesen "Gruss aus OLDENBURG", der handschriftlichen Text ist leider zu schwach.

Gruß
Manfred
 
Blättchensammler Am: 24.02.2011 10:33:47 Gelesen: 812002# 3 @  
@ Postgeschichte [#139]

Ich kann es leider nicht besser vorstellen die Karte steht auf Delcampe zum Verkauf Sie ist für mich als Heimalsammler von Ansichtskarten hoch interessant.

Würde gerne einen Link von delcampe rüberbringen weiß jedoch nicht wie das geht. Artikelnummer: 118148846.

Danke für weitere Hilfe
Stefan
 
ganzsachenphilatelie Am: 24.02.2011 11:32:40 Gelesen: 811986# 4 @  
Hallo Stefan,

Einen Teil habe ich auf die Schnelle wie folgt entziffern können.

"... geliebte Paula.
Soeben hier glücklich ange-
langt. ... ...
... ... ... ...?
Grüße bitte Deine lieben Eltern
vielmals von mir und sage nochmals
besten Dank für Eure freundliche Aufnahme.
... ... ... sonst? Schreibe doch bitte
... bald. ... bin ich ... heim.
Deine Dich liebende ... ..."

Das hilft Dir hoffentlich schon mal weiter.

Schöne Grüße

Hans-Dieter Friedrich
 
Blättchensammler Am: 24.02.2011 13:05:01 Gelesen: 811971# 5 @  
@ ganzsachenphilatelie [#141]

Danke Dir das hat mich schon ein wenig geholfen, wesentlich interessanter ist die Rückseite, soweit ich es entziffern kann ging die AK an ein Rittergut in Darrel mir ist hedoch kein Rittergut in Darrel bekannt. Ich hoffe ich ersteigere die AK die dann sicherlich einen Ehrenplatz in meiner Postkarten und Ak Sammlung findet.
 
ATM_Sammler Am: 03.05.2011 12:02:28 Gelesen: 811647# 6 @  
Liebe Philaseiten Mitglieder,

ein amerikanischer Bekannter mit deutschen Vorfahren würde gerne wissen, was auf der abgebildeten und in Memmingen abgestempelten Karte steht. Bisher konnte er folgendes entziffern:

Liebe Brüderlein!

Viele herzliche Grüße
von hier aus. Verzeihe
mir daß keine _______
Karte dich erreicht hat.

Deine _______

Ameli.

Wer kann mit den noch zwei fehlenden Worten helfen?

Vielen Dank im voraus und viele Grüsse aus Neuengland,
karim


 
ganzsachenphilatelie Am: 03.05.2011 13:29:11 Gelesen: 811631# 7 @  
Hallo Karim,

Zum Schluß heißt es "Deine tr.(eue) Amelie.

Das hilft Dir hoffentlich schon mal weiter.

Schöne Grüße

Hans-Dieter Friedrich
 
Pilatus Am: 03.05.2011 18:31:22 Gelesen: 811591# 8 @  
Die fehlenden Worte: "daß keine vorherige Karte" Dich erreicht hat."

Hoffe, daß es weiterhilft.

Pilatus
 
ganzsachenphilatelie Am: 03.05.2011 19:16:34 Gelesen: 811571# 9 @  
Hallo Pilatus,

Bist Du sicher?

Meiner Meinung nach kann das nicht "vorherige" heißen.

Der erste Buchstabe ist kein "v", sondern ein "A".

Allerdings kann ich mir auch keinen Reim darauf machen.

Schöne Grüße

Hans-Dieter Friedrich
 
Pilatus Am: 03.05.2011 22:46:41 Gelesen: 811543# 10 @  
@ ganzsachenphilatelie [#150]

Natürlich kann man bei der nicht gerade deutlichen Schrift nie ganz sicher sein.
Ein richtiges "V" ist es natürlich nicht, aber als "A" würde ich es auch nicht lesen wollen. Ich bin nur davon ausgegangen, daß ein anderes Wort dort keinen Sinn ergibt.

Beste Grüße Pilatus
 
DocP Am: 04.05.2011 02:50:40 Gelesen: 811534# 11 @  
Wie wär's mit:

"keine andere Karte erreicht hat." ?

Gruß Peter
 
T-M 123 Am: 04.05.2011 08:46:50 Gelesen: 811522# 12 @  
@ DocP [#152]

Ich fürchte, ein d wie in "andere" kann ich in dem Wort nicht erkennen.

Der lange Buchstabe könnte vielleicht ein s sein? Danach kommt wohl ein e: ...se.

Der erste Buchstabe könnte ein großes A sein, aber das A von Amelie hat nicht diese Schleife. Und auch für A..se. fiele mir kein Sinn ein.

Es bleibt ein Rätsel.

Gruß T-M
 
bayern klassisch Am: 04.05.2011 12:24:40 Gelesen: 811494# 13 @  
Hallo,

der Text der Karte lautet:

Liebe Brüderlein!

Viele herzliche Grüße von hier aus. Verzeihe mir daß keine Rooser Karte dich erreicht hat.

Deine Ta(nte) Ameli

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
ATM_Sammler Am: 04.05.2011 21:27:07 Gelesen: 811459# 14 @  
Habt herzlichen Dank für das Entziffern !

Eine zwangsläufige Frage ergbit sich jetzt aber noch, und ich bin mir fast sicher, dass bayern klassisch eine Antwort parat hat.

Was hat die gute Ameli denn mit Rooser Karte gemeint? Eine Karte aus Roos?

Gibt's/gab's denn so einen Ort? Google sagt ja, aber nur in England.

Na vielleicht gibt es ja noch eine andere Deutung.

Liebe Grüsse aus Providence,
karim
 
lonerayder Am: 04.05.2011 21:43:04 Gelesen: 811456# 15 @  
@ ATM_Sammler [#14]

Hallo,

meiner Meinung nach steht dort "Mooser"-Karte.

Der Ort Mooser liegt in der Nähe von Taufkirchen.

Gruss

Andreas
 
chuck193 Am: 05.05.2011 04:00:34 Gelesen: 811436# 16 @  
@ ATM_Sammler [#147]

Hi ATM Sammler,

da ich viele Abschriften von Kirchenbüchern lesen musste, wegen Genealogie, da muss man gezwungener weise manchmal andere Worte vergleichen, nach meiner Meinung, könnte es sich um das Wort Ostern handeln. Obwohl ich die alte Schreibweise mal in der, ich glaube, zweiten Klasse mal gelernt habe, dass ist jetzt aber 69 Jahre zurück, wenn mein Wort falsch ist, bitte ich um Verzeihung.

Viele Grüsse, Chuck
 
bayern klassisch Am: 05.05.2011 06:38:47 Gelesen: 811431# 17 @  
Hallo ATM_Sammler,

den einzigen Buchstaben, den ich nicht sicher lesen kann, ist das ?ooser Karte. Ostern scheidet leider aus.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
chuck193 Am: 05.05.2011 17:43:32 Gelesen: 811379# 18 @  
Hallo,

vielleicht hilft diese Seite.

http://www.sütterlinschrift.de/Lese/Sutterlinl.htm

Schöne Grüsse
Chuck
 
ATM_Sammler Am: 08.05.2011 15:47:00 Gelesen: 811297# 19 @  
Nochmals vielen Dank für Eure Mithilfe bei der Entzifferung !

Liebe Grüsse aus Providence,
karim
 
JoshSGD Am: 13.11.2012 11:13:02 Gelesen: 808496# 20 @  
Hallo an alle,

ich hoffe, das ist der richtige Thread dafür.

Kann jemand den Empfänger dieser Postkarte entziffern? Ich weiß, dass dieser doch etwas überstempelt ist und es dadurch noch schwieriger wird.

Für eure Antworten schon mal ein großes "Danke".



Gruß
Josh
 
volkimal Am: 13.11.2012 15:33:43 Gelesen: 808464# 21 @  
@ JoshSGD [#20]

Hallo Josh,

in der ersten Zeile steht zunächst das Wort "Grudekoks". Ich vermute es geht weiter mit "vertreiber". Den Namen bzw. die Adresse in der zweiten Zeile kann ich nicht eindeutig entziffern. Die Karte geht auf jeden Fall nach "Halle (Saale)".

Unter Grudekoks versteht man Koks, der entsteht, wenn man Rohbraunkohle verkokt.

Viele Grüße
Volkmar
 
JoshSGD Am: 13.11.2012 16:34:33 Gelesen: 808445# 22 @  
@ volkimal [#21]

Hallo Volkmar,

vielen Dank. Damit lässt sich der Rest einfach herausfinden. Der Grudekoksvertrieb gehörte zu den A.Riebeck'schen Montanwerken in Halle/Saale. Das kann man dann, mit etwas SEHR scharfem Hinsehen, auch in der zweiten Zeile erkennen. Aber nur wenn man es weiß. :-)

Diese befanden sich auf der Königsstraße 80, heißt heute Rudolf-Breitscheid-Straße und lässt leider nichts mehr davon erahnen. Die Straße trug damals ihren Namen zurecht. Nun kann ich die Karte auch verorten!

Vielen Dank,

Josh
 
JohannesM Am: 19.11.2012 22:49:59 Gelesen: 808299# 23 @  
Hallo an die Kryptographen,

bei dem Werbetext unter dem Haus kann ich nur "Kaufhaus" als letztes Wort entziffern, es handelt sich übrigens um ein Modehaus.



Danke, Eckhard
 
JFK Am: 20.11.2012 00:28:01 Gelesen: 808289# 24 @  
@ JohannesM [#23]

Hallo Eckhard,

der Text dürfte heissen "das leistungsfähige Kaufhaus".

Lieben Gruß
Jürgen (JFK)
 
JohannesM Am: 20.11.2012 17:39:41 Gelesen: 808248# 25 @  
@ JFK [#24]

Vielen Dank, Jürgen.
 
DerLu Am: 04.07.2013 20:40:27 Gelesen: 807495# 26 @  
Hallo,

normalerweise kann ich die Sütterlin-Schrift ja mit viel Zeitaufwand entziffern, aber an diesem Brief beiße ich mir die Zähne aus:



Bisher kann ich dies lesen :

???????is durch Rohrpost
zu befördern
Ni??? Eilboten bestellen
Boten bezahlt
An Herrn Weidmann
in ???????lehme / R??is Jeltow
Görlitzer Bahn.


Kann mir jemand den Rest entziffern ? Vielleicht als dienlicher Hinweis: Der Ankunftsstempel ist Wildau/Kr. Treltow.

Schon mal einen Herzlichen Dank!
Gruß DerLu
 
bignell Am: 04.07.2013 20:51:32 Gelesen: 807486# 27 @  
Kann das rechts unten "Kreis Teltow" heissen?
 
Mondorff Am: 04.07.2013 21:16:34 Gelesen: 807469# 28 @  
@ DerLu [#26]

Streckenweis durch Rohrpost zu befördern

Durch Eilboten zu bestellen

Bote bezahlt

Herrn Weidmann
in ......leben
Kreis Teltow
Görlitzer Bahn

Freundlichen Gruß
DiDi
 
bayern klassisch Am: 04.07.2013 21:18:43 Gelesen: 807467# 29 @  
@ DerLu [#26]

Streckenweis durch Rohrpost
zu befördern
Durch Eilboten bestellen
Bote bezahlt
An Herrn Weidmann
in ?? Kreis Teltow
Görlitzer Bahn.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 04.07.2013 21:51:02 Gelesen: 807450# 30 @  
Hallo zusammen!

Der gesuchte Ortsteil von Wildau dürfte wohl Hoherlehme sein.

Viele Grüße

kreuzer
 
DerLu Am: 05.07.2013 06:39:42 Gelesen: 807414# 31 @  
Super, das ging ja schnell, allen nochmals herzlichen Dank !

Gruß DerLu
 
JoshSGD Am: 25.07.2013 12:10:40 Gelesen: 807213# 32 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich komme bei den drei folgenden Belegen nicht weiter und bräuchte eure Hilfe. Ich zeige unten drei Ausschnitte und würde gerne wissen, welche Städte dies sind.

Danke!







Gruß
Josh
 
christel Am: 25.07.2013 12:24:56 Gelesen: 807210# 33 @  
1) Westerhausen (Harz) - Moorteich

Christel
 
el-mue Am: 25.07.2013 12:53:20 Gelesen: 807198# 34 @  
@ JoshSGD [#32]

Der 2. Ort könnte Gleesberg bei Sch???berg (Schönberg?) sein, darunter steht Erholungsheim

Der 3. Ort lautet Bradefeld bei Taucha, darunter Villa 16

Beste Sammlergrüße

El Mü
 
Wolffi Am: 25.07.2013 13:02:54 Gelesen: 807193# 35 @  
Wahrscheinlich Schneeberg.

Bis denne
Wolfgang
 
JoshSGD Am: 25.07.2013 13:03:56 Gelesen: 807191# 36 @  
@christel [#33]
@el-mue [#34]

Vielen Dank. Irgendwie habe ich da keinen Zugang gefunden, ansonsten übe ich fleißig, so dass ich es vielleicht IRGENDWANN mal einfacher und schneller lesen kann!

Gruß
Josh
 
Sachsendreier53 Am: 25.07.2013 13:53:20 Gelesen: 807176# 37 @  
@ JoshSGD [#32]

Hallo Josh,

Der dritte Ort ist Cradefeld bei Taucha, 1.5 km nördlich von Taucha, Landkreis Nordsachsen.

Der Kartenschreiber hat das K statt C benutzt, früher üblich.

mit Sammlergruß,
Claus
 
JoshSGD Am: 27.09.2013 16:12:08 Gelesen: 806785# 38 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe mit dem nachfolgenden Beleg erhebliche Probleme. Dass dieser nach Halle ging, das hab ich bis jetzt hinbekommen. Aber wer kann mir mit dem Rest helfen?



Danke und Gruß
Josh
 
bayern klassisch Am: 27.09.2013 16:47:29 Gelesen: 806778# 39 @  
Hallo Josh,

"Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts in Halle an der Saale"

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
juni-1848 Am: 27.09.2013 16:51:52 Gelesen: 806778# 40 @  
@ JoshSGD [#38]

Moin Josh, hier der Text:

Abt{ei}l{ung}.15a Geschäftsnummer 15a Xa.....
Gerichtsschreiberei
des Amtsgerichtes
in Halle a d Saale

Sammlergruß, Werner
 
JoshSGD Am: 27.09.2013 17:09:50 Gelesen: 806770# 41 @  
@ bayern klassisch [#39]
@ juni-1848 [#40]

Vielen Dank!
 
jmh67 Am: 29.09.2013 11:26:36 Gelesen: 806706# 42 @  
Nur mal zur Begriffsklärung: Nicht alle deutschen Schreibschriften sind Sütterlin! Das ist nur der "Trivialname" einer der vielen Varianten derselben, die übrigens erst 1911 entwickelt wurde und im 1. Weltkrieg in Gebrauch kam. Nur die Kaufhausreklame im Stempel oben ist eine Art Sütterlinschrift, alles andere sind ältere Varianten.

Zur Karte [#147]: Ameli hat zwar schwungvoll geschrieben, aber sie scheint manchmal ihre Buchstaben nicht ausreichend deutlich unterschieden zu haben. Ich lese für der strittigen Satz "Verzeihe nur, daß keine Aacher Karte dich erreicht hat." Aach ist u. a. ein Ort im Allgäu und hatte mal eine eigene Postanstalt, das könnte passen.

Jan-Martin
 
volkimal Am: 13.03.2014 17:00:00 Gelesen: 805743# 43 @  
Hallo zusammen,

diesmal habe ich auch ein Problem. Auf der Karte meines Großvaters geht es um seine Prüfung zum Theologen. Beim Prüfungsthema sind mir zwei Worte nicht klar.



Rechts ist der entsprechende Ausschnitt. Großvater schreibt:

schwieriges Thema bekommen: Der kirchl. Vorschungsglaube, wie er sich in den Liedern der lutherischen Kirche spiegelt, ist im Gegensatz zu der ????? Lehre in seiner christl. Begründung u. seiner Bedeutung für die christl. ????? zu entwickeln. Predigt: Römer 5, 3-5.

Wer kann die beiden fehlenden Worte entziffern? Falls bei dem von mir angegebenen Text ein Fehler ist, meldet es bitte auch.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 13.03.2014 17:45:53 Gelesen: 805721# 44 @  
@ volkimal [#43]

"poischen" "Sittlichkeit".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 13.03.2014 18:38:16 Gelesen: 805707# 45 @  
Hallo Bayern klassisch,

die "Sittlichkeit" passt gut, aber was soll poisch sein? Außerdem sieht das "p" im Wort "spiegelt" ganz anders aus. Ich denke, dass dieses Wort noch nicht entziffert ist.

Viele Grüße, mit Dank
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 13.03.2014 18:53:35 Gelesen: 805694# 46 @  
@ volkimal [#45]

Hast Recht - "stoisch" heißt es. Man soll im Dunkeln hat nicht tippen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 13.03.2014 19:03:54 Gelesen: 805689# 47 @  
Super - vielen Dank!

Volkmar
 
volkimal Am: 12.05.2014 15:38:09 Gelesen: 805410# 48 @  
Hallo zusammen,

gestern bekam ich eine Karte mit einer ungewöhnlichen Adresse geschenkt:



Den ersten Teil habe ich entziffert. Beim zweiten Teil sind mir einige Worte noch unklar. Wer kann mir helfen, sie zu lesen.

Der erste Teil lautet - wenn ich mich nicht irre: " Liebe Deutsche Reichspost befördere diese Postkarte an meinen alten Freund Herrn Bureau Chef Morschewsky Jena"

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 12.05.2014 16:15:50 Gelesen: 805391# 49 @  
@ volkimal [#48]

Ich lese: "Der alten guten Bierstand wohnhaft bei seiner liebenswürdigen Hausfrau".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 12.05.2014 17:18:34 Gelesen: 805357# 50 @  
@ bayern klassisch [#49]

Hallo Bayern klassisch,

das hat mir weitergeholfen, denn z.B. an "Bier" hatte ich nicht gedacht. Allerdings glaube ich, dass es nicht "Bierstand" sondern "Bierstadt" heißt. Insgesamt lautet die Anschrift also:

" Liebe Deutsche Reichspost befördere diese Postkarte an meinen alten Freund Herrn Bureau Chef Morschewsky Jena, der alten guten Bierstadt, wohnhaft bei seiner liebenswürdigen Hausfrau."

Vielen Dank
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 12.05.2014 17:29:17 Gelesen: 805352# 51 @  
@ volkimal [#50]

Ja, du hast Recht - so heißt es. Schönes und außergewöhnliches Kärtchen, so noch nicht gesehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Marcel Am: 20.05.2014 21:54:07 Gelesen: 805172# 52 @  
@ volkimal [#48]

Hallo Volkmar!

Was sehen meine müden Augen - eine Karte nach Jena.

Der Name ist in Jena nicht geläufig, daher denke ich das es sich um diesen hier handelt.

Adolf Morschewsky wohnhaft in der 1891 Johannisstr.16 damals gegenüber vom Eichsplatz heute Fielmann-Filiale, Büro(Bureau)vorsteher
1893 wohnhaft in Lutherstraße 25 heute städt. Ferienwohnung, Büro(Bureau)vorsteher
1895 wohnhaft in Lutherstraße 45 heute Wohnhaus, Büro(Bureau)vorsteher
1897 Komptorist wohnhaft Quergasse 10 heute Pizza-Gaststätte

Wie Du siehst ist er oft umgezogen, aber nur im näheren Umkreis.



Als Bürgermeister taucht er 1933 in der kleinen Stadt Camburg an der Saale auf, Bahnhofstr.19. Mehr ist mir nicht bekannt.

Hier mal ein erst kürzlich erschienenen Artikel der OTZ, als die Stadt Jena noch Geld mit Bier verdiente.

Artikel 4.5.14
http://jena.otz.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Als-die-Stadt-Jena-noch-Geld-mit-Bier-verdiente-142474403

schöne Grüße
Marcel
 
volkimal Am: 25.05.2014 09:02:57 Gelesen: 805093# 53 @  
Hallo Marcel,

eine interessante Ergänzung zu der Postkarte. Vielen Dank!

Volkmar
 
volkimal Am: 01.06.2014 07:40:02 Gelesen: 805000# 54 @  
Hallo zusammen,

ich bin dabei, die Geschichte von meinem Großvater im Ersten Weltkrieg auszuarbeiten. Dabei lese ich alle Belege. Großvater war nach seiner Verwundung zunächst im Vereinslazarett Laasphe, danach im Reservelazarett Berlin Schöneberg und kam von dort ins Genesungsheim des Gardekorps in Biesenthal.



Diese Karte stammt aus dem Reservelazarett in Schöneberg und ist nach Biesenthal adressiert. Es heißt auf der Karte:

Lieber Werdermann. In Erinnerung an unsere gemütliche Korbflecht ??? senden wir Ihnen die herzlichsten Grüße. Vielen Dank für Ihren Brief, dessen ??? ???.

Was ist die Endung auf Korbflecht? Beim letzten Satz sind mir mehrere Worte unklar.

Viele Grüße
Volkmar
 
JFK Am: 01.06.2014 10:23:40 Gelesen: 804972# 55 @  
@ volkimal [#54]

Moin Volkmar,

ich lese da nach bestem Wissen und ohne Gewähr:

--> Korbflechterei
--> ... Beantwortung nun bald vor sich gehen soll
--> Schwester Doris ?...F. Klockenhoff-Röhm
--> Albert Fix?
--> schönen Gruß A. Kofahl
--> Herzlichsten Gruß von W. Reichert

Anmerkung: meine Sütterlin-Kenntnisse sind allerdings nur sehr rudimentär, stammen sie doch nur aus Schreibübungen in der 1. Klasse (1960) und aus den wenigen Briefen, Karten, die ich von meinem Vater erhielt.

Lieben Gruß
Jürgen (JFK)
 
bignell Am: 01.06.2014 11:03:53 Gelesen: 804962# 56 @  
@ volkimal [#54]

dessen Beantwort. ?nun? bald vor sich gehen soll

Aber Sütterlin habe ich nie gelernt.

Lg, harald
 
volkimal Am: 01.06.2014 11:27:16 Gelesen: 804952# 57 @  
@ JFK [#55]
@ bignell [#56]

Hallo Jürgen und Harald,

herzlichen Dank. Der zweite Satz passt - das habe ich vorher nicht ganz richtig gelesen. Bei der "Korbflechterei" habe aber noch Zweifel.

Vielleicht hat noch noch jemand andere Lösung.

Viele Grüße
Volkmar
 
stampmix Am: 01.06.2014 12:24:49 Gelesen: 804932# 58 @  
@ volkimal [#57]

"Bei der "Korbflechterei" habe aber noch Zweifel."

Hallo Volkimal,

hier hilft eine eingehendere Betrachtung der Bildseite weiter.

Grüsse stampmix
 
volkimal Am: 01.06.2014 12:30:20 Gelesen: 804921# 59 @  
@ stampmix [#58]

Hallo stampmix,

das Bild habe ich natürlich angesehen. Die Zweifel bestehen dadurch, dass der nächste Buchstabe nach "Korbflechter" eine Oberlänge hat und mehr wie ein "t" aussieht.

Viele Grüße
Volkmar
 
blaujacke Am: 05.06.2014 14:04:38 Gelesen: 804820# 60 @  
Wer kann die Zeile über dem Beamtenstempel "Seegel" lesen? Von der Sache her könnte es eine "Portofreie Gerichts Sache" sein. Ich bin mir da aber nicht sicher.


 
bayern klassisch Am: 05.06.2014 14:17:39 Gelesen: 804817# 61 @  
@ blaujacke [#60]

Hallo,

portofreie Just(iz) Sache steht da.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
blaujacke Am: 05.06.2014 14:36:23 Gelesen: 804811# 62 @  
@ bayern klassisch [#61]

Toll, wie das hier "flutscht"! "Justiz" paßt besser!

Herzlichen Dank und Gruß von Uwe
 
Thorn Am: 02.01.2015 13:55:59 Gelesen: 803530# 63 @  
Hallo,

Erst einmal wünsche ich allen Sammlern ein Gutes 2015 !

Ich habe einmal vor Jahren ein Karte der Privatpost Frankfurt gekauft, die von "Oppenheimer-Rothschild" unterzeichnet wurde. Nun würd mich der Inhalt interessieren, ich denke es gut um geschäftliches. Ich kann am Ende nur "Achtungsvoll" lesen. die Karte stammt vom 2.12.1886. Danke für die Hilfe !

VG

thorn


 
Marcel Am: 02.01.2015 16:58:45 Gelesen: 803482# 64 @  
@ Thorn [#63]

Ich bin nicht perfekt darin, aber ein wenig Licht ins dunkle könnte ich bringen.

Herrn Heinr. Henle Nachf. Hier.
Frankfurt/M. 21/2 86.

Auf Ihr wg. Memor. n. 27/2
die ergb. Antwort: Habe keine Forderung
mehr an Sonnekalb, Camburg a.S., auch kein
Recht, das ???? anzurechnen.

Verfahren Sie sofern
ganz (auf) rechtlichem Wege

Achtungsvoll ...


Bei ???? bin ich überfragt. Ein Wort was ich nur mutmaßen kann und deshalb jemand anderes sich versuchen sollte.

Es sollte sich um Camburg an der Saale handeln, quasi nicht weit von mir entfernt. Der Name Sonnekalb kommt bei uns häufiger vor.

schöne Grüße
Marcel
 
volkimal Am: 02.01.2015 17:14:46 Gelesen: 803469# 65 @  
@ Thorn [#63]
@ Marcel [#64]

Hallo Marcel,

ich lese folgendes anders:

Auf Ihr wg. Memor. n. 27/2
die ergb. Antwort: Habe keine Forderung
mehr an Sonnekalb, Camburg a.S., auch kein
Recht, das Paquet anzu nehmen.

Verfahren Sie daher
ganz nach (?) rechtlichem Wege

Viele Grüße
Volkmar
 
Marcel Am: 02.01.2015 17:30:24 Gelesen: 803456# 66 @  
@ volkimal [#65]

Hallo Volkmar!

Wie gesagt ich bin nicht perfekt im lesen der Sütterlin-Schrift, aber was ist Paquet? Steht das für ein Paket oder Päckchen?

schöne Grüße
Marcel
 
Thorn Am: 02.01.2015 17:34:18 Gelesen: 803452# 67 @  
Marcel, Volkimal,

schon einmal herzlichen Dank soweit. Großartig, dass Ihr euch die Zeit genommen habt und den Text wesentlich entschlüsseln konntet. Super !

VG
Thorn
 
volkimal Am: 02.01.2015 18:20:41 Gelesen: 803429# 68 @  
@ Marcel [#66]

Hallo Marcel,

richtig, Paquet ist das französische Wort für Paket. Diese Schreibweise wurde früher öfter verwendet. Hier ein Beispiel:



Der folgende Text sieht so aus, wie wenn er aufgedruckt ist:
"Herrschl. Steuer S.
C III
Hierbei ein Paquet
sig:"


Die Nummer "1533" und die Signatur "S.A.S." wurde mit einer anderen Tinte hinzugefügt.

Wer kann mir etwas zu den Rechteckstempeln auf der Rückseite sagen?

Viele Grüße
Volkmar
 
juni-1848 Am: 02.01.2015 18:45:18 Gelesen: 803417# 69 @  
@ volkimal [#68]

Hallo Volkmar,

die Zeile " sig: L.A.S." steht für signiert (oder hier adressiert an) Landraths- Amt Siegburg.

Die Rechteck-Rahmenstempel mit den Nummern "1." und "3" könnten Stempel mit dem Tagesangabe sein. Eingang war der 31., also würden der 1. und der 3. zeitlich passen - z.B. für die Abholung? des Pakets.

Ob es zu der Zeit schon Boten-Nummern-Stempel gab, entzieht sich meiner Kenntnis.

Wünsche ein postfrisches Neues
Werner
 
Michael D Am: 02.01.2015 18:54:31 Gelesen: 803410# 70 @  
@ volkimal [#68]

Hallo Volkmar,

die rückseitigen Rechteckstempel stammen von den Packkammern. Sie dienten dort zur Sortierung der Pakete nach Postkursen o.ä. Aufgaben. Mit der Paketausgabe haben sie nichts zu tun.

Gruß
Michael
 
volkimal Am: 02.01.2015 19:27:56 Gelesen: 803398# 71 @  
@ juni-1848 [#69]
@ Michael D [#70]

Hallo Werner und Michael,

danke für die Informationen. Habe schon wieder etwas dazugelernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 25.01.2015 10:51:22 Gelesen: 803284# 72 @  
Das ist ein Vermerk auf einem Brief von 1859 von einer Forstbehörde. Leider kann ich den Text nicht lesen. Vielleicht ist hier jemand, der mir das übertragen kann. Ich habe 2 Scans gemacht, weil der Brief länger als DIN A 4 ist.

Es handelt sich hier um Kurrent-Schrift, nicht um Sütterlin.

Ich danke für die Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen
Joachim



 
Saguarojo Am: 26.01.2015 16:40:13 Gelesen: 803180# 73 @  
Ist keiner im Forum, der mir mit diesem Text helfen kann?
 
Henry Am: 26.01.2015 18:50:16 Gelesen: 803138# 74 @  
@ Saguarojo [#72]

Hallo Joachim,

bitte etwas Geduld. Ich versuche mich mit der "Übersetzung". Aber ich tue mich etwas schwer und muss die "Buchstabenhandhabung" erst richtig herausfinden. Es sind da wohl auch Fachbegriffe dabei, die nicht so geläufig sind und daher bei bruchstückhaftem Entziffern für Irritationen sorgen. Ich bleibe jedenfalls dran, falls nicht ein besserer "Leser" sich äußert.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Saguarojo Am: 26.01.2015 19:38:16 Gelesen: 803115# 75 @  
@ Henry [#74]

Hallo Henry,

es wäre schön, wenn du das entziffern könntest. Es handelt sich um eine Notiz von einer Forstbehörde auf der Rückseite eines Briefes von einem Pfarrer, der Holz haben möchte.

Viele Grüße Joachim
 
Soliver Am: 26.01.2015 19:48:29 Gelesen: 803112# 76 @  
Hallo,

ich versuche mich momentan im entziffern meiner Briefe aus meiner Heimatsammlung, leider fehlt mir hierbei noch die Übung und hoffe, dass ihr mir helfen könnt. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir hier auch einige Tipps geben könntet, damit ich das erlernen kann.

Als erstes hätte ich eine Quittung aus meinem Ort.


Text:

Quittung
über eine Mark .....
.....
.....

Graben den 19. September 1885
......


Mehr kann ich leider noch nicht entziffern.

Mit freundlichen Sammlergrüßen

Oliver


 
Georgius Am: 26.01.2015 22:14:11 Gelesen: 803082# 77 @  
@ Soliver [#76]

Hallo Oliver,

Ich habe mich daran versucht:

"Quittung über eine Mark .......faktionsgebühr (,) welche
Gemeinde Ruschheim an Ofr. Bahnexpedition entrichtet hat.
Graben, den 19.September 1885
Ofr. ..................."

Viele Grüße
Georgius
 
volkimal Am: 26.01.2015 22:14:48 Gelesen: 803082# 78 @  
@ Soliver [#76]

Hallo Oliver,

etwas weiter komme ich, kann aber auch nicht alles entziffern:

Quittung
über Eine Mark Ze???f?ktions
gebühr welche? Gemeinde ???
an Ofr. Bahnexpedition entrichtet
hat.
Garben den 19. September 1875
Ofr. Bahnexpedition
????

Viele Grüße
Volkmar
 
Paluka Am: 27.01.2015 08:14:48 Gelesen: 803054# 79 @  
guy69 Am: 27.01.2015 08:21:12 Gelesen: 803050# 80 @  
Quittung
über Eine Mark Desinfektions
gebühr welche Gemeinde Russheim
an Ofr. Bahnexpedition entrichtet
hat.
Graben den 19. September 1875
Ofr. Bahnexpedition
Grammel
 
Soliver Am: 27.01.2015 12:53:48 Gelesen: 802997# 81 @  
Super,

herzlichen Dank an alle.

Ich hätte hierzu noch ein paar Fragen.

1. Was bedeutet die Abkürzung "Ofr."

2. Könnte der Name auch Kammerer oder Gamer heisen? Mir ist der Name Grammel in Graben-Neudorf unbekannt.

Gruß Oliver
 
guy69 Am: 27.01.2015 13:00:37 Gelesen: 802994# 82 @  
Ich würde das eher als Gr. lesen. Bei dem Namen bin ich auch unsicher.
 
PeKaR Am: 27.01.2015 15:12:22 Gelesen: 802966# 83 @  
@ guy69 [#82]

Ich denke auch, dass das Gr. heißt und die Abkürzung für Gr(oßherzogliche) Bahnexpedition ist. Man vergleiche den Anfangsbuchstaben von Graben mit dem darunter stehe Gr.

Gruß
Peter
 
Saguarojo Am: 02.02.2015 17:43:15 Gelesen: 802831# 84 @  
Ein Brief in Kurrent-Schrift, den ich auf Grund der sehr ausgeschriebenen Handschrift kaum lesen kann. Ich bitte um Hilfe, vielleicht ist jemand hier, der das lesen kann.

Viele Grüße Joachim


 
Henry Am: 02.02.2015 18:30:10 Gelesen: 802807# 85 @  
@ Saguarojo [#75]

Hallo Joachim,

leider komme ich nicht weiter. Auch die Nachfrage bei älteren Sammlerfreunden, die von sich behauptet haben, Sütterlin lesen zu können, kam nicht mehr heraus, als das, was ich entziffern konnte. Aber meine Bruchstücke ergeben keinen Sinn. Ich versuche es zwar weiterhin, aber vielleicht finden sich doch noch kundige Mitleser, die zur Auflösung beitragen können.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Saguarojo Am: 02.02.2015 19:38:10 Gelesen: 802790# 86 @  
@ Henry [#85]

Ganz herzlichen Dank für die große Mühe. Ich habe jemanden gefunden, der mir weiter geholfen hat. Einen Teil konnte ich selber übertragen. Leider ist diese Person nicht bereit, mir weiterhin zu helfen - zu viel Stress. Bei diesem Text, den ich heute eingestellt habe, versage ich leider wieder kläglich.
 
Henry Am: 02.02.2015 19:51:44 Gelesen: 802783# 87 @  
@ Saguarojo [#86]

Vielleicht kannst du mir bitte die Übersetzung per Mail zukommen lassen (Adresse ist hinterlegt). Dann kann ich mal vergleichen, was ich herausbekommen oder vermutet habe bzw. was ich hätte finden können. Wäre für Lernzwecke vielleicht nicht schlecht.

Gruß Henry
 
briefefan (RIP) Am: 02.02.2015 23:17:58 Gelesen: 802758# 88 @  
@ Saguarojo [#84]

Hallo Joachim,

hier ist meine Übersetzung. Der Sinn ist mir zum Teil unklar. Vielleicht weil ich manche Worte nicht lesen kann oder falsch lese:

expressen Boten nach D. mit diesem
Briefe, damit Du ihn Morgen
haben kannst u. recht bald bei Deiner
Sofie sein! - Ach wie schön wird es sein
sagte Deine Mutter ja, denn wegen Deines ja bin ich ja sicher, ... ...
daß meine Herzenssofie ... freut. mich? wieder -
zu sehen!! - Es grüßt und küßt Dich ...
solch? vergnügt auf baldiges Wiedersehen
hoffend Deine treue Sofie! -
d. 21.3.62.-
Ist es denn noch Mode an den Kleidern
Rosetten zu tragen? Ich möchte wohl
an mein schwarzes welche haben. Sind
sie nicht zu theuer, so Posementenarbeit
meine ich dann bringe doch 18 an die
Ärmel mit u send? vorn herunter
nach welche Mode auch dazu welche mit
ich weiß nicht wie viel man von oben
herunter braucht.
 
Saguarojo Am: 03.02.2015 08:56:48 Gelesen: 802730# 89 @  
@ briefefan [#88]

Ganz herzlichen Dank, Du hast mir sehr geholfen!

Viele Grüße Joachim
 
juni-1848 Am: 12.02.2015 01:50:07 Gelesen: 802530# 90 @  
Moin zusammen,

auf diesem Couvert finden wir eine ausgeprägte weibliche Handschrift:



Von der Empfängeranschrift kann ich lesen:

Feldpost
Gefr.
Georg Richter
Grenadier-Ersatzbat. 472
(8) Lüben i/Schls.
Rekrutenkompanie
B ??????????


Bei der letzten Zeile verlassen sie mich...

Und hier der rücksseitige Absender:

Abs. Inge Scholz z. Zt. Sch ????führer
Unternehmen ???gold III
Abschnitt VII ♂
Breslau 2
Mädchensa ???. 47
Lagergruppe 1


Wer kann die ??? entziffern?

Unabhängig davon der Versuch einer Beschreibung:

Der Feldpostbrief an einen Gefreiten mit offener Anschrift trägt einen bis auf den Datumsteg "20.9.44.13- 3" vollaptierten Tarnstempel.

Darunter ein Barzahlungsvermerk "Gebühr \ bezahlt.", jedoch ohne Angabe der Gebührenhöhe und ohne Signatur eines (Feld)Postbediensteten.
Wahrscheinlich handelt es sich um eine Feldpost-Briefsendung mit einem Gewicht > 20 g, die ab dem 18.4.1944 nicht mehr gebührenfrei war.

Die Absenderin war Insassin eines Lagers in Breslau 2, dessen genaue Bezeichnung und Funktion mir unbekannt ist.

War kann die Beschreibung ergänzen oder korrigieren?

Mit Sammlergruß
Werner
 
volkimal Am: 12.02.2015 06:02:07 Gelesen: 802524# 91 @  
@ juni-1848 [#90]

Hallo Werner,

ganz unten in der Anschrift steht "Bredow Kaserne". Siehe http://www.lueben-damals.de/kaserne.html

unten lese ich

Inge Scholz ??? Sch ????führer
Unternehmen ??? hold III
Abschnitt VII ♂
Breslau 2
delein???. 47

Hinter dem Namen Inge Scholz steht etwas es ist für mich aber nicht "z. Zt."
Dahinter das Wort sieht für mich so ähnlich aus wie "Schafsführer" - was aber keinen Sinn macht.

Viele Grüße
Volkmar
 
DerLu Am: 12.02.2015 07:27:00 Gelesen: 802509# 92 @  
@ volkimal [#91]

Könnte es beim Absender "Unternehmen Barthold" heißen ? Siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Barthold

Gruß DerLu
 
volkimal Am: 12.02.2015 11:41:21 Gelesen: 802476# 93 @  
@ DerLu [#92]
@ juni-1848 [#90]

Hallo DerLu und Werner,

die "Übersetzung" von DerLu dürfte stimmen! Durch den Hinweis auf Wikipedia hat er mich auf eine Idee zur ersten Zeile gebracht. Vermutlich steht dort mit einem Rechtschreibefehler:

Abs. Inge Scholz J. M. Schahrführer
Unternehmen Barthold III
Abschnitt VII ♂
Breslau 2
Mädelein???. 47
Lagergruppe 1

Zum Scharführer bei den Jungmädels siehe http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=5387&m=3448

Es fehlt jetzt nur noch die Entzifferung der Buchstaben hinter "Mädelein".

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 12.02.2015 17:10:05 Gelesen: 802434# 94 @  
@ volkimal [#93]

Hinter Mädelein... könnte ein verunglücktes "f" stehen, dann könnte es "Mädeleinfehl" heißen, was ich aber nicht so ganz glaube. Es ist schon ziemlich schwierig.

Gruß Joachim
 
Marcel Am: 12.02.2015 17:45:11 Gelesen: 802419# 95 @  
@ volkimal [#93]

Hallo Volkmar und die Anderen!

Das fehlende Wort ist m.E. "Mädelringsl." für Mädelringslager oder auch BDM-Lager genannt. Ein Mädelring bestand aus ca. 500 Mädchen und war nochmal gegliedert in Gruppen, Scharen und Schaften.

schöne Grüße
Marcel
 
volkimal Am: 12.02.2015 18:15:37 Gelesen: 802408# 96 @  
@ Marcel [#95]

Hallo Marcel,

da bin ich nicht Deiner Meinung. Vergleiche bitte einmal das "r" in Breslau oder in anderen Worten mit dem "r" Mädel ringslager. Das stimmt absolut nicht überein. Ich denke weiterhin, dass es "Mädelein ???" heißen muss.

Die fehlenden Buchstaben könnten z.B. sein "Mädelein P? Gl" aber damit kann ich nichts anfangen.

Viele Grüße
Volkmar
 
juni-1848 Am: 12.02.2015 23:24:22 Gelesen: 802367# 97 @  
@ juni-1848 [#90]
@ volkimal [#91]
@ volkimal [#93]
@ Saguarojo [#94]
@ Marcel [#95]
usw.

Jungs, ihr seid Klasse!

Mit Hilfe eurer Versuche und Quellen-Hinweise habe ich den mehrseitigen Inhalt des Couverts überflogen und fand etliche Rechtschreibschwächen, bzw. damals "regional" gebräuchlicher Vokal-Dehnungen usw.!

Der aktuelle Stand ist:

Feldpost
Gefr.
Georg Richter
Grenadier-Ersatzbat. 472
(8) Lüben i/Schls.
Rekrutenkompanie
Bredow Kaserne
*

*[http://www.lueben-damals.de/kaserne.html]

Und rücksseitig:

Abs. Inge Scholz J.M.Schahrführer.**
Unternehmen Barthold III ***
Abschnitt VII ♂
Breslau 2
Mädchelein sahl. 47 ****
Lagergruppe 1


** Jung.Mädel.Scharführer [http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=5387&m=3448]
*** [http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Barthold]
**** Die Unterbringung erfolgte in Gemeinschaftsräumen/"Sälen" mit bis zu 50/60 Schlafplätzen (3 bis 4 "Mädelschaften").

Jetzt passt alles zusammen.
Nochmals vielen Dank!
Werner
 
briefefan (RIP) Am: 13.02.2015 23:04:31 Gelesen: 802302# 98 @  
@ juni-1848 [#97]

Hallo Werner,

ich lese J.M.Schaftsführer. Nach dem t ist ein Schluss-s oder "Ringel-s" wie in dem Wort Breslau.

briefefan.
 
deCoppet Am: 14.02.2015 23:01:36 Gelesen: 802253# 99 @  
@ briefefan [#98]

I collect Refused Mail of Switzerland and would like to add this to my exhibit.

http://rogerheath.com/~thernsp2/roger/refuse2014b/frame1.html

Of special interest is the writing bottom front of this letter "refusirt. . . . . . . . . . . .

Why was this letter refused, and why do you think the refusal was crossed out?



The reverse of the letter has two notes, which probably refer to the the reason the letter was refused, then changed.

Any other information about this letter would be very helpful to me.

Thanks, Roger


 
doktorstamp Am: 14.02.2015 23:48:40 Gelesen: 802241# 100 @  
@ deCoppet [#99]

Hi Roger

You make no mention of the fact this is a C.O.D. item (Nachnahme) top left
Below this is Postgebühr = Postage. The recipient was expected to pay 2,30 Fr.

On the face I read "refusiert weil unrichtig adressiert" = refused because incorrectly addressed.

Unforetunately the writing on the reverse is beyond my ability, so hopefully another will be able to decipher and transcribe it.

regards

Nigel
 
deCoppet Am: 15.02.2015 00:18:46 Gelesen: 802238# 101 @  
@ doktorstamp [#100]

Hi Nigel,

Thanks for your translation of the ""refusiert weil unrichtig adressiert" = refused because incorrectly addressed."

That makes sense. I welcome any other comments about the notes on the back of the letter. Those probably explain where the addressee was located and why the letter was refused.

);>) I failed to describe the Nachnahme because so many of the items I have are to collect money. This is different because of the reason for refusing the letter and the multi-notations.
 
juni-1848 Am: 15.02.2015 18:17:03 Gelesen: 802190# 102 @  
@ deCoppet [#99]

Hi Roger, here are some readers helps.



Mosimann / Gemeindeschreiber
= Name des Gemeindeschreibers
= Municipal Secretary Secretary of the community, named Mosimann

Bürgersekelmeister = Leiter des Bürgersäckels
= Head of the Civil coffers
Means: Der Bürgersäckel ist eine Stiftung wohlhabender Bürger für verarmte Bürgerfamilien.
= The citizen's coffers is a foundation of wealthy citizens for impoverished middle-class families.

Notharmenbeitrag für = Armenbeitrag für
= contribution for the poor
Marie Müller = Name einer Begünstigten
= Name of beneficiary

refusiert, weil unrichtig adressiert, dem Notharmen Cassierer
= weil unrichtig adressiert, zurück an den Kassierer des Bürgersäckels
= Because incorrectly addressed, back to the cashier of the Citizens' coffers



Sonderbar! = Weird!
Denn denjenigen refüsiert wegen unrichtiger Adresse, an den just adressiert wurde!
= Denn wegen unrichtiger Anschrift zurück an denjenigen, an den das Schreiben gerichtet war.
= Because of inaccurate address back to those to whom the letter was addressed.

Noch sonderbarer,??? = Even stranger,???
?????gutsleitung?????
Notharmen,?????

Best regards
Werner
 
volkimal Am: 15.02.2015 19:20:50 Gelesen: 802165# 103 @  
@ juni-1848 [#102]

Hallo Werner,

ein paar Wörter kann ich im letzten Teil erkennen.

Noch sonderbarer, kann man
den ???gutsbeitrag von dem
Notharmen Cassen(?) fordert(?)

Es ergibt noch keinen vollständigen Sinn, aber vielleicht erkennt jemand noch mehr.

Viele Grüße
Volkmar
 
deCoppet Am: 15.02.2015 20:45:23 Gelesen: 802151# 104 @  
@ juni-1848 [#102]

Hello Werner - thank you. That is a the information that makes postal history very interesting. I am glad some people still can read writing from the 19th century. ); >)
 
briefefan (RIP) Am: 16.02.2015 00:03:29 Gelesen: 802136# 105 @  
@ deCoppet [#104]
@ volkimal [#103]

Hi Roger,
Hi Volkmar,

Ich lese auf der Rückseite

Sonderbar! Wenn derjenige refusirt wegen unrichtiger Adresse, an den just adressiert wurde!

Noch sonderbarer wenn man den Enagen?? gutsbeitrag von dem Notharmen Cassier fordert.

Enagen... macht mir keinen Sinn. Aber vielleicht kann jemand daraus das richtige Wort finden.

Auf der Vorderseite rechts oben unter dem Tagesstempel ist eine rote Schrift. Ich kann sie nicht lesen und weiß nicht, ob sie eine Bedeutung hätte.

briefefan.
 
briefefan (RIP) Am: 16.02.2015 11:21:11 Gelesen: 802101# 106 @  
Ergänzung zu [#105]

Das unklare Wort könnte heißen
Erungengutsbeitrag
(mit einem r statt richtig zwei r)

Errungengut hat (hatte?) etwas mit dem schweizerischen ehelichen Güterrecht zu tun. Heißt heute evtl. Errungenschaft.

https://books.google.de/books?id=ZQdTAAAAcAAJ&pg=PA194&lpg=PA194&dq=Errungengut&source=bl&ots=_0SOcdV5Vm&sig=nLqMLFYa4gOQGFIXEMBA7ZUv7WE&hl=de&sa=X&ei=lsHhVMEuwrVRl6-B8AQ&ved=0CCsQ6AEwAQ#v=onepage&q=Errungengut&f=false
 
bignell Am: 16.02.2015 22:52:32 Gelesen: 802040# 107 @  
Hallo,

bitte wieder einmal um Eure Hilfe:



Was bedeutet das dritte Wort?

Ich lese "Kaltenstainerische Wein ?ö?nung De A(d) 678"

Danke,
harald
 
deCoppet Am: 19.02.2015 19:40:17 Gelesen: 801942# 108 @  
@ juni-1848 [#102]

Hello Werner,

Here is another challenge for you. This is marked "refusé le port" on the front. An unfranked letter from Bern to Summiswald. The red "2" is crossed out with red ink.

The explanation for refusing the letter must be here on the back.


 
briefefan (RIP) Am: 19.02.2015 21:42:34 Gelesen: 801920# 109 @  
@ deCoppet [#108]

Hallo,

ich lese:

Wenn ich nicht irre, so wurde dem
Hess? vor 8 oder 14 Tagen
durch die Commission Will=
=fahrt, Wollen Sie der
Sache gütigst auf der Gemeind=
=schreiberei nachforschen,
und die
Angelegenheit zu fördern
suchen. Ihr Ergebener
Dubi, Präst?

briefefan
 
juni-1848 Am: 21.02.2015 01:32:26 Gelesen: 801846# 110 @  
@ briefefan [#98]
@ briefefan [#106]

Vielen Dank für die Ergänzungen.

Der Sozialrechtsbegriff Errungengut/Errungenschaft war mir bis dato gänzlich unbekannt.

@ deCoppet [#108]

Eine versuchte Übersetzung der Entzifferung von (translation of) @ briefefan [#109]:

Wenn ich nicht irre, so wurde dem Hess? vor 8 oder 14 Tagen durch die Commission Will=fahrt,
If I'm not mistaken, it was the Hess? (=name of a Person) 8 or 14 days ago by the Commission Willfahrt,
Wollen Sie der Sache gütigst auf der Gemeind=schreiberei nachforschen, und die Angelegenheit zu fördern suchen.
please investigate the matter with the secretary of the community and seek to promote the matter.
Ihr Ergebener Dubi, Präst?
Yours faithfully Dubi, Praest?*

* Perhaps Praest? will mean an ecclesiastical ladder?

Obviously, the folded letter was opened and sent back to knowledge of the content.

Best regards
Werner
 
Saguarojo Am: 21.02.2015 10:20:43 Gelesen: 801822# 111 @  
@ bignell [#107]

Hallo,

ich würde Dir gerne helfen, doch ist es sehr schwierig. Alle Kombinationen, die ich ausprobiert habe, ergeben keinen Zusammenhang. Der erste Buchstabe könnte ein G aber auch ein P sein. Es ist eine Frakturschrift, die mir mit diesen zu entschlüsselnden Buchstaben nicht geläufig ist. Die einzige Möglichkeit ist, wenn es in Deiner Stadt ein Stadtarchiv gibt, den dortigen Stadtarchivar um Hilfe bitten.

Gruß Joachim
 
bignell Am: 21.02.2015 11:37:04 Gelesen: 801810# 112 @  
@ Saguarojo [#111]

Hallo Joachim,

danke für Deine Hilfe. Ich stelle hier noch die drei Seiten des Dokuments ein, falls es irgendwie durch den Zusammenhang helfen kann.



Ich hatte gehofft das jemand ein altes Wort wie "Weinkörnung" oder so kennt, das hier passen könnte.

Danke, harald
 
briefefan (RIP) Am: 21.02.2015 21:54:17 Gelesen: 801774# 113 @  
@ juni-1848 [#110]
@ deCoppet [#108]

Das Wort "Willfahrt", das ich nicht kenne, hängt wahrscheinlich mit willfahren, willfährig zusammen. Der Satz könnte also bedeuten, dass dem Wunsch des Hess vor 8 oder 14 Tagen entsprochen wurde.

Könnte Präst eine Abkürzung für Präsident sein?

Grüße von briefefan.
 
juni-1848 Am: 21.02.2015 22:36:46 Gelesen: 801762# 114 @  
@ deCoppet [#108]
@ briefefan [#113]

Gute Idee. Damit ist auch das scheinbar fehlende Verbum dieses Satzes ergänzt, zumal eine Ortsbezeichnung "Willfahrt" oder Ähnliches nicht zu finden war.

Je älter derlei Belege, desto ungewohnter auch die Sprache und die Schreibweisen.

Lautverschiebungen, fremdländische Einflüße, Rechtschreibreformen, mundartliche oder regionale Bezeichnungen, Fachausdrücke heute nicht mehr ausgeübter Gewerke u.v.m. lassen uns Sammler rätseln und nicht selten auch kapitulieren...

Ich korrigiere also:

[I]Wenn ich nicht irre, so wurde dem Hess? vor 8 oder 14 Tagen durch die Commission will=fahrt[,/I]
(willfahren = jemandes Bitte nachkommen / entsprechen)
If I'm not mistaken, 8 or 14 days ago the Commission met the concerns of Mr. Hess (=name of a Person)

Und Präst? Wohl die Abkürzung für irgendeine Amtsbezeichnung aus jener Zeit.

Grüße von juni-1848
 
deCoppet Am: 22.02.2015 06:43:37 Gelesen: 801749# 115 @  
@ juni-1848 [#114]
@ briefefan

Thank you both for your excellent work. Your translation makes sense for dealing with the letter's content.

What puzzles me now is why the red "2" is crossed out and the letter marked "refusé le post". I didn't know the addressee could read a letter then refuse to pay the postage. Maybe the organization deducted the postage from the person's account? The address is not crossed out and there is no date stamp for the return to Bern.
 
doktorstamp Am: 22.02.2015 11:22:02 Gelesen: 801720# 116 @  
@ juni-1848 [#114]
@briefefan [#113]

Präst; doch eventuell eine Abkurzung für Präsident.

Präsident Klassifizierung: 352.2 Verwaltungsorganisation, Praeses, Vorsitzer, Vorsteher, das Haupt oder der Director eines Kollegiums, welcher die Geschäfte anordnet und vertheilet, und in manchen Fällen auch entscheidet; Kanzelleypräsident, Kammerpräsident, Kammergerichtspräsident etc. wovon man das weitere in den besonderen Artikeln findet.

Willfahren ist im Krünitz nicht aufrufbar, da nicht vorhanden, ich vermute aber sehr das zu jener Zeit willfahren dem heutigen Woll (Wohl)fahren in etwa entspricht.

Der u.a. Link ist sehr zu empfehlen, vor allem wenn man auf ältere und veraltete Wörter stoßt.

mfG

Nigel

[1]http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/a/ka02445.htm
 
Georgius Am: 22.02.2015 13:39:49 Gelesen: 801705# 117 @  
@ bignell [#107]

Hallo bignell,

erst heute stieß ich auf Deine Frage. Vor dem 3. Wort sehe ich einen durchgestrichenen Buchstaben. Das Wort heißt dann "Öxnung". Da in der Weinproduktion die Maßeinheit "Öxle"eine Rolle spielt, ist das durchaus plausibel. Die Jahreszahl könnte durchaus 1678 heißen.

Viele Grüße
Georgius
 
bignell Am: 22.02.2015 14:20:16 Gelesen: 801696# 118 @  
@ Georgius [#117]

Hallo Georgius,

danke für Deine Antwort, den Zusammenhang mit den Öchsle-Graden hab ich nicht bedacht. Die Jahreszahl lautet sicher (1)678, dafür spricht die Papierstruktur, was am Scan aber nicht erkennbar ist.

Danke, harald
 
juni-1848 Am: 23.02.2015 18:39:32 Gelesen: 801642# 119 @  
@ bignell [#107] und [#118]

Moin zusammen,

lang genug gerätselt:

Kaltenstainerische Wein Hörnung De Ao 678

1. Kaltenstain war eine Winzerfamilie im Unstruttal (Merseburg).

Am Unterlauf der Unstrut liegt das Weinbaugebiet Saale-Unstrut {}. Begünstigt wird der Weinbau durch sich an der Nordseite des Flusses hinziehende Muschelkalkberge.*

2. Was wie ein x ausschaut, ist tatsächlich ein r.

3. Hornung (in früheren Zeiten Hörnung) war der "Rebmonat" (Februar). Die Lese war in den Fässern und die "Listen" für die "Abgaben /Steuern" mussten erstellt werden - um eine solche handelt es sich hier.

4. Ao steht für "Anno" und der Strich über 678 für "1000".

Die erste urkundliche Erwähnung findet er {der Weinbau} 998 in einer Urkunde Ottos III. Die Blütezeit der thüringisch-sächsischen Winzerei lag im 16. Jahrhundert; Weinhandelsplätze waren damals Jena, Naumburg und Leipzig. In der Folgezeit ging der Anbau zurück. [1]

5. Da das Dokument aus dem Jahre 1678, keinerlei Zusammenhang mit Oechsle:

Christian Ferdinand Oechsle (* 26. Dezember 1774 in Buhlbach bei Baiersbronn; † 17. März 1852 in Pforzheim) war ein deutscher Mechaniker, Goldschmied und Erfinder. {} 1836 erschien seine Arbeit Über den Gebrauch der Most- und Weinwaage in der er seine Methode zur Bestimmung der spezifischen Dichte im frisch gepressten Traubensaft beschrieb. Mit der Erfindung seiner Mostwaage, die er zusammen mit seinem Sohn Christian Ludwig entwickelt hatte, wird noch heute das Mostgewicht in °Oechsle gemessen. [2]

Wir können das Deckblatt dieses Dokuments also wie folgt "übersetzen":

Der Kaltenstainerische Wein
Februar des Jahres 1678


Darunter höchstwahrsheinlich ein Verteilungsschlüssel.

Im Thema "Motiv Wein: Stempel, Belege und Anderes" werde ich ein ähnliches "lesbareres" Dokument zeigen, sobald ich meine "Reste-/Motiv - Kiste" mal wieder zur Hand nehme.

Sammlergruss
Werner

[1] [http://de.wikipedia.org/wiki/Unstrut#Weinbau]
[2] [http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Oechsle]
 
bignell Am: 23.02.2015 19:51:18 Gelesen: 801629# 120 @  
@ juni-1848 [#119]

Hallo Werner,

vielen Dank für Deine Ausführungen, an Hornung hatte ich kurz gedacht, aber als Wintermonat gleich wieder verworfen, hätte eher einen Herbstmonat vermutet - Dein Argument mit den Steuern überzeugt völlig.

Danke,
harald
 
Magdeburger Am: 03.03.2015 13:21:02 Gelesen: 801457# 121 @  
Liebe Sammelfreunde

vielleicht könnte ihr mir helfen?

Wer kann dies lesen und eventuell korrigieren?



Lieber Schwager!

Im Auftrage deines Bruders Ernst mache ich Dir hiermit die
Todes-Anzeige deines alten Vaters, der am vorigen Freitag,
den 3ten d(es) Monats: Morgens 8 Uhr seine irdische Laufbahn beschlossen
hat, und morgen den 6ten des Monats ins Grab gesenkt werden soll.
Acht Tage ist der alte Mann bettlägerig gewesen, doch hat
ihn das Essen bis des Abends war seinem T....tage gesch.....t,
und obwohl er in den letzten 3 Tagen mitunter phantasirte,
so hatte er doch seinen Verstand bis an sein Ende.
Zu wünschen wäre es freilich gewesen, daß sein Lebens=
tage sich bis auf 100 Jahr nach ............... hätten, was sich
auch nun seiner guten Notar erwarten läßt; allein, der
liebe Gott weis alles am besten, und hat ihn eher zu sich ge=
nommen, bevor die Zeit kam, daß er hätte müßen
mit Deinem Bruder vom Amte fortziehen. .... zieht dein
Bruder ab, und sein Sohn Ernst wird Sch...fmeister auf dem Amte
Bei dieser Gelegenheit gebe ich dir zugleich Nachricht,
daß Fincke erst unterm 18. Januar die 100Rt # Kapital und
12 Rt 12 sg Cour(ant) Zinsen bezahlt hat. Joachim Deike hat dasselbe aber



nicht mehr haben wollen, und da es Fincke in Courant mit Agio
bezahlt hat, so wollte ich es erst wieder auf Gold umsetzen und
es dir ................................ Mit der Weile habe ich mich müßen
aber aus einer Verlegenheit helfen, da es mir meine auf
dem Amte an Geld mangelte und so habe ich seit der Zeit immer
noch kein Gold in Buche gekriegt, um es Dir zu schicken und
in diesem Augenblicke weiß ich auch nichts anzuschaffen. Ich
werde es dir aber nächstens übersenden.-
So wie mir mein Sohn Heinrich schreibt, hält er fleißigen?
Brief........... mit Euch, auch hätten ihn Eure Würste sehr
gut geschmeckt, was ich recht gern glaube und Euch ... der
Geschenk an einem hungrigen Soldaten danke.
Wir sind gottlob noch munter und wünschen, daß Ihr ......
auch noch seid. Eure Angehörigen Ruken, Deicken u.s.w.
lasten Euch ein.... grüßen; Ernestine bestellt insbesondere
einen schönen Gruß an Sophie und bittet, daß diese bald mal
wieder zu Besuche komme. Zuletzt grüßt auch meine Freu-
de.
Dein Schwager ??????? ?????????????
Hoetensleben d. 5ten März 1843.

Ich habe es soweit ich es lesen konnte (bzw. denke gelesen zu haben) zeilenweise mit angefügt.

Ich danke für die Hilfsbereitschaft.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
blaujacke Am: 03.03.2015 14:26:54 Gelesen: 801436# 122 @  
@ Magdeburger [#121]

Ich versuche es mal:

1) ... doch hat ihm das Essen bis des Abends vor seinem Todestage geschmeckt...
2) ... daß seine Lebenstage sich noch bis auf 100 Jahre verlängert hätten ...
3) Die Passage mit dem Notar gefällt mir nicht! Vielleicht: ...was sich auch von seinem guten Notar erwarten ließ...
4) ... Ostern zieht Dein Bruder ab ...
5) ... es Dir sodann schicke ...
6) ... fleißigen Briefkontakt mit Euch ...
7) ... und Euch für das Geschenk an einen hungrigen...
8) ... daß Ihr solches auch noch seid. ...
9) ... lassen Euch vielmals grüßen ...
10) ... Zuletzt grüßt auch meine Frau und Dein Schwager (die Unterschrift kann ich nicht deuten)

Es grüßt blaujacke
 
WUArtist Am: 03.03.2015 16:46:40 Gelesen: 801411# 123 @  
@ blaujacke [#122]

von seinem guten Notar

Ich sehe " ... von seiner guten Natur ..."

Gruß
Joachim
 
Magdeburger Am: 03.03.2015 17:18:21 Gelesen: 801400# 124 @  
@ blaujacke [#122]
@ WUArtist [#123]

Hallo Ihr Beiden,

es hilft super weiter. Jetzt fehlt nur noch das Wort auf Seite 1, von unten, Zeile 4. Ich kann beim besten Willen nichts sinnvolles ergänzen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
blaujacke Am: 03.03.2015 19:44:36 Gelesen: 801378# 125 @  
@ Magdeburger [#124]

Das einzig sinnvolle Wort wäre für mich "Schanzmeister", aber ich kann das "z" nicht erkennen.
 
Holzinger Am: 03.03.2015 20:34:51 Gelesen: 801363# 126 @  
@ Magdeburger [#121] [#124]

So richtig bin ich mit meiner Aussage auch nicht zufrieden. Aber es gab früher den (juristischen) Begriff "Schaumeister", der auf dem Amt die Arbeiten der anderen Meister "beschauen" durfte und auch Preise nach der "Schauordnung" festlegte. Wir sagen heute evtl. "Obermeister der Innung" dazu. Da ist mir aber ein Buchstabe (f) zuviel im Wort. Hieß das Amt evtl. dort so (Schaufmeister)?

War der für die "Qualitätskontrolle" :-) beauftragte von "höherem Stande", hieß er übrigens "Schauherr".
 
briefefan (RIP) Am: 03.03.2015 23:37:43 Gelesen: 801339# 127 @  
@ Magdeburger [#124]
@ Holzinger [#126]

Ich lese das Wort als Schaafmeister.

Schafmeister war ein Beruf, siehe

http://www.amf-verein.de/leistungen/c7-7_lange.html

Außerdem habe ich noch Vorschläge zu zwei anderen Textstellen:

... noch kein Geld in Casse gekriegt...

...fleißigen Briefewechsel mit Euch...

Grüße von briefefan.
 
Holzinger Am: 04.03.2015 10:21:19 Gelesen: 801299# 128 @  
@ briefefan [#127]

Der "Scha(a)fmeister" klingt gut, zumal die zitierte Stelle sich auf den sächsischen Raum bezieht.

"Hoe(heute "ö")tensleben" liegt in Sachsen-Anhalt, paßt also auch räumlich.

Mein Begriff stammt auch von viel früher. Bekannt so ab 15xx und später.
 
Magdeburger Am: 04.03.2015 16:31:49 Gelesen: 801259# 129 @  
@ briefefan [#127]
@ Holzinger [#128]

Hallo ihr beiden,

Schaafmeister hatte ich eigentlich auch gelesen, jedoch ergab es für mich keinen Sinn. Durch die weiterführenden Informationen ist es jetzt plausibler.

@ briefefan [#127]

Danke für die Korrekturen. Sieht sehr gut aus!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
deCoppet Am: 11.03.2015 00:01:33 Gelesen: 801132# 130 @  
Hello - another puzzle for me on this Nachnahme card 9.XI.1877. It would be helpful to know what the writing says at the bottom of the card.



Thanks in advance. Roger
 
JH Am: 11.03.2015 00:38:51 Gelesen: 801128# 131 @  
@ deCoppet [#130]

Ich lese:

"Habe d. Betrag für 66 schon bezahlt
+ bin aus dem Verein ausgetreten."
 
deCoppet Am: 11.03.2015 00:48:33 Gelesen: 801127# 132 @  
@ JH [#131]

Thank you. That is a good reason to refuse the card.
 
Magdeburger Am: 13.04.2015 15:18:39 Gelesen: 800432# 133 @  
Hallo Ihr Lieben,

mir wurde ja schon einmal super geholfen:

Der nachfolgende Briefinhalt bezieht sich auf die Planungen der Magdeburg-Wittenberger Eisenbahn.

Eine vollständige Transkiption wäre einfach super. Eigentlich fehlt nicht mehr viel, aber es könnten natürlich auch von mir noch Fehlinterpretationen vorliegen.

Nachfolgend 3 Seiten jeweils, soweit ich es bisher lesen konnte. Ein wenig Hilfe war schon dabei, aber es bleiben Fragen.



Bei Auszahlung der Entschädigungen für die zu unse-
rer Eisenbahn zu ziehenden Grundsücke müssen, in Gewiß-
heit des §15 des Gesetzes über die Eisenbahn "Unterneh=
ungen vom 3. November 1838, die für den Gaussenbau
hierüber bestehenden gesetzlichen Bestimmungen, wie
solche in der Allerhöchsten Verordnung vom 8. August
1832 /Gesetzessammlung Nov. 1832/ enthalten sind, von uns
befolgt werden. Wir sind demnach genötigt, uns in
jedem einzelnen Falle von den Realen Schuldverhältnissen
der an unsere Gesellschaft abzutretenden Grundstücke
zu unterrichten, und uns zu diesem Behufe Hypotheken-
Extracte von denjenigen Hauptgrundstücken zu ver-
schaffen, von welchen wir Parzellen für unsern Zweck
in Anspruch nehmen. Es ist uns wünschenswerth, in den
Besitz dieser Hypotheken Extracte bald zu kommen, um
auf Grund der, nach der nächstens zu erwartenden
Allerhöchsten Bestätigung deS Statuts unsere Gesellschaft
einzuleitenden Expropriation die Auszahlung resp:
Deposition der Kaufgelder ohne Aufenthalt bewirken,
und das zur Bahn erforderliche Terrain in Besitz
nehmen zu können.
Von unserer Eisenbahn werden nun folgende zum
Gerichtsbezirke Einer Königlich Wohllöblichen Land und
Stadt Gericht gehörende Felderarten berührt:
Barleben
Elbey
Wolmirstedt
Farsleben,



Zielitz
Loitsche
Rogaetz und
Angern.
Wir übersenden deshalb wohldemselben, unter der
Vorbemerkung daß in den Feldmarken Loitsche und
Zielitz die Linie unserer Eisenbahn noch nicht speziell
aufgemessen ist und demnach die einzelnen Grund-
interessenten noch nicht verzeichnet sind, anliegend die
Nachweisungen derjenigen Personen, welche in
den Feldmarken Barleben, Elbey, Wolmirstedt, Fars-
leben, Rogaetz und Angern zur Anlage der Eisen-
bahn Land hergeben müssen, und die zugehörenden
Zeichnungen der Ackerparzellen,aus welchen deren
Lage gegen einander genau ersichtlich wird, ersuchen
ganz ergebenst, einen mit den Hypothekenverhält-
nissen vorzugweise vertrauten Beamten mit
Anfertigung der Extracte uns den Hypotheken-
büchern der genannten Feldmarken beauftra-
gen zu wollen, worauf sich dem nächst ersehen
lässt, ob und welche Lasten und Schulden in ..
.. II und III auf den abzutretenden Grund-
stücken haften und fügen zur Bescheunigung
der Arbeit zu den Extracten, so wie wir sie
wünschen, Formulare hier bei, von welchen
wir den Bedürfniß entsprechend auch nach-
senden auf Erfordern nicht verfehlen werden.
Zudem wir noch ganz ergebenst bemerken,
daß wir gern bereit sind, den mit der Anfertigung



der Extracte zu beauftragenden Beamten für diese
Arbeit zu honorieren, bitten wir noch um möglichste
Bescheinigung und successive Zusendung der fertig
gewordenen Extracte und geneigte Wiederbeifü-.
gung der Zeichnungen.

Magdeburg, den 28. November 1846
Directorium der Magdeburg - Wittenbergeschem Eisenbahn Gesellschaft
Hartung


Ich danke für die Unterstützung

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
blaujacke Am: 13.04.2015 16:44:47 Gelesen: 800411# 134 @  
@ Magdeburger [#133]

Hier meine Version von Seite 1:

Bei Auszahlung der Entschädigungen für die zu unse-
rer Eisenbahn zu ziehenden Grundsücke müssen, in Gewiß-
heit des §15 des Gesetzes über die Eisenbahn-Unterneh=
ungen vom 3. November 1838, die für den Chausseebau
hierüber bestehenden gesetzlichen Bestimmungen, wie
solche in der Allerhöchsten Verordnung vom 8. August
1832 /Gesetzsamml. Nov. 1832/ enthalten sind, von uns
befolgt werden. Wir sind demnach genöthigt, uns in
jedem einzelnen Falle von den Real-Schuldverhältnissen
der an unsere Gesellschaft abzutretenden Grundstücke
zu unterrichten, und uns zu diesem Behufe Hypotheken-
Extracte von denjenigen Hauptgrundstücken zu ver-
schaffen, von welchen wir Parzellen für unsern Zweck
in Anspruch nehmen. Es ist uns wünschenswerth, in den
Besitz dieser Hypotheken Extracte bald zu kommen, um
auf Grund der, nach der nächstens zu erwartenden
Allerhöchsten Bestätigung des Statuts unsrer Gesellschaft
einzuleitenden Expropriation die Auszahlung resp:
Deposition der Kaufgelder ohne Aufenthalt bewirken,
und das zur Bahn erforderliche Terrain in Besitz
nehmen zu können.
Von unserer Eisenbahn werden nun folgende zum
Gerichtsbezirke Eines Königlich Wohllöblichen Land- und
Stadt-Gerichts gehörende Felderarten berührt:
Barleben
Elbey
Wolmirstedt
Farsleben,

Viele Grüße
Uwe
 
briefefan (RIP) Am: 13.04.2015 23:24:59 Gelesen: 800345# 135 @  
@ blaujacke [#134]
@ Magdeburger [#133]

Hallo,

ich lese auf der Seite 1 in der Zeile 2: Gemäß- (heit), nicht Gewiß- (heit),
in der fünftletzten Zeile: Feldmarken, nicht Felderarten.

Grüße von briefefan.
 
briefefan (RIP) Am: 13.04.2015 23:46:29 Gelesen: 800340# 136 @  
@ Magdeburger [#133]

Hallo,

auf Seite 2 lese ich vor "II und III": Rubrica,
die viertletzte Zeile: wir dem Bedürfniß entsprechend auch nachzu- (senden)

Grüße von briefefan
 
Magdeburger Am: 15.04.2015 15:26:20 Gelesen: 800260# 137 @  
@ blaujacke [#134]
@ briefefan [#136]

Hallo ihr Beiden,

recht herzlichen Dank für die Ergänzungen und Korrekturen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
eswareinmal Am: 26.04.2015 09:33:03 Gelesen: 800089# 138 @  
Vorphila 1787 Text entziffern

Hallo Sammler,

wer kann mir bei diesem Brief weiterhelfen ? Bis auf Braunschweig kann ich nicht viel lesen. Vielen Dank.

Gruss Mike


 
Saguarojo Am: 26.04.2015 10:00:15 Gelesen: 800078# 139 @  
@ eswareinmal [#138]

Ich will es mal versuchen, obwohl der Scan unscharf ist.

Denen Ehr auch Würdigen Hoch= und
Wohlgelauten(?), Un(m)fran(?) günsti=
gen guten Freunden, zum christ=
lichen Gericht der Stadt Braun=
schweig Verordneten samt und
sonders
Braunschweig
ex Officio

Vielleicht ist hier noch jemand, der das besser übertragen kann.

Viele Grüße

Joachim
 
bayern klassisch Am: 26.04.2015 13:42:54 Gelesen: 800041# 140 @  
@ eswareinmal [#138]

Denen Ehr auch Würdigen Hoch= und
Wohlgelarten, Unsern günsti=
gen guten Freunden, zum geist=
lichen Gericht der Stadt Braun=
schweig Verordneten samt und
sonders
Braunschweig
ex Officio

Liebe Grüsse,
Ralph
 
eswareinmal Am: 26.04.2015 16:19:04 Gelesen: 800018# 141 @  
@ Saguarojo [#139]
@ bayern klassisch [#140]

Hallo Joachim und Ralph,

vielen Dank für die Entzifferung.

Das nenne ich mal eine Anrede.

Nette Grüsse Mike
 
Eric Scherer Am: 20.05.2015 14:59:16 Gelesen: 799709# 142 @  
Entschlüsselung Anschrift Altbrief 1753

Hallo,

kann mir jemand bei der schlüssigen Entschlüsselung der Anschrift dieses Briefes helfen? Er wurde 1753 in Pondichery / Französisch Indien geschrieben.

Jeder Hinweis ist willkommen. :)


 
doktorstamp Am: 20.05.2015 19:25:16 Gelesen: 799674# 143 @  
@ 8049home [#142]

Das Bild ist offensichtlich nicht mit einem Scanner abgelichtet. Einiges kann man dennoch der Schrift entnehmen.

Monsieur Boumaire

???????? sur le ???? Felix
En Rade

Da aber Rade auf Deutsch Reede heisst, wäre es interessant zu wissen, was noch unterm Strich zu lesen ist.

Bitte das Bild nochmals machen und passend zurichten mit einem Bildbearbeitungsprogramm.

mfG

Nigel
 
Kleber Am: 20.05.2015 20:56:38 Gelesen: 799660# 144 @  
Ich lese

Monsieur Bonnaire
Ecrivain sur la ??? felix (ecrivain heißt Schriftsteller, die letzten beiden Worte sind vermutlich ein Schiffsname)
En Rade
 
Koban Am: 21.05.2015 01:26:27 Gelesen: 799630# 145 @  
Schreiber auf der Vile Felix (Schiffsname),

Gruß,
Koban
 
SH-Sammler Am: 21.05.2015 04:24:50 Gelesen: 799626# 146 @  
@ 8049home

Hallo,

die Adresse lautet:

Honneur (Ehrenwerter)
Monsieur (Herr)
Bonnaire (Name)
Ecrivian (Schreiber, Schriftsteller)
sur (auf)
la vile Felix (Name eines "Schiffes")
en (in)
Bade (französisch für BADEN)
 


Die Handschrift des Briefschreibers ist halt nicht besonders gut, aber meine ist auch nicht besser, tja.

Viele Grüsse
SH-Sammler (Hanspeter)
 

Baber Am: 21.05.2015 09:11:22 Gelesen: 799597# 147 @  
@ SH-Sammler [#146]

Hallo Hanspeter,

wie kommst Du auf die Übersetzung, dass "la vile Felix" ein Schiff ist. Bisher habe ich "vil(e)" nur als Eigeschaftswort für niederträchtig, häßlich gefunden, oder vermutest Du dass der Name des Schiffes "La vile Felix" (die häßliche Felix) ist? Könnte das auch ein anderer Ort als ein Schiff sein?

Gruß
Baber
 
volkimal Am: 21.05.2015 09:56:57 Gelesen: 799582# 148 @  
Hallo zusammen,

wenn der Brief 1753 in Pondichery (Französisch Indien) geschrieben wurde hat er mit Sicherheit nichts mit dem deutschen Baden zu tun. Außerdem sieht der erst Buchstabe in den Worten Bonnaire bzw. Bade sehr unterschiedlich aus. Ich könnte mir vorstellen, dass es genausogut "Rade" heißt.

8049home, Du zeigst nur die Briefhülle, gibst aber an, wo der Brief geschrieben wurde. Es wäre schön, wenn Du den Text zeigen könntest. Dann kann man die Schrift vielleicht besser lesen. Gab es eigentlich in Frankreich so ein "d" wie im Sütterlin?

Viele Grüße
Volkmar
 
Eric Scherer Am: 21.05.2015 23:12:59 Gelesen: 799529# 149 @  
Vielen Dank!

Werde den Brief am So nochmals scannen - auch den Inhalt.
 
Eric Scherer Am: 24.05.2015 18:16:40 Gelesen: 799457# 150 @  
So - hier endlich ein Scan der Anschrift sowie des Briefes. Wahrscheinlich wurde der Brief in 1753 von Jean Law de Lauriston geschrieben - zu diesem Zeitpunkt Gouverneur von Französisch Indien (http://fr.wikipedia.org/wiki/Jean_Law_de_Lauriston).


 
Baber Am: 25.05.2015 09:08:55 Gelesen: 799414# 151 @  
@ 8049home [#150]

Nach dem Text des Briefes zu schließen, heißt die Anschrift nun sicher "En Rade" "auf Reede", da der Schreiber bittet, an Bord zu bleiben bis ????.

Gruß
Baber
 
Eric Scherer Am: 25.05.2015 13:17:21 Gelesen: 799391# 152 @  
Danke!
 
JoshSGD Am: 06.06.2015 21:55:32 Gelesen: 799107# 153 @  
Guten Abend,

ich hoffe, mir kann jemand Fachkundiges helfen. Ich suche für die nachfolgenden zwei Belege jeweils die Destination. Beim Beleg mit der 152 kann ich zumindest "Post Ernsgaden" entziffern. Beim zweiten Beleg leider nichts.

Ich danke im Voraus.



Gruß
Josh
 
inflamicha Am: 06.06.2015 22:06:35 Gelesen: 799103# 154 @  
@ JoshSGD [#153]

Hallo Josh,

Dir kann geholfen werden:

Westenhausen, Post Ernsgaden (nicht Emsgaden)

Gr.(ube) Ilsede

Und immer schön die Rückseiten mit einstellen, wenn diese Informationen liefern können.

Gruß Michael
 
drmoeller_neuss Am: 06.06.2015 22:09:53 Gelesen: 799101# 155 @  
@ JoshSGD [#153]

Der erste Brief ging nach Westenhausen, Post Ernsgaden bei Geisenfeld.

Der zweite Brief ging nach Groß Ilsede.
 
JoshSGD Am: 06.06.2015 22:17:25 Gelesen: 799098# 156 @  
@ drmoeller_neuss [#155]

Vielen Dank!
 
doktorstamp Am: 10.06.2015 20:01:25 Gelesen: 798995# 157 @  


Wer kann den Grund der Vorladung zur Vernehmung entziffern?

Bedanke mich im voraus.

mfG

Nigel,
der sich schwer tut mit dieser Schrift.
 
bayern klassisch Am: 10.06.2015 20:05:17 Gelesen: 798993# 158 @  
@ doktorstamp [#157]

Lieber Nigel,

"wegen Ihrer Wiederverheiratung" steht da.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
doktorstamp Am: 10.06.2015 21:03:22 Gelesen: 798983# 159 @  
@ bayern klassisch [#158]

Nochmals habe ich mich bei Dir zu bedanken Ralph.

Alles bestens.

mfG

Nigel

Ob er schon geschieden oder verwitwet war ehe er die zweite Ehe antrat?
 
bayern klassisch Am: 10.06.2015 22:12:46 Gelesen: 798967# 160 @  
@ doktorstamp [#159]

Lieber Nigel,

Scheidung war sehr selten und wenn er noch verheiratet gewesen wäre, wäre er Bigamist geworden, das können wir ausschließen.

Er wird also wohl Witwer gewesen sein, dem noch einmal das Glück der Liebe entgegen lachte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 04.07.2015 22:22:27 Gelesen: 798413# 161 @  
Brief Narni 1530 - Hilfe erbeten

Liebe Freunde des Altpapiers,

bitte die Lateiner unter Euch um Info über den Inhalt dieses Briefs:





Der Brief ist aus Narni, gerade 5 Jahre nachdem die Stadt von Karl V niedergebrannt wurde [1], und ich würde gerne wissen, ob das in dem Brief irgendwie erwähnt wird.

Danke, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Narni
 
DerLu Am: 15.08.2015 08:28:51 Gelesen: 797521# 162 @  
Hallo,

kann mir jemand bei der Entzifferung dieses Textes helfen? Zum Kontext: Er befindet sich auf einer Postkarte, die 1900 vom Berliner Postamt PA 24 nicht zugestellt werden konnte und dann nach Grund (i. Harz) weitergeleitet wurde. Sicherlich hat hier der Zustellbote den Grund für die Nachsendung notiert:



Ich kann bisher nur vermuten: " Nach wiederholten Klingeln nichd (!) geöffnet Brief-Kasten oder Einschni..... nichd vorhanden ... Bole Pa 24"
(schreibt er wirklich nichd statt nicht ?)

Allen die sich daran versuchen, jetzt schon mal einen herzlichen Dank!

Gruß DerLu
 
Saguarojo Am: 15.08.2015 08:47:00 Gelesen: 797515# 163 @  
@ DerLu [#162]

Hallo,

das ist wirklich schwer. Ich versuche es trotzdem.

Nach wiederholtem ......
gebe nicht geöffnet Brief=
Kasten oder Einsch... nicht
vorhanden
(Unterschrift)

Vielleicht ist jemand hier, der das besser übertragen kann.

Viele Grüße

Joachim
 
merkuria Am: 15.08.2015 09:42:15 Gelesen: 797502# 164 @  
@ bignell [#161]

Guten Morgen Harald,

bist Du sicher, dass dies Lateinisch ist? Ich meine es ist (Alt)Italienisch. Das erleichtert die Übersetzung aber wohl kaum.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Magdeburger Am: 15.08.2015 09:48:13 Gelesen: 797497# 165 @  
@ DerLu [#162]

Der Text ist schon richtig, wie du schreibst, allerdings steht dort wirklich auch "nicht" und nicht "nichd". Das Wort mit ? könnte Einschnitt sein. Sicher bin ich mir da jedoch auch nicht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bignell Am: 15.08.2015 10:23:18 Gelesen: 797489# 166 @  
@ merkuria [#164]

Hallo Jacques,

da kannst Du durchaus recht haben, im Kirchenstaat wurde beides gesprochen, im schlimmsten Fall ist es eine Mischung aus beiden.

Grüsse aus Österreich, harald
 
DERMZ Am: 15.08.2015 10:31:08 Gelesen: 797484# 167 @  
@ DerLu [#162]

Hallo DerLu,

ich habe eine kleine Idee, aber bin mir nicht sicher - kannst Du eventuell einen Scan der ganzen Karte anbieten?

Danke und Gruss

Olaf
 
DerLu Am: 15.08.2015 11:05:35 Gelesen: 797471# 168 @  
@ DERMZ [#167]

Hallo Olaf,

bitte schön:



In blau steht noch "12/7 nachs.(enden)" und die neue Adresse. Auf dem angeklebten Zettel steht "Nach Grund i./Harz (Name) PA24".

Gruss DerLu
 
DERMZ Am: 15.08.2015 11:27:33 Gelesen: 797457# 169 @  
@ DerLu [#168]

Danke DerLu,

meine Idee ist im Nichts verraucht, so bin ich doch nicht weitergekommen - das ist mein Vorschlag:

Nach wiederholten Klin=
geln nicht geöffnet Brief=
Kasten oder Einschick nicht
vorhanden.
Melchenheim
Bole Pa 24

Aber ob das stimmt, keine Garantie.

viele Grüße Olaf
 
Max78 Am: 15.08.2015 12:28:28 Gelesen: 797447# 170 @  
Jetzt mische ich mich auch noch ein:

Olaf hat den größten Teil bestimmt richtig umgesetzt und es gibt nur noch einen kleinen Hinweis von mir:

Ich hatte zuerst auch "Einschick" gelesen, kann gut sein, dass damit das Fehlen der Absenderadresse gemeint ist (wenn nicht rückseitig auf Beleg). Es könnte aber auch, so wie es Ulf gedeutet hat "Einschnitt" heissen. Der Schreiber setzt bei dem kleinen "h" keinen Bauch an und keine Querstriche beim kleinen "t". Somit heisst "Bole" natürlich "Bote".

Ob "Einschick" (eventuell noch auszuschliessen durch rückseitige Adresse) oder "Einschnitt" dürfte rein historisch oder postalisch gesehen wirklich nicht bedeutend sein.

Bei der Unterschrift kann ich nur wage vermuten: Waldenheim (Maldenheim).

mit Grüßen Max
 
DerLu Am: 16.08.2015 07:32:45 Gelesen: 797369# 171 @  
@ Max78 [#170]
@ DERMZ [#169]
@ Magdeburger [#165]
@ Saguarojo [#163]

Hallo zusammen,

Max; die Karte wurde von der "Redaktion der Berliner Neuen Nachrichten" geschrieben.

Euch allen vielen Dank für die Mithilfe und einen schönen Sonntag!

Gruss DerLu
 
dr.vision Am: 16.08.2015 16:30:24 Gelesen: 797309# 172 @  
Moin zusammen,

ich habe eine Frage an die Schriftspezialisten. Wer bitte kann mir sagen, welcher Monat hier gemeint ist? Der Stempel der Karte ist leider gerade im Monatsbereich äußerst unleserlich. Eventuell lese ich eine 10 oder 11, bin mir aber nicht sicher.



Danke für eine Antwort und beste Grüße von der heißen Ostsse
Ralf
 
bayern klassisch Am: 16.08.2015 16:50:33 Gelesen: 797299# 173 @  
@ dr.vision [#172]

Hallo Ralf,

November.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
dr.vision Am: 16.08.2015 17:03:11 Gelesen: 797293# 174 @  
@ bayern klassisch [#173]

Moin Namensvetter,

danke für die schnelle Hilfe. Steht da NOVBER als Kürzel für November?

Beste Grüße
Ralf
 
Magdeburger Am: 16.08.2015 17:19:16 Gelesen: 797286# 175 @  
@ dr.vision [#174]

Hallo dr.vision

ich bin zwar nicht Bayern Klassisch, ja, es steht tatsächlich so da.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 16.08.2015 18:06:00 Gelesen: 797273# 176 @  
@ dr.vision [#174]

Hallo Namensvetter,

so ist es - Novber.

Zuvor hat man November auch 9er oder 9ember abgekürzt, weil es im Lateinischen der 9. Monat war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
WUArtist Am: 21.08.2015 14:02:42 Gelesen: 797019# 177 @  
Hallo Freunde und Spezialisten,

ich kann zwar einiges, aber nicht alles lesen. Für eine „Komplettübersetzung“ wäre ich dankbar.

Und kann jemand Auskunft oder Hinweise zu der hier angeschriebenen Frau Gesell geben? Wie sich das anhört, war sie wohl keine Unbekannte in der Manufaktur.

Danke in Voraus
Joachim


 
bayern klassisch Am: 21.08.2015 14:15:43 Gelesen: 797014# 178 @  
@ WUArtist [#177]

Hallo Joachim,

was ich lesen kann:

Hochwohlgeboren
Herrn Försterschüler Fr. Gesell
Meißen a. d. E.
Kgl. Porzellan - Manufaktur

Herzliche Glückwünsche zum Jahreswechsel, und zur
"beschlossenen" Jahrhundertswende sendet dir
dein
Theodor Klemm

Liebe Grüsse,
Ralph
 
WUArtist Am: 21.08.2015 14:44:47 Gelesen: 797007# 179 @  
@ bayern klassisch [#178]

Herzlichen Dank!

Also keine Frau. Aber was macht ein hochwohlgeborener Försterschüler(?) in der Porzellanmanufaktur?

Joachim
 
stampmix Am: 21.08.2015 14:56:13 Gelesen: 797003# 180 @  
@ WUArtist [#179]

Hallo zusammen,

wie wäre es mit dem Hochwohlgeboren Herrn Fürstenschüler?

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstensch%C3%BCler-Stiftung

mit bestem Gruß
stampmix
 
bayern klassisch Am: 21.08.2015 15:10:02 Gelesen: 796994# 181 @  
@ stampmix [#180]

Hallo stampmix,

ja, Fürstenschüler ist richtig - diesen Terminus habe ich noch nie gehört.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
WUArtist Am: 21.08.2015 16:48:03 Gelesen: 796973# 182 @  
@ stampmix [#180]
@ bayern klassisch [#181]

Hallo liebe Sammlerfreunde,

nunmehr neugierig geworden, habe ich mich über die Fürstenschüler-Stiftung in Grimma informiert und sie angeschrieben. Falls ich Näheres zu meiner gezeigten P43 und den "hochwohlgeborenen Schüler Fr. Gesell" erfahren sollte, teile ich das hier mit.

Nochmals besten Dank für die Mitarbeit,
Joachim
 
stampmix Am: 21.08.2015 20:23:21 Gelesen: 796941# 183 @  
@ WUArtist [#182]

Hallo WUArtist,

da dich der Adressat nicht ruhen lässt:

Es handelt sich wohl um einen Abkömmling des Kommerzienrat Paul Gesell, der seinerzeit Kaufmännischer Direktor der Meissener Porzellan-Manufaktur war.

mit bestem Gruß
stampmix
 
WUArtist Am: 21.08.2015 20:45:27 Gelesen: 796931# 184 @  
@ stampmix [#183]

Hallo stampmix,

deine Hinweise klingen plausibel. Dann kann ich es dabei auch bewenden sein lassen. Ein Elefant im Porzellanladen scheint er jedenfalls nicht gewesen zu sein, der junge Herr Hochwohlgeboren.

Nochmals danke, Joachim
 
sentawau Am: 22.08.2015 12:06:46 Gelesen: 796832# 185 @  
Ich bin gerade auf eine Veröffentlichung der Bayerischen Archivverwaltung aufmerksam geworden, die eine Hilfe beim "Lesen lernen" ist. Sie ist sowohl digital als auch in Buchform erhältlich. Zu finden bei Google unter "Digitale Schriftkunde"!

Viel Spaß beim Üben!
 
bayern klassisch Am: 22.08.2015 12:10:16 Gelesen: 796830# 186 @  
@ sentawau [#185]

Mit einem Link ist das Leben einfach einfacher:

http://www.gda.bayern.de/DigitaleSchriftkunde/

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
WUArtist Am: 03.09.2015 19:20:00 Gelesen: 796476# 187 @  
@ WUArtist [#182]

Hallo Sütterlin-, P43- sowie Fürstenschülerfreunde,

heute erhielt ich folgende Auskunft vom Archiv der Fürstenschüler-Stiftung, wofür ich mich auf diesem Wege nochmals herzlich bedanken möchte.

Sehr geehrter Herr Fischer,
im Schülerverzeichnis von St. Afra (Kirche Meißen) haben wir folgende Angaben gefunden:
Friedrich Paul Gesell geboren 11.1.1883 in Meißen – gestorben 29.5. 1918
Er war Schüler von 1897-1903.
Außerdem fand sich im Afranischen Ecce von 1918 ein Nachruf seines Vaters, Paul Gesell. Weiteres Material existiert bei uns nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Bloi ( Mitarbeiterin im Archiv )




Nachruf von Paul Gesell für seinen Sohn Friedrich

Beste Grüße
Joachim
 
bignell Am: 05.09.2015 18:06:23 Gelesen: 796370# 188 @  
Liebe Freunde schwerleserlicher Schriften,

ich bitte um Eure Hilfe.



Das ist ein Brief aus der Bundesfestung Mainz 1832, vom 49. österreichischen Infanterieregiment, nur komme ich mit der Schrift nicht klar. Zweimal löbliche Herrschaft kann ich noch entziffern, aber nicht viel mehr.

Das k.k. Linien Inf.-Rgt Nr 49 Baron von Langenau war von 1824-1837 in Mainz stationiert [1]

Danke,
harald

[1] Philatelie und Postgeschichte 13. Jg Nr 48 Die Bundesfestungen 1815-1866, Hans-Jürgen Kuschke Seite XXII
 
bayern klassisch Am: 05.09.2015 20:41:33 Gelesen: 796341# 189 @  
@ bignell [#188]

Hallo Harald,

Adresse:

Freiherr von Langenau 49. Inft. Regiments Commando

An die löbliche Herrschaft zu Siegharts

Text:

Auf die schätzbare Note vom 7. vorigen Monats hat man die Ehre, Einer löblichen Herrschaft ergebenst zu eröffnen, daß Georg Hofbauer Gemeiner (?) der 15. Kompagnie am 28. April 1832 dahier mit Tod abgegangen ist.

Mainz, den 16. Juny 1832.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 06.09.2015 00:23:10 Gelesen: 796318# 190 @  
@ bayern klassisch [#189]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Transkription. Ist das Sütterlin? Bei der "normalen" Fraktur kann ich meist etwas entziffern, aber hier war ich chancenlos.

Danke,
harald
 
bayern klassisch Am: 06.09.2015 07:47:40 Gelesen: 796300# 191 @  
@ bignell [#190]

Hallo Harald,

nein, Sütterlin gab es erst 1915 in Preußen, später im ganzen Reich.

Das hier ist die deutsche Currentschrift, die es von kurz nach 1500 bis kurz vor 1920 gab, natürlich in gewaltigen Variationen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 05.10.2015 23:00:45 Gelesen: 795717# 192 @  
Liebe Sammlerfreunde,

bitte wieder mal um Eure Hilfe.

Lese ich das richtig?



NB (nota bene) ist nur dieses einzige Original vorhanden

Wie könnte diese Unterschrift lauten?



Fürstenberg [1] kann ich entziffern, aber die ersten beiden Worte nicht.

Das Dokument stammt übrigens aus dem Jahr 1748, es handelt sich um ein Post- und Botenpatent für die öst. Erblande. Hier die erste und letzte Seite:



Danke,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstenberg_(westf%C3%A4lisches_Adelsgeschlecht)
 
bayern klassisch Am: 06.10.2015 06:31:57 Gelesen: 795681# 193 @  
@ bignell [#192]

Hallo Harald,

deine Transkription ist m. E. richtig.

Als Unterschrift lese ich: Michael Benedict Finsterwald.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 06.10.2015 18:35:53 Gelesen: 795605# 194 @  
@ bayern klassisch [#193]

Hallo Ralph,

vielen Dank, es handelt sich um Mathias Benedict (Edler von) Finsterwald, Hofsekretär. Da wäre ich nicht draufgekommen, hatte mich schon zu sehr in "Fürstenberg" verbissen.

Danke, harald
 
siegfried spiegel Am: 08.10.2015 15:40:14 Gelesen: 795431# 195 @  
Hallo Schriftexperten,

kann das jemand entziffern?


 
stampmix Am: 08.10.2015 15:49:13 Gelesen: 795425# 196 @  
@ siegfried spiegel [#195]

Obere Zeile: Salzbrunn in Schlesien

erstmal besten Gruß
stampmix
 
bayern klassisch Am: 08.10.2015 15:52:53 Gelesen: 795421# 197 @  
@ siegfried spiegel [#195]

Hallo Siegfried,

ich darf noch ergänzen: Im Sächsischen Hof.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
DERMZ Am: 08.10.2015 17:23:16 Gelesen: 795398# 198 @  
@ bayern klassisch [#197]

Hallo Ralph,

ich bin noch sehr am Üben mit Sütterlin, ich brauche noch ein paar Lehrstunden - daher lese ich hier immer recht gerne und freue mich, wenn ich das dann auch so lesen kann.

Darf ich jetzt mal doof fragen: Ich würde dort lesen, "Im Sächsichen Hofe".

Ich weiss, es ist nur der Buchstabe "e" am Ende, aber ich will es doch auch nur lernen. Zum Glück haben wir in der Grundschule 1976 noch Lehrer gehabt, die uns ein wenig Sütterlin beigebracht haben, aber es ist doch verdammt lange her.

Also Danke, wenn mir jemand ein wenig weiterhilft.

Gruss Olaf
 
bayern klassisch Am: 08.10.2015 18:34:38 Gelesen: 795382# 199 @  
@ DERMZ [#198]

Hallo Olaf,

ich muss dich leider enttäuschen - es ist keine Sütterlin - Schrift, sondern die (alt-) deutsche Kurrentschrift (auch Currentschrift genannt). Sütterlin kam erst 1915 an die ersten Schulen in Preußen, ehe es von Adolf Hitler 1941 verboten wurde.

Es steht da "Hof", nicht "Hofe". Oft hat man am Ende eines Wortes den Endzug ornamentiert, also schwungvoll gestaltet.

Aber ein kleines "e" ist dort nicht zu finden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 08.10.2015 18:52:54 Gelesen: 795370# 200 @  
Hallo,

vielen Dank für die Übersetzung. Ich hatte so etwas schon vermutet, war mir aber nicht sicher.

Jetzt kommt der Hammer: die Rückseite der Karte. Wenn ihr das das auch noch schafft, dann bin ich echt begeistert und zeige noch die komplette Vorderseite der Postkarte.

Gruss, Siegfried


 
bayern klassisch Am: 08.10.2015 19:01:49 Gelesen: 795361# 201 @  
@ siegfried spiegel [#200]

Hallo Siegfried,

Nach überstandener heftiger Seekrankheit sind wir glücklich hier angelangt und befinden uns in bester Stimmung. Nunmehr Insulaner schicken wir Ihnen 1000 herzliche Grüße mit der Bitte, solche auch an meine Schwester Mathilde
zu bestellen. In unserer Gesellschaft befindet sich Anna Prausnitz.

In treuer ... (Textverlust) ... Ihr Sohn Ludwig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 08.10.2015 19:10:38 Gelesen: 795356# 202 @  
@ bayern klassisch [#201]

Hallo Ralph,

ich bin begeistert, vielen Dank.

Die Karte mit dieser Destination ist sehr selten. Allerdings bin ich der Meinung eine 3/4 Schilling - Frankatur hätte gereicht, zumindest innerhalb Deutschlands und der Weltpostvereinsstaaten.

Gruss, Siegfried


 
bayern klassisch Am: 08.10.2015 19:30:36 Gelesen: 795347# 203 @  
@ siegfried spiegel [#202]

Hallo Siegfried,

zur Postgeschichte kann ich wenig beitragen, da müssen andere ran.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
DERMZ Am: 09.10.2015 14:17:00 Gelesen: 795262# 204 @  
@ bayern klassisch [#199]

Hallo Ralph,

danke, dass ist der Beweis, ich habe schon 1976 in der Schule nicht aufgepasst - ich war bis eben der Meinung, dass es Sütterlin sei - jetzt weiss ich, dass es sich um die deutsche Kurrentschrift handelt. Ich bitte, meine Unwissenheit zu entschuldigen. Aber auch die Kurrentschrift hat so ihre Tücken, mal sehen, ob ich es schaffe, sie irgendwann mal richtig lesen zu können.

Lieber Ralph, vielen Dank für die Hinweise, sie sind wirklich sehr hilfreich und ich ziehe meinen Hut vor all denen, die Kurrentschrift und Sütterlin noch lesen können. Da hilft wohl auch der Computer nicht wirklich weiter, da ist Hand- und Augenmerk gefragt.

Darf ich in Zukunft immer mal wieder so komische Fragen stellen?

Vielen Dank und viele Grüsse

Olaf
 
bayern klassisch Am: 09.10.2015 15:19:17 Gelesen: 795242# 205 @  
@ DERMZ [#204]

Hallo Olaf,

gerne darfst du alte Schriften hier zeigen - es gibt auch bessere als mich hier, von daher kann (fast) jedem geholfen werden. Nur 10 Seiten eng beschrieben sind halt nicht so günstig, eher in Etappen.

Liebe Grüsse,
Ralph

P.S. Schule? Da war doch was ... :-)
 
dr.vision Am: 14.10.2015 18:36:48 Gelesen: 795071# 206 @  
Moin zusammen,

kann mir bitte jemand die Adresse "übersetzen"?



Ganz herzlichen Dank im Voraus und beste Grüße von der regnerischen Ostsee,
Ralf
 
stampmix Am: 14.10.2015 18:58:22 Gelesen: 795061# 207 @  
@ dr.vision [#206]

Ich lese:

Se... d(er) Reserve
Paul Gulke
M(aschinen-) Gew(ehr) Komp(anie)
I. Marine Inf(an)t(erie) Reg(iment)
Belgien

mit bestem Gruß
stampmix
 
dr.vision Am: 14.10.2015 19:12:07 Gelesen: 795047# 208 @  
@ stampmix [#207]

Moin, danke für Deine schnelle Antwort. Auf Belgien wäre ich nicht gekommen.

Beste Grüße
Ralf
 
bayern klassisch Am: 14.10.2015 19:58:11 Gelesen: 795024# 209 @  
@ dr.vision [#206]

Hallo Ralf,

der Empfänger hieß Paul Galke.

Liebe Grüsse vom Namensvetter mit "ph"
 
briefefan (RIP) Am: 14.10.2015 22:43:09 Gelesen: 794968# 210 @  
@ dr.vision [#206]
@ stampmix [#207]

Das erste Wort in der 3. Zeile ist m. E. kein M. Wie der Absender das schreibt, sieht man in der 4. Zeile im Wort "Marine".

Das erste Wort in der 3. Zeile heißt vielleicht "At(teliert) = angespannt (mit Pferdegeschirr). Was Pferde in der Marine tun, weiß ich allerdings nicht.

Das erste Wort in der 1. Zeile heißt Sees(chiffer?)

Grüße von briefefan
 
volkimal Am: 14.10.2015 23:36:29 Gelesen: 794959# 211 @  
@ briefefan [#210]
@ dr.vision [#206]

Hallo zusammen,

mit "Sees" liegt briefefan vermutlich richtig. Ich denke, dass es die Abkürzung von Seesoldat ist.

Bei "At" dagegen nicht. In Sütterlin sieht ein "A" ganz anders aus. Hier dürfte Stampmix recht haben. Früher wurden beide Schriften oft im Wechsel benutzt. Zum Beispiel Namen oder Ortsnamen in Latein der Rest in Sütterlin. Weshalb hier ein lateinisches "M" dazwischen geraten ist, weiß ich auch nicht, aber die Maschinengewehrkompanie passt am besten.

Viele Grüße
Volkmar
 
Eilean Am: 15.10.2015 00:20:54 Gelesen: 794950# 212 @  
@ volkimal [#211]

Ich lese hier immer mal still mit und versuche so meine eigene Deutung der kryptischen Texte. Es ist mir immer noch unbegreiflich, wie Ihr diese Briefe in wenigen Minuten lesen könnt. Hut ab. Oben z.B. bekam ich nur Anna Prausnitz zu fassen, sonst nix. Herzliche Grüße, aber wer an wen? Also echt.

Ein Punkt, der mich vom Sammeln dieser schönen Briefe mit Geschichte abhält. Werde morgen mal einen Brief von mir zeigen, bei dem es mir so geht, dass ich gerade noch den Empfängerort lesen kann.

Gruß
Andreas
 
dr.vision Am: 15.10.2015 11:57:05 Gelesen: 794888# 213 @  
@ bayern klassisch [#209]
@ briefefan [#210]
@ volkimal [#211]

Moin zusammen,

herzlichen Dank für eure Hilfe.

Beste Grüße
Ralf
 
JoshSGD Am: 24.10.2015 22:28:09 Gelesen: 794472# 214 @  
Guten Abend,

heute wieder eine Anfrage von mir: Wer kann den Familiennamen entziffern und eventuell auch die Straße?

Vielen Dank im Voraus!





Gruß
Josh
 
bayern klassisch Am: 24.10.2015 22:35:57 Gelesen: 794470# 215 @  
@ JoshSGD [#214]

Hallo Josh,

Familie Trabhardt lese ich und Absender Trabhard, Bäkerstr. 8.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
JoshSGD Am: 24.10.2015 22:50:57 Gelesen: 794463# 216 @  
@ bayern klassisch [#215]

Danke, Ralf!

Das passt auch mit den Einträgen im Archiv zusammen!

Danke!
 
JPC Am: 25.10.2015 09:54:22 Gelesen: 794424# 217 @  
Kann hier vielleicht auch jemand helfen?



Danke schon mal!

VG,
JPC
 
briefefan (RIP) Am: 25.10.2015 15:34:18 Gelesen: 794395# 218 @  
@ JPC [#217]

Frau Ilse Dinkelaker
Esslingen-Neckar
Olgastr.2

Gruß von Briefefan
 
JPC Am: 26.10.2015 12:58:07 Gelesen: 794343# 219 @  
Danke briefefan !

Mag sich auch jemand an der linken Seite versuchen?
 
dr.vision Am: 01.11.2015 14:33:15 Gelesen: 793831# 220 @  
Moin zusammen,

ich kann mal wieder den Ort nicht lesen. Kann mir bitte jemand helfen?



Danke im Voraus und beste Grüße von der sonnigen Ostsee.

Ralf
 
inflamicha Am: 01.11.2015 14:51:38 Gelesen: 793818# 221 @  
@ dr.vision [#220]

Hallo Ralf,

der Ort ist einfach: Dresden A 5. Aber der Name des ...-Ufers 7 macht mir Probleme, das scheint es heute auch nicht mehr zu geben.

Gruß Michael
 
Marcel Am: 01.11.2015 14:57:41 Gelesen: 793814# 222 @  
@ dr.vision [#220]
@ inflamicha [#221]

Hallo Ihr Zwei,

es ist die Straße "Ostra-Ufer".

schöne Grüße
Marcel

http://www.meinestadt.de/dresden/stadtplan/strasse/ostra-ufer
 
dr.vision Am: 01.11.2015 15:37:15 Gelesen: 793804# 223 @  
@ inflamicha [#221]
@ Marcel [#222]

Moin ihr 2.

Ganz herzlichen Dank für die schnelle Hilfe.

Beste Grüße
Ralf
 
Magdeburger Am: 04.11.2015 19:32:27 Gelesen: 793624# 224 @  
Liebe Sammelfreunde,

irgendwie habe ich ein Problem alles zu lesen:



Wir machen Ihnen hiermit bekannt, daß wir Sie zum Pfarrar
in Kakerbeck mit den Filialen Winkelstedt und Wustrewe
nebst eingef?rrtem Gute Jemmeritz ernannt und bestätigt und
demgemäß heute wegen Ihrer Intradeation, welche jedoch erst nach
Ablauf des Monats Juni d.(es) J(ahre)s wird erfolgen können, das Erforderliche
an den Herrn Superintendaten Wehmeyer zu Clötze verfügt haben.

Wer kann weiterhelfen?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Saguarojo Am: 04.11.2015 19:46:50 Gelesen: 793612# 225 @  
Hallo Ulf,

das Wort in der 3. Zeile heißt "eingefarrtem". Also der Pfarrei zugehörig gemacht worden.

Gruß
Joachim
 
Magdeburger Am: 04.11.2015 19:52:30 Gelesen: 793607# 226 @  
@ Saguarojo [#225]

Hallo Joachim

Danke!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Eilean Am: 05.11.2015 00:28:25 Gelesen: 793577# 227 @  
Nun habe ich eine Karte mit einem Bild meiner seinerzeitigen Schule entdeckt und kann ausser einem:

"Werter Herr Auburger!..."

"Mit freundlichem Gruß"

nichts dieser Postkarte entziffern. Kann hier jemand helfen?



Gruß
Andreas
 
bayern klassisch Am: 05.11.2015 01:46:51 Gelesen: 793574# 228 @  
@ Eilean [#227]

Hallo Andreas,

Werter Herr Auburger! Möchte Sie freundlichst ersuchen, ob Sie nicht bis nächste Woche mein Kostüm zum probieren herrichten möchten indem ich die ersten Tage wahrscheinlich Dienstag nach München komme. Wär mir lieb, wenn Sie es mir mitteilen würden.
Mit freundlichem Gruß,
Anton Danner


Liebe Grüsse,
Ralph
 
Eilean Am: 05.11.2015 10:44:07 Gelesen: 793534# 229 @  
@ bayern klassisch [#228]

Vielen Dank! Das hilft weiter für die Heimatsammlung.

Gruß
Andreas
 
DERMZ Am: 05.11.2015 15:49:59 Gelesen: 793504# 230 @  
Grüzi,

ich hoffe, ich darf eine Karte aus Italien zum Besten geben, immerhin ist sie ja nach Deutschland gelaufen.



Das meiste kann ich lesen, ich fange mal an

Firma Paul Müller
Dürerestrasse 110
(Germania) Dresden A16

Milano, 12 10-1925
Firma Paul Müller - Dresden
Hiermit ersuche ich um Angebot mit äusser-
sten Preisen
von Ihnen
für Fabrikation von Kapseln für Arznei u. Parfüm-
fläschchen und für Fabrikation von Kelchen für
künstliche Blumen. -
In Erwartung ........
Hochachtungsvoll

Silvio Antonini



Aber ob das alles Richtig ist?

Und vielleicht weiss ja durch Zufall jemand etwas über die Firma Paul Müller in Dresden, was wurde dort alles hergestellt?

Wenn es jemand weiss, ich bin für jede Antwort dankbar.

Wünsche einen sonnigen Nachmittag

Olaf
 
volkimal Am: 05.11.2015 15:57:43 Gelesen: 793501# 231 @  
@ DERMZ [#230]

Hallo Olaf,

es heißt:

Milano, 12 10-1925
Firma Paul Müller - Dresden
Hiermit ersuche ich um Angebot mit äusser-
sten Preisen
von Formen
für Fabrikation von Kapseln für Arznei u. Parfüm-
fläschchen und für Fabrikation von Kelchen für
künstliche Blumen. -
In Erwartung zeichne
Hochachtungsvoll

Viele Grüße
Volkmar
 
JoshSGD Am: 05.11.2015 19:09:07 Gelesen: 793462# 232 @  
@ dr.vision [#220]

Moin Ralf,

das Ostra-Ufer gibt es noch. Aber von alter Bebauung ist kaum noch etwas zu sehen, außer das alte Zollhäuschen und die Yenidze (ehemalige Zigarettenfabrik). Ansonsten das Kongresszentrum, das baufällige Steyer-Stadion und der Rest ist Brache.

Trotzdem interessant.

Gruß
Josh
 
DERMZ Am: 06.11.2015 07:35:39 Gelesen: 793409# 233 @  
@ volkimal [#231]

Guten Morgen Volkmar,

ganz lieben Dank, mit dem Wort "Formen" kommt jetzt auch Sinn in den Text. Und somit ist auch recht klar, was die Firma Müller in Dresden fabriziert hat.

Auf dass wir die Form nie verlieren.

viele Grüsse

Olaf
 
DERMZ Am: 06.11.2015 09:55:19 Gelesen: 793388# 234 @  
Guten Morgen,

jetzt kann er schon wieder nix lesen - und wieder eine Karte aus Italien. Aber vielleicht bekomme ich erneut Unterstütung. Ich bedanke mich schon jetzt:



Heute lese ich folgendes:

Al Egregio Signore
Ernesto Helmüller
"Dentista"
Svizzeria Langenthal

Genua 2/12 00
M.L.
auch wieder einmal 1
Lebenszeichen aus Genua. Dieses hier ab-
gebildete Schiff ist das grösste das
bis dato in diesen Hafen
gekommen. Habe dasselbe
von A-Z besucht. Länge 200m.
schneidig was! Habe heute dem Vater
ein ..... eingesandt betreff Winter-
kleid (Frack). Falls Du ein gutes Wort
für mich einlegen willst .... .....
.... .... .... .... .... capito!
Frdl. Gruss u. Handschlag an Euch beide
.....

Il Frack costa l.105 hier in Italia
in svizzeria .... .... ....

Vielen Dank für die Hilfe und einen virtuellen Gruss vom "Grossen Kurfürst"

Olaf
 
volkimal Am: 06.11.2015 14:02:51 Gelesen: 793352# 235 @  
Hallo Olaf,

ich lese:

M.L.
auch wieder einmal 1
Lebenszeichen aus Genua. Dieses hier ab-
gebildete Schiff ist das grösste das
bis dato in diesen Hafen
gekommen. Habe dasselbe
von A-Z besucht. Länge 200m.
schneidig was! Habe heute dem Vater
ein muster eingesandt betreff Winter-
kleid (Frack). Falls Du ein gutes Wort
für mich einlegen willst senga
dire niente al mio padre capito capito!

Frdl. Gruss u. Handschlag an Euch beide

nach Google Übersetzter
senga dire niente al mio padre capito capito!
= Ohne etwas zu sagen, um mein Vater zu verstehen.

Hier müsstest Du jemanden finden, der italienisch spricht und den Satz korrekt übersetzen oder die den Text korrigieren kann.

Viele Grüße
Volkmar
 
SH-Sammler Am: 06.11.2015 14:07:45 Gelesen: 793350# 236 @  
@ volkimal [#235]
@ DERMZ

Sen za dire niente al mio padre, capito!

Ohne meinem Vater etwas zu sagen, verstanden (verstehst Du)!

Gruss
SH-Sammler
 
DERMZ Am: 06.11.2015 20:52:18 Gelesen: 793303# 237 @  
@ volkimal [#235]
@ SH-Sammler [#236]

Danke Volkmar und danke SH-Sammler.

Wieder eine sehr große Hilfe von Euch Beiden. Mile Grazie!

Ich hoffe, ich kann Euch auch irgendwann mal helfen.

Viele Grüsse und eine schönes Wochenende

Olaf
 
DERMZ Am: 26.11.2015 14:59:23 Gelesen: 792052# 238 @  
Guten Tag zusammen,

jetzt bin ich mit meiner Schriftkenntnis wieder am Anschlag und hoffe erneut auf Mitleser, die weiterhelfen können. Heute bedankt sich ein Student aus Marburg bei seinem Großvater in Hamburg, doch erst einmal die Bilder:



Hier etwas deutlicher, der kleine Schriftwechsel



So, und nun folgt noch das, was ich auf dieser Karte lesen kann

Herrn
Ingenieur Ernst Foerster
Hamburg
Altonaerstr. No 49 pt.l

E. Foerster stud.phil
Marburg i. Hessen
Wehrdaerweg 2 III bei Frau Michel

Mein lieber Grosspapa! Soeben ist Dein Paket angekommen
über das ich mich ganz ausserordentlich gefreut habe, es wimmelte ja nur so von leiblichen und gei-
stigen Genüssen, herzlichsten Dank für das grossartige Arrangement der Photographien, das ... Bild gipfelte bis hin-
unter zu Lachs und polnischer Wurst, als wie ... das ... wird.Jetzt will ich aber machen, dass die Karte ...
damit sie noch heute Abend abgeht. ... Dank und Gruss, Kuss von deinem Ernst.


Kann mir jemand bei meiner Jagd nach den richtigen Worten behilflich sein ?
Vielen Dank

Gruss Olaf
 
Baber Am: 26.11.2015 15:10:32 Gelesen: 792050# 239 @  
Kann es heißen "das intime Bild"? macht aber eigentlich keinen Sinn.

Nach Wurst lese ich: "oh wie mir das schmecken wird"

Gruß
Baber
 
bayern klassisch Am: 26.11.2015 15:38:39 Gelesen: 792044# 240 @  
@ DERMZ [#238]

... oh wie mir das schmecken wird.

Der Rest ist für mich nicht leserlich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 26.11.2015 15:52:46 Gelesen: 792037# 241 @  
@ DERMZ [#238]

Schönsten Dank und Gruss

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinrich3 Am: 26.11.2015 16:07:28 Gelesen: 792028# 242 @  
... dass die Karte fort kommt

Heinrich
 
DERMZ Am: 26.11.2015 16:37:59 Gelesen: 792016# 243 @  
@ Baber [#239]
@ bayern klassisch [#240]
@ volkimal [#241]
@ Heinrich3 [#242]

Wow! Eine gute Stunde und das Rätsel ist gelöst! Vielen vielen Dank dafür, ich würde wahrscheinlich in 2 Jahren noch darüber grübeln.

Ich laufe dann mal zum Metzger und hole mir auch eine polnische Wurst, dann schaue ich mir die intimen Photographien an - oh wie mir das schmecken wird.

Gruss Olaf
 
brunoh Am: 26.11.2015 21:42:51 Gelesen: 791969# 244 @  
Mit intim hat das nix zu tun. Wahrscheinlich heißt es Annie's Bild.

Gruß Bruno
 
DERMZ Am: 26.11.2015 21:57:24 Gelesen: 791955# 245 @  
@ brunoh [#244]

Danke Bruno,

ich habe es mir auch noch einmal angesehen und angesehen und vergrößert - ja ich komme auch zu dem Schluß, das es wohl keine intimen Photographien sind, sondern hier wirklich steht

Photographien, das in Annie's Bild gipfelte

Nochmals vielen Dank fürs Mitlesen und die hilfreiche Ergänzung. Danke.

Gruß Olaf
 
volkimal Am: 26.11.2015 22:04:29 Gelesen: 791954# 246 @  
Hallo zusammen,

mein Urgroßvater Oswald Hentschel hatte - wie man so sagt - eine "Sauklaue"! Ich habe immer wieder Probleme seine Karten zu lesen. Bei dieser Karte habe ich zwar fast alles entziffert, aber es ärgert mich, dass mir ein paar Worte fehlen.



"Meinem lieben Mädel!
Ganz innigen Gruß und Kuß auf einer Karte die auf deutschem Boden von den Azoren geschrieben ist, denn es ist das Flagschiff des Admirals der Deutschen hier(?) ??? ??? Flotte ??? habe ich ??? vom Admiral geschenkt bekommen als ich bei ihm zu ??? war.
Gruß und Kuß Väterchen"


Das ist es, was ich bisher herausbekommen habe. Ein Problem ist, dass Urgroßvater gelegentlich zwischen der Deutschen und der Lateinischen Schrift gewechselt hat. Zum Beispiel stimmt das Wort "hier" nur, wenn er dort das lateinische "h" benutzt hat.

Weitere Informationen zu Urgroßvater findet ihr beim Thema "Belege aus der eigenen Familiengeschichte": http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=2750&CP=0&F=1 ab Beitrag 107. Dort habe ich die obige Frage auch schon gestellt, aber bisher hat keiner geantwortet.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 26.11.2015 23:20:42 Gelesen: 791940# 247 @  
"Meinem lieben Mädel!
Ganz innigen Gruß und Kuß auf einer Karte die auf deutschem Boden IN den Azoren geschrieben ist, denn es ist das Flagschiff des Admirals der Deutschen hier. VERLADEN Flotte, ??? habe ich HOLZ (DOLCH??) vom Admiral geschenkt bekommen als ich bei ihm zu TISCH war.
Gruß und Kuß Väterlichen"


Nur Vermutung!

mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 27.11.2015 18:35:49 Gelesen: 791844# 248 @  
Guten Abend in die Runde,

Marburg lässt mich nicht los. Was in dieser Stadt so alles passiert ist. Letztens kam ein "Fresspaket", heute sucht Maria ihr Tuch und ich suche die passenden Worte. Wie beim letzten Mal auch, erst einmal die Bilder:



Die im Text gesetzten Fragezeichen, sind meine Interpretation des Geschriebenen, kommen mir aber nicht unbedingt sinnvoll vor - es darf auch gelacht werden - , die Adresse von Dora Geibel in Hanau ist eindeutig. Danke für die Mithilfe.


Marburg, d. 9.6.11.
Liebe Dora! Gestern Abend ver-
misste ich mein weisses Tuch von
Gitta (?) (i.d. Kommode im Zimmer), u. da
die Gelegenheit so günstig ist, bitte
ich Dich herzlichst, es Inge aufzu-
hängen (?), wenn sie noch in ihrem Koffer
Platz hat. Sie reist wohl am Montag.
Wenn Du, armes Häschen, keine Zeit hast,
besorgt das vielleicht Fritz Philipp (?) . Kann
Mutter den schönen Blechkasten von
Herrn Hirschberg entbehren? Du wär
mir auch hochwillkommen. - Was
sagt Ihr denn zu Tante Erna? Ich
hoffe, es ist Mutter recht, da ich nicht
tägl. Stunde habe, macht Schlachtensee (?)
wohl nicht viel aus; Onkel Max muss
ja auch zur Schule. Viel Vergnügen
aus d. Tennisbetrieben (?). Dir u. Mutter
herzl. Gruss v. Deiner Maria


Vielen Dank aus dem Süden

Olaf
 
volkimal Am: 27.11.2015 20:08:25 Gelesen: 791824# 249 @  
@ DERMZ [#1148]

Hallo Olaf,

Marburg, d. 9.6.11.
Liebe Dora! Gestern Abend ver-
misste ich mein weisses Tuch von
Etta (i.d. Kommode im Zimmer), u. da
die Gelegenheit so günstig ist, bitte
ich Dich herzlichst, es Inge aufzu-
hängen, wenn sie noch in ihrem Koffer
Platz hat. Sie reist wohl am Montag.
Wenn Du, armes Häschen, keine Zeit hast,
besorgt das vielleicht Fritz Klipp . Kann
Mutter den schönen Blechkasten von
Herrn Hirschberg entbehren? Der wär
mir auch hochwillkommen. - Was
sagt Ihr denn zu Tante Erna? Ich
hoffe, es ist Mutter recht. Da ich nicht
tägl. Stunde habe, macht Schlachtensee
wohl nicht viel aus; Onkel Max muss
ja auch zur Schule. Viel Vergnügen
an d. Tennisbetrieben. Dir u. Mutter
herzl. Gruss v. Deiner Maria

Vielen Dank aus dem Süden
Olaf

Die Worte "aufzuhängen" und "Schlachtensee" dürften stimmen.
 
volkimal Am: 27.11.2015 20:22:27 Gelesen: 791819# 250 @  
@ Max78 [#247]

Hallo Max,

ein Wort hast Du auf jeden Fall richtig gelesen: Es heißt "Tisch". Bei dem Satz "auf deutschem Boden in den Azoren" glaube ich eher an ein verstümmeltes "auf deutschem Boden vor den Azoren". Mein ursprüngliches Wort "von" dürfte auf jeden Fall falsch sein. Verladen bzw. Holz oder Dolch ergibt für mich keinen Sinn. Im Text geht Urgroßvater auf zei Dinge ein:

1) Die SMS Wittelsbach - "das Flagschiff des Admirals der Deutschen ..." ist auf den Azoren
2) Urgroßvater hat etwas vom Admiral geschenkt bekommen. Ich denke es war die Ansichtskarte.

Noch einmal der gesamte Text, diesmal mit ein paar anderen Worten, die so oder ähnlich auch in Frage kommen:

"Meinem lieben Mädel!
Ganz innigen Gruß und Kuß auf einer Karte die auf deutschem Boden von den Azoren geschrieben ist, denn es ist das Flagschiff des Admirals der Deutschen hier(?) ??? beiden Flotten ??? ??? ich selbst vom Admiral geschenkt bekommen als ich bei ihm zu Tisch war.
Gruß und Kuß Väterchen"


Ich bin gespannt, ob diese Karte entziffert werden kann.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 28.11.2015 11:20:05 Gelesen: 791744# 251 @  
@ volkimal [#249]

Erneut vielen Dank Volkmar,

Du bist mir eine sehr große Hilfe.

Gruss aus dem Süden

Olaf
 
DERMZ Am: 28.11.2015 11:25:44 Gelesen: 791743# 252 @  
Und weiter geht es ...


Guten Samstag zusammen,

heute hat der Förster [#238] mal wieder Post bekommen. Es fehlen mal wieder ein paar kleine Worte - bekomme ich wieder so nette Hilfe?

Wie vorher auch, hier erst einmal die Bilder:



Und jetzt meine Interpretation des Ganzen, wie heisst die Dame am Anfang und was wollen sie in die nötige Richtigkeit stellen? Ja, und wie wird das Wetter im Dezember 1914?


Mein lieber, guter Grosspapa!
Aller herzlichsten Dank für
Deine schöne Sendung für La-
vinra (?) und mich, ich habe mich
ausserordentlich darüber gefreut.
Trotzdem ich gerade gestern Abend
erst einen Brief sandte, will
ich heute Abend schon wieder
schreiben, es krazt mich meiner
“Wertung der Worte” zu geben.
Dann kommen wir auch endlich wieder
mit unseren ... ... in
die nötige Richtigkeit Hoffent-
lich antwortest Du dann auch recht
schnell, besonders wie es Dir jetzt wie-
der geht, das Wetter scheint ja etwas ....
besser zu werden. Ansonsten Gruss uns Kuss
von deinem stets dankbaren Ernst
 
stampmix Am: 28.11.2015 12:06:18 Gelesen: 791732# 253 @  
@ DERMZ [#252]

ich probiere es mal mit:

Mein lieber, guter Grosspapa!
Aller herzlichsten Dank für
Deine schöne Sendung für Sa-
vinda
und mich, ich habe mich
ausserordentlich darüber gefreut.
Trotzdem ich gerade gestern Abend
erst einen Brief sandte, will
ich heute Abend schon wieder
schreiben, es drängt mich meiner
“Wertung der Werte” zu geben.
Dann kommen wir auch endlich wieder
mit unserer Correspondenz in
die nötige Richtigkeit. Hoffent-
lich antwortest Du dann auch recht
schnell, besonders wie es Dir jetzt wie-
der geht, das Wetter scheint ja etwas wieder
besser zu werden. Ansonsten Gruss uns Kuss
von deinem stets dankbaren Ernst


besten Gruß
stampmix
 
DERMZ Am: 28.11.2015 12:21:06 Gelesen: 791728# 254 @  
@ stampmix [#253]

Vielen Dank Stampmix,

das macht Sinn - und jetzt kann ich es auch lesen. Immer wieder unglaublich.

Danke und Gruss

Olaf
 
DERMZ Am: 28.11.2015 12:55:18 Gelesen: 791716# 255 @  
Guten Samstag,

das Wetter ist bescheiden, es kann sich nicht entscheiden, will es nur kalt sein, oder Regen dazu, oder vielleicht doch ein wenig Schnee - man jagt keinen Hund vor die Tür. Also wird gelesen - wenn ich doch nur alles lesen könnte...

Hier wieder die Bilder zu Beginn



und das lese ich:

Herrn
Frtiz von ...
Giessen
Bleichstr. 32 III.


Marburg, Friedrichs-Platz 1. Samstag
M.l. Fritz! Ich habe mich sehr gefreut
von dir zu hören u. hoffe, dich bald mal
wiederzusehen. Sehr gern würde ich nach
.... kommen, könnte aber sehr
gut verstehen, daß es dort nicht paßt;
sonst treffen wir uns in G. oder hier.
bitte schreibe mir ganz offen darüber.
An sich würde mir Sonntag (morgen) in 8 Tagen gut passen.
Ich arbeite sehr viel. Alles Weitere mündl. herzl. Grüße an d. Mutter u.
.... Dein ...


Und zuletzt die Frage, welchem Adel entspringt der Fritz?



Vielen Dank für die stetige Hilfe

Olaf
 
Max78 Am: 28.11.2015 14:55:18 Gelesen: 791695# 256 @  
Fritz von Leonhardi, hessisches Adelsgeschlecht, definitiv.

mfg Max
 
Max78 Am: 28.11.2015 15:18:53 Gelesen: 791683# 257 @  
@ volkimal [#250]

Nochmal zurück zu Deiner Karte, lieber Volkmar,

ja, wirklich nicht einfach zu lesen, vor allem das Wort zwischen "Flotte" und "habe" ist der Knackpunkt. Übrigens haben viele Personen der damaligen Zeit Buchstaben (je nach Folgebuchstaben) unterschiedlich geschrieben. Wenn die Postkarte dann noch im Zug, auf dem Schiff, im Stehen verfasst wurde, dann kommt es zu solch tollen Rätseln.

hier mein letzter Vorschlag, den ich Dir machen kann:

... des Admirals der Deutschen hier. Von beiden FLOTTENCREWS habe ich PHOTOS (ggf. auch selbst/jetzt) vom Admiral geschenkt bekommen, als ich bei ihm zu Tisch war...

Vielleicht gibt es diese Photos ja noch in seinen Unterlagen ?

liebe Grüße Max
 
DERMZ Am: 28.11.2015 18:14:00 Gelesen: 791655# 258 @  
@ volkimal [#250]
@ Max78 [#257]

Hallo Volkmar, hallo Max,

ich habe noch einen Vorschlag (kommt von meinem Papi):

Meiner lieben Maus!
Ganz innigen Gruß und Kuß auf einer Karte die auf deutschem Boden von den Azoren geschrieben ist, denn es ist das Flagschiff des Admirals der Deutschen hier weilenden Flotte, und habe ich solche vom Admiral geschenkt bekommen als ich mit ihm zu Tisch war.
Gruß und Kuß Väterchen

Was haltet ihr davon?

Viele Grüsse aus dem Süden

Olaf
 
Max78 Am: 28.11.2015 19:07:16 Gelesen: 791646# 259 @  
Super, überzeugt mich absolut!

Gerade das "weilende" wird stimmen, da ich auch einen Bindestrich sehe. Ebenfalls das Wort "und" und "solche". So macht das alles einen Sinn.

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 29.11.2015 09:07:41 Gelesen: 791592# 260 @  
@ DERMZ [#258]

Hallo Olaf,

super - vielen Dank an Dich und an Deinen Vater. Er hat es geschafft.

Wie man an den ersten drei Worten sieht war ich selbst aber auch blind. Urgroßvater hat fast immer geschrieben "Meiner lieben Ilse", ab und zu habe ich gelesen "Meinem lieben Mädel" oder "Mein liebes Mädel". Die Anrede "Meiner lieben Maus" habe ich deshalb einfach nicht bemerkt.

Ich habe deshalb seine Karten angesehen und nach "Meiner lieben Maus" gesucht und bin noch einmal fündig geworden. Hier die drei Anreden:



Wenn man die Karte von der SMS Wittelsbach und die Karte aus Lissabon vergleicht, sieht man am Wort "Maus" deutlich, wie Urgroßvater zwischen der deutschen und der lateinischen Schrift wechselt. Bei der Karte von der Wittelsbach benutzt er das Endungs-s der deutschen Schrift, bei der Karte aus Lissabon des lateinische "s".

Viele Grüße und nochmals vielen Dank
Volkmar
 
DERMZ Am: 29.11.2015 09:49:54 Gelesen: 791581# 261 @  
@ volkimal [#3109]

Hallo Volkmar,

das freut mich sehr, dass Deine Rätselkarte enträtselt worden ist. Immer wieder spannend, was Du so aus dem Familienarchiv herausfindest.

Viele Grüße

Olaf
 
Max78 Am: 29.11.2015 12:09:56 Gelesen: 791562# 262 @  
Auch ein Bitteschön von mir an Volkmar und Olaf, MfG
 
DERMZ Am: 29.11.2015 13:41:13 Gelesen: 791545# 263 @  
Einen schönen 1. Advent an alle Freunde der alten Schrift!

Heute geht es weiter, es fehlt dieses Mal nur ein ganz kleiner Teil im Text:



Und hier wieder der Text, den ich bisher gelesen habe:

Fräulein Elly Fischer
Homberg Bez/Cassel
Engelapotheke

Liebes Ellychen!
Zu deinem heutigen
Geburtstag gra-
tuliere ich dir recht
herzlich, hoffentlich
verlebst du ihn
recht vergnügt.
Zu Sch....
...... seinem
Geburtstag

bin ich auch
in Homberg.
Auf Wieder-
sehen. Herzliche
Grüße an Mama & Papa dein
tr. Onkel Ludwig


Doch zu welchem Geburtstag will Ludwig nach Homberg reisen?



Vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß Olaf
 
volkimal Am: 29.11.2015 14:23:54 Gelesen: 791536# 264 @  
@ DERMZ [#263]

Hallo OLaf,

ich lese dort "Schwanenflügel"

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 29.11.2015 14:27:22 Gelesen: 791535# 265 @  
@ volkimal [#264]

Danke Volkmar,

das habe ich auch gelesen, habe mich aber nicht getraut es zu schreiben, wollte keine falsche Fährte legen - aber dann werde ich den Schwanenflügel übernehmen. Jetzt wäre es natürlich noch spannend, wenn man wüsste, wer diesen Namen getragen hat. Aber auch dieses werden wir wohl nicht mehr erfahren.

Dankbare Grüße

Olaf
 
Saguarojo Am: 29.11.2015 16:57:09 Gelesen: 791515# 266 @  
An die Experten alter Schriften.

Ich habe hier einen Brief Königreich Hannover, bei dem ich mit einigen Begriffen nichts anfangen kann. Auszugsweise folgender Text:

Aus einem geehrten Schreiben Königlicher
Forstinspection vom II. d. M. ersehe ich, das
nur unter der Bestimmung die von mir
gewünschten Balkenhölzer verabfolgt wer=
= den sollen, wenn ich mir erkläre selbig
nach ........ zu bezahlen und zwar den
40er Balken mit 6 gro (?) den 30er Balken mit 5 gro(?)
für a ....... welches freilich für mich hon Prei=
= se sind ! Und würde bei einer Hoen König=
lichen = Forstinspection die Bitte ansprechen
im Durchschnitt den ...... mit 5 gro (?) fester
Masse zu berechnen, wo ich doch Königlicher
Forstkasse im Laufe von 2 Jahren mehr wie
8000 (?) für Bauholz zugewendet habe welches



Wie heißen die Wörter wo ich eine punktierte Linie im Text habe?
Ich lese oben Bubiugehalt (macht keinen Sinn).
Was ist mit 6 gro gemeint?
Zweite punktierte Linie lese ich Bufß (macht keinen Sinn).
Bei 8000, könnte das Thaler heißen?




Unterer Teil: Was könnte das Zeichen vor dem Wort Balken bedeuten?



Kann jemand diese Unterschrift entziffern?

Ich weiß, dass das "viel Holz" an Fragen ist, und bitte im voraus um Entschuldigung. Vielleicht ist hier jemand, der mir diese Fragen beantworten kann. Vielen herzlichen Dank.

Joachim
 
AhdenAirport Am: 29.11.2015 17:50:02 Gelesen: 791494# 267 @  
@ DERMZ [#258]
@ volkimal [#3109]

Ganz knapp dran. ;)

Es heisst wohl "Meine liebe Maus!"

J.
 
volkimal Am: 29.11.2015 18:26:14 Gelesen: 791477# 268 @  
@ joey [#267]

Hallo joey,

stimmt - vielen Dank!

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.11.2015 19:55:51 Gelesen: 791464# 269 @  
@ Saguarojo [#266]

Hallo Joachim,

im ersten Teil habe ich etwas entziffern können:

Aus einem geehrten Schreiben Königlicher
Forstinspection vom II. d. M. ersehe ich, das
nur unter der Bestimmung die von mir
gewünschten Balkenhölzer verabfolgt wer=
= den sollen, wenn ich mir erkläre selbige
nach Cubicgehalte zu bezahlen und zwar den
40er Balken mit 6 gro den 30er Balken mit 5 gro
für a ....... welches freilich für mich hoe Prei=
= se sind ! Und würde bei einer Hoen König=
lichen = Forstinspection die Bitte ansprechen
im Durchschnitt den ...... mit 5 gro fester
Masse zu berechnen, wo ich doch Königlicher
Forstkasse im Laufe von 2 Jahren mehr wie
8000 (?) für Bauholz zugewendet habe welches

Bei der gepunkteten Linie fehlt beidemal dasselbe Wort. Evtl. ist es ein altes Volumenmaß. Ich habe aber nichts passendes gefunden.

Unter der Unterschrift iat als Ort Nesselröden (= Ortsteil von Duderstadt) angegeben. Damit gehört der Brief zum Königreich Hannover. 1862 war dort die Währung 1 Thaler = 30 (neue) Groschen = 300 (neue) Pfennige. Das "gro" bedeutet vermutlich Groschen, die 8000 könnten also auch Thaler sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 30.11.2015 10:55:50 Gelesen: 791399# 270 @  
Hallo Volkmar,

ganz herzlichen Dank.

Jetzt fehlt mir noch das "Rätsel" der Unterschrift. Ich lese da nur Rump Zim....

Liebe Grüße
Joachim
 
volkimal Am: 30.11.2015 11:33:55 Gelesen: 791393# 271 @  
@ Saguarojo [#270]

Hallo Joachim,

ich habe das noch nicht identifizierte Wört und die Unterschrift noch einmal auf einem Bild zusammengefasst:



Beim Vergleich von gesuchten Wort mit dem Wort Cubicgehalte ist mir aufgefallen, dass über dem zweiten Buchstaben die identischen "Häkchen" sind. Deshalb bin ich mir sehr sicher, dass die ersten beiden Buchstaben "Cu" sind. Das obere Häkchen gehört zum "C", das untere zum "u". Wenn Du die Häkchen beim "u" in den Worten "Laufe" bzw. "Bauholz" ansiehst, so stimmen sie sehr genau mit dem Häkchen beim gesuchten Wort überein.

Es müsste also "Cufß" sein. Es gab früher das Maß "Kubikfuß" - ich vermute, dass es eine Abkürzung dieser Volumeneinheit ist. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Kubikfu%C3%9F.

Beim Namen sehe ich zunächst zwei verschnörkelte Großbuchstaben. Ich lese "H Rump Zimrty". Das "r" im zweiten Wort passt zum "r" im Wort Dezember. Das "y" ist eine Vermutung. Der Name Zimrty ist bei Google aber nicht zu finden.

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 30.11.2015 16:40:25 Gelesen: 791364# 272 @  
@ volkimal [#271]

Hallo Volkmar,

Du hast Dich ja richtig in den Text "reingekniet", ich danke Dir ganz herzlich dafür. Deine Meinung über "Cu" sehe ich jetzt genau so. Das macht auch Sinn im Zusammenhang des Textes.

Bei der Unterschrift hatte ich auch H Rump gelesen. Das Wort Zimrty aber macht mir noch einige Kopfschmerzen. Ich werde mal ins hiesige Stadtarchiv gehen, vielleicht kann mir dort jemand helfen.

Ganz liebe Grüße
Joachim
 
Max78 Am: 30.11.2015 16:41:58 Gelesen: 791362# 273 @  
Probier es mal mit Zeimetz oder Zimatz, mfg Max

Da ihr beide davon ausgeht, dass es eventuell Rump heisst, dann sollte nach Eurer Beschreibung ein Strich (Bogen) über dem "u" sein, ist es aber nicht.
 
Saguarojo Am: 30.11.2015 17:30:25 Gelesen: 791340# 274 @  
@ Max78 [#273]

Bei dem Wort Rump sind es lateinische Buchstaben, da wird dann kein Strich über dem u gesetzt. Zeimetz oder Zimatz ist auch eine Möglichkeit. Bin aber noch nicht zufrieden damit.

Herzlichen Dank und viele Grüße
Joachim
 
Max78 Am: 30.11.2015 18:13:44 Gelesen: 791329# 275 @  
@ Saguarojo [#274]

aha... Ich hab mir jetzt nochmal die Endung des letzten Namen angeschaut und bin zur Erkenntnis gekommen, dass es auch ein "...berg" sein könnte. In diesem Zusammenhang habe ich noch einmal den Großbuchstaben geprüft und es könnte sich nicht nur um ein Z handeln, auch ein E kommt in Frage. Nachdem ich gegoogelt habe, bin ich auf eine interessante Quelle gestoßen, und zwar auf die Familie um Johannes EISENBERG. hier der link:

http://www.dietmar-obermeyer.de/BK6/Nachkommen/Eisenberg.html

das davor stehende Wort kann ich immer noch nicht deuten (eventuell auch kein Namen). Geboren wurde Johannes Eisenberg im Jahre 1823 (Mutter Demuth, Vater Eisenberg). Er war als Tischlermeister tätig und starb am 03.01.1894 in Nesselröden (siehe Volkimars Entschlüsselung des Ortes Nesselröden).

Einerseits könnte es sich sehr gut um Johannes Eisenberg handeln, andererseits sind damals auch schon viele Handwerker nach Amerika ausgewandert und Quellen sind schwer zu finden.

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 05.12.2015 10:50:59 Gelesen: 791006# 276 @  
Hallo zusammen,

bei dieser Ansichtskarte der R.M.S. Augustine kann ich wieder einmal eine Stelle nicht entziffern:



Auf Höhe von Cap Ortegal, d. 10/4 1905
Meine liebe Ilse!
Heut bin ich auf der Höhe von Frankreich und Spanien auf See sich/sieh(?) die ????. Gestern führ ich mit dem Dampfer Augustine von Lissabon fort wir segelten die ganze Küste, an Oporto (= Porto), Vigo, C. Teneriffa, Coruna vorbei, geht es jetzt nach St. Nazaire, aber hoffentlich sehe ich Euch bald wieder. Gruß Dein Väterchen

Wer kann den fett markierten Text entziffern?

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 05.12.2015 11:01:36 Gelesen: 791004# 277 @  
Hallo Volkmar,

"Heute bin ich nun? auf der Höhe, wo Frankreich und Spanien auf See sich die Hand reichen...

mit lieben Grüßen Max
 
volkimal Am: 05.12.2015 11:14:17 Gelesen: 791002# 278 @  
@ Max78 [#277]

Hallo Max,

vielen Dank - das war ja super schnell! Ich habe vorhin so einige Zeit darüber gegrübelt aber bin einfach nicht auf "Hand reichen" gekommen.

Viele GRüße
Volkmar
 
Max78 Am: 05.12.2015 11:31:17 Gelesen: 791000# 279 @  
Ja, es ist manchmal nicht einfach. Wir hatten ja schon einmal das Problem, wenn man ein einziges Wort nicht erkennen kann, dass man nicht "auf den Hund kommt".
Wenn Du z. B. das Wort: "... bin auf der Höhe von Frankreich..." im Satz so umgesetzt hast, dann würde es vom Satzbau ja schon gar nicht passen können, dass es mit "...auf See sich die Hand reichen..." weitergeht, fehlende Satzzeichen wie Kommas machen das ganze dann noch komplizierter.

So ähnlich ging es mir bei Deiner vorgestellten Karte bei Beitrag [#3109], bei der das nicht zu lesende Wörtchen "und" mich zum Verzweifeln brachte.

mfg Max
 
kdoe Am: 07.12.2015 14:53:20 Gelesen: 790932# 280 @  
Hallo

bei diesem Brief von 1868 bin ich völlig überfragt - bitte um Übersetzungshilfe:



Gruß Klaus
 
Silesia-Archiv Am: 07.12.2015 15:59:55 Gelesen: 790915# 281 @  
@ kdoe [#280]

Hallo,

ich bin zwar in dieser Schrift kein Profi, aber versuche mal den Anfang:

Frau Inge Singke, Freiberg: "Ich bin bereit Ihnen die mit Ihnen ausgesuchten........13 Gläser zu liefern, wenn Sie dazu...."

usw. Vielleicht bekomme ich mehr heraus, wenn ich das Original sehen würde.

Weiterhin viel Erfolg.

Beste Sammlergrüße
Michael
 
Max78 Am: 07.12.2015 17:08:25 Gelesen: 790903# 282 @  
@ kdoe [#280]

Herrn Fr. Aug. Lingke, Freiberg

(siehe Internetrecherche August Friedrich Lingke in Freiberg, hier ein link: http://www.sextant.at/freiberger.htm

"Ich bin bereit Ihnen die mit Ihrem Geehrsten (Schreiben) v 13 mts (vom 13. des Monats) gewünschten Gläser zu liefern, wenn Sie mir den dazu erforderlichen eisernen Form (?) stellen; den ihren hier auf (?) Rechnung machen zu lassen, geht bei dem mir in Aussicht gestellten Umsatz von nur 300 St. Gläser pro anno nicht an.
Jedem ich mich noch auf meine Postsendung v. 13 mts beziehe, empfehle mich Ihnen Achtungsvoll und ergebenst für Unterschrift siehe geprägte Adresse im Schriftstück

An ein paar Stellen bin ich mir nicht sicher, vor allem ...den ihren hier auf Rechnung... ,

mit Grüßen Max
 
kdoe Am: 09.12.2015 13:31:56 Gelesen: 790832# 283 @  
Vielen Dank euch beiden - das hilft schon weiter!

gruß Klaus
 
Magdeburger Am: 09.12.2015 17:27:05 Gelesen: 790812# 284 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich bitte bei nachfolgenden Schriftstück mal wieder zm Hilfe:



Soweit ich es lesen konnte:

An den Herrn Stifts und Regierungsrath Richter Wohlgeboren in Dessau

Magdeburg den 31. Oktober 1843

Auf meine früherer ergebener Gesuch um Reduction der Zinsen meiner dem
adligem Fräuleinstifte zu Mosigkau schuldigen 15000 Rt Gold erlangte ich
Wohlgeboren keinen Erfolg und ich wollte es auch, ehe ich zur Kündigung schritt erst
nach etwas mit ansehen und mich vergewissern, daß Hypotheken ferner auf billige
Zinsen vorzubereite Auf... machen dürfen.
Darin habe ich mich nicht geirrt und da es bei meiner obrigen Hypothek ein Gegen-
stand von Bedeutung ist, die Zinsen nur 1/2% heruntergesetzt zu bekommen, so frage
ich hierdurch bei Seiner? Wohlgeboren ganz gehorsamst an:
ob mir der adlige Fräuleinstift die Zinsen von den 15000 Rt Gold vom nächsten
Zinstermin an, von 4 auf 3 1/2% heruntersetzen will.
Sollte das nicht ...niren, so erlaube ich mir hiermit, dieses Capital in der Art zu kündigen,
daß ich es in 3 Monaten zurückzahlen kann.
Ihrer gefälligen Antwort sehe ich hierüber von Ihrer Güte .... möglich umgehend entgegen,
um meine weitere Einrichtungen darnach treffen zu können.
In der Kündigungsfrist kann ich mich vielleicht irren, indem ich glaube, daß ein Theil
der 15000 Rt 6 Monat Kündigung hat. Mir würden 3 Monat jetzt lieber sein, dennoch
füge ich mich auch hierin in Ihre Änderung, wann Sie es bei der 3 und 6monatlichen
Kündigung belassen wollen und ich bitte mir nun geneigst wissen zu lassen, welche Summe
3 und welche 6 monatliche Kündigung hat.
Mit besonderer Hochachtung .....
Seiner Wohlgeboren
ganz ergebener Diener
?????

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 09.12.2015 18:48:18 Gelesen: 790794# 285 @  
Hallo Ulf, ich versuch mal die minimalen Lücken noch vollends zu stopfen, so gut es geht:

1. ... vorzugsweise Anspruch ...
2. ... convenieren ... = (nicht konvenieren, nicht zusagen, nicht genehm sein, etc.)
3. ... wo ...

Die Unterschrift ist sehr schwer, auf den ersten Blick dachte ich an Brückner, lediglich eine Intuition. Es gab damals eine Gesellschaft Brückner & Comp. zu Magdeburg, die noch bei anderen Stellen Geld angelegt/ geliehen hat, so zumindest aus Infos der deutschen digitalen Bibliothek - aber das ist wirklich sehr vage. Steht noch etwas rückseitig auf dem Blatt?

mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 10.12.2015 09:38:15 Gelesen: 790746# 286 @  
@ Max78 [#285]

Hallo Max,

erst einmal recht herzlichen Dank!

Leider gibt es weiter nichts mehr. Auch das Siegel ist nicht mehr vorhanden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Saguarojo Am: 18.12.2015 10:08:34 Gelesen: 790254# 287 @  
Liebe Sammlerfreunde,

hier habe ich mal wieder einen Text, wo ich an Grenzen stoße.
Ein Brief von 1862



An
Königliche Harz Forstinspection!
Wegen Benötigung von tannen Holz erlaube
ich mir bei Königlicher Harz = Forstinspection
anzufragen ob nicht geringe Hölzer circa 30-40
Stamm 16 ...... u 20 ........ zu bekommen wären



Bei der Anmerkung des Empfängers habe ich große Schwierigkeiten.
linke Seite:

An den Herrn .....Otto zu Duderstadt

rechte Seite Unterschrift: Otto Z......

Auf die Anfrage vom 26 = d M
..... ..... .......... daß die Holz = ........
der geringsten(?) Materie(?) in ........
......................
.........................



Ich bitte um Hilfe.

Liebe Grüße
Joachim
 
DERMZ Am: 18.12.2015 12:35:23 Gelesen: 790225# 288 @  
Hallo Joachim,

bin nicht gut im Lesen, aber ich versuche mal ein wenig weiter:

... anzufragen ob nicht geringe Hölzer circa 30-40
Stamm 16 zehner u. 20 Stamm .... zu bekommen wären...

Der untere Teil stellt mich vor unlösbare Rätsel, aber vielleicht hilft es ein wenig


Auf die Anfrage vom 26= d M
.... daß die Holz=...
der geringsten Materie in geringer
Menge ergehen.

......

Vielleicht hilft es ja ein wenig.

Gruss Olaf
 
Saguarojo Am: 18.12.2015 16:44:22 Gelesen: 790191# 289 @  
@ DERMZ [#288]

Hallo Olaf,

es ist sehr schwierig, diese Klaue entziffern zu können. Doch auch ein kleiner Schritt hilft mir weiter.

Vielen Dank und viele Grüße
Joachim
 
briefefan (RIP) Am: 18.12.2015 21:05:28 Gelesen: 790163# 290 @  
@ Saguarojo [#287] und [#289]

Hallo Joachim,

ich versuche mal einige Lücken zu füllen.

... den 27.März 1862 Duderstadt 26/3 62
...
ob nicht geringe Hölzer circa 30-40
Stamm 16zehner u 20 Stamm doppelt? zu bekommen wären.
Bitte unterthänigst Königliche Forstinspektion
beim Vorhandensein derselbe die Assignation (= Anweisung, Zuteilung)
baldigst zu übersenden.
Otto Zimmermstr (= Zimmermeister; Otto war der Familienname)

An Herrn Zimstr? (=Zimmermeister?) Otto zu Duderstadt
Herzberg den 29: März 1962
qu? ... dient zur Erlaubnis? daß die Holz-Auction
das gewünschte Material in ...
Menge ergehe.
K Gr Htzt? ...
 
Saguarojo Am: 19.12.2015 09:27:49 Gelesen: 790129# 291 @  
@ briefefan [#290]

Ganz herzlichen Dank, das hat mir sehr geholfen.

Liebe Grüße
Joachim
 
Latzi Am: 03.01.2016 15:17:02 Gelesen: 789240# 292 @  
Hallo,

schwierige Schrift und dann noch abgekürzt - das ist zuviel für mich:
Anbei eine Zust. Urku.
????? Zust(ellung)
kann jemand die Fragezeichen entziffern?



Weiterhin die Frage, ob das Porto lediglich einen Brief der zweiten Gewichtsstufe abdeckt oder einfache Gewichtsstufe und eine Zusatzleistung?

Vielen Dank
Lars
 
Magdeburger Am: 03.01.2016 15:19:42 Gelesen: 789238# 293 @  
@ Latzi [#292]

Hallo Lars,

da steht Vereinf(achte) Zustellung.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Latzi Am: 03.01.2016 18:16:58 Gelesen: 789190# 294 @  
@ Magdeburger [#293]

Danke Dir!
 
DerLu Am: 03.01.2016 18:37:51 Gelesen: 789183# 295 @  
@ Latzi [#292]

Hallo Lars,

kleine Korrektur: für mich heißt es "Hierbei eine Zust. Urk." nicht "Anbei ..."

Gruß DerLu
 
Magdeburger Am: 11.01.2016 11:42:14 Gelesen: 788747# 296 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich sitze gerade über eine kleine Ausarbeitung und brauche mal wieder eure Hilfe:



der Ausfertigung der ? Oblig. der Aufg.
Schulzeschen Eheleute hier vom 6. Novbr.
über 450 Rt ?????? Ober-Amtsmann Heyne



Die oben bezeichnete ???? (den Rest kann ich lesen)



Fol: 58 bis Fol 64 act. incl.
betreffend die Feststellung des Thatbe=
standes einer im Jahre 1855 in der
Elbe vor hiesiger ? zu Grunde ge=
gangenen und mit Bohlen beladenen
böhmische Zille.
Diese Versandung sind hier auf Grund
der Verfügung vom 15. November 1858 an(t)=
(t)heftet und zu den Unters=Acten weder
dem Müllermeister August Puhlmann
NO 21 ??? de 1858
gebracht worden.
? nachrichtlich
A. 15/11 58

Ich danke für die Hilfe

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Bayern-Nerv Am: 11.01.2016 12:29:24 Gelesen: 788731# 297 @  
Hallo Ulf,

das Wort zu dem 2. Ausschnitt ist: Obligation.

Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker
 
briefefan (RIP) Am: 11.01.2016 15:49:53 Gelesen: 788685# 298 @  
@ Magdeburger [#296]

Noch einige Versuche:

Die Obligation ist (da ich den Adressaten) nicht
(persönlich angetroffen) an deßen Ehefrau Angart?
geb. ...arn
...

Verhandlung (nicht Versandung) sind? hier auf Grund
der Verfügung vom 15. November ent-?
heftet? und zu den Unters.(chungs?Acten wider (= gegen)
den (Müllermeister)
...
No. 21 Repert.(orium) de?1858

(Unterschrift:) Schmid?
 
bayern klassisch Am: 11.01.2016 16:23:53 Gelesen: 788676# 299 @  
@ Magdeburger [#296]

Lieber Magdeburger,

"der Ausfertigung der Curreal - Oblig. (vom lateinische currere = laufen, umlaufen) der Aufg.
Schulzeschen Eheleute hier vom 6. Novbr.
über 450 Rt / Groschen / Pfenninge (also gemeint keine Groschen und keine Pfenninge) Ober-Amtmann Heyne"

"Die oben bezeichnete Obligation ist ..."

"Fol: 58 bis Fol 64 act. incl.
betreffend die Feststellung des Thatbe=
standes einer im Jahre 1855 in der
Elbe vor hiesiger Stadt zu Grunde ge=
gangenen und mit Kohlen beladenen
böhmischen Zille.
Diese Verhandlung sind hier auf Grund
der Verfügung vom 15. November 1858 entheftet und zu den Unters=Acten wider
den Müllermeister August Puhlmann
NO 21 Repertitum de 1858
gebracht worden.
So nachrichtlich
A. 15/11 58"

Wenn Akten gebunden und unveränderbar angestempelt wurden, konnte es sein, dass später zu diesem Konvolut weitere Akten kamen, oder man aus ihm Akten heraus nehmen musste. Dann war es notwendig, die angestempelten Akten zu öffnen, die benötigten Teile zu entnehmen und diesen Vorgang am Ende der Akte selbst in Worte zu fassen. Danach wurde die Akte neu versiegelt, angestempelt und archiviert.

Als beurkundender Beamter habe ich das ein paar Jahre lang auch machen dürfen ... :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 11.01.2016 16:24:27 Gelesen: 788676# 300 @  
@ Bayern-Nerv [#297]
@ briefefan [#298]

Hallo Ihr Beiden,

erst einmal recht herzlichen Dank!

Die Ehefrau ist eine geborene Garn (steht später nochmal sauber darauf)

Auf dem Dritten Scan hatte ich überlegt, ob hinter hiesiger "Stadt" steht - es würde zumindest passen. Das "entheftet" könnte für entnommen stehen.

Könnte "Carrnal" das erste Fragezeichen Scan 1 sein?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 11.01.2016 16:26:06 Gelesen: 788675# 301 @  
@ bayern klassisch [#299]

Lieber Bayern Klassisch,

Danke - Da warst schneller und besser als ich.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
juni-1848 Am: 22.01.2016 23:58:47 Gelesen: 787776# 302 @  
Ein dahingekritzeltes Dokument jagt das andere. Da macht ausgerechnet ein Trauergedicht Freude: Eine ausgeprägte, ansprechende Handschrift, deren Schwünge und Rundungen eines Vollweibes würdig sind:



Verlassen

Was ist Glück u. Reichthum auf dieser Welt?
Wenn das Herz verdorrt und darben muß,
Was nützt Flietertand und Überfluß?
Wenn kein Strahl der Liebe, in die Seele fällt.

Nur die Liebe die die Brust durchglüht,
Nur die reine Flamme, giebt uns werth
Wer nur Freude und Genuß begehrt
Kennt die Blume nicht die duftend blüht.

Sucht dich Freude, grüße sie
Sie schmückt das Erdenleben,
Und wenn dich Leid u. Müh' ereilt,
Mußt sie geduldig tragen
Und hoffe daß die Stunde heilt,
Die Hand, die sie geschlagen.

Doch schwanden Hoffnungen dir u Träume
So sag' der schönen Welt adé!
Zum Waldesschatten, unter Bäume, -
krieg' dann dein stilles Herzensweh!

Halt von Menschen Strenge dich verschlossen -
Doch nur der siegt und blüht im Hain
Wird dir im Leide zum Genossen
Wird dir im Gram ein „Trost“ dir sein.

Mi ?????


Da sowohl der Absender als auch die Marke samt Stempel großzügig ausgerissen sind, gibt das Couvert keinerlei Aufschluß über die Zeit (geschätzt 1880 - 1900), geschweige denn über den Namen der einsam leidenden Poetin.

Unklar nur die beiden fetten Textteile.

Gibt es irgendwo im www eine "bebilderte" Autographen-Datenbank, um der Poetin einen Namen zu geben?

Sammlergruß, Werner
 
bignell Am: 23.01.2016 00:09:52 Gelesen: 787773# 303 @  
Hallo Werner,

Flietertand stimmt schon, gemeint ist Flittertand (= Flitterwerk, Flitterkram).

Lg, harald
 
JoshSGD Am: 28.02.2016 14:24:56 Gelesen: 784711# 304 @  
Hallo in die Runde,

ich habe bei folgendem Beleg mit dem Empfänger und der Straße einige Schwierigkeiten. Der Beleg lief nach Halle, die Straße entziffere ich als "Friedrichstraße".



Wer kann helfen?

Vielen Dank im Voraus.

Gruß
Josh
 
Max78 Am: 28.02.2016 14:28:54 Gelesen: 784709# 305 @  
Hallo Josh,

heißt: An den deutschen Föderalistenbund, bei der Straße liegst du richtig,

mfg Max
 
JoshSGD Am: 28.02.2016 16:40:19 Gelesen: 784677# 306 @  
@ Max78 [#305]

Max, vielen Dank.

Was mir allerdings zu denken gibt, in den Archiven ist dieser Bund unter der genannten Adresse nicht aufzufinden. Ich werde weiter recherchieren.

Gruß
Josh
 
Max78 Am: 28.02.2016 16:55:39 Gelesen: 784672# 307 @  
@ JoshSGD [#306]

Servus Josh,

kein Problem. Weil es so viel Spass macht hier 2 Verweise, mit denen Du die Adresse festmachen kannst, einerseits einen Vermerk in einem Buch über Prof. Karl Heldmann, Vorsitzender des DFB im Jahre 1920:



Mit diesem Wink gehts jetzt zu den historischen Adressbüchern, die online für jedermann verfügbar sind. Hier das aus dem Jahre 1920:



plus link: http://digital.bibliothek.uni-halle.de/hd/periodical/zoom/1306523

mfg Max
 
Max78 Am: 28.02.2016 17:40:36 Gelesen: 784658# 308 @  
Habe gefunden und meinen letzten Beitrag dementsprechend geändert, schönen Sonntag noch.
 
JoshSGD Am: 28.02.2016 17:48:43 Gelesen: 784653# 309 @  
@ Max78 [#307]

Moin Max,

nun bin ich aber von den Socken. Danke! Ich verwende die untenstehende Quelle auch - zumindest sieht sie genauso aus. Aber auf den Herrn Professor wäre ich nicht gekommen.

Danke
Josh
 
DERMZ Am: 05.04.2016 17:32:09 Gelesen: 781693# 310 @  
Guten Abend liebe Lese- und Zigarrenfreunde,

da hat der Osterhase doch glatt dem Herrn Herzog seine Zigarren weggeraucht, und nun gibt es keinen Nachschub.

Ich habe wieder eine Karte, die ich nur in Teilen lesen kann, darf ich wieder um Eure unbezahlbare Hilfe bitten?

Hier die Bilder der Karte:





Dazu der Text, den ich lesen kann:

An Herrn
André ... Herzog
Cassel

Ich bedaure Ihnen keine Clippper abgeben
zu können da ich nur noch eine Kiste
vorrätig habe. Zu dieser fehlt ...
der ... Zahnkranz No 70 u. bitte um ....
... Zu... als folgent
Achtungsvoll
...... ....

Marbburg, 22 Juni 1874
Bitte noch 1 Paket kurze + 1 Paket lange .... zum
..... das Messer der Clipper ..... zu senden
d. 23/6 74

Vielen lieben Dank

Olaf
 
Magdeburger Am: 05.04.2016 17:49:09 Gelesen: 781681# 311 @  
@ DERMZ [#310]

Hallo Olaf,

hier schon einmal der erste Teil:

An Herrn
André & Herzog
Cassel

Ich bedaure Ihnen keine Clippper abgeben
zu können da ich nur noch ein Stück
vorrätig habe. Zu dieser fehlt nun
der fragl. Zahnkranz No 70 & bitte umge-
hende Zusendung als folgent
Achtungsvoll

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
DERMZ Am: 05.04.2016 19:01:01 Gelesen: 781662# 312 @  
@ Magdeburger [#311]

Danke Ulf,

das hilft schon ein ganzes Stück weiter.

Bist Du auch der Meinung, das "Clipper" Zigarren sind, und wenn ja, was sind dann Zahnkränze? Hast Du eine Ahnung?

Gruss Olaf
 
Magdeburger Am: 05.04.2016 19:04:25 Gelesen: 781661# 313 @  
@ DERMZ [#312]

Hallo Olaf,

ich meine unten das Wort Nähmaschine in der letzten Zeile zu lesen, nach Clipper. Bin mir jedoch nicht sicher.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 05.04.2016 19:18:59 Gelesen: 781652# 314 @  
@ DERMZ [#310]

Hallo Olaf,

An Herrn
André & Herzog
Cassel

Ich bedaure Ihnen keine Clippper abgeben
zu können da ich nur noch ein Stück
vorrätig habe. Zu dieser fehlt nun
der fragliche Zahnkranz No 70 & bitte um
umgehende Zusendung als Eilgut
Achtungsvoll
...... ....

Marburg, 22 Juni 1874
Bitte noch 1 Paket kurze & 1 Paket lange Stücke zum
Annieten das Messer der Clipper Mähmaschine zu senden
d. 23/6 74.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefefan (RIP) Am: 05.04.2016 22:01:59 Gelesen: 781609# 315 @  
@ DERMZ [#310]

... 1 Packet kurze und 1 Packet lange Niete zum Annieten der Messer der Clipper Mähmaschine ...

Grüße von briefefan.
 
DERMZ Am: 05.04.2016 23:22:49 Gelesen: 781589# 316 @  
@ Magdeburger [#313]
@ bayern klassisch [#314]
@ briefefan [#315]

Au weia, da habe ich mit den Zigarren ja komplett daneben gelegen - da werde ich wohl noch eine ganze Weile üben müssen, bis die Altdeutsche Schrift sitzt.

Vielen vielen Dank an Euch - mal sehen, welchen Streich mir die Phantasie das nächste Mal spielt.

Gute Nacht

Olaf
 
DERMZ Am: 06.04.2016 09:21:06 Gelesen: 781526# 317 @  
Guten Morgen,

nach Zigarren, die sich als Mähmaschine entpuppten, bewege ich mich heute mal auf den Spuren der Studenten in Marburg.



Und da die Schrift doch ein wenig blass ist, hier ein wenig vergrößert:



Folgendes habe ich gelesen - viel ist es jedenfalls nicht:

Frl. Elli Fischer
Homberg
Bz Cassel


... senden Euch vom
Marktfrühschoppen ... besten
Grüße. Hoffentlich seid ....
Elli recht artig! Auf ... uns
einmal .....


Für jedes Stückchen Hilfe bin ich wie immer sehr sehr dankbar.

Olaf
 
briefefan (RIP) Am: 06.04.2016 18:13:29 Gelesen: 781444# 318 @  
@ DERMZ [#317]

... Hoffentlich seid ihr Alle recht artig! Schreibt uns
einmal hierher?
Eure Euch liebende?
Mutter
u Vater
Gruß Jacobine
Onkel ...

Gruß briefefan.
 
DERMZ Am: 06.04.2016 19:54:10 Gelesen: 781420# 319 @  
@ briefefan [#318]

Vielen Dank Briefefan,

hat wieder ein Stück weitergeholfen.

Eine weitere Karte aus Marburg, es ist ein einzelnes Wort an dem ich scheitere, wer kann helfen



Und hier die Problemstelle:



Marburg 20.X.06
Bin hier gut ange-
kommen u. habe mich auch
wieder gut eingelebt. So
auch Müko danke noch-
mals für Begleitung
an die Bahn u. grüße
herzl. ....
Grüße an das ganze Haus

Ich lese Müko, das macht aber keinen Sinn, es muss also das Richtige Wort daher. Wer hilft mir dieses Mal?

Tausend DANK sagt

Olaf
 
Baber Am: 21.05.2016 01:47:37 Gelesen: 777511# 320 @  
Wer kann das lesen, was 1901 an die hochwohlgeborene Frau Professorgattin in Sarajewo geschrieben wurde.



Gruß
Baber
 
DERMZ Am: 21.05.2016 02:44:24 Gelesen: 777502# 321 @  
@ Baber [#320]

Guten Morgen Bernd,

ich versuche mich mal:

Hochwohlgeboren Frau
Irma Protics Professorgattin
…. Sarajevo
N= 2.

Liebe Irma!
Soeeben als ich Viktor an Bahnhof
begleitete, hörten wir dort von einem
klausenburger Collegen, daß Viktors
Rückversetzung nach dort, auch Post schon
eingetroffen ist; in einigen Tagen dürfte
dieselben also auch hier sein. Gestern brachte
Viktor Deinen l. Brief und werde ich alles
noch besorgen. Ich bin recht froh für
Viktor, daß er von hier erlöst wird.
Küßt Euch Alle, Alle Flora


Wo genau in Sarajevo Frau Professorgattin Irma lebte, daß kann ich leider nicht entziffern, aber vielleicht gibt es ja noch Hilfe von anderer Seite.

Viele Grüße

Olaf
 
Baber Am: 21.05.2016 09:56:30 Gelesen: 777439# 322 @  
@ DERMZ [#321]

Hallo Olaf,

vielen Dank für die Entzifferung.

Wo die Adresse in Sarajewo war, ist nicht so wichtig. Viel interessanter ist, dass Viktor (Beruf Lehrer?) in dem ungarischen Ort SEGESVAR, heute rumänisch Sighisoara, anscheinend mit der Arbeit nicht glücklich war und nach Klausenburg, heute rumänisch cluj, zurückversetzt wurde.

Gruß
Baber
 
Saguarojo Am: 21.05.2016 10:00:13 Gelesen: 777436# 323 @  
@ Baber [#320]

Ich lese Gormir Hirnetta N 2, kann damit aber auch falsch liegen.

Viele Grüße
Joachim
 
DERMZ Am: 23.05.2016 21:44:55 Gelesen: 777205# 324 @  
@ DERMZ [#255]

Guten Abend noch einmal ins Forum, Liebe Schriftexperten!

Ich muss noch einmal eine alte Karte herauskramen und nochmals um Hilfe bitten, es fehlt jetzt noch ein "wichtiges" Wort, dann wäre der Text ok. Wer kann helfen?



Der Ort in der 5. Zeile will mir nicht gelingen, könnte es Gelnhausen sein? Hilfe !

Herrn
Frtiz von Leonhardi
Giessen
Bleichstr. 32 III.


Marburg, Friedrichs-Platz 1. Samstag
M.l. Fritz! Ich habe mich sehr gefreut
von dir zu hören u. hoffe, dich bald mal
wiederzusehen. Sehr gern würde ich nach
.... kommen, könnte aber sehr
gut verstehen, daß es dort nicht paßt;
sonst treffen wir uns in G. oder hier.
bitte schreibe mir ganz offen darüber.



Vielen Dank und schöne Grüße

Olaf
 
Heinrich3 Am: 24.05.2016 08:28:29 Gelesen: 777139# 325 @  
Hallo,

wie wäre es mit Heldenbergen - gehört jetzt zu Nidda?

Gruß
Heinrich
 
DERMZ Am: 24.05.2016 09:18:06 Gelesen: 777129# 326 @  
@ Heinrich3 [#325]

Danke Heinrich,

genau, das ist es! Danke Danke Danke.

Viele Grüße aus dem eisigen Süden der Republik

Olaf
 
DERMZ Am: 24.05.2016 09:25:53 Gelesen: 777125# 327 @  
Guten Morgen,

auch in der Nacht wird die Lesbarkeit der alten Schrift nicht einfacher, wieder fehlen einzelne Worte - werde ich wieder geholfen?

Hier erst einmal die Karte



und dann der Text der mir erscheint:

Herrn
St. Rat Dr. A. Stöckle
Wildbad
Herrenhilfe
Württ

26.Aug.1924 Lieber Freund! Es freut mich, daß
Euer Gedicht aus .... dich erreicht hat und dich
zu einer ebenbürdigen .... begeisterte , die
ich zu meiner großen Freude hier erhalten habe. Zu deiner Sammlg -
.... Nächte sende ich dir diesen Beitrag , den du wohl
noch nicht hast. Es ist hier sehr nett, trotz des schlechten
Wetters, die Stadt gefällt mir außerordentlich. Lieder
ist die schöne Zeit bald um und das alte ... be-
ginnt weider. Am Montag fahre ich heim, am Dienstg.
.... wieder los. Dir u. deiner l. Frau herzliche Grüße
u. auf gute Erholung. Grüße an .... Ernst


Aber ob das alles so stimmt?

Viele Grüße aus dem Süden

Olaf
 
Max78 Am: 24.05.2016 11:11:17 Gelesen: 777097# 328 @  
Moin Olaf, hier mal eine Version meinerseits:

26.Aug.1924 Lieber Freund! Es freut mich, daß
unser Gedicht aus St. Grainau (?) dich erreicht hat und dich
zu einer ebenbürtigen poetischen Leistung begeisterte , die
ich zu meiner großen Freude hier erhalten habe. Zu deiner Sammlung (abgekürzt)
deutscher Städte sende ich dir diesen Beitrag , den du wohl
noch nicht hast. Es ist hier sehr nett, trotz des schlechten
Wetters, die Stadt gefällt mir außerordentlich. Lieder
ist die schöne Zeit bald um und das alte Elend be-
ginnt weider. Am Montag fahre ich heim, am Dienstg.
gehts dann wieder los. Dir u. deiner l. Frau herzliche Grüße
u. noch gute Erholung. Grüße an Enßlies (?), tippe auf den Nachnamen Enßle (Koseform). Ernsti

War doch alles soweit ok von Dir. Noch einen kleinen Tipp bei Wörtern, bei denen ein gerader Strich drüber ist, da Du das unterstrichene Wort "dann" nicht lesen konntest. Es war damals üblich bei Doppel-M oder Doppel-N einen Strich drüberzusetzen und nur einen Buchstaben auszuschreiben.

liebe Grüße Max
 
DERMZ Am: 24.05.2016 13:14:59 Gelesen: 777076# 329 @  
@ Max78 [#328]

Danke Max,

die Geschichte mit Doppel-M und Doppel-N ist mir geläufig, doch das Hirn meint ab und an, dass es ja auch ein "u" sein könnte, da war/ist ja auch immer gerne ein Strich drüber. Und wenn ich dann beim "u" bin, dann komme ich nicht weiter. Aber ich versuche mal, die Wahrnehmung noch auf die doppelten Buchstaben zu schärfen.

Vielen DANK für Deine wertvolle Hilfe.

Gruss aus dem südlicheren Süden in den nördlicheren Süden

Olaf
 
DERMZ Am: 31.05.2016 16:56:30 Gelesen: 776401# 330 @  
Guten Nachmittag,

der Chef von Habich-Farben hat(te) Geburtstag 1901 und erhielt die folgenden Glückwünsche:



Jetzt hat der Text ganze 10 ( in Worten: zehn ) Wörter und ich kann wieder nicht alles lesen, ich könnte - na das lasse ich lieber.

Hier mein Text

Herrn
Hermann Habich
Veckerhagen
bei Hann.Münden a.d. Weser

Marburg, d. 10/2/1901
Lieber Hermann
zu deinem
...den
Geburtstag
senden die
herzlichsten Glückwünsche
Ferd. Habich und Familie

Was hat Hermann für einen Geburtstag gehabt (die extra herauskopierte Zeile), kann mir bitte wieder jemand helfen?

Tausend Dank

und viele Grüsse

Olaf
 
Magdeburger Am: 31.05.2016 17:00:56 Gelesen: 776398# 331 @  
@ DERMZ [#330]

Hallo Olfaf

ich lese "morgenden"

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Saguarojo Am: 31.05.2016 18:00:55 Gelesen: 776377# 332 @  
@ DERMZ [#330]

Ich lese auch "morgenden", merkwürdiges Deutsch.

Viele Grüße

Joachim
 
DERMZ Am: 31.05.2016 19:03:40 Gelesen: 776360# 333 @  
@ Magdeburger [#331]
@ Saguarojo [#332]

Lieber Ulf, lieber Joachim,

ich hatte es auch so gelesen, aber es kam mir auch sehr merkwürdig vor. Aber jetzt habt ihr mich bestätigt und dafür danke ich Euch ganz ganz herzlich.

Schönen Abend noch

Gruss Olaf
 
wajdz Am: 31.05.2016 19:45:28 Gelesen: 776339# 334 @  
@ Saguarojo [#332]

Nicht merkwürdig, sondern für uns heute veraltet. Gefunden im Portal für Rechtschreibung „Korrekturen“



MfG Jürgen -wajdz-
 
DERMZ Am: 01.06.2016 09:26:25 Gelesen: 776245# 335 @  
Guten Morgen liebes Forum,

üben, üben, üben .... ich übe weiterhin die Altdeutsche Schrift und kämpfe immer noch, es will mir noch nicht ganz gelingen, daher erneut die Bitte um Mitleser - ich hoffe, ich nerve damit niemanden.

Wie immer, erst die Bilder, dann mein Textvorschlag




Herrn Wilh. Hartwig
Zarrentin
Mecklbg.

Marburg, Frankfurterstr. 44
Lieber Wilh. Deine Karte mit
dem lieben Bild deines Kindes
macht mir grosse Freude. Vielen
Dank dafür. Deine fermutl. (?)
Einladung nehme ich sehr
gern an u. Freue mich jetzt
schon auf Euch Alle. Würde
... Lübeck .... ich ....
kommen, wenn .... und
... von Scharbeutz zurück
sind. Mit dem Bild deiner
Kinder würdest du auch Elly
eine grosse Freude machen.
Ihre Adresse ist i. Schwester Elisabeth
H. Norderney, ...
Grüße deine liebe Hermine
herzlich von mir, ebenso deine
süßen Gören, Mit herzl Grruß
Deine alte Tante Philine


Ja, die gute Tante Philine will irgendwie zwischen Marburg, Lübeck und Scharbeutz reisen, aber was genau hat sie vor. Wer weiß es?

Vielen Dank und viele Grüße

Olaf
 
Max78 Am: 01.06.2016 10:30:31 Gelesen: 776231# 336 @  
Moin Olaf,

hätte folgenden Vorschlag:


Marburg, Frankfurterstr. 44
Lieber Wilh. Deine Karte mit
dem lieben Bild deines Kindes
macht mir grosse Freude. Vielen
Dank dafür. Deine fermutl. (?)
Einladung nehme ich sehr
gern an u. Freue mich jetzt
schon auf Euch Alle Vier. Nach
Lübeck werde ich wohl
kommen, wenn Tante und
Onkel von Scharbeutz zurück
sind. Mit dem Bild deiner
Kinder würdest du auch Elly
eine grosse Freude machen.
Ihre Adresse ist : Schwester Elisabeth
H. Norderney, Seehospiz -
Grüße deine liebe Hermine
herzlich von mir, ebenso deine
süßen Gören, Mit herzl Gruß
Deine alte Tante Philine
 
DERMZ Am: 01.06.2016 12:25:11 Gelesen: 776206# 337 @  
@ Max78 [#336]

Danke Max,

wieder sehr hilfreich - ich hoffe, es klappt irgendwann auch mal ohne grosse Hilfe.

Viele Grüsse

Olaf
 
brunoh Am: 01.06.2016 14:43:35 Gelesen: 776184# 338 @  
@ Max78 [#336]

Hallo Schriftexperten,

das fermutl. heißt freundl.(iche)

Grüße aus Nürnberg

Bruno
 
DERMZ Am: 01.06.2016 23:20:06 Gelesen: 776117# 339 @  
@ brunoh [#338]

Danke Bruno, vielen lieben Dank für die gute Unterstützung.

Gruß Olaf
 
DERMZ Am: 01.06.2016 23:30:39 Gelesen: 776114# 340 @  
Guten Abend ins Forum,

jetzt kennt Ihr ja schon einige Winkel aus Marburg, der Blick auf die Universität ist allerdings meist der Gleiche (allerdings wunderschöne), aber die "Schrifthelden" sind doch immer wieder Andere.

Wenn ich es recht lese, geht es im nächsten Text um Zeugnisse, stellt mir bitte keines aus für meine Lesekünste, das braucht noch ein wenig.



Ich lese folgendes:

Fräulein Elsbeth Krüger
Bei Herrn Hofbesitzer Frichte
Haarstorf bei Ebstorf

Marb. D. 5.10.16
Lb. Elsb. Dank dir für die Karte.
Heute haben meine Ferien ange-
fangen. Siehst du, da ...
an sich nichts gewesen . Sonnabend
fahre ich mit Grete für 5-6 Tg. nach
Dillenburg, das mit ...berg
hat sich zerschlagen. – Nun bin
ich schon 8 Tg. hier – es waren aber
... ziemlich …. Dieses bittersten
Zeugnisse u.s.w. Bald Brief!

Herzl. Gruß dir u. deiner ...


Ich freue mich schon auf Antworten - tausend DANK vorab.

Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 02.06.2016 09:29:22 Gelesen: 776057# 341 @  
@ DERMZ [#340]

Hallo Olaf,

ich lese:

Marb. D. 5.10.16
Lb. Elsb. Dank dir für die Karte.
Heute haben meine Ferien ange-
fangen. Siehst du, da wär’s bzgl(?)
an sich nichts gewesen . Sonnabend
fahre ich mit Grete für 5-6 Tg. nach
Dillenburg, das mit Langenberg
hat sich zerschlagen. – Nun bin
ich schon 8 Tg. hier – es waren aber
noch ziemlich unruhige durchs Einrichten,
Zeugnisse u.s.w. Bald Brief!

Herzl. Gruß dir u. deiner ...


Viele Grüße
Volkmar
 
brunoh Am: 02.06.2016 13:30:30 Gelesen: 776013# 342 @  
Hallo Olaf,

bin mit der Übersetzung von Volkmar soweit gleich. Der dritte Satz ergibt für mich zwar keinen Sinn, lautet meiner Meinung nach aber:

Siehst du, da wär´s wohl an sich nichts gewesen.

Das letzte Wort im Abschiedsgruß könnte evtl. die Abkürzung für "Familie" sein.

Grüße aus Nürnberg
Bruno
 
DERMZ Am: 02.06.2016 22:28:55 Gelesen: 775958# 343 @  
@ volkimal [#341]
@ brunoh [#342]

Tausend Dank Volkmar und Bruno,

ich bin Euch sooooooooooo dankbar für diese viele Hilfe.

Wünsche Euch einen schönen Abend.

Gruss Olaf
 
DERMZ Am: 04.06.2016 10:24:44 Gelesen: 775918# 344 @  
Guten Morgen,

Marburg, Marburg, immer nur Marburg. Es wird mich noch einige Zeit beschäftigen, und die lieben Mitleser auch.

Heute scheitere ich an einer Karte aus dem Jahr 1920, der Anfang scheint mir noch klar zu sein, aber am Ende geht dann gar nichts mehr



und damit man es ein wenig besser lesen kann, was an Herrn Pastor Schützer geschrieben wurde:



Ich lese folgendes:

Herrn
Pastor W. Schützer
Groß=Schneen
b/ Göttingen

Marburg/L., Weidenhäuser Str. 104 b/Lauer
den 1.5.1920
Lieber Vater!
früh morgens um ¾10 Uhr bin ich bei strahlendem
Maienwetter in M. angelangt, das Alfons bisher
gesehen an Natur= u.Stadtschönheit in ein mehr ver=
schmolzen über....- Über den anstrengenden, aber glück=
lichen Verlauf der 600km=Reise durch ...
schreibe ich demnächst, wie überall .... Recht
herzl. Grüße ...


Bitte korrigiert und ergänzt doch mein Geschreibsel, ich fürchte ich habe mehr Fehler als Richtiges.

Schönes Wochenende

Olaf
 
Max78 Am: 04.06.2016 12:25:30 Gelesen: 775902# 345 @  
Nachdem Du mir so nett weiter geholfen hast, im folgenden mein Vorschlag:



Bei dem ? zu Gretchen Br. könnte es auch Geschwister heißen. Und noch eine Verbesserung meines Texts: das "Geschehene" heißt: das "Gesehene".

mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 04.06.2016 16:19:56 Gelesen: 775879# 346 @  
@ Max78 [#345]

Danke Max,

ich helfe Dir auch gerne, wenn ich etwas weiß.

Viele Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 15.06.2016 20:46:08 Gelesen: 775089# 347 @  
@ DERMZ [#346]

Guten Abend,

es ist Zeit, auch mal die Reise in das zweite Marburg anzutreten, dieses Mal kommt die Karte aus Marburg an der Drau, heute besser bekannt als Maribor.

Hier eine Ansicht aus desm Stadtpark:



Und Konrad hat seiner innig geliebten Herzensdame folgende Botschaft geschrieben:



Olaf liest da jetzt folgendes:


Fräulein
Emmy Horvath
Laibach
b/ I.C. Meyr B.C.

In einiger Zeit wirst Du,
liebe Emmy, einen Brief em-
pfangen, in dem ich dir vor-
.... mittheilen möchte.
Bist Du bereit?
Sende dir 1000 Grüße, 1000000
Busserl und wünsche italieni-
sche Antwort.
Dein d.i.l. Konrad Sch....


Was möchte Konrad mittheilen? Ich weiß es nicht... und was meint er mit einer "italienischen Antwort"?

Danke für die Hilfe und schönen Gruß

Olaf
 
inflamicha Am: 15.06.2016 20:51:38 Gelesen: 775086# 348 @  
@ DERMZ [#347]

Hallo Olaf,

Konrad will seiner innig Geliebten "Verschiedenes" mitteilen- wir sind also so schlau als wie zuvor. Von einer italienischen Antwort habe ich auch noch nie gehört. Vielleicht eine Antwort in italienischer Sprache ?

Gruß Michael
 
bayern klassisch Am: 15.06.2016 20:52:37 Gelesen: 775084# 349 @  
@ DERMZ [#347]

Hallo Olaf,

"in dem ich dir verschiedenes mittheilen möchte".

Italienische Antwort sagt mir leider nichts.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
DERMZ Am: 15.06.2016 21:43:06 Gelesen: 775067# 350 @  
@ bayern klassisch [#349]
@ inflamicha [#348]

Guten Abend Michael und Ralph,

ich habe da jetzt wirklich mehrere Tag gesessen und ich wollte es unbedingt herausbekommen. Es ist mir nicht gelungen. Jetzt, wo Ihr es mir schreibt, da fällt es wie Schuppen von den Haaren - es sieht jetzt so einfach aus.

Die italienische Antwort ist wahrscheinlich "Amore", wer weiß, wer weiß ... - wir werden es wohl nie erfahren.

Vielen Dank für die Hilfe und viele Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 16.06.2016 07:29:25 Gelesen: 775031# 351 @  
Guten Morgen,

wir frühstücken heute wieder in Marburg an der Lahn, dort besuchen wir die Frankfurter Straße ... ja Marburg hat mehr als nur Schloß und Universität.



Die Adresse ist mir klar:

Fräulein
Luise Feuring
In Richstein
Bei Arfeld
Kreis Wittgenstein

Doch der Platz auf der Karte war sehr "begrenzt" für die Menge an Mitteilungen an das liebe Fräulein



in der "Unterschrift" lese ich folgenden Lückentext:

Liebe Freundin
Wie Du vielleicht von ... und ... erfahren
hast suchen wir ein Mädchen bis zum
15. ..... und ich hätte sehr gravieren-
de Sie v. .... nicht. Bis zum 15. Ist doch
auch die meiste Arbeit getan. Es geht nun so
schön dann kommen wir 2 schon zusammen.
wir habens jetzt so gut hier. Die eine
bessere Stelle gibt .... nicht. Und ....
du sie als ... du.... wärst.
… an deiner Mutter bis …. Wenn ich mal
komme bringe ich ihr auch ein Pfund Kaffee mit.
Viele Grüsse Klara



In der "Überschrift" komme ich zu folgendem:

Aber ungedingt
bis Mittwoch schreiben,
aber hoffe u. Bis ....
das es mir ... nicht ab-
schreiben . Viele Grüsse
An Alle
Freundlichen Grüsse
Heinz ....

Das reichte noch nicht, der Hut musste auch noch drauf, der steht auf der Vorderseite



Dann kannst Du doch
schon deinen Hut auftun
Hast ihn doch gerade
Noch nicht mal aufgehabt

Ob wohl ein Hut, ähnlich dem der Mädels auf der Straße gemeint ist?




Ich habe jetzt kreuz und quer gelesen, aber es sind - wie so oft - noch Lücken aufgetaucht. Wer kann die Lücken füllen?

Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 16.06.2016 10:13:55 Gelesen: 775015# 352 @  
@ DERMZ [#351]

Hallo Olaf,

ich bin noch nicht fertig, habe aber momentan keine Zeit mehr. Bisher lese ich folgendes:

Liebe Freundin
Wie Du vielleicht von Johanna Sch. erfahren
hast suchen wir ein Mädchen bis zum
15. ..... und ich hätte sehr gern einen
die hierher kämmst Bis zum 15. Ist doch
auch die meiste Arbeit getan. Es geht nun so
schön dann kommen wir 2 schon zusammen.
wir habens jetzt so gut hier. Den eine
bessere Stelle gibt’s gar nicht. Und kochen lernst
du sie als wenn du in Pension wärst.
Halte an deiner Mutter bis …. Wenn ich mal
komme bringe ich ihr auch ein Pfund Kaffee mit.
Viele Grüsse Klara


An einigen Stellen bin ich mir noch nicht ganz sicher. Ein Problem ist, dass Klara zum Teil im Deutschen nicht ganz sicher war. Da die Grammatik nicht stimmt, ist einiges schwer zu lesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 16.06.2016 12:30:21 Gelesen: 774997# 353 @  
Servus Olaf, hier noch mein Vorschlag, der fast identisch zu Volkmar's ist:

Liebe Freundin!

Wie Du vielleicht von Johanna Sch. erfahren hast suchen wir ein Mädchen bis zum 15. Okt.
B. B. und ich hätte sehr gern wenn Du hier her kommest. Bis zum 15. Ist doch auch die meiste Arbeit getan. Es paßt nun so schön (schon), dann kommen wir 2 schön (schon) zusammen. Wir haben’s jetzt so gut hier. Denn eine bessere Stelle gibt’s gar nicht. Und kochen lernst Du hier als, wenn Du in Pension wärst. Halte an deiner Mutter bisschen an. Wenn ich mal komme bring ich ihr auch ein Pfund Kaffee mit, viele Grüße Klara.

Aber unbedingt bis Mittwoch schreiben, aber hoffentlich wirst Du es mir nicht abschreiben, Viele Grüße an alle, freundlichen Gruß Heinr. Knecht (?)
 
DERMZ Am: 16.06.2016 20:41:20 Gelesen: 774956# 354 @  
@ volkimal [#352]
@ Max78 [#353]

Meine Helden!

vielen vielen Dank, es klappt ja schon ein wenig besser mit dem Lesen der Alten Schrift, aber ich bin immer noch verloren, wenn ich nicht solche perfekte Hilfe bekäme!

Vielen Dank Volkmar und Max

Alles Gute

Olaf
 
DERMZ Am: 19.06.2016 07:04:53 Gelesen: 774841# 355 @  
Guten Sonntag Morgen,

heute will die Altdeutsche Schrift wieder mal gar nicht, ich bin fast am Verzweifeln, wo es doch hinterher immer so einfach aussieht. Bekomme ich wieder Assistenz?



Also 1924 schreibt der Fritz an Kurgast Irene Braun in Dangast:



Ich habe bisher folgendes gelesen:

Frau Irene Braun
zr. Zt.
Dangast b. Varel
i. Oldenburg
Kurhaus

L. Angehörige! Brief erhalten. Warum
schreibt mir Irmgard nicht einmal?
Sie soll auch mal nach S...berg
u. Briefkarten schicken. 40
.. sind mit Kuvert gut. Wahrschein-
lich komme ich am Freitag,
so dass ich Franz Merg bei Euch an-
treffe. Wie schon -----
u. ....
Viele Grüße und Küsse
Fritz
Marburg 2.Aug 24


Bestimmt habe ich wieder ganz viel Phantasie in einzelne Wörter gesteckt, bitte korrigiert mich. Danke.

Viele Grüße und schönen Sonntag

Olaf
 
Max78 Am: 19.06.2016 12:09:42 Gelesen: 774815# 356 @  
Mal wieder ein Versuch von mir, ist ja immer eine gute Übung und Du hast ja alles soweit schon fast perfekt umgeschrieben:

Frau Irene Braun
zr. Zt.
Dangast b. Varel
i. Oldenburg
Kurhaus

L. Angehörige! Brief erhalten. Warum
schreibt mir Irmgard nicht einmal?
Sie soll auch mal nach Seulberg
u. bei noch (?, eventuell beinah) Karten schicken. Ich
wohne hier mit Reuß.. (?, Eigenname) zus. Wahrschein-
lich komme ich am Freitag,
so dass ich Freit. Morg. (?) bei Euch ein-
treffe. Wir fahren wahrsch. einmal n. Norderney.

Viele Grüße und Küsse Fritz

Marburg 2.Aug 24

mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 20.06.2016 05:47:11 Gelesen: 774765# 357 @  
@ Max78 [#356]

Vielen Dank Max,

ich muss doch noch viel lesen, bis es richtig von der Hand geht.

Grüße aus dem südlichen Süden

Olaf
 
Magdeburger Am: 21.06.2016 13:10:26 Gelesen: 774694# 358 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich bräuchte mal wieder Hilfe (ein paar Worte konnte ich lesen, bei einigen bin ich mir auch nicht sicher):



Wohlgeborner
Hochgeehrter Herr Stiftsrath.

Ich bin Eure Wohlgeboren sehr verbunden, für die Mitheilung der
Rechnungen und Akten, welche beym Paquket am 8 ten Janunar in dem beyzu
.... meine fatale Gicht mich verhinderten - versandet worden sind. Dieselben
erhalten sämtliche Aktenstücke, nebst meiner Unterschriften, wo diese erforder-
lich waren, anbey zurück. Die Rechnungen sind wie gewöhnlich sehr richtig,
auch habe ich sonst nichts zu bemerken gefunden.
Sehr schätzbar und ungenehm wird es mir jederzeit seyn, Eurer Wohlgeboren
in meinem Hause antworten zu können, nur bedaure ich daß die jetztige
Jahreszeit nur solche Reise nicht angenehm machen wird. Der Verkauf des
Gutes Mosigkau interessiert mich sehr, weil ich überzeugt bin, daß irren der
Kaufpreiß nicht zu hoch ist, die ....... von mehreren Grundstücken für
das Stift sehr vortheilhaft seyn wird.
So viel ich weiß, wird der Todestag der Stifterin in Mosigkau durch eine
Predigt am 2ten Aprill gefeiert, ich werde mich, wenn es meine Gesundheit
erlaubt an diesen Tage in Mosigkau einfinden, vor 9 Uhr geht doch erst der
Gottesdienst nicht an ? Bloß in dem Falle, daß ich mich in der Sache oder
dem Tage irren sollte, bitte ich um einige Belehrung.
Mit meiner Gesundheit geht es zwar viel besßer, doch habe ich bis heute Heck-
lingen nach nicht verlasßen dürfen, sondern mache ..................
Mit vollkommener Hochachtung von Herrn Eure Wohlgeborener ergebens von Trotha

Hecklingen d. 12ten Februar 1832


Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Michael D Am: 21.06.2016 13:30:59 Gelesen: 774690# 359 @  
@ Magdeburger [#358]

Mit meiner Gesundheit geht es zwar viel besßer, doch habe ich bis heute Heck-
lingen nach nicht verlasßen dürfen, sondern mache bloß kleine Spatzierfahrten


Gruß
Michael
 
volkimal Am: 21.06.2016 13:52:56 Gelesen: 774685# 360 @  
@ Magdeburger [#358]

Hallo Ulf,

ich lese:

Ich bin Eure Wohlgeboren sehr verbunden, für die Mitheilung der
Rechnungen und Akten, welche beym Kapitel am 8 ten Janunar in dem beyzu
wohnen meine fatale Gicht mich verhinderten - versandet worden sind.

Kaufpreiß nicht zu hoch ist, die Äquisition von mehreren Grundstücken für
das Stift sehr vortheilhaft seyn wird.

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 21.06.2016 15:47:50 Gelesen: 774665# 361 @  
@ Michael D [#359]
@ volkimal [#360]

Hallo ihr Beiden,

das ging ja schnell! Recht herzlichen Dank!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Soliver Am: 22.06.2016 12:25:03 Gelesen: 774615# 362 @  
Liebe Sammlerfreunde,

könntet ihr mit bitte helfen, diese Quittung zu lesen?



Herzlichen Dank im Voraus

Oliver
 
DERMZ Am: 22.06.2016 13:19:58 Gelesen: 774606# 363 @  
@ Soliver [#362]

Hallo Oliver,

ein wenig kann ich lesen, es geht um Kuh und Kalb, aber ein paar Lücken sind noch da:

Bescheinigung

Die Taxe für Beförderung von 1 ....
1 Kuh u. 1 Kalb von hier nach Karlsruhe
beträgt 7M 60 Pfg.
Für Reinigung des .... beträgt
die Desinfektionsgebühr 1 Mark

Graben-N., den 27. Septbr 1886
Gr. ...inspektion
....

Ich hoffe, es hilft schon mal ein kleines Stück.

Gruss Olaf
 
Soliver Am: 22.06.2016 16:17:04 Gelesen: 774587# 364 @  
Hallo Olaf,

danke für deine schnelle Antwort. Durch deine Vorarbeit konnte ich den Rest erahnen. Das müsste so jetzt passen.

Die Taxe für Beförderung von 1 Karren
1 Kuh u. 1 Kalb von hier nach Karlsruhe beträgt 7M 60 Pfg.
Für Reinigung des Wagons beträgt die Desinfektionsgebühr 1 Mark.

Graben-N., den 27. Septbr 1886
Gr. Bahninspektion

Gruß Oliver
 
Saguarojo Am: 22.06.2016 16:34:24 Gelesen: 774583# 365 @  
"Die Taxe für Beförderung von 1 Farren".

Ein Farren ist ein junges, aber schon ausgewachsenes männliches Rindvieh.

Viele Grüße

Joachim
 
Soliver Am: 22.06.2016 17:11:47 Gelesen: 774575# 366 @  
Danke. Den Begriff hatte ich bis jetzt noch nicht gehört.

Gruß Oliver
 
briefefan (RIP) Am: 22.06.2016 22:26:39 Gelesen: 774550# 367 @  
@ Magdeburger [#358]
@ volkimal [#360]

Ich lese noch Folgendes:

...verhinderte - verhandelt worden sind...

... in meinem Hause aufwarten zu können...

... ich überzeugt bin, daß wenn der Kaufpreiß nicht...

... Hecklingen noch nicht verlassen dürfen...

Grüße von briefefan
 
volkimal Am: 23.06.2016 10:11:34 Gelesen: 774515# 368 @  
@ briefefan [#367]

Hallo briefefan,

natürlich hast Du recht. Beim letzten Mal hatte ich nicht viel Zeit und ich habe nicht den ganzen Text gelesen. Ich habe nur versucht, die Lücken zu schließen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 23.06.2016 16:53:34 Gelesen: 774489# 369 @  
@ briefefan [#367]

Hallo briefefan,

danke für die Hilfe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
DERMZ Am: 25.06.2016 16:30:49 Gelesen: 774236# 370 @  
Ihr Lieben Leut,

wenn schon das Wetter nicht so lieblich ist, so "brennt" die nächste Karte noch von Liebe, auch wenn sie am verlöschen ist, wer weiß?

Heute blicken wir - zusammen mit Reginchen - wieder mal auf die Universität:



Reginchen hat wohl in letzter Zeit die Liebe nicht erwidert, darum wurde folgende Karte geschrieben:



Ich lese folgendes:

Fräulein Reginchen Ackermann
Hiltrup b/Münster
(Westf.)

Mein liebes, süßes Reginchen,
Ich habe dich geliebt und liebe Dich noch
Und ...... zusammen aus Ihnen
.... noch .... meiner Liebe Flammen

Hast du W .... hierfür?
Erhielt von Carl S.
B-t-t auf K....

Es ist so ein kurzer Text, doch die Kenntnisse reichen noch immer nicht.

Ganz lieben Dank für Eure liebe Hilfe.

Olaf
 
volkimal Am: 25.06.2016 17:28:50 Gelesen: 774222# 371 @  
@ DERMZ [#370]

Hallo Olaf,

das ist einmal ein interessanter Text:

Mein liebes, süßes Reginchen,
Ich habe dich geliebt und liebe Dich noch
Und schlüge die Welt zusammen aus Ihren
Trümmern stiege noch empor meiner Liebe Flammen

Hast du Verwendung hierfür?
Erhielt von Carl S.
B-t-t auch Karten(?)


Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 25.06.2016 19:30:20 Gelesen: 774202# 372 @  
@ volkimal [#371]

Danke Volkmar,

ja, das ist wirklich mal ein anderer Text, meist sind es ja nur Grüße und es geht den Menschen gut.

Vielleicht hat sich Reginchen ja noch umstimmen lassen?

Viele Grüße und vielen Dank

Olaf
 
DERMZ Am: 26.06.2016 09:08:14 Gelesen: 774167# 373 @  
Guten Morgen,

nach Reginchen, kommen wir heute zu einem weiteren Marburger, dieser hat im Oktober 1907 nicht Lebewohl gesagt, aber seht selbst:



Hieß der Freund jetzt Paul Dressler oder Paul Tressler, ich bin mir nicht sicher - bei der Anschrift lese ich Tressler, bei der Anrede Dressler.



Herrn stud. rer. nat.
Paul Tressler
Jena
Mägdestr.

24/10 Langensalza

Mbg. Am Grün 40.
22. X. 07.
M.l. Dressler!
Leider konnte ich dir
nicht mehr Lebewohl sagen.
Letzten Sonnabend war ich
in .... , aber niemand
sonst war da. So bin ich Mo.
nach hier abgedampft, wo
es ... zu werden
.... . Fast genau so
wie Jena, kleinere Ver-
hältnisse, bloß wunder...
Universität, schön bergige
...... Umgebung. Grüße
bitte auch die anderen ....
und zu Schluß herzlich gegrüßt
von Deinem W. Fünemann

z.Zt. Sarnau/Lahn
.......


Ich danke mal wieder für die Wochenendliche Hilfe.

Olaf
 
DerLu Am: 26.06.2016 10:04:52 Gelesen: 774155# 374 @  
@ DERMZ [#373]

Hallo Olaf,

ich lese "Letzten Sonnabend war ich im Mohren, aber ... wo es recht schön zu werden verspricht."

Gruß DerLu
 
volkimal Am: 26.06.2016 10:46:47 Gelesen: 774140# 375 @  
@ DERMZ [#373]

Hallo Olaf,

z.Zt. Sarnau/Lahn
Handschuhfabrik

Das Wort vor Umgebung ist mir nicht klar.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 26.06.2016 13:19:00 Gelesen: 774107# 376 @  
Um die Runde noch komplett zu machen im Verein der Sütterlin-Liebhaber und Rätselfans:

... bergige waldige Umgebung ... bitte auch die anderen Herrn ...

Einen schönen Sonntag und viel Spaß heute Abend um 6, Max
 
DERMZ Am: 26.06.2016 13:34:00 Gelesen: 774101# 377 @  
@ DerLu [#374]
@ volkimal [#375]
@ Max78 [#376]

Da kann ich Derlu, Volkmar und Max wieder einmal nur danke sagen, ich werde es noch vor 6 in meiner Sammlung einfügen.

Vielen vielen Dank und hoffen wir auf ein schönes spannendes Spiel heute Abend.

Gruss Olaf
 
briefefan (RIP) Am: 28.06.2016 00:01:33 Gelesen: 774001# 378 @  
@ DERMZ [#373]
@ volkimal [#375]

Ich lese noch

Dressler, also mit D

bloß wunderbare Universität

und sei selbst herzlich gegrüßt von Deinem W. Junemann?

z.Zt. Langensalza Handschuhfabrik

Grüße von briefefan.
 
DERMZ Am: 28.06.2016 08:59:13 Gelesen: 773892# 379 @  
@ briefefan [#378]

Guten Morgen briefefan,

vielen Dank für Deine Ergänzungen, diese kleinen Stücke haben noch gefehlt. ABER Langensalza wirft einen neuen Aspekt ein, ich vermute immer noch, dass es sich um Sarnau / Lahn handelt. Sarnau ist etwa 10 km von Marburg entfernt und hat eine direkte Bahnverbindung über Cölbe, es war/ist die Bahnstrecke von Marburg nach Biedenkopf/Laasphe bzw. Marburg-Frankenberg-Volkmarsen, die Strecke teilt sich in Sarnau.

Jetzt muss ich aber in die Forschung gehen, ob es überhaupt jemals eine Handschuhfabrik in Sarnau gegeben hat? Da kommen mir jetzt so erste Zweifel. Vielleicht doch eher in Langensalza. Wenn ich etwas erfahre, werde ich es mitteilen.

Nochmals Danke und viele Grüsse

Olaf
 
volkimal Am: 28.06.2016 11:41:15 Gelesen: 773840# 380 @  
@ DERMZ [#379]

Hallo Olaf,

briefefan hat recht. Oben steht eindeutig Langensalza. Es ist ja ein Nachsendendehinweis und er passt genau zur Angabe unten: "24/10 Langensalza". Ich habe aus Zeitgründen mal wieder nur auf die Lücken geschaut.

Viele Grüß
Volkmar
 
DERMZ Am: 28.06.2016 18:55:38 Gelesen: 773786# 381 @  
@ volkimal [#380]
@ briefefan [#378]

Hallo briefefan, hallo Volkmar,

ja, jetzt habe ich es auch gesehen - die Sache mit der Brille ... briefefan hat natürlich Recht, es ist Langensalza. Und eine Handschuhfabrik gab es auch, 2014 wurde ein Denkmalschutzpreis für die Erhaltung gewonnen [1].

Vielen Dank für die Hilfe und Berichtigung.

Gruss Olaf

[1] http://www.thueringen.de/th1/tsk/kultur/foerderung/denkmalschutzpreis/2014/index.aspx
 
DERMZ Am: 02.07.2016 14:50:57 Gelesen: 773429# 382 @  
Guten Samstag

neuer Regen bringt neuen Lesestoff. Ich bin - wie schon fast üblich - mit meiner Schriftdeutung am Ende, und das, obwohl es so ein sauberes Schriftbild ist, also - los geht's:



und hier wieder der Text:



Ich lese heute folgendes:

Frau Pfarrer
Schütz
Neukirch
Ober....

7.4.1913
S.L.! Gestern wollte ich dir einene Gruß
von meinem Ausflug schicken; aber ich kam
nicht dazu, wil ich überall nur kurzen
Aufenthalt hatte. Gestern war ich ganz frei
und machte darum bei dem schönne Wetter
eine Tour nach Fredershausen. Die L...
dort freuten sich recht über deas Wiedersehen
und gaben mir noch 1 Stunde lang das ....
auf den Rückweg. Es war ein recht hübscher
Tag. Heute Nachmittag will Spiess kommen.
Gleich wird's wieder eine Fragetour (?) geben. Herzl. Grüße
vielen Dank für deine Briefkarte! von deiner Ehr.


Wer hat eine Idee, in welchem Neukirch die Frau Schütz 1913 daheim war, Auswahl gibt es genug.

Vielen Dank für die Unterstützung und Sonnenschein ist jederzeit willkommen

Ein Gruß aus dem Süden

Olaf
 
Max78 Am: 02.07.2016 16:48:51 Gelesen: 773413# 383 @  
Ja, ich kann's nicht lassen, beim Rätselraten mitzumachen. ;-)

Also, bei Neukirch tippe ich auf die Gemeinde Stein-Neukirch im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz, da das Wort unterhalb Oberwesterwald heißt.

Zu den noch wenig übrig gebliebenen Textlücken:

... eine Tour nach FREBERSHAUSEN. Die Bekannten ... das Geleit auf den Rückweg... eine Prozedur geben...

mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 02.07.2016 17:52:36 Gelesen: 773399# 384 @  
@ Max78 [#383]

Danke Max,

wenn man den Oberwesterwald nicht lesen kann, dann ist es mit der Zuordnung auch wirklich nicht leicht. Und auch wieder tausend Dank für die Textbausteine, wie immer sehr sehr hilfreich - ohne Hilfe komme ich da einfach noch nicht weiter.

Viele Grüße und schönes Wochenende

Olaf
 
Max78 Am: 02.07.2016 19:08:44 Gelesen: 773378# 385 @  
Das wird schon mit der Zeit!

Ich habe mir angewöhnt, gar nicht mehr von Wort zu Wort zu springen, sondern den kompletten Satz ins Auge zu nehmen. So kommt man manchmal sogar ohne "Buchstabenlesen" auf das richtige Wort. Natürlich bringen einem Eigennamen, Städtenamen und all das Zeug manchmal zum Verzweifeln. Da ist es oft vorteilhaft, wenn man auf mehrere Dokumente zurückgreifen kann.

Einen schönen Abend Dir heute beim Spiel, wenn Dich Fußball interessiert!
 
DERMZ Am: 03.07.2016 10:36:32 Gelesen: 773304# 386 @  
Guten Sonntag,

wo bin ich denn heute? In Marburg an der Lahn, nein eher in Marburg an der Drau - aber auch dort nicht, heute ist es eine Ortspostkarte aus Dresden, die mich scheitern lässt.



Und hier der kleine Text:



Für mich klingen die "Busch"trommeln wie folgt:

An Herrn Georg Busch
in Dresden Altstadt 28.
Saalhauserstraße 14 j.

Schnell auf dieser Karte
nen Gruß! darf nicht viel an Zeit verlieren.
Bald ich Antwort habe ... Und erst
wie zu sch...
sendet deine Schwester Gertrud Busch.

Vielen Dank und schönen sonnigen Sonntag

wünscht Olaf
 
volkimal Am: 03.07.2016 15:30:20 Gelesen: 773267# 387 @  
@ DERMZ [#386]

Hallo Olaf,

das eine Wort glaube ich zu erkennen: "schnabulieren".

Das erste Wort ist mir noch nicht klar.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 03.07.2016 18:22:37 Gelesen: 773236# 388 @  
@ DERMZ [#386]

Hallo Olaf,

ich habe mir den Text noch einmal angesehen.

Evtl. heißt es: "Bald ich Antwort haben werd J."

Es ist aber nicht sicher.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 03.07.2016 20:29:26 Gelesen: 773219# 389 @  
Zu guter Letzt mein Vorschlag: ... Antwort haben muß. ...

Einen schönen Sonntag Abend

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 03.07.2016 20:48:27 Gelesen: 773214# 390 @  
@ Max78 [#389]

Hallo Max,

das ist es! Das lange "s" mit dem anhängenden "z" habe ich nicht erkannt.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 03.07.2016 21:42:57 Gelesen: 773202# 391 @  
@ volkimal [#390]
@ Max78 [#389]

Danke Volkmar, danke Max!

Das ist einfach wunderbar mit der Hilfe hier im Forum. Danke DANKE Danke!

Gruß Olaf
 
DERMZ Am: 03.07.2016 22:19:37 Gelesen: 773195# 392 @  
Guten Abend,

nachdem das Runde jetzt schon fünf mal im Eckigen ist, kann ich doch noch schnell die Suche nach dem letzten Wort starten ... am Bahnhof habe ich es leider nicht gefunden.



Ich lese jetzt folgendes:

Herrn Joseph Hannappel
Gymnasiast
in Fulda

Himmelsberg, den 16.Nov.1910.
Lieber Petter!
Deine schöne Karte erhalten, besten
Dank. Wir haben in der letzten
Zeit ziemlich geschossen. Am Mon-
tag abend habe ich 2 Rehe geschossen.
Wir warten nur noch auf dieses
sch...
Dir herzl. Grüße Dein
Ludwig ....


was fehlt, worauf wird gewartet?




Ich warte und hoffe, daß ich mal einen ganzen Text lesen kann

In erwartungsvoller Stille grüßt Olaf
 
Max78 Am: 03.07.2016 22:20:42 Gelesen: 773194# 393 @  
@ volkimal [#390]

Ja, das war ein wenig schwerer zu sehen, da das obere große Z von Zeit mit in das Wort reinlief. Ich hab einfach den Lauf des Stiftes verfolgt, dann ging es dann. Da ich es auch liebe, mit Gimp herumzuspielen, hier eine kleine Bastelprobe:




so kleinlich kann man manchmal sein ;-)

mit Grüßen Max

---

Hallo Olaf,

zu Deiner letzten Karte: versuch nochmal den letzten Satz zu lesen: das Wort "dieses" heißt anders. Bei "dieses" hättest Du nochmal ein S in der Mitte, das nach unten gezogen wäre (auch läßt sich dort ein T-Strich finden). Wenn Du das Wort rausgefunden hast, dann wird Dir das letzte Wort auch gleich klar.

Hier noch als weitere Hilfe dasselbe Wort eines anderen Schreiberlings im Vergleich:


 
DERMZ Am: 04.07.2016 00:01:08 Gelesen: 773150# 394 @  
@ Max78 [#393]

Hallo Max,

gleich ist es Schnee von gestern, ja, ich muß noch viele viele Handschriften lesen, bis ich es kann. Ja, so komme ich zu der Lösung. Wir warten noch auf etwas Schnee ...

Wer denkt den auch im Hochsommer an Schnee?

Ich gehe mich dann mal auf die Wintersaison vorbereiten.

DANKE Max, wieder sehr lehr- und hilfreich.

Gute Nacht

Olaf
 
FG.32.VII Am: 04.07.2016 01:49:36 Gelesen: 773141# 395 @  
Hallo Gemeinde,

wer Sütterlin/Courent lernen möchte, der "Bund für Deutsche Schrift & Sprache" hat da ein paar sehr gute Lernunterlagen:

http://www.bfds.de/bfds.php?s=netzladen&kat=lernmittel

Diese habe ich auch für mein "Schriftstudium" im Rahmen meiner Sammlung genutzt.

Grüsse aus dem Rheinland
FG.32.VII / Rainer
 
DERMZ Am: 04.07.2016 10:05:27 Gelesen: 773095# 396 @  
@ FG.32.VII [#395]

Danke Rainer,

ich habe mir mal zwei Bücher bestellt - mal sehen, ob ich danach einfacher lesen kann. Man wird es an der Menge der Beiträge sicherlich merken werden.

Schöne Woche wünscht

Olaf
 
FG.32.VII Am: 04.07.2016 20:40:04 Gelesen: 773014# 397 @  
@ DERMZ [#396]

Ich bin gespannt; mir hat es durchaus geholfen. ;o)
 
DERMZ Am: 04.07.2016 23:05:20 Gelesen: 772981# 398 @  
Guten Abend,

heute ist es wieder Ernst! Wie schon in Beitrag [#238] und [#252] schreibt Ernst wieder an seinen Großpapa in Hamburg, inzwischen ist es Advent im Jahre 1906.



Ein wenig habe ich mich schon an die Schrift gewöhnt, aber leider habe ich immer noch zwei Lücken, die geschlossen werden dürfen.



Meiner Ansicht nach schreibt Ernst folgendes:

Herrn
Ingenieur E. Foerster
Hamburg 6
Agathenstr. 2 II

Mein lieber Großpapa!
Nun habe ich doch wieder darauf
vergessen, mich für die hübschen
“Schattenbilder” zu bedanken; am
besten gefällt mir entschieden
Lavinia, sie ist merkwürdiger Weise
sehr gut getroffen, uns hat das
Bildchen solches Vergnügen ge-
macht, dass ich darüber Lavinia’s
Bild im Ballkleid gestellt
habe. Du wurdest gut getrof-
fen, aber der Bart ist meiner
Ansicht zu lang geschnitten,
und Lora ist entschieden von
allen Leistungen am Künst-
lerischsten, wenn hier noch die Por-
trätähnlichkeit wohl nicht .... nach
zu machen. Lavinia schreibt mir so eben

einen langen Brief, sie ist überglücklich über die Bildchen und alle die anderen Ge-
burtstagsgeschenke und bittet mich dringend dir zu sagen, dass sie dir tausend Mal dan-
ken läßt. Sie sei ganz erstaunt und weiß gar nicht wie sie so viel
Liebe verdient! Das gute, liebe Mädel! ... und einen herzlichen Gruß u. Kuss d.d.l. Ernst


Ich danke den vielen vielen Helfern - und ich hoffe, es wird nicht langweilig.

Viele Grüße

Olaf
 
Max78 Am: 06.07.2016 18:20:45 Gelesen: 772762# 399 @  
Servus Olaf,

das ist wirklich ein bisschen gekraxelt. Aber ich kann mir vorstellen das die erste Lücke heisst:

... wohl nicht genau nachzuweisen...

Ich hab mal die Buchstaben rot gefärbt, das kleine g sieht aus wie ein kleines h, das ist auf den ersten Blick ein wenig verwirrend. Dann das kleine a. Gegen Ende der Karte wird die Schrift ja oft ein wenig schlimmer, aber der Strich unter "die" kann eigentlich nur ein U-Strich sein, daher das Wort "genau". Bin mir allerdings auch nicht 100 pro sicher:



Das letzte Wort heißt lebewohl, der Standard-Abschiedsgruß zu dieser Zeit. Gratuliere, da hast Du ja schon ein ziemlich kniffliges Ding gelöst. ;-)

mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 06.07.2016 23:23:22 Gelesen: 772708# 400 @  
@ Max78 [#399]

Guten Abend Max,

wenn Du es mir "vormalst", dann ist es auf einmal ganz ganz einfach! Ja, ich spüre schon leichte Fortschritte, aber ab und an kann ich doch in die Tischplatte beißen. Ich sage jedenfalls nochmals tausend DANK für die Hilfe

@ alle

Und da wir ja immer knobeln und rätseln, was heißt was, was bedeutet welches Wort - so will ich heute mal ein wenig das Thema auflösen und will Euch heute eine Karte zeigen, wo mich einfach diese Akkuranz und Deutlichkeit fasziniert - wenn ja jeder so eine Handschrift hätte.



Heute darf jeder, der mag, selber lesen, für alle Anderen hier die "Übersetzung", die es eigentlich gar nicht braucht:

Mr. Karl Henckell
écrivain allemand ( Anmerkung: deutscher Schriftsteller )
Paris
Quai Bourbon 53.

MARBURG, den 15.Oktober 1907.
Lieber Karl, ich schreibe Dir noch nach
Paris, da ich nicht weiß, für wann Du die Heimkehr nach
Charlottenburg planst. Also Paris hat es Dir an-
getan? Für Jemand, der nicht ausgesprochen
Historiker ist, eigentlich wunderbar.

Selbst vor Berlin, das ich bekannt-
lich nicht liebe, hat es eigentlich nur den
älteren Kulturboden voraus und die, allerdings
unvergleichliche, Frau von Milo. In die Ge-
sellschaft der führenden Geister, die anre-
gender sein wird, als man sie in Berlin von
heute findet, und die jedenfalls den Hauptvorzug
von Paris ausmacht, ist es für den Passanten
so gut wie unmöglich Eingang zu finden.
Als dauernder Wohnsitz wäre Paris für einen
gut Eingeführten nicht zu verachten und selbst
London vorzuziehen. Ich hoffe, Du schreibst mir
von Charlottenburg aus mehr von Deinen Eindrük-
ken. Ich bin für jede Gelegenheit umzulernen

ehrlich dankbar. Besten Gruß Dein
F. K.


Einen entspannten Abend wünscht Euch

Olaf
 
DERMZ Am: 09.07.2016 09:58:23 Gelesen: 772516# 401 @  
Guten Morgen,

nach drei Zeilen und drei Tagen, gebe ich auf - ich bekomme keinen Sinn in die letzte Zeile. Ob mir heute wieder so nett geholfen wird? Ich sage schon mal danke.



ich lese folgendes:

Herrn Einjährig-Freiwilligen
Otto Hoyer
Babenhausen
fr. b/ Darmstadt

Lieber
Leibbursch! Glücklich bin ich wieder in unserem alten feucht-
fröhlichen Marburg angelangt. Herzlichen Gruß sendet und einen
????? Ganzen ist dein Spec. so kommt dir Dein tr. Leibf. H. Linning ????

Schliesse mich meinem Leibburschen in
jeder Beziehung an .....


Aber was schickt Leibfreund Linnig wirklich zwischen meinen ????, ich weiß es nicht, hier noch mal etwas größer:




Danke für Hilfe und schönes Wochenende

Olaf
 
volkimal Am: 09.07.2016 10:54:48 Gelesen: 772504# 402 @  
@ DERMZ [#401]

Hallo Olaf, ich lese:

Lieber
Leibbursch! Glücklich bin ich wieder in unserem alten feucht-
fröhlichen Marburg angelangt. Herzlichen Gruß sendet und einen
Ganzen auf dein Spec. so kommt dir Dein tr. Leibf. H. Linning
??Name?? Stempel

Es ist eine Karte, die von drei Burschenschaftlern unterschrieben wurde. Den zweiten Namen kann ich nicht lesen. Hinter den Namen ist jeweils ein Zeichen (Zirkel) der Burschenschaft. Gib einmal "Burschenschaft Marburg Zirkel" bei der Bilder-Suche bei Google ein. Dann bekommst Du eine ganze Reihe solcher Zirkel. Der Zirkel auf deiner Karte stammt von der Landsmannschaft Hasso-Borussia Marburg. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Landsmannschaft_Hasso-Borussia_Marburg

Im Text heißt es " und einen Ganzen auf dein Spec.". Da ich nicht in einer Burschenschaft war, kann ich nicht sagen, was ein "Ganzer" ist. Vielleicht kann das ein anderes Forumsmitglied erklären.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 09.07.2016 12:47:23 Gelesen: 772484# 403 @  
@ volkimal [#402]

Danke Volkmar,

dann habe ich ja doch nicht ganz daneben geleben, mit dem Wort "auf" ergibt sich ja auch eine Art Sinn. Auch mir fehlt das Verbindungswissen, aber ich vermute "ein Ganzer" ist ein Glas Bier, bei "Spec." könnte ich mir eine Verwundung/Narbe vorstellen, da die Landsmannschaft Hasso-Borussia Marburg eine schlagende Verbindung ist - und die Studenten sind ja immer ein wenig Stolz auf ihren "Schmiss", den sie bei der Mensur davon getragen haben.

Die "Zirkel" finde ich immer wieder auf den Karten aus Marburg, war und ist Marburg doch eine große Universitätsstadt mit recht vielen studentischen Verbindungen und Burschenschaften. Die einzelnen auseinanderzuhalten empfinde ich als mühsam, da sie sich doch alle sehr sehr ähnlich sehen (für mich als Laien jedenfalls).

Danke danke danke vielmals

Gruß Olaf
 
DERMZ Am: 11.07.2016 17:42:58 Gelesen: 772318# 404 @  
Guten Nachmittag,

ich schon wieder, die Schriftnervensäge, die nix lesen kann (oder Teile davon). Ich bin mit meinem Wissen schon wieder am Ende, bekomme ich noch einmal Hilfe?

Die "heutige" Karte ist von Marburg nach Graz gelaufen, und das im September 1905. Warum nur kann ich es nicht ganz lesen?



Ich lese folgendes:

Frau Anna von Kallina
pA. von Pekuhna
Graz
Geidorfplatz I
Steiermark

Marburg, d. 10. Sept 1905, herzlichen Gruß
l. Anna um schnell zu sagen, dass die Hochzeit
froh mit Sonnenschein stattfand. Allerherzlichst alle
... u. schöne alle Grüße. Bald mehr. Ihre
l. Marie

hier noch mal die Schrift:



... und besondere Schwierigkeiten habe ich mit diesem einen Wort, letzte Zeile erstes Wort( ich vermute eine Höflichkeitsformulierung )



Will gar nicht wissen, was ich sonst noch falsch gelesen habe ...

Ich sage, wie schon so viele Male, DANKE DANKE DANKE

Euer Olaf
 
Max78 Am: 11.07.2016 19:29:09 Gelesen: 772298# 405 @  
Du kramst Du ja wieder Gekraxel raus ;-).

Also ich lese ... Sonnenschein stattfand. Alle beglückt, alles gelungen und schön ...

Auf einen schönen Feierabend

mit Grüßen Max
 
Max78 Am: 11.07.2016 20:20:41 Gelesen: 772279# 406 @  
Und nur noch ne Winzigkeit zur Adresse: Es heisst nicht pA, sondern geb., das sieht man bei Adelsfamilien und auch anderen oft. Der Geburtsname half ausserordentlich bei der Zuordnung, früher gab es ja auch schon massig Mode-Vornamen.

Mfg Max
 
DERMZ Am: 12.07.2016 08:15:55 Gelesen: 772237# 407 @  
@ Max78 [#406]

Guten Morgen Max,

dann habe ich wieder einmal verschlimmbessert, hatte ich doch in meinem ersten Entwurf das "geb" geschrieben, es dann aber verworfen, weil ich dachte, es kann einfach nicht sein - also nicht denken. Habe ich schon in der Ausbildung gelernt: Denken heißt nicht wissen.

Ich sage erneut danke danke danke, wieder ist eine Lücke geschlossen. Wenn ich darf und es nicht langweilig wird, komme ich bald schon mit der nächsten Handschrift.

Schönen Dienstag wünscht Olaf
 
Magdeburger Am: 12.07.2016 10:17:49 Gelesen: 772222# 408 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier habe ich eine Bittschrift des Briefträgers Johann Friedrich Wilhelm Kunze aus Dessau, welche mir einige Kopfschmerzen bereitet.



die Seite 1 oben / unten



die Seite 2 oben / unten



die Seite 3

Soweit ich es (glaube) lesen konnte:

Unterthänigste Bitte des Briefträgers
Kunze beim Postamte zu Dessau.

Aus dem hohen Bericht Eines hochgreislichen (???)
General Postamts, ....... dem Herrn Postmeister
Major von Koseritz*1 zugesandt worden
ist, habe ich erfahren, daß Ein hochgreisliches
General Postamt für einen Wagenmeister
Gehülfem beim hiesigen Postamte jährlich
70 Rt Gehalt festgestellt hat. Über diesen
Punkt wolle ein hochgreisliches General
Postamt geruhen meiner unterthänigste
Bitte gnädigst anzuhören.
Sechszehn Jahre habe ich, meine Frau u
Tochter den Dienst als Briefträger redlich
u treu vorgestanden, so daß weder mir???
Vorgesetzte noch Publikum haben Klage äußern
können. Durch die Güte des ??? verstorbenen
H(erzoglichen) Postmeister Reich??? ein ich unwissend
u vom selbigen freundlicher weise zum
Wagenmeister gestempelt, bin mir darüber
verpflichtet noch auf irgendeiner Art
darüber informiert worden, bis ich jetzt
erst aus den Acten bin belehrt worden,
daß ich als Briefträger u Wagenmeister
aufgeführt bin.


Mus in dieser Hinsicht die Verkürzung meines
Hehalts seit 1824 anbelangt, schmerzt auch zu
sehr, nun solches noch in Erwähnung zu bringen
ich habe blos noch die Großmuth des herzoglichen
Postmeister Reich in Erinnerung zu bringen
daß ich von demselbben für alle treu geleistete
Dienste Monatlich einen Thaler aus seinen
Tasche erhalten habe, u dafür die ganze Last
des Wagemeister die???? getragen, ohne
weiters einen Groschen von dem Wagemeister
Einkommen zu genießen. Der herzogliche Post Meister
hielt zwar noch einen Gehülfen, aber nur
den Namen nach. Da ich nun ??? meine
Frau in den Jahren bin, wo man nicht
mehr vorwärts sondern rückwärts
schreitet, so ist meine einzig unterthänigste
Bitte, mich von den Wagenmeister Dienst gänzlich
zu entbinden, da ????? ???? voll???? zu
thun haben um den Briefträgerdienst
ordnungsmäßig zu verrichten, was auch
Ein Hochgreisliches General Postamt recht
gut wird beurtheilen können. Den
wer Dessau kennt (gestrichen) mit seiner nächsten
Umgebung kennt, weitläufig gebauet,
zwischen 11 bsi 12000 Einwohner, mit
stark ?????????????, u den
noch 40 Dörfer, wo so mancher saure Weg
vorfällt den ich selbst verrichten muß, da


läßt es sich wohl nicht ?????, daß ich den
Wagenmeister Dienst nicht vorstehen kann.
Da sich nun aus der Verhandlung u dem Berichte
welcher der H Postmeister Major von Kosewitz
erhalten, ergibt da0 ich den Wagenmeister
dienst nicht entbunden wurde, so bitte ich
??????? u unterthänigst, da er sowohl
nicht mehr in meinen Kräften steht, als
als auch meine wieder zur Unordnung in
meinen Dienst führen führen würde, mich gnägst
aus den Wagenmeister Dienst zu entbinden.
16 Jahr habe ich ???? u geduldet u würde
ich würde sonst in der nämlich ?????
???? wo ich so viel gelitten ud geduldet
habe.
In der Erwartung einer gnädigsten Erhörung
meiner unterthänigste Bitte ver???
ich mit tiefster Hochachtung
????????????????
unterthanige Diener

F. Kunze

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 12.07.2016 11:00:22 Gelesen: 772209# 409 @  
@ Magdeburger [#408]

Hallo Ulf,

ein paar Lücken konnte ich schließen. Jetzt muss ich aber erst einmal etwas anderes erledigen.

Hier das Ergebnis:

Aus dem hohen Bericht Eines hochgreislichen (???)
General Postamts, welcher dem Herrn Postmeister
Major von Koseritz*1 zugesandt worden
ist, habe ich erfahren, daß Ein hochgreisliches
General Postamt für einen Wagenmeister
Gehülfem beim hiesigen Postamte jährlich
70 Rt Gehalt festgestellt hat. Über diesen
Punkt wolle ein hochgreisliches General
Postamt geruhen meiner unterthänigste
Bitte gnädigst anzuhören.
Sechszehn Jahre habe ich, meine Frau u
Tochter den Dienst als Briefträger redlich
u treu vorgestanden, so daß weder mein
Vorgesetzte noch Publikum haben Klage äußern
können. Durch die Güte des ??? verstorbenen
H(erzoglichen) Postmeister Risch bin ein ich unwissend
u vom selbigen freundlicher weise zum
Wagenmeister gestempelt, bin mir darüber
verpflichtet noch auf irgendeiner Art
darüber informiert worden, bis ich jetzt
erst aus den Acten bin belehrt worden,
daß ich als Briefträger u Wagenmeister
aufgeführt bin.


Was in dieser Hinsicht die Verkürzung meines
Gehalts seit 1824 anbelangt, schmerzt auch zu
sehr, nun solches noch in Erwähnung zu bringen
ich habe blos noch die Großmuth des herzoglichen
Postmeister Risch in Erinnerung zu bringen
daß ich von demselbben für alle treu geleistete
Dienste Monatlich einen Thaler aus seinen
Tasche erhalten habe, u dafür die ganze Last
des Wagemeister die???? getragen, ohne
weiters einen Groschen von dem Wagemeister
Einkommen zu genießen. Der herzogliche Post Meister
hielt zwar noch einen Gehülfen, aber nur
den Namen nach. Da ich nun nebst meiner
Frau in den Jahren bin, wo man nicht
mehr vorwärts sondern rückwärts
schreitet, so ist meine einzig unterthänigste
Bitte, mich von den Wagenmeister Dienst gänzlich
zu entbinden, da wir ???? vollauf zu
thun haben um den Briefträgerdienst
ordnungsmäßig zu verrichten, was auch
Ein Hochgreisliches General Postamt recht
gut wird beurtheilen können. Den
wer Dessau kennt (gestrichen) mit seiner nächsten
Umgebung kennt, weitläufig gebauet,
zwischen 11 bis 12000 Einwohner, mit
stark korrespondierender Judenszahl, u den
noch 40 Dörfer, wo so mancher saure Weg
vorfällt den ich selbst verrichten muß, da


läßt es sich wohl nicht ?????, daß ich den
Wagenmeister Dienst nicht vorstehen kann.
Da sich nun aus der Verhandlung u dem Berichte
welcher der H Postmeister Major von Kosewitz
erhalten, ergibt daß ich den Wagenmeister
dienst nicht entbunden wurde, so bitte ich
??????? u unterthänigst, da er sowohl
nicht mehr in meinen Kräften steht, als
als auch meine wieder zur Unordnung in
meinen Dienst führen führen würde, mich gnägst
aus den Wagenmeister Dienst zu entbinden.
16 Jahr habe ich gelitten u geduldet u würde
ich würde sonst in der nämlich ?????
???? wo ich so viel gelitten ud geduldet
habe.
In der Erwartung einer gnädigsten Erhörung
meiner unterthänigste Bitte ver???
ich mit tiefster Hochachtung
????????????????
unterthanige Diener


Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 12.07.2016 14:04:51 Gelesen: 772179# 410 @  
Seite 1, Zeile 1 lese ich auch "hochgreislichen"

Seite 2 Zeile 9
des Wagemeisters Dienstes getragen, ohne

Seite 2 Zeile 18
da wir alle drei vollauf zu
thun haben

Seite 3 Zeile 1
läßt es sich wohl nicht begreifen, daß ich den

viertletzte Zeile
meiner untertänigste Bitte verharre

Bei den weiteren Texten muss ich erst einmal passen.

Viele Grüße

Joachim
 
Max78 Am: 12.07.2016 14:23:02 Gelesen: 772174# 411 @  
Hier noch mein Senf als Lückenfüller:

1. ... eines hochpreislichen General-Postamts...
2. ... weder mir, Vorgesetze nach (noch) Publickum haben...
3. ... des Wagenmeister Dienste getragen, ohne ...
4. ... da wir alle drei vollauf zu thun ...
5. ... läßt es sich wohl nicht bezweifeln, daß ich ...
6. ... so bitte ich flehentlichst und unterthänigst ...
7. ... Euer hochpreislicher General...? unterthänigst Diener ...


mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 12.07.2016 18:44:37 Gelesen: 772134# 412 @  
@ volkimal [#409]
@ Saguarojo [#410]
@ Max78 [#411]

Hallo ihr Drei,

recht herzlichen Dank. Das Dokument scheint nun fast vollständig. Zum Briefträger Kunze ist bisher nur die Jahreszahl 1838 gesichert. Der Postmeister Major Karl-Friedrich von Koseritz hat 1832 das damalige Posthaus gekauft.

Dessau hatte 1840 12040 Einwohner und damit dürfte das Dokument höchstwahrscheinlich auch um die gesicherte Zeit von 1838 des Briefträgers entstanden sein.

Jedenfalls ist es ein interessantes Dokument aus der damaligen Zeit.

Zum Namen des Postmeisters Risch konnte ich nichts finden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 13.07.2016 08:08:35 Gelesen: 772068# 413 @  
@ Magdeburger [#412]

Hallo Ulf,

du schreibst "Zum Namen des Postmeisters Risch konnte ich nichts finden". Vielleicht kann ich da etwas weiterhelfen:

Heinrich Christian Ehrenfried Risch
* 13.5.1769 Magdeburg
† 16.11.1817 Oranienburg (Selbstentleibung, er erschoss sich mit einer Pistole)
∞ vor 1801 Gommern, Ehefrau: Auguste Christ. Sophie Lichtenheld
Postsekretär in Magdeburg (1801)
später königl. Postmeister in Oranienburg

Vielleicht hilft Dir das etwas weiter. Und woher kommen die Daten?
Emilie Bischoff, die Enkeltochter von Ehrenfried Risch heiratete den Bauern Gottfried Werdermann.
Ehrenfried Risch ist mein ur-ur-ur-ur-Gro0vater.

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 13.07.2016 16:16:01 Gelesen: 772027# 414 @  
@ volkimal [#413]

Hallo Volkmar,

einiges habe ich noch gefunden (Quelle: Die Dessauer Chronik Aus Dessaus Postgeschichte - Sonderheft Sommer 2006):

1814 übernahm das Generalpostamt in Berlin die Verwaltung in Anhalt. Im Dezember 1816 kam es zum Postvertrag zwischen Preussen und Anhalt Dessau.
Das Postamt war in der Zerbster Strasse 40 - der Verwalter war der Postmeister Heinrich Risch, war früher schon dort Postkommisar, zwischen 1805 bis 1812 verwaltete er das Postamt in Coswig. Er verlegte das Posthaus in die Schloßstrasse 10. Allerdings heißt es weiter, dass es bis zu seinem Tode 1828 dort verblieb. Dies erscheint mir doch ein wenig im Widerspruch zu stehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 13.07.2016 17:16:30 Gelesen: 772010# 415 @  
@ Magdeburger [#414]

Hallo Ulf,

wenn die Daten in meiner Ahnentafel und die in deinem Buch stimmen, dann gab es mindestens zwei Postler namens Risch. Bei Heinrich Christian Ehrenfried Risch aus meiner Ahnantafel ist der Vorname Ehrenfried unterstrichen. Das war der Rufname. Sein Vater hieß Johann Heinrich Risch. Vielleicht hatte ein weiterer Sohn den Rufnamen Heinrich oder es war sonst ein Verwandter. Es lässt sich nicht so einfach klären.

Ich schicke Dir einmal den entsprechenden Ausschnitt aus der Ahnentafel zu.

Viele Grüße
Volkmar
 
Soliver Am: 14.07.2016 16:57:19 Gelesen: 771931# 416 @  
Hallo,

ich bräuchte mal wieder eure Hilfe. Bitte kontrolliert mal, was ich entziffern konnte und ergänzt die fehlenden Wörter.




Conrad Herold
Auswanderungs-Unternehmer
Mannheim 07. August 1891

Hernn just Berger Schwarzach

In Folge Ihres Schreibens vom 5. dieses
Jahres ist Götz /.........-Kind-Zögling
für Dampfer Pennland den 26. August
über Antwerpen und Philadelphia eingeschrieben.

Abreise Nach Mannheim Sonntag
den 23. August mit dem Zug morgens 7 Uhr 58 Min
von Bühl.

Allenfalls ist großer Koffer, Kiste u.f.m. können
unter dem als Passagiergut mit nach Mannheim gebracht werden
aber zur ............
am 19. August als Frachtgut mit ....... Fracht....
am 4. August als .......... mit Fracht....
in meinem ....... aus Mannheim ...... ......

Mit aller .....
Conrad Herold


Herzlichen Dank im Voraus
Oliver
 
Saguarojo Am: 14.07.2016 17:49:36 Gelesen: 771920# 417 @  
Von oben nach unten die ...... betreffend:

Erwachsene

Frachtersparniß

weißem Frachtbrief

als Eilgut mit rotem Frachtbrief

mit meiner Adresse nach Mannheim gesendet werden.

Ich hoffe, dass das alles so richtig ist und ich etwas geholfen haben kann.

Viele Grüße

Joachim
 
Soliver Am: 14.07.2016 17:59:54 Gelesen: 771916# 418 @  
Super - Danke für die schnelle Antwort.

Gruß Oliver
 
DERMZ Am: 14.07.2016 18:19:13 Gelesen: 771912# 419 @  
@ Soliver [#416]
@ Saguarojo [#417]

Guten Abend Oliver, guten Abend Joachim

ich lese in den letzten Zeilen

an meine Adresse nach Mannheim gesendet werden.
Mit aller Achtung

Hoffe, es ist richtig gelesen, bin ja nun noch nicht der Experte.

Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 17.07.2016 12:40:01 Gelesen: 771735# 420 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich mal wieder ein Problem:



Diese Karte habe ich gerade beim Thema "Belege aus der eigenen Familiengeschichte" eingestellt. Dort findet Ihr noch ein paar zusätzliche Informationen: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=130980

Der Absender schreibt: "Herzlichen Glückwunsch. Ich bin noch bis 1.2.1907 in Siedlinghausen ????? in Cassel. Ihr ergeb. H. Koch".

Zum Text dazwischen habe ich eine Vermutung, bin mir aber absolut nicht sicher.

Was lest ihr?

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 17.07.2016 13:38:24 Gelesen: 771728# 421 @  
@ volkimal [#420]

Hallo Volkmar,

mein erster nicht qualifizerter Vorschlag, bedenke meinen Amateurstatus

... in Siedlinghausen an der
Bahnstrecke von Cassel ....

aber ich befürchte das ist wirklich unqualifiziert und stümperhaft - aber ich denke mal weiter darüber nach.

Viele Grüße

Olaf
 
Max78 Am: 17.07.2016 19:53:13 Gelesen: 771673# 422 @  
Moin Volkimal,

ich konnte nur eins erkennen nach dem Wort Siedlinghausen:

in Siedlinghausen von der .... der K.E.D. (Königlichen Eisenbahn-Direktion) in Kassel



eventuell findest Du durch diese Hilfe noch das letzte Wort vor KED raus,

einen schönen Sonntag Abend mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 17.07.2016 22:03:51 Gelesen: 771637# 423 @  
@ Max78 [#422]

Hallo Max,

das passt auch in etwa zu dem, was ich gelesen habe, es hat mir aber auf jeden Fall weiter geholfen.

Der aktuelle Stand ist: "von der bzw.(?) ??? RED" (Reichs Eisenbahn Direktion). Die königliche gab es 1906 nicht mehr.

Viele Grüße und vielen Dank
Volkmar
 
Max78 Am: 17.07.2016 22:41:21 Gelesen: 771630# 424 @  
Hallo Volkimal,

hier noch mit Lesehilfe: meiner Ansicht nach definitiv K.E.D.:



Zudem dürfte die Karte 1906 gelaufen sein, soweit ich das dem Stempelabschlag entnehmen kann, aber vielleicht siehst Du das mit der Lupe besser. Der Herr spricht ja auch von seiner Zukunft.

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 18.07.2016 08:17:03 Gelesen: 771559# 425 @  
@ Max78 [#424]

Hallo Max,

entschuldige - natürlich hast Du recht! Es heißt "von der bzw.(?) ??? KED" (Königlich Preußischen Eisenbahn Direktion). Ich war gestern Abend nicht mehr fit und hatte mich vorher mit späteren Belegen von Otto Pfeiffer bzw. seiner Frau beschäftigt. Dort war er halt Reichsbahnoberrat.

Bei Wikipedia findet man unter dem Stichwort "Reichsbahndirektion Kassel" https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbahndirektion_Kassel eine alte Karte der Bahnstrecken der Kgl. Eisenbahn-Direktion Cassel. Die Strecke, an der Siedlinghausen liegt fehlt allerdings noch. Etwa in der Mitte zwischen Meschede und Brilon liegt Nuttlar. Dort zweigt die Bahnstrecke Nuttlar - Siedlinghausen - Frankenberg ab.

Viele Grüße und danke, dass Du mich korrigiert hast
Volkmar
 
Max78 Am: 18.07.2016 10:03:18 Gelesen: 771534# 426 @  
Moin Volkimal,

folgendes habe ich noch gefunden:

1. hier ist Otto Pfeiffer der K.E.D. in Kattowitz zur Beschäftigung überwiesen:



2. Ein Link zu den digitalisierten Beamtenlisten des Bauwesens von Preussen, dank der zlb für jeden online zur Verfügung gestellt. Eventuell triffst Du dort auf anderes. Man kann alle Jahresausgaben begutachten: http://digital.zlb.de/viewer/toc/15239363/9/

Bei wikipedia bin ich mittlerweile ein bisschen vorsichtig geworden. Nicht alles ist dort richtig aufgeführt,

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 18.07.2016 16:57:59 Gelesen: 771474# 427 @  
@ Max78 [#426]

Hallo Max,

ein interessanter Link!

Vielen Dank,

Volkmar
 
Baber Am: 05.08.2016 10:37:39 Gelesen: 769724# 428 @  
Ich habe hier ein Protokoll von 1906 von einer studentischen Ehrenangelegenheit.

Soweit ich konnte, habe ich es entziffert und wäre dankbar, wenn jemand die fehlenden Passagen noch entziffern könnte.

Gruß
Baber


Abschrift,
Original im Ergänzungsbezirkskommando
Innsbruck, 30.11.06, 8h30‘ früh
Protokoll
Aufgenommen in der Ehrenangelegenheit des Herrn cand med. Pfretzschner und des Herrn ….Luis Dollus.
Die beiderseitigen Vertreter erschienen zur festgesetzten Stunde und brachten die Vertreter des ….. Luis Dollus ………………………….in nachfolgender Weise zum Abschluss.
Wir, Vertreter des Herrn Luis Dollus erklären in dessen Namen, dass wir auf Grund des ……….dem Herrn Gegenvertreter übergebenen Bescheides von Seite des offiziersehrenrätlichen Ausschuss des K und K 1. Regiments der Tiroler Kaiserjäger gegenüber dem Herrn Kand. med. Siegfried Pfitschner die Forderung einer ritterlichen Genugtuung vollkommenj fallen lassen.
Nach Verlesung des Protokolls und ……………durch die beiden …… Vertreter wurde dasselbe gefertigt.

Vertreter des Herrn med Siegfried Pfitscher
Med Josef Loidinger
Phil. Adolf Helbock

Vertreter des Herrn Luis Dollus
Haindl Oberleutnant
……. Oberleutnant


 
Max78 Am: 05.08.2016 11:30:33 Gelesen: 769716# 429 @  
Hallo Baber,

1. hier meine Vorschläge: Res. Kadet (und Cadet) = Reserve-Kadett

2. ... des Res. Kadet Louis Dollus, die schwebende Ehrenaffäre in nachstehender Weise ...

3. ... des unter einem den Herren Gegenvertretern übergebenen Bescheides von Seite des ehrenrätlichen Ausschuß ...

4. ... und Kenntnisnahme durch die beiderseitigen (Wort nicht klar, weil abgeschnitten) Vertreter ...

mit Grüßen Max
 
Baber Am: 05.08.2016 13:56:15 Gelesen: 769688# 430 @  
@ Max78 [#429]

Vielen Dank, das macht Sinn.

Gruß
Baber
 
Baber Am: 05.08.2016 15:04:45 Gelesen: 769676# 431 @  
@ Max78 [#429]

Hallo Max78,

da es so schnell ging, habe ich aus dieser Angelegenheit noch ein Dokument, das mit dem ersten zusammenhängt.

Folgendes habe ich bisher entziffert:


Innsbruck, am 30. Nov. 06

An
….Wohlgeborenen
…Herrn
… Reservekadett und ………..Luis Dollus in Innsbruck

Nach ……… ……mit den gegnerischen Vertretern Herren Med Josef Loidinger und
Phil Adolf Hellböck wurde Ihre ……. Von Ihren gefertigten Vertetern zur
Begutachtung der Satisfaktionsfähigkeit Ihres Gegners Herr Med Sigfr. Pfretzschner
dem ehrenrätlichen …….. des K und K 1 . K.J.R. übergeben und erhielten von
letzterem nachfolgenden Bescheid:

Auf Grund …… Berichtes wurde Ihre Ehrendangelegenheit contra Pfretzschner
…..zur offiziersmäßigen ………..gebrachjt, dass Ihre gefertigten Vertreter die
Forderung einer ritterlichen Genugtuung vollkommen fallen ließen , da die da die
Satisfaktionsfähigkeit des Herrn Pfretzschner vollkommen außer Frage steht.

Fortner
Oberleutnant
E. Haindl
….oberleutnant



Danke für die Hilfe
Baber
 
Max78 Am: 05.08.2016 15:35:27 Gelesen: 769667# 432 @  
Na denn mal schauen:

1. An Sr (eventuell Kürzel für Senior oder Seiner) Wohlgeboren den Herrn kuk (k.u.k.) Reservekadett und Rechthörer (Rechtshörer)...

2. ... nach gepflogenen Verhandlungen mit ... wurde Ihre schwebende Ehrenaffäre von ...

3. ... dem ehrenrätlichen Ausschnitt des K.u K. 1. 7. R.J.R. ...

4. ... Auf Grund vorstehenden Bescheides ...

5. ... contra Pfretschner dadurch zur offiziersmäßigen Austragung gebracht ...

6. kuk Oberleutnant


mit Grüßen Max

noch ne Kleinigkeit zu den Namen:

1. Oberleutnant Tarter und E. Zaindl

2. med Josef Friedinger und Adolf Zellböck ...... hilft eventuell beim googeln .-)
 
Baber Am: 05.08.2016 16:02:23 Gelesen: 769656# 433 @  
@ Max78 [#432]

Nochmals vielen Dank für die schnelle Hilfe. Ich habe die Schrift zwar noch in der Schule gelernt, aber Handschriften sind oft schwer zu entziffern.

Gruß
Baber
 
briefefan (RIP) Am: 05.08.2016 23:07:16 Gelesen: 769626# 434 @  
@ Baber [#431]

Letzte Zeile:

da die Satisfaktions unfähigkeit des Herrn Pfretzschner völlig außer Frage steht.

Gruß von briefefan.
 
Baber Am: 06.08.2016 15:40:59 Gelesen: 769602# 435 @  
@ briefefan [#434]

Danke für den Hinweis.

Ich habe noch einige Dokumente aus dieser Zeit, wo ich nur einige Passagen nicht lesen kann und wäre dankbar für die Hilfe bei der Entzifferung:



Herr Pembauer fühlte sich durch die Nichtbeantwortung seines Briefe an Herrn Brummer beleidigt. Herr Brummer sieht in dieser Unhöflichkeit keine Beleidigung und überbringt wegen unbegründeten ……………………………………(sic!) seinerseits eine Forderung.



Ort und Zeit………………………………………………………………………………………vereinbart
Die Vertreter des Herrn Brummer:
M. Holzknecht Aberger
Die Vertreter des Herrn Pembauer:
Iur Koller iur Hans Moser

Danke
Baber
 
volkimal Am: 06.08.2016 16:51:55 Gelesen: 769593# 436 @  
@ Baber [#435]

Hallo Baber,

ich lese:

Herr Pembauer fühlte sich durch die Nichtbeantwortung seines Briefes an Herrn Brummer beleidigt. Herr Brummer sieht in dieser Unhöflichkeit keine Beleidigung und überbringt wegen unbegründeter Kontrahasche (sic!) seinerseits eine Forderung. Die Vertreter des Herrn Pembauer erklären in

Ort und Zeit wird nach Erle-
digung des gegen Herrn Pem-
bauer anhängigen Ehrengerichtes
vereinbart
Die Vertreter des Herrn Brummer:
M. Holzknecht Aberger
Die Vertreter des Herrn Pembauer:
jur. Koller iur. Hans Moser

Das Wort "Kontrahasche" entziffere ich entweder falsch, kenne es nicht oder es ist ein Schreibfehler und soll eigentlich "Kontrasache" heißen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 06.08.2016 17:15:31 Gelesen: 769589# 437 @  
Hallo Volkmar,

stimmt meiner Meinung nach genau so, wie Du es umgesetzt hast: Kontrahasche und das sic., was nicht anderes heisst als:

genau so hat es der liebe Herr Brummer selbst formuliert oder geschrieben.

eventuell im Sinne haschen = ergreifen (also die Situation dazu nutzen das Kontra zu ergreifen (wegen nichts)).

mit Grüßen Max
 
Baber Am: 06.08.2016 17:52:33 Gelesen: 769574# 438 @  
@ Max78 [#437]
@ volkimal [#436]

Vielen Dank für die Mühe.

Ihr habt beide Recht, es ist die Cotrahage, die studentische Fechtmensur. Scheinbar hat man das 1910 so geschrieben.

Gruß
Baber
 
Baber Am: 07.08.2016 15:28:49 Gelesen: 769520# 439 @  
Ich möchte die fleißigen Helfer nicht überbeanspruchen, aber ich habe noch einige Dukumente, wo ich einige Passagen nicht lesen kann und wäre wieder für die Hilfe dankbar.

Die Namen der dort Unterzeichneten kann man wohl nur raten.



Genugtuung auf Waffen unter folgenden Bedingungen:
Französischer Säbel 7-Klinge, leichtes Hemd , …… Kettelhandschuh, Genitalschutz,
Halt bei …………………………. und Desarmierung

Ort der Austragung: Grauer Bär
Mittwoch 2. Marz, 2h nachmittags

Geschlossen und gefertigt
in Vertretung des Herrn Kirchlechner: In Vertretung des Herrn Ecker:
Franz v. Kundritsch xxxx
Xxxx xxx
 
volkimal Am: 07.08.2016 16:19:40 Gelesen: 769510# 440 @  
@ Baber [#439]

Hallo Baber,

der Säbel hat keine 7 Klingen sondern er ist 7linig - was immer das bedeutet. Dann fehlen noch dir Worte Seidenbinden und Desinfizierung.

Viele Grüße
Volkmar
 
Baber Am: 10.08.2016 15:06:59 Gelesen: 769414# 441 @  
@ volkimal [#440]

Hallo Volkimal,

ich habe noch drei solche Protokolle aus den Anfangsjahren des 20. Jhdt. und wäre dankbar, wenn ich die auch noch entziffert bekommen könnte. Hier das erste. Da es alles kleine Blätter sind, habe nur die unklaren Passagen gescannt um nicht zu viel Datenmüll zu erzeugen.

Soweit bin ich gekommen:

Die Unterzeichneten machen Ihnen hierdurch die Mitteilung, daß die Herren
Z.W. From??? und W. Pembaur ….. die Gefertigten als deren Vertreter aus dem Verbande des Akademischen Gesangsvereines ausgetreten sind und das seit November vergangenen Jahres schwebende Ehrengericht in der Angelegenheit gegen Herrn Dr. med Siegfried Pfretschner zu einem endgültigen Abschluss zu bringen. Die damals bereits festgesetzte Ehrengerichtssitzung wurde jedoch durch die bekannten Vorgänge vom 6. 11. verhindert. Wir stellen nun an den I.D.C. das Ersuchen, zwei Herren als Ehrenrichter in dieser Angelegenheit umgehend nominieren zu wollen und baldmöglichst Tag und Stunde der ersten Sitzung bekannt zu machen. Unsere beiden ……… werden in dem Ehrengerichte durch zwei Herren des Akademischen Alpenclubs vertreten sein.

In Vertretung der Herren Z.W. From??? und W. Pembaur
Iur Ritterlich iur Koller

Anschrift: Universität

In einem von Herrn Lugner kürzlich abgesandten Brief wurde … Angelegenheit neuerdings …… ………für die Herren From und Pembaur ……………………………..



Danke
Baber
 
zackigerPitter Am: 10.08.2016 18:09:16 Gelesen: 769385# 442 @  
@ Baber [#441]

1. Es fehlen Stücke

"Die Unterzeichneten machen Ihnen hiedurch die Mitteilung, daß
die Herrem Z.v.Srom und W. Pembaur sowie die Gefertigten als deren Vertreter aus dem Verbande des
akademischen Gesangvereines ausgetreten sind, um das seit November vergangenen Jahres
---
verhindert. Wir stellen nun an den ehrenhaften I.D.C. Das Ersuchen, zwei Herren
als Ehrenrichter in dieser Sache Angelegenheit umgehend nominieren zu wollen
und baldmöglichst Tag und Kunde der ersten Sitzung bekannt zu machen. Unsern beiden Klienten
---
In einem von Herrn Lu_ner! kürzlich abgesandten Brief wurde ___ Angelegenheit neuerdings berührt,
möglichst für die Herren Z. v. Srom u. W. Pembaur die Veranlassung
---"

2. Ich lese Z. v. Srom
3. Es fehlen zeitliche und örtliche Angaben, so daß man prüfen könnte, ob es sich um Walther Pembaur handelt.
4. "Akademischer Gesangsverein" impliziert eben eine Studentische Verbindung, teilweise liegen die Namen der Studenten ja vor, ggf. auch das Kürzel von Herrn "Lu_ner!"
 
volkimal Am: 10.08.2016 18:27:22 Gelesen: 769380# 443 @  
@ Baber [#441]

Hallo Baber,

der Name ist eindeutig kein From sondern sieht wirklich wie Srom aus. Ich lese:

Die Unterzeichneten machen Ihnen hierdurch die Mitteilung, daß die Herren
Z.v. Srom und W. Pembaur sowie die Gefertigten als deren Vertreter aus dem Verbande des Akademischen Gesangsvereines ausgetreten sind um das seit November vergangenen Jahres schwebende Ehrengericht in der Angelegenheit gegen Herrn Dr. med Siegfried Pfretschner zu einem endgültigen Abschluss zu bringen. Die damals bereits festgesetzte Ehrengerichtssitzung wurde jedoch durch die bekannten Vorgänge vom 6. 11. verhindert. Wir stellen nun an den I.D.C. das Ersuchen, zwei Herren als Ehrenrichter in dieser Angelegenheit umgehend nominieren zu wollen und baldmöglichst Tag und Stunde der ersten Sitzung bekannt zu machen. Unsere beiden Klienten werden in dem Ehrengerichte durch zwei Herren des Akademischen Alpenclubs vertreten sein.

In Vertretung der Herren Z.v. Srom und W. Pembaur
Iur Ritterlich iur Koller

Anschrift: Universität

In einem von Herrn Luchner kürzlich abgesandten Brief wurde dieß ? Angelegenheit neuerdings berührt wodurch für die Herren Z.v. Srom und W. Pembaur

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 10.08.2016 18:48:18 Gelesen: 769374# 444 @  
@ zackigerPitter [#442]

Das Zeichen hinter dem Namen ist ein Zirkel: hier die Liste der Zirkel von deutschen Burschenschaften:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Zirkel_von_Studentenverbindungen

Das habe ich von Volkmar aus einem anderen Beitrag gelernt. :-)

Ich lese ebenfalls Strom und Luchner.

mit Grüßen Max
 
zackigerPitter Am: 10.08.2016 19:19:41 Gelesen: 769367# 445 @  
@ Max78 [#444]

Ich dachte immer, daß es ein eigenes Zeichen war. Aber wenn, dann wird es sowas sein wie "Sängerschaft Brossia ...", was die Liste aber nicht hergibt. Ich müßte in meinen Büchern zum Thema mal nachsehen - bin nicht zuhause.

@ volkimal [#443]

Mir fehlen Texte, die Du wohl gefunden hast, ich nicht sehe. Bei "Luchner" (Lupner, ...) bin ich mich nicht sicher, wie bei "dieß" resp. "die _".
Es gab damals einige Kürzel, die auch regional bedingt waren.

Ich will hier auch keine Diskussion bzgl. des "sz" anfangen, was regional auch ganz andere Bedeutung hat, teilweise nur so aussieht, aber kein "sz" ist/"sein soll". Insbesondere in den südlichen, deutschsprachigen Räumen, kenne ich mich als "Preuße" nicht aus. Ich habe mir einmal sagen lassen, daß es dort als ss gesehen wird - also langes s und s.

Pitter
 
Max78 Am: 10.08.2016 19:49:52 Gelesen: 769361# 446 @  
@ zackigerPitter [#445]

Diskussionen sind doch schön. ;-)

Wie wäre es mit einem dritten Vorschlag? Es heißt nicht dieß, diess oder dies, sondern die ... Angelegenheit und inmitten ein Degen/Florett/schlag mich tot ... in dieser Form:



Ja ja, diese Schlingel.

mit Grüßen Max
 
zackigerPitter Am: 11.08.2016 09:07:31 Gelesen: 769322# 447 @  
@ Max78 [#446]

Ich habe das schon mehrfach gesehen, daß Handschriften um 1900 herum mit Stenographie durchsetzt war, es als Modeerscheinung anzusehen war. In der Stenographie sieht es ab einem gewissen Status so aus, daß eigene Kürzel verwendet werden. Wie oben beschrieben, so kann es vorkommen, daß diese eben regional bedingt sind.

Für die Entwicklung der Ansichtskarten/Postkarten - mit begrenzter Schreibfläche - hatte die Möglichkeit der Stenographie einen gewissen Vorteil.

Ich denke hier an ein gebundenes (dieselbige) oder einzelnd stehendes ("die obige", "die oben stehende") Kürzel; kann sich auch ab weitere Angelegenheiten beziehen, also "diese und weitere (zum Thema)".

Bzgl. "dieß" sehe ich dann auch eine regionale Anwendung, die ich eben nicht verstehe.

Die Interpretation von Buchstaben/Lettern ist auch so eine Sache; nicht nur beim "sz", welches übrigens als Lingual (sz, ss, ...) und einzelnd stehen kann. Ein anderes Problem sind (die) Umlaute.
 
Baber Am: 11.08.2016 09:40:17 Gelesen: 769313# 448 @  
@ volkimal [#443]

Hallo Volkimal und Max78 und zackigerPitter,

wieder vielen Dank für die Hilfe bei Entzifferung der alten Schriften. Die Vermutung, dass Kurzschrift verwendet wurde, trifft nicht zu, es sind in der Tat studentische Zirkel. Diese das letzte Dukuemtn können wir abhaken, man versteht den Sinn.

Hier ein weiteres, bei dem ich bisher folgendes entziffert habe:

Beilage 35

Innsbruck 20.4.1910

Geehrter Herr,

wie ich Ihnen bereits mitteilte, fand (gestern) eine B.C. Sitzung der örtlichen Burschenschaft statt. Der Beschuss liegt bei. Ich möchte nur für meine Person dazufügen, dass ich seinerzeit Herrn Dr. Ruibel …..ersuchte, dass jede Provokation während dieser …………………………………unterbleibe. Wie mir nun auf unserem Convent mitgeteilt wurde .liegen einge……………………Fälle vor, so dass auf ein gedeihliches Auskommen nach Aufhebung kaum derzeit zu denken ist.
Ich habe von meinen Convent die ……….erwirkt, das Ihnen Herr Koller, falls es Sie interessiert, diese Fälle (…..für Mitglieder meiner……………) mitgeteilt werden können und ist Herr Rieglar – der diesbezüglich selbst einige Fälle erlebt hat – bereit, Ihnen Mitteilung zu machen. Bitte mich eventuell davon zu verständigen.

M s. Gr
F. Luchner
c. med.
…..strasse 16.


 
Max78 Am: 11.08.2016 09:57:04 Gelesen: 769310# 449 @  
@ Baber [#448]

Hallo Baber,

da es nun schon das 6(+)te Dokument ist, wollte ich einfach mal fragen, was der Hintergrund ist. Geht es hier um ein privates Interesse oder wird das für andere gemacht?

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 11.08.2016 10:16:19 Gelesen: 769307# 450 @  
@ Max78 [#449]

Hallo Max und Baber,

die Frage von Max habe ich mir auch schon gestellt. Stammen die Briefe von einem Vorfahren bzw. Verwandten von Dir? Das ist aber auch egal, ich helfe gerne. Einigen Namen sehe ich anders z.B. Dr. Kuibel satt Dr. Ruibel, Siglau (ebvtl. auch Siglar mit einem überflüssigen Strich) statt Rieglar, vor Luchner steht mit Sicherheit kein F - was es ist, wiß ich aber nicht.

Hier meine Übersetzung:

Beilage 35

Innsbruck 20.4.1910

Geehrter Herr,

wie ich Ihnen bereits mitteilte, fand (gestern) eine I.C. oder S.C. Sitzung der örtlichen Burschenschaft statt. Der Beschluß liegt bei. Ich möchte nur für meine Person dazufügen, dass ich seinerzeit Herrn Dr. Kuibel einmal ersuchte, dass jede Provokation während dieser Anbahnung der Verhandlungen unterbleibe. Wie mir nun auf unserem Convent mitgeteilt wurde .liegen einge derartige provokatorische Fälle vor, so dass auf ein gedeihliches Auskommen nach Aufhebung kaum derzeit zu denken ist.
Ich habe mir von meinen Convent die Ermächtigung erwirkt, das Ihnen Herr Koller, falls es Sie interessiert, diese Fälle (soweit sie Mitglieder meiner Bsch. betreffen) mitgeteilt werden können und ist Herr Siglau – der diesbezüglich selbst einige Fälle erlebt hat – bereit, Ihnen Mitteilungen zu machen. Bitte mich eventuell davon zu verständigen.

M d. Gr
?. Luchner
c. med.
Staatsbahnstrasse 16.

Viele Grüße
Volkmar
 
zackigerPitter Am: 11.08.2016 10:27:34 Gelesen: 769304# 451 @  
@ Baber [#448]

Ich wüßte nicht, was gegen Kürzel sprechen sollte, die ihren Ursprung in der Stenographie haben, 1910 war voll die Zeit. Im übrigen benutze ich in meinen Notizen selbst eigene Kürzel, welche der Stenographie angelehnt sind, insbesondere in meinen Scripten, welche ich in den Vorlesungen geschreiben habe.
Um 1910 war Stenographie zu können beinahe so, wie heute ein smartphone zu besitzen (Ich schließe es also weiterhin nicht aus).

(1) Innsbruck ist doch mal ein Hinweis, wie die Zeit.

(ex) Bzgl. der vorangegangenen Diskussion es heißt "Beschluß" nicht "Beschluss". Das besprochene Kürzel könnte z.B. "seinerzeit" bedeuten; also auf "die vergangene Angelegenheit".

(2) Herrn Dr. Ruibel …

Hier lese ich "Dr. Ruitel einmal ersuchte, daß jede Provokation während dieser Anbahnung der Verhandlungen unterbleibe.

(3) Liegen einge……………………Fälle vor, so dass auf ein gedeihliches

Liegen einige derartige provokatorische Fälle vor, so daß an eine gedeihliches

(4) Ich habe von meinen Convent die ……….erwirkt, das Ihnen Herr Koller,

Ich habe mir von meinem Convent die Ermächtigung erwirkt, daß Ihnen , Herr Koller, falls es Sie interessiert diese Fälle ( soweit sie Mitglieder meiner Bsch. betreffen) mitgeteilt werden können und ist Herr Siglär - der ...
Anm.: Ggf. auch ROLLER möglich.

(5) Gruß

M._.Gr.
_. Luchner
_. me_.
Raatsbahnstraße 16
Die mit _ gekennzeichneten Buchstaben kann ich nicht nachvollziehen.
Ad hoc würde ich "M.d.Gr." lesen, aber auch hier könnte auch wieder ein Kürzel (erlauchten, ...) vorliegen, ggf. der Ansatz ein e ist. "_. me_." würde ich in Bezug auf die Bruderschaft sehen. Es gibt da einen Dr. Oskar Friedrich LUCHNER, der war Jurist, kein Mediziner, hatte u.a. auch ein Buch über die Burschenschaft geschrieben. Aber ins Innsbruch kann es zu dieser Zeit viele LUCHNERs. >:-)

Es könnte sich um http://www.brixia.at handeln.
 
Baber Am: 11.08.2016 11:11:29 Gelesen: 769285# 452 @  
@ Max78 [#449]
@ Volkimal (#450)
und andere

Danke für die Hilfe.

Der Hintergund ist, dass ich mich mit einigen anderen Kollegen daran gemacht habe, das Archiv unserer Sängerschaft Skalden in Innsbruck zu digitalisieren. Die Dokumente sind schon größtenteils als pdf eingescannt, aber den Inhalt kann ja kaum mehr jemand lesen, daher der Versuch, den Text so gut es geht in lesbare Form zu übertragen.

Gruß
Baber
 
zackigerPitter Am: 11.08.2016 11:37:58 Gelesen: 769276# 453 @  
@ Baber [#452]

Super, daß wir für ein Archiv mitwirken können. :-)
 
Max78 Am: 12.08.2016 08:27:11 Gelesen: 769223# 454 @  
@ Baber [#452]

Guten Morgen Baber,

meine Meinung dazu (und ich hole nicht weit aus): Ich finde es ok, wenn jemand einzelne Stücke aus seiner Sammlung hier vorstellt, weil er Probleme hat, den Text zu entziffern. Anfänglich hatte sich dieses Thema auch eher mit Vermerken von Postbeamtlern beschäftigt, ein philatelistischer Hintergrund stand damit im Vordergrund (zwecks Postweg/portogerecht/usw.).

Du scheinst die Schrift ja ganz gut lesen zu können. Auch hierfür gibt es Spezialisten, die man auf Honorar bezahlen kann. Wenn man nun schon fast 90 Prozent der Schrift transkribieren kann, dann müsste man nur wenige Honorarstunden bezahlen. Durch eine Interessengruppe geteilt kommt man dann auf vielleicht 10€ pro Nase.

Ich betreibe selbst ein Archiv und glaube nachvollziehen zu können, dass da viel Eigeninitiative drinsteckt. Andererseits halte ich aber auch nicht viel von unserer heutigen Sparmentalität.

mit Grüßen Max
 
Baber Am: 12.08.2016 09:54:24 Gelesen: 769198# 455 @  
@ Max78 [#454]

Hallo Max,

ich dachte, alle machen in diesem Forum ihre Beiträge freiwillig und aus Spass an der Sache. Es wird von doch von niemandem eine Antwort oder ein Beitrag gefordert oder erwartet.

Gruß
Baber
 
zackigerPitter Am: 12.08.2016 10:05:06 Gelesen: 769195# 456 @  
@ Max78 [#454]

In einem anderen Forum habe ich philatelistische Belege beschrieben, dies dann identisch im eBay zu finden waren; dazu habe ich natürlich kein Bock, also kostenlos für den Gewinn anderer zu sorgen.

Ich übertrage für meine (Sammler-)Kollegen ständig alte philatelistische Belege, wir die (Text-)Inhalte als wesentlich für die Bewertung sehen. Insbesondere bei der Firmenpost, welche über die Firma Auskunft gibt und z.B. bei den Lochungen, AFS, ... von Bedeutung sein kann.

Auf der anderen Seite hätte ich z.B. gerne eine Beleg von Freifrau von Plotho aus BENRATH. 8-) Da würde mir das Wasser im Mund zusammenlaufen, ich das ok finde, wenn man die Vermutung hat, aber die Handschrift nicht lesen kann, mal einen kostenlosen Dienst in Anspruch zu nehmen. :-)

Auf der anderen Seite kann es dann ganz schön spannend sein, die Belege zu verfolgen, wenn der Schreiber dies täglich mehrfach getan hat; nahezu eine Pokemon-Spur gelegt hat. Jede neue Information hilft dann weitere Belege zu finden/interpretieren. Für mich beleibt eine Ansammlung von DÜSSELDORF-Abschlägen, welche (somit) teilweise tagesgenau dokumentiert sind. :-)

Persönlich sehe ich das als Übung, wobei ich das seit über 50 Jahre machen und noch nie was bekommen hatte. Wenn da jemand schon was vorbereitet hat, dann finden ich das super. Im Gegensatz stößt mich das bei den Lochungen manchmal auf, wo ich des öfteren die Vorarbeit vermisse.

Texte in meiner Datenbank helfen dann Belege zu verknüpfen, Spekulationen zu Tatsachen zu machen.

Pitter
 
Max78 Am: 12.08.2016 10:11:58 Gelesen: 769194# 457 @  
Ja, Baber, auch da gebe ich Dir recht.

Aber wenn sich nach einer Frage zu einem speziellen Symbol 5-6 Antworten sammeln, die meines Erachtens die Sache eher verkomplizieren, als vereinfachen, dann sollte man sich doch überlegen, diese spezielle Thematik einem Historiker vorzulegen, der sich damit schon genauer auseinandergesetzt hat. Als Archiv sollte man ja auch fundierte Thesen aufstellen oder Grundlagen schaffen.

Da aus Deinen Unterlagen der Sinn soweit hervorgeht, halte ich die letzten Dinge, also den Feinschliff, hier für unangebracht. Es dient auf diesem Wege nicht mehr der Sache.

Ich möchte mich hier nicht für andere aussprechen und mein letzter Beitrag sollte eher als Ratschlag verstanden werden.

mit Grüßen Max

Um einen Vergleich zu bringen: eine Dame mittleren Alters plagt sich seit geraumer Zeit mit Halsschmerzen. Immer, wenn sie etwas säuerliches zu sich nimmt, hat sie Probleme beim Schlucken. In einem Forum, dass sich mit der Thematik auseinandersetzt, wirft Sie die Frage in die Runde. Anhand der Antworten gibt es nun 30 verschiedene Heilungsansätze. Nach ca 3 Monaten erfolgloser Therapien geht Sie zum Hausarzt, aber der kann Ihr auch nicht weiterhelfen und überweist Sie an einen HNO-Arzt. Aber auch der kann sich die Symptome nicht erklären. Also übermittelt er die Dame an einen Spezialisten. Dort wird herausgefunden, dass Sie zu einer Gruppe von Patienten gehört, die eine seltene Form von Speichelsteinen produziert. 1 von 10 Millionen Menschen neigen zu dieser Veranlagung. Nach der Verabreichung eines speziellen Medikamentes verschwinden die Beschwerden nach 48 Stunden.

Was hätte nun den Heilungsprozess beschleunigt? (bitte nicht mit zu viel Ernst aufnehmen :-)
 
Cantus Am: 17.08.2016 21:50:05 Gelesen: 768869# 458 @  
Ich muss auch einmal um eine Übersetzung bitten. Im folgenden Bild kann ich nur in der untersten Zeile das Wort "ledig" entziffern. Der Ort in der oberen Zeile muss irgendwo in Niederösterreich liegen.



Vielen Dank und viele Grüße
Ingo
 
zackigerPitter Am: 18.08.2016 07:19:58 Gelesen: 768835# 459 @  
@ Cantus [#458]

Das Lesen hängt von der Prägung bereits gelesener Silben ab, also daß der Leser die bereits verinnerlicht hat, was bei Namen oft sehr schwierig ist. Oft kommt es da auch zu Fehlinterpretationen, so daß daß hier die Gemeinde durch bekannte Worte wie "Innsbruck", "Augsburg", ... ersetzt wird.

Als Gemeinde lese ich "Iwesburg", was wahrscheinlich falsch sein wird.
Als Vorname lese ich sowas wie "Bezol", was wahrscheinlich falsch sein wird.

Mir fehlt die Gemeinde und der Vorname, ich habe anzubieten:

...
... Zotten
Taglöhner
29 Jahr alt
ledig

Im Hintergrund ist "HEIMATSCHEIN" zu lesen.
 
Max78 Am: 18.08.2016 07:28:59 Gelesen: 768828# 460 @  
@ Cantus [#458]

auf die Schnelle, weils heute in den Urlaub geht:

...sburg (eve. Bernsburg)

... Zotten (? Namen, Vorname mit z, eve ausländisch))

taglöhnend (Tagelöhnend)

29 Jahre alt

ledig

mit Grüßen Max und noch schöne Sommertage
 
bayern klassisch Am: 18.08.2016 08:07:37 Gelesen: 768813# 461 @  
@ Cantus [#458]

Hallo Ingo,

das ist ein Mini - Scan. Mit deutlicher Mehrgröße könnte man sicher leicht etwas lesen, ohne raten zu müssen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
zackigerPitter Am: 18.08.2016 08:18:55 Gelesen: 768809# 462 @  
@ bayern klassisch [#461]

Ich denke, daß ich bei z.B. Tiroler Vornamen als Preuße raten werde, wenn ich es buchstabenweise nicht hinbekomme. Allerdings glaube ich, daß ggf. das ganze Dokument helfen würden, wie wenn der Amtsstempel den Ortsnamen enthalten würde.

Bzgl. eines philatelistischen Beleges ... wäre ich ohnehin daran interessiert alles Wesentliche zu sehen.
 
Cantus Am: 18.08.2016 15:41:45 Gelesen: 768758# 463 @  
Hallo,

ich wollte den kompletten Beleg eigentlich bei den Heimatscheinen zeigen, nun also doch hier. Den mich interessierenden Teil stelle ich nochmals vergrößert daneben. Der Stempel der Gemeinde ist auf dem Gesamtdokument aber leider nicht zu lesen.



Vielen Dank für eure Hilfe
Ingo
 
bayern klassisch Am: 18.08.2016 16:02:09 Gelesen: 768751# 464 @  
@ Cantus [#463]

Hallo Ingo,

danke - geht doch ...

Fransburg

Leopold Zotter

Taglöhner

29 Jahr Alt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 18.08.2016 16:59:14 Gelesen: 768744# 465 @  
@ bayern klassisch [#464]

Alles richtig, außer: taglöhnend, wie bereits erwähnt, siehe "verschlucktes" d bei Leopold (nach dem nach unten geschwungen h (ohne Bauch bei Sütterlin) folgt das n e n und d).

mfgmax
 
volkimal Am: 18.08.2016 17:12:04 Gelesen: 768737# 466 @  
@ bayern klassisch [#464]

Hallo zusammen,

schaut euch einmal den Stempel an:



Ober steht Gemeinde, unten ist der dritte Buchastbe ein "O". Daher würde ich Fronsburg lesen.

Das passt auch besser zu den Suchergebnissen. Fransburg finde ich nicht beim googeln. Im Ritter - Geograhisch statistisches Lexikon von 1905 steht: "Fronsburg, Gemeinde in Niederösterreich, Bezirkshauptmannschaft Horn, Gerichtsbezirk Geras, 260 Einwohner"

Viele Grüße
Volkmar
 
zackigerPitter Am: 18.08.2016 17:12:33 Gelesen: 768735# 467 @  
@ Max78 [#465]

Sieht aber aus wie Fronsburg, siehe Stempel im Oval (GEMEINDE FRONSBURG). Das ist es, was ich meinte, daß im kompletten Beleg die Infos stecken. Sonst wäre ja schon die Information "Land Nieder-Österreich" eine Eingrenzung gewesen, wie im Stempel links "Bez. Wien".

Siehe auch Wiki "Schloss Fronsburg" im Bez. Horn; das liegt nordwestlich von Wien.
 
Max78 Am: 18.08.2016 17:14:49 Gelesen: 768735# 468 @  
@ Max78 [#465]

Stimmt nicht, was ich behauptet habe, Ralph hat recht: Taglöhner.
 
sammler-ralph Am: 24.09.2016 21:28:10 Gelesen: 766322# 469 @  
Hallo,

ich bräuchte Hilfe bei der Entzifferung der folgenden Briefvorderseite, insbesondere des Vermerkes unten links:



Ist die folgende Beschreibung korrekt?

Brief von Oldesloe nach Schleswig, Aufgabestempel OLDESLOE 5/4 (in blau), rückseitig Durchgangsstempel Schleswigsches Post Speditions Bureau T1 6.4 (Bahnpoststempel) sowie Ankunftstempel SCHLESWIG …1862. Die Sendung wurde mit der Reit- oder Fahrpost von Oldesloe über Segeberg nach Neumünster transportiert, von dort erfolgte der Weitertransport per Bahnpost.

Hier noch die Rückseite des Briefes:



Herzlichen Dank und einen schönen Sonntag
Ralph
 
volkimal Am: 24.09.2016 21:38:02 Gelesen: 766317# 470 @  
@ sammler-ralph [#469]

Hallo Ralph,

wichtig ist auch die Anschrift. Ich lese "An die verehrliche Direktion der Irrenanstalt bei Schleswig".

Der Vermerk unten links lautet "K? S" dann folgt ein Namenskürzel. Der mittlere Buchstabe muss irgendetwas mit der Anschrift zu tun haben. Im Moment fällt mir aber nicht ein, was es sein könnte.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 24.09.2016 21:42:16 Gelesen: 766316# 471 @  
@ sammler-ralph [#469]

Hallo Ralph,

unterer Vermerk: K.D.S (königliche Dienstsache), spricht für eine portofreie Sendung.

Dann eventuell darunter Amt (oder Kürzel des Schreibers),

mit Grüßen Max

Sorry Volkmar, ich hatte Deinen Beitrag vorher nicht gesehen.
 
sammler-ralph Am: 25.09.2016 08:52:17 Gelesen: 766267# 472 @  
Hallo Max, hallo Volkmar,

vielen Dank für Eure Hilfe. In Abwandlung des Kindesliedes "Wer nicht fragt, bleibt dumm", gilt: Wer hier im Forum Fragen stellt, wird klüger.
 
sammler-ralph Am: 25.09.2016 09:54:02 Gelesen: 766257# 473 @  
Hallo,

wieder einmal möchte ich mein noch bruchstückhaftes Wissen erweitern.

1. Ist folgende Beschreibung richtig?

In den Postverträgen zwischen Dänemark und den Deutschen Staaten wurde der preußische Silbergroschen (Sgr) als Währungsgrundlage vereinbart. Die Sendungen aus Oldesloe liefen über Hamburg. Das Porto setzt sich aus 2 Anteilen zusammen: 1 Sgr (umgerechnet 4 Dänische Skillinge) bis Hamburg und einen entfernungsabhängigen Teil für den Transport von Hamburg zum Bestimmungsort. Auslandsbrief von Oldesloe nach Wismar (Mecklenburg-Schwerin), Aufgabestempel OLDESLOE 19 11 59, rückseitig Durchgangsstempel HAMBURG 20/11, ?, ?. Wismar lag im ersten deutschen Rayon. Die Sendung kostete insgesamt 2 Silbergroschen (8 Dänische Skillinge): 1 Sgr. bis Hamburg und 1 Sgr. von Hamburg nach Wismar, hiervon wurden bei Aufgabe 2 Skillinge bar bezahlt, die restlichen 6 Skillinge dann vom Empfänger eingezogen.

2. Wie lautet die Anschrift?

An den xxx Magistrat der Stadt Wismar

3. Was bedeutet der Vermerk oben?

xxx 21 November 1859

4. Wer kann die Stempel auf der Rückseite entziffern?

Vorderseite:



Rückseite:



Vielen Dank.
Ralph
 
volkimal Am: 25.09.2016 10:41:36 Gelesen: 766244# 474 @  
@ sammler-ralph [#473]

Hallo Ralph,

das erste Wort kam auch beim letzten Brief vor: "An den verehrlichen Magistrat der Stadt Wismar"

Oben steht "Von der Post den 21 November 1859".

Viele Grüße
Volkmar
 
sammler-ralph Am: 27.09.2016 08:33:27 Gelesen: 766094# 475 @  
@ volkimal [#474]

Vielen Dank.

Hat noch jemand eine Identifikation der beiden Stempel links auf der Rückseite. Ich glaube, es handelt sich um einen Bahnpoststempel.

Viele Grüße
Ralph
 
volkimal Am: 27.09.2016 08:58:41 Gelesen: 766088# 476 @  
@ sammler-ralph [#475]

Hallo Ralph,

den linken Stempel kenne ich nicht. Direkt rechts daneben ist der Ausgabestempel. Er sieht so wie dieses Exemplar aus: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/105694

Bei Deinem Exemplar ist es allerdings die zweite Zustellung an dem Tag der Ankunft "N 2".

Viele Grüße
Volkmar
 
kdoe Am: 29.09.2016 19:24:34 Gelesen: 765906# 477 @  
Hallo

heute möchte ich auch mal ein Schreiben zur Diskussion stellen, das ich nicht ganz übersetzen kann:



Mit Hilfe eines kundigen Sammlerfreundes ist das Meiste klar:

Herrn J.G. Boltze in Salzmünde
Stützerbach den 15.Mai 1864

Ich bekenne mich zum Empfang Ihres _________
vom 1. April mit Rechn(?) über Porzellan(?) welche ich Ihnen
_________.

Zur gef. Ausgleichung meines Kontos überlasse ich
Ihnen ________ 2 Kinesen(?) a 49.29 / 11 100 rthlr
Desgleichen zahlte an die Post ein 8 rthlr 20 sgr
108 rthlr 20 sgr

und bitte freundlichst mir wieder
1 Lowry 100 ctr ______ Dietendorf zur Abholung
durch mein Geschirr zukommen zu lassen.
Sie werden mir entschuldigen, wenn ich
mir noch erlaube Sie mit einer Bitte zu belästigen.
Unter meinen Pferden habe ich 2, welche Spathansatz(?) be-
kommen. Mir ist aus Zeitungsausschnitten noch erinner-
lich daß in Halle ein Tierarzt derg. kurieren will, sollte
ihnen, die sie doch auch viel Pferde haben, etwas davon
bekannt sein und Sie wollen die Freundlichkeit haben, mir
Auskunft zu geben, so würden Sie mich sehr
verpflichten.
Ich begrüße Sie
Hochachtungsvoll
Friedr. Carl Müller


Die ______ stehen für Begriffe, wo wir uns gar nicht zusammenreimen können,
die ? für unklare Stellen.

Gruß Klaus
 
Barnimer Am: 29.09.2016 20:11:17 Gelesen: 765891# 478 @  
... zum Empfang Ihres Geehrten ...

... welches ich Ihnen gutschreibe.

Spat ist eine Krankheit am Fussgelenk des Pferdes. Damalige Schreibweise mit Dehnungs-h
 
Max78 Am: 29.09.2016 20:31:30 Gelesen: 765881# 479 @  
Servus Klaus,

damit Du weißt (oder vielleicht weißt Du es schon), um wen es geht hier ein Link:

https://www.deutsche-biographie.de/gnd130285897.html#ndbcontent

Bei wikipedia findet sich auch etwas, aber eher weniger.Die Einheiten/Abkürzungen und Warennamen hast Du ja schon super umgesetzt.

Herrn J. G. Boltze in Salzmünde Stützerbach den 15. Mai 1864

Ich bekenne mich zum Empfang Ihres Geehrten von 1. April mit Recht über Porzellanerde, welche ich Ihnen gutbrachte (=gutbringen, gutschreiben).
Zur gefl. (? Abkürzung) Ausgleichung meines Conto überlasse ich

Ihnen indem 2 Kännchen a 49.29/11... 100 ...
Desgl. zahlte an die Post ein 8... 20 = 108... 20

bitte freundlichst mir wieder:

1 Lowry (?) 100 Ctr. Rest Dielendorf (?? Eine Ware mit Namen des Herstellers) zur Abholung durch mein Geschirr zukommen zu lassen. Sie werden mir entschuldigen, wenn ich mir noch erlaube Sie mit einer Bitte zu belästigen. Unter meinen Pferden habe ich 2, welche Spathensatz bekommen; mir ist aus Zeitungsannoncen nach erinnerlich, daß in Halle ein Thierarzt dergl. kurieren will; sollte Ihnen, da Sie doch auch viel Pferde haben, etwas daran bekannt sein, Sie wollten die Freundlichkeit haben, mir eine Auskunft darüber zu geben, so würden Sie mich sehr verpflichten.

Ich begrüße Sie hochachtungsvoll Friedrich Carl Müller


mit Grüßen Max
 
kdoe Am: 29.09.2016 20:52:03 Gelesen: 765874# 480 @  
Hallo Barnimer, hallo Max

Danke erstmal bis hierher!

... zum Empfang Ihres Geehrten ... - Zustimmung
... welches ich Ihnen gutbrachte ... - Zustimmung
... mit Recht ... - gibt mMn keinen Sinn
... Porzellanerde ... - Zustimmung (Absender war Porzellanfabrik)
... 2 Kännchen ... - lese ich so immer noch nicht, wäre aber möglich (obwohl - wären wohl recht teure Kännchen)
... Rest ... - gibt mMn keinen Sinn

Das von mir geschriebene "Dietendorf" müßte stimmen - ist die damals nächstliegende Bahnstation (43 km!)

Die Pferdekrankheit hatte ich mittlerweile auch schon gegoogelt und zum Empfänger auch - er war wohl auch noch preußischer Abgeordneter.

Gruß Klaus
 
Max78 Am: 30.09.2016 14:43:40 Gelesen: 765761# 481 @  
@ kdoe [#480]

Hallo Klaus,

ganz kurz nochmal zu Deinem Brief, bei dem Du ja soweit alles gut recherchiert und transkribiert hast.

Ich verstehe nicht, warum "mit Recht" für Dich keinen Sinn macht. Mir kam das einleuchtend vor. Es handelt sich hier ja nicht um eine gewöhnliche Rechnung über die ansonsten verhandelte Ware. Viel eher geht es um eine Stellungnahme, Ausgleichszahlung zu einem Schreiben (Geehrten), einer Beschwerde seitens Herrn Boltze, in dem er wahrscheinlich auf "sein Recht" bestand. Eventuell war für seinen Geschmack bei der letzten Warensendung etwas falsch abgerechnet oder gewogen worden. Mit den 2 Kännchen (?) und den Postgebühren kam ihm Herr Müller entgegen, um alles "auf Null zu setzen".

Wenn Du noch andere Schreiben hast, würde ich mal das große K und R vergleichen, eventuell lassen sich dann die Begriffe "Kännchen" und "Recht" noch besser ausgrenzen. Bei einem doppelten "n" wurde oft nur eines ausgeschrieben, allerdings dann ein Strich drüber gesetzt.

Den Preis kann ich mir vorstellen, denn eventuell hat Herr Müller ganz bestimmte Mischungen angesetzt (Porzellanerde), sozusagen beschäftigt in der "Entwicklung" für ein teures Luxusprodukt, "das weisse Gold".

Mit dem Wort "rest" gebe ich Dir absolut recht, das ergibt keinen Sinn. Es könnte dem Sinne eher heissen: nebst oder next (nächst).

Na ja, auf jeden Fall ein interessantes Brieflein. Als ich bei wikipedia noch ein bissl über Stützerbach (teils preussisch, teils sächsisch) gelesen habe, fand ich's recht interessant. Viel Erfolg noch bei der Ermittlung der genauen Maßeinheiten.

mit Grüßen Max
 
SH-Sammler Am: 30.09.2016 15:36:39 Gelesen: 765752# 482 @  
@ alle

Hallo,

ich sehe, dass in diesem Beitrag ganze Briefe "entschlüsselt" werden. Und ich habe Mühe mit 2 Worten in alter, deutscher Schrift auf einem Speditionsschein von 1802 für Ware nach SOLOTHURN.



Kann mir jemand sagen, was genau hier nach Solothurn verschickt wurde? Ich freue mich auf eine Antwort und danke schon mal bestens.

SH-Sammler
 
kdoe Am: 30.09.2016 17:18:20 Gelesen: 765730# 483 @  
Könnte das zweite Wort "1 Luidor", das war ja eine alte französische Münze, heißen?

Gruß Klaus
 
SH-Sammler Am: 30.09.2016 19:06:36 Gelesen: 765701# 484 @  
@ kdö [#483]

Hallo Klaus,

erst mal herzlichen Dank für die Mithilfe.

Es könnte Luidor heissen. Es wäre dann die Wertangabe der versandten Ware. Wirklich Sinn macht es erst, wenn wir wissen, was denn soviel Wert war. Mit meinen Vorlagen zur deutschen Schrift kann ich es aber beim besten Willen nicht entziffern.

Mal abwarten, was von dritter Seite eventuell noch vorgeschlagen wird

Gruss
Hanspeter
(SH-Sammler)
 
kdoe Am: 30.09.2016 19:55:53 Gelesen: 765684# 485 @  
@ Max78 [#481]

Und auch noch eine Antwort an Max.

Woraus schlußfolgest du, dass das sozusagen die Anerkennung einer Reklamation ist? Das ist für mich so nicht erkennbar ... für mich sieht der Ablauf so aus: Boltze hat Porzellanerde geliefert und dazu eine Rechnung geschickt - und diese wird mit dem Brief anerkannt.

Andere Briefe aus der Korrespondenz habe ich leider nicht.

"next" hätte ich auch gelesen - macht aber auch nicht wirklich Sinn.

Gruß Klaus
 
Max78 Am: 30.09.2016 20:49:31 Gelesen: 765667# 486 @  
@ kdoe [#485]

Hallo Klaus,

Du hast recht. Nachdem ich es nochmal durchgelesen habe, stimme ich Dir zu. Wie gesagt, wenn man nur wüßte, wie der Schreiberling das große K oder R geschrieben hat. "Recht" könnte auch "Kauf" heissen, "Kännchen" eventuell auch "Kinofen" (Kienofen). Ich komme da leider auch nicht weiter,

herzliche Grüße Max
 
kdoe Am: 06.10.2016 09:32:35 Gelesen: 764996# 487 @  
Hallo,

ein weiterer "Lesekundiger" hat die beiden noch unklaren Worte gedeutet:

- das, was hier als "Kännchen" gedeutet wurde als "Rimesse" - eine Art Wechsel, der im Zahlungsverkehr eingesetzt wurde

- das Wort vor Dietendorf als "rest" als Abkürzung für restante = lagernd

Beides ergibt inhaltlich mMn Sinn.

Gruß Klaus
 
DERMZ Am: 06.11.2016 14:26:35 Gelesen: 761029# 488 @  
Guten Tag zusammen,

nun habe ich zu diesem Thema eine Weile gesschwiegen, aber es bleiben doch immer noch rätselhafte Schriftzeichen übrig, bekomme ich wieder so wunderbare Hilfe ?

Heute schreibt Frau Heisse an Frau Hummel in Frankfurt, da sich die beiden Damen verpasst haben. Hier die Bilder:



Zum Abschluss noch meine "Übersetzung":

Frau Adele Hummel
Frankfurt a/Main
???
durch gefällige Besorgung

Marburg d. 27.5.34.
Liebe Frau Hummel! Ich war
ganz geknickt, als mir mein
junger Theologe sagte, dass Sie
mich hatten besuchen wollen,
schon so lange hatte ich auf jemand
von den Geschwistern gewartet
und nun war ich nicht einmal
zu Hause! Haben Sie schönen
Dank fürs gute Briefpapier, ich
habe das aber doch gar nicht ver-
dient, dass Sie so aufmerksam gegen
mich sind. - Sie und Ihren l. Gatten
grüße ich herzlich, hoffentlich passt es ....
aber mal besser mit einem Wiedersehen
Ihre alle Berta Heisse


Letzendlich fehlt wieder nur eine kleine Ecke, hier noch einmal im Detail:



Herzlichen Dank sagt Olaf
 
briefefan (RIP) Am: 07.11.2016 21:23:52 Gelesen: 760873# 489 @  
@ DERMZ [#488]

Hallo Olaf,

den Text unmittelbar vor "Ihre alle..." lese ich

passt es später aber mal besser mit dem Wiedersehen

Gruß von briefefan.
 
lolli Am: 08.11.2016 15:45:50 Gelesen: 760772# 490 @  
Hallo allen Forumsteilnehmern,

ich komme hier mit der Sütterlin-Adresse nicht weiter und hoffe jemand kann mit den Ort und Strasse entziffen.

Schon mal vielen Dank im Voraus

Stefan


 
DERMZ Am: 08.11.2016 16:37:04 Gelesen: 760753# 491 @  
@ lolli [#490]

Guten Tag Stefan,

der Brief ging an:

Herrn
Otto Ackermann
10 Hettstedt
Hadeborn Nr. 27

Viele Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 08.11.2016 16:42:04 Gelesen: 760750# 492 @  
@ briefefan [#489]

Danke Briefefan,

das hat wieder ein Stück weitergeholfen. Danke.

Gruss aus dem Süden

Olaf
 
lolli Am: 08.11.2016 16:44:30 Gelesen: 760748# 493 @  
@ DERMZ [#491]

Hallo Olaf,

vielen Dank für die Hilfestellung.

Stefan
 
briefefan (RIP) Am: 09.11.2016 00:03:28 Gelesen: 760692# 494 @  
@ DERMZ [#491]
@ lolli [#493]

Hallo Olaf und Stefan,

nur eine Kleinigkeit:

ich lese Str., nicht Nr.

Gruß von briefefan.
 
DERMZ Am: 09.11.2016 07:51:01 Gelesen: 760656# 495 @  
@ briefefan [#494]

Guten Morgen Briefefan,

natürlich hast Du recht, es ist Str. und nicht Nr. -- die Nr. war nur so schön einfach und schnell, manchmal sollte man (ich) die Augen aufmachen.

Viele Grüsse

Olaf
 
evwezel Am: 10.11.2016 10:01:48 Gelesen: 760497# 496 @  
Guten Morgen zusammen,

Einige Wochen vorher habe ich eine Postkarte gekauft des Königreichs Bayern. Ein kleines Problem: Die Handschrift ist kaum zu lesen.

Diese Postkarte wurde in Buchenau verschickt am 8 Mai 1897. Es erreichte den Empfänger in Amsterdam schon am 9 Mai, zwischen 10 und 12 nachmittags. Eine schnelle Besorgung!

Auf die Rückseite hat der Direktor von den Poschinger Glaswaaren-Fabriken, Ferdinand von Poschinger, eine Antwort geschrieben. Ich habe es versucht, aber es ist schwer zu lesen:

1. Buchenau, den 7 Mai 1897
2. Herrn. Ferd. Kade, Amsterdam Staalstraat
3. Zufolge Postkarte von 4 (...) unverlaßt
4. Ihnen mitzuteilnen, dass ich dir nur gut (...)
5. (...) 3 bis 4 Wochen lieferen
6. kann, denn ich habe gegenwürtig so viel (...)
7. (...) das ich beim
8. besten Willen(...) früher (...)
9. bin! Ich bitte Sie durfen sich (...)
10. zu Geduldnen (?)
11. (...)
12. Ferd. v. Poschinger

Kann jemand mir vielleicht helfen um diesen Text zu entziffern?

Vielen Dank,

Emiel van Wezel
Die Niederlande


 
Magdeburger Am: 10.11.2016 10:43:47 Gelesen: 760489# 497 @  
@ evwezel [#496]

Hallo Emiel van Wezel,

Zufolge Postkarte vom 4 etc habe ich mich veranlaßt
Ihnen mitzutheilen, dass ich die mir gut beorderten
Waaren erst im Verlaufe von 3 bis 4 Wochen liefern
kann, denn ich habe gegenwärtig so viel Anders vor-
liegen die viel älteren Datums sind, dass ich beim
besten Willen nicht früher zu liefern im Stande
bin! Ich bitte Sie daher sich bis dahin ????
zu gedulden zeichen

Ein Wort will mir nicht gelingen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
briefefan (RIP) Am: 10.11.2016 11:12:04 Gelesen: 760484# 498 @  
@ Magdeburger [#497]
@ evwezel [#496]

bis dahin gefäll.(igst)
zu gedulden & zeichne
hochachtend!

Grüße von briefefan.
 
volkimal Am: 10.11.2016 11:26:28 Gelesen: 760482# 499 @  
@ evwezel [#496]

Hallo Emiel,

ein Wort lese ich anders als Ulf ansonsten kann ich Ulf und briefefan nur zustimmen.

Anstelle von "Anders" heißt es "Orders" (Bestellungen)

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 10.11.2016 16:57:38 Gelesen: 760410# 500 @  
Guten Abend Ulf und natürlich auch Volkmar und "Briefefan",

Ich finde es großartig, das es Ihnen gelungen ist diesen alten Text so schnell zu übersetzen - herzlichen Dank dafür!

Mit herzlichen Grüßen,

Emiel
 
Baber Am: 13.11.2016 11:21:03 Gelesen: 760150# 501 @  
Wer kann die vollständige Anschrift an den Direktor Schulz in Stendal lesen?



Danke
Baber
 
volkimal Am: 13.11.2016 13:53:55 Gelesen: 760128# 502 @  
@ Baber [#501]

Hallo Baber,

ich lese:

Dem Wohlgeborenen und Hochgelehrten Unserem(?)
Landgräutz Commisarien auch liebe getreue
Cammer Director Freyh(?) von Gayl und ????
Gerichts Director Schulz
HS
Stendal

Das Wort Landgräutz kenne ich nicht, kann es auch nicht googeln.
HS = Herrschaftliche Sache

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 13.11.2016 14:16:59 Gelesen: 760122# 503 @  
Hallo Baber,

vermutlich geht der Brief an Kasimir Wilhelm Ernst Freiherr von Gayl. Seine Söhne lassen sich googeln: Friedrich bzw. Leopold von Gayl. Ihn selbst kann ich mit den eingeschränkten Möglichkeiten eines Smartphones nicht googeln.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 13.11.2016 14:17:40 Gelesen: 760121# 504 @  
@ Baber [#501]

Landgräntz Commissarien = Landgrenzkommissar

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baber Am: 13.11.2016 14:35:56 Gelesen: 760117# 505 @  
@ volkimal [#502]

Hallo Volkmar und Ralph,

vielen Dank für die Hilfe.

Da der Brief von 1776 stammt, passt das zum Ergebnis von Google, wo ausgesagt wird, dass es zu dieser Zeit einen Stammbaum der Familie von Gayl in Stendal gibt.

Gruß
Baber
 
Magdeburger Am: 16.11.2016 15:24:00 Gelesen: 759810# 506 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier habe ich mal eine Auswanderungserlaubnis aus dem Jahre 1840 und alles kann ich leider nicht lesen:



Oranier(n)baum d. 3. März 1840

???? von Amtest?????
hierselbst
der Brau......meister Friedrich Müller
aus Wörlitz
legt vorstehendes Aufnahme=
Attest für seinen Sohn Christian
Ephraim Wilhelm Müller
d.d. Berlin, 8.Februar ds., war,
und bittet, auf den Grund
derselben ihn für seinen ge=
nannten Sohn einen Aus=
wanderungsschein zu erthei=
len.
Hiesigen herzogl. Justizamts
wegen ertheilt ???? dem nach,
wir ???? nachdem diesseitigen
Militär=Aushebungsgesetze
befugt ist,
dem Christian Ephraim Wilhelm Müller
aus Wörlitz
hierdurch und Kraft diesses die
Erlaubniß

Erlaubniß
aus seinem Vaterlande, Anhalt-Dessau,
nach dem Preußischen und namentlich nach
Berlin, auszuwandern, dergestalt,
daß er aus dem hiesigen Unterthreuen=
Verbande gänzlich entlassen wird.
Der Erschienene bittet um
beglaublte Abschrift dieses
Protokolls für seinen Sohn
zu dessen Ausreise.
V. g. v.
F. Müller
G. w, ?.
???Schroeter. Kauf.
Vorstehende Abschrift stimmt mit dem Original=
Protokolle genau überein, was unter Amts=
???? und Siegel hierdurch bezeugt wird.
Oranienbaum, d. 3. März 1840
Herzogl. Anhaltn. Justiz Amt daselbst
????

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 16.11.2016 16:10:02 Gelesen: 759798# 507 @  
Servus Ulf, habe ein paar Lücken gefüllt (alles was kursiv ist), mit Grüßen Max:

Oranienbaum d. 3. März 1840

Erscheint an Amtsstelle
hierselbst
der Strumpfwirkermeister Friedrich Müller
aus Wörlitz.
legt vorstehendes Aufnahme=
Attest für seinen Sohn Christian
Ephraim Wilhelm Müller
d.d. Berlin, 8.Februar ds., vor,
und bittet, auf den Grund
desselben ihm für seinen ge=
nannten Sohn einen Aus=
wanderungsschein zu erthei=
len.
Hiesigen herzogl. Justizamts
wegen ertheilt man denn (dem?) auch,
wie man nach dem diesseitigen
Militär=Aushebungsgesetze
befugt ist,
dem Christian Ephraim Wilhelm Müller
aus Wörlitz
hierdurch und Kraft diesses die
Erlaubniß

Erlaubniß
aus seinem Vaterlande, Anhalt-Dessau,
nach dem Preußischen und namentlich nach
Berlin, auszuwandern, dergestalt,
daß er aus dem hiesigen Unterthanen=
Verbande gänzlich entlassen wird.
Der Erschienene bittet um
beglaubte Abschrift dieses
Protokolls für seinen Sohn
zu dessen Ausweise.
V. g. v.
F. Müller
G. w, ?.
H. A. Schroeter. ???
Vorstehende Abschrift stimmt mit dem Original=
Protokolle genau überein, was unter Amts=
hand und Siegel hierdurch bezeugt wird.
Oranienbaum, d. 3. März 1840
Herzogl. Anhaltn. Justiz Amt daselbst
????
 
briefefan (RIP) Am: 16.11.2016 20:40:06 Gelesen: 759733# 508 @  
@ Max78 [#507]
@ Magdeburger [#506]

Hallo Max, hallo Ulf,

noch ein paar Kleinigkeiten:


Erscheint ein Antragsteller
hierselbst
...
Aufname=
Attest...
auf Grund desselben
...
kraft dieses die
Erlaub=


Grüße von briefefan.
 
Max78 Am: 16.11.2016 22:02:38 Gelesen: 759711# 509 @  
@ briefefan [#508]

Servus Briefefan,

beim Part "an Amtsstelle" bin ich mir ziemlich sicher. 2 zusammengeschriebene S (von 2 Wörten, hier "Amts und Stelle") in Kombination mit einem folgenden T sehen meist dementsprechend aus.

Aber das wird dem Inhaltlichen nicht weh tun. Und wie immer: bei diesem Thema gibt es meistens mehr als nur 5 Meinungen.

herzliche Grüsse
 
bignell Am: 16.11.2016 23:00:14 Gelesen: 759691# 510 @  
Hallo,



dieser Brief ging von Wien (20.12.1860) an den Herrn von Wattenwyl-Tillier, Gerechtigkeitsgasse No 117 Bern. Die Hausnummer existiert lt. Google Maps nicht mehr, die Gasse schon noch.

Durchgangsstempel E(isen).B(ahn). 22. Dez. Curs V.II.
Ankunftsstempel Bern 23. Dez 60 Distrib(ution) Vorm(ittag)

Besonders interessant finde ich den Vermerk rechts oben, hier werden offenbar noch die alten Monatsnamen verwendet

Den 23.ten B???? 60. er???ten
Den 2. Hornung 61. beantwortet.

Was können die fehlenden Worte bedeuten?

Vielen Dank,
harald
 
Max78 Am: 17.11.2016 00:06:14 Gelesen: 759678# 511 @  
@ bignell [#510]

Servus Harald,

beim ersten Wort habe ich genau wie Du ein grosses B gelesen. Da der 2. Buchstabe jedoch ein h ist, macht das kaum Sinn. Grosses C und B ähneln sich ja und eventuell hat der Schreiberling die Angewohnheit gehabt das C in Verbindung mit h so zu schreiben. Dem Satz (und dem Stempeldatum) zufolge kann ich mir nur vorstellen, dass es sich um die Abkürzung für Christmond oder Christmonat (abgekürzt Christm. oder Christmt.) = Dezember handelt.

zweites Wort: ... erhalten...

mit Grüssen Max
 
bignell Am: 19.11.2016 11:08:34 Gelesen: 759519# 512 @  
@ Max78 [#511]

Hallo Max,

am Anfang hatte ich noch Zweifel, aber inzwischen denke ich, mit Christmond (der Empfänger hat halt ein hartes T statt dem D geschrieben, die Rechtschreibung war damals ja noch nicht so standardisiert) und "erhalten" liegst Du genau richtig.

Vielen Dank für die Hilfe,
harald
 
Baber Am: 19.11.2016 12:01:58 Gelesen: 759510# 513 @  
Nachdem der Schreiber die altgermanischen Monatsnamen verwendet (Hornung), müßte mann annehmen, dass er auch das Datum, wann er den Brief 1860 erhalten hat, so geschrieben hat. Aber keiner der 12 germanischen Monatsnamen passt, denn meiner Ansicht endet das Wort auf .... tent.

GruB
Bernd
 
bayern klassisch Am: 19.11.2016 12:33:41 Gelesen: 759504# 514 @  
@ bignell [#512]

Hallo Harald,

auch nach einer Viertelstunde bin ich so schlau als wie zuvor.

http://www.daniel-stieger.ch/daten.htm#a

Da leider auch nichts gefunden, was passen würde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinrich3 Am: 19.11.2016 13:09:10 Gelesen: 759492# 515 @  
Hallo,

also ich sehe das so:

Hinter dem 23. die unterstrichenen Buchstaben sind ten (zusammen mit 23. = dreiundzwanzigsten), dann kommt Christm und ein unterpunktiertes t = Abkürzung für Christmonat.

Die 2. Zeile ist ja schon klar.

Gruß
Heinrich
 
Magdeburger Am: 08.12.2016 18:15:22 Gelesen: 757855# 516 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute habe ich einen netten dreiseitig beschriebenen Brief bekommen, nur was steht da drinnen:





Hier soweit ich es gelesen habe (seitenweise und je Seite auch Zeilenweise):

Wörlitz den 18ten Mai, 1812.

Theuerste Freundin,

Unvermuthet und angenehm überraschend empfing ich gestern Abend,
den ersten Pfingsttag, Ihren mir sehr lieben Brief, den ich oben auf meiner
Stube in der stillen Einsamkeit, wol dreimal überlaß und durchdachte,
und mir dabei die süßen Scenen unsrer ersten jugendlichen reinen Liebe
wieder ins Gedächtniß zurück rief. - Diese Rückerinnerung war aber,
mehr als sonst mit einer innere Unhmuth vermischt und getrübt; weil
Sie mir durch diesen Brief, fast alle Hoffnung des Wiedersehens geraubt
haben. Schon hatte ich mir einige mal die süße Hoffnung erträumt,
Sie vielleicht diese Pfingsten hier zusehen, und mit Ihnen die angeneh=
men Gefilde um Wörlitz zu durchwandeln und - nun wurde die=
ser süße Traum auf einmal zertrümmert. Was sind doch alle mensch-
liche Hoffnungen? - Nichts als Traum! - Und doch sind auch die=
se süßen Träume Wohlthat, sie sind der Nectar und Ambrosin für uns
Sterbliche auf Erden. - Schade nur daß uns in der Wirklichkeit so oft Enzian
und Wermuth zur Speise, und Essig mit Mürthen zum Getränk dargereicht wird,
oder vielmehr, daß wir uns durch unsre Neigungen und L(B?)eidungsschaften selbst
solche Gallengerichte zubereiten. Dann sind wir - um uns zu rechtfertigen,
nur gar zu sehr geneigt, die Schuld unsrer Versehen und Übereilungen, auch
die gütige Versuchung zu werden, weil diese geduldiger ist, als wir in
manchen Fällen sind. - Lasßen Sie es uns nur offenherzig und derWahr=
heit gemäß gestehen: daß wir beide selbst Schuld an unsrer Ernenung
sind. - Die gütige Vorsicht führte uns an einem Ort zusammen, wo wir uns
kennen und lieben lernten. Was konnte diese nun mehr thum, wenn sie uns als

als freie und vernünpftige Geschöpfe wollte handeln und frei - zu unseren
Glück wählen lasßen.- Müßten wir uns nun nicht noch einander fü=
gen? - Müßten wir nicht ganz für einander - ohne Neckerei - zu le-
ben suchen? - Mein Entschluß, in der ersten glüclichen Periode unsrer
reinen zärtlichenLiebe, war gefaßt: Sie und keine andre einst und
vielleicht spät mach meiner Mutter Tode zu ehelichen.- Aber der schon
gedachte fatale Spaziergang mit Sageln und Ihr damaliger Trotz
zertrümmerte auf einmal meinen Entschluß. - War nun die gütige
Vorsicht hieran wol Schuld? - Ich glaube nein! - wir selbst. - Doch
genug hiervon! - Lehren Sie aber Ihre Kinder, wie ich die meinigen,
auf die Wege der gütigen Vorsicht zu merken, und ein die Schuld unsrer Ver=
gefungen auf sie zu werfen; weil dies aus Büsterung derselben ist. -
Ich folge Ihrem gütigen Rath, und suche mir mein Schicksal nach Möglichkeit
erträglich zumachen und mich - an meine ehel. Beleidigerin durch Wohlthun
zu rächen, und sie dadurch vielleicht auf besßere Gedanken zu leiten. In dieser
Absicht habe ich vor einem Jahre, als unser Herzog den größten Theil seiner
eignen, sonst in Pacht uns gegebenen Wiesen, meistbietend verkaufen ließ, für
meine Frau und Kinder 4 Morgen gutes Wiesenwachs für 480 Rt. eigne ge=
kauft; damit sie nach meinem Tode jährl. wenigstens für 30 bis 40 Rt. Heu=
futter davon ärnten und verkaufen können; überdies bekommt sie dann noch
jährlich 30 Rt. aus der Witwenkasse und vielleicht noch ebenso viel an anderen
Einkünften, so daß sie dann nicht Noth leiden darf, wenn sie fleißig und sparsam
ist. - Nicht mehr, so handle ich recht? - Ach, es ist so süß, sich durch
Wohlthun zu rächen! - Ich suche nur meiner Pflicht zu haben, und so viel
als möglich das Wohl meiner Familie zu gründen. - Schade daß meine
3te Tochter Leopoldine, nicht hat zu Ihnen kommen können! Ich gab ihr einen
recht herzlichen Kuß für Sie, meine Theuerste, mit auf die Reise, der sie Ihnen,
wo möglich, recht warm zu überbringen versprach. Den 4tenMAi, früh um

um 3 Uhr, reiseten Hl. von Mattlichens mit meiner Tochter, von Wörlitz ab.
Ach, daß war ein wehmuthsvoller Abschied! -"- ICh hätte herzlich
gewünscht, daß Sie das gute Mädchen kennen gelernt hätten; Sie würden
sich gewiß über sie gefreut haben: denn Leopoldine hat die meiste Ähn=
lichkeit mit mir. Gott sei ihr Geleiter und Beschützer ihrer Unschuld;
denn rein und keusch ist sie meinen Händen entreiset.
Unsere verewigte Herzogin Louise, ruhet, nach ihrem Willen, auf dem großen
neuen Gottesacker in Dessau, unter ihren Landeskindern - E...iger Lohn für
gute Thaten, wird gewiß ihr seliges Loß in der Ewigkeit seyn. Möchte nie
eine unheilige Hand, die Ruhe ihrer Asche stören! - Nun wird ihr hiesiges
Haus ausgeräumt, und die Möbels werden nach Großkühnau auf das Prinz=
liche Schloß gebracht, weil der Erbprinz dasselbe von dem Sohn den Prinzen (Heidek)
gekauft hat. Unser Erbprinz macht in Kühnau ähnliche Gartenanlagen, wie
der Herzog in Wörlitz. - Sie würden jetzt die Gegend um Kühnau kaum noch
kennen - aber doch einige Plätze -"- 'Nun, meine Threuste, muß ich
schließen; Ihnen aber doch noch kürzl. sagen, daß der Förster Sikert in Groß=
kühnau vor Ostern gestorben ist (alt 72 Jahr). Auch meiner Zukunft in Weißenfels
werden Sie nicht hoffen dürfen; weil mein Amt eine solche Reise nicht verstattet.
Kann ich aber, bei Gelegenheit, noch eine Condition für Ihren Sohn aus=
mitteln, so werde ich solches mit Freuden thun. Der Oberamtmann Schoch in Reschen
ist tödtlich krank und vielleicht jetzt schon verblichen; er führt ein etwas
wüstes Leben. -"- Suchen Sie durch Geduld, Sanftmuth, Nachgiebigkeit,
und Freundlichkeit Ihre Lage zu verbessern und durch Achtung das Herz
Ihres Gatten an sich zuziehen. Wir Männer mögen gern von den Weibern
geachtet seyn, - Besonders hüten Sie sich vor unzeitigen und unbehutsamen
Widerspruch. - Grüßen und Küssen Sie Ihren Mann und Kinder recht
herzlich im Namen
Ihres
unaufhörlich treuen Freundes
L.F.B. S_ r.

NB. In Wörlitz lebt eine Frau, Names Müllerin, die Ihnen so ähnlich sieht, wie eine Schwester der
anderen nicht sehen kann; bei dieser erinnere ich mich Ihrer manchmal sehr lebhaft; sie kann auch
etwa Ihr Alter haben. Ist das nicht sonderbar?


Ich sage jetzt schon einmal Danke!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Saguarojo Am: 09.12.2016 09:34:37 Gelesen: 757791# 517 @  
@ Magdeburger [#516]

Hallo Ulf,

habe leider nur wenig Zeit, darum erst einmal das erste Blatt:

Zeile 16 Neigung und Leidenschaft.

Drittletzte Zeile nicht Ernennung sondern Trennung

Gruß Joachim
 
Saguarojo Am: 09.12.2016 10:51:07 Gelesen: 757771# 518 @  
Also mal weiter:

Seite 2

Zeile 6 nach meiner Mutter Tod

Zeile 11/12 ..Schuld unserer Ver=
gehungen auf sie zu werfen; weil dies aus Lästerung derselben ist.-

Seite 3

Zeile 8 Landeskindern Ewiger Lohn

Das ist schon ein "irrer" Text. Heute würde man das nicht in 3 Seiten sondern in 3 Sätzen sagen.

Ich hoffe, Dir etwas gehölfen zu haben.

Viele Grüße
Joachim
 
Magdeburger Am: 09.12.2016 16:05:06 Gelesen: 757728# 519 @  
@ Saguarojo [#518]

Hallo Joachim,

recht herzlichen Dank!

Mit der Herzogin Luise ist Luise von Brandenburg-Schwedt geb. 24.09.1750 in Stolzenberg gest. 21.12.1811 in Dessau, mit Heidek ist der uneheliche Sohn von Albert Friedrich von Anhalt-Dessau geb. 22.04.1750 gest. 31.10.1811 in Dessau Gustav Adolf Heideck geb. 25.04.1787 gest. 23.01.1856 Dessau gemeint.

Über den Förster versuche ich noch etwas herauszufinden. Eventuell läßt sich sogar der Briefschreiber ermitteln, mal sehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bignell Am: 11.12.2016 14:08:15 Gelesen: 757581# 520 @  
Schrift entziffern

Liebe Freunde,



Könnt Ihr hier irgendetwas entziffern? Ich tu mir da echt schwer.

Vorderseite: Continnatio Pro???

Rückseitig ist das Datum klar, 22.4.1664 (22 Aprili Anno 1664), sieht für mich irgendwie aus wie "Dr Tubby @ Toughby", könnte somit englisch sein.

Bin für jede Hilfe dankbar.

Lg, harald
 
briefefan (RIP) Am: 11.12.2016 22:59:07 Gelesen: 757533# 521 @  
@ bignell [#520]

Hallo Harald,

einige Wörter:

linkes Blatt erste Wörter:
Continuatio (= Fortsetzung?) Protocole

rechts Blatt drittletzte Zeile:
Exceptung (richtig eigentlich Excepting?), klingt nach Englisch.

Die Schrift ist schwierig.

Gruß von briefefan.
 
Richard Am: 12.12.2016 09:21:40 Gelesen: 757497# 522 @  
Im Namen des Königs - fast 200 Jahre alte Schreiben

Liebe Mitglieder und Freunde der Alten Schrift,

für einen Heimatsammler in meinem Wohnort Leutkirch habe ich die beiden nachfolgend abgebildeten Schreiben erworben, kann aber den Text auch nicht ansatzweise lesen.

Ich würde mich über eine Hilfe freuen, den Inhalt bestimmen zu können.

Schreiben 1 vom 30.6.1819:






Schreiben 2 vom 25.6.1819:






Schöne Grüsse, Richard
 
Saguarojo Am: 12.12.2016 10:59:02 Gelesen: 757469# 523 @  
Hallo Richard,

an der ersten Seite will ich mich Versuchen. Mehr Zeit ist gerade nicht.

Auf den Bericht vom 19. d. über das Guthaben der
Stiftungen des dortigen Bezirkes, deren Nachweisung
dem Stiftungs Administrator Zöschinger in Kempten
obliegt, wird der K. Stiftungs Verwaltung er=
öffnen, das man unterm heutigen den Hof-Kom=
missär, Regierungs Rath Remmelin Augsburg
veranlaßt habe, bei dem K. Bairischen Bevoll=
mächtigten ehnverzüglich(?) die Einleitung zu treffen,
daß der quieszirte(?) Stiftungs-Administrator
Zöschinger zu der geeigneten Nachweisung streng
angehalten, und das, was sich aus diesen als zum
Besten der Kemptener Stiftungen verwendet,
ergeben würde, von diesen mit den verfallenen
Zinsen ersetzt, was aber dem Administrator
Zöschinger zur Last bleibt, aus dessen Vermögen
bezahlt werde.
Dem K. Stiftungs Verwalter wird dabei


Stiftungsverwaltung
Leutkirchen


Weiter am Nachmittag
Gruß
Joachim
 
volkimal Am: 12.12.2016 13:37:28 Gelesen: 757438# 524 @  
@ Saguarojo [#523]

Hallo Joachim,

sehr gut übersetzt!

Zu den beiden Fragezeichen:
Das erste Wort ist ohnverzüglich (=unverzüglich)
quieszirt = der Dienstfunktion enthoben (Nachzulesen in Google Books: Grundlage des jetzigen Staatsrechts des Kurfürstenthums Hessen, Band 2)

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 12.12.2016 13:56:17 Gelesen: 757433# 525 @  
@ Richard [#522]

Hallo Richard,

hier ist der zweite Teil des ersten Schreibens:

Aufgegeben ungesäumt auf privativem
Wege Notizen über den Vermögens Zustand
des Zöschinger und seines Sohnes einzuziehen,
und längstens in 14 Tagen Anzeige darüber
zu machen, und in dieser sich darüber zu
äussern, wie der Sohn des vormaligen Stiftungs-
Administrators mit diesen Stiftungen in
Berührung(?) komme, so zwar, daß er für sich
ca. 16,513 ? 55 ?? Aktiv Ausstände nachweisen
solle.
Ulm, den 30ten Juni 1819
????
????


Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 12.12.2016 15:19:50 Gelesen: 757410# 526 @  
Der zweite Brief, erste Seite:

Nach dem von mehreren Stiftungs = Verwaltun=
gen vorliegenden Anzeigen sind von den Stiftungen
der durch den Staats = Vertrag von 1810 von
Baiern an die Krone Würtemberg abgetrete=
nen Landes = Parzellen Beiträge zu den Königl=
Bairischen Land- Anlehen gelistet worden.
Um nun die Summe dieser Beiträge in dem Donau
Kreise näher zu kommen, hat die Stiftungs = Verwal=
tung über folgende Gegenstände umfänglichen
und dokumentirten Bericht zu erstatten.
a./ Wie viele Beiträge jede einzelner Stiftung
ihres Bezirks zu dem K. Bairischen Land An=
lehen geleistet haben.
b./ Ob von diesen Beiträgen die Zinße bisher
richtig eingegangen, und nach welchem Zins = Fuße.
c./ Ob die einzelnen Stiftungen in dem Besitze
der Land = Anlehen Obligationen sich befinden,
und wenn dies der Fall nicht seyn sollte, in wel=
chen Händen diese sind, und welche Dokumen=
te die Stiftungen zum Beweise der geleisteten
Land = Anlehen = Beiträge besitzen.
Diesen Bericht erwartet noch(?) immer
(?) Wahen(?)

Der Rest folgt bald.

Gruß
Joachim
 
Saguarojo Am: 12.12.2016 15:32:00 Gelesen: 757403# 527 @  
Der Rest:

und die Stiftungs - Verwaltung wird dem=
selben die vorhandenen Anschreiben und
sonstigen, zur Herstellung des Bairisches
gehörigen Dokumente in Abschrift beilegen.

Ulm den 25ten July 1879

(Unterschrift)?
?

Schlechtes Deutsch. Habe es aber so übertragen, wie es dort steht.
Ich hoffe, etwas geholfen zu haben.

Viele Grüße

Joachim
 
Max78 Am: 12.12.2016 17:33:49 Gelesen: 757388# 528 @  
Und noch zur Vervollständigung:

... Diesen Bericht erwartet man inner 4 Wochen und die Stiftungs-Verwaltung wird demselben die vorhandenen Ausschreiben und sonstigen, zur Herstellung des Beweises gehörigen Dokumente in Abschrift beilegen.

Grammatikalisch 1 a, schön kompliziert, typisch Amtsmann. ;-)

Unterschrift ganz unten: Schlotterbeck
Unterschrift mittig: eventuell Schengber oder Schengberg, die zweite ?

mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 12.12.2016 17:44:23 Gelesen: 757377# 529 @  
Die Währungen hinter den Zahlen

ca. 16,513 f(lorin) 55 xr = Kreuzer

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Saguarojo Am: 12.12.2016 17:44:53 Gelesen: 757377# 530 @  
@ Max78 [#528]

Ja, stimmt, "inner 4 Wochen"

Meine Augen taten mit schon etwas weh.

Gruß
Joachim
 
Max78 Am: 12.12.2016 17:47:22 Gelesen: 757374# 531 @  
@ Saguarojo [#530]

Da hast Du ja auch EINIGES umgesetzt! Gute Leistung!
 
bignell Am: 18.12.2016 14:54:53 Gelesen: 756850# 532 @  
Hallo,



hierbei handelt es sich um einen Briefbogen, München, Quittung über 12500 Gulden an Prinzessin Gisela von Bayern [1] unterschreiben Max du Jarrys Freiherr von La Roche. Somit bekam die Tochter des österreichischen Kaisers 50000 Gulden im Jahr, mehr als nur ein Taschengeld für den Sprössling. Leider sind mir zwei Worte nicht klar, bitte um Eure Hilfe.

Das Hofmarschallamt Seiner königlichen Hoheit des PRINZEN LEOPOLD von Bayern bescheinigt hiermit mittelst Anweisung an die bayerische Vereinsbank in München:
12,500 fl.öster.
Zwölftausend fünfhundert Gulden öster: Währung als Einlage zur Bestreitung des Haushaltes von den ??? Ihrer Kaiserlichen Königlichen Hoheit der durchlauchtigsten Frau Prinzessin Gisela von Bayern für die Zeit vom 1ten April bis Ende Juni 1885 aus der Allerhöchsten ???kassa Seiner Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Joseph I. von Österreich erhalten zu haben.
München, den 2ten April 1885
unterschrieben Max du Jarrys Freiherr von La Roche, Oberst, Hofmarschall und Adjutant des Prinzen Leopold

Danke, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gisela_von_%C3%96sterreich
 
Magdeburger Am: 18.12.2016 15:11:30 Gelesen: 756843# 533 @  
Hallo Harald,

das 2. Wort ist Privatkasse

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 18.12.2016 15:25:23 Gelesen: 756839# 534 @  
@ bignell [#532]

... von den Interessen ...

Interessen waren Zinsen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.12.2016 15:48:45 Gelesen: 756832# 535 @  
@ Magdeburger [#533]
@ bayern klassisch [#534]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

vielen Dank, das passt genau.

Liebe Grüsse, harald
 
Richard Am: 20.12.2016 09:57:06 Gelesen: 756690# 536 @  
@ Saguarojo [#523]
@ volkimal [#524]
@ Max78 [#528]
@ Magdeburger [#529]

Herzlichen Dank euch allen für die Übersetzung. Dem Heimatsammler, der sich riesig gefreut hat, konnte ich die beiden Schriftstücke inzwischen übergeben und auf die Übersetzung im Forum hinweisen.

Schöne Grüsse, Richard
 
Max78 Am: 10.01.2017 19:03:24 Gelesen: 755113# 537 @  
Hallo zusammen,

jetzt brauche ich eine Hilfe. Und zwar habe ich bei einem anderen Thema folgenden Brief vorgestellt:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=135634#M8

Es ist ein Brief von Leer Ostfriesland 1848 nach Bordeaux. Am Textanfang heisst es:



Beim letzten Mal übersetzte ich: ... und sandte Ihnen Holz 2400 in drei Stücken zu bester Verwaffelung ..., was völliger Blödsinn ist. Das letzte Wort heisst wahrscheinlich Verwechselung und dürfte so viel wie Ummünzung bedeuten. Ich habe einfach noch ein Problem mit dem Wort oder besser gesagt der Abkürzung vor der Zahl 2400. Sind das eventuell holländische Gulden (abgekürzt hol. fl. (florin) ???

Würde mich über eine hilfreiche Antwort sehr freuen, mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 10.01.2017 19:38:30 Gelesen: 755097# 538 @  
@ Max78 [#537]

Lieber Max,

ich habe den Brief vorher nicht gesehen und will versuchen, die Stelle zu transkribieren:

Leer d(en) 8. August 1848

"Am 29. Juli schrieb ich zuletzt und sandte Ihnen hol(ländische) f(lorin) in drei Stücken zu bester Verwechselung."

Er hatte das Geld = 2.400 holländische Gulden bekommen und wollte es zu gutem Kurs ("Wechselkurs") wieder gegen heimische Münze eintauschen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 10.01.2017 20:25:32 Gelesen: 755087# 539 @  
@ bayern klassisch [#538]

Vielen Dank, Ralph, für Deine Umsetzung! Wenn man sich lange mit diesen alten Schreibereien beschäftigt hat, fallen einem die Masseinheiten/ Währungen usw. bestimmt ein wenig leichter. Aber es ist ja auch ein Wahnsinn, was es damals nicht alles gab durch die regionalen Unterschiede. Es ist eine Wissenschaft für sich.

Eventuell könntest Du hierzu noch mit Deiner Erfahrung beitragen (ebenfalls ein Schreiben an einen Weinhändler in Bordeaux, Pasewalk 1832):



Es geht mir hauptsächlich um die Maßeinheiten. Also bei Weizen, Roggen, Gerste und Hafer dürfte es sich um Zentner handeln. Dann kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Hohlmaß für die Tauschware Wein, eventuell so etwas ähnliches wie Oxhoft ?, und schließlich noch die Berliner (Preussischen) Scheffel.

Hoffe ich liege da nicht allzu weit entfernt :-),

mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 10.01.2017 20:52:26 Gelesen: 755078# 540 @  
@ Max78 [#539]

Lieber Max,

zu viel der Ehre - ich lese:

Weizen 54 bis 60 x per Wispel von 25 Berliner Scheffel
Roggen 40 bis 44 x per Wispel von 25 Berliner Scheffel
Gerste 30 bis 32 x per Wispel von 25 Berliner Scheffel
Hafer 20 bis 22 x per Wispel von 26 Berliner Scheffel.

1 Wispel waren i. d. R. 24 Scheffel.

1 Scheffel war 40 Stof; 1 Stof war 1,145 Liter Volumen.

Das "x" habe ich gesetzt, weil ich das Kürzel nicht kenne.

Man kann halt nicht alles wissen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
becker04 Am: 12.01.2017 15:10:57 Gelesen: 754978# 541 @  
Hallo zusammen,

es wäre schön wenn jemand den Empfangsort entziffern könnte.

Vielen Dank im voraus.

Klaus

 
bayern klassisch Am: 12.01.2017 15:47:22 Gelesen: 754970# 542 @  
@ becker04 [#541]

Hallo Klaus,

Kleinspiegel.

http://gemeinde.klein-spiegel.kreis-saatzig.de/

Liebe Grüsse,
Ralph
 
becker04 Am: 12.01.2017 16:23:21 Gelesen: 754962# 543 @  
@ bayern klassisch [#542]

Danke nochmals.
 
Heinrich3 Am: 12.01.2017 18:34:32 Gelesen: 754938# 544 @  
@ Max78 [#539]

Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob ich das Zeichen, das Ralph mit x kennzeichnet, als Pfennigzeichen erkenne. Bitte den gesamten Text daraufhin überdenken.

Hier ein Link dazu: http://www.duensser.com/pc_pfennig_de.htm

Gruß
Heinrich
 
bayern klassisch Am: 12.01.2017 18:41:27 Gelesen: 754937# 545 @  
@ Heinrich3 [#544]

Hallo Heinrich,

auf Grund der Mengen, um die es hier ging, können keine Pfennige gemeint sein, weil das viel zu günstig wäre.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Marcel Am: 12.01.2017 22:08:07 Gelesen: 754907# 546 @  
@ bayern klassisch [#545]
@ Max78 [#539]

Hallo Ralph!

Es geht hier scheinbar nicht um Pfennige als Währung, sondern als Gewichtseinheit. So versteht man das Gewicht von 1000 Körnern, das sogenannte Tausendkorngewicht (heute: Tausendkornmasse). Ein preussischer Pfennig hatte nach dem Berliner Handelsgewicht von 1816 bis zur Einführung des Zollgewichts 1840 genau 0,91511 gramm. Ich denke schon das Heinrich recht hat.

schöne Grüße
Marcel

https://de.wikipedia.org/wiki/Tausendkornmasse
 
Max78 Am: 13.01.2017 15:20:16 Gelesen: 754854# 547 @  
Servus Marcel,

dass es sich um ein spezifisches Gewicht der einzelnen Getreidearten handelt, ist vorstellbar. Auch die heutige Maßeinheit kg/hl zeichnet für Hafer/Gerste/Roggen/Weizen ähnliche Werte ab. Jedoch glaube ich nicht im entferntesten Sinne daran, dass das von Ralph richtigerweise als x = ? markierte Zeichen irgendetwas mit Pfennigen zu tun hat. Das Kürzel zeichnet sich durch eine "Schlaufe nach oben" aus, schließlich steht es für das "d = denarius". Da bei unserem Beispiel die Schlaufe nach unten geht, könnte es sich höchstens noch um Groschen handeln, was aber hinsichtlich der Menge ebenfalls sehr fragwürdig ist. Um einen Vergleich zu geben, einmal ein Beispiel mit klar erkennbaren Kürzeln von 17 Reichstalern (Rthlr.)/ 2 Groschen/ 6 Pfennigen:



Zudem, seit wann wird mit dem TKG gerechnet? Wirklich schon im Jahre 1832? Hier noch ein Schnipsel vom Kornpreis 1839:



Hier stehen Silbergroschen pr. Scheffel, im oberen Beispiel stehen "pr. Wispel von 25 Berl. Scheffel". Das bedeutet nicht "1 Wispel weggenommen von 25 Scheffel", sondern dass "1 Wispel gleich 25 Scheffel entsprechen", 4 Wispel waren 1 Last (somit bei Weizen 100 Scheffel, bei Hafer 104). Aber die beiden Tabellen wird man nicht miteinander vergleichen können. Zuerst einmal muss mir klar werden, was der Händler aus Pasewalk dem Händler in Bordeaux damit aufzeigen möchte. Ist es die Güte des Korns (und das aktuell gehandelte Gewicht) oder der Preis, und wenn zweiteres, wo steht die Währung? Allgemein war die Exportware Getreide zu diesem Zeitpunkt sehr gefragt. In Frankreich gab es die Jahre zuvor große Ernteeinbußen. Aus dem Schreiben geht hervor, dass der Händler aus Pasewalk gerne "200 Liter besten feinsten dortigen Savoy" beziehen möchte. Ich gehe davon aus, dass er lecker war. ;-)

mit Grüßen Max
 
Marcel Am: 27.01.2017 23:34:43 Gelesen: 754327# 548 @  
@ Max78 [#547]

Hallo Max,

seit wann die TKG angewendet wurde kann ich Dir nicht sagen. Dazu schweigt das Internet, aber ich habe für Dich eine Preisaufstellung von 1832 gefunden. So sind die Angaben auf Deinen Brief vermutlich doch dem Preis zuzuordnen, und zwar in Silbergroschen pro preußischer Scheffel. Die Angabe per Wispel pro Berliner Scheffel wird wohl den Gesamtumfang betragen. Schau mal!



schöne Grüße
Marcel
 
evwezel Am: 25.02.2017 16:06:17 Gelesen: 752252# 549 @  
Liebe Sammlerfreunde,

Ich habe einen Feldpostbrief aus dem zweiten Weltkrieg, aber ich kann nicht alles entziffern. Kann jemand mir helfen?

Seite 1n
Fräulein Gloria Gaida - ?
Hamburg - Altona
? 33



Seite 2n
Absender: Hptm. (Hauptmann?) Oberholthaus
L54134 ?



Schöne Grüße,

Emiel van Wezel
 
Saguarojo Am: 25.02.2017 16:17:07 Gelesen: 752250# 550 @  
@ evwezel [#549]

Seite 1
Gloria Gaida-Jahn
Hamburg - Altona
Hohenzollernring 33

Seite 2
Hptm. (Hauptmann) Oberholthaus
L-54134 Wien

Viele Grüße
Joachim
 
evwezel Am: 25.02.2017 16:26:54 Gelesen: 752246# 551 @  
@ Saguarojo [#550]

Vielen Dank, Joachim. Das war sehr schnell!

Mit herzlichen Grüßen,

Emiel
 
Magdeburger Am: 06.03.2017 17:06:28 Gelesen: 751545# 552 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier bräuchte ich doch mal wieder etwas Hilfe:



In der Untersuchungs-Sache gegen die unverehel(ichte)
Schulze hat der Nachtwächter zu Atzendorf, welcher
angeblich unlängst von Aacken dahin gezogen ist
und welcher am 29.November eine unverehelichte
Schulze von dort nach Todtendorf transportirt
hat, eine Kiste mit Wäsche abgenommen und durch
seine Frau auf einen Boden setzen lassen.
Der Herr Schulze von Atzendorf wird aufgefor-
dert schleunigst die Liste? mit aller darin be-
findlichen Sachen, als gestohlenes Guth den Nachwächter
abfordern und an uns abliefern zulassen.
Magdeburg den 1. Decbr 1838
Königlicher Jaquisitariat
????

die Sachen übersendet
den 10t(en) Dec. 1838
Haberhautter

Ich sag schon einmal Danke!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 06.03.2017 17:34:13 Gelesen: 751536# 553 @  
@ Magdeburger [#552]

Hallo Ulf,

als Name unter dem Brief lese ich Borggreve.

Im Text schreibst Du "hat, eine Kiste mit Wäsche abgenommen" und "schleunigst die Liste? mit aller darin".
Ich denke dort steht zweimal dasselbe Wort. Ich lese "eine Käpe mit Wäsche abgenommen" und "schleunigst die Käpe mit aller darin".

Ob Käpe richtig ist weiß ich nicht, ich kann das Wort zumindest nicht googeln. Vielleicht ist es eine mundartliches Wort für "Kiepe".

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 06.03.2017 17:36:14 Gelesen: 751532# 554 @  
@ Magdeburger [#552]

Hallo Ulf,

das ist schon recht schwierig. Zeile 6, wo du Kiste geschrieben hast, ist identisch mit dem Wort in Zeile 9.

Ich lese nichts anderes als Küpe bei beiden Wörter. Vielleicht ist das ein regionaler Begriff für Kiepe. Was anders macht keinen Sinn. Denn eine Kiepe ist ein aus Weiden geflochtener großer Tragekorb, was in dem Zusammenhang des Briefinhaltes zutreffen könnte.

Die Unterschrift kann ich nur zur Hälfte lesen.

Das Gekritzele über dem Datum ist eine Herausforderung. Vielleicht: die Sachen ubersandt (ich kann mich aber auch sehr irren).

Vielleicht kann das jemand besser lesen.

Viele Sammlergrüße

Joachim
 
Max78 Am: 06.03.2017 18:30:37 Gelesen: 751516# 555 @  
Servus zusammen,

zu guter letzt noch die "Berichtigung" in das königliche Inquisitoriat (Kriminaluntersuchungsbehörde).

zusammen mit Volkimals top Info zum Namen Borggreve (wäre ich nie draufgekommen) und dem Begriff "Kriminal-Aktuarius", eine der möglichen Berufsbezeichnung in einem Inquisitoriat, bin ich auf diese Quelle von 1826 gestossen, in der ein gewisser Borggreve als Kriminalrichter zu Magdeburg aufgeführt wird:

https://books.google.de/books?id=Wg8DAAAAcAAJ&pg=PR1&dq=Aktuarius-Borggreve&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwji-72cssLSAhXFkSwKHeTwBFQQ6AEIGjAA#v=onepage&q=Aktuarius-Borggreve&f=false

1. der zweite Name lautet Haberhauffe
2. mit Kiepe hat Joachim völlig recht, hier lese ich Kütze (Küze), was im Endeffekt das gleiche ist:

https://books.google.de/books?id=d29Da2DwtV0C&pg=PA36&dq=Kütze&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjRyJn0tcLSAhXCyRQKHSoRDrIQ6AEIKTAD#v=onepage&q=Kütze&f=false

mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 18.03.2017 18:00:51 Gelesen: 750611# 556 @  
Liebe Sammelfreunde,

recht herzlichen Dank.

Heute von mir eine Postkarte, wo ich echt verzweifle - lese eigentlich immer wieder was anderes.



Gekauft habe ich sie nur, weil sie in Kochstedt geschrieben wurde.

Ich danke für die Hilfe!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 18.03.2017 20:25:03 Gelesen: 750586# 557 @  
@ Magdeburger [#556]

Hallo Ulf,

den größten Teil habe ich schon:

Liebe Else!
In dem auf dieser Karte angefange-
nen Gedicht sagt Heine weiter:
„Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen;“
Dasselbe rufe auch ich dieser Karte
zu, indem ich Dich einer ???
??? ??? . Doch soll ich diesen be-
gonnenen Vergleich weiter durch-
führen? Dazu ist der Reim zu be-
schränkt. (Du wirst Dich über den
Inhalt der heutigen Karte wun-
dern, es kommt daher, daß Ich in einer
??? ??? gehobenen Stimmung bin! Wahrscheinlich ??? durch das ???

+ stehende Fest.

Den Rest versuche ich später zu entziffern.

Viele Grüße
Volkmar
 
briefefan (RIP) Am: 18.03.2017 22:04:35 Gelesen: 750568# 558 @  
@ Magdeburger [#556]
@ volkimal [#557]

Ich lese Folgendes:

...
"Wenn du eine Rose siehst, Sag', ich laß ihr grüßen;
Dasselbe rufe auch ich dieser Karte
zu, indem ich dich einer Rose
gleich setze. ...
... durch-
führen? Dazu ist der Raum zu be-
schränkt. ...
... wun-
dern, er kommt daher, daß ich in einer
kolossal gehobenen Stimmmung bin, wahrscheinlich hervorgerufen durch das bevor-
+ stehende Fest. Also liebsten Gruß
Dein T?

 
Saguarojo Am: 29.03.2017 16:32:33 Gelesen: 749257# 559 @  
Hallo,

ich bitte um Hilfe beim Entziffern von zwei Zeilen. Das ist ein Briefinhalt von 1868.

GEWICHTS-NOTA.

über eine Ballen (Tabaksblätter u Tabak)

...... Fracht..f..a..d 12. Juli v. Jahres

ein B. Tabaksblätter

ein B. hern...... Prima Tabak

Da wo die Punkte sind komme ich nicht weiter.

Viele Grüße
Joachim


 
volkimal Am: 29.03.2017 17:40:29 Gelesen: 749233# 560 @  
@ Saguarojo [#559]

Hallo Joachim,

auf die Schnelle lese ich:

Laut (?) Frachtbrief vom 12. Juli v. Jahres

ein B. ferment. Prima Tabak

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 29.03.2017 19:43:16 Gelesen: 749205# 561 @  
@ volkimal [#560]

Hallo Volkmar,

ganz herzlichen Dank für die schnelle Antwort.

Viele Grüße

Joachim
 
briefefan (RIP) Am: 30.03.2017 23:52:38 Gelesen: 749054# 562 @  
@ Saguarojo [#559]

Hallo Joachim,

die Überschrift könnte auch lauten
über vier Ballen...

Würde zum Inhalt passen.

Grüße von briefefan.
 
Saguarojo Am: 31.03.2017 09:06:31 Gelesen: 748991# 563 @  
@ briefefan [#562]

Du hast sicherlich Recht. Danke!

Viele Grüße

Joachim
 
chuck193 Am: 12.04.2017 18:49:02 Gelesen: 746747# 564 @  
Alte Schrift - wer kann das lesen ?

Hallo die gute Sammlerschaft,

eine Dame gab mir diese Karte zum Übersetzen, kann jemand von Euch das Lesen? Für Eure Hilfe wär ich dankbar.

Schöne Grüsse,
Chuck



 
Saguarojo Am: 12.04.2017 19:29:25 Gelesen: 746734# 565 @  
Hallo,

das ist wirklich eine Herausforderung. Trotzdem will ich es mit dem ersten Teil versuchen. Ich habe sehr viel geraten. Auch sind einige Rechtschreibfehler enthalten, wenn ich es richtig gedeutet habe.

Ich dachte hin Ich dachte her
was eure sele sch....s wer
das fil ein kleines schpruch
mir ein, Ihr möchtet .....ig
glücklich sein
Samuel Fröhlich

Da wo ich Punkte gesetzt habe bin ich total überfordert. Vielleicht liest das noch jemand, der die Schrift besser beherrscht.

Bei dem unteren Teil versuche ich es später.

Viele Grüße

Joachim
 
Saguarojo Am: 12.04.2017 19:40:57 Gelesen: 746729# 566 @  
Im zweiten Teil steht:

auch ist auf diesem Photigraf
dem Gustaf sein mitelster
Sohn zu sehen

Viele Grüße in des wunderschöne Kanada, das ich vor ein paar Jahren bereist habe.

Joachim
 
chuck193 Am: 12.04.2017 20:34:13 Gelesen: 746707# 567 @  
@ Saguarojo [#565]

Hi Saguarojo,

vielen Dank für das Lesen dieser Karte, ich gebe zu, dass die Schrift und Aussprache nicht gerade gut sind, aber immerhin habe ich das, was wir haben, ins englische übersetzt für die Dame.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
DERMZ Am: 16.04.2017 14:22:21 Gelesen: 745204# 568 @  
Guten Ostersonntag,

jetzt habe ich mal wieder eine alte Karte aus Marburg vor mir, vor fast 100 jahren schrieb der Soldat Jens an seine Eltern - aber was genau? Kann mir freundlichst wieder geholfen werden?



Herr
Wilhm Göschel
Vluyn
b/Mörs

Feldpost

Liebe Eltern!
Die herzlichen Grüße an Sie
sendet Euer Jens.
Es geht, Koblenz Trier
W/Ge... Gipfel 5 Gut Rat
zu

Und an dieser Stelle verliessen sie mich wieder?

Ganz herzlichen Dank für die Hilfe

Olaf
 
volkimal Am: 16.04.2017 20:09:16 Gelesen: 745113# 569 @  
@ DERMZ [#568]

Hallo Olaf,

ich versuche es ein zweites Mal. Die Autokorrektur des Tablets bringt mich zur Verzweiflung. Die Schrift ist wirklich sehr schwer zu entziffern, einiges habe ich aber herausbekommen.

Liebe Eltern!
Die herzlichen Grüße von Hier
sendet Euer Hans.
Abs. Grenadier Goschel 5 Grd.(?) Rgt.
zu Fuß Ersatz Batalon ???

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 16.04.2017 20:12:36 Gelesen: 745111# 570 @  
@ volkimal [#569]

Danke Volkmar,

das macht mehr Sinn als meine Stümperei.

Vielen Vielen Dank,

Olaf
 
kdoe Am: 08.05.2017 20:27:39 Gelesen: 742926# 571 @  
Hallo,

ich hätte auch mal wieder eine Anfrage, eine Adresse betreffend - ich kann die Bezeichnung nach dem Namen nicht lesen:




An
den Pfarrer Herrn Grebner
xxx
in
Stützerbach
bei Schmiedefeld

Vermerk links heißt wohl: Diensts. Kirche(?)

Der Brief lief 1858 - da wurde Grebner Pfarrer in Stützerbach, 1859 oder 1860 - 1861 hatte Stützerbach eine eigene Post - dieser Brief hat rückseitig aber noch den Bearbeitungsstempel von Schmiedefeld.

Gruß Klaus
 
Max78 Am: 08.05.2017 20:48:18 Gelesen: 742921# 572 @  
@ kdoe [#571]

Servus Klaus,

Hochehrwürden = schriftliche Anrede für die evangelischen Geistlichen und Pfarrer.

Die Auflösung des Scans ist zu gering, um es 100-prozentig zu sagen,

mfg Max
 
kdoe Am: 08.05.2017 20:58:36 Gelesen: 742915# 573 @  
Hallo Max,

das könnte passen - ich kannte bisher nur Hochwürden oder Ehrwürden.

Gruß Klaus
 
Max78 Am: 08.05.2017 21:01:26 Gelesen: 742914# 574 @  
@ kdoe [#573]

Noch eine kleine Ergänzung: der Postvermerk = Herrsch. KirchS. (H. K. S. = Herrschaftliche Kirchensache).

mit Grüßen
 
Karsten.Stendal Am: 06.06.2017 10:57:13 Gelesen: 739292# 575 @  
Altbrief vom 15.Dezember 1769

Liebe Sammlerfreunde,

hier mein ältester Beleg meiner Heimatsammlung.





Ich suche jemanden, der mir die Vorderseite des Briefes bestimmen kann und eventuell den Inhalt mir übersetzt.

Gibt es einen, der diese Fähigkeit besitzt und sein Wissen zur Verfügung stellt?

Unterzeichnet ist er mit Alvensleben. Hat das etwas damit zu tun?



Findet sich dazu im Brief eine Bestätigung?

Mit besten Sammlergrüßen
Karsten Reinhardt
 
Magdeburger Am: 06.06.2017 13:39:59 Gelesen: 739251# 576 @  
@ trubel60 [#575]

Hallo Reinhard,

leider habe ich jetzt nicht mehr soviel Zeit, deshalb kurz:

Die Unterschrift Alvensleben stammt von Johann Friedrich v. Alvensleben (1712-1783), der seit 1763 Regierungspräsident in Magdeburg war. Er stammte aus Zichtau (Altmark), wo er auch begraben ist.

Weiterhin kann ich dir sagen, dass es ein Postvorschuß-Brief nach Altenplato (Altenplathow heute Stadtteil von Genthin) ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 06.06.2017 14:27:13 Gelesen: 739233# 577 @  
Von meiner Seite:

Von Gottes Gnaden, Friedrich König in Preussen, dem Marggraff zu Brandenburg, des Heiligen Römischen Reichs Ertz Cammerer und Churfürsten zu Magdeburg Hertzog. (Abk.)

Unsern gnädigen Gruß zuvor, lieber Getreuer. Wir ertheilen Euch auf dem in Sachen der Gemeine vom Wiehl (?), wieder dem Küster Hilner erstatteten Bericht hierdurch zur Resolution: daß Ihr den Johann Wegener so lange mit Arrest zu belegen, bis derselbe den Concipienten der (follst.?) Vorstellung nahmhafft gemacht, sodann aber demselben wegen seiner Begünstigung, daß er den Concipienten fälschlich und contra judicata instruiret, mit 8 Tage Gefängnis zu bestrafen. Sind Euch in Gnaden gewogen. Magdeburg den 15ten Dec. 1769, Alvensleben


Die Fragezeichen lassen sich bestimmt auch noch lösen, der Inhalt soweit klar,

mit Grüßen Max
 
Karsten.Stendal Am: 06.06.2017 16:07:25 Gelesen: 739177# 578 @  
Kaufmannsbrief vom 1. Febr.1807

Liebe Sammlerfreunde,

aus meinem Fundus ein Kaufmannsbrief aus dem Jahre 1807, Besetzung Magdeburgs durch Napoleon.



Wer ist der Empfänger des Briefes?
Was bedeuten die Gebührenvermerke?
Was bedeutet das Zeichen in der rechten oberen Ecke?



Wer kann mir Einzelheiten zum Inhalt des Briefes sagen?

Mit besten Sammlergrüßen
Karsten Reinhardt
 
Karsten.Stendal Am: 06.06.2017 16:17:03 Gelesen: 739194# 579 @  
Liebe Sammlerfreunde,

vielen Dank an Max78 und Magdeburger. Beide kompetente Philatelisten, die ihr Wissen gerne weitergeben.

Mit besten Sammlergrüßen
Karsten Reinhardt
 
bayern klassisch Am: 06.06.2017 16:28:57 Gelesen: 739168# 580 @  
@ trubel60 [#586]

Hallo Karsten,

ich lese Justiz Commissarius Friedrich Bohn Wohlgeboren Londershausen.

Zu den Taxen, da nicht bayerisch, kann ich wenig sagen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Karsten.Stendal Am: 06.06.2017 16:31:51 Gelesen: 739167# 581 @  
Hallo Ralph,

Danke für Deine Hilfe. Es ist ein Anfang in der "Entschlüsselung".

Mit besten Sammlergrüßen
Karsten
 
Magdeburger Am: 06.06.2017 17:03:25 Gelesen: 739151# 582 @  
@ trubel60 [#581]

Hallo Reinhard,

der Brief lief nach Sondershausen, allerdings würde ich auch als Londerhausen wie Bayern Klassisch es gelesen hat sehen.

Die 15 vorderseitig und auch die 6 siegelseitig sind Kartierungsnummern. Der Brief ist ursprünglich mit 3 Ggr. taxtiert (so kenne ich es meist) - gestrichen neu 4 1/2 Ggr. für Preussen und weitere 1 1/2 Ggr. (sächsisch?) = 6 Ggr. gesamt.

Jedenfalls deutet alles auf ein doppelt schweren Brief hin, allerdings fehlt eine Gewichtsnotierung.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Karsten.Stendal Am: 06.06.2017 17:15:31 Gelesen: 739147# 583 @  
Danke Ulf, super von Dir.

Gruß Karsten
 
Max78 Am: 06.06.2017 17:16:08 Gelesen: 739154# 584 @  
@ trubel60 [#579]

Danke für das Kompliment. Den Begriff "kompetente Philatelisten" gebe ich gerne an andere Mitglieder in diesem Forum weiter, ich bin da noch zu grün hinter den Ohren. ;-)

mit Grüssen Max
 
Karsten.Stendal Am: 06.06.2017 17:23:53 Gelesen: 739148# 585 @  
Hallo Max,

mir Wurscht, ob du dich als grün hinter den Ohren fühlst. Mir hast du einiges voraus. Du kannst die altdeutsche Schrift lesen. Ich nicht. Das macht dich für mich kompetent!

Gruß Karsten
 
Karsten.Stendal Am: 06.06.2017 20:08:36 Gelesen: 739132# 586 @  
Liebe Sammlerfreunde,

hier der Inhalt eines Briefes aus napoleonischer Zeit:



Wer kann das mir übersetzen?

Beste Grüße
Karsten
 
skribent Am: 15.06.2017 08:33:31 Gelesen: 738213# 587 @  
Guten Morgen Zusammen,

bei der Entzifferung eines Vornamens benötige ich Eure Hilfe.



Wie heißt Frau oder Herr Meyer mit Vornamen?

Ein Vereinskollege meint, es könne auch eine Berufsbezeichnung sein.

Wer kann mir helfen?

MfG >Franz<
 
Max78 Am: 15.06.2017 09:08:20 Gelesen: 738198# 588 @  
Secretär, mit Grüssen Max
 
skribent Am: 15.06.2017 09:13:47 Gelesen: 738182# 589 @  
@ Max78 [#588]

Hallo Max,

vielen Dank, Du hast mir weitergeholfen.

Einer meiner Kollegen hatte folgenden Beruf "erlesen" - Soutier!

Nun ist alles klar!

MfG >Franz<
 
Max78 Am: 15.06.2017 11:13:54 Gelesen: 738164# 590 @  
Hallo Franz,

genau genommen schreibt er Secretair, wäre es Soutier, würde sich über dem u ein Bogen befinden (siehe Sendung oder Butter).

Wer nach Info's zu diesen alten Schriften im Netz sucht, der wird auch fündig unter dem Suchbegriff "deutsche Kurrentschrift". Sütterlin war erst später dran.

mfg Max
 
dr.vision Am: 30.06.2017 16:18:23 Gelesen: 736917# 591 @  
Moin zusammen,

ich hätte da mal einige Fragen zu der Beschriftung der folgenden Ganzsache.

Die ursprüngliche Adresse kann ich noch lesen:
Mademoiselle ?????
a la clinique du
Docteur Schade
Rue de la Madeleine (Es existiert in Hamburg Pöseldorf eine Magdalenenstraße)
Hamburg

Der erste Zustellversuch unterhalb des Absenderstempels:
?????
bei Dr Schade Frauenthal? 15?
?????

Weiterleitung nach Heringsdorf. Den Rest kann ich leider nicht entziffern.



Danke im Voraus für eure Hilfe
Beste Grüße von der völlig verregneten Ostsee
Ralf
 
volkimal Am: 30.06.2017 16:31:23 Gelesen: 736913# 592 @  
@ dr.vision [#591]

Hallo Ralf,

unterhalb des Absenderstempels steht:

Adressatin
bei Dr. Schade Frauenthal nicht bekannt.
Hammerüh (?) Brftr.

Links steht:
Nachges. Heringsdorf
v Pogh (???)
Brftr.

Oben in der Mitte:
Nachges. 7./9.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr.vision Am: 30.06.2017 16:47:49 Gelesen: 736904# 593 @  
@ volkimal [#592]

Moin Volkmar,

danke für die schnelle Hilfe.

Beste Grüße
Ralf
 
Saguarojo Am: 20.07.2017 14:47:57 Gelesen: 734858# 594 @  
Liebe Sammler,

hier ein Text in Kurrentschrift von 1852, bei dem ich einige Probleme habe. Vielleicht kann mir jemand bitte behilflich sein.



Ich lese folgendes:

Mit dem innigsten Danke bezeugen wir dem
wohllöbl Magistrate den Empfang des .......
ge.... O.... v. 15/19 d.M. übersandten, von
einer Sammlung für die hies. Abgebranten ein=
gegangenen milden Gaben im Betrag von
7 rt 8 gm, .... wir dem Hülfs Comité zu wei=
terer gewissenhafter Verwendung überreicht
haben. Wir .... die im gedachten Schreiben
genannten Gründe für die Ung....stigkeit einer
allgemeinen Sammlung vollkommen .. w..
wir e..kennen, daß ein Unglück, welches die
Bewohnerschaft eines Orts trifft, auch
die nicht gerade zu Betroffenen des Orts
zu .......... macht u sie am Wesentlichste bean
spruchen läßt, da mußten wir den übersandten
Ertrag immer für einen reichen .........
bitten gehorsamst den Gebern Namens unseren
speciell danken zu wollen.

Was in Punkte gesetzt ist, kann ich nicht lesen.

Viele Grüße

Joachim
 
briefefan (RIP) Am: 20.07.2017 17:48:39 Gelesen: 734824# 595 @  
@ Saguarojo [#594]

Hallo Joachim,

Zeile 8: wir theilen
Zeile 9: für die Unzulässigkeit & wenn

Grüße von briefefan.
 
Max78 Am: 20.07.2017 18:11:22 Gelesen: 734821# 596 @  
@ Saguarojo [#594]

Mit dem innigsten Danke bezeugen wir dem
wohllöbl Magistrate den Empfang des mittelst
geeehrten Schreiben
v. 15/19 d.M. übersandten, aus
einer Sammlung für die hies. Abgebrannten ein=
gegangenen milden Gaben im Betrag von
7 rt 8 gm, welchen wir dem Hülfs Comité zu wei=
terer gewissenhafter Verwendung überwiesen
haben. Wir theilen (siehe Briefefan) die im gedachten Schreiben
genannten Gründe für die Unzulässigkeit (siehe Briefefan) einer
allgemeinen Sammlung vollkommen und wenn (siehe Briefefan ;-)
wir e rkennen, daß ein Unglück, welches die
Bewohnerschaft eines Orts trifft, auch
die nicht gerade zu Betroffenen des Orts
zu Theilnehmern macht u sie am Wesentlichsten bean
spruchen läßt, so mußten wir den übersandten
Ertrag immer für einen reichen (veichen) halten ??? und
bitten gehorsamst den Gebern Namens unseren
speciell danken zu wollen.

Bei der letzten Stelle kann ich nicht weiterhelfen. Stammt das Schriftstück aus Bayern?

mit Grüßen Max
 
Saguarojo Am: 20.07.2017 18:25:34 Gelesen: 734814# 597 @  
@ Max78 [#596]

Hallo Max,

ganz herzlichen Dank. Du hast mir sehr geholfen.

Das Schriftstück stammt aus Duderstadt, Südniedersachsen, damals Königreich Hannover.

Liebe Grüße

Joachim
 
Max78 Am: 20.07.2017 18:26:41 Gelesen: 734812# 598 @  
@ Saguarojo [#597]

Nicht nur ich, auch briefefan !

Bezüglich der Herkunft geht es um das fragliche Wort "reichen". Es könnte vorne auch ein "v" stehen (vergleiche Wort "von"). Der letzte Satz wird so wahrscheinlich nicht ganz stimmen, aber na ja, der Sinn und Zweck ist deutlich genug. ;-)

mit Grüssen Max und einen schönen Abend
 
briefefan (RIP) Am: 20.07.2017 18:30:47 Gelesen: 734809# 599 @  
@ Saguarojo [#594]
@ Max78 [#596]

Fünftletzte Zeile: am Wesentlichsten

drittletzte Zeile: Betrag immer für einen reichen halten u(nd)

Letzteres scheint zu bedeuten: Was ihr gespendet habt, war reichlich.

Grüße von briefefan.
 
Max78 Am: 20.07.2017 18:33:32 Gelesen: 734808# 600 @  
@ briefefan [#599]

Sage (und schrieb) ich doch. Einstimmigkeit ist etwas Schönes, es gibt einem Sicherheit. ;-)
 
Infla007 Am: 22.07.2017 21:19:20 Gelesen: 734601# 601 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wer kann mir helfen die Karte zu entziffern?

Das ist eine Karte des Stadtpfarramt St. Bonifaz an das Pfarramt St. Margret, beide in München!

Ich hänge schon am ersten Wort. Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Rolf


 
Max78 Am: 22.07.2017 21:52:04 Gelesen: 734586# 602 @  
Servus Rolf,

... Vollzugsanzeige ...

... in München das am ... uns von dortiger Pfarrei zugewiesene Brautpaar Landespolizei Rottenf(?). (ggf. Rottenführer) Martin Gruber, hier, m(it) Köchin Maria Forstner, bde (beide) hier wohnhaft, durch H. H. (Hochwürdigen Herrn) Polizeipfarrer Schneider kirchlich getraut.

Noch ein link zur Bayrischen Landespolizei in Zeiten der Weimarer Republik (den Begriff Rottenführer gab es nicht erst seit der SS):

https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bayerische_Landespolizei,_1920-1935

mit Grüßen Max
 
Infla007 Am: 22.07.2017 22:37:21 Gelesen: 734574# 603 @  
Hallo Max,

vielen Dank für die Hilfe! Das ging ja super schnell!

"Vollzugsanzeige"! Ja jetzt sehe ich es auch.

Muss wohl noch etwas üben.

Noch einen schönen Abend.

Grüße
Rolf
 
Saguarojo Am: 24.07.2017 10:39:59 Gelesen: 734435# 604 @  
Liebe Sammler,

kann mir bitte jemand einige Wörter aus diesem Text von 1864 übertragen.
Ich lese folgendes:

Auf desfallsigen Antrag ..... .... bezeugt
daß der hiesige Arbeiter Gottlieb Teitzel arm
und nicht im Stande ist für seinen in
Göttingen in der Lehre ........ Sohn Heinrich
Teitzel Realschulgeld zu zahlen.
Duderstadt 5 Aug 1864



Ich danke im Voraus.

Gruß

Joachim
 
bayern klassisch Am: 24.07.2017 11:17:48 Gelesen: 734426# 605 @  
@ Saguarojo [#604]

Hallo Joachim,

Auf desfallsigen Antrag wird damit bezeugt
daß der hiesige Arbeiter Gottlieb Teitzel arm
und nicht im Stande ist für seinen in
Göttingen in der Lehre stehenden Sohn Heinrich
Teitzel Realschulgeld zu zahlen.
Duderstadt 5 Aug 1864.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Saguarojo Am: 24.07.2017 13:54:09 Gelesen: 734389# 606 @  
@ bayern klassisch [#605]

Hallo Ralph,

ganz herzlichen Dank. Ja, jetzt sehe ich das auch. Besonders am Wort "stehenden" bin ich verzweifelt.

Liebe Grüße

Joachim
 
Mondorff Am: 04.08.2017 18:14:14 Gelesen: 732820# 607 @  
Schriften gibt es wohl viele. Einige kommen vertraut daher.

Diese Karte, die ich im Netz fand, gibt Rätsel auf. So etwas habe ich noch nie gesehen.



Wer weiß mehr?

Mit vorauseilendem Dank für den "Rätsellöser"
DiDi
 
bayern klassisch Am: 04.08.2017 18:21:39 Gelesen: 732817# 608 @  
@ Mondorff [#607]

Hallo Didi,

das wird eine Kurzschrift sein - Gabelsberger? Ich weiß, dass es da mehrere gab, aber welche genau?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 04.08.2017 18:40:42 Gelesen: 732808# 609 @  
@ Mondorff [#607]

Hallo DiDi,

ich vermute mal das ist eine Rätselkarte, keine Schrift im klassischen Sinne. War wohl ein Club der sich mit Rätseln beschäftigt hat, und ein Mitglied hat ihnen damit eine Aufgabe gestellt, die Chiffre zu finden.

Lg, harald
 
Heinrich3 Am: 04.08.2017 18:50:52 Gelesen: 732799# 610 @  
@ Mondorff [#607]

Hallo,

ich tippe auf eine Kurzschrift (Stenografie) aus Frankreich. Dort gibt es 2 gängige konkurrierende Methoden. Leider habe ich bei der weiteren Suche ein Problem (Virus ?) gehabt, so daß ich abbrechen mußte.

Schönes Wochenende und eine gekonnte Dechiffrierung wünscht Heinrich, der nun erst einmal den evtl. Schaden ermessen muß.
 
Max78 Am: 04.08.2017 19:10:56 Gelesen: 732791# 611 @  
Hallo zusammen,

es könnte eine Kurzschrift von Isaac Pitman, Samuel Taylor oder Émile Duployé sein, siehe Pitman/ Taylor/ Duployan shorthand (oder etwas Weiterentwickeltes). Nichts für's Wochenende. Man bräuchte etwas mehr Zeit für das Verstehen dieser Kurzschriften, die durchaus komplex sind. ;-)

mit Grüßen Max
 
Baber Am: 06.08.2017 10:18:48 Gelesen: 732483# 612 @  
Diese Ansichtskarte wurde am 24.6.1919 in Götzis nach Stuttgart aufgegeben. Wer kann den Inhalt lesen?



Danke
Baber
 
Max78 Am: 06.08.2017 21:35:28 Gelesen: 732385# 613 @  
@ Baber [#612]

Servus, dachte ich lasse mal einem anderen den Vortritt, da sich aber keiner gemeldet hat, hier kurz und knapp:

Die Karte ist an Melanie Floericke (geb. Reiß), Stuttgart, Obere Bir kenwaldstr. 217, gerichtet. Sie war die Ehefrau des Schriftstellers Curt Floericke, siehe http://www.floericke-online.de

Der Inhalt ist belanglos, ein kurzer Gruss Ihrer Schwester, Mutter, oder sonst wem (inklusive Rechtschreibfehler):

Abs. Maria Reiß, ??? (ggf. Abk. der Pension, Familie oder Post ...) Götzis / Wohlgeboren. Liebe Melanie! Von meinem seid Jahren ersten Ausflug sende ich Dir herzliche Grüße. Bin mit Agathe bei Ihren Eltern. Warte auf Deine Antwort. Es küßt Dich Deine Marry, Götzis 24/6/1919

mit Grüßen Max
 
Baber Am: 07.08.2017 16:14:54 Gelesen: 732245# 614 @  
@ Max78 [#613]

Hallo Max,

vielen Dank für die Entzifferung der Postkarte. Ich wußte nicht, dass sie so eine geschichtsträchtige Adresse trägt. Ich hatte die Karte wegen der Bildseite erworben, denn in meiner Jugend stand dieses Erholungsheim noch oberhalb von Götzis. Jetzt ist es schon lange verschwunden und durch gesichtslose Neubauten ersetzt.



Gruß
Bernd
 
Max78 Am: 07.08.2017 16:35:41 Gelesen: 732237# 615 @  
@ Baber [#614]

Hallo Bernd,

Deine Ansicht teile ich. Diese Bauwerke der Jahrhundertwende sind einfach schön: die hohen Räume, die Fassaden, die oft mit Pflanzen bedeckt sind und eher an die Umgebung anpasst sind als das, was man heute sieht. Ich denke z. B. an die schönen Gartenhäuser in Berlin, die alten Villen am Stuttgarter Hang, und vieles mehr.

Es war halt leider nur den Reichen in der Nachkriegszeit vorbehalten, Ihre Kinder in die Schweiz, Österreich und später Skandinavien zu "versenden", zur Erholung von der luftverschmutzten Stadtluft.

Schönes Bild, mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 25.09.2017 15:23:01 Gelesen: 724788# 616 @  
Guten Montag,

in der letzten Zeit habe ich mehr gestempelt, als gelesen. Doch seit dem Wochenende narrt mich diese Karte aus Pfeiffers Weinstuben in Marburg - zugegeben ich habe auch ein Gläschen Wein dazu getrunken, das hat aber die Sache nicht besser gemacht.



Ich lese folgendes bis ich mit den Saufkumpanen unter dem Tisch lag:

Fräulein
Rose Gall
Bad Pyrmont
Friedrichstr. 6

13.X.31. bei Pfeiffers
Ein treuer Gast im alten Haus bei
Pfeiffer sitze ich hier bei einer Fla-
sche Wohl ( Merziger ?? : Kennst
du ihn noch?) + trinke m. selbige +
bin kurz Studentenzeit unter den Tisch.
...

Seitlich steht noch : Stiller Suff is nämlich e. Katastrophe oh je!!!


Auf der zweiten Seite fehlt mir der Anfang:

...
Traurig??
.... ich trinke auf
die Rose. Marburg,
Altes Marburg
Ali

Der alte .... läuft noch einen ... ! _ Prost !!!!!!!


Alles Andere bringe ich nicht zusammen, oder sollte ich mal auf härtere Getränke umsteigen?

Wer bewahrt mich vor geplantem Kopfweh?

Vielen Dank und viele Grüße sagt

Olaf
 
volkimal Am: 25.09.2017 16:38:29 Gelesen: 724747# 617 @  
Hallo Olaf,

egal ob weinseelig oder nicht, die Karte ist sehr schwer zu lesen.
Im ersten Teil lese ich drei Stellen anders:

13.X.31. bei Pfeiffers
Einsamer Gast im alten Haus bei
Pfeiffer sitze ich hier bei einer Fla-
sche Mosel ( Merziger ?? : Kennst
du ihn noch?) + trinke m. seelige +
??? Studentenzeit unter den Tisch.
... … … von unserem

Vor "Studentenzeit" muss etwas anderes stehen.
"bin kurz" passt nicht. Das zweite Wort fängt mit einem "h" an.
Der Buchstabe "k" hat keinen Unterstrich.

Jetzt muss ich mich erst einmal um etwas anderes kümmern. Ich versuche später den Text weiter zu entziffern.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 25.09.2017 18:09:01 Gelesen: 724718# 618 @  
@ volkimal [#617]

Danke Volkmar,

das macht alles schon ein wenig mehr Sinn, als meine Interpretation.

jetzt lese ich vielleicht folgendes:

+ trinke m. seelige +
frühere Studentenzeit unter den Tisch ...

könnte das passen?

Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 25.09.2017 21:00:08 Gelesen: 724683# 619 @  
@ DERMZ [#618]

Hallo Olaf,

"frührere" könnte sein - richtig überzeugt bin ich aber nicht.

Hinter Mosel steht der Name des Weines. An Merziger glaube ich nicht. Die Saar (und damit auch Merzig) gehörte 1931 zwar zum Weinanbaugenbiet Mosel. Zum einen gab es aber laut Internet 1931 in Merzig kaum noch Weinanbau, zum anderen hat der Anfangsbuchstabe einen Streich weniger als das "M" in Mosel. Es könnte also Nerziger oder Narziger heißen - den Ort oder Wein finde ich aber nicht.

Unten auf der ersten Seite komme ich noch nicht weiter. Auf der zweiten Seite könne stehen:

Hanni, Sigi, ???
??? traurig!?
Prost(?) ich trinke auf
die Rose. Marburg,
Altes Marburg
Ali

Der alte Bismarck säuft noch einen ... ! _ Prost !

In der ersten Zeile und die beiden letzten Worte auf der ersten Seite (evtl. Rose, Wild) sind vermutlich Namen. Deshalb wird dort wie üblich anstelle von Sütterlin die lateinische Schrift verwendet - in diesem Fall geht es aber zum Teil durcheinander. Vergleiche einmal das Wort Rose in der Anschrift (alles Latein) und unten auf der ersten Seite. Dort ist das "s" wieder in Sütterlin.

Soweit bin ich bisher gekommen. Mal sehen ob noch mehr entziffert wird.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 25.09.2017 21:51:12 Gelesen: 724667# 620 @  
@ volkimal [#619]

Servus Olaf und Volkmar,

mit Nerziger gebe ich Volkmar absolut recht, es ist der Name der Weinsorte (ggf. Nerziger Schweigtag?), hier ein Etikett:



Ich habe den Text folgendermaßen umgesetzt:

13.X.31. bei Pfeiffer / Einsamer Gast im alten Haus beim Pfeiffer, sitze ich hier bei einer Flasche Mosel (Nerziger Schwe...?: Kennst Du ihn noch?) + trinke meine seelige + brausende Studentenzeit unter den Tisch. Lese in den Gästebüchern von unseren verschiedensten Festen hier mit Rose, Wild, Hanni, Sigi, Tyrell ... Aus! Traurig!
Große, ich trinke auf die Rose. Marburg, altes Marburg! Namensürzel Tli.?

Der alte Bismarck hängt noch immer an der Wand + d(ie) Uhr tickt! - Prost ! Stiller Suff is nämlich e. Katastrophe, oh je!

mit Grüßen Max, dem diese Zeiten "gottlob" nicht mehr so sehr fehlen. ;-)
 
volkimal Am: 25.09.2017 22:04:41 Gelesen: 724655# 621 @  
@ Max78 [#620]

Hallo Max,

Super!

Volkmar
 
Max78 Am: 25.09.2017 22:13:12 Gelesen: 724652# 622 @  
@ volkimal [#621]

Hallo Volkmar,

vieles auch vermutet, ist halt bei dem Zustand, den der Schreiberling wahrscheinlich gehabt hat, nicht so einfach. Fast zu vergleichen mit Karten geschrieben im Zug (oder an der Front), am besten mit Bleistift.

einen schönen Abend, Max
 
DERMZ Am: 26.09.2017 07:49:50 Gelesen: 724578# 623 @  
@ volkimal [#619]
@ Max78 [#620]

Guten Morgen Volkmar und Max,

Ihr seid mir eine Hilfe! Unglaublich, jetzt kommen auch noch die Weinetiketten hinzu! Das hätte ich wohl auch mit noch mehr Wein nicht herausgelesen, ob die gute Rose es einfacher hatte? Sie hat wohl eher ein Likörchen dazu getrunken, die Adresse in Bad Pyrmont lässt doch eher auf ein gutes Haus schliessen, heute ist dort das Parkhotel untergebracht

https://www.parkhotel-pyrmont.de/

Vielen Dank und viele Grüsse - und hoffentlich mal auf ein Glas Wein

Olaf
 
fogerty Am: 01.10.2017 11:30:31 Gelesen: 723987# 624 @  
Ich konnte zwar so einiges entziffern, würde mich aber freuen, wenn sich jemand eingehender damit befassen würde!





Grüße
Ivo
 
volkimal Am: 01.10.2017 15:16:12 Gelesen: 723949# 625 @  
@ fogerty [#624]

Hallo Ivo,

ich lese:

An das ev. Luth. Pfarramt zu Crottendorf bei Scheibenberg
frei

Entlaßschein für den Schaukelbesitzer Gustaf Adolf Petzhold

Geburts-
Ort: Crottendorf
Jahr: 1852
Tag: 1. August

Religion: ev. Luth.
Unterstützungswohnsitz: Crottendorf bei Scheibenberg
Größe: 166 cm
Gestalt: mittel
Gesichtsform: voll
Gesichtsfarbe: gesund
Haare: dunkelblond
Bart: rasiert
Augenbrauen: dunkelblond
Augen: blau
Stirn: frei
Nase: groß
Mund: volllippig
Zähne: ???
Kinn: ???

Eingeliefert am 8. März 1887
von der Kgl. Staatsanwaltschaft Chemnitz
wegen Forstdiebstahls und Widerstands gegen Forstbeamte
zur Verbüßung einer Gefängnisstrafe in der Dauer von 1 Jahr 2 Mon.
vom 16. Februar 1887 an gerechnet
welche zuerkannt war von dem Königl. Schwurgericht in Chemnitz

Entlassen am 15. April 1888 nach erfolgter Strafverbüßung

Landesanstalt Hoheneck, am 15. April 1888
Die Königliche Anstalts-Direction
Kürzel u. Unterschrift

Gewählter Aufenthaltsort: Crottendorf bei Scheibenberg


4 M 12 Pf ausgehändigt erhalten zu haben bekennt
Crottendorf am 16. April 1888
Adolf Petzold


Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 01.10.2017 17:03:41 Gelesen: 723931# 626 @  
@ volkimal [#625]

Bei Kinn steht oval. Bei Zähne lese ich etwas, das keinen Sinn macht.

Gruß

Joachim
 
volkimal Am: 01.10.2017 18:00:56 Gelesen: 723919# 627 @  
@ Saguarojo [#626]

Hallo Joachim,

klar, jetzt sehe ich es auch.

Das Wort bei den Zähnen habe ich jetzt gerade auch noch erkannt. Zähne: defect

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 01.10.2017 18:51:21 Gelesen: 723911# 628 @  
@ volkimal [#627]

Ja, richtig, defect. Ich habe das c immer als i gelesen.

Wenn man gemeinsam so etwas schaffen kann, ist doch wunderbar.

Viele Grüße

Joachim
 
briefefan (RIP) Am: 01.10.2017 21:39:40 Gelesen: 723881# 629 @  
@ fogerty [#624]
@ volkimal [#625]

Bei Gesichtsform lese ich oval. Siehe dasselbe Wort bei Kinn.

Grüße von briefefan.
 
fogerty Am: 01.10.2017 21:48:43 Gelesen: 723875# 630 @  
Danke euch Beiden für die Bemühungen, jetzt ist mir einiges klarer. Kenne zufällig diese Ecke!

Grüße
Ivo
 
DERMZ Am: 04.10.2017 20:05:11 Gelesen: 723580# 631 @  
Guten Abend,

ich fange langsam an und schäme mich, diese Handschriften sind manchmal unleserlich - und ich bettel jedesmal hier im Forum um Hilfe - wohl wissend, daß auch diese Karte zeitgeschichtlich von NULL Interesse ist. Aber vielleicht erfahre ich wieder einmal Unterstützung, für die ich sehr dankbar bin.

Viele werden es schon vermuten, ich kämpfe wieder mit einer Handschrift aus Marburg. Die Karte wurde 1925 nach Braunschweig an Fräulein Elly Ledderboge geschickt.



Was ich lese und was wirklich auf der Karte steht, da können große Unterschiede sein, aber ich versuche es mal:

Frl Elly
Ledderboge
Braunschweig
Pawelstrasse 9b


Liebe Elly
es läßt sich soweit in Marburg
ganz gut leben. Von unserem
richtig netten Jahresfest im
Garten. Wir senden der lieben
Kleinen die herzlichsten
Grüße Dein ....
..unterschrift..


Aber das stimmt bestimmt nicht. Hilfe !

Vielen Dank und viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 04.10.2017 20:29:31 Gelesen: 723569# 632 @  
@ DERMZ [#631]

Hallo Olaf,

ein paar Stellen lese ich anders:

Liebe Elly
es läßt sich ??? in Marburg
ganz gut leben. Von unserem
richtig netten Gartenfest im
Garten Dir und den lieben
Kleinen die herzlichsten
Grüße Dein ....
..unterschrift..

An der Stelle mit ??? passt dein Vorschlag "soweit" nach meiner Meinung einfach nicht.

Im Moment weiß ich aber noch nicht was dort stehen könnte.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 04.10.2017 21:33:45 Gelesen: 723547# 633 @  
@ DERMZ [#631]

Moin zusammen,

ich vermute folgendes:

1. von unserem riesig netten Gartenfest im Garten ist zwar doppeltgehoppelt, aber müsste dementsprechend lauten.

2. es läßt sich auch in Marburg ganz gut leben ...

3. ... Dir und den Deinen die herzlichsten Grüße, Dein getr.(reuer) Walther Blume

Unterschrift muss nicht stimmen (es gab einen Apotheker aus Braunschweig mit diesem Namen). Zur schlampigen Schrift würde der Beruf passen. ;-)

mit Grüßen Max
 
briefefan (RIP) Am: 04.10.2017 21:51:08 Gelesen: 723531# 634 @  
@ DERMZ [#631]

Die zwei Stellen könnten lauten


... es läßt sich mich in Marburg ...

Dir und den lieben Deinen ...


Gruß von briefefan.
 
DERMZ Am: 06.10.2017 09:18:17 Gelesen: 723345# 635 @  
@ volkimal [#632]
@ briefefan [#634]

Guten Morgen zusammen,

gestern hat mein Terminkalender NEIN gesagt, ich habe mich nicht für Eure Hilfe bedanken können, darum DANKE ich euch ganz herzlich am Freitag Morgen! Danke Danke Danke.

@ Max78 [#633]

Das mit dem Apotherker Blume aus Braunschweig halte ich für durchaus möglich, wird doch in Marburg an der Universität seit ca. 1841 Pharmazie gelehrt. (Quelle Wilhelm Kessler: Geschichte der Universitätsstadt Marbung in Daten und Stichworten)


Die besten Grüße aus dem südlichen Süden

Olaf
 
volkimal Am: 06.10.2017 15:42:37 Gelesen: 723285# 636 @  
Hallo zusammen,

diesmal brauche ich wieder einmal Hilfe. Allerdings nicht bei Sütterlin sondern ich denke, dass es zwei lateinische Wörter sind:



Es ist eine Karte aus der Studentenzeit von Otto Pfeiffer. Ihr könnt einiges über ihn lesen bei:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=132012#M150

Ich lese auf der Karte:
An den ersten Minister seiner aus und inwendigen Angelegenheiten Herrn stud. chem. Pfeiffer
Hier, Goethestraße 20 II

L. Pf! Thransaftenleerungskanalisationsoberaufsichtsrat! Schmierseifenextraktspillentransportaktiengesellschaftsteilhaber. Meine Magenangelegenheiten erlauben mir nächsten Freitag ins Theater zu gehen jedoch nur ??? ??? alsdann werde ich Freitag Ab 5 Uhr c.t. auf deiner Bude eintreffen und hoffe ich dich dortselbsten antreffen zu können
Guten Zahn!
Namenskürzel

Wer kann die beiden Worte übersetzen?


Viele Grüße
Volkmar
 
zackigerPitter Am: 06.10.2017 16:09:57 Gelesen: 723277# 637 @  
@ volkimal [#636]

adsummum mortem = Dachkammern Tod,
was auch immer damit gemeint ist.
 
volkimal Am: 06.10.2017 16:20:12 Gelesen: 723270# 638 @  
@ zackigerPitter [#637]

Hallo,

vielen Dank - ob ein Sinn dahintersteckt ist bei dieser Karte sowieso fraglich.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 06.10.2017 16:24:52 Gelesen: 723266# 639 @  
@ volkimal [#638]

Moin,

ich lese ad summum montem = zum Gipfel des Berges

ob wirklich nur davor steht, kann ich nicht sagen. Mein Latein ist nicht das Beste, mit einer glatten 5 das kleine Latinum versemmelt. ;-)

mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 06.10.2017 16:26:07 Gelesen: 723264# 640 @  
@ zackigerPitter [#637]
@ volkimal [#636]

Guten Tag zusammen,

vor vielen Jahren hat man vergeblich versucht, mir die lateinische Sprache beizubringen - es ist nicht gelungen. Aber ich lese dort drei Worte -- ad summum mortem --, diese mit google translator-hilfe als folgendes übersetzt: der höchste Tod.

Macht zwar auch nicht viel mehr Sinn, aber ich glaube die ganze Karte war mehr oder minder sinnfrei - eine wunderschöne Spaßkarte.

viele Grüße

Olaf
 
zackigerPitter Am: 06.10.2017 16:33:40 Gelesen: 723257# 641 @  
@ DERMZ [#640]

Volkimal hat Recht; nicht mortem, sondern montem.

Dachkammer ist num mal ganz oben - das Theater kann sich auf einer Anhöhe befunden haben ODER er meint die Situation seiner Anstrengung oder die Belastung, welche sich durch das Stück ergibt.

Mortem hatte ich auf seinen gesundheitlichen zustand bezogen, also ursprüchlich mit dem Gedanken, daß er die Krise überstanden hat, in diesem Sinne daß er über den Berg ist - das könnte passen.
 
Max78 Am: 06.10.2017 16:39:22 Gelesen: 723254# 642 @  
@ zackigerPitter [#641]

Mein Gedanke ist, dass man es dementsprechend verstehen kann: Doch nun zum Höhepunkt.

Also Theater ist ja schön und gut, aber die Party danach auf der Bude, da geht's erst richtig ab. ;-)

mit Grüßen Max, dem die Karte ebenfalls gefällt!
 
zackigerPitter Am: 06.10.2017 16:42:11 Gelesen: 723251# 643 @  
@ Max78 [#642]

Ich lese da "Jedoch nur ...", nicht "nun"!?
 
Max78 Am: 06.10.2017 16:54:59 Gelesen: 723244# 644 @  
@ zackigerPitter [#643]

Servus Pitter,

schön, dass Du Dich hier auch mal wieder blicken lässt. ;-)

Wie schon gesagt bezweifle ich, dass es nur heisst, da der Schreiber auf der Rückseite konsequent den üblichen Kringel/ Strich über das u gesetzt hat. Ich kann mich hier nicht festlegen, dazu fehlt mir die Kenntnis.

mit Grüßen Max
 
zackigerPitter Am: 06.10.2017 19:36:49 Gelesen: 723186# 645 @  
@ Max78 [#644]

Ich vermisse die Konsequenz, insbesondere - beim "u"-Überstrich im folgenden "ad summum"; ich hatte das "r" mit den anderen verglichen.

"Otto Pf." gibt es viele, aber es könnte der Maler sein.

Und dann tauche ich hier wieder auf, wegen einem CUSTOS-Beleg, den ich mir einmal notiert hatte UND ich die letzten Tage damit verbracht hatte, eine Aufstellung der DÜSSELDORFer Belege mit CUSTOS-Stempel zu erstellen, eben alles aufgegriffen hatte, was notiert wurde.

Ich freue mich, daß ich immer wieder Hilfe von den Argen und anderen Philatelisten bekomme; morgen ist wieder Treffen in Oberhausen und übermorgen in Moers und Rheinhausen. :-)

Bzgl. "Sütterlin und andere Schriften" hatten wir letztens das Thema Stenographie, es in DÜSSELDORF einen Sonderstempel zu einem Stenographentag gab, den ich dokumentiert hatte, ich dann eben etwas Chonologie zur Stenographie zusammengetragen hatte UND natürlich auch Belege. Ich habe auch diverse Übungshefte zur Stenographie, wobei in der Philatelie das Problem besteht, daß viele Belege in unterschiedlichen Steno-Schriften vorliegen, also die Vereinheitlichung noch nicht stattgefunden hatte, die alten nun nichts mit dem Steno zu tun haben, was ich Ende der 70er gelernt hatte.

Aktuell hatte ich heute angefangen die Briefe des Vaters meiner Mutter zu lesen, welche er ab 1940 von der Westfront geschickt hatte; ein DIN-A4-Ordner voll, wobei ich die Schrift ja schon seit 1963 kenne, wo ich die Briefe zum ersten Mal gelesen hatte. Ich erhoffe mir hier ein paar historische Hinweise.

Das Thema Schriften in der Philatelie ist bei mir tägliches Thema, eben bei der Dokumentation der täglichen Funde im eBay, Delcampe & Co; für mich und die Sammler-Kollegen.

Mit Gruß aus Duisburg vom ollen Pitter
 
Max78 Am: 06.10.2017 21:14:44 Gelesen: 723168# 646 @  
@ zackigerPitter [#645]

Servus Pitter,

die fehlenden "u"-Striche/ Kringel bei den Wörtern in lateinischer Schrift sind üblich, die meisten wechselten auch die Schrift mit der Sprache.

Was Du über die Stenographie schreibst ist interessant. Ich sitze seit 2 Monaten jeden Abend für eine Stunde am Tisch und lerne DEK. Meines Wissens beherrschen die Mitglieder Holzinger und Briefefan diese Schrift und ich würde mich freuen, wenn es Beispiele hier im Forum zum Üben gibt. Karten findet man ja leider nicht so einfach. Das Thema hast Du dafür ja schon kreiert und Interesse wird es bei mir immer wecken,

einen herzlichen Gruß nach Duisburg, Max
 
zackigerPitter Am: 07.10.2017 09:58:20 Gelesen: 723077# 647 @  
@ Max78 [#646]

Ich gehe in einigen Minuten zu meiner Wohnung, wo ich mal nachsehen kann, ob und was ich da finde. In meiner Doku steht, daß die DEK 1924-09-20 eingeführt wurde, wobei die auch mehrere Reformen hinter sich hat. Die meisten Belege sind bei mir vor diesem Datum, so daß es sich z.B. um die Gabelsberger Stenographie handelt; ich meine auch hier Hefte zu haben UND kann die aufführen, ggf. auch scannen und auf meinem Server ablegen. Scannen kann ich ggf. Montag/Dienstag, je nach dem was benötigt wird, wobei man erst einmal klären muß, was rechtlich gestattet ist.

Die DEK habe ich ca. 1975-1978 gelernt, aber beruflich nur ein Stenogramm aufgenommen, im Studium die ersten Wochen die Vorlesungen in Steno mitgeschrieben und dann gänzlich eingestellt.
 
volkimal Am: 07.10.2017 10:27:56 Gelesen: 723067# 648 @  
Hallo zusammen,

herzlichen Dank an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben. Ich finde, dass "ad summum montem" = "zum Gipfel des Berges" am besten Zur Schrift auf der Karte passt.

Pitter, der Maler Otto Pfeiffer kann es nicht sein, da die Karte aus dem Nachlass von Kurt Busacker bzw. von der Familie der Mühlenbesitzer Pfeiffer aus Diez an der Lahn stammt. Der Otto Pfeiffer, von dem ich sprach, war übrigens Regierungsbaumeister bzw. Reichsbahnoberrat. Allerdings habe ich inzwischen festgestellt, dass ich mich selbst mit Otto Pfeiffer vertan habe. Die Karte war falsch einsortiert. Regierungsbaumeister Otto Pfeiffer war 1894 noch zu jung zum Studium. Es muss ein anderer aus seiner Familie gewesen sein. Siehe

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=130980#M150

Viele Grüße
Volkmar
 
zackigerPitter Am: 07.10.2017 12:46:28 Gelesen: 723038# 649 @  
@ Max78 [#646]

Ein Beispiel aus meiner Sammlung



phila Düsseldorf-Derendorf - Ganzsache
MiF G: DRP044
ZuF: DR054
Stempel: DÜSSELDORF- G10 *DERENDORFa 22.4.01. 6-7N.
Absender: Lehrer J. Friedgen, Düsseldorf-Derendorf

* Vorliegende Hefte zur Stenographie

Titel: Deutsche Einheitskurzschrift, 1. Teil: Verkehrsschrift
Autor: Günther Gothe / Horst Fisch
Verlag/Auflage/Jahr: Heckners Verlag, Wolfenbüttel; 7.; 1975
Seiten: 42

Titel: Deutsche Kurzschrift, 1. Teil: Verkehrsschrift
Autor: Heinrich Kauws
Verlag/Auflage/Jahr: Winklers Verlag, Gebrüder Grimm, Darmstadt; 18.; ca. 1950
Seiten: 40
Anm.: Entspricht der DEK

Titel: Reichs-Kurzschrift (Einheits-System)
Autor: A. Wolter
Verlag/Auflage/Jahr: August Schultze's VErlag, Berlin W.; 10.; 1928
Seiten: 64
Anm.: Seite 41f stark beschädigt. Entspricht weitgehenst der DEK.

Titel: Leitfaden zur Erlernung der Vereinfachten deutschen Stenographie
SubTitel: Einigungs-System Stolze-Schrey
Autor: C. Kümpel, als Vorsitzender des Werbeausschusses
Verlag/Auflage/Jahr: Verlag von C. Kümpel; 11.; 1911
Seiten: 32
Anm.: Entspricht nicht der DEK.
 
Max78 Am: 07.10.2017 20:48:15 Gelesen: 722974# 650 @  
@ zackigerPitter [#649]

Servus Pitter,

ja, diese ganzen Systeme sind nicht einfach auseinanderzuhalten, gerade wenn man wie ich Neuling ist und schon mit der Deutschen Einheitskurzschrift zu kämpfen hat. ;-)

Da die Art des Aufbaus jedoch relativ ähnlich ist, kann man je nach Zeitraum das passende System finden. Bei Deiner Karte dürfte es wahrscheinlich Stolze-Schrey sein (Zusammenschluss 1897), siehe folgendes PDF:

http://www.steno.ch/0/images/systemuebersicht.pdf

So wie Du es schon einmal beschrieben hast, sind die Vokale nicht gleich der DEK, so z. B. bei "o" ein kurze Verbindung statt lang, bei "e" eine lange Verbindung statt kurz. Auch die einzelnen Buchstaben haben andere Zeichen (wie z.B. das r oder d). Auf Stolze-Schrey tippe ich, da oben ja Düsseldorf-Derendorf stehen müsste:



Mein ältestes Heft ist das "Lehrbuch der Deutschen Reichskurzschrift, H. Apitz (Bochum)" aus dem Jahre 1925. Auch da wurden schon die vereinheitlichten Zeichen verwendet. Bin öfter mal auf der Suche nach einem Lehrheft um 1900, finde aber leider nichts aus dieser Zeit. Mich würde z. B. der Inhalt Deines letztgenannten Heftes von 1911 sehr interessieren. Da ich nicht weiss, ob auch andere in diesem Forum an diesem Thema Interesse haben, kannst Du mich gerne auch über die hinterlegten Daten kontaktieren,

mit Grüßen Max

Nach einer Weile Basteln würde ich folgenden Text (mit Wortlücken ;-) herauslesen:

Düsseldorf-Derendorf, 22.4.1901 / Sehr geehrter Herr Schriftgenosse! Soeben erfahre ich von Herrn Ströhmer in Burgsteinfurt, dass sich in Ahaus ein Stenographen-Verein nach Stolze-Schrey gebildet hat, dessen Schriftführer Sie sind. Meine ergebene Bitte an Sie geht dahin, mir gefälligst (?, Kürzel) umgehend mitteilen zu wollen ... (?) den Namen des Vereins, dann die Zahl der Mitglieder und schließlich die Adressen der Vorstandsmitglieder. Ihrer gefälligen (?, siehe oben) Zuschrift entgegensehend, bin ich mit bestem schriftgenossenschaftlichem Gruße Ihr J. Friedgen, Geschäftsführer des rheinischen (???) Westfälischen Stenografenverbands Stolze-Schrey
 
zackigerPitter Am: 08.10.2017 09:20:30 Gelesen: 722870# 651 @  
@ Max78 [#650]

"Zunächst den Namen des Vereins, ..."
... ich würde (einfach sagen ) "... rhein westfälischen ..."

Rest dann via mail
 
DERMZ Am: 14.10.2017 17:55:09 Gelesen: 721973# 652 @  
Guten Nachmittag liebe Freunde gepflegter Handschriften!

Das Sommerbadewetter ist schon lange vorbei, doch hier ein kleiner Ausschnitt aus der Karte, in den 30er Jahren badete man noch recht häufig direkt in der Lahn



Aber das lenkt nur ab, ich habe wieder eine Handschrift aus 1933 vor mir liegen, die wunderbar akkurat ist, aber dennoch will sie mir in Teilen keinen Sinn geben





Also ich lese folgendes, strauchel aber schon bei Adresse und Begrüßung:

Frln
Ta. Voigt
Steinheid
(Thür)


Liebe Schw. Voigt! O was
haben Sie uns doch
wieder durch Ihr net-
tes Gedicht so überaus
erfreut u. erquickt.
Wahrlich, liebe Schw. Voigt,
für mich wurde es
gleichsam zu einem Gna-
dengeschenk - und ge-
wiß noch viele andere
wo in unserem Leser-
kreise. Nächst Ihre lassen
Sie mich auch Ihnen
dafür innigst danken.
Auch noch für dar-
greichte Gabe recht herz-
lichsten Dank! Später
ausführlich mehr!

In tr. Gedenken recht innige
Grüße. Ihr .......... u.
Familie

Aber eine interessante Geschichte ist es am Ende doch geworden. Wer hilft mir bitte weiter. Ich sage schon jetzt: D A N K E

Viele Grüße

Olaf
 
Max78 Am: 14.10.2017 21:02:49 Gelesen: 721934# 653 @  
@ DERMZ [#652]

Moin Olaf,

ist doch alles soweit super. Nur eine Winzigkeit: ... noch viele andere in unserm Leserkreise. Nächst ihm lassen ...

letzte Zeile lese ich ... Ihr treuverb.(undener) O. Noack und Familie. Nach Adressbuch gab's diesen Herrn auch, siehe:

http://wiki-de.genealogy.net/w/index.php?title=Datei:Magdeburg-AB-1932.djvu&page=254

Der Vorname des Fräuleins leitet sich ggf. von Anastasia ab, ich interpretiere Tass., also Tassia (Anastasia), bin da aber nicht sicher.

ein schönes Wochenende Dir, mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 15.10.2017 06:44:54 Gelesen: 721870# 654 @  
@ Max78 [#653]

Vielen Dank Max,

Du hast mir wieder sehr geholfen, der Vorname hat mir die größten Kopfschmerzen bereitet, aber Anastasia macht durchaus Sinn - ich denke, das kann man so stehen lassen.

Familie Noack macht auch Sinn, der Name ist (mir) in Marburg durchaus bekannt, nur mit Deinem Link komme ich noch nicht klar, warum ist dort Magdeburg erwähnt?

Viele Grüße aus dem südlichen Süden

Olaf
 
Max78 Am: 15.10.2017 08:58:34 Gelesen: 721846# 655 @  
@ DERMZ [#654]

Entschuldige, Olaf,

da ist mir doch ein Fehler unterlaufen. Man sollte sich auch den Stempel genauer anschauen. ;-) Intuitiv habe ich den Maschinenstempel mit Magdeburg assoziiert, da bei all den Karten, die ich bislang aus Marburg in der Hand hatte, größtenteils Handstempel verwendet wurden.

Bei Unterschriften und Namen suche ich immer nach Quellen im Netz, da sie meist nur ansatzweise zu lesen sind und ein Aussieben von 3-4 Namen, die man mit dem Geschriebenen meist in Verbindung setzen kann, dadurch möglich wird. Die Nutzung der digitalen Adressbücher, die zumindest für größere Städte zur Verfügung stehen, kann ich immer wieder empfehlen (auch zur Portobestimmung oder Suche nach Postämtern, usw.). Innerhalb von wenigen Minuten kannst Du dann die Namen (hier waren es z. B. Noack, Maack und Haack) duchklappern.

So hätte man in Marburg (nach Adressbuch Datenerfassung Feb 1934) einen Oskar Maack, was dann eher passen dürfte:

http://wiki-de.genealogy.net/w/index.php?title=Datei:Marburg-AB-1934-35.djvu&page=324

Angesichts der Tatsache, dass es sich um eine Postkarte handelt und Marburg als Universitätsstadt bestimmt ein beliebtes Urlaubsziel war und ist (nicht zu vergessen die Studierenden und Gastprofessoren), muss der Schreiberling natürlich nicht unbedingt von dort stammen. Inklusive der Erwähnung der Familie und dem Monat November gehe ich trotzdem von 'nem Marburger aus. 100 Prozent belegen kann man's natürlich nicht.

Jetzt geht's ab zum Flohmark. Ja, Du hörst richtig, Sonntags Flohmarkt, das gibt's nur zu Tagen der Herbstmesse. Ansonsten herrschen in Freiburg ja immer noch die badischen Gesetze, nach denen Sonntags gebetet wird. ;-) Hoffentlich befinden sich auch ein paar Franzosen aus dem Elsass unter den Verkäufern.

Genieß den schönen Tag, mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 17.10.2017 06:25:21 Gelesen: 721589# 656 @  
Guten Morgen liebes Forum,

die altdeutsche Schrift lässt mich nicht schlafen, die ganze Nacht überlege ich, was Friedrich an die Edith aus Marburg schreiben will, es fehlen wieder ein paar Kleinigkeiten. Ich hoffe, daß ich erneut so gute Hilfe bekommen - schon jetzt vielen Dank!



Ich lese folgendes:

Fräulein
Edith Peikernelle
Wanzleben
Reg. Bez. Magdeburg
Röntgenabteilung


6.X.40.
Liebe Edith! Die Ereignisse
der letzten Tage haben mich
“derart in Anspruch genommen”,
daß ich Ihren Geburtstag schein-
bar vergessen habe. Ent-
schuldige bitte! Recht herz-
liche Glückwünsche! Ich bin
zur ... nach Marburg
einberufen. Mög-
lichst schon gestern! Heute
bin ich nun glücklich in
Marburg gelandet. Nun
bin ich ja gespannt, was wird.
Zunächst bin ich gut in einem
Hotel untergebracht. Marburg ist ganz
nett, da werd’ ich’s schon aus-
halten. Recht viele Grüße
Friedrich Heim


Wie lautet der Nachname von Edith wirklich? Ich finde gar nichts zu dem von mir erdachten Nachnamen im Netz.
Zu welcher Veranstaltung wurde Friedrich nach Marburg einberufen, ich denke, es könnte sich um die Einberufung handeln, aber...
Und zu guter letzt, heißt Friedrich mit Nachnamen Heim, Hein, Heine oder was ganz anderes?


Vielen Dank für die Hilfe

sagt Olaf
 
volkimal Am: 17.10.2017 11:20:00 Gelesen: 721524# 657 @  
@ DERMZ [#656]

Hallo Olaf,

der Name ist Edith Pinkernelle. Den Namen gibt es auch heute noch in Wanzleben.

Beim Absender lese ich Friedrich Heim. Weshalb er in Marburg ist, weiß ich noch nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
roteratte48 Am: 18.10.2017 08:59:04 Gelesen: 721346# 658 @  
@ DERMZ [#656]

Hallo Olaf,

Friedrich hatte wohl damit gerechnet, in eine andere Stadt einberufen zu werden; ich lese "zur Verwunderung".

Gruß - Rolf
 
mausbach1 (RIP) Am: 18.10.2017 09:01:52 Gelesen: 721341# 659 @  
Auch ich lese "zur Verwunderung".
 
DERMZ Am: 18.10.2017 10:39:15 Gelesen: 721310# 660 @  
@ volkimal [#657]
@ roteratte48 [#658]
@ mausbach1 [#659]

Guten Morgen Volkmar, Rolf und Claus!

Wenn ich mir die Karte jetzt noch 100mal angesehen hätte, ohne Eure Hilfe würde ich es immer noch nicht lesen können - DANKE DANKE DANKE - aber jetzt ist es klar, klarer geht es nicht. Wunderbar. Danke.

Viele Grüße aus dem südlichen Nebel

Olaf
 
DERMZ Am: 24.10.2017 14:55:49 Gelesen: 719362# 661 @  
Guten Tag zusammen,

ich weiß, ich bin fürchterlich - nix kann der Mann fertig lesen - immer braucht er Hilfe! Ja, leider ist es heute wieder so weit - Seit Sonntag will mir nichts neues zu der Karte einfallen - vielleicht und hoffentlich bekomme ich wieder großartige Hilfe - Danke.



Ich lese folgendes:


Frau von Dassel
Geb. von Borcke
Naumburg
a/Saale

Liebe Else, 1000 Dank für deinen
freundlichen, lieben Brief! Am
25. werde ich wahrscheinlich erst Abends
ankommen, da in Berlin viel zu tun
ist. Komme dieses Jahr gern am
27. Abends zu Euch, am liebsten
allein; man hat doch so allerhand
“Familie” zu reden. Vielleicht kommt
Hinkel doch am 26. in’s Casino, auch
könnte ich Sonntag Vormittg. mit
ihm zusammen sein; ich werde wohl erst
Sonntag nach 1 Uhr munter. Viele
Grüße an Johannes. Gibt es in Naumburg
ein .... was für mich ....
.... nur für den Fall
...........


Fr. küßt Dir Dein Handchen Dein
..... Alfons .....


Vielleicht wird die quer geschriebene Zeile auf der ersten Anschriften-Seite mit diesem Bild deutlicher?



Vielen Dank sagt

Olaf
 
volkimal Am: 24.10.2017 15:17:02 Gelesen: 719353# 662 @  
@ DERMZ [#661]

Hallo Olaf,
dann versuche ich mich wieder einmal. Ein paar Wörter konnte ich neu entziffern und an einigen Stellen lese ich den Text etwas andes:

Liebe Else, 1000 Dank für deinen
freundlichen, lieben Brief! Am
25. werde ich wahrscheinlich erst Abends
ankommen, da in Berlin viel zu tun
ist. Komme daher sehr gern am
27. Abends zu Euch, am liebsten
allein; man hat doch so allerhand
“Familie” zu reden. Vielleicht kommt
Hinkel doch am 26. in’s Casino, auch
könnte ich Sonntag Vormittg. mit
ihm zusammen sein; ich reise wohl erst
Sonntag nach 1 Uhr weiter. Viele
Grüße an Johannes. Gibt es in Naumburg
ein Pferd was für mich passen würde
??? nicht suchen, nur für den Fall
zufällig ????

tr. küßt Dir Dein Händchen Dein
??? nette Alters???

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 24.10.2017 15:57:55 Gelesen: 719345# 663 @  
@ volkimal [#662]

Danke Volkmar,

vielleicht werden die verbliebenen Fragehaken auch noch gegen Buchstaben getauscht.

Danke, Danke, Danke

Olaf
 
Max78 Am: 24.10.2017 20:00:52 Gelesen: 719293# 664 @  
@ DERMZ [#663]

Moin Olaf,

am Schluss lese, oder besser gesagt vermute ich:

... Lasse nicht suchen, nur für den Fall, zufällig Joh(annes) ein(e)s weiß.

am Ende wie man es vom Adel erwartet . .. Dein gehorsamer Neffe Alfred ...ritz (witz?)

Johannes von Dassel war kein Unbedeutender, wie die meisten adeligen Herren hatte auch er sich der Militärkarriere verpflichtet, siehe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_von_Dassel

Vielleicht hilft das bei der Suche nach dem Neffen (wobei nicht immer Neffe = Neffe sein muss, kann auch 2. Grades sein),

freu' mich auf bald, mit Grüßen Max
 
siegfried spiegel Am: 31.10.2017 11:00:02 Gelesen: 716498# 665 @  
Wer kann das entziffern?

Ich kann leider nur Bruchteile davon lesen.


 
zackigerPitter Am: 31.10.2017 13:16:11 Gelesen: 716459# 666 @  
@ siegfried spiegel [#665]

In Sache
des koengl. Pfarrers Groh zu Autenhausen
gegen
Nikolaus Lohnertz von Kreisdorf
Forderungsbetr.

wird unter Mittheilung des Duplikates
eines weiteren Antrags des Herrrn Klägers
an den Beklagten eröffnet, daß nach Rapport
des Gerichtsdieners bei dem Beklagten
auhs den exekutivreifen Forderungsbetrag
zu 87 Gulden 14 1/2 Kreuzer ein Wagen mit
[...]
Ebern am 15. July 1862
koengl. Landgericht
(Unterschrift)
 
DERMZ Am: 31.10.2017 14:51:48 Gelesen: 716432# 667 @  
@ siegfried spiegel [#665]

Hallo Siegfried,

ich mache mal weiter, so weit mich meine Schriftkenntnisse tragen

...
zu 76 Gulden 14 1/2 Kreuzer ein Wagen mit ....
.... gerunthet auf 80 Gulden .... und
... heutigen Gemeindevorsteher
von Kreis.... ....den
... vorschriftsgemäss zu ...
aus dem Erlöse den ... Kläger zu
befriedigen, und dass dass geschehen
Jedenfalls aber das Resultat des ...
... binnen 14Tagen ... anzu-
zeigen.

...

nicht viel, aber vielleicht hilft es weiter.

Viele Grüsse

Olaf
 
Markenhamster Am: 01.11.2017 13:21:16 Gelesen: 716214# 668 @  
Ergänzung:

...Wagen mit eiserner
Axe ... auf 80 fl. abgepfändet, und
unterm Heutigen Gemeindevorsteher
von Kreisdorf angewiesen worden,
solchen vorschriftsgemäß zu versteigern
aus dem Erlöse den Hrn. Kläger zu
befriedigen, und daß dieß geschehen,
jedenfalls aber das Resultat des Ver-
streichs binnen 14 Tagen hierorts anzu-
zeigen.

Ebern am 25. July 1862
Koenigl. Landgericht

Cheerio,
der Markenhamster.
 
DERMZ Am: 02.11.2017 05:42:55 Gelesen: 716060# 669 @  
Guten Morgen,

heute habe ich mal ganz "leichte" Kost, aber ich verzweifle schon an wenigen Worten, es ist zum ... , aber wie sollte es anders sein, wieder ein Poststück aus Marburg

Im Januar 1873 gabe Eisenwarenhändler Wilhelm Arcularius aus der Barfüßerstraße eine Bestellung in Erndtebrück auf, doch was hat er bestellt?



Das wenige, was ich lese, lautet wie folgt:

Herren
Soest & Wecke
Erndtebrück
Preussen


Marburg, den 16 Jan 1873

Memorandum für Herren Soest & Wecke
Erndtebrück
Senden Sie mir ....
3 Qtr in 12 .... a ¼ Qtr ...
... Pulver
wie gehabt
Achthungsvoll
Wilh Arcularius



Unglaublich, dass man/ich an einem so kurzen Text so wenig lesen kann - und davon ist wahrscheinlich auch noch die Hälfte falsch. Hilfe Hilfe Hilfe

vielen Dank

Olaf
 
DerLu Am: 02.11.2017 06:40:16 Gelesen: 716047# 670 @  
@ DERMZ [#669]

Alles kann ich auch nicht lesen, aber ich meine, bestellt wurden: ... 12 fäschen ... (bestes ?) Spreng Pulver.

Gruß DerLu
 
roteratte48 Am: 02.11.2017 08:02:52 Gelesen: 716030# 671 @  
@ DERMZ [#669]

Guten Morgen!

DerLu sieht das alles richtig - nur noch ergänzend:

"..Senden Sir mit gefl.(issentlich) 3 Centner in 12 Fäßchen à 1/4 Centner bestes Sprengpulver wie gehabt.. etc.."

Gruß ins Forum - Rolf
 
volkimal Am: 02.11.2017 08:17:36 Gelesen: 716020# 672 @  
@ DERMZ [#669]

Hallo Olaf,

die Karte geht an die Pulverfabrikanten "Soest & Wente" in Erndtebrück.

Auf dieser Seite findest einen Brief von der Firma:

http://www.altpostgeschichte.com/index.php?page=Thread&threadID=588&pageNo=3&highlight=schlacht+k%C3%B6niggr%C3%A4tz

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 02.11.2017 13:50:50 Gelesen: 715941# 673 @  
@ DerLu [#670]
@ roteratte48 [#671]
@ volkimal [#672]

Vielen Vielen Vielen Dank Euch allen. Jetzt kann ich es auch lesen - jetzt ist es sonnenklar - aber Sprengpulver konnte ich mir einfach nicht vorstellen - aber Sinn macht es, gab es doch zu der Zeit noch etliche Steinbrüche, die wahrscheinlich auch bei Herrn Arcularius bestellt haben.

Nebenbei bemerkt, später wandelte sich das Geschäft von Wilhelm Arcularius in eine Buchhandlung, heute residiert im Ladengeschäft eine Filiale von zweitausendeins - über dem Eingang ist aber immer noch Wilhelm Arcularius, gegründet 1809 zu lesen. Eine schöne alte Fassade.

Viele Grüsse

Olaf
 
DERMZ Am: 03.11.2017 10:08:31 Gelesen: 715756# 674 @  
Guten Morgen,

ein neuer Tag, eine neue alte Karte aus Marburg. Weider fehlen nur einzelne Worte, wenn ich nicht alles falsch gelesen habe. Doch zuerst die Bilder:



Die Karte zeigt einen Blick vom Trojedamm auf die (alte) Universität und das Schloß. Doch nun zum Text - ich lese folgendes:

Frau
Katharina Haase
Magdeburg S
Halberstädterstr. 32


M. 20. II. 34
Liebe Kati! Bist du mal mit
einem ganz kurzem Gruß
zufrieden? Ich komme sehr wenig
zum schreiben. Aber die Arbeit macht
Spaß, die Jungens sind sehr ...
trotzdem aber doch liebe Kerle.
Eine Wonne ist die kl. Gudrun.
Sie strahlt stets, wenn die dran
kommt, weint fast nie. -
die Reise ging gut von statten ....
... war bei .... mit ... ?
Wenn ich komme, steht noch nicht fest.
Hoffentlich seid ihr ...!
Herzl. Gruß dir u. den deinen
Deine Trudi

Weißenburgstr. 5.
b. Hr. Schulz-Schaeffer

Jetzt ist die Frage, was ist mit den Jungens los? Die kleine Gudrun ist dagegen eine Wonne. Ich lasse mich mal gerne überraschen und sage schon an dieser Stelle wieder, tausend DANK fürs mitlesen und die Hilfe. DANKE

Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 03.11.2017 11:11:01 Gelesen: 715738# 675 @  
@ DERMZ [#674]

Hallo Olaf,

hier der Text, wie ich ihn lese:

Liebe Kati! Bist du mal mit
einem ganz kurzem Gruß
zufrieden? Ich komme sehr wenig
zum schreiben. Aber die Arbeit macht
Spaß, die Jungens sind sehr wild
trotzdem aber doch liebe Kerle.
Eine Wonne ist die kl. Gudrun.
Sie strahlt stets, wenn die dran
kommt, weint fast nie. -
die Reise ging gut von statten neulig
Wie wars bei Messer? mit Lise ?
Wann ich komme, steht noch nicht fest.
Hoffentlich seid ihr Gesund!
Herzl. Gruß dir u. den deinen
Deine Trudi

Viele Grüße
Volkmar
 
Markenhamster Am: 03.11.2017 13:19:49 Gelesen: 715707# 676 @  
Zu ergänzen habe ich nur neuli"ch", "D"ir und "D"einen.

:-)
 
volkimal Am: 03.11.2017 13:27:29 Gelesen: 715703# 677 @  
@ Markenhamster [#676]

Hallo Markenhamster,

ich hatte bewusst ein "g" bei "neulig" geschrieben.

Ein "h" ist normalerweise länger (nach oben) - siehe z.B. das Wort "Schreiben".
Jetzt habe ich gerade gesehen, dass das "h" bei hoffentlich auch sehr kurz ist.
Es kann also dich "neulich" sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
Markenhamster Am: 03.11.2017 18:32:33 Gelesen: 715652# 678 @  
@ volkimal [#677]

Hallo Volkmar,

yep, "hoffentlich" war auch mein Bezugspunkt. :-)
 
DERMZ Am: 04.11.2017 11:51:48 Gelesen: 715500# 679 @  
@ volkimal [#675]
@ Markenhamster [#676]

Guten Morgen Volkmar und Markenhamster,

an Euch beide wieder einmal tausend DANK für die Hilfe, es sind meist die kleinen Worte die mir fehlen, um eine Karte zu Ende lesen zu können. Ich muss noch viel viel üben, damit ich bei Euch mithalten kann.

Vielen Dank und ich hoffe, Ihr verwendet nicht zu viel Zeit auf meine Lesewünsche.

Danke sagt

Olaf
 
Max78 Am: 05.11.2017 14:53:46 Gelesen: 715316# 680 @  
Moin Moin,

hätte ich meiner Ex solch eine Karte geschrieben, sie hätte sie zerrissen, da bin ich mir sicher. ;-) Des einen Leid ist des Buchhalterinnen Freud, und so hatte Josef über Nacht ein paar Zahlen ins System geschmuggelt. Für die, die Spass und Freude an solchen "rätselhaften Liebesgrüßen" haben - ist nicht zu komplex (und trainiert ähnlich wie Sudoku):



einen schönen Sonntag wünscht Max
 
volkimal Am: 05.11.2017 16:22:20 Gelesen: 715287# 681 @  
@ Max78 [#680]

Hallo Max,

eine nette Sonntagnachmittagsbeschäftigung. Ich kann alles lesen, nur das erste Wort in der siebten Zeile ist mir nicht klar.

Evtl. hat er dort 2 Buchstaben vertauscht - dann würde es Sinn ergeben.

Ähnlich ist diese Karte. Ich habe sie im Forum schon einmal gezeigt - allerdings bevor Du dabei warst.



Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 05.11.2017 16:48:36 Gelesen: 715276# 682 @  
@ volkimal [#681]

Ich erinnere mich! Du hattest auch eine schöne Tabelle angelegt, die man ausfüllen konnte. Der von Dir angesprochene Fehler wird wohl einer sein, anders kann ich mir das auch nicht erklären. Freut mich, das Du diesbezüglich ebenfalls Interesse und Freude hast.

einen schönen Sonntag Abend, mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 07.11.2017 20:16:40 Gelesen: 714856# 683 @  
Guten Abend,

nachdem Volkmar und Max zwei tolle Rätselkarten gepostet haben, so ist es heute mal wieder Zeit für Marburg - obwohl eigentlich zeigt nur die Karte eine Ansicht von Marburg - Die Karte wurde in 1915 Frankfurt am Main auf die Reise geschickt.

Aber los geht es:



ich habe folgendes gelesen:


Feldpostkarte

An d. Musketier
L. Nübel z.Zeit im
....
Vereins Lazarett
Schlettstadt i. Elßaß


Lieber Ludwig. die freundlichsten
Grüße von hier sendet dir dein
Gritchen. Habe wieder Stellung
angenommen. Fahre heute
noch mal nach Hause .... dann
Dienstag dann ein. Meine
Adr. Bükerweg N7 II
deine Karten habe ich erhalten
danke dir vielmals. Schreibe
dir gleich einen Brief.
Auf frohes Wiedersehen
grüßt u. küßt dich d. Gritchen.

Abs: Frl G. Pfuhl, Frankfurt a/M Schäfergasse N 96


Ob es stimmt? Ich hoffe, hier werde ich geholfen. Vielen Dank!

Gruß aus dem nassen Süden

Olaf
 
Max78 Am: 07.11.2017 21:22:22 Gelesen: 714828# 684 @  
@ DERMZ [#683]

Moin Moin,

da kann ich durch Erfahrungen mit der eigenen Rechtschreibschwäche weiterhelfen: Gimmnasium = Gymnasium ;-)



... zwischen 1914-19 laut Netz als Lazarett genutzt.

dann noch "... trete den Dienstag ..." und "Gustlchen" = Auguste Pfuhl

Dafür, dass Du oft Karten "mit Bleistift geschrieben" zeigst, die meist schwerer zu lesen sind, bist Du ja wirklich schon SEHR geübt. Fehlen nur noch minimalste 1,5 Prozent. ;-)

herzliche Grüße in den Süden, Max
 
Boandlgramer Am: 07.11.2017 22:49:06 Gelesen: 714785# 685 @  
Schuldbekenntnis 1882

Ich bin eigentlich kein Sammler (mehr ;)) - habe aber eine Menge Zeug aus Kindertagen, die auch schon fast 40 Jahre her sind. Wahrscheinlich habe ich das mit einem Briefmarkenalbum von einer Witwe geschenkt bekommen. Ich war als Kind ungemein überzeugend und habe Leuten Dinge abgeschwatzt, für die ich heute noch einen roten Kopf bekomme. ;)

Jetzt bin ich beim Kruschen hierüber gestolpert. Ich muss allerdings beim Inhalt passen - ich kann gerade noch die Überschrift erraten. Und vermutlich steht in der zweiten Zeile Gera. Wäre cool, wenn das hier jemand lesen könnte.

Ansonsten viel Spaß beim Betrachten,
Boandlgramer


 
Max78 Am: 08.11.2017 00:32:54 Gelesen: 714768# 686 @  
Guten Abend Boandlgramer,

da es nur wenige Worte sind, hier das Schuldbekenntnis:

Schuldbekenntnis! Hiermit bekenne ich das ich heute von Herrn Wilh. Meÿer aus Gera R. j. L. (Reuss jüngere Linie) 200 Thaler baar und richtig ausgezahlt erhalten habe und verspreche gleichzeitig dem Herrn Darleiher diese genannte Summe nebst den gesetzlichen Zinsen binnen 4 Jahr portofrei zu retu(r)niren. - Dies geschehen Neu-Striesen, Str. 13, No: 10. den 28.7.82 - Martha Drechsler

Man könnte jetzt noch anfangen mit "Steuermarke und keine Briefmarke im eigentlichen Sinne", usw. und und sofort, aber da Du zum ersten Mal etwas schreibst und ggf. Interesse am Forum hast, klick Dich doch einfach mal ein wenig durch die Themenbereiche. Vielleicht kommen da dann auch wieder ein paar Erinnerungen an die Sammlerjahre hoch. ;-) Was gibt es Schöneres, als ein Stück weit Kind zu bleiben?

mfg Max
 
DERMZ Am: 08.11.2017 08:54:49 Gelesen: 714718# 687 @  
@ Max78 [#684]

Phänomenal Max,

dass das Vereins-Lazarett in Schlettstadt in einer Schule untergebracht war, hatte ich auch erlesen, aber das Gustlchen eine Schreibschwäche hatte und Gimmnasium schrieb, darauf bin ich nicht gekommen - Danke!

Viele Grüsse

Olaf
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.11.2017 09:30:51 Gelesen: 714713# 688 @  
@ DERMZ [#669]

Die Pulvermühle in Erndtebrück steht noch - fabriziert aber kein Pulver mehr.
 
Boandlgramer Am: 08.11.2017 10:28:06 Gelesen: 714694# 689 @  
Danke schön, Max!

Das mit der Steuermarke war mir schon klar - ich bin ja hier über die Google-Bildersuche gelandet. Möglicherweise - das finde ich hier sehr verwirrend - habe ich im falschen Forum gepostet und hätte eigentlich in "Fiskalmarken" landen sollen. Aber wie gesagt, so richtig transparent scheint mir die Handhabe diesbezüglich nicht zu sein.

Was das mit dem Kindsein angeht - was meinst Du, warum ich eine Umzugskiste voll Alben mit jedem Umzug mit herumgeschleppt habe? Ich habe Hardcore-Messie-Anlagen - und damit meine ich nicht meine fußballerischen Fähigkeiten. Eigentlich freue ich mich jedesmal, wenn ich bestimmte Marken sehe, weil ich damit viele Episoden verbinde. Aber andererseits erstickt man eben auch daran.

Was ich wirklich geil finde, ist das posten der Ganzsachen und Marken hier. Ich hab' gestern Abend auch erst einmal einfach nur eine gute Stunde gestöbert. Und da dachte ich, der Schuldschein ist es wert, ich krieg' was raus und hab es mit Leuten geteilt, die Spaß an sowas haben. ;)

Ich habe Zweifel, dass ich ein regelmäßiger Gast werde, aber wer weiß ?

Grüße, nochmal Danke,
Boandlgramer
 
DERMZ Am: 10.11.2017 21:33:15 Gelesen: 714260# 690 @  
Guten Abend,

jetzt hatte ich einen run - ich habe drei Karten am Stück entziffern und "übersetzen" können - und zack - schon ist es wieder vorbei - ich brauche wieder Hilfe



Auf einer Ortspostkarte wurde im September 1901 folgendes geschrieben - jedonfalls soweit ich es lesen kann:

An
Fräulein
Trine K...ling
Marburg
Renthof N 21


da wir heute Abend
so fröhlich beisammen
gesessen, so haben
wir auch deinen
Geburtstag nicht
vergessen und auch
Dein ...
..... ge-
danken
und dieses
Späßchen
kostet Dich ein Fäßchen
Deshalb gratulieren
wir dir zu
deinem Geburtstag
Ernst ...


Ja, was war das für ein Späßchen, daß ein Fäßchen kostete - oder war es etwas ganz anderes?

Viele Grüße

Olaf
 
Max78 Am: 10.11.2017 23:28:30 Gelesen: 714235# 691 @  
@ DERMZ [#690]

Moin Olaf,

Tipp für bis morgen: es steckt wieder ein Schreibfehler dahinter. ;-)

Gut's Nächtle, Max
 
volkimal Am: 10.11.2017 23:32:32 Gelesen: 714232# 692 @  
@ DERMZ [#690]

Hallo Olaf,

beim Text der Karte lese ich "... vergessen und auf dein Wohl einen halben gedrunken ...".

Da ich im Moment am Tablet bin und nicht am PC lass ich die Namen erst einmal sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 11.11.2017 21:24:20 Gelesen: 714087# 693 @  
@ Max78 [#691]
@ volkimal [#692]

Danke Max und Volkmar,

wunderbar, das hilft wieder weiter - bin doch immer froh, wenn ich die Schrift lesen kann, aber wenn zusätzlich Fehler eingebaut sind, dann hänge ich immer noch.

Viele Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 13.11.2017 17:24:08 Gelesen: 713809# 694 @  
Guten Abend,

ich bin mit meinem Latein am Ende (wie so oft). Die schöen Feldpostkarte aus Marburg birgt wieder ein Geheimnis für mich, wer hilft mir heute?



Eigentlich ist mir der Inhalt recht klar, aber heute hänge ich an der Adresse, wobei Absender- und Empfänger die gleiche Adresse habe, aber was ist es für eine Res. Ers. E...?

Doch lest was ich bisher herausgefunden habe:

Abs: Gefr. Lind Bayer. Res. Ers. E????
Großenhain!

Feldpost!

An die Kameraden
von Stube 26.
Res. Ers. E ?????
Großenhain i/S.


Liebe Kameraden!
die herzlichsten Grüße von dieser
herrlichen Gegend sendet Euch allen
Euer Armin
auf Wiedersehen Kamerad
Rudolf
Gruß fügt bei J. ....
Otto
Franz

Die Namen der Kameraden werde ich wohl noch herauslesen können.

Für den Moment erneut TAUSEND Dank frü die Unterstützung.

viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 13.11.2017 18:10:45 Gelesen: 713790# 695 @  
@ DERMZ [#694]

Hallo Olaf,

etwas weiter bin ich gekommen. Zunächst der Text der Karte.
Ich habe die Reihenfolge etwas geändert. So macht es nach meiner Meinung mehr Sinn:

Liebe Kameraden!
die herzlichsten Grüße von dieser
herrlichen Gegend sendet Euch allen
Euer treuer Kamerad
Rudolf

auf Wiedersehen
Gruß fügt bei Wilhelm
Otto Ernst u.
Franz


Zur Anschrift - Da bin ich mir nicht klar. Oben steht:
Abs: Gefr. Rud. Beyer. Res. Ers. Es???

Evtl. soll das letzte "Eskdn" = Eskadron bedeuten. Die gab es in Großenhain.
Mal sehen was Max entziffern kann.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 14.11.2017 12:34:41 Gelesen: 713681# 696 @  
@ volkimal [#695]

Hallo Ihr Beiden,

da kann ich nicht mehr dazu sagen, Volkmar hat das ja schon super vervollständigt. Es könnte sich ggf. hinter dem Kürzel von Escadron noch ein weiteres Kürzel für eine Einheit befinden, dazu müsste man aber spezielleres Wissen oder Lektüre über die "Wehrsprache" haben. Ggf. findet sich da ja noch ein Sammler, der dies besitzt. Es könnte also wie Volkmar schreibt "Eskdr." für Eskadron stehen oder Es. K.d.r (N.d.r.) bedeuten, ggf. aber auch die Zahl 11 mit inbegriffen sein (?):



Im Allgemeinen kann ich nochmal den Unterschied zwischen den beiden "s" aufzeigen, wie man sie früher verwendet hat (Volkmar hatte es soweit ich weiss schon einmal erwähnt). In Fremdwörtern, Namen und am Ende von Wörtern wurde das "s" anders geschrieben, was bei diesem Beispiel am Kürzel Escadron zu sehen ist. Als Beispiel ein Brief aus meinem Archiv (ähnliche Zeit):



1. ... hat uns sehr ... und 2. Rentweinsdorf

einen schönen Tag wünscht Max
 
volkimal Am: 14.11.2017 12:54:48 Gelesen: 713670# 697 @  
@ Max78 [#696]

Hallo Max,

Du hast recht. Die verschiedenen Formen des "s" habe ich beim Thema "Stempel mit ungewöhnlichen Buchstaben" erklärt. Hier der Beitrag:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=164439

Es gibt aber auch einige Beispiele, bei denen das falsche "s" benutzt wurde. Hier ein Beispiel bei einer Briefmarke des Deutschen Reiches:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=51115

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 14.11.2017 17:45:33 Gelesen: 713636# 698 @  
@ volkimal [#697]
@ Max78 [#696]

Guten Nachmittag,

ihr seid mir beide eine große Hilfe und das meine ich auch so! Ich wäre so einsam mit meinen Lesekünsten. Tausend Dank.

Das Eskadron hatte ich auch gesehen, konnte es mir aber nicht vorstellen - zum einen weil ich keine Ahnung vom Militär habe und zum anderen, weil ich es auch mit der wiki-Erklärung nicht verstanden habe. Aber wenn Ihr mir das so auf dem Silbertablett serviert, dann lege ich meine Bedenken Beiseite.

Mit den zwei Schreibweisen für das "s" kämpfe ich auch noch, ich erinnere mich so ganz ganz düster, daß uns dieses 1977 in der Grundschule auch erklärt wurde, aber das war vor 40 Jahren und die Erinnerung ist doch sehr verblasst. Ich versuche darauf vermehrt zu achten.

Vielen Dank und viele Grüße aus dem sonnigen ! südlichen Süden

Olaf
 
Markenhamster Am: 15.11.2017 10:37:07 Gelesen: 713550# 699 @  
@ volkimal [#697]
@ Max78 [#696]
@ DERMZ [#698]

Moin,

die Abkürzung ist definitiv Eskdr. für Eskadron. Liegt auch nahe, da Großenhain Kavalleriestandort war.

Cheerio

der Markenhamster
 
Totalo-Flauti Am: 19.11.2017 21:16:11 Gelesen: 712896# 700 @  
Liebe Sammlerfreunde,

kann mir jemand von Euch bitte helfen und mir den Ort des Adressaten im Rheinland nennen? Meine Versuche stoßen alle in's Leere. Kennt vielleicht auch jemand die Katalogisierung der ca. A5 großen Privatganzsache und kann sie mir bitte nennen? Schon mal vielen Dank für Eure Hilfe.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Koban Am: 19.11.2017 21:47:23 Gelesen: 712888# 701 @  
Velbert.

Gruß,
Koban
 
omega_man Am: 19.11.2017 21:50:14 Gelesen: 712887# 702 @  
Hallo,

ich bin kein Schriftexperte, aber mit einem "V" statt einem spontan angenommenen "Y" am Anfang wird VELBERT draus, oder?

Grüße

Edit: Zu langsam gewesen.
 
Saguarojo Am: 20.11.2017 09:19:14 Gelesen: 712803# 703 @  
@ Totalo-Flauti [#700]

Velbert ist richtig.

Viele Grüße

Joachim
 
Totalo-Flauti Am: 21.11.2017 17:45:30 Gelesen: 712601# 704 @  
Liebe Sammlerfreunde,

vielen Dank noch mal. auf "V" bin ich jetzt überhaupt nicht gekommen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
marc123 Am: 23.11.2017 14:13:46 Gelesen: 712182# 705 @  
Hallo zusammen,

den vorliegen Brief habe ich schon seit einem halben Jahr in meiner Sammlung. Der Brief ging von Luxemburg nach Köln, der Empfänger war nicht anzutreffen und kam über Saarbrücken (Rückseite)zurück nach Luxemburg. Eigentlich geht es mir nur um ein Wort, mit dem ich Probleme habe und wo mir bis heute keiner helfen konnte. Was steht vor 15/11 Saarlouis in blau geschrieben? Ich bin sehr gespannt auf Antworten.





Vielen Dank
Marc
 
DERMZ Am: 23.11.2017 15:48:16 Gelesen: 712160# 706 @  
@ marc123 [#705]

Guten Nachmittag Marc,

ich kann Dir leider auch nicht viel weiterhelfen, es gibt mir ein wenig Rätsel auf, ich bin mir nicht sicher, wer hat diees geschrieben - war es der Briefträger in Köln oder der in Saarlouis. Ich tippe auf den Herren aus Köln.

Der erste Verdacht war: empfg 15/11 Saarlouis

Aber ob das bei meinem Laienschriftverständnis hilft?

Viele Grüße

Olaf
 
Max78 Am: 23.11.2017 18:35:41 Gelesen: 712121# 707 @  
@ DERMZ [#706]

Servus Marc und Olaf,

ich bin der Meinung, dass es unlesbar ist. Rein logisch gesehen muss der Nachtrag in blauer Schrift von Kölner Seite stammen, anders hätte der Brief ja gar nicht den Weg zurück gefunden. Eine Kleinigkeit kann ich dazu sagen, und zwar dass ich im "Fetzen" Wort und Zahl vermute:



So wie ein Slash zwischen 15/11 befindet sich auch im augenscheinlich zusammenhängenden Wort ein Slash, danach vermutlich die Zahl 7 (oder3). Die Wortabkürzung davor kann vieles heissen: nachts 7; ausg./7; Brieftr./7; Eigenname/7; Straßenname, also ...str. 7; usw. usw.

Der rückseitig nur teilweise erkennbare Ausgabestempel dürfte ggf. von Saarlouis stammen, da Köln Ankunft 4-5 nachmittags. Er trägt die "No. 1", kann somit eigentlich nur am 16.11. morgens abgeschlagen worden sein. Was das Schöne bei solchen kurzen Vermerken seitens der Post ist: ein Sammler, der Erfahrung mit Belegen aus dieser Zeit hat, kann das ggf. besser deuten, ohne es 100-prozentig lesen zu können/müssen. ;-) Zu denen kann ich mich leider nicht zählen.

Immer wieder schön zu sehen, wie schnell die damals unterwegs waren, also nicht die Bahn, sondern die Zusteller und Beamte auf dem Postamt,

lg Max
 
wajdz Am: 23.11.2017 19:08:21 Gelesen: 712101# 708 @  
@ marc123 [#705]

Der Beleg kommt aus einer Zeit, die noch Wert auf zeitlich genaue Abstempelung gelegt hat. Da der rückwärtige Stempel COELN 15 11 4-5N wohl die Ankunft bestätigt, könnte der fragliche Vermerk verkürzt >vormittags 15/11< bedeuten.

Nur eine Vermutung mfG Jürgen -wajdz
 
Max78 Am: 23.11.2017 19:13:21 Gelesen: 712094# 709 @  
@ wajdz [#708]

Servus Jürgen,

bedeutet das N. im Stempel Köln nicht Nachmittags? Müsste doch eigentlich so sein, bin mir aber nicht sicher,

lg Max
 
wajdz Am: 23.11.2017 21:40:01 Gelesen: 712046# 710 @  
Wenn es transpotttechnisch möglich war, ging der Brief vielleicht vormittags auf die Reise und die Ankunft wurde nachmittags mit dem Stempel bestätigt.

Entfernung und Möglichkeiten heutzutage hier



MfG Jürgen -wajdz-
 
Max78 Am: 24.11.2017 00:06:20 Gelesen: 711999# 711 @  
Servus zusammen,

habe auch einmal unter meinen schimmligen Belegen aus der Zeit gesucht und war verwundert, wie viele Beamte eigentlich schon bei ganz simplen Retourbriefen "Hand anlegten". Zwar nicht aus Köln, aber ähnliche Zeit. Von Brieg Regierungsbezirk Breslau nach Rudelsdorf (heute das polnische Dorf Drołtowice) und wieder zurück:



Man muss es drehen und wenden. ;-)

Der Reihe nach:

1. Brieg 20.10.71: Briefaufgabe Richtung Rudelsdorf
2. morgendlicher Brief-Ausgabe-Stempel Rudelsdorf No. 1 (oder ggf. Syców = Wartenberg)
3. Briefträger Oertel notiert: Adressatin verweigert die Annahme, Absender Mad: Ergmann wohnhaft bei Lehrer Waskuß (?) in Brieg
4. auf Briefvorderseite weiterer Vermerk (nicht vom Briefträger) ret. a 22/10 71 (retour) in blau
5. rückseitig Brief-Ausgabe-Stempel Brieg N 3, also schon etwas später am Tag
6. der Briefträger aus Brieg kann den Absender laut Angaben des Briefträgers aus Rudelsdorf nicht finden.
7. ein weitere Beamter unterstreicht all' das Fragwürdige in lila Farbe
8. selbiger oder schließlich 6. Beamter notiert Postausgabe + Unterschrift

Das nenne ich vorbildlich, trotz dass der Brief im Endeffekt von keinem mehr gewollt war. Im Zusammenhang mit Marc's Beispiel könnte man noch überlegen, in wie weit Vermerke seitens der Briefträger auf der Vorderseite gemacht wurden. Wahrscheinlich meist rückseitig, und die vorderseitigen Vermerke (in Farbe) von den Beamten im Gebäude (Ausgabe). Natürlich nur als grobe Einordnung, im Speziellen muss man bestimmt eher differenzieren,

Gut's Nächtle Max
 
marc123 Am: 24.11.2017 16:43:39 Gelesen: 711833# 712 @  
@ DERMZ [#706]
@ Max78 [#707]
@ wajdz [#708]

Hallo zusammen,

zuerst einmal vielen Dank für diese vielen Interessanten Überlegungen. Auch wenn wir uns (im Moment) nicht festlegen können. Ich frage mich auch ob es wirklich die gleiche Hand ist, die "Saarlouis" und das von mir zur Diskussion gestellten Wort geschrieben hat? Eine weitere Frage die ich mir stelle ist, wieso Saarlouis nicht durchgestrichen ist. Der Brief ging ja nach Luxemburg zurück. Auch deshalb frage ich mich ob das "unleserliche Wort" nicht in Saarlouis auf den Brief kam. Und "Saarlouis" in Köln.

Dieser Brief ist schon etwas besonderes, auch wenn er Mängel hat. Er befand sich seit den 30er Jahren in einer Sammlung, die letztes Jahr aufgelöst wurde. Der Sammler hatte auf der Rückseite notiert, von wem er die Stücke abgekauft hatte. Die Marke hatte nur eine Auflage von 24000 Exemplaren. Dies ist einer der 5 bekannten Belege mit dieser Marke, davon sind zwei von diesem Tarif (dritte Zone nach Deutschland) und drei Einschreibebriefe.

Liebe Grüße
Marc
 
Max78 Am: 24.11.2017 17:56:57 Gelesen: 711804# 713 @  
@ marc123 [#712]

Servus Marc,

dann wird es wohl der einzige Beleg sein, der aus der dritten Zone Deutschland auch wieder zurückging.

Zu deiner Überlegung: Ich bin mir relativ sicher, dass beide Vermerke in blau von einer Person stammen. Warum? 1. weil es mit dem gleichen Stift geschrieben wurde und 2. weil man die Adresse, also Namen und Ort meist nicht in Kurrentschrift schrieb, siehe hierzu auch mein letztes Beispiel, bei dem der Briefträger alles ausser den Namen "Ergmann" in Kurrentschrift verfasste. Es ist somit kein Wunder, dass "Saarlouis" in anderer Schrift verfasst ist, sondern üblich. Meiner Meinung nach ist alles, was in blau zu lesen ist, von einer Person aus Köln verfasst. Der Brief kann eigentlich nicht am 15.11. schon wieder in Saarlouis gewesen sein (wenn man davon ausginge, dass der obere Vermerk von dort stammt).

Die Frage bzgl. der Weiterleitung von Saarlouis zurück zum Ursprung habe ich mir auch schon gestellt. Ist schon seltsam, das ausser dem Ankunftsstempel nichts vermerkt ist. Vielleicht ein kleiner Retourvermerk neben dem noch teilweise erkennbaren Ausgabestempel, großes ?

mit Grüßen Max
 
roteratte48 Am: 24.11.2017 18:29:03 Gelesen: 711787# 714 @  
@ marc123 [#712]

Hallo Marc,

es ist nun schon einiges zu Deinem "..unleserlichen Wort" gemutmaßt worden - ich traue mich auch mal vorwärts und gehe davon aus, daß es sich um einen Briefträgervermerk handelt und schlicht "verstorben" heißt. Bei solchen Vermerken nie "Buchstabe für Buchstabe" vorgehen; sie wurden meist auf die Schnelle und im Stehen gekritzelt. Nur Vermutung, ohne Gewähr. ;o(

Gruß ins Forum - Rolf
 
Max78 Am: 24.11.2017 19:31:15 Gelesen: 711764# 715 @  
Hallo Marc,

da keine Email hinterlegt, nochmals über das Forum meine letzte Einschätzung (da ich wegen meiner ersten Vermutung nicht mehr sicher bin). Am logischsten wäre ein gekürztes "nachgesandt, nachgesendet 15/11". Dass würde zum "Gesamten" am Besten passen. Um eine Schrift lesen zu können/wollen, braucht man halt mehr als nur 3 Wörter. Ich hatte ja schon im ersten Beitrag geschrieben, dass es (für mich) unleserlich ist. Da hilft auch kein "ewiges studieren". Da ich Briefträgerstempel zu Stuttgart sammle und bei deren handschriftlichen Vermerke die Namen im historischen Adressbuch recherchiere, kann ich Dir nur noch einen Rat weitergeben: nach Vergleichsmaterial Ausschau halten.

Schönes Wochenende Max
 
DERMZ Am: 26.11.2017 13:43:31 Gelesen: 711393# 716 @  
Guten Sonntagnachmittag!

Heute liegt eine alte Postkarte von 1935 von Marburg nach St.Moritz in der Schweiz vor mir - also eigentlich schon länger. Jetzt ist es aus, ich kann nicht mehr, die Handschrift deute ich als Ärztehandschrift, die viel geschrieben hat - aber nicht unbedingt auf allgemeine Leserlichkeit geachtet hat - ich verzweifel

Hier das geheimnisvolle Dokument:



Und hier die Details:



Als großer Falschleser habe ich folgendes herausgefunden:

Frau Prof. Siegfried
p adr. Stahlwier
Skt-Moritz-Bad


Fr. akad. Mein Liebes! Wenn ich gerade
zu erzählen habe, schnell noch ein Abend-
gruß, ---- Nr.3 die ..... ist anzu-
tag. Eine gut glatte ... ist da, be-
danken .... ist erst am letzten Ende
notwendig. So wird die Sache glatt gehen.
So mittag um 1 bin ich bei Marichen einge-
laden. Dann gehn wir miteinander den Zug
um 2 Uhr 16. Du kannst dir also die
.... genau vorstellen.Ich wollte, ich
konnte da so zeitlich genau ...
Ab das geht ja eben nur auf Bahnhöfen bei
Nacht und Tag. Deine Züge suche ich dir noch
aus. Mit .... und leider
ein Mißverständnis: Er hatte mich durch Jan
für heut bestellen lassen. Das war falsch ausge-
richtet &, es war gestern. Nun sitze ich hier
allein. .... bald ....., oder ich über-
lege mir: ich gehe zum ...hof und .........
die .... . Ob man für die Reisenden .....
Ich komme ab schon durch & Du mein
Mäschen arbeitest gut. Also ... mich
ganz ohne Sorge und um dein
.... auch!! Es kommt
....., da ... Zeit
..... Nun sei innig gegrüßt.
Ich werde heute früh ins Bett gehn.
.... wars sehr spät geworden.
Len.
... Restaurant ist doch nichts bei
.... du kannst dir ruhig .... lassen.


Da sind extrem viele Lücken, die es zu füllen gilt - wenn niemand mag, dann verstehe ich das auch.

Viele Grüße

Olaf
 
siegfried spiegel Am: 19.12.2017 13:44:13 Gelesen: 705660# 717 @  
Hallo,

ich benötige mal wieder eure Hilfe. Kann jemand die Rückseite der Postkarte lesen?

Das ist insofern interessant für mich, weil ich einen Wertbrief von Helgoland mit vermutlich gleichem Absender und ähnlicher Adresse habe. Den stelle ich nach gelungener Übersetzung vor. :)

Gruß, Siegfried


 
DERMZ Am: 19.12.2017 14:03:42 Gelesen: 705649# 718 @  
@ siegfried spiegel [#717]

Hallo Siegfried,

gerne will ich helfen, aber hast Du es schon selbst versucht. Ich habe mit der Schrift auch so meine Sorgen, aber das Forum hilft immer gerne, wenn noch wenige Worte fehlen.

Also los gehts:

Frau
Pauline Schwedler
Halle a/S
Zwingerstr 8

L.M! Habe heute das erste Bad genommen u.
hat es mir ungemein gefallen. Es ist merk-
lich reitzend hier, nur scheint es
heute auf ein Gewitter auszugehen u.
wird es dann wohl Regen geben. Sonntag Mittag
3 Uhr fahren wir nach Norderney. Hast Du
schon eine neue Donna?
1000
herzl. Grüsse
Makater (?)


Viele Grüsse

Olaf
 
siegfried spiegel Am: 19.12.2017 14:49:37 Gelesen: 705632# 719 @  
Hallo Olaf,

vielen Dank. Ich habe mich bemüht, aber einiges konnte ich wirklich nicht entziffern. Jetzt kann ich es auch lesen. Bis auf den Makater, der stimmt glaube ich nicht ganz.

Gruß Siegfried

Hier der überfrankierte Wertbrief.


 
blaujacke Am: 19.12.2017 18:48:04 Gelesen: 705579# 720 @  
Hallo Ihr Spezialisten,

um was für eine portofreie "Sache" (unten links)handelte es sich hier?



rückseitiges Fragment der Siegelmarke

Ich lese "H. Eisb. Sache", bin mir aber nicht sicher. Wofür das "H" und welche Verbindung hat die Siegelmarke mit der Eisenbahn?

Gruß Uwe
 
bayern klassisch Am: 19.12.2017 19:36:19 Gelesen: 705563# 721 @  
@ blaujacke [#720]

Hallo Uwe,

ich lese H. Eisb. Sache.

Das steht ja auch so in der Siegeloblate.

Die Absenderbehörde hatte ja prinzipiell zur Dokumentation der Portofreiheit immer mit ihrem Siegel die Briefe zu schließen, von daher passt das schon (früher Wachs, späger "Wapperl", wie der Bayern sagte).

Schöner Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
blaujacke Am: 19.12.2017 20:05:26 Gelesen: 705552# 722 @  
@ bayern klassisch [#721]

Vielen Dank Ralph,

aber ich sehe in der Siegeloblate keinen Hinweis auf eine Eisenbahnbehörde! Und wofür steht das "H"?

Gruß Uwe
 
bayern klassisch Am: 19.12.2017 20:25:48 Gelesen: 705540# 723 @  
@ blaujacke [#722]

Hallo Uwe,

im Wapperl steht "Handel" - vlt. bedeutete das dann vorne Handels - Eisenbahn - Sache?

Das Ministerium für Handel und Gewerbe war ja eng an die Eisenbahnen gebunden, denn das eine lief kaum ohne das andere, von daher passt das schon.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Saguarojo Am: 29.12.2017 14:01:59 Gelesen: 702622# 724 @  
Hallo liebe Sammlergemeinde,

hier ein Brief von 1862, bei dem ich einiges nicht lesen bzw. nicht deuten kann. Vielleicht ist hier jemand, der mir hilft.



Ich lese folgendes:

Duderstadt d 15ten Juli 1862
Lieber Bruder Weinrich!
Mein gestriges Schreiben ab Heiligenstadt schätze ich in Deinem
Besitz und wollte dies hiermit ersuchen folgende Commißion noch
mit offerturen(?) zu lassen. -
Gastwirth Eggert in Berlingerode b/ Heiligenstadt
1/8 Gm(?) fein Rum(?) (?)6,-
ab Heiligenstadt vermittelst Louis Kellner per expreßen Boten in
c ..... Fracht senden;
Rapps ist sehr viel mith(?) gut angekommen, theils ausgewachsen(?) und
theils feucht umgebracht(?); für gute trockene Waren wird dafür besseren
Preis gezahlt 120(?) per Wispel; schlechtere .............10 billiges. Wenn
Du den Rapps auch nicht verkauft und auf dem Boden liegen hast
so wirst Du ihn öfterer wohl mal umstechen lassen müssen falls
er auch vielleicht nicht ganz trocken sein sollte, -
G..(?) ein Mehreres für(?) ..... begrüste ich dies herzlichst und
verbleibe Dein Aufrichtiger Bruder
Peter

Wenn Trautmann in Lora(?) noch keine ......... gemacht hat
so lasse dem Rechts Anwalt Herold in Wiehe schreiben daß er die
......tion gegen Denfellen vollziehen läßt.-

(Unterschrift unleserlich)

Viele Grüße

Joachim
 
Saguarojo Am: 14.01.2018 16:38:55 Gelesen: 696243# 725 @  
Hallo liebe Sammler und Experten alter Schriften,

heute habe ich einen Text von dem ich fast nichts lesen kann. Es ist ein Amtsbrief von 1868.

"Da die zur Hebamme ......Fuhrbach...."

und dann hört es bei mir schon auf.

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand diesen Text übertragen kann.

Viele Grüße

Joachim


 
briefefan (RIP) Am: 15.01.2018 18:49:49 Gelesen: 695348# 726 @  
@ siegfried spiegel [#717] und [#719]

Frau Schönnagel [#719] wohnte Zwingerstr. 8 I = erstes Stockwerk und
Frau Schwedler [#717] 8 II Tr. = zweite Treppe = zweites Stockwerk.

Grüße von briefefan.
 
Max78 Am: 15.01.2018 20:38:05 Gelesen: 695269# 727 @  
@ Saguarojo [#725]

Nicht zu 100 Prozent (kursiv unklar), aber der Sinn des Schreibens sollte somit klar sein:

", da die zur Hebamme für Fuhrbach erwählte Ehefrau Frauböse, Anna, geb. ... ihren Lehrcursus an der Lehrentbindungs-Anstalt zu Göttingen nunmehr vollendet haben wird, so hat dieselbe sich unter Vorlegung ihres Zeugnißes über ihr bestandenes Examen bezügl. ihrer Pflichtbarmachung als Hebamme, an einem der nächsten Sprechtage - Samstag oder Freitage auf der hiesigen Königlichen Amtsstube einzufinden. / Königl. Preußisches Amt. Unterschrift / Solches der Hebamme behändigt, Fuhrbach, den 19. May 1868, Unterschrift"

mit Grüßen Max
 
Saguarojo Am: 16.01.2018 09:46:05 Gelesen: 694865# 728 @  
@ Max78 [#727]

Lieber Max,

das ist phantastisch, was Du alles lesen kannst. Ich danke Dir ganz herzlich.

Viele Grüße

Joachim
 
volkimal Am: 17.01.2018 15:16:09 Gelesen: 694034# 729 @  
@ DERMZ [#716]

Hallo Olaf,

irgendwie hatte ich deine eine Karte übersehen. Die Schrift ist wirklich extrem unleserlich.

Ich habe es dennoch einmal versucht - bin mir aber nicht immer ganz sicher:

Fr. akad. Mein Liebes! Wenn??? ich gerade
zu erzählen habe, schnell noch ein Abend-
gruß, im ganzen Nr.3 die ..... ist anzu-
tag. Eine gut & glatte ... ist da, Ge-
dankenproduktion ist erst am letzten Ende
notwendig. So wird die Sache glatt gehen.
So mittag um 1 bin ich bei Marichen einge-
laden. Dann gehn wir miteinander den Zug
um 2 Uhr 16. Du kannst dir also die
.... genau vorstellen. Ich wollte, ich
konnte da so zeitlich genau auch mit dir
Ab das geht ja eben nur auf Bahnhöfen bei
Nacht und Tag. Deine Züge suche ich dir noch
aus. Mit ....heute Abd war(?) leider
ein Mißverständnis: Er hatte mich durch Jan
für heut bestellen lassen. Das war falsch ausge-
richtet &, es war gestern. Nun sitze ich hier
allein. .... bald ....., oder ich über-
lege mir: ich gehe zum ...hof und suche dir
die Züge . Ob man für die Reisenden .....
Ich komme ab schon drauf & Du mein
Mädchen arbeitest gut. Also ... mich
ganz ohne Sorge und um dein (oder sein)
Fortbleiben auch!! Es kommt
....., da ... Zeit
..... Nun sei innig gegrüßt.
Ich werde heute früh ins Bett gehn.
Gestern wars sehr spät geworden.
Len.
... Restaurant ist doch nichts bei
dich du kannst dir ruhig etwas geben lassen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Schwämmchen² Am: 17.01.2018 15:18:27 Gelesen: 694026# 730 @  
Kann mir jemand sagen, worum es hier geht?



Danke!
 
volkimal Am: 17.01.2018 16:07:48 Gelesen: 693995# 731 @  
@ Schwämmchen² [#730]

Hallo Schwämmchen,

ich lese:

Ein wenig ??? wird man, wie Jesus als Sieger
schreitet über Land und Meer, aber eben nur
ein wenig! Wie köstlich wird es schon werden, wenn
überall die Gotteskinder ihre Verantwortlichkeit fühlen
und tun, was möglich ist, um Matth. 28,18 zu erfüllen.
Unter Gebet zogen wir für Sie
beistehendes Losungswort:
Ihre Carl + Berta Palnick

Viele Grüße
Volkmar
 
Schwämmchen² Am: 17.01.2018 16:30:40 Gelesen: 693973# 732 @  
Vielen Dank. :)
 
LH-Sammler Am: 07.02.2018 18:08:24 Gelesen: 671043# 733 @  
Bitte um Hilfe beim Lesen/Übersetzen. Was ich lese:

Monsieur, ... d. 6. augh (August) 1770
Monsieur Freisberg
Receveur de et (?) (= Empfänger?)
wird Herrn maags
zu lüdinghausen Davensberg
zur Adresse recommandiert

auf Kopf: geantwortet d. 9. augh. 1770



Woher kommt der Brief?

Geht er nach Lüdinghausen oder Davensberg (liegen ca. 15 km auseinander) ?

Vielen Dank
Hans-Jürgen
 
briefefan (RIP) Am: 08.02.2018 00:07:58 Gelesen: 670929# 734 @  
@ LH-Sammler [#733]

Hallo Hans-Jürgen,

ich lese die ersten drei Zeilen so:

Monsieur Freusberg
Receveur de es?
wird Herrn maages?

Den übrigen Text lese ich wie du.
Der Sinn erschließt sich mir nicht.
Davensberg könnte vielleicht zum Wort Adresse gehören.

Grüße von briefefan.
 
LH-Sammler Am: 08.02.2018 18:50:21 Gelesen: 670732# 735 @  
@ briefefan [#734]

Hallo briefefan,

danke für deine Antwort.

Vielleicht ergibt sich ja noch ein Sinn dieses "Briefes".

Gruß
Hans-Jürgen
 
volkimal Am: 09.02.2018 01:53:05 Gelesen: 670658# 736 @  
@ LH-Sammler [#733]

Lieber Hans-Jürgen,

es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich die richtige Idee hatte. Jetzt kann ich deine Frage "Geht er nach Lüdinghausen oder Davensberg (liegen ca. 15 km auseinander)?" beantworten. Der Brief ging nacheinander an beide Orte.

Eine typische Anschrift aus der Zeit siehst du z.B. im Beitrag

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=151320

Vor dem Ort stand damals ein "a".

Die ursprüngliche Anschrift war:

Monsieur
Monsieur Freusberg
Receveur de et
a
Davensberg

Das "a" verschwindet fast unter dem Namen "Maag?"

In Davensberg angekommen konnte der Brief nicht zugestellt werden und er bekam den Leitvermerk
wird Herrn Maag?
zu Lüdinghausen
zur Adresse recommandiert

Den Namen des Empfängers hat Briefefan übrigens richtig gelesen. Er ist "Freusberg". Vergleiche http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/beitrwff-9551.pdf

Ein Mitglied der Familie Freusberg, Gerhard Christoph Freusberg, war 1672/76 sogar Bürgermeister von Lüdinghausen.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 13.02.2018 16:40:15 Gelesen: 669939# 737 @  
Guten Tag,

in den letzten Tagen flog mich eine "Soldatenkarte" aus Marburg an, die Freunde waren auf knappem Raum sehr Mitteilungsbedürfig, welches natürlich auch eine große Schwierigkeit für den Nachleser bedeutet. Ich kann wieder einmal nur Teile lesen...



Als Nachleser komme ich zu folgendem Schluß:

Herrn
Karl Hahn
Kriftel b/Höchst a/M
Hofheimerstraße N2 ?
L. Freund.
Deine Karte erhalten.
was mich sehr freute. Noch 32 Taglein
u. ich fahre dann in Urlaub, ich
freue mich Euch wieder einemal zusehen.
Wie ihr schreibt ist Euer Konzert gut ver-
laufen. Wie lange habt ihr angehalten.
Schade, dass ich nicht mitmachen konnte. Hier ist recht viel los.
Viele Grüße von .... an alle Bekannten. Sie erzählt immer noch von
der schönen Fest...

L. Freund eine ...
..... aus du für .. brauchst Du
nicht einzurücken. L. Freund es ist nicht alles
Gold was glänzt. Heute haben wir scharf geschossen.
Ich habe 10.12.11 geschossen u bin der beste unserer 9.
Inspektion. Ein alter Mann ist schon 2 Tage ....
so hat ....

Ich will schiessen. Viele Grüße sendet Dein Freund .

Viele Grüße an Anna, Joseph, Otto, Karl u.
...............

Da ja alles ein wenig kreuz und quer geschrieben ist, versuche ich mal die beiden großen Passagen noch einmal ins rechte Licht zu rücken:



Vielen Dank, wenn Ihr mir wieder helfen könntet.

Mit besten Grüßen

Olaf
 
Franz88 Am: 13.02.2018 20:22:14 Gelesen: 669897# 738 @  
Hallo liebe Sammlerfreunde,

ich habe einen Brief aus meiner Heimatgemeinde Trofaiach, den ich nicht lesen kann. Der Brief stammt aus den Jahre 1842.

Kann mir bitte jemand helfen, damit ich den Inhalt des Briefes kenne.



Vielen Dank und schöne Grüße
Franz
 
Max78 Am: 13.02.2018 20:47:30 Gelesen: 669885# 739 @  
@ Franz88 [#738]

An die Schuldistrictsaufsicht zu Trofajach!

Der Schuldistrictsaufsicht wird hiermit der gefälligen Intervenirung wegen erinnert, daß am 11. d. Mts. April um 9 Uhr Vormittags das vom Magistrate Vordernberg vorgelegte neue Schulshausbauproject mit Beyziehung der gesetzlichen Konkurrenz geprüft werden wird.
K.k. Kreisamt Bruck am 3ten April 1842 / Grabmayer


mit Grüßen vom Max aus dem ehemaligen Vorderösterreich oder Vorlande ;-)
 
Franz88 Am: 13.02.2018 20:59:42 Gelesen: 669874# 740 @  
Hallo Max,

Super,ein großes Dankeschön.

Schöne Grüße aus Österreich
Franz
 
volkimal Am: 13.02.2018 21:00:00 Gelesen: 669874# 741 @  
@ DERMZ [#737]

Hallo Olaf,

ein paar kleine Ergänzungen:

Herrn
Karl Hahn
Kriftel b/Höchst a/M
Hofheimerstraße No ?
L. Freund.
Deine Karte erhalten.
was mich sehr freute. Noch 32 Taglein (?)
u. ich fahre dann in Urlaub, ich
freue mich Euch wieder einmal zusehen.
Wie ihr schreibt ist Euer Konzert gut ver-
laufen. Wie lange habt ihr angehalten.
Schade, dass ich nicht mitmachen konnte. Hier ist nicht viel los.
Viele Grüße von Johanna an alle Bekannten. Sie erzählt immer noch von
der schönen Fastnacht

L. Freund wie sieht es mit dem
Militär aus ??? ???
brauchst Du
nicht einzurücken. L. Freund es ist nicht alles
Gold was glänzt. Heute haben wir scharf geschossen.
Ich habe 10.12.11 geschossen u bin der beste in der 9.
Inspektion. Ein alter Mann ist schon 2 Tage verschwunden
er hat Unterschlagungen bewirkt(?)

Ich will schliessen. Viele Grüße sendet Dein Freund .

Viele Grüße an Anna, Joseph, Otto, Karl u.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 13.02.2018 21:14:22 Gelesen: 669867# 742 @  
@ volkimal [#741]

Tausend Dank Volkmar,

nur die Fastnacht machte mich etwas stutzig, dachte dort eher an Karneval - ABER: Hesse lacht zur Fassenacht.

Viele Grüße und Narri Narro

Olaf
 
Franz88 Am: 14.02.2018 22:52:55 Gelesen: 669547# 743 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe selbst versucht einen Brief aus meiner Heimatsammlung zu übersetzen. Nach drei Stunden habe ich einige Zeilen geschafft. Vielleicht sind sie sogar richtig übersetzt.

An die löbliche Radmeister Communität in Vordernberg.
Das hohe k.k. Ministerium für Landescultur und Bergwesen hat ????????? der Abhandlung des Bergrathes und Akademikers Herrn Doppler über einer bisher
unbenutzten ????
Danach kam ich nicht mehr weiter.

Bitte um eure Hilfe bei der weiteren Übersetzung.



Schöne Grüße aus Österreich
Franz
 
Magdeburger Am: 15.02.2018 10:27:40 Gelesen: 669417# 744 @  
@ Franz88 [#743]

Hallo Franz,

leider habe ich nicht alles lesen können und muß auch gleich los.
Eventuell kann noch jemand ergänzen:

An die löbliche Radmeister Communität in Vordernberg.

Das hohe k.k. Ministerium für Landescultur und
Bergwesen hat Exemplare der Abhandlung des k. k.
Bergrathes und Akademikers Herrn Doppler über eine
bisher unbenutzte G....... magnetischer Declinations Be-
obachtungen und der von der kaiserlichen Academie der
Wissenschaften auch Grundlage dieser Abhandlung ent-
worfenen Instruction a.... mitgetheilt, und zur Bethei-
ligung an den damit angeregten Forschungen au.....-
....., da dieselben sowohl der Wissenschaft und der Pra-
xis eine reiche Ausbeute ......, als auch wichtige
Aufschlüsse über die technische und administrative Ge-
schichte des vaterländlichen Bergbaus auch Licht brin-
gen dürften.
Sollte die Gewerkschaft im Besitze älterer Mark-
schmidt Documente seyn, und für diese Forschungen
im Interesse legen, so können ihr auch ihren Wunsch
Exemplar obiger Abhandlung und Instruction im
Wege dieses k.k. Oberbergamtes zugemittelt werden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Franz88 Am: 15.02.2018 11:20:17 Gelesen: 669400# 745 @  
Hallo Ulf,

vielen Dank für Deine Übersetzung. Du hast mir sehr weitergeholfen.

Es könnte vielleicht heißen "bisher unbenutzte Quelle magnetischer Declinations Beobachtungen".

Schöne Grüße
Franz
 
volkimal Am: 15.02.2018 15:31:54 Gelesen: 669337# 746 @  
@ Franz88 [#745]

Hallo Franz,

ich habe mir einmal die Lücken vorgenommen:

An die löbliche Radmeister Communität in Vordernberg.

Das hohe k.k. Ministerium für Landescultur und
Bergwesen hat Exemplare der Abhandlung des k. k.
Bergrathes und A cademikers Herrn Doppler über eine
bisher unbenutzte Quelle magnetischer Declinations Be-
obachtungen und der von der kaiserlichen Academie der
Wissenschaften auch Grundlage dieser Abhandlung ent-
worfenen Instruction anher mitgetheilt, und zur Bethei-
ligung an den damit angeregten Forschungen aufgefor-
dert, da dieselben sowohl der Wissenschaft und der Pra-
xis eine reiche Ausbeute tersprechen (Fehler statt versprechen), als auch wichtige
Aufschlüsse über die technische und administrative Ge-
schichte des vaterländlichen Bergbaus auch Licht brin-
gen dürften.
Sollte die Gewerkschaft im Besitze älterer Mark-
schmidt Documente seyn, und für diese Forschungen
im Interesse legen, so können ihr auch ihren Wunsch
Exemplar obiger Abhandlung und Instruction im
Wege dieses k.k. Oberbergamtes zugemittelt werden.

Viele Grüße
Volkmar
 
Franz88 Am: 15.02.2018 15:48:04 Gelesen: 669328# 747 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank. Ihr seid hier wirklich ein tolles Team.

Schöne Grüße aus der Steiermark
Franz
 
Franz88 Am: 17.02.2018 18:05:28 Gelesen: 668920# 748 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute habe ich an meiner Heimatsammlung weitergearbeitet. Dabei bin ich auf einen weiteren Brief gestoßen den ich nicht lesen kann. Ich bitte euch wieder um Unterstützung bei der Übersetzung.



Schöne Grüße aus der Alpenrepublik
Franz
 
volkimal Am: 17.02.2018 18:28:16 Gelesen: 668906# 749 @  
@ Franz88 [#748]

Hallo Franz,

das meiste habe ich entziffert:

Wird höflichst ersucht, nachstehende Ver-
lautbarung Morgen als am 20 d. Mts.
öffentlich kundmachen lassen zu wollen.
Kundmachung
mit hoher Bewilligung des löblich. Kk. Be-
zirksamtes Leoben vom 14. Juli 1856 ? 7341
werden am 25. D. Mts. beim Leopold Leim-
weber ??? Meister in der ??? verschie-
denen brauchbaren ??? und Hausge-
räthschaften im Wege der öffentlichen
Versteigerung gegen gleich bare Bezahlung
hintangegeben werden. Kauflustige wer-
den hinzu höflichst eingeladen.
10 ??? als Verlautbarungsgebühr angeschl??
Gemeinde-Verwaltung Hafning am 18 Juli 856
Zum Auftrage
???? Gem. Bmtr.

Verlautbart am 20. Juli 856
Die Gebühr ???
richtig erhalten.
Vordernberg am 20 Juli 856


Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 17.02.2018 19:11:33 Gelesen: 668892# 750 @  
@ Franz88 [#748]

Hallo Franz,

Volker hat super vorgelegt!

Bei der Zeile:
10 ??? als Verlautbarungsgebühr

steht 10 xr (Kreuzer)cmze (Conventionsmünze), was auch die Gebühr unten ist. Jedoch ist nur da ein x hinter der Währung angegeben, jedoch in der Bedeutung identisch.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Franz88 Am: 17.02.2018 20:24:32 Gelesen: 668868# 751 @  
Hallo Volkmar und Ulf,

eine großen herzlichen DANK euch beiden.

Damit komme ich bei der Dokumentation meiner Heimatsammlung einen großen Schritt weiter.

Kann das Wort nach Leopold Leimweber " vulgo" bedeuten? Vulgo = Die Bewohner eines Anwesens, Bauernhofes werden dort umgangssprachlich nicht mit ihrem Familiennamen bezeichnet, sondern mit ihrem Hausnamen, der dem Vornamen jeweils vorangestellt wird. In Österreich wird das in amtlicher Form als Vulgoname (abgekürzt vlg.) bezeichnet.

Das Wort nach Meister in der " Rötz"? Die "Rötz" ist ein Ortsteil von Vordernberg.

Das würde bedeuten Der "Leopold Leimweber" hat auf einen Bauernhof (Meisterhof) in der Rötz gewohnt

Schöne Grüße
Franz
 
volkimal Am: 17.02.2018 20:58:51 Gelesen: 668848# 752 @  
@ Franz88 [#751]

Hallo Franz,

vulgo (in lateinischer Schrift) passt gut. Solche Wörter wie vulgo oder Rötz kann man nur schlecht erkennen, wenn man sie nicht kennt.

Viele Grüße
Volkmar
 
briefefan (RIP) Am: 17.02.2018 21:17:15 Gelesen: 668843# 753 @  
@ Franz88 [#751]

Hallo Franz,

ich lese noch
(1856) Z. ? (7341), (= Ziffer?)
(vulgo) Winser (in der Lötz),
(brauchbare) Sachenissen? ,
(Verlautbarungsgebühr) angeschloss: (= beigefügt),
Im (Auftrage)

Gruß von briefefan
 
Franz88 Am: 17.02.2018 22:09:21 Gelesen: 668822# 754 @  
Hallo Volkmar,

ja das stimmt die "Rötz" ist ein kleines Gebiet (Rötzgraben), der eher nur bei den Einheimischen bekannt ist.

Schöne Grüße
Franz
 
Franz88 Am: 17.02.2018 22:15:20 Gelesen: 668819# 755 @  
@ briefefan [#753]

Hallo briefefan,

Sachenissen habe ich auch gelesen, aber das Wort ergibt für mich keinen Sinn. Ich kenne das Wort nicht.

Schöne Grüße
Franz
 
Max78 Am: 17.02.2018 23:53:59 Gelesen: 668790# 756 @  
@ Franz88 [#755]

Moin moin,

1. Es müßte denke ich B]Fahrnissen[/B] heissen, siehe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrnis

2. Glaube ich nicht an das Wort vulgo, ich sehe den Anfangsbuchstaben "a" und vermute eine Abkürzung oder etwas dialektisches dahinter (ggf. allge, allze, allzo ?). Ich sehe das Wort zweimal im Text (von 2 unterschiedlichen Schreiberlingen):



mit Grüßen Max
 
Franz88 Am: 18.02.2018 00:38:11 Gelesen: 668773# 757 @  
@ Max78 [#756]

Hallo Max,

" Fahrnissen" finde ich stimmt. Super.

Bei " vulgo" bin ich mir jetzt nicht mehr sicher.

Schöne Grüße
Franz
 
volkimal Am: 18.02.2018 10:37:51 Gelesen: 668671# 758 @  
@ Franz88 [#757]

Hallo Franz,

ich denke weiterhin, dass es "vulgo" heißt. Während man normalen Text in der alten deutschen Schreibschrift schrieb (Sütterlin gibt es erst seit 1911), wurde bei Namen "Leopold Leimweber vulgo" die lateinische Schrift benutzt.



Ich habe einmal das Wort "vulgo" geschrieben und dann den ersten Buchstaben am PC zusammengeschoben. Jetzt ähnelt es einem alten deutschen "a". Da es nach meiner Meinung aber die lateinische Schrift ist, passt es nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Franz88 Am: 18.02.2018 13:58:10 Gelesen: 668630# 759 @  
@ volkimal [#758]

Hallo Volkmar,

es wäre die logischste Erklärung.

In Österreich werden auch heute noch viele Bauernhöfe nach ihren ursprünglichen Namen (Vulgonamen) benannt.

Leopold Leimweber vulgo Meister

Schöne Grüße
Franz
 
Max78 Am: 18.02.2018 22:53:49 Gelesen: 668509# 760 @  
@ Franz88 [#759]

Moin moin,

ich habe jetzt noch einmal nachgeschaut, vulgo würde doch am ehesten passen. Mir war dieses Wort nicht bekannt. Was Volkmar zur lateinischen Form geschrieben hat, wurde ja wiederholt in diesem Thema angesprochen. Allerdings ist dann lediglich der Nachname "Leimweber" + "vulgo" in lateinischer Schriftform, der Vorname Leopold + Rest in deutscher Kurrentschrift. Dank Volkmar's Blick dafür ergibt nun auch das Wort hinter "vulgo" einen Sinn, was sicherlich nicht Meister heisst. Viel eher lese ich den Nachnamen "Wieser", was dem Ganzen dann laut wikipedia-Artikel (bezüglich des Wortes vulgo) einen Sinn verpasst.

Was man von Österreichern nicht alles lernen kann. ;-)

mfg
 
volkimal Am: 18.02.2018 23:48:06 Gelesen: 668482# 761 @  
@ Max78 [#760]

Hallo Max,

da kann ich dir nur zustimmen. Den Meister habe ich falsch gelesen. Wieser dürfte stimmen. Auch hatte ich nicht noch einmal nachgesehen und den Vornamen fälschlicherweise zur lateinischen Schrift zugeordnet. Gut aufgepasst!

Viele Grüße
Volkmar
 
Franz88 Am: 19.02.2018 00:11:59 Gelesen: 668475# 762 @  
@ Max78 [#760]

Hallo Max,

ich denke das ist des Rätsel Lösung.

"Wieser" ist ein Name der bei uns sehr oft vorkommt. Das würde gut passen.

Ich bedanke mich bei allen, die dazu beigetragen haben diesen Text zu übersetzen.

Ihr seid ein tolles Team. DANKE.

Herzliche Grüße aus der Steiermark
Franz
 
Franz88 Am: 20.02.2018 10:51:08 Gelesen: 668124# 763 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute habe ich mit den nächsten Brief meiner Heimatsammlung begonnen. Ich kann inzwischen schon mehrere Wörter lesen.

Nur ganze Sätze lesen und inhaltlich auch verstehen davon bin ich noch weit entfernt. Darum bitte ich euch wieder mal um eure geschätzte Hilfe.




Herzliche Grüße aus der Steiermark
Franz
 
Franz88 Am: 21.02.2018 14:18:21 Gelesen: 667873# 764 @  
Hallo Sammlerfreunde,

die ersten Sätze sehen bei mir so aus :...... ........ der schätzbaren Zeitschrift.......224.......man sich zu berichten, das bei Herrn Melchier Heiland,......König wirklich als ....... bedienstet ist,
über mündlich mit Herr Heiland geschlagener......

Danach kann ich nur mehr einzelne Wörter lesen.

Bitte um eure Hilfe.

Schöne Grüße
Franz
 
Markenhamster Am: 21.02.2018 16:03:39 Gelesen: 667844# 765 @  
Der Tragödie erster Teil:

In Folge der schätzbaren Zuschrift dd (= de dato) 5. Dmbrs (= Decembris)
B 224 (= wahrsch. Aktenzeichen) beehrt man sich zu berichten, daß
bei Herrn Melchior Heiland, Simon
König wirklich als Köhler bedienstet ist,
über mündlich mit Hrn. Heiland gepflogene
Rücksprache bedauerte derselbe, grade
erst am Faschingsdienstage seinen Köhler
gänzlich ausbezahlt zu haben, gab jedoch die
Zusicherung, daß er ihm die 5 f welche
derselbe für den gestohlenen Rehbock
zu zahlen verurtheilt ist, bei der nächsten
Verrechnung in Abzug bringen, und der
löbl. Gemeinde-Verwaltung Vordernberg (?)
persönlich einhändigen werde.
Simon König bekommt für ein Kohlwerk
4 f gezahlt, und beendet ein solches, ge-
wöhnlich in 3 Wochen, hat am Aschermit-
woche gerade ein Neues angefeuert, und
so dürfte in 4 Wochen, der fragliche
Geldbetrag von ihm ins Verdienen ge-
bracht worden sein.
Von der Gemeinde-Verwaltung
Tr? Am 7. März 1862
Dr. Ehrlich
Nota
Löbl. Gemeinde Verwaltung
In Tr?
Im Nachhange zum ?amtl. Schreiben vom
 
volkimal Am: 21.02.2018 16:56:32 Gelesen: 667821# 766 @  
Hallo zusammen,

ich glaube, dass in der ersten Zeile ganz rechts steht "5 dMts" = "5. des Monats".

Viele Grüße
Volkmar
 
Franz88 Am: 21.02.2018 18:01:38 Gelesen: 667801# 767 @  
@ Markenhamster [#765]

Hallo Markenhamster,

Vorerst einmal herzlichen Dank für Deine Hilfe. Da bin ich mit meiner Übersetzung doch ein wenig daneben gelegen.

Bei der Gemeinde Verwaltung ist Trofaiach gemeint. Es ist meiner Meinung nach schon eine harte Strafe, für einen gestohlenen Rehbock, einen ganzen Monatslohn bezahlen zu müssen. Diese Strafe dürfte für den Köhler tatsächlich eine Tragödie gewesen sein. Die Arbeit eines Köhlers ist bestimmt nicht leicht gewesen. Er musste das Kohlwerk Tag und Nacht überwachen. Es durfte auf keinen Fall vorzeitig abbrennen.

Schöne Grüße
Franz
 
Franz88 Am: 21.02.2018 18:15:53 Gelesen: 667790# 768 @  
@ volkimal [#766]

Hallo Volkmar,

ich lese ein 5 dM den Rest kann ich nicht lesen.

Schöne Grüße
Franz


 
briefefan (RIP) Am: 22.02.2018 01:00:07 Gelesen: 667726# 769 @  
@ Markenhamster [#765]

Die nächste Seite lese ich so:

Nota.
Zu 251
Löbl. Gemeindeverwaltung
in Trofaiach

Im Nachhange zum hieramtl Schreiben vom ./.

2. M. d.h. (=dahier?) Z.224 und mit Bezug auf
das? dortige geschätze Nota vom 7. März d.J.
Z.180 berhet (=beehrt?) man sich Vereinshöflich mitzu-
theilen, daß Herr Melchior Heiland den Ent-
schädigungsbetrag zu 5f. welchen er seinem Köhler Simon
König für das gestohlene Reh vom Verdienste
abzuziehende und ans Hieramts abzugeben vorsprach? bisher noch nicht hieramts
erlegt hat. Demgemäß sieht man sich
veranlaßt das höfl. Suchen zu stellen
vom H. Heiland den zugesicherten
fragliche
Betrag per 5f.
abverlangen lassen
und sonach anher gütigst
senden zu wollen.
Die
erzogen? obwaltenden
Umstände wollen
freundlichst mitgeteilt werden, damit wir
Weiteres hiernach veranlassen können.

Gde? Vorßenberg? am 13. Mai 862
 
Markenhamster Am: 22.02.2018 11:09:07 Gelesen: 667647# 770 @  
@ Franz88

Wildfrevel / Jagdwilderei / Wildbretdiebstahl wurde streng bestraft, weil das Jagdrecht ein landesherrliches Regal war. Der Köhler konnte froh sein, nicht im Jahrhundert zuvor gelebt zu haben.

Dazu: Besonders hart und grausam waren die Strafen für Wilddiebe, für die hohe Leibes- und Freiheitsstrafen und sogar Todesstrafen ausgesprochen wurden. In der Pfalz-Zweibrückenschen Forstordnung von 1785 heißt es: Wer Nachricht hat, dass Jemand mit Wilddieben umgeht und keine Anzeige thut, dessen Vermögen soll confiscirt und er mit empfindlicher Strafe belegt werden. Der Angeber eines Wilddiebes soll bei Verschweigung seines Namens 25 Reichsthaler erhalten und wenn der Wilddieb daraufhin handfest gemacht wird, sollen dem Anzeiger 50 fl. und zweijährige Abgabenfreiheit bewilligt werden. Wenn ein Wilddieb bei Betretung auf den Zuruf sich nicht ergab, durfte Feuer gegeben werden. Wer einen solchen Wilddieb todt einlieferte, sollte 10 Reichsthaler erhalten, bei lebendiger Einlieferung 20 Thlr. Die Wildpretsdiebe sollen mit schweren Leibes- und nach Beschaffenheit des Verbrechens sogar mit Lebensstrafe beahndet werden.
 
Markenhamster Am: 22.02.2018 11:23:17 Gelesen: 667641# 771 @  
@ Briefefan

S. 2:
2. März d.J. (= diesen Jahres) Z.224 und mit Bezug auf
die dortige geschäzte Note vom 7. März d.J.
Z.180 beehrt man sich diensthöflichst mitzu-
theilen, daß Herr Melchior Heiland den Ent-
schädigungsbetrag zu 5 f welchen er seinem Köhler Simon
König für das gestohlene Reh vom Verdienste
abzuziehen und hieramts abzugeben versprach, bisher noch nicht hieramts
erlegt hat. Demgemäß sieht man sich
veranlaßt das höfl. Ersuchen zu stellen,
vom H. Heiland
den zugesicherten
fragliche
Betrag zu 5 f
abverlangen lassen
und sonach anher gütigst
senden zu wollen.
Die
dagegen obwaltenden
Umstände wollen
freundlichst mitgetheilt werden, damit man das
Weitere hernach veranlaßen könne.

Gde Vorßenberg am 13. Mai 1862
 
Franz88 Am: 22.02.2018 13:21:23 Gelesen: 667621# 772 @  
@ Markenhamster [#770]

Hallo Markenhamster,

die Strafen sind damals wirklich heftig gewesen. Es stellt sich für mich aber auch die Frage, ob der Köhler nicht aus einer Notlage heraus gewildert hat. In früherer Zeit war die erste Antriebskraft fürs Wildern oft die bittere Not, der quälende Hunger.

Ich bedanke mich recht herzlich für Deine tolle Hilfe. Nun verstehe ich den Brieftext und kann ihn gut dokumentieren.

Schöne Grüße
Franz
 
Franz88 Am: 22.02.2018 13:27:02 Gelesen: 667619# 773 @  
@ briefefan [#769]

Hallo briefefan,

Vielen dank für Deine Auslegung des Textes.

Die letzte Zeile dürfte lauten: Gemeinde Vordernberg am 13. Mai 1862

Schöne Grüße
Franz
 
DERMZ Am: 25.02.2018 13:13:36 Gelesen: 667036# 774 @  
Guten Sonntag,

hier ist es recht frostig, aber sehr sonnig - aber das macht den Aufenthalt an der Frischen Luft nicht viel wärmer. Daher noch eine Karte gelesen, aber - ich werdet es Euch denken - mir fehlen wieder die Worte, ich bin sprachlos. Wer kann mir dieses Mal weiterhelfen?



Paul Bocho will Ware nach Lüdenscheid schicken, doch diese ist nicht lieferbar, aber was ist es genau? Ich lese folgendes

Herrn Dr jur. Schmalenbach
Lüdenscheid
Hochstr. 76


Gontershausen
den 5/11 39

Herrn Dr. Schmalenbach
Lüdenscheid
Ich danke Ihnen für Ihre Bestellung
leider kann ich Ihnen zur Zeit noch
keine feste Zusage machen.
Ich werde meine Kundschaft bis 1.
Dezember Bescheid zugehen laßen
ob ich die .... liefern kann oder
nicht. Selbstverständlich wird
meine ... Kundschaft zuerst
beliefert, und habe Ihnen in der
Kundenliste vorgemerkt.
Heil Hitler
P. Bacho


Tausend Dank für die werte Hilfe sagt

Olaf
 
volkimal Am: 25.02.2018 13:36:23 Gelesen: 667027# 775 @  
@ DERMZ [#774]

Hallo Olaf,

ich glaube, dass er Gänse liefern will und seine alte Kundschaft zuerst beliefert.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 25.02.2018 14:11:09 Gelesen: 667020# 776 @  
@ volkimal [#775]

Danke Volkmar,

macht im November ja auch Sinn, nur an die Gänse wollte ich nicht denken.

Tausend DANK

Olaf
 
DERMZ Am: 26.02.2018 12:31:47 Gelesen: 666867# 777 @  
Guten Montag,

starten wir doch mal mit einer Hellen in die Woche, zwei Frage dazu: Welche Titel hat Herr Max von Pönnies und war es in Marburg urgemütlich warm?



Ich lese folgendes:

Herrn Max von Plonnies
... Gr. Dr. C. Hochwohlgeb.
Darmstadt
Heidelberger Str 66 I

Gruss aus Marburg senden
Ihnen, gutes
Mäxchen, bei einem
guten, eiskalten Hellen
urgemütlich (?) warm
Kries

Stimmt das?

Viele Grüße und herlichsten Dank für eine Auflösung

Olaf
 
Franz88 Am: 26.02.2018 12:53:36 Gelesen: 666862# 778 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe heute Morgen begonnen einen weiteren Brief zu übersetzen.

Auf die wohlgeschätzte Zuschrift vom 3Mai lJ:
No. 70 gibt man sich die ... zu erwidern
Der Aufenthalt der Magdalena Rothleitner be?
ihren Bruder den Zimmerer Wildling ein ...... ......
....... unterliegt ..... .... ..... auserstande als .....
diese .......... ......... klaglos ..........
und sich ....... ......, und ........ fortbringt
... wird das dienstfreundliche Ansuchen gestellt
... gefälligst ..... .......... ... ... ... ....
gefälligst ...... ..... ....... unser .....
.......
G: .. Trofaiach am 3 Juni 1853

Den löbl. Gemeinde Vorstand zu Trofaiach
In Huldigung der geschätzten Zuschrift von 3.6 ......
.......................... Prüfling Magdalena Rothleitner
der Aufenthalt in der löbl Gemeinde bei ihren Bruder Anton
Wilding gestattet wird, und ... ..... ..... .....
..... ...... .... .... Bezirkshauptmannschaft Leoben
....28. Mai d.J...... unter ... ..... zu.......
........ und ..............

Seite 2
Magdalena Rothleitner zu folge
..... ... 857..... an
die .. Bezirkshauptmannschaft Leoben
.....
....
legt wurde, aber... dem
... bisher zurück gelangt ist.
wird daher.. Abschrift an
.... an die Bezirkshauptmannschaft
Leoben.... 28
Jänner d.J.
9699 an für Magdalena Roth
Leitner ausgefertigten Aufenthalt
......
Gemeinde Verwaltung Vordernberg




Ein wenig konnte ich übersetzen.
Ich bitte um eure Hilfe bei der weiteren Übersetzung.
 
volkimal Am: 26.02.2018 15:08:24 Gelesen: 666825# 779 @  
@ Franz88 [#778]

Hallo Franz,

ich hatte gerade ein paar Minuten Zeit. Das lese ich im ersten Teil:

Auf die wohlgeschätzte Zuschrift vom 31 Mai lJ: (= laufenden Jahres)
No. 70 gibt man sich die Ehre zu erwidern
Der Aufenthalt der Magdalena Rothleitner bey
ihren Bruder den Zimmerer Wildling im Schlosse Stibich-
hofen unterliegt so lange keinem Anstande(?) als sich
diese Weibsperson vorschriftsmäßig klaglos benimmt
und sich ordentlich ernährt und redlich fortbringt
Nun wird das dienstunfreundliche Ansuchen gestellt
hierher gefälligst anzuzeigen, ob sie unter Poli-
zey Aufsicht zu stehen hat oder ob sie ??? ist. Auch wol-
le gefälligst daro Heymathschein unser gesendet
werden.

Das Datum ganz oben könnte auch der 31. Mai sein.
Das fehlende Wort könnte evtl. "ferey" sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
Franz88 Am: 26.02.2018 19:10:03 Gelesen: 666759# 780 @  
@ volkimal [#779]

Hallo Volkmar,

herzlichen Dank für Deine Hilfe. Ich denke das "ferey" für frei steht.

Im Schloss Stibichhofen ist heute ein Jugendfreizeitheim und die Evangelische Pfarrkirche untergebracht.

Schöne Grüsse
Franz
 
volkimal Am: 26.02.2018 20:59:01 Gelesen: 666735# 781 @  
@ Franz88 [#780]

Hallo Franz,

es geht weiter. Diesmal fehlen aber noch einige Wörter:

An
Den löbl. Gemeinde Vorstand zu Trofaiach
In Erledigung der geschätzten Zuschrift von 3.6 dM(?) ?? 362
laut welchen den entlaßenen Strüfling Magdalena Rothleitner
der Aufenthalt in der löbl Gemeinde bey ihren Brudern Anton
Wildling gestattet wird, wird ??? daß Magdalena Roth-
leitner ??? Erlaß der K. Bezirkshauptmannschaft Leoben
vom 28. Mai d.J. ? 4757unter Polizey=aufsicht zu stehen
hat.
Zugleich wird ??? daß der Heimatschein für


Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 27.02.2018 10:00:06 Gelesen: 666649# 782 @  
Hallo Franz,

die letzte Seite ist zum Teil sehr schwer zu lesen.

Im Moment habe ich keine Zeit mehr. Daher das bisherige Ergebnis:

Magdalena Rothleitner zu folge
folgt(?) vom(?) 1t(?) ??? 857..... an
die K.(?) Bezirkshauptmannschaft Leoben
mit freiamtlichen Bericht kam(?)
des ??lichen ??? ???
legt wurde, aber seit dem nicht
mehr früher zurück gelangt ist.
Es wird daher nach Vorschrift der(?)
Currende der K. Bezirkshauptmannschaft
Leoben vom 28 Jänner d.J.
9699 der für Magdalena Roth
Leitner ausgefertigte Aufenthalt
schein zur gütigen Behändigung
an dieselbe in der ???anlage
angeschloßen?
Gemeinde Verwaltung Vordernberg
am 6. Juny 1853

Viele Grüße
Volkmar
 
Franz88 Am: 27.02.2018 11:02:03 Gelesen: 666622# 783 @  
@ volkimal [#782]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine bisherige Unterstützung. Durch Deine Hilfe kann ich den Textsinn verstehen. Vielleicht gelingt es mir dadurch noch einige Wörter zu entziffern.

Schöne Grüße
Franz
 
Franz88 Am: 02.03.2018 11:54:25 Gelesen: 666159# 784 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute der nächster Brief aus meiner Heimatsammlung:

An die löbliche Gemeinde Verwaltung Vordernberg
Der Dienstbube Johann Neuhold ist um
....28 ........ zur seinen dienste dem...
.........................................forstman zu
Hafning entwichen und seither nicht mehr
zurückgekehrt
Er wird deshalb ...... .........
..... bei jemand ........ Neuhold........
......,........................
........... sein soll, sich aufhält
so wird die löbliche Gemeindeverwaltung
diensthöflichst ersucht, diesen Joh...
Neuhold gefälligst aufzugreifen und an
.....stellen, oder
fanden ......stunde bekanngeben zu
wollen
Gemeindevorstehung zu Hafning am 20 Juli 1859



Bitte um eure Unterstützung bei der Übersetzung des Schreiben

Herzliche Grüße
Franz
 
volkimal Am: 02.03.2018 13:36:07 Gelesen: 666143# 785 @  
@ Franz88 [#784]

Hallo Franz,

ich lese:

An die löbliche Gemeinde Verwaltung Vordernberg
Der Dienstbube Johann Neuhold ist un=
ter 28 VM(?) aus seinen Dienste dem Bau=
er Peter Sorgar(?) insgemein Forstner zu
Hafning entwichen und seither nicht mehr
zurückgekehrt
Da nun derselbe sicherem Vernehmen
nach bei seinem Vater Neuhold am Pre=
bühl(?) welcher ein Höhrer(?) des Friedau Schu=
stergewerkes(?) sein soll, sich aufhält
so wird die löbliche Gemeindeverwal=
tung diensthöflichst ersucht, diesen Joh.
Neuhold gefälligst aufzugreifen und an
herstellen, oder die dagegen obwal=
tenden Umstände bekanntgeben zu
wollen
Gemeindevorstehung zu Hafning am 20 Juli 1859
Der Gemeindevorstand

VM könnte Vorigen Monats bedeuten.

Viele Grüße
Volkmar
 
Franz88 Am: 02.03.2018 22:07:55 Gelesen: 666115# 786 @  
@ volkimal [#785]

Hallo Volkmar,

herzlichen Dank für Deine Hilfe. Super, du hast mir wieder sehr weitergeholfen.
Prebühl = Präbichl ist ein Ortsteil von Vordernberg.

Herzliche Grüße
Franz
 
Magdeburger Am: 03.03.2018 16:51:46 Gelesen: 666085# 787 @  
Liebe Sammelfreunde,

seit fast 6 Wochen liegt der Inhalt eines Briefes bei mir und ich komme einfach nicht auf den Inhalt:





Prs. d. 16. Nov 36 Glth?

Seiner Wohlgeboren,

.......... ich nicht, muß das geehrte Schreiben vom
13ten J. zu erwiedern, daß der Herr
Kammerherr und Forstmeister von Trotha,
nach Mittheilung Ihrer Briefes vom
11ten v. M. erklärt hat, sich auf
das herzgl.? D.de...geschäft nicht
weiter einlassen zu können, sofern
die Auswirkung? der .......lichen

Con..........., von welchem unter
den vorliegenden besonderen
Umständen abstrahirt werden
können, zur unabwendlichen Be-
dingung gemacht wurde.
Ein Beweggrund i... ihn außer
........., weil die von 6 zu ? Jah.
von er.....ondeliche Erneuerung des
....herrlichen Con................. mit
un.....lichen Kosten ve........-
deen mit Ausnahmen? de s
............... als? wird für mein? Con-
...........-....................... in Einfügen

...... ebenso liquidiert .....................
neuen .......................
Ich ber........... bei dieser Gele-
genheit die Versicherung vor-
züglichster Hochachtung, mit der
ich bin
..... Wohlgeboren
ergebenster S. Allert

Bernburg, d. 15then Novbr 36.

Wer kann helfen die Lücken zu schliessen? Danke.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 03.03.2018 17:39:47 Gelesen: 666078# 788 @  
@ Magdeburger [#787]

Hallo Ulf,

etwas weiter bin ich gekommen. Vor allem der Anfang dieses Wortes ist mir noch nicht klar:



Ich denke, dass es so beginnt "C?h?s". Ich kenne nur kein Wort, das dazu passt.
Als Ort könnte es "Erf." heißen - also evtl. Erfurt?
Hier mein bisheriges Ergebnis:

Erf. d. 16. Nov 36 Glth?

Eur. Wohlgeboren,

säume ich nicht, auf das geehrte Schreiben vom
13ten J. zu erwiedern, daß der Herr
Kammerherr und Forstmeister von Trotha,
nach Mittheilung Ihres Briefes vom
11ten v. M. erklärt hat, sich auf
das herzgl. Dadehesgeschäft(?) nicht
weiter einlassen zu können, sofern
die Auswirkung? der C?h?slichen

Consenses, von welchem unter
den vorliegenden besonderen
Umständen abstrahirt werden
können, zur unabwendlichen Be-
dingung gemacht wurde.
Ein Beweggrund ist für ihn außer
Anderem, weil die von 6 zu ? Jah.
von ersonderliche Erneuerung des
C?h?sherrlichen Consenses mit
ansehnlichen Kosten ve???-
denn mit Ausnahme des
............... als? wird für eine Con-
sens-Prolongation in hiesiger

Canzlei ebenso liquidiert ??? ???
neuen Consensen
Ich beraume bei dieser Gele-
genheit die Versicherung vor-
züglichster Hochachtung, mit der
ich bin
..... Wohlgeboren
ergebenster S. Allert


Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 03.03.2018 17:49:44 Gelesen: 666076# 789 @  
Hallo Volker

erst einmal recht herzlichen Dank.

Bei dem Wort, hatte ich erst gelesen, dass dort "lehnsherrlichen" steht, aber dann doch verworfen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 03.03.2018 17:57:05 Gelesen: 666075# 790 @  
@ Magdeburger [#789]

Hallo Ulf,

"lehnsherrlich" könnte gut sein. Darauf habe ich nicht gekommen.
Das passt auch zum "l" in "liquidiert" auf der dritten Seite.

Ich habe gerade auch noch gesehen, dass mein "C" am Anfang nicht stimmen kann.
Beim "C" ist oben rechts noch ein zusätzlicher Bogen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.03.2018 14:46:32 Gelesen: 666029# 791 @  
@ DERMZ [#777]

Hallo Olaf,

irgendwie hatte ich Deine Karte übersehen. Hier meine Lösung:

Der Name ist Max von Plönnies (mit "ö"). Beim Titel lese ich "Prlt.". Everntuell heißt es "Prälat". Etwas anderes fällt mir zu dieser Abkürzung nicht ein. Insgesamt lese ich:

Herrn Max von Plönnies
Prlt. Gr. Dr. C. Hochwohlgeb.
Darmstadt
Heidelberger Str 66 I

Gruss aus Marburg senden
Ihnen, gutes
Mäxchen, bei einer
guten, eiskalten Pulle
urgemütlich vereint
Kries

Wie Du siehst gehe ich eher von einer Pulle aus - vielleicht enthielt sie ja ein Helles. Bei Marburg kann es natürlich auch ein leckerer Wein sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 04.03.2018 15:34:09 Gelesen: 666022# 792 @  
@ volkimal [#791]

Guten Sonntag Volkmar,

Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, ich danke Dir sehr für die Übersetzung. Das ist wirklich sehr hilfreich.

An die Pulle habe ich gar keinen Gedanken verschwendet, aber der macht durchaus Sinn. Helles gab/gibt es ja eher in Bayern. An Wein glaube ich eher nicht, auch wenn es damals wohl schon eine Weinstube gab, aber die geselligen Runden spielten sich in der Studentenschaft wohl eher mit einem Bier ab. Und wer trinkt Wein schon eiskalt?

Den Prälaten kann ich mir auch vorstellen, wird in Marburg doch Theologie im Studium angeboten, da ist das nicht so weit entfernt. Allerdings kann ich im Netz nichts über einen Prälaten Tönnies finden. Ich lasse es mal so im Raume stehen.

Tausend Dank Volkmar und die besten Grüsse

Olaf
 
Magdeburger Am: 04.03.2018 16:37:52 Gelesen: 666012# 793 @  
@ volkimal [#790]

Hallo Volker,

ich soll dir im Namen des Sammlers des Briefes für die Transkription recht herzlichen danken.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
DERMZ Am: 05.03.2018 16:47:34 Gelesen: 665973# 794 @  
Guten Tag liebe Freunde der alten Schrift,

ich weiß gar nicht, ob der Fundus je ein Ende findet, aber meine Fragen hören noch lange nicht auf. Erneut kann ich nur Teile lesen, vielleicht finde ich wieder so wertvolle Hilfe.

Heute ist es wieder einmal feucht-fröhlich, adressiert ist die Karte an den Bierbrauer Johannes Peters in Monheim. Unter dem Namen Peters wird dort auch heute noch Kölsch gebraut. Aber hier erst einmal die Bilder:



Ich lese folgendes mit einer großen Lücke:

Herrn Johannes Peters
Monheim a/Rhein
Bierbrauerei “Peters”


den 23. Juni 1900.
Lieber Johannes!
Wie im vergangenen
Jaeculum ?, so übersende ich dir
auch im neuen zu deinem Namenfeste
die herzlichsten Glück- und Segenswünsche.
Möge das neue Jahrhundert dir der
Sache ? ........... Wünsche erfüllen
und dir der heutige Tag bei freier ?
... .... ... ... .........
............. ....... Nit den besten
Grüßen an den lieben Kamerad u.
verbleibe dein Freund
Peter

Barfüsserstrasse No 23.


Vielen Dank für die Hilfe und beste Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 06.03.2018 09:56:54 Gelesen: 665938# 795 @  
@ DERMZ [#794]

Hallo Olaf,

einen Teil konnte ich entziffern. Jetzt muss ich aber erst einmal weg. Hier das Ergebnis:

den 23. Juni 1900.
Lieber Johannes!
Wie im vergangenen
Saeculum (= Jahrhundert), so übersende ich dir
auch im neuen zu deinem Namenfeste
die herzlichsten Glück- und Segenswünsche.
Möge das neue Jahrhundert dir der
Seele verborgenste Wünsche erfüllen
und dir der heutige Tag bei seiner
... .... ... ... .........
............. ....... Mit den besten
Grüßen an den lieben Kamerad u.
verbleibe dein Freund
Peter

Barfüsserstrasse No 23.


Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 06.03.2018 15:40:09 Gelesen: 665914# 796 @  
Hallo Olaf,

ich glaube, dass ich jetzt auch den Rest herausgefunden habe.
Bei der "Sauklaue" bin ich mir aber nicht ganz sicher.
Hier das Ergebnis:

den 23. Juni 1900.
Lieber Johannes!
Wie im vergangenen
Saeculum (= Jahrhundert), so übersende ich dir
auch im neuen zu deinem Namenfeste
die herzlichsten Glück- und Segenswünsche.
Möge das neue Jahrhundert dir der
Seele verborgenste Wünsche erfüllen
und dir der heutige Tag bei seiner
Wiederkehr alsbald in sonnigeren
Glanze erscheinen. Mit den besten
Grüßen an den lieben Kamerad u.
verbleibe dein Freund
Peter

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 06.03.2018 20:03:31 Gelesen: 665886# 797 @  
@ volkimal [#796]

Vielen Dank für Deine Hilfe, Volkmar.

Beste Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 09.03.2018 10:23:59 Gelesen: 665680# 798 @  
Guten Morgen,

1941 weilte der österreichische Kunsthistoriker und Jurist Richard Kurt Donin in Marburg. Er schrieb ein Karte an seinen Freund Dr Josef Harasser in Wien und ihr werdet es ahnen, ich stehe wieder vor einem "Buchstabensalat". Hier nun die Bilder:



Ich lese folgendes:

Donin, zZ Marburg
a. d. Lahn, Kunstinstitut


Herrn
Dr Josef Harasser
Wien V
Nikolsdorferstr. 3


Lieber Freund! Nun bin ich wieder in
Marburg, wo ich mich schon wohl fühle.
Florenz dürfte im Herbst sich machen
lassen. Wie geht es mit unserer
Gesellschaft? Klappt alles? Hat Ginhart
den Vortrag für den ab....
Zykon ?
gehalten. Ende Mai bin
ich wieder in Wien, schon aus dem
traurigen Anlaß meines 60. Geburts-
tages zu feiern. Mit herzlichen
Grüssen an Dich .... Kuss an Deine
Frau Dein alter
Donin
29.IV.41

Bitte schreib
mir, ob Girhart
bereits als Jurist-
leiter beschäftigt ist


Besonders hänge ich an einem Wort:



Wer kann mir heute Licht ins Dunkel bringen?

Viele Grüße und besten Dank

Olaf
 
japa Am: 09.03.2018 11:36:57 Gelesen: 665650# 799 @  
Hallo,

zumindest die Verabschiedung bekomme ich hin:

"Mit herzlichen Grüssen an Dich und Handkuss an Deine Frau"

Viele Grüße
Jan
 
volkimal Am: 09.03.2018 11:48:03 Gelesen: 665647# 800 @  
@ DERMZ [#798]

Hallo Olaf,

das eine Wort war kein Problem - ich hänge vielmehr am Ende und den Grüßen. Der Name dürfte übrigens Zykan mit "a" sein.
Zunächst meine Version:

Lieber Freund! Nun bin ich wieder in
Marburg, wo ich mich schon wohl fühle.
Florenz dürfte im Herbst sich machen
lassen. Wie geht es mit unserer
Gesellschaft? Klappt alles? Hat Ginhart
den Vortrag für den absagenden
Zykan gehalten. Ende Mai bin
ich wieder in Wien, schon aus dem
traurigen Anlaß meines 60. Geburts-
tages zu feiern. Mit herzlichen
Grüssen an Dich aus(?) ??? ??? an Deine
Frau(?)
Dein alter
Donin
29.IV.41

Bitte schreib
mir, ob Girhart
bereits als Jurist(?)-
leiter beschäftigt ist


Wenn Du den ersten Teil ansiehst, so erkennst Du, dass Herr Donin beim Buchstaben "u" nicht nur einen Bogen sondern einen Kringel darübersetzt. Daher bin ich mir beim Wort "aus" nicht sicher. Vor allem aber das Wort "Frau" stimmt vermutlich nicht. 1) ein großes "F" sieht anders aus. 2) der Kringel über dem "u" fehlt. Mir fällt aber auch nichts passendes ein. Auch der "Jurist" dürfte daher nicht stimmen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Baber Am: 09.03.2018 11:53:57 Gelesen: 665644# 801 @  
Ich lese schon Frau

mit herzlichen Grüßen an Dich und Handkuss an Deine Frau. Dein alter ....

Gruß Baber
 
DERMZ Am: 09.03.2018 13:04:25 Gelesen: 665632# 802 @  
@ japa [#799]
@ volkimal [#800]
@ Baber [#801]

Guten Tag,

jetzt lese ich auch den Handkuß - das ist ja fantastisch! Vielen lieben Dank.

Der "absagende Zykan" macht auch Sinn, gab es doch den Kunsthistoriker und Denkmalplfelger Josef Zykan, ebenfalls aus Wien stammend. Das würde gut zu dem Personenkreis Donin und Harasser (ebenfalls alle Wien) passen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Zykan
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Kurt_Donin

Vielen Dank und natürlich mit Handkuß

Olaf
 
kk2308 Am: 01.04.2018 10:48:00 Gelesen: 661399# 803 @  
Deutsche Schrift

Als Däne ist es nicht immer so einfach die alte Deutsche Schrift zu lesen. Gibt es einen Deutschen, der die Anschrift "übersetzen" kann?

Die Name und die Stadt ist für mich interessant!

Ich freue mich auf eine Antwort! :-)


 
Jensen Am: 01.04.2018 11:04:53 Gelesen: 661389# 804 @  
Hallo,

Angabe ohne Gewähr:

"Herrn Justizrath Paul

über Lübeck Trenthorst"

(???).

Viele Grüße
Jensen
 
volkimal Am: 01.04.2018 11:18:07 Gelesen: 661379# 805 @  
@ Jensen [#804]

Hallo Jensen,

das stimmt alles nur ein Wort fehlt und ich würde die Reihenfolge ändern angeben:

"Herrn Justizrath Paul aus Trenthorst" mit dem Leitvermerk "über Lübeck".

Viele Grüße
Volkmar
 
kk2308 Am: 01.04.2018 11:29:42 Gelesen: 661372# 806 @  
Schönen Dank und "Happy Easter"!

MvG Kjeld Kluge
 
Heinrich3 Am: 01.04.2018 13:23:05 Gelesen: 661352# 807 @  
@ volkimal [#805]

Hallo,

bitte verzeiht mir, wenn ich hier wegen 1 Buchstabens nachtarocke: Es muß "au f" und nicht "aus" heißen.

Heinrich
 
bovi11 Am: 29.05.2018 07:50:34 Gelesen: 649103# 808 @  
Saguarojo Am: 31.05.2018 14:50:48 Gelesen: 646074# 809 @  
Liebe Sammlerfreunde,

hier habe ich einen Brief, der mir große Probleme macht.

Vielleicht ist hier jemand, der ihn gut lesen kann und ihn mir in Druckschrift überträgt. Dafür wäre ich sehr dankbar.



Viele Grüße

Joachim
 
Saguarojo Am: 01.06.2018 18:07:50 Gelesen: 644183# 810 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich möchte noch einmal anfragen, ob dies jemand lesen kann.

Bei der ersten Seite wurde mir schon geholfen. die zweite Seite bereitet mir große Probleme.

Viele Grüße

Joachim
 
volkimal Am: 01.06.2018 21:22:04 Gelesen: 644131# 811 @  
@ Saguarojo [#810]

Hallo Joachim,

wenn ich wieder zu Hause bin kann ich dir gerne helfen. Am Smartphone ist das zu ungünstig. Wenn dir schon jemand bei der ersten Seite geholfen hat, wäre es hilfreich, wenn du den Teil des Textes hier einstellst, den du schon kennst.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 01.06.2018 21:29:33 Gelesen: 644124# 812 @  
@ volkimal [#811]

Hallo Volkmar,

ich habe mich gestern daran versucht und Joachim einen ersten Entwurf zukommen lassen. Ich wollte nur erst einmal hören, ob ich auf den richtigen Weg bin - und das sieht nicht zu schlecht aus. Werde später noch meine Ergüsse einstellen.

Viele Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 01.06.2018 22:23:51 Gelesen: 644106# 813 @  
@ Saguarojo [#809]

Guten Abend Joachim

hier mein Übersetzungsversuch, manches Wort erkenne ich noch nicht, aber vielleicht hilft der Ansatz ein wenig weiter:

Döttingen 27.1256
Meine Lieben!
Zum Jahreswechsel sollte schon ein
Brieflein das Haus … erreichen.
Wie geht es Euch? Hoffentlich ist alles munter
u. kann jeden Tag aufstehen auch die …. B....?
Habt ihr wohl ausge....? 8 Tag vor Weih-
nachten ergings einer Familie wie Euch
b. Band. Sie hatten aufgewaschen u. saßen
am Mittagstisch u. auf einmal brennt die
erst voriges Jahr erbaute Scheune u. Stall wieder.
Seit mir vorsichting b. Dreschen ich glaub
ja kaum, daß ihr fertig seit, aber es ist nicht
sehr schön b. dieser Kälte. Bei euch ist noch
kälter als bei uns.
Habt ihr wohl Weihnachten gefeiert, Christus
hat euch alles geschenkt habts ihr auch
angenommen. Was bleibt nach Weihnachten
b. den meisten Menschen nichts.
Christus muß man an Weihnachten neu
erleben dann bleibt das …. einem.

-2-

Hans (?) Kinder werden herübergekommen sein
Seit nur gut miteinander u. nicht
jeden Streit den du … kein Segen.
Liebe …. du wirst auch auch etwas Süßig-
keit gebacken haben – wenn ihr näher
da gewesen wärst dann hättet ihr die
Meinigen alle bekommen. Bist zur Zeit
gesund u. kannst jeden Tag arbeiten.
Und die liebe … o die aller....
im Hause. Seid nur recht lieb zu ihr
u. laßt ihr etwas mehr Freiheit.
Und die beiden Buben sie müssen ein
.. sein b. so einem Stall voll Vieh.
Der Zucker wird auch dagewesen sein.
Jetzt sind die schönen Tage wieder dahin -
Mir selber geht es auch gut habe jeden
Tag Arbeit … gibts einer jetzt
muß man alles laufen b. dem Schnee.
Mit herzlichen Grüßen u. ein ge-
segnetes neues
Jahr
verbleibe ich Eure
Schw. …..

Viele Grüße

Olaf
 
Saguarojo Am: 02.06.2018 07:48:07 Gelesen: 643976# 814 @  
@ DERMZ [#813]

Lieber Olaf,

ganz herzlichen Dank. Ich freue mich. Du hast mir sehr geholfen.

Viele Grüße aus der Mitte von Deutschland

Joachim
 
volkimal Am: 02.06.2018 10:14:46 Gelesen: 643926# 815 @  
@ DERMZ [#813]

Hallo Olaf,

fast Perfekt - ein paar Worte lese ich aber anders:

Döttingen 27.1256 (27.12.56)
Meine Lieben!
Zum Jahreswechsel sollte schon ein 
Brieflein das Haus Reichle(?) erreichen.
Wie geht es Euch? Hoffentlich ist alles munter
u. kann jeden Tag aufstehen auch du liebe Bruder(?)
Habt ihr wohl ausgetroschen 8 Tag vor Weih-
nachten ergings einer Familie wie Euch
b. Band. Sie hatten auch gedroschen u. saßen
am Mittagstisch u. auf einmal brannte die
erst voriges Jahr erbaute Scheune u. Stall nieder.
Seit mir vorsichting b. Dreschen ich glaub
ja kaum, daß ihr fertig seit, aber es ist nicht
mehr schön b. dieser Kälte. Bei euch ist noch 
kälter als bei uns.
Habt ihr wohl Weihnachten gefeiert, Christus
hat euch alles geschenkt habts ihr auch 
angenommen. Was bleibt nach Weihnachten
b. den meisten Menschen nichts.
Christus muß man an Weihnachten neu
erleben dann bleibt das Leben einem.

So weit auf's Erste. Jetzt will ich erst einmal unserer Tochter im Garten helfen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 02.06.2018 10:47:29 Gelesen: 643916# 816 @  
@ volkimal [#815]

Hallo Volkmar,

ganz herzlichen Dank und viel Spass bei der Gartenarbeit.

Viele Grüße

Joachim
 
DERMZ Am: 02.06.2018 14:14:47 Gelesen: 643870# 817 @  
Guten Nachmittag,

heute brauche ich Hilfe (bevorzugt aus der Gegend von Bad Wildungen). Ich habe folgende Karte versucht zu übersetzen, aber - wie meist - es fehlen wieder die Kleinigkeiten:



Frau Lehrer Backhaus
Wohlgeb.
Michelbach
Post Marburg i. Hessen

Heute morgen Euren
Brief erhalten! u. daraus
erfahren, daß ..., wenn
die Reise gut von statten
geht, nächsten Mittwoch
hier ankommen wird.
... Vormittag war ich an d. ...
quelle u. nachmittags an
d. Königsquelle z. baden.
Am Freitag waren d Schulkinder
in Wasenberg mit 2 Schwestern
Am Sonntag (gestern) waren
wir in Reinhardshausen d. Tante
ging es etwas besser, lassen alle
grüßen. Hoffentlich geht es Euch
allen gut Herzliche Grüße Eure E.

Quer geschrieben steht noch: Bad Wildung 27.7.08

Vielen Dank für ein wenig Hilfe.

sagt Olaf
 
Saguarojo Am: 02.06.2018 16:05:17 Gelesen: 643840# 818 @  
@ DERMZ [#817]

Zeile drei müsste Papa heißen.

Zeile sieben: Heute Vormittag war ich an der Nahe-quelle (?)

Viele Grüße

Joachim
 
DERMZ Am: 02.06.2018 18:43:40 Gelesen: 643801# 819 @  
@ Saguarojo [#818]

Danke Joachim,

der Papa wollte mir nicht aus der Feder kommen, aber jetzt ist er klar. Vielen Dank.

Aber die Nahe-Quelle wird es nicht gewesen sein, Bad Wildungen wird von der "Wilde" und der "Urff" durchflossen. Da bleibt mir noch der Fragehaken erhalten, vielleicht findet sich ja jemand mit Ortskenntnis. Wikipedia hilft mir leider bei dem Quelltext auch nicht weiter.

Vielen Dank und viele Grüße

Olaf
 
Saguarojo Am: 02.06.2018 18:51:01 Gelesen: 643796# 820 @  
@ DERMZ [#819]

Hallo Olaf,

DIE Nahequelle kann es wirklich nicht gewesen sein, das war mir schon klar. Doch nur das konnte ich mit meinem laienhaften Wissen herauslesen, darum habe ich (?) dahinter gesetzt. Vielleicht ist hier jemand der das lesen kann.

Ich finde es immer wieder schön, dass man sich hier gegenseitig helfen kann. Das schätze ich an diesem Forum und seinen Mitgliedern.

Viele Grüße

Joachim
 
volkimal Am: 02.06.2018 21:51:48 Gelesen: 643747# 821 @  
@ DERMZ [#819]

Hallo Olaf,

ich habe "Stahlquelle" [1] gelesen und dann danach gegoogelt. Es gibt tatsächlich eine Stahlquelle in Bad Wildungen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Heilquellen_in_Bad_Wildungen
 
volkimal Am: 02.06.2018 22:14:38 Gelesen: 643739# 822 @  
@ volkimal [#815]

Hallo zusammen,

die Gartenarbeit um 21.30 Uhr beendet. So jetzt bin ich auch mit der zweiten Seite durch. Ich lese:

Hans Kinder werden herübergekommen sein
Seit nur gut miteinander u. meidet
jeden Streit denn da liegt kein Segen.
Liebe …. du wirst auch auch etwas Süßig-
keit gebacken haben – wenn ihr näher
da gewesen wärst dann hättet ihr die
Meinigen alle bekommen. Bist zur Zeit
gesund u. kannst jeden Tag arbeiten.
Und die liebe Babette o die allertreueste
im Hause. Seid nur recht lieb zu ihr
u. laßt ihr etwas mehr Freiheit.
Und die beiden Buben sie müssen immer
da sein b. so einem Stall voll Vieh.
Der Zucker wird auch dagewesen sein.
Jetzt sind die schönen Tage wieder dahin - 
Mir selber geht es auch gut habe jeden
Tag Arbeit Kranke gibts immer jetzt
muß man alles laufen b. dem Schnee.
Mit herzlichen Grüßen u. ein ge-
segnetes neues
Jahr
verbleibe ich Eure
Schw. …..

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 02.06.2018 22:21:50 Gelesen: 643732# 823 @  
@ Saguarojo [#820]

Hallo Joachim,

vielen Dank nochmals, ich hatte Deinen Fragehaken schon gesehen und gemerkt, daß es Dir auch nicht schlüssig war. Ja, und du hast vollkommen RECHT, dieses Forum ist wunderbar, man bekommt sehr viel kompetente Unterstüzung und Hilfe. Einfach super.

@ volkimal [#821]

Hallo Volkmar,

ich habe mir die Liste auch mehrfach angesehen, nur das "St" von Stahl habe ich nicht erkannt, ich habe nach "N", "M" oder "W" gesucht. Aber die Stahlquelle wird es gewesen sein. Auch Dir tausend Dank für die Hilfe.

viele Grüße

Olaf
 
Saguarojo Am: 02.06.2018 22:44:11 Gelesen: 643722# 824 @  
@ volkimal [#822]

Ganz herzlichen Dank, jetzt ist das perfekt.

Viele Grüße

Joachim
 
DERMZ Am: 03.06.2018 10:51:19 Gelesen: 643591# 825 @  
Guten Tag

die Schrift, die Schrift! Würde mich mal interessieren, was in 100 Jahren zu unseren Handschriften gesagt würde. Hier mein nächster Fall der Nichtidentifizierung:



Heute lese ich folgendes:


Herrn
Lehrer Kornmann
Michelbach
Post Marburg a/L.
Deutschland


Wehrmann
Georg Michel
Landsturm 93
Marburg 4
Etappen....
z.Z ... Flandern
(Belgien)

30.IV. 1915

Sehr geehrter Herr Lehrer!
Für Ihre Karte vom 24.4. bestens dankend,
möchte ich Ihnen gleichfalls meine
herzl. Grüße entbinden. Ich habe mich
sehr gefreut etwas von den Ihnen zu hören
und möchte ich bitten zu verzeihen daß
ich muß öfter von mir hören lasse. Eine
Karte welche ich Ihnen zum Jahreswechsel
sandte, werden Sie wohl erhalten haben.
Sonst geht es mir noch gut, hoffe auch
Ihnen & Familie.
Mit vielen Grüßen bis auf Wiedersehen Sch. M.


Also eigentlich fehlt es nur am Absender, vielleicht hilft der Kompanie-Stempel noch ein wenig weiter:



Vielen Dank und viele Grüße

Olaf
 
inflamicha Am: 03.06.2018 11:00:34 Gelesen: 643590# 826 @  
Hallo Olaf,

eindeutig Etappeninspektion der 4. Armee. Den Ort kann ich allerdings auch nicht verifizieren, vielleicht eine Abkürzung?

Gruß Michael
 
Saguarojo Am: 03.06.2018 12:38:37 Gelesen: 643551# 827 @  
@ inflamicha [#826]

Auf dem Stempel lese ich den Ort Marburg.

Viele Grüße

Joachim
 
inflamicha Am: 03.06.2018 12:51:13 Gelesen: 643544# 828 @  
@ Saguarojo [#827]

So weit war Olaf auch schon. Der Ort vor Flandern ist gefragt.

Gruß Michael
 
volkimal Am: 03.06.2018 14:04:26 Gelesen: 643522# 829 @  
@ DERMZ [#825]

Hallo Olaf,

vergleiche einmal das Ende vom Wort "Post" mit dem Ende vom Wort vor Flandern. Ich vermute, dass es einfach "West" heißt.

Im Text heißt es übrigens "Meine Karte" und nicht " Eine Karte".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 03.06.2018 14:08:18 Gelesen: 643520# 830 @  
@ inflamicha [#826]
@ Saguarojo [#827]
@ volkimal [#829]


Vielen Dank, das Rätsel wäre dann jetzt auch gelöst, West-Flandern macht Sinn, die Marburger Einheit war in der Nähe von Brügge stationiert. Das passt.

Nochmals vielen vielen Dank an alle Mitleser

sagt Olaf
 
KaraBenNemsi Am: 03.06.2018 16:35:49 Gelesen: 643483# 831 @  
@ DERMZ [#830]

Hallo Olaf,

noch ein Korrektürchen:

"herzl. Grüße entbi eten" (nicht: entbi nden)

Viele Grüße

Carsten
 
DERMZ Am: 03.06.2018 16:59:54 Gelesen: 643469# 832 @  
@ KaraBenNemsi [#831]

Danke Carsten,

es sind meist die kleinen Worte, die mich scheitern lassen. Danke für das (Korrek-)türchen.

Viele Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 04.06.2018 10:32:19 Gelesen: 643276# 833 @  
Guten Morgen liebe Leser,

heute habe ich eine Karte vor mir, wo ich hoffe, daß mir die Übersetzung gelungen ist, allerdings bin ich mir bei den kursiven Stellen unsicher. Wer ist so nett, und liest noch einmal Korrektur.





Feldpost

An
Herrn
Kornmann / Lehrer
in
Michelbach
KreisMarburg a/Lahn

Im Felde d. 2.2.1918
Geehrter Herr Kornmann!!!
Teile Ihnen mit, dass ich
bis jetzt noch gesund und munther
bin, welches ich auch von Ihnen
und Ihrer ganzen Familie hoffe.
Dieses Bild sind die Uoffiz der Komp.
Für heute die besten Grüße an
Sie und Ihre ganze Familie sendet Ihr Freund
Unteroffizier Merte

Untoffz. Merte, I.Land Bat. Inf. Reg. 55


Vielen herzlichen Dank und beste Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 04.06.2018 10:49:29 Gelesen: 643270# 834 @  
@ DERMZ [#833]

Hallo Olaf,

der Absender benutzt öfter ein Doppel-t obwohl es grammatikalisch falsch ist.

Feldpost

An
Herrn
Kornmann / Lehrer
in
Michelbach
Kreis Marburg a/Lahn

Im Felde d. 2.2.1918
Geehrter Herr Lehrer!!!
Theile Ihnen mit, dass ich
bis jetzt noch gesund und muntter
bin, welches ich auch von Ihnen
und Ihrer ganzen Familie hoffe.
Dieses Bild sind die Uoffiz der Comp.
Für heutte die besten Grüße an
Sie und Ihre ganze Familie sendet Ihr Freund
Unteroffizier Merte

Untoffz. Merte, I.Batt. II Comp. Res. Inf. Reg. 55

Bei "Uoffz" ist zwar das "o" nicht zu erkennen, das Wort dürfte aber stimmen.

Viele Grüße
Volkmar
 
marc123 Am: 04.06.2018 17:46:24 Gelesen: 643187# 835 @  
Hallo zusammen,



kann mir jemand hier helfen, diese Zeilen in niederländischer Schrift zu entziffern ? Übersetzt vermute ich in etwa, die Adresse wurde von Prinz Heinrich von Oranien geschrieben. Dies würde mir in einem anderen Thema weiterhelfen. https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=11678&CP=0&F=1#newmsg (Beitrag 7)

Vielen Dank und liebe Grüße
Marc
 
bignell Am: 04.06.2018 20:49:52 Gelesen: 643141# 836 @  
Hallo,

folgende Doppel-Postkarte lief 1893 von Karlsbad nach Freiberg i. Sa. (vermute mal Sachsen):



Der vorgedruckte Vermerk "Die angebogene Karte ist für die Antwort bestimmt." wurde teilweise gestrichen und überschrieben:



Ich lese: ungetrennt zur Sammlung zu nehmen.

Ist das korrekt, oder wie lautet der Vermerk?

Vielen Dank,
harald
 
Saguarojo Am: 04.06.2018 21:13:41 Gelesen: 643129# 837 @  
@ bignell [#836]

"ungetrennt zur Sammlung zu nehmen" ist korrekt.

Viele Grüße

Joachim
 
bignell Am: 04.06.2018 21:54:23 Gelesen: 643119# 838 @  
Hallo Joachim,

vielen Dank für die Bestätigung.

Lg, harald
 
DERMZ Am: 05.06.2018 06:58:43 Gelesen: 643036# 839 @  
@ volkimal [#834]

Guten Morgen Volkmar,

vielen lieben Dank, ich muß doch noch viel viel lernen.

Beste Grüße aus dem durchfeuchteten Süden

Olaf
 
DERMZ Am: 06.06.2018 05:34:56 Gelesen: 642909# 840 @  
Guten Morgen,

wenn man schon nicht schlafen kann, dann kann man vielleicht eine alte Karte entziffern, ich habe mir mal wieder eine Karte vorgeholt, die ich schon lange vor mir liegen habe, aber - Erfolg, ich habe heute 5 Wörter enträtseln können - es fehlt immer noch der kleine Rest. Darum bitte ich erneut um Hilfe:



Hier noch einmal etwas größer und der kopfstehende Teil geradegerückt:



Gelesen habe ich folgendes:

Frau
Hanna Stieger
Kassel - Brasselsberg
An den Vogelwiesen 2


Liebe Hanna!
Diesen Ausblick auf Marburg sehen wir
von weiter Ferne über eine herrliche
Landschaft hinweg. Wir sind in einem
Gasthaus auf dem Burgberg sehr gut unter-
gebracht. .... aus 1ter Hand.
Von hier aus möchte ich Dir, liebe Hanna
viele, viele Male für alle Liebe danken,
die Du Hedwig u. Ruth und damit auch
mir erwiesen hast. Grüss’ alle! Dein Kurt
Liebe Hanna! Hoffentlich ist
dein ganzes ... und von ge-
sund. ... Erkältung ist
trotz ... Luft weg
Ich danke dir für alles. Deine G.


Aber ob das wieder alles stimmt, oder die Phantasie wieder mit mir durchgegangen ist, helft mir bitte.

Tausend Dank sagt

Olaf
 
Saguarojo Am: 06.06.2018 07:58:39 Gelesen: 642890# 841 @  
@ DERMZ [#840]

Guten Morgen,

Zeile 11

lese ich: dein ganzes Haus und du ge-
sund ...

Zeile 13

trotz scharfer Luft

ansonsten kann ich leider nicht helfen.

Viele Grüße

Joachim
 
volkimal Am: 06.06.2018 10:22:52 Gelesen: 642863# 842 @  
@ DERMZ [#840]

Hallo Olaf,

Du liest die Texte doch inzwischen sehr gut und Deine Phantasie muss nicht mit Dir durchgehen.

Joachim hat schon einige Stellen richtig ergänzt. Von mir noch etwas dazu:

Liebe Hanna!
Diesen Ausblick auf Marburg sehen wir
von weiter Ferne über eine herrliche
Landschaft hinweg. Wir sind in einem
Gasthaus auf dem Burgberg sehr gut unter-
gebracht. Stürme sind aus 1ter Hand.
Von hier aus möchte ich Dir, liebe Hanna
viele, viele Male für alle Liebe danken,
die Du Hedwig u. Ruth und damit auch
mir erwiesen hast. Grüss’ alle! Dein Kurt
Liebe Hanna! Hoffentlich ist
dein ganzes Haus und du ge-
sund. Kitts Erkältung ist
trotz scharfer Luft weg
Ich danke dir für alles. Deine G.

In der drittletzten Zeile steht ein Name - ich lese "Kitts".
Jetzt fehlt nur noch die Stelle, die etwas verschwommen ist.
Da bin ich mir nicht sicher, ob ich es richtig lese.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 07.06.2018 10:00:22 Gelesen: 642700# 843 @  
@ Saguarojo [#841]
@ volkimal [#842]

Guten Morgen Joachim und Volkmar,

ganz herzlichen Dank für Eure Hilfen, wie immer alles sehr sehr hilfreich. Die verklecksten "Stürme" hatte ich knapp auch gelesen, konnte sie aber nicht einordnen und bin dankbar, dass auch Du Volkmar es so gelesen hast. Oben am Schlossberg kann es recht windig sein, da zieht der Wind direkt durchs Tal.

Nochmals vielen Dank und beste Grüsse

Olaf
 
DERMZ Am: 07.06.2018 15:45:46 Gelesen: 642656# 844 @  
@ marc123 [#835]

Hallo Marc,

in Ermangelung von sprachlichen Fachkenntnissen, kann ich nur vermuten, was dort steht:

ouwvestann adres
is geschrieven von
Prins Hendrik von
Oranje

Ob das erste Wort stimmt, das weiß ich nicht, aber zumindest bei dem "staan" bin ich mir sicher.

Vielleicht hilft es.

viele Grüße

Olaf
 
Herman Am: 07.06.2018 20:09:10 Gelesen: 642621# 845 @  
@ marc 123 ( # 835)

overstaand adres
is geschreven door
Prins Hendrik van
Oranje

In Deutsch:

Gegenüberliegende Adresse
wird geschrieben von
Prins Hendrik von
Oranje


Groeten uit Nederland
Herman
 
Herman Am: 07.06.2018 20:20:45 Gelesen: 642618# 846 @  
@ marc 123 ( #835)

Falsch gelesen.

falsch : overstaand
gut : ommmestaand

Die Bedeutung ist dieselbe wie oben geschrieben.
 
DERMZ Am: 08.06.2018 07:39:04 Gelesen: 642528# 847 @  
Guten Morgen,

heute geht die Reise nach Oberfranken nach Coburg. Es fehlt nicht viel, eigentlich nur ein Wort und die Absenderangabe, wer mir hilft bekommt ein dickes Dankeschön.



ich habe folgendes gelesen:


Feldpost!

Herrn
Heinrich Kornmann
in Michelbach
Kr.Marburg Bez Cassel

Coburg, den 18.5.18.
Lieber Heinrich!
Gestern Nacht bin ich nach mehr-
tägiger Fahrt endlich hier
angelangt. Es ist eine sehr
schöne Gegend hier, was du dir
vielleicht denken kannst. Vor-
aussichtlich werden wir hier
nur 8 Tage bleiben und dann
weiter geschoben werden nach
Schlesien über Posen. ....
ich dir recht herzliche Pfingsten wünschen
grüßt dich herzl. fr Heinrich

Abs: Untffz Michel, Res. Laz
Abt. Garnisonlazarett Coburg



Vielen Dank und beste Grüße

Olaf
 
roteratte48 Am: 08.06.2018 07:55:13 Gelesen: 642523# 848 @  
@ DERMZ [#847]

Hallo Olaf,

das fehlende Wort ist "Indem".

Was fehlt Dir an der Absenderangabe?

Gruß - Rolf
 
DERMZ Am: 08.06.2018 08:03:42 Gelesen: 642521# 849 @  
@ roteratte48 [#848]

Guten Morgen Rolf,

das ging ja superschnell - hier ein dickes DANKESCHÖN

Bei der Absenderangabe war ich mir nicht ganz sicher, aber ich denke das sollte so stimmen.

viele Grüße aus dem südlichen Süden

Olaf
 
marc123 Am: 08.06.2018 17:11:39 Gelesen: 642461# 850 @  
@ DERMZ [#843]
@ Herman [#845]
@ Herman [#846]

Lieber Olaf, lieber Herman,

vielen Dank, das hilft mir sehr weiter. Schade dass ich nicht weiß wer das geschrieben hat und ob es sich wirklich um die Schrift von Prinz Heinrich handelt. Für möglich halte ich es aber. Ob er es war, der die Marke wiederverwendet hat?

Beste Grüße
Marc
 
Magdeburger Am: 09.06.2018 15:16:35 Gelesen: 642174# 851 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute bitte ich mal wieder um Hilfe. Eigentlich fehlt mir nur ein Wort und die beiden Namen.



Eure Hochwohlgbl.

Wünsche befriedigte ich sehr gern; allein die Lage der
........ Angelegenheiten ist von der beschaftenheit,
daß ich Ihren von keine Hofnung zu Geldzahlung
machen kan, der Familienrath hat alle Zahlungen
untersagt und den Kriminalrath Notaridis authori-
sirt, die vormundschaftlichen Angelegenheiten zu ordnen.
Hierdrch wird alles verwikkelt, weil Niemand eine
bestimte Direktion über Einnahmen und Ausgabe hat.
Wenden Sie Sich daher, wie Notaridis in Magdeburg
und verschonen Sie mich mit Zuschriften, weil
ich mich um die ganze Sache nicht weiter bekümmern
und durch die Briefe unnütze Auslagen verursacht
werden.
Ich beklage Sie und versichere meine Hochach-
tung und Ergebenheit
Bernburg
den 7ten Jan.
1812 Blindermann

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 09.06.2018 16:26:48 Gelesen: 642134# 852 @  
@ Magdeburger [#851]

Hallo Uli,

in der dritten Zeile heißt es: "daß ich Ihnen gar keine Hofnung ..."

Die zweite Zeile ist mir auch nicht klar. Es beginnt mit "gans..." das ist eindeutig. Nur wie geht es weiter? Der 5-te Buchstabe ist nicht eindeutig klar. Der 6-te und 7-te ist ein "ug".

Also könnte es sein "gansaug?" Ich sehe nur kein Wort das dort Sinn macht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 09.06.2018 16:39:26 Gelesen: 642123# 853 @  
@ volkimal [#852]

Hallo,

ich bin auch am Rätseln. Hinter gansau sehe ich noch ein e und ein p, dahinter einen Punkt. also gansaugep..

Es könnte eine Abkürzung sein, die mir aber total schleierhaft ist.

Viele Grüße

Joachim
 
Magdeburger Am: 09.06.2018 16:52:18 Gelesen: 642116# 854 @  
@ volkimal [#852]
@ Saguarojo [#853]

Hallo Volkmar und Joachim,

das Wort ist m.E. auch eine Abkürzung. Möglicherweise endet es mich lich(e).

Soweit scheint dort "gansaugeliche" zu stehen.

Mit freundlichen Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 10.06.2018 13:02:12 Gelesen: 641665# 855 @  
@ volkimal [#852]
@ Saguarojo [#853]

Hallo ihr beiden,

obwohl es hier nicht hinein passt, die Briefvorderseite:



Der Brief ist adressiert An die Frau Rittmeisterin von Treskow in Berlin Leipziger Strasse N. 11.

So hatte ich gestern die Familie von Treskow angeschrieben und in sehr kurzer Zeit eine Antwort erhalten.

Aus der Antwort nun folgende Informationen:

Die Empfängerin dürfte Charlotte Amalie Wilhelmine von Treskow, geb. Gräfin Henckel von Donnersmarck, deren Ehemann Karl August Wilhelm seit 1811 Rittmeister im ostpreussischen Kürassierregiment war.

Scheinbar geht es um eine Erbschaftsangelegenheit des 1812 verstorbenen Kanonikus (in Magdeburg) von Gansauge auf Groß-Mühlingen bei Bernburg. Die Familien Henckel von Donnersmarck und von Gansauge waren eng verwandt und so wird das erste Wort in der zweiten Zeile "gansaugenschen" lauten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 10.06.2018 14:08:11 Gelesen: 641643# 856 @  
@ Magdeburger [#855]

Hallo Uli,

schön, dass du damit alles klären könntest. Es ist natürlich kein Wunder, dass es Probleme macht so ein Wort zu lesen. Den Namen Gansauge hatte ich noch nie gehört.

Viele Grüße
Volkmar
 
Richard Am: 11.06.2018 09:51:34 Gelesen: 641474# 857 @  
@ marc123 [#835]

Könnte bei dem kurzen Beitrag [#835] geholfen werden ?

Schöne Grüsse, Richad
 
DERMZ Am: 12.06.2018 16:24:43 Gelesen: 641192# 858 @  
Guten Nachmittag,

wer kennt das Wort der Worte? Ich bin wieder am verzweiflen, alles ist gut zu lesen, nur der "Briefstempel" macht mir einen Strich durch die Rechnung.

Hier erst einmal die Karte aus Helsa in Hessen:



Ich lese folgendes:


An
Familie Herrn
Lehrer Kornmann
Wohlgeboren
Michelbach
Kreis Marburg
(Lahn)


Feldpost

Geschrieben den 17.11.18.
Viele Grüße sendet Kanonier
Beiter. .... Batterie Feld
Artl. Reg. 11. Staffel
z. Zt. auf Kommando


Doch was versteckt sich unter dem Briefstempel?




Vielen Dank für die Hilfe

sagt Olaf
 
volkimal Am: 12.06.2018 18:37:41 Gelesen: 641158# 859 @  
@ DERMZ [#858]

Hallo Olaf,

ich denke, dass es die "1 fahr. Batterie Feld Artl. Reg. 11. Cassel" ist.
Bei der "1" bin ich mir nicht sicher, habe aber im Moment keine Zeit zu googeln.
Es kann übrigens nicht Staffel heißen, da das "t" fehlt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 14.06.2018 00:04:42 Gelesen: 641034# 860 @  
Hallo zusammen,

mit der Sütterlin-Schrift tue ich mich sehr schwer. Kann mir jemand den Text im nachstehenden Stempel übersetzen?



Danke vorab und viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 14.06.2018 00:15:13 Gelesen: 641029# 861 @  
@ Christoph 1 [#860]

Hallo Christoph,

im Stempel heißt es "Der Bürgermeister der Landeshauptstadt Detmold / Besucht die wunderschöne Stadt im Teutoburger Walde".

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 14.06.2018 00:42:34 Gelesen: 641028# 862 @  
@ volkimal [#861]

Vielen Dank, Volkmar und

gute Nacht!
Christoph
 
Saguarojo Am: 14.06.2018 12:32:57 Gelesen: 640947# 863 @  
@ Christoph 1 [#860]

Was mich wundert, ist, dass der Maschinenstempel zu dieser Zeit (2.3.1942) noch benutzt worden ist. Denn die Nazis haben die Sütterlinschrift 1941 verboten.

Viele Grüße

Joachim
 
volkimal Am: 14.06.2018 16:11:32 Gelesen: 640913# 864 @  
@ Saguarojo [#863]

Hallo Joachim,

im Internet fand ich:

Durch Martin Bormanns Erlass vom 3. Januar 1941 wurden zunächst nur die gebrochenen Druckschriften verboten. Mit einem zweiten Rundschreiben vom 1. September 1941 wurde auch die Verwendung der deutschen Schreibschriften untersagt. Damit war auch die bis dahin übliche deutsche Kurrentschrift sowie die erst in den 1920er Jahren eingeführte deutsche Sütterlinschrift verboten. Seit Beginn des Schuljahres 1941/42 durfte an den deutschen Schulen nur noch die sogenannte „deutsche Normalschrift“ verwendet und gelehrt werden (die ebenfalls auf einen Entwurf von Ludwig Sütterlin zurückgeht), während bis dahin die „lateinische Schrift“ zusätzlich zur Sütterlinschrift unterrichtet worden war. [1]

Demnach war die Sütterlinschrift in den Schulen nicht mehr gestattet. Ob es auch einen entsprechenden Erlass für Post- oder Absenderfreistempel gab, bezweifele ich. Dafür gibt es viel zu viele Stempel, die weiterverwendet wurden. Die Stempel mit Sütterlinschrift wurden sogar bis zum Ende des Krieges weiterverwendet [2].

Vermutlich wurden aber nach dem Erlass keine neuen Stempel mit Sütterlin angeschafft. Ich habe das aber noch nie überprüft. Kennt jemand von Euch einen Stempel mit Sütterlin, der erst nach dem 1.9.1941 eingeführt wurde?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://suetterlinstube.de/erlass.php
[2] https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1012
 
Martin de Matin Am: 18.07.2018 18:38:29 Gelesen: 630173# 865 @  
Hallo,

kann mir jemand helfen beim Lesen des Textes dieser Karte des deutschen Offiziers Graf Roedern.

Die einzigen Stellen die ich lesen kann sind C. v. d. (Colmar von der) Goltz und Oberst von Leipzig.



Vielen Dank im Voraus.

Martin
 
volkimal Am: 18.07.2018 19:46:36 Gelesen: 630145# 866 @  
@ Martin de Matin [#865]

Hallo Martin,

ich lese:

Brüssel, den 22.1.1915
Danke Ihnen sehr für Ihre Karte. Em-
pfehlen Sie mich s. E. v. d. Goltz. Gra-
tulieren Sie Ihrem Herrn Bruder
zur Vermählung, bitte grüßen Sie auch
Oberst v. Leipzig. Seien Sie selbst
bestens gegrüßt
von Ihrem
???
??? Roedern

Es heißt nach meiner Meinung "s. E. v. d. Goltz" also "seiner Eminenz von der Goltz".

Bei der Unterschrift glaube ich nicht, dass dort "Graf" steht. Ich weiß aber nicht, was es sonst heißen könnte.

Viele Grüße
Volkmar
 
Martin de Matin Am: 18.07.2018 21:07:42 Gelesen: 630125# 867 @  
@ volkimal [#866]

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich ging von Graf Roedern aus, da auf der Vorderseite der Karte der Absenderstempel Generalletnant Graf Roedern kaiserlicher Militärgouverneur der Provint Brabant befindet.



Nach meinen Recherchen war Generalfeldmarschall Colmar von der Golz von August bis November 1914 Generalgouverneur von Belgien und ab Dezember Berater des Osmanischen Sultans. Von der Goltz und Oberst Erich von Leipig sind beide während des 1. Weltkriegs in Constantinopel beigesetzt. Über den Empfänger Rittmeister Ali Nouri konnte ich nichts herausfinden.

Martin
 
volkimal Am: 18.07.2018 21:55:46 Gelesen: 630109# 868 @  
@ Martin de Matin [#867]

Hallo Martin,

darf ich vorstellen: Ein Foto von Ali Nouri Bey [1].

Ansonsten google doch einmal den Begriff "Ali Nouri Bey" (einschließlich Anführungszeichen). Es gibt Texte über ihn und unter Bildern findest Du weitere Belege an ihn.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://runeberg.org/hvar8dag/3/0112.html
 
wajdz Am: 23.07.2018 21:16:05 Gelesen: 628468# 869 @  
Google feiert heute mit einem Doodle den 153. Geburtstag von Ludwig Sütterlin, des Erfinders der nach ihm benannten Schreibschrift – in der das „e“ aussieht wie ein „n“.



Wer kann den Text der Werbestempel noch mühelos lesen ?

Deutsches Reich MiNr 482



MfG Jürgen -wajdz-

https://www.welt.de/geschichte/article170776193/Ludwig-Suetterlin-Darum-mussten-alle-Schueler-seine-Schrift-lernen.html
 
bayern klassisch Am: 23.07.2018 21:34:28 Gelesen: 628458# 870 @  
@ wajdz [#869]

Ich!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
DERMZ Am: 24.07.2018 12:07:22 Gelesen: 628311# 871 @  
@ wajdz [#869]

Hallo Jürgen,

ich versuche auch die Muttersprache in Ehren zu halten, und gelegentlich kämpfe ich gegen den Verderb.

Gruss Olaf
 
DERMZ Am: 10.08.2018 19:00:16 Gelesen: 623651# 872 @  
Guten Abend,

ich stehe wieder vor einem Rätsel, wieder eine Karte aus Marburg, in Gießen in den Kasten geworfen. Leserlich ist eigentlich nur die Adresse, der Mitteilungsteil ist in Kurzschrift gehalten - das tue ich mir und keinem Anderen an.



Die Karte sollte Herrn Regierungsassessor Dr Ludwig Burger in Regensburg erreichen, zwischenzeitlich war er wohl in Neumarkt Oberpfalz zu finden.

Zwei Dinge geben mir Rätsel auf - zum einen was steht über dem durchgestrichenen Regensburg? und zum Anderen was wurde in der untersten Adresszeile durchgestrichen. Ich habe bei beiden KEINE Ahnung. Wer kann helfen?

Unendlichen Dank sagt Olaf
 
bayern klassisch Am: 10.08.2018 19:02:38 Gelesen: 623649# 873 @  
@ DERMZ [#872]

Hallo Olaf,

oben steht "Bezirksamte"

und unten wurde gestrichen

"Regierung".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
DERMZ Am: 10.08.2018 19:24:12 Gelesen: 623638# 874 @  
Tausend Dank Ralph,

jetzt kann ich es auch entziffern, vorher war ich chancenlos.

Vielen lieben Dank sagt Olaf
 
Angelika Am: 11.08.2018 17:48:56 Gelesen: 623451# 875 @  
Guten Abend,

ich habe eine Karte aus meinem Heimatort und wüsste gerne was da drauf steht. Wer kann das lesen?



Auf der Vorderseite ist ein Teil des Ortes mit Blick auf die St. Laurentius Kirche

Viele Grüße
Angelika
 
DERMZ Am: 11.08.2018 18:03:05 Gelesen: 623441# 876 @  
@ Angelika2603 [#875]

Hallo Angelika,

es steht geschrieben:

An
Familie Josef ...
Aichach Obb
Untergriesbacherweg ?


Senden Euch allen aus mittel-
fränkischen Landen
viele Grüße
Sch...
Auf der Karte gut ersichtlich ist eine
nordbayrische Eigenart in der Bauweise, der
fränkische Fachwerkbau!
Auf Wiedersehen!


Nur mit den Namen tue ich mich schwer, die kann ich nicht deuten.

Viele Grüße

Olaf
 
bayern klassisch Am: 11.08.2018 18:09:09 Gelesen: 623431# 877 @  
@ DERMZ [#876]

Sch... steht für "Schorschl"

Den Nachnamen kann ich nicht sicher lesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Angelika Am: 11.08.2018 18:32:40 Gelesen: 623421# 878 @  
Vielen herzlichen Dank euch beiden.

Darf ich noch eine Karte zeigen und um Lösung bitten ?



Dieses Mal eine Luftaufnahme von Roßtal - in der Mitte die St. Laurentiuskirche:



Liebe Grüße
Angelika
 
volkimal Am: 11.08.2018 21:14:13 Gelesen: 623384# 879 @  
@ Angelika2603 [#878]

Hallo Angelika,

hier meine "Übersetzung":
Abs. G. Kroll, Nürnberg
Beim Grönacker 38

Liebe Erna,
bin wieder gut und
ohne Umstände hier
angekommen. Habe
mir Leipzig noch an-
gesehen. War aber sehr
müde am anderen
Tage. Besten Dank für die
Aufnahme. Heute sind
wir in Rosstal. Wir
Wünschen frohe Pfingsten
auch an Treptow(?) u. Frau
??? beste Grüße. Sonst
geht es noch gut u. hoffen
von Dir dasselbe.
Herzliche Grüße
Georg Frieda Christel

x umseitig ???

Hoffentlich habe ich bzw. die Autokorrektur nicht zu viele Fehler gemacht.
Habe im Moment nur das Tablet. Kannst du die Anschrift lesen?

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 11.08.2018 21:53:06 Gelesen: 623378# 880 @  
@ Angelika2603 [#878]
@ volkimal [#879]

Guten Abend,

die Adresse sollte lauten:

Frau Erna Ribback
7901 Gerbisbach
Kreis Jessen (Elster)
Post Falkenburg

Viele Grüße

Olaf
 
Angelika Am: 12.08.2018 07:04:50 Gelesen: 623314# 881 @  
Guten Morgen,

vielen Dank.

Lieben Gruß
Angelika
 
DERMZ Am: 13.08.2018 14:40:47 Gelesen: 623083# 882 @  
Guten Tag,

heute geht es um Apotheker Huhn in Siegburg. Ich zeige nur ein Fragment der Karte, da auch der Rest nicht sonderlich schön ist, aber halt doch in die Sammlung gehört.



Die kurze Frage dazu, wo befand sich Apotheker Huhn in der Wilhelmstraße? Ich lese Rhein. Buchforth Werke, aber ob das stimmen kann?

Vielen Dank und beste Grüsse

Olaf
 
volkimal Am: 13.08.2018 17:43:06 Gelesen: 623054# 883 @  
@ DERMZ [#882]

Hallo Olaf,

ohne deinen Text zu sehen, habe ich ebenfalls “Fa. Rhein. Buchforthwerke“ gelesen.

Bei Google finde ich allerdings nichts dazu.

Viele Grüße
Volkmar
 
ginonadgolm Am: 13.08.2018 20:51:40 Gelesen: 623024# 884 @  
@ DERMZ [#882]
@ volkimal [#883]

Hallo Olaf, hallo Volkmar,

da steht vermutlich: Rheinische Rückforth-Werke AG Cöln.

Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
DERMZ Am: 14.08.2018 11:03:20 Gelesen: 622923# 885 @  
@ volkimal [#883]
@ ginonadgolm [#884]

Vielen Dank Volkmar und Ingo,

wieder einmal sehr hilfreich, dann gibt es auch Sinn, denn google schreibt auch: "In Siegburg wurde ein Likörfabrik betrieben".

Beste Grüsse

Olaf
 
DERMZ Am: 16.08.2018 16:36:59 Gelesen: 622551# 886 @  
Guten Nachmittag,

heute ist wieder der Fachrat der Schriftenkenner gefragt, dieses Mal eine Karte aus dem Jahr 1933, die mich in Teilen verweifeln lässt



Ich lese folgendes:

Frau
Kathi Haase
Magdeburg S.
Halberstädterstr.
32


M. den 2.8.33.
Liebe Kathi! Heute hat es
sich entschieden, dass ich bis
Freitag oder Sonnabend nächs-
ter Woche noch hier bleibe
Hier ist es recht ... ein
frohes ... ... der 1. dieses
Jahr doch kaum.
Ich hoffe, es geht Euch allen gut?
Viele herzliche Grüße sendet
dir u. deinen Lieben
deine
Trudi


Was wollte Trudi der Kathi mitteilen? Wer hilft mir?

Eine kleine Nebensache, hier noch die Bildseite:



Wie gut zu erkennen ist, nicht nur Pisa hat einen schiefen Turm, auch in Marburg gibt es ihn - es ist der schiefe Turm der Lutherischen Pfarrkirche. Nach meinem Wissensstand sollte der Turm eigentlich einen steinernen Turm erhalten, doch es wurde ein Provisorium aus Holz erstellt. Da sich das Holz des Turms durch anhaltende Sonneneinstrahlung verzogen hat, ist der Turmhelm schief und so steht das Provisorium noch heute da und ist ein kleines Wahrzeichen geworden. Aber das nur am Rande.

Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 16.08.2018 17:07:21 Gelesen: 622539# 887 @  
@ DERMZ [#885]

Hallo Olaf,

ich lese:

“Mir ist es recht, denn ein
froher Tag würde der 8. dieses
Jahr doch kaum.“

Vergleichen einmal das “M.“ für Magdeburg ganz oben mit dem “M“ in “Mir“.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 16.08.2018 18:30:29 Gelesen: 622523# 888 @  
@ volkimal [#887]

Danke Volkmar,

ich habe das M mit Magdeburg verglichen und nicht mit M(arburg). Jetzt ist alles klar.

Viele Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 17.08.2018 05:54:01 Gelesen: 622453# 889 @  
Guten Morgen,

die gute alte Schrift bringt mich um den Schlaf, könnte man meinen.

Erneut kann ich wieder ein paar Kleinigkeiten nicht lesen, seht selbst was der Kurt an Hannchen geschrieben hat:



Ich lese folgendes:

Frau
Hannchen Ottiger
Leipzig - W 33.
Churelinstr. 66.
III.


Marburg, 19. III. 29.
M.l.H.
bei herrlichem Wetter
und prachtvollem Sonnenschein
auf der Weiterfahrt von M -
Wetzlar. Mein Mantel ist
mir zur Last geworden.
Ob es denn bis Ostern noch
bleiben wird? Hoffentlich!
Ich wünsche meine Gute
geh recht viel spazieren,
und besuche meine Eltern
mal mit!! Denk aber da-
bei auch an deinen Kurt!
Recht herzl. Grüsse u. Küsse von
deinem tr. Kurt


Sieht doch gar nicht so schlecht aus, ABER in welcher Straße wohnt Hannchen in Leipzig und wie lautet die Anrede im Mitteilungsteil ?

Für jede Hilfe bin ich sehr sehr dankbar

Viele Grüße

Olaf
 
jahlert Am: 17.08.2018 06:49:02 Gelesen: 622442# 890 @  
@ DERMZ [#888]

Moin Olaf,

a) eher 'lien'
b) Steno?

Bis bald, Jürgen
 
volkimal Am: 17.08.2018 09:00:59 Gelesen: 622422# 891 @  
@ DERMZ [#889]

Hallo Olaf,

bei dem Straßennamen habe ich auch eine Weile herumgerätselt. Erst nachdem ich beim ersten Buchstaben das Alphabet durchgegangen bin und nach und nach alles ausgeschlossen habe, habe ich den Namen vermutlich gefunden. Es dürfte die Aurelienstraße gewesen sein. Der gute Kurt hat das "A" allerdings sehr schwungvoll geschrieben.

Mit Steno könnte Jürgen recht haben. Vielleicht versuchst du es einmal bei dem entsprechenden Thema.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 17.08.2018 09:35:01 Gelesen: 622412# 892 @  
@ jahlert [#890]
@ volkimal [#891]

Danke Jürgen und Volkmar,

ja, hier werden sie geholfen. Fantastisch, ja es ist die Aurelienstraße. Aber einmal auf dem "C" begonnen, kam ich nicht mehr zu dem "A" geschwungen.

Die Anrede wird wohl Steno sein.

Besten Dank sagt

Olaf
 
Magdeburger Am: 19.08.2018 10:02:11 Gelesen: 622030# 893 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe mal wieder Probleme beim Entziffern:



Copia deoreti
in der
Grunow & Bruoknerschen Hype(o)thekensuche
-----------------------------------
Die zweite Hälfte von der, im Hypothekenbuche
der Stadt Calbe sub No 374c verzeichneten, vor
dem Muhlthern ????????????? ?????? ??????-
????? "T........" und ?????????? "???????" und
Papier-Mühle und sonstigen Zubefürungen hat
der Kaufmann B???? Friedrich? Grunow zufolge
Vertrags vom 4 Januar 1839 an den Kauf-
mann Johann ??????? Bruokner zu Mag-
deburg verkauft, welches Ihnen als einge-
tragener Gläubiger hierdurch bekannt gemacht
wird.

Calbe a/S den 3 September 1839
Königl. Land und Stadt Gericht

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 19.08.2018 10:28:30 Gelesen: 622020# 894 @  
@ Magdeburger [#893]

Hallo Ulf,

etwas weiter bin ich gekommen. Hier der aktuelle Stand:

Copia deoreti
in der
Grunow & Bruoknerschen Hype(o)thekensache
-----------------------------------
Die zweite Hälfte von der, im Hypothekenbuche
der Stadt Calbe sub No 374c verzeichneten, vor
dem Mühlthore gelegenen ??? Mahl-
Oehl- Tuchwalk- und ???walk "???????" und
Papier-Mühle und sonstigen Zubefürungen hat
der Kaufmann Carl Friedrich? Grunow zufolge
Vertrags vom 4 Januar 1839 an den Kauf-
mann Johann Christian Bruokner zu Mag-
deburg verkauft, welches Ihnen als einge-
tragener Gläubiger hierdurch bekannt gemacht
wird.

Calbe a/S den 3 September 1839
Königl. Land und Stadt Gericht

Ich schicke Dir per Mail ein paar Links zu diesem Thema.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 19.08.2018 13:36:53 Gelesen: 621991# 895 @  
@ Magdeburger [#893]

Hallo Ulf,

jetzt hatte ich wieder etwas Zeit für Deinen Brief. Bis auf ein Wort ist glaube ich alles geklärt:

Copia deoreti
in der
Grunow & Bruoknerschen Hypothekensache
-----------------------------------
Die zweite Hälfte von der, im Hypothekenbuche
der Stadt Calbe sub No 374c verzeichneten, vor
dem Mühlthore gelegenen Erbpacht Mahl-
Oehl- Tuchwalk- und Fainswalk(?)- Graupen- und
Papier-Mühle und sonstigen Zubefürungen hat
der Kaufmann Carl Friedrich Grunow zufolge
Vertrags vom 4 Januar 1839 an den Kauf-
mann Johann Christian Brückner zu Mag-
deburg verkauft, welches Ihnen als einge-
tragener Gläubiger hierdurch bekannt gemacht
wird.

Calbe a/S den 3 September 1839
Königl. Land und Stadt Gericht

In der dritten Zeile steht wohl "Hypothekensache". Vergleiche einmal z.B. das "o" bzw "a" mit demselben Buchstaben an anderer Stelle. Unklar ist mir noch das Wort "Fainswalk". Das "F" stimmt mit dem Anfang Friedrich überein. Danach sieht es ganz aus wie ein "a". Das Wort "Feinwalk" gibt es. Wieso es hier mit "a" geschrieben wird ist mir nicht klar.

Auch der zweite Name ist jetzt eindeutig geklärt. Es ist "Johann Christian Brückner". Nachdem ich den Namen gegoogelt habe, fand ich diese Seite [1] Damit wurden gleichzeitig die "Graupen" bestätigt.

Viele Grüße
Volkmar

---

Meldung Magedeburger am 30.11.2020 - Neuer Link:

[1] https://www.patifakte.de/artefakte_calbe.htm
 
Magdeburger Am: 19.08.2018 19:06:43 Gelesen: 621928# 896 @  
@ volkimal [#894]
@ volkimal [#895]

Hallo Volkmar,

ich danke dir recht herzlich!

Wie schon per Mail mitgeteilt, werde ich hoffentlich im Mosigkau-Thema mehr dazu schreiben können.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
DERMZ Am: 22.08.2018 07:26:29 Gelesen: 621509# 897 @  
Guten Morgen,

wer kennt sich aus in Berlin? Wieder einmal fehlt nur ein Wort, nicht entscheidend, aber ich würde es doch gerne wissen:



Fräulein
Elisabeth Rübeling
Marburg a/Lahn
Wilhelmstr. 1 II


Berlin, 2.III.1936.
Mein herzlichstes Lischen!
Ich kann Dir die erfreuliche Mitteilung
machen, daß ich alle, also auch die
Aufnahmeprüfung, bestanden habe.
Alles weitere später! Wohne: Berlin
... str. 11 II b Jäger. Lass
bald was hören. Für heute sei aller-
herzlichst gegrüßt & geküßt Dein Otto


Jetzt die Frage, wo residierte Otto in Berlin? Ist der erste Buchstabe ein X ein H ein M, ich finde nix was für mich Sinn ergibt. Hier noch einmal der Ausschnitt



Vielen Dank für die Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 22.08.2018 08:01:00 Gelesen: 621498# 898 @  
@ DERMZ [#897]

Hallo Olaf,

er wohnte in der Woyrschstraße (heute: Genthiner Straße). Vergleiche einmal das "W" im Straßennamen mit dem "W" in "Wohne".

Ansonsten noch zwei kleine Korrekturen:

Berlin, 2.III.1936.
Mein herzlichstes Lischen!
Ich kann Dir die erfreuliche Mitteilung
machen, daß wir alle, also auch die
Aufnahmeprüfung, bestanden habe.
Alles nähere später! Wohne: Berlin
Woyrschstr. 11 II b Jäger. Lass
bald was hören. Für heute sei aller-
herzlichst gegrüßt & geküßt Dein Otto

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 22.08.2018 10:54:25 Gelesen: 621459# 899 @  
@ volkimal [#898]

Vielen lieben Dank Volkmar!

Beste Grüße Olaf
 
briefefan (RIP) Am: 22.08.2018 13:38:37 Gelesen: 621434# 900 @  
@ DERMZ [#897]

Noch zwei kleine Korrekturen:

Mein herzliebstes...
bestanden haben

Grüße von briefefan.
 
DERMZ Am: 22.08.2018 15:14:02 Gelesen: 621412# 901 @  
@ briefefan [#900]

Danke briefefan,

das habe ich überlesen bzw. falsch gelesen.

Beste Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 04.09.2018 07:44:30 Gelesen: 617744# 902 @  
Guten Morgen,

heute kann ich nur teile einer Karte von Marburg nach Leipzig an Privatmann Senff lesen, ich hoffe auf Hilfe aus dem Forum, damit die unklaren letzten Wörter auch noch einen Namen bekommmen. Das ganze aus dem Jahr 1889:



Ich lese folgendes:

Herrn Privatmann C.W. Senff.
Leipzig
Kl. Funkenburgst. I.



Marburg, d. 8.XI.89
Liebe Eltern!
Verzeiht, daß ich erst heute schreibe
die ganze Woche habe ich es mir
schon vorgenommen, ohne indeß
dazu zu kommen. Der Wechsel ist
richtig hier angekommen, &
ich danke Euch recht herzlich da-
für. Wie ist Euer ...iges
Befinden? Mir geht es recht
gut..Wie sollte es auch anders?
Die Saison hat begonnen.
Mittwoch fand der Fackelzug
für den abgegangenen Rektor (?)
statt. Wann hat es bei Euch statt-
gefunden? Museumskonzert
mit darauffolgendem Ball
war gestern ..... Weise.
Heute Abend sind wir
im Saalbaukonzert. Wetter
ziemlich mangelhaft. In letzten
Tagen wenigstens etwas kälter
& dehalb auch glücklich nicht
mehr solcher Schmutz. Mit herzlichen
Grüßen an Euch alle & Berthe / bis wann
ist sie bei uns? Euer
Euch herzl. liebender Sohn K.S.


War es wirklich der Rektor, dem zu Ehren ein Konzert gegeben wurde? Wer füllt mir die letzten Lücken mit Sinn?

Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 04.09.2018 09:09:38 Gelesen: 617719# 903 @  
@ DERMZ [#902]

Hallo Olaf,
zwei Stellen sind klar:

Marburg, d. 8.XI.89
Liebe Eltern!
Verzeiht, daß ich erst heute schreibe
die ganze Woche habe ich es mir
schon vorgenommen, ohne indeß
dazu zu kommen. Der Wechsel ist
richtig hier angekommen, &
ich danke Euch recht herzlich da-
für. Wie ist Euer seitheriges
Befinden? Mir geht es recht
gut..Wie sollte es auch anders?
Die Saison hat begonnen.
Mittwoch fand der Fackelzug
für den abgegangenen Rektor (?)
statt. Wann hat es bei Euch statt-
gefunden? Museumskonzert
mit darauffolgendem Ball
war gestern in sehr fideler Weise.
Heute Abend sind wir
im Saalbaukonzert. Wetter
ziemlich mangelhaft. In letzten
Tagen wenigstens etwas kälter
& dehalb auch glücklich nicht
mehr solcher Schmutz. Mit herzlichen
Grüßen an Euch alle & Bertha / bis wann
ist sie bei uns? Euer
Euch herzl. liebender Sohn K.S.

Ich lese auch "Rektor". Aber warum soll sowohl in Marburg als auch in Leipzig deshalb ein Fackelzug stattgefunden haben?

Ich denke, dass der Name N'Bertha ist (lateinische Schrift, keine deutsche Schrift) - ist aber unwichtig.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 04.09.2018 10:25:09 Gelesen: 617703# 904 @  
@ volkimal [#903]

Danke Volkmar,

ja das mit dem Rektor ist mir auch schleierhaft, warum ein Fackelzug in Marburg und Leipzig stattgefunden haben sollte, aber ich versuche mich mal in der Lokal-Literatur aus Marburg, vielleicht werde ich dort fündig.

Besten Dank und viele Grüsse

Olaf
 
roteratte48 Am: 04.09.2018 10:51:42 Gelesen: 617693# 905 @  
@ DERMZ [#904]

Hallo Olaf,

kein Grund, an dem Wort "Rektor" zu zweifeln; es ist bis heute durchaus üblich, die Einführung (oder Verabschiedung) eines neugewählten/ausscheidenden Rektors und/oder Kanzlers durch einen nächtlichen Fackelzug zu feiern; habe ich selbst in meiner Studentenzeit einmal mitmachen dürfen.

Gruß ins Forum

Rolf
 
volkimal Am: 04.09.2018 12:49:08 Gelesen: 617656# 906 @  
@ roteratte48 [#905]

Hallo Rolf,

dass für einen Rektor ein Fackelzug veranstaltet wurde, war natürlich möglich. Auf der Karte heißt es aber: Mittwoch fand der Fackelzug für den abgegangenen Rektor statt. Wann hat er bei Euch stattgefunden? (er statt es!)

Das klingt so, als ob für dieselbe abgegangene Person sowohl in Marburg als auch in Leipzig ein Fackelzug stattgefunden hat. Deshalb habe ich noch Zweifel am Begriff "Rektor". Oder verstehe ich die Karte falsch?

Viele Grüße
Volkmar
 
ligneN Am: 04.09.2018 14:03:45 Gelesen: 617642# 907 @  
@ volkimal [#906]

Es geht um den Rektor einer Universität. Nicht irgendeiner Schule.
 
roteratte48 Am: 04.09.2018 14:28:45 Gelesen: 617631# 908 @  
@ volkimal [#906]

Hallo Volkmar,

ich glaube nicht, dass es in der Frage um den selben Rektor (Uni Marburg) geht, sondern dass auch die Uni Leipzig zu Semesterbeginn einen neuen Rektor bekam. Die Amtszeit eines Rektors kann frei festgelegt werden, damals betrug sie häufig nur ein Jahr, heute sind es zumeist sechs. Ein Zufall, dass beide Universitäten zugleich ein neues Rektorat erhielten? Vielleicht - aber auch nicht allzu unwahrscheinlich. Eventuell mal die Liste der Rektoren beider Universitäten checken; es genügt aber auch die der Uni Leipzig, da ja ein Datum vorgegeben ist. Und siehe da - gewählt für ein Jahr an der Uni Leipzig 1889/90 Wilhelm Max Wundt.

Liebe Grüße - Rolf
 
volkimal Am: 04.09.2018 14:33:54 Gelesen: 617623# 909 @  
@ roteratte48 [#908]

Hallo Rolf,

dass die Rektoren an der Uni nur so kurze Zeit im Amt waren - damit habe ich nicht gerechnet. Es erklärt aber alles. Vielen Dank!

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 04.09.2018 15:15:23 Gelesen: 617606# 910 @  
@ roteratte48 [#905]
@ volkimal [#906]
@ ligneN [#907]

Vielen Dank liebe Mitleiser,

wieder sehr spannend und interessant, das Internet gibt mir leider nur die Rektoren in Marburg ab ca 1910 bekannt, auch die andere Lokal-Literatur aus Marburg lässt mich noch keinen Namen wissen. aber die Erklärungen waren gut und aufschlußreich.

Besten Dank dafür sagt Olaf
 
DERMZ Am: 05.09.2018 20:48:22 Gelesen: 617281# 911 @  
Guten Abend,

nach drei Tagen Lesen und korrigieren, komme ich nicht mehr weiter im Text, heute eine undatierte Karte - ich vermute aus dem Jahr 1931 oder 1936 - und auch da wohl nur ein Teil einer langen Briefpost. Noch sind die weiteren Teile verschollen, aber vielleicht tauchen sie noch auf. Zu sehen ist ein Blick von der Elisabethkirche auf das Haus Elisabethstraße 4 (damals war dort eine Kunsttöpferei beherbergt) und weiter auf die Augustenruhe.



Mit vielen Lücken lese ich folgendes:

6. ich ging die Barfüßergasse lang nach Reichs (?) um
mich m(it) S. Meteg (?) zu verabschieden. S..... ich mit
wir holten E im Ki..g, wo ich verabschiedete mich
v(on) S.... . Maria u(nd) wir fuhren mit d(er) Elektr(ischen) bis
z(um) Bahnhof, dann gingen wir die Treppe hoch, die über
die Geleise führt u(nd) zum Ortenberg, wo wir die Aus-
stellung der ...fertigkeiten. Examensarbeit der
Kinderg... - besichtigten. Es war sehenswert was hier
zu besichtigen u(nd) zu bewundern war. Dann
sprach ich mit T.... . Maria ... wegen einer Ver-
...ung mit d(em) M..., dem Leiter d(er) Kinderabt(eilung) Hei-
mes. Am anderen Morgen zwischen 8 + 9 Uhr sollte
ich im Mutterhaus in Wehrda sein. Els(?) u(nd) ich gingen
dann nach Hause, es war dunkel geworden. Am
anderen Morgen Donnerstag d(en) 19. März beglei-
tete mich Els ein gutes Stück nach Wehrda. Es war
ungefähr ¾9 als ichim Mutterhaus ankam. Eine
ganze Anzahl Schwestern sah ich beim ....
in dem ... Hausflur, dann wurde ich in ein sehr
hübsches Zimmer geführt. Bald kam Herr M...
Nach bestem Wissen und Gewissen habe ich mit ihm
über ... .... Glauben u(nd) Nichtglauben im
Seminar gesprochen. Mehr konnte ich nicht
tun. Wir bedauern Carl u(nd) ich, dass das Seminar


Ob mir hier jemand helfen kann? Aber wahrscheinlich verlange ich jetzt doch zu viel.

Beste Grüße sendet Olaf
 
volkimal Am: 05.09.2018 21:40:47 Gelesen: 617272# 912 @  
@ DERMZ [#911]

Hallo Olaf,

das meiste habe ich vermutlich herausbekommen. Ich lese:

6. ich ging die Barfüßergasse lang nach Reichs(?) um
mich v(on) E. Metrog(?) zu verabschieden. S?? nahm ich mit
wir holten E im Kinderg(arten) ab ich verabschiedete mich
v(on) Schw.(ester) Maria u(nd) wir fuhren mit d(er) Elektr(ischen) bis
z(um) Bahnhof, dann gingen wir die Treppe hoch, die über
die Geleise führt u(nd) zum Ortenberg, wo wir die Aus-
stellung der Handfertigkeiten. Examensarbeit der
Kinderg(ärtner/innen) - besichtigten. Es war sehenswert was hier
zu besichtigen u(nd) zu bewundern war. Dann
sprach ich mit Schw. Maria Dieter(?) wegen einer Un-
terredung mit H(errn) Moak(?), dem Leiter d(es) Kindergart(en) Semi-
nars. Am anderen Morgen zwischen 8 + 9 Uhr sollte
ich im Mutterhaus in Wehrda sein. Els u(nd) ich gingen
dann nach Hause, es war dunkel geworden. Am
anderen Morgen Donnerstag d(en) 19. März beglei-
tete mich Els ein gutes Stück nach Wehrda. Es war
ungefähr ¾9 als ichim Mutterhaus ankam. Eine
ganze Anzahl Schwestern sah ich beim Hereintreten
in den gr.(oßen) Hausflur, dann wurde ich in ein sehr
hübsches Zimmer geführt. Bald kam Herr Moak(?)
Nach bestem Wissen und Gewissen habe ich mit ihm
über Els?? weiteres Bleiben und Nichtbleiben im
Seminar gesprochen. Mehr konnte ich nicht
tun. Wie bedauern Carl u(nd) ich, dass das Seminar

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 06.09.2018 06:46:16 Gelesen: 617065# 913 @  
@ volkimal [#912]

Sensationell Volkmar! Tausend DANK!

Beste Grüße aus dem Süden Olaf
 
DERMZ Am: 08.09.2018 10:45:32 Gelesen: 616269# 914 @  
Guten Morgen!

Berlin! Berlin! Wir schreiben nach Berlin! Doch welche Nachricht hat Frau Pfarrer Rieß in Tegel erhalten? Mir fehlen wieder einmal die Worte. Bekomme ich noch einmal Hilfe?



Bis jetzt habe ich folgendes lesen können:

Frau
Pfarrer Rieß
Berlin-Tegel
Marzahnstr. 23 III


Meine liebe Frau Rieß!
Aus Marburg meiner ...
... jetziger Heimat sen-
de ich Ihnen, Ihrer lieben
Mutter und Kindern
herzliche Grüße und zugleich
tausend Dank für Ihre
freundlichen Glückwün-
sche zum 31.8 und die ent-
zückenden Rosen. Wenn ich
zurück bin schaue ich
einmal nach der kleinen
Patientin, hoffentlich ist sie
bis dahin schon über den Berg.
Hier ist es wunderschön, wir
genießen die Tage das ,,,
.... nach ..... .....
Ich bin mit Bekannten im Auto
hergefahren, Ende der Woche bin ich wieder
zu Haus. Ihre Marg. Hennicke


Vielen Dank für die Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 08.09.2018 12:52:17 Gelesen: 616246# 915 @  
@ DERMZ [#914]

Hallo Olaf,

etwas könnte ich erkennen, komme aber im Moment nicht weiter:

Meine liebe Frau Rieß!
Aus Marburg meines Jun-
gen
jetziger Heimat sen-
de ich Ihnen, Ihrer lieben
Mutter und Kindern
herzliche Grüße und zugleich
tausend Dank für Ihre
freundlichen Glückwün-
sche zum 31.8 und die ent-
zückenden Rosen. Wenn ich
zurück bin schaue ich
einmal nach der kleinen
Patientin, hoffentlich ist sie
bis dahin schon über den Berg.
Hier ist es wunderschön, wir 
genießen die Tage das Bei-
sammensein
nach ..... .....
Ich bin mit Bekannten im Auto
hergefahren, Ende der Woche bin ich wieder
zu Haus. Ihre Marg. Hennicke


Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 08.09.2018 13:34:36 Gelesen: 616238# 916 @  
@ volkimal [#915]

Hallo Olaf,

jetzt eine kurze Meldung vom Smartphone.

Das fehlende Wort ist "Herzenslust".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 08.09.2018 14:44:18 Gelesen: 616217# 917 @  
@ volkimal [#916]

Danke Volkmar,

Du bist immer eine GROSSE Hilfe

Beste Grüsse Olaf
 
hajo22 Am: 08.09.2018 16:52:13 Gelesen: 616179# 918 @  
Wer kann das lesen?



Auf einer unfrankierten Postkarte aus den deutschen Kolonien 1913.

Für eine "Lese"-Hilfe bin ich dankbar.

hajo22
 
volkimal Am: 08.09.2018 20:59:38 Gelesen: 616127# 919 @  
@ hajo22 [#918]

Hallo hajo22,

könntest du bitte die komplette Karte zeigen. So kann man zum Beispiel sehen, ob der Vermerk vom Absender oder evtl. postalischen Ursprungs ist. Hat der Absender den Vermerk geschrieben, so kann man einzelne Buchstaben durch vergleichen eindeutig bestimmen.

Das Wort "Herzenslust" auf der Karte im Beitrag [#914] hätte ich ohne den Rest der Karte vermutlich überhaupt nicht herausbekommen.

Evtl. heißt es auf deiner Karte "Die Marken sind momentan geräumt". Dabei bin ich mir aber absolut nicht sicher.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 08.09.2018 21:07:14 Gelesen: 616121# 920 @  
@ volkimal [#919]
@ hajo22 [#918]

Guten Abend,

ich hatte mich bisher zurückgehalten, da ich das letzte Wort nicht entziffern konnte. "Die Marken sind momentan" hatte ich auch gelesen. Nur das eine zweite Meinung da ist.

Schönen Abend wünscht

Olaf
 
hajo22 Am: 08.09.2018 21:11:21 Gelesen: 616120# 921 @  
@ volkimal [#919]
@ DERMZ [#920]

Hier die Scans. Eine kürzlich von mir erworbene Ansichtskarte aus den deutschen Kolonien.

Vielleicht helfen die Scans von Vorder- und Ansichtsseite.



Vielen Dank für die Hilfe, hajo22
 
volkimal Am: 08.09.2018 21:52:07 Gelesen: 616102# 922 @  
@ hajo22 [#921]

Hallo,

in diesem Fall hilft die Karte nicht weiter. Von der Tinte her scheint der Absender den Vermerk notiert zu haben. Leider ist der Rest der Karte in lateinischer Schrift und nicht in der Deutschen Schrift geschrieben. So kann man nichts vergleichen.

Ich vermute, dass dem Absender die Briefmarken ausgegangen waren. Der Vermerk wäre dann eine Erklärung dazu, wieso er keine Briefmarke aufgeklebt hat.

Der Stempel ist übrigens vom Samstag, 1.11.1913 (Allerheiligen). Wer weiß, ob der Absender am Feiertag überhaupt eine Briefmarke kaufen könnte.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 09.09.2018 09:22:29 Gelesen: 616019# 923 @  
Guten Morgen,

heute gehen wir in die 90er Jahre, allerdings vorletztes Jahrhundert.



Der Königliche Förster Andreas aus Poppenhausen erhielt Glückwünsche zur Geburt seines Sohnes, so lese ich es jedenfalls:

den Königl. Förster Herrn
Ernst Andreas
Poppenhausen
Kreis Hersfeld


Und herzlichste Gratulation
zum kleinen Jungen, Gott
sei dank, daßs alles wohl ist. Brief
folgt in diesen Tagen, bei uns ist noch
alles wohl. .... gehts auch noch beim Alten.
G. Kell
nebst Familie


Mal sehen, ob es ein wenig stimmt?

Einen schönen sonnigen Sonntag wünscht Olaf
 
volkimal Am: 09.09.2018 09:57:04 Gelesen: 616008# 924 @  
@ DERMZ [#923]

Hallo Olaf,

ich denke, das passt alles. Der fehlende Name könnte Mihne oder Mihna sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 16.09.2018 12:07:19 Gelesen: 614708# 925 @  
Guten Sonntag,

das halbe Dorf ist heute morgen in der Kirche, mich hat es zu den Postkarten gezogen.

Wieder einmal stehe ich wie der Ochs vor dem Berg, doch erst einmal die Karte:



Ich lese folgendes:

Herrn Adolf Purgold
... der II. Classe
Idstein i. Taunus
bei Herrn Lückel
Obere Gasse.


Marburg, den 7.11.97.
Lieber Adolf! Von einem herrlichen Tanz
vergnügen der ... Chores senden wir dir
herzl. Grüße. Prost! Georg! (S’ war doch schön)
L. Schwager! Von dem schönen Ball des gemischten
Haus sendet dir beste Grüße Wilhelm
Deine Anna
Besten Gruß Coester, Carl Coester

Die W.... Künste,
die .... .....


Wie zu sehen, große Lücken, der Nachname ist verifiziert durch eine weitere Karte aus dem Jahr 1902



Im Ortsbuch von Hanau aus dem Jahr 1903 ist ein Adolf Purgold, Buchhandelsgehülfe, gelistet.

Die Marburger Museumsgesellschaft war eine studentische Verbindung in Marburg, die heute nicht mehr existiert. Doch was steht in den weiteren Lücken?







Vielen Dank für die Hilfe 121 Jahre nach dem der Text verfasst wurde.

Beste Grüsse Olaf
 
volkimal Am: 16.09.2018 15:08:57 Gelesen: 614667# 926 @  
@ DERMZ [#925]

Hallo Olaf,

das ist wirklich eine schwere Nuss. Was ich bisher herausbekommen habe:

Herrn Adolf Purgold
Bauschüler der II. Classe
Idstein i. Taunus
bei Herrn Lückel
Obere Gasse.

Marburg, den 7.11.97.
Lieber Adolf! Von einem herrlichen Tanz
vergnügen des gemischten Chores senden wir dir
herzl. Grüße. Prost! Georg! (S’ war doch schön ?)
L. Schwager! Von dem schönen Ball des gemischten
Chores sendet dir beste Grüße Wilhelm
Deine Anna
Besten Gruß Coester, Carl Coester

Bei dem Rest habe ich noch Probleme. Links lese ich "Die Weihnachts ...". Ich glaube nicht, dass das Wort dahinter "Künste" heißt.
Der erste Buchstabe sieht eher wie ein "P" aus. Es folgt vermutlich ein "i". Auch an anderer Stelle gibt es auffällige senkrechte i-Striche. Der Querstrich an der dritten Stelle wäre üblicherweise die Verdopplung eines Buchstabens - also hier ein "mm". Insgesamt ergibt sich " Die Weihnachts Pimmste(?)". Damit kann ich absolut nichts anfangen. Gibt es jemanden unter euch, der sich in Studentischen Burschenschaften auskennt und weiß, was dort stehen kann?

Bei der oberen Zeile komme ich derzeit überhaupt nicht weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
SH-Sammler Am: 19.09.2018 08:50:37 Gelesen: 614019# 927 @  
Hallo an alle Lesekünstler,

ich möchte in einem Exponat einen Brief mit einer heute fast nicht mehr lesbaren Adresse zeigen. Dabei will ich sicherstellen, dass wenigstens ich die Adresse mehr oder weniger deuten und erklären kann.

Nun bitte ich um Mithilfe aus dem Leserkreis, mich allenfalls zu korrigieren.



Ich lese:

Herrn Herrn Heinrich Benjamin Sauerländer. ???? älter????
In der Buchhandlung
In Dwann Canton Bern

Wie heisst das Wort vor der roten 4? Ich bin der Ansicht, dass es nicht zur Adresse gehört.
Ist Benjamin korrekt?

Herzlichen Dank allen, die sich die Mühe nehmen und mir weiterhelfen.

SH-Sammler
Hanspeter
 
DERMZ Am: 19.09.2018 11:00:53 Gelesen: 614003# 928 @  
@ SH-Sammler [#927]

Hallo Hanspeter,

ich lese

Herrn
Hans Peter We...is
Sauerländer Lölter
in der Buchhandlung$
in Lamm. Kanton Bern

Also beim Hans bin ich mir sicher, und sicher ist es kein Benjamin, irgendwas mit "W". Das Wort vor der roten 4 gehört m.E. zur Adresse, und sollte mit einem "L" beginnen, ebenso wie der Ort im Kanton Bern.

Sicherlich nicht hilfreich, aber mehr finde ich auch nicht raus.

Beste Grüsse aus der Nähe vom Rheinfall

Olaf
 
volkimal Am: 19.09.2018 11:31:31 Gelesen: 613995# 929 @  
@ SH-Sammler [#927]

Hallo Hanspeter,

ich denke, dass ich fast alles erkannt habe. Zunächst der Vorname: Benjamin muss falsch sein. Das große "B" am Anfang kann nicht stimmen, da der Buchstabe in "Buchhandlung" bzw. "Bern" ganz anders aussieht. Welcher Großbuchstabe am Anfang steht habe ich aber zunächst auch nicht gewusst, da die Großbuchstaben doch sehr ungewöhnlich aussehen.

Rechts im Vornamen siehst du einen "i-Punkt" und daneben einen Bogen, der üblicherweise über einem "u" steht. Der gleiche Bogen steht im Wort Buchhandlung. Insgesamt habe ich so herausgefunden "?egenius". Google lieferte auf die Eingabe "Heinrich Regenius Sauerländer" den Namen "Heinrich Remigius Sauerländer".

Heinrich Remigius Sauerländer (* 13. Dezember 1776 in Frankfurt am Main; † 2. Juni 1847 in Aarau) war ein deutsch-schweizerischer Verleger (Gründer des Verlages Sauerländer). Ich glaube, dass es sich um den Empfänger des Briefes handelt, auch wenn der Vorname etwas anders ist (Wikipedia).

Etwas mehr zu ihm findest Du hier: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D29538.php



Vergleiche einmal den Anfangsbuchstaben dieser beiden Worte. Es ist derselbe Buchstabe, nur einmal mit Strichen oben. Insofern muss es ein A,O uder U bzw. Ä, Ö oder Ü sein. Am Ende siehst Du wieder den Bogen über einem "u". Insgesamt passt es sehr gut zu Heinrich Remigius Sauerländer, der 1843 in Aarau gelebt hat. Ich denke also, dass der Brief nach Aarau geht. Wieso dahinter Canton Bern" steht, habe ich nicht herausgefunden.

Jetzt zum letzten (unterstrichenen) Wort. Es muss mit "Ä" anfangen. Vermutlich heißt es "Älter(e)". Falls Heinrich Remigius Sauerländer einen Sohn gleichen Namens hatte, war er 1843 der Ältere. Insgesamt ergibt sich für mich:

Herrn
Herrn Heinrich Regenius
Sauerländer Älter(e)
in der Buchhandlung
in Aarau Canton Bern

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 19.09.2018 11:32:46 Gelesen: 613995# 930 @  
@ volkimal [#926]

Hallo Volkmar,

nochmals vielen Dank für Deine Übersetzung.

Weihnachten könnt Sinn machen, vielleicht :

Die Weihnacht kimmste, (von kommen)
die Schau... hue geschie ...

Aber auch danach verlassen sie mich schon wieder,

Beste Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 19.09.2018 11:45:36 Gelesen: 613993# 931 @  
@ DERMZ [#930]

Hallo Olaf,

an dem Text habe ich schon einige Zeit gesessen ohne ihn richtig lesen zu können. Mit "kimmste" wirst Du richtig liegen. Der Rest ist wahrscheinlich als Dialekt geschrieben und deshalb für micht nicht richtig lesbar. Es könnte in etwa sein:

Die Weihnacht kimmste, (von kommen)
die Schauwe hun geschriewen se ?iltes Beschie bahaale

Vielleicht kommt jemand weiter, der den Dialekt versteht.

Viele Grüße
Volkmar
 
SH-Sammler Am: 19.09.2018 14:50:06 Gelesen: 613968# 932 @  
@ volkimal [#929]
@ DERMZ [#928]

Hallo Volkmar, hallo Olaf

recht herzlichen Dank für Eure Mithilfe. Das nenne ich Detektivarbeit vom Feinsten.

Wir haben den Inhalt dieses Briefes zu zweit schon teilweise übersetzen können. Diese Schrift ist wirklich "ungewöhnlich". Aber wir haben Stunden, ja Abende, daran gesessen!

Nachstehend das Blatt, so wie ich es in einem Exponat zeigen will. Es soll das Thema "Philatelie" etwas aufheitern. Sollen sich andere Betrachter mit dieser Schrift ebenso auseinandersetzen, knobeln und sich hintersinnen...



Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
volkimal Am: 19.09.2018 20:00:25 Gelesen: 613938# 933 @  
@ SH-Sammler [#932]

Hallo Hans-Peter,

schön, dass man einmal sieht, wie die Briefe später vorgestellt werden. Du schreibst [I]Wir haben den Inhalt dieses Briefes zu zweit schon teilweise übersetzen können./I]

Meinst du wirklich den Inhalt oder meinst du die Anschrift? Falls der Brief wirklich mit Inhalt ist, wäre es hilfreich, wenn du diesen auch zeigst. Ich habe beschrieben, wie ich die Anschrift herausbekommen habe. Zum Teil geht es wirklich nur Buchstabe für Buchstabe. Je mehr Text zur Verfügung steht, desto leichter ist es Buchstaben oder Wörter zu vergleichen.

Viele Grüße
Volkmar
 
roteratte48 Am: 20.09.2018 19:38:38 Gelesen: 613834# 934 @  
@ SH-Sammler [#932]

Hallo Hans-Peter,

schön, daß Du Dein Blatt hier vorstellst. Aufgefallen ist mir allerdings der "Lehrer Meister" - da hat jemand sich verlesen; es ist ein Bäckermeister!

Liebe Grüße - Rolf
 
SH-Sammler Am: 21.09.2018 08:01:05 Gelesen: 613779# 935 @  
@ roteratte48 [#934]

Hallo Rolf,

danke auch Dir für das Mitlesen meines Beitrages.

Wie ich selbst schreibe „Wer lesen kann, ist besser dran“. Das gilt genauso auch für mich. Ich habe dieses Wort doch auch angeschaut, ein B am Anfang des Wortes gesehen. Aber dann kein ck, sondern ein …hrer, auch keine ä Striche wie beim Wort Schwäbisch. So habe ich halt einen Lehrer daraus gemacht.

Zum einen müssen wir den Briefeschreibern von anno dazumal auch ein paar Fehler resp. Eigenarten zugestehen. Wahrscheinlich hat die Briefeschreiberin (die Schwester von Georg Schabel) das Wort Becker geschrieben. Und Becker soll es ja heute noch geben, sehr bekannte sogar.

Zum andern habe ich kein Problem damit, wenn auch ich (zu meinem Vorteil) korrigiert werde. Für mich heisst das: Lesen, lesen, noch mehr lesen. Und als nächstes das Blatt mit dem „Lehrer“ Meister anpassen.

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
volkimal Am: 21.09.2018 09:48:21 Gelesen: 613761# 936 @  
@ SH-Sammler [#935]

Hallo Hanspeter,

in deiner "Übersetzung" steckt noch ein kleiner Fehler. Es heißt am Anfang zweimal "Herr en" mit einem zusätzlichen "e".

Von dem Wort "Becker" bin ich noch nicht überzeugt. Vergleiche einmal den letzen Buchstaben "r" mit den anderen "r" im Text. Wenn Du zusätzlich das Ende des Wortes mit dem Ende von "Herren" bzw. "Meister" vergleichst, so könnte am Ende auch sehr gut "en" stehen.

Für mich sieht es im Moment nach "?e?en" aus. Der mittlere Buchstabe hat eine Oberlänge und keine Unterlänge. In der Deutschen Kurrentschrift gibt es dann die Buchstaben "b, d, k, l und t". Zum Teil hat auch das "v" eine Oberlänge. Die kommen zwar nicht alle in Frage, ich bin aber von dem "ck" auch noch nicht überzeugt.

Der Anfangsbuchstabe variiert in der Kurrentschrift sehr stark. Da ist es noch schwerer zu sagen, welcher Buchstabe es ist.

Du schreibst "Wahrscheinlich hat die Briefeschreiberin (die Schwester von Georg Schabel)". Demnach müsste der Text des Briefes existieren. Könntest Du den Text einmal zeigen oder mir per Mail zuschicken. Vielleicht kann das Wort dann ja eindeutig geklärt werden.

Viele Grüße
Volkmar
 
SH-Sammler Am: 21.09.2018 11:49:09 Gelesen: 613736# 937 @  
@ volkimal [#936]

Hallo Volkmar,

gerne zeige ich den Text. Ich wollte Eure Zeit jedoch nicht über Gebühr in Anspruch nehmen. Ich weiss zwar, wie es ist: Hat man mal etwas begonnen, will man das Ganze zu 100 % auch richtig haben. Ich in der Regel ja auch.



Wenn ich nun auf dem Ausstellungsblatt "Wer lesen kann..." schreibe, dürfen auch andere Betrachter ihre Ansichten äussern. Mir macht es Spass, doppelt Spass sogar, weil ich bei philaseiten soviel lernen kann.

Zum Wort Becker: Ich denke, das Wort ist ohne den Buchstaben c geschrieben, also wahrscheinlich Beker.

Ich bin gespannt auf Deine Erkenntnis und grüsse

Hanspeter
 
volkimal Am: 21.09.2018 12:11:02 Gelesen: 613722# 938 @  
@ SH-Sammler [#937]

Hallo Hanspeter,

in diesem Fall hilft der Text nicht weiter, denn es sieht ganz so aus, als wenn die Anschrift nicht von der Schwester geschrieben worden wäre.

Ich habe inzwischen im Internet einmal nach verschiedenen Version der Buchstaben bei der deutschen Kurrentschrift gesucht und bin auch fündig geworden.

http://www.villmergerkriege.ch/Chilerodel/Kurrentschrift.htm

Wenn ich die fehlenden Buchstaben mit der Liste vergleiche, so heißt es vermutlich doch "Beker". Auf der Seite siehst Du übrigens auch dass "A" wie es beim Brief nach Aarau geschrieben wurde.

Eine weitere interessante Seite der Uni Zürich ist https://www.adfontes.uzh.ch/34126.php . Oben rechts steht "07/09". Dort kann man durchwandern und viele Übungen finden.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 21.09.2018 12:50:57 Gelesen: 613706# 939 @  
Hallo Hanspeter,

jetzt habe ich die Lösung endgültig gefunden. Es ist die Kombination von dem, was ich in den Beiträgen 936 und 938 geschrieben habe.

In der Anschrift steht "Beken Meister".

Ich habe einfach den Begriff "Bekenmeister" bei Google eingegeben und bin 67-mal fündig geworden. Es war wohl damals im Süden ein gängiger Begriff für Bäckermeister.



Quelle: Allgemeine Industrie-Schule der Deutschen, Band 1, Seite 37, Stuttgart 1802

Das Buch findet man bei Google-Books.

Viele Grüße
Volkmar
 
SH-Sammler Am: 21.09.2018 15:04:16 Gelesen: 613658# 940 @  
@ volkimal [#939]

Hallo Volkmar,

vielen, vielen Dank für Deine Recherchen. Ich hoffe, Du hast Dich nicht verausgabt.

Aber so macht unser Hobby Spass.

Ich wünsche Dir alles Gute

Hanspeter
 
volkimal Am: 21.09.2018 15:15:23 Gelesen: 613653# 941 @  
@ SH-Sammler [#940]

Hallo Hanspeter,

mir macht es auch Spaß, so etwas herauszufinden. Dabei kann man sich nicht verausgaben. Wenn Du wieder etwas nicht lesen kannst, stell es ruhig vor.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 27.09.2018 12:23:17 Gelesen: 611519# 942 @  
Hallo ins Forum, liebe Schriftenleser,

nach den tollen Tipps von Volkmar, geht es fröhlich weiter. Wir steuern auch langsam auf Weihnachten zu, was liegt da näher, als eine Karte aus dem Dezember 1908 näher anzuschauen.

Am 2. Dezember 1908 lief die folgende Karte mit einem Blick auf die Elisabeth-Kirche von Marburg nach Bromberg





Alles recht sauber und akkurat geschrieben, so lese ich folgendes:

Herrn Doctor phil.
E. Hertel
Bromberg
Heynestr. 43 I.


Lieber Herr Doctor Hertel! Sehr
gerne schreibe ich dieses Kärtchen und
danke sehr für die liebe erhaltene
Karte mit d. schönen Ansicht. Ich dachte
recht viel Ihrer auf dem Kahmanne
hof, dass sie so frieren müssen. Auch
dieser Brief geht dahin. Nun ist es bald
Weihnachten, zieht es sie nicht nach
Marburg? Wir haben noch eine ...
zu bekommen ( die von Fr. Kingel ) da
könnten Sie fein schlafen. Nichte Else
hat das Hinterzimmer zum ... ...
Zimmer ist “Salon” u. das kl. Esszimmer ge-
nau wie früher eingerichtet, nur der
liebe Gerd Hertel fehlt. Wir sind ...
wohl. ... auch sie gesund ist. Schreiben
Sie bitte bald mal wieder! Grüßen Sie
bitte “Fräulein Hertel.” Für Sie viele
herzliche Grüße von Ihrer ... ...

Einen schönen Gruß von
Nichte Else


Wer hilft mir, die letzten Lücken noch zu füllen? Herzlichen Dank und beste Grüße aus dem südlichen Süden

Olaf
 
volkimal Am: 27.09.2018 13:42:46 Gelesen: 611512# 943 @  
@ DERMZ [#942]

Hallo Olaf,

was hältst Du davon:

Lieber Herr Doctor Hertel! Sehr
gerne schreibe ich dieses Kärtchen und
danke sehr für die liebe erhaltene
Karte mit d. schönen Ansicht. Ich dachte
recht viel Ihrer auf dem Kasernen-
hof, dass sie so frieren müssen. Auch
dieser Brief geht dahin. Nun ist es bald
Weihnachten, zieht es Sie nicht nach
Marburg? Wir haben noch eine Stub
zu bekommen (die von Fr. Kingel) da
könnten Sie fein schlafen. Nichte Else
hat das Hinterzimmer zum Untrichten(?). Ihr
Zimmer ist “Salon” u. das kl. Esszimmer ge-
nau wie früher eingerichtet, nur der
liebe Gerd Hertel fehlt. Wir sind Gottlob
wohl. ??? auch sie gesund sd.(?). Schreiben
Sie bitte bald mal wieder! Grüßen Sie
bitte “Fräulein Hertel.” Für Sie viele
herzliche Grüße von Ihrer Auguste Schlotel(?)

Jetzt fehlt nur noch ein Wort.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 27.09.2018 15:10:34 Gelesen: 611503# 944 @  
@ volkimal [#943]

Danke Volkmar,

diese Kaserne hat mich fast wahnsinnig gemacht, nur Kaserne wollte mir nicht aus der Feder kommen, jetzt ist es sonnenklar.

und die "Stub" kam ich nur zum "St".

Zum Schluß habe ich eben noch im Adressbuch von Marbburg aus dem Jahr 1908 die Rentnerin Auguste Schlötel gefunden, wohnhaft in der Biegenstraße. Perfekt.

Also weiter üben üben üben üben.

Nochmals tausend Dank für Deine Hilfe

sagt Olaf
 
volkimal Am: 27.09.2018 23:28:04 Gelesen: 611471# 945 @  
@ DERMZ [#944]

Hallo Olaf,

ich habe mir gerade das fehlende Wort noch einmal angesehen. Da hat es "klick" gemacht. Auf der Karte heißt es:

"Bleiben auch sie gesund u. schreiben Sie bitte bald mal wieder!"

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 28.09.2018 06:20:05 Gelesen: 611460# 946 @  
@ volkimal [#945]

Danke Volkmar,

bei mir hätte der "Klick" wohl noch Jahre gebraucht.

Olaf
 
DERMZ Am: 28.09.2018 07:47:23 Gelesen: 611454# 947 @  
Guten Morgen,

neuer Morgen, neue "Sorgen", die Frage heute, was hat der gute Schreiber dem Militärdienst gesagt?



ich lese folgendes:

Herrn Adolf Purgold
Hanau a. M.
Kirchstrasse 23 I

Lieber Adolf! Habe gestern den Militärstand ... gesagt u. heute
wieder in Frankf. a. M. in Stellung.
Werde also
hoffentlich
Gelegenheit finden
dich in Hanau
aufzusuchen
u. gebe dir genaue
Adresse noch schriftlich
an. Mit herzl.
Gruss Gottlieb

Aus dem Museumstunnel senden dir herzl. Grüße & Schlucke
Gax
Freundl. Gruss Besten Gruss Otto Mecke
Rex Ihr W. Musch
 


... ich habe die oberste Zeile noch einmal seperat beleuchtet, aber eine Lösung habe ich nicht:



Vielen Dank für die erneute Hilfe

sagt Olaf
 

volkimal Am: 28.09.2018 09:02:19 Gelesen: 611448# 948 @  
@ DERMZ [#947]

Hallo Olaf,

das ist mal wieder sehr schwierig. Der Absender gibt wahrscheinlich an, dass er mit dem Militärdienst aufhört. Der Anfangsbuchstabe des fehlenden Wortes dürfte ein "S" sein. Vergleiche den Buchstaben einmal mit dem "S" in "Stellung". Das Wort "Salut" = "Auf Wiedersehen" würde gut passen, es fehlt nur der Bogen über dem "u".

Vom Sinn her vermute ich folgendes:

"Lieber Adolf! Habe gestern dem Militärstand Salut(?) gesagt u. gehe(?) wieder in Frankf. a. M. in Stellung."

Für das zweite unklare Wort habe ich einmal vom Sinn her "gehe" eingesetzt. Das stimmt aber genausowenig wie dein "heute". "heute" kann es nicht sein, denn das "h" hatte noch einen Bogen nach unten (wie z.B. bei "hoffentlich").

Ich werde mir den Text nachher noch einmal ansehen. Vielleicht komme ich dann weiter als jetzt.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 28.09.2018 12:02:14 Gelesen: 611435# 949 @  
@ volkimal [#948]

Danke Volkmar,

was denkst Du von "u. leite wieder in F...."? In dem Sinn, daß er wieder an seiner alten/vorherigen Stellung die Arbeit aufnimmt?

Mit dem Salut stimme ich Dir zu, ich las immer ein "P" und so war ich auf der falschen Fährte.

Mit bestem Gruss Olaf
 
JH Am: 28.09.2018 15:37:59 Gelesen: 611421# 950 @  
@ DERMZ [#947]

Er hat dem Militärdienst "Valet" (lat.: leb wohl) gesagt.

Gruß Jürgen
 
volkimal Am: 28.09.2018 15:52:59 Gelesen: 611417# 951 @  
@ JH [#950]

Hallo Jürgen,

gut, wenn man Latein kann. "Valet" passt natürlich super.

@ DERMZ [#949]

Hallo Olaf,

an "leite" hatte ich auch schon gedacht. Es fehlt allerdings der "i-Punkt". Außerdem passt der Satz dann nicht richtig "und leite ... in Stellung". Deshalb hatte ich das "leite" verworfen. Etwas Besseres fällt mir aber noch nicht ein.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 28.09.2018 16:08:59 Gelesen: 611411# 952 @  
@ JH [#950]
@ volkimal [#951]

Vielen lieben Dank.

Olaf
 
bignell Am: 30.09.2018 08:46:24 Gelesen: 611326# 953 @  
Liebe Freunde,

ich bitte bei nachstehendem Schriftstück um Kontrolle und Korrektur, ob ich alles korrekt gelesen habe. Wie ist das Zeichen beim Datum letzte Seite links zu interpretieren?

Vielen Dank,
harald






Vordruck:
Allerunterthänigster Vortrag des treugehorsamsten Ersten Obersthofmeisters, Feldmarschall-Lieutenants Constantin Fürsten zu Hohenlohe Schillingsfürst.

handschriftlich Kaiser Franz Josef:

Anschrift: Seiner Durchlaucht dem ersten Obersthofmeister Fürsten Hohenlohe
Da ich in der nächsten Zeit nicht nach Wien komme, so ist das Militär Seelenamt an einem der hier bezeichneten Tagen, ohne meine Intervention abzuhalten. Ofen den 30 Oktober 1877.

handschriftlich Fürst Hohenlohe Schillingsfürst:

Das Anniversarium Militare, welches gewöhnlich in der Allerseelenoctav (um 10 Uhr) abgehalten wird, könnte hier an einem der folgenden Tage angeordnet werden:
Samstag den 3t Novbr
Montag " 5" "
Dienstag " 6" "
Mitwoch " 7" "
Donnerstag " 8" "
Freitag " 9" "
Ich bitte um die allergnädigsten Weisungen ob Eure Majestät demselben beiwohnen werden, ob es an einem dieser Tage abgehalten oder verschoben werden solle.
Hofkapellmeister Herbeck (Johann Ritter von Herbeck) ist gestern gestorben. Wegen Neubesetzung seiner Stelle werde ich mir demnächst erlauben, Eure Majestät einen allunterthänigsten Antrag zu stellen.
Hohenlohe
Wien 29 ? Oktober 1877
 
volkimal Am: 30.09.2018 09:45:59 Gelesen: 611313# 954 @  
@ bignell [#953]

Hallo Harald,

fast perfekt. Ich habe nur zwei kleine Fehler gefunden:

1) ... an einem der hier bezeichneten Tage, ...
2) ... könnte heuer an einem der folgenden Tage angeordnet werden.

An einer anderen Stelle bin ich mir nicht ganz sicher. Heißt es "Euer" oder heißt es "Eure"?
Beim zweiten Mal denke ich es ist:
3) ... Euer Majestät einen allunterthänigsten Antrag zu stellen.

Vielleicht könne man es eindeutig erkennen, wenn die Auflösung des Scans höher wäre.

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 30.09.2018 10:05:00 Gelesen: 611306# 955 @  
@ volkimal [#954]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Korrekturen. Bzgl. Eure/Euer: interessanter Gedanke, ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass hier "Euer" eher umgangssprachlich ist und in Schriftform "Eure" verwendet wird. Hier die beiden Ausschnitte in groß:



Persönlich finde ich die Schrift vom Kaiser recht einfach zu lesen, die vom Fürsten hat mich vor viel mehr Probleme gestellt, bei einigen Worten musste ich lange überlegen (Oktav, beiwohnen) bis ich zu einem einigermaßen sinnvollen Ergebnis gelangt bin. Welche Schrift findest Du lesbarer?

Lg, harald
 
volkimal Am: 30.09.2018 10:55:32 Gelesen: 611298# 956 @  
@ bignell [#955]

Hallo Harald,

mit den besseren Scans kann man einen kleinen Unterschied besser erkennen.



Da wo die grüne Markierung ist, ist das untere Ende etwas runder, bei der roten Markierung dagegen etwas spitzer. Ich gehe also weiter davon aus, dass es einmal "Euer" und einmal "Eure" ist. Nur kann ich immer noch nicht sicher sagen, welcher Scan welches Wort zeigt.

Geh doch einmal im Text alle Wörter mir "er" durch und vergleiche, wo das Spitze und das runde Ende sind. Also schau dir einmal folgende Worte an: d er, All erseelenoctav, hi er, d er, w erden usw.
Oft ist so eine Frage nur im Vergleich eindeutig zu erkennen (und manchmal gar nicht). Dafür müsste aber auch der restliche Scan eine hohe Auflösung haben.

Von den Schriften her kann ich beide recht gut lesen. Vielleicht den Kaiser etwas besser.

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 30.09.2018 11:13:07 Gelesen: 611294# 957 @  
@ volkimal [#956]

Hallo Volkmar,

ich habe das nochmal verglichen, und Du dürftest recht haben, das erste heisst Euer, das zweite Eure - obwohl das nicht wirklich in den Satz passt ("Eure Majestät einen allunterthänigsten Antrag zu stellen") - aber vielleicht war der Fürst ja in Eile und hat da nicht so genau aufgepasst.

Vielen Dank,
harald
 
Parachana Am: 30.09.2018 17:40:46 Gelesen: 611223# 958 @  
Guten Abend,

habe einen Brief ersteigert der als Adresse Münster in Westfalen hat. Dazu zwei Fragen: Wer kann mir den Text "übersetzen". Kann einzelne Worte erkennen, doch nicht den ganzen Text. Dann noch die Frage, die hier nicht hingehört: Was bedeutet die blaue 1606?

Recht herzlichen Dank im Voraus.


 
bayern klassisch Am: 30.09.2018 17:55:39 Gelesen: 611211# 959 @  
@ Parachana [#958]

Hallo,

die Adresse lautet:

An den Regierungs Assessor und Lieutnant der Reserve
Herrn Freiherrn von Honwald
Hoch und wohlgeboren

Münster in Westfalen
Victoria Str. 9

Die blaue Nummer 1606 war die Reco-Nummer der Abgabepost (Münster), als dort der Brief eingeschrieben ankam, wurde ihm diese Manualnummer zugeteilt für die spätere, potentielle Sendungsverfolgung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
DERMZ Am: 30.09.2018 17:56:56 Gelesen: 611210# 960 @  
Hallo Uwe

alles schaffe ich auch nicht, aber vielleicht hilft es ein wenig:

Einschreiben frei!

An
den Regierungs ... und Leutnant der Reserve
Herrn Freiherr von Hanwald (oder Honwald)
Hoch und Wohlgeboren
Münser in Westfalen
Victoriastr. 9


Viele Grüße Olaf
 
volkimal Am: 30.09.2018 17:58:22 Gelesen: 611208# 961 @  
@ Parachana [#958]

Hallo Parachana,

ich lese:

An
Den Regierungs Aßeßor und Lieutnant der Reserve
Herrn Freiherrn von Houwald (erst hatte ich Honwald gelesen, es gibt aber statt dessen die Freiherren von Houwald)
Hoch und Wohlgeboren
Münster in Westfalen
Victoria Str. 9

Viele Grüße
Volkmar
 
Parachana Am: 30.09.2018 18:01:21 Gelesen: 611205# 962 @  
@ DERMZ [#960]

Danke, das ist schon ein sehr guter Anfang. Da ich gebürtig aus Münster komme, bin ich angefangen mich für Post nach Münster zu interessieren.

MfG
Uwe
 
Parachana Am: 30.09.2018 18:03:13 Gelesen: 611203# 963 @  
@ bayern klassisch [#959]

Danke, das klärt ja alles. Hatte deinen Beitrag nicht sofort gelesen.

Vielen Dank
 
DERMZ Am: 03.10.2018 19:42:43 Gelesen: 610708# 964 @  
Guten Abend,

ich kehre etwa in das Jahr 1910 nach Marburg. Ein Kätchen schreibt ihren Eltern, daß sie gut in Marburg angekommen ist und sich niemand Sorgen um sie machen solle. Hier die Karte:



Ich lese folgendes:


Herrn
Wilhelm Weber
Briefträger
in Mosbach
Baden.


Liebe Eltern!
Um 6 Uhr sind wir glück-
lich in Marburg angekommen.
Soeben habe ich gerade mei-
ne Sachen ausgepackt ich muß
immer an Euch u. die lb. Hei-
mat denken, dass wir es ja
so Gott will bald anders wer-
den macht Euch nur keine un-
nötigen Sorgen um mich.
Wir sind ganz allein im
Haus, kommt einem doppelt
einsam vor. Grüßt bitte die
lb. Marie recht herzlich von
mir ich laß ihr noch bestens
danken, dsß sie mit mir an
die Bahn ist. Adolf habe ich
in Heidelberg getroffen, er
war ganz lustig wird ihm
wohl heut Abend auch anders
uns ... ...

Scheinbar kommt er nach Mannheim ... nicht
mit ihre .... Gruß Kätchen

Hebe die Karte auf.


Besonders die Endzeilen und der Umlauf bereiten mir große Schwierigkeiten, daher noch einmal im Detail:



Wer hilft mir bei der Lösung der letzten Worte?

Herzlichen Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 03.10.2018 20:57:22 Gelesen: 610692# 965 @  
@ DERMZ [#964]

Hallo Olaf,

da helfe ich doch gerne. Im Text ist "liebe" übrigens nur mit "l." und nicht als "lb." abgekürzt,

Liebe Eltern!
Um 6 Uhr sind wir glück-
lich in Marburg angekommen.
Soeben habe ich gerade mei-
ne Sachen ausgepackt ich muß
immer an Euch u. die l. Hei-
mat denken, dass wir es ja
so Gott will bald anders wer-
den macht Euch nur keine un-
nötigen Sorgen um mich.
Wir sind ganz allein im
Haus, kommt einem doppelt
einsam vor. Grüßt bitte die
l. Marie recht herzlich von
mir ich laß ihr noch bestens
danken, daß sie mit mir an
die Bahn ist. Adolf habe ich
in Heidelberg getroffen, es
war ganz lustig wird ihm
wohl heut Abend auch anders
ums Herz sein

Scheinbar kommt er nach Mannheim konnte nicht
mit ihm sprechen
Gruß Kätchen

Hebe die Karte auf.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 04.10.2018 04:40:30 Gelesen: 610675# 966 @  
@ volkimal [#965]

Vielen Dank Volkmar,

die Sache mit dem l. hatte ich auch bemerkt, war mir aber sehr sehr unsicher, ich danke Dir für die Klarstellung. Die weitere "Übersetzung" war erneut sehr hilfreich.

Besten Dank sagt Olaf
 
dr.vision Am: 05.10.2018 11:06:43 Gelesen: 610622# 967 @  
Moin zusammen,

ich habe hier einen Wertbrief aus dem Jahre 1834, mit dem drei Friedrich d’Or Goldstücke zu einer bevorstehenden Hochzeit verschickt wurden. So weit, so gut.



Auf der Vorderseite kann ich erst ab „Gottlob" lesen:

Gottlob Gottfried ???
berühmter Zimmer Meister
abzugeben bei ???: Mezger Meister ???
in der Wilhelm Strasse
zu
Stuttgart

1834.
???

beschwert
mit 3. Friedrich d’or
in Gold.
franco partout


Der Inhalt der Textseite erschließt sich mir, aber eine komplette Übersetzung wäre natürlich schöner.
Ist Neven ein Vorname oder eine veraltete Form des Wortes Neffe?



Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen. Danke im Voraus.
Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
volkimal Am: 05.10.2018 14:36:07 Gelesen: 610598# 968 @  
@ dr.vision [#967]

Hallo Ralf,

zunächst einmal der Umschlag. "dH:" dürfte "den Herrn" bedeuten. Benndorf ist der Ort, in dem der Brief aufgegeben bzw. geschrieben wurde. Im Text wird der Ort allerdings nur mit ei8nem "n" geschrieben. Auf der Anschriftseite ist es ein "n mit Strich" also ein "nn".

Und(?) Caroline Schweitzer
geb. Kurtz

An
dH: Gottlob Gottfried Schweitzer
berühmter Zimmer Meistern
abzugeben bei dH:: Mezger Meister Gärtner
in der Wilhelm Straße
zu
Stuttgart

1834.
Benndorf

beschwert
mit 3. Friedrich d’or
in Golde.
franco partout

Für den Text habe ich im Moment keine Zeit. Falls ich nachher damit anfange, werde ich es vorher hier ankündigen. So ein Text dauert eine ganze Weile und es ist überflüssig, wenn zwei von uns gleichzeitig dasselbe machen. Daher die Bitte: Falls sich einer von Euch die Mühe macht, den Text zu "übersetzten" teilt es vorher hier mit.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr.vision Am: 05.10.2018 14:56:02 Gelesen: 610591# 969 @  
@ volkimal [#968]

Moin Volkmar,

schon mal ein herzliches Dankeschön für Deine Bemühungen.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Magdeburger Am: 05.10.2018 15:21:45 Gelesen: 610584# 970 @  
@ dr.vision [#967]
@ volkimal [#968]

Hallo Ralf, hallo Volkmar,

An Volkmar:

Ich hatte den Text schon vor mir und beim letzten Drittel angekommen und machte so ohne weiteres weiter

An Ralf:

Wenige Lücken sind noch da:

Bendorf am 23. September 1834
Lieber Neven!

Dein Schreiben vom 11. Currentir habe ich wohl erhalten, und mit be-
sonderem Vergnügen daraus ersehen, daß du dich nächstens mit einer
wekern? bürgens-Tochter verehelichen wirst: ich habe dir bisher das
Pathengeschenk aufgespart, und lege diesen meiner Antwort in Golde
= 3 Friedrichs_d'or nach Frankfurter und Preußischer Währung, oder
nach dem Conventions_Fuß genommen = 30 fl (Florin) 36 x (Kreuzer) bei; und hoffe,
daß deine werthesten Schwiegereltern ihr Jungfer Tochter wohl ver-
sorgt wissen werden: Mir ehrint es, daß du wohl gewählt habest,
ohnehin es dein Hl: SchwiegerVatter in seinem Fach ein ge.... und
wohl.... Mann seyn mag: Mein Bester! Deinen und der lieben
deinigen Wunsch zu erfüllen, an.... deine künftige liebe Gattin und
ihre werthesten Angehörigen persönlich kennen zu lernen, ist mir und
meiner Frau unmöglich: Wie solten wir unsere Wohnung und dem
darinnen befindlichen den SchwiegerVatter _ einer alten Schwester Frau
überlassen, welche in jeder Rüksicht sowohl bei Tage als bei Nachten
jemand bei sich haben müßte; da man in hiesiger ....ungsMühe, so
oft mit Einquartierungen belästiget wird, und wenn sonsten eine Ge-
fahr /: wofür Gott seye /: der Art beträfe, der Hauseigenthümer
allzeit als die nöthigste Person auf der Stelle seyn muß: _ Wir
wollen den 12. Oktober - als deinen Ehrentag hier in der Stille feiern;
und Gott bitten, daß Er das junge Ehepaar fürtehin in seinen väter-
lichen Schos nehemen möge. ---------- Grüße von unserer Seite, deine
künftige Gattin samt der wertesten Angehörigen; gleicherweise deine gute
Mutter samt deinen Geschwistern- und anderen Verwandten aufs verbind-
lichste: der Himmel erhalte Dir sämtlich noch lange Jahre - bei einer
dauerhaften Gesundheit! Dies wünscht von Herzen - dein aufrichtiger Oheim
G. Schweitzer


Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
dr.vision Am: 05.10.2018 15:48:59 Gelesen: 610573# 971 @  
@ Magdeburger [#970]

Moin Ulf,

was soll ich außer "herzlichen Dank" sagen? Toll, dass Du das lesen kannst. Einge Worte sind auch für mich erkennbar, aber mir fehlt halt die Übung.

Ein ganz großes Lob und Dank an alle Transcriptionisten, die hier den Unbedarften Hilfestellung leisten. Ich bin -mal wieder- beeindruckt!

Beste Grüße von der sonnigen Ostsee
Ralf
 
volkimal Am: 05.10.2018 16:06:54 Gelesen: 610569# 972 @  
Hallo Ulf und Ralf,

super, dass Ulf so gut vorgearbeitet hat. Ich bin noch einiges weiter gekommen. Hier meine "Übersetzung":

Bendorf am 23. September 1834
Lieber Neven!

Dein Schreiben vom 11. Currentir habe ich wohl erhalten, und mit be-
sonderem Vergnügen daraus ersehen, daß du dich nächstens mit einer
wakern Bürgers-Tochter verehelichen wirst: ich habe dir bisher das
Pathengeschenk aufgespart, und lege diesen meiner Antwort in Golde
= 3 Friedrichs_d'or nach Frankfurter und Preußischer Währung, oder
nach dem Conventions_Fuß genommen = 30 fl (Florin) 36 x (Kreuzer) bei; und hoffe,
daß deine werthesten Schwiegereltern ihre Jungfer Tochter wohl ver-
sorgt wissen werden: Mir scheint es, daß du wohl gewählt habest,
ohnehin es dein H: SchwiegerVatter in seinem Fach ein geschikter und
wohlstehender Mann seyn mag: Mein Bester! Deinen und der lieben
deinigen Wunsch zu erfüllen, anjegt deine künftige liebe Gattin und
ihre werthesten Angehörigen persönlich kennen zu lernen, ist mir und
meiner Frau unmöglich: Wie solten wir unsere Wohnung und dem
darinnen befindlichen der SchwiegerMutter _ einer alten schwachen Frau
überlassen, welche in jeder Rüksicht sowohl bei Tage als bei Nachte
jemand bei sich haben müßte; da man in hiesiger VestungsNähe, so
oft mit Einquartierungen belästiget wird, und wenn sonsten eine Ge-
fahr /: wofür Gott seye /: den Ort beträfe, der Hauseigenthümer
allezeit als die nöthigste Person auf der Stelle seyn muß: _ Wir
wollen den 12. Oktober - als deinen Ehrentag hier in der Stille feiern;
und Gott bitten, daß Er das junge Ehepaar fürtehin in seinen väter-
lichen Schuz nehmen möge. ---------- Grüße von unserer Seite, deine
künftige Gattin samt den werthesten Angehörigen; gleicherweise deine gute
Mutter samt deinen Geschwistern- und anderen Verwandten aufs verbind-
lichste: der Himmel erhalte Sie sämtlich noch lange Jahre - bei einer
dauerhaften Gesundheit! Dies wünscht von Herzen - dein aufrichtiger Oheim
G. Schweitzer

Bei den beiden fett angezeigten Worten bin ich mir nicht sicher. Hier die Worte als Ausschnitte:



Der Neffe heißt wahrscheinlich wirklich Neven. Das Wort ist in lateinischer Schrift geschrieben. Neffe hätte man eher in der deutschen Schreibschrift geschrieben.
11. Currentir bedeutet der 11. des laufenden Monats.

Das Paar Gottlob Gottfried Schweitzer und Caroline Pauline Regine Schweitzer geb. Kurtz hatten übrigens 9 Kinder. Du findest Informationen zum Sohn Wilhelm Ludwig Schweitzer hier: https://www.myheritage.de/names/wilhelm_schweitzer
Ich bin bei MyHeritage nicht angemeldet, kann die Seite also nicht weiter ansehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Jahnnusch Am: 05.10.2018 16:15:26 Gelesen: 610564# 973 @  
Gott segne, das N steht oben drüber.
 
dr.vision Am: 05.10.2018 16:17:25 Gelesen: 610563# 974 @  
@ volkimal [#972]

Wow, ich bin begeistert von euch!

Herzlichsten Dank!

Eine kleine Frage habe ich noch.
Heißt es hier in der Anrede wirklich: (An) "den Kibutzjuden Matthias Goldschmidt"?
War eine solche Anrede gebräuchlich?



Nochmals Danke und ein ruhiges Wochenende.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Magdeburger Am: 05.10.2018 16:37:44 Gelesen: 610560# 975 @  
@ dr.vision [#974]

Es ist an "den Schutzjuden".

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
DERMZ Am: 05.10.2018 18:36:42 Gelesen: 610545# 976 @  
@ dr.vision [#974]

Guten Abend,

nach so einer schönen Geschichte, kann ich "nur" zwei Schwäne beisteuern, die Ihre Hälse fast zu einem Herz vereinen. Die Karte stammt aus Maribor (Marburg an der Drau) und zeigt eine Ansicht aus dem Park.



Ich habe noch versucht am Kontrast zu arbeiten, vielleicht ist es so etwas deutlicher.



Wie Ihr Euch sicherlich denken könnt, kann ich wieder nur einen Teil lesen, vielleicht bekomme ich ja wieder den richtigen Stoff dazu, also ich lese folgendes

Frau
Dr. med. W. Becker
Wernigerode - Harz
Unter den Zindeln 2


Liebe Schwester!
Sende Dir von hier die
besten Grüße. Hier kann man
noch die besten Stoffe kaufen, die
man sich wünschen kann, englische
Ware, wenn Du Interesse hast darfst
Du mir Geld senden, sonst am
.... herzl. Grüße Dein Bruder A...

Vielen Dank und beste Grüße schickt Olaf
 
dr.vision Am: 05.10.2018 19:19:13 Gelesen: 610533# 977 @  
@ Magdeburger [#975]

Moin Ulf und alle Mitleser,

den Begriff Schutzjude habe dann auch noch klären können. Zitat aus wissen.de [1]:

vom Ausgang des Mittelalters bis ins 18. Jahrhundert ein Jude, der gegen Leistung besonderer Abgaben dem Schutz eines Fürsten oder einer städtischen Obrigkeit unterstellt war und gegenüber der Mehrheit der Juden bestimmte Privilegien genoss.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf

[1]https://www.wissen.de/lexikon/schutzjude
 
volkimal Am: 05.10.2018 21:40:01 Gelesen: 610514# 978 @  
@ DERMZ [#976]

Hallo Olaf,

ich lese:
Liebe Schwester!
Sende Dir von hier die
besten Grüße. Hier kann man 
noch die besten Stoffe kaufen, die
man sich denken kann, englische
Ware, wenn Du Interesse hast darfst
Du mir Geld senden, sonst nichts
neues herzl. Grüße Dein Bruder A...

Der Name des Bruders ist mir nicht klar. Evtl. "Abrah" als Abkürzung von Abraham.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 13.10.2018 14:33:43 Gelesen: 608296# 979 @  
Guten sonnigen Nachmittag,

ich bin wieder in Marburg an Drau angelangt, wieder fehlt ein Wort. Könnt Ihr mir wieder helfen?



ich lese folgendes:

Frau
L. Luß.
Plauen i/Vogtld.
N. d. Taubenberg
12


Liebe Fr. Luß!
Martel schrieb mir von
dem großen Leid das
über Ihre Fam gekom-
men ist. Wie wird es
der armen Mutter u.
Großmutter zu Mute
sein. Bethen? kann
man da nicht gut. Lassen
Sei auch mal was von sich
hören.
herzl. Grüße
tr. Paul


Suche ich das Worth "Bethen" oder ist es doch etwas anderes?

viele Grüße Olaf
 
volkimal Am: 13.10.2018 14:47:57 Gelesen: 608291# 980 @  
@ DERMZ [#979]

Hallo Olaf,

die Empfängerin der Karte heißt Laß und nicht Luß. Bei Luß müsste wieder ein Strich bzw. Bogen über dem "u" sein. Vergleiche z.B. den Buchstaben "u" in Großmutter oder gut.

Ansonsten heißt es "Trösten kann man da nicht gut."

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 13.10.2018 18:12:38 Gelesen: 608250# 981 @  
@ volkimal [#980]

Tausend Dank Volkmar,

ich kam von dem "B" nicht mehr weg, Du hast wieder sehr geholfen. Danke, Danke, Danke.

Darf ich wohl noch eine Karte nachschieben, es geht irgendwie um Briefmarken, aber was genau, erschliesst sich mir wieder einmal nicht



Ich lese folgendes:

Marburg an der Lahn
4. November 1905
Herrn R. Lillinger
per. Ad. Frl. Dienstbach
Usingen im Taunus
Schulhofstraße N.137


Danke dir vielmals für deine l. Karten. Es freut
mich daß du mal was von dir hören läßt. Es freute mich sehr dich mal wie-
der zu sehn. F Die Briefmarken.... von Philips Schul... habe ich leider
nicht mehr. Verstehe also nicht deine
Fragen. Hoffentlich höre ich recht bald mal
wieder was von dir. Meine Mutter läßt dich
grüßen, besonders grüßt dich vielmals Gretel Ernst

F nah, hoffent-
lich nächstes
Jahr.

So, jetzt noch mal die Stelle mit den Briefmarken und das kopfstehende Teilstück



Vielen Dank für jedes bisschen Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 13.10.2018 19:16:28 Gelesen: 608238# 982 @  
@ DERMZ [#981]

Hallo Olaf,

der Empfänger könnte auch Sillinger heißen. Die lateinischen Großbuchstaben S und L ähneln sich bei der Schreibschrift manchmal sehr.

Der Text ist Danke dir vielmals für deine l. Karten. Es freut
mich daß du mal was von dir hören läßt. Es freute mich sehr dich mal wie-
der zu sehn. F Die Briefmarkensprache von Phili pp Schaleri??? habe ich leider
nicht mehr. Verstehe also nicht deine
Fragen. Hoffentlich höre ich recht bald mal
wieder was von dir. Meine Mutter läßt dich
grüßen, besonders grüßt dich vielmals Gretel Ernst

F noch, hoffent-
lich nächstes
Jahr.

Beim Hausnamen vom Philipp bin ich absolut nicht sicher. Ich kann keinen passenden Namen googeln.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 13.10.2018 20:23:30 Gelesen: 608219# 983 @  
@ volkimal [#982]

Vielen vielen Dank Volkmar.

Beste Grüße aus dem Süden, Olaf
 
JohannesM Am: 14.10.2018 20:24:50 Gelesen: 607920# 984 @  
Ich könnte die Hilfe der Sütterlin-Kundigen für diesen Brief gebrauchen. Einige Worte kann ich lesen, er ging wohl von einem Halberstädter Uhrmacher an einen selben in Magdeburg am 24.8.1823. Außerdem lese ich "frei", aber von Portofreiheit für Uhrmacher habe ich noch nichts gehört.



Beste Grüße
Eckhard
 
DERMZ Am: 14.10.2018 20:51:54 Gelesen: 607911# 985 @  
@ JohannesM [#984]

Hallo Eckhard,

ich fange mal mit einem kleinen Teil an und habe noch ganz viele Lücken, aber vielleicht hilft es schon ein wenig weiter, Sinngemäß handelt es sich um eine Bewerbung.


Ich habe bis jetzt folgendes gelesen:

Entschuldigen gütigst daß ich so frey bin und Ihnen mit einigen
… belästige.

Ich habe genug Jahre bey Herrn Tieman in Magdeburg
Condioioniert und habe …. … … Geist nicht sein Gut...
die Stelle als Klein.... versehen wie … …
….. finde … so nicht als ich dachte und …. gern
wieder in …. W.... zu Condioionieren. Ich wollte
Ihnen daher ersuchen ob vielleicht nicht bei Ihnen eine
Stelle für mich offen wäre. In der Arbeit so wie die
Auff.... …. Sie sich auch mich so ein …. aus …
…. Zeug verstanden und bitte meine Dreistigkeit
nicht übel zu nehmen ersuche Sie schließlich um baldige
und … günstigen Antwort …. em bin ich
Ergebenst
E. Baacke

Per Adresse
Uhrmacher Leifer
breite Weg


Aber es ist ja noch ein wenig Zeit und ich knobel noch ein wenig weiter.

Beste Grüße
Olaf
 
bayern klassisch Am: 14.10.2018 20:55:15 Gelesen: 607907# 986 @  
@ JohannesM [#984]

Hallo Eckhard,

dein Brief hat mit Sütterlin so viel zu tun, wie ich mit dem 1. Weltkrieg. Bitte nicht Sütterlin (20. Jahrhundert) verwechseln mit der deutschen Kurrentschrift.

Der Brief ist frankiert worden vom Absender - links unten steht der Frankovermerk und daneben ist eine Rötel, die diesen bezeichnete; leider ist sie verwittert und für mich nicht mehr lesbar.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
JohannesM Am: 14.10.2018 21:13:50 Gelesen: 607891# 987 @  
@ DERMZ [#985]

Hallo Olaf,

vielen Dank für deine Mühe, kannst du lesen was in der Adresse steht- ich lese vor Magdeburg etwas wie "Tischler..."?

Ich stelle den Text nochmal größer ein.



@ bayern klassisch [#986]

Hallo Ralph,

ja, mit den Schriften kenne ich mich nicht so aus. Was ich für "frei" hielt ist also der Frankovermerk, der Rötel sieht wie eine "2" aus.

Beste Grüße
Eckhard
 
bayern klassisch Am: 14.10.2018 21:28:26 Gelesen: 607881# 988 @  
@ JohannesM [#987]

Hallo Eckhard,

frei ist ein Frankovermerk, das passt schon mal.

Wenn es eine 2 ist, dann zahlte der Absender 2 Gutegroschen. Vlt. kann einer der Preussen nachrechnen, ob das bei der Entfernung passt - ich kann es leider nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 15.10.2018 09:47:12 Gelesen: 607655# 989 @  
@ JohannesM [#987]

Hallo Eckhard,

das meiste konnte ich entziffern. Die Anschrift lautet:

Herrn
Boré Uhrmacher
in
Magdeburg

Frey
Tischlerbrücke

Die Tischlerbrücke war eine Straße in Magdeburg.
Boré & Berger waren Uhrmacher in Magdeburg.
Siehe http://magdeburg-kompakt.de/index.php/zeitgeschehen-56/zeitreise-breiter-weg-62-63.html
https://www.dieschatzkisteimnetz.de/viewtopic.php?t=4835

Zum Text des Briefes. Dort fehlen noch ein paar Wörter bzw. ich bin mir nicht sicher. Ich zeige sie am Ende.

Wertgeschätzer Herr Boré

Entschuldigen gütigst daß ich so frey bin und Ihnen mit einigen
Zeilen belästige.

Ich habe zwey Jahre bey Herrn Tieman in Magdeburg
Condicioniert und habe während dieser Zeit mit seiner Zufriedenheit
die Stelle als Kleinuhrmacher versehen war jedoch seither
??? finde es so nicht als ich dachte und wünschte gern
wieder in meiner Vaterstadt zu Condicionieren. Ich wollte
Ihnen daher ersuchen ob vielleicht nicht bei Ihnen eine
Stelle für mich offen wäre. In der Arbeit so wie die
Ausführung könen Sie sich auf mich so wie auf mein Atestat
ausspreche(?) ganz verlassen(?) und bitte meine Dreistigkeit
nicht übel zu nehmen ersuche Sie schließlich um baldige
und mir günstige Antwort bestens(?) Empfelend bin ich
Ergebenst
E. Baacke

NS (= evtl. Nachsatz)
Mit Werkzeug bin ich so ziemlich
versehen

Per Adresse
Uhrmacher Leifer
breite Weg

Conditionieren = in Stelle/in Dienst stehen

Das erste ??? ist diese Stelle:
Hat es vielleicht etwas mit der Wanderschaft zu tun?

ausspreche(?) ganz verlassen(?) sind diese 3 Worte:

Viele Grüße
Volkmar
 
rockyrehbein Am: 15.10.2018 14:00:58 Gelesen: 607565# 990 @  
Hallo zusammen,

beim Sortieren bin ich auf dieses - für mich sehr schöne Stück Geschichte - an meinem Uropa gefunden und frage nun die Sütterlin-Versteher, ob mir das jemand übersetzen kann?



Danke und Gruß
Jana aus Schwerin
 
volkimal Am: 15.10.2018 17:34:42 Gelesen: 607515# 991 @  
@ rockyrehbein [#990]

Hallo Jana,

ich kann fast alles lesen. Hier das Ergebnis:

Absender: Franz Breuer
Laufen a. Salzach
Altersheim Schloss
Ober-???

Lieber Freund!
Zwei Jahre her ist es, daß ich Dir geschrieben hatte, aber
keine Antwort mehr, u. warum? Mann hört doch auch gerne
was, wie es bei Euch ist. Was machen deine Leute noch, und
wie geht es dir? Bei uns ist es beim alten noch, immer
etwas lebhaft, jeder hat eine andere Ansicht unter soviel
Menschen, wie es halt in einem solchen Hause ist. Wenn mann
halt alleine wohnen kann ist es halt schöner. Wir haben uns
schon Mühe gegeben, wenn die Tochter könnte näher kommen
dort oben an der Ostsee ist keine Arbeitsmöglichkeit, als Handlanger.
Rudi(?) Ihr Sohn ist bei der Polizei, und macht in Torgau einen
8 monatlichen höhere Schule mit, dann bekommt er eine Stelle, aber
wo.

Bei uns ist immer abwechslung
einen Autobußausflug nach Berchtigs-
kaden u. Konigsee, dann waren
wir in Österreich, konnten für 50 p
hinüber, Jetzt war ein RiesenCirkus
hier, ohne Pferden, aber echt klasse.
eigne(?)Va ???, 1 Vorstellung fürs
Altersheim 30 p. Gehen wir bald zu
??? ? Viele herzliche Grüße
an Dich, Frau Luz(?) u. Emmil
Franz u. Frau Breuer(?)

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 15.10.2018 18:53:34 Gelesen: 607490# 992 @  
@ volkimal [#989]

Hallo Volkmar,

vielen Dank, das reicht mir vollkommen - die fraglichen Stellen sind ja nicht entscheidend für den Sinn des Textes.

Vielleicht hat sich Herr Baacke auch unglücklich und damit für uns unverständlich ausgedrückt. Ein Uhrmacher ist ja kein Schriftsteller.

Beste Grüße
Eckhard
 
rockyrehbein Am: 16.10.2018 06:54:22 Gelesen: 607330# 993 @  
@ volkimal [#991]

Lieber Volkmar,

du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Freude du mir damit gemacht hast.

Ich danke dir recht herzlich für deine Zeit und deine Bemühungen.

Dir einen schönen Tag!

VG Jana
 
volkimal Am: 16.10.2018 09:22:39 Gelesen: 607275# 994 @  
@ rockyrehbein [#993]

Liebe Jana,

gern geschehen. Schau einmal ins Thema "Belege aus der eigenen Familiengeschichte". Du wirst sehen, dass ich selbst auch sehr viel philatelistisches und sonstiges Material von meiner Familie habe. Mein ältester Beleg geht an meinen Urururgroßvater [1].

Ich weiß daher genau wie viel Spaß es macht, sich mit den Briefen und Karten aus der eigenen Familie zu befassen. Es ist übrigens auch der Grund, weshalb ich so viel Übung mit dem Lesen von Sütterlin bzw. der deutschen Schreibschrift habe.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=41284
 
SH-Sammler Am: 18.10.2018 11:11:37 Gelesen: 606282# 995 @  
@ volkimal [#994]

Hallo Volkmar,

Du hast mir schon mal mit einer schwierigen Schrift resp. Handschrift geholfen. Ich bin so frei und präsentiere Dir ein weiteres Muster von Kurrentschrift, die sich mir einfach nicht erschliessen will. Ich kann nicht mal die ganze Adresse lesen.

,

Ich lese: An Herren Herren x x xxx zu xxxx xxx Ob.amt Duttlingen (Tuttlingen).

Ich bin auch erstaunt darüber, dass in beiden HERREN jeweils zwei unterschiedliche R geschrieben sind.

Bei uns sagt man: Wer so schreibt, muss ein Doktor gewesen sein. Deren Rezepte sind, zum Leidwesen der Apotheker, doch oft auch nicht lesbar.

Kannst Du mir bitte die Adresse entziffern?

Ich bedanke mich für Deine Mühe und grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
volkimal Am: 18.10.2018 11:38:41 Gelesen: 606273# 996 @  
@ SH-Sammler [#995]

Hallo Hanspeter,

das ist wirklich extrem schwer zu lesen.
Den Ort erkenne ich aber vermutlich, den Namen noch nicht. Ich vermute:

An Herren
Herren Schutzhof(?) ???
zu Ob.flach Ob.amt
Duttlingen
Oberflach

Damit geht der Brief nach Oberflach im Oberamt Tuttlingen (heute Seitingen-Oberflacht mit "t" am Ende).

Der Name des Empfängers taucht zweimal auf. Hier beide im Vergleich:



Weiter komme ich mit dem Namen zur Zeit nicht

Viele Grüße
Volkmar
 
SH-Sammler Am: 19.10.2018 07:01:22 Gelesen: 606114# 997 @  
@ volkimal [#996]

Hallo Volkmar,

erst einmal vielen Dank für das Entziffern des Ortsnamens Ob.flach. Für die Beschreibung des Briefes ist mir bei diesem Brief der Ort wichtiger als der Name des Empfängers.

Den Namen des Empfängers lese ich zwar mit viel Fantasie als Spuzzig - Hug, oder so ähnlich. Aber wie gesagt, nicht so wichtig. Daher brauchst Du Dir nicht den Kopf "madig" machen und viel Zeit dazu aufzubringen.

Wie früher schon mal geschrieben, gilt auch für mich: Wer lesen kann, ist besser dran. Ich probiere es auch immer wieder, jedoch mit unterschiedlichen Resultaten.

Liebe Grüsse

Hanspeter
 
volkimal Am: 19.10.2018 10:50:56 Gelesen: 606082# 998 @  
@ SH-Sammler [#997]

Hallo Hanspeter,

es macht mir ja Spaß, solche Anschriften zu entziffern. Diese ist aber echt eine harte Nuss.

Der Brief wurde übrigens in Diesenhofen (= Diessenhofen) geschrieben. Ich nehme aber an, dass du das lesen konntest.

Jetzt noch einmal zur Anschrift:



Vorne sind eindeutig ein "S" und ein "h". Evtl. soll es ein "Sch" sein. Dahinter ist ein kleiner "Haken" (Pfeil) der mir nicht klar ist. Das folgende "utz" ist ziemlich eindeutig.

Der zweite Teil fängt mit einem "H" an (vergleiche "Herren"). Der folgende Buchstabe ist unklar. Am Ende ist ein Buchstabe mit Über- und Unterlänge. Da kommen nur "f" oder "h" in Frage.

Das letzte Wort fängt wohl mit einem Kleinbuchstaben an. Der Schreiber hat es damit nicht so genau genommen. Es gib nur "f, h, s" die das erfüllen. Ich vermute, dass es ein "f" ist. In einer Tabeller zur Deutschen Schrift sehe ich gerade, dass auch ein großes "F" manchmal so geschrieben wird. Es folgen "ug". Am Ende ist vermutlich ein Endungs-"s".

Insgesamt könnte es "SchutzHof Fugs" heißen. Das ist aber absolut nicht klar.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 24.10.2018 11:48:54 Gelesen: 604719# 999 @  
Guten Tag,

heute wird es etwas "moderner", wir schreiten in das Jahr 1943.





Ich verzweifle an der Adresse, eigentlich sollte ich den Ort finden, aber ich versage - wer hilft mir aus dem Tal der Ahnungslosen heraus?

Ich lese folgendes, die Adresse lasse ich zum Teil weg, es ist mir zu peinlich..

... Heinz ...
... Abtlg. 3/132
... / Altmark
Post ...

Lieber Heinz! Aus dem schönen Mar-
burg sende ich Dir die besten Grüße.
Ich bin am 29.5 nach hier gekommen.
Onkel Otto ist auch schon 1/2 Jahr fort.
Wo er ist, weißt Du ja. Hat Dir
Erich schon geschrieben? Ob ich Pfingsten
wieder in M. bin, weiß ich noch nciht.
Vater und Mutter besuchen Dich nach
Pfingsten. Sollte ich Dir vorher nicht
nochmal schreiben, so wünsche ich
Dir gesunde frohe Festtage. Viele
Grüße von Tante Toni und Hilde.
Und sei vielmals herzlich gegrüßt
von Deiner Anna

Wer kann mir bitte weiterhelfen?

Besten Dank sagt Olaf
 
GR Am: 24.10.2018 13:16:10 Gelesen: 604655# 1000 @  
Der Ort dürfte Jahrstedt sein.

Gruss
Gerhard

https://de.wikipedia.org/wiki/Jahrstedt
 
volkimal Am: 24.10.2018 13:51:41 Gelesen: 604633# 1001 @  
@ GR [#1000]

Hallo zusammen,

stimmt genau, Jahrstedt Altmark Post Kunrau.R.A.D. Abtlg. = Reichs Arbeits Dienst

Den Rest schaue ich mir später an.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 24.10.2018 21:03:13 Gelesen: 604437# 1002 @  
@ DERMZ [#999]

Hallo Olaf,

jetzt habe ich (glaube ich) das erste Wort in der Anrede erkannt: “Arbm.“ = Arbeitsmann. Der Hausname ist zu stark verdeckt. Den kann ich nicht lesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 25.10.2018 07:50:19 Gelesen: 604306# 1003 @  
@ GR [#1000]
@ volkimal [#1002]

Vielen Dank Gerhard und Volkmar,

ich sehe wieder Licht, ich gebe noch schnell meine Peinlickkeit preis, ich war in Jöhstadt im Erzgebirge angekommen, und das ist nun wirklich nicht die Altmark - und in der Altmark habe ich keine Stadt mit der Endung "stadt" gefunden. Darum noch einmal tausend DANK an Euch.

beste Grüße

Olaf
 
GR Am: 26.10.2018 00:47:52 Gelesen: 604112# 1004 @  
Immer gerne. :-)

Gruss
Gerhard
 
jmh67 Am: 26.10.2018 08:42:48 Gelesen: 604043# 1005 @  
@ volkimal [#998]

Mal eine Vermutung ins Blaue: Könnte das eine etwas eigenwillige Schreibung von "Schulzen-Vogt" sein? Also eine Amtsbezeichnung? Damals hießen doch die Dorfbürgermeister "Schulzen", und ein Vogt war eine Art Aufsichtsbeamter.

-jmh
 
DERMZ Am: 26.10.2018 09:34:04 Gelesen: 604029# 1006 @  
Guten Morgen,

die Nacht ist vorbei, aber eine Lösung habe ich für die nächste Karte noch nicht. Viele Augen lesen mehr als meine zwei.





Das folgende Wenige habe ich gelesen - wobei ich den Straßennamen ungewöhlich, dafür sehr originell, finde


Herrn Professor Dr
Sieveking
Othmarschen / Altona
Zickzackweg 18


Lieber Hans?, hier fand ich deine
Karte aus Sch..., daß sie mich hier
besonders erfreute, be... sich. Nach
der sehr schönen aber etwas .... Auto-
tour ist hier eine Pause (2-3 Tge), dann
geht’s über die ... nach ....
... ist leider verreist. Ich bin ganz be-
.... den alten ....
..... hab ich auf den Donnerstag
und ... .. dich den ....
Grüß alle dein ....
Mb 27/8 32 herzlichen Gruß
Georg Reith


Ich danke schon jetzt wieder für die unbezahlbare Hilfe - DANKE

Olaf
 
volkimal Am: 26.10.2018 15:06:07 Gelesen: 603981# 1007 @  
@ jmh67 [#1005]

Hallo jmh67,

ich glaube nicht, dass du mit deiner Vermutung richtig liegst. Im Moment bin ich unterwegs. Zu Hause werde ich mir den Text noch einmal diesbezüglich ansehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 26.10.2018 23:59:16 Gelesen: 603843# 1008 @  
@ DERMZ [#1006]

Hallo Olaf,

einiges könnte ich entziffern aber noch nicht alles. Ich hoffe, dass es mit Hilfe von Smartphone und Tablet alles richtig zu schreiben ist ohne dass die Autokorrektur alles durcheinanderbringt.

Zunächst der Empfänger: Es dürfte Prof. Dr. Heinrich Wiedeking sein. Er hat von 1903 bis 1907 als Extraordinarius in Marburg gearbeitet. Siehe [1].

Hast du übrigens bemerkt, dass Georg Reith, der auch auf der Karte unterschrieben hat, der Gastwirt von der Ansichtskarte ist?

Den Zickzackweg gibt es heute noch in Hamburg. Jetzt zum Text der Karte. Ich lese:

Lieber Heinr., hier fand ich deine
Karte aus Schweden, daß sie mich hier
besonders erfreute, versteht sich. Nach
der sehr schönen aber etwas ??? Auto-
tour ist hier eine Pause (2-3 Tge), dann
geht’s über die Weser nach ???
??? ist leider verreist. Ich bin ganz be-
geistert von den alten Erinnerungen
Hier war ich auf dem Dannenberg
und ging durch(?) den ???weg/berg(?)
Grüß alle dein ....
Mb 27/8 32 herzlichen Gruß
Georg Reith

Das Problem ist, dass der Absender der Karte unterwegs war. Daher müssen die Ortsangaben nicht unbedingt im Bereich Marburg sein. Zum Beispieĺ glaube ich, dass "Weser" richtig ist. Vergleiche einmal das "w" in "Schweden" und in "etwas". Welcher Ort liegt aber an der Weser?

Die alten Erinnerungen beziehen sich vielleicht auf Marburg. Evtl. hat der Absender dort mit Herrn Sieveking zusammengearbeitet. Weißt du, ob es in Marburg oder in der Nähe einen Dannenberg (oder so ähnlich) gibt?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Sieveking
 
DERMZ Am: 27.10.2018 05:47:28 Gelesen: 603774# 1009 @  
@ volkimal [#1008]

Volkmar! Tausend Dank!

Wieder ein großes Stück weiter gekommen. Auf die Idee nach Sieveking in/und Marburg im Netz zu suchen bin ich nicht gekommen. Das macht Sinn.

Über Georg Reith habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht, ob er eventuell jeder Karte eines Gastes einen Gruß daruntergesetzt hat, wahrscheinlich waren aber der Schreiber und Sieveking dort wohlbekannte Gäste - dafür spricht ja, daß Sieveking dem Absender eine Karte zu Reith geschickt hat.

In Marburg gibt es zum einen den Tannenberg, der scheidet aber sicher aus, das ist ein ehemaliges Kasernengelände weit oberhalb und "außerhalb" der Stadt, zum anderen gibt es den Dammelsberg, mit 318 m über Normalhöhennull eine der kleineren Erhebungen im Marburger Rücken. Damit dürfte der - noch unbekannte - Weg der "Marbacherweg" sein (... und ging auf dem Marbacherweg).

Jetzt suchen wir noch nach der Autotour und dem Ziel selbiger, mal sehen - vielleicht kommt am Wochenende ja die Erleuchtung.

Beste Grüße und besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 27.10.2018 08:10:08 Gelesen: 603752# 1010 @  
@ DERMZ [#1009]

Hallo Olaf,

eins habe ich gestern vergessen. Der letzte Buchstabe bei der Anrede ist nicht ganz eindeutig. Ich habe erst einmal ein "r." angegeben. Es könnte aber auch "Heini" ohne den i-Punkt sein.

Bisher suchte ich ein Ziel an der Weser. Das könnte aber auch nur ein Zwischenziel sein. Vom Wort her passt Travemünde aber ganz gut. Vielleicht ist das das Endziel.

Zur Autofahrt fällt mir immer noch kein passendes Wort ein.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 27.10.2018 16:12:40 Gelesen: 603629# 1011 @  
@ DERMZ [#1009]

Hallo Olaf,

gerade ist mir ein Wort eingefallen, dass in Frage kommt und auch Sinn macht. Wie wäre es mit "der sehr schönen aber etwas reichlichen Autotour"?

Der Absender hat ja nicht sehr sauber geschrieben und ab und zu sind Buchstaben nur in Ansätzen vorhanden.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 27.10.2018 17:16:01 Gelesen: 603610# 1012 @  
@ volkimal [#1011]

Das klingt reichlich gut Volkmar, ich war zwischenzeitlich bei "wackelig", aber das passte so gar nicht.

Wie immer, den besten Dank an Dich von Olaf
 
DERMZ Am: 03.11.2018 08:17:41 Gelesen: 601805# 1013 @  
Guten Morgen!

ich halte mich wieder an Belanglosigkeiten auf, mir fehlen wieder einmal zwei Worte, wenn denn dann der Rest richtig wäre...



Ich habe folgendes gelesen, wobei ich mir bei dem fettgedruckten Wort sehr unsicher bin:

An
Frl.
Lori Schierling
Haus Achim
Villenkolonie
Darmstadter ...heim
Land


Liebe Lori!
Nun sollen Sie endlich
einen Gruß aus Marburg
haben. Ich bin so froh, daßs
ich Achim hinter mir habe, aber
an Sie denke ich oft u. gern
zurück. Wie geht es Ihnen?
Mir geht es gut, ich kann jetzt
mal richtig ausschlafen, ich wünschte
Sie könnten mich mal besuchen.
Seien Sie nun recht herzlich gegrüßt
von Ihrer M. Linkel.


Diese beiden Worte stellen mich noch vor ein Rätsel, kann mir jemand helfen? Tausend DANK!

Beste Grüsse Olaf
 
volkimal Am: 03.11.2018 10:17:44 Gelesen: 601724# 1014 @  
@ DERMZ [#1013]

Hallo Olaf,

es heißt "Haus Elim Villenkolonie Darmstadt Trautheim Land".

Haus Elim ist heute eine Wohneinrichtung für psychisch kranke Erwachsene von der Caritas. Ich nehme an, dass es damals eine ähnliche Funktion hatte. Dann passt der Satz "Ich bin so froh, daß ich Elim hinter mir habe" auch vom Sinn her sehr gut.

Im Moment habe ich Moment keine Zeit mehr um weiter zu suchen, aber google einmal nach Bildern. Es gibt z.B. Ansichtskarten vom Erholungsheim Elim".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 03.11.2018 10:32:44 Gelesen: 601709# 1015 @  
@ volkimal [#1014]

Danke Volkmar,

genau das ist das Haus, wenn ich es richtig verstehe, war die Funktion um 1910 ein Schwestern-Erholungsheim. Die weitere Geschichte habe ich noch nicht gefunden.

Herzlichen Dank für Deine Hilfe.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 03.11.2018 13:50:10 Gelesen: 601605# 1016 @  
Guten Nachmittag,

da ist mir doch eben noch ein weiterer bunter Falter vor die Augen gefallen



Ganz schwach ist das Stempeljahr 1907 erkennbar.

Ich lese folgendes:

Herrn Ernst Hempel
Hotel Kronprinz
Vordamm
Ostbahn

Mein lieber Ernst!
Warum läßt du denn gar
nichts mehr von dir hören, hast du
meine Karte nicht erhalten?
Bin jetzt hier in Marburg in
Stellung. Denke dir zufällig
traf ich in Cassel H..., der-
selbe ist jetzt in Frankfurt Reisen-
der. Werde ihn von hier aus aufsuchen.,
& dann wird mal so'n kleiner Schlag
gemacht. Hoffentlich läßt du
bald etwas hören. Mit herzl. Gruß
d. tr. Fr. Carl Paul

M. scheint auch eine ....stadt
zu sein, wie K.

Abs: C.P. Marburg, Hessen Barüßerstr. 33


Ist Marburg vielleicht eine Stimmungsstadt, aber das passt nicht,und der Kollege heisst der mit Namen irgendwas mit S...bier?

Mit besten Grüssen

Olaf
 
volkimal Am: 03.11.2018 14:16:53 Gelesen: 601589# 1017 @  
@ DERMZ [#1016]

Hallo Olaf,

den Namen weiß ich noch nicht.
Ansonsten lese ich “M. scheint auch eine Sumpfstadt zu sein, wie K.“

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 05.11.2018 13:35:38 Gelesen: 600324# 1018 @  
@ volkimal [#1017]

Guten Tag Volkmar, liebes Forum,

wen auch immer Carl Paul in Kassel getroffen haben mag, es ist nur ein Name und für den Sinn der Karte nicht von großer Bedeutung. Ich lasse den Namen mal offen.

Eine neue Karte

1909 schrieb Lilly an ihren Bruder. Gleichwohl durften sich auch viele ihrer Freundinnen auf der Karte verewigen, was die Sache nicht unbedingt leichter machte. Die Vorderseite ist zum Glück recht einfach lesbar, aber auf der "wichtigen" Seite habe ich wieder Lücken, einen Teil kann ich gar nicht lesen ( wohl auch von einer Freundin)...



gelesen habe ich folgendes:

Herrn
Adolf Usener
Hamburg 22
Finkenau 11 I


Einziger Bruder! Auch meine Freude ist zu groß
daß du wirklich kommst. Hast du frei? ..
der um Erlaubnis gebeten, dich abzuholen. M..
ter u. ... können ja dann drunter schreiben, dann
erlaubt sie’s eher!!! Schickt mir alles mit, um das
ich gebeten habe! Lest daraufhin noch mal die letzten Briefe
nochmal durch. Von Gertrud bekam ich heute morgen ei-
nen Brief. Sie könnte meine Handlungsweise wohl
ständig verstehen, mit dem innigen Wunsch alles zu
vergessen. Ach, es wird wohl auch das Beste sein!!!!
Gestern waren wir auf Spiegelslust. Es war herrlich.
Einige Philologen waren oben, ( ich glaube alte Ger...
die dann mit den vielen Mädchen ... ...
trieben. Kannten mich ganz genau! Also auf
Wiedersehen. Tausend Grüße auch an d.l. Eltern
vom Lillykind


und zum Schluss noch das unleserliche:




Wer kann hier die Fehlstellen korrigieren?

Herzlichsten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 05.11.2018 15:53:31 Gelesen: 600283# 1019 @  
@ DERMZ [#1018]

Hallo Olaf,

was bedeutet eigentlich "M. scheint auch eine Sumpfstadt zu sein, wie K.“? Bzw. was ist eine Sumpfstadt?

Bei der Karte an Adolf Usener lese ich:

Einziger Bruder! Ach meine Freude ist zu groß
daß du wirklich kommst. Hast du Frau Pf??-
der um Erlaubnis gebeten, dich abzuholen. Mut
ter u. Papa können ja dann drunter schreiben, dann
erlaubt sie’s eher!!! Schickt mir alles mit, um das
ich gebeten habe! Lest daraufhin noch mal die letzten Briefe
nochmal durch. Von Gertrud bekam ich heut morgen ei-
nen Brief. Sie könnte meine Handlungsweise voll-
ständig verstehen, mit dem innigen Wunsch alles zu
vergessen. Ach, es wird wohl auch das Beste sein!!!!
Gestern waren wir auf Spiegelslust. Es war herrlich.
Einige Philologen waren oben, (ich glaube alte Herren ??
die dann mit den vielen Mädchen manchen Schas??
trieben. Kannten mich ganz genau! Also auf
Wiedersehen. Tausend Grüße auch an d.l. Eltern
vom Lillykind

Das Unleserliche fängt mit „Bin entzückt sie wieder zu ???“ an.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 05.11.2018 17:53:09 Gelesen: 600254# 1020 @  
@ volkimal [#1019]

Danke Volkmar,

das ist ja wieder mal spannend, was ich mir da für einen Unsinn gelesen habe. Danke für Deine Korrekturen.

Die Sumpfstadt, ich muss gestehen ich habe keine Ahnung, doch gibt es in Marburg heute einen Treppenaufstieg von der Unterstadt (Pilgrimstein)in die Oberstadt und weiterführend zum Schloss. Es ist die "Enge Gasse", früher war sie jedoch als "Dreckloch" bekannt, da durch diese Gasse die Abwasser von Schloss und Oberstadt in Richtung Mühlgraben und Lahn geleitet wurden. Ab der Kreuzung mit der Wettergasse heißt das ganze heute "Schlosssteig" und klingt somit gar nicht mehr nach seinen Ursprüngen.

Auch wenn man in alten Karten liest, durch die Studenten war immer Leben in der Stadt, also die Bürgersteige wurden nicht unbedingt hochgeklappt. Oft wird in diesen Karten Marburg als Musenstadt oder als urfidel beschrieben. Aber es gibt auch gegenteilige Stimmen zu Marburg - grottenlangweilig, abstossend usw. Diese sind jedoch deutlich seltener anzutreffen.

So vermute ich, daß Carl Paul auch nicht zu den Menschen gehörte, die von Marburg begeistert waren und den es eher in größere Städte wie Kassel oder Frankfurt zog und so Marburg als Sumpfstadt bezeichnete. Welchen Ort er allerdings mit K. meinte, erschließt sich mir auch nicht.

Beste Grüße und besten Dank sagt Olaf
 
DERMZ Am: 07.11.2018 10:09:12 Gelesen: 599823# 1021 @  
Guten Morgen,

Ernst schreibt Weihnachten 1901 an seine Friede eine Ortspostkarte, es fehlt erneut ein oder zwei Worte.



Ich lese folgendes:

Fräul.
Friede Kunzling
Marburg
Renthof 21 1.St.


die herzlichsten Grüße
von der Reise Nachts
3 Uhr sendet Ernst
.... , und hoffe
dass du auch bald
kommst. Ich hole
dich ab.


Vielen Dank und beste Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 07.11.2018 12:46:34 Gelesen: 599797# 1022 @  
@ DERMZ [#1021]

Hallo Olaf,

ich denke, dass die Karte an Fräul. Trinche Kreyling geht.

Die Grüße kommen von Ernst Henkel.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 07.11.2018 16:15:36 Gelesen: 599761# 1023 @  
@ volkimal [#1022]

Volkmar,

Du hast Recht, das ist Tochter Kreyling, und der Verehrer natürlich der Ernst Henkel. Was bin ich wieder blind gewesen.

Tausend DANK und beste Grüsse

Olaf
 
Heinrich3 Am: 08.11.2018 09:28:22 Gelesen: 599589# 1024 @  
Hallo,

in diesem Stempel ist es keine Schrift, sondern der Druck, den ich nur teilweise lesen kann.

Deshalb bitte ich um Ergänzung meiner entzifferten Wörter.



Ich lese:
Weintorkel
von 1772 im
steinischen
Weingut

und dann rechts:
St. Andreas
?
?

Danke im voraus
Heinrich
 
DERMZ Am: 08.11.2018 12:10:39 Gelesen: 599559# 1025 @  
@ Heinrich3 [#1024]

Hallo Heinrich,

ich habe auch etwas Mühe

links : Rebgut - nicht Weingut
rechts: St. Andreas / Hospital / Fond

nur das Wort vor dem Rebgut ist mir nicht klar.

Beste Grüsse

Olaf
 
volkimal Am: 09.11.2018 20:53:32 Gelesen: 599350# 1026 @  
@ Heinrich3 [#1024]

Hallo Heinrich,

Olaf hat recht. Ich hatte mich nur gewundert, dass man im Netz nichts dazu findet. Jetzt bin ich doch noch fündig geworden:



Unter Ansichtskarten findest du derzeit bei Ebay: Offenburg - Alte Weintorkel - St.-Andreas-Hospitalfonds.

Viele Grüße
Volkmar

https://www.ebay.at/itm/Offenburg-Alte-Weintorkel-St-Andreas-Hospitalfonds-um-1955-K-12-8/311596917715?hash=item488c9fa3d3:g:xnUAAOSw1S9WcUQP
 
DERMZ Am: 09.11.2018 21:21:01 Gelesen: 599338# 1027 @  
@ volkimal [#1026]

Hallo Volkmar,

kannst Du denn das Wort vor dem "Rebgut" identifizieren? Ich habe immer noch keine Idee, oder ist das wirklich "steinische"?

Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 09.11.2018 21:43:46 Gelesen: 599332# 1028 @  
@ DERMZ [#1027]

Hallo Olaf,

der Begriff Rebgut ist wohl ein anderer Begriff für Weingut. Er stimmt auf jeden Fall. Auch das St.-Andreas-Rebgut [1] ist bei Ebay zu finden.

Das Wort "steinisch" könnte ich in diesem Zusammenhang zwar nicht finden, ich habe das Wort aber auch so gelesen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.offenburg.de/html/st_andreas_hospital.html
 
Heinrich3 Am: 09.11.2018 22:39:34 Gelesen: 599321# 1029 @  
@ DERMZ [#1025] usw.
@ volkimal [#1026] usw.

Ganz herzlichen Dank Euch beiden! Ich hatte auch schon das Problem, daß im Internet zu dieser "Antiquität" nichts zu finden war.

Vielleicht ist das "steinisch" vom Stifter des Gutes an das St. Andreas Hospital abgeleitet, ich denke an den Namen Stein.

Nun lade ich das gelesene in die Stempeldatei und hoffe auf den der Redakteur bei der Freigabe.

Schönes Wochenende wünscht
Heinrich
 
DERMZ Am: 10.11.2018 06:58:50 Gelesen: 599242# 1030 @  
Guten Morgen,

heute zeige ich eine schöne Lihto aus Marburg, es fehlt mittig nur ein Wort, alles andere habe ich - hoffentlich - richtig lesen können. dennoch würde ich mich freuen, wenn jemand den Text Korrektur liest, 100% sicher bin ich mir nicht



Gelesen habe ich das folgende:


Herrn
Gerichtsassessor Harff
Oberaula b/Hersfeld
Rebz. Cassel.


L.W. besten Dank für d. l. Karten
von Viesb. hast dir doch Anzüge
best. das ist notwendig auch
Abs. des .. kann die Karte
die könntest zu Erhart u. Martin
schicken, er war neulich bei uns Haspelstr.6 Hat Molly geschr.?
am Sonntag waren wir in Waldeck. Herzl. Gr.
W. Muth

Ein herzliches Dankeschön sagt Olaf
 
Saguarojo Am: 10.11.2018 08:56:58 Gelesen: 599230# 1031 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich zeige hier den Ausschnitt eines Briefes von 1847, in dem es u.a. um ein Problem mit einer Hebamme geht.

Eine Passage in Latein kann ich nicht lesen und entziffern. Ich bitte daher um Hilfe.



Es steht dort:

Letztere ist
bereits wegen unbefugten operativen
Eingreifens bey ania pl...... ......
..... in Criminal Untersuchung.

Viele Grüße

Joachim
 
volkimal Am: 10.11.2018 09:32:45 Gelesen: 599223# 1032 @  
@ Saguarojo [#1031]

Hallo Joachim,

es heißt “bey einer placenta adhaerens“

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 10.11.2018 13:01:18 Gelesen: 599181# 1033 @  
@ volkimal [#1032]

Hallo Volkmar,

ganz herzlichen Dank und ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße
Joachim
 
volkimal Am: 10.11.2018 16:21:48 Gelesen: 599132# 1034 @  
@ DERMZ [#1030]

Hallo Olaf,

so, jetzt bin ich aus Ringelstein zurück und habe nicht nur das Smartphone zur Verfügung. Ich lese:

L.W. besten Dank für d. l. Karten
von Viesb. Hast dir doch Anzüge
best. das ist notwendig nach
Abs. (evtl. Absprache) 15 ??? kam die Karte,
du könntest Hrn. Erhart e. Karte
schicken, er war neulich bei uns Haspelstr.6 Hat Molly geschr.?
am Sontag warn wir in N??deck. Herzl. Gr. 
W. Muth

Gar nicht so einfach. Einiges lese ich anders als du. Das fehlende Wort in der Mitte könnte die Abkürzung eines Monats sein - welcher???
Der Ort, in dem sie am Sonntag waren, müsste nach meiner Meinung mit "N" anfangen und er enthält kein "l". Gibt es irgendetwas passendes in der Nähe von Naumburg?

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 10.11.2018 17:49:34 Gelesen: 599105# 1035 @  
@ volkimal [#1034]

Danke Volkmar,

wenn es ein Monatsname ist, kann es eigentlich nur der April sein, die Karte selbst wurde am 4. Mai gestempelt.

Als Ort hatte ich auf Waldeck getippt, das liegt doch recht nah an Marburg und wurde viel besucht, wenngleich es den Edersee damals noch nicht gab. Alternativ macht wahrscheinlich Nordeck bei Allendorf mehr Sinn.

Danke, ich habe mal wieder etwas dazu gelernt.

Beste Grüsse Olaf
 
volkimal Am: 10.11.2018 18:06:36 Gelesen: 599102# 1036 @  
@ DERMZ [#1035]

Hallo Olaf,

Nordeck passt vom Wort her sehr gut.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 11.11.2018 10:39:10 Gelesen: 598969# 1037 @  
Guten Morgen,

ich lasse mich vom Wetter anstecken und fische im Trüben. Erneut fehlen die Richtigen Worte des Textes.



Bisher habe ich folgende Reisepläne gelesen:

Familie
Friedrich Marwinkel
Altona (Elbe)
Eimsbüttelerstr 48
III


Liebe Eltern u. Geschwister! Tausend
Dank für das so freigiebig bemes-
sene Reisegeld und l. Mäuschen für
deinen l. Brief. Eben saßen wir
beide unter der Gas.... und
.... mit dem ... an. Jetzt wird
Abschied genommen und morgen früh
gehts los. Das werden fröhliche Pfingsten
werden. Die nächsten Pfingstgrüße sende
ich Euch vom Rhein. Seid herz-
lich gegrüßt von Eurem ...

Programm:
Morgen: Wetzlar, Limburg, Ems
Sonntag: Coblenz, Andernach, Maria Laach
Montag: Marxburg, Stolzenfels
Dienst: Rheinfahrt nach Bingen
Mittw: Nahetal
Donn: Niederwald, Rüdesheim
M.

Wilfried Quentin

Vielen Dank für die wertvolle Hilfe sagt Olaf
 
Eric Scherer Am: 11.11.2018 12:58:58 Gelesen: 598969# 1038 @  
Anschrift entschlüsseln

Hallo,

kann mir jemand beim Entschlüsseln dieser Anschrift helfen?


 
bignell Am: 11.11.2018 13:05:34 Gelesen: 598966# 1039 @  
@ 8049home [#1038]

Hallo,

An das Wollöbliches Bezürcks. Ambt in ?? ebda

Lg, harald
 
volkimal Am: 11.11.2018 13:09:23 Gelesen: 598964# 1040 @  
@ 8049home [#1038]

Hallo,

ich lese es ein wenig anders:

An das Wollebliches Bezürchs Ambt in Staußen alda

Mit der Ortsangabe Staußen kann ich aber leider nichts anfangen. Vielleicht könntest Du den Text einstellen. Manchmal hilft der weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
Eric Scherer Am: 11.11.2018 13:47:51 Gelesen: 598945# 1041 @  
Super - Danke.

Ort ist "Stauffen" im Badischen.
 
buzones Am: 11.11.2018 13:48:40 Gelesen: 598942# 1042 @  
Also ich lese da:

An das Wollebliches Bezürchs-Ambt in Staufen alda.

Hätte der Schreiber bessere Orthographie- und Grammatikkenntnisse gehabt, hätte er wohl An ein Wohllöbliches Bezirksamt in Staufen allda adressiert. :)

Sonntägliche Nachmittagsgrüße
Ralf
 
buzones Am: 11.11.2018 13:51:14 Gelesen: 598940# 1043 @  
@ 8049

Du kannst doch nicht einfach posten, während ich noch schreibe! *tststs* :D

Grüße
Ralf
 
Eric Scherer Am: 11.11.2018 13:54:59 Gelesen: 598938# 1044 @  
Sorry, hier noch das schönste an dem Stück - es handelt sich um einen Taxzettel-Brief. Korrekt mit rosa farbigem Taxzettel an eine Amtstelle.


 
volkimal Am: 12.11.2018 13:11:13 Gelesen: 598754# 1045 @  
@ DERMZ [#1037]

Hallo Olaf,

ein Wort fehlt mir. Sonst ist alles klar.

Der Empfänger dürfte Herr Marwedel sein.
Den Namen gibt es in Hamburg häufiger, Marwinkel gibt es dort nicht.
Die Namen (Unterschriften) sind nicht zu erkennen.

Familie
Friedrich Marwedel
Altona (Elbe)
Eimsbüttelerstr 48
III

Liebe Eltern u. Geschwister! Tausend
Dank für das so freigiebig bemes-
sene Reisegeld und l. Marichen für
deinen l. Brief. Eben saßen wir
beide unter der ??? und
spielten mit dem Kindern.
Jetzt wird
Abschied genommen und morgen früh
gehts los. Das werden fröhliche Pfingsten
werden. Die nächsten Pfingstgrüße sende
ich Euch vom Rhein. Seid herz-
lich gegrüßt von Eurem ...

Programm:
Morgen: Wetzlar, Limburg, Ems (= Bad Ems)
Sonntag: Coblenz, Andernach, Maria Laach
Montag: Marxburg, Stolzenfels
Dienst: Rheinfahrt nach Bingen
Mittw: Nahetal
Donn: Niederwald, Rüdesheim
M.

Wilfried Quentin

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 12.11.2018 14:36:22 Gelesen: 598692# 1046 @  
@ volkimal [#1045]

Danke Volkmar,

das fehlende Wort, könnte es eine ....brücke sein? Wenn ja, dann schaue ich mal, welche Brücken in Frage kommen könnten - es dürfte ja eine mit "G" am Anfang sein, oder die Bahnhofsbrücke? Sind nur Ideen.

Viele Grüsse Olaf
 
volkimal Am: 12.11.2018 14:56:22 Gelesen: 598686# 1047 @  
@ DERMZ [#1046]

Hallo Olaf,

...brücke könnte sein - es ist aber nicht endeutig zu erkennen. Bahnhofsbrücke ist es - glaube ich - nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 12.11.2018 19:32:50 Gelesen: 598624# 1048 @  
@ volkimal [#1047]

Hallo Volkmar,

ich habe ein wenig geschmökert und in alten Stadtplänen mal geschaut. Ich könnte mir fast die "Gaswerkbrücke" vorstellen, die würde wahrscheinlich Sinn machen. Auch kam mir beim ersten Lesen das Wort "Gaslaterne" in den Sinn, aber die ist natürlich völliger Unsinn. Also, was denkst Du, könnte es die Gaswerkbrücke sein?

Hier noch ein kleiner Kartenausschnitt aus einem alten Stadtplan von etwa 1910, leider enthält er keine Brückennamen, aber eine Brücke zum Gaswerk ist eingezeichnet:



Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 12.11.2018 20:13:17 Gelesen: 598610# 1049 @  
@ DERMZ [#1048]

Hallo Olaf,

hier mal das Wort der Karte und in Sütterlin zum Vergleich:



Das "G" im Wort Geschwister ist leider zu verschmiert um es eindeutig zu vergleichen. Der nächste Buchstabe der auffällt ist das "s" von "Gas". Eigentlich gehört dort das runde Endungs-s hin. Vielleicht hat sich der Schreiber aber auch vertan und das lange "s" verwendet. Dann ist noch ein langer "Strich" nach dem ersten "k". Wenn dann wäre es Gaswerk sbrücke - also mit "s". Aber auch dort müsste eigentlich das runde "s" sein. Leider ist im Text sonst kein "s" am Ende einer Silbe um zu erkennen, ob der Absender das runde "s" nur am Wortende benutzt hat.

Gerade der mittlere Teil ist so unklar, dass es anstelle von Gaswerksbrücke auch Gasanstaltsbrücke sein könnte. Zusammengefasst kann man sagen, dass das Wort auf der Karte einfach zu verschmiert ist, um die Frage eindeutig zu beantworten.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 12.11.2018 20:36:14 Gelesen: 598601# 1050 @  
@ volkimal [#1049]

Danke Volkmar,

in Marburg gab es "nur" die "Gaswerksbrücke" , der Name "Gasanstaltsbrücke taucht nirgendwo in der Literatur auf. Ich nehme es jetzt mal als Gaswerksbrücke in meine Sammlung auf. Damit bin ich sehr zufrieden.

Dir nochmals vielen lieben Dank und beste Grüsse aus dem südlichen Süden,

Olaf
 
JohannesM Am: 13.11.2018 14:47:01 Gelesen: 598322# 1051 @  
Ich schäme mich jetzt schon, dass ich dieses Pamphlet einstelle und bin auch nicht böse, wenn sich niemand daran vergreift. Aber vielleicht hat doch jemand Lust?









Beste Grüße
Eckhard
 
DERMZ Am: 13.11.2018 14:57:32 Gelesen: 598312# 1052 @  
@ JohannesM [#1051]

Hallo Eckhard

gerne versuche ich, Dir zu helfen, habe Dir eine kurze mail geschickt.

Viele Grüsse

Olaf
 
blitz Am: 23.11.2018 10:50:59 Gelesen: 595782# 1053 @  
Ballon Abwurfkarte

Habe Probleme diese Karte zu lesen!


 
Shinokuma Am: 24.11.2018 13:00:20 Gelesen: 595736# 1054 @  
Alles ist nicht zu lesen, aber folgendes lässt sich entziffern:

Abs. H. Thormeyer
Ballon Lilienthal
Aufstieg: Bitterfeld
In Erinnerung an die schönen Tage in ..... sendet freundliche Grüße aus dem Luftballon
gefunden am:
von:

Ballon-Postkarte
Herrn J. Haas
... Stallmann
Versandbuchhandlung

Der Name der Straße sieht aus wie Harnstr.

Beste Grüße
Gunther
 
DERMZ Am: 24.11.2018 13:09:12 Gelesen: 595733# 1055 @  
@ Shinokuma [#1054]

Hallo Gunther, hallo blitz,

es heisst: In Erinnerung an die schönen Tage in Zingst sendet ...

viele Grüße Olaf
 
volkimal Am: 24.11.2018 13:36:07 Gelesen: 595727# 1056 @  
@ Shinokuma [#1054]

Hallo Gunther,

in der Anschrift heißt es

Ballon-Postkarte
Herrn J. Haas
gen. Stallmann
Versandbuchhandlung
Hornstraße 15

"gen." bedeutet "genannt". Das kam z.B. vor, wenn die Versandbuchhandlung den Besitzer gewechselt hatte und der alte Name Stallmann beibehalten werden sollte.

Ich denke, dass die Karte in die Hornstraße geht. Die gibt es immer noch. Eine Harnstraße ist im Internet nicht zu finden.

Viele Grüße
Volkmar
 
Peter aus Oststeinbek Am: 25.11.2018 11:40:24 Gelesen: 595520# 1057 @  
@ DERMZ [#1050]

Hallo Volkmar und Olaf,

Euer Beitrag hat mich neugierig gemacht und so habe ich auch eine Deutung versucht.

Wer Postkarten schreibt setzt sich nicht unter eine –unbekannte- Brücke sondern in ein Cafe oder Restaurant o.ä. Es müsste sich schon um einen markanten Punkt handeln, sonst ist die Erwähnung für den Empfänger nutzlos.

Ich denke bei dem ersten Buchstaben handelt es sich nicht um ein G, sondern H. Die ersten Buchstaben könnten „H o f“ lauten. Das Wort kann mit Hofstadt anfangen, es gibt einen Ortsteil Hofstatt, der im 13. Jahrhundert einer der Mittelpunkte der Stadt Marburg war. Aber ob es nun unter einer Birke (wie ich herauslese) oder etwas anderes war, kann wohl nur ein Marburger mit Sicherheit sagen.

Weiterhin viel Spaß!
Peter


 
DERMZ Am: 25.11.2018 13:46:46 Gelesen: 595476# 1058 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1057]

Guten Sonntag Peter,

das ist ein sehr guter Hinweis, der mich zum Nachdenken anregt. Leider bin ich von Marburg ein paar Autostunden entfernt, kann also nicht vor Ort schauen. Aber die Hofstatt könnte auch viel Sinn machen.

Die Hofstatt ist ein recht markanter Punkt in der Marburger Oberstadt, nicht weit vom Marktplatz entfernt. Ich habe auf historischen Fotos geschaut, dort gab es einen Baum und auch etliche Bänke und viel Platz zum Spielen. Auf einem alten Photo sah der Baum so aus, aber ist das eine Birke?




Danke für den Tip

sagt Olaf
 
Peter aus Oststeinbek Am: 25.11.2018 15:57:49 Gelesen: 595424# 1059 @  
@ DERMZ [#1058]

Hallo Olaf,

mit der Birke war ich ja nicht sicher, in den Ortsmitten sind eher Linden oder Eichen zu finden. Ich habe mich hier an b und k der "brücke" orientiert. Aber Linde könnte auch passen.

Vielleicht kann die Touristinformation helfen?

Schönen Abend, Peter
 
DERMZ Am: 26.11.2018 13:05:32 Gelesen: 595137# 1060 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1059]

Guten Morgen Peter,

es ist bestätigt, es ist eine Linde, die auf der Hofstatt gepflanzt war und ist - information der tourist-info Marburg. Damit wird aus der Gaswerkbrücke dann die Hofstattlinde.

Besten Dank für Deine Hilfe

sagt Olaf
 
DERMZ Am: 28.11.2018 05:20:18 Gelesen: 594650# 1061 @  
Guten Morgen

wir bewegen uns in Marburg auf den Marktplatz, es wird 1912 von einer Autoausfahrt berichtet - heute ist es normal, so ändern sich die Zeiten.





Ich lese heute folgendes:


Familie
Ernst Rück jr.
Elberfeld
Stuttbergstr. 55



Liebe Eltern u. Geschwister!
Wenn man Glück hat,
kommt es immer zu-
sammen. Heute morgen
kam der Geldbriefträger,
und heute Nachmittag
kam ganz plötzlich ohne
Anmeldung Onkel Fritz
hereinspaziert. Es ist doch gut, wenn
man einen solchen Onkel hat. Erstens
habe ich jetzt einen vergnügten bil-
ligen Nachmittag, dann ge... auch
noch einer sehr schönen Autofahrt gelangten
wir gegen 6 Uhr an. Herl. Grüße an Alle Friten

Herzlich Gruß E. Rathe Becker


eine kleine ...
... ... .... dass
mir Onkel Fritz
10 .... in die
..... Rechte drückte.
Also alles war ...
Herzl. Gruß Karl


Was hat Onkel Fritz dem Karl in die Hand gedrückt, ich komme nicht dahinter. Wer kann helfen, jetzt schon einmal vielen Dank.

Beste Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 28.11.2018 08:38:56 Gelesen: 594619# 1062 @  
@ DERMZ [#1061]

Hallo Olaf,

der Onkel drückte ihm 10 Emmchen in die treue(?) rechte Hand. Da ich damit auch nichts anfangen konnte, habe ich gegoogelt.

Emmchen n.: der Buchstabe M mit angehängter Verkleinerungssilbe als Abkürzung für die Geldeinheit Mark, umgspr., Emmche [Rockhs]. Dornseiff 481 Emm; Küpper I3 153.
Quelle: woerterbuchnetz.de

Den Rest später. Ich muss gleich los.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 28.11.2018 16:33:25 Gelesen: 594498# 1063 @  
@ DERMZ [#1061]

Hallo Olaf,

so jetzt bin ich etwas weiter gekommen. Du hast die Texte etwas falsch sortiert. Die komplette Textseite hat Karl geschrieben (auch den Text unter dem Vordruck). Der Text auf der Bildseite ist dagegen von dem Onkel Fritz. Ich denke, dass die Karte an Familie Ernst Küch geht (nicht Rück).

Hier der momentane Stand. Bei den fett markierten Teilen bin ich mir nicht sicher bzw. sie sind noch nicht klar.

Liebe Eltern u. Geschwister!
Wenn man Glück hat,
kommt es immer zu-
sammen. Heute morgen
kam der Geldbriefträger,
und heute Nachmittag
kam ganz plötzlich ohne
Anmeldung Onkel Fritz
hereinspaziert. Es ist doch gut, wenn
man einen solchen Onkel hat. Erstens
habe ich jetzt einen vergnügten bil-
ligen Nachmittag, dann gings ??? auch
eine kleine Anzap-
fung
von mir. Daß
mir Onkel Fritz
10 Emmchen in die
treue Rechte drückte.
Also alles im Eis
Herzl. Gruß Karl

Nach einer sehr schönen Autofahrt gelangten
hier gegen 6 Uhr an. Herzl. Grüße an alle Fritz

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 29.11.2018 07:01:50 Gelesen: 594306# 1064 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1059]

Guten Morgen Peter,

mir ist da noch eine weitere Ansichtskarte der Hofstatt mit der Hofstadtlinde untergekommen, auch aus dem Jahr 1912. Hier ist der Platz und die Linde gut zu erkennen



@ volkimal [#1063]

Guten Morgen Volkmar,

ups, da habe ich die Texte wirklich falsch sortiert. Danke Dir für die Richtigstellung. Auf das Emmchen wäre ich auch nie gekommen, Du bist einfach unglaublich. Vielen vielen Dank für Deine große Hilfe.

Mit besten Grüßen

Olaf
 
DERMZ Am: 29.11.2018 21:15:20 Gelesen: 594139# 1065 @  
Guten Abend

hier noch eine kleine Feldpostkarte von 1915, das Ende fehlt mir, was zeigen die Soldaten für eine Freude?





Gelesen habe ich folgendes:

Feldpost

Familie
Köth
Zotzenheim
b. Sprendlingen
Rheinhessen


Wir Soldaten lieben die Verände-
rung. Dieses Mal sollen wir eine
größere Reise unternehmen u.
zwar nach der anderen Front.
Leider sind wir nicht bei Ihnen
vorbei gefahren. Aber die Freude
sollten Sie bei uns sehen, wieder
einmal unter.... zu ...
en. Es grüßt Sie herzlichst Ihr ....


Ich würde mich über Hilfe wieder einmal sehr freuen.

Beste Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 29.11.2018 21:43:49 Gelesen: 594128# 1066 @  
@ DERMZ [#1065]

Hallo Olaf,

es heißt "wieder einmal unser Deutschland zu schauen".

Der Absender war entweder auf dem Weg von der Ostfront zur Westfront oder umgekehrt. Dazwischen lag natürlich Deutschland.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 30.11.2018 05:38:31 Gelesen: 594039# 1067 @  
@ volkimal [#1066]

Danke Volkmar!

Wiedermal bist Du mir eine GROSSE Hilfe. Danke!

Beste Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 30.11.2018 11:02:34 Gelesen: 593982# 1068 @  
Guten Tag

wer kennt die Marsdorfer Straße? Ich finde sie in Köln und in Dresden, aber die Feldpostkarte geht wo ganz anders hin, oder?




Feldpost

Herrn J. ????
Drescher
????
Marsdorferstr 8


Die besten
Glückwünsche von
Bruno
ich befinde mich
auf der Fahrt
mir gehts gut
auf ein
gesundes
Wiedersehen


Vielen Dank für die Hilfe mit Nachname und Wohnort.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 30.11.2018 13:43:21 Gelesen: 593947# 1069 @  
@ DERMZ [#1068]

Hallo Olaf,

mit Dresden liegst du richtig. Die Anschrift lautet:

Herrn J. Raschig
Dresden
Trachau
Marsdorferstr 8


Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 01.12.2018 06:15:52 Gelesen: 593737# 1070 @  
@ volkimal [#1069]

Vielen Dank Volkmar,

ich staune jedesmal, daß Du offensichtlich jede Schrift entziffern kannst. Wunderbar.

Heute gehen wir "Zurück in die Zukunft" oder so ähnlich, 1927 schrieb ein Prähistoriker wohl dem Anderen:



Ich habe folgendes gelesen:

Herrn
cand. praefrst. H. Lendel
Breslau I.
Haus für Kunst u. Gewerbe
Georgenstr. 1.4.


7.XII.29.
Sehr geehrter Herr Lendel!
Ich möchte Ihnen doch einmal
für Ihre ...ung danken
und hoffe, daß Ihnen die Be-
fundung des ... nicht zu-
viele Umstände gemacht hat.
In umstehendem Bau ist auch
die Prä... untergebracht.
Mit bestem Gruß
Ihr R. v. ...


Was stimmt, was fehlt? Tausend Dank für jede Hilfe

sagt Olaf
 
volkimal Am: 01.12.2018 09:07:26 Gelesen: 593696# 1071 @  
@ DERMZ [#1070]

Hallo Olaf,

gehe ich recht in der Annahme, dass es im Marburger Kunstinstitut eine prähistorische Abteilung gab oder gibt?

Ich lese:

Herrn
cand. praehist. H. Lendel
Breslau I.
Haus für Kunst u. Gewerbe
Georgenstr. 1.4.

7.XII.29.
Sehr geehrter Herr Lendel!
Ich möchte Ihnen doch einmal
für Ihre ???tung danken
und hoffe, daß Ihnen die Zu-
sendung des Buches nicht zu-
viele Umstände gemacht hat.
In umstehendem Bau ist auch
die Prähistorie untergebracht.
Mit bestem Gruß
Ihr R. v. ...

Dein Satz "ich staune jedesmal, daß Du offensichtlich jede Schrift entziffern kannst." stimmt nicht ganz. Mit dem noch fehlenden Wort habe ich noch Probleme:



Es fängt vermutlich mit "St" an, kann aber auch ein "N" oder ein "M" sein. Der Rest ist mir noch nicht klar.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 01.12.2018 11:06:31 Gelesen: 593667# 1072 @  
@ volkimal [#1071]

Danke Volkmar,

mal sehen ob wir das fehlende Wort auch noch entziffern können. Ja, und im Jubiläumsbau waren auch die Prähistoriker untergebracht, im Kellergeschoß war ein menschliches Skelett ausgestellt - da sind wir als Kinder immer zum Gruseln hingegangen - und in den oberen Stockwerken hing u.a. ein Picasso.

Heute ist das Skelett in den Wilhelmsbau auf dem Schloss umgezogen, und seit mehreren Jahren ist die Abteilung wegen Umbau geschlossen, und kann somit nicht besichtigt werden. Schade.

Beste Grüße Olaf
 
JH Am: 01.12.2018 13:56:08 Gelesen: 593632# 1073 @  
@ volkimal [#1071]

Er bedankt sich für die "Mühewaltung".

Gruß
Jürgen
 
DERMZ Am: 01.12.2018 14:43:53 Gelesen: 593606# 1074 @  
@ JH [#1073]

Vielen Dank Jürgen,

ich habe mal im Duden geschaut, da mir das Wort nicht geläufig war, wobei der Sinn ja klar ist. Der Duden schreibt: Mühe; freundliches Entgegenkommen (meist als Grußformel im Brief)

Damit ist auch diese Lücke gefüllt.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 04.12.2018 06:07:39 Gelesen: 593089# 1075 @  
Guten Morgen,

In Marburg war eine Tagung, von dieser wurden Grüße verschickt, doch was steht vor Marburg geschrieben, ich habe keine Idee, vielleicht irgendetwas mit "Alt...", seht selbst:



Fräulein
Frida Lützner
Ulm a/D
Frauenstraße 56



Marburg, 22.9.29
Von unserer Tagung im
... Marburg
sendet Ihnen herzl. Grüße
Ihre Lisa Thürle


Viele Grüße und besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 04.12.2018 09:37:59 Gelesen: 593073# 1076 @  
@ DERMZ [#1075]

Hallo Olaf,

es könnte gut "ueberraschenden" heißen. Das "c" fehlt allerdings.

Die Absenderin war "Li na ???". Ich glaube nicht, dass der Nachnahme mit "T" anfängt. Es könnte ein großes "S" sein. Normalerweise werden die Namen aber in lateinischer Schrift geschrieben. Da passt überhaupt kein Buchstabe.

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 04.12.2018 09:42:38 Gelesen: 593072# 1077 @  
@ volkimal [#1076]

Hallo,

ich lese "im interessanten Marburg".

Viele Grüße

Joachim
 
DERMZ Am: 04.12.2018 10:19:23 Gelesen: 593063# 1078 @  
@ volkimal [#1076]
@ Saguarojo [#1077]

Vielen Dank Joachim und Volkmar,

ich vermute den Nachnamen als Führle.

Beste Grüße sagt Olaf
 
volkimal Am: 04.12.2018 11:33:29 Gelesen: 593054# 1079 @  
@ Saguarojo [#1077]
@ DERMZ [#1078]

Hallo zusammen,

ihr habt natürlich recht. Man soll auch nicht antworten wenn man in Eile ist. Und wenn man dann auch noch den i-Punkt ignoriert - selber schuld.

Den Namen Führle gibt es auch heute noch in Ulm.

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 04.12.2018 14:53:43 Gelesen: 593039# 1080 @  
@ volkimal [#1079]

Hallo Volkmar,

Du bist hier der Experte im Lesen alter Schriften. Ich dagegen als "blindes Huhn" finde auch mal "ein Korn".

Viele liebe Grüße

Joachim
 
DERMZ Am: 07.12.2018 06:39:11 Gelesen: 592818# 1081 @  
Guten Morgen,

mit großen Schritten nähern wir und der Sonnenwende, schön, wenn es bald wieder ein wenig länger hell ist - doch das löst meinen Knoten mit der altdeutschen Schrift leider nicht auf. Hier meine Sorgenkarte:



Ich habe folgendes gelesen:

Herrn
Ingenieur E. Foerster
Hamburg 6
Altonaerstr. 49 pt.l.


Mein lieber Großpapa!
Besten Dank für deinen
lieben, langen Brief. Dienstag
Nachmittag od. Mittwoch früh
gedachte ich zu fahren und
zwar direkt u. so schnell
wie möglich, da ich mich
so freue wieder einmal liebe
Menschen um mich zu sehen,
... hier die Wartburg
(.. nur als Junger ...)
nicht ..., dann wäre ich ...
... geworden. - -
Du bist doch ein süßer
Großi daß du dem ...
... . .... ...
schenken willst. Ja bitte sende du
alles ab, denn du verstehst die
... besser ... als ich.

Amiachen oder richtiger Lawinchen war ganz gerührt über dein Geburtstagsgeschenk,
Sie schreibt, sie kann sich gar nicht erklären, warum Du nur so freundlich zu ihr bist.”
Es klingt übrigens zu herzig auf ihrer Karte: “Du bist so gut”, aber ...
... ... sir mir noch auch daß sie nicht “du” sagen darf,
daruüber muß ich ihr einmal eine philologische Abhandlung
senden. - Lieber Großpapa, was wünscht Du dir denn zu Weihnachten? bittte
schreib mir doch darüber. - Besten Dank für das mir zu Weihnachten zugedachte
Brief und schönste Grüße und Küsse von deinem sehr dankbaren Ernst

Natürlich gibt es auch die entsprechenden Detailfotos



Wie immer, bin ich dankbar für jede Hilfe und Unterstützung.

beste Grüße Olaf
 
Max78 Am: 07.12.2018 08:28:42 Gelesen: 592808# 1082 @  
@ DERMZ [#1081]

Moin Olaf,

mal die kleinen Teile, wo Du Probleme hattest:

Menschen um mich zu sehen,
wenn hier die Wartburg
(... nur als Ganzes betrachtet)
nicht wäre, dann wäre ich vollendeter
Einsiedler geworden.
Du bist doch ein süßer
Großi, daß du dem lieben
Annielein so etwas Schönes
schenken willst. Ja bitte sende Du
Alles ab, denn Du verstehst die
Brosche besser wegzupacken, als ich.

... "Du bist so gut", aber wirklich
Du verwöhnst sie nur noch - auch daß sie nicht "Du" sagen darf ...


ob's wortwörtlich stimmt = ?, aber sollte zumindest dem Sinn entsprechen. Auf diesem Wege wünsche ich Dir eine schöne und möglichst stressfreie (Vor-)Weihnachtszeit, bin hier und in anderen Themenbereichen öfter mal am lesen - weiter so!

lg Max
 
volkimal Am: 07.12.2018 09:18:58 Gelesen: 592796# 1083 @  
@ Max78 [#1082]

Hallo Max,

da warst Du schneller als ich. Während ich den Text "übersetzt" habe, war dein Beitrag schon im Forum. Du schreibst "ob's wortwörtlich stimmt = ?," Natürlich stimmt es wortwörtlich. Bei Deinem Text kann ich nur das fehlende Wort ergänzen. Ansonsten lese ich nur ein einziges Wort anders. Das ist mir noch aufgefallen:

( eh nur als Ganzes betrachtet)
A nniechen oder richtiger Lawinchen
du verwöhnst sie mir noch

Ansonsten habe ich bei Olaf nur noch zwei kleine Rechtschreibefehler in den Worten "darüber" und "bitte" gesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 08.12.2018 10:23:11 Gelesen: 592747# 1084 @  
@ Max78 [#1082]

Guten Morgen Max!

Schön, mal wieder von Dir zu lesen. Vielen Dank für die Hilfe... ich habe es hundert Mal versucht, und es kam nix bei heraus, alle Buchstaben verschwammen und nun, wo ich weiß, was ich hätte lesen sollen, ist es auf einmal ganz einfach - da hilf mir nur, weiter kräftig üben, üben, üben!

@ volkimal [#1083]

Guten Morgen Volkmar!

Auch bei Dir freue ich mich immer, wenn ich etwas von Dir lese! Danke für die Ergänzungen und Korrekturen. Wie immer sehr hilfreich!

@ alle

Stutzig macht mich die Textpassage:

wenn hier die Wartburg
(eh nur als Ganzes betrachtet)
nicht wäre, dann wäre ich vollendeter
Einsiedler geworden.


Marburg ist zwar durch die Heilige Elisabeth sehr stark mit der Wartburg verbandelt, aber dennoch liegen zwischen Marburg und Eisenach doch fast 150km Distanz. Was der Schreiber wohl damit gemeint hat?

Beste Grüße
Olaf
 
DERMZ Am: 08.12.2018 14:12:53 Gelesen: 592731# 1085 @  
Guten Samstag,

ich erlaube mir heute gleich zwei Karten vorzustellen, beide sind Marken- und eigentlich auch fast Datumslos - der ersten Karte wurde die Marke gewaltsam eintfernt, der zweiten Karte erst gar keine aufgeklebt, da Feldpost. Jedoch wurde die Karte ordentich und vermeintlich dauerhaft ins Album geklebt, sie hat etwas gelitten...



Hier las ich folgdende Neujahrsgrüsse:

Herrn
Dr Adolf Ackermann
St. Johann (Saarbrücken)
Kaiserstraße (Augenklinik)



31. Dezember 96.
Lieber Adolf!
Sende dir zum Jahres-
wechsel herzliche Glück- und
Segenswünsche und hoffe, dass
ihr ... ein recht glückliches
u. segensreiches für dich sein möge.
Mit dem Wunsche , dass du auch
neuen Jahr gesund und munter
... innigst grüßt dich
herzlich dein Bruder Rudolf


Die zweite Karte aus dem Jahr 1917:



Hier habe ich die folgende Nachricht an die Eltern gelesen

Feld-Post

An Familie
Adolf Prinz
Korkenfabrik
Cottbus
Burgstr. 10


d. 24.69.17
Sende Euch liebe Eltern
noch wo ich meine
... im Hessischen Hof
mich erlaubt hatte, beste
Grüße
Euer Sohn
Erich


Inf. Reg.

Marburg/Lahn


Vielleicht noch einmal zwei kleine Details:




Erneut vielen Dank für jede Hilfe und jede Ergänzung bzw. Korrektur

Viele Grüße
Olaf
 
volkimal Am: 08.12.2018 15:36:06 Gelesen: 592717# 1086 @  
@ DERMZ [#1085]

Hallo Olaf,

bei der ersten Karte gehe ich von einem anderen Nachnamen des Empfängers aus. Das "A" in Adolf sieht anders aus. Evtl. heißt es "Adolf Scheuermann". Beim Text der Karte lese ich:

31. Dezember 96.
Lieber Adolf!
Sende dir zum Jahres-
wechsel herzliche Glück- und
Segenswünsche und hoffe, dass
das(?) kommende Jahr ein recht glückliches
u. segensreiches für dich sein möge.
Mit dem Wunsche , dass du das
neuen Jahr gesund und munter
??? Innigst grüßt dich
herzlich dein Bruder Rudolf

Eben kommen unsere Enkel. Daher von der zweiten Karte nur das was ich bisher gelesen habe bzw. was ich vermute:

d. 24.69.17
Sende Euch liebe Eltern
nach dem ich meine ???
??? im Hessischen Hof
mich erlaubt hatte, beste
Grüße
Euer Sohn
Erich

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 08.12.2018 21:38:01 Gelesen: 592691# 1087 @  
@ DERMZ [#1084]

Stutzig macht mich die Textpassage:

wenn hier die Wartburg
(eh nur als Ganzes betrachtet)
nicht wäre, dann wäre ich vollendeter
Einsiedler geworden.


Hallo Olaf,

vielleicht darf man das nicht ganz so wörtlich nehmen und es handelt sich um einen "Insider". Das "nicht" hat der Schreiberling bei seinem SEHR schmeichelnden Text noch angehängt, ihm war da wohl selbst nicht klar wie er's genau formulieren soll.

lg max
 
briefefan (RIP) Am: 08.12.2018 21:56:17 Gelesen: 592688# 1088 @  
@ DERMZ [#1085]

Hallo Olaf,

vielleicht so:

... Euch liebe Eltern
nach dem ich einen kühlen
Trunk im Hessischen Hof
mir erlaubt hatte, beste Grüße
Euer Sohn
Erich

Grüße von briefefan.
 
DERMZ Am: 08.12.2018 22:10:28 Gelesen: 592686# 1089 @  
@ Max78 [#1087]

Hallo Max,

vielen Dank, es machte nur stutzig. Wenn der "Gross-Städter" in die Marburger Provinz kommt - da kommt man schon auf Gedanken. Und bestimmt nicht jede Karte, die man selbst geschrieben hat, war nur mit Sinnvollem Text gefüllt.

@ briefefan [#1088]

Danke Briefefan, auf den kühlen Trunk wäre ich beim Besten Willen ohne Deine Hilfe NIE gekommen.

@ volkimal [#1086]

Danke Volkmar, sehr gut.

Ich gehe dann jetzt weiter üben, üben, üben.

Schönen Sonntag wünscht
Olaf
 
DERMZ Am: 16.12.2018 15:59:42 Gelesen: 590443# 1090 @  
Guten 3. Advent!

Im Mai 1909 erhielt Agnes in Berlin eine Karte aus Marburg, nun - sicherlich geht es um die Abholung vom Vater, aber das ganze drumherum erschliesst sich mir nicht ganz, wahrscheinlich habe ich wieder Blödsinn hinein interpretiert, der gar nicht auf der Karte steht.



ich habe das folgende gedichtet:

Frl. Kiesewetter
b. Schneider
Berlin
Schivelbeiner St.
No. 40


Meine liebe Agnes
Sende Grüße von hier bin auf
der Fahrt um Vater abholen
der heute wie du aus der
tus nach Frankfurt
gefahren um ich von
gessen ab hier machen
Wir Kaffe Pause um
es noch .... Gruß u. Kuss
Dein ....

Grüße Tante von mir komme um 1h nach Berlin



Und da es so schön ist, bedankte sich Herr Martin 1906 bei Herrn Dr. Brand in Berlin, hier fehlt mir nur ein Wort...



hier erlaube ich mir folgendes zu lesen:

An
Herrn Dr. Brand
Nürnberg
Nebengasse 19.


Sehr verehrter Herr Kgf!
Herzlichen Dank für Ihre
liebenswürdige Unterstützung
unserer Überlegungen. Hoffent-
lich er.. auch für uns das Ge-
lingen unseres Plans.
Herzl. Gruß! Ihr
Martin


Wer hilft mir bitte heute weiter??

Besten DANK sagt Olaf
 
volkimal Am: 16.12.2018 20:26:29 Gelesen: 590418# 1091 @  
@ DERMZ [#1090]

Hallo Olaf,

bei der ersten Karte hast Du in der 4-ten bzw. 5-ten Zeile ein paar Wörter ausgelassen. Weil einige Buchstaben wie das lange "s", "f" und sogar das "t" kaum zu unterscheiden sind ist der Text nur schlecht zu entziffern. Außerdem hast du automatisch einige Rechtschreibefehler korrigiert. Zum steht dort zum Beispiel "Fahrt" statt "fahr", "Kus" statt "Kuss" usw.
Auch heute von mir nur ein erster Ansatz. Jetzt muss ich erst einmal überlegen, was ich morgen im Unterricht machen will.:

Meine liebe Agnes
Sende Grüße von hier bin auf
der fahr um Vater abholn
der heute wie du aus der ???
von erschen tus nach Frankfurt
gefahren um ich von
geffen ab hier machen
Vir Kaffe Pause uns geht
es noch giffen Gruß u. Kus
Dein ...

Ich habe erst einmal "geffen" bzw. ""giffen" geschrieben. Es könnte aber genausogut "gessen" und "gissen" oder sogar "gesten" und "gisten" heißen. Alle Wörter gibt es nicht und ich denke beide sind falsch geschrieben. Aufgrund der schlechten Rechtschreibung muss man überlegen, was dort stehen könnte. Das gilt natürlich auch für den Rest des Textes.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 16.12.2018 22:06:40 Gelesen: 590406# 1092 @  
Hallo Olaf,

eben habe ich noch zwei Fehler bei meinem Text gefunden. Ich schreibe hier nich einmal den aktuellen Stand auf:

Meine liebe Agnes
Sende Grüße von hier bin auf
der fahr um Vater abholn
der heute wie du aus der ???
von erschen tus nach Frankfurt
gefahren und ich von
gessen ab hier machen
Vir Kaffe Pause und geht
es nach gissen Gruß u. Kus
Dein ...

Jetzt einmal ein Versuch einer Übersetzung mit korrigierter Rechtschreibung:

Meine liebe Agnes
Sende Grüße von hier. Bin auf
der Fahrt um Vater abzuholen
der heute wie du aus der Hauptstadt(?)
von erschen(?) aus nach Frankfurt
gefahren (ist) und ich von
Giessen ab. Hier machen
wir Kaffeepause und (dann) geht
es nach Giessen. Gruß u. Kus
Dein ....

Wenn ich betrachte, dass der/die Schreiber/in mehrfach Buchstaben wegläßt könnte mit geffen und giffen wirklich beidemal die Stadt Gießen gemeint sein. Da ist allerdings viel Platz für andere Auslegungen. Es ist auch so, dass der Inhalt wenig Sinn macht. Wieso soll jemand eine Karte an die Agnes schreiben, wenn diese von Berlin abgereist ist und sich beide sowieso in Gießen treffen würden.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 17.12.2018 07:08:09 Gelesen: 590375# 1093 @  
@ volkimal [#1092]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank für die Hilfe, wieder ein Beispiel wie man aus einer Kleinigkeit durch unsachgemässe Anwendung der Rechtschreibung ein grosses Puzzle machen kann. Danke Dir für das Zusammenfügen.

Viele Grüße

Olaf
 
becker04 Am: 23.12.2018 15:51:21 Gelesen: 589381# 1094 @  
Hallo zusammen,

kann vielleicht jemand den Bestimmungsort lesen?



Viele Grüße
Klaus
 
DERMZ Am: 23.12.2018 16:09:29 Gelesen: 589374# 1095 @  
@ becker04 [#1094]

Hallo Klaus,

nach meinem Dafürhalten ging der Brief von Buckow an

Herrn Major v. Brake
Naumburg
Vorpommern

Beste Grüße

Olaf
 
becker04 Am: 23.12.2018 16:43:42 Gelesen: 589367# 1096 @  
@ DERMZ [#1095]

Hallo Olaf,

vielen Dank von Klaus
 
volkimal Am: 23.12.2018 18:56:35 Gelesen: 589346# 1097 @  
@ becker04 [#1094]

Hallo Olaf,

es ist natürlich verständlich, wenn du gerne den Namen Naumburg siehst. Aber seit wann hat das "g" in Naumburg eine Oberlänge?

Ich denke, dass der Brief nach Neuendorf in Vorpommern geht. Im Moment habe ich aber keine Zeit um die Zeile unter Neuendorf zu entziffern. Das versuche ich wenn ich wieder am PC bin.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 23.12.2018 20:11:48 Gelesen: 589335# 1098 @  
Hallo zusammen,

jetzt habe ich diese Nuss geknackt. Der Brief geht an

Herrn Major von Borcke
Neuendorf
Borckenfriede
Vorpommern

Heute hat der Ort den Namen "Neuendorf A" und gehört zu 17398 Ducherow.

Ein Bild des Rittergutes der Familien der Familien von Schwerin und von Borcke findet ihr hier:

https://www.gutshaeuser.de/de/guts_herrenhaeuser/gutshaeuser_n/gutshaus_neuendorf_a

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 23.12.2018 21:32:18 Gelesen: 589320# 1099 @  
@ JohannesM [#1051]

Guten Abend,

es hat eine Weile gedauert, aber hier ist ein Lösungsansatz für Deien langen Brief:

Liebes Minchen! Halberstadt, 26.VIII.40
Gestern den ganzen Tag in Bewegung mit Körper und
Geist komme ich mir heute sehr einsam vor. Einsam
und verlassen bin ich aber nie, wenn ich mit Dir, mein
Molly, zusammen bin. So will ich Dir auch heute gleich
schreiben, was ich eigentlich erst morgen tun wollte.
Deinen lieben Brief habe ich heute Morgen erhalten.
Ich danke Dir herzl. Molly. Was macht den Gudrun?
Geht es ihr wieder gut und hat sie einen Sohn bekommen
oder was ist oder war die Ursache?
Gern, zu gern hätte ich Dich mit in Berlin gehabt, Molly,
Du kannst Dir vorstellen, dass ich mir sehr verlassen
und zunächst etwas ratlos vorkam, als ich am Bahnhof
Potsdamer Platz ankam und nichts in Berlin kannte
ausser etwas dunklen Erinnerungen aus dem Jahre
1915, glaube ich, wo ich mit Mutter dort war. Ich habe
immer gedacht, wie schön es wäre, wenn ich mein
Minchen bei mir hätte, denn du wirst doch allerlei
in Berlin kennen. Ich habe noch in Berlin am
Bahnhof Ausschau gehalten in dem Gedanken, dass
Du doch noch nachgekommen seist.
Ich bin dann also allein losge...., d.h. mit
Der Strassenbahn nach der .. Strasse gefahren.

um dort im Heeres-Veterinär-Untersuchungs-
amt meine Fleischproben zur Untersuchung abzu-
geben. Wir sind übrigens durch den bei den uns herrschen-
den ?-Typhus für ein richtiges Pferdelazarett geworden,
bekommen scheinbar , weil wir nun die Sache sehr ener-
gisch und für militärische Begriffe recht gut erfassen,
höchste Belobigungen.
Nachdem ich die Proben abgegeben hatte habe ich mir
eine Nachtunterkunft gesucht, immmer gedacht, wenn
doch meine Molly hier wäre, die würde schon schnell
etwas anerkannt Gutes finden. Ich bin dann
In einer Pension am Wilhelmsdamm, gegenüber
Vom Bahnhof-Friedrichstrasse, sehr günstig gelegen,
gelandet. Die Pension war mir vom Oberfeldveterinär
empfohlen. Ich bin auch zufrieden gewesen. 4.50Mk
das Zimmer, ruhige und sehr günstige Lage.
Dann wollte ich möglichst viel in den 1.5 Tagen
von unserer Reichshauptstadt sehen. Wenn ich
nun aufzähle, was ich alles durchstreift habe, wirst
Du, meine Molly, vielleicht an deine Waden fassen
und o meine Zehen sagen. Ich muss nachträg-
lich feststellen, dass ich wirklich sehr viel gesehen habe.
Am ersten Abend war ich im Wintergarten (*), das
ging gleich gut an, wirst du sagen. Ja, ich hatte
vorher von meinem Fenster aus sogar noch etwas
anderes Interessantes erlebt. Eine schwere Kompanie
• Wintergarten = Variete Theater

war angetreten. Im strömenden Regen kam
eine Autokolonne vorgefahren. Graf Teleki, der un-
garische Minister wurde von Ribbentrop und Funk
am Bahnhof Friedrich Strasse in den Zug begleitet.
In dem Wintergarten war ich gestern, weil alle Kinos
überfüllt, alle Theater geschlossen und sonst am Abend
für mich nichts anderes anzustellen vor. Ich
habe mir etwas mehr unter dem Namen Winter-
Garten vorgestellt. Beinahe kitschig wirkt der künst-
liche Sternenhimmel über dem Raum. Das Programm
war sehr gut. Ich erzähle Dir später Interessantes daraus.
An dem Abend musste ich dann möglichst eilig
wieder nach Haus. Nu, wie denkst du, was? Ja, ich
hatte ein Zimmer bekommen, was keine weitere
Bezeichnung trug. Nahm an von wie etwa gleiches.
In der Hast war mir nicht genau mehr im Kopf geblie-
ben, welches Zimmer ich eigentlich haben sollte. Im
nicht mir zugeteilten schlief ein Ehepaar. Ich sagte
mir: auf keien Fall so spät kommen, dass die anderen
schon da sind; denn es sähe wohl dumm aus, wenn
man in solch kleiner Pension sein Zimmer verwechselt
mit einem anderen. Noch dazu war es fürchterlich
dunkel in Berlin und man fand kaum einen
jemand, der einem den Weg zeigte. Sonnabend-Sonn-
tag trifft man ja bekanntlich am wenigsten Berliner
auf der Strasse. Also ging ich auch nach Hause, fand

Strasse und Haus ohne zu fragen wieder. Mein
Zimmer jedoch war nicht das vermutete, sondern
das in dem ich das Ehepaar vermutete. Zum
Glück war das noch nicht zu Hause. Also mein
Plan hatte Recht und war siegreich verlaufen ohne
Blamage.
Am anderen Tag habe ich dann der Reihe nach
besichtigt, d.h. nicht nur von aussen: Zunächst
noch einmal zum Heeres Vet. Unters. Amt. Dann
daneben gelegen die tierärztl. Fakultät der Universi-
tät und die medizinischen Lehrinstitute.
...sche Hochschule ist bedeutend besser angelegt. Dann
kam ich an der Charite vorbei, bin durch die Anlage
gewandert, und habe in ihr und ihrer Nähe die Denkmäler
der grossen ärztl. und tierärztl. Forscher besichtigt. Charite
ist sehr gut angelegt und macht einen lebensfrischen
Eindruck durch die vielen Grünanlagen, nur stört
an einem ... die Bahn ziemlich. Die Mittel..
... aber fast störungsfrei. Dann bin ich zum
Reichstagsgebäude am Spreeufer entlang gegangen:
Gegenüber die Krolloper, in der der Reichstag in letzter
Zeit tagte. Von dort ging ich zum Ehrenmal unter
den Linden, wo gerade die Wache aufzog. Ein imposant-
es Schauspiel und sehr Sehenswert. In das Ehrenmal
ging ich dann entblösten Hauptes, wie alle dort dann
hineinströmenden Leute. Kränze lagen dort von Angehörigen

im Dasein der im Weltkrieg Gefallenen Soldaten und
von den Staaten Jugoslawiens, Bulgariens, Rumänien
und Ungarn. Es war dies da die Kränze
frisch waren wohl ein Zeichen, dass mit dem Balkan
z.Z. den Ländern Jugos., Bulg., Rum. und Ungarn
diplomatisch verhandelt würde, und sie alle nicht
ganz unfreundlich zu uns standen und stehen.
Ich bin dann in das Zeughaus mit der sehr schönen Ruhmes-
halle gegangen, nahm an einer Führung teil. Viel
schönes und Sehenswertes. Dann langte ich nach
einigem Umherirren an bedeutenden Bauten
vorbei zum Alexanderplatz, der unter dem Namen
„Alex“ bekannt ist und den ich auch einmal sehen
wollte. Verkehr war am Sonntag nicht sehr viel dort.
Ich habe dort in einem Lokal gegessen. Vom Pots-
damer Platz, wo ich ich mich erst genau nach meinem
Zug erkundigt hatte, fuhr ich dann amTiergarten,
Prunkstrassen, Ausstellungsgebiet vorbei zum Reichs-
sportfeld. Dort bestieg ich den grossen Glockenturm mit
der Olympiaglocke und dem herrlich-weitem und schönem
Ausblick auf das Sportgelände, Berlin und den Grune-
wald. Gegen Abend bin ich dann noch zum Schloss,
Friedrich-Museum, Pergamon-Museum, aber was
ich natürlich alles nur von aussen besichtigte und einige
andere Punkte von Bedeutung gesehen und ge-
gangen. Auf dem Wege zur Bahn fand ich zufällig die

die durch Wilh. Raabes „Chronik der Sperlingsgasse“
bekannt gewordene Sperlingsgasse und das Losungsschild
an dem Hause in dem Wilh. Raabe wohnte, das
neue Finanzministerium lag nicht weit da-
von. Am Bahnhof ging ich zum Schluss noch in
das Cafe Vaterland mit den vielen Attraktionen.
Im völlig verdunkelten Zug ging es dann wieder
nach Halberstadt, wo uns Fliegeralarm * erwartete.
Das von meiner 2. Fahrt in meinem Leben nach Berlin.
Gewaltig das ... und die Fläche. Über die
sich Berlin erstreckt. Trutzig-muhtig die ...
betriebsbauten, erfreulich die Neuorientierung
Berlins durch die Ost-West-Achse und dgl., schöne Linien-
führung neue Bauten, die sonst äussert sachlich
und z.Z. nüchtern erscheinen, gebrochen, gehemm-
te Harmonie in den Brücken und Anlagen im
Vergleich zu schönen Brücken in Wien und
auch z.Z. in München. Wohl politisch bedingt
und durch etwas Mangel im Harmoniegefühl.
Liebes Mollilein, hoffentlich können wir nun
bald wieder gemeinsam solche Fahrten machen.
Regelrecht zehrende Sehnsucht hat man danach. Aber diese
Zeit wird auch sicher bald wieder kommen.
Hast Du Mutters Geburtstag auch nicht vergessen?
Ich schreibe jetzt noch eine Karte und werde vielleicht
eine Kleinigkeit schicken.
Was machen deine Gladiolen, Molly? Jetzt ist doch
Bald Schluss mit dem Einmachen, was? Sonst können
wir ja gar nicht alles aufessen, fleissiges Minchen.

Nun, auf ein recht baldiges Wiedersehen in ?????, gemeinsam in Halberstadt
In treuer Liebe Dein Walter

Schreiben von Herrn Kolleg. ????? lege ich bei. Viel bringt die Angelegenheit nicht ein. Die Wegegebühren braucht er nicht zu teilen. Ich habe außerdem noch an das Kreisfürsorgeamt geschrieben. Garagenmiete, ?????? und Arzneimittelrechnungen. An beide schreibe ich nächste Tage.

Hast Du von ?????? ????? gehört? Ist alles gut verheilt?


• Erster Angriff auf Berlin in der Nacht zum 26August 1940 durch die Royal Air Force mit 50 Flugzeugen.


Beste Grüsse Olaf
 
becker04 Am: 23.12.2018 22:26:14 Gelesen: 589312# 1100 @  
Hallo Volkmar,

auch an Dich vielen Dank.

Mit Naumburg und Vorpommern hatte ich auch einige Probleme.

Viele Grüße
Klaus
 
Angelika Am: 14.01.2019 18:57:41 Gelesen: 585907# 1101 @  
Guten Abend,

viel ist es ja nicht, ich wüsste trotzdem gerne was da steht. Sieht aus wie Steno. Wer kann helfen?



Viele Grüße
Angelika
 
briefefan (RIP) Am: 14.01.2019 23:04:20 Gelesen: 585825# 1102 @  
@ Angelika2603 [#1101]

Hallo Angelika,

das ist Stenographie. Ich kann die Deutsche Einheitskurzschrift lesen. Aber deine paar Wörter leider nicht. Es muss eine ältere Steno sein. Es gibt jetzt hier bei Philaseiten ein Thema Kurzschrift (oder Steno ?). Vielleicht versuchst du es da mal.

Viele Grüße von Briefefan.
 
Max78 Am: 14.01.2019 23:25:26 Gelesen: 585816# 1103 @  
@ Angelika2603 [#1101]

Hallo Angelika,

zeig doch mal die komplette Karte, wenn möglich. Kann bei 'ner "Kraxelschrift" auch einfach nur “26.3.1916 sechs, Ab.(ends)“ bedeuten,

lg Max
 
Angelika Am: 15.01.2019 05:58:40 Gelesen: 585744# 1104 @  
@ Max78 [#1103]

Die ganze Rückseite.



LG
Angelika
 
Max78 Am: 15.01.2019 07:08:58 Gelesen: 585721# 1105 @  
@ Angelika2603 [#1104]

OK, dachte, da ist noch was geschrieben. Mit meinen vorhandenen Kenntnissen zu Steno lässt sich da leider nichts vernünftiges ableiten.
 
Angelika Am: 24.01.2019 10:24:40 Gelesen: 584053# 1106 @  
Hallo,

bei der Karte an Edmund und Britta geht es um eine Wanderung und die Rostbratwurst. Was steht sonst noch dort?



Viele Grüße
Angelika
 
Paluka Am: 24.01.2019 12:36:03 Gelesen: 584015# 1107 @  
Hallo Angelika,

ich habe mich mal an den ersten Teil gemacht. Die Auflösung ist übrigens nicht so gut, manches lässt sich kaum lesbar vergrößern.

Lieber Edmund & Britta

Nach einer Wanderung von 6 Std
hier gelandet. Es ist unbeschreiblich
schön. Sitz gerade bei einem
1/2 Lt und einer Rostbratwurst.
Laß es mir sehr gut schmecken und
kann keinen xxx? auch wenn das
Dirndl 10 xxx? (zuweit?). Mit unserer
Wohnung haben wir es sehr gut
getroffen, haben Balkon, (bayerischen?)
Garten ...

****************
Gruß
 
volkimal Am: 24.01.2019 12:51:33 Gelesen: 584007# 1108 @  
@ Paluka [#1107]
@ Angelika2603 [#1106]

Hallo zusammen,

da war Paluka schneller. Hier ist der Text der ganzen Karte:

Lieber Edmund u. Gritta,
Nach einer Wanderung von 6 Std.
hier gelandet. Es ist unbeschreiblich
schön. Sitz gerade bei einem
½ Lt. u. einer Rostbratwurst
Laß es mir sehr gut schmecken u.
kann keinen Halt, auch wenn das
Dirndl. 10 ? zunimmt. Mit unserer
Wohnung haben wir es sehr gut
getroffen haben Balkon, Liegewiese,
Garten, Bad u. Küchenbenutzung
alles pro Tag je 1,10. Seid nun
herzlichst gegrüßt von Tante
Marosel(?) u. Richard
Adr. Lautet
bei Rich. Streit, Leutenberg i. Th. Wurzbacherstr. 43

Viele Grüße
Volkmar
 
Peter aus Oststeinbek Am: 24.01.2019 14:56:38 Gelesen: 583974# 1109 @  
@ volkimal [#1108]

Hallo zusammen,

ich lese einiges anders:

kenne keinen Halt, auch wenn das
Dirndl 10 (Pfund) zunimmt....

Das alte deutsche Zeichen für Pfund lässt sich hier leider nicht wiedergeben.
Bei der Tante muss ich auch passen (Murosel?) Wohl ein interner Spitzname.

Schönen Gruß, Peter
 
Angelika Am: 24.01.2019 14:58:46 Gelesen: 583970# 1110 @  
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Übersetzung.

Peter war schneller, ich kenne diese Zeichen auch noch als Pfund.

LG
Angelika


[Redaktioneller Tipp: https://www.fontblog.de/pfundiges-zeichen/ - dort in der Mitte der Diskussion als Bild]
 
Franz88 Am: 20.02.2019 17:25:46 Gelesen: 578060# 1111 @  
Deutsches Reich Telegramm

Hallo Sammlerfreunde,

ein Telegramm des Deutschen Kaisers Wilhelm II. an seinen Reichskanzler. Geschrieben am 21.3.1905.

Den Text kann ich leider nur teilweise lesen. Vielleicht kann mir jemand etwas zu den Telegrammtext sagen.

Liebe Grüße Franz


 
Max78 Am: 26.02.2019 23:19:51 Gelesen: 577601# 1112 @  
Hallo Franz,

hier der Text, der u. a. auch in Büchern zitiert wird (siehe google Suchoption "Bücher"):

S. E. Reichskanzler

Ersehe aus Wolff und Wedekind daß deutsche Colonie
und Marokkaner Vorbereitungen machen um meinen Besuch
auszuschlachten, und Briten ihn gegen Gallier ausspielen.
Es ist sofort nach Tanger zu telegraphieren, daß es höchst
zweifelhaft ist ob ich Lande und daß ich incog: als Tourist
nur Reise; also keine Audienzen, keine Empfänge

Wilhelm


Ich kann mir kaum vorstellen, dass solch ein Dokument in privater Hand ist, zweifle auch bei Schrift und Signatur ein wenig an der Echtheit. Aber ich stecke ja nicht dahinter ;-)

lg Max
 
Franz88 Am: 28.02.2019 17:13:17 Gelesen: 577265# 1113 @  
@ Max78 [#1112]

Hallo Max,

vielen Dank für Deine Antwort. Das Papier hat eine leicht gelbliche Farbe. Die Schrift lässt sich nicht ausradieren. Das Telegramm hat einen etwas muffigen Geruch und sieht und fühlt sich alt an. Da ich auf den Gebiet aber ein absoluter Laie bin, kann ich bezüglich der Echtheit dieses Telegramms nur Vermutungen anstellen. Wenn ich wieder auf einen Tauschtag komme, werde ich das Telegramm einen Fachmann zeigen, mal sehen was der dann dazu sagt.

Falls sich Deine Zweifel bezüglich der Echtheit bestätigen, werde ich das Telegramm entsorgen.

Liebe Grüße
Franz
 
DERMZ Am: 25.03.2019 15:45:17 Gelesen: 573424# 1114 @  
Guten Tag,

heute stolpere ich über eine kleine Grußkarte, die auf der Rückseite unbeschrieben ist



Liebes= Gretchen!
Sitzend an des Wirtes Tische,
will ich an dich schreiben,
denn mich zwingt “die Arbeitsfrische”
doch zu bleiben

Endlos= =strömt
der Regen= =nieder
Und du siehst mich= =wohl bald wieder
zeichnet Georg.

Mich verwirren links vom Ährenkranz die zwei Worte: "denn" und das Wort darunter, welches mir gar keinen Sinn ergeben will. Gehören diese Worte zum Teil mit dem Wirtstisch oder beziehen sie sich auf den strömenden Regen?

Kann mir jemand helfen? Besten Dank und Gruss sagt Olaf
 
volkimal Am: 25.03.2019 16:21:17 Gelesen: 573409# 1115 @  
@ DERMZ [#1114]

Hallo Olaf,

ich denke, dass es so zu lesen ist:

Liebes= Gretchen!
Sitzend an des Wirtes Tische,
will ich an dich schreiben,
mich zwingt “die Arbeitsfrische”
doch zu bleiben

Denn
Unter
Endlos= =strömt
der Regen= =nieder
Und du siehst mich= =wohl bald wieder
zeichnet Georg.

Das "Denn Unter Endlos" ist zwar etwas seltsam, aber ich denke dennoch, dass es so richtig ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 30.03.2019 12:44:21 Gelesen: 573054# 1116 @  
@ volkimal [#1115]

Vielen Dank Volkmar,

das hat viel weiter geholfen.

Beste sonnige Grüße schickt Olaf
 
Peter aus Oststeinbek Am: 11.04.2019 14:48:30 Gelesen: 571881# 1117 @  
@ DERMZ [#1116]

Hallo Olaf,

Ich glaube ich hab's:

Liebes Gretchen!
Sitzend an des Wirtes Tische,
will ich an dich schreiben,
denn mich zwingt “die Arbeitsfrische”
Unter Dach zu bleiben

Endlos strömt
der Regen nieder
Und du siehst mich wohl bald wieder
zeichnet Georg.

Das Dach macht auch Sinn bei Regen.
Schönen Gruß, Peter
 
DERMZ Am: 11.04.2019 14:51:57 Gelesen: 571880# 1118 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1117]

Danke Peter,

jetzt stimmt es!

Beste Grüße aus dem südlichen Süden

Olaf
 
DERMZ Am: 20.04.2019 16:10:28 Gelesen: 571077# 1119 @  
Guten Tag

auch wenn die Sonne scheint, mich hat sich bei dieser Karte noch nicht erhellt



Ich lese folgendes:

Herrn Eduard Wenz, hochwohlg.
Chemiker
Uerdingen a. Niederrhein
Rheingauße via Cöln


Marb. 21. VII
02
hab heut
diesen
Ausflug
gemacht
Hoffent-
lich


Besten Gruß

Ich wohne hier bei Kreisphysiker Dr. Schroeder, Ludwigstraße 1


Doch was schreibt man sich nach dem Ausflug, es ist die rechte Seite, die mir unerschlossen bleibt



Vielen Dank für jede Hilfe und beste Grüße zu Ostern

Olaf
 
volkimal Am: 21.04.2019 12:32:46 Gelesen: 570940# 1120 @  
@ DERMZ [#1119]

Hallo Olaf,

da komme ich auch nicht weiter. Zwei Wörter lese ich allerdings anders als du.
Es ist ein Kreisphysikus und kein Kreisphysiker.

Du schreibst "hab heute diesen Ausflug gemacht ..."

Das Wort "diesen" passt nicht. Der Buchstabe "d" hat keine Unterlänge. Das dritte Wort fängt mit einem der Buchstaben mit Ober- und Unterlänge anfangen. Wenn es ein Kleinbuchstabe ist kommen nur f,h und s in Frage. Der vierte(?) Buchstabe sieht genauso aus. Irgendwie muss dort etwas wie "heihe" stehen. Ich weiß aber absolut nicht, was es sein könnte.

Weiter komme ich im Moment auch nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinrich3 Am: 21.04.2019 13:38:29 Gelesen: 570929# 1121 @  
@ DERMZ [#1119]

Hallo Olaf,

das Wort vor Ausflug lese ich als "hierher".

Grüße aus München von
Heinrich
 
skribent Am: 02.05.2019 07:08:06 Gelesen: 569901# 1122 @  
Guten Morgen Zusammen,

gleich am frühen Morgen eine große Bitte:

Wer kann mir den Dienstgrad des Herrn Meineke nennen?



Und was könnte sich hinter der Feldpostnummer 05661 verbergen?

Ich weiß, dass es ein anderer Thread ist, der das letzte Thema beinhaltet, aber vielleicht !

MfG >Franz<
 
Magdeburger Am: 02.05.2019 07:20:48 Gelesen: 569900# 1123 @  
@ skribent [#1122]

Hallo Franz,

der Dienstgrad lautet Stabswachtmeister.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
skribent Am: 02.05.2019 17:00:26 Gelesen: 569775# 1124 @  
@ Magdeburger [#1123]

Hallo Ulf,

recht herzlichen Dank!

MfG >Franz<
 
Baber Am: 13.05.2019 14:54:24 Gelesen: 568713# 1125 @  
Wer kann die Unterschrift unter diese Karte lesen, gelaufen 1892 von St. Florian nach Ried im Innkreis? Die Schrift ist scheinbar eingraviert mit einem Metallstift ohne Farbe. Ich habe den Unterteil gesondert mit hoher Auflösung nochmals gescannt.




Danke
Bernd
 
volkimal Am: 13.05.2019 16:30:31 Gelesen: 568692# 1126 @  
@ Baber [#1125]

Hallo Bernd,

wenn Du mit Unterschrift den Namen meinst kann ich dir leider nicht helfen. Den Text unter dem Bild kann ich dagegen lesen. Es steht dort:

Nach 5 Tagen gehen wir in
Urlaub. Es grüßt dich u. deine
Frau D.?. ???

Viele Grüße
Volkmar
 
Baber Am: 13.05.2019 17:13:38 Gelesen: 568684# 1127 @  
@ volkimal [#1126]

Hallo Volkmar,

vielen Dank.

Jetzt kann ich es auch lesen oder besser gesagt Dir nachlesen.

Die Unterschrift ist nicht interessant, es wird wohl ein Bekannter oder Verwandter des Empfängers gewesen sein.

Gruß
Bernd
 
skribent Am: 26.05.2019 09:18:51 Gelesen: 566757# 1128 @  
Guten Morgen,

für meine Heimatsammlung Wennigsen versuche ich mit mittlerweile 45 Postkarten, teils per Bahnpost, teils per gelber Post" versandt, herauszufinden, warum vor mehr als 120 Jahren so viele Wennigser mit dem nötigen Kleingeld ihre "gute Butter" in Ihlienworth gekauft haben.

Die Meierei in Ihlienworth lag genau 243,00 Kilometer von Wennigsen entfernt, beim Gut der Knigges gab es eine Molkerei, trotzdem hat der bestimmte Personenkreis seine Butter per Bahnpost nach Wennigsen kommen lassen.



Die abgebildete Bestellung hat Frau Gutsbesitzer Havemann am 25.5.1896 aus Agestorf (ein Dorf der Großgemeinde Wennigsen) abgeschickt, aber leider kann ich den Text nicht korrekt lesen.

Wer hilft mir?

MfG >Franz<
 
Magdeburger Am: 26.05.2019 09:36:59 Gelesen: 566748# 1129 @  
@ skribent [#1128]

Hallo Franz

zwei Worte fehlen noch:

Bitte mir 9 1/2 Pfund Butter
franco zu schicken, Tafelbutter
von derselben die Herr Dr.
Germelmann in Barsinghausen
bekommt. Ich werde den Betrag
sofort nach Empfang der
Butter einsenden. Wenn Sie
jedoch das erste Mal Nachnahme zu-
nehmen ....., so muß ich ....
zu frieden sein; lieber wäre
es mir jedoch den Betrag ein
zu senden
Ergebenste
Frau Gutsbesitzer Havemann
Argestorf b Wennigsen
über Hannover

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Saguarojo Am: 26.05.2019 09:43:19 Gelesen: 566744# 1130 @  
@ Magdeburger [#1129]

Guten Sonntagmorgen,

das erste fehlende Wort kann ich auch nicht lesen.

Das zweite Wort müsste "damit" heißen.

Viele Sammlergrüße

Joachim
 
Thomas S. Am: 26.05.2019 09:46:34 Gelesen: 566743# 1131 @  
@ Magdeburger [#1129]

Hallo zusammen,

bescheidener Versuch Ergänzung zweite Lücke: damit ?

Viele Grüsse
Thomas
 
Thomas S. Am: 26.05.2019 09:47:22 Gelesen: 566742# 1132 @  
@ Saguarojo [#1130]

Sorry ich war viel zu langsam. :)
 
skribent Am: 26.05.2019 09:51:08 Gelesen: 566740# 1133 @  
@ Magdeburger [#1129]

Hallo Ulf,

was soll ich sagen außer "Danke"? Damit hast Du mir ein gutes Stück weitergeholfen!

Frau Havemann war wohl auch zufrieden, denn bereits am 23.6.1896 hat sie das nächste Postcolli mit 9 1/2 Pfund bestellt.

Nochmals vielen Dank!

MfG >franz<
 
Magdeburger Am: 26.05.2019 09:58:21 Gelesen: 566735# 1134 @  
@ skribent [#1133]

Hallo Franz,

gern geschehen.

Das erste fehlende Wort könnte "wünschen" sein - dass zweite ist ja mittlerweile entziffert worden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 26.05.2019 10:00:18 Gelesen: 566734# 1135 @  
@ skribent [#1133]

Hallo Ulf,

habe die Karte erst jetzt gesehen. Das erste fehlende Wort dürfte "wünschen" sein. Da fehlt nur ein Ü-punkt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Olivier Nosbaum Am: 20.06.2019 19:46:05 Gelesen: 563594# 1136 @  
Guten Abend,

bei dieser "Adresse" habe ich Probleme die Ortschaft zu entziffern respektive zu lokalisieren.

"Wohlgeboren
Weiler
bei ???"



Wo liegt diese Ortschaft ?

Vermutlich ist die Schrift aus den Jahren 1853 - 1855.

Für jede Hilfe bin ich dankbar.

beste Grüsse

Olivier
 
volkimal Am: 20.06.2019 20:00:22 Gelesen: 563588# 1137 @  
@ Olilux [#1136]

Hallo Oliver,

kannst du bitte den kompletten Brief zeigen. Vielleicht hilft der Aufgabeort weiter. So kann ich den Ort nicht finden.

Viele Grüße
Volkmar
 
Olivier Nosbaum Am: 20.06.2019 20:19:22 Gelesen: 563582# 1138 @  
@ volkimal [#1137]

Danke für die prompte Antwort,

es handelt sich um einen der spektakulärsten Einschreibefrankatur von Luxemburg in den DÖPV (vermutlich).

Hier die Abbildung aus dem Burrus Katalog (Willy Balasse 199, 26. Oktober 1963). Aufgegeben wurde er in Luxemburg-Stadt, und laut Abnutzung des 9 Barren Stempels vermutlich zwischen 1853-1855.

Es ist auch nur eine Briefvorderseite, und ich weiss leider nicht, wo der Brief sich heute befindet,



Grüsse

Olivier
 
volkimal Am: 20.06.2019 22:33:00 Gelesen: 563561# 1139 @  
@ Olilux [#1138]

Hallo Olivier,

im Moment bin ich unterwegs und habe nur ein Smartphone. Damit komme ich nicht weiter. Vielleicht klappt es wenn ich wieder zu Hause bin.

Viele Grüße
Volkmar
 
inflamicha Am: 21.06.2019 14:40:33 Gelesen: 563510# 1140 @  
@ Olilux [#1136]

Es sollte sich um das thüringische Weilar bei Vacha handeln.

Gruß Michael
 
Olivier Nosbaum Am: 21.06.2019 19:43:29 Gelesen: 563474# 1141 @  
@ inflamicha [#1140]

Besten Dank für den Hinweis, habe Weilar nun auch auf der Karte gefunden, also ist es wohl ein Brief in den DÖPV.

beste Grüsse

Olivier
 
briefefan (RIP) Am: 21.06.2019 21:50:36 Gelesen: 563457# 1142 @  
@ Olilux [#1136]

Hallo,

das heißt vermutlich Vacha. Liegt in Thüringen.

Gruß von briefefan.
 
iholymoses Am: 30.06.2019 13:22:50 Gelesen: 562618# 1143 @  
Hallo,

kann mir jemand bei den fehlenden Worten dieser Briefanschrift helfen?



Ich lese:

An
Daß königl. ???
??? ??? Amt
zu
Sangershausen.

Danke und Gruß,
Reinhard
 
Magdeburger Am: 30.06.2019 14:06:05 Gelesen: 562610# 1144 @  
@ iholymoses [#1143]

Hallo Reinhard

die erste Zeile ist recht eigenartig, denn das fehlende Wort Scheint Preußschl. zu sein.

Unten steht jedenfalls

Wohllöbliches Gericht Amt

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 30.06.2019 15:55:23 Gelesen: 562597# 1145 @  
@ iholymoses [#1143]

Das 1. Wort heißt tatsächlich Preußische.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
iholymoses Am: 30.06.2019 16:29:05 Gelesen: 562593# 1146 @  
@ Magdeburger #1144]
@ bayern klassisch [#1145]

Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Kann man aus dem "Preußischen" ungefähre Rückschlüsse auf das Alter dieses Beleges ziehen?

Sangershausen ist doch in Sachsen-Anhalt, wann ist das preussisch geworden?

Sonnige Grüße,
Reinhard
 
bayern klassisch Am: 30.06.2019 16:51:50 Gelesen: 562588# 1147 @  
@ iholymoses [#1146]

Nun, 1815 wurde es preußisch, dann ab 1871 wurde es Teil des Deutschen Reichs.

Vom Duktus der Schrift her würde ich den Brief aus 1830-1840 schätzen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Manne Am: 05.07.2019 21:41:12 Gelesen: 562290# 1148 @  
Hallo,

habe hier einen Brief aus Lörrach von 1746, etwas zu groß für den Scanner, darum eine Seite in zwei Schritten eingescannt.

Wer kann diesen entziffern?

Vielen Dank im Voraus.

Gruß
Manne







[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Vorphilatelie: Schnörkelbriefe und andere Belege aus der Vorphilazeit"]
 
Thomas S. Am: 11.07.2019 09:04:07 Gelesen: 561778# 1149 @  
Hallo Zusammen,

ich habe eine Postkarte an den Briefmarkenhändler Zechmeyer aus dem Jahr 1888 erworben. Leider kann ich in der ersten Zeile des Textes das fünfte Wort nicht lesen. Beim vierten bin ich auch nicht sicher.

Bisher habe ich übersetzt:

„Erbitte mir freundlichst ?eine? ?????? der gekauften Briefmarken.“



Könnt ihr das lesen?

Herzliche Grüsse
Thomas
 
Saguarojo Am: 11.07.2019 09:11:11 Gelesen: 561777# 1150 @  
Hallo,

ich lese Prospect,

also: Erbitte mir freundlichst einen Prospect der gekauften Briefmarken.

Viele Grüße

Joachim
 
Thomas S. Am: 11.07.2019 09:24:49 Gelesen: 561775# 1151 @  
@ Saguarojo [#1150]

Hallo Joachim,

das passt wunderbar. Herzlichen Dank für die schnelle Hilfe.

Viele Grüsse
Thomas
 
volkimal Am: 06.08.2019 14:58:24 Gelesen: 559151# 1152 @  
Hallo zusammen,

heute kann ich einmal ein Wort nicht lesen.



Brief an die "Verehrl. Oberamtssparkasse Oberndorf a.Neckar" vom 26.06.1883 vom Schultheißenamt Böhringen. Rückseitig als Ankunftsstempel der Hufeisenstempel aus Oberndorf.



Im Stempel des Schultheißenamtes ist vermutlich eine „Wolfsangel“ aus dem Wappen des Ortes dargestellt. Das ist ein altes Jagdgerät, das früher zum Fang von Wölfen eingesetzt wurde. [1]



Gemeinde Böhringen Oberamt Rottweil
Daß das von der Oberamtssparkasse Oberndorf a.N.
Dem Viktor Armbruster ??? dahier
gemachte Anlehen von
8000 M Achttausend Mark
tro 1. März 1883 à 4 ½ pCt., wofür unter dem
8. März 1883 ein gerichtlicher Pfandschein ausgestellt
worden, an den zur Erhebung des Geldes beauftragt gewesenen
Gemeinderath M. Trommer dahier
richtig ausbezahlt, und von diesem die früheren Pfandschulden getilgt …

Wer kann lesen, welches Wort zwischen Armbruster und dahier steht? Ich lese in etwa "paradieviriert". Das Wort kenne ich aber nicht und bei Google gibt es keinen Treffer.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsangel
 
kdoe Am: 07.08.2019 14:35:19 Gelesen: 558935# 1153 @  
Kann das eine Berufsbezeichnung sein? ZB mit ...wirt als letztem Wortteil ?

Gruß Klaus
 
Gauss Am: 07.08.2019 15:10:53 Gelesen: 558921# 1154 @  
Paradiswi(ri)rth, der Schreiber hat gestottert.
 
Saguarojo Am: 07.08.2019 15:58:00 Gelesen: 558908# 1155 @  
@ volkimal [#1152]

Ich lese "Paradieswirth dahier", weil ich glaube (kann mich aber irren), dass der mittlere Punkt im Wort Paradieswirth kein I-Punkt, sondern eine dunkle Stelle im Papier ist. Denn dieser Punkt ist etwas heller als die anderen beiden I-Punkte.

Viele Grüße
Joachim
 
Koban Am: 07.08.2019 16:02:47 Gelesen: 558907# 1156 @  
volkimal Am: 08.08.2019 00:48:40 Gelesen: 558792# 1157 @  
Hallo zusammen,

jetzt kann ich das Wort auch lesen - Paradieswirth!

Vielen Dank an alle, die bei der Entzifferung geholfen haben.

Viele Grüße
Volkmar
 
blaujacke Am: 15.08.2019 16:31:08 Gelesen: 557757# 1158 @  
Wer kann den Vermerk des Boten eindeutig lesen?



Die Rohrpostkarte ging am 29.12.1900 von der RPBetrSt BERLIN W 64 zur RPBetrSt N 31 und anschließend zurück.

Folgendes kann ich erkennen:

"Empfänger Brunnenstr. 108 nicht ...
(?bestätigt?)lautet P.1.31 Adrb (Adressbuch) nicht ersichtlich
Briefträger unbekannt"

Es kann durchaus sein, dass die Zeilen nicht fortlaufend zu lesen sind und der Text aus 2 Abschnitten besteht!

Im Voraus vielen Dank für Eure Hilfe.
Uwe
 
DERMZ Am: 15.08.2019 17:08:55 Gelesen: 557748# 1159 @  
@ blaujacke [#1158]

Hallo Uwe,

ich lese folgendes:

Empfänger Brunnenstr. 108 nicht ermittelbar
bestätigt. Lautet PA. 31 Adrb nicht ersichtlich
Briefträger unbekannt.

Beste Grüsse Olaf
 
JohannesM Am: 15.08.2019 21:51:36 Gelesen: 557704# 1160 @  
Könnte einer der gelehrten Herren entziffern, wer da abgebildet ist?



Vielan Dank
Eckhard
 
epem7081 Am: 15.08.2019 22:09:54 Gelesen: 557699# 1161 @  
@ JohannesM [#1160]

Hallo Eckhard,

bei dem Porträt und der Unterschrift handelt es sich um den Politiker Dr. H(einrich) v(on) Treitschke.

Heinrich Gotthard von Treitschke (* 15. September 1834 in Dresden; † 28. April 1896 in Berlin) war ein deutscher Historiker, politischer Publizist und Mitglied des Reichstags von 1871 bis 1884, zunächst als nationalliberaler Abgeordneter, ab 1878 ohne Parteizugehörigkeit. Er war einer der zu seiner Zeit bekanntesten und meistgelesenen Historiker und politischen Publizisten in Deutschland. (Wikipedia) [1]

Mit abendlichem Gruß
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Treitschke
 
JohannesM Am: 16.08.2019 11:36:19 Gelesen: 557593# 1162 @  
@ epem7081 [#1161]

Hallo Edwin,

vielen Dank, ich hatte die Information die Person hätte einen Bezug zu Halberstadt, was aber wohl nicht der Fall ist.

Beste Grüße
Eckhard
 
Thomas S. Am: 20.08.2019 14:18:24 Gelesen: 556938# 1163 @  
Hallo Zusammen,

leider habe ich bei dieser Karte von Dr. Kloss an G. Zechmeyer sen. aus dem Jahr 1883 ein paar Lücken die ich nicht lesen kann.

Hier die Karte:



Bisher habe ich folgendes übertragen:

Geehrter Herr Zechmeyer!
Besten Dank für den gestifteten
Katalog. Wegen der Bestellungs-
karte
[1] habe ich mit ??????? ?
??????? selbst gesprochen. Dieselbe soll abgebildet und aufgenommen werden. Sind Sie
nun befriedigt? Gruß
Ihr Dr Kloss

Kann jemand eventuell die Lücken füllen und/oder gerne auch entdeckte Fehler von mir korrigieren?

Vielen Dank.

Herzliche Grüße
aus Nürnberg
Thomas

[1] Ein Vereinsfreund las das Wort evtl. als Ausstellungskarte . Ich hatte mich am B des Wortes Besten im ersten Satz orientiert.
 
epem7081 Am: 20.08.2019 14:44:50 Gelesen: 556929# 1164 @  
@ Thomas S. [#1163]

Hallo Thomas,

in Deiner Karte geht es wohl um den Verlag Grimme & Trömel in Leipzig, der übrigens unter anderem ein Briefmarken Sammelbuch Edition 1880 "Grimme & Trömel" herausgegeben hat, siehe dazu auf philaseiten [1]. Ich neige bei dem längeren Wort auch eher zur Ausstellungskarte.

mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=2456&CP=90&F=1
 
volkimal Am: 20.08.2019 14:47:42 Gelesen: 556927# 1165 @  
@ Thomas S. [#1163]

Hallo Thomas,
es heißt

"besten Dank für den gestifteten
Katalog. Wegen der Ausstellungs-
karte ..."
Das "b" in besten sieht aus wie ein Kleinbuchstabe.
Das "A" in Ausstellungskarte ist dagegen ein Großbuchstabe.
Schau einmal auf die Seite [1]

Der Absender ist nicht Dr. Kloss sondern Dr. Klon (siehe den Namen am linken Rand).

Den fehlenden Namen kann ich auch nicht eindeutig lesen. Man kann die Buchstaben auch nicht mit dem Rest der Karte vergleichen, da Namen meistens in der lateinischen Schrift, der Rest in der deutschen Schreibschrift geschrieben wurde. Könntest Du einmal die Anschriftseite der Karte zeigen - dort dürfte noch etwas mehr in lateinischer Schrift stehen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.villmergerkriege.ch/Chilerodel/Kurrentschrift.htm
 
volkimal Am: 20.08.2019 14:58:54 Gelesen: 556920# 1166 @  
@ Thomas S. [#1163]

Hallo Thomas,

ich habe gerade noch etwas entdeckt, das wohl mit der Karte in Zusammenhang steht [1]:

Handbuch für Postmarken-Sammler. Für den
permanenten Gebrauch bestimmt. Vollständiges
Verzeichniss und Beschreibung aller amtlich
ausgegebenen Postmarken, sowie sämmtlicher
Privatmarken. Mit vielen erläuternden und be-
lehrenden Notizen und Erklärungen.

Verlag von G. Zechmeyer, Nürnberg, 188I.
Druck von Bieling, Nürnberg.
1. Nachtrag hiezu Verlag von G. Zech-
meyer, 1881.
2. Nachtrag Verlag desselben, 1882.
3. Nachtrag Verlag desselben, I883.


Viele Grüße
Volkmar

[1] https://archive.org/stream/bub_gb_0o1QAAAAYAAJ/bub_gb_0o1QAAAAYAAJ_djvu.txt
und hier das ganze Buch:
https://library.si.edu/digital-library/book/handbuchfrpost00meye
 
Thomas S. Am: 20.08.2019 15:57:11 Gelesen: 556901# 1167 @  
@ epem7081 [#1164]

Hallo Edwin,

vielen Dank für den Hinweis auf den Verlag, das passt perfekt.

@ volkimal [#1165]

Hallo Volkmar,

das ist mit der Tabelle jetzt gut nachvollziehbar. Die Übertragung "Ausstellungskarte" könnte auch durchaus Sinn machen, 1882 fand in Nürnberg die Bayerische Landesausstellung statt zu deren Anlass auch Ganzsachen verausgabt wurden, eventuell ging es um diese Ausstellungskarten.[1]

An dieser Stelle wollte ich noch die Vorderseite der Karte einfügen. Leider funktioniert das gerade nicht, philaseiten zeigt mir bei der Vorschau dann zwar die Dateibezeichnung an, aber nicht das Bild.

Ich frage bei Richard mal nach und würde das Bild, wenn es dann funktioniert, nachreichen.

Mit dem Namen (Dr. Klon) hast Du auch vollkommen Recht. Da hat mich mein Wunschdenken wohl leider in die falsche Richtung gesteuert.

Ich hatte sehr gehofft, dass das tatsächlich ein Teil des Schriftwechsels zwischen Zechmeyer und Dr. Kloss ist, bezüglich des von Dir auch genannten Handbuchs für Postmarkensammler.

@ volkimal [#1166]

Herzlichen Dank Euch beiden für die Unterstützung.

Grüße
aus Nürnberg
Thomas

[1] http://www.nuernberginfos.de/nuernberg-mix/landesausstellungen.html
 
Thomas S. Am: 20.08.2019 16:03:14 Gelesen: 556896# 1168 @  
@ volkimal [#1165]

Zweiter Versuch wegen der Vorderseite:



Jetzt hat es funktioniert.
 
volkimal Am: 20.08.2019 16:04:12 Gelesen: 556895# 1169 @  
@ Thomas S. [#1167]

Hallo Thomas,

du schreibst: Leider funktioniert das gerade nicht, philaseiten zeigt mir bei der Vorschau dann zwar die Dateibezeichnung an, aber nicht das Bild.

Das passiert bei mir häufiger. Wenn Du den Beitrag dann aber für das Forum freigibst, ist mit dem Bild alles in Ordnung. Also einfach noch einmal versuchen.

Ich sehe gerade, dass es schon geklappt hat. Beim Buchstaben "G" auf Vorder- und Rückseite hätte die Vorderseite weitergeholfen. Der Buchstabe "B" sieht bei dieser Handschrift wohl immer so aus wie ein kleines "b" - siehe "Briefmarkenhandlung".

Viele Grüße
Volkmar
 
Thomas S. Am: 20.08.2019 16:17:53 Gelesen: 556886# 1170 @  
@ volkimal [#1169]

Hallo Volkmar,

wäre dann meine erste Vermutung "Bestellungskarte" dann eventuell doch korrekt?

Viele Grüße
Thomas
 
volkimal Am: 20.08.2019 17:10:37 Gelesen: 556861# 1171 @  
@ Thomas S. [#1170]

Hallo Thomas,

eindeutig nein!



Zur Verdeutlichung die rechte Abbildung. Bei "A usstellung" sind zwei Buchstaben zwischen "A" und "st". Bei "B estellung" ist nur ein Buchstabe zwischen "B" und "st". Das passt nicht zur Karte.

Du hast allerdings richtig erkannt, dass beim Schreiber der Karte die Buchstaben "A" und "B" relativ ähnlich sind.

Viele Grüße
Volkmar
 
Thomas S. Am: 20.08.2019 17:38:59 Gelesen: 556856# 1172 @  
@ volkimal [#1171]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die professionelle Gegenüberstellung und Deine Erklärung dazu. Damit lässt sich das sehr gut nachvollziehen.

Herzliche Grüsse
Thomas
 
volkimal Am: 28.08.2019 18:02:47 Gelesen: 555480# 1173 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich selbst eine Frage zur Adresse auf dieser Postkarte:



Ich kann es zwar lesen, aber kann einer von euch etwas zu der seltsamen Anschrift "Mannheim D i i" sagen? Was verbirgt sich dahinter?

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 28.08.2019 19:11:57 Gelesen: 555461# 1174 @  
@ volkimal [#1173]

Hallo Volkmar,

diese Karte ging in die "Quadratestadt Mannheim", Die Besonderheit: Die Mannheimer Innenstadt ist so angeordnet, dass nicht, wie üblich, die Straßen Namen haben, sondern die Häuserblocks einen Buchstaben und eine Zahl. Auf meinem AFS-Streifen z.B. eine typische Absenderangabe "S 6 18" aus dem Innenstadtbereich [1].



Mit bestem Gruß
Edwin

[1] https://rhein-neckar-wiki.de/Mannheimer_Quadrate
 
volkimal Am: 28.08.2019 19:26:58 Gelesen: 555455# 1175 @  
@ epem7081 [#1174]

Hallo Edwin,

davon hatte ich noch nie gehört. Super, worauf man hier im Forum alles eine Antwort bekommt - vielen Dank.

Die auf der Karte angegebene Nummer ist vermutlich "D 1 1". Die Sparkasse Rhein Neckar Nord hat zum Beispiel die Anschrift "D1 1-3, 68159 Mannheim".

Viele Grüße
Volkmar
 
London-Dieter Am: 28.08.2019 23:19:45 Gelesen: 555433# 1176 @  
@ volkimal [#1173]

Hallo Volkimal,

als ex-Mannheimer kann ich die Anschrift als D1,1 bestätigen. Wie schon berichtet, ist die Innenstadt in Quadrate aufgeteilt (anstelle von Strassennamen). Wenn man die Buchstaben- und Zahlenkombination hat ist es ein Kinderspiel eine Adresse zu finden.

Die Quadrate beginne im Westen beim Schloss und ziehen sich alphabetisch nach Osten zum Neckar hin. (siehe auch Google Stadtplan Mannheim Quadrate)



Falls Du einmal in Mannheim verloren gehen solltest, stehe ich gern zur Hilfe bereit.
 
JohannesM Am: 05.09.2019 19:12:41 Gelesen: 554590# 1177 @  
Ich frage mich welcher Künstler diese Radierung signiert hat?



Beste Grüße
Eckhard
 
volkimal Am: 06.09.2019 11:48:55 Gelesen: 554544# 1178 @  
Hallo zusammen,

von mir heute ein Einschreibebrief von Darmstadt nach Mannheim vom 12.07.1812:



Der Brief geht an "Seiner Excellens Frey Herrn Ernst von Gemmingen-Hornberg ?? in Mannheim". Ernst von Gemmingen-Hornberg (* 11. Februar 1759 in Celle; † 3. März 1813 in Mannheim) war ein deutscher Komponist, Diplomat und letzter Direktor des Ritterkantons Kraichgau. Er entstammt dem Geschlecht der Herren von Gemmingen. [1]

Der Brief wurde "recommandiert" verschickt. Daher der Stempel "CHARGÉ" (links) und das Rötelzeichen rechts. Der Ortsstempel ist "R1 DARMSTADT". Er ist leider nur schlecht abgeschlagen. Kann einer von euch sagen, welcher Ort beim Absender (rechtes Bild) angegeben wurde? Ich lese in etwa "Scheinthaus", kann aber damit nichts anfangen.

Hier noch der Inhalt des Briefes:





Um mit der Schrift vertraut zu werden habe ich versucht, den ersten Teil zu lesen. Es kam folgendes heraus:

Pras. Den 13. July 1812
und Communiart per Expreß
den nemlichen Tag.

Euer Excellenz
Ich habe unterthänigst auf dero Schreiben ???
??? dieses zu antworten, das gegenwärtig
keine Gelder eingegangen sind und ???
viel ein gehet das die Steuer in ??? ???
können bei ??? ??? ??? aber da eine
die ??? Erndte ist so wird eingehen weilen
das ??? ??? auf die Zeit ist abgegeben
worden.
Beständer Maaß hat sein Heu??? ???
und wird ??? die Witterung gut bleibt die
Woche in ein ??? ???laden werden
so wird dasselbe auch abtragen
und wir Gelder eingegangen sind werde
E?? Excellenz nachricht davon geben
bei liegendes sende E?? Excellenz ob Sie
vielleicht etwas ??? wissen oder nicht
so direct solches zur Nachricht

Beständer Maaß hat den ???
?? selbsten bey Herrn Mavala in ???
gesehen und ???
ich erstrebe mit schuldigtem Respect
Euer Excellenz
unterthänigst gehorsamer
Diener
????

Scheinthaus d. 12. Juli 1812

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_von_Gemmingen-Hornberg_(Komponist)
 
JohannesM Am: 06.09.2019 23:59:19 Gelesen: 554511# 1179 @  
@ JohannesM [#1177]

Hat niemand eine Idee, wer da unterschrieben hat?

Beste Grüße
Eckhard
 
Saguarojo Am: 07.09.2019 09:18:04 Gelesen: 554493# 1180 @  
@ volkimal [#1178]

Das ist ja ganz ganz schwierig.

Erste Zeile letztes Wort lese ich "von"
"0 Uhr".

Zweiter Abschnitt:
"Woche in ein Schiff eingeladen werden"

Ansonsten muss ich leider passen. Ich hoffe, dass sich noch jemand finden wird, der das entziffern kann.

Viele Grüße

Joachim
 
Saguarojo Am: 07.09.2019 14:20:47 Gelesen: 554475# 1181 @  
@ volkimal [#1178]

Noch einen Versuch wage ich.

Ab Zeile 3:

"keine Gelder eingegangen sind und eine so
viel eingeholt das die Steuer in Folge fehlen
können bestriten werden, aber da eine
die Roggen Erndte ist, so wird eingehen weil
das mehrste folgt auf die Zeit ist abgegeben
worden.
Beständer Maaß hat sein Heu vor ???
und wird wenn die Witterung gut bleiben die
Woche in ein Schiff eingeladen werden"

Vor "Excellenz" lese ich "Euer"

"Winthar" könnte der Name der Unterschrift sein.

Viele Grüße
Joachim
 
opti53 Am: 07.09.2019 18:52:34 Gelesen: 554460# 1182 @  
@ volkimal [#1178]

Hallo Volkmar,

wieso bist Du der Ansicht, dass der Brief aus Darmstadt kommt? Ich kann in dieser Hinsicht nichts entdecken. Der Stempel beginnt mit HA... Darmstadt würde auch wenig Sinn machen. Vermutlich ist der Briefschreiber als Landwirt oder Landverwalter in der Herrschaft Gemmingen tätig. Da der Herr von Gemmingen nun in Mannheim lebt, muss sich der Untertan per Brief an ihn wenden. Vielleicht lässt sich mit dieser Erkenntnis der Ort besser eingrenzen. Abgesehen davon, sieht mir der Buchstabe im Ortsnamen vor dem zweiten H eher wie ein b aus, und nicht wie ein t. Es spricht am Ende auch wenig für ...haus, es könnte auch ...hag heissen. Vielleicht kommt man auf diese Weise der Lösung des Rätsels näher.

Viele Grüße

Thomas
 
bayern klassisch Am: 07.09.2019 19:00:01 Gelesen: 554456# 1183 @  
@ volkimal [#1178]

Wenn der Brief aus der Darmstädter Ecke kommt, könnte der Schreibort Schneppenhausen sein ("Schnebhausen").

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 08.09.2019 10:46:28 Gelesen: 554406# 1184 @  
@ opti53 [#1182]

Hallo Thomas,

auf dem Brief sind zwei Stempel.



Links steht CHARGE, das "C" ist allerdings zu weit links und nicht mit abgeschlagen.

Rechts steht nach meiner Meinung "R1 DARMSTADT". Ich bin im Moment aber nicht zu Hause und kann den Stempel nicht verändern und die Farbe/Kontrast bearbeiten. Hat einer von euch eine Abbildung des Darmstädter Rayonstempels und kann sie einmal zeigen?

An alle anderen erst einmal vielen Dank. Auf Eure Informationen gehe ich ein, wenn ich wieder zu Hause bin.

Viele Grüße
Volkmar
 
SH-Sammler Am: 08.09.2019 14:31:32 Gelesen: 554385# 1185 @  
@ volkimal [#1184]



Vielleicht ist dieses Bild besser lesbar.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
volkimal Am: 10.09.2019 08:59:55 Gelesen: 554320# 1186 @  
@ Saguarojo [#1181]

Hallo Joachim,

einiges von dem, was Du "übersetzt" hast stimmt. Bei einigen Stellen bin ich mir aber nicht sicher.

Ich fasse einmal den aktuellen Stand zusammen und zeige noch einmal den zugehörigen Text.



Pras. Den 13. July 1812
und Communiart per Expreß
den nemlichen Tag.

Euer Excellenz
Ich habe unterthänigst auf dero Schreiben von
6 ? dieses zu antworten, das gegenwärtig
(Das Zeichen hinter der 6 ist kein "h", denn ein "h" hätte eine Unterlänge. Vermutlich bedeutet es "des Monats")
keine Gelder eingegangen sind und euer so
viel ein gehet das die Steuer in ??? ???
(Du schreibst "in Folge fehlen". Ich lese "in ? vol?? ?ehlen" - was auch immer dort steht. Ein "f" müsste eine Unterlänge haben")
können bestrieten werden, aber da eine
die Repps Erndte ist, so wird eingehen weilen
(Repps = Reps = Raps)
das mehrste holt? auf die Zeit ist abgegeben
worden.
Beständer Maaß hat sein Heu ver???
und wird wenn die Witterung gut bleibt diese
Woche in ein Schiff eingeladen werden
so wird dasselbe auch abtragen
und wir Gelder eingegangen sind werde
Erw. Excellenz nachricht davon geben
(Es heißt nicht Euer, siehe erste Zeile. Evtl. "Erw." für "Ehrenwerte")
bei liegendes sende Erw. Excellenz ob Sie
vielleicht etwas davon wissen oder nicht
so direct solches zur Nachricht

Beständer Maaß hat den ???
?? selbsten bey Herrn Mavala in ???
gesehen und ???
ich erstrebe mit schuldigtem Respect
Euer Excellenz
unterthänigst gehorsamer
Diener
Winther(?)

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 10.09.2019 09:10:22 Gelesen: 554318# 1187 @  
@ SH-Sammler [#1185]
@ bayern klassisch [#1183]

Hallo Hanspeter und Ulf,

vielen Dank! So kann man den Stempel besser erkennen. Ich bin weiterhin der Meinung, dass es sich um Darmstadt handelt. Allerdings wird es etwas anders geschrieben als ich es bisher angegeben habe. Im Stempel steht "R1 DARMSTATT" mit Doppel-T. Leider habe ich bisher keine andere Abbildung des Stempels gefunden. Auffällig ist der Fuß der "1". Ein Stempel, den ich bei Delcampe gesehen habe, hat kleinere Buchstaben:



Ulf, mit Schneppenhausen ("Schnebhausen") könntest Du richtig liegen. Das muss man erst einmal herausfinden. Danke!

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 10.09.2019 17:02:08 Gelesen: 554292# 1188 @  
Hallo zusammen,

das ist definitiv der "R1 DARMSTATT".

Angegeben bei Feuser/Münzberg als 663-4 aus 1802. Den Stempel gibt es als Typen. Charakteristisch sind die Füße der "1" sowie die Schreibweise mit Doppel T, die auch nur in diesem Stempel so vorkommt. Alle anderen Stempel zeigen das "DT".

Viele Grüße

Harald


 
London-Dieter Am: 10.09.2019 21:51:59 Gelesen: 554261# 1189 @  
@ guy69 [#1188] und Volkmar

Was mich an dem doppelten T verwundert, ist der Hinweis bei wikipedia zur historischen Schreibweise von Darmstadt.

Dort wird erwähnt das ein doppeltes T auf dokumentierten historischen Erwähnungen nur aus dem Jahr 1477 und dann später noch einmal in 1586 vorkommt. Ein Brief mit dem Poststempel Darmstatt aus dem Jahre 1812 erscheint mir eigentlich eher ungewöhnlich.

Bei sehr starker Vergrösserung ist jedoch der obere Teil (das Dach des T) gut zu erkennen, rechts daneben befindet sich ins Papier eingedrückt das 2 T, wie ein. Das A ist bei den gezeigten vergleichenden scans abweichend in seiner Form auf der rechten Seite. Das A insgesamt erscheint eher schmal. Die 1 von R1 ist nicht so fett wie im oberen Beispiel, auch hat der untere waagrechte Strich rechts und links nach oben geschwungene Elemente.

Leider habe ich keine umfangreiche Stempelsammlung von Darmstadt, um weitere Vergleiche anzustellen, bzw. den Doppel-TT für 1812 zu bestätigen.

Kennt vielleicht jemand eine Internetadresse, an der man die Postorte der damaligen Rayons aufgelistet findet? wikipedia hält sich da eher bedeckt.
 
bayern klassisch Am: 10.09.2019 21:59:36 Gelesen: 554260# 1190 @  
@ guy69 [#1188]

Liebe Sammlerfreunde,

im "Feuser" steht bei Darmstadt S. 245, lfd. Nr. 663-4, dass der Stempel R 1 DARMSTATT ab 1802 in verschiedenen Typen bekannt ist und erst 1820 Stempel mit heutiger Schreibweise nachgeschoben wurden.

Viele Städte haben im 19. Jahrhundert mehrere Schreibweisen ihres Namens gekannt und in Folge dessen haben auch die Stempelschneider die Variante gewählt, die ihnen geläufig war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
dietbeck Am: 14.09.2019 13:33:37 Gelesen: 553986# 1191 @  
Hilfe beim Entziffern - Ort in DDR

Hallo,

kann mir jemand bei der Entzifferung helfen. Es muss ein Ort in der DDR sein.

Danke
dietbeck


 
DERMZ Am: 14.09.2019 13:45:45 Gelesen: 553978# 1192 @  
@ dietbeck [#1191]

Hallo dietbeck,

ich komme schon mal bis Sachsen - kannst Du eventuell den Kontrast noch etwas vom Bild verändern?

Gruss Olaf
 
dietbeck Am: 14.09.2019 13:52:34 Gelesen: 553974# 1193 @  
Nochmal mit etwas Veränderung und leichter Vergösserung.


 
lueckel2010 Am: 14.09.2019 14:06:14 Gelesen: 553964# 1194 @  
@ dietbeck [#1193]

Hallo, dietbeck,

Meerane/ Sachsen

Schönes Wochenende und viele Grüße, "lueckel2010"
 
juju Am: 14.09.2019 14:12:47 Gelesen: 553961# 1195 @  
@ lueckel2010 [#1194]

Ich würde da auf etwas anderes tippen.

Das erste Wort beginnt nach meiner Auffassung mit einem M, endet aber auf -werna, das zweite auf -ffnis oder -ftnis, die Anfangsbuchstaben kann ich leider nicht entziffern.

Besten Gruß
Justus
 
volkimal Am: 14.09.2019 14:41:32 Gelesen: 553944# 1196 @  
@ dietbeck [#1193]

Hallo zusammen,

es ist eindeutig "Meerane/Sachsen". Hier einmal in "Schönschrift":



Viele Grüße
Volkmar
 
dietbeck Am: 14.09.2019 14:46:00 Gelesen: 553935# 1197 @  
@ alle

Vielen Dank für Eure Hilfe und Mühen, ich denke Meerane/Sachsen ist klar die Antwort.
 
DERMZ Am: 03.10.2019 07:28:18 Gelesen: 552038# 1198 @  
Guten Morgen,

ein Kartenbrief von Professor Dr Albert Thumb bereitet mir Kopfzerbrechen..



Albert Thumb war Professor für Sprachwissenschaften, wohl mit einem Faible für Vergleichende Sprachwissenschaft und neugriechische Sprache. Er schrieb in seiner Marburger Zeit an seinen Kollegen Professor Dr C. Lehmann in Berlin Charlottenburg die folgenden Zeilen:

Herrn Professor Dr. C. Lehmann
Charlottenburg
Kresebeckstrasse 72/73

Sehr geehrter Herr College,
Wenn eine Ergänzung von vidor Schwierigkeiten
macht, so bleibt nichts übrig, als den unge-
wöhnlichen ... von vidor anzuerkennen,
dass gerade in der Weglassung des Artikels Be-
sonderheiten zu erwarten sind, zeigt z.B.
der Gebrauch im Neuen Testam., wurüber Sie etwa
Winer’s .... (8. Aufl. von Schmiedel) p.170 f.
185 vergleichen mögen. Eine genaue Parallele
ist mir nicht zur Hand, man müsste einmal
die zahlreichen Grabinschriften Kleinasiens
daraufhin durchblättern. Vielleicht hat Prof.
W. Schulze in diese Richtung Material gesam-
melt. Der sonderbare ...gebrauch ent-
spricht nicht dem zu Erwartenden: auch
im Neugr. ist vios (jos) nicht durch das
...tivum ersetzt. Ich werde jedenfalls
auf beide Dinge achten, wenn mir kleinasiat.
Inschriften wieder durch die Hand gehen, und
Sie benachrichtigen, wenn ich etwas finde. -
das Zeichen μ erlaubt keine engere Datie-
rung als höchstens die Angabe “spät” oder
“jung”. Ich bedauere, dass ich Ihnen nichts
Bestimmteres geben kann als das Vorstehende.
Hoffentlich haben Sie das nächste Mal mehr
Glück mit mir!
Mit vorzüglicher Hochachtung
Marburg 16. VII. 02. Ihr ergebener
A. Thumb

Wer kennt sich nicht nur in der Schrift, sondern auch ein wenig mit dem griechischen aus, um was für ein "...tivum" handelt es sich? Besten Dank für ein wenig Nachhilfe sagt Olaf
 
epem7081 Am: 03.10.2019 08:13:28 Gelesen: 552030# 1199 @  
@ DERMZ [#1198]

Guten Morgen Olaf,

bei dem hier angesprochenen Diminutivgebrauch bzw. Diminutivum handelt es sich wohl um die Verkleinerungsform (Diminutiv) j1] eines bestimmten Begriffs. Der Begriff um den es hier geht ist mir aber nicht bekannt.

Einen erkenntnisreichen Feiertag wünscht
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Diminutiv
 
mausbach1 (RIP) Am: 03.10.2019 08:40:13 Gelesen: 552023# 1200 @  
Einen schönen Morgen vom Lande aus dem Jahr 1864.





Die Adresse fängt wohl beginn mit

Sr. (Seiner) Durchlaucht dem Herren Grafen melde ich ... - dann ist bei nix mehr.
Kann ich helfen? Vorab meinen besten Dank!

Glückauf!
Claus
 
volkimal Am: 03.10.2019 09:13:13 Gelesen: 552009# 1201 @  
@ mausbach1 [#1200]

Hallo Claus,

die Anschrift lautet:

Sr. Durchlaucht dem Herrn Grafen Wilderich Thed. Kessler Hochwohlgeboren auf Thüle bei Salzkotten

Für den Inhalt habe ich im Moment nicht die Zeit, kann es aber gerne versuchen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 03.10.2019 09:23:32 Gelesen: 552004# 1202 @  
@ DERMZ [#1198]

Hallo Olaf,

die zwei oberen Lücken kann ich noch schließen:

Wenn eine Ergänzung von vidor Schwierigkeiten
macht, so bleibt nichts übrig, als den unge-
wöhnlichen Gebrauch von vidor anzuerkennen,
dass gerade in der Weglassung des Artikels Be-
sonderheiten zu erwarten sind, zeigt z.B.
der Gebrauch im Neuen Testam., wurüber Sie etwa
Winer’s Gramm. (8. Aufl. von Schmiedel) p.170 f.
185 vergleichen mögen.

Siehe diesen Auszug aus dem Buch Bibelstudien von Gustav A. Deissmann (Marburg 1895) [1]:



Viele Grüße
Volkmar

[1] https://books.google.de/books?id=kFjU8-1lF6wC&printsec=frontcover&dq=Bibelstudien&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjLy5mXx__kAhXjsYsKHSfsBPcQ6AEIKTAA#v=onepage&q=Bibelstudien&f=false
 
mausbach1 (RIP) Am: 03.10.2019 09:35:19 Gelesen: 552001# 1203 @  
@ volkimal [#1201]

Hallo Volkmar,

mit einiges an alten Schriftstücken hatte ich beruflich zu sehen bekommen - doch stehe ich bei diesem alten Brief vollkommen auf dem "Schlauch". Lediglich den Ort Römershagen kann ich lesen - hier ist das Tolle dabei, daß dieser kleine Ort von mir nur ein paar Meter weit weg; direkt an der Grenze zwischen den alten Kreisen Olpe und Siegen. Vorab vieles Glück!

Glückauf!
Claus
 
DERMZ Am: 03.10.2019 09:56:39 Gelesen: 551994# 1204 @  
@ epem7081 [#1199]
@ volkimal [#1202]

Vielen vielen Dank Edwin und Volkmar,

das war wieder eine enorme Hilfe, besten Dank für die Wertvolle Hilfe

sagt Olaf
 
volkimal Am: 03.10.2019 10:55:39 Gelesen: 551981# 1205 @  
@ mausbach1 [#1203]

Hallo Claus,

jetzt hat es doch noch geklappt. Es sind nur noch zwei Lücken zu schließen.

Erw. Hochgeboren
Beehre ich mich im Anschluße
11 _ ??? als Beitrag der hiesigen
Michalisbruderschaft ??? 1863
mit der ergebenen Bitte ein-
zusenden, dieselben weiter
befördern zu wollen.
Die Beiträge wären schon früher
eingesandt worden, allein sie
gehen bei den getzigen goldlosen
Zeiten nur langsam ein
Römershagen 20 Mai 1864

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 03.10.2019 11:36:44 Gelesen: 551969# 1206 @  
@ volkimal [#1205]

Vielen herzlichen Dank!

Einen schönen Tag!
Claus
 
DERMZ Am: 03.10.2019 14:10:48 Gelesen: 551947# 1207 @  
Guten Nachmittag,

Herr Otto Henze war 1918 Pfeifenfabrikant in Hannoversch Münden. Kurz vor Weihnachten kam noch eine Bestellung ins Haus geflattert, doch was wurde als Extralanges Exemplar bestellt, eine Studienpfeife?




Herrn
Otto Henze
Pfeifenfabrik
Hannov. Münden


Marburg a/d. Lahn, 14/12 1918
Univ. Str 56.
Ich erhielt Ihre Preisliste
vom 15/9 1918 und bitte
Sie mir gegen Nachnahme
zu senden:
1 Extralange ????
Nr. 202 braun poliert

Mit feinem Aufsatz (N.204), mit
2 Stück künstl. angerauchten
Köpfen und 1 Kopf künstl.
angeraucht mit Rostanlage.
Ein Pfeifenstopfer und
Räumer, 3 teilig, metall
Versand möglichst vor
Weihnachten.
Hochachtend
Wilhelm Stockicht

Danke erneut für die freundlichste Hilfe

Olaf
 
inflamicha Am: 03.10.2019 14:19:19 Gelesen: 551944# 1208 @  
Hallo Olaf,

es sollte sich um eine Studierpfeife handeln.

Gruß Michael
 
volkimal Am: 03.10.2019 14:30:13 Gelesen: 551912# 1209 @  
@ DERMZ [#1207]

Hallo Olaf,

Michael war schneller. Auf der Karte steht "Studirpfeife" (ohne e). Diese Schreibweise stammt aus Otto Henzes Pfeifen Katalog [1].

Siehe den Link unten.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://picclick.de/Alter-Otto-Henze-Pfeifen-Katalog-30er-Jahre-Rarit%C3%A4t-302002189965.html
 
DERMZ Am: 04.10.2019 08:09:05 Gelesen: 551804# 1210 @  
@ inflamicha [#1208]
@ volkimal [#1209]

Guten Morgen Michael und Volkmar,

in der Tat, ich tue mich schwer, wenn Buchstaben - aus welchen Gründen auch immer - weggelassen wurden. Das macht es mir leider nicht leichter, darum muss ich immer wieder meinen höchsten Respekt ausdrücken für die unendlich kostbare Hilfe. DANKE DANKE DANKE.

Beste Grüße Olaf
 
WolfgangD Am: 04.10.2019 15:40:05 Gelesen: 551693# 1211 @  
Hallo zusammen,

ich brauche Hilfe. Wer kann mir sagen um was für einen Buchstaben es sich handelt (unten über Charlottenburg)?

Danke für die Antwort.


 
volkimal Am: 04.10.2019 15:49:35 Gelesen: 551688# 1212 @  
@ WolfgangD [#1211]

Hallo Wolfgang,

das ist ein kleines "q". Siehe auch https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/281234

Viele Grüße
Volkmar
 
WolfgangD Am: 04.10.2019 15:55:41 Gelesen: 551684# 1213 @  
Danke Volkmar.

Wolfgang
 
DERMZ Am: 06.10.2019 17:35:00 Gelesen: 551235# 1214 @  
Guten Nachmittag,

heute weckt Freifräulein Else von ??hausen meine Aufmerksamkeit, was wollte ihr Bruder wohl kundtun? Mir ist das Ende der Karte (noch) ein Rätsel



Ich habe bisher folgendes lesen können oder wollen:

An das Freifräulein Else v. (X)hausen
(die Dorturlauberin)
p.A. Herrn M. Büttinghausen
Godesberg am grünen Rhein


Liebe Else!
Sende dir von heri aus herzlichen
Gruß und Kuss!Nimm vorläufig diese Karte
als Osterküßchen. Bin

Bruder Ernst


Besten Dank sagt Olaf

P.S. Sollte noch jemand das (X) identifizieren oder deuten können, das wäre RIESIG!
 
Koban Am: 06.10.2019 17:55:38 Gelesen: 551218# 1215 @  
@ DERMZ [#1214]

Das Freifräulein dürfte ebenfalls den Nachnamen Büttinghausen tragen.

Sie urlaubt dort nicht, sie sammelt Karten - Kartensamlerin (m mit Oberstrich steht für mm)

Gruß,
Koban
 
volkimal Am: 06.10.2019 17:56:40 Gelesen: 551218# 1216 @  
@ DERMZ [#1214]

Hallo Olaf,

anstelle von "Osterküßchen" lese ich "Osterhäschen".
Danach lese ich "Bin für dich auf dem Freima???"
Das letzte Wort ist schwer zu erkennen. Vielleicht weißt du was für eine Veranstaltung Ostern in Marburg stattfand.
Das (X) überfordert mich allerdings auch.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 06.10.2019 18:29:03 Gelesen: 551199# 1217 @  
@ DERMZ [#1214]

Hallo Olaf,

das (X) steht eindeutig als Auslassungszeichen für den Namensteil Bütting-.
Ernst B., geb. am 8.6.1883, und Else B., geb. 18.7.1885. in Amsterdam. Die Familie wird am 20. 10.1894 in Godesberg registriert, wo Vater Max wie vorher schon in Amsterdam und Utrecht ein Fotoatelier betreibt. Am 25.12.1906 stirbt Fotograf Max B. ohne Testament. Ernst und Else Büttinghausen erwerben 1910 die Rechte zur Fortführung des Geschäfts unter dem Namen 'Max Büttinghausen'. Sie kaufen auch das Inventar, das zum Geschäft gehört. Sie gründeten eine Geschäftspartnerschaft, in der Ernst für die technischen Aspekte und seine Schwester Else für die Verwaltung verantwortlich waren.

Dies auszugsweise aus dem sehr ausführlichen Beitrag „Max und Ernst Büttinghausen“ in PhotoLexicon, Band 10, Nr. 20 (Februar 1993) (en).

Mit bestem Gruß
Edwin
 
DERMZ Am: 06.10.2019 18:55:39 Gelesen: 551189# 1218 @  
@ Koban [#1215]
@ epem7081 [#1217]
@ epem7081 [#1217]

Das ist ja der Wahnsinn, mit den ersten beiden Hinweisen bin ich eben auch auf auf eine holländische internet-Seite gelangt, die Max Büttinghausen als Fotograf in Godesberg listet, weiter bin ich aber noch nicht gekommen, Edwin hat eine deutlich bessere Quelle aufgetan. Vielen Dank dafür.

Dass die Dorturlauberin sich nun als Kartensammlerin entpuppt hat, ist mir mehr als peinlich, immer dieses Wunschdenken... - danke Koban

Der Osterhase von Volkmar gefällt mir auch viel besser, als die Eigeninterpretation, jetzt suche ich noch die Osterveranstaltung von 1899 in Marburg. In Wilhelm Kesslers Buch zur Geschichte der Stadt Marburg in Daten und Stichworten ist leider nichts verzeichnet, das Jahr ist wohl recht (Gross)Ereignislos verlaufen - ich suche mal in anderen Quellen. Dir, Volkmar auch besten Dank.

Beste Grüße Olaf

Wilhelm Kessler, Geschichte der Universitätsstadt Marburg in Daten und Stichworten, Marburger Stadtschriften, Band 15, 1984
 
epem7081 Am: 07.10.2019 09:22:14 Gelesen: 551094# 1219 @  
@ DERMZ [#1214]
@ Koban [#1215]
@ volkimal [#1216]

Hallo zusammen,

ich würde das fragwürdige Wort als "Freimaurereikonvent" interpretieren. In Marburg hatte das Freimaurerwesen eine lange Tradition. [1]. Ob allerdings der zum Zeitpunkt des Postkartengrusses 16jährige Ernst und insbesondere seine 13jährige Schwester Else an dieser Thematik ein Interesse gehabt haben, erscheint mir nun wiederum fragwürdig.

Zum Ernst B. einige Daten dieser Zeit aus dem PhotoLexicon, Band 10, Nr. 20 (Februar 1993) (en).

1892-1899 Ernst Büttinghausen besucht das Evangelische Pädagogium (Realschule und Progymnasium) in Godesberg. Dort wohnt er als Internatsschüler.
1901 Ernst Büttinghausen legt seine Aufnahmeprüfung an der RABK (Rijksakademie van Beeldende Kunsten) in Amsterdam ab und wird angenommen. Ab dem 27. September nimmt er zwei Jahre lang an Zeichen- und Malkursen teil.

1903 Im Oktober studiert Ernst Fotografie an einer Schule in Zürich.

Einen guten Start in eine neue Woche wünscht
Edwin

[1] https://www.freimaurer-marburg.de
 
Jonny Am: 07.10.2019 13:17:25 Gelesen: 551051# 1220 @  
Guten Tag,

ich bin neu hier und hoffe etwas Hilfe zu bekommen. Ich habe einen großen Karton voller Briefmarken und ähnliches bekommen und versuche mich da langsam durch zu arbeiten. Ich habe keinerlei Vorkenntnisse in diesem Bereich wodurch es sehr mühsam ist. Kann mir wer etwas zu folgenden Briefen/Karten sagen? Übersetzung, Wert, wohin damit?

Vielen Dank im voraus.


 
DERMZ Am: 07.10.2019 14:04:04 Gelesen: 551035# 1221 @  
@ Jonny [#1220]

Guten Tag Jonny,

herzlich willkommen.

in meinen Augen sind das beides "Standardkarten" aus dem Deutschen Reich, die es sehr häufig gibt, also meines Erachtens in einem niedrigen preislichen Niveau rangieren, so bis ca. 1 Euro.

Die erste Karte lief von Gotha nach Erfurt, Adresse dort: Herrn Paul Otto, Erfurt, Paulstraße,

die zweite Karte ist eine sogenannte "Jahrhundertkarte" die im Ortsverkehr von Mühlhausen (Thüringen) an folgende Adresse lief: Fräulein Frieda Meisner, hier, Maienburgstraße 10.

Beste Grüße Olaf
 
Franz88 Am: 07.10.2019 23:41:05 Gelesen: 550880# 1222 @  
Hallo Sammlerfreunde,

leider kann ich den Bestimmungsort auf diesem Brief nicht lesen. Ich lese Bucice. Das stimmt aber nicht (Google). Bitte um eure Hilfe.



Liebe Grüße
Franz
 
buzones Am: 08.10.2019 00:01:56 Gelesen: 550871# 1223 @  
@ Franz88 [#1222]

Hallo Franz,

es handelt sich um den Ort Dolní Bučice, auf deutsch "Unter-Butschitz", bei Čáslav (dt. Časlau) in Böhmen.

Gibt's auch in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Doln%C3%AD_Bu%C4%8Dice

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
volkimal Am: 08.10.2019 00:03:38 Gelesen: 550869# 1224 @  
@ Franz88 [#1222]

Hallo Franz,

der Brief geht nach Dolní Bučice in der Nähe von Čáslav.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dolní_Bučice
 
Franz88 Am: 08.10.2019 10:18:29 Gelesen: 550799# 1225 @  
@ buzones [#1223]

Hallo Ralf,

vielen Dank für Deine Hilfe. Super!

Liebe Grüße
Franz

@ volkimal [#1224]

Hallo Volkmar,

herzlichen Dank für Deine Hilfe.

Liebe Grüße
Franz
 
DERMZ Am: 08.10.2019 11:16:26 Gelesen: 550789# 1226 @  
@ epem7081 [#1219]

Lieber Edwin,

ja, an die Freimaurer habe ich auch gedacht, habe den Gedanken für mich aber verworfen, besonders als ich das Alter von Ernst und Else las, auch die Handschrift sieht in meinen Augen nicht aus, wie die eines 16-jährigen.

ABER, nichts ist unmöglich. Folgendes könnte sich ja zugetragen haben: Familie Büttinghausen hat eine Einladung zu dem "Freimaurereikonvent" erhalten, Vater Max wollte zwar hingehen, musste aber eventuell aus beruflichen Gründen passen. Daraufhin fragte er seinen Sohn Ernst, ob dieser ihn dort vertreten könne, wo jener zusagte. Das hat die kleine Schwester Else mitbekommen und wollte auch reisen. Da sie aber noch zu jung war, wurde ihr dieses nicht erlaubt. Als Trostpflaster hat dann Ernst eine Karte an seine Schwester aus Marburg geschickt.

Wer weiss, wer weiss - wir werden die Auflösung wohl nie erfahren, aber ein wenig mit den Gedanken können wir ja spekulieren.

Beste Grüsse Olaf
 
volkimal Am: 08.10.2019 12:19:13 Gelesen: 550767# 1227 @  
@ DERMZ [#1226]

Hallo Olaf,

"Freimaurer" kommt für mich nicht in Frage. Schau Dir einmal das "u" in "aus" oder "auf" an.



Es hat einen Strich oberhalb des "u". Bei dem gesuchten Wort ist kein Strich vorhanden.

Was hältst Du hiervon:



Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 08.10.2019 14:01:36 Gelesen: 550737# 1228 @  
@ volkimal [#1227]
@ DERMZ [#1226]
@ Koban [#1215]

Hallo zusammen,

Gratulation und Respekt, das Wort Freimarkenhandel scheint mir nun tatsächlich auch der Volltreffer zu sein. Das wäre ohne Frage auch eine naheliegende altersgemäße Aktivität.

Beifall spendet deshalb
Edwin
 
wessi1111 Am: 10.10.2019 06:14:58 Gelesen: 550410# 1229 @  
Hallo zusammen,

ich habe in diesem Pfaden eine Paketkarte als Überroller vorgestellt:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=941;CP=0#M6

Dazu habe ich folgende Frage:

Kann jemand die Empfängerangaben entziffern? Der Name Findeisen kommt darin jedenfalls nicht vor.



Gruß
Wessi
 
DERMZ Am: 10.10.2019 07:05:22 Gelesen: 550402# 1230 @  
@ wessi1111 [#1229]

Guten Morgen Wessi

Was spricht für Dich gegen eine Johanna Findeisen, in Leipzig W35, Prießnitzstraße 23, 2. Etage links?

Der Absender ist Herbert Findeisen, Bohsdorf über Spremberg, Vormark (?) bei Aug. Hendrichs

Im Adressbuch von Leipzig von 1949 ist der Name Findeisen sehr häufig zu finden, der Vorname Johanna taucht zweimal auf, einmal Nordplatz 10 und zum anderen Pohlentzstraße 9. Ob es sich um die gleiche Person handelt, weiß ich allerdings nicht. 1939 war jedenfalls keine Person unter dem Namen Findeisen in der Prießnitzstraße 23 gemeldet.

Ob diese Adressen alle echt sind oder nur ausgedacht, das entzieht sich meiner Kenntnis.

Beste Grüße Olaf
 
wessi1111 Am: 10.10.2019 17:24:55 Gelesen: 550245# 1231 @  
@ DERMZ [#1230]

Hallo Olaf,

da habe ich mich wohl nicht präzise ausgedrückt. Ich meinte die handschriftliche Empfangsbestätigung auf der Rückseite (obere Abbildung), die Empfängeradresse kann ich gut lesen.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 10.10.2019 21:42:54 Gelesen: 550196# 1232 @  
@ DERMZ [#1230]

Danke für die Angaben aus dem Adressbuch. Gibt es solche Bücher nur in Papierform oder auch irgendwo im Internet?

Das Wort, das du mit Fragezeichen versehen hast, heißt Vorwerk.

Gruß
Wessi
 
DERMZ Am: 10.10.2019 22:39:40 Gelesen: 550189# 1233 @  
@ wessi1111 [#1232]

Hallo Wessi,

ich schaue immer hier nach http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Adressbuch_in_der_DigiBib

Dort sind sehr viele Adressbücher abgelegt, vieles findet man - aber doch nicht alles.

Beste Grüsse Olaf
 
wessi1111 Am: 11.10.2019 04:54:36 Gelesen: 550113# 1234 @  
@ DERMZ [#1233]

Hallo Olaf,

danke für den Link, kannte ich noch nicht. Auch die Ortssuche http://gov.genealogy.net/search/index ist sehr hilfreich.

Gruß
Wessi
 
DERMZ Am: 12.10.2019 13:28:20 Gelesen: 549846# 1235 @  
Guten Tag,

Marie ist in Marburg und hat 1911 ein unfrankiertes Eilgut nach Mülheim am Rhein verschickt, der Empfänger wird per Postkarte auf das zu erwartende eingestimmt. Doch es fehlen mir wieder einige Worte, vielleicht kann es jemand lesen? Ich schaffe es leider nicht.



und damit niemand einen Drehwurm in den Augen bekommt, hier noch die gedrehten Zeilen:



Gelesen habe ich folgendes

Herrn
Direktor Fr. Schleifenbaum
Mülheim a/Rhein
Regentenstr. 67


Mein Liebster, wir waren Montag
Abend auch etwas müde, trotzdem
war es aber ein schöner Tag, die Kis-
te kam gestern Mittag an. Ich habe
nun den großen Kort heute
morgen unfrankiert als Eilgut
nach dort abgehen lassen, er kommt
jedenfalls schon morgen Nachmittag oder
übermorgen an u. muß E. ganz
im Haus bleiben, um denselben in
Empfang nehmen zu können, dann
mußt du nicht eure teuren
... u. habe noch 1 Stunde Aufenthalt
... Marburg ...


Und auf der Vorderseite noch das folgende:

Bitte komme Samstag
nach M. Platz ist da.
Mit innigem Gruß u. Kuss
deine Marie


Wie lange E. auf den Korb hat warten müssen, das werden wir wohl nie erfahren.

Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 13.10.2019 11:02:17 Gelesen: 549729# 1236 @  
@ DERMZ [#1235]

Hallo Olaf,

das ist wirklich sehr schwer zu entziffern. Alles habe ich auch nicht lesen können. Die beiden an den Rand geschriebenen Zeilen hast Du in der Reihenfolge vermutlich vertauscht. Hier mei Ergebnis:

Mein Liebster, wir waren Montag
Abend auch etwas müde, trotzdem
war es aber ein schöner Tag, die Kis-
te kam gestern Mittag an. Ich habe
nun den großen Korb heute
morgen unfrankiert als Eilgut
nach dort abgehen lassen, er kommt
jedenfalls schon morgen Nachmittag oder
übermorgen an u. muß E. ganz
im Haus bleiben, um denselben in
Empfang nehmen zu können, oder
du mußt eure Fuhre ??? ???
Ich hatte(?) eine Marburger ???
??? u. habe noch 1 Stunde Aufenthalt.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 13.10.2019 11:32:12 Gelesen: 549709# 1237 @  
@ volkimal [#1236]

Danke Volkmar,

jetzt ist mir die "Fuhre" auch klar, nur die Worte dahinter fehlen weiter.

und am Ende meine ich jetzt lesen zu können:

Ich hatte eine Marburger Karte
da u. habe noch 1 Stunde Aufenthalt

Das würde m.E. Sinn machen und würde auch bestens zum Bahnpoststempel Cassel-Frankfurt passen. Karte mitgenommen und am Bahnpostwagen abgegeben...

Danke vielmals und beste Grüße

Olaf
 
DERMZ Am: 15.10.2019 16:48:33 Gelesen: 549363# 1238 @  
Guten Abend,

lief der Bahnverkehr 1911 noch ganz normal, so war dem Schreiber der Karte von 1919 dieses Glück leider nicht hold, was war passiert?



Hier noch einmal der Kartentext etwas vergrößert, der an Familie Paul Görtz in Gotha gerichtet war:



Ich habe das folgende gelesen:


Marburg, 26.7.19.
Ihr Lieben!
Heute Nacht 2 Uhr bin ich glücklich in
M. gelandet. den Rest der Nacht habe ich
im Wartesaal verbracht u. heute früh
nach 4 bin ich zu Kay’s Onkel L u.
Leute. E. habe gestern Abend 2 St. an
der Bahn warten müssen u. dann haben
sie jedes Zügen abgesucht. das Eisen-
bahnunglück bei Gunthershausen war
an der Verspätung schuld. Vor G. mußten
wir heraus u. mit Sack u. Pack unge-
fähr 10 Min. weit zum anderen Zug
begeben. Erst nach 6 war ich in Cassel, wo
ich gar ..., bis jetzt ¾11 morg.
ist aber noch nichts gekommen. 8.15 bin
ich dann von Cassel abgefahren, in Gun-
thershausen wieder dasselbe Theater. Nachher
habe ich das versäumte Schlafen nach. Marb.
ist reizend, nur das Wetter dürfte anders
sein. - das Tuch hat Mutter vergesssen, -
einzupacken. Onkel L hackt soeben Holz.
Vaters Karte ist heute früh erst gekommen.
Was machen die 3 Trabanten?
Seid nun alle heerzl. gegrüßt von
Euer ...
und von Else u. Hedwig



Aber was war nun in Gutershausen geschehen, daß es dort so ein Theater gab, dazu habe ich folgende Webseite gefunden: http://www.steamy.de/ereignis/unfall/unfaelle.html

Zitat:
25.7.1919, Guntershausen
Ein Zugunglück im Bahnhof Guntershausen fordert ein Todesopfer (Quelle: eisenbahn- kurier 7/2009, Chronik für den Monat Juli).
Die "Hessische Post" vom 26.7.1919 scheibt dazu:
Ein schweres Eisenbahnunglück ereignete sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf der Strecke der Main-Weser-Bahn zwischen den Stationen Guntershausen und Rengershausen. An der nördlichen Einfahrt des Bahnhofs Guntershausen fuhr der Güterzug 6611, wie der amtliche Bericht mitteilt, gegen 3 Uhr 30 Minuten dem im Ausfahren begriffenen Güterzug 8749 durch Überfahren des auf Halt stehenden Einfuhrsignals in die Flanke. Dabei wurde ein Bremser getötet, ein Bremser des anderen Zuges leicht verletzt. Das übrige Dienstpersonal kam mit dem Schrecken davon. Etwa 20 Wagen waren entgleist, zwölf davon vollständig zetrümmert. Die dadurch hervorgerufenen Beschädigungen der Geleise machten die Sperrung beider Hauptgeleise erforderlich. Die Schnellzüge wurden umgeleitet, der Personenverkehr konnte durch Umsteigen aufrecht erhalten werden. (...) Das östliche Hauptgleis wird voraussichtlich Freitag abend, das westliche Sonnabend mittag frei sein. Der durch den Zusammenstoß hervorgerufene Materialschaden ist sehr beträchtlich. Wen die Schuld des Zusammenstoßes trifft, wird die eingeleitete Untersuchung ergeben müßen. Am 27.7.1919 wird nachgetragen:
Zum Eisenbahnunfall bei Guntershausen ist noch mitzuteilen, daß ein Teil des Casseler Güterzuges infolge des wuchtigen Anpralls mit dem von Frankfurt-Gießen komenden Güterzuges über das Brückengeländer der großen Bauna-Brücke hinweg in den Fluß hinab gestürzt ist. Eine Abordnung der hiesigen Eisenbahndirektion unter Führung des Herrn Ober- Regierungsrates Grabow und des Herrn Oberbaurates Schäfer, des Dezernenten der Main-Weser-Bahn, hat sich am Freitag nachmittag mittels Sonderzuges an die Unfallstelle begeben, um die erforderlichen amtlichen Erhebungen über die Entstehungsursache des Unglücks festzustellen. Die Entstehungsursache ist sehr wahrscheinlich darauf zurückzufühen, daß der aufrennende Casseler Güterzug, welcher mit Casseler Personal besetzt war, das Haltesignal bei der Einfahrt in den Bahnhof Guntershausen überfahren hat.
Zitatende.


Damit ist die Ursache für das Theater in Guntershausen klar.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 26.10.2019 08:30:45 Gelesen: 548281# 1239 @  
Guten Morgen,

diese Karte von 1907 habe ich jetzt gefühlt auch schon zwanzig Mal gelesen, aber das Ergebnis lässt mehr Lücken als Antworten zurück. Ist da hoffentlich wieder Hilfe im Netz?



Ich habe folgendes "zusammengereimt":

Herrn
Pastor Kirchmeyer & Frau
Brackwede
b Bielefeld


Marburg, 7.8.07.
Heute Nachmittag hier eingetroffen,
bald danach Besuch bei Frau Justiz-
rath. Frl. Fr. leider nicht daheim,
schon seit einiger Zeit in Gera! Ihr
Brackwede auf Gera sei doch ein
kleiner Umweg. Zu.... im Frühjahr
schon in Gütersloh gewesen. Also ich w...
ihr hat nicht sollen sein! Frau F. er...
ihr Grüße .... . Fr.Krombach wars
herrlich! Viele
Leute
getroffen!
Herzl. Gruß G. Minn...


Besten Dank für jede Hilfe sagt Olaf
 
Max78 Am: 26.10.2019 12:16:20 Gelesen: 548248# 1240 @  
@ DERMZ [#1239]

Moin Olaf,

nach längerer Zeit einmal wieder ein Vorschlag von mir zu dem Geschludere. ;-)

Über Brackwede nach Gera sei doch ein
kleiner Umweg, zudem im Frühjahr
schon in Gütersloh gewesen. Also ist nicht!
Es hat wohl nicht sollen sein! Frau I. erwiderte
die Grüße herzlichst! - Ja Krombach wars herrlich ...


schöne Grüße in den Süden, Max
 
volkimal Am: 27.10.2019 13:59:24 Gelesen: 548026# 1241 @  
@ DERMZ [#1238]

Hallo Olaf,

bei deinem letzten Beitrag viel mir ein, dass ich noch nicht auf den Beitrag davor geantwortet hatte.

Dort habe ich zwei Korrekturen:

... dann haben sie jedes Kupee abgesucht.
Nachher hole ich das versäumte Schlafen nach.

Jetzt fehlt noch ein Wort:
Erst nach 6 war ich in Cassel, wo ich ???? bis jetzt ¾11 morg. ist aber noch nichts gekommen.



Ich glaube nicht, dass das Wort (oder die Wörter) mit "gar" anfängt. Hier habe ich einmal ein paar Buchstaben eingetragen.

Ob sie richtig sind kann ich nicht sagen. Vielleicht hilft es aber weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 27.10.2019 20:39:53 Gelesen: 547925# 1242 @  
@ volkimal [#1241]

Hallo Volkmar,

das hilft doch schon sehr gut. Das Verb heißt wahrscheinlich "depeschierte", üblicherweise bedeutet es "eine Eilmeldung senden" oder "etwas beschleunigen". Sie hat ja bis morgens daraufhin nichts bekommen, also vermute ich vor dem "depeschieren" einen Namen wie z.B. "Hug" etc. Ist halt ein schlechtes Schreibgerät ;-)

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 27.10.2019 20:45:11 Gelesen: 547922# 1243 @  
@ Max78 [#1242]

Hallo Max,

super - damit ist die Karte bis auf "Hug" entziffert. Vorhin hatte ich noch die Unterschrift vergessen. Die Karte ist von "Euer Trude und von Else u. Hedwig"

Viele GRüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 27.10.2019 20:57:52 Gelesen: 547917# 1244 @  
@ Max78 [#1242]
@ volkimal [#1243]

Wahnsinn, tausend Dank Volkmar und Max, das hätte ich nieniemalsnicht entziffern können. Was haltet ihr von "Georg" statt "gar" oder "Hug"?

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 27.10.2019 21:03:47 Gelesen: 547916# 1245 @  
@ DERMZ [#1244]

Hallo Olaf,

das kann gut sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 02.11.2019 22:37:51 Gelesen: 547056# 1246 @  
Guten Abend,

als icb vor einiger Zeit in den Besitz der folgenden Karte kam, habe ich gedacht, die ist schön geschrieben, das wird ein leichtes - Pustekuchen, das Gegenteil ist der Fall:



Da mir zwischenzeitlich ausreichend Stempelmaterial aus Marburg vorliegt, kann ich die Karte mit ziemlicher Sicherheit auf das Jahr 1913 datieren. Gelesen habe ich bislang folgendes:

I.H.
Freiherr u. Freifrau
Hofer von Loebenstein
Schloß Wildensein
bei Crailsheim


Vielen herzlichen Dank für Ihre liebenswürdigen
Grüsse. - Wie freue ich mich wenn Sie wieder
zurück sind, es ist in Marburg sehr einsam. -
ich ... ... 2 Wochen mit Venenentzümdung
sich re... ich wieder ausf... .-
mein Mann ist am Bodensee, ...
des Wetter wegens mit Rückkehr. - Max
sieht brillant aus, ich hoffe er kommt
jetzt viel zu uns herüber. - Klaus ist selig,
daßs der Max- mal wieder da ist. - -
er redet noch immer vom “Vatr” u. “Adele”.


Wer kann die Lücken an Freiherrn und Freifrau Hofer von Lobenstein füllen? Ich bin wie immer sehr sehr dankbar.

Beste Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 02.11.2019 23:11:17 Gelesen: 547044# 1247 @  
@ DERMZ [#1246]

Hallo Olaf,

eine sehr interessante aber auch sehr schwer lesbare Schrift. Etwas weiter bin ich gekommen:

Ich Pechvogel lag 2 Wochen mit Venenentzümdung
sich(?) ???? ich wieder auszugehen .-
mein Mann ist am Bodensee, droht täglich
des Wetter wegens mit Rückkehr. 

Bei den fehlenden Worten habe ich noch keine passende Idee.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 02.11.2019 23:23:29 Gelesen: 547037# 1248 @  
@ DERMZ [#1246]

Hallo Olaf,

evtl. habe ich es gefunden. Was hältst du von

Ich Pechvogel lag 2 Wochen mit Venenentzümdung
jetzt versuche ich wieder auszugehen .-
mein Mann ist am Bodensee, droht täglich
des Wetter wegens mit Rückkehr. 

Das "jetzt" stimmt sicher. Schau dir einmal das jetzt 4 Zeilen tiefer an.
Wenn man es genau nimmt steht dort allerdings nicht " jetzt" sondern nur " jezt".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 03.11.2019 06:14:23 Gelesen: 547003# 1249 @  
@ volkimal [#1248]

Guten Morgen Volkmar,

das klingt wirklich bedrohlich, wenn der Gatte wegen des Wetters wieder nach Marburg will. Wenn ich an meine Jugend zurück denke, so sprach der Wetterbericht von Regen in Südhessen, und es regnete in Marburg - sprach er dagegen von Regen in Nordhessen, so wechselte die Stadt umgehend die Seiten und gehörte zu Nordhessen. Also warum vom Bodensee im Regen nach Marburg im Regen flüchten?

Danke Volkmar, daß Du mich nicht hast im Regen stehen gelassen und einen schönen Sonntag

wünscht Olaf
 
DERMZ Am: 05.11.2019 14:42:25 Gelesen: 546633# 1250 @  
Guten Tag,

in Netphen bei Alwine herrscht Dicke Luft, bei mir auch, ich kann wieder mal nicht alles lesen bzw. deuten. Bekomme ich wieder Hilfe?



Im Haupttext lese ich folgendes:



Fräulein Alwine Demandt
Frohnhuasen
Post Netphen i/W.


25/VIII. 1900
M. l. Alwinchen.
Wie es scheint bist Du mir nicht mehr
gut, daß du mir nicht einmal schreibst.
Nimm mir P mit meinem letzten Briefe
nicht für übel. Ich glaube dir ja zu
.... Schreibe mir ob du mich nächsten
Sonntag einmal besuchen kommst.
Mit herzl Gr. u. fr. dein tr.


Und in der Ecke komme ich über ein Hoffentlich nicht hinaus:




Kann jemand die Wogen ein wenig glätten? Besten Dank sagt Olaf
 
bayern klassisch Am: 05.11.2019 16:34:11 Gelesen: 546612# 1251 @  
@ DERMZ [#1250]

Hallo Olaf,

in der Ecke lese ich: Hoffentlich geht es dir noch gut. Es ist ganz weihnachtlich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 05.11.2019 22:39:41 Gelesen: 546553# 1252 @  
@ DERMZ [#1250]

Hallo Olaf,

auf der Karte lese ich “Ich glaube dir ja zu gerne“.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 06.11.2019 05:07:12 Gelesen: 546506# 1253 @  
@ bayern klassisch [#1251]
@ volkimal [#1252]

Guten Morgen Ralph und Volkmar,

besten Dank für die Hilfen. ich bin etwas verwundert, daß es sich Ende August schon weihnachtlich angefühlt hat - nun, warum nicht - auf dem Oktoberfest in München wurde schliesslich vor Jahren schon mal Glühwein ausgeschenkt, weil es schon recht frisch war.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 06.11.2019 07:40:00 Gelesen: 546491# 1254 @  
@ DERMZ [#1253]

Hallo Olaf,

nach deinem Einwand habe ich mir das "winterlich" noch einmal genau angesehen. Du hast recht - es passt nicht. Der vierte Buchstabe ist kein "t". Vermutlich heißt es auf deiner Karte "Es ist ganz einsam hier".

Viele Grüße
Volkmar
 
skribent Am: 06.11.2019 09:20:59 Gelesen: 546473# 1255 @  
Guten Morgen,

ich benötige Hilfe.

Im Nachlass meiner kürzlich verstorbenen Schwiegermutter befand sich auch ein Buch mit dem Titel "Flak an Rhein und Ruhr". Im Buch befand sich der abgebildete vergilbte Zettel. Leider kann ich diese Schrift nicht lesen, aber bei Philaseiten gibt es ja einige Experten, die ich um eine Übersetzung bzw. Erklärung bitte.



Schon jetzt meinen herzlichsten Dank!

MfG >Franz<
 
volkimal Am: 06.11.2019 10:17:40 Gelesen: 546456# 1256 @  
@ skribent [#1255]

Hallo Franz,

das meiste kann ich lesen:

Begründung des Deutschen Reiches
Versailles: Verhandlungen zwischen Bismarck u.d. süddeutschen Fürsten,
Vertrag mit Baden u. Hessen: Ausdehnung des Norddeutschen Bundes.
Bayern u. Württemberg. Reservetrechte(?) (Militär, Steuer(?), Post???)
Kaisertitel.
Kaiserproklamation in Versailles
„Kaiser Wilhelm“ 18.1.1871

Die fett gedruckte Stelle ist noch unklar. Ich habe aber im Moment keine Zeit mehr.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 06.11.2019 13:06:22 Gelesen: 546425# 1257 @  
@ volkimal [#1256]

Da ist doch alles schon klar dank Volkmar.

Reservatrechte (Militär, Steuer, Postwesen) ...

bei der Steuer handelte es sich genau genommen um die Bier- und Branntweinsteuer, die Süddeutschen halt (da machen wir jetzt mal keinen Unterschied zwischen Baden, Württemberg und Bayern ;-)

lg Max
 
skribent Am: 06.11.2019 15:57:27 Gelesen: 546349# 1258 @  
@ volkimal [#1256]
@ Max78 [#1257]

Recht herzlichen Dank an Euch!

Der Zettel kann meiner Schwiegermutter allenfalls als Lesezeichen gedient haben.

MfG >Franz<
 
Vernian Am: 07.11.2019 19:57:21 Gelesen: 546140# 1259 @  
Hallo,

heute möchte ich auch mal die Sütterlin-Kenner um Hilfe bitten!

1. Anschrift: Ich kann wohl entziffern "Herrn Z....meister Weber" . Und der Straßenname (wichtig!) bleibt mir gänzlich schleierhaft.



2. Kartentext: Ich lese

Heidelberg Mai 1895

P.P. (???)
...
...
Filzhüte - Seidenhüte - Strohhüte
höflichst zu ...

hier und da mal ein Wort, aber v.a. den Abschluß noch:

Kornmarkt 7 - Heinrich Abel - Hutmacher

Kann mir jemand den ganzen Text transkribieren? Danke vielmals!



Vernian
 
volkimal Am: 07.11.2019 21:36:50 Gelesen: 546123# 1260 @  
@ Vernian [#1259]

Hallo Vernian,

kein Problem. Hier ist der Text:

Herrn Zimmermeister Weber
Schlierbacherlandstr.

Heidelberg, Mai 1895
P.P.
Beehre mich die auf mein Postsortiertes
Lager aller Sorten
Filzhüte – Seidenhüte – Strohhüte
höflichst zu erinnern.
Empfehle Ihnen das Geschmackvollste
Gediegenste zu billigsten Preisen und
lade Sie zu gütigen Besuche ergebenst ein.
Auswahlsendungen mache Ihnen auf
Wunsch sofort und bereitwilligst.
Um gütiges Wohlwollen bittend
Zeichne mit Hochachtung
Kornmarkt 7 Heinrich Abel Hutmacher

Viele Grüße
Volkmar
 
Vernian Am: 07.11.2019 22:22:01 Gelesen: 546114# 1261 @  
@ volkimal [#1260]

Hallo Volkmar,

Ganz herzlichen Dank !

Best

Vernian
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.11.2019 08:41:58 Gelesen: 546004# 1262 @  
Österreich MiNr. P 18a von Nepomuk nach Linz am 29.9.1872 - links oben ist im Blinddruck der Absender genannt: WENZL KUTTAN

Erbitte:

1. Name des Adressanten
2. Text der Rückseite ist mir praktisch nicht zu lesen



Alle Bemühungen vielen Dank!
 
volkimal Am: 08.11.2019 09:23:05 Gelesen: 545996# 1263 @  
@ mausbach1 [#1262]

Hallo Claus,

auf der Karte steht:

Herrn A. Bachinger
in Linz
Nepomuk 28.9.872

Da heute Gus mit 50?
höher als das
frühere Monath
notiert wird, den
erlaube mir anzufragen
ob zu dem erhöhten
Preise Ihre werth. Auf=
trage ausführen soll
Ihrer güttigen Antwort
entgegen sehend
Mit Hochachtung
Wenz Kuttan

Mir ist allerdings nicht klar, was mit "Gus" gemeint ist. Auch eine Suche nach Wenzl Kuttan half nicht weiter.
Dabei fand ich im "Adressen-Buch der Handlungs-Gremien und Fabriken des Königreichs Böhmen für das Jahr 1847" (Googl Books):



Was ist "Gus" bei einem Geschäft für Spezerei und Gemischte Waren? Es gab zwar die Traditions-Konditorei Bachinger in Linz. Das Unternehmen wurde aber erst 1930 gegründet.

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.11.2019 09:34:58 Gelesen: 545992# 1264 @  
@ volkimal [#1263]

Hallo Volkmar,

besten Dank! In der Nachricht steht "Gus" 50 (evtl. Kreuzer als Geld) für m.E. ein(e) Model (Gußform) für evtl. Spezereien z.B. "Kunstgebäck" (Zucker) für Herrn Kuttan gefertigt.

Freundliches Glückauf!
Claus
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.11.2019 10:17:37 Gelesen: 545983# 1265 @  
Auch diesen Brief, welcher von Nepomuk nach Lukawitz lief, erbitte ich wieder "Übersetzungen" Hilfe.



Die Absenderzeile lese ich k.k. Finaz Wache ... 8 Nepomuk
Anschrift: An Das löbliche Oberamt in Lukawitz - Exoffo (Zeichen) 200



Entziffern: K K GEFL WACHE UNTERINSPEKT BZK N 8 NEPOMUK - Kaiserliche Königliche ... Unterinspektion Bezirk Nr. 8 Nepomuk



Eingangsvermerk?

Vorab meinen besten Dank!
Claus
 
volkimal Am: 08.11.2019 10:58:37 Gelesen: 545977# 1266 @  
@ mausbach1 [#1265]

Hallo Claus,

das ist schwer. Oben steht vermutlich "K.K. Finanz Wache Comissioniert Nr. 8 Nepomuk".

Das "Comissioniert" ist zwar etwas anders geschrieben, ich denke aber, dass die "Übersetzung" so passt.

Unten links könnte es auch Exoffo (Zeichen) 233 heißen.

Im Siegel lese ich "K K GEFI WACHE UNTERINSPEKT BZK N 8 NEPOMUK"
Das "FI" wird die Abkürzung für "Finanz" sein. Vielleicht bedeutet "GE" abgekürzt "Gemeinde".

Ich habe keine Ahnung, ob es eine Gemeinde Finanz-Wache gab.

Der Brief ging nach Lukawitz, heute Lukavice. Den Ort Lukawitz gab es aber 6x in Tschechien [1]. Im Eingangsvermerk ist aber ein anderer Ort angegeben. Es könnte "Prach." heißen. Den Rest kann ich nicht lesen. Jetzt müsste man suchen, wo ein "Prach." in der Nähe von Lukawitz lag.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Lukavice
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.11.2019 11:15:44 Gelesen: 545974# 1267 @  
@ volkimal [#1266]

Hallo Volkmar,

ganz herzlichen Dank! Als u.a. Brückenmann liebe ich den Hl. Nepomuk und natürlich interessiert auch sein Heimatdorf.

Freundliches Glückauf!
Claus
 
Roda127 Am: 08.11.2019 11:40:09 Gelesen: 545965# 1268 @  
@ mausbach1 [#1267]

Hallo Claus,

das Wort in der obersten Zeile könnte "Comissariat" heißen, nicht Comissioniert.

Beste Grüße Roda127 (Matthias)
 
volkimal Am: 08.11.2019 12:00:16 Gelesen: 545956# 1269 @  
@ Roda127 [#1268]

Hallo Roda127,

du hast recht - das passt besser!

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.11.2019 12:41:09 Gelesen: 545943# 1270 @  
@ Roda127 [#1268]
@ volkimal [#1269]

Herzlichen Dank!

Claus
 
philast Am: 08.11.2019 18:20:25 Gelesen: 545856# 1271 @  
Hallo,

anbei ein netter Feldpostfaltbrief aus Mainz vom 23.4.1918 nach Wien.

Historisch interessant finde ich dabei, dass es sich um einen österreichischen Absender bzw. österreichische Truppendienststelle handelt.

Österreichische Soldaten waren eigentlich nur bis zum Deutschen Krieg 1866 in Mainz, dass es eine österreichische Dienststelle in Mainz im ersten Weltkrieg gab, war mir bislang nicht bekannt. Auch im Internet war diesbezüglich nichts zu finden. Auch wenn Deutschland und Österreich Verbündete waren, so finde ich die österreichische Beteiligung in der Nähe der Westfront als zumindest ungewöhnlich.

Leider kann ich von dem Briefinhalt nur sehr wenig lesen, das wenige beinhaltet jedoch einige militärische Begriffe und auch Orte, so daß der Brieftext ev. Hintergründe über diese Dienststelle enthalten könnte. Daher meine Bitte ob dies jemand entziffern und den Text hier einstellen kann.

Besten Dank im Voraus.



Grüsse
philast
 
volkimal Am: 08.11.2019 21:32:39 Gelesen: 545825# 1272 @  
@ philast [#1271]

Hallo philast,

die erste Seite habe ich bis auf wenige Worte entziffert. Hier ist der Text. Vielleicht kann ein anderer die fehlenden Worte ergänzen. Ich habe gerade gesehen, dass Du beim Thema "Deutsches Reich: Ganzsachen Postkarten" einen verschlüsselten Gruß gezeigt hast. Da will ich erst einmal etwas überprüfen.

Mainz 22. IV 18
Liebste Eltern!
Seid mir nicht ungehalten, daß ich Euch bis jetzt keinen ausführlichen Brief geschrieben habe. Aber ich glaube nicht mehr daran, daß Briefe nach Österreich durchgelassen werden. Wenn ich dennoch schreibe, so will ich eben nur den Versuch ??? machen, obwohl ich kaum eine Nachricht erhalten werde ob ihr den Brief bekommen habt. Denn hierher verirren sich nur ??? selten Nachrichten aus Wien(?) und an mich hat sich bis jetzt noch nichts verirrt.
Aber da kann man nichts machen, als warten bis es besser wird. Einmal muß es ja anders werden. Ewig werd ich ja nicht hier bleiben. Meine Lieben, meinetwegen braucht Ihr ganz unbesorgt zu sein, mir geht es hier ganz gut und wird es an der Front wahrscheinlich noch besser gehen. Denn draussen ist die Verpflegung sehr gut. Heute nacht ist ein ???asp. von Batterie III von unserem Rgmt. hier angekommen. Der Fürnkranz der damals wie wir im Dezember hinausgegangen sind nach Russland mein Transportkommandant war.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 10.11.2019 13:53:00 Gelesen: 545506# 1273 @  
@ philast [#1271]
@ volkimal [#1272]

Guten Tag,

gerne möchte ich mich an diesem Brief versuchen, nur vor Donnerstag habe ich keine Möglichkeit dazu, ich werde da zuviel unterbrochen.

Aber bis dahin kann ich vielleicht noch um ärztliche Hilfe bitten, Herr Köppe aus Marburg ist krank, doch was hat er?



Ich habe folgendes gelesen

Herrn Staatsanwalt Dr. Foerges
Rostock
Bismarckstraße


Mein lieber Herr Foerges! Mein Schwiegervater
kommt erst am 12. Juli zu uns; unser Logiszimmer
steht also solange bereit für Sie. Wir selbst wollen
auf ärztliches Anraten, wegen unserer G... mit ihm
an die Ostsee, am 3ten August, .. ... ... .....
beginnen, wahrscheinlich nach Rügen. Auf die
Alpen muß ich also dieses Jahr verzichten.
In der Hoffnung auf baldiges Wiedersehen
bei uns mit besten Grüßen von
Haus zu Haus Ihr herzlichst ergebener
H. Köppe
Marburg d. 20/6/07
Weißenburgstraße 3



Besten Dank und beste Grüsse

Olaf
 
Magdeburger Am: 10.11.2019 14:02:07 Gelesen: 545501# 1274 @  
@ DERMZ [#1273]

Hallo Olaf,

die erste Lücke dürfte "Gesuch" sein,
die zweite Lücke "wo weiteres Fischen"

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 10.11.2019 14:24:04 Gelesen: 545496# 1275 @  
@ DERMZ [#1273]

Hallo Olaf,

ich lese es etwas anders:

Wir selbst wollen auf ärztliches Anraten, wegen unserer Gisela mit ihr an die Ostsee, am 3ten August, wo meine Ferien beginnen, ...

Mit dem Brief von philast halte ich mich dann etwas zurück und warte erst darauf, was bei dir herauskommt.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 10.11.2019 14:37:47 Gelesen: 545490# 1276 @  
@ Magdeburger [#1274]
@ volkimal [#1275]

Danke Ulf und Volkmar,

wenn ich mir beide Lösungen ansehe, so war Gisela bei mir am Anfang die Gicht, nur das Fischen wollte und konnte ich mit Gicht nicht in Zusammenhang bringen, geleesen habe ich es auch.

Nun hoffe ich, dass Gisela für Familie Köppe keine Krankheit war, sondern eine geliebte Verwandte und denke auch, dass am 3. August 1907 die Ferien begannen, es war immerhin ein Samstag und das macht durchaus Sinn.

Vielen Dank und besten Gruß

Olaf
 
philast Am: 10.11.2019 18:38:08 Gelesen: 545448# 1277 @  
@ volkimal [#1272]

Hallo,

schon mal besten Dank für die Übersetzung der ersten Seite.

Zur Füllung der ersten '?'
-- Denn hierher verirren sich nur ??? selten Nachrichten aus Wien(?) und an mich hat sich bis jetzt noch nichts verirrt.
--> Denn hierher verirren sich nur höchst selten Nachrichten aus Wien(?) und an mich hat sich bis jetzt noch nichts verirrt.

Zu dem Punkt:
-- Heute nacht ist ein ???asp. von Batterie III von unserem Rgmt. hier angekommen.
--> Das asp. könnte eine Abkürzung für Aspirant sein, was auf die Ankunft eines Militärbeamten des Kuk Heeres hindeutet. Den Rest kann ich auch weiterhin nicht deuten.

Grüße
philast
 
volkimal Am: 10.11.2019 22:25:53 Gelesen: 545421# 1278 @  
@ philast [#1277]

Hallo philast,

an das "asp." als Aspirant hatte ich auch schon gedacht. Evtl. Ist es ein "Rvltasp" also ein "Reserveleutnantaspirant".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 12.11.2019 02:46:15 Gelesen: 545150# 1279 @  
Guten Morgen

da in dieser Rubrik ja meist über diverse Handschriften geräteslt wird, z.B. ob jemand akute "Gisela" hat (# 1276) usw. usw. - heute habe ich mal wieder etwas fürs Auge:



Eine wunderschöne Handschrift, wo man gut alles lesen kann - heute habe ich keine Frage dazu. Gelesen habe ich folgendes

Frau Liesel Geck
Winterhof bei Sundwig
Kreis Iserlohn


Liebe Mutti!
Wie bist d angekommen?
Hoffentlich gut. Schick mir
mein Bilderalbum und den
Brief von der Lieselotte Dick-
mann. Bestelle Pappa einen
schönen Gruß.
Herzlichen Gruß und Kuss
deine Marianne


Um noch ein wenig weiter vom eigentlichen Thema abzuschweifen, auch die Adresse lohnt eine Blick in die Weiten des Netzes, wenngleich es den Winterhof [1] heute nicht mehr gibt, aber es muss eine imposante Einrichtung gewesen sein.

Viele Grüße Olaf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Winterhof_(Hemer)
[1] https://www.wp.de/staedte/menden/mit-dem-winterhof-verschwand-ein-ausflugsziel-id10549191.html
 
DERMZ Am: 13.11.2019 07:50:33 Gelesen: 544938# 1280 @  
Guten Morgen,

ach, hätten doch alle, so eine schöne Schrift wie Marianne - aber das ist Wunschdenken, heute wieder eine Handschrift, die mich fast zum Verzweifeln bringt:






Fräulein Helene Rauschenbach
Borkum
Strand-Villa Lübben


M. 11.9.98.
M.l. Schülerin Lene! In der Annahme, daßs du ...geberin
von Ansichtskarten bist, lasse dir durch .... eine schöne
Ansicht des Marburger Schloßes ...
bereiten.... ( wofür du dich nicht zu revanchieren brauchst!)
Bei dem schönen Wetter ...., auf Borkum gewiß
im ...
Mit den frdl. Grüßen auch v. meiner Frau an deine Hochgeb. Herrn, Karl u.
dich verbleibe ich dein Lehrer
Fr. Th.


Ich hoffe auf Hilfe, sonst muss ich am Ende Nachsitzen.

Beste Grüße sagt Olaf
 
epem7081 Am: 13.11.2019 08:54:38 Gelesen: 544917# 1281 @  
@ DERMZ [#1280]

Guten Morgen Olaf,

hier meine Lesung Deines Kartentextes, bis auf eine unklare Stelle.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

M.l. Schülerin Lene! In der Annahme, daß Du Liebhaberin von
Ansichtskarten bist, hoffe ich Dir durch Übersendg. einer schönen
Ansicht des Marburger Schloßes nebst … eine kleine Freude
bereiten zu dürfen ( wofür Du Dich nicht zu revanchieren brauchst!)
Bei dem schönen Wetter wird Euer Aufenthalt auf Borkum gewiß
ein sehr genußreicher sein, was ich von Herzen wünsche
Mit den frdl. Grüßen / auch v. meiner Frau /
an deine Hochgesch. Eltern, Karl u. besonders
/deine frdl. Karte gestern
hier erhalten!)
Dich verbleibe ich Dein Lehrer
Fr. Th.
 
DERMZ Am: 13.11.2019 09:37:14 Gelesen: 544899# 1282 @  
@ epem7081 [#1281]

Vielen Dank Edwin, das ging ja sehr schnell. Könnte es "Schlosses und Umgebg" heissen (für Umgebung), anderes erkenne ich nicht, was markant und Erwähnenswert wäre.

Beste Grüsse Olaf
 
epem7081 Am: 13.11.2019 10:06:42 Gelesen: 544887# 1283 @  
@ DERMZ [#1282]

Hallo Olaf,

ja, das wird die Lösung sein, zumal ja auf der Karte ein Teil der Bebauung unterhalb des Schlosses abgebildet ist.

Schönen erfolgreichen Tag.

mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Saguarojo Am: 15.11.2019 09:50:43 Gelesen: 544494# 1284 @  
Liebe Experten,

hier ein Brief von 1858 von Duderstadt (Königreich Hannover) nach Hannover.
Einige Kürzel sind mir nicht ganz klar. Darum bitte ich um Hilfe.



bei den .... Inspector in Beschäftigung zu sein.

(was bedeutet das Kürzel vor Inspector?)



Auch werde ich wenige Gesellen diesen Sommer hier behalten
da hier der Lohn 10 .... steht und anderswo auf 10(?) ....
1 ... kömmt. Hätte ich den Holzhandel und die Taxation

(bedeuten die Kürzel hinter den Ziffern Groschen und Thaler?)

Hier der ganze Text.



Über eine Klärung würde ich mich sehr freuen.

Mit besten Grüssen

Joachim
 
Magdeburger Am: 15.11.2019 10:56:19 Gelesen: 544481# 1285 @  
@ Saguarojo [#1284]

Hallo Joachim,

das Kürzel sollte herrschaftlich bedeuten.

Lohn 10 Gute Groschen .... auf 16 ggr. bis 1 Reichsthaler

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Saguarojo Am: 15.11.2019 13:00:54 Gelesen: 544451# 1286 @  
@ Magdeburger [#1285]

Hallo Ulf,

ganz herzlichen Dank, Du hast mir sehr geholfen.

Viele Sammlergrüsse und ein schönes Wochenende

Joachim
 
iholymoses Am: 15.11.2019 18:34:20 Gelesen: 544402# 1287 @  
Liebe Schriftkundige,

wer kann das lesen?



Ich kann nur am Ende
"...Hoffmann zu Cöslin"
dechiffrieren.

Vielen Dank vorab,
Reinhard
 
epem7081 Am: 15.11.2019 19:02:35 Gelesen: 544396# 1288 @  
Hallo Reinhard,

ich lese folgenden Text:

Dem Würdigen und Hochgelehrten
Unser Lieben Getreuen
Consistorial Rath Hoffmann / zu Cöslin
Herrsch. Landes Sachen


Falls der Brief eine Jahresangabe enthält, wäre zu prüfen, ob es sich hier um den Konsistorialrat Christian Friedrich Hoffmann in Köslin (1764 - 1775) handeln könnte.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
iholymoses Am: 15.11.2019 20:12:39 Gelesen: 544383# 1289 @  
@ epem7081 [#1288]

Hallo Edwin,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.

Lieder enthält der Brief keine Datumsangabe - es ist nur noch die "Hülle" vorhanden.

Hier die Rückseite und das Wasserzeichen - 18. Jahd. wäre denkbar.



Schönen Gruß,
Reinhard
 
Magdeburger Am: 18.11.2019 10:23:17 Gelesen: 544002# 1290 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich bitte hier um Hilfe - leider kann ich nicht soviel lesen:



Schon die oberen 3 Zeilen bleiben mir rätselhaft!

Den Hypothekenschein über für das
.......liche Fräuleinstift zu Mosigkau
... dem ............ Mühle in dem
Hypothekenbuche eingetragenen 4000 Rt (Reichsthaler)
....... ist nun um gestertigst?, und
... mit dem Schulddocumente ....
dem merken.
Dem ........ bewirken zu können,
....... wir .... Wohlgebl ..........,
mit umge....... ...... das .......
Schulddocument über ....................
...........mit ........, um 8.
....... 1879. gest?lligst an und über-
....... zu wollen ......... wir .....
........... mit Hypothekenschein ...
..... werden
Herzberg am 9ten May 1836
Das .............Patrimoniale
Gericht über
Mowtini,
Justitiar

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 18.11.2019 14:17:44 Gelesen: 543955# 1291 @  
@ Magdeburger [#1290]

Hallo Ulf,

das meiste konnte ich entziffern. Hier ist der aktuelle stand:

Der HypothekenSchein über für das
Erforderliche Fräuleinstift zu Mosigkau
auf der Postbergaer Mühle in dem
Hypothekenbuche eingetragenen 4000 Rt (Reichsthaler)
??? ist nun um ausgefertigt und
kann mit dem Schulddocumente verbun-
den werden.
Um solches bewirken zu können,
ersuchen wir Euer Wohlgeb. ergebenst,
mit umgehender Post das gedachte
Schulddocument oder Consensurkunde
?? ??? mit Postberga, am 8.
??? 1879(?). gefälligst an uns über-
senden zu wollen, wogegen wir dann(?)
solches mit Hypothekenschein ???
tieren werden
Herzberg am 9ten May 1836
Das Sahlandsche Patrimoniale
Gericht über Großrösen
Mowtini,
Justitiar

Es geht im Text wohl um die Elstermühle Postberga [1].
Bei Wikipedia heißt es "1822 und 1836 wurden Hypotheken auf die Mühle angemeldet."
Außerdem steht dort "Zugehörig zum Amt Schlieben und dem Rittergut Großrössen"

Mir kommt die Jahreszahl 1879 seltsam vor. Der Brief ist aus dem Jahr 1836. Lief eine Hypothek über 43 Jahre?
Vor der Jahreszahl 1879(?) dürfte eine alte Monatsbezeichnung stehen. Welche kann ich nicht sagen.

An die oberen drei Zeilen habe ich mich noch nicht getraut. Im Moment habe ich keine Zeit mehr.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Elsterm%C3%BChle_Postberga
 
Magdeburger Am: 18.11.2019 14:29:06 Gelesen: 543949# 1292 @  
@ volkimal [#1291]

Lieber Volkmar,

recht herzlichen Dank.

Vielleicht kann ich nun noch mehr ermitteln. Werde bei Dessau-Wörlitzer Kulturstiftung nachfragen.

Zur Zeit ergibt sich nämlich die Frage: Wieviel Geld hat Anna-Wilhelmine verliehen und wohin? Eventuell mußte sie sich selbst was leihen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 18.11.2019 15:04:33 Gelesen: 543942# 1293 @  
@ Magdeburger [#1292]

Von meiner Seite noch:

1. ... Consensurkunde d. d. Großrösen mit Postberga, am 8ten Octbr. 1829 ...
2. ... eingetragenen 4000 rt Kapital pp ist nun ausgefertiget ...
3. Martini, Justitiar

Das Datum ist in den ersten, oberen 3 Zeilen nochmals vermerkt, an welchen ich mich auch nicht üben möchte, da "dahingeschludert".

lg max
 
Magdeburger Am: 18.11.2019 15:25:12 Gelesen: 543927# 1294 @  
@ Max78 [#1293]

Lieber Max,

recht herzlichen Dank!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
DERMZ Am: 19.11.2019 17:11:48 Gelesen: 543697# 1295 @  
@ philast [#1271]

Hallol philast

jetzt bin ich dazu gekommen, den Text zu lesen und ich hoffe, daß ich nicht total daneben liege mit meiner Interpretation:

Mainz 22. IV 18
Liebste Eltern!
Seid mir nicht ungehalten, daß ich
Euch bis jetzt keinen ausführlichen Brief
geschrieben habe. Aber ich glaube nämlich nicht
recht daran, daß Briefe nach Österreich durchge-
lassen werden. Wenn ich dennoch schreibe, so
will ich eben nur den Versuch ??? machen,
obwohl ich kaum eine Nachricht erhalten werde
ob ihr den Brief bekommen habt. denn hierher
verirren sich nur höchst selten Nachrichten aus Wien
und an mich hat sich bis jetzt noch nichts verirrt.
Aber da kann man nichts machen, als
warten bis es besser wird. Einmal muß
es ja anders werden. Ewig werd ich ja nicht
hier bleiben. - Meine Lieben, meinetwegen
braucht Ihr ganz unbesorgt zu sein, mir geht
es hier ganz gut und wird es an der Front
wahrscheinlich noch besser gehen. Denn draussen
ist die Verpflegung sehr gut. - Heute nacht
ist ein ???asp. von Batterie III von unserem
Rgmt. hier angekommen. Der Fürnkranz der damals, wie wir im Dezember
hinausgegangen sind nach Russland
-2-
mein Transportkommandant war. Ein
großer Parka (?) mit einem Pelz. Also der
ist mit dem Batt. am Anfang März von
Kowel abgeangen nach dem Westen. ...
war bei seinem Batt. bis zum Ende März, da
hat er nämlich einmal mit einem fremden
Gewehr irgendwie ungeschickt hantiert.
Kurz un gut, es hat das Gewehr in Fetzen
gerissen und ihn in der Gegend des Auges
verwundet, da kam er dann ins Spi-
tal, und von dort kommt er jetzt hierher.
Er erzählt, daß es draußen gar nicht so
arg ist, als er es sich vorgestellt hatte. Man
gewöhnt sich an Alles. Er hat auch öfter
mit Hostalek gesprochen und sagt, er geht
im sehr gut. Also steht mir nur Gutes bevor,
wenn ich zu meinem Batt. komme.
Auch meint er meine Sachen dürften
noch ziemlich sicher mitgeführt werden.
Wo ich bin neugierig darauf aber
muß ich Euch gefaßt machen: Er
-3-
sagt nämlich, was ich Euch schon ein-
mal gesagt: An eine Postverbindung
ist kaum zu denken
. Er hat seit März
keine Nachricht von zu Hause und dürfte
auch seine Post nicht nach Haus gekommen
sein. Also darauf müßt Ihr Euch schon
gefaßt machen. Nicht daß Ihr dann
beunruhigt seid, wenn keine Nachricht
von mir kommt
. Ich werde alles mögliche
versuchen, aber wenns nicht geht, kann
man eben nichts machen. Und nun
meine Lieben, hoffe ich noch, daß zu Hause
alles wohlauf ist, Vaters Zustand sich
gebessert hat und auch Many Onkel (?) ge-
sund ist. Recht viele Grüße an Alle
Verwandten und Bekannte und
viele Küsse an Euch liebste
Eltern verbleibe ich Eucher dankb. Sohn
Oskar


Ich hoffe, es haben sich nicht zu viele Fehler eingeschlichen und die Fantasie ist auch im Zaume geblieben.

Beste Grüße Olaf
 
philast Am: 19.11.2019 18:51:12 Gelesen: 543669# 1296 @  
@ DERMZ [#1295]

Hallo,

vielen Dank für die Übersetzung.

Der Brief enthält durchaus diesen interessanten Aspekt:

Also der ist mit dem Batt. am Anfang März von Kowel abgeangen nach dem Westen. ....

Kowel liegt heute in Polen ca. 30km nördlich Lublin oder es ist Kowel, Wolhynien, Ukraine (auf halbem Weg zwischen Brest+Kiew gelegen).

Nachdem am 3.3.1918 der Krieg mit Russland in Brest Litowsk beendet wurde wurden Truppen von der Ostfront abgezogen und konnten an andere Frontabschnitte transportiert werden.

Offensichtlich wurden einige KuK Truppenteile der Westfront zugewiesen, wo ab 21. März die letzte großangelgte deutsche Offensive des 1. WK gestartet wurde. Die meisten der österreichischen Truppenteile wurden eher an die Südfront nach Italien verlegt.

Erstaunlich ist auch, dass die Postversorgung eher mies gewesen sein soll, anscheinend gab es bei den großangelgten Truppenverschiebungen Organisationsprobleme, so daß nicht immer klar war wo welcher Truppenteil gerade war.

Grüße
philast
 
volkimal Am: 19.11.2019 18:58:50 Gelesen: 543664# 1297 @  
@ DERMZ [#1295]

Hallo Olaf,

da passt so gut wie alles.

Das fehlende Wort auf Seite 1 habe ich glaube ich herausgefunden: "Wenn ich dennoch schreibe, so will ich eben nur den Versuch mehrmals machen ..."

Den Satz auf Seite 2 oben "Ein großer Parka (?) mit einem Pelz." lese ich als "Ein großer starker mit einem Pelz.".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 20.11.2019 06:28:15 Gelesen: 543536# 1298 @  
@ philast [#1296]
@ volkimal [#1297]

Guten Morgen,

die "Übersetzung" ist gerne geschehen, hat aber einen Moment der Ungestörtheit benötigt. Und auch ein Dank an Volkmar, daß er Geduld hatte, damit ich üben konnte, das war ein guter Übungstext.

Dennoch scheitere ich mit einer Karte, die auch ein wenig zu philast Brief passt. Rudolf ist in Marburg an der Drau angekommen, wohl weil er dort zur Armee eingezogen wurde und gibt kurze Meldung nach Südtirol. Hier die Details:



Gelesen habe ich das folgende, es fehlt mir nur der Mittelteil:

An
Wohlgb.
Luci Albati
Südtirol
Neumarkt - Tramin



13/III 1915
Werte Luci
Glücklich in Marburg hier an-
gekommen. ... ... auf ein nützlichen
.... Krieg.
Die besten Grüße sendet
Dir dein Freund
Rudolf
Brief folgt




Vielen Dank für ein wenig Nachhilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 20.11.2019 12:00:36 Gelesen: 543402# 1299 @  
@ DERMZ [#1298]

Hallo Olaf,

das ist wirklich eine sehr schwer lesbare Schrift!
Der Name dürfte Alberti und nicht Albati sein.

Die Karte ist zwar von 1915 dennoch muss es nicht um den Krieg gehen. Ich vermute, dass anstelle des "K" die beiden Buchstaben "dl" stehen.
Das "auf" dürfte auch nicht stimmen. Über dem "u" war damals üblicherweise ein Strich oder Bogen. Ich vermute ein "noch".
Ich lese den Text wie folgt:

13/III 1915
Werte Luci
Glücklich in Marburg hier an-
gekommen. ????? noch ein nützliche/n/r
? f e handlung.
Die besten Grüße sendet
Dir dein Freund
Rudolf
Brief folgt

Bei dem fehlenden Wort kommen folgende Buchstaben in Frage: "M/W/V o/e h a l/b e r".
Die zwei oder drei Buchstaben vor "..handlung" sind mir auch nicht klar.

Vielleicht hilft es ja weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
Kalmimaxiss Am: 20.11.2019 14:33:02 Gelesen: 543376# 1300 @  
Kann mir jemand den Text auf dieser Karte entziffern?


 
DERMZ Am: 20.11.2019 14:41:25 Gelesen: 543348# 1301 @  
@ Kalmimaxiss [#1300]

Hallo Kalmimaxiss,

vielleicht kannst Du beide Seiten der Karte zeigen, eventuell wird es dann ein wenig einfacher, aber ich versuche es mal so wie es ist

Aufstieg am 20. August
zu Frankfurt zoologischer
Garten

Grüsse
von dort sendet
dir dein treuer Freund Karl ??


Beste Grüsse sendet Olaf
 
volkimal Am: 20.11.2019 18:45:11 Gelesen: 543243# 1302 @  
@ DERMZ [#1298]

Hallo Olaf,

so richtig weiter komme ich nicht weiter. Vielleicht ist der eine Buchstabe ein schlecht geschriebenes "B". Dann könnte es heißen "????? noch in nützlicher Behandlung."

Aber was steht bloß davor?

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 20.11.2019 19:27:20 Gelesen: 543227# 1303 @  
@ volkimal [#1302]

Hallo Volkmar,

danke Dir für Deine Bemühungen, es ist doch manchmal zum Mäusemelken, da ist ein Satz von dreien, und der ist nicht entzifferbar.

Ich habe auch schon versucht über das Datum zu einer Lösung zu kommen, aber auch vergeblich. Der 13. März 1915 war ein Sonnabend.

Ich denke trotzdem, dass es etwas mit dem 1. Weltkrieg zu tun hat, der Absender ist zumindest Teil des Ersatzbatallions in Marburg. Auch könnte er im dortigen Spital sein ( wegen Behandlung ), aber ich vermute, dann hätter er als Absenderangabe eine Spitalsadresse in Marburg angegeben.

ich meine, die unbekannte Textzeile ????? noch ein nützliche/n/r fängt mit Noh... an, eher ein N als ein M, wenn ich es mit dem M von Marburg vergleiche. Aber es hilft mir noch nix.

Beste Grüsse Olaf
 
doktorstamp Am: 20.11.2019 22:39:57 Gelesen: 543195# 1304 @  
Es ist einerseits gut, dass man hier geholfen wird, wiederum verwunderlich, keinem macht sich anscheinend mit den alten deutschen Schriften vertraut.

Schon bei Wiki findet man einiges, was als Einleitung dient, wenn man auf YouTube schaut, findet man noch mehr, sogar eine Lehrgang wird kostenlos angeboten. Bei Amazon.de kann man Bücher erwerben, sie sind gar nicht so teuer, zwei Bücher samt Porto nach England für € 27. Man muss nicht dauerhaft das Buch lesen, aber etwas wie 30 Minuten am Tage reicht aus, um sich allmählich mit den Schriften vertraut zu machen. Aber mit fortschreitendem Alter ändert die Schrift oder Schreibstil des Verfassers, in dem einen Buch wird dies verdeutlicht. Wie ich auch feststelle, hat meine Schrift nach dem Schlaganfall geändert, und ist nicht mehr so sauber wie einst.

Ich bin der Meinung so etwas macht sich geltend, warten wir weitere 20 Jahre, wird es kaum wer geben, der sie lesen kann, was dann?

Macht Euch dran.

mfG Nigel,
der jetzt mit den üblichen Ausreden rechnet.

Philatelie ist mit weitaus mehr als Druck und Papier gebunden.
 
Max78 Am: 21.11.2019 15:12:33 Gelesen: 542961# 1305 @  
@ DERMZ [#1303]

Hallo Olaf,

das Gesuchte heisst (meiner Ansicht nach): ... Steh aber noch in ärztlicher Behandlung. Bei dem Wort "ärztlich" könnte man "nützlich" vermuten, ich glaube aber eher an einen Schreibfehler (ärtzlichen), es macht inhaltlich mehr Sinn ...

siehe :-) https://www.stern.de/noch-fragen/aertzliche-schweigepflicht-1000825551.html

oder



Es wird bei dieser Kurrentschrift gerne das "c" von "ch" mit vorangehenden Vokalen bis hin zur Unkenntlichkeit verbunden. Oft zu sehen bei Wörten wie z.B. : nicht, Sicht, etc. wo mancher sogar den I-Punkt nicht setzt.

Nigel kann man nur Recht geben mit seiner letzten Aussage. Und so bleibt es Geschmacksache für jeden einzelnen, mit welchem Teil der Philatelie er sich beschäftigen möge.

lg Max
 
DERMZ Am: 21.11.2019 15:38:57 Gelesen: 542947# 1306 @  
@ Max78 [#1305]

MAX, das ist brilliant, da wäre ich in zwanzig Jahren noch nicht drauf gekommen.

Danke Danke Danke

Beste Grüsse Olaf
 
Kalmimaxiss Am: 22.11.2019 07:22:40 Gelesen: 542778# 1307 @  
@ DERMZ [#1301]

Die Rückseite ist leer bzw. weist nur die Frankatur mit Stempel auf.

Aber herzlichen Dank für Deine Übersetzung!

So wie es aussieht, ist die Karte tatsächlich mit dem Ballon befördert worden. :-)
 
DERMZ Am: 23.11.2019 18:10:27 Gelesen: 542461# 1308 @  
Guten Abend,

heute habe ich eine Karte gelesen und bin mir überhaupt nicht sicher, ob ich das alles richtig gelesen habe, kann mir jemand an entsprechender Stelle eine Korrektur geben, wenn es falsch ist?

Hier die Karte



Gelesen habe ich folgendes:


An Wohlg.
Frau Johanna Hübl
Mühlgasse N 6
in Baden
bei Wien


d. 23/6 ~16 Liebe Schwester!
Ich theile dir mit das ich
in Marburg im Spital bin
geht mir sonst ganz gut
habe mir Auhg und schleimhaut
anfal. nun male ich mein
schreiben und Grüße Euch
alle dein Bruder Josef


Josef Laukel
K.u.k. Res. Spital N1
Abt 3 Zimmer 44
in Marburg
an der Drau



Vielen Dank und beste Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 23.11.2019 21:30:03 Gelesen: 542417# 1309 @  
@ DERMZ [#1308]

Hallo Olaf,

ein Wort fehlt mir noch. Es heißt:

habe nur ??? und schwindel
anfal nun ende ich mein ...

Das fehlende Wort könnte "Kofp" also ein falsch geschriebener Kopf sein.
Ansonsten kommen für mich folgende Buchstaben in Frage:

1 2 3 4
B a f g
K o h p
N
R

Das "u" als zweiter Buchstabe müsste wieder einen Strich oder Bogen darüber haben.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 30.11.2019 20:36:56 Gelesen: 541390# 1310 @  
Guten Abend,

mir kommen wieder Zweifel, ob ich alles richtig gelesen habe, besonders der "Innendienst" ist meines Erachtens sehr zweifelhaft, aber lest doch bitte selbst einmal, ob Ihr etwas Sinnvolleres herausbekommt:



Gelesen habe ich folgendes:


Feldpostkarte

An
Frau
Maria Ledwich
in Dürrwicknitz
Post Räckelwitz By Sasse



Liebe gute Frau!
Schon wieder eine Karte!
Nun wird es etwas lang
sammer werden denn nun
wird es auch innendienst
geben. Es ist noch nichts zu
fürchten. In Gottesschutze
ergebe ich mich und Euch
alle und es ... als gut
nur guten Mutes alle
Lebt wohl auf wieder
sehen. Es grüßt Euch alle herzlich
Euer Nikolas. Viele
Grüße an Kinder, Vater und Frau.


Besten Dank für jede Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 01.12.2019 09:40:06 Gelesen: 541274# 1311 @  
@ DERMZ [#1310]

Hallo Olaf,

da lese ich einige Worte anders. Die Adresse ist:

An
Frau
Maria Ledrich
in Dürrwicknitz
Post Räckelwitz Kg Sachsen

Vermutlich bedeutet Kg = Königreich. Das Königreich Sachsen war bis 1918 Bundesstaat des Deutschen Reiches.

Zum Text der Karte: Es kann nicht "innendienst" heißen.



Bei "innen" müssten 9 Striche bis nach oben gehen. Bei dem Wort auf der Karte sind es nur 6 (oder 7). Das ist nicht ganz eindeutig zu lesen. Es könnte zum Beispiel "nur Dienst" heißen, wobei das "nur" unsauber geschrieben wäre. Es kommt aber auch jedes andere Wort mit 6 (oder 7) Linien bis nach oben aus den links angegebenen Buchstaben in Frage. Ebenfalls nicht klar ist diese Stelle:



Das Wort "Mutes" hat ein Endungs-"s", welches auf der Karte nicht vorhanden ist. Das erste Wort kann entweder "nur" oder "mir" sein. Ich habe beide einmal darübergeschrieben. Es ist bei der Schrift auf der Karte nicht zu unterscheiden. Insgesamt ergibt sich folgendes:

Liebe gute Frau!
Schon wieder eine Karte!
Nun wird es etwas lang
sammer werden denn nun
wird es auch nur Dienst
geben. Es ist noch nichts zu
fürchten. In Gottes schutze
empfehle ich mich und Euch
alle und es wird als gut
mir/nur guten/m Muten(?) alle
Lebt wohl auf wieder
sehen. Es grüßt Euch alle herzlich
Euer Nikolas. Viele
Grüße an Kinder, Vater und Frau.

Was meinst Du, ist es ein Schreibfehler bei "Mutes" und deine Deutung ist eigentlich richtig? Oder fällt Dir jetzt etwas besseres ein? Bei der Rechtschreibung ist der Absender ja nicht ganz Sattelfest z.B. "als" anstelle von "alles".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 01.12.2019 13:28:08 Gelesen: 541247# 1312 @  
@ volkimal [#1311]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Korrekturen, ich denke auch, daß es ein Schreibfehler bei "Muten" ist, wie noch einige mehr, so z.B. "langsammmer". Auch an meiner "Innendienst"-Interpretation hatte ich schon Zweifel, "nur Dienst" macht mehr Sinn. Es ist ja Feldpost und ich vermute, Nikolas Regiment war in Marburg auf Durchreise oder mehrtägiger Pause, ist die Karte doch in Lollar abgestempelt, dort zweigte damals ein Teilstück der "Kanonenbahn" - Lollar-Wetzlar - von der Main-Weser-Bahn ab, eine viel genutzte Verbindung in Richtung Westen, musste man dann nicht in Gießen die Fahrtrichtung des Zuges wechseln.

Beste Grüße aus dem Süden sagt Olaf
 
Max78 Am: 01.12.2019 20:00:25 Gelesen: 541147# 1313 @  
@ DERMZ [#1312]

Moin Olaf,

der einzeln stehende Satz heisst: nur guten Mut an alle.

lg Max
 
DERMZ Am: 01.12.2019 20:09:52 Gelesen: 541141# 1314 @  
@ Max78 [#1313]

Aha - danke Max, das sind doch "böhmische Dörfer" für mich. Das spricht alles gegen das, was ich lese oder lesen will - ABER du hast recht, das macht absoluten Sinn. Großartig!! Danke!

@ alle

Bei der Gelegenheit schicke ich noch eine Karte aus Marburg an der Drau hinterher:



Hier habe ich bisher folgendes gelesen:


Wohlgeb. Fräulein
Anna Fischlhamer
Schafwiese No 10
bei Wels
Oberösterreich


Bis jetzt ohne Nachricht theile
ich dir mit das ich jetzt
... dienst habe. bin
nämlich Offiziersdiener
bei einem sehr guten Leu...
gehe erst ins Feld bis diesher geht
wenn ist ... es dürfte
wie ...
die herzlichsten Grüße sendet dein Josef


Vielleicht werden die Lücken ja wieder ergänzt - ich sage besten DANK dafür!

Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 01.12.2019 20:33:44 Gelesen: 541134# 1315 @  
@ DERMZ [#1314]

Hallo Olaf,

"nur guten Mut an alle" passt sehr gut. Da sind eben Mut und an etwas nah aneinander geraten.

Zu der heutigen Karte:
Eine Anna Fischlhammer ist 2017 im Alter von 95 Jahren in Wels gestorben [1]. Das heißt sie ist 1922 geboren - vielleicht war die Mutter die Empfängerin der Karte.

Bis auf ein Wort konnte ich den Text der Karte lesen. Es heißt dort:

Bis jetzt ohne Nachricht theile
ich dir mit das ich jetzt etwas
leichteren dienst habe. bin
nämlich Offiziersdiener bei
bei einem sehr guten Leutenant
gehe erst ins Feld bis diester geht
wann ist noch unbekannt es dürfte
vielleicht ??? sehr lange dauern
die herzlichsten Grüße sendet dein Josef

Das fehlende Wort könnte "noch" sein - es ist aber beim besten Willen nicht zu erkennen.
Das Wort "diester" kenne ich nicht. Es ist aber klar zu lesen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.wirtrauern.at/trauerfall/anna-fischlhammer
 
DERMZ Am: 02.12.2019 06:00:43 Gelesen: 541013# 1316 @  
@ volkimal [#1315]

Danke Volkmar,

was Du noch alles zusätzlich findest, grandios.

Besten Dank sagt Olaf
 
DERMZ Am: 04.12.2019 17:01:12 Gelesen: 540866# 1317 @  
Guten Abend,

heute scheitere ich wieder an einem Wort im Text - zumindest ein Wort das ich wahrnehme:



Gerichtet ist die Karte an Julius Kober in Suhl, Heimatforscher und Schriftsteller (1894-1970), identifiziert habe ich fast alles:

S.H.
Herrn Jul. Kober
Suhl / Thür.
Lange Brücke 21


Ockershausen am 22.9.20
Mein lieber Kober,
als ich Montag Abend mit meiner
Schwester nach hier zurückkehrte fand
ich Ihre liebe Karte vor für die ich Ihnen
herzlich danke. Ganz so kurz, wie Sie an-
nehmen sind wir also doch nicht zu
Hause gewesen. Dafür geht es aber jezt
mit 5 A..zh.. Meine Frau ist
seit 4 Wochen schon wieder in Hagen
Von uns beiden herzliche Grüße Ihr H. Gieseler


Den Absender habe ich leider auch mit Hilfe der Adressbücher von 1920 und 1921 nicht genau verifizieren können.

Vielen Dank für die Hilfe sagt - wieder einmal - Olaf
 
volkimal Am: 04.12.2019 19:27:09 Gelesen: 540847# 1318 @  
@ DERMZ [#1317]

Hallo Olaf,

erst hatte ich gedacht, dass das fehlende Wort mit "...feiern" endet. Dann ist mir aber aufgefallen, dass der vorletzte Buchstabe kein "r" sein kann. Das "r" schreibt Herr Gieseler ganz anders, nämlich so wie den drittletzten Buchstaben.

Ich habe einige Zeit gerätselt, jetzt aber ein Wort gefunden, dass vom Schriftbild her ganz passend aussieht: "Atmosphären". Die Bedeutung des Satzes "Dafür geht es aber jezt mit 5 Atmosphären" ist mir allerdings schleierhaft. Bei dem „jezt“ bin ich mir auch nicht ganz sicher, mir fällt aber nichts besseres dazu ein.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 05.12.2019 06:15:02 Gelesen: 540816# 1319 @  
@ volkimal [#1318]

Atmosphären können durchaus Sinn machen, Atmosphäre war doch früher eine gebräuchliche Einheit des Drucks, wird aber heute nicht mehr gebraucht.

Danke Volkmar,

vielleicht meint Gieseler ja, daß er viel aufarbeiten muss, da die Göttergattin ja schon seit 4 Wochen in Hagen weilt und er vermutlich auch beruflich etwas im Rückstand ist. Also will er "Gas geben".

Besten Dank sagt Olaf
 
Franz88 Am: 17.12.2019 17:52:30 Gelesen: 539346# 1320 @  
Hallo Sammlerfreunde,

eine Postkarte aufgegeben in Wien am 19.3.1938. Leider kann ich die Empfängeradresse nicht lesen. Ich vermute Bad ???????

Bitte um eure Hilfe. Wohin ging die Karte?



Liebe Grüße
Franz
 
inflamicha Am: 17.12.2019 17:56:15 Gelesen: 539343# 1321 @  
@ Franz88 [#1320]

Hallo Franz,

ist doch ganz einfach: Bad Kreuznach. ;-)

Gruß Michael
 
Franz88 Am: 17.12.2019 18:06:41 Gelesen: 539339# 1322 @  
@ inflamicha [#1321]

Hallo Michael,

vielen herzlichen Dank. Auf Kreuznach wäre ich nicht gekommen.

Liebe Grüße
Franz
 
lolli Am: 19.12.2019 20:50:38 Gelesen: 539276# 1323 @  
Hallo Spezialisten,

wer kann mir den Bestimmungsort entziffern?

Ich komme einfach auf keine Lösung.



Familie Otto Landmann ??
.............. über Halle / Saale

Vielen Dank
Stefan
 
bayern klassisch Am: 19.12.2019 20:54:31 Gelesen: 539273# 1324 @  
@ lolli [#1323]

Hallo Stefan,

Osmünde [1].

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Osm%C3%BCnde
 
volkimal Am: 19.12.2019 20:55:15 Gelesen: 539270# 1325 @  
@ lolli [#1323]

Hallo Ralph,

der Brief geht nach Osmünde über Halle / Saale.

Viele Grüße
Volkmar
 
lolli Am: 19.12.2019 20:56:44 Gelesen: 539266# 1326 @  
Vielen Dank Ralph und Volkmar,

das ging schnell.

Stefan
 
mausbach1 (RIP) Am: 30.12.2019 10:00:44 Gelesen: 536746# 1327 @  
Stehe komplett auf dem "Schlauch" - wohin geht der R-Brief?



Der Beleg auf die Reise am 23 VIII 11 von Bandar-Guez (es gibt auch den Stempel Bender-Guez) über Astarabade (auch Astrabad) 28(9)-8 11 - und dann? Russisch - Bulgarisch?

Vorab meinen besten Dank!

Glückauf!
Claus
 
Heinrich3 Am: 30.12.2019 12:13:13 Gelesen: 536730# 1328 @  
@ mausbach1 [#1327]

Hallo,

vermutlich liege ich daneben, aber die Angaben rechts in arabisch und russisch sagen mir "Marrakesch".

Gruß
Heinrich
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.01.2020 10:21:57 Gelesen: 535363# 1329 @  
Paketbegleitung 6/3 64 von Freudenberg nach Siegen - sehr unsauber. Packkammerstempel



Den Beleg möchte ich ihn richtig beschreiben:

Nebst 1 Paquet, gez. B.#10. ??
1 Pfd. 1 Loth
Herrn C. Burkholz
?? Herrn Vorländer

Vorab meinen besten Dank für die Hilfe.

Glückauf!
Claus
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.01.2020 10:49:19 Gelesen: 535357# 1330 @  
Und noch ein Stück - sehr unsauber (fast dreckig):





Anschrift
Sr. Durchlaucht dem Herrn
Grafen Wilderich Thed.Kessler
Hochwohlgeboren
auf Thüle bei
Salzkotten

Inhalt:
11 ??

Erw. Hochgeboren
Beehre ich mich im Anschlusse
11_??? als Beitrag der hiesigen
Michaelisbruderschaft ?? 1863
mit der ergebenen Bitte ein-
zusenden, diesalben weiter
befördern zu wollen.
Die Beiträge? wären schon früher
eingesandt worden, alleine sie
gehen bei den jetzigen goldlosen
Zeiten nur langsam ein
Römershagen 20 Mai 1864

Auch hier meinen besten Dank!
Claus
 
volkimal Am: 08.01.2020 12:04:04 Gelesen: 535299# 1331 @  
@ mausbach1 [#1329]

Hallo Claus,

in der vierten Zeile heißt es "p. Adresse Herr Vorländer".

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 08.01.2020 16:16:37 Gelesen: 535248# 1332 @  
@ mausbach1 [#1330]

Hallo Claus,

so jetzt habe ich auch für den langen Brief Zeit. Du hast fast alles richtig angegeben.

Bei der Anschrift steht nur "Hochgeboren" (ohne "wohl").
Oben links lese ich "1 lth." Also das Gewicht 1 Loth.

Beim Inhalt lese ich durch Vergleich der Buchstaben:
"11 rs in KasSensch"

Nach einigem Nachdenken bin ich auf eine mögliche Lösung gekommen. Es konnte "Kassensch." also "Kassenscheinen" bedeuten. Dann steht hinter der 11 eine Währung. Evtl. könnte es auch "rt" also "Reichstaler" sein.

In der zweiten Zeile das Briefes lese ich "11 als. rt als Beitrag ..." oder "11 elf rt als Beitrag ..."
Das "rt" ist dasselbe wie auf der Vorderseite. Was für Arten von Reichstalern gab es? Ich kenne mich da nicht aus.

Ansonsten heißt es "geldlosen" und nicht "goldlosen".

Was vor der Jahreszahl 1863 steht weiß ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Peter aus Oststeinbek Am: 08.01.2020 18:50:39 Gelesen: 535197# 1333 @  
@ volkimal [#1332]

Hallo Claus und Volkmar,

ich kann noch etwas ergänzen:

Der Empfänger hieß Kettler (korrekt Ketteler)
Wilderich Freiherr von Ketteler (* 14. Juni 1809 in Harkotten; † 29. Juli 1873 in Thüle) war ein deutscher Gutsherr und Politiker. Im Jahr 1863 war Ketteler Präsident des 15. deutschen Katholikentages.

Nun zum Umschlag: Inhalt: 11 rf, rs (?) (Es ist eine alte Währungsbezeichnung, könnte Reichspfennig oder Reichstaler bedeuten) in Kassensch (Kassenschein? Eine Art Scheck?)
Auch im Brieftext wird 11 nochmal in Worten „elf“ mit der Währung geschrieben (rf ???)
Es heißt aber nicht „Michaelisbruderschaft“, das a fehlt! Außerdem wurde die erst nach 1920 gegründet.
Weiter heißt es: „per 1863“
Dann: „dieselben“ weiterbefördern …, bei den jetzigen geldlosen Zeiten

Es muss sich wohl um eine katholische Bruderschaft gehandelt haben, die Einnahmen stammen ja auch von einem Pastor. Ich konnte aber nichts passendes herausfinden.

Schönen Gruß und weiterhin viel Spaß
Peter
 
Magdeburger Am: 08.01.2020 19:03:11 Gelesen: 535188# 1334 @  
@ mausbach1 [#1330]

Hallo Claus,

es sind 11 Reichsthaler in Kassenscheinen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 08.01.2020 19:21:18 Gelesen: 535176# 1335 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1333]

Hallo Peter,

manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Klar ist es 11 - elf. Einmal als Zahl und einmal ausgeschrieben.

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 09.01.2020 07:45:59 Gelesen: 534590# 1336 @  
@ volkimal [#1332]
@ Peter aus Oststeinbek [#1333]
@ Magdeburger [#1334]

Euch allen Sammlerkommune vielen Dank!

Herzliches Glückauf!
Claus
 
DERMZ Am: 12.01.2020 05:47:39 Gelesen: 533852# 1337 @  
Guten Morgen,

das eigene Hirn krampft auch im Neuen Jahr wieder mal.

Der Gruß aus dem Jahr 1914 - es reimt sich mir das Ende nicht zusammen, doch seht selbst:



Gelesen habe ich folgendes:

Feldpostkarte

An
Herrn Lehrer Kornmann
in
Michelbach
Post Marburg
a.d. Lahn


Eerneghem b Ostende 24.12.14
Mein lieber Herr Lehrer u. Familie!
Ich wünsche so gut ichs kann
fangt das neue Jahr gut an
Geduld u. Hoffnung haltet fest
Auf Gottvertrauen ists’ aller best
Gottselig u Zufriedenheit
All dieses meinen St.... begleid.
Unteroffz. Muth


Wie lese ich die beiden letzten Worte richtig?



Besten Dank für eine Hilfestellung sagt Olaf
 
epem7081 Am: 12.01.2020 06:02:18 Gelesen: 533848# 1338 @  
Hallo Olaf,

ich lese hier als letzte Zeile:

All dieses meinen Wunsch begleid

Einen schönen Sonntag wünscht
Edwin
 
DERMZ Am: 13.01.2020 05:12:28 Gelesen: 533624# 1339 @  
@ epem7081 [#1338]

Guten Morgen Edwin,

das habe ich mir gewünscht, aber nicht gedacht, dass ich so früh und so schnell eine Antwort bekomme.

Besten Dank dafür sagt Olaf
 
Thomas S. Am: 19.01.2020 19:46:31 Gelesen: 532313# 1340 @  
@ Thomas S. [#1163]

Hallo Zusammen,

im August vergangenen Jahres hatte ich ein paar Lücken bei der Transkription einer Karte von Dr. Kloss an Zechmeyer sen. in Nürnberg. Siehe [#1163]



Freundlicherweise bekam ich hier im Forum gleich Hilfestellung. Bei der Unterschrift von „Dr. Kloss“ kam es zu einer abweichenden Übersetzung, was natürlich durch fehlenden Unterschriftsvergleich auch schnell passieren kann. Bei der gezeigten Karte war auch zusätzlich der seitliche Namensvermerk besonders irreführend.

Damals hatte ich noch keine Vergleichsunterschriften oder alternative Schriftproben zur Hand. Mittlerweile habe ich in der Literatur viele Beispiele der Unterschrift von Dr. Kloss entdeckt.[1] So ist mir auch wieder meine damalige Anfrage hier im Forum und die Karte aus meiner Sammlung eingefallen.

Zur Sicherheit habe ich bei Wolfgang Maassen die Karte vorgelegt und die Authentizität der Unterschrift angefragt. Er hat viele Schriftproben vorliegen und hat die Unterschrift auf meiner Karte als die von Dr. Kloss bestätigt. Freundlicherweise hat er mir erlaubt aus seiner Sammlung ein paar Karten mit Unterschrift Dr. Kloss hier abbilden zu dürfen. Diese zeigen die Übereinstimmung sehr schön. Ich bitte die Qualität zu entschuldigen, die Abbildungen lagen mir nur als pdf vor und ich musste diese erst ausdrucken und als .jpg wieder scannen.







Viele Grüße
aus Nürnberg
Thomas S.

[1] Abbildungen der Unterschrift sind unter anderem zu sehen in: Maaßen, Wolfgang, Alfred Moschkau Philatlist, Heimatkundler und Museumsgründer, PhilCreativ, 1 Aufl., 2012, S. 237 u. S. 238 alternativ auch Abbildung in Brühl, Carlrichard, Geschichte der Philatelie Band 2, Georg Olms Verlag, 1. Aufl., 1986, S. 1077
[2] Abbildungen 1-3 aus dem Archiv von Wolfgang Maassen, als Pdf per Mail freundlicherweise zur Verfügung gestellt 01-2020
 
wessi1111 Am: 19.01.2020 22:52:58 Gelesen: 532278# 1341 @  
@ Thomas S. [#1340]

Hallo Thomas,

eine Grafik aus einer PDF-Datei abspeichern geht folgendermaßen (Adobe Acrobat Reader DC in Windows 10):
1. Im Menü "Bearbeiten" den Menüpunkt "Schnappschuss erstellen" anklicken
2. Mit gedrückter linker Maustaste einen Rahmen um das Objekt der Begierde ziehen, es erfolgt eine Meldung, dass der ausgewählte Bereich kopiert wurde
3. Paint öffnen
4. Mit STRG+C oder dem Menüpunkt "Einfügen" den kopierten Bereich aus der PDF einfügen
5. Mit "Speichern unter" als JPG speichern

Gruß
Wessi
 
Thomas S. Am: 19.01.2020 23:51:45 Gelesen: 532269# 1342 @  
@ wessi1111 [#1341]

Hallo Wessi,

herzlichen Dank, auch von meinem Drucker, für die Arbeitserleichterung.

Viele Grüsse
Thomas
 
volkimal Am: 20.01.2020 13:48:45 Gelesen: 532149# 1343 @  
@ Thomas S. [#1342]

Hallo Thomas,

noch eine kleine Ergänzung zur Vorgehensweise beim Erstellen eines Screenshots. Die Qualität ist davon abhängig, wie groß die Abbildung auf dem Bildschirm ist. Hier einmal im Vergleich:



Beim linken Bild habe ich den Screenshot aus einer pdf erstellt, bei der eine ganze DIN A4 Seite auf dem Bildschirm dargestellt war (68,6 %). Bevor ich das rechte Bild erstellt habe, habe ich die pdf am Bildschirm so eingestellt, dass der Beleg möglichst groß am Bildschirm abgebildet war (200 %). Erst dann habe ich den Screenshot erstellt.

Schau Dir die beiden Bilder einmal im Vergleich an, indem du auf die Bilder klickst.

Viele Grüße
Volkmar
 
Thomas S. Am: 20.01.2020 19:59:03 Gelesen: 531950# 1344 @  
@ volkimal [#1343]
@ wessi1111 [#1341]

Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure Mühe mich in meiner Softwarenutzung auf den aktuellen Stand der Möglichkeiten zu bringen. :)

Ich habe mit Euren Hinweisen die zweite Karte aus meinem Beitrag in ein jpg umgewandelt:



Ich muss noch etwas experementieren wegen Bildschärfe usw., aber es ist wirklich eine riesige Erleichterung in der Handhabung.

Viele Grüße
Thomas
 
wessi1111 Am: 21.01.2020 05:35:37 Gelesen: 531826# 1345 @  
@ mausbach1 [#1327]

Hallo Claus,

entziffern kann ich die Anschrift auch nicht wirklich.

Was über Google und Co herauszufinden ist:

Astrabad heißt heute Gorgan und liegt auch im Iran.
Der eingedruckte Absender in kyrillisch bedeutet "Tumanyants Brothers Trading House" und ist auf der Homepage von Baku in Aserbaidschan in der Unternehmensliste zu finden [1], vielleicht gibt es aber auch noch andere Unternehmen mit gleichem Namen.
Der nichtarabische Text sieht mir nicht nach kyrillischer Schrift aus, daher sehe ich den Vorschlag von Heinrich3 [#1328] "Marrakesch" nicht.
Das erste könnten Zahlen sein, dann "Importe". Weiter komme ich leider auch nicht.


Gruß
Wessi

[1] https://www.ourbaku.com/index.php/Общества,_товарищества,_торговые_дома,_банки,_предприятия,_работавшие_в_Баку_(сводный_список)
 
Magdeburger Am: 22.01.2020 12:38:14 Gelesen: 531593# 1346 @  
Liebe Sammelfreunde,

eine Sauklaue, wer kann hier helfen ?



Schreib ich jetzt hier kurz? ergebenst mit, daß die StiftsCasße
nun auch die letzten 500 Rt. Friedrich d'or zurückzuzahlen, ud damit
also das ersparungsliche? Vorlohn mit 15000 Rt F endlich meiner zu
erfüllen ist. Ich werde diese Zahlung Postamtlich noch (nach) ???
??????? mit
357 Rt 15 gr ?????? ????? ud mit
140 Rt --- Friedrich d'or in Quittung über die jetzt am 1. July ???
werdende ?????? ??? =??????????? 14100 Rt Cap. ud
2 Rt 15 gr durch in Quittung über die in Mitte April c ga
musten 500 Rt Nachzahlung, über welche Zinsen
auf Quittung gleich mit übergeben ?? ud Haupt-
Landes Amte ersuchen werde, diese Zahlung ud
Quittungen ????? zur Stunde? ??????????????? und
???? St...zahl durch die Hl ???? ud ??????
???????????? anzunehmen.
Auch E...tung dieser Gelder ud Quittung
erstete ich Er. ergebenst um ????? Rück-
sendung der mit am 31. mit ??? ????? ????
? 28 (12) April mitg.... Zustand ?????????
????? um mich, der mich mit d. ??????
Hochachtung ?????????
Er.
ergebenste
GlaffeyRichter

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 22.01.2020 19:14:57 Gelesen: 531502# 1347 @  
@ Magdeburger [#1346]

Hallo Ulf,

einen Teil konnte ich entziffern. Hier ist der aktuelle Stand:

theile ich jetzt hierdurch ergebenst mit, daß die StiftsCasße
nun auch die letzten 500 Rt. Friedrich d'or zurückzuzahlen, ud damit
also das ursprüngliche Darlehn mit 15000 Rt F endlich wieder zu
verfüllen ist. Ich werde diese Zahlung Postamtlich nach Ihren
Wünschen mit
357 Rt 15 gr ?????? ????? ud mit
140 Rt --- Friedrich d'or in Quittung über die jetzt am 1. July fellig(?)
werdenden Zinsen ??? =??????????? 14100 Rt Cap. ud
2 Rt 15 gr durch in Quittung über die in Mitte April c ge
machten 500 Rt Nachzahlung, über welche Zinsen
ich Quittung gleich mit übergeben ?? ud Haupt-
Landes Amte versuchen werde, diese Zahlung ud
Quittungen auch zur ???? Beförderung an
??? ???? durch die Hl ???? ud ??????
gefälligst anzunehmen.
Nach Empfang dieser Gelder d Quittung
ersuche ich Er. ergebenst um ????? Rück-
sendung der mit am 31. mit ??? ????? ????
? 28 (12) April mitgetheilt ???? ????
????? an mich, da ich mit d. ??????
Hochachtung ?????????
Er.
ergebenste
GlaffeyRichter

Jetzt mache ich erst einmal eine kleine Pause.

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 23.01.2020 07:48:57 Gelesen: 531383# 1348 @  
@ wessi1111 [#1345]

Guten Morgen,

besten Dank für die Erweiterungen des Beleges!

Glückauf!
Claus
 
Magdeburger Am: 23.01.2020 16:05:45 Gelesen: 531309# 1349 @  
@ volkimal [#1347]

Hallo Volkmar,

recht herzlichen Dank - die Schrift ist wirklich erschreckend.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Peter aus Oststeinbek Am: 23.01.2020 18:33:37 Gelesen: 531226# 1350 @  
Nun will ich auch mein Glück versuchen, aber einige Worte kann ich aich nicht entziffern:

Vorweg einige Bemerkungen
Der Friedrich d’or (oder Friedrichsdor), benannt nach Friedrich dem Großen, ist eine preußische Goldmünze im Nominalwert von 5 silbernen preußischen Reichstalern (Pistole), die zwischen 1741 und 1855 geprägt wurde.
1821 wurde ein für ganz Preußen gültiges Kleinmünzensystem eingeführt. Der Taler wurde nun in 30 Silbergroschen unterteilt, der Silbergroschen aber weiter in 12 Pfennige.

Im Text sind verschiedene Bezeichnungen angegeben.
Das“F“ steht für die links stehende Zeile, die an diese Stelle eingefügt gehört
Alle Währungsabkürzungen kenne ich leider nicht, muss also einiges zusammenreimen.
Das u steht für und mit u-Strich darüber, durch den Schnörkel sieht es aus wie ud.

Theile ich jetzt hierdurch ergebenst mit, daß die Stifts Casse
nun auch die letzten 500 Friedr d’or zurückzuzahlen, u damit
also das ursprüngliche Darlehn mit 15 000 p F endlich wieder zu ( F= lt Dar. v. 15. May 37)
verfüllen ist. Ich werde diese Zahlung … nach Ihren ??? ( Postamtlich lese ich nicht daraus, passt auch nicht. Erster Buchstabe ist kein P, es geht um die gewünschte Verbuchung)
Wünschen mit
357 (Taler) 15 gl (Groschen) --- ? Friedr d’o u mit
140 (Taler) ----- Friedr d’or in Quittung über die jetzt am 1. July fellig
werdenden Zinsen. Für die bisher 14000 (Taler) Cap. u
2 (Taler) 15 desgl. in Quittung über die in Mitte April ge
machten 500 (Taler) Nachzahlung, über welche Zinsen
ich Quittung gleich mit übergeben und hiesige
Landes Bank ersuchen werde, diese Zahlung u
Quittungen welche zur Stunde beförderung u
Ein Wegezoll durch die H (?) (vielleicht eine Firma?)
gefälligst anzunehmen

Nach Empfang dieses Geldes u Quittung
ersuche ich fr. (?) ergebenst um ??? Aus
sendung der weiteren (?) Rt mit am ???
28 (12) April mitgetheilten ??? bescheinigen
Denn an mich, der ich mit d. vorzügl.
Hochachtung ??? grüße

Schönen Gruß, Peter
 
Magdeburger Am: 24.01.2020 11:28:14 Gelesen: 531060# 1351 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1350]

Hallo Peter,

zwischenzeitlich erreichte mich eine weitere Transkription per Mail - auch nicht vollständig. Auch Dank an dich!

Das Schriftstück wurde nicht von der Äbtissin Glaffey unterschrieben, sondern vom Stiftrath Georg Carl Richter.

Ich habe nun versucht, alles zusammen zu setzen:

theile ich jetzt hierdurch ergebenst mit, daß die StiftsCasße
nun auch die letzten 500 Rt. Friedrich d'or zurückzuzahlen, ud damit
also das ursprüngliche Darlehn mit 15000 Rt F endlich wieder zu (F=lt Dar. v. 15. May 37)
erfüllen ist. Ich werde diese Zahlung Postamtlich nach Ihren
Wünschen mit
357 Rt 15 gr ??? Friedrich d'or u mit
140 Rt --- Friedrich d'or in Quittung über die jetzt am 1. July fellig(?)
werdenden Zinsen für die leihung oder bisher 14100 Rt Cap. ud
2 Rt 15 gr durch in Quittung über die in Mitte April c ge
machten 500 Rt Nachzahlung, über welche Zinsen
ich Quittung gleich mit übergeben ud hiesiges
Landes Amte ersuchen werde, diese Zahlung ud
Quittungen anhero zur Bleibe Beförderung an
Fw ???? durch die Hl Siegel ud Bandler (Fw ????? könnte auch Er. Name = Empfänger sein
gefälligst anzunehmen.
Nach Empfang dieser Gelder d Quittung
ersuche ich Er. ergebenst um ????? Rück-
sendung der uns am 31. mit im ????? ????
? 28 (12) April mitgetheilt Jahresbescheinigen
????? an mich, der ich mit d. vorzügl.
Hochachtung ?????????
Er.
ergebenster
G(eorg)C(arl)Richter

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 16.02.2020 15:41:44 Gelesen: 526553# 1352 @  
Hallo zusammen,

heute brauche ich einmal eure Hilfe.



Diese sehr schöne Rohrpostkarte hat meine Urgroßmutter Hedwig Werdermann (geb. Hecker) an ihre Schwester Else geschickt, die gerade bei der dritten Schwester Clara Markgraf zu Besuch war. Ich wüsste gerne, in welcher Straße Clara Markgraf, die Schwester meiner Urgroßmutter in Berlin Britz gewohnt hat.

Leider hatte meine Urgroßmutter damals schon Probleme und die Schrift ist schlecht lesbar. Ich denke, dass der Straßenname mit "W" beginnt (siehe das "Wir" in der zweiten Zeile auf der Textseite).

Viele Grüße
Volkmar
 
Jensen Am: 16.02.2020 16:27:27 Gelesen: 526535# 1353 @  
Hallo,

die Straße heißt "Lowise Reuterring 25".

Viele Grüße
Jens
 
volkimal Am: 16.02.2020 16:32:24 Gelesen: 526532# 1354 @  
@ Jensen [#1353]

Hallo Jens,

vielen Dank! Jetzt erkenne ich auch was passiert war. Meine Urgroßmutter hatte sich vertan und eine falsche Straße angegeben. Dann hat sie selbst den Fehler korrigiert. Ich war zunächst davon ausgegangen, dass die Karte innerhalb von Britz nachgeschickt wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 16.02.2020 17:16:22 Gelesen: 526524# 1355 @  
@ volkimal [#1352]

Hallo Volkmar,

das könnte heute schon fast ein Sonntagsrätsel sein. Abgesehen vom ersten Buchstaben finden sich nach dem Ausbau von Britz im Straßenverzeichnis [1] im Jahre 1928 in der Hufeisensiedlung die Liningstraße und die Miningstraße. Im Hinblick auf den Briefbeginn "Meine liebe Schwester" halte ich hier die Miningstraße für die zutreffende erste Straßenangabe.

Ich bin gespannt, ob es noch andere Erkenntnisse gibt.

Mit sonntäglichem Gruß
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Straßen_und_Plätze_in_Berlin-Britz
 
volkimal Am: 16.02.2020 17:27:03 Gelesen: 526519# 1356 @  
@ epem7081 [#1355]

Hallo Edwin,

du hast recht, es heißt Miningstraße. Vergleiche den ersten Buchstaben einmal mit dem M in Markgraf. Vielen Dank!

Entweder ist Clara Markgraf innerhalb von Britz umgezogen und Urgroßmutter hatte ursprünglich die alte Adresse angegeben. Wir hatten aber noch mehr Verwandte in Berlin-Britz. Vielleicht hatte sich Urgroßmutter zunächst einfach nur in der Anschrift vertan.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 16.02.2020 17:27:04 Gelesen: 526519# 1357 @  
@ epem7081 [#1355]

Hallo Edwin,

da Else gerade bei Clara Markgraf zu Besuch war, und in der Adresse auch Pastor Markgraf genannt ist, ist die gesuchte Straße die Miningstraße. Die beiden "M" sehen sich doch sehr sehr ähnlich.

Beste Grüße

Olaf
 
evwezel Am: 24.02.2020 10:34:09 Gelesen: 524593# 1358 @  
Liebes Forum,

seit kurzer Zeit versuche ich selbst Sütterlinschrift zu lesen. Nun habe ich einen Feldpostbeleg und vier Worte im ersten Satz geben mir Kopfschmerzen.



“Lieber Franz!

Nun will ich dich aber
nicht länger warten lassen und
? dir heute einige ?
? in den letzten Tagen ?
geworden sind.”

Kann jemand die vier fehlenden Worte lesen?

Vielen Dank im Voraus!

Emiel van Wezel
 
opti53 Am: 24.02.2020 10:47:00 Gelesen: 524585# 1359 @  
Hallo Emiel,

der Text heißt: Nun will ich dich aber nicht länger warten lassen und sende dir heutige einige Karten, die in den letzten Tagen fertig geworden sind.

Viele Grüße

Thomas
 
evwezel Am: 24.02.2020 13:39:17 Gelesen: 524549# 1360 @  
@ opti53 [#1359]

Vielen Dank Thomas!

Den Buchstaben “K” im Wort “Karten” hätte ich wirklich nicht erkannt (ich glaube ich muss mehr üben). Ich darf es eigentlich nicht fragen, aber können Sie auch den Ortsnamen lesen? Der Ortsname fängt an mit “Unterstand” (wird auch im Lauftext genannt; auf Niederländisch heiβt das “loopgraaf”), aber dann?
 
volkimal Am: 24.02.2020 15:01:11 Gelesen: 524520# 1361 @  
@ evwezel [#1360]

Hallo Emiel,

hinter dem Wort Unterstand lese ich "Mostytitsche". Dazu kann ich aber bei Google nichts finden.

Der rechte Ortsname ist klar: Gorodischtsche. Das hilft aber nur bedingt weiter. Es gibt eine russische Kleinstadt in der Oblast Pensa mit dem Namen Gorodischtsche. Diese liegt knapp 50 km östlich der Gebietshauptstadt Pensa an der Julowka, einem Nebenfluss der Sura. Es gibt aber laut Wikipedia ca. 20 weitere Siedlungen oder Dörfer dieses Namens. [1]

Wenn Du lernen willst Sütterlin bzw. die alte deutsche Schrift zu lesen so finde ich die Seite [2] ganz hilfreich. Dort siehst Du verschiedene Versionen der Groß- bzw. Kleinbuchstaben bei der deutschen Kurrentschrift.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gorodischtsche
[2] http://www.villmergerkriege.ch/Chilerodel/Kurrentschrift.htm
 
evwezel Am: 24.02.2020 15:28:01 Gelesen: 524512# 1362 @  
@ volkimal [#1361]

Hallo Volkmar,

recht herzlichen Dank für deinen Kommentar und Hinweisen. Das alles hilft mir bestimmt weiter!

Mit herzlichen Grüβe,

Emiel
 
Peter aus Oststeinbek Am: 24.02.2020 15:38:33 Gelesen: 524506# 1363 @  
@ evwezel [#1362]

Hallo Emiel und Volkmar,

einen Ortsnamen kann ich nicht finden, war auch in Feldpostbriefen nicht erlaubt (Feind liest mit).

Nach den "Karten" lese ich:

Sie sollen zugleich ein kleines Namenstags geschenk und ein Entgelt für die Liebesgaben sein. Hier im Unterstand habe mich mit meinem Freund St. Richter zwar bescheiden, aber recht gemütlich eingerichtet. Gleich neben uns liegt der Fesselballon u. gleich dabei stehen zwei österreichische 30,5 Geschütze. Natürlich ist das sehr interessant, da wir mit den Fesselballon - Offizieren ...

Hoffe es hilft ein bißchen.

Schönen Gruß, Peter
 
volkimal Am: 24.02.2020 15:50:49 Gelesen: 524503# 1364 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1363]

Hallo Peter,

du schreibst: "ein Ortsname war in Feldpostbriefen nicht erlaubt (Feind liest mit)."

Mit der Aussage, dass ein Ortsname nicht erlaubt war liegst Du natürlich richtig. Das gilt allerdings nur für die Post aus dem Feld. Soldaten z.B. im Lazarett durften den Ort natürlich angeben. Dier Brief von Emiel kommt entsprechend der Angabe "Unterstand" aus dem Feld. Daher habe ich mich sehr über die Ortsangabe Gorodischtsche gewundert.

Wieso du schreibst "einen Ortsnamen kann ich nicht finden" verstehe ich alledings nicht. Was ist denn Gorodischtsche nach deiner Meinung?

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 24.02.2020 19:21:45 Gelesen: 524462# 1365 @  
@ volkimal [#1364]

Hallo Volkmar & Peter,

vielen Dank, das ist ja alles sehr interessant!

Was ich aber nicht ganz verstehe: Ein Ortsname war nicht erlaubt (das glaube ich schon) aber eine Mitteilung wie “Gleich neben uns liegt der Fesselballon und gleich dabei stehen zwei österreichische 30,5 Geschütze.” war kein Problem?
 
volkimal Am: 24.02.2020 19:55:20 Gelesen: 524456# 1366 @  
@ evwezel [#1365]

Hallo Emiel,

ein Ortsname sagte viel mehr aus als ein Fesselballon bzw. ein Geschütz ohne Ortsangabe. Ballons und Geschütze gab es überall an der Front. Nur aus der Angabe Ballon und Geschütz könnte man nicht einmal erkennen, ob es um die Westfront oder ob es um den Osten geht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Peter aus Oststeinbek Am: 24.02.2020 20:15:56 Gelesen: 524454# 1367 @  
@ volkimal [#1366]

Hallo Emiel und Volkmar,

ich hatte mich nur auf den Text konzentriert (da steht ja auch etwas vom Unterstand) und die obersten Zeilen nicht beachtet. Aber ich habe noch ein altes Ortslexikon in dem auch kleinste Orte aus aller Welt aufgeführt sind, vielleicht hilft das weiter. Sonst müsste man heraussuchen wo die Österreicher sich im I. WK herumgetrieben haben.

Ich melde mich wieder.

Schönen Abend, Peter
 
evwezel Am: 25.02.2020 10:54:13 Gelesen: 524248# 1368 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1367]

Hallo Peter,

Pfff. Es is mir jetzt deutlich geworden, dass man in einer Woche keine Sütterlinschrift lernen kann. Aber aufgeben ist keine Option! Auf der Rückseite des Briefes geht es weiter:

“(???) zusammen sind (also?) man-
(…) (…) (…) Russen (…) (…)
An das laute (?) Concert der Öster-
Reicher haben (…) und (…) (…)
(…) Russen suchen (?) (…) den
Batterie.
(…)
(…) Fessel-
Ballon suchen (?) sie mit (..) zu
nach zu kommen, (…) sehr
schwer, so (…) zu treffen
(…)
2 Luftschiffe abgeschossen sind. Hoffentlich
haben sie (…)
Ich bin sehr (???). Bin von
7-1 Uhr zu (…) (…) und habe
mich Kilometers (??? abgehabt?).
Herzlichen Grüβ & (??? Küss?)
Richard

Der Briefschreiber is Leutnant Richard Waters und er schreibt seinem Vater, Franz Waters:

Feldpostbrief
Herrn
Oberlehrer Franz Waters
Euskirchen (Rhld)
Kölnerstraβe


 
volkimal Am: 25.02.2020 11:54:32 Gelesen: 524230# 1369 @  
@ evwezel [#1368]

Hallo Emiel,

klar dauert es etwas, bis Du Sütterlin gut lesen kannst. Du bist aber auf dem richtigen Weg. In dem Brief steht:

öfter zusammen sind u. so man-
ches von den Russen drüben erfahren
An das laute Concert der Öster-
Reicher haben wir uns schon gewöhnt.
Die Russen suchen vergebenst nach der
Batterie. Ab u. zu kommen etliche schwere
Dinger hier herüber, aber noch immer
weit vom Ziele. Auch den Fessel-
ballon suchen sie mit Schrappnells zu
nahe zu kommen, aber es fällt sehr
schwer, so ein Ding zu treffen. Leider
lese soeben, daß über Somolon wieder
2 Luftschiffe abgeschossen sind. Hoffentlich
haben sie mehr den Brüdern dort ordentlich
was auf’s Haupt geworfen.
Und nun für heut gute
Nacht. Ich bin sehr müde. Bin von
7-1 Uhr zu Pferde gewesen und hab
viele Kilometer abgetrabt.
Herzlichen Gruβ & Kuß)
Richard


Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 25.02.2020 12:57:44 Gelesen: 524210# 1370 @  
@ volkimal [#1369]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für deine Hilfe! Ist unglaublich spannend, um darüber zu lesen von einem Augenzeuge an der Front.

Mit herzlichem Gruβ,

Emiel
 
volkimal Am: 25.02.2020 13:41:13 Gelesen: 524191# 1371 @  
@ evwezel [#1370]

Hallo Emiel,

du hattest im Brief unten Grüß und Küss gelesen.



Eine Besonderheit beim Sütterlin ist, dass auch über dem Buchstaben "u" ein Bogen ist. Hier einmal im Vergleich Gruß und Grüße.

Eine weitere Besonderheit ist der Verdopplungsstrich über den Buchstaben m oder n. Das obere Wort heißt kommen (mit Doppel-m).

Der kommt sogar bei einigen Stempeln vor. Beim Bahnpoststempel Oberhammer Dreibrunnen wird sowohl das "m" als auch das "n" durch den Strich verdoppelt.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 25.02.2020 14:05:50 Gelesen: 524182# 1372 @  
@ volkimal [#1371]

Hallo Volkmar,

Danke vielmals! Du hast volkommen recht, das war dumm von mir. Aus dem gleichen Grund ist es "Russen" und nicht "Rüssen" :-)

Einen besonders herzlichen Gruβ,

Emiel
 
evwezel Am: 25.02.2020 14:33:10 Gelesen: 524166# 1373 @  
@ volkimal [#1371]

Hallo Volkmar,

“Sie sollen zugleich ein kleines Namenstags geschenk und ein Entgelt für die Liebesgaben sein.”

Ein interessantes Wort, “Liebensgabe”. Ich hätte keine Ahnung das es sich handelte um Geschenkpakete mit Bekleidung und Lebensmittel [1].

Es gibt noch viel zu lernen!

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Liebesgaben
 
philast Am: 25.02.2020 17:09:28 Gelesen: 524111# 1374 @  
Hallo,

anbei ein Faltbrief von Mainz 15.5.1840 nach Leipzig 18.5.1840.

Absender ist einer der Inhaber des Musikverlags Bernhard Schotts Söhne (wahrscheinlich Johann Josef Schott). Der Empfänger ist der Enkel Franz (Philipp) Schott.

Ein wenig kann ich von dem Inhalt lesen, u.a. wird der Tod von Franz Philipp Schott mitgeteilt (obacht, das ist der Bruder des Firmengründers Bernhard Schott, nicht der Enkel, an den der Brief ging), außerdem dass es seinem Vater (Johann Andreas) auch nicht so gut ging (der Vater ist dann im August 1840 gestorben). Im folgenden werden wohl viele geschäftliche Punkte angesprochen, u.a. die Filiale in Brüssel.

Der Enkel Franz Philipp Schott hat in Leipzig seine Kontakt Adresse bei der Firma Haertl gehabt, die ebenfalls ein Verlag für Musik war. Im Jahr 1840 eröffnete die Firma Schott eine Filiale in Leipzig. Ev. steht der Brief / Aufenthalt in Leipzig damit im Zusammenhang.

Falls jemand den Brief genauer übersetzen kann, würde mich dies freuen, da es ein sehr interessantes Stück Firmen- und Stadtgeschichte von Mainz ist. Die Firma existiert auch heute noch. Der Enkel macht in späteren Jahren, d.h. ab 1865 Karriere als ehrenamtlicher Bürgermeister von Mainz.





Siehe auch:
https://www.deutsche-biographie.de/sfz79086.html#ndbcontent
https://www.deutsche-biographie.de/sfz79083.html#ndbcontent
https://de.wikipedia.org/wiki/Schott_Music#Geschichte
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Schott

Grüße
philast
 
volkimal Am: 25.02.2020 20:52:28 Gelesen: 524045# 1375 @  
@ philast [#1374]

Hallo Philast,

den ersten Absatz habe ich fertig. Jetzt muss ich die Arbeit aber erst einmal unterbrechen.

Hier der Text des Briefes:

Mainz 15. Mai 1840
Lieber Franz
Vor allem zeige ich Dir den am letzten Samstag Abend
erfolgten Tod unseres Ohmes Franz Philipp an. Sein Leiden
war kurz und ganz sanft ist er ins Reich der Schatten hinüber
gegangen. Friede sei seiner Seele und Ruhe seiner Asche. Dein
Vater obgleich immer noch sehr schwach soll sich merklich gebessert
haben. Hoffen wir, daß er durch zweckmäßige Diaet bald
wider seine Kräfte zurück erhält.
Im Geschäfte giebt es wenig Neues, unsere Neuigkeiten
müssen zu lange stehen ehe sie abgedruckt werden können.
Heute wie der Tremolo ca. 25 ?? fertig. Der Ueberdruck
konnte nicht fortgesetzt werden, weil das Rauchsche(?) Papier
die Platten ganz zerfressen hat und nun in Zinn gedruckt
werden muß. Wir dürften jetzt noch gut 2 Steinpressen
welche schnell arbeiten mehr haben.

Wenn ich wieder Zeit habe mache ich weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
Peter aus Oststeinbek Am: 25.02.2020 21:11:13 Gelesen: 524035# 1376 @  
@ volkimal [#1369]

Hallo Volkmar und Emiel,

meine alten Bücher gaben auch nichts her. Problem ist wohl die schreibweise, der Ort wurde geschrieben wie verstanden, Polen und Russen kennen aber kein SCH, sondern sz oder cz oder auch beides zusammen.

Ich habe alle Varianten probiert aber ohne Erfolg. Leider gibt es keine Feldpostnummer des Absenders und mit der Einheit bin ich auch nicht fündig geworden. Immerhin hat der Schreiber den Krieg wohl überlebt da er in den Verlustlisten nicht aufgeführt ist.

Hier ein Link zu dem ersten Ort des Briefes, den ich als Mostytitsche lese [1].

Zu Gorodischtsche kann man auch suchen [2]. Der Name muss komplett angegeben werden oder mit * ergänzen. Es werden 18 Orte gelistet, bei denen es sich aber vermutlich oft um denselben Ort in ähnlicher Sschreibweise handelt. Fast alle in der Ukraine.

Aber bei keinem sind beide genannten Orte gemeinsam zu finden.

Schönen Abend, Peter

[1] http://wiki-de.genealogy.net/GOV:MOSCHEKO21JP
[2] http://gov.genealogy.net/search/name
 
evwezel Am: 25.02.2020 23:09:02 Gelesen: 524009# 1377 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1376]

Hallo Peter,

herzlichen Dank für deine Mühe! Ich bin ziemlich sicher das Gorodischtsche ein Ort nördlich von Baranowitschi ist (siehe Karte unten).



Der Ortsname Mostytitsche dagegen ist ein Mysterium.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 26.02.2020 15:29:13 Gelesen: 523724# 1378 @  
@ philast [#1374]

Hallo Philast,

so, hier ist der Rest des Textes. Ein paar kleine Lücken bleiben noch - zum Teil bei Eigennamen.

Vielleicht kannst Du sie selbst oder ein anderer aus dem Form schließen.

Mit der Klaviermacherei giebt es auch viel zu
thau(?), und besonders dadurch daß alles so vernachlässigt
ist. Braucht einer dies oder das so ist es nicht vorräthig
und einer muß auf den anderen warten. Auch in der
Klav.macherei könnten wir noch einen gebrauchen der
kleine Arbeiten und dergleichen macht. Hannes hat in einem
Briefe an dich der einen Bericht wegen einer Sängerin ent-
halt auch gesagt daß er den Geschäftsführer von Lichterthal
welcher Brahtel(?) nicht verlassen will, zu überreden suchen
wollte daß er hierher käme unsere Fabrick nun ein-
zurichten. Ich halte das nicht für gut, denn wenn
Neuerungen eingeführt werden, so müßten sie auch durch-
Geführt werden können, und dies wird unmög-
lich wenn der welcher sie einführt nicht auch auf
deren Aufrechthaltung wachen kann; und ganz
besonders wenn die Intressen und Eigenliebe der anderen
dabei leiden könnte oder auch nur gefährdet wäre.
Vorgestern ging durch ??? der Ballen N. 173
ab Btto 270 ℔. Eric in Hamburg verlangt
alle Guitare(?) ??? von ??? mit Ausnahme von
op 10.37.65 ??. Sende sie ihm von dort wenn du denkst
daß er bezahlt. Einliegende Zettelchen zur schnellen
Beförderung. Benster(?) ist so eben da und
spricht viel gegen einen gewissen Tetrodes(?) und
gegen Dony??? in Haag welche untereinander die
anderen anschmieren wollten. Er zahlte ? 210.
Und versprach den größten Theil des Lagers im
Sommer zurück zu senden, und sagt daß mit
den Meggendschen(?) Musikalien(?) keine Vermischung
vorkommen kann. Gehen schon recht viele
Gelder ein, und gibt’s noch viele Renittenden
Ohne Mehreres hier heute gings so ???
Bestens Schott Soehne

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 26.02.2020 16:20:46 Gelesen: 523708# 1379 @  
@ philast [#1374]
@ volkimal [#1378]

Hallo Philast, hallo Volkmar,

Dony??? könnt Dony & Co heißen, das Wort im vorletzten Satz heißt Remittenden (Rückläufer).

Gruß
Wessi
 
philast Am: 26.02.2020 21:18:17 Gelesen: 523629# 1380 @  
@ volkimal [#1378]+[#1375]
@ wessi1111 [#1379]

Hallo,

besten Dank für die Mühe.

Ich habe den Text hier nochmals zusammengefasst, noch etwas recherchiert meine Änderungen/Kommentare sind in Kursivschrift eingefügt.

Mainz 15. Mai 1840
Lieber Franz
Vor allem zeige ich Dir den am letzten Samstag Abend
erfolgten Tod unseres Ohmes (=Onkel?) Franz Philipp an. Sein Leiden
war kurz und ganz sanft ist er ins Reich der Schatten hinüber
gegangen. Friede sei seiner Seele und Ruhe seiner Asche. Dein
Vater obgleich immer noch sehr schwach soll sich merklich gebessert
haben. Hoffen wir, daß er durch zweckmäßige Diaet bald
wieder seine Kräfte zurück erhält.
Im Geschäfte giebt es wenig Neues, unsere Neuigkeiten
müssen zu lange stehen ehe sie abgedruckt werden können.
Heute wie der Tremolo ca. 25 (= Abkürzung für %?) fertig. Der Ueberdruck
konnte nicht fortgesetzt werden, weil das Rauchsche (= Meint wohl Papier der Fa. Rauch Heilbronn) Papier
die Platten ganz zerfressen hat und nun in Zinn gedruckt
werden muß. Wir dürften jetzt noch gut 2 Steinpressen
welche schnell arbeiten mehr haben.
Mit der Klaviermacherei giebt es auch viel zu
thau (=thun), und besonders dadurch daß alles so vernachlässigt
ist. Braucht einer dies oder das so ist es nicht vorräthig
und einer muß auf den anderen warten. Auch in der
Klav.macherei könnten wir noch einen gebrauchen der
kleine Arbeiten und dergleichen macht. Hannes hat in einem
Briefe an dich der einen Bericht wegen einer Sängerin ent-
halt auch gesagt daß er den Geschäftsführer von Lichterthal
welcher Brahtel (=van Lichterthal ? welcher Brüssel ? dort war seit 1839 eine Filiale) nicht verlassen will, zu überreden suchen
wollte daß er hierher käme unsere Fabrick nun ein-
zurichten. Ich halte das nicht für gut, denn wenn
Neuerungen eingeführt werden, so müßten sie auch durch-

geführt werden können, und dies wird unmög-
lich wenn der welcher sie einführt nicht auch auf
deren Aufrechthaltung wachen kann; und ganz
besonders wenn die Interessen und Eigenliebe der anderen
dabei leiden könnte oder auch nur gefährdet wäre.
Vorgestern ging durch (=Kempf) der Ballen N. 173
ab Btto (=Brutto) 270 ℔. Eric in Hamburg verlangt
alle Guitare (=Trios von Küffner, Musiker) mit Ausnahme von
op 10.37.65 (=.110?). Sende sie ihm von dort wenn du denkst
daß er bezahlt. Einliegende Zettelchen zur schnellen
Beförderung. Benster(?) ist so eben da und
spricht viel gegen einen gewissen Tetrodes(?) und
gegen Dony (= Musikverlag F.L.Dony in Den Haag) in Haag welche untereinander die
anderen anschmieren wollten. Er zahlte (= f) (= Niederländische Gulden) 210.
Und versprach den größten Theil des Lagers im
Sommer zurück zu senden, und sagt daß mit
den Meggendschen (=Meygand(schen)) Musikalien (= Meygand war ein Verlag in Leipzig) keine Vermischung
vorkommen kann. Gehen schon recht viele
Gelder ein, und gibt’s noch viele Remittenden
Ohne Mehreres hier heute gings so (= heute grüße ich ?)
Bestens Schott Soehne

Joseph Küffner: Musiker 1776-1856,
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_K%C3%BCffner

Beste Grüße
philast
 
volkimal Am: 26.02.2020 22:05:59 Gelesen: 523620# 1381 @  
@ philast [#1380]

Hallo Philast,

sehr gut! Ich habe geahnt, dass Du einige der unklaren Stellen erklären kannst.

Bei "thau" und bei "Meggendschen" habe ich den Text falsch gelesen. Dort steht wirklich "thun" bzw. "Meygandschen".

Auch mit Brüssel wirst du recht haben - dort steht "Brussel" (ohne ü-Striche). Kempf passt auch sehr gut. Weiterhin steht dort wirklich "alle Guitare Trios von Küffner". Wenn hinter "op 10.37.65" noch die Zahl 110 stehen kann, dann ist das auch richtig.

Am Ende steht wohl "für heute grüße Dich bestens".

Bitte meine Wörter entfernen und den Text bei dir korrigieren (nicht mehr kursiv).

Ich habe mir die Abkürzung hinter "ca. 25" noch einmal angesehen. Ein Zeichen für Prozent kann ich dort nicht erkennen.

Es könnte aber "ca. 25 Ex." heißen, also 25 Exemplare. Ich glaube, dass macht auch mehr Sinn.

Als Information "270 ℔" ist eine alte Abkürzung für "250 Pfund" (als Gewicht).

Viele Grüße
Volkmar
 
philast Am: 28.02.2020 15:45:14 Gelesen: 523298# 1382 @  
@ volkimal [#1378] [#1375] [#1381]
@ wessi1111 [#1379]

Hallo,

allen Beteiligten nochmals besten Dank für die Mühe.

Hier der finalisierte Text.

Mainz 15. Mai 1840
Lieber Franz
Vor allem zeige ich Dir den am letzten Samstag Abend
erfolgten Tod unseres Ohmes 1 Franz Philipp an. Sein Leiden
war kurz und ganz sanft ist er ins Reich der Schatten hinüber
gegangen. Friede sei seiner Seele und Ruhe seiner Asche. Dein
Vater obgleich immer noch sehr schwach soll sich merklich gebessert
haben. Hoffen wir, daß er durch zweckmäßige Diaet bald
wieder seine Kräfte zurück erhält.
Im Geschäfte giebt es wenig Neues, unsere Neuigkeiten
müssen zu lange stehen ehe sie abgedruckt werden können.
Heute wie der Tremolo ca. 25 Ex. fertig. Der Ueberdruck
konnte nicht fortgesetzt werden, weil das Rauchsche 2 Papier
die Platten ganz zerfressen hat und nun in Zinn gedruckt
werden muß. Wir dürften jetzt noch gut 2 Steinpressen
welche schnell arbeiten mehr haben.
Mit der Klaviermacherei giebt es auch viel zu
thun, und besonders dadurch daß alles so vernachlässigt
ist. Braucht einer dies oder das so ist es nicht vorräthig
und einer muß auf den anderen warten. Auch in der
Klav.macherei könnten wir noch einen gebrauchen der
kleine Arbeiten und dergleichen macht. Hannes hat in einem
Briefe an dich der einen Bericht wegen einer Sängerin ent-
halt auch gesagt daß er den Geschäftsführer van Lichterthal
welcher Brussel 3 nicht verlassen will, zu überreden suchen
wollte daß er hierher käme unsere Fabrick nun ein-
zurichten. Ich halte das nicht für gut, denn wenn
Neuerungen eingeführt werden, so müßten sie auch durch-

geführt werden können, und dies wird unmög-
lich wenn der welcher sie einführt nicht auch auf
deren Aufrechthaltung wachen kann; und ganz
besonders wenn die Interessen und Eigenliebe der anderen
dabei leiden könnte oder auch nur gefährdet wäre.
Vorgestern ging durch Kempf der Ballen N. 173
ab Btto 4 270 ℔. Eric in Hamburg verlangt
alle Guitare Trios von Küffner 5 mit Ausnahme von
op 10.37.65.110. Sende sie ihm von dort wenn du denkst
daß er bezahlt. Einliegende Zettelchen zur schnellen
Beförderung. Benster(?) ist so eben da und
spricht viel gegen einen gewissen Tetrodes(?) und
gegen Dony 6 in Haag welche untereinander die
anderen anschmieren wollten. Er zahlte f 210 7.
Und versprach den größten Theil des Lagers im
Sommer zurück zu senden, und sagt daß mit
den Meygandschen Musikalien 8 keine Vermischung
vorkommen kann. Gehen schon recht viele
Gelder ein, und gibt’s noch viele Remittenden
Ohne Mehreres hier heute grüße Dich
Bestens Schott Soehne


1 = Onkel
2 = Meint wohl Papier der Fa. Rauch Heilbronn
3 = in Brüssel war seit 1839 eine Filiale der Fa. Schott
4 = Brutto
5 = Joseph Küffner: Musiker 1776-1856, https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_K%C3%BCffner
6 = Musikverlag F.L.Dony in Den Haag
7 = f Währungszeichen für Niederländische Gulden
8 = Meygand war ein Verlag in Leipzig

Interessanter geschichtlicher Beleg, passend zum in diesem Jahr stattfindenden 250 jährigen Jubiläum der Firma.

Beste Grüße
philast
 
Parachana Am: 03.03.2020 20:07:01 Gelesen: 522545# 1383 @  
Hallo,

ich habe für meine Münster in Westfalen Sammlung eine Ganzsache aus Ungarn gekauft.

Der Empfänger ist die Firma Knubel, die heute ein großes Autohaus in Münster und Umgebung ist. Mich würde interessieren, was in dem Text steht, leider kann ich nicht viel davon lesen. Es geht um Fahrrad Teile, wie auch schon eine Karte aus Russland zeigte. Würde mich über Hilfe freuen.



Vielen Dank schon einmal im Voraus
Uwe
 
volkimal Am: 03.03.2020 20:27:35 Gelesen: 522538# 1384 @  
@ Parachana [#1383]

Hallo Uwe,

kein Problem! Hier ist der Text so wie er auf der Karte steht (mit allen Rechtschreibefehlern):

Herrn
A. Knubel
Fabrik für Fahradgriffe
Münster
in Westfalen

Kronstadt / am 15/2 1898
Herrn A. Knubel
Münster
Bitte mir zu senden
5 Paar Kunst Korkgriffe mit
vernikeltem Mettall Nr. 16
5 Paar Filzgriffe Nr. 17 mit
Celuloid
5 Paar Kunst Korkgriffe
mit zusätzlich geschütztem
Kernrohr
dan bitte mir noch ihr
zuferläßigen Klebstoff
zu senden 1 Kg u. auch
ihr Holzfätte mir zu senden
wen Sie neuheiten haben bitte
mir ein par Muster zu
senden. Die Griffe sollen
alle auf 22 mm Rohr
passen
Hochachtungsvoll Stempel
(Siebenbürgen)

Mit der anderen Sendung war ich zufrieden warte aber
daß Sie mir einen entsprechenden
Rabat gewähren

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 05.03.2020 15:42:48 Gelesen: 522476# 1385 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Brief, wo einige wenige Worte fehlen:



Aber Luise

Was sollen wir alle dann von dir denken?
In welcher Beziehung gegen den baldigen Antritt
deiner neuen künftigen Stellung steht wohl deine
Handlungsweise? Heute am Montag sind es vier
volle Wochen, daß du fort bist; seit dem Dienstag
der vorigen Woche, an welchem Du noch deinen be-
stimmten Zusage, und wir vier auch erwarten dürften,
einzutreffen versprachst, bin ich jedesmal nach dem
Bahnhof gerannt und vergeblich. Bei der Sorgsam-
keit, die ich im Gegentheil noch an dir zu kommen und an-
zunehmen glaube, bleibt mir am Ende wohl wider
nichts zu deuten übrig, als daß, was Gott versuchen
möge, du ?????? geworden ???ist. Und nicht einmal
ein Brief, auf den ich nun gestern ganz bestimmt ????
konnte, ist von Dir gekommen. Gib mir daher ent-
weder unverzüglich schriftlich Auskunft über deine
unerwartete Zögerung, oder schlage alle Rü?????l
und Zu????el durch dein persönliches Erscheinen danieder,
was dann wohl nun als das Beste übrig bleibt, da
nachgerede auch dir Leute sich über dich wundern
müßten. Sage daher den guten Erbsteins Dank und
Lebewohl und ???, daß du herkommst. Den Mantel
wirst du wohl dem besten dort lassen, meine nicht kühle
???????nnug eintritt.
--------------------------------------Dich liebender
-----------------------------------Dein Vater (Dein Dich liebender Vater)
Wenn du mit dem frühzug abfährst, dann kommst
du Nachmittig 2 Uhr nach Leipzig, wo du bis
5 Uhr Zeit genug hast, bei Beckers zu bleiben.
Bobe und Brende wirst du nicht besuchen können

Ich danke für die Hilfe

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bignell Am: 05.03.2020 19:53:15 Gelesen: 522447# 1386 @  
@ Magdeburger [#1385]

Hallo Ulf,

du krank geworden seist
bestimmt rechnen konnte
alle ??? und Zweifel durch
kühle Witterung

Liebe Grüße, Harald
 
epem7081 Am: 05.03.2020 20:24:59 Gelesen: 522438# 1387 @  
@ Magdeburger [#1385]

Hallo Ulf,

das letzte Rätsel, die drei Fragezeichen, bleiben kein Rätsel, sondern das ist das Wort " Räthsel".

Davor aber möchte ich noch korrigieren: was Gott verhüten möge.

Schönen Abend.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Magdeburger Am: 06.03.2020 09:23:10 Gelesen: 522381# 1388 @  
@ bignell [#1386]
@ epem7081 [#1387]

Hallo ihr beiden - Danke!

Nun fehlt nur noch ein Wort - drittletzte Zeile 3. Wort, also nach Lebewohl und ???, daß du herkommst.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 06.03.2020 10:42:42 Gelesen: 522376# 1389 @  
@ Magdeburger [#1388]

Hallo Ulf,

das fehlende Wort ist "eile".

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 07.03.2020 13:10:17 Gelesen: 522324# 1390 @  
@ volkimal [#1389]

Hallo Volkmar,

danke - nun ist der Brief komplett!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Arge-Ungarn Am: 09.03.2020 21:08:46 Gelesen: 522238# 1391 @  
Guten Abend,

eine Bekannte bat mich um Hilfe bei nachfolgendem Briefinhalt:




Gesucht wird ein Hinweis über den Versand des Briefes, denn er kommt aus Liverpool ist aber in Hamburg gestempelt. War es ein Brief, der einem Schiff mitgegeben wurde ?

Hier die Adress-Seite:



Vielen Dank.


Martin
 
volkimal Am: 09.03.2020 22:28:26 Gelesen: 522218# 1392 @  
@ Arge-Ungarn [#1391]

Hallo Martin,

ich bin absolut kein Spezialist dafür, aber es dürfte sich um einen "Forwarded letter" handeln. Hier ein kleiner Abschnitt dazu aus dem Häger:



Der im unteren Abschnitt erwähnte Vermerk könnte der Text auf dem rechten Bild sein. Dort sehe ich:

Datum und Ort: Liverpool 26. Juli 1841 (entspricht dem Datum des Briefes im Inneren)

Name des Absenders: Falk Brothers (entspricht der Unterschrift auf dem Brief)
Das nächste Wort könnte "empfangen August 1". Das würde aber nicht zum Hamburger Stempel vom 30. Juli passen.

Zum Schluss folgt vermutlich eine vollkommen unleserliche Unterschrift.

Um weitere Informationen zu bekommen müsste man einen Spezialisten für Forwarded letter finden. Falls hier keiner etwas dazu sagen kann mach doch ein neues Thema "Forwarded letter" auf. Vielleicht klappt es dann ja.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.03.2020 17:35:02 Gelesen: 521847# 1393 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich hoffe, jeder von euch ist in guter Gesundheit (auch hier in die Niederlande breitet sich das Coronavirus aus)!

Ich habe wieder mal einen Feldpostbrief von Richard Waters an seinem Bruder Franz Waters in Euskirchen. Ein Teil davon kann ich lesen, aber es fehlen noch einige Worte. Kann mir jemand helfen? Vielen Dank im Voraus!

(...), 11.III.15 Geschrieben, den 11. Marz 1915

Lieber Franz! Herzl. Dank für die 3 Batterien
die (...) (...) Seinen (...) in Tätigkeit.
Du hast also meinen Brief mit der Vollmacht er-
halten. Diese Karte gebe unseren (...) mit, der
im Urlaub fährt nach Zieverich bei Bergheim. Vielleicht
kannst du ihn (?) mal Dr. Rad(?) besuchen, er bleibt 14 Tage.
Sonntag habe mit 10 (...) und Fizewachtmeistern
einen sehr interessanten Ferkundigungs(?)(...) Weichsel ent-
lang gemacht. Sobald ich Zeit habe, (...) für dich
und Gustav(?) einen ausführlichen(?) Bericht(?) darüber schreiben.
(...) meinen (...) verlieb. Unser Gefreiter (?) Wolf
übermittelte mir (...) seine Frau (...). Herman Kühlhoffer(?)
Grüssen. Herr Wolf ist ein sehr (...) Herr
(...). Ein (...) Zufall. Warst du auch bei Ferdinand?

Herzl. Gr. Richard



 
Magdeburger Am: 13.03.2020 17:52:29 Gelesen: 521841# 1394 @  
@ volkimal [#1392]

Hallo Volkmar,

da der Brief nach Bremen gesandt wurde, paßt es schon mit dem Empfangendatum vom 01. August.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 13.03.2020 22:09:11 Gelesen: 521808# 1395 @  
@ evwezel [#1393]

Hallo Emiel,

schon wieder eine Feldpostkarte mit einer offenen Ortsangabe - sehr seltsam! Ich lese folgendes:

Szkarada, 11.III.15 Geschrieben, den 11. Marz 1915
(Szkarada ist ein Dorf in Ostpolen nahe der Weichsel)
Lieber Franz! Herzl. Dank für die 3 Batterien
die tadellos passen(?). Eine habe schon in Tätigkeit.
Du hast also meinen Brief mit der Vollmacht er-
halten. Diese Karte gebe unseren Oberveterinär Lemann mit, der
im Urlaub fährt nach Zieverich bei Bergheim. Vielleicht
kannst du ihn mal per(?) Rad besuchen, er bleibt 14 Tage.
Sonntag habe mit 10 Unteroffizieren u. Vizewachtmeistern
einen sehr interessanten Erkundigungsritt di Weichsel ent-
lang gemacht. Sobald ich Zeit habe, werde ich für dich
und Gustav einen ausführlichen Bericht darüber schreiben.
vorerst nimm hiermit verlieb. Unser Gefreiter Wolf
übermittelte mir durch seine Frau deine u. Herman Mühlhoffs(?)
Grüße. Herr Wolf ist ein sehr netter Herr und wird demnächst Unteroffizier
u. Berittführer. Ein schöner Zufall. Warst du auch bei Ferdinand?
Herzl. Gr. u. K. Richard

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.03.2020 23:45:33 Gelesen: 521795# 1396 @  
@ volkimal [#1395]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank für deine Hilfe - ich lerne unglaublich viel von dir! Aber was genau ist ein “Erkundigungsritt”?

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
volkimal Am: 14.03.2020 00:31:23 Gelesen: 521786# 1397 @  
@ evwezel [#1396]

Hallo Emiel,

ein Ritt bedeutet, dass man auf einem Pferd unterwegs ist. Das Wort kommt von reiten.

Wenn man etwas erkundet, dann versucht man etwas herauszufinden. Heute würde man das Wort etwas anders schreiben. Es wäre ein Erkundungsritt.

Bei dem Erkundigungsritt können die Soldaten auf ihren Pferden z.B. das andere Ufer der Weichsel ausgekundschaftet haben (beobachtet haben) um etwas über den Feind auf der anderen Seite der Weichsel zu erfahren.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 14.03.2020 10:07:18 Gelesen: 521764# 1398 @  
@ volkimal [#1397]

Guten Morgen Volkmar,

ich möchte gerne mal Scrabble auf Deutsch spielen: “ausgekundschaftet” (dreifacher Wortwert :-).

Aber ganz im Ernst, vielen Dank für deine detaillierte Erläuterung.

Mit freundlichem Sammlergruß,

Emiel
 
Arge-Ungarn Am: 14.03.2020 10:12:16 Gelesen: 521761# 1399 @  
@ volkimal [#1392]

Vielen Dank Volkmar,

ich hatte auch an ein Forwarder gedacht und hoffte im Inhalt wäre was zu finden.

Schönes Wochende

Martin
 
marc123 Am: 15.03.2020 20:03:19 Gelesen: 521692# 1400 @  
Hallo,

die Rückseite dieser Karte bereitet mir Kopfzerbrechen, weil ich außer Luxemburg 26 Dezember 1872 überhaupt nichts entziffert bekomme.



Wieso ist mir dieser Inhalt so wichtig? Ich kenne 9 Karten dieser Art (identische Frankatur an identischer Stelle angebracht), die am gleichen Tag mit gleicher Schrift an gleiche Adresse nach Iserlohn verschickt wurden. Alle haben den gleichen Text auf der Rückseite. Der unterschied ist nur, dass sie von anderen Personen unterzeichnet wurden. Im Moment gehe ich davon aus, dass eine Person die Karten geschrieben hat und die anderen sie unterzeichnet haben. Ein Grund könnte sein dass es sich um irgendwelche Glückwünsche (zweites Wort?) handelt. Wieso aber dann mindestens neun Karten verschicken und nicht eine von allen unterzeichnen lassen? Um den Grund hierfür besser zu verstehen brauche ich natürlich den Wortlaut der Rückseite.

Vielen Dank für Hilfe und liebe Grüße
Marc
 
volkimal Am: 15.03.2020 20:16:05 Gelesen: 521684# 1401 @  
@ marc123 [#1400]

Hallo Marc,

auf der Karte steht:

Durch gegenwärtiges ersuche ich
Sie mich mit Ihren Mustern zu
besuchen

Viele Grüße
Volkmar
 
marc123 Am: 15.03.2020 20:36:37 Gelesen: 521673# 1402 @  
@ volkimal [#1401]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Das hilft mir weiter.

Liebe Grüße
Marc
 
evwezel Am: 16.03.2020 21:03:49 Gelesen: 521636# 1403 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich kann die Sütterlinschrift noch nicht mühelos entziffern, aber es gelingt mir schon besser. Trotzdem brauche ich nochmals eure Hilfe mit diesem Feldpostbrief.

Viel Grüße,

Emiel

Seite 1

Russland, 5. Dec .16

Lieber Franz!

"Also auch du mein Sohn Waters!"
Nun, das kann ja auch schon wieder(?) ein
deutschen(?) Helden sein. Eben (...) (...) sich
Heinrich(?) Maassen als neuer Kamerad, aller-
dings nun G.V. aber ich meine, auch das ist
schon stark(?). Du hast ja nun richtig Dusel
gehabt, wenn du schon Soldat werden(?) musst(?)
konntest du es nicht besser treffen. Die Fuss-
artillerie ist unbedingt die interessantesten, be-
liebtesten(?) und verhältnisweissig(?) am wenigsten gefähr-
(...) Waffen. Wenn ich noch mal Frontsoldat werden
müsste, würde ich mir ganz sicher diesen Kriegs-
geschäftes (...) auswählen. Weil Arbeit gibts
(...) (...), aber vor allem ist es dort mit dem
(...) (...) älteren (...) so wenig geschützt
(...) nicht so schlimm. Ich wünsche mich nicht,
das man sich zu diesen Waffengattung aus-
gemüstert(?) hat. Jeden falls wird im Laufe des
Winters sehr viel Fussartillerie neuaufgestelt(?).
Wir mussen jetzt schon zu den (...) alle schweren(?)
(...) abgeben, fassen(?) also (...) nur noch
mit sogenannten(?) kleinen (...), die allerdings
vollständig ihren (...) erfüllen. Die (...)
Gefolge in Rumänien (...) (...) zu den
Annahme dass (...) Westen (...) gegen
Italien ein geweltiger(?) (...) gemacht (...)
Seitdem Hindenburg das (...) hat, kann man
im Sorge sein, wir können unser Hergott nicht(?)
genug danken das es solch einen Mann gegeben hat.

Seite 2

Über Heinrichs(?) Beförderung habe ich mich sehr
gefreut. Ich hatte an seinen Leutnant geschrieben
und hoffe, dass die Sache jetzt auch weiter gehen
wird. Ein Beförderung zum Offizier ist auch
beim (...) möglich, ich sah noch ein
in den letzten Beförderungslisten. Vielleicht
kannst du auch noch mal als Leutnant (...)-
gekönt(?) nach Hause. Ich habe allerdings den
heissen Wunsch, dass ein baldiger, glücklicher
Frieden(?) diesen Aussichten ein sicher(?) Ende(?) beeilen(?).
Wenn du eintraten musst, weisst du wohl
noch nicht! Hoffentlich nicht (...) (...)
Ich wollte eben der Eintreffen(?) deiner Karten wieder
(...) Weihnachtspakete bei dir anklopfen(?), aber
(...) (...) jetzt doch zu (...), wo du
jeden Augenblick damit rechnen musst, dass
du eingezogen wirst. Sollte es bis Weihnachten
nicht der Fall sein, so darf(?) ich dir wohl noch einen
Weihnachtsliste vortragen. Mir fehlt eine (...)
Pfeife (nicht Wutz) zum Rauchen im Ferien, beson-
ders im Auslitten(?). Am liebsten (...) Weichselvohr(?)
und grossen Holz(...), nicht Meerschaum, der zu teuer
und im Feld zu leicht zerbrechlich. Wenn du mir
also zu Weihnachten etwas schenken willst,
dann bitte so eine (...) Pfeife, aber bitte
nicht wenn du (...) (...) schon (...)
musst. Mit fotografieren (...) jetzt (...) (...)
das Wetter ist zu dunkel und (...). Anbei ein Paar
Aufnahmen aus unserer (...)kerzeit in den (...)-
(...).

Nun heute habe Gott dank wieder guten
Nachrichten, Richard scheint wieder ganz besser zu sein.
Alles Gute für(?) deinen militärischen Laufbahn!

Herzl. Grüssen-Küssen,

Richard





 
volkimal Am: 16.03.2020 22:20:11 Gelesen: 521620# 1404 @  
@ evwezel [#1403]

Hallo Richard,

mit der ersten Seite bin ich fertig. Da fehlt nur noch ein Wort.
Jetzt reicht es mir erst einmal. Hier ist der Text:

Lieber Franz!
"Also auch du mein Sohn Brutus!"
Nun, das kann ja auch schön werden im
deutschen Heldenhein. Eben erst machte sich
Heinrich Maaßen als neuer Kamerad, aller-
dings nun G.V. aber ich meine, auch das ist
schon stark. Du hast ja nun wirklich Dusel
gehabt, wenn du schon Soldat werden mußt
konntest du es nicht besser treffen. Die Fuß-
artillerie ist unbedingt die interessanteste, be-
liebteste u. verhältnismäßig am wenigsten gefähr-
liche Waffe. Wenn ich noch mal Frontsoldat werden
müßte, würde ich mir ganz sicher diesen Kriegs-
geschäftszweig auswählen. Viel Arbeit gibts
da zwar, aber vor allem ist es dort mit dem
gerade von älteren Semestern so wenig geschätzten
Drill nicht so schlimm. Ich wundre mich nicht,
das man sich zu diesen Waffengattung aus-
gemustert hat. Jeden falls wird im Laufe des
Winters sehr viel Fußartillerie neu aufgestellt.
Wir müssen jetzt schon zu dem Zwecke alle schweren
Pferde abgeben, fahren also demnächst nur noch
mit sogenannten kleinen Panjepferden, die allerdings
vollständig ihren Zweck erfüllen. Die glänzenden
Erfolge in Rumänien berechtigen ??? zu den
Annahme daß demnächst im Westen oder gegen
Italien ein gewaltiger Hieb gemacht wird.
Seitdem Hindenburg das Ganze hat, kann man
ohne Sorge sein, wir können unserm Hergott nicht
genug danken daß es solch einen Mann gegeben hat.

Nach Wikipedia [1]:
Das Panjepferd (Panje = Herrchen abgeleitet von pan = Herr) fand vor allem in der Landwirtschaft in Osteuropa Verwendung und zeichnete sich durch Härte und Anspruchslosigkeit aus.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Panjepferd
 
evwezel Am: 16.03.2020 22:45:19 Gelesen: 521614# 1405 @  
@ volkimal [#1404]

Hallo Volkmar,

herzlichen Dank für deine Hilfe! Es hilft mir auch sehr zu sehen, wo ich einen Fehler gemacht habe.

Grüße aus den Niederlanden!

Emiel
 
volkimal Am: 16.03.2020 23:35:13 Gelesen: 521607# 1406 @  
@ evwezel [#1405]

Hallo Emiel,

entschuldige bitte die falsche Anrede beim letzten Beitrag. Ich habe einfach ans Ende geschaut und dort stand Richard.

Jetzt habe ich gerade das fehlende Wort erkannt. Es heißt "mich". Vorhin war ich irgendwie blind.

Bei deiner Übersetzung hast du ab und zu anstelle eines "u" ein "ü" gesehen. Im Sütterlin war über dem "u" ein Bogen oder Strich. Über dem "ü" waren dagegen Ü-Striche.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 17.03.2020 00:22:11 Gelesen: 521603# 1407 @  
@ evwezel [#1403]
@ volkimal [#1404]

Hallo Emiel, hallo Volkmar,

Volkmar hat ja schon einen erhebliche Teil Deines Briefes überarbeitet. Ich habe da nur an drei Stellen eine etwas andere Lesart.

Darüber hinaus habe ich mal die Seite 2 in Angriff genommen und kann Deinen Text an mehreren Stellen korrigieren. Allerdings sind bei mir auch noch nicht alle Problemfälle gelöst. In gemeinsamer Arbeit wir das aber sicher noch gelingen

Rußland, 5. Dec .16

Lieber Franz!

"Also auch du mein Sohn Brutus!“
Nun, das kann ja noch schön werden im
deutschen Heldenhain. Eben erst machte sich
Heinrich Maaßen als neuer Kamerad, aller-
dings nur G.V. aber ich meine, auch das ist
schon stark. Du hast ja nun wirklich Dusel
gehabt, wenn Du schon Soldat werden mußt,
konntest Du es nicht besser treffen. Die Fuss-
artillerie ist unbedingt die interessanteste, be-
liebteste und verhältnismäßig am wenigsten gefähr-
dete Waffe. Wenn ich noch mal Frontsoldat werden
müßte, würde ich mir ganz sicher diesen Kriegs-
geschäfteszweig auswählen. Viel Arbeit gibts
da zwar, aber vor allem ist es dort mit dem
gerade von älteren Semestern so wenig geschätzten
Drill nicht so schlimm. Ich wundere mich nicht,
das man Dich zu diesen Waffengattung aus-
gemustert hat. Jeden falls wird im Laufe des
Winters sehr viel Fußartillerie neu aufgestellt.
Wir müssen jetzt schon zu dem Zwecke alle schweren
Pferde abgeben, fahren also demnächst nur noch
mit sogenannten kleinen Panjepferden, die allerdings
vollständig ihren Zweck erfüllen. Die glänzenden
Erfolge in Rumänien berechtigen auch zu der
Annahme, dass demnächst im Westen oder gegen
Italien ein gewaltiger Hieb gemacht wird.
Seitdem Hindenburg das Ganze hat, kann man
ohne Sorge sein, wir können unserm Herrgott nicht
genug danken, daß er uns solch einen Mann gegeben hat.

Seite 2

Über Heinrichs Beförderung habe ich mich sehr
gefreut. Ich hatte an seinen Leutnant geschrieben
u. hoffe, daß die Sache jetzt auch weiter gehen
wird. Eine Beförderung zum Offizier ist auch
beim (…trupp.) möglich, ich sah noch einen
in der letzten Beförderungsliste. Vielleicht
kommst Du auch noch mal als Leutnant (...)-
gekrönt nach Hause. Ich habe allerdings den
heißen Wunsch, daß ein baldiger, glücklicher
Frieden diesen Aussichten ein jähes Ende bereite.
Wann Du eintreten mußt, weißt du wohl
noch nicht! Hoffentlich nicht vor Jahresschluß.
Ich wollte eben vor Eintreffen deiner Karte wieder
wegen Weihnachtspakete bei dir anklopfen, aber
es wäre jetzt doch zu vermessen, wo Du selbst
jeden Augenblick damit rechnen mußt, daß
Du eingezogen wirst. Sollte es bis Weihnachten
nicht der Fall sein, so darf ich dir wohl noch eine
Weihnachtsbitte vortragen. Mir fehlt eine kurze
Pfeife (nicht Mutz) zum Rauchen im Freien, beson-
ders im Schlitten. Am liebsten kurzes Weichselrohr
und großer Holzkopf, nicht Meerschaum, da zu teuer
u. im Feld zu leicht zerbrechlich. Wenn Du mir
also zu Weihnachten etwas schenken willst,
dann bitte so eine kurze Pfeife, aber bitte
nicht wenn Du voraussichtlich selbst schon bald fort
mußt. Mit Fotografieren ist’s jetzt übel bestellt,
das Wetter ist zu dunkel u. neblig. Anbei ein Paar
Aufnahmen aus unserer (...)kerzeit in den Prip-
jetsümpfen. [1]

Von Hause habe Gott dank wieder guten
Nachrichten, Richard scheint wieder ganz besser zu sein.
Alles Gute für deine militärischen Laufbahn!

Herzl. Grüße u. -Küße,

Richard

Erläuterungen:
Mutz, Pfeife, auch die Tonpfeife der Weckmänner oder Stutenkerle.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Prypjatsümpfe

Eine gute Nacht wünscht
Edwin
 
evwezel Am: 17.03.2020 10:49:08 Gelesen: 521574# 1408 @  
@ epem7081 [#1407]
@ volkimal [#1404]

Hallo Volkmar und Edwin,

nochmals vielen Dank für eure Hilfe! Ist es nicht unglaublich dass wir, 102 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, aus erster Hand über die Erfahrungen als Frontsoldat lesen können? Das ist doch aufregend oder?

Ich habe noch einige Fragen:

Richard schreibt hier an seinem Bruder Franz Waters der damals als Oberlehrer in Euskirchen (bei Köln) arbeitete. Habe ich richtig verstanden das Franz auch einen Aufruf zum Militärdienst empfangen hätte? ("wo du selbst jeden Augenblick damit rechnen musst, dass du eingezogen wirst"). Oberleher hätten während den Krieg also keinen Rechtsanspruch auf Freistellung vom militärischen Dienst?

Was bedeutet die Abkürzung "G.V."? ("Eben erst machte sich Heinrich Maassen als neuer Kamerad, allerdings nur G.V.").

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 17.03.2020 12:41:58 Gelesen: 521554# 1409 @  
@ epem7081 [#1407]
@ volkimal [#1404]

Hallo Volkmar und Edwin,

Das hatte ich noch vergessen; das zweite fehlende Wort auf Seite 2, kann das "ruhm" sein?

Vielleicht kommst Du auch noch mal als Leutnant ruhmgekrönt nach Hause.

Viele Grüße,

Emiel
 
epem7081 Am: 17.03.2020 14:20:13 Gelesen: 521536# 1410 @  
@ evwezel [#1409]

Hallo Emiel,

Deine Lesung "ruhmgekrönt" könnte gut passen. Ich hatte mehr nach konkreten Ausrüstungsstücken (Orden etc.) gesucht, bin dabei aber nicht weiter gekommen.
Zu "G.V." hatte ich die Spürnase schon in Richtung Verwendungsfähigkeit gelenkt, konnte letzte Nacht aber noch keine Erklärung finden.

Gerade habe ich die Lösung im Internet [1] gefunden:

a. v. arbeitsverwendungsfähig, nicht tauglich für Wehrdienst
g. v. garnisonsverwendungsfähig, beschränkt tauglich
k. v. kriegsverwendungsfähig, tauglich für jeden Dienst


An anderer Stelle wird aus einem Buch zitiert:

„Im Hinblick auf die mit den kommenden Einberufungen zu erwartenden Einbußen treten die Betriebe immer wieder mit zwei Anregungen an uns heran: 1. Freigabe derjenigen qualifizierten Fachkräfte durch die Truppe, die sich während ihrer Ausbildungszeit als nicht kriegsverwendungsfähig herausgestellt haben. Trotz der bekannten militärdienstlichen Bedenken können die Betriebe nicht einsehen, dass z.B. leistungsfähige Werkzeugmacher der Jahrgänge 1912 und älter als nur „g.v." (“garnisonsverwendungsfähig”) oder gar „a.v." (“arbeitsverwendungsfähig”) in Heimattruppenteilen festgehalten und mit wenig produktiven Arbeiten beschäftigt werden, während sie an ihrem zivilen Arbeitsplatz zur Beseitigung eines Kriegsengpasses beitragen würden. "[2]

Ich bin zuversichtlich, daß wir auch die "...zeit in den Pripjetsümpfen." noch klären werden.

Bis dahin mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://www.wer-weiss-was.de/t/k-v-g-v-a-v/679272
[2] https://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php?thread/8034-grade-der-verwendungsfähigkeit/
 
volkimal Am: 17.03.2020 15:06:26 Gelesen: 521529# 1411 @  
@ epem7081 [#1410]
@ evwezel [#1409]

Hallo Edwin und Emiel,

super Edwin - ich hatte auch schon nach g.v. gesucht, bin aber nicht fündig geworden.

Der fehlende Trupp dürfte ein Schallmeßtrupp gewesen sein.

Edwin, du schreibst "Erfolge in Rumänien berechtigen auch zu der Annahme...". Hier liegst Du nach meiner Meinung falsch. Vergleiche einmal mit dem "auch" (erst Seite, erste Zeile". Über dem "u" ist immer ein Bogen. Ich denke weiterhin "Erfolge in Rumänien berechtigen mich zu der Annahme..." passt besser.

Bei der fehlenden "...zeit" komme ich nicht richtig weiter. Der erste Buchstabe sieht wie ein "P" aus - ist es aber nicht. Schaut euch einmal das "P" in Pfeife oder Pferd an. Vermulich ist der erste Buchstabe ein großes "F". Das wurde manchmal so geschrieben. Insgesamt sieht es bei Sütterlin so ähnlich aus wie "Finekerzeit" oder "Fimkerzeit". Mit beiden Wörtern kann ich nichts anfangen.

Wenn es aber ein Ortsname ist, dann passt das "P" durchaus. Orte wurden in der Regel mit lateinischen Buchstaben geschrieben.

Mal sehen, wer es herausfindet.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 17.03.2020 15:35:24 Gelesen: 521522# 1412 @  
Hallo zusammen,

jetzt habe ich die Lösung. Sie steht bei Wikipedia unter dem Stichwort "Prypjatsümpfe" [1]:

Die Prypjatsümpfe, nach dem Fluss Prypjat benannt, auch Polesische Sümpfe (nach der Landschaft Polesien), Pinskische Sümpfe (nach der Stadt Pinsk) oder Rokitnosümpfe (nach der Stadt Rokytne) genannt, sind eine Sumpflandschaft im Süden von Weißrussland und im Nordwesten der Ukraine.

Es ist also ein Ort und damit doch ein "P": es heißt "Pinskerzeit".

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Prypjats%C3%BCmpfe
 
epem7081 Am: 17.03.2020 16:08:59 Gelesen: 521517# 1413 @  
@ evwezel [#1409]
@ volkimal [#1412]

Hallo Emiel,
hallo Volkmar,

Gratulation, eben bin ich auch auf die wikipediaseite "Prypjatsümpfe" mit der Stadt Pinsk gestossen. Volkmar war der Schnellere: Respekt!

Auch Deine Feststellung "Schallmesstrupp" paßt in die Zeit. Dazu Zitat einer Quelle [1]

Aufklärende Artillerie

Zur Ortung von aus verdeckten Feuerstellungen schießenden Geschützen waren schon im 1. Weltkrieg wirkungsvolle Aufklärungsverfahren entwickelt worden. Diese Methoden kamen fast unverändert auch während des 2. Weltkriegs zur Anwendung, lediglich die notwendigen Fernmeldeverbindungen wurden durch die Weiterentwicklung der Funkgeräte verbessert und vereinfacht. Neben der rein optischen Beobachtung aus Fesselballonen, die immer stark durch feindliche Waffenwirkung gefährdet waren, kamen das Lichtmeß- und das Schallmeßverfahren zum Einsatz. Erst durch die Einführung der Artillerie-Beobachtungs-Radargeräte und der Zielaufklärungs-Drohnen nach dem 2. Weltkrieg haben diese Verfahren an Bedeutung verloren.


Bei den Erfolgen in Rumänien zieht das Argument des fehlenden Bogens über dem "auch". Allerdings vermisse ich bei der Lesart "mich" den Punkt auf dem i. Wie wäre es wenn hier die endgültige Lesart wäre: "Erfolge in Rumänien berechtigen wohl zu der Annahme..."

Auf weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit
mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Zusatz/Heer/AufklArt.htm
 
volkimal Am: 17.03.2020 16:32:08 Gelesen: 521507# 1414 @  
@ epem7081 [#1413]

Hallo Edwin,

der fehlende Punkt war mir natürlich auch aufgefallen - auf wohl bin ich aber nicht gekommen. Gratuliere!

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 17.03.2020 17:07:08 Gelesen: 521497# 1415 @  
@ volkimal [#1414]
@ epem7081[#1413]

Hallo Volkmar und Edwin,

Super, vielen Dank euch beiden!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 18.03.2020 12:26:22 Gelesen: 521448# 1416 @  
Liebe Sammelfreunde,

es ist höchste Zeit für eine neue Aufgabe! Diesmal fehlen es nur 2 Worte.

Viele Grüße,

Emiel

Koszelewo (Russl.) 14.Nov. 1915

Lieber Franz! Nach Überwinnung
großer Schwierigkeiten bin nach 5 tägi-
ger Reise heute Nacht 3 Uhr im Quar-
tier gelandet. Der Abschied zu Hause
war mir schwerer als je zuvor. Der Jungen
scheint mir fast ein (...) (...)
Hier ist scheußlich schlechtes Wetter, die Wegen
grundlos. Über meine Reise später mehr.
Für heute herzlichen Gruß,

Richard


 
Heinrich3 Am: 18.03.2020 12:39:19 Gelesen: 521443# 1417 @  
Hallo Richard,
Der Jungen scheint mir fast ein (...) (...) lese ich als "Das Ganze scheint mir fast ein schöner Traum"

weiterhin vieol Freude am Lesen.
Heinrich
 
epem7081 Am: 18.03.2020 13:20:51 Gelesen: 521433# 1418 @  
@ evwezel [#1416]

Hallo Emiel

Hier meine Lesart die an einigen Stellen kleine Veränderungen zu Deiner Textvorlage enthält.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

Koszelewo (Russl.) 14.Nov. 1915

Lieber Franz! Nach Überwindung
großer Schwierigkeiten bin nach 5 tägi-
ger Reise heute Nacht 3 Uhr im Quar-
tier gelandet. Der Abschied zu Hause
war mir schwerer als je zuvor. Das Ganze
scheint mir fast ein schöner Traum.
Hier ist scheußlich schlechtes Wetter, die Wege
grundlos. Über meine Reise später mehr.
Für heute herzlichste Grüße,

Richard
 
evwezel Am: 18.03.2020 14:43:22 Gelesen: 521417# 1419 @  
@ epem7081 [#1418]
@ Heinrich3 [#1417]

Hallo Edwin und Heinrich,

schönen Dank für eure Beiträge! Dumm von mir, den Fehler mit "Der Jungen" hätte ich sehen sollen.

Nochmals vielen Dank und alles Gute,

Emiel
 
evwezel Am: 18.03.2020 17:02:56 Gelesen: 521395# 1420 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich melde mich mal wieder. Richard schreibt, dass er in der Armee zum Leutnant befördert wurde. Wer kann die Abkürzungen lesen?

Mit herzlichem Gruß,

Emiel

-----

Lowicz Rußland / Geschrieben den 30. Mai 1915

Lieber Franz!

Kann dir heute die vertrauliche Nach-
richt bringen, daß ich vorgestern mit
Patent[1] von 22. März zum Leut-
nant I.L.Train(?)[2] 1.(...). befördert
wurde. Später mehr.

Herzl. Dank fur Tabak u. Cigarren[3]

Herzl. Brudergruß - Kuß

Richard

-----------

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Offizierspatent

[2] https://books.google.nl/books?id=Ri9JAQAAIAAJ&pg=PA107&lpg=PA107&dq=leutnant+l.d.&source=bl&ots=4JIPEzWt5Y&sig=ACfU3U3JLSCl6DJEW-5cpXUXT8aAAxzZqw&hl=nl&sa=X&ved=2ahUKEwiQ9d2wp6ToAhULzKQKHWwnALYQ6AEwBnoECAYQAQ#v=onepage&q=leutnant%20l.d.&f=false

[3] https://www.starkezigarren.de/Was-sind-Zigarren - das Wort wurde früher Cigarre geschrieben, entsprechend dem spanischen Cigarro. Woher es stammt, ist immer noch nicht ganz geklärt. Die Meinungen gehen zum einen zu einem Wort der Maya "zicar" für Rauchen oder wegen der länglichen Form zum spanischen Wort "Cigarra" für Zikade. Seit 1902 werden die Cigarren in Deutschland amtlich mit Z geschrieben. Aber auch heute ist die Schreibung mit C noch im Handel und in der Werbung in Gebrauch.


 
volkimal Am: 18.03.2020 17:18:32 Gelesen: 521387# 1421 @  
@ evwezel [#1420]

Hallo Emiel,

ich lese:

Kann dir heute die vertrauliche Nach-
richt bringen, daß ich vorgestern mit
Patent von 22. März zum Leut-
nant d.L. Train 1. Aufg. befördert
wurde. Später mehr.

d.L. bedeutet "der Landwehr". Siehe [1]
Train war in der deutschen und französischen Militärsprache zwischen dem 18. und dem frühen 20. Jahrhundert die Bezeichnung für das militärische Transportwesen [2]
Ob "1. Aufg." = "1. Aufgebot" bedeutet, weiß ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://wiki-de.genealogy.net/Verlustlisten_Erster_Weltkrieg/Dienstgrad
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Train_(Milit%C3%A4r)
 
evwezel Am: 18.03.2020 17:38:17 Gelesen: 521382# 1422 @  
@ volkimal [#1421]

Hallo Volkmar,

vielen Dank, du bist genial!

Viele Grüße,

Emiel
 
M.P.D. Am: 18.03.2020 19:36:36 Gelesen: 521361# 1423 @  
Hallo,

ich bin neu hier und hoffe, dass ich meine Frage hier richtig adressiere.

Ich habe aus dem Nachlass meines Großvaters einige alte Briefmarken, Schriftstücke/Ganzsachen, Urkunden, etc. aus verschiedenen Zeiten und Ländern erhalten.

Bei der Sichtung bin ich auf diese Urkunde gestossen, die ich bis auf die Jahreszahl nicht entziffern kann.

Kann mir da evtl. jemand weiterhelfen, was das Schriftstück grob besagt?

Vielen Dank schonmal vorab.

Gruß
Mike


 
epem7081 Am: 18.03.2020 21:07:25 Gelesen: 521341# 1424 @  
@ M.P.D. [#1423]

Hallo Mike

Hier ein erste schnelle Übersetzung des Textes. Die Namen sind noch intensiver zu recherchieren, aber der Inhalt der Urkunde wird so schon einmal klar.
Falls diese Urkunde das familiäre Umfeld betrifft, kannst Du vielleicht selber zur Klärung beitragen

Schönen Abend
Gruß
Edwin

Extrakt
Aus dem Kirchen Protokoll
der geborenen der Stadt
Alefeld im Jahr eintausend
sieben hundert siebenzig eins
(1771)
den neunundzwanzigsten July
wurde dem hiesigen Herrn
Georg Dietrich Bücking, von
deßen Ehefrau Anna Catarina,
eine gebor: Bünheld (?) aus
Marburg ein Söhnlein geboren
und den 30ten desslben Monats
gertauft
1. Die Pathenstelle vertrat Herr
Martin Römheld Stadt ___
und Handelsmann in Marburg
2. Herr Johannes Bücking Fürstl.
Collector und Handelsmann
dahier, welcher dem Kinde den
Namen Joh. Martin bey-
legen ließ
Alefeld am 7. Aug. 1824
Infidem [1]
Vuxor
Inspektor

[1] Amtssprache. in fidem (lat.) Bedeutung: zur Beglaubigung, beglaubigt (der Unterschrift des Beurkundenden vorangesetzt)
 
M.P.D. Am: 19.03.2020 02:00:41 Gelesen: 521314# 1425 @  
Das ist ja wunderbar! Vielen herzlichen Dank für die Übersetzung und die Mühe.
Großartig!

Dürfte dann der Großvater meiner Großmutter gewesen sein.

Nochmal Danke dafür und eine gute und vor allem gesunde Zeit dir.

Gruß
Mike
 
evwezel Am: 19.03.2020 13:36:06 Gelesen: 521276# 1426 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe hier eine Feldpostkarte, geschrieben mit Bleistift. Die erste Seite kann ich noch ziemlich einfach lesen:

Abs.: Offizier(...) Waters I Mun.Kol. I Bataillon, Res. Fuss. A2
III Res.Corps


Laimiki(?), 3.III.15 L.Franz!

Erhalte soeben(?) dein am 19 abge-
sandes Paketchen mit Delikatessen.
recht herzl. Dank. Das Sorti-
ment ist wirklich vorzüglich,
besonders der Käse hast zum
Frühstück tadellos geschmeckt.
All diese Sachen machen (...) den
schrickliche[1] Krieg u. den russischen
Winter viel erträglicher.

---
[1] Nicht schreckliche???

Auf der Rückseite wird es jedoch schwieriger. Die individuelle Buchstaben sind hier kaum zu lesen (für mich ebenfalls):

Hier (...) seit 8 Tagen fast täglich schweres
(...) und was das bei den wunderbaren Wegen
hier bedeutet, brauche ich dir kaum mitzuteilen.
Wir haben alle grosse Sehnsucht, (..) bald hier(?)
fortzukommen, (...) (...) im (...) (...) (...)
Hauwetter(?) losgeht, muss es (...) (...)
(...). An den anderen Weicher-(...)seite wird noch
immer heftig gekämpft, während(?) wir hier in
aller Ruhe die weiteren Geschehnisse abwarten.
Wir sind (...) (...) (...) und alle
(...) mit (...) etc. so schwer (...)
dass es keinen Russen mehr gelungen wird, uns (...)
fortzutreiben. Meinen Brief wirst du hoffentlich in-
zwischen erhalten haben. Mit herzl. Gr. u. Ku.
Dein (..) Br. Richard


Kann jemand vielleicht Auskunft geben?

Viele Grüße,

Emiel


 
Magdeburger Am: 19.03.2020 13:59:55 Gelesen: 521270# 1427 @  
@ evwezel [#1426]

Hallo Emiel

leider habe ich nicht so viel Zeit - hier einige Ergänzungen zur Rückseite:

Hier herrscht seit 8 Tagen fast täglich schweres Schnee-
treiben und was das bei den wunderbaren Wegen
hier bedeutet, brauche ich dir kaum mitzuteilen.
Wir haben alle grosse Sehnsucht, sehr bald hier
fortzukommen, denn wenn im Frühja(h)r (...) das
Tauwetter losgeht, muss es (...) (...)
werden. An den anderen Weicher-(...)seite wird noch
immer heftig gekämpft, während(?) wir hier in
aller Ruhe die weiteren Geschehnisse abwarten.
Wir sind so schön eingebuddelt und alle Stellungen
sind mit Stacheldraht etc. so schwer (...)
dass es keinen Russen mehr gelungen wird, uns (...)
fortzutreiben. Meinen Brief wirst du hoffentlich in-
zwischen erhalten haben. Mit herzl. Gr. u. Ku.
Dein (..) Br. Richard

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 19.03.2020 14:09:12 Gelesen: 521265# 1428 @  
@ evwezel [#1426]

Hallo Emiel,
jetzt bin ich fertig:

Erhalte soeben dein am 19 abge-
sandes Paketchen mit Delikatessen.
Recht herzl. Dank. Das Sorti-
ment ist wirklich vorzüglich,
besonders der Käse hast zum
Frühstück tadellos geschmeckt.
All diese Sachen machen einem den
schrecklichen Krieg u. den russischen
Winter viel erträglicher.

Hier herrscht seit 8 Tagen fast täglich schweres Schnee-
treiben und was das bei den wunderbaren Wegen
hier bedeutet, brauche ich dir kaum mitzuteilen.
Wir haben alle große Sehnsucht, recht bald hier
fortzukommen, denn wenn im Frühjar erst das
Tauwetter losgeht, muss es direkt unheimlich
werden. An der anderen Weichselseite wird noch
immer heftig gekämpft, während wir hier in
aller Ruhe die weiteren Geschehnisse abwarten.
Wir sind so schön eingebuddelt und alle Stellungen
sind mit Stacheldraht etc. so schwer verschanzt
dass es keinem Russen mehr gelingen wird, uns hier
fortzutreiben. Meinen Brief wirst du hoffentlich in-
zwischen erhalten haben. Mit herzl. Gr. u. Ku.
Dein tr. Br. Richard

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 19.03.2020 14:25:54 Gelesen: 521252# 1429 @  
@ evwezel [#1426]

Hallo Emiel,

jetzt habe ich auch noch den Ort herausbekommen. Bei anderen Karten war auch schon von der Weichsel die Rede. Ich habe deshalb einmal die Orte Szkarada bzw. Łowicz bei Google Maps eingegeben. Und siehe da, 2,3 km von Szkarada entfernt liegt Sanniki. Dort hat Richard diese Karte geschrieben.

Ich wundere mich jedesmal über die offenen Ortsangaben. Das habe ich bisher in diesem Umfang noch nie gesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 19.03.2020 15:43:09 Gelesen: 521237# 1430 @  
@ volkimal [#1429]
@ Magdeburger [#1427]

Hallo Volkmar und Ulf,

vielen Dank für eure Hilfe.

Volkmar, du hast wirklich Superaugen! Ich bin schon sehr zufrieden dass ich jedenfalls die erste Seite größtenteils lesen konnte. Großartig dass du auch noch den Ortsnamen herausbekommen hast - großer Respekt! Du hast vollkommen Recht, die offenen Ortsangaben sind ganz merkwürdig.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 21.03.2020 18:52:51 Gelesen: 521133# 1431 @  
Liebe Sammelfreunde,

jetzt weiß ich endlich, wie Leutnant Richard Waters ausgesehen hat. In einer seiner Briefe, teilt er folgendes mit (zwei Wörter kann ich leider nicht lesen):

Lieber Franz! Als Dank für deine letze (...).
(...) obenstehend ein kleines Kriegsandenken,
aufgenommen vor unserem Winterquartier in Koszelewo.
Von links nach rechts: Adjutant Lt. Küller(?), Ritmeister
meiner Kolonne Münchmeijer(?), Zahlmeiser Zeiske(?), Stabsveteri-
när Lamm (aus Bergheim), Oberarzt Dr. Walther (der mit
Christoffel in Gefangenschaft war), Major Schwabe (Führer
unserer Staffel) unser Stabsveterinär Borchert und
meine Wenigkeit. Weiter interessante Aufhahme
meines neuen Kameraden, unseres jüngsten Leutnants
Reichsanwalt(?) Dr. Knoblauch(1) folgen erster(?) Tage.

Herzlichsten Sonntagsgrüße,

Richard

Koszelewo (Russl.), 26. März 1916

Kann jemand die fehlende Wörter lesen?

Viele Grüße,

Emiel


 
volkimal Am: 21.03.2020 19:01:32 Gelesen: 521128# 1432 @  
@ evwezel [#1431]

Hallo Emiel,

auf die Schnelle, jetzt will ich erst einmal Nachrichten sehen.

Lieber Franz! Als Dank für deine letze süß-
spende obenstehend ein kleines Kriegsandenken,
aufgenommen vor unserem Winterquartier in Koszelewo.
Von links nach rechts: Adjutant Lt. Müller, Rittmeister
meiner Kolonne Münchmeyer, Zahlmeiser Zeisce, Stabsveteri-
när Lamm (aus Bergheim), Oberarzt Dr. Walther (der mit
Christoffel in Gefangenschaft war), Major Schwabe (Führer
unserer Staffel) unser Stabsveterinär Borchert und
meine Wenigkeit. Weiter interessante Aufnahmen
meines neuen Kameraden, unseres jüngsten Leutnants
Rechtsanwalt Dr. Knoblauch folgen erster Tage.
Herzlichste Sonntagsgrüße,
Richard

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 21.03.2020 22:32:41 Gelesen: 521111# 1433 @  
@ volkimal [#1432]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank! Einige Zeit vorher schriebst du “Über dem "u" ist immer ein Bogen” und das war bisher auch immer der Fall. Trotzdem gibt es über dem “u” im Nachname “Knoblauch” kein Bogen. Ist das eine Ausnahme?

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
volkimal Am: 21.03.2020 22:52:05 Gelesen: 521102# 1434 @  
@ evwezel [#1433]

Hallo Emiel,

Namen wurden nicht in Sütterlin sondern in der lateinischen Schrift geschrieben. Dabei gibt es keinen Strich oder Bogen über dem "u".

Vergleiche einmal das lateinische "h" im Namen Borchert oder Münchmeyer mit dem langen Sütterlin "h" im Wort Aufnahmen.

Ungewöhnlich ist die lateinische Schrift beim Beruf Zahlmeister - der wurde normalerweise in Sütterlin geschrieben. Rittmeister hat er dagegen wie üblich Sütterlin geschrieben (langes "s").

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 21.03.2020 23:15:07 Gelesen: 521096# 1435 @  
@ volkimal [#1434]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für diese deutliche Erklärung. Das werde ich nie mehr vergessen!

Met herzlichem Gruß,

Emiel
 
M.P.D. Am: 24.03.2020 17:56:16 Gelesen: 520917# 1436 @  
Hallo,

ich habe hier diesen (für mich) interessanten Brief gefunden.

Kann mir evtl. jemand sagen, ob das auf Seite 2 eine Chiffre ist, oder ist es (wie ich vermute) aus Platzgründen horizontal über vertikal geschrieben worden?

Für eine Antwort, ggf. mit kurzem Transkript bin ich dankbar.

Gruß
Mike


 
volkimal Am: 25.03.2020 11:40:08 Gelesen: 520856# 1437 @  
@ M.P.D. [#1436]

Hallo Mike,

der Text wurde aus Platzgründen kreuzweise geschrieben. Ich kenne das auch von Postkarten von meiner Urgroßmutter an meinen Urgroßvater. Zum Beispiel bei dieser:



Damit Du ganz genau weißt, was in dem Brief steht hier die "Übersetzung". Ein paar Wörter fehlen zwar noch, der Inhalt ist aber auch so zu verstehen.:

Als wir uns ein wenig von der ersten
Freude erholt hatten ging es an das Durchstöbern
der Zimmer – kein Stück Möbel wurde
unberührt gelassen jedes von allen Seiten
betrachtet, jede Schublade jeder Schrank auf-
geschlossen und der Mann bewunderte den
Weißzeugschrank mit einer Liebenswürdigkeit,
die wirklich rührend war. Es war gut daß
Niemand unter uns wohnte u. wir unseren
dienstbaren Geist zur Ruhe geschickt
hatten sonst hätten wir auch unserer Aus-
gelassenheit sträflich schämen müssen.
Ich kann Euch nur sagen, daß ich nie
gedacht hätte, daß es so wunderbar schön
im eigenen Heim sein könnte.

Daß am nächsten Morgen die
Prosa(?) sobald an uns herantrat war nicht
schön mußte aber schließlich doch gut aufge-
nommen werden. Friedrich hatte sich nämlich
das Essen auf 3/1 Uhr bestellt u. als meine
Pauline u. ich in den Zimmern Ordnung
geschafft u. gerade dabei waren für
unser erstes Mittagessen zu sorgen kam
Friedrich und sagte mir er müsse um
½ 12 essen um um 12 Uhr auf Jagd
zu gehen. Nun wurde das ???
nach ??? weggesprengt, denn unser
Küchen(?)zettel ???fleisch u. ??? ???
ließ sich nicht 1 ½ Stunde früher richten.

Alle acht Seiten soviel wüsste ich Euch noch zu erzählen
und schließlich würde alles doch nur auf die Versicherung
hinausgehen, daß ich und daß wir beide unbeschreiblich
glücklich sind u. meinen so schön wie bei uns könne
es nirgend sein.
Herzliche Grüße an Alle die nach uns fragen
besonders an Papa, Tante Kläre, Erich, Gails(?); Eduard u.
euch von meinem Schatz und Eurer Nanny

Viele Grüße
Volkmar
 
M.P.D. Am: 25.03.2020 12:28:48 Gelesen: 520851# 1438 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast den Text für mich lesbar zu gestalten. Das ist wirklich super nett und freut mich gerade sehr.

Dass hier tatsächlich über Kreuz geschrieben worden ist hatte ich zwar vermutet, bin aber selbst nicht in der Lage die Schrift zu entziffern. Die zwei Seiten waren ein Auszug von insgesamt 8 Seiten und wurden demnach von (vermutl.) meiner Ur-Ur Großmutter (Nanny Gail) an die Familie zuhause in Gießen geschrieben.
Das für dich zum Hintergrund.

Danke nochmal und einen schönen Tag, sowie gute Gesundheit dir,

Gruß
Mike
 
M.P.D. Am: 25.03.2020 20:56:19 Gelesen: 520813# 1439 @  
Hallo,

ich weiß gerade gar nicht so recht, ob ich hier richtig bin mit meiner Frage.

Ich habe diesen Brief gefunden, leider ohne Datum und beim Versuch ihn zu entziffern ist mir ein Wasserzeichen im Papier aufgefallen.Dachte zuerst an einen Äskulapstab, dann an einen Baum, oder ein Zepter, kann mir da keinen Reim drauf machen.

Kennt sich damit jemand aus zufällig und kann mir evtl. etwas dazu sagen?

Gruß
Mike




 
evwezel Am: 26.03.2020 20:44:33 Gelesen: 520761# 1440 @  
Liebes Forum,

die Korrespondenz Richard Waters, Leutnant im Ersten Welkrieg, geht weiter an der Ostfront. Ich kann diesen Feldpostbrief teilweise lesen:


Lieber Franz!

Herzl. Dank für die Ostereier!
Sie sind beinahe zu schade zum essen.
Hiermit russ. Winteridyll, unsere gute,
(...) in Koszelewo, die wir nunmehr
verlassen mussten. Zahlmeister Zeisce und ich beim
lesen. Unsere ganze Einrichtung haben wir mit
ein unser neues Quartier gut(?) Parcewezc (...).
(...) (...). 3000 Mergen(?) müssen
wir (...), bin heute ganz früh losgeritten
u. das ganze Gebiet durchkreist. Auch herzliches
zu Ostern. Herzl. Grüsse
Richard

Parcewezc 31.3.16.



Wer kann die fehlenden Wörter lesen?

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
volkimal Am: 26.03.2020 21:07:05 Gelesen: 520753# 1441 @  
@ evwezel [#1440]

Hallo Emiel,

hier ist meine Version:

Lieber Franz!
Herzl. Dank für die Ostereier!
Sie sind beinahe zu schade zum essen.
Hiermit russ. Winteridyll, unsere gute,
Wohnstub in Koszelewo, die wir nunmehr
verlassen mussten. Zahlmeister Zeisce und ich beim
lesen. Unsere ganze Einrichtung haben wir mit
ein unser neues Quartier Gut Pucewige (?). b/
Nowogrodek genommen. 3000 Morgen müssen
wir beackern, bin heute ganz früh losgeritten
u. das ganze Gebiet durchstreift. Auf wiedersehn
zu Ostern. Herzl. Grüsse
Richard
Pucewige 31.3.16.

Bei Nowogrodék dürfte es sich um Nowogródek in Polen handeln. Das liegt ca. 100 km nordwestlich von Koszelewo an der Weichsel.

Es gibt auch ein Nowogrodék in Weißrussland (heute Nawahrudak). Das wäre 500 km entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 26.03.2020 21:45:17 Gelesen: 520747# 1442 @  
@ volkimal [#1441]

Hallo Volkmar,

vielen Dank! Aber natürlich, ein Morgen ist ein altes Flächenmaß, nicht? [1] Wir kennen das in den Niederlanden auch, aber nicht mehr im 20.n Jahrhundert. Und was bedeutet “Gut” hier eigentlich? Soll ich das lesen wie “ganz Pucewige”?

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Morgen_(Einheit)
 
volkimal Am: 26.03.2020 21:54:40 Gelesen: 520742# 1443 @  
@ evwezel [#1442]

Hallo Emiel,

ein Gut ist einfach großer landwirtschaftlicher Betrieb (auch Gutshof genannt).

Beim Namen des Gutes "Gut Pucewige" war ich mir nicht sicher. Es könnte auch "Gut Pucewize" heißen.

Beides kann ich aber im Internet nicht finden.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 26.03.2020 22:09:33 Gelesen: 520738# 1444 @  
Hallo Emiel,

vielleicht ist es doch das Nowogródek in Weißrussland (heute Nawahradak). 5 km westlich von Nawahradak liegt Putsevichi. Vielleicht hieß dass in der damaligen Zeit Pucevizi.

Kommen noch andere Feldpost-Belege von Richard mit den Ortsangaben Nowogródek oder Pucevizi vor? Vielleicht bekommt man es dann heraus.

Beim Ort Nowogródek habe ich den Akzent übrigens an die falsche Stelle gesetzt. Er gehört über das „o“.

Viele Grüße
Volkmar
 
Peter aus Oststeinbek Am: 26.03.2020 23:08:01 Gelesen: 520722# 1445 @  
@ volkimal [#1361]

Hallo Emiel und Volkmar,

bei PPA ist ja auch ein Russe vertreten (Alexander Zhuravlev) und ihn habe ich nach den Orten in dem früheren Feldpostbrief gefragt. Hier seine Antwort:

Diese Aufgabe erwies sich als einfach. Gorodistche befindet sich in der Republik Belarus, Region Brest, Distrikt Baranavichy. Mostitići liegt 4,4 Kilometer nordwestlich.

Der Name Gorodistche ist übrigens in Russland und Weißrussland sehr verbreitet. Übersetzt bedeutet eine umzäunte Siedlung, Festung oder die Überreste einer solchen Siedlung. Manchmal passiert es mit einem Adjektiv. In der Nähe von Tver gibt es zum Beispiel Pogoreloe Gorodistche. Pogoreloe - verbrannt.

Mit freundlichen Grüßen, Alexander.


Vielleicht lässt sich nun der Einsatzort nachvollziehen.

Schönen Gruß, Peter
 
evwezel Am: 26.03.2020 23:55:23 Gelesen: 520712# 1446 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1445]
@ Volkimal[#1444]

Hallo Peter und Volkmar,

Ich habe alle geographische Informationen in folgender Tabelle dargestellt:

(Pol./Russ.) (Deutsch) (Datum Feldpostbrief/karte)

Wisła Weichsel

Sanniki Sanniki 03-03-1915
Szkarada Szkarada 11-03-1915
Sanniki Sanniki 17-03-1915
Łowicz Lowicz 30-05-1915
Koszelew Koszelewo 14-11-1915
Putsevichi? (Gut) Pucewige 31-03-1916
Nawahradak Nowogródek 31-03-1916
Mostitići Mostytitsche 26-09-1916
Gorodistche Gorodischtsche (Oblast Pensa) 27-09-1916
Prypjatsümpfe 05-12-1916
Pinsk 05-12-1916
 


 

evwezel Am: 27.03.2020 14:35:07 Gelesen: 520678# 1447 @  
Liebes Forum,

Ich habe hier einen sehr langen Brief von Leutnant Richard Waters, geschrieben den 17 März 1915. Im Großen und Ganzen kann ich das schon lesen. Ein kleines Teil (Seite 6-10, hier abgebildet) is besonders interessant. Ich habe eigentlich nur eine Frage: was ist der Ortsname auf Seite 6?:

Seite 6

Die Merkurir von 28. Feb mit P. Gnackig´uner-
gleichlicher (...) ist schon in meinem Besitz; ich
ahnte natürlich nicht, dass du der Urhaber warst.
Ich wollte auch schon eher den Herrn Peter dafür
danken, wusste aber die Adresse nicht. Umso-
mehr freut es mich, dass du den Herrn in so
schöner Weise danken willst.
Und nun noch Einiges über unseren
grossen sonntäglichen(?) Streifzug an di Weichsel.
Zu 10 Mann bestiegen wir in aller Fruhe un-
sern G(...) und in flotten Trabe (?) gings den
Walde(?) zu. Wir waren mit guten Gläsern(?)
und einen photogr. Apparat ausgerüstet und
machten in einer schönen Waldpartie(?) die erste
Truppenaufnahmen. Dann gings weiter durch
(...), zerschosschen russische dörfer bis Slabice(?),
wo die gewaltigen Weichselbefestigungen
beginnen. Ein 2 mtr. hohe Stacheldraht-
(...) zieht sich 65 kil.lang die ganze (?) Weich-
sel entlang etwa 6-8 kilom. vor den Strom.

Seite 7

Die Bräste(?) sind teilweise fingerdik(?) und wieder-
stehen jeder (...): die (...)fähle der Herten sind
durch eben angebrachte Äste und Zweige in
Bäumen verwendet, / dass um weiter der
Eindruck einer künstlichen (...) vollständig
vermischt sind. Etwa 100-200 Meter diesseits
zieht sich ein lange Hügelrath, auf welcher
ein Schützengraben hinter den anderen tadellos
ausgebaut ist. Die Wände des Grabens sind
ganz (...) aus Weidengeflecht, können so-
mit trotz des Sandbedes(?) nicht einstürzen.
Für Maschinengewehre und Minenwerfer sind
besondre Unterstände eingebaut, und zwar
so, dass man von dort die ganze Gegend be-
streichen kann. Hinter den Hügeln sind
die Artillerie-stellungen fertig ausgebaut,
alles ist auf´s beste vorbereitet. Wehe den
armen Russen, die in diese Falle hineingeraten,
viel wird nicht dessen übrig bleiben. Was der
grossen Hindenburg mit der ganzen, gewaltigen

Seite 8

Sache erzweckt, ist uns vorerst ein Rätsel
ob man ein zufrieren(?) der Weichsel befürchtet hat
und die nötigen Vorsichtsmassregeln traff oder
ob sonst einen grossen Sache vorgesehen ist, wer
weiss es. Wahrscheinlich hat Hindenburg wie-
der irgend etwas grosses ausgehaltet(?), denmann
arbeitet dort jetzt noch ununterbrochen weiter,
obgleich kaum noch an sehr starken Frost zu
denken ist. Doch jetzt weiter zu unseren
Weichselritt. Durch ein unendliches Gewirr
von geflochtenen Weidenhacken(?), die die Besitzungen
der deutschen Ansiedler dort einzäumen, ge-
lungten wir zum eigentlichen Weichsel-
damm, der auf ein ganz gewinvolle(?) Art
und Weise verbarrikadiert ist. Diesseits des
Dammes stehen lauter Weidenbäume, die bis
auf 1/2 Meter Höhe abgesägt und über den Damme
geworfen sind, sodass einem von der Weichsel-
seite her(?) Millionen von kahlen Weidenzweigen
entgegenstanden, durch die einfach nicht durchzukommen
ist.

Seite 9

Damit der Feind die Baumkronen nicht zu
sich herunterrissen kann, sind sie mit
dem stehen geblieben. Stumpf(?) durch starken
Drähte(?) verbunden. Das Ganze ist ein sehr
einfaches, aber klug(?) ausgedachtes, gewaltiges
Hinweiss. An einer schmalen, freien Stelle ritten
wir über den Damm den Strom zu, der
mächtiges Treibeis führte. Schon wollte ich
zum Ufer reiten, als mich ein Posten an-
rief und warnte, weiter vorzureiten(?), da
wir sonst bestimmt von der anderen Seite
Feuer bekämen. Wir stiegen also ab, sall-
ten unsere Pferde in einem Baumgarten
unter und schlichen zu den am Ufer aus-
geworfenen Schützengräber. Von hier aus
konnten wir die russisschen Posten auf der
anderen Seite lustig auf uns ab patrouillieren
sehen. 1500 Meter ist der Strom dort breit, doch
schiessen unseren Leute nicht, da sie keine Munition
verschwenden und sich den Feinde nicht verraten

Seite 10

verraten wollen. Ein Treffer auf so einen
Entfernung u. auf einen einzelnen Mann ist
doch immer nur Zufallssache. Die Russen da-
gegen gefefferen(?) oft ganz toll darüber, da sie
gewiss hier viele Truppen vermuten(?), war sich
in Wirklichkeit nur einige Kavallerieposten
befinden. Sobald sich am Ufer nur was se-
hen lässt, geht die Knallerei los. Wir
konnten von Glück sagen, dass uns der Posten
rechtzeitig gewarnt hatte, den sonst wären
wir recht unangenehm empfangen worden.
Nachdem wir noch einige Zeit den eintreffen-
ten(?) Erzüllungen des Wachtpostens(?), eines
echt(?) Berliner Jungen, (...), traten wir
den Rückritt ein. Von den (...)
machten wir (...) photogr. Aufnahmen,
die demnächst zur Entwicklung kommen.
Wenn du Osten nach Hause kommst, (...)
du sie dort einsehen können. Jetzt muss
ich Schluss machen, den heut ist






 
volkimal Am: 27.03.2020 14:59:17 Gelesen: 520666# 1448 @  
@ evwezel [#1446]

Hallo Emiel,

dann passen die Orte in Weißrussland (Pucewige bzw. Nowogródek) ja ausgezeichnet in die Abfolge.
Ich habe einmal die Orte der Reihe nach bei Google-Maps eingegeben.
Ich schicke Dir die Karte per Email.

Für den langen Brief habe ich im Moment noch keine Zeit. Das später.
Falls jemand anders mit dem langen Brief anfängt, kann er es ja hier melden.
Dann wird dasselbe nicht doppelt gemacht.

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 27.03.2020 15:51:12 Gelesen: 520654# 1449 @  
@ evwezel [#1447]

Hallo,

der Ort heißt bestimmt Slubice. Es ist nicht das Slubice gegenüber von Frankfurt (Oder), an der Weichsel gibt es auch einen gleichnamigen Ort, siehe [1].

Gruß
Wessi

[1] https://books.google.com.pa/books?id=PNNj-ZjVRXcC&pg=PA150&lpg=PA150&dq=slubice+weichsel&source=bl&ots=D9cmmvAUgi&sig=ACfU3U0amBwUg8VyMpneLm4wUMR9vRLW5w&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj5n_vN8broAhXlYd8KHeuuB00Q6AEwBXoECAoQAQ
 
volkimal Am: 27.03.2020 18:06:56 Gelesen: 520638# 1450 @  
Hallo zusammen,

ich werde mir jetzt den Brief vornehmen. Hier ist das Ergebnis:

Seite 6

Die Merkuria* von 28. Feb mit P. Gnaedig´ unver-
gleichlicher Grabrede ist schon in meinem Besitz; ich
ahnte natürlich nicht, dass du der Urheber warst.
Ich wollte auch schon eher dem Herrn Peter dafür
danken, wusste aber die Adresse nicht. Umso-
mehr freut es mich, dass du den Herrn in so
schöner Weise danken willst.
Und nun noch Einiges über unseren
grossen sonntäglichen Streifzug an die Weichsel.
Zu 10 Mann bestiegen wir in aller Frühe un-
sere Gäule und in flotten Trabe gings dem
Walde zu. Wir waren mit guten Gläsern
u. einen photogr. Apparat ausgerüstet und
machten in einer schönen Waldpartie die erste
Gruppenaufnahmen. Dann gings weiter durch
öde, zerschossene russische Dörfer bis Slubice,
wo die gewaltigen Weichselbefestigungen
beginnen. Ein 2 mtr. hohe Stacheldraht-
hecke zieht sich 65 Kil. lang die ganze Weich-
sel entlang etwa 6-8 Kilom. vor den Strom.

* Merkuria. Blätter für katholische Kaufleute u. Angestellte in Handel u. Industrie. (Zeitschrift für katholische Kaufleute)
Beim Wort "unvergleichlicher" (Ende erste Zeile) fehlt das "v". Ich denke, dass es ein Rechtschreibfehler ist.

Seite 7

Die Drähte sind teilweise fingerdick und wieder-
stehen jeder Schere: die Pfähle der Hecke sind
durch oben angebrachte Äste und Zweige in
Bäumen verwendelt, sodaß von weitem der
Eindruck einer künstlichen Hecke vollständig
vermischt wird. Etwa 100-200 Meter diesseits
zieht sich ein lange Hügelkette, auf welcher
ein Schützengraben hinter den anderen tadellos
ausgebaut ist. Die Wände des Grabens sind
ganz massiv aus Weidengeflecht, können so-
mit trotz des Sandbodens nicht einstürzen.
Für Maschinengewehre und Minenwerfer sind
besondere Unterstände eingebaut, und zwar
so, dass man von dort die ganze Gegend be-
streichen kann. Hinter den Hügeln sind
die Artillerie-Stellungen fertig ausgebaut,
alles ist auf´s beste vorbereitet. Wehe den
armen Russen, die in diese Falle hineingeraten,
viel wird nicht davon übrig bleiben. Was der
große Hindenburg mit der ganzen, gewaltigen

Seite 8

Sache bezweckt, ist uns vorerst ein Rätsel
ob man ein zufrieren der Weichsel befürchtet hat
und die nötigen Vorsichtsmaßregeln traf oder
ob sonst einen große Sache vorgesehen ist, wer
weiß es. Wahrscheinlich hat Hindenburg wie-
der irgend etwas Grpßes ausgeheckt, denn man
arbeitet dort jetzt noch ununterbrochen weiter,
obgleich kaum noch an sehr starken Frost zu
denken ist. Doch jetzt weiter zu unseren
Weichselritt. Durch ein unendliches Gewirr
von geflochtenen Weidenhacken, die die Besitzungen
der deutschen Ansiedler dort einzäunen, ge-
langten wir zum eigentlichen Weichsel-
damm, der auf ein ganz genievolle Art
und Weise verbarrikadiert ist. Diesseits des
Dammes stehen lauter Weidenbäume, die bis
auf 1/2 Meter Höhe abgesägt und über den Damme
geworfen sind, sodass einem von der Weichsel-
seite her Millionen von kahlen Weidenzweigen
entgegenstarren, durch die einfach nicht durchzukommen
ist.

Seite 9

Damit der Feind die Baumkronen nicht zu
sich herunterreißen kann, sind sie mit
dem stehengebliebenen Stumpf durch starke
Drähte verbunden. Das Ganze ist ein sehr
einfaches, aber klug ausgedachtes, gewaltiges
Hinderniß. An einer schmalen, freien Stelle ritten
wir über den Damm dem Strome zu, der
mächtiges Treibeis führte. Schon wollte ich
zum Ufer reiten, als mich ein Posten an-
rief und warnte, weiter vorzurücken, da
wir sonst bestimmt von der anderen Seite
Feuer bekämen. Wir stiegen also ab, stell-
ten unsere Pferde in einem Baumgarten
unter und schlichen zu den am Ufer aus-
geworfenen Schützengräben. Von hier aus
konnten wir die russischen Posten auf der
anderen Seite lustig auf uns ab patrouillieren
sehen. 1500 Meter ist der Strom dort breit, doch
schiessen unseren Leute nicht, da sie keine Munition
verschwenden und sich den Feinde nicht verraten

Seite 10

verraten wollen. Ein Treffer auf so eine
Entfernung u. auf einen einzelnen Mann ist
doch immer nur Zufallssache. Die Russen da-
gegen pfeffern oft ganz toll herüber, da sie
gewiß hier viele Truppen vermuten, wo sich
in Wirklichkeit nur einige Kavallerieposten
befinden. Sobald sich am Ufer nur was se-
hen lässt, geht die Knallerei los. Wir
konnten von Glück sagen, dass uns der Posten
rechtzeitig gewarnt hatte, denn sonst wären
wir recht unangenehm empfangen worden.
Nachdem wir noch einige Zeit den interessan-
ten Erzählungen des Wachtpostens, eines
echt Berliner Jungen, gelauscht, traten wir
den Rückritt an. Von den Befestigungen
machten wir mehrere photogr. Aufnahmen,
die demnächst zur Entwicklung kommen.
Wenn du Osten nach Hause kommst, mußt
du sie dort einsehen können. Jetzt muss
ich Schluss machen, denn heut ist

Du hast recht! Der Text ist sehr interessant und gibt wirklich einen guten Einblick in die Verteidigungsanlagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 27.03.2020 19:48:30 Gelesen: 520622# 1451 @  
@ volkimal [#1450]

Das ist doch erstaunlich Volkmar! Diese Arbeit kostete mich fast eine Woche Zeit und du machst das in eine halbe Stunde (und besser).

Sehr vielen Dank für deine Überarbeitung!
 
evwezel Am: 27.03.2020 21:03:59 Gelesen: 520600# 1452 @  
@ wessi1111 [#1449]

Wessi, ich danke dir natürlich auch recht herzlich für deinen Beitrag!

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 27.03.2020 21:29:33 Gelesen: 520593# 1453 @  
@ evwezel [#1451]

Hallo Emiel,

ohne deine Vorarbeit hätte ich auch viel länger daran gesessen. Wenn man nur noch einige Wörter ergänzen bzw. ein paar Fehler korrigieren muss, dann dauert es natürlich nicht so lange.

Außerdem denke ich, dass ich viel mehr Übung mit dem Lesen von Sütterlin habe. Ich lese die Belege aus meiner Familie schon seit vielen Jahren (oder besser einigen Jahrzehnten).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.03.2020 09:32:06 Gelesen: 520532# 1454 @  
@ M.P.D. [#1439]

Hallo Mike,

das meiste des Textes kann ich lesen - nur die Namen weiß ich nicht. Das steht im Brief:

Liebe Tochter
Der Johanes von ????
will uns in 3 bis 4 Wochen
besuchen da wörr es uns
Recht lieb wen du auch
uns besuchen will die Zeit
und den Tag wen er komen
will schreibe ich dieses der
??? ??? dich auch abholen
den der bekombt 4 ? vor seiner
Fuhr(?) du must mir aber ???
??? gleich schreiben

Mit Bleistift wurde darüber notiert:
"Brief des Vaters unserer Großmutter an diese".
Wenn der Brief aus deiner Familie stammt, kannst du die Namen vielleicht zuordnen.

Bei der Anschrift ist vieles unklar. Der Brief geht von Marburg nach Gissen (vermutlich Gießen).

Zum Wasserzeichen habe ich eine interessante Internetseite gefunden [1].

Wenn man sich bei den Motiven durchklickt, kommst man zum freistehenden Nadelbaum ohne Beizeichen [2].

Das Wasserzeichen bei deinem Brief gehört eindeutig zu dieser Rubrik.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.wasserzeichen-online.de/wzis/struktur.php
[2] https://www.wasserzeichen-online.de/wzis/struktur.php?klassi=004001006002001001&anzeigeIDMotif=19748
 
DERMZ Am: 29.03.2020 16:51:35 Gelesen: 520502# 1455 @  
Guten Sonntag,

mal bescheiden in die Runde gefragt, sollte es ab heute nicht länger hell sein? Hier ist es schon so duster, daß es nur noch mit elektrischem Licht geht - aber das hat mit dem Thema ja nix zu tun.

Kommen wir zu Sache, Ulrich "verzweifelt" 1916 an Rosa, die sich gar nicht mehr bei ihm meldet. Er vermutet eine neue Bekanntschaft. Über die genauen Details werden wir wohl nie etwas erfahren. Ich verzweifle an Ulrichs Handschrift, wohin hat er die Karte geschickt, ich finde schon seit Tagen keine Lösung und auch keinen Ansatz, wer hilft mir?



Und aus lauter Verzweiflung habe ich die Adresse noch mal vergrößert:



es folgt noch der lesbare Teil der Karte


Feldpost

Fräulein
Rosa Wichler
....


Marburg, 14./9.16
Liebe Rosa!
Anbei will ich dir
eine Ansicht von
hier schicken. Kannst
du sehen, was Marburg
für ein schönes Städtchen
ist. Du läßt in der
letzten Zeit sehr wenig
hören. Hast wohl
Bekanntschaft gefunden.
Na da gratuliere ich
herzlich. Herzl. Grüße
Dein tr. Ulrich


Vielen lieben Dank für die Hilfe sagt ein verzweifelter Olaf
 
volkimal Am: 29.03.2020 17:11:54 Gelesen: 520492# 1456 @  
@ DERMZ [#1455]

Hallo Olaf,

die schweigsame Rosa wohnte in Judenbach bei Sonneberg.

Beim Text der Karte nur eine Kleinigkeit. Hinter "Hast wohl" steht noch ein Wort - vermutlich " paar".

Es heißt " Nu da gratuliere ich". Unten links steht noch "nichts für Ungut".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 30.03.2020 04:13:48 Gelesen: 520454# 1457 @  
@ volkimal [#1456]

Volkmar, vielen lieben Dank für die unendliche Hilfe, die Du immer anbietest. Jetzt ist die Verzweiflung gewichen, was mit Ulrich geschehen ist, weiß ich allerdings nicht.

Beste Grüße Olaf
 
dr31157 Am: 02.04.2020 17:12:27 Gelesen: 520153# 1458 @  
Wer kann das lesen

Hallo,

kann mir bitte jemand bei der Entzifferung der Adresse helfen?

Herrn Carl Schlohs ..... Dresden gr. .... Straße



Vielen Dank.

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 02.04.2020 17:30:26 Gelesen: 520137# 1459 @  
@ dr31157 [#1458]

Hallo Detlef,

ich lese:

Herrn Carl Schlohr
RegisSeur der Oper
Dresden gr. Plauensche Straße

Der letzte Buchstabe beim Namen ist nicht ganz sicher.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 02.04.2020 18:30:18 Gelesen: 520112# 1460 @  
@ volkimal [#1459]

Hallo Volkmar,

vielen Dank, scheint einer der unbedeutenden Regisseure gewesen zu sein.

Gruß
Detlef
 
volkimal Am: 03.04.2020 11:35:30 Gelesen: 520012# 1461 @  
Hallo zusammen,

die Schrift meines Urgroßvaters ist zum Teil sehr schwer zu entziffern.

Hier ein Brief von ihm an meine Großmutter und ihre Schwester. Urgroßvater arbeitete mit Hans Grade, dem ersten deutschen Flieger, zusammen. 1908 war er Direktor der Grade-Werke in Magdeburg. Beim Brief hat er zum Glück das Firmenpapier verwendet.

Siehe auch https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=110562#M117



Meine lieben Mädels!
Habt viel herzlichen Dank für Euren lieben
Brief, ich erhielt ihn gestern als ich nach hier zurück kam.
Die Kiste hat Euch aber Großmutter aus Muskau geschickt, ich hatte
nur die zwei Deken(?) mit hereingetan. Es freut mich zu hören,
daß es Euch gut geht. Ich lege noch 2 Neujahrsgrüße ein und
dann ein Verzeichnis der Euch interesse werden(?) könnte.
???deten die ihr wohl in Euer Merkbuch eintragen werdet.
Ich habe jetzt sehrviel Arbeit und bin dabei leider nicht wohl
sondern recht ??? angegriffen. Obgleich ich mich bei
Großmütterchen in Muskau etwas ??? und mir etwas
besser war, kann ich noch kaum Arbeit aufnehmen. Ich werde
Ende des Monats verm. doch ??? Kur antreten müssen.
Herzlichen Gruß und Kuß meine lieben Mädchen.
Grüßt mir die Damen viel mals und ich werde ihnen
bald schreiben.

Wie ihr seht fehlen mir noch einige Wörter.
Auch beim Rest bin ich mir an ein paar Stellen nicht hundertprozentig sicher.
Wer kann mir helfen?


Viele Grüße
Volkmar
 
M.P.D. Am: 03.04.2020 14:29:12 Gelesen: 519990# 1462 @  
@ volkimal [#1439]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für deine Hilfe beim Übersetzen und vor allem, dass du das mit dem Wasserzeichen raus finden konntest. Habe mir daran die Zähne ausgebissen.
Und du hast recht, bin mir auch sicher, dass die Motivgruppe Nadelbaum stimmig ist.

Das hilft mir sehr, zumal ich noch mehr Briefe mit dem gleichen WZ gefunden habe und diese jetzt besser zuordnen kann. Gießen ist i.Ü. richtig und an der Zuordnung der Namen arbeite ich noch.

Vielen Dank und einen schönen Tag.

Gruß
Mike
 
Peter aus Oststeinbek Am: 03.04.2020 16:13:18 Gelesen: 519966# 1463 @  
@ volkimal [#1459]

Hallo Volkmar und Detlef,

der gute Mann hieß "Schloss", das letzte kleine s hat nur einen schönen Schnörkel. Auch ist der Name nicht in Sütterlin, was aussieht wie ein deutsches h ist ebenfalls ein s.

Hier ein schönes Beispiel:



Das Kind hieß natürlich Susanna Louise.

Ich werde noch versuchen die verbliebenen Fragezeichen zu entziffern.

Schönen Gruß, Peter
 
volkimal Am: 03.04.2020 16:53:30 Gelesen: 519953# 1464 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1463]

Hallo Peter,

du hast schon recht, Namen wurden normal nicht in Sütterlin geschrieben - ich habe das in dem Fall aber nicht erkannt. Ich weiß nur nicht, ob es dann eventuell ein ungewöhnliches "ß" ist - dann wäre der Name "Schloß". Das unterschiedliche "lange s" und das "runde s" gibt es in der lateinischen Schrift eigentlich nicht - auch wenn bei "Luise" ein "langes s" vorhanden ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
Peter aus Oststeinbek Am: 03.04.2020 23:31:23 Gelesen: 519866# 1465 @  
@ volkimal [#1464]

Hallo Volkmar,

trotz Deiner sehr guten Vorarbeit konnte ich auch die Fragezeichen nicht alle entschlüsseln. Was vom Text her eigentlich passen müsste, kommt nicht hin. Nur eine Zeile könnte so lauten:

Ende des Monats eine doch genesende Kur antreten müssen.

Wirklich eine Sauklaue.

Dieses lange s kommt in alten Schriften in den Namen sehr häufig vor.

Schönen Gruß, Peter
 
axelotto Am: 04.04.2020 09:18:22 Gelesen: 519816# 1466 @  
Morgen Volkmar und Peter,

vielleicht hilft das Euch weiter.



Gruß Axel
 
volkimal Am: 04.04.2020 09:43:28 Gelesen: 519810# 1467 @  
@ axelotto [#1466]

Hallo Axel,

die Seiten kenne ich auch und benutze sie häufig. Wenn Du direkt auf den Link [1] gehst, kannst Du Dateien herunterladen. Dann ist die Qualität deutlich besser, als bei den Bildern, die Du hier zeigst.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.villmergerkriege.ch/Chilerodel/Kurrentschrift.htm
 
volkimal Am: 04.04.2020 09:55:27 Gelesen: 519804# 1468 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1465]

Hallo Peter,

sehr schön! Darauf muss man erst einmal kommen.

Ich sehe, dass du genauso vorgehst wie ich, denn Du schreibst "Was vom Text her eigentlich passen müsste, kommt nicht hin." Wenn ich den größten Teil des Textes kenne, versuche ich auch über den Inhalt weiter zu kommen.

Alternativ nehme ich noch die Version "Buchstabe für Buchstabe". Zum Beispiel das erste Wort in der Zeile "???deten die ihr wohl in Euer Merkbuch eintragen werdet." Dort könnte von den Buchstaben her "beendeten" stehen. Das passt natürlich nicht vom Sinn her. Es kann natürlich auch noch sein, dass "beendeten" richtig ist und ich im Rest der Zeile einen Fehler gemacht habe."

Viele Grüße
Volkmar
 
axelotto Am: 05.04.2020 09:12:08 Gelesen: 519612# 1469 @  
@ volkimal [#1467]

Morgen Volkmar,

die Seiten habe ich auch, habe den Scanner wahrscheinlich falsch eingestellt. Habe trotz der Seiten meine Schwierigkeiten beim Übersetzen, brauche die Seiten ja nicht so oft.

Wenn ich gar nicht weiter kommen sollte, habe ich ja Euch noch. (:-)

Gruß Axel
 
DERMZ Am: 06.04.2020 09:33:19 Gelesen: 519434# 1470 @  
Guten Morgen,

ich laufe gerade in Gefahr, dem Schreiber auf den Leim zu gehen - aber es ist wohl der Empfänger gewesen. Er hat jedenfalls zwei Papierbahnen aufgeklebt, die kleben und kleben und kleben - also bleiben sie dran. Das Problem ist ein Anderes:




Herrn Director A. Körner
Frankfurt a. M.
Hochstraße 11

Verehrter Herr
Director!
Herzlichen Dank
für den lieben Brief
und die er..sante.
Gerichtsverhand-
lung. Seit Freitag
bin ich hier, besuchen
konnte ich Sie nicht,
da ich einen schlimmen
Fuß hatte den ich
noch schonen muß.

Ich schreibe nächstens eine Brief
um ... nur freundl Gruß
an Sie alle. S. Gerber


Zur Erläuterung, Herr Körner war 1906 Direktor des Frankfurter Pfandhauses. Da ruht wohl auch der Zusammenhang mit der Gerichtsverhandlung, aber lesen kann ich das vorgestellte Wort nicht, ebenso bereitet mir das Ende Schwierigkeiten - hier noch mal die Details etwas größer:



Besten Dank für die wertvolle Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 06.04.2020 11:24:31 Gelesen: 519392# 1471 @  
@ DERMZ [#1470]

Hallo Olaf,

es fehlt ein Punkt, und schon kann man das amüsante Wort nicht mehr lesen.

Verehrter Herr
Director!
Herzlichen Dank
für den lieben Brief
und die amüsante.
Gerichtsverhand-
lung. Seit Freitag
bin ich hier, besuchen
konnte ich Sie nicht,
da ich einen schlimmen
Fuß hatte den ich
noch schonen muß.

Ich schreibe nächstens eine Brief
einstweilen nur freundl Gruß
an Sie alle. S. Gerber

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 06.04.2020 11:34:36 Gelesen: 519390# 1472 @  
Guten Morgen Volkmar,

ach, wenn das Leben doch immer so einfach wäre - ich habe ein Wort mit einem "i" gesucht, also bin ich auch dem Schreiber auf den Leim gegangen. Ich trockne mir jetzt noch meine letzten Tränen der Verzweiflung, dass ich solche Texte nicht gelesen bekomme.

Dir, lieber Volkmar, tausend DANK und bleib Gesund

Olaf
 
epem7081 Am: 06.04.2020 12:42:50 Gelesen: 519383# 1473 @  
Hallo Olaf,

meine Interpretation der beiden Textstellen wäre:

1) omnisante = allgegenwärtige (?)

2) Ich schreibe nächstens einen Brief
einstweilen nur freundl Gruß
an Sie alle. S. Gerber

Mit ebenfalls freundlichen Grüßen und bleib gesund
Edwin
 
epem7081 Am: 06.04.2020 12:49:24 Gelesen: 519381# 1474 @  
@ DERMZ [#1470]
@ volkimal [#1471]

Hallo Olaf und Volkmar,

ich hatte eben den Beitrag von Volkmar noch nicht auf meinem Bildschirm. Damit hat sich meine Interpretation natürlich erledigt.

Weiterhin frohes Sütterlin-Rätselraten wünscht
Edwin
 
DERMZ Am: 06.04.2020 13:37:37 Gelesen: 519372# 1475 @  
@ epem7081 [#1474]

Hallo Edwin,

omnisante ist auch eine schöne Variante, die mir eigentlich besser gefällt als amüsante, jedoch, so ist zu sagen, es wird wohl die amüsante Variante bleiben.

Herzlichen Dank für Deine Interpretation, so macht es doch richtig Spaß zusammen.

Bleib gesund und munter, Olaf
 
evwezel Am: 06.04.2020 21:33:40 Gelesen: 519288# 1476 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich habe hier einen langen Feldpostbrief von Unteroffizier Waters. Es handelt sich um einen Augenzeugenbericht über den 1. Weltkrieg in Flandern. Heute Teil 1. Wie immer, gibt es einige Wörter der ich nicht lesen kann. Wer kann mir helfen?

Viele Grüße und bleibt gesund!,

Emiel

————-

Lieber Franz, Gunter u. Heinrich!

Ich wende mich heute direkt an euch drei, weil dieser Brief auch
nur für euch bestimmt ist; jedenfalls sollen Elisabeth u. Mutter nichts davon
erfahren, da einige Teile des Inhalt zu grösserer Beunruhigung führen wür-
ten, was ich auf jeden Fall vermeiten möchte. Als ich früh am 19.X den längeren(?)
Kriegsbericht schickte, glaubte ich nicht, dass wir uns nach 8 Tagen noch im selben
sümpftigen(?) Nordseege(...) befinden würden. 4 Gegens hatten wir, 3 zu Lande,
Belgier, Franzosen u. Engländer u. ausserdem die von der See feuerenden russischen
Kriegsschiffe. 14 Tage u. Nächte lang dauerte ununterbrochen das blu-
tige Ringen. Was wir in den Tagen an Granaten haben (...)
müssen, spottete jeder Beschreibung. Der ganze Gegend von Transport ist von
uns mit Granaten übersät worden und wie eine brodelende(?) Zugge
(...) man ständig das Feuer unseres in den feuchten Gräben liegenden
Infanterie. Und trotz aller für den Feind günstigen Trainschwierigkeiten
drangen wir vor, immer weiter vor. Gewiss hatten wir viele Verluste,
besonders viele, sehr viele Verwundete, aber die des Feinds waren mindestens
doppelt. Züge von Gefangenen zogen an uns vorbei, was uns immer(?) be-
wies dass es weiter verging. In den von Feind verlassenen Schützengräben
lagen die Toten haufenweise (...) unsere Sanitäter u. Pio-
niere hatten alle Hände voll zu tun, um die tote Feinde zu begraben.
Am 23ten war die Schlacht am heissesten. Ich war nachmittags um 5 Uhr in Ostende
u sah direkt am Strand 1 Stunde lang den grandiosen blutigen
Kriegen zu. An der Stelle, wo wir (mein Freund Jos. Houben u. ich) standen,
waren 1.10 Uhr Mittags einige dutzend Granaten eingeschlagen. Die
Engländer vermuteten im Hotel Majestic unser Generalkommando und
hatten dieses (...) (...). Ein dort dienender Oberstabsarzt
wurde auf der Stelle getötet; 4 Hotels haben durch das Bombarde-
ment sehr gelitten u. nur durch das (...) einschreiten des Osten-
der Bürgermeisters wurde ein weitere Beschiessung der Stadt verhindert.
Während wir am Strand standen feuerten in einen Fort 11 englische Kriegs-
schiffe von hoher See(?) in unsere Reihen. Ein Blitz löste den anderen
ab, die See(?) war stark (...) und als gegen 6 Uhr die Sonne hinter
finstern Wolken verschwand, bot sich uns das schönste Bild, das je ein
Schlachtmaler gesehen haben kann. (...) schon konnten wir uns von
Strand trennen, besonders als um 6 Uhr unseren schweren Krupp(...)
Strandgeschütze ihr Lokomobilen(?) herangemälzt(?) wurden, die schon am anderen
Morgen die englischen Seeräuber verjagten. Wir mussten aber fort, weil wir
in der Nacht noch 5(?).600 Granaten an unsern Batterien heranbringen mussten.
Am 28ten rückten unseren Truppen gewaltig vor u. am 29ten erhielte ich


 
volkimal Am: 07.04.2020 00:57:18 Gelesen: 519233# 1477 @  
@ evwezel [#1476]

Hallo Emiel,

da hast Du ja wieder super vorgearbeitet. Bis auf zwei Stellen ist alles klar:

Lieber Franz, Gunter u. Heinrich!

Ich wende mich heute direkt an euch drei, weil dieser Brief auch
nur für euch bestimmt ist; jedenfalls sollen Elisabeth u. Mutter nichts davon
erfahren, da einige Teile des Inhalt zu größerer Beunruhigung führen wür-
den, was ich auf jeden Fall vermeiden möchte. Als ich euch am 19.X den längeren
Kriegsbericht schickte, glaubte ich nicht, dass wir uns nach 8 Tagen noch im selben
sumpfigen Nordseegelände befinden würden. 4 Gegner hatten wir, 3 zu Lande,
Belgier, Franzosen u. Engländer u. außerdem die von der See feuerenden englischen
Kriegsschiffe. 14 Tage u. Nächte lang dauerte ununterbrochen das blu-
tige Ringen. Was wir in den Tagen an Granaten haben herbeischleppen
müssen, spottete jeder Beschreibung. Der ganze Gegend von Nieuport ist von
uns mit Granaten übersät worden und wie eine brodelnde Suppe
vernahm man ständig das Feuer unserer in den feuchten Gräben liegenden
Infanterie. Und trotz aller für den Feind günstigen Trainschwierigkeiten
drangen wir vor, immer weiter vor. Gewiß hatten wir viele Verluste,
besonders viele, sehr viele Verwundete, aber die des Feinds waren mindestens
doppelt. Züge von Gefangenen zogen an uns vorbei, was uns immer be-
wies dass es weiter vor ging. In den von Feind verlassenen Schützengräben
lagen die Toten haufenweise unbeerdigt und unsere Sanitäter u. Pio-
niere hatten alle Hände voll zu tun, um die tote Feinde zu begraben.
Am 23ten war die Schlacht am heißesten. Ich war nachmittags um 5 Uhr in Ostende
u sah direkt am Strand 1 Stunde lang dem grandiosen blutigen
Ringen zu. An der Stelle, wo wir (mein Freund Jos. Houben u. ich) standen,
waren 1.10 Uhr Mittags einige Dutzend Granaten eingeschlagen. Die
Engländer vermuteten im Hotel Majestic unser Generalkommando und
hatten dieses aufs Korn genommen. Ein dort dienender Oberstabsarzt
wurde auf der Stelle getötet; 4 Hotels haben durch das Bombarde-
ment sehr gelitten u. nur durch das enirgische Einschreiten des Osten-
der Bürgermeisters wurde ein weitere Beschießung der Stadt verhindert.
Während wir am Strand standen feuerten in einen fort 11 englische Kriegs-
schiffe von hoher See in unsere Reihen. Ein Blitz löste den anderen
ab, die See war stark bewegt und als gegen 6 Uhr die Sonne hinter
finstern Wolken verschwand, bot sich uns das schönste Bild, das je ein
Schlachtmaler gesehen haben kann. Nur schwer konnten wir uns von
Strand trennen, besonders als um 6 Uhr unseren schweren Kruppschen
Strandgeschütze ??? Lokomobilen herangewälzt wurden, die schon am anderen
Morgen die englischen Seeräuber verjagten. Wir mußten aber fort, weil wir
in der Nacht noch ??? 600 Granaten an unsern Batterien heranbringen mußten.
Am 28ten rückten unseren Truppen gewaltig vor u. am 29ten erhielt ich

Noch ein paar Bemerkungen:
Nieuport = Nieuwpoort (Während des Ersten Weltkriegs wurde Nieuwpoort schwer beschädigt)
"enirgische" muss natürlich "energische" heißen - es sieht aber nach einem "i" aus.
Ob es im Satz "in der Nacht noch ??? 600 Granaten" wirklich um die Zahl 600 geht und noch etwas davor steht weiß ich nicht. Beides zusammen könnte auch ein bisher unbekanntes Wort sein.

Im Satz "Züge von Gefangenen zogen an uns vorbei, was uns immer bewies dass es weiter vor ging." und beim "aufs Korn genommen" steht über dem "m" ein Strich. Dieser Strich ist ein Verdopplungsstrich - das heißt es soll ein "mm" sein. Das gab es früher häufiger z.B. auch bei diesem und anderen Stempeln:



Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 07.04.2020 09:35:40 Gelesen: 519183# 1478 @  
@ volkimal [#1477]

Hallo Volkmar!

Sehr vielen Dank für deine Mühe um das alles zu überarbeiten! Noch eine Bemerkung über das Zeichen das vor die Zahl “600” steht. Kann das so etwas wie ”ungefähr ” bedeuten? Vergleiche folgende Beispiele:




Und dann heute Teil 2 (keine Angst, es besteht insgesamt aus 3 Teilen…) unser Feuilleton:

den Befehl, unsere Kolonne mit 648 Schuβ direkt bis an den Kanal in
Keij(...) heranzuführen u. 100 Meter hinter den Batterien aufzustellen.
Unterwegs schon hatten wir das Vergnügen den Platzen(?) feindlicher Granaten
auf 50 - 200 Meter Entfernung zuzusehen und ich wachte(?), ihr könntete mir
einmal die Bemerkungen unserer Kölner Jungens hören, wenn so ein
Ding in ein Gegend einschlägt wo gerade keiner steht. Die Sache wur-
de allerdings so bengelig(?), daβ ich die Chaussee verlassen und mein Kolönchen
mitten durch Feld schlaggen(?) muβte. Wir sassen dort im "Pratsch", daβ wir
schlittschuhe laufen konnten. Unsere Pferde waren total fertig, als wir bei der
Batterie ankamen. Ich habe in den Tagen immer unser arme Infanterie bedau-
ert, die durch all diesen Drek durchkr(...)hen muβ, während wir auf stolzen
Rossen sitzen. Am 31.X wuβte sich der Feind nur noch durch offnen der Schleusen
zu helfen, und nun muβte aller die Gegend räumen. Am Allerseligenmorgen
zogen wir in aller Ordnung über Thouront[1] nach Hooglede, wo wir Quar-
tier machen. Ich war an den Morgen zum Vizewachtmeister befördert worden und
ritt in aller Frühe nach Ghistelles[2] zum Pferdedepôt, wo ich meinen guten
trauen Mare, der an sein(?) Hinterfuβ verletzt war, gegen ein neues Schlachtross
eintäuschte. Traf dort noch Hilgers Barthel aus Ungerath, mit den ich bei einigen
Glas Bier (...) (...) Würste bezaβ. Er hatte gerede einen Brief von Reiner bekommen
und wuβte alle Neuigkeiten. Mein neues Ross habe Merkur getauft, es
sollte schon schnell die Feuertaufe erhalten. Am 6ten Nov. hatte ich in Staden
am Bahnhof 300 Granaten geladen, die ich gewiβ Befehl nach Houthulst
führte, wo sie wie den Protzen der im Walde stehende Batterien abgeholt werden
sollten. Kaum hatten wir Aufstellung genommen, als auch schon 2 feindliche
Flieger über uns furrten, die versuchten, Bomben in unsere Kolonne zu werfen.
Eine hinter uns stehende Kolonne, erhielt einen Volltreffer, wobei
5 Leute u. 15 Pferde getötet wurden. Die Bomben, den Aussenhülle aus Alu-
minium besteht, haben ein furchtbare Wirkung, sie gletzen(?) direkt beim Auf-
schlagen und alles, was im Umkreise von 200 Metern steht, lingt glatt am
Boden, so gewaltig ist der Luftdruck. Unsere Ballonabwehrkanone schossen
in einen Fort nach den Fliegern und groβe Stücken glatzender (...) flogen
andauernd in unsere Reihen. Ein schweres Stück schlug einige Meter hinter
mir ein. Ich habe es nachher ausgegraben u. meinen Museum einverleibt.
Um 3 Uhr wurde die Sache so (...) daβ ich mit einen Unteroffizier zur Batte-
rie vorritt, um diese zu beten, möglichst bald die Munition zu haben. Auf
einige hundert Meter waren wir herangekommen, als wir plötzlich über uns
das bekannte, unheimliche surren anschnirrender(?) Granaten hörten. Links
auf 150 Meter schlug die erste ein; rechts die zweite auf 50 Meter Entfer-
nung. Die dritte traf einen Chaussee kaum(?) 10 Meter vor uns. Wo die andere
einschlugen habe ich nicht mehr gesehen, unser Gaüle setzten sich ganz von
selber in gestreckten Galopp, links ab ging ´s in den schützenden Wald, den
wir in wenigen Sekunden erreichten. Hier stiessen wir auf unsere Protzen,
die im Eiltempo angeschirrt hatten u. sich schlauwigst(?) in Sicherheit brach-
ten. Später hörte wir, dass die Granaten von französische Panzerautomo-
bilen geschossen waren, die ganz dicht an die Schützengräben heranfuhren, schlau-
wigst 4-6 Schüsse abgeben und dann in rasenden Temp zurückfahren. Eins
von der Dingen haben wir glücklich (...)scht, die anderen sind bisher
entkommen. Um der Flieger(...) verzubeugen(?), haben wir jetzt Befehl,
nur noch starkes Munition zu bringen. Ich habe jetzt schon 5 Mal durch Nacht
und Nebel durchgemusst, angenehm ist es sicherlich nicht, im Stockfinster zu
reiten, bisher dürften wir nicht brennen(?), aber man schwebt doch nicht ständig so
im Gefahr.


[1] Torhout
[2] Gistel
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Protze

Pratsch=Schlamm



Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 07.04.2020 14:30:11 Gelesen: 519077# 1479 @  
@ evwezel [#1478]

Hallo Emiel,

mit dem zweiten Ausschnitt "ca. 1200 Franzosen" ist es klar, dass es wirklich "ca." heißt. Bei diesem Beispiel sieht man auch, wie das Zeichen vermutich entstanden ist:



Es ist ein "c" mit hochgestelltem und unterstrichenen "a".

Wenn ich mir den Bericht in dem Brief so ansehe bin ich heilfroh, dass ich bisher keinen Krieg erlebt habe. Hoffentlich bleibt es dabei.

Der Schreiber des Briefes benutzt für die Orte immer den französischen Namen. Daher sind sie manchmal nicht sofort zu finden. Hier der Text:

den Befehl, unsere Kolonne mit 648 Schuβ direkt bis an den Kanal in
Keyem [1] heranzuführen u. 100 Meter hinter den Batterien aufzustellen.
Unterwegs schon hatten wir das Vergnügen dem Platzen feindlicher Granaten
auf 50 - 200 Meter Entfernung zuzusehen und ich möchte, ihr könntet nur
einmal die Bemerkungen unserer Kölner Jungens hören, wenn so ein
Ding in ein Gegend einschlägt wo gerade keiner steht. Die Sache wur-
de allerdings so brenzelig, daβ ich die Chaussee verlassen und mein Kolönchen
mitten durch Feld schleppen muβte. Wir saßen dort im "Pratsch" [2], daβ wir
Schlittschuhe laufen konnten. Unsere Pferde waren total fertig, als wir bei der
Batterie ankamen. Ich habe in den Tagen immer unsre arme Infanterie bedau-
ert, die durch all diesen Dreck durchkriechen muβ, während wir auf stolzen
Rossen sitzen. Am 31.X wuβte sich der Feind nur noch durch Öffnen der Schleusen
zu helfen [3], und nun muβte alles die Gegend räumen. Am Allerheiligenmorgen
zogen wir in aller Ordnung über Thourout [4] nach Hooglede, wo wir Quar-
tier machen. Ich war an den Morgen zum Vizewachtmeister befördert worden und
ritt in aller Frühe nach Ghistelles [5] zum Pferdedepôt, wo ich meinen guten
trauen Max, der an einem Hinterfuβ verletzt war, gegen ein neues Schlachtross
eintauschte. Traf dort noch Hilgers Barthel aus Ungerath, mit den ich bei einigen
Glas Bier meine neue Würde begoß. Er hatte gerade einen Brief von Reiner bekommen
und wuβte alle Neuigkeiten. Mein neues Ross habe Merkur getauft, es
sollte schon schnell die Feuertaufe erhalten. Am 6ten Nov. hatte ich in Staden
am Bahnhof 300 Granaten geladen, die ich gemäβ Befehl nach Houthulst
führte, wo sie von den Protzen [6] der im Walde stehenden Batterien abgeholt werden
sollten. Kaum hatten wir Aufstellung genommen, als auch schon 2 feindliche
Flieger über uns surrten, die versuchten, Bomben in unsere Kolonne zu werfen.
Eine hinter uns stehende Kolonne, erhielt einen Volltreffer, wobei
5 Leute u. 15 Pferde getötet wurden. Die Bomben, deren äußere Hülle aus Alu-
minium besteht, haben ein furchtbare Wirkung, sie platzen direkt beim Auf-
schlagen und alles, was im Umkreise von 200 Metern steht, liegt glatt am
Boden, so gewaltig ist der Luftdruck. Unsere Ballonabwehrkanonen schossen
in einen fort nach den Fliegern und groβe Stücken platzender Schrappnells flogen
andauernd in unsere Reihen. Ein schweres Stück schlug einige Meter hinter
mir ein. Ich habe es nachher ausgegraben u. meinen Museum einverleibt.
Um 3 Uhr wurde die Sache so bunt, daβ ich mit einen Unteroffizier zur Batte-
rie vorritt, um diese zu biten, möglichst bald die Munition zu holen. Auf
einige hundert Meter waren wir herangekommen, als wir plötzlich über uns
das bekannte, unheimliche Surren anschwirrender Granaten hörten. Links
auf 150 Meter schlug die erste ein; rechts die zweite auf 50 Meter Entfer-
nung. Die dritte traf eine Chaussee kaum 10 Meter vor uns. Wo die andere
einschlugen habe ich nicht mehr gesehen, unser Gäule setzten sich ganz von
selber in gestreckten Galopp, links ab ging ´s in den schützenden Wald, den
wir in wenigen Sekunden erreichten. Hier stießen wir auf unsere Protzen,
die im Eiltempo angeschirrt hatten u. sich schleunigst in Sicherheit brach-
ten. Später hörten wir, daß die Granaten von französische Panzerautomo-
bilen geschossen waren, die ganz dicht an die Schützengräben heranfahren, schleu-
nigst 4-6 Schüsse abgeben und dann in rasenden Tempo zurückfahren. Eins
von den Dingern haben wir glücklich erwischt, die anderen sind bisher
entkommen. Um der Fliegerplage vorzubeugen, haben wir jetzt Befehl,
nur noch Nachts Munition zu bringen. Ich habe jetzt schon 5 Mal durch Nacht
und Nebel durchgemußt, angenehm ist es sicherlich nicht, im Stockfinstren zu
reiten. Lichter dürften wir nicht brennen, aber man schwebt doch nicht ständig so
im Gefahr.

[1] Keyem (franz.) = Keiem (deutsch) - Keiem ist eine kleine Stadt 7 km nördlich von Diksmuide
[2] Pratsch = Schlamm
[3] In der Ersten Flandernschlacht im Herbst 1914 setzten die belgischen Truppen das Schlachtfeld unter Wasser: Sie öffneten die Seeschleusen von Nieuwpoort bei Flut und schlossen sie bei Ebbe. Die deutschen Angreifer mussten sich daraufhin wieder hinter die Yser zurückziehen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nieuwpoort
[4] Thourout (franz.) = Torhout (deutsch)
[5] Gistelles (franz.) = Gistel (deutsch)
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Protze

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 07.04.2020 15:44:39 Gelesen: 519053# 1480 @  
@ volkimal [#1479]

Hallo Volkmar,

vielen, vielen Dank für deine Hilfe! Es ist eine unglaubliche Geschichte und ich bin völlig mit dir einverstanden. Hoffentlich werden wir so etwas nie erfahren!
Richard stand bis Kriegsende im Felde. In die Heimat zurückgekehrt erkrankte er und starb schon in Februar 1920.

Zum Schluβ, das letzte Teil:

Fortsetzung:

Seit den 10.XI sind wir in Roulers[1] einquartiert. Gestern kam
hier ein Zug von 1600 Gefangenen durch, die am 10. in Dikmude gemacht
worden sind. ca.1200 Franzosen, dem(?) Indier, Zuaven(?) und alles mögliche
Geserks(?). 64 Offiziere waren dabei. Man muβ unwillekürlich lachen,
wann man sieht, was aller man gegen uns losgelassen hat. In
Deutschland wird man bald ein grosse Völkerschau zusammen haben.
Mein Pferde-bursche befurchtete, es wäre sogar Indianerhäuptlinge
dabei gewesen. Schade, daβ das feige Albion nur Sölden und Wilde
gegen uns gesandt hat, könnte man den Feiglingen selbst an´s Lader(?) kommen,
ich würde mich warhaftig selbst sofort an die Front melden und
all mein Kameraden mit mir. Gestern Abend bin ich bei strömenden
Regen mit Hauptman Königs(?) zu unseren Major Banke nach T(...)ifwege
geritten, um uns über den Stand der Sache zu erkündigen. Es
steht für uns sehr günstig, obwohl die Franzosen sehr hartnäckige
Gegner und tüchtige Soldaten sind. Heute haben wir Ruhetag.
In einem hiesige Geschäft habe für meinen kleinen Richard ein silberen
S. Ragulis(?)-Medaille mit Kettchen gekauft, die ich gleich nach Hause
schicken wurde. Dort scheint alles wohl ut zu sein. Post kommt
sehr schlecht an. Von Euskirchen habe ein Sendung Cigarren er-
halten, von Münster 2. Besten Dank! Ihr glaubt nicht, wie gut
(...) die deutschen Cigarren hier wurden und über manche
schwere Stunde hineingeholfen. Die Zeitungen, Kriegs(...) haben
auch erhalten, jedoch noch kein Tageszeitungen, die mir in hohen
verwünschtes(?) wären, weil sie mehr Neuigkeiten brengen. Die
Kölner Volkszeitung würde sicher am pünktlichsten(?) eintreffen. Aboniert
(..) bitte für mich, ich will die Auslagen gerne ersetzen. Heinrichs
(...) Karte von 23 Oct. erhielt gestern. Schade, daβ er nicht mitmachen
kann. Ich habe allerhand(?) Aussage auf weitere Beförderung, doch darf
ich darüber vorerst nichts mitteilen. Nehmt für heute mit diesen
Verlieb und seid recht
herzlich gegruβt u. gekuβt
von euren Bruder
Richard

der nochmals für alles herzlichst dankt.

Roulers (Belgien) 12.XI.14.

[1] Roeselare



Mit herzlichem Gruβ,

Emiel
 
volkimal Am: 07.04.2020 17:21:13 Gelesen: 519021# 1481 @  
@ evwezel [#1480]

Hallo Emiel,

zwei Wörter sind noch unklar, vielleicht hat ja jemand anderes eine Idee dazu. Im Text habe ich die Wörter fett markiert.



Fortsetzung

Seit den 10.XI sind wir in Roulers [1] einquartiert. Gestern kam
hier ein Zug von 1600 Gefangenen durch, die am 10. in Dixmude [2] gemacht
worden sind. ca.1200 Franzosen, dann Indier, Zuaven [3] und alles mögliche
Gesocks. 64 Offiziere waren dabei. Man muβ unwillkürlich lachen,
wann man sieht, was alles man gegen uns losgelassen hat. In
Deutschland wird man bald eine große Völkerschau zusammen haben.
Mein Pferde-Bursche behauptete, es wäre sogar Indianerhäuptlinge
dabei gewesen. Schade, daβ das feige Albion [4] nur Söldner und Wilde
gegen uns gesandt hat, könnte man den Feiglingen selbst an´s Leder kommen,
ich würde mich wahrhaftig selbst sofort an die Front melden und
all meine Kameraden mit mir. Gestern Abend bin ich bei strömenden
Regen mit Hauptman Königs zu unseren Major Banke nach Vijfwegen [5]
geritten, um uns über den Stand der Sache zu erkundigen. Es
steht für uns sehr günstig, obwohl die Franzosen sehr hartnäckige
Gegner und tüchtige Soldaten sind. Heute haben wir Ruhetag.
In einem hiesigen Geschäft habe für meinen kleinen Richard eine silberne
S. Ragulis(?)-Medaille mit Kettchen gekauft, die ich gleich nach Hause
schicken werde. Dort scheint alles wohlauf zu sein. Post kommt
sehr schlecht an. Von Euskirchen habe ein Sendung Cigarren er-
halten, von Münster 2. Besten Dank! Ihr glaubt nicht, wie gut
einem die deutschen Cigarren hier munden und über manche
schwere Stunde hinweghelfen. Die Zeitungen, Kriegs??? habe
auch erhalten, jedoch noch keine Tageszeitungen, die mir insofern
erwünschter wären, weil sie mehr Neuigkeiten bringen. Die
Kölner Volkszeitung würde sicher am pünktlichsten eintreffen. Aboniert
sie bitte für mich, ich will die Auslagen gerne ersetzen. Heinrichs
1. Karte von 23 Oct. erhielt gestern. Schade, daβ er nicht mitmachen
kann. Ich habe allerhand Aussicht auf weitere Beförderung, doch darf
ich darüber vorerst nichts mitteilen. Nehmt für heute mit diesem
vorlieb und seid recht
herzlich gegrüβt u. geküβt
von eurem Bruder
Richard

der nochmals für alles herzlichst dankt.
Roulers (Belgien) 12.XI.14.

[1] Roulers (franz.) = Roeselare (deutsch)
[2] Dixmude (franz.) = Diksmuide (deutsch)
[3] Zuaven nannten sich die Angehörigen historischer Infanterieeinheiten. Der Name geht auf den kabylischen Stamm der Zuauas im Distrikt Zuaua (Zuavia) in der algerischen Provinz Constantine zurück, der bereits zu Zeiten des Osmanischen Reiches Söldnertruppen stellte, die für ihre Tapferkeit berühmt waren. https://de.wikipedia.org/wiki/Zuaven
[4] Albion ist ein antiker Name für Großbritannien
[5] Vijfwegen im Text etwas anders geschrieben. Vermutlich der französische Name. Vijfwegen liegt ca. 12 km von Roeselare entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 07.04.2020 18:04:51 Gelesen: 519012# 1482 @  
@ volkimal [#1481]

Hallo Volkmar,

nochmals vielen Dank!

Ich glaube, das zweite Wort ist Kriegs-Echo [1].

Alles Gute für dich!

Emiel

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Österreichisches_Kriegs-Echo
 
volkimal Am: 07.04.2020 19:01:59 Gelesen: 518988# 1483 @  
@ evwezel [#1482]

Hallo Emiel,

sehr gut - das ist es! Allerdings wird Richard nicht die österreichische Ausgabe bekommen haben.

Die wurde beim Ullstein Verlag in Berlin gedruckt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/titel=Kriegs-Echo
 
DERMZ Am: 11.04.2020 06:19:47 Gelesen: 518465# 1484 @  
Guten Morgen,

mehrere Versuche haben noch zu keiner fertigen Lösung geführt, diese Karte ist ein Überraschungsei für mich - der Sinn ist klar, aber es fehlen die einzelnen Worte, kann mir dankenswerterweise jemand weiterhelfen?



Gelesen habe ich das folgende:


Herrn Ingenieur Zeller & Frau
Gemahlin
frei.
Weissenborn, Kr. Worbis
- Lüdderode



Winnen, d. 30/8/10.
Meine Lieben!
Es ist nun Zeit, daß ich mich bei Euch bedanke für
die Glückwünsche z. meinem Geburtstag und
die Bilder, die Ihr mir schicktet. Also herzl.
Dank für Alles. Wir waren gestern, Manns
ich, Guste und ... auch im Alleehaus z. Ge-
burtstagsfeier. Olga brachte uns hin und
her. Leider regnete es viel unterwegs.
Daß wir die Lollenser (?) als Besuch hatten, ist wohl
schon gemeldet. Morgen wird dann Fam. Winkler
wahrscheinlich kommen. Übermorgen gehe ich mit
Manns nach Marburg u. .... Markt. Euer Korb
ist bis jetzt noch nicht angekommen. Wir
könnten Euch schon bald mal von den frühen
Äpfeln schicken (Himbere, ....), wenn Ihr
welche haben wolltet. Albert erbot sich
mir noch einige Bilder machen zu wollen.
Ich schäme mich den Wunsch selber noch aus-
zusprechen. Die 4 Kinder möchten nämlich
auch noch gern ihr Album damit zieren.
Wollt Ihr ihnen den Spaß machen, so schickt
von jeder Aufnahme noch 2 Stück! Sonst Alles
noch beim Alten. Wie geht’s bei Euch u. in
Göttingen? Herzl. Grüße von Allen
an Euch Alle von Eurem W.


Mir sind die punktierten Stellen und das Fragezeichen unklar, hier noch die entsprechenden Ausschnitte in Vergrößerung:



und das Fragezeichen, meine Vermutung es ist Verwandschaft aus Lollar?



In diesem Zusammenhang habe ich noch eine weitere Frage, was war die Bedeutung des Wortes "frei!" in der Adresse? Was sollte damit ausgedrückt werden?

Besten Dank und schöne Ostern wünscht Olaf
 
volkimal Am: 11.04.2020 10:10:29 Gelesen: 518426# 1485 @  
@ DERMZ [#1484]

Hallo Olaf,

alles kann ich nicht entziffern, etwas weiter bin ich aber schon gekommen.
Nebenbei habe ich noch ein paar Kleinigkeiten korrigiert.

Winnen, d. 30/8/10.
Meine Lieben!
Es ist nun Zeit, daß ich mich bei Euch bedanke für
die Glückwünsche z. meinem Geburtstag und
die Bilder, die Ihr mir noch schicktet. Also herzl.
Dank für Alles. Wir waren gestern, Manns
ich, Gusta und Thekla auch in Ellnhausen z. Ge-
burtstagsfeier. Olga brachte uns hin und
her. Leider regnete es viel unterwegs.
Daß wir die Lellacher(?) als Besuch hatten, ist wohl
schon gemeldet. Morgen wird dann Fam. Steinkammß(?)
wahrscheinlich kommen. Übermorgen gehe ich mit
Manns nach Marburg z. Shw. Markt. Euer Korb
ist bis jetzt noch nicht angekommen. Wir
könnten Euch schon bald mal von den frühen
Äpfel schicken ( Himbeer, Kostot(?)), wenn Ihr
solche haben wolltet. Albert erbot sich
mir noch einige Bilder machen zu wollen.
Ich schäme mich den Wunsch solcher noch aus-
zusprechen. Die 4 Kinder möchten nemlich
auch noch gern ihr Album damit zieren.
Wollt Ihr ihnen den Spaß machen, so schickt
von jeder Aufnahme noch 2 Stück! Sonst Alles
noch beim Alten. Wie geht’s bei Euch u. in
Göttingen? Herzl. Grüße von Allen
an Euch Alle von Eurem ???

In der obersten Zeile steht noch auf dem Kopf "11./9. Erntefest".

Ellnhausen: In der Nähe von Winnen gibt es mehrere Orte mit ...hausen, u.a. Allertshausen. Vielleicht ist das ja eine lokale Bezeichnung für diesen Ort.

Lellacher: Ich vermute Lellacher, die Vokale e,o und a hat er manchmal ähnlich geschrieben. Da sind noch verschiedene Möglichkeiten. Das Ende "...cher" dürfte aber sicher sein.

Steinkamm ist ziemlich sicher. Was das "ß" am Ende soll weiß ich nicht.

Gab es in Marburg besondere Märkte? "Shw." könnte durchaus sein, aber was steckt hinter der Abkürzung? Evtl. Schweine???

Äpfel schicken: In der Klammer lese ich "Himbeer, Kostot". Mit Himbeer dürfte der Himbeerapfel gemeint sein. Kostot konnte ich als alte Apfelsorte nicht finden.

Wie kommst Du auf das "W" bei "Von Eurem W."? Ich lese eher "V.L. Be..."

Viele Grüße und schöne Ostern
Volkmar
 
inflamicha Am: 11.04.2020 10:40:02 Gelesen: 518418# 1486 @  
@ DERMZ [#1484]

In diesem Zusammenhang habe ich noch eine weitere Frage, was war die Bedeutung des Wortes "frei!" in der Adresse? Was sollte damit ausgedrückt werden?

Hallo Olaf,

die Bemerkung "frei" (gleichbedeutend mit "fr.", "franco" u.ä.) stammt noch aus der Zeit als freigemachte/frankierte und unfrankierte Postsendungen in gößerem Umfang nebeneinander vorkamen. Es war als Hinweis an den Postler gedacht, dass die Sendung voll frankiert ist. Zu Zeiten Deiner Karte war das allerdings schon recht antiquiert und wurde nicht mehr allzu oft hingeschrieben.

Auch Dir frohe Ostern.

Gruß Michael

P.S. Hier ist ein Brief aus der Preußenzeit mit dem selben Hinweis unten links:


 
SH-Sammler Am: 11.04.2020 11:18:17 Gelesen: 518402# 1487 @  
@ volkimal [#1485]

Hallo

Das Wort Komstot könnte doch KOMPOTT heissen, also Früchtebrei, Mus, auch Apfelmus usw. Zu alten Zeiten gab es halt noch nicht so viele Desserts, welche man im Kaufhaus erstehen konnte. Da hat Mutter alles selbst gemacht.

Viele Ostergrüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
DERMZ Am: 11.04.2020 12:04:44 Gelesen: 518392# 1488 @  
@ volkimal [#1485]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank für Deine Hilfe und Anregungen, den Ort meine ich jetzt als Bellnhausen zu identifizieren, das ist etwa 12 km westlich von Winnen, und da sie gefahren worden sind, scheint es mir von der Distanz her machbar gewesen zu sein. Elnhausen bei Marburg halte ich für unwahrscheinlich, da wäre der einfache Weg etwa 23 km gewesen.

Auch Dank für die gute Thekla, wäre ich wohl in 100Jahren nicht drauf gekommen. Familie Lellacher und Steinkammß lassen wir mal so stehen, ich wüsste da auch nichts besseres.

In Bezug auf den Markt, so vermute ich eher den Begriff "Schwalm" hinter der Abkürzung "Shw", aber ob es so etwas 1910 schon gab, entzieht sich meiner Kenntnis, es kann natürlich genauso gut der "Schweinemarkt" sein, da habe ich keine Informationen in der Hand.

Der Himbeerapfel verwundert mich ein wenig, da er eigentlich erst im Oktober pflückreif ist, also noch gute vier Wochen nachreifen müsste, aber warum auch nicht. Die zweite Apfelsorte könnte auch ein Kossuth sein, aber viele Details finde ich nicht im Netz.

@ SH-Sammler [#1487]

Auch den Kompott schließe ich nicht aus. Vielleicht gibt es ja noch ein paar weitere Ideen.

@ inflamicha [#1486]

Vielen Dank für die Erklärung von "frei". Oft gelesen, aber ich habe mir nie wirklich Gedanken gemacht. Danke vielmals.

Die besten Grüsse und bleibt mir bitte alle Gesund

Olaf
 
volkimal Am: 11.04.2020 13:23:29 Gelesen: 518377# 1489 @  
@ DERMZ [#1488]

Hallo Olaf,

wenn Du bei Wikipedia Himbeerapfel eingibst bekommst du gleich 9 Sorten aufgelistet.

Wann diese reif sind kann ich nicht sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 11.04.2020 13:52:31 Gelesen: 518367# 1490 @  
@ volkimal [#1489]

Danke Volkmar,

ich hatte bei meiner ersten Recherche nur eine Sorte Himbeerapfel gefunden, jetzt sehe ich auch die anderen Sorten - leider sind die Pflückdaten nicht genau verzeichnet. Ich nehme mal den Himbeerapfel als gesetzt und das soll der Karte auch genüge sein.

mit besten Grüßen Olaf
 
Magdeburger Am: 12.04.2020 10:38:13 Gelesen: 518190# 1491 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Schreiben - so richtig klar komme ich damit nicht:



11.11.1943
Meine lieben Drei!
Für Eure lieben Briefe, die jetzt
mit überraschender Regelmäßig-
keit eintreffen herzlichen Dank.-
Bei Euch scheint zu allerlei los
zu sein; Impfen, K...., Betrug,
gute "Bekannte!", Mord u. Tot-
schlag, nur sehr frisches Leben.-
Mir geht es gut, Essen ....
Nemlich wie 1 1/2 (Pfund-Zeichen), füralle, die mein
Führer mit der Hand in meinem Buch fing,
der nicht ..... Wasser hatte, wie die
"Buche" bei Euch. - Quartier jetzt Unge-
ziefer frei und warum, hate wahnlich!
Heute machen. Film: Armlli - sehr
schön, so richtig was für Hund ..
Artistik - tausend süße Bienchen -
....... - Komik und gut Aus-
gang, wenn auch mit Mord - das
gute singt auf jeden Fall! Im übrigen
freue ich mich auf meinen Urlaub,.
hoffentlich kommt nichts dazwischen
Ende des Monats. Herzl. Grüße Vati!

Danke im voraus und bleibt alle gesund

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 12.04.2020 11:17:33 Gelesen: 518177# 1492 @  
@ Magdeburger [#1491]

Hallo Ulf,
ich lese:

11.11.1943
Meine lieben Drei!
Für Eure lieben Briefe, die jetzt
mit überraschender Regelmäßig-
keit eintreffen herzlichen Dank.-
Bei Euch scheint zu allerlei los
zu sein; Impfen, Kurse, Besuch,
gute "Bekannte!", Mord u. Tot-
schlag, nur sehr frisches Leben.-
Mir geht es gut, Essen tadellos
Neulich wie 1 1/2 ℔ (Pfund-Zeichen) Forelle, die mein
Fahrer mit der Hand in einem Bach fing,
der nicht soviel Wasser hatte, wie der
"Bache" bei Euch. - Quartier jetzt Unge-
ziefer frei und warm, fast wohnlich!
Heute nachm. Film: Tonelli - sehr
schön, so richtig was für Landser ..
Artistik - tausend süße Bienchen -
Sensation-Komik und gut Aus-
gang, wenn auch mit Mord - das
gute siegt auf jeden Fall! Im übrigen
freue ich mich auf meinen Urlaub,.
hoffentlich kommt nichts dazwischen
Ende des Monats. Herzl. Grüße Vati!

Der Absender war übrigens im Film "Tonelli". Tonelli ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1943 von Viktor Tourjansky mit Ferdinand Marian in der Titelrolle und Winnie Markus in der weiblichen Hauptrolle. [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Tonelli_(Film)
 
Magdeburger Am: 12.04.2020 12:49:40 Gelesen: 518142# 1493 @  
@ volkimal [#1492]

Hallo Volkmar,

recht herzlichen Dank - ich stelle den Beleg gleich komplett ein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
DERMZ Am: 13.04.2020 10:25:05 Gelesen: 517910# 1494 @  
Guten Morgen liebes Forum

Biertrinker aufgepasst, gesucht wird heute ein Begriff, der sich meines Erachtens mit einer Biersorte aus dem Raum um Wuppertal beschäftigt, es kann aber auch ein ganz anderes Getränk sein.

Hier erst einmal der Beleg:



Über die Bildseite machen wir uns keine Gedanken, diese ist komplett beschrieben, erkennt man aber nur, wenn man die Karte gegen das Licht hält, ich kann es nicht lesen. Dafür der Text auf der anderen Seite der Karte:

Herrn Dr. Schaub
p. Adr. Paul Lang
Barmen
Alsenstr. 3


Lieber Schorsch!
Halbtot vor Freude & Aufregung
wirst du wohl inzwischen an-
gelangt sein und hoffentlich
als Stillung deines Durstes
eine Flasche “Malager” mit
oder ohne rep...iert (??????????) haben
und das ist Sp.. ...?
Schinken holen ist gut
P... zeiht im Eis jene
Flicken raus Phipps

Hier noch mal der Kartentext richtig gedreht:



und dieses Wort ist mir ein Rätsel, repariert ist es wohl nicht, reponsiert ergibt mir auch keinen Sinn, aber was ist es?



Wenn wir eine gute Lösung finden, dann öffne ich heute Abend eine Flasche Iserlohner Bier zur Feier des Tages

Mit besten Grüßen Olaf
 
volkimal Am: 13.04.2020 10:51:01 Gelesen: 517904# 1495 @  
@ DERMZ [#1494]

Hallo Olaf,

die Karte geht an Dr. Schmilz und nicht an Dr. Schaub.

Ich lese:

Lieber Schorsch!
Halbtot vor Freude & Aufregung
wirst du wohl inzwischen an-
gelangt sein und hoffentlich
als Stillung deines Durstes
eine Flasche “Malaga” mit
oder ohne repassiert haben
und das ist Speise Wie?
Schinken holen ist gut
Prof. Zwirn zieht im Eis seine
Flicken raus Phipps, Hewwel
Treu Deutsch allerwege Prof. Zwirn

Das Getränk ist vermutlich Malaga und damit ein Wein und kein Bier.
repassieren = eine Behandlung wiederholen.

Das Wort Speise passt von der Schrift her nicht ganz, es fällt mir aber nichts besseres ein.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 13.04.2020 12:50:22 Gelesen: 517884# 1496 @  
@ volkimal [#1495]

Danke Volkmar,

das ist dann doch einen Asbach-Uralt wert, vielen lieben Dank für die schnelle Hilfe, das Wort repassieren war mir bis jetzt völlig unbekannt.

Weiterhin frohe Ostern

Olaf
 
volkimal Am: 13.04.2020 13:17:35 Gelesen: 517877# 1497 @  
@ DERMZ [#1496]

Hallo Olaf,

mir war das Wort bis dahin auch unbekannt. Aber Google findet man ja fast alles.

Viele Grüße
Volkmar
 
abrixas Am: 13.04.2020 16:11:03 Gelesen: 517805# 1498 @  
Ich hatte im Gymnasium (1962) noch zwei Schuljahre lang die deutsche Einheitskurzschrift gelernt. Aber das dürfte nach meiner Einschätzung die "Gabelsberger" sein.

Kann das auch noch jemand?


 
volkimal Am: 13.04.2020 16:34:05 Gelesen: 517797# 1499 @  
@ abrixas [#1498]

Hallo abrixas,

bei Sütterlin wirst Du vermutlich mit der Frage nicht weiterkommen. Es gibt aber ein passenderes Thema: "Stenographie: Kurzschriften wie DEK, Gabelsberger, Stolze-Schrey u Co.". https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1338&CP=0&F=1

Vielleicht versuchst Du es dort einmal.

Viele Grüße
Volkmar
 
abrixas Am: 13.04.2020 17:18:56 Gelesen: 517788# 1500 @  
@ volkimal [#1499]

Sütterlin ist für mich kein Problem. Das kann ich aus dem effeff. Meine Schwiegermutter (97 Jahre) schreibt alles in Sütterlin.
Aber meine Frage bezog sich auf die Nachricht in Stenographie. Denn da komme ich nicht weiter.
 
DERMZ Am: 15.04.2020 11:34:59 Gelesen: 517405# 1501 @  
Guten Tag,

ich habe noch eine Rechnung offen, ich weiß nur nicht mehr, wem wurde was geliefert ...



Was ich lesen kann ist folgendes:

Marburg, den 7. Januar 1910

Lungen....
Limburg

Ueberreiche hierher notifizierte
Rechnung über die der Hebamme Wenzel
gelieferte .....geräte und
bitte das ... zeitlichst zu ent..
...
....voll
ergebenst
Wilh. Holzhauer
...


Die Rechnung wurde in Limburg visiert und für OK befunden und zur Zahlung avisiert. Aber was ist der Rechungnsgegenstand?

Ob die Rechnung heute aufgeht, ich bin gespannt und sage herzlichst Danke für jede Hilfe

Olaf
 
inflamicha Am: 15.04.2020 11:45:16 Gelesen: 517400# 1502 @  
@ DERMZ [#1501]

Hallo Olaf,

ist anfangs eigentlich ganz gut zu lesen:

Bürgermeisteramt Limburg...
... gelieferten Hebammengeräte....
... das Versehen gütigst zu entschuldigen...

Grußwort wahrscheinlich "Achtungsvoll / Ergebenst"

Was unter dem Namen steht erschließt sich mir auch nicht.

Gruß Michael
 
volkimal Am: 15.04.2020 12:16:26 Gelesen: 517389# 1503 @  
@ DERMZ [#1501]

Hallo Olaf,
Michael hat alles richtig gesehen. Hier nochmal der ganze Text:

Marburg, den 7. Januar 1910

Lungen....
Bürgermeisteramt Limburg

Ueberreiche hierbei rectificierte [1]
Rechnung über die der Hebamme Wenzel
gelieferten Hebammengeräte und
bitte das Versehen gütigst zu entschul-
digen.
Achtungsvoll
ergebenst
Wilh. Holzhauer

1) die Rechnung ist entsprechend
zu berichtigen und zur
Zahlung anzuweisen
2) Zrk(?)

[1] rektifizieren (lat.) = berichtigen

Was Herr Holzhauer unter seinen Namen geschrieben hat kann ich auch nicht sagen.
Es sieht aus wie "Keone" oder "Reom" - was das bedeuten soll weiß ich aber nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 15.04.2020 15:02:22 Gelesen: 517346# 1504 @  
@ inflamicha [#1502]
@ volkimal [#1503]

Guten Nachmittag Michael und Volkmar,

was hat mich denn da geritten? Wahrscheinlich habe ich vorher Lack gesoffen, jetzt ist das alles so schön einfach, wenn das Hirn dank Eurer Hilfe wieder gerade gerückt ist. Also die Rechnung geht auf mich.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 15.04.2020 17:27:31 Gelesen: 517322# 1505 @  
@ volkimal [#1485]

Hallo Volkmar,

ich bin - so glaube ich - fündig geworden. Im Adressbuch der Stadt Marburg von 1902 sind diverse Daten für den Marburger Markt angeführt. Darunter auch für einen "Schweinemarkt", damals war der Schweinemarkt am 10. August, dieses würde mit dem Kartentext aus dem Jahre 1910 gut korrespondieren.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 18.04.2020 10:32:07 Gelesen: 516514# 1506 @  
Guten Morgen,

wenn Feldpostkarten aus dem 1. Weltkrieg langsam Patina bekommen, dann wird es für mich deutlich schwieriger den Text zu entziffern, aber eventuell gibt es gewieftere Augen. Hier meine "Sorgenkarte":



Gelesen habe ich auf der Vorderseite:

Umstehend Ansicht v. ....



Die Textseite hat für mich folgenden Inhalt:


Feldpostkarte

Kriegs ... ???
Fritz Oertel
Ersatz-Batt. Inf. Reg Nr.71
1.Comp. 1.Rekrutendepot

Lieber Fritz!
Schreibe mir doch mal
wies bei dir geht.
Ich bin gestern aus der
Klinkik entlassen in
... mal ... zu sehen
aber es ging nciht. Na
vielleicht später. Wenn
ich ... .... weiß
ich nicht. Bist du noch
im Park Hotel ....
Also schreib mal.
..... Grüßen dein
lieber Bruder Paul



Bei der Adresse lese ich Kriegs ... lager im ersten Versuch, im zweiten dann Kriegsfreiwilliger, aber sicher bin ich mir ganz und gar nicht. Absender war:


Abs. Jäger Oertel
3. Ersatz Comp 11
Marburg


Vielen Dank für die wertvolle Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 18.04.2020 11:57:07 Gelesen: 516493# 1507 @  
@ DERMZ [#1506]

Hallo Olaf,
bis auf die letzten beiden Zeilen ist alles klar:

Kriegsfreiwilliger
Fritz Oertel
Ersatz-Batt. Inf. Reg Nr.71
1.Comp. 1.Rekrutendepot

Lieber Fritz!
Schreibe mir doch mal
wies bei dir geht.
Ich bin gestern aus der
Klinik entlassen u.
dachte mal heimzufahren
aber es ging nicht. Na
vielleicht später. Wann
ich raus komme weiß
ich nicht. Bist du noch
im Park Hotel einquartiert
Also schreib mal.
??? ??? Grüßen(?) dein
lieber Bruder Paul

Neben dem Foto steht "Umstehend Ansicht v. ???stände"
Der fehlende erste Teil des Wortes sieht aus wie "Prutz" aber was sollen Prutzstände sein?

Hier noch einmal die Unterschrift etwas bearbeitet. Ich weiß aber dennoch nicht, was dort steht.



Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 18.04.2020 13:14:48 Gelesen: 516452# 1508 @  
@ DERMZ [#1506]
@ volkimal [#1507]

Unter "Prutze/Protze" bzw. "prutzen/protzen" verstehen im Barrasjargon ein Geschütz bzw. abfeuern.

Glückauf!
Claus
 
volkimal Am: 18.04.2020 14:29:33 Gelesen: 516411# 1509 @  
@ mausbach1 [#1508]

Hallo Claus,

vielen Dank für die Erklärung. Dann habe ich das Wort also richtig gelesen.

Im Beitrag [#1479] kam das Wort Protze schon vor, ich wusste aber nicht, dass es dasselbe wie Prutze ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 18.04.2020 22:21:55 Gelesen: 516326# 1510 @  
@ volkimal [#1507[ und [#1509]
@ mausbach1 [#1508]

Guten Abend,

jetzt habe ich auch den Durchblick und den Text verstanden, aber mit einer Prutze konnte ich rein gar nichts anfangen, selbst wenn ich es hätte lesen können.

Besten DANK sagt Olaf
 
volkimal Am: 19.04.2020 10:04:02 Gelesen: 516237# 1511 @  
@ DERMZ [#1510]

Hallo Olaf,

nachdem ich mir das Bild noch ein paarmal angesehen habe, glaube ich, dass es einfach heißt "Mit vielen Grüßen".

Es hat mich erst irritiert, dass von oben her die Unterlängen des "s" und des "h" von "schreib" in die Worte "Mit vielen" hineinragen.

Ebenfalls "Mit vielen Grüßen"
Volkmar
 
DERMZ Am: 19.04.2020 15:11:57 Gelesen: 516143# 1512 @  
@ volkimal [#1511]

Hallo Volkmar,

jetzt wo Du es schreibst, da lese ich es auch - es ist doch manchmal zum Mäusemelken, so einfach und doch so schwer.

besten Dank für Deine stetige Hilfe

Olaf
 
volkimal Am: 20.04.2020 12:07:25 Gelesen: 515871# 1513 @  
Hallo zusammen,

heute brauche ich einmal eure Hilfe. Ich kann ein Wort bei diesem Brief nicht lesen.



Bork d. 16ten April 1846
Herrn Speier in Haltern!
Auf Erwiederung Ihres Schreibens vom 14ten
dieses, melde ich Ihnen, daß ich meine Parthie
Wachs nicht zu diesem Preise ???
kann. Ich komme nachstehende letzt in der
Woche hin, dann können wir mündlich darüber
sprechen. Es grüßt Sie
Meier Rosenberg

Das fehlende Wort einmal freigestellt:



Was meint der Absender wohl mit "Ich komme nachstehende letzt in der Woche hin"?

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 20.04.2020 12:41:48 Gelesen: 515863# 1514 @  
@ volkimal [#1513]

Hallo Volkmar,

das Wort lesen wir als "argteuren". Einen Sinn macht es aber noch nicht unbedingt, ebenso wie der nachfolgende Satz.

Ich würde es wie folgt interpretieren: dem Herrn Meier Rosenberg ist das Wachs zu teuer, er hat noch Vorrat für mindestens eine Woche ... aber ob das so richtig ist?

Viele Grüße Olaf + sein Papa
 
volkimal Am: 20.04.2020 13:45:35 Gelesen: 515841# 1515 @  
@ DERMZ [#1514]

Hallo Olaf,

danke für die Mühe. An ein "u" glaube ich nicht - das müsste einen Bogen darüber haben. Es ist aber nur ein kleiner Punkt vorhanden - das spricht für ein "i".

Vielleicht heißt es "anegtieren" (heute "annektieren"). Das ist für mich zwar eher etwas gewaltsam in Besitz nehmen. Vielleicht hatte es früher auch die Bedeutung in Besitz nehmen (ohne Gewalt).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 22.04.2020 13:21:18 Gelesen: 515455# 1516 @  
Hallo zusammen,

ich habe gerade einen dreiseitigen Brief vom 16.6.1861 übersetzt. Nur bei den Währungskürzeln bin ich mir nicht sicher (es geht um Preußen).

An unnötigen Kosten sind dadurch erwachsen
für 9 Pferde im Tag 9 ?? in ??
Verzehr für 3 Fuhrleite am Tag 1 ?? 15 ?? welche
ich aus der Gemeinde Casse Sendenhorst
mir zu ersetzen bitte.
Ferner bin ich augenblicklich mit den
Bestellungsarbeiten fertig u. habe Zeit
zum Steine fahren; über 14 Tage fangen
Feldarbeiten wieder an und
ist mir dann die Lieferung unmöglich.
Ich bitte daher umgehend um Nachricht
ob ich das Chausseegeld unter der
Bedingung der Erstattung aus der Ge-
meinde Kasse vorlegen soll? Es
beträgt für jede Schachtruthe 2 ?? 1 ??
Wenn in der Angelegenheit vorher
noch eine Genehmigung königl. Regierung
eingeholt werden muß, so verstreicht
die günstige Zeit für den Transport.



Was sind es nun, Thaler, Silbergroschen oder Pfennige?

Die Schachtruthe ist übrigens ein Volumenmaß. 1 Schachtruthe ist 1 Ruthe lang, 1 Ruthe breit und 1 Fuß hoch.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 22.04.2020 15:06:24 Gelesen: 515427# 1517 @  
@ volkimal [#1516]

Hallo Volkmar,

nach Konversation mit Papa, sind wir zu dem Schluß gekommen, daß es

An unnötigen Kosten sind dadurch erwachsen
für 9 Pferde im Tag 9 sg in ??
Verzehr für 3 Fuhrleite am Tag 1 sg 15 pf welche
ich aus der Gemeinde Casse Sendenhorst
mir zu ersetzen bitte.
Ferner bin ich augenblicklich mit den
Bestellungsarbeiten fertig u. habe Zeit
zum Steine fahren; über 14 Tage fangen
Feldarbeiten wieder an und
ist mir dann die Lieferung unmöglich.
Ich bitte daher umgehend um Nachricht
ob ich das Chausseegeld unter der
Bedingung der Erstattung aus der Ge-
meinde Kasse vorlegen soll? Es
beträgt für jede Schachtruthe 2 sg 1 pf
Wenn in der Angelegenheit vorher
noch eine Genehmigung königl. Regierung
eingeholt werden muß, so verstreicht
die günstige Zeit für den Transport.


Wobei wir uns nach der Schachtruthe mit dem pf nicht 100% sicher sind.

Viele Grüße Olaf
 
wessi1111 Am: 22.04.2020 16:58:50 Gelesen: 515406# 1518 @  
@ volkimal [#1516]
@ DERMZ [#1517]

Hallo Volkmar, hallo Olaf,

es könnte auch sein, dass die 0 und das Pfennigzeichen zusammengezogen sind und es heißt "2 sg 10 Pf".

Gruß
Wessi
 
volkimal Am: 22.04.2020 17:27:14 Gelesen: 515401# 1519 @  
Hallo zusammen,

vielen Dank Olaf und Wessi für die Hilfe. Inzwischen habe ich die dritte Seite fertig übersetzt. Dabei kommen bei mir Zweifel auf, ob es wirklich Silbergroschen und Pfennige sind. Ich glaube aufgrund des Textes, dass es sich eher um Thaler und dann vermutlich um Silbergroschen handeln muss. Ich habe beides vorsichtshalber einmal eingesetzt (als lesbare Abkürzung). Hier der gesamte Text des Briefes (ohne die Randbemerkungen - die habe ich noch nicht gelesen):

Wohlgeboren
habe ich die Ehre anzuzeigen,
daß an den Barieren auf der Straße
zwischen Bork, Lünen, Werne, Herbern,
Drensteinfurt überall Wiederspruch gegen
die Befreiung der Unterhaltungssteuer
für eine Gemeinde Chaussee erhoben
wird, daß die Forderung gestellt
worden, nicht allein das Chausseegeld
sondern auch eine Strafe für die
freie Pasage bei dem ersten Transport
zu zahlen und als sich meine Leute
gestern den 14ten nicht gutwillig
dieser Maßregel unterwerfen
wollten, die Frachtfuhren an der
Bariere Fleigenwinkel zwischen
Werne und Herbern mit Arest
belegt u. zurück gehalten sind.



An unnötigen Kosten sind dadurch erwachsen
für 9 Pferde ein Tag 9 Thlr. u. der
Verzehr für 3 Fuhrleite am Tag 1 Thlr. 15 Sgr. welche
ich aus der Gemeinde Casse Sendenhorst
mir zu ersetzen bitte.
Ferner bin ich augenblicklich mit den
Bestellungsarbeiten fertig u. habe Zeit
zum Steine fahren; über 14 Tage fangen
Feldarbeiten wieder an und
ist mir dann die Lieferung unmöglich.
Ich bitte daher umgehend um Nachricht
ob ich das Chausseegeld unter der
Bedingung der Erstattung aus der Ge-
meinde Kasse vorlegen soll? Es
beträgt für jede Schachtruthe 2 Thlr. 10 Sgr.
Wenn in der Angelegenheit vorher
noch eine Genehmigung königl. Regierung
eingeholt werden muß, so verstreicht
die günstige Zeit für den Transport.



kann ich dann die Steine vor August nicht
mehr liefern um so weniger, da ich nach
Ablegung von 5 Thlr. für die Steine auf dem Bruche
u. 2 Thlr. Verzehr der Feldleute für 2 Tage
nun eine Entschädigung für die Feldkosten
einer Schachtruthe, wozu 6 Pferde zwei Tage
und drei Pferde einen Tag zum Transport bis
an die Chaussee (der Landweg bis Herbern
ist nicht zu passieren) gebrauchen, also für
15 Pferde auf 1 Tag zehn Thaler behält
mindestens also 5 Thlr. zu wenig bekommen
.
Indem ich um umgehende Nachricht bitte
Grüße ich mit Hochachtung
Brüning



Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 22.04.2020 18:55:48 Gelesen: 515381# 1520 @  
Hallo zusammen,

jetzt habe ich auch noch das Geschmiere am Rand "übersetzt". Folgendes kam dabei heraus:

?? 17/6 61 ?:
??? an den Herrn Amtmann
Brüning Wohlgeboren, unter
bezugnahme auf Euer
das am 15t. d Mts. bereits
versandte Schreiben des
??? Inspektors Borggreve
Sendenhorst 17/6 ???
von Bürgermeister
Kreuzhage

An
den Herrn
Director
Brüning
Wohlgeboren
zu Botzlar
bei Selm
-------
Euer
Wohlgeboren
erwiedere ich
auf das an
meinen Stell-
Vertreter
den Herrn
Bürgermeister
Kreuzhage gerichtete gefällige Schreiben
welches mir so eben zugeht, ergebenst

Ergebenst wie ich bereits unterm 15. ?? das
in Abschrift beiliegende Gesuch an die königl.
Provinzial-Steuer-Direction eingereicht habe.
Solange
die erbetene
Legitimation
nicht ertheilt
ist, wird nur
erübrigen
das von
den Hebestellen
verbringte
??? ???geld
??? Rechnung
der Gemeinde
Sendenhorst
auszulegen.
Ich bitte die
Quittungen
über das
vorgeschossene
??? ???geld
aufzubewahren
und mir dem-
nächst
mitzutheilen, um die Erstattung
bei der K. Provinzial Steuer Direction ???
zu können. Mit der Anfuhr bitte ich aber

Aber ununterbrochen fortzufahren
Enninger, d. 19. Juni 1861
der Amtmann Brüning

??? und
mit der Post
abgesandt

Insbesondere bekomme ich den Ausdruck auf der Seite 2 nicht heraus. Und das, obwohl er zweimal auf der Seite steht. Hier isz der Ausschnitt, den ich nicht lesen kann:



Wer kann mir helfen?

Viele Grüße
Volkmar
 
abrixas Am: 23.04.2020 10:17:20 Gelesen: 515309# 1521 @  
Schon klar, dass beim Threadthema "Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen" die anderen Schriften so gut wie niemand mehr kennt. What shalls?

Mit meiner Einheitskurzschrift kann ich nichts extrapolieren.
 
DERMZ Am: 01.05.2020 14:58:51 Gelesen: 514254# 1522 @  
Guten Tag,

manchmal habe ich das letzte Wort, heute hätte ich es gerne - wer hilft mir?




Gelesen habe ich folgendes

Herrn Georg Alexander
Adr. Herrn Kolbe
Wandsbek
Wilhelmstr. 32




Liebes kleines Herzekind!
Übermorgen reisen Mami u. Papi
nach Biedenkopf Hotel z. Krone.
Gib uns bald wieder Nachricht.
Vielen Dank für Omis Karte.
Hast Du auch mal ge..?
Papi ist wieder ganz Student
so nett ist es. Mami hat
nämlich die Mensur gesehen
u. dachte dabei an ihren Liebling
wenn du erst fichst. Hoffentlich
wirst du auch Hessen Preusse.
Habe viel zu erzählen. Werde
den Eindruck hier nie vergeseen.
Papi ist heute zur Kneipe.
Deine Mami




Wer hat heute netterweise das letzte Wort für mich? Besten Dank sagt Olaf
 
wessi1111 Am: 01.05.2020 16:58:13 Gelesen: 514213# 1523 @  
@ DERMZ [#1522]

Hallo Olaf,

das gesuchte Wort ist "Sehnsucht".

Gruß
Wessi
 
DERMZ Am: 01.05.2020 17:07:21 Gelesen: 514210# 1524 @  
@ wessi1111 [#1523]

Besten Dank Wessi,

ich habe geistig nach einem Verb gesucht. Vielen lieben Dank für die Hilfe.

Beste Grüße Olaf
 
Pepe Am: 01.05.2020 20:12:00 Gelesen: 514177# 1525 @  
Diese Karte gibt Rätsel auf und ehe ich ein neues Thema eröffne wäre die Textdeutung vielleicht von Nutzen. Ich kann nur Bruchstücke entziffern. Was Lagerkarte 121 bedeutete kann ich nicht erklären.

Rückseitig das Schloss Neuschwanstein.



1911 08 03, von Berlin W 30 nach Berlin O 34 Postamt. Anschrift Lagerkarte 121, Einzelfrankatur Mi 85



Und der Text



Nette Grüße zum Start in den Mai
Pepe
 
brunoh Am: 01.05.2020 21:00:49 Gelesen: 514163# 1526 @  
@ Pepe [#1525]

Hallo Pepe,
ich lese
L.E. (vermutl. Liebe Eltern) Ihre werte Karte erhalten
Herzl.(ichen) Dank. Leider ist mir
meiner Gesundheit wegen
unmöglich Sonnabend
mitzukommen, es wäre
unvernünftig von mir
die Nacht über aufzubl.(eiben)
es geht leider nicht. Ich
hoffe Dienstag zu können
gebe dann noch Nachricht.
Meine Absicht Berlin zu
verl.(assen) ist jedenfalls nicht
zu ändern. Viele Grüße
bis Dienstag Helene.

Da der Empfänger das Berliner Postamt 34 ist, nehme ich an, dass Lagerkarten so etwas wie "postlagernd" sind, eine Form von Postfächern. Vielleicht wissen ja die Experten mehr darüber.

Viele Grüße aus Nürnberg, ein schönes Wochenende und bleibt gesund
Bruno
 
DERMZ Am: 01.05.2020 21:02:17 Gelesen: 514160# 1527 @  
@ Pepe [#1525]

Hallo Pepe,

was eine Lagerkarte ist, kann ich Dir leider nicht beantworten, aber ich versuche mich mal an dem Text:

L.E. Ihre werte Karte erhalten
herzl. Dank. Leider ist mir
meiner Gesundheit wegen
unmöglich Sonnabend
mitzukommen, es wäre
unvernünftig von mir
die Nacht über aufzubl.
es geht leider nicht. Ich
hoffe Dinestag zu kommmen
gebe dann noch Nachricht.
Meine Absicht Berlin zu
verl. ist jedenfalls nicht
zu ändern. Viele Grüße
bis Dienstag
Helene


Vielleicht hiflt Dir das ein Stück weiter.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 01.05.2020 21:06:24 Gelesen: 514158# 1528 @  
@ Pepe [#1525]

Hallo Pepe,

zur Lagerkarte findest du etwas [1][2].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Postlagerkarte
[2] https://forum.bdph.de/showthread.php?2498-Was-ist-eine-quot-Postlagerkarte-quot
 
Pepe Am: 01.05.2020 21:37:11 Gelesen: 514149# 1529 @  
@ DERMZ [#1527]

@ volkimal [#1528]

Hallo Olaf und Volkmar,

herzlichen Dank für die schnelle Klärung von Text und Hintergrund 'Postlagerkarte'. Wieder etwas dazugelernt.

Nette Grüße und ein guten Start in den Mai
Pepe
 
Christoph 1 Am: 02.05.2020 00:18:21 Gelesen: 514128# 1530 @  
Guten Abend,

für diejenigen, die hier regelmäßig helfen, ist mein "Problem" sicher eine Kleinigkeit. Aber ich komme mit dieser mir gänzlich fremden Schrift leider überhaupt nicht klar. Also: Was steht hier?



Vielen Dank für eure Hilfe
Christoph
 
bayern klassisch Am: 02.05.2020 00:19:32 Gelesen: 514125# 1531 @  
@ Christoph 1 [#1530]

Besucht die historische Conventstadt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Christoph 1 Am: 02.05.2020 00:23:01 Gelesen: 514123# 1532 @  
@ bayern klassisch [#1531]

Besten Dank! Konvent mit K, nehme ich an.

Gute Nacht,
Christoph
 
volkimal Am: 02.05.2020 00:23:35 Gelesen: 514122# 1533 @  
@ Christoph 1 [#1530]

Hallo Christoph,

Ralph hat schon alles gelesen, Konventstadt wird aber mit "K" geschrieben.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 02.05.2020 00:36:25 Gelesen: 514119# 1534 @  
@ Christoph 1 [#1532]

Ja, hier mit "K" geschrieben, eigentlich mit "C" - das war der alte Lateiner in mir, sorry.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
longdoz Am: 02.05.2020 01:39:01 Gelesen: 514111# 1535 @  
@ DERMZ [#1514]

acceptieren.
 
mausbach1 (RIP) Am: 02.05.2020 08:59:14 Gelesen: 514061# 1536 @  
Liebe Leute,

die Ehefrau, von allen die Beste, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit u.a. Malen, Nähen, Klöppeln, Spinnen, Weben etc., auch etliche Ausstellungen. Von einer Nähen-Freundin erhielt meine Frau das Meisterstück von 1886 eines Zeugnisses.

Die Transskription wäre schön und wie heißt die Schreibe - Deutsche Schrift, Sütterlin ...? Vorab meinen herzlichen Dank!



Glückauf!
Claus
 
volkimal Am: 02.05.2020 10:15:10 Gelesen: 514046# 1537 @  
@ longdoz [#1535]

Hallo longdoz,

vielen Dank! Auf Doppel-c muss man erst einmal kommen.

Meine Frau meinte gleich französisch - aber das kann ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 02.05.2020 10:44:09 Gelesen: 513990# 1538 @  
@ mausbach1 [#1536]

Hallo Claus,

es kam ein Anruf dazwischen, so dass ich noch etwas Zeit hatte. Jetzt bin ich fertig.

Auf dem Zeugnis steht:

Zeugniß
für Herrn Emil Göhde aus Dt. Krone.
Herr Göhde besuchte vom 1. März bis heut den 11 December 1886
die hiesige Webeschule.
Derselbe beschäftigte sich während dieser Zeit mit der Decomposition
und Composition von Mustern für die Takt- und Schaftweberei
und erwarb sich hierin die Kenntnisse, daß er befähigt ist, Mustern
in den verschiedenen Branchen dieser Weberei leicht und richtig
auszunehmen und die nöthigen Angaben zur Herstellung derselben
zu machen.
In der Jacquard-Weberei machte Herr Göhde sich mit den verschiedensten
ein- und mehrchörigen Harnischvorrichtungen vertraut und fertigte
für dieselben nach gegebenen Mustern oder Scizzen die Patronen.
In genetischen Arbeiten richtete Herr Göhde Stühle für Tritt-
Schaftmaschinen Und Jacquard-Weberei vor und arbeitete an diesen
Stühlen.
Mit den zum Weben nöthigen Hilfsarbeiten wie Stühlen, Kartenschlagen
Kartenschlagen etc. ist derselbe vollständig vertraut.
In der mechanischen Weberei demontierte und montierte Herr Göhde
selbstständig Stühle verschiedener Construction und arbeitete daran.
Herr Göhde hat während des Schulbesuches sich sehr fleißig und
strebsam gezeigt und kann ich denselben für ein Webereigeschäft
wohl empfehlen.
Einbeck den 11 December 1886
Fr. Koerner
Vorstand der Webeschule zu
Einbeck

Die Schrift ist die deutsche Schreibschrift auch Kurrentschrift genannt [1]. Sütterlin gibt es erst seit 1911.
Zum Schreiber des Zeugnisses auch ein Link [2].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kurrentschrift
[2] https://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=1&klassId=499&tektId=887&id=21075&expandId=498
Fr. Koerner, Grundzüge der Einrichtung und des Lehrgangs der Webeschule zu Einbeck (hg. im Auftrag des Gewerbevereins Hannover), 1886
 
mausbach1 (RIP) Am: 03.05.2020 08:20:10 Gelesen: 513831# 1539 @  
@ volkimal [#1538]

Guten Morgen Volkmar,

herzlichen Dank für die Mühen!

Einen schönen Sonntag!
Glückauf!
Claus
 
ATM_Sammler Am: 10.05.2020 21:18:11 Gelesen: 512241# 1540 @  
Hallo,

mein Sammlerfreund Otto aus Ft. Wayne hat eine Frage bezüglich der Adresse auf der abgebildeten Neujahrskarte.

Er konnte nur Folgendes entziffern:

Familie Strobel
Altdorf b. Dbgd.

Letzeres macht wenig Sinn. Vielleicht kann ja jemand helfen, das zu entziffern?
Um welches Altdorf handelt es sich hier?

Der Rest dürfte wohl lauten:

"schickt Ihnen Rich. Dittmayer"

Vielen herzlichen Dank im Voraus von mir und meinem Bekannten, dessen Vorfahren in Memmingen lebten.

Stay safe (wie man hier zu Coronazeiten so schön sagt),
karim

Vorderseite:



Rückseite:


 
bayern klassisch Am: 10.05.2020 21:22:29 Gelesen: 512239# 1541 @  
@ ATM_Sammler [#1540]

Hallo Karim,

"sendet Ihnen Richard Rittmayer".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 11.05.2020 09:41:17 Gelesen: 512067# 1542 @  
@ ATM_Sammler [#1540]

Hallo Karim,

es gab folgende Orte Namens Adorf:

Adorf (Baden)
Adorf bei Nürnberg
Adorf bei Titting
Adorf (Niederbayern)
Adorf (Schwaben)
Adorf (Oberbayern)
usw.

Auf deiner Karte ist ein "b." für "bei". Zuerst konnte ich aber keinen der Orte Nürberg bzw. Titting auf der Karte erkennen.

Dann habe ich diese Schreibweisen des Buchstaben "N" gesehen. Schau einmal, was man aus dem ersten N machen kann, wenn man schnell schreibt und ihn "zusammenzieht":



Ich gehe bei der Karte von der Ortsangabe "Adorf b. Nbg." also "Adorf bei Nürnberg" aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
ATM_Sammler Am: 11.05.2020 11:19:36 Gelesen: 512043# 1543 @  
@ bayern klassisch [#1541]

Hallo Ralph,

vielen Dank für den korrekten Namen.

Da habe ich wohl zuviel an Dittmeyer's Valensina Werbung aus den 90ern gedacht :-)

Liebe Grüsse,
karim
 
ATM_Sammler Am: 11.05.2020 11:24:02 Gelesen: 512042# 1544 @  
@ volkimal [#1542]

Hallo Volkmar,

auch Dir herzlichen Dank für Deine Hilfe und die tolle grafischen Erklärung.

Ja, das leuchtet sogar mir ein.

Liebe Grüsse,
karim
 
DERMZ Am: 11.05.2020 13:03:48 Gelesen: 512021# 1545 @  
@ ATM_Sammler [#1544]

Guten Tag,

wenn ich mich mal mit meinem Amateur-Wissen einbringen darf, ich lese auf der Karte "Altdorf" und nicht Adorf, es müsste sich dann um 90815 Altdorf bei Nürnberg handeln.

Beste Grüße Olaf
 
ATM_Sammler Am: 11.05.2020 13:13:20 Gelesen: 512016# 1546 @  
@ DERMZ [#1545]

Hallo Olaf,

aber gerne doch.

Klar ist das Altdorf, da hat sich Volkmar nur vertippt.

Liebe Grüsse aus Rhode Island,
karim
 
volkimal Am: 11.05.2020 16:05:33 Gelesen: 511978# 1547 @  
@ DERMZ [#1545]

Halo Olaf,

Karim hat recht! Ich habe mich einmal verschrieben und den falschen Namen dann auch noch kopiert. Alle aufgeführten Orte heißen natürlich Altdorf.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.05.2020 18:05:46 Gelesen: 511555# 1548 @  
Hallo zusammen,

Ich habe wieder einen Feldpostbrief 1. Weltkrieg. Es gibt einige Wörter in diesem Text die ich nicht lesen kann. Wer kann eine helfende Hand reichen?

Viele Grüße,

Emiel

----
Seite 1

(...) Estaires, 21.4.18

Lieber Franz!

Deine Vermutung, dass ich bei
Lille mit dabei gewesen, ist nur all-
zu wahr. Wir kamen noch gerade
zeitig(?), um die Geschichte zu (...).
Allerschwerste Tage und Nächte
liegen hinter uns. Jetzt ist etwas
Ruhe, aber es scheint die Ruhe vor
den Sturm zu sein. Wir wünschen
alle, dass es bald weiter geht, denn
es ist kein Vergnügen, in den alten
englischen Stellungen zu laufen (?),
die sich bis hierhin erstreckten(?).
Estaires ist beinahe ganz zusammen
geschossen, doch(?) haben wir vorher
noch allerhand schöne Fressalien der

---
Seite 2

Engländer (...) können
und sind damit etwas seitlich(?) gezo-
gen. Trotzdem möchte ich mir (...)
glücklich aus diesen Wetterwinkel(?)
heraus. Neben meiner scheibenlosen(?)
(...) steht eine Fliegerabwehr-
Batterie, die höllischen Radau macht.
Hier wimmelt´s Tag und Nacht von
feindlichen Fliegern. Unsere sind jetzt
scharf dahinter, heute Morgen tobte(?)
über uns imposanter Luftkampf. Eine
Amerikaner habe abstürzen(?) sehen. Es
war total zerschmettert, die ganze Um-
gegend bietet ein Bild des Grauens.
Armes französisches Volk, wenn du dein
Heimat wiedersehst. Die Strassen
der Stadt liegen voller Leichen, (...)
die Häuser, darunter viele Civilisten,
besonderes Frauen. Gott Dank, dass
das unsere Heimat erspart wurde.
Und nun für heute Schluss.
Mit herzl. Gruss u Kuss
Richard
Meine Tabakvorräte habe aus den
(...) der Engländer (...).



 
volkimal Am: 13.05.2020 18:47:39 Gelesen: 511531# 1549 @  
@ evwezel [#1548]

Hallo Emiel,

das meiste konnte ich entziffern:

(...) Estaires, 21.4.18

Lieber Franz!

Deine Vermutung, dass ich bei
Lille mit dabei gewesen, ist nur all-
zu wahr. Wir kamen noch gerade
zeitig, um die Geschichte zu erwischen(?).
Allerschwerste Tage und Nächte
liegen hinter uns. Jetzt ist etwas
Ruhe, aber es scheint die Ruhe vor
den Sturm zu sein. Wir wünschen
alle, dass es bald weiter geht, denn
es ist kein Vergnügen, in den alten
englischen Stellungen zu hausen,
die sich bis hierhin erstreckten.
Estaires ist beinahe ganz zusammen
geschossen, doch haben wir vorher
noch allerhand schöne Fressalien der

Engländer herausretten können
und sind damit etwas seitlich gezo-
gen. Trotzdem möchte ich mir(?) meinen(?)

glücklich aus diesem Wetterwinkel
heraus. Neben meiner scheibenlosen
Bude steht eine Fliegerabwehr-
Batterie, die höllischen Radau macht.
Hier wimmelt´s Tag und Nacht von
feindlichen Fliegern. Unsere sind jetzt
scharf dahinter, heute Morgen tobte
über uns imposanter Luftkampf. Einen
Amerikaner habe abstürzen sehen. Er
war total zerschmettert, die ganze Um-
gegend bietet ein Bild des Grauens.
Armes französisches Volk, wenn du dein
Heimat wiedersiehst. Die Straßen
der Stadt liegen voller Leichen, ebenso
die Häuser, darunter viele Civilisten,
besonderes Frauen. Gott Dank, dass
das unsrer Heimat erspart wurde.
Und nun für heute Schluß.
Mit herzl. Gruss u Kuss
Richard
Meine Tabakvorräte habe aus den
Beständen der Engländer erneut(?).

Am meisten Probleme macht mir das Ende der dritten Zeile auf der zweiten Seite (fett markiert).
Wenn das erste Wort wirklich "mir" heißt fehlt der i-Punkt. Das "r" am Ende ist vermutlich richtig.
Das zweite Wort könnte auch z.B. "weine" heißen - das macht aber auch keinen Sinn.
Vom Sinn her passt z.B. "Trotzdem möchte ich nur wieder glücklich aus diesem Wetterwinkel heraus".
Es passt aber nicht zum Schriftbild. Ich weiß es nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.05.2020 20:53:15 Gelesen: 511506# 1550 @  
@ volkimal [#1549]

Hallo Volkmar,

Großartig, vielen Dank für deine Hilfe! Ich habe noch versucht das Bild zu bearbeiten, aber der Brief ist mit Bleistift geschrieben und die individuellen Buchstabenformen kann ich leider nicht viel besser sichtbar machen. Das macht aber nichts, die Absicht des Textes ist deutlich genug.

Alles Gute,

Emiel
 
mausbach1 (RIP) Am: 14.05.2020 08:46:25 Gelesen: 511420# 1551 @  
Liebe Leute,

kennt Ihr den Sinn ordentlich da hin? Vorab Euren vielen Dank!



hier Feldpostkarte nach
Frl.
Martha Reimann
Oberfriedersdorf/Sa
(Bez Dresden??)

Wo??? den 13/10 1916
Liebe Martha!
Sende Dir die besten Grüße
von hier. Sonst geht es mir noch
Gott sei Dank noch hoffe es auch
von Dir. teile Dir noch mit daß
ich heute abend in Stellung gehe,
hoffendlich ?? mir ??
?
Es grüßt herzlich Dein Bruno


Glückauf!
Claus
 
volkimal Am: 14.05.2020 09:06:08 Gelesen: 511416# 1552 @  
@ mausbach1 [#1551]

Hallo Claus,
hier ist der Text der Karte:

Frl.
Martha Reimann
Oberfriedersdorf/Sa
(Bez Dresden)

Westen den 13/10 1916
Liebe Martha!
Sende Dir die besten Grüße
von hier. Sonst geht es mir noch
Gott sei Dank noch gut hoffe es auch
von Dir. Teile Dir noch mit daß
ich heute abend in Stellung gehe,
hoffendlich kommen wir gesund zu-
rück.
Es grüßt herzlich Dein Bruno

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 14.05.2020 09:32:24 Gelesen: 511408# 1553 @  
@ volkimal [#1552]

Hallo Volkmar,

wie "immer": Herzlichen Dank!

Glückauf!
Claus
 
evwezel Am: 14.05.2020 17:09:08 Gelesen: 511352# 1554 @  
Guten Abend zusammen,

kann jemand lesen was hinter dem Wort Munitions steht?

Viele Grüβe,

Emiel

---------

11.4.18 Estaires (III Engl. Stellung)

Lieber Franz! Kam noch gerade
zeitig zur groβen Offension der
6ten Armee. Riesen-Arbeit bei
Tag u. Nacht. Habe schon 3 Nächte
nicht geschlafen. Durchbruch hat
glänzend geklappt. Wir sind Divi-
sionsstaffel, ziemlich voran(?) u.
haben Munitions-(...) durch die
Trichterfelder. Unterkunft=
0,0. Allmäβig ziehen Engländer
u. Portugiesen ihre schwere Artillerie
heran, auch Flieger belästigen
uns sehr. Bisher alles gut ge-
gangen, hoffentlich auch weiter.
Rgt. 68 u. 28 kämpfen neben
uns. Herzlichen Gruβ
Gott befohlen Richard


 
DERMZ Am: 14.05.2020 18:09:53 Gelesen: 511324# 1555 @  
@ evwezel [#1554]

Hallo Emiel,

ich lese:

Wir sind Divi-
sionsstaffel, ziemlich vorn u.
haben Munitions- Nachtfahrt durch die
Trichterfelder.


Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 14.05.2020 18:45:02 Gelesen: 511316# 1556 @  
@ DERMZ [#1555]

Hallo Olaf und Emiel,

die Nachtfahrt passt nicht ganz. Auch sonst habe ich noch ein paar Kleinigkeiten korrigiert.

Hier ist der Text der Karte:

11.4.18 Estaires (III Engl. Stellung)

Lieber Franz! Kamen noch gerade
zeitig zur groβen Offension der
6ten Armee. Riesen-Arbeit bei
Tag u. Nacht. Habe schon 3 Nächte
nicht geschlafen. Durchbruch hat
glänzend geklappt. Wir sind Divi-
sions-Staffel, ziemlich vorne u.
haben Munitions-Nachschub durch die
Trichterfelder. Unterkunft=
0,0. Allmählich ziehen Engländer
u. Portugiesen ihre schwere Artillerie
heran, auch Flieger belästigen
uns sehr. Bisher alles gut ge-
gangen, hoffentlich auch weiter.
Rgt. 68 u. 28 kämpfen neben
uns. Herzlichste Grüβe
Gott befohlen Richard

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 14.05.2020 19:53:12 Gelesen: 511260# 1557 @  
@ volkimal [#1556]
@ DERMZ [#1555]

Hallo Volkmar und Olaf,

Vielen Dank ihr beiden!

Ich muß ehrlich sagen dass ich noch nie von “Nachschub” gehört hatte.

“Nachschub bezeichnet beim Militär die Beschaffung und die Versorgung mit den Gütern, die die zu versorgende Truppe zur Aufrechterhaltung der Kampfkraft benötigt. Die Nachschubtruppe war lange Zeit eine eigene Truppengattung im deutschen Heer, ist jetzt aber Teil der Logistiktruppe.” [1]
Bis zum nächsten Mal!

Emiel

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nachschub
 
merkuria Am: 16.05.2020 11:22:48 Gelesen: 510960# 1558 @  
Liebe Freunde,

ich zeige hier eine Ortsbezeichnung von einem Inlandbrief aus der Schweiz von 1853.



Da ich im Lesen alter Schriften gar nicht bewandert bin, bitte ich Euch um Hilfe!

Kann mir da jemand weiterhelfen? Herzlichen Dank im voraus.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
DERMZ Am: 16.05.2020 11:41:21 Gelesen: 510953# 1559 @  
@ merkuria [#1558]

Hallo Jacques,

ich denke es ist Diessenhofen (TG) , heute PLZ 8253.

Beste Grüsse Olaf
 
merkuria Am: 16.05.2020 13:02:13 Gelesen: 510928# 1560 @  
@ DERMZ [#1559]

Hallo Olaf,

besten Dank für die schnelle Antwort. Jetzt wo ich die Lösung von Dir weiss, erscheint mir der Schriftzug auch plausibel.

Beste Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
evwezel Am: 16.05.2020 21:16:46 Gelesen: 510847# 1561 @  
Liebe Sammelfreunde,

Die Abenteuer von meinem Leutnant Waters im Ersten Weltkrieg gehen weiter. Es fehlt noch ein Wort. Kann jemand Auskunft bieten?

Viele Grüße,

Emiel

-----
Im Felde, 13.VII.18

Lieber Franz! Herzl. Dank für deine
u. Gustav´s Karte. Hat der Dusel
u. ich sitze wieder unter größten
Sch(...). Heute Nacht sind wir glatt aus
den Bett geschossen worden. Habe im
Nachthemd u. Pelzmantel im Keller
gesessen bis die Luft wieder rein(?) war.
Rund um unseren Bau(?) lagen die
Schüsse. Meine Bude(?) hat nur einen
Scheibenbruch, weiter nichts abbekommen.
Haarscharf haben sich die Franzmänner
auf uns eingeschossen. Leider hat´s
die Nacht viel Tote u. Verwundete ge-
geben, da die Beschiessung unvermutete
kam. Hoffentlich kann bald besser
Nachtricht geben. Anbei 1 Oster-
andenken. Herz. Gruß-Kuß
Richard


 
epem7081 Am: 16.05.2020 21:34:23 Gelesen: 510834# 1562 @  
@ evwezel [#1561]

Hat der Dusel u. ich sitze wieder unter größten Sch(...)

Hallo Emiel

Der fragliche Satz lautet richtig: Hat der Dusel u. ich sitze wieder in der größten Schweinerei.

Übrigens: Die mit Fragezeichen versehenen Worte sind in Ordnung.

Schönes Wochenende wünscht
Edwin
 
evwezel Am: 16.05.2020 21:42:24 Gelesen: 510829# 1563 @  
@ epem7081 [#1562]

Edwin, vielen Dank für deine Hilfe und bleib gesund!

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
volkimal Am: 16.05.2020 22:07:20 Gelesen: 510821# 1564 @  
@ evwezel [#1561]

Hallo Emiel,

noch ein paar kleine Korrekturen von meiner Seite.
Hier ist der komplette Text.

Im Felde, 13.VII.18

Lieber Franz! Herzl. Dank für deine
u. Gustav´s Karte. Hat der Dusel
u. ich sitze wieder in der größten
Schweinerei. Heute Nacht sind wir glatt aus
den Bett geschossen worden. Habe im
Nachthemd u. Pelzmantel im Keller
gesessen bis die Luft wieder rein war.
Rund um unseren Bau lagen die
Schüsse. Meine Bude hat nur einen
Scheibenbruch, weiter nichts abbekommen.
Haarscharf haben sich die Franzmänner
auf uns eingeschossen. Leider hat´s
die Nacht viel Tote u. Verwundete ge-
geben, da die Beschießung unvermutet
kam. Hoffentlich kann bald bessere
Nachricht geben. Anbei 1 Oster-
andenken. Herz. Gruß-Kuß
Richard

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 16.05.2020 23:40:51 Gelesen: 510802# 1565 @  
@ volkimal [#1564]

Das ist super, Volkmar! Deine Korrekturen sind sehr lehrsam für mich. Manchmal frage ich mich ab, warum ich damals ins Gymnasium Deutsch als Sprache fallen ließ und ein anderes Fach wählte.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 17.05.2020 17:25:13 Gelesen: 510572# 1566 @  
Guten Mittag zusammen,
hallo Volkmar :-),

Ein neuer Tag, ein neuer Aufgabe. Wer kann die fehlenden Wörter lesen?

Viele Grüße

Emiel

-----
Seite 1

Im Felde, 25.Okt.18

Lieber Franz!

Deinen l. Brief vom 16te habe
mit großem Interesse gelesen.
Ich erfahre daraus, daß die Stimmung
daheim so ziemlich mit der im
Felde übereinstimmt. Auch die
entsetzliche Grippe scheint dort nun(?)
hier ihre(?) Orgien(?) zu feiern. Ich
bin in großer Unruhe wegen Eli-
sabeth, die mir am 16ten schrieb, daß
Sie auch von der Grippe befallen wäre.
Seitdem habe keine Nachrichte mehr,
die Post arbeitet unregelmäßig.
In der ´Westdeutschen´von 19ten, die
soeben erhalte, zähle nicht weniger
als 16 Sterbefälle an Grippe, und

Seite 2
zwar meistens junge Mädchen und
Frauen. Da wirst du meine große
Sorge verstehen. Gestern erhielt ich
von Magdalena die Freudebotschaft über
die Geburt ihres Erb(...). Ich habe
mich herzlich darüber gefreut, zumal
nun auch der glücklichen Eltern Wunsch
erfüllt ist. Magdalena scheint es ja
nicht gut zu gehen; du wirst nicht (...)
bald hinführen u. dich persönlich über-
zeugen, item das Kindlein im Augen-
schein nehmen. Ich habe augenblicklich Stuben-
arrest weegen großen W am kleinen C. Es
handelt sich um ein ganz gemeines Geschwär, das
sich plötzlich an der kleinen Zehe entwickelt hat
u. sehr schmerzhaft ist. Am Dienstag bin ich
noch den ganzen Nachmittag bei schönen Wetter
ausgeritten, und denn ging die Geschichte los.
Man wollte mich erst in Lazarett-Zug nach
Gerolstein schicken, mußte aber leider davon
absehen, da ich augenblicklich unabkömmlich

Seite 3
sein Stellvertreter ist zum Gaskursus nach
Berlin, der IIe Stellvertreter, ein 62 Jahre alter
Rittmeister Stiller aus Hamburg trift
erst heute bei uns ein, und der IIte Ad-
jutant ist ersetzt. So läuft die ganze
Firma nur auf mir, was jammerschade ist;
ich wäre recht gerne mal nach Deutschland
gefahren. So sitze ich den ganzen Tag mit
meinen hochlingenden Brein(?) am Telefon und
dirigiere die Munitions(...). Heute
war großer Angriff der Franzosen auf
der ganzen Linie zwischen Aisne(?) u. Oise.
Wir waren durch Gefangenen-Aussagen
darauf vorbereitet u. haben ihn glü-
zend abgeschlagen. Die Tanks lagen so
unter zusammengefaßten Artilleriefeuer,
daß die schlaunigst Rapt machen mußten.
Nachts(?) (...) hier (...) die ganze
Bude von einem Riesengeschütz, das einen
unheimlichen Krach macht. Leider haben
wir vorgestern 2 Leute, alte, brave Fa-
milienväter durch eine Fliegerbombe ver-
loren. Im Tod hatten sie noch die Bügel ihrer Pferde

Seite 4
in der Hand, also wirklich brave Kerls.
An den Frieden glaube ich immer weniger, es sei
denn, daß unsere Feinde einsehen, daß sie nicht
mehr als bisher erreichen können. Bis zum
Rhein ist noch ein sehr weiter Weg und
dazwischen liegen noch Schelde, Antwerpen,
Maubeuge, Namur, Luttich, die Maas
u. noch vieles andere, alles noch sehr harte
Nüsse zum knakken. Trotzdem soll es
schon viele Angst(...) im Rheinland geben,
die ihr Geld und Gut in Sicherheit bringen.
Und dabei liegen wir hier noch so ruhig und
gelassen auf französischen Boden, als wann
gar nichts weiter los wäre.
Für die Grüße der Familie Schclauske
herzl. Dank. Grüß bitte dort wieder. Ich habe
immer sehr gerne dort verkehrt. Mit Tabak
bin jetzt sehr gut vorsehen, wenn du ausge-
raucht, schreibe mir nur, ich helfe dir gerne da-
mit aus oder kaufe welchen(?) unter der Hand.
Mit herzlichen Gruß u. Kuß
bin ich dein Bruder Richard

Am linkerseite:
Höre soeben von (...) Lobbereiter(?), daß Josef Neumann als (...) gefallen ist.





 
longdoz Am: 17.05.2020 18:46:03 Gelesen: 510547# 1567 @  
@ evwezel [#1566]

S. 2: Erbprinzen

du wirst nicht bald mal hinfahren und dich ...
 
longdoz Am: 17.05.2020 18:54:29 Gelesen: 510544# 1568 @  
@ evwezel [#1566]

S. 3: … mit meinem hochliegenden Bein …
… Munitionsgespanne …
Aisne ok.
Die Tanks lagen so unter zusammengefaßtem Artilleriefeuer, daß sie schleunigst Kehrt machen mußten.
Nachts wackelt hier fortwährend die ganze Bude …
 
longdoz Am: 17.05.2020 19:00:51 Gelesen: 510539# 1569 @  
@ evwezel [#1566]

S. 4:

… Lüttich …
welchen ok

groetjes Mats
 
evwezel Am: 17.05.2020 21:49:29 Gelesen: 510493# 1570 @  
@ longdoz [#1569]

Hallo Mats,

vielen Dank für deine Hilfe!

Nog een fijne avond / Noch einen schönen Abend,

Emiel
 
volkimal Am: 18.05.2020 13:54:04 Gelesen: 510235# 1571 @  
Hallo zusammen,

eben habe ich Emiel den kompletten Text eimal als Email geschickt. Ich habe nur ein Wort vom Seitenrand nicht herausbekommen:



Ich lese: Höre soeben von einem Lobbericher, daß Josef Neumann als Feld ???? gefallen ist.

Lobberich ist ein Stadtteil der Stadt Nettetal.

Wer kann erkennen, was hinter "Feld steht"

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 18.05.2020 14:14:04 Gelesen: 510231# 1572 @  
@ volkimal [#1571]

Ich lese "Feldgefreiter".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
inflamicha Am: 18.05.2020 15:20:48 Gelesen: 510214# 1573 @  
@ volkimal [#1571]

Hallo Volkmar,

Feldgeistlicher ist schlüssiger- von einem Feldgefreiten habe ich nie gehört.

Gruß Michael
 
volkimal Am: 18.05.2020 15:43:21 Gelesen: 510202# 1574 @  
@ inflamicha [#1573]

Hallo Michael,

"Feldgeistlicher" das passt - super!

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 18.05.2020 21:01:11 Gelesen: 510143# 1575 @  
@ volkimal [#1574]
@ inflamicha [#1573]

Hallo Volkmar,

Nochmals vielen Dank, dass du alles so gründlich überarbeitet hast. Das war wirklich super nett von dir!

Und Michael, danke für deinen Übersetzungsvorschlag.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 19.05.2020 08:59:23 Gelesen: 509885# 1576 @  
Liebe Sammelfreunde,

diesmal ein ungewöhnliche Feldpostbrief. Am 9. September 1914, Leutnant Waters befand sich im Felde in der nähe von Brüssel. Er hat gerade die Nachricht erhalten, dass ihm ein Sohn geboren wurde, Richard Jr. Weil die Kanonen donnern, schreibt er folgendes Gedicht:

Seite 1

Meinen lieben kleinen Richard
im Feldzuge 1914 gewidmet in
Ninove bei Brüssel am 9. Sept, wo
mir die Nachricht (...) von seiner
Geburt am 19.Aug.1914

Lieber kleiner Herzensjunge!
Löse mir die Dichterzunge,
Daβ (...)reise diese Stunde
Wo mir (...) die frohe Kunde
Daβ dein liebes Mütterlein
Mir im trauten Kämmerlein
Hat das herrlichste gegeben,
Was es gibt im ird´schen Leben
Welche Wonne, welches Glück,
Wo sich wendet nun mein Blick
Zu dem Körblein in dem Stübchen,
Drinn so wonnig(?) ruht mein Lübchen(?),

Seite 2

Mütterlein neigt sich vorüber,
Singt die schönsten Wiegenlieder,
Und bei hellsten Sonnenschein
Schläft mein kleines Lüblein(?) ein!
Unterdas in Feindesland
Mit der Knarre(?) in der Hand,
zieht dein Vater (...) und (...),
Über Brüssel nach Anvers;
Wäre so gern bei seinem Sohne,
Doch der Donner der Kanone
Und der Wölker heiβes Ringen
Reden ihm von andere Dingen.
Nimmer darf er daran denken,
Schon sein Köβlein heimzulenken(?),
Denn das liebe Vaterland
Wird bedroht von Feindesland.´
Vaterland, dir will ich nützen,
Heimatserd, dich will ich schützen!

Seite 3

Vorwärts geht es, ohne Langen(!)
Führt der Weg auch über Leichen,
Kennen kein zurückr(...)ichen,
Bis des Feindes Macht bezwungen
Und wir siegereich durchgedrungen.
Hat uns Gott der Sieg gegeben,
Junge, ja! Da gibt´s ein Leben!
Reit´ dann ohne Rast und Ruh´
Immerfort dere Heimat zu.
Werd´woll Freude und Entzücken
Wärmiglich aus Herz eindrücken
Und werd´ immer bei euch sein,
Bei dir und dein Mütterlein.
Doch jetzt schlaf´, meine Herzensjunge,
Schweigen muβ die Dichterzunge;
Hier gibt´s keine Wiegelieder,
Die Kanonen donnern(?) wieder!

Vollendet am 10. Sept. 1914
beim dröhnen der Kanonen 15 km.
nordwestlich Brüssel im Felde liegend
(...) Richard Waters

Es fehlen noch einige Wörter. Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße,

Emiel




 
volkimal Am: 19.05.2020 09:41:58 Gelesen: 509863# 1577 @  
@ evwezel [#1576]

Hallo Emiel,

der Text ist eigentlich leicht zu lesen, einige Wörter aber sehr ungewöhnlich, da es sich reimen sollte.
Erstaunlich, was Richard Waters trotz Kanonendonners verfasst hat.

Meinen lieben kleinen Richard
im Feldzuge 1914 gewidmet in
Ninove bei Brüssel am 9. Sept, wo
mir die Nachricht ward von seiner
Geburt am 19.Aug.1914

Lieber kleiner Herzensjunge!
Löse mir die Dichterzunge,
Daβ sie preise diese Stunde
Wo mir ward die frohe Kunde
Daβ dein liebes Mütterlein
Mir im trauten Kämmerlein
Hat das herrlichste gegeben,
Was es gibt im ird´schen Leben
Welche Wonne, welches Glück,
Wo sich wendet nun mein Blick
Zu dem Körblein in dem Stübchen,
Drinn so wonnig ruht mein Bübchen,

Seite 2
Mütterlein neigt sich darüber,
Singt die schönsten Wiegenlieder,
Und bei hellsten Sonnenschein
Schläft mein kleines Büblein ein!
Unterdes in Feindesland
Mit der Knarre in der Hand,
zieht dein Vater kreuz und quer,
Über Brüssel nach Anvers;
Wär‘ so gern bei seinem Sohne,
Doch der Donner der Kanone
Und der Völker heiβes Ringen
Reden ihm von andern Dingen.
Nimmer darf er daran denken,
Schon sein Röβlein heimzulenken,
Denn das liebe Vaterland
Wird bedroht von Feindesband.´
Vaterland, dir will ich nützen,
Heimatherd, dich will ich schützen!
Und ob groß auch mein Verlangen

Seite 3
Vorwärts geht es, ohne Bangen
Führt der Weg auch über Leichen,
Kennen kein zurückeweichen,
Bis des Feindes Macht bezwungen
Und wir siegreich durchgedrungen.
Hat uns Gott der Sieg gegeben,
Junge, ja! Da gibt´s ein Leben!
Reit´ dann ohne Rast und Ruh´
Immerfort der Heimat zu.
Werd´ voll Freude und Entzücken
Männiglich ans Herz Euch drücken
Und werd´ immer bei euch sein,
Bei dir und dem Mütterlein.
Doch jetzt schlaf´, mein Herzensjunge,
Schweigen muβ die Dichterzunge;
Hier gibt´s keine Wiegelieder,
Die Kanonen donnern wieder!

Vollendet am 10. Sept. 1914
beim dröhnen der Kanonen 15 km.
nordwestlich Brüssel im Felde liegend
gez. Richard Waters

Wenn Du irgendetwas nicht verstehst frag einfach nach. Man kann es dann mit anderen Worten erklären.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 19.05.2020 10:48:17 Gelesen: 509844# 1578 @  
@ volkimal [#1577]

Volkmar, ich finde es wirklich erstaunlich, dass du diesen Text in wenigen Minuten lesen kannst! Mein Selbstvertrauen ist jetzt in den Keller gesunken. :-)

Die meisten Wörter konnte ich in meinem Duden nachschlagen, aber einige Ausdruckungen verstehe ich nicht (ganz):

im trauten Kämmerlein
Mit der Knarre in der Hand
sein Röβlein heimzulenken
gez. - gezeichnet?
 
volkimal Am: 19.05.2020 11:01:23 Gelesen: 509836# 1579 @  
@ evwezel [#1578]

Hallo Emiel,

es ist völlig überflüssig, dass dein Selbstvertrauen in den Keller sinkt.

Ich finde es super, wie gut du die Sütterlin-Texte lesen kannst. Ohne deine Hilfe d.h. ohne den Text, den du vorgibst, bräuchte ich auch länger. Ansonsten lese ich Sütterlin schon seit sehr langer Zeit - dadurch habe ich natürlich einen sehr großen Vorteil.

traut = Kurzform von vertraut
Knarre = anderes Wort für Gewehr
Rößlein = kleines Roß (heute Ross) = kleines Pferd
(Er wird kein kleines, sondern ein normales Pferd gehabt haben, aber es reimte sich besser.)
gez. = gezeichnet.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 19.05.2020 11:17:28 Gelesen: 509831# 1580 @  
@ volkimal [#1579]

Volkmar, wiederum vielen Dank für deine Hilfe! Die Verabredung mit meinem Mentalcoach habe ich wieder abgesagt.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 20.05.2020 09:28:50 Gelesen: 509266# 1581 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige euch nochmals einen Feldpostbrief. Die beiden Brüder Richard und Franz haben ihre Ausbildung ins Gymnasium Gaesdonck (zu Goch) bekommen. Nach seinem Arbitur, Franz arbeitete als Gymnasiallehrer. Als Richard in 1917 diesen Brief schreibt, ist Franz gerade zu den Waffen einberufen. Er gibt Franz einige Hinweise zum Leben in der Armee. Mir fehlen noch einige Wörter.

Viele Grüβe,

Emiel


Seite 1
Ruβland, 24. Jan. 1917

Lieber Franz!

Mit groβer Spannung las ich heute deinen
ersten Kammiβbrief. Ich kann mich noch immer
nicht so recht in die Sachlage hinein denken,
es kommst mir zu spanisch vor. Jeden falls freut es
mich sehr, aus deinem Brief ein unlaugbare
Dienstfreudigkeit und Zufriedenheit herauszulesen.
Ich glaube bestimmt, daβ die einstmalige Gaes-
doncker Zucht und Kasernierung viel dazu
beitragen und daβ gerade diese dir das jetzige
eiseren "Muβ" viel erträglicher machen.
Auch ist es ja von groβen Wert, daβ du so
viele Kameraden in gleicher sozialer Mallung
hast, das Gegenteil wäre meines erachtens für dich
die allerbitterste Pille gewesen. Vor allem
aber konntest du kein bessere Truppengattung
finden, die auβerdem richtig interessant ist.
In der Hauptsache kommt es ja nun zunächst auf
die Morgesetzten(?) an u. da geben ich dir den guten
Rat: Laβ dir von den Unterorganen nicht
zu viel gefallen! Immer wieder erhalten
wir Rundschreiben, zuletzt eines unter geheime
direkt von Hindenburg, worin die möglichst
(...) Behandlung der Leute dringend be-
fohlen wird, unter Hinweis darauf, daβ man
es nicht mit 20 jährigen Rekruten zu tun
hätten, sondern mit Männer, die selbst wüβten,
was die den (...) schuldig sind. Solltest
du irgendwie (...) haben, dann wende dich an mich.

Kammiß=militär


Seite 2

Infolge der Urlaubssperre bis 20. Februar muβ
ich mich auch noch einige Wochen gedulden. Ich
hoffe 4 Wochen heraus zu schrieden(?), in dem ich
dich sicherlich zu Hause sehen werde. Auf jeden
Fall (...) auf Fahrschein bis Coblenz.
Vom 20-22 ds hatte Moll u. H. Klüfer
zu Besuch. Die Freude der beiden kannst
du dir denken, besonders Moll war im siebten
Himmel. Ein mächtiges Faβ Bier, schöne
Schlittentouren u. gemütlich Sitzungen
schufen uns unvergeβliche Tage. Ich
lege dir ein Aufnahme bei von einer
Abfahrt zur Schlittentour. Im anderen(?)
Schlitten Herr Lemm mit H. Klüfer,
hinten Moll u. ich im Einspänner.
Denn füge auch ein Weihnachtsaufnahme
für dich bei als Andenken.
Und nun alles Gute lieber Franz,
der Packete kommt. Laβ dir die Sache
nicht zu feuer(?) werden, nimme alles
von der ersten Seite auf.
Mit herzl. Brudergruβ, Kuβ
Richard



 
volkimal Am: 20.05.2020 10:11:37 Gelesen: 509244# 1582 @  
@ evwezel [#1581]

Hallo Emiel,

der übliche Ausdruck für das Militär ist Kommiß (mit "o").
Richard hat aber eindeutig Kammiß geschrieben. Evtl. ist das ein Wort aus dem Kölner Bereich.
Beim einen Namen auf Seite 2 hat du geschrieben "H. Klüfer". Das "H" in lateinischer Schrift (es ist ein Name) müsste anders aussehen.
Ich vermute, dass es ein "T" ist - bin mir aber nicht sicher.
Auf Seite 2 heißt es "20-22 dss". Die Buchstaben sind nacheinander: "d", langes "s" rundes "s".
Insgesamt lese ich:

Ruβland, 24. Jan. 1917

Lieber Franz!

Mit groβer Spannung las ich heute deinen
ersten Kammiβbrief. Ich kann mich noch immer
nicht so recht in die Sachlage hinein denken, es
kommst mir zu spanisch vor. Jeden falls freut es
mich sehr, aus deinem Brief ein unleugbare
Dienstfreudigkeit und Zufriedenheit herauszulesen.
Ich glaube bestimmt, daβ die einstmalige Gaes-
doncker Zucht und Kasernierung viel dazu
beitragen und daβ gerade diese dir das jetzige
eiseren "Muβ" viel erträglicher machen.
Auch ist es ja von groβem Wert, daβ du so
viele Kameraden in gleicher sozialer Stellung
hast, das Gegenteil wäre meines Erachtens für dich
die allerbitterste Pille gewesen. Vor allem
aber konntest du keine bessere Truppengattung
finden, die auβerdem richtig interessant ist.
In der Hauptsache kommt es ja nun zunächst auf
die Vorgesetzten an u. da geben ich dir den guten
Rat: Laβ dir von den Unterorganen nicht
zu viel gefallen! Immer wieder erhalten
wir Rundschreiben, zuletzt eines unter Geheim
direkt von Hindenburg, worin die möglichst
anständige Behandlung der Leute dringend be-
fohlen wird, unter Hinweis darauf, daβ man
es nicht mit 20 jährigen Rekruten zu tun
hätte, sondern mit Männer, die selbst wüβten,
was sie dem Vaterland schuldig sind. Solltest
du irgendwie Beschwerden haben, dann wende dich an mich.

Seite 2
Infolge der Urlaubssperre bis 20. Februar muβ
ich mich auch noch einige Wochen gedulden. Ich
hoffe 4 Wochen heraus zu schinden, in denen ich
dich sicherlich zu Hause sehen werde. Auf jeden
Fall nehme auch Fahrschein bis Coblenz.
Vom 20-22 dss hatte Moll u. T. Klüfer
zu Besuch. Die Freude der beiden kannst
du dir denken, besonders Moll war im siebten
Himmel. Ein mächtiges Faβ Bier, schöne
Schlittentouren u. gemütliche Sitzungen
schufen uns unvergeβliche Tage. Ich
lege dir eine Aufnahme bei von einer
Abfahrt zur Schlittentour. Im anderen
Schlitten Herr Lemm mit T. Klüfer,
hinten Moll u. ich im Einspänner.
Denn füge auch ein Weihnachtsaufnahme
für dich bei als Andenken.
Und nun alles Gute lieber Franz,
der Postbote kommt. Laβ dir die Sache
nicht zu sauer werden, nimm alles
von der besten Seite auf.
Mit herzl. Brudergruβ, Kuβ
Richard


Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 20.05.2020 11:20:36 Gelesen: 509221# 1583 @  
@ volkimal [#1582]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank für deine Hilfe! Es ist mir noch nicht ganz klar, warum die "anständige Behandlung der Leute dringend befohlen" wurde. Um was für ein Verbrechen handelt es sich hier?

Ich hätte auch zuerst an "anständige" gedacht, aber es gibt nur 1 Punkt über den Buchstabe "a" (und eigentlich ist er positioniert über den Buchstabe "n")...

Für das Wort "Kammiß", [1], (s ist tatsächlich ein Wort aus dem Kölner Bereich.

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://www.koelsch-woerterbuch.de/kammiss-auf-deutsch-7791.html
 
volkimal Am: 20.05.2020 11:42:00 Gelesen: 509214# 1584 @  
@ evwezel [#1583]

Hallo Emiel,

es handelt sich nicht um ein Verbrechen. Hindenburg wollte nur Folgendes:

Normalerweise hatten es die Ausbilder beim Militär nur mit jungen Männern zu tun. Die wurden wohl von den Ausbildern ganz schön schikaniert. Unter den eingezogenen Soldaten waren aber auch deutlich ältere "Herren" zum Beispiel Familienväter usw.. Mit diesen konnte man nicht genauso umgehen wie mit den jungen Soldaten. Deshalb sollten sie anständig behandelt - und nicht wie gewohnt schikaniert werden.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 20.05.2020 12:05:10 Gelesen: 509202# 1585 @  
@ volkimal [#1584]

Hallo Volkmar,

das erklärt vieles. Franz war nämlich schon 37 Jahre alt, und Richard hatte natürlich Angst, dass seinem Bruder auch "schikaniert" wurde.

Zum Schluss, was bedeutet "herausschinden" eigentlich in diesem Zusammenhang?

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
volkimal Am: 20.05.2020 13:32:49 Gelesen: 509152# 1586 @  
@ evwezel [#1585]

Hallo Emiel,

schinden bedeutet, sich sehr anzustrengen bzw. sich zu quälen, um etwas zu erreichen. Vermutlich bekommt man normalerweise keine 4 Wochen Urlaub und es ist nicht leicht, diese zu bekommen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 20.05.2020 16:09:58 Gelesen: 508983# 1587 @  
Wer kann das lesen ?

Hallo,

ich habe hier eine Postkarte, wo ich gerne gewusst hätte an was für einen ".....schüler" die Karte adressiert ist.

Kann das jemnand lesen? ich komme nicht drauf.



Gruß
Detlef
 
Altmerker Am: 20.05.2020 16:17:15 Gelesen: 508980# 1588 @  
Ich gehe davon aus, es heißt Fürstenschüler. St. Afra, heute Sachsens Elite-Gymnasium, war ja Fürstenschule.

Gruß
Uwe
 
dr31157 Am: 20.05.2020 16:31:03 Gelesen: 508969# 1589 @  
@ Altmerker [#1588]

Hallo Uwe,

vielen Dank für die schnelle Info.

Gruß
Detlef
 
Flecker Am: 21.05.2020 13:53:43 Gelesen: 508747# 1590 @  
Hallo,

schon seit Tagen versuche ich aus einem alten Dokument den Strassennamen rauszulesen. Könnte mir jemand helfen? Selbst von GOOGLE die Sütterlinschrift hilft mir nicht weiter, da mir jede Erfahrung fehlt. Vielen Dank im voraus.

Rudolf


 
JH Am: 21.05.2020 14:03:25 Gelesen: 508743# 1591 @  
"Adolf Hitlerstraße"

Gruß
Jürgen
 
Flecker Am: 21.05.2020 14:05:26 Gelesen: 508742# 1592 @  
Hallo JH,

vielen Dank, darauf wäre ich nie gekommen.

Rudolf
 
dr31157 Am: 21.05.2020 16:35:41 Gelesen: 508754# 1593 @  
Wer kann diese Schrift lesen ?

Hallo,

diese Schrift ist grausam.

Ich würde gern wissen, worum es im Text dieser Karte geht, sowie an wen sie adressiert ist.

An dieser Handschrift verzweifele ich. Schreibt hier ein Doktor Federer aus Hinterzarten an seinen Sohn? In der Adresse: Herrn .... Federer?

Kann mir das bitte jemand entziffern?



Viele Grüße
Detlef
 
dr.vision Am: 21.05.2020 17:35:17 Gelesen: 508687# 1594 @  
Moin zusammen,

lese ich da richtig?

Mir geht es es nur um die Adresse.

An Pionier
Zisch
K. Genesungsheim
Spa / Belg.
Kurhaus (Galerie)



Danke für eure Hilfe.

Beste Grüße von der (völlig überlaufenen) Ostsee
Ralf
 
DERMZ Am: 21.05.2020 17:40:05 Gelesen: 508685# 1595 @  
@ dr.vision [#1594]

Moinsen Ralf,

ja das lese ich auch.

Viele Grüsse aus dem leeren südlichen Süden (sind alle an der Ostsee ...) Olaf
 
dr.vision Am: 21.05.2020 17:47:37 Gelesen: 508679# 1596 @  
@ DERMZ [#1595]

Moin Olaf,

prima, danke !

Gruß
Ralf
 
evwezel Am: 21.05.2020 23:26:42 Gelesen: 508513# 1597 @  
Liebe Sammelfreunde,

In den folgenden Brief fehlen mir zwei Wörter, aber eigentlich kommt mir den ganzen Satz in kursiv merkwürdig vor:

Noch ein schönen Abend,

Emiel

----
Im Felde, 21.6.17

Lieber Franz! Kann dir heute die
Botschaft senden, daβ meine endgültige
Ernennung zum Adjutanten des Staffel-
stabes 211 am 18. dss durch unseren General
Goeden(?) ausgesprochen worden ist. Sitze
also jetzt fast hier im Settel, habe bei der
dreitägigen Befestigungsreise sehr gut
abgeschnitten u. hoffe das Ende des Krieges
recht bald in dieser Stellung zu erleben.
Erhielte gestern ein langen Brief von
Gustav, (...) er mir u.a. euer Vorhaben
bezügl. der Cigarren auseinander legte. Na-
türlich kann mir die Sache so nur recht
sein, ich danke schon jetzt vielmals u. denke(?)
mich durch aus(...)liges fotogr. Kartenma-
terial erkenntlich zu zeigen suchen.

Hätte ich nur mehr Zeit. Leider augenblick-
lich unter einer ekligen Zahnfistel, muβte mich
heute morgen einer sehr schmerzlichen Operation
untergehen, die Sache kann noch einige Wochen
dauern. Für heute herzlichste Grüβe,
Richard


 
volkimal Am: 22.05.2020 08:40:06 Gelesen: 508421# 1598 @  
@ evwezel [#1597]

Guten morgen Emiel,

hier der komplette Text mit ein paar kleinen Änderungen:

Im Felde, 21.6.17

Lieber Franz! Kann dir heute die
Botschaft senden, daβ meine endgültige
Ernennung zum Adjutanten des Staffel-
stabes 211 am 18. dss durch unseren General
Goeden ausgesprochen worden ist. Sitze
also jetzt fast hier im Sattel, habe bei der
dreitägigen Besichtigungsreise sehr gut
abgeschnitten u. hoffe das Ende des Krieges
recht bald in dieser Stellung zu erleben.
Erhielt gestern ein langen Brief von
Gustav, worin er mir u.a. Euer Vorhaben
bezügl. der Cigarren auseinander legte. Na-
türlich kann mir die Sache so nur recht
sein, ich danke schon jetzt vielmals u. werde
mich durch ausgiebiges fotogr. Kartenma-
terial erkenntlich zu zeigen suchen.
Hätte ich nur mehr Zeit. Leide augenblick-
lich unter einer ekligen Zahnfistel, muβte mich
heute morgen einer sehr schmerzlichen Operation
unterziehen, die Sache kann noch einige Wochen
dauern. Für heute herzlichste Grüβe,
Richard

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 22.05.2020 09:49:37 Gelesen: 508407# 1599 @  
@ volkimal [#1598]

Super, vielen Dank Volkmar! Richard erzählt in seinen Brief dass er von Leutnant zum Adjutant befördert wurde. Ich habe das mal nachgeschlagen in der Wikipedia
[1], aber da wird diesen Dienstgrad überhaupt nicht genannt.

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dienstgrade_des_Deutschen_Heeres_(Deutsches_Kaiserreich)#/search
 
silent Am: 22.05.2020 10:26:22 Gelesen: 508392# 1600 @  
@ evwezel [#1599]

Adjutant hatte damals eher folgende bedeutung.

Der Adjutant ist ein dem Truppenbefehlshaber zur Unterstützung beigegebener Offizier. Das Wort Adjutant stammt von lateinisch adiuvare‚ helfen, unterstützen‘ ab und bedeutet so viel wie Gehilfe.
 
evwezel Am: 22.05.2020 12:59:52 Gelesen: 508358# 1601 @  
@ volkimal [#1598]
@ silent [#1600]
Hallo Volkmar (und Silent),

Das ist denn eigentlich ein Ehrenamt (Richard bleibt tätig als Leutnant?)? Ich habe gerade gelesen dass Richard selbst etwas hierüber gemeldet hat in einem früheren Brief, geschrieben am 9. Mai 1917 (Sütterlin is süchtigmachend...):

----
Rittergut Bardakowschtschivna(?), 9. Mai 17

Lieber Bruder! Am 2ten Mai durch Telegramm
in´s Feld zurückgewurfen, wirke jetzt schon
seit 5 Tagen in unseren neuen Posten. Der
Adjutant unser Staffel hat sich zu den
Fliegern gemeldet u. bis zu seiner Abberu-
fung soll ich mich bei ihm einarbeiten, um
ihm denn abzulösen. Die Sache zahlt mir
wenig, wäre lieber Verpflegungsoffizier
geworden. So ist man immer gebunden,
hat wenig freie Zeit u. ist man sein eigener
Herr. Zwar hat man groβe Machtbefug-
niβ, aber man ist auch die besonders am
Fernsprecher am meisten (...) (...).
Vorläufig ist´s ja ganz nett unter Rittmeister
Schön, der den (...) ertritt, wenn aber
letzter zurückkehrt, werde ich mir die Sache
noch gründig überlegen. Der Quartier ist
glänzend, ein altes Schloss mit herrlichem
Garten, Park u. (...). Zu fotogra-
fieren bin noch nicht gekommen, tue es aber
sobald als möglich. Speise u. Tabak liegen
auch brach, umso gröβer ist allerdings der Ci-
garren-umsatz. Nächstens sollst du auch über
meinen Dienst neues erfahren. Für heute herzl. Grüβe
Richard.


---
Viele Grüβe,

Emiel
 
volkimal Am: 22.05.2020 13:24:54 Gelesen: 508332# 1602 @  
@ evwezel [#1601]

Hallo Emiel,

da hast du recht: "Sütterlin is süchtigmachend...". Vor allem macht es süchtig, wenn man an irgendeinem Wort nicht weiterkommt.

Hier ist der Text des Briefes:

Rittergut Bardakowschtschivna(?), 9. Mai 17
Lieber Bruder! Am 2ten Mai durch Telegramm
in´s Feld zurückgerufen, wirke jetzt schon
seit 5 Tagen in meinem neuen Posten. Der
Adjutant unser Staffel hat sich zu den
Fliegern gemeldet u. bis zu seiner Abberu-
fung soll ich mich bei ihm einarbeiten, um
ihn denn abzulösen. Die Sache paßt mir
wenig, wäre lieber Verpflegungsoffizier
geworden. So ist man immer gebunden,
hat wenig freie Zeit u. ist nie sein eigener
Herr. Zwar hat man groβe Machtbefug-
niβ, aber man ist auch die besonders am
Fernsprecher am meisten begehrteste Person.
Vorläufig ist´s ja ganz nett unter Rittmeister
Schön, der den Major vertritt, wenn aber
letzter zurückkehrt, werde ich mir die Sache
noch gründlich überlegen. Der Quartier ist
glänzend, ein altes Schloss mit herrlichem
Garten, Park u. Wegen. Zu fotogra-
fieren bin noch nicht gekommen, tue es aber
sobald als möglich. Pfeife u. Tabak liegen
auch brach, umso gröβer ist allerdings der Ci-
garren-umsatz. Nächstens sollst du auch über
meinen Dienst Nähres(?) erfahren. Für heute herzl. Grüβe
Richard.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 22.05.2020 13:49:42 Gelesen: 508312# 1603 @  
@ volkimal [#1602]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank für deine Überarbeitung! Ich sehe jetzt dass ich an einigen Stellen nicht aufmerksam genug gelesen habe (“Eile mit Weile”).

Ich werde noch versuchen der Name des Rittergutes herauszufinden.

Bis zum nächsten Mal!

Emiel
 
opti53 Am: 22.05.2020 14:37:41 Gelesen: 508278# 1604 @  
@ dr31157 [#1593]

Hallo Detlef,

nachdem das Thema hierher verschoben wurde, fehlt immer noch eine Darstellung in besserer Auflösung. Kannst Du das noch machen?

Viele Grüße

Thomas
 
dr31157 Am: 22.05.2020 15:37:36 Gelesen: 508246# 1605 @  
@ opti53 [#1604]

Hallo Thomas,

das mache ich doch gerne (600 dpi). Ich finde diese Handschrift in der Tat grausam.

Ich würde gern wissen, worum es im Text dieser Karte geht, sowie und an wen sie adressiert ist. Schreibt hier ein Doktor Federer aus Hinterzarten an seinen Sohn? Der Titel in der Adresse: Herrn .... Federer?



Viele Grüße
Detlef
 
opti53 Am: 22.05.2020 17:40:12 Gelesen: 508194# 1606 @  
@ dr31157 [#1605]

Hallo Detlef,

irgendwie wird mir die Grafik nicht angezeigt. Das kann am Server liegen. Sobald ich etwas sehen kann, werde ich mal draufschauen.

Viele Grüße

Thomas
 
Altmerker Am: 22.05.2020 20:05:08 Gelesen: 508098# 1607 @  
@ dr31157 [#1605]

Ich sehe hier einen Landgerichtrat als Adressat. Julius?

Übrigens wird im Buch "Nachricht von dem Geschlecht und Herkommen der Cunoen: 1672 - 1957" über Dr. Federer und seine Frau 1914 berichtet, die in Hinterzarten den Cunos ein Urlaubsdomizil vermietet haben.

Naja, vielleicht löst die kollektive Weisheit oder Schwarmintelligenz auch noch paar andere handschriftliche Zeilen auf.

Gruß
Uwe
 
dr31157 Am: 22.05.2020 20:23:30 Gelesen: 508079# 1608 @  
@ Altmerker [#1607]

Hallo Uwe,

vielen Dank für die Info.

Viele Grüße

Detlef
 
volkimal Am: 22.05.2020 22:17:47 Gelesen: 508034# 1609 @  
@ evwezel [#1603]

Hallo Emiel,

hast du irgendwelche anderen Ortsangaben von Richard aus der Zeit um den Mai 1917 ?

Wenn man in etwa weiß wo er damals war, ist das Rittergut evtl. besser zu finden.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 23.05.2020 08:29:47 Gelesen: 507912# 1610 @  
@ volkimal [#1609]

Hallo Volkmar,

Leider nicht. Am 5ten Juni 1917 schreibt Richard in einen längeren Brief:

"Nachrichtig haben wir hier allerdings das
schönsten Quartier, ein herrliches Landsitz.
Vor mir liegt ein wunderbarer Park,
Wald, Wiese und Wasser."

Zunächst schreibt er dass am 7ten Juni hohes Besuch erwartet wird von General Gustav von Dickhut-Harrach. Zusammen mit der Angabe "201. Division" kann dass uns vielleicht noch weiterhelfen.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 23.05.2020 09:18:41 Gelesen: 507889# 1611 @  
@ evwezel [#1610]

Hallo Emiel,

diese Information hilft tatsächlich weiter. Über die 201. Division steht bei Wikipedia "1. Januar bis 11. September – Stellungskämpfe an der oberen Schtschara-Serwetsch". Also bei Maps Schtschara eingegeben und dem Fluss bis zum Oberlauf folgen. Dort gibt es den Ort Tal'kovshchina = Тальковщина. Der hintere Teil des Namens sieht schon so ähnlich aus wie der des Rittergutes.

Falls Du Tal'kovshchina bei Maps suchst gib den kyrillischen Namen ein (den Ort gibt es doppelt).

Aus der Kombination von Bardakowschtschivna oder Burdukowschtschivna und Tal'kovshchina ergibt sich Burdukovshchina. Wieder bei Google findest Du ein Gemälde des polnischen Komponisten, Pianisten und Malers Napoleon Orda - und was ist dargestellt - "Burdukovshchina (Buynovichi)"[1]. Ich gehe davon aus, dass das Bild das besagte Rittergut zeigt.

Es fragt sich nur noch, wo es liegt. Das habe ich noch nicht herausbekommen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://ikobrin.ru/en/ordarisunki2.php#!prettyPhoto
 
evwezel Am: 23.05.2020 09:33:07 Gelesen: 507871# 1612 @  
@ volkimal [#1611]

Hallo Volkmar,

das ist super; gute Detektivenarbeit hast du da gemacht!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 23.05.2020 09:44:05 Gelesen: 507865# 1613 @  
@ volkimal [#1611]

Hallo Volkmar,

Siehe auch https://www.radzima.org/ru/mesto/burdukovshchina.html. Dort steht folgendes:

Burdukoŭščyna. Manor of Obuchowicz

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 23.05.2020 10:01:30 Gelesen: 507857# 1614 @  
@ evwezel [#1613]

Hallo Emiel,

wo hast Du das Bild jetzt hergezaubert? Ich hatte es bei Google nicht gefunden. Dort sind auch Koordinaten angegeben. Diese sind ca. 50 km vom Fluss Schtschara und von Tal'kovshchina = Тальковщина entfernt.

Allerdings ist unter den angegebenen Koordinaten kein Rittergut mehr zu sehen. Das kann natürlich auch nach über 100 Jahren auch so sein.

Unter dem Suchwort Бурдукоўшчына sind noch mehr Bilder zu finden.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 23.05.2020 10:09:51 Gelesen: 507852# 1615 @  
Hallo Emiel,

das Haus steht auf der Liste der Denkmäler der Geschichte und Architektur von Belarus, die von den Behörden der UdSSR zerstört wurden.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 23.05.2020 18:18:20 Gelesen: 507771# 1616 @  
@ volkimal [#1615]

Hallo Volkmar,

auf der Website [1] (ich habe Google Translate gebraucht um die polnische Texte zu übersetzen) steht auch noch folgendes:

"Es ist nicht bekannt, wann das Eigentum zerstört wurde. Anscheinend blieben kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Menschen, die zur Vertreibung in die zurückgewonnenen Gebiete hier bestimmt waren. Zufolge andere Quellen wurde das Herrenhaus im zweiten Weltkrieg niedergebrannt."

Das bringt uns am Ende der Suche.

Viele Grüße,

Emiel

[1]] https://pl.m.wikipedia.org/wiki/Burdykowszczyzna
 
evwezel Am: 23.05.2020 18:35:28 Gelesen: 507756# 1617 @  
Liebe Sammelfreunde,

Sütterlin lesen geht jeden Tag ein bisschen besser. Im folgenden Text fehlt nur noch ein Wort. Vermutlich ein Aha-Erlebnis wenn jemand die Lösung hat.

Viele Grüße,

Emiel

----

Seite 1

Waldniel, 31 Juli 1916

Lieber Franz!

Herzlichen Dank für deine schöne
Karte von gestern. Wir alle erwidern
deine Grüβe und freuen uns auf ein
baldigens Wiedersehen. Mutter
wollte dir schon eher schreiben, aber
sie ist noch nicht dazu gekommen,
da die ganze Woche Betrieb war.
Ich habe ganz herrliche Tage er-
lebt bei meinen Liebsten, die Kin-
derchen kennen mich schon ganz
genau, besonders Richard hangt sehr
an mir. Diese Woche will
einige Tage mit Elisabeth he-
(...) fahren, wahrscheinlich nach
Coblenz u. Köln - Vermutlich


Seite 2
fahren wir Mittwochmorgen
nach Coblenz, bleiben dort bis
Donnerstag und fahren mit
dem Dampfer nach Köln.
Ob wir denn eine Nacht noch
in Köln bleiben, ist noch unbe-
stimmt, da Elisabeth nicht gerne
lange von den Kindern geht.
Wir erwarten dich am Samstag,
denn du willst doch sicher zur
General Versammlung hier hin.
Also auf frohes Wiedersehen!

Herz. Grüβe Küβe
an Allen
Richard



 
opti53 Am: 23.05.2020 18:51:52 Gelesen: 507715# 1618 @  
@ dr31157 [#1605]

Hallo Detlef,

ja die Schrift ist gewöhnungsbedürftig. Der Absender ist ja ein Dr. Federer aus Hinterzarten (wie wenigstens sein Stempel zeigt) und wodurch man die Schreibung von Hinterzarten studieren kann. Der Adressat hat ihm wohl einen Brief geschrieben, für den er sich bedankt. Es geht wohl darum, dass in dem Brief gefragt wurde, ob er nicht irgendwelche Beeren geschickt bekommen könne. Ich meine Stachelbeeren gelesen zu haben, bin aber nicht sicher. Es gibt wohl genügend von diesen Beeren und auch noch eine andere Sorte. Ich meine weiter unten etwas von Rucksack gelesen zu haben. Um mehr Details herauszufinden, muss man wohl viel Zeit aufwenden oder noch besser sich mit anderen Schriftstücken des Autors in die Schrift einlesen.

Übrfigens kann man schnell feststellen, dass es den Namen Federer noch heute in Hinterzarten gibt.

Das ist jetzt noch nicht sehr viel, aber ich hoffe, dass es schon ein wenig hilft oder jemanden anderen auch motiviert, sich damit zu befassen.

Viele Grüße

Thomas
 
volkimal Am: 23.05.2020 18:56:42 Gelesen: 507713# 1619 @  
@ evwezel [#1617]

Hallo Emiel,

super! Bald brauchst Du keine Hilfe mehr.

Richard "will einige Tage mit Elisabeth heraus fahren."
Sonst heißt es "... zur General Versammlung hier sein."
und "Herz. Grüβe Küβe an alle"

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 23.05.2020 19:53:09 Gelesen: 507691# 1620 @  
@ volkimal [#1619]

Hallo Volkmar,

das verstehe ich noch nicht ganz gut. Zuerst dachte ich nämlich auch, dass hier "heraus" geschrieben steht, aber es gibt hier doch keinen Strich über dem Buchstaben "u"? Deshalb meinte ich, dass es kein "u" sein konnte. Hat Richard das einfach vergessen?

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 23.05.2020 22:57:16 Gelesen: 507655# 1621 @  
@ evwezel [#1620]

Hallo Emiel,

du hast natürlich recht - der Strich fehlt. Ich denke, dass Richard da etwas geschludert hat. Die Buchstaben passen aber ansonsten sehr genau.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 23.05.2020 23:36:01 Gelesen: 507637# 1622 @  
@ opti53 [#1618]

Hallo Thomas,

die Handschrift ist wirklich schwierig. Wenn man allerdings schon etwas gedeutet bekommen hat, kann mans vielleicht schaffen zu entziffern.

Ich habe da leider etwas Schwierigkeiten: Ich bin Brillenträger mit 6,5 Dioptrien und habe den Grünen Star, da gibts mit der Zeit Augenschmerzen.

Wenn ich zusammenfasse, handelt es sich um eine Privatkorrespondenz (Urlaubserlebnisse) von einen sich im Urlaub befindlichen Vater an seinen Sohn.

Vielen Dank für die Recherchen.

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 23.05.2020 23:42:54 Gelesen: 507633# 1623 @  
Hallo Volkmar,

der letzte Brief für heute Abend. Das zweite Teil der Ortsname fehlt mir, auch nach stundenlanger Sucharbeit.

Viele Grüße,

Emiel

----

Der Text lautet wie folgt:

Ostromeck[1]- (...) (...) Kobryn (Ruβl.)

2/7. 16

Lieber Franz!

Endlich nach langen hin und herrwerden(?) sind
wir hier in den Pripet Sümpfe[2] bodenständig
geworden. Krimpeler habe noch gerade im alten
Quartier getroffen. Schon in der folgenden
Nacht kam der groβe Aufbruch, den 20 Stund-
den Bahnfahrt zur Armee Liessingen(?). Seit
6 Tagen gehören wir wieder zu unseren alten
Armee Prinz Leopold v. Bayern u. liegen 9 Kil.
nordöstl. der Station Kobryn[3] zwischen Brest-
Litowsk u. Pinsk. Seit 8 Tagen habe
neue Kommander Oberlt. Lescke, Brillen-
fabrikant aus Ratenow[4], mit dem schon lange
befreundet u. gut fertig werde. Er ist auch
starker Raucher u. wir helfen uns nun
gegenseitig aus. Vielen Dank für den Tabak.
Krimpeler hat dir wohl so alles in (...)
erzählt. Hier bewohnen wir ein schönes
russ. Adelsgut u. sind bei der Heuernte(?).
Die Gegend ist sehr fruchtbar, doch auch ge-
fährlich, wegen der Sümpfe u. der sich darin
herumhiebenden(?) Räuberbanden. Für heute
muβ schlieβen, nächstes mehr.
Herzlichsten Brudergruβ u. Kuβ Richard



[1] Ostromichi - Siehe https://geographic.org/geographic_names/name.php?uni=-2717113&fid=745&c=belarus

[2] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Prypjats%C3%BCmpfe und https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=226435#M1412

[3] Kobryn - Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Kobryn

[4] Rathenow - https://nl.wikipedia.org/wiki/Rathenow
 
volkimal Am: 24.05.2020 10:45:27 Gelesen: 507424# 1624 @  
@ opti53 [#1618]
@ dr31157 [#1605]

Hallo zusammen,

wenn ich es richtig lese, geht es um Preiselbeeren und um Heidelbeeren. Im Moment bin ich unterwegs, ich werde mich vermutlich morgen zum Text melden.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 24.05.2020 12:00:16 Gelesen: 507339# 1625 @  
@ volkimal [#1624]

Hallo Volkmar,

herzlichen Dank für Dein Hilfeangebot diese Handschrift zu deuten. Bin gespannt, was es mit den Preisel- und Heidelbeeren zwischen den beiden Akademikern auf sich hat.

Viele Grüße

Detlef
 
Christoph 1 Am: 24.05.2020 12:14:35 Gelesen: 507334# 1626 @  
@ dr31157 [#1625]

Hallo Detlef,

ich kann auch nicht viel lesen, aber die Adresse des Empfängers ist eindeutig Zähringerplatz 16 in Konstanz. Der Zähringerplatz ist das Geschäftszentrum des Konstanzer Stadtteils Petershausen (Vorstadt). Die Hausnummer 16 ergibt sich daraus, dass es eine Hausnummer 76 an dieser Straße nie gegeben hat. Den Namen Federer gibt es nicht nur in Hinterzarten, sondern auch in Konstanz heute noch.

Viele Grüße
Christoph
 
evwezel Am: 24.05.2020 13:41:36 Gelesen: 507294# 1627 @  
@ evwezel [#1623]

Ich habe es endlich gefunden: der Ortsname ist Szlachecki.



Siehe auch https://uurl.kbr.be/1010516
 
volkimal Am: 24.05.2020 14:52:04 Gelesen: 507266# 1628 @  
@ evwezel [#1627]

Hallo Emiel,

gratuliere! Ich hatte den Namen zwar richtig gelesen, habe ihn aber dennoch nicht gefunden.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 25.05.2020 14:18:30 Gelesen: 506955# 1629 @  
@ dr31157 [#1605]

Hallo Detlef,

nach Vorarbeit von Olaf (dermz) konnte ich jetzt fast alles entziffern. Die Namen von verschiedenen Personen habe ich weggelassen, weil sie nicht eindeutig zu lesen waren. Dort steht ???. Hier ist der fast vollständige Text der Karte:

Hinterzarten, 24. September 19

Lb. Bruder, Herzl. Dank für deinen Brief, demzufolge wir
schauen wollen, ob wir Euch einmal Preiselbeeren schicken können.
Es giebt noch viel davon, wie auch Heidelbeeren, nur mit dem Schicken ist
so eine Sache, vielleicht geht es jetzt wo Schulferien sind eher. Wenn Du
uns mit dem Rucksack noch einmal F?schicken kannst, wären wir sehr
dankbar. Bei den seit Aufhebung der ???wirtschaft wahnsinnig ge-
stiegenen Preisen ist es nicht verwunderlich, daß der Rucksack für
Nikki??? teuerer geworden ist, wir sind dir trotzdem für Besorgung
sehr dankbar. Gestern bekam ich von P. ??? einen lb. Brief in dem er
mir schreibte er hätte mir dieses Jahr nicht zum Namenstag gratuliert weil
er im September nach Freiburg zu kommen hoffe, er solle zum Generalkapitel
u. habe den Paß für die Ausreise bereits in der Tasche. Ja das ??? ist eine
hocherfreuliche Nachricht ? Leider schreibt er gegen Ende des Briefes, er
müsse 6 Wochen wegbleiben u. das wäre bei dem heutigen unruhigen
Zeiten für sein Closter zu viel u. so bleibt er eben zu Hause, schade! Es
ist damit wie mit meiner Reise n. Untermettingen: ??? hat auf

meine Frage, ob u. wann ich kommen
dürfe, keine Antwort gegeben u. nach erneutem
fragen tue ich ??? ??? nicht. Wie
verlief Euer Katholikentag? Der Glanzpunkt am
Freibürger war die Rede von Eurer Stadt-
pfarrer. ??? ???
Dominik

Wer weiß Rat (5. Zeile):
Welche „…wirtschaft“ ist ca. 1919 aufgehoben worden? Das Wort vor „wirtschaft“ fängt entweder mit „B“ oder mit „L“ an. Diese beiden Buchstaben sehen bei Herrn Federer fast gleich aus.


Der Absender Dr. Federer aus Hinterzarten war Arzt. Der Empfänger der Karte war sein Bruder Jul.(ius) Federer. Dieser war 1919 Landgerichtsrat, später war er Landsgerichtsdirektor in Konstanz. [1]
Sein Sohn Julius Federer (* 8. Mai 1911 in Konstanz; † 20. Januar 1984 in Karlsruhe) war aufgrund seiner Wahl durch den Bundestag (sowie einer Wiederwahl am 1. Juli 1959) vom 7. September 1951 bis zum 31. August 1967 Mitglied des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts. Quelle: [2]

Viele Grüße
Volkmar

[1] Google Books: Einstein-Görner: Deutsche Biographische Enzyklopädie
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Federer
 
dr31157 Am: 25.05.2020 17:16:09 Gelesen: 506852# 1630 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank für die mühevolle Ausarbeitung. Ich bin beeindruckt.

Zu:
Wer weiß Rat (5. Zeile):
Welche „…wirtschaft“ ist ca. 1919 aufgehoben worden? Das Wort vor „wirtschaft“ fängt entweder mit „B“ oder mit „L“ an. Diese beiden Buchstaben sehen bei Herrn Federer fast gleich aus.


Ich bin hier leider auch nicht weitgekommen:
Aber könnte es vielleicht "....zwangswirtschaft" lauten. Im Frühjahr 1919 wurde schrittweise die Zwangsernährungswirtschaft abgeschaft.

Viele Grüße

Detlef
 
volkimal Am: 25.05.2020 20:53:25 Gelesen: 506765# 1631 @  
@ dr31157 [#1630]

Hallo Detlef,

nach meiner Meinung passt "Zwangsernährungswirtschaft" nicht.

1) Das "Z" sieht ganz anders aus - vergleiche mit "Zeiten" (1. Seite, zweitunterste Zeile)
2) Die Ober- bzw. Unterlängen des Wortes Zwangsernährungswirtschaft passen nicht zu dem Wort auf der Karte.



In Sütterlin gibt es dabei folgende Buchstaben:1 (Oberlänge): b, d, k, l, Endungs-s, t
2 (Unterlänge) g, p, q, x, y, z
3 (Ober- und Unterlänge): f, h, langes-s

Das Endungs-s gibt es am Wort- und am Silbenende.
Das lange "s" gibt es am Wortanfang und innerhalb einer Silbe.

Es ist also ein Wort gesucht, dass die passenden Ober- und Unterlängen haben muss.
Der erste Buchstabe müsste entsprechend der Schift von Dr. Federer ein "B" oder ein "L" sein.
Der 3. Buchstabe mit Oberlänge, verm. der 6. Buchstabe mit Unterlänge usw.
Die letzten Buchstaben vor "...wirtschaft" könnten wie bei deinem Vorschlag z.B. "...gswirtschaft" sein.
"...ernährungs..." passt aber nicht, da mit Sicherheit kein "h" vorhanden ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 25.05.2020 21:30:46 Gelesen: 506749# 1632 @  
Hallo Volkmar,

Du hast mich jetzt falsch verstanden.

Ich habe gelesen, das die Zwangsernährungswirtschaft stufenweise 1919 aufgehoben wurde. "ernährung" wollte ich gar nicht einfügen. Es gibt verschiedenste Sparten in der Zwangsernährungswirtschaft, z. Bsp. für Eier usw. Was Passendes für das Wort das mit "B" oder "L" auf der Karte anfängt konnte ich leider nicht finden.

Ich meinte: Die ersten Buchstaben kann ich nicht lesen, aber ich könnte eventuell "zwangs"wirtschaft am Ende erkennen.

Mit Deiner wissenschaftlichen Deutung kann ich überhaupt nicht mithalten. Hoffnungslos, Entschuldigung!

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 25.05.2020 21:44:51 Gelesen: 506743# 1633 @  
@ dr31157 [#1632]

Hallo Detlef,

zusammen ist man stark. Du scheibst: "Es gibt verschiedenste Sparten in der Zwangsernährungswirtschaft ...".
Das war der entscheidende Hinweis. Es geht doch um einen Rucksack - das gesuchte Wort ist Lederzwangswirtschaft.

Dazu habe ich bei Google Books gefunden:

„Zu Beginn des dritten Jahrzehnts des Jahrhunderts … konnte sich die Lederproduktion erst nach Aufhebung der Lederzwangswirtschaft entfalten“
Quelle: Jürgen Bellers, Markus Porsche-Ludwig: Wirtschaft und Politik: von Geschichte über Aussenwirtschaft bis zu EU-Politik : ein Handbuch, Verlag Münster 2011

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 25.05.2020 22:01:16 Gelesen: 506732# 1634 @  
@ volkimal [#1633]

Hallo Volkmar

vielen Dank für Deine Mühe und gute Zusammenarbeit.

Es gab wohl für fast alles eine Zwangswirtschaft. Ich bin nur auf die Sparte Ernährung gestoßen. Die Lederzwangswirtschaft hatte ich nicht gefunden und wäre auch nicht draufgekommen.

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 26.05.2020 12:35:42 Gelesen: 506603# 1635 @  
Liebe Sammelfreunde,

es ist wirklich erstaunlich, in wieviel Feldpostbriefen "Rauchen" ein wichtiges Thema ist.

Einige Wörter fehlen mir noch:

Seite 1
- der Ortsname
- (...) Tabak. Vielleicht eine Abkürzung für "Pfund"(Pf)?


Seite 2
- (...) Wagen.
- (...) beifügen. Ich lese hier "wegen", aber dass kann doch nicht richtig sein?

Viele Grüβe,

Emiel

---
Seite 1
Korkiminta(?) (Ruβl. 3/6.16)

Lieber Franz! Gestern erhielt dein l. Brief
von 28. Mai sowie die IIIte Tabaksendung. Für
beides herzl. Dank. Es freut mich, daβ sich
die Sache mit den 1/4 Pf(?) Tabak so aufgeklärt
hat, die Post ist also unschuldig. Es war ja
sehr schleu von dir, dich gründlich mit Tabak
zu versorgen, man hört allgemein, daβ er
riesig teuer wird. Daher bekommen wir auch
wohl kein Offizierszigarren mehr. Der "Sorgen-
brecher"[1] findet soviel Beifall, daβ ich ihn ver-
stecken muβ, jeder will davon stopfen.
Und nun noch besonderen Dank für das
schöne Visitbibel von Wilhelm. Es ist wirk-
lich ganz famos und einzig naturgetrau.
Es wird fortan stets auf meinem Schreib-
tisch stehen, ein passendes Rämchen lasse ich
mir von Wilna[2] mitbringen. Am 28ten Mai
waren meine Gedanken auch stets bei den
beiden Wilhelms, bei den groβen im
Himmel u. bei den Kleinen in der lieben

[1] Sorgenbrecher - Rauchtabak von Heinr. Jos. Du Mont, Köln
[2] Wilna - Вильна (Vilna)


Seite 2

Ich hoffe bestimmt, im August den versaumten
Urlaub nachzuholen. Am 29.Mai habe Kim-
peler, den ich zu 20 Tagen Urlaub verholfen
habe, (...) Wagen in meine Quartier geholt.
Du wirst im Pfingsten zu Hause
treffen u. er kann dir denn alles von
hier erzählen. Mit was alles man so als
hoher Kommandur belästigt wird, mag dir
beifolgender Brief zeigen, den der Origina-
lität (...) beifügen; du siehst daraus, für
was alles man so zu sorgen hat.
Soeben schreibt mir Gustav, daβ er 4 Wochen
zur Vertretung nach Gaesdonck ginge. Der
Bericht Dieninghoff´s über dr. Hartmann´s
plötzlichen Tod, u. der mir sehr zu Herzen
gegangen ist, hat er mir zugeschickt.
So schwindet ein guter Bekannter nach dem anderen.
Und nun muβ ich schlieβen, lieber
Franz, die Regierungsgeschäft machen
mir allerhand Arbeit.
Sei herzl. gegrüβt u. geküβt
von deinem Bruder
Richard

Erster Tage erhältst du groβ. Fotografie.



 
volkimal Am: 26.05.2020 13:50:55 Gelesen: 506581# 1636 @  
@ evwezel [#1635]

Hallo Emiel,
deine Übersetzungen von Sütterlin sind inzwischen fast perfekt.
Auf Seite 1, 6-te Zeile heißt es schlau und nicht schleu.
Etwas weiter unten heißt es vermutlich "Visitbild" und nicht "Visitbibel".
Er hat vermutlich das lateinische "d" verwendet.

Mit dem Ortsnamen befasse ich mich später.
Das Zeichen bedeutet wirklich Pfund. Als Zeichen für den PC gibt es dieses: ℔
Handschriftlich sieht es so aus [1]



Unten auf der ersten Seite hat du 3 Zeilen vergessen oder nicht kopiert. Hier sind sie:
Heimat. Es ist doch hart, daß man so we-
nig bei seinen Kinderchen sein kann, be-
sonders wo ich so ein großer Kinderfreund bin.

Seite 2:
Die Abkürzung vor "Wagen" ist nicht klar. Von der Bedeutung her, müsste es "seinen Wagen" heißen.
Das Wort "wegen" hast du richtig gelesen. Die Satzstellung ist etwas seltsam.
Ich hätte gesagt "Wegen der Orginalität füge ich den Originalbrief bei" oder "Ich füge den Originalbrief bei, weil er so originell ist.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Pfund
 
evwezel Am: 26.05.2020 14:23:27 Gelesen: 506560# 1637 @  
@ volkimal [#1636]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für deine Bemerkungen, das hilft mir wirklich weiter! Ich fand es schon merkwürdig, dass Richard "ein passendes Rämchen" brauchte für seine Bibel.

Viele Grüße,

Emiel
 
Flecker Am: 26.05.2020 22:12:29 Gelesen: 506469# 1638 @  
Hallo,

ich habe schon wieder 2 Probleme. Irgendwie bin ich für diese Schrift zu blöde. Selbst mit einer Tabelle von GOOGLE kann ich das nicht übersetzen. Sorry.



 
volkimal Am: 26.05.2020 22:39:15 Gelesen: 506399# 1639 @  
@ Flecker [#1638]

Hallo Rudolf,

es heißt:

und achtzig zu Klingelbach im Unterlahnkreis wohnhaft in Wohnroth Kreis Simmern
Bergmann Karl Heinrich Kohlinger

Der letzte Name ist nicht ganz sicher - der Scan ist ziemlich unscharf.

Viele Grüße
Volkmar
 
Flecker Am: 27.05.2020 11:11:57 Gelesen: 506259# 1640 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich glaube, in der Zeit mit der Schrift wäre ich verloren gewesen.

Rudolf
 
evwezel Am: 27.05.2020 14:09:13 Gelesen: 506215# 1641 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich gebe es auf. Hat jemand eine Idee was die letzten Wörter sein könnten?

Viele Grüβe,

Emiel

-----

Ruβl 5.6.16 Lieber Franz! Beifolgend eine hübsche Kriegserinne-
rung. Gestern stand Sonntag im Kalender, doch für uns war schwerer
Arbeitstag, von morgens 5 bis abends 5 marschiert bei Glutsitze[1] und
Staub. Heute wird hier mächtig geschossen, die Russen scheinen
Ernst zu machen, der Druck von allen Seiten scheint zu
groβ zu werden. Hoffentlich bringt uns der glanzende (...),
den wird tüchtig gefeiert, den Ende näher. Machte dieser Tagen
bei der Kolonne eine glänzende Entdeckung. Hatte 7 neue Er-
satzmannschaften aus der Heimat erhalten. Beim Lähmungsapell(?)
lieβ die Leute vertreten u. fragte nach Stand u. Stamme. Ich
fragte also, was sind Sie im Civilleben und erhielt die Antworten:
Nr. 1 Krankenwärter[2], Herr Leutnant, Nr 2 Drosch(...)utscher[3] H. Lt.
Nr. 3 Dichter u. Komponist. Ich besah mir den 40 jähr. Rekruten
näher, entdeckte riesige Mauser[4]-Narben in seinem Antlitz u.
befallte ihm zu meinem Quartier. Vorläufig putzt er noch Pferde, aber
morgen, sobald er Notenpapier hat, fängt er an zu komponieren,
natürlich Kriegsgesänge für mich. Mit Richard Strauss, Humper-
dinck, Mottle u.s.w. duzt(?)[5] er sich. Mal sehen, was der Jüngling
zustande bringt[6]. Fröhliche Pfingsten! Gruβ - Kuβ Richard

[1] Glutsitze = ein glühender, wie Glut leuchtender Sitz.

[2] Krankenwärter=Krankenpfleger

[3] Welches Beruf wird hier genannt?

[4] Mauser - eine Pistole, die in Deutschland gefertigt wurde.

[5] duzt(?) - ich erwartete hier etwas das "sich beschäftigen" bedeutet...

[6] zustande bringen - etwas bewerkstelligen



 
longdoz Am: 27.05.2020 14:22:16 Gelesen: 506205# 1642 @  
@ evwezel [#1641]

Hallo Emiel,

1.= Glut hitze
> ... bringt uns der glänzende Seesieg, den wir tüchtig gefeiert, dem Ende näher.
> Löhnungsapell
wahrscheinlich wurden alle zusammengerufen, um den Sold auszuzahlen (=Lohn)
> ... die Leute v ortreten ...
2. ok
3. Droschkenkutscher
Droschke= Mietwagen mit Pferden zur Beförderung von Personen
4. ok
5. duzen= per du sein mit jdm.
6. = tot stand brengen

Proficiat, ge wordt alsmaar beter !

Groetjes Mats
 
Regis Am: 27.05.2020 14:25:01 Gelesen: 506203# 1643 @  
@ evwezel [#1641]

1 heißt Glutshitze - war wohl recht warm
2 stimmt
3 Droschkenkutscher - Droschken waren Pferdebespannte Taxi-Kutschen
4 Hier ist Mensur gemeint. Bei schlagenden Studentenverbindungen hinterlassen die Treffer Schmisse im Gesicht.
5 keine Ahnung
6 stimmt so

Gruß Regis
 
longdoz Am: 27.05.2020 14:25:04 Gelesen: 506203# 1644 @  
@ evwezel [#1641]

nog dit:

niet ... befallte, maar bestellte ich ...
 
evwezel Am: 27.05.2020 14:27:34 Gelesen: 506199# 1645 @  
@ longdoz [#1642]

Hallo Mats,

Top, bedankt voor je hulp!

Emiel
 
evwezel Am: 27.05.2020 14:33:14 Gelesen: 506197# 1646 @  
@ Regis [#1643]

Hallo Regis,

Vielen Dank für deine Bemerkungen!

Viele Grüße,

Emiel
 
dr31157 Am: 27.05.2020 16:42:45 Gelesen: 506073# 1647 @  
Wer kann das lesen ?

Hallo zusammen,

die Karte ist nicht in guter Erhaltung. Trotzdem hätte ich gern gewusst, was hier an den Inspektor Hoffe geschrieben wurde.

"Schon vor Ostern stellten sie mir, bei .... d. Gebühr f. die Ausmessung in Rechnung meiner ......."?

Die entscheidenden Wörter im weiteren Text kann ich nicht lesen. Kann mir bitte jemand weiterhelfen, damit ich weiß worum es geht?



Viele Grüße

Detlef
 
volkimal Am: 27.05.2020 18:10:26 Gelesen: 506045# 1648 @  
@ dr31157 [#1647]

Hallo Detlef,

für solche Fragen haben wir schon das passende Thema: "Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen?". Stell doch beim nächsten Mal die Frage dort ein. Der Text der Karte ist:

Hbg. 21/6 21.
Geehrter Herr Hoff!
Schon vor Ostern
stellten Sie mir bei
Zahlung d. Gebühr f. die Aus-
messung u. Teilung meines
Heidegrdst. ? dessen ????
in Aussicht, daß Sie
in den nächsten Tagen
so bald es die Witterung
erlaubt kommen würden,
um die fehlenden
Grenzabsteckungen an der Ostseite bey
dem Wäldchen vorzunehmen u. uns dann
den Plan entsprechend geändert zuzustellen.
Trotz der recht schönen Tage kamen Sie aber
nicht u. möchte ich Sie jetzt bey schlechtem Wetter
an Ihr Versprechen erinnern, damit Sie es
bey Besserung der Witterung tatsächlich erledigen.
Es spielt ja nun die Jahre u. glaubte ich Ihnen eine
Gesinnung durch vorherige Zahlung zu zeigen, ehe ich
den Plan mit Maaßen erhalten habe. Nun wäre
es mir aber auch lieb, endlich mal Ordnung mit Fr.
Eckert vornehmen zu können, das kann ich aber nicht bevor
ich nicht den Plan mit richtigem Maaßverhältnissen u. Absteckungen
besitzte. Also auf baldige Erledigung gegrüßt Sie hochachtend Georg Fisch

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 27.05.2020 18:25:04 Gelesen: 506132# 1649 @  
@ evwezel [#1646]

Hallo Emiel,

die fehlenden Worte sind alle schon genannt. Ich habe nur noch eine Kleinigkeit gesehen.

"Beim Löhnungsapell lieβ die Leute vortreten" und nicht "vertreten".

Regis hat natürlich recht - es sind Mensurnarben. Damit siehst Du einmal das gesamte Wort.

Viele Grüße
Volkmar

[Beiträge [#1647] bis [#1649] redktionell in das von Volkmar genannte Thema verschoben]
 
dr31157 Am: 27.05.2020 18:37:00 Gelesen: 506035# 1650 @  
@ volkimal [#1648]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Auflösung.

Eigentlich wollte ich den Beitrag auch in dieses Thema einfügen. Sorry.

Viele Grüße

Detlef
 
Flecker Am: 27.05.2020 21:24:02 Gelesen: 506096# 1651 @  
Hallo,

ich hoffe das ich jetzt zum letzten mal Hilfe brauche. Bin mit dem Standesamtregister fast durch die Sütterlin Zeit. Jetzt kommen wieder die schönen Blockbuchstaben. Danke schon mal im voraus. Vor der Zahl 55 steht etwas. Ich dachte schon ein Strassenname, sieht aber komisch aus. Rudolf


 
volkimal Am: 27.05.2020 21:40:56 Gelesen: 506094# 1652 @  
@ Flecker [#1651]

Hallo Rudolf,

den Ortsnamen kann ich nicht lesen. Aus welchem Ort stammt das Standesamtregister?

Der gesuchte Ort könnte ja in der Nähe sein - vielleicht kommt man so weiter.

Vor der 55 steht "Hausnummer". Das passt durchaus. Früher wurden die Hausnummern nicht unbedingt auf die Straßen bezogen vergeben.

In meinem Geburtsort Selm bekam jedes neu gebaute Haus eine fortlaufende Nummer - egal an welcher Stelle es im Ort stand.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 27.05.2020 22:43:32 Gelesen: 506081# 1653 @  
Liebe Sammelfreunde,

jetzt geht es mir wirklich auf die Nerven. Ein einziges Wort fehlt mir noch! Vielleicht ein Synonym für "Ankunft"?

Viele Grüße,

Emiel

----
Im Biwak 4. Gorodischtsche (Ruβl.)
12.7.16

Lieber Franz!

In aller Eile teile dir mit, daβ wir seit
8 Tagen im gefährlichen Winkel der Ostfront
bei Baranowitschi u. zwar direkt vor
Gorodischtsche liegen, wo seit unsere hier-
s(...) Tag u. Nacht schwer gekämpft wird. Wir
sind sofort Munitionskolonne geworden
und fahren nun ununterbrochen schwere
Granaten in die Batteriestellungen.
Unheimlich viel wird an Munition
herumgeschleppt. Fast noch jedes mal sind
wir beim Vorbringen beschossen wor-
den, bisher hat´s gut gegangen, gebe
Gott uns ferner Glück. Eine Kolonne
hat schon 2 Mann schwer verwundet.
Quartiere gibt´s nicht, nur Biwak in
Wäldern. Nachts haben wir teilweise im
Wasser geschwommen. Dabei ständiges
Trommelfeuer. Viel Jammer u. Elend bekommt
man zu sehen. Hoffentlich hört´s bald auf.
Herzlichsten Brudergruβ-Kuβ
Richard


 
rumburak Am: 27.05.2020 23:03:34 Gelesen: 506064# 1654 @  
@ evwezel [#1653]

Hallo evwezel,

... wo seit unserem Hiersein Tag und Stunde schwer ...

viele Grüße
 
evwezel Am: 27.05.2020 23:07:10 Gelesen: 506062# 1655 @  
@ rumburak [#1654]
Hallo rumburak,

Vielen Dank, du hast meine Nachtruhe gerettet! :-) Jedenfalls glaube ich dass Nacht besser passt.

Viele Grüße,

Emiel
 
rumburak Am: 27.05.2020 23:15:36 Gelesen: 506057# 1656 @  
@ evwezel [#1655]

Hallo Emiel,

Ja, "Stunde" ist wohl doch nicht richtig: Nacht, wie Du schreibst, ist treffender.

Viele Grüße
 
Flecker Am: 28.05.2020 11:39:46 Gelesen: 505893# 1657 @  
@ Volkimal [#1652]

Hallo Volkmar,

der Ort ist Herbornseelbach im Lahn Dillkreis, mein Geburtsort. Dass dort nur Hausnummer steht, ist schon komisch anzusehen. Wenn ich nicht weiß, in welcher Strasse jemand wohnt, kann ich mit einer Hausnummer wenig anfangen. Aber gut, der Ort ist zimlich klein, hatte damals wohl so 2000 Einwohner, und der Briefträger wird wohl gewußt haben, wer wo wohnt. Auf jeden Fall danke.

Rudolf
 
dr31157 Am: 28.05.2020 20:18:05 Gelesen: 505749# 1658 @  
@ volkimal [#1648]

Hallo Volkmar,

hier habe ich schon wieder eine Postkarte die ich nicht lesen kann. Nur einzelne Worte, die aber mir nicht den Sinn des Schreibens erschließen.



Würdest Du mir bitte helfen?

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 28.05.2020 20:43:02 Gelesen: 505732# 1659 @  
@ dr31157 [#1658]

Hallo Detlef,

kein Problem. Der Text der Karte ist:

Frau von Seynitz
Dresden-??
Kurfürstenstr. 12

L. Th. ! Ob Ihr von Bertha Ant-
wort erhaltet, weiß ich nicht,
so will ich Dir auf alle Fälle
schreiben, daß es ihr paßt, mor-
gen, Dienstag zu Euch zu kom-
men, sie dachte ihrer Mutter auch.
Denke Dir, daß gemietete Mäd-
chen ist nicht erschienen! Nun
hilft das Hertzgerg’sche aus bis
ich wieder komme.
Herzliche Grüße
Euch allen von
Deiner Gertrud

B. telephonierte
eben ihrer
Mutter paßt es
auch

Ich weiß nur nicht, was für ein Teil von Dresden gemeint ist.
Die Kurfürstenstraße heißt heute Hoyerswerdaer Straße.
Sie liegt in der Neustadt.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 28.05.2020 20:54:26 Gelesen: 505724# 1660 @  
@ volkimal [#1659]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die wie immer superschnelle Bedienung.

Viele Grüße
Detlef
 
longdoz Am: 29.05.2020 02:23:38 Gelesen: 505643# 1661 @  
@ dr31157 [#1660]

Ich lese da ein M. Könnte das für "Mitte" gestanden haben?

Ausserdem glaube ich, dass die Dame von Heynitz heisst, und das Mädchen ist das Hertzberg'sche.

Gruss Mats
 
dr31157 Am: 29.05.2020 08:35:19 Gelesen: 505521# 1662 @  
@ longdoz

Hallo longdoz,

vielen Dank für Deine beiden Ergänzungen.

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 29.05.2020 16:20:13 Gelesen: 505423# 1663 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe mit dem folgenden Brief doch noch einige Schwierigkeiten. Schreiben mit Bleistift sollte verboten werden!

Viele Grüße und ein schönes Pfingstwochenende!

Emiel

-----

Seite 1
Ruβland, 25.October 1916

Lieber Franz! Zum 2ten u. 3ten Male
habe heute deinen lieben, langen u. hohentwaffen-
ten Reisebrief durchstudiert. Ich nahm dabei
eines der blauen Bücher meiner Bücherei u. zwar
"Groβe Bürgerbauten deutscher Vergangenheit" des
Verlags Langewiesches zur Hand und konnte
mich so recht in den Geist deines Brief (...)
einleben. Es muβ doch ein ganz besonders
Hochgenuβ gewesen sein, gerade in diesen Kriegs-
zeiten die herrlichen Denkmaler friedlicher Kunst
zu bewundern. Wann mag die Zeit kommen,
wo einem sowas wieder blüht? Hier die
(...), schreckliche Gegend habe ich nun doch gründ-
lich Leid. Wir waren herzlich gerne mit Gere(?)
Rumänien gezogen, schon um mal endlich andere
Menschen und andere Gegenden zu schauen.
Augenblicklich ist auch die schlimmste Zeit, direkt
(...) Wetter, nachts Frost u. tagsüber Feisel-
regen, die Wegen unbeschreiblich schlecht u. von 4 1/2
Uhr ab Starkfinker. Und dabei habe ich wieder
letzten 8 Tagen tagtäglich 40-50 Kilometer reiten
müssen, da ein Geheimauftrag mein ständige
Anwesenheit (...) verlangte. Abends hier zu
reiten ist (...) unheimlich. Ein Schritt von
Krüppeldamm(?) u. man steckt bis zum Hals in
Sümpf. Ohne Tassenlampe ist einfach nichts
zu wollen. Gestern Abend habe mich mit meinen
Burschen[1] direkt durch tasten müssen durch


Seite 2

die Finsterniß u. die Pferde kilometer mit am
Bügel nachziehen müssen. Eine Kunststraße[2]
gibt´s in der ganzen Gegend bis auf 100 kilometer
überhaupt nicht, Auto-Verkehr ist gänzlich
ausgeschlossen, selbst die höchsten Stäbe sind
auf´s Reiten angewiesen. Man ist direkt mit
dem Gaul verwachsen. Heute kann mal zu
Hause bleiben, da mein Chef als Richter zum
Kriegsgericht geritten ist. Ich war am Sams-
tag dort als Richter tätig. Es ist gerade
nicht angenehm, wenn man dort den armen Kerls
lange Gefängnißstrafen aufbrummen[3] muß, aber
es geht ja leider nicht anders, u. vor allem
werden die meisten Strafen erst nach den Kriege
angehoben oder vielleicht bei tadelloser Führung
auf die (...) erlassen. Am Sonntag habe
ich einige sonnige Stunden dazu benutzt der
dir gewünschten Karten herzustellen. Ich hoffe
damit einigermaßen meinen Dank für die Neu(?)-
kartensendung und den duftigen Tabak
abstatten zu können. Sobald eine Zeit der
Ruhe einsetzt, vielleicht in 3-4 Wochen, hoffe
dir von all meinen Aufnahmen Abzüge schicken
zu können. Für heute laβ es dir hiermit
(...). Auf meine mit so ausgesprochen groβen
Regatier(?)talent (...) Ältesten bin ich
nicht wenig stolz. Er scheint ein richtigen wasch-
echter Kriegsjungen zu sein. Könnte ich ihm nur
echtes sehen sammt Mutter u. Bruderchen.
Mit herzl. Gruβ-Kuβ
Richard

[1] Burschen = Jungens

[2] Kunststraße - Provincialstraße. Keine Ahnung warum es hier ein Strich über den Buchstabe "n" gibt

[3] aufbrummen = auflegen



 
volkimal Am: 29.05.2020 18:10:16 Gelesen: 505395# 1664 @  
@ evwezel [#1663]

Hallo Emiel,

ja Bleistift ist manchmal nicht ganz so einfach zu lesen. Bei meinem letzten Beitrag hatte ich nicht aufgepasst und zwei Fehler beim Abschreiben gemacht, obwohl ich die Karte eigentlich richtig gelesen hatte. Ich hoffe diesmal ist alles in Ordnung - ich muss weg und habe schon wieder keine Zeit es noch einmal zu kontrollieren.

Hier mein Ergebnis:

Seite 1
Ruβland, 25.October 1916

Lieber Franz! Zum 2ten u. 3ten Male
habe heute deinen lieben, langen u. hohen treffen-
ten Reisebrief durchstudiert. Ich nahm dabei
eines der blauen Bücher meiner Bücherei u. zwar
"Groβe Bürgerbauten deutscher Vergangenheit" des
Verlags Langewiesche zur Hand und konnte
mich so recht in den Geist deines Briefes
einleben. Es muβ doch ein ganz besonderer
Hochgenuβ gewesen sein, gerade in diesen Kriegs-
zeiten die herrlichen Denkmaler friedlicher Kunst
zu bewundern. Wann mag die Zeit kommen,
wo einem sowas wieder blüht? Hier die
öde, schreckliche Gegend habe ich nun doch gründ-
lich leid. Wir waren herzlich gerne mit gen
Rumänien gezogen, schon um mal endlich andere
Menschen und andere Gegenden zu schauen.
Augenblicklich ist auch die schlimmste Zeit, direkt
ruppiges Wetter, nachts Frost u. tagsüber Fiesel-
regen, die Wege unbeschreiblich schlecht u. von 4 1/2
Uhr ab stockfinster. Und dabei habe ich in den
letzten 8 Tagen tagtäglich 40-50 Kilometer reiten
müssen, da ein Geheimauftrag mein ständige
Anwesenheit vorn verlangte. Abends hier zu
reiten ist direkt unheimlich. Ein Schritt von
Krüppeldamm u. man steckt bis zum Hals im
Sumpf. Ohne Tassenlampe ist einfach nichts
zu wollen. Gestern Abend habe mich mit meinen
Burschen[1] direkt durch tasten müssen durch


Seite 2

die Finsterniß u. die Pferde kilometerweit am
Bügel nachziehen müssen. Eine Kunststraße[2]
gibt´s in der ganzen Gegend bis auf 100 Kilometer
überhaupt nicht, Auto-Verkehr ist gänzlich
ausgeschlossen, selbst die höchsten Stäbe sind
auf´s Reiten angewiesen. Man ist direkt mit
dem Gaul verwachsen. Heute kann mal zu
Hause bleiben, da mein Chef als Richter zum
Kriegsgericht geritten ist. Ich war am Sams-
tag dort als Richter tätig. Es ist gerade
nicht angenehm, wenn man dort den armen Kerls
lange Gefängnißstrafen aufbrummen[3] muß, aber
es geht ja leider nicht anders, u. vor allem
werden die meisten Strafen erst nach den Kriege
angetreten oder vielleicht bei tadelloser Führung
auf d. Gnadenwege erlassen. Am Sonntag habe
ich einige sonnige Stunden dazu benutzt der
dir gewünschten Karten herzustellen. Ich hoffe
damit einigermaßen meinen Dank für die neue
Kartensendung und den duftigen Tabak
abstatten zu können. Sobald eine Zeit der
Ruhe einsetzt, vielleicht in 3-4 Wochen, hoffe
dir von all meinen Aufnahmen Abzüge schicken
zu können. Für heute laβ es dir hiermit
genügen. Auf meinen mit so ausgesprochen groβen
Requiriertalent ausgestatteten Ältesten bin ich
nicht wenig stolz. Er scheint ein richtiger wasch-
echter Kriegsjunge zu sein. Könnte ich ihm nur
öfter sehen sammt Mutter u. Brüderchen.
Mit herzl. Gruβ-Kuβ
Richard

[1] Burschen = Jungens

[2] Kunststraße - Provincialstraße. Keine Ahnung warum es hier ein Strich über den Buchstabe "n" gibt

[3] aufbrummen = auflegen

Viele Grüße
Volkmar 
 
evwezel Am: 29.05.2020 19:54:29 Gelesen: 505366# 1665 @  
@ volkimal [#1664]

Hallo Volkmar,

Das hast du wieder unglaublich schnell gemacht. Ich ziehe meinen Hut vor dir!

Viele Grüße,

Emiel
 
dr31157 Am: 29.05.2020 20:39:40 Gelesen: 505313# 1666 @  
Hallo zusammen,
hallo Volkmar,

ich habe wieder Probleme einige Passagen des Textes der Karte zu lesen.



1. "Erbitte höflichst die geschätzte "Zeitschrift für ......... Bräute ...... Interesse daran."

2. "..................buchführung"

Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 29.05.2020 22:25:10 Gelesen: 505275# 1667 @  
@ dr31157 [#1666]

Hallo Detlef,

du verteilst wohl gerne schwere Aufgaben. Das ist ja wieder einmal eine "Sauklaue". Ich habe aber jetzt fast alles heraus. Nett finde ich, dass du alle Beamte zu Bräuten machst. Ich lese folgendes:

Geschätzte Buchdruckerei!
Erbitte höflichst die geschätzte Zeitschrift für
kirchenmusikalische Beamte ab ihrem Erscheinen zwecks Inte-
resse daran. Betrag dafür sende nach Empfang ein.
Also sämtliche Nummern bis dato.
(wenn tunlich) Hochachtend
Hermenn Oswald Zimmer
Kirchvor(?) & Kirchenbuchführung

Die Zeitschrift gab es wirklich - ich habe bei Google nachgesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 29.05.2020 22:55:39 Gelesen: 505261# 1668 @  
@ volkimal [#1667]

Hallo Volkmar,

eine interessante Zeitschrift. Speziell für Beamte.

Vielen Dank. Die leicht lesbaren Aufgaben sind für Dich doch nicht reizvoll, oder? Ich melde mich wieder mit Kniffligem, wo ich selber nicht weiterkomme!

Viele Grüße
Detlef
 
dr31157 Am: 30.05.2020 09:05:16 Gelesen: 505140# 1669 @  
Hallo zusammen,
hallo Volkmar,

ich habe wieder eine Postkarte, überfrankiert von einem Schwaben, die ich nicht komplett lesen kann.



1. Vds.: Unter Pensionsregelungsbeförde 44

2. Rds.: die Behörde bitte ich um gütige Mitteilung, wann die entgültigen Pensionssätze .... neue Teuerungszulage zur Auszahlung kommen ... .Vom welchen Termin an diese Beuüge nachgezahlt werden.

Ich bitte um Korrektur und Ergänzungen.

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 30.05.2020 10:05:29 Gelesen: 505132# 1670 @  
@ dr31157 [#1669]

Hallo Detlef,

ich lese:

An
Pensionsregelungsbehörde 44
Rotebühlkaserne

Stuttgart 24.10.21
?? Die Behörde bitte ich um gütige
Mitteilung, wann die entgültigen
Pensionssätzs und die neue Teuerungs-
zulage zur Auszahlung kommen w.
Von welchem Termin an diese beiden
Bezüge nachgezahlt werden.
Hochachtungsvoll
Maisch Hptm a.d.
Marinestr. 37

H.V.A. Regel. Abtlg.
803.10.29
Stuttgart, 27.10.21
Dem Reichsministerium des Innern
Pens. Abtlg. F. ehem. akt. Württ. Offiziere
im Hause
Zuständigkeitshalber übersandt
I.A. Zeller

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 30.05.2020 10:38:04 Gelesen: 505109# 1671 @  
@ volkimal [#1670]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank für den prompten Tag- u. Nachtdienst.

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 30.05.2020 14:46:48 Gelesen: 505011# 1672 @  
Liebe Sammelfreunde,

noch ein kleines Rätsel zu Pfingsten.

Viele Grüße,

Emiel


Seite 1

Im Felde, 5.6.17

Lieber Franz!

Zunächst vielen Dank f.d. Karten.
In den ersten Tagen erhältst du wenigstens
schon einige Abzüge, die Zeit muβ ich mir
allerdings dazu stehlen. Ich habe jetzt
die Adjutantur fast übernommen und
mich entschlossen, den Posten vorerst zu
behalten. Ein gutes hat nämlich die Sache,
man gewöhnt sich wieder am regelmäβige
Arbeit, was im Kolonnenbetriebe nicht der
Fall war, u. das ist gerade sehr wichtig ein
Gedanken an den kommenden Frieden.
Auch kann man, wenigstens auf den Ge-
biete der Organisation und -non plus ultra-
der Intrig(...)[1] sowie der Einschätzung von Menschen
noch furchtbar viel hinzulernen. Du glaubst
nicht, was für ein geglanztes Menschenkind
so ein Major-Adjutant ist. Alle
Bitten u. Wünsche sowohl der Offizieren


Seite 2
als auch der Unteroffizieren u. Manschaften werden
nimmer vertrauensvoll eröffnet, man wird (...)[2]
wie ein kleines Mädchen. Jedem möchte man
gefällig sein u. kann doch unmöglich jäden[3]
Wunsch erfüllen.

6-6-17
Gestern bin mit den Briefe nicht fertig
geworden, da wieder allerhand dazwischen
kam. Heute Morgen war ich schon früh
im Settel u. zwar galt unser Besuch
den hohen Stabsquartier des Führers unserer
201 Division Excellenz von Dickhut-Harrach.
Ich wurde so persönlich bekannt mit all
den Generalstabs-Onkels, mit denen ich tag-
täglich stundenlang am Fernsprecher unter-
handele. Es waren meist sehr nette Herren,
kaum ein Monokel-Träger war dabei,
die scheinen jetzt immer mehr zu verschwinden.
Von Sonntag bis Mittwoch wird unser
Traingeneral Goeden bei uns wohnen
u. hier Besichtigungen abhalten. Natürlich
kommt man in den Tagen zu gar nichts.
Heute in der Mittagssonne habe endlich
einige Abzüge der Ferienbilder machen
können, ich schicke dir jetzt schon welche mit


Seite 3

weitere sollen folgen, sobald die Zeit es ge-
stattet. Damit du mal siehst, worin mein
Dienst hauptsächlich besteht, schicke dir heute
so eine Bierzeitung mit, wie ich sie
Tag für Tag herausgebe. Um 4 Uhr
beginnt der Redaktions-betrieb, um 7
reiten die Meldreiter mit 20 Exemplaren
los. Es schwengt gewöhnlich zwischen 3
u. 4 Seiten, mann muβ ordentlich den
Post zusammennehmen, um noch klug
zu werden aus den 1000 Verordnungen.
Das sind so die Leiden des Stellungskrieges.
Nachweisig(?)[4] haben wir hier allerdings das
schönsten Quartier, ein herrliches Landsitz.
Vor mir liegt ein wunderbarer Park,
Wald, Wiese und Wasser. Auch davon
sollst du nächstens Bilder haben.
Doch nun Schluβ für heute,
der Major ruft schon wieder, es
läβt ihn kein Ruhe, er erinnert mich
sehr an Onkel Christian.
Mit herzl. Gruβ u. Kuβ bin ich
dein Bruder
Richard

[1] "Intrigen" wurde logisch sein, aber das lese ich hier nicht...
[2] Ich hätte hier etwas erwartet wie "man wird behandelt wie ein kleines Mädchen".
[3] Soll das nicht "jeden" sein???
[4] Ich lese hier eigentlich "nachweitig", aber das ist doch kein normales Wort?!...




 
Marcello Am: 30.05.2020 15:42:16 Gelesen: 504989# 1673 @  
Hallo miteinander,

vielleicht kann mir hier jemand helfen ? Ich kann die Adresse leider nicht entziffern.

Besten Dank im voraus

Grüße
Marcel


 
volkimal Am: 30.05.2020 15:47:54 Gelesen: 504986# 1674 @  
@ evwezel [#1672]

Hallo Emiel,

Richard schreibt manchmal etwas oberflächlich oder schnell und z.B. einige Endungen von Worten scheinen nicht ganz der Rechtschreibung zu entsprechen. Beim "jäden" würde ich trotzdem von "jeden" ausgehen bzw. es als "jeden" angeben.
Ich habe noch ein paar kleine Rechtschreibkorrekturen z.B. dem statt den, Kopf statt Post. Hier ist der ganze Text:

Im Felde, 5.6.17
Lieber Franz!
Zunächst vielen Dank f.d. Karten.
In den ersten Tagen erhältst du wenigstens
schon einige Abzüge, die Zeit muβ ich mir
allerdings dazu stehlen. Ich habe jetzt
die Adjutantur fest übernommen und
mich entschlossen, den Posten vorerst zu
behalten. Ein gutes hat nämlich die Sache,
man gewöhnt sich wieder am regelmäβige
Arbeit, was im Kolonnenbetrieb nicht der
Fall war, u. das ist gerade sehr wichtig ein
Gedanken an den kommenden Frieden.
Auch kann man, wenigstens auf dem Ge-
biete der Organisation und - non plus ultra -
der Intrigien sowie der Einschätzung von Menschen
noch furchtbar viel hinzulernen. Du glaubst
nicht, was für ein geplagtes Menschenkind
so ein Major-Adjutant ist. Alle
Bitten u. Wünsche sowohl der Offiziere

Seite 2
als auch der Unteroffizieren u. Mannschaften werden
nimmer vertrauensvoll eröffnet, man wird poussiert
wie ein kleines Mädchen. Jedem möchte man
gefällig sein u. kann doch unmöglich jeden
Wunsch erfüllen.

6-6-17
Gestern bin mit dem Briefe nicht fertig
geworden, da wieder allerhand dazwischen
kam. Heute Morgen war ich schon früh
im Sattel u. zwar galt unser Besuch
dem hohen Stabsquartier des Führers unserer
201 Division Excellenz von Dickhut-Harrach.
Ich wurde so persönlich bekannt mit all
den Generalstabs-Onkels, mit denen ich tag-
täglich stundenlang am Fernsprecher unter-
handele. Es waren meist sehr nette Herren,
kaum ein Monokel-Träger war dabei,
die scheinen jetzt immer mehr zu verschwinden.
Von Sonntag bis Mittwoch wird unser
Train General Goeden bei uns wohnen
u. hier Besichtigungen abhalten. Natürlich
kommt man in den Tagen zu gar nichts.
Heute in der Mittagssonne habe endlich
einige Abzüge der Ferienbilder machen
können, ich schicke dir jetzt schon welche mit

Seite 3
weitere sollen folgen, sobald die Zeit es ge-
stattet. Damit du mal siehst, worin mein
Dienst hauptsächlich besteht, schicke dir heute
so eine Bierzeitung mit, wie ich sie
Tag für Tag herausgebe. Um 4 Uhr
beginnt der Redaktions-betrieb, um 7
reiten die Meldereiter mit 20 Exemplaren
los. Es schwangt gewöhnlich zwischen 3
u. 4 Seiten, man muβ ordentlich den
Kopf zusammennehmen, um noch klug
zu werden aus den 1000 Verordnungen.
Das sind so die Leiden des Stellungskrieges.
Unstreitig haben wir hier allerdings das
schönsten Quartier, ein herrlicher Landsitz.
Vor mir liegt ein wunderbarer Park,
Wald, Wiese und Wasser. Auch davon
sollst du nächstens Bilder haben.
Doch nun Schluβ für heute,
der Major ruft schon wieder, es
läβt ihn kein Ruhe, er erinnert mich
sehr an Onkel Christian.
Mit herzl. Gruβ u. Kuβ bin ich
dein Bruder
Richard

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 30.05.2020 16:05:01 Gelesen: 504979# 1675 @  
@ Marcello [#1673]

Hallo Marcello,

Ich glaube der Ortsname ist “Obersöllbach bei Neuenstein”, aber vielleicht kann jemand das bestätigen.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 30.05.2020 16:57:43 Gelesen: 504957# 1676 @  
@ evwezel [#1675]

Hallo Emiel,

die Ortsangabe stimmt. Insgesamt lese ich:

frei Einschreiben
Ihrer Wohlgeboren
Frau H.Lehrer ? Mach geb. Feuerlein(?)
Obersöllbach
bei Neuenstein

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 30.05.2020 22:47:25 Gelesen: 504870# 1677 @  
@ volkimal [#1674]

Hallo Volkmar,

Das ist Spitze, vielen Dank für deine Hilfe!

Viele Grüße,

Emiel
 
marc123 Am: 31.05.2020 12:28:55 Gelesen: 504648# 1678 @  
Hallo,

ich bräuchte wieder einmal etwas Hilfe beim Entziffern. Ich bin dabei mit Olivier (Olilux) einen Artikel über folgenden Brief zu schreiben. Leider tue ich mich sehr schwer mit alten Schriften.



Über den Brief vom 13. Juni 1866, an die Militär-Schießschule in Spandau und dessen Inhalt hat bereits Carlrichard Brühl 1985 in seinem Buch über die Bundesfestung Luxemburg einige Sätze geschrieben "Aus dem Inhalt wird ersichtlich, dass die Spedition Settegast den Adressanten darüber informiert, dass das 6. Rheinische Regiment Luxemburg verlassen hat; die Firma bittet um Instruktion, was mit dem bei ihr lagernde Paket zu geschehen habe." Weiter habe ich herausgefunden, dass das 6. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 68, die Garnison am 13, 14 und 15 Mai 1866 verlassen hat.

Neben dem Absender haben noch zwei weitere Personen etwas hinzugefügt, was ich in drei einzelne Scans aufgeteilt habe. Den Namen Settegast, die Wörter Garnison, 6. Rheinischen Infanterie-Regiment und die Nr. 68 sind einfach zu entschlüsseln, weil ich weiß, dass es sich um diese handelt, aber mit dem Rest tue ich mich sehr schwer. Leider ist der Brief auch etwas verkürzt.



Der Absender J. C. Settegast, die Schrift der Rückseite drückt leider etwas durch.





Über Hilfe wäre ich sehr dankbar, ich hoffe ich verlange nicht Zuviel.

Liebe Grüße
Marc
 
volkimal Am: 31.05.2020 14:59:29 Gelesen: 504586# 1679 @  
@ marc123 [#1678]

Hallo Marc,

das meiste konnte ich entziffern. Die beiden Namen der Militärs, die unterschrieben haben, habe ich erst einmal weggelassen. Wenn sie wichtig sind, kann ich versuchen sie herauszubekommen. Die meisten Dinge sind sicher richtig. Da wo ich mir nicht sicher habe ich ??? eingesetzt oder das Wort mit (?) gekennzeichnet. Vielleicht findet einer von euch noch etwas heraus.

An die Militär Schiesschule
Luxemburg, den 13. Juni ??
Wir bezwecken(?) hiermit Ihnen mitzuthei(len)
daß das mit Ihrem Frachtbriefe vom 15ten ??
hier angelangte:
IR 68 1 [*] Packet Montierungsstücke M 73
sich bei uns auf Lager befindet, da das 6. Rheinische
Regiment Luxemburg verlassen hatte, als
fragl. Packet hier angelangte.
Wir erbitten demnach ihre baldigste Verfügung
dasselbe und zeichnen
Achtungsvoll
J.C. Settegast

??? An das königliche 6. Rheinische
Infanterie Regiment No. 68 zur weiter(en)
geneigten(?) Veranlassung abzugeben.
Spandau den 16.6.66
Königl. Militair Schiess schule
Mit ??? des Regierungs-???
derselben beauftragt
???
Zahlmeister u.
????-Ab??

??? Herrn Spediteur Settegast Wohlgeboren
(Lu)xemburg mit dem Ersuchen ergebenst remittiert, das
(zur) Rede stehende Packet dem Ersatz Bataillon des 6ten
(Rh)einischen Infanterie Regiments N 68 zu Cöln, mit
(die)sem Schreiben übersenden zu wollen
? Oberhermsdorf bei Dresden den 19 Juni 1866
???
Oberk. U. Regiments
Kommandeur

[*] Ob der Text "IR 68 1" zum ursprünglichen Brief gehört oder später dort eingefügt wurde weiß ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
marc123 Am: 31.05.2020 16:21:23 Gelesen: 504545# 1680 @  
@ volkimal [#1679]

Hallo Volkmar,

erst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort, Du hast mir sehr viel geholfen. Die Namen der Militärs könnten interessant sein um vielleicht etwas über sie herauszufinden, ist aber nicht so wichtig wie der Inhalt. Allerdings ist bei der dritten Schrift der Brief am Anfang des Namens restauriert, es kann sein, dass die Anfangsbuchstaben des Namens daher nicht korrekt sind.

Bei der zweiten Schrift frage ich mich ob das Wort über Zahlmeister auch königlicher sein könnte?

Mit ??? des Regierungs-???
derselben beauftragt
??? (Königlicher)
Zahlmeister u.
????-Ab??

Liebe Grüße
Marc
 
Baber Am: 31.05.2020 18:12:28 Gelesen: 504498# 1681 @  
Der Text einer Karte, die von Stendal nach Sudenburg Stadtteil von Magdeburg ging, ich werde nicht schlau draus.



Gruß
Bernd
 
dr31157 Am: 31.05.2020 18:44:17 Gelesen: 504484# 1682 @  
@ Baber [#1681]

Hallo,

"Schlaglot nicht zu schwer fließend"

Das ist Messinghartlot.

Gruß
Detlef
 
volkimal Am: 31.05.2020 21:39:16 Gelesen: 504417# 1683 @  
@ marc123 [#1680]

Hallo Marc,

im ersten Moment hatte ich beim Betrachten des Briefes auch an "König..." gedacht.
Das passt aber auf keinen Fall, denn hinter dem "i" ist garantiert kein "g". Der Name ist vermutlich "Döring".



Den Namen im dritten Teil bekomme ich nicht eindeutig heraus.
Der erste Buchstabe könnte ein "v" für "von" sein.
Der Hausname fängt vermutlich mit "E" an.
Der Strich oberhalb des Namens ist vermutlich ein Verdopplungsstrich - den gab es bei "m" und "n".
Insgesamt kommt als Namen zum Beispiel folgendes in Frage: "v. Emms" oder "v. Enngs".
Wenn der Strich kein Verdopplungsstrich ist gibt es viele weitere Möglichkeiten.

Viele Grüße
Volkmar
 
marc123 Am: 01.06.2020 09:43:05 Gelesen: 504286# 1684 @  
@ volkimal [#1683]

Hallo Volkmar,

nochmals vielen Dank für Deine Hilfe und die Ergänzung. Ich bin gestern dank dieser ein gutes Stück weitergekommen und bin immer mehr fasziniert von dem Brief, besonders deshalb, weil der Inhalt des Briefs sich mit Fakten des Deutschen Kriegs überdeckt. Ein Beispiel, für Oberhermsdorf bei Dresden (dritte Schrift. Das 6. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 68 marschierte am 18. Juni 1866 bis Dresden; Biwak in Kesselsdorf. Am 19. (dem Datum der Schrift) war Ruhetag. Oberhermsdorf und Kesseldorf sind ca. 1 Km voneinander entfernt.

Zur zweiten Unterschrift: Da habe ich folgenden Namen gefunden "Regiments-Kommandeur Oberst Oberst Freiherr von Gayl". Ich sehe etwas Ähnlichkeit zur Unterschrift oder liege ich komplett falsch? Vom Rang her und zeitlich würde es passen.

http://genwiki.genealogy.net/IR_68/Rangliste_1866_Feldzug_gegen_Österreich

Liebe Grüße
Marc
 
dr31157 Am: 01.06.2020 16:51:12 Gelesen: 504210# 1685 @  
Hallo Zusammen,
hallo Volkmar,

hier habe ich mal wieder eine Postkarte, die ich weitgehend nicht lesen kann:



Ich bitte mir behilflich zu sein.

Viele Grüße
Detlef
 
Baber Am: 01.06.2020 17:34:30 Gelesen: 504182# 1686 @  
@ dr31157 [#1682]

Danke für die Entzifferung, darüber sind noch 3 Worte: Will der Absender das bestellen?

Gruß
Bernd
 
dr31157 Am: 01.06.2020 17:52:11 Gelesen: 504174# 1687 @  
@ Baber [#1686]

Scheint so, da steht: "Herr Jürgens schicken"

Gruß
Detlef
 
dr31157 Am: 01.06.2020 19:42:29 Gelesen: 504142# 1688 @  
@ volkimal

Hallo Volkmar,

hoffentlich überfordere ich deine Geduld nicht. Jetzt stelle ich schon die zweite Karte zum übersetzen ein.

Den Text kann ich auch nicht lesen:



Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 01.06.2020 20:32:12 Gelesen: 504092# 1689 @  
@ dr31157 [#1688]

Hallo Detlef,

Ich kann nur einige Wörter lesen:

Linz, 20.V.22

Lieber (...)

Vor der Abreise habe ich
dich vergebl. gesucht. Mit
den (...) will es noch nicht.
Heute wäre es mir noch
unmöglich offentl.(?) zu
sprechen; schon ein (...)
fällts(?) schwer. Ich (...) u.
hoffe auf Besserung. Sollte
es Dienstag noch ebenso
(...), denn (...)
(...), damit du noch für
(...) sorgen kannst.
Im andere Falle bin ich
Samstag u. (...)
Sonntag sicher da.

Vielleicht kann jemand anderes weiterhelfen?

Viele Grüße,

Emiel
 
Baber Am: 01.06.2020 20:44:26 Gelesen: 504072# 1690 @  
Für die damalige Zeit eine ziemlich unhöfliche Bestellung Normal waren doch geschraubte Höflichkeitefloskeln.

Gruss
Bernd
 
dr31157 Am: 01.06.2020 20:48:07 Gelesen: 504070# 1691 @  
@ evwezel [#1689]

Hallo Emiel,

vien Dank für deine Bemühungen. Von da komme ich leider auch nicht mehr weiter. Mal sehen vielleicht schaltet sich Volkmar noch ein.

Kannst du vielleicht die Postkarte unter [#1685] lesen?

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 01.06.2020 20:58:45 Gelesen: 504065# 1692 @  
@ dr31157 [#1691]

Hallo Detlef,

Ich sehe gerade das es "denn telegraphiere ich" sein könnte. Aber viel weiter komme ich nicht mehr. Tut mir leid.

Viele Grüße,

Emiel
 
dr31157 Am: 01.06.2020 21:06:22 Gelesen: 504052# 1693 @  
@ evwezel [#1692]

Hallo Emiel,

vielen Dank. Dann hoffe und harre ich noch ein Weilchen.

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 01.06.2020 21:37:16 Gelesen: 504038# 1694 @  
@ dr31157 [#1693]

Hallo Detlef,

Linz, 20.V.22

Lieber (...)

Vor der Abreise habe ich
dich vergebl. gesucht. Mit
den (...) will es noch nicht.
Heute wäre es mir noch
unmöglich offentl.(?) zu
sprechen; schon den (...)kehr
fällts(?) schwer. Ich übe(?) u.
hoffe auf Besserung. Sollte
es Dienstag noch ebenso
(...), denn telegraphiere
ich, damit du noch für
Vertretung sorgen kannst.
Im andere Falle bin ich
Samstag u. spätestens(?)
Sonntag sicher da.

Mit dieser Geschwindigkeit haben wir den ganzen Text in einem Monat... :-)

Viele Grüße,

Emiel
 
dr31157 Am: 02.06.2020 09:28:22 Gelesen: 503834# 1695 @  
@ evwezel [#1694]

Hallo Emiel,

es ist erstaunlich, was du schon herausbekommen hast.

Die Karte ging an das Franziskanerkloster. Aus der Adresse und dem Absender kann ist nicht erkennen, ob einer oder beide Pater in einem Kloster waren.

Es ist eine Sauklaue. Mit dem S ??? will... . Es scheint mir, als wenn er krank (peinliche Männerkrankheit( gewesen ist. Das "Sitzen" hätte er wohl auschreiben können, das andere passt nicht so zu einem Pater.

Dann würde ich lesen: Ich übe, und hoffe....

sollte es am Dienstag noch ebenso sein, dann etegraphiere ich damit Du noch für Vertretung sorgen kannst.

Ich bin leider sehr schlecht im Lesen dieser alten Schriftem. Was er tatsächlich tun soll bzw. für welche Tätigkeit er für Vertretung sorgen soll, kann ich aus dem Text nicht erkennen.

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 02.06.2020 10:06:02 Gelesen: 503814# 1696 @  
@ evwezel [#1694]
@ dr31157 [#1688]

Hallo Emiel und Detlef,

gestern war ich den ganzen Tag unterwegs, daher erst heute mein "Senf" zu der Karte.

Emiel, ich finde es toll, wie gut Du Sütterlin inzwischen lesen kannst.

Du hast den größten Teil der Karte richtig gelesen. Bei der Anrede half mir die Anschrift weiter.

Sowohl der Absender als auch der Empfänger warten beide Franziskaner.
Schreiber der Karte war der Franziskaner Frei Pedro Sinzig [1]. Du findest einiges zu ihm im Netz.

Was für eine Krankheit Pater Sinzig quälte kann ich nicht sagen. Er war beim Schreiben der Karte 46 Jahre alt - ob er da schon unter einer Männerkrankheit litt? Vielleicht heißt es einfach nur Sprechen oder Singen und er wollte Platz sparen. Das wird wohl immer sein Geheimnis bleiben.

Seine Unterschrift auf der Vorderseite habe ich mit "Fr. Petro(?)" angegeben. Das ist aber nicht sicher.

Hier ist das Gesamtergebnis - Vorderseite:

Hoher
P. Guardian Beat???
Franzisk. Kloster
Düsseldorf
Oststraße

F.P. Sinzig
Linz/Rhein

Textseite:

Linz, 20.V.22
Lieber P. Guardian [2]
Vor der Abreise habe ich
dich vergebl. gesucht. Mit
dem ??? will es noch nicht.
Heute wäre es mir noch
unmöglich öffentl. zu
sprechen; schon im Verkehr
fällts schwer. Ich übe u.
hoffe auf Besserung. Sollte
es Dienstag noch ebenso
sein, dann telegraphiere
ich, damit du noch für
Vertretung sorgen kannst.
Im andere Falle bin ich
Samstag o. spätestens
Sonntag sicher da.

Mit frdl. Gruß
??? ??? ??? ???
Fr. Petro(?)

Jetzt muss ich erst einmal weg. Die andere Karte schaue ich mir nachher an.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Frei Pedro Sinzig (* 29. Januar 1876 in Linz am Rhein; † 8. Dezember 1952 in Düsseldorf) war ein brasilianischer Franziskaner, Komponist, Schriftsteller und Journalist deutscher Herkunft.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pedro_Sinzig

[2] Der Guardian (lateinisch guardianus, italienisch guardiano „der Wächter“, „der Hüter“) ist die Bezeichnung für den Oberen eines Konvents im Franziskaner- und Kapuzinerorden.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Guardian_(Titel)
 
dr31157 Am: 02.06.2020 10:19:40 Gelesen: 503805# 1697 @  
@ volkimal [#1696]

Hallo Volkmar,

toll, dass du das mit Pedro Sinzig herausgefunden hast. Das bringt einen Sinn in den Text der Karte und macht sie interessanter.

Vielen Dank und
viele Grüße

Detlef
 
evwezel Am: 02.06.2020 10:24:22 Gelesen: 503804# 1698 @  
@ volkimal [#1696]

Hallo Volkmar und Detlef,

ich glaube, “P. Guardian Beat???” soll “P. Guardian Beatus” sein. Klosterlinge werden oft nach einem katholischen Heiligen genannt.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 02.06.2020 11:12:39 Gelesen: 503784# 1699 @  
@ evwezel [#1698]

Hallo Emiel,

vom Schriftbild her passt Beatus ausgezeichnet. Diesen katholischen Heiligen kannte ich nicht.

Als Absender hatte ich abgegeben F.P.Sinzig, vermutlich heißt es aber P.P.Sinzig. Das erste "P" steht dann für "Pater".

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 02.06.2020 12:42:40 Gelesen: 503738# 1700 @  
Liebe Sammelfreunde,
hallo Volkmar,

das Pfingstwochenende habe ich benutzt, um einen längeren Brief von Leutnant Waters zu übersetzen. Ich habe fast den ganzen Text lesen können, mit einigen Ausnahmen.

Eine Warnung: Der Brief is nicht geeignet für Leser mit einer zarte Seele.

Viele Grüße,

Emiel


---
Seite 1

Ruβland, 19 November 16

Lieber Franz!

Heute ist Sonntag, dazu der 19 November,
St.Elisabeth. Du kannst dir denken, wo da heute
den ganzen Tag über meine Gedanken weilen.
Jetzt schon zum 3ten Male feiere ich den Tag
in Feindesland, hoffentlich zum letzten Male.
Allerdings is man hier in Sachen "Frieden"
sehr pessimistisch; und wie könnte es auch anders
sein. Alle schöne Reden nützen nichts, dan kann
nur ein Hindenburg helfen, und der wird´s
auch hoffentlich machen. Sehr gefällt mir sein
Brief an den Reichskanzler. Ob er allerdings da
etwas erreichen wird, halte ich für sehr fraglich. Man
muβte denn nicht die Dickfälligkeit[1] unserer Agrarier
und ihre Unzugänglichkeit kennen, wann es sich um
ihr Eigeninteresse und ihren Geldbeutel handelt.
Ich möchte nur mal wissen, wieviel diese Patrio-
tismuspächter zur Kriegsanleihe[2] beigetragen haben,
ich glaube bestimmt, daβ ihr Beitrag so ungefähr
im gleichen Verhältniβ wie ihre Steuere zu bewerten ist.
Solchen Burschen ist nur mit Prügel beizukommen,
das Wort Idealismus ist für sie eine terra incognita.
Doch was nützt die Aufregung, es wird ja doch nicht anders.
Lieber wollen wir uns über anderes unterhalten.
Zunächst meinen herzlichsten Dank für die zwei Pfund
Tabak, die gestern ankamen. Du meinst es wirklich
zu gut. Ich bin jetzt mindestens bis Weihnachten
vollständig genügend vorsehen. Habe jetzt schon mit
Oberlt. Lucke Tabak gegen Cigarren ausgetauscht,
da letzten mir ausgegangen waren. Ich wundere mich
wie du noch an den Tabak kommst, andere Herrn können
fast nirgendwo welchen bekommen.

[1] Ich lese hier tatsächlich "Dickfälligkeit". Keine Ahnung was es bedeutet...

[2] Kriegsanleihe - Siehe https://artsandculture.google.com/exhibit/kriegsfinanzierung-%C3%BCber-kriegsanleihen/QQLu76Rl?hl=de Die Kriegsfinanzierung durch Kriegsanleihen war für Deutschland während des Ersten Weltkriegs die Grundlage für die Aufrechterhaltung der finanziellen Kriegsbereitschaft (siehe dazu mit weiterführenden Hinweisen den Quellenkomplex Kriegsfinanzierung). Neben den eigentlichen Zeichnungsaufrufen bediente sich die Reichsregierung einer ausdifferenzierten Propaganda. Einerseits sollten die finanziellen Vorteile von Kriegsanleihen als sichere und attraktive Geldanlage herausgestellt werden, andererseits appellierte man an patriotische Gefühle und stellte Kriegsanleihen als einen von allen Deutschen zu leistenden Beitrag zum Erreichen eines Sieges dar.


Seite 2

Übrigens sind wir alle Beide, was Rauchen anbelangt,
gegen meinen Kommandur die reinsten Stümper. Unter
10 Cigarren (schwere Brasil) und 1 (...) Pfeifen den Tag,
geht der nicht zu Bett. Dazu priemt[4] er ununterbrochen.
Was der Krieg so alles mit sich bringt. Doch kurz. u. gut,
also wenn ich bitten darf, schicke nächstens lieber mal
1 Kistchen Cigarren. Ich rauche zwar selbst im Hause
fast ausschlieβlich Pfeife, aber drauβen u. wann
Besuch kommt, fehlt es mir augenblicklich sehr
an Glimmstengeln[5]. Meine fotogr. Tätigkeit
muβt während den letzten, groβen Ereignisse fast
gänzlich still liegen. Nur einen Film habe ich
zu Wege gebracht u. der ist nicht mal bedeutend,
da der Film infolge der Nässe gezwollen war
und streifig geworden ist. Ich schicke dir heute
Abzüge davon mit, hoffe aber in nächster Zeit,
wenn klares Winterwetter einsetzt, mit besseren
Sachen dienen zu können. Auch gibt´s denn
beim Schnee schönere Motive. Wir haben jetzt
schon eine dünne Schneeschicht, doch reicht sie nicht
zum Schlittenfahren. Es ist ganz eklig kalt.
Seit 8 Tagen schwenkt das Thermometer zwischen
5-10 Grad unter Null, heute sind 8 Grad
bei starken, scharfen Nordostwind, der uns das
noch ständig anhaltende Artillerie-Duell am Skro-
bowabach recht deutlich zu Ohren führt. Wo
ich dieses schreibe, fällt fast jeden Augenblick
ein Schuβ, die Fenster klirren[6] in einem fort.
Und nun will ich dazu übergehen, dir unsere
groβen Sieg von 9ten dss das näheren zu erschreiben.
Ich schicke voraus, daβ ich inzwischen wieder von meineren
Stabskommandanten-Posten in Molezads abgelöst
wurde, nachdem der dafür bestimmte Rittmeister aus
der Heimat eingetroffen. Ich bin also wieder bei der alten
Kolonne.

[4] priemen = Tabak kauen

[5] Glimmstengel = Zigarette

[6] klirren = durch Aneinanderstoßen, Zerschellen einen hellen, vibrierenden Ton von sich geben


Seite 3

Wie du weiβt, waren die Österreicher anfang Juli dss. Jahres
von Skrobowabach zwischen Zivin u. Gorodischtsche
von den Russen zurückgedrängt worden. Unsere Division
brachte damals die Sache zum Stehen, drängte den Feind
im Gegenangriff teilsweise zurück, vermocht aber damals
nicht, ihn über den Skrobowabach zurückzuwerfen.
Dadurch entstand eine unglückselige Lage. Die
Schützengräben lagen ganz dicht zusammen, man konnte
bequem mit Handgranaten hin u. herwerfen. So
entstand eind ständiger Stahkampf(?), der natürlich
beiden Teilen ganz erhebliche, schwere Opfer kosteten,
die zudem gänzlich zwecklos waren. Tag u. Nacht
flogen Handgranaten und Minen hinüber u. herüber,
das ganze Gelände wurde unterminirt, es war
eine Nervosität, die nich länger zu ertragen
war. Der 9ten Nov. bracht denn auch endlich die
Erlösung, die natürlich mit möglichst geringen
Verlusten unserseits verkauft werden sollte.
Anfang des Monates schon wälzte sich schwere
Artillerie in allen Tonarten heran. Von allen Seiten
krach sie, bei den trüben Wetter vom Feinde unbe-
merkt, heran. Wir nahmen den Bataillons-Stab
eines bayerischen 21 Cm. Mörser Batter.(?) bei uns auf,
und verlebten recht gemütliche u. interessante Stunden
mit diesen prächtigen Naturmenschen, die schon auf allen
möglichen Kriegsschauplätzen gewesen waren und recht
schön zu erzählen wuβten. Auch brachten sie einen
Waggon "Echt Kulmbacher"[7] mit, für uns eine
wahre Wollust. Gestern haben wir den Rest verzehrt.
Am Abend des 8ten Nov. waren sämmtliche Batterien
in Stellung gebracht und jede bekam ihr Schuβfeld
zugewiesen. Ein Heer von Minenwerfern hatte
sich voran in den Gräben eingebaut. Mehrere Ab-
teilungen Flammenwerfer (...) des Angriffs.
Wir Kolonnen fuhren fast ausschlieβlich schwere Wurfmeinen.

[7] Siehe https://www.kulmbacher-brauerei-ag.de/unternehmen/historie/

Seite 4

Am Frühmorgen des 9ten Nov, begann das Wetter sich
aufzuklären. Besser konnte es nicht kommen. Schon
um 4 1/2 Uhr schwirrten Dutzende von Fliegern ganz
nahe über uns, schreubten sich in Spiralen hoch
und gingen zur Beobachtung nach vorne.
Um 5 Uhr begann die Artillerie aller Kaliber sich
einzuschieβen. Es klappte famos. Jeder Schuβ konnte
beobachtet werden. Von 8 1/2 war alles eingeschossen.
Punkt 9 Uhr setzte ein Trommelfeuer ein, wie
wir alle es noch nie gehört. Die Minenwerfer nahmen
die Drahtverhaue und die vordersten Gräben vor.
Sie haben mächtige Horizontalwirkung, reiβen aber keine
tiefen Löcher, die der Infanterie sonst beim Vorgehen
lästig. Die zweiten und dritten Gräben werden
von der schweren Artillerie vollständig eingedeckt.
Dahinter legt die Feldartillerie Sperrfeuer. Die
mittlere Artillerie, vor allen die Haubitzen, zersplitten
die Brücken über den Bach und belegen das ganze
Hintergelände mit Gasgranaten. Ein Vorbringen
von Reserven und Munition wird damit unmöglich
gemacht. Schon während das Höllenkonzerts laufen
die Russen zu hunderten über, Hände hoch,
mit verzerrten Gesichten und Klapperenden Zähnen.
Mehrere Male setzt die Artillerie plötzlich aus,
die Infanterie brüllt in den Gräben was die
Lunge halten kann. Scheinangriff. Die Russen
kommen aus ihren Löchern, unsere Maschinen-
gewehre rattern und mähen alles fort.
Die Brummer setzen wieder ein, 4 Stunden
lang dauert die Kanonade. Plötzlich, 12.59 Uhr
Pause. Die Flammenwerfer stürtzen vor, 60-
80 Mtr. lange Stichflammen vor sich herwerfend,
sie sengen die vordersten Gräben ab und bringen
allem Lebenden den sicheren Tod. Der Führer selbst
fällt durch Herzschuβ, noch ehe er ganz aus den Graben.


Seite 5

Eine Minute später stürmt unsere gesammte
Infanterie vor, zunächst geschützt durch den
undurchdringlichen Qualm der Stichflammen.
Innerhalb 25-30 Minuten sind sammtliche
Gräben diesseits des Baches in unserer Hand.
Nur ein Panzerwerk mit etwa 500 Mann
Besetzung wird erst nach verzweifelten Kampfe
wiedergerungen. Ein Teil der freiwilligen
Stoβtruppen geht sogar im Übereifer über
den Bach, wird aber zurückgeholt, da wir
alles erreicht, was wir wollten. Mit den
nötigen Reserven wäre es ein Leichtes gewesen,
vollständig durch zu stoβen. Die endgültige
Beute betrug etwa 3500 Gefangenen, darunter
50 Offizieren, ferner 27 Maschinengewehre, 1 dzd
Minenwerfer und sehr viel Munition u. Kriegsgerät.
Die Gräben lagen voller Toten u. Verwundeten,
während wir ganz fabelhaft geringe Verluβte hatten.
Gegen 6 Uhr machten die Russen dem ersten Gegen-
angriff, der sich auch in der Nacht nochmals
wiederholte. Natürlich ohne Erfolg. Augenblick-
lich kämpft fast nur noch die Artillerie und
zwar sucht unsere die russ. zum schieβen zu
zwingen, um die neuen Stellungen herauszu-
knobeln. Jedenfalls hat unsere Infanterie es
jetzt bedeutend besser, sie kann sich für den Winter
einrichten, ohne immerfort gestört zu werden.
Unser Generalissimus von Woijna aber
hat einen Sieg errungen, der in jeder Weise
glänzend genannt werden kann. Man hört nur
eine Stimme: Woijna hat die Kiste(?) famos geworfen.
Die 5. R.D. ist zu recht stolz auf ihren General.


Seite 6

Und nun lieber Franz für heute schluβ.
Ich muβ noch viel erledigen, bin auch mit meiner
Post noch sehr im Rückstand. Auch wirst
du es begreifen, daβ ich den gröβten Teil des
heutigen Tages Elisabeth u. den Kinderchen
gewidmet. Richard macht mir viel Sorge,
da er in letzter Zeit häufiger krank war.
Hoffentlich wird es nicht schlimmer. Es ist
für mich sehr hart, daβ ich meine Liebsten erst
im Februar wieder sehen soll. Mutter scheint
ja wieder etwas unter Zucker zu leiden.
Um diese Kriegszeit ist das doppelt schlimm
wegen der diätischen Kost. Gestern habe 6 Pfund
Butter u. 4 Pfund Wurst, die unser Marketender
in Warschau gekauft, nach Hause geschickt. Ich
hoffe es öfter zu wiederholen. Es ist zwar
teuer, aber man bekommt soviel, als man
haben will. Schade, daβ keine Beute aus
unserer Gegend bei der Kolonne, ich könnte
sonst häufiger einen nach Hause schicken.
Was macht deine Verhaltniβ zum kl.(?) Mili-
tarissimus? Schreibe bald wieder.
Herzl. Gruβ u. Küβe
Dein Bruder
Richard







 
volkimal Am: 02.06.2020 14:06:43 Gelesen: 503657# 1701 @  
@ marc123 [#1684]

Hallo Marc,

beschwören würde ich es zwar nicht, aber an den Namen "v. Gayl" glaube ich bei dieser Unterschrift nicht.



Der Name hat zwar vermutlich auch vier Buchstaben. Der erste sieht aber nicht nach einem "G" aus.

Auch das "l" als letzter Buchstabe passt nach meiner Meinung nicht.

Letztliche Klarheit ergäbe erst eine Unterschrift von "Regiments-Kommandeur Oberst Oberst Freiherr von Gayl" oder eine Liste der damaligen Kommandeure.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 02.06.2020 14:44:29 Gelesen: 503639# 1702 @  
@ dr31157 [#1685]

Hallo Detlef,

schon wieder eine schreckliche Handschrift. Ich lese:

Frau
Hedwig Wolff
Leobschütz O/S. (=Oberschlesien)
Stephanspl. 4

Liebe Mama, Papis Brief u.
Deine Carte erhalten. Habe ihnen
zur Sparkasse geschrieben. Gestern
war der Jachmann (Trompeter)
hier Paulings(?) schicken ihn weg.
des Geldes. Natürlich hat er auch
unsern Sprößling gesehen.
Schicke mir doch bitte umgehend
die Bezüge u. wenn es geht, auch
ein ??? Vergiß mich nicht! Die
??? Lissi kommt nächste
Woche. Ich habe keine Bezüge mehr.
Vor Ostern kann ich nicht mehr
waschen. Das Paket kam gestern
an. Alles heil. Vielen, vielen
Dank. Meine Freude war groß.
Alles wieder(?) im nächsten Brief.
??? Euch alle herzl. Grüße u.
Cüsse Eure ???

Winnichen(?) schläft
süß, sie läßt auch grüßen ? _ _ _ _

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 02.06.2020 14:46:15 Gelesen: 503638# 1703 @  
@ evwezel [#1700]

Hallo Emiel,

ich schaue den Brief gerne an. Nur heute komme ich nicht mehr dazu.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 02.06.2020 15:15:46 Gelesen: 503622# 1704 @  
@ volkimal [#1703]

Hallo Volkmar,

nimm ruhig deine Zeit, es hat keine Eile.

Viele Grüße,

Emiel
 
dr31157 Am: 02.06.2020 16:06:33 Gelesen: 503600# 1705 @  
@ volkimal [#1702]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Übersetzung. Die offenen Stellen kann ich auch trotz viel Mühe nicht lösen. Ich habe da keine Idee.

Viele Grüße
Detlef
 
dr31157 Am: 02.06.2020 20:39:08 Gelesen: 503514# 1706 @  
Hallo zusammen,
hallo Volkmar,

der nächste Hilferuf!

Was steht da ".....geschäft"



Gruß
Detlef
 
volkimal Am: 02.06.2020 20:54:17 Gelesen: 503510# 1707 @  
@ dr31157 [#1706]

Hallo Detlef,

es heißt: "Herrn Albin Spillner, Cigarrengeschäft"

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 02.06.2020 21:05:40 Gelesen: 503498# 1708 @  
@ volkimal [#1707]

Hallo Volkmar,

jetzt wo ich es geschrieben sehe, kann ich es auch lesen.

Danke! Bis zum nächsten Mal.

Viele Grüße
Detlef
 
marc123 Am: 02.06.2020 21:09:27 Gelesen: 503496# 1709 @  
@ volkimal [#1701]

Danke Volkmar,

dann lasse ich den Namen erstmal weg. Einen anderen plausiblen Namen habe ich bei den Kommandeuren nicht gefunden.

Liebe Grüße
Marc
 
dr31157 Am: 02.06.2020 21:37:13 Gelesen: 503487# 1710 @  
Hallo Volkmar,

und hier ist schon der nächste Problemfall bei dem ich die Empfängerdaten und den rückseitigen Text nicht lesen kann. Wieder eine Sauklaue.



Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 02.06.2020 21:54:12 Gelesen: 503474# 1711 @  
@ evwezel [#1700]

Hallo Emiel,

ich bin begeistert, wie sich dein Sütterlin im Vergleich zum Anfang verbessert hat.

Die Texte, die du vorgibst, sind sehr gut "übersetzt". Kleine Fehler ab und zu habe ich korrigiert. Ich schicke dir den kompletten Text per Mail.

Zu Seite 1:

[1] "Dickfälligkeit".= ein dickes Fell haben = abgebrüht sein = unsensibel sein
(Im Internet unter „dickfällig“ oder nach neuer Rechtschreibung „dickfellig“ suchen)

Auf der letzten Seite hast Du das P.S. = Postskriptum vergessen. Hier ist es:
P.S. Soeben kommt der Befehl, daß unser
General der Mun. Kol. u. Trains Burandt
selbst die Ortskommandatur in Molezads
übernimmt. Ich hatte also die Ehre sein Vor-
gänger zu sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 02.06.2020 22:28:59 Gelesen: 503455# 1712 @  
@ volkimal [#1711]

Hallo Volkmar,

ohne deine Hilfe war es mir natürlich nicht gelungen. Du bist einfach ein sehr guter Lehrer!

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 03.06.2020 09:41:50 Gelesen: 503320# 1713 @  
@ dr31157 [#1710]

Hallo Detlef,

die Karte ist sehr schwer zu lesen. Hier das vorläufige Ergebnis:

Firma
L & Berg
Sattlerwaren
Nürnberg
Breite Gasse

?.?.
Sie schrieben vor 8 Tag
daß Panel direct abgegangen
habe aber noch keine ??? u. keine
War(e)n --- bitte Bescheid
Ferner bitte 4 Stk. Hirsch mit gerad(?)
Besen(?) sofort senden darf auch etwas
anderes dabei sein.
Was haben Sie in Plüsch u. Drill?
???
??? ???
Tirschenreuth, 18. Aug. 22

Vuele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 03.06.2020 10:32:48 Gelesen: 503316# 1714 @  
@ volkimal [#1713]

Hallo Volkmar,

vielen Dank, das du dich erneut bemüht hast. Das auch du Probleme hast beruhigt mich etwas.

Meine Denkanstöße:

2. Zeile: Panel könnte "Pacet direct ........." heissen?
3. u. 4. Zeile: keine Rauh- und Leinen Waren?
5. u. 6. Zeile: konnten nach damaliger Aussprache Hirschgeweihe mit gleichmäßigen Enden sein? Bin kein Jäger!

Was sagt dein geschultes Auge?

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 03.06.2020 11:02:28 Gelesen: 503308# 1715 @  
Hallo Volkmar,

Ich habe einen neuen Feldpostbrief, diesmal hoffentlich tadellos übersetzt.

Viele Grüße,

Emiel

---
Koszelewo (Rußl.) 2. Dez. 1915

Lieber Franz! Herzl. Dank für dein leckeres
süßes Paketchen. Es kam mir sehr zu statten.[1]
Auf den langen Märschen bei 15-20 Grad
Durchschnittskälte tut das sehr gut. Sonntag
war so bitter kaltes Wind, daß mir
die Kinnbarten ordentlich erfroren sind.
Der hohe Schnee verschwindt nicht wieder,
alle Tage kommt neuer hinzu. Einer
Ort macht das. Schlittenfahren wieder
viel Spaß. Da wir an der Haupt-
heerstraß wohnen, bekommen wir, besonders
Abend´s viel Besuch von Kameraden, die
befürchten einzuschneien. Immer müssen
wir ein Lager bereit halten. Eine Kiste
Wein von Dietz - Prüm, die gestern hier an-
kam, war total eingefroren. Dienstlich
habe viel Arbeit, da noch immer als einzi-
ger Offizier bei der Kolonne. Beifolgend
findest du Adressen von Leuten, die
von 5-15 Dezember beurlaubt sind
u. Weichnachtspackete für die Kolonne
mitbringen. Im Voraus besten Dank.
Herzl. Grüße u. Küße
Richard

[1] zustattenkommen - für jemanden, etwas nützlich, hilfreich, von Vorteil sein.


 
longdoz Am: 03.06.2020 12:25:43 Gelesen: 503294# 1716 @  
@ volkimal [#1713]

Bei der Unterschrift lese ich:

"Hochacht
L... Mehlig"

Gruss Mats
 
Marcello Am: 03.06.2020 12:29:39 Gelesen: 503286# 1717 @  
@ volkimal [#1676]
@ evwezel [#1675]

Hallo zusammen,

sorry ich habe ganz vergessen mich zu bedanken. Klasse eure Übersetzung, da bin ich ein Stück weiter.

Grüße
Marcel
 
dr31157 Am: 03.06.2020 21:43:12 Gelesen: 503240# 1718 @  
Hallo Volkmar,

ich habe ich schon wieder eine Karte mit einer Sauklaue geschrieben. Adresse und Text kann ich nicht entziffern.

Kannst du mir bitte helfen ?



Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 04.06.2020 10:10:27 Gelesen: 503200# 1719 @  
@ dr31157 [#1718]

Hallo Detlef,

nur auf die Schnelle etwas zum Empfänger. Der Brief geht an den Herrn Privatdozenten Lic. Dr. Th. Siegfried, Jena, Fürstengraben 11.

Zum späteren Professor Theodor Siegfried kannst Du hier etwas nachlesen [1], [2]

Der Absender war ebenfalls evangelischer Theologe. Es handelt sich um Karl Ludwig Schmidt, der 1922 auf die Professur für Neues Testament der Universität Gießen berufen wurde. [3]

Der Text der Karte dauert im Moment zu lange. Es geht u.a. um die "Habilitations???". Das steht in der Klammer in der zweiten Zeile.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.uni-marburg.de/uniarchiv/pkat/gnd?id=117364363
[2] https://www.deutsche-biographie.de/sfz121693.html
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Ludwig_Schmidt
 
evwezel Am: 04.06.2020 11:10:50 Gelesen: 503196# 1720 @  
Liebe Sammelfreunde,
hallo Volkmar,

ich habe hier wieder einen interessanten Feldpostbrief, leider auch mit Bleistift geschrieben. Trotzdem glaube ich, dass ich den Großteil des Textes gut übersetzt habe.

Viele Grüße,

Emiel
---

Seite 1

Nowogrodek(Rußl.) 12. Oct. 1915

Lieber Franz!

Nach langer, langer Zeit endlich ein
Lebenszeichen von dir, allerdings auch
ein umso schönes, Fasanenbraten und
saure Gürkchen, ungewohnte Leckerbissen.
Fehlt nur noch das nötige Getränk. Bier
seit 3 Monaten nicht mehr gesehen, Wein ein
unbekanntes Wort, doch soll´s bald wieder
besser werden. Wer allen hoffen in einigen
Wochen in Urlaub zu kommen denn ich
möchte nicht, daß Elisabeth zum zweiten
Mal in schwerer Stunde ohne mich ist.
Ich vermute stark, daß es ein kleiner Wilhelm
wird, doch bin ich diesmal auch mit einen Töch-
terlein zufrieden. Vermutlich wurde ich in den
ersten Tagen des Novembers zu Hause
eintreffen. Und da werde ich sicher Gele-
genheit finden, im gemütlichen Familien-
kreise alle Ergebnisse unseres 600 Kilometer
Siegeszuges ausführlig zu erzählen.


Seite 2

Vorerst haben wir hier um Nowogrodek
unsere Winterquartiere bezogen. Zwar ver-
suchen die Russen jetzt fast tagtäglich hier durch-
zubrechen, aber alle (...) ist vergeblich,
wir haben schon zuviel Zeit gehabt, uns vor den
Njaner(?) Sümpfen zu verschanzen. Zwar wä-
ren wir beinahe noch kurz vor unseren Ziele,
bei einem unerwarteten plötzlichen Durchbruch zu
nächtlicher Stunde abgefangen worden, aber un-
sere wackeren Pioniere griffen noch rechtzeitig ein und
schossen endgültig die Lütte. Hier im Lande
sieht es wüst und traurig aus. Arme, elende[1]
Flüchtlingen die Hab´und Gut verloren, sieht
man ständig die ödere, sandigen Straßen ein-
herziehen. Klapperigen[2] Pferdchen in den typischen
Russen(...) und auf diesen Frauen, Kinder
und armseliger Plunder. Dabei ist es hier schon
bedenklich kalt. Wir sammeln alle Schlitten,
da 5 Monate fast ununterbrochen Schnee
liegt. Landschaft ist nicht uninteressant,
viel Wald mit allerhand Raubzeug,
besonders viele Wölfe. Ich sehe mich schon
auf der Wolfsjagd im rasend(?) einherjägen-
den Schlitten; immer(?) hätte sich sowas ja im
Leben geträumt. Leider herrscht auch

[1] elend - kümmerlich, jämmerlich, beklagenswert
[2] klapperig - alt, durch längeren Gebrauch abgenutzt und nicht mehr sehr stabil, intakt

Seite 3

viel Cholera in hiesiger[3] Gegend, besonders in
der Civilbevölkerung. Die strengsten Vor-
sichtsmaßnahmen sind schon getroffen. Die
schlimmste Seuchengegend[4] war allerdings zwischen
der Bzuwa(?) und Warschau, wo wir allein
einen Friedhof mit (ungefähr) 5000 an Cholera und
Typhus gestorb. russ. Soldaten fanden.
Ungeziefer gibt es auch massig hier, doch
haben nur jetzt mehr Zeit, unsere Quar-
tiere zu säubern. Wir haben uns in einem
Gutshofe (ungefähr) 8 Kil. westl. Nowogrodek, direkt
an der Landstraße nach Nowojelnia, und
zwar in Koszelewo, niedergelassen.
Unsere Futterlinie haben wir in Rokot-
na ((ungefähr) 23 Kil.) und fahren hin nach Kol-
kowitscha, hin und zurück jedesmal 110
Kilometer. Heute bin ich allein mit der Co-
lonne in Rokotna, habe mit einständiger
Ununterbrechung von heute Morgen 7 bis
zum Abend 7 Uhr zu Pferde gesessen und
benutzte den Abend in der großen Stube
eines rechtrussischen Gutshauses, um noch
eine Stündchen mit dir zu plaudern.

[3] hiesig - hier befindlich; hier einheimisch, ansässig; von hier stammend
[4] seuche - sich schnell ausbreitende, gefährliche Infektionskrankheit

Seite 4

Den Hauptinhalt der Stuben bilden hier
die ungeheuer mächtigen Kachelöfen. Sie
lassen auf einen bitter kalten Winter
schließen. Sollte es nicht schon vorher Schluß
geben, vorne die große französ. Westoffen-
sive zusammenbricht? Gebe Gott, daß
es wahr wäre. Ich habe Sehnsucht nach
der Heimat und meinen Lieben besonders meinen
Jungen wie nie zuvor. Mit Scheudern
denke ich an einen zweiten russ. Winter,
und doch wenn´s sein muß, denn Gott
befohlen. Nicht umsonst soll all´das teure
Blut vergossen sein, jetzt heißt es aus-
harren.[5] Und nun auf baldiges, frohes
Wiedersehen lieber Franz. Grüß deine
Frau Hirtien(?) und Frl. Hoster u. alle be-
kannte und sei du herzlichst gegrüßt
und geküßt
Dein Bruder
Richard

Gebe den Brief Urlauber mit.

[5] ausharren - an einem bestimmten Ort [trotz unangenehmer Umstände] bleiben, geduldig weiter, bis zum Ende warten




 
mausbach1 (RIP) Am: 05.06.2020 10:09:54 Gelesen: 503118# 1721 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe hier eine Feldpostkarte, nicht sonderlich gut geschrieben. Wird es leserlich werden? Vorab meinen besten Dank!






Feldpostkarte
Frau
de Vries
Bremen
Geibelstr. 65
"Krankenhaus Doktor
Schutz?
Lange Jürgenstr.29 S...?"

17.11.14
Liebe Schwägerin u. Agnes,
Schicke hiermit eine Ansicht von
Perronne, ich war 8 Tage dort
bin jetzt wieder im Schützengra-
ben ... die Kugeln über die Köpf
fliegen. Heut ist schon Wetter ...
hat? viel ganz mit letzte Tage
wird kalt. Hoffentlich ist bald.
Schluß rs ist t... vorgegangenen
... in die Löhne? Es grüßt Euch vielmal
Euer Jan.

Die Bonbons? waren sehr gut, ich hatte die letzten Tage?
Nun Grüsten?, jetzt ? Besser.
 
DERMZ Am: 05.06.2020 10:50:49 Gelesen: 503109# 1722 @  
@ mausbach1 [#1721]

Hallo Claus,

Die Bonbons waren sehr gut, ich hatte die letzten Tage star-
ken Husten, jetzt ists besser!


Weiterhin gute Gesundheit Olaf
 
DERMZ Am: 05.06.2020 11:01:41 Gelesen: 503107# 1723 @  
@ mausbach1 [#1721]

Hallo Claus,

17.11.14
Liebe Schwägerin u. Agnes,
Schicke hiermit eine Ansicht von
Perronne, ich war 8 Tage dort
bin jetzt wieder im Schützengra-
ben wo die Kugeln über die Köpf
fliegen. Heut ist schön Wetter es
hat viel geregnet letzte Tage
wird kalt. Hoffentlich ist bald.
Schluß es ist kein Vergnügen
???? Es grüßt Euch vielmal
Euer Jan.

Für die Fragezeichen habe ich noch keine Idee, auch die Adresse ist mir noch nicht klar.

Viele Grüße Olaf
 
volkimal Am: 05.06.2020 11:59:19 Gelesen: 503095# 1724 @  
@ mausbach1 [#1721]

Hallo Claus,

als Anschrift lese ich :

Feldpostkarte
Frau
de Vries
Bremen
Geibelstr. 65
Krankenhaus Doktor
Schulz
Sangs Jürgenstr. Saal(?) 29

Gemeint ist die die Sankt-Jürgen-Straße. Dort war damals das Städtische Krankenhaus, heute Klinikum Bremen-Mitte.

Den Text der Karte hat Olaf bis auf ein Wort richtig angegeben. Bei dem Wort lese ich einfach "Löcher".

Vielleicht meint Jan, dass es kein Vergnügen in den Löchern d.h. in den Schützengräben ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 06.06.2020 08:40:10 Gelesen: 503036# 1725 @  
@ DERMZ [#1722]
@ volkimal [#1724]

Liebe Sammlerkameraden,

besten Dank für Euren Einsatz!

Glückauf!
Claus
 
dr31157 Am: 07.06.2020 16:18:45 Gelesen: 502978# 1726 @  
Hallo zusammen,

ich auf dem Brief die Absender- und Adressangaben nicht richtig lesen.

Absender: Graf E...????
Empfänger: Herrn Kraft hochwohlgeboren Bankgutschrift??



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Viele Grüße
Detlef
 
DERMZ Am: 07.06.2020 16:23:30 Gelesen: 502977# 1727 @  
@ dr31157 [#1726]

Hallo Detlef,

Absender Graf Eltz (?), Berchtesgaden
Untersalberg

Einschreiben


An
Herrn Krafft
Hochwohlgeboren
Bankgeschäft von
Schneider und Munzuing
München


Viele Grüsse Olaf
 
dr31157 Am: 07.06.2020 16:43:14 Gelesen: 502974# 1728 @  
@ DERMZ [#1727]

Hallo Olaf,

vielen Dank für die Hilfe.

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 07.06.2020 23:35:59 Gelesen: 502953# 1729 @  
@ dr31157 [#1728]
@ DERMZ [#1727]

Hallo Detlef und Olaf,

Ich lese "Münzing", nicht "Munzuing". Oder habe ich das falsch gelesen? Und ich glaube, es ist "Eras" und nicht "Graf".

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 07.06.2020 23:49:35 Gelesen: 502947# 1730 @  
@ evwezel [#1729]

Hallo Emiel,

damit hast du natürlich recht. Ich denke, dass sich Olaf verschrieben hat.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 08.06.2020 09:48:12 Gelesen: 502920# 1731 @  
@ volkimal [#1730]

Hallo Volkmar,

kannst Du bitte mal versuchen den Absender für mich zu entziffern. Was steht da nun: Graf Eltz, Eras ..., oder?

Vielen Dank im Voraus
u. viele Grüße
Detlef
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.06.2020 10:31:25 Gelesen: 502911# 1732 @  
@ dr31157 [#1731]

Meine Wenigkeit liest:

Graf Eltz
Berchtesgaden
Untersalzberg

Glückauf!
Claus
 
dr31157 Am: 08.06.2020 11:06:28 Gelesen: 502903# 1733 @  
@ mausbach1 [#1732]

Hallo Claus,

vielen Dank für Deine Mithilfe. Zu dieser Meinung bin ich auch gekommen.

Jetzt zweifelte Emiel in seinem Beitrag [#1729] in Verbindung mit [#1730] den "Grafen" wieder an und brachte "Eras" ins Spiel. Für mich ergibt nur Graf Eltz einen Sinn.

Allerdings konnte ich ihn in der Adelshierachie zu Berchtesgaden nicht eindeutig zuordnen.

Nochmals vielen Dank, und ich hoffe wir haben recht.

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 08.06.2020 11:14:37 Gelesen: 502899# 1734 @  
@ dr31157 [#1733]

Hallo Detlef,

ich gehe ebenfalls davon aus, dass es Eltz heißen muss. In der Liste der deutschen Adelsgeschlechter mit dem Anfangsbucstaben "E" kommt sonst nichts in Frage. [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Adelsgeschlechter/E
 
evwezel Am: 08.06.2020 11:17:33 Gelesen: 502898# 1735 @  
@ dr31157 [#1733]

Hallo Detlef,

vermutlich hatte Claus recht und habe ich mich geirrt. Ich bin nur ein Neuling in diesem Bereich.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 08.06.2020 11:50:04 Gelesen: 502883# 1736 @  
@ dr31157 [#1733]
@ mausbach1 [#1732]

Hallo Detlef, hallo Claus,

ich zweifelte, weil ich erwartet hätte, dass der Buchstabe "g" mit Unterlänge geschrieben wurde. Das ist offensichtlich nicht der Fall bei einem Anfangsbuchstabe (G).

Meine Entschuldigung für die Verwirrung,

Emiel
 
volkimal Am: 10.06.2020 16:45:40 Gelesen: 502769# 1737 @  
@ dr31157 [#1718]

Hallo Detlef,

es fehlt noch die Übersetzung der Karte aus Beitrag [#1718]. Weil es schon einige Zeit her ist, hier noch einmal die Karte:



Wie ich schon schrieb, war der Absender Prof. Karl Ludwig Schmidt und der Empfänger Privatdozent und spätere Professor Theodor Siegfried (siehe [#1719]). Der Text der Karte ist wirklich sehr schwer zu lesen. Hier ist das, was ich herausbekommen habe:

Lieber Herr Kollege am 17.12.22
Ihre Karte vom 9.12. für die ich Ihnen vielmals danke, ist Ihr Ms [1]
(Habilitationsvortrag) noch nicht gefolgt(?) ? Wie ich Ihnen schrieb, hätte ich gerne
- nach meinen Berechnungen wird sich’s hoffentlich einrichten lassen – Ihre Sache
in unserer Jan.=?? gebracht. Diese Möglichkeit kommt aber nur dann in
Betracht, wenn ich Ihr ???(?)fältiges Ms sofort bekomme. Am 20.12. ist Redak-
tionsschluß, und zwar für die kleinen Dinge, die wegen ihrer Aktualität
nicht ganz zum Schlusse einlaufen können. ??? die Aufsätze bisher im-
mer schon vorher gesetzt werden – Inzwischen ist schon Bertrams Berliner Pro-
bevorlesung u. vieles andere gesetzt worden – dies alles muß nun dran-
kommen. Wenn ich ihr Ms nicht sofort erhalte. Was ich in Zffg mit
der Berücksichtigung von Tillich [2] für die Th Bl wünsche, ist ein Aufsatz
(kurzer(?) ???aufsatz!) über „Marxismus u. Atheismus“ (oder auch
„Sozialismus u. Atheismus“) in dem in erster Linie auf Tillichs „Masse
u. Geist“ und das rel. –soz(?) Sonderheft der Tat mit seinem ???, Tillichs
Kairos-Aufsatz, ??? genommen(?) ist. Ihre Darstellung einrichten wollen. Radl(?)
u. auch mir schwebt vor, daß die ganze Art von Tillich im Anschluß
an all seine Veröffentlichungen (Größere u. Kleinere) dargelegt wird
also seine Erstlingsschrift über Schalling(?), dann „Theologie der Kultur“ (2. Aufl.),
„Masse u. Geist“ [3], ???-Aufsatz in № 3 der Theol. Bl. 1922, Kairos [4] in der Tat,
ferner auch kleine Sachen in der Th?Z, Theol.Hl., Bl. für religiösen Sozialis
mus. Nun schreibt mir allerdings soeben Tillich, ??? ??? ???

wolle diese Aufgabe für die ???
übernehmen. Ich habe da etwas
bedenken. M.E. wäre es im Hin-
blick auf die Sache aber auch
auf Sie und Tillich besser, wenn
Sie die Sache möglichst bald ma-
chen wollten. Wenn Sie vor
??? Rede Ihr Ms einreichen,
oder auch schriftlich nach ???, dessen
Ms allerdings dann noch nicht
??? sein darf, ??? Rede si-
cherlich Ihr ??? Sache ???
??? Geben Sie mir bitte recht
bald Nachricht! Herzl. Grüße
Ihr Karl Ludwig Schmidt

? sollen Sie noch andere
Sachen für die Th Bl zur
???

Die Weihnachtstage
verbringe ich mit m.
Familie hier, so daß mir
uns leider v. ??? nicht
sehen werden.

[1] Ms = Manuskript
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Tillich
[3] Masse und Geist: Studien Zur Philosophie Der Masse (bei Google-Books)
[4] https://tillichlexikon.wordpress.com/alle-begriffe/kairos-kairoi/

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 10.06.2020 17:01:04 Gelesen: 502765# 1738 @  
@ volkimal [#1737]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Mühe. Die Schrift ist wirklich schrecklich. Wenn man länger draufschaut flimmert es.

Für meine Zwecke reicht Deine Ausarbeitung aus. Nochmals vielen Dank und

viele Grüße
Detlef
 
dr31157 Am: 11.06.2020 17:37:10 Gelesen: 502730# 1739 @  
Hallo zusammen,

ich habe wieder einmal eine Postkarte, die ich nicht lesen kann. Ich hätte gern gewußt worum es hier geht. Geht die Karte an das Generalkonsulat in Marseille oder an eine Privatadresse. Die Karte ist auch leider rückseitig nicht optimal erhalten.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 11.06.2020 18:04:11 Gelesen: 502725# 1740 @  
@ dr31157 [#1739]

Hallo Detlef,

der Text der Karte ist in Dänisch geschrieben. Das kann ich nicht. Die Karte geht an B.A. Bjelke. Zu ihm steht im Internet [1]:

Sujet: Consul du Danemark William Carr et consulat du Danemark et de l'Islande en France environ 1930 - Marseille Consul du Danemark William Carr et consulat du Danemark et de l'Islande en France environ 1930 - Marseille Icon_minitimeDim 11 Fév 2018 - 17:56
en 1914 on a une autre adresse
le consul était Frisch de Fles, Em (?) armateur, 54 rue Paradis
le chancelier B.A. Bjelke

Der Google Übersetzer liefert:
Betrifft: Konsul von Dänemark William Carr und Konsulat von Dänemark und Island in Frankreich um 1930 - Marseille Konsul von Dänemark William Carr und Konsulat von Dänemark und Island in Frankreich um 1930 - Marseille Icon_minitimeDim 11. Februar 2018 - 17:56
1914 haben wir eine andere Adresse
Der Konsul war Frisch de Fles, Em (?) Reeder, 54 rue Paradis
Kanzler B. A. Bjelke

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://placedelours.superforum.fr/t27712-consul-du-danemark-william-carr-et-consulat-du-danemark-et-de-l-islande-en-france-environ-1930-marseille
 
dr31157 Am: 11.06.2020 19:16:03 Gelesen: 502716# 1741 @  
@ volkimal [#1740]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Info.

Viele Grüße
Detlef
 
marc123 Am: 14.06.2020 20:45:36 Gelesen: 502441# 1742 @  
@ volkimal [#1679]

Hallo Volkmar,

vielen Dank noch einmal. Der Artikel ist jetzt fertig. Ein Sammlerfreund der ihn Korrektur gelesen hat, hat noch etwas interessantes herausgefunden. Die zweite und dritte Schrift beginnen mit Brm. (Brevi manu)[1], was soviel bedeutet wie: "von kurzer Hand, kurzweg, ohne Umstände".

Liebe Grüße
Marc

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Brevi_manu
 
volkimal Am: 17.06.2020 09:08:58 Gelesen: 502102# 1743 @  
Hallo zusammen,

heute brauche ich einmal eure Hilfe.



Was für eine Abkürzung steht vor "Pfarramt"? Die Abkürzung seht ihr in der Anschrift und ganz oben auf der Rückseite.

Es könnten die drei Buchstaben "Tdt." sein. Beim "d" in der Mitte bin ich mir aber nicht sicher.

Vor allem aber die Frage - was bedeutet diese Abkürzung?

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 17.06.2020 19:30:29 Gelesen: 502072# 1744 @  
Hallo Volkmar

könnte es vielleicht "Frt." sein. Adelboden gehörte kirchenrechtlich zu Frutigen.

Viele Grüße
Harald
 
SH-Sammler Am: 18.06.2020 05:47:20 Gelesen: 502036# 1745 @  
@ volkimal [#1743]

Hallo Volkmar,

was spricht gegen Tit? Das war doch eine häufige "Anredeform" aus jener Zeit.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
volkimal Am: 18.06.2020 09:06:34 Gelesen: 502025# 1746 @  
@ SH-Sammler [#1745]
@ guy69 [#1744]

Hallo Harald und Hanspeter,

vielen Dank euch beiden. Ich denke, dass Hanspeter die richtige Lösung gefunden hat. Obwohl ich schon sehr viele alte Briefe und Karten gelesen habe, ist mir die Anredeform "Tit." noch nicht aufgefallen. Vielleicht war sie in den Gegenden, aus denen meine Familie stammt nicht üblich.

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 18.06.2020 15:34:52 Gelesen: 502002# 1747 @  
Hallo nochmals,

in der Tat super Lösung. Ehrlich gesagt noch nie etwas davon gehört oder gelesen. Herr Google bestätigt diese Lösung aber sofort. :-)

Klasse. Mich würde als Sahnehäubchen noch interessieren, ob man die Titulierung lokal verorten kann.
 
SH-Sammler Am: 18.06.2020 18:04:08 Gelesen: 501993# 1748 @  
@ volkimal [#1746]
@ guy69 [#1747]

Hallo Volkmar, hallo guy,

nachstehend zeige ich Euch einen Brief, wo der Ausdruck Tit. angewendet wurde. Der Brief ist an ein Amt in Zurzach, Schweiz gerichtet. Da der Name des Ansprechpartners nicht bekannt war, hat man anscheinend Tit. geschrieben.



Schaffhausen, 22. Aug. 1837, an das Tit. Bezirksamt in Zurzach

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
mausbach1 (RIP) Am: 19.06.2020 08:02:22 Gelesen: 501965# 1749 @  
Liebe Freunde,

das zweite Berufsleben war ich im Öffentlichen Dienst. Aus etlichen Schriftstücken, speziell aus der Preussen- bis in die Kaiserzeit, fand sich immer laufend die Anrede "Titl."

Glückauf!
Claus
 
epem7081 Am: 19.06.2020 23:39:56 Gelesen: 501922# 1750 @  
@ volkimal [#1743]

Hallo Volkmar,

auch von meiner Seite aus aktuellem Zulauf ein Beispiel für den "Titl." in der Adresse beim Beleg vom 26.1.1923 aus München. Der violette "Einlauf" Stempel scheint mir hier allerdings mit 1924 "überdreht"



Mit freundlichem Sammlergruß
Edwin
 
bignell Am: 21.06.2020 15:34:50 Gelesen: 501850# 1751 @  
Liebe Freunde,

kann jemand diese Unterschrift entziffern? Rudolf Graf ?



Bitte um Eure Hilfe.

Vielen Dank, harald
 
volkimal Am: 21.06.2020 18:01:26 Gelesen: 501831# 1752 @  
@ bignell [#1751]

Hallo Harald,

Namen sind oft schwer zu entziffern. Dieser könnte anfangen mit "Rudolphgroß ???".

Sicher ist das aber nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 21.06.2020 19:39:50 Gelesen: 501819# 1753 @  
@ volkimal [#1752]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Meinung. Der Vorbesitzer hat in seiner Transkription geschrieben: Rudolf Graf ... (?) - wobei ich das f von Rudolf nicht wirklich nachvollziehen kann, ph wäre wahrscheinlicher. Und danach Stoh? Aber vielleicht kommt ja noch jemand drauf.

Liebe Grüsse, harald
 
guy69 Am: 21.06.2020 21:00:55 Gelesen: 501795# 1754 @  
Wäre es möglich einen grösseren Abschnitt zu zeigen. Ist das ein Postschein?
 
bignell Am: 21.06.2020 22:17:01 Gelesen: 501784# 1755 @  
@ guy69 [#1754]

Hallo Guy,

es handelt sich um einen Warenpassbrief aus 1753, Format ca A2, deshalb kann ich nur jeweils die einzelnen Hälften der Vorder- und Rückseiten zeigen.




Liebe Grüße, harald
 
dr31157 Am: 22.06.2020 21:58:24 Gelesen: 501739# 1756 @  
Hallo zusammen,

wer kann mir weiterhelfen und diesen Ort lesen:





Ich kann diese Schrift einfach nicht entziffern.

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 22.06.2020 22:25:17 Gelesen: 501736# 1757 @  
@ dr31157 [#1756]

Hallo Detlef,

die Karte wurde in Finsterrot geschrieben. Das liegt 6 km westlich von Mainhardt.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 22.06.2020 22:45:12 Gelesen: 501732# 1758 @  
@ volkimal [#1757]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Viele Grüße
Detlef
 
dr31157 Am: 24.06.2020 17:00:49 Gelesen: 501659# 1759 @  
Hallo zusammen,

hier habe ich wieder eine Karte, wo ich weder Absender, Empfänger noch den Text (außer dem Stempel) lesen kann:



Wer kann mir bitte weiterhelfen ?

Viele Grüße
Detlef
 
wessi1111 Am: 24.06.2020 18:35:01 Gelesen: 501643# 1760 @  
@ dr31157 [#1759]

Hallo Detlef,

auch wenn ich nicht alles herausbekomme, versuche ich mich mal.

Firm (eigentlich lese ich Firn)
St Willenbrink (das "W" ist falsch geschrieben)
Apparatebau
Lohne
in Oldenburg

Dornstetten, den 3.4.30
Firm St Willenbrink
Möchte Sie bitten mir Ihre ???
Ihr Fabrikkate zugehen wollen zu lassen
da ich mir verschiedenes anschaffen möchte

Hochachtungsvoll
Fred Rügner
Flaschner (auch im Absenderstempel)
Dornstetten
c/o Freudenstadt
Württemberg

Gruß
Wessi
 
dr31157 Am: 24.06.2020 19:49:04 Gelesen: 501627# 1761 @  
Hallo Wessi,

vielen Dank für Deine Übersetzung. Damit ist mir schon ganz gut geholfen.

Die Firma Willebrink??? Apparatebau aus Lohne kann ich leider nicht identifizieren. In Lohne soll es eine Maschinenfabrik und eine Spritzgussfabrik um 1930 gegeben haben, aber ob die etwas hiermit zu tun haben bezweifele ich.

Es könnte sein, dass er Prospekte für die Fabrikate anforderte.

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 24.06.2020 22:14:32 Gelesen: 501614# 1762 @  
@ dr31157 [#1761]

Hallo Detlef,

ich lese ein paar Kleinigkeiten anders:

Firma
Cl Willenbrink
Apparatebau
Lohne
in Oldenburg

Dornstetten, den 3.4.30
Firma Cl Willenbrink
Möchte Sie bitten mir Ihre Prospt
Ihr Fabrikkate zugehen wollen zu lassen
da ich mir verschiedenes anschaffen möchte

Hochachtungsvoll
Fried Rügner
Flaschner (auch im Absenderstempel)
Dornstetten
c/o Freudenstadt
Württemberg

Das Wort "Firma" ist sehr geschmiert und es sind nicht alle Buchstaben erkennbar.
Ich vermute, dass er ein Prospekt der Firma haben wollte und das Wort etwas ungewühnlich abgekürzt hat.
Der Absender dürfte Fried und nicht Fred Rügner sein.

Ich gehe davon aus, dass die Karte an die Firma Clemens Willenbrink ging. Das "Cl" passt sehr gut zum Schriftbild.

Clemens Willenbrink, geb.1818, wurde Kupferschmied und erbaute 1846 das historische Eisenwarengeschäft mit Schmiede an der Brinkstrasse. [1] Der Firmengründer ist zwar 1925 gestorben, sein Sohn (* 1900) hieß aber ebenfalls Klemens. (Die Schreibweise mit "C" bzw. "K" wechselt). [2] Kupfer war ein sehr gutes Material zum Apparatebau.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://heimatverein-lohne.de/wp-content/uploads/2016/06/Auswanderung-Willenbrink-1850.pdf
[2] http://lohner-familien.homepage.t-online.de/Willenbrink.htm
 
dr31157 Am: 24.06.2020 22:47:06 Gelesen: 501612# 1763 @  
@ volkimal [#1762]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Recherchen.

Auf den Seiten war ich auch schon, konnte aber "Cl." Willenbrink und Apparatebau mit dem Eisenwarengeschäft nicht wirklich zusammenbringen. Ich hatte mich da auf die Maschinenfabrik versteift, die aber nicht zur Adresse passte. Du hast da recht, bei dem Schreibstil, sollte man den Apparatebau nicht so wörtlich nehmen. Und Flaschner ist der heutige Klempner, da kann man tatsächlich bei Fabrikate auf Artikel aus einem Eisenwarengeschäft oder eines Kupferschmiedes schliessen.

Viele Grüße
Detlef
 
Flecker Am: 27.06.2020 15:39:35 Gelesen: 501471# 1764 @  
Hallo.

Habe hier eine Sterbeurkunde und kann den Vornamen nicht lesen. Diese Schrift bringt mich noch um.



war verheiratet mit ??????? Decker und ????????.

Vielen dank im voraus.
Rudolf
 
volkimal Am: 27.06.2020 16:09:42 Gelesen: 501466# 1765 @  
@ Flecker [#1764]

Hallo Rudolf,

ich lese:

Mutter: Herta Decker geborene Gabriel
Der Verstorbene war verheiratet mit Ella Decker geborene Gans.

Es ist nicht ganz sicher, da bei dieser Handschrift das "a" und "e" fast identisch sind.

Außerdem wurden die lateinische und die Sütterlin-Schrift durcheinander benutzt. Zum Beispiel beim "Gans"

Viele Grüße
Volkmar
 
Flecker Am: 27.06.2020 17:57:24 Gelesen: 501454# 1766 @  
@ Volkimal [#1765]

Danke schön. Ich bin fast fertig mit dieser Familie. Ich glaube, noch 3 oder 4 Unklarheiten und es ist durch.

Schönes Wochenende. Rudolf
 
Flecker Am: 27.06.2020 18:17:57 Gelesen: 501450# 1767 @  
Hallo, hier noch mal schnell 2 nicht zu entziffernde schreiben. Wohnhaft zu ???



und ein Absatz, Vater Mutter ???????



Das wäre es dann für heute. Vielen Dank im voraus. Rudolf
 
volkimal Am: 27.06.2020 18:27:48 Gelesen: 501445# 1768 @  
@ Flecker [#1767]

Hallo Rudolf,

Wohnhaft zu Sechshelden (Stadtteil der Stadt Haiger)

Sohn des Werkmeisters Wilhelm Adolf Karl Decker wohnhaft in Herbornseelbach und seiner
(ver)storbenen Ehefrau Alma Ida Laura geborene Loock zuletzt wohnhaft zu Helmstedt zu Herbornseelbach in seiner Wohnung

Bei dem Namen Laura und Loock bin ich mir nicht sicher. Das Bild ist einfach zu unscharf. Kannst Du ein besseres Bild einstellen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Flecker Am: 27.06.2020 19:00:38 Gelesen: 501441# 1769 @  
Hallo Volkmar,

ich kann mal die ganze Seite einstellen.



Wenn es nicht geht, habe ich Pech gehabt. Rudolf
 
volkimal Am: 27.06.2020 20:20:42 Gelesen: 501433# 1770 @  
@ Flecker [#1769]

Hallo Rudolf,

das Bild hilft nicht weiter. Ich gehe aber davon aus, dass ich beide Namen richtig gelesen habe.

Bei Laura ist eigentlich nur das "r" nicht eindeutig. Da kommt aber sonst wohl nichts anderes in Frage.

Vom Schriftbild her könnte es noch Lauxa sein, den Vornamen Lauxa gibt es aber nicht. Zumindest habe ich ihn nictt gefunden.

Der Name Loock kommt in Helmstedt z.B. 11-mal. Das könnte also durchaus passen.

Vioele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 28.06.2020 16:38:06 Gelesen: 501400# 1771 @  
Hallo zusammen,
hallo Volkmar,

hier habe ich wieder mal eine Postkarte. Die akademische Schrift kann ich nur ansatzweise lesen und bekomme wenig Sinn hinein.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 28.06.2020 18:22:20 Gelesen: 501380# 1772 @  
@ dr31157 [#1771]

Hallo Detlef,

das meiste ist klar. Bei Immer und Hanna hat er den Verdopplungsstrich benutzt.

Ich lese:

Burglengenfeld Obpf. 11.3.32
P.T. Zum glückl. Ausgang der großen Ent-
scheidungsschlacht m. wärmsten Glückwünsche!
Nun heißt es weiter: Sempre avante! Immer
vorwärts u. aufwärts! Nunca ???
Niemals rückwärts! Auch Hanna hat mir vor
einiger Zeit geschrieben über Zukunfts???!
Gebe Gott, daß Euere Ideale zur Wirklichkeit
werden. Von allen Karten u. Briefen, die gestern
zu m. 79 Geburtstage anschwirrten, ist
das die erste Antwort. Ore??? pro
???! Lasst uns füreinander beten!
Hoch Hindenburg! Mit 2000 Grüßen an alle
Euer treuer Eckehard F.B.??? ??

Die fehlenden Wörter sind fast alle Portugiesisch. Eckehard hat aber zum Glück jeweils die Übersetzung mitgeliefert.
Google übersetzt aus bzw. ins portugiesische:
Semptre avante = Immer vorwärts
Niemals rückwärts = Nunca para trás. Daher habe ich als erstes Wort Nunca angegeben.
Lasst uns füreinander beten = Vamos orar um pelo outro. Daher gehe ich vorne von "ore" aus. Der Rest des Portugiesischen ist zwar unklar, der Sinn ist aber dennoch klar.

Viele Grüße
Volkmar
 
Flecker Am: 28.06.2020 18:38:56 Gelesen: 501375# 1773 @  
@ Volkimal [#1770]

Hallo,

danke schön für die übersetzung. Leider habe ich das Blatt auch nur in Kopie, deshalb kann ich es auch nicht höher einscannen. Aber nicht schlimm, mir reicht es allemal.

Rudolf
 
dr31157 Am: 28.06.2020 18:43:45 Gelesen: 501373# 1774 @  
@ volkimal [#1772]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Auflösung des Wirrwarrs zwischen Geburtstag und der Hindenburg-Wahl.

Viele Grüße
Detlef
 
mausbach1 (RIP) Am: 29.06.2020 10:46:35 Gelesen: 501344# 1775 @  
Liebe Sammlerfreunde,

am 18.12.1916 handschriftlich auf der Bildseite - nun beim Latein zu Ende:



1. An welchen Ort/Land ist diese Bildpostkarten (K 24 Katalog Hartmann) gesendet?
2. Was besagt der viereckige Stempel?

Vorab meinen besten Dank für Eure Bemühungen.

Glückauf!
Claus
 
kakteen Am: 29.06.2020 11:52:55 Gelesen: 501337# 1776 @  
Gouvernement Livland

https://de.wikipedia.org/wiki/Gouvernement_Livland

Inspiziert durch Zensur
Baku
№ 4о

yuri
 
mausbach1 (RIP) Am: 01.07.2020 10:16:00 Gelesen: 501227# 1777 @  
@ kakteen [#1776]

Hallo yuri,

die Zensur Baku verstehe ich - Danke!; doch den Ort in ehem. Livland (später: Lettland) kenne ich nicht.

Glückauf!
Claus
 
dr31157 Am: 04.07.2020 17:34:09 Gelesen: 500904# 1778 @  
Hallo zusammen,
hallo Volkmar,

ich habe hier eine Postkarte an den Reichsbund deutscher Verbrauchergenossenschaften in Hamburg, bei der ich die Unterschriftszeile nicht richtig lesen kann.



Kann mit bitte jemand weiterhelfen?

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 04.07.2020 18:29:23 Gelesen: 500883# 1779 @  
@ dr31157 [#1778]

Hallo Detlef,

erst habe ich gedacht, dass das Wort mit "K" anfängt. Der Buchstabe gleicht sehr dem "K" von "Kontoauszug" in der ersten Zeile.

Dann habe ich die Anschrift gesehen. Vergleiche einmal die Anschrift mit dem gesuchten Wort - so bin ich darauf gekommen.

Es heißt "Verbrauchergen. Schulpforta".

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 04.07.2020 18:51:18 Gelesen: 500879# 1780 @  
@ volkimal [#1779]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Detektivarbeit. Hätte ich eigentlich auch draufkommen müssen, wo ich die Adresse schon entziffert hatte.

Viele Grüße
Detlef
 
kakteen Am: 05.07.2020 11:19:54 Gelesen: 500813# 1781 @  
@ mausbach1 [#1777]

Riga [1]

yuri

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Riga
 
dr31157 Am: 05.07.2020 21:27:46 Gelesen: 500690# 1782 @  
Hallo zusammen,
hallo Volkmar,

ich habe wieder ein Leseproblem mit der Adresse:



Ist er ein "Meg, Obersekretär"? bei einem Meteorologischen Insttut, oder so?

Heißt der Ort Velo oder Oelo in Schlesien? Ich finde nichts Passendes, nur Fahrräder und so.

Viele Grüße
Detlef
 
inflamicha Am: 05.07.2020 21:32:18 Gelesen: 500687# 1783 @  
@ dr31157 [#1782]

Hallo Detlef,

der Herr ist Mag.-Obersekretär (wahrscheinlich Magistratsobersekretär bei der Stadtverwaltung) in Oels, Schlesien.

Gruß Michael
 
dr31157 Am: 06.07.2020 08:50:51 Gelesen: 500624# 1784 @  
@ inflamicha [#1783]

Hallo Michael,

prima, vielen Dank für die Info.

Gruß
Detlef
 
dr31157 Am: 06.07.2020 16:09:29 Gelesen: 500557# 1785 @  
Hallo zusammen,

es handelt sich hier um eine Drucksache ohne Absender. Auf der Rückseite steht etwas geschrieben. Scheint Steno zu sein.



Kann mir das bitte jemand übersetzen?

Gruß
Detlef
 
volkimal Am: 07.07.2020 11:31:56 Gelesen: 500358# 1786 @  
@ dr31157 [#1785]

Hallo Detlef,

vielleicht kannst du die Frage noch einmal beim Thema "Stenographie: Kurzschriften wie DEK, Gabelsberger, Stolze-Schrey u Co." stellen.

Richard kann die Frage natürlich auch verschieben.

Viele Grüße
Volkmar

[Redaktion: Frage bitte an der genannten Stelle stellen]
 
Flecker Am: 12.07.2020 17:58:55 Gelesen: 499622# 1787 @  
Hallo,

kann mir einer übersetzen was auf diesem Totenschein steht? Vielen dank im voraus.

Rudolf


 
volkimal Am: 12.07.2020 20:57:48 Gelesen: 499573# 1788 @  
@ Flecker [#1787]

Hallo Rudolf,

es heißt:

Herbornseelbach, den 27. Dezember 1943.
Der Panzerschütze Herbert Decker, männlich,
wohnhaft in Herbornseelbach, Marburgerstraße No. 19
ist am 26. September 1941 um 6 Uhr 30 Minuten
in Gernawo(?) Rusland, östlicher Kriegsschauplatz verstorben.
Der Verstorbene war geboren am 19. September 1921
in Herbornseelbach
Standesamt Ballersbach
Vater Theodor Decker, Gastwirt
Mutter: Elisabeth Decker geborene Decker
Der Verstorbene war nicht verheiratet.

Den Ort in Russland kann ich im Moment nicht richtig erkennen. Habe im Moment leider nur ein katastrophales WLAN und ein Tablet zur Verfügung.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 12.07.2020 21:48:47 Gelesen: 499553# 1789 @  
@ Flecker [#1787]

MoinMoin,

Ortsbezeichnung ist wahrscheinlich irgendein Nest bei Roslawl. Ich habe mal Feldpostbriefe aus dieser Zeit aus der Umgebung von Roslawl umgeschrieben. Da waren Ortsnamen dabei, die ich im Netz meist nicht finden konnte. Da wäre eine Karte von annodazumal ganz gut. Ich lese in etwa Gerenewo-Roslawl.

zu Beitrag [#1785]:

Das ist wenn überhaupt "Übungsgekritzel" in Steno, kein zusammenhängender Satz/Sinn/etc.

lg max
 
Flecker Am: 13.07.2020 13:33:15 Gelesen: 499457# 1790 @  
@ Volkimal [#1788]
@ Max78 [#1789]

Hallo,

danke für die Mühe.

Rudolf
 
dr31157 Am: 23.07.2020 17:46:22 Gelesen: 497524# 1791 @  
Hallo zusammen,

leider kann ich die Feldpostadresse nicht lesen. Obergefreiter.... 18. ...... Wurden mit dem Paket die persönlichen Sachen der gefallenen Soldaten an die Familien verschickt?



Kann mir bitte jemand weiterhelfen.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 27.07.2020 20:20:50 Gelesen: 496796# 1792 @  
@ dr31157 [#1791]

Hallo Detlef,

wir waren unterwegs und ich hatte die Karte ganz vergessen. Die Schrift ist sehr schwer zu entziffern. Das fängt schon mit dem Namen an. Vermutlich heißen der Absender und der Empfänger "Gau", es könnte auch "Chau" sein. Der Name Chau ist aber unwahrscheinlicher. Eventuell kann es heißen:

Absender:
Obergefr. Gr. Gau
18. Lu. Rgt. Ob. D. L. Potsdam ????

Evtl. hat es etwas mit der "Luftnachrichtenabteilung Oberbefehlshaber der Luftwaffe" zu tun. Die war in Postdam-Eiche.

Empfänger:
Familie
Johann Gau
Niederleis 138
Niederdonau Ostmark

Bei Niederdonau Ostmark bin ich mir recht sicher, Niederleis ist vermutlich richtig.

Du kannst aber im Müllers Ortsbuch für die Ostmark 1942 gerne weiterforschen [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://steyr.dahoam.net/wp-flippingbooks/muellers_ortsbuch/

Niederleis findest Du auf Seite 93, es liegt im Reichsgau Niederdonau
 
dr31157 Am: 27.07.2020 20:32:24 Gelesen: 496791# 1793 @  
@ volkimal [#1792]

Hallo Volkmar,

vielen Dank die Informationen und den Hinweis.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 30.07.2020 17:32:05 Gelesen: 496187# 1794 @  
Hallo,

ich habe hier eine Paketkarte. Die Feldpostadresse kann ich nicht richtig lesen.



Unteroffzier
II Stum Komp. Garn. Er Batt. c/1
Kempten/Allgäu
Lehrgang

Wer hilft mir weiter? Was ist richtig?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 30.07.2020 19:11:36 Gelesen: 496156# 1795 @  
@ dr31157 [#1794]

Hallo Detlef,

ich lese:

Untofz
Willi Matzner
II Stam Komp. Gren. Er Batt. 91
(13b) Kempten/Allgäu
Lehrgang

Das ist zwar eine ungewöhnliche Abkürzung für einen Unteroffizier, es dürfte aber richtig sein.

Normalerweise ist die Abkürzung für einen Unteroffizier "Uffz". Siehe die Liste militärischer Abkürzungen [1].

Bei "Stam" bin ich mir nicht sicher. Über einem "u" wäre aber wahrscheinlich ein Bogen wie bei Allgäu.

In Kempten war das "Grenadier-Ersatz-Bataillon 91". Siehe [2]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_militärischer_Abkürzungen
[2] http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/InfErsBat/InfErsBat91-R.htm
 
dr31157 Am: 30.07.2020 19:54:24 Gelesen: 496146# 1796 @  
@ volkimal [#1795]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Übersetzung.

Es soll wohl "Stam(m)" heissen, obwohl es nicht im Abkürzungen-Link steht. Dank für diesen Link. Den kannte ich noch nicht.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 30.07.2020 20:35:34 Gelesen: 496128# 1797 @  
Hallo,

hier kann wieder etwas nicht lesen:



auf der Rückseite: Schickt .....?

auf der Vorderseite Haus ........?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 30.07.2020 21:38:01 Gelesen: 496103# 1798 @  
@ dr31157 [#1797]

Hallo Detlef,

ich lese:

Schickt Elmar(?) ein paar Hefte
Hautpsächlich Schreibhefte
Meine Manschettenknöpfe
fehlen

Familie
OberReg. Rat Gerold
Haus ????
Post Münster

Das Wort Hauptsächlich ist falsch geschrieben.

Den Namen des Hause im Bereich Münster kann ich noch nicht entziffern. Es sieht so ähnlich aus wie "Lawelinklar". Das finde ich aber im Netz nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 30.07.2020 22:14:31 Gelesen: 496087# 1799 @  
@ volkimal [#1798]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Entschlüsselungen.

Ich meine ich habe das Rätsel gelöst:

Altes Gasthaus Leve

Mein Rechner öffnet nicht die Webseite (habe wohl zu hohe Sicherheitseinstellungen) kann aber herauslesen das die Besitzer mal Winkler hiesen.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 30.07.2020 22:38:06 Gelesen: 496077# 1800 @  
@ dr31157 [#1799]

Hallo Detlef,

ich glaube nicht, dass das alte Gasthaus Leve in Münster gemeint ist.

Auf der Seite des Hauses heißt es "Nach völliger Kriegszerstörung durch Bomben 1941 ist es in den Jahren 1949 — 1961 wiedererstanden".

Die Suche geht also weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 30.07.2020 22:43:29 Gelesen: 496071# 1801 @  
@ volkimal [#1800]

Hallo Volkmar,

schade, das stimmt. Jetzt hatte sich die Webseite auch bei mir geöffnet.

Na dann.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 31.07.2020 22:26:33 Gelesen: 495813# 1802 @  
Hallo,

ich habe hier einen Brief dessen Adresse ich nicht richtig lesen kann:



Rottach-Egern
am Tegernsee

.......... Bachmeier

Ich bitte um Hilfe.

Gruß Detlef
 
Roland Daebel Am: 31.07.2020 22:56:23 Gelesen: 495806# 1803 @  
@ dr31157 [#1802]

Herrn
Joseph Weigert
Gefr.[eiter]
(13b) Rottach-Egern
am Tegernsee
Reservelazarett
Hotel Bachmeier

Schwere Zeiten, damals ...

Viel Spaß weiterhin!
 
dr31157 Am: 31.07.2020 23:04:37 Gelesen: 495800# 1804 @  
@ Roland Daebel [#1803]

Vielen Dank für die schnelle Übersetzung.

Gruß Detlef
 
Roland Daebel Am: 31.07.2020 23:28:26 Gelesen: 495793# 1805 @  
@ dr31157 [#1804]

Du hast ja hier eine "Anfangssammlung" mit sehr interessanten Belegen gezeigt. Man weiß nun nicht, wieviel noch kommt. Leider gibt es keine Schulungen für die alte Schrift. Vielleicht solltest Du mal selber anfangen das zu lernen. Das haben die Tutoren hier alle durch.

Wir werden auch weiterhin gerne helfen, denn wir möchten weitere Belege sehen.

Immer üben, üben, üben - es kann dann spannend werden, auch längere Passagen selbst zu lesen.
 
dr31157 Am: 01.08.2020 09:06:33 Gelesen: 495694# 1806 @  
@ Roland Daebel [#1805]

Meine Fähigkeiten reichen für das Allgemeine und lerne ständig dazu! Aber es gibt eben Handschriften, an denen man verzweifeln kann.

Über weitere Hilfestellung würde ich mich freuen.
 
Roland Daebel Am: 01.08.2020 10:39:31 Gelesen: 495677# 1807 @  
@ dr31157 [#1806]

Ja, auf jeden Fall! War auch nicht böse gemeint!
 
dr31157 Am: 01.08.2020 17:38:07 Gelesen: 495548# 1808 @  
Hallo,

ich habe hier eine Postkarte.

Auf der Karte unter No. 8 Tangiers - Grand Soko steht etwas in ausländischer Sprache geschrieben.




Wahrscheinlich ist eine Urlaubskarte. Ist es nur ein Datumsvermerk "17. Apr..... Ist es eine Urlaubsgruß-Floskel?

Kann mir das bitte jemand weiterhelfen?
Gruß Detlef
 
Roland Daebel Am: 01.08.2020 17:59:13 Gelesen: 495537# 1809 @  
@ dr31157 [#1808]

Wahrscheinlich Datum des Tages der Beschriftung (17. Apr.) und Paraphe des Absenders. Wirklich schlecht geschmiert.

Urlaub wird es dort wohl nicht gegeben haben. Siehe 1. und 2. Marokkokriese sowie "Panthersprung nach Agadir", in Wiki.

Weiterhin viel Spaß!
 
dr31157 Am: 01.08.2020 18:07:08 Gelesen: 495529# 1810 @  
@ Roland Daebel [#1809]

Vielen Dank. Dann sind es wohl Grüße (ohne viele Worte) in die Heimat.

Gruß Detlef
 
Roland Daebel Am: 01.08.2020 18:13:25 Gelesen: 495525# 1811 @  
@ dr31157 [#1810]

Höchstwahrscheinlich, könnte von einem deutschen Militär oder Beamten sein, an Postkartensammler zuhause. Das gab es damals in den Deutschen Kolonien und Auslands-Gebieten verhältnismäßig oft.

R.
 
dr31157 Am: 01.08.2020 18:29:34 Gelesen: 495514# 1812 @  
@ Roland Daebel [#1811]

Danke für die Info.

Gruß Detlef
 
doktorstamp Am: 01.08.2020 20:51:40 Gelesen: 495463# 1813 @  
Deutsche Schreibschrift. Lehrbuch: Lesen und Schreiben lernen

ISBN-10: 3426667533
ISBN-13: 978-3426667538

Das Buch kann ich nur empfehlen. Man wird Schritt für Schritt in die alte Schreibschrift eingeweiht. Hinzu sollte man dieses Büchlein kaufen:

Deutsche Schreibschrift. Übungsbuch.
ISBN-10: 3426668793
ISBN-13: 978-3426668795

Bei Amazon.co.uk zu kaufen.

Der Preis für beide zusammen ist knapp unter £20 zzgl. Porto.

MfG

Nigel
 
dr31157 Am: 04.08.2020 16:36:51 Gelesen: 494785# 1814 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte, die nicht komplett lesen kann.



"aus Antwerpen auf der Rückreise von ............................Euer"

Kann bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 04.08.2020 17:00:23 Gelesen: 494777# 1815 @  
@ dr31157 [#1814]

Hallo Detlef,

ich denke es heißt "Aus Antwerpen auf der Rückreise von der Ypernfront Herzliche Grüße Euer Johannes Schuster"

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 04.08.2020 17:33:28 Gelesen: 494762# 1816 @  
@ volkimal [#1815]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die zuverlässige Hilfe, wie immer!

Gruß Detlef
 
philast Am: 04.08.2020 18:52:14 Gelesen: 494743# 1817 @  
Hallo,

anbei ein Feldpost – Eilbrief vom 13.11.1918 12-1N aus Berlin nach Altenburg in Sachsen, dort angekommen am 13.11.1918 11-12N. Also wenige Tage nach Abdankung von Kaiser Wilhelm und der Ausrufung der (Weimarer) Republik. Freigemacht mit 25 Pf für die Eilgebühr, als Feldpostbrief war er in der ersten Gewichtsstufe portofrei.

Geschrieben vom Garde Füsilier W.Schneider aus dem 3. Garde Füsilierregiment 8. Kompagnie an Johanna Storch in Altenburg. Einige Sachen konnte ich entziffern und hoffentlich korrekt widergeben. Bei einigen Sachen im weiteren Verlauf des Textes war dann Schluss. Da benötige ich noch Hilfe oder Korrektur wenn ich Fehler gemacht habe.





Seite 1:
Berlin 13.11.18
Meine allerbeste Hannel!
Anbei sende ich dir die Ausarbeitung des
gewünschten Themas. Ich weiß zwar nicht, ob es
deinen Anschauungen genügt und ob ich es richtig
erfaßt habe. Leider ist es nicht sehr umfang-
reich geworden, da ich es etwas zusammen-
gedrängt habe. Ich habe mich gleich drüber gemacht,
damit die Arbeit zur rechten Zeit eintrifft, um
einmal richtig geprüft zu werden, denn
ich habe mich mit der ????arbeit nicht erst be-
fassen können. Überhaupt habe ich nicht
gewußt, welche Arbeiten d. Frau im Kriege zu
leisten gehabt hat.
Liebe Hannel, hoffentlich hast du meine
Briefe erhalten, die dir Aufschluß über die die
Berliner Lage geben. Jetzt muß ich dir mit-
teilen, daß ich keine Langweile mehr habe.
Im Gegenteil, Arbeit von Früh bis Spät
abends, da ich von der Kompagnie als Bei-
sitzender des Soldatenrates gewählt worden

Seite 2:
Bin. Anfangs sträubt ich mich mit Händen und
Füßen, doch konnte ich auf eine derartige Weise
das mit entgegengebrachte Vertrauen nicht herab-
setzen. Also ist meine Anwesenheit hier dringend
notwendig. Hoffentlich werde ich bald abgelöst.
Liebe Hannel, vergib mir, daß ich dir einen
derartigen ??? ??? wage. (Ich komme bald
auf ??? ???). Auf meine Schrift muß
du etwas milder beurteilen, nicht wahr? Es ist
ja ??? spät abends!
Nun „Gute Nacht“ mein herzensguter
Spatz!
Es grüßt und küßt dich dein treuer
Willy.

Seite 3:

Frauenarbeit im Kriege.
Gedankengang
I. Einleitung: Der Krieg, ein Gebiet großer
Entfaltung der Frauenarbeit
II. Ausführung:
A. Leistungen der deutschen Frau auf
dem wirtschaftlichen Gebiete
1. Für unser Frontheer
2. Für die Verhältnisse des Innenlandes
B. Leistungen auf dem Gebiete der Liebestätigkeit
C. Leistungen auf dem Gebiete der Erziehung
III. Schluß: Ausblick

Seite 4:

I. Einleitung:
Es gibt eine alte Redensart, die besagt: eine
Frau sei umso mehr wert, je weniger von ihr gesprochen
würde. Und in der Tat gibt es zum Beispiel in der gesam-
ten Weltliteratur ???? ???? ???, die
von der ??? einer Frau ??? und die eben
???,

Ab hier erschließt sich mir der Sinn nicht mehr so ganz, einzelne Wörter kann ich zwar lesen, aber da sind zu große Lücken drin für eine brauchbare Widergabe.
Ist schon in den ersten paar Seiten erstaunlich, mit was sich manche Soldaten auseinandergesetzt haben.

Seite 5:



Seite 6:



Seite 7:



Grüße
philast
 
DERMZ Am: 04.08.2020 19:45:14 Gelesen: 494726# 1818 @  
@ philast [#1817]

Hallo philast,

ich fange mit Seite 1 an:

damit die Arbeit zur rechten Zeit eintrifft, um
einmal richtig geprüft zu werden, denn
ich habe mich mit der ????arbeit nicht erst be-
fassen können.

????arbeit = Durcharbeit

Viele Grüße Olaf
 
volkimal Am: 05.08.2020 14:09:04 Gelesen: 494546# 1819 @  
@ philast [#1817]

Hallo philast,

du schreibst: "Ab hier erschließt sich mir der Sinn nicht mehr so ganz, einzelne Wörter kann ich zwar lesen, aber da sind zu große Lücken drin für eine brauchbare Widergabe." Trotzdem ist es immer gut, wenn Du das angibst, was du lesen kannst. Es ist dann für mich trotzdem schneller, den Rest hinzuzufügen als alles abzuschreiben.

bis zum ersten Absatz auf Seite 5 bin ich gekommen. Jetzt muss ich erst einmal etwas anderes machen.

Seite 1:
Berlin 13.11.18
Meine allerbeste Hannel!
Anbei sende ich dir die Ausarbeitung des
gewünschten Themas. Ich weiß zwar nicht, ob es
deinen Anschauungen genügt und ob ich es richtig
erfaßt habe. Leider ist es nicht sehr umfang-
reich geworden, da ich es etwas zusammenge-
drängt habe. Ich habe mich gleich drüber gemacht,
damit die Arbeit zur rechten Zeit eintrifft, um
einmal richtig geprüft zu werden, denn
ich habe mich mit der Durcharbeit nicht erst be-
fassen können. Überhaupt habe ich nicht
gewußt, welche Arbeiten d. Frau im Kriege zu
leisten gehabt hat.
Liebe Hannel, hoffentlich hast du meine
Briefe erhalten, die dir Aufschluß über die
Berliner Lage geben. Jetzt muß ich dir mit-
teilen, daß ich keine Langweile mehr habe.
Im Gegenteil, Arbeit von Früh bis Spät
abends, da ich von der Kompagnie als Bei-
sitzender des Soldatenrates gewählt worden

Seite 2:
bin. Anfangs sträubte ich mit Händen und
Füßen, doch konnte ich auf eine derartige Weise
das mit entgegengebrachte Vertrauen nicht herab-
setzen. Also ist meine Anwesenheit hier dringend
notwendig. Hoffentlich werde ich bald abgelöst.
Liebe Hannel, verzeihe mir, daß ich dir einen
derartigen Wisch vorzulegen wage. (Ich komme bald
auf Schwarzens Sprünge). Auch meine Schrift muß
du etwas milder beurteilen, nicht wahr? Es ist
ja schon spät abends!
Nun „Gute Nacht“ mein herzensguter
Spatz!
Es grüßt und küßt dich dein treuer
Willy.

Seite 3:
Frauenarbeit im Kriege.
Gedankengang
I. Einleitung: Der Krieg, ein Gebiet großer
Entfaltung der Frauenarbeit
II. Ausführung:
A. Leistungen der deutschen Frau auf
dem wirtschaftlichen Gebiete
1. Für unser Frontheer
2. Für die Verhältnisse des Innenlandes
B. Leistungen auf dem Gebiete der Liebestätigkeit
der Frau
C. Leistungen auf dem Gebiete der Erziehung
III. Schluß: Ausblick

Seite 4:
I Einleitung: Es gibt eine alte Redensart, die besagt: eine
Frau sei umso mehr wert, je weniger von ihr gesprochen
würde. Und in der Tat gibt es zum Beispiel in der gesam-
ten Weltliteratur verschwindend wenige Dichtungen, die
von der Verherrlichung einer Frau berichten und die eben
vorhandenen, wie Gudrunlied usw., sind Jahrhunderte, ja
Jahrtausende alt. Man könnte aber mit gutem Grunde
von dem ebengesagten Satz gerade das Gegenteil behaupten,
wenn wir daran denken, welche überzeugende Anschauung
die deutsche Frau, die durch den Krieg auch eine Art Vater-
verteidiger(in) geworden ist und mit einer Eingebung
ohnegleichen ihren oft nicht leichten Posten ausfüllt, ver-
dient, daß man ihr Vertrauen schenkt und sie hoch einschätzen
muß. Sie muß wahrhaftig viel geleistet haben, daß man jetzt
so mit stolz auf sie blickt, darum ist es keine Zeitver-
schwendung, wenn im folgenden das Thema „Frauenarbeit im
Kriege“ eingehend erörtert wird.
II. Ausführung: Die erste Zeit nach der Mobilmachung hat
mit ganz besonders harter Hand in die wirtschaftlichen Ver-
hältnisse des deutschen Volkes hineingegriffen. Sehr viele
Maßnahmen, die voreilig ergriffen worden sind, machten
sich später von selbst wieder unnütz und wurden auf-
Gehoben. Und bis die neue Regelung erfolgte, geriet
vieles ins Stocken und viele Existenzen waren äußerst
bedroht. Die Betriebe, die für das Material
des Krieges sorgten, nahmen einen ungeheuren
Aufschwung, der auch die Tätigkeit der deutschen Frau
mit in Anspruch nehmen. Hier waren es namentlich
die Arbeiterfrauen. Ehe England daran dachte die Frauen

Seite 5:
zur Arbeit in den Geschoßfabriken zu bitten, waren in
Deutschland schon längst die Frauen zu hunderttausen-
den bei der Arbeit. Sie hatten ohne sich, wo ihre
körperlichen Kräfte es ermöglichten, an den Platz ge-
stellt, den der Mann verlassen hatte um mit dem
Gewehr in der Hand sich an den heiligem Kampfe des
Vaterlandes zu beteiligen.

Viele Grüße
Volkmar
 
longdoz Am: 05.08.2020 14:13:00 Gelesen: 494542# 1820 @  
kleine Korrektur:

auf Seite 1: ... nicht recht befassen können ...

Seite 5 Zeile 3: ... sie hatten eher sich, wo ...

Gruss Mats
 
volkimal Am: 05.08.2020 15:58:42 Gelesen: 494518# 1821 @  
Hallo philast,

so jetzt folgt der Rest:

Auch im Haushalt hat sie sich als rechte deutsche
Frau gezeigt. Die gesteigerten Preise für alle
Lebensmittel stellten naturgemäß an das wirt-
schaftliche Geschick der Frau doppelte Anforderung,
da sie vor allem den geringen Einnahmen
gegenüberstand. Hier hat die Frau wieder in
prachtvoller Weise eingegriffen, indem sie ge-
rade über die für die Wohlfahrt des Volkes in
Betracht kommenden Punkte durch Vorträge und
unentgeltliche Auskunft Ratschläge erteilte, und sie
bewahrte durch tatkräftiges Einschreiten den Unmittelten vor
Hunger und Elend. Tatsächlich ist der Frau
Gelegenheit gegeben, sich jetzt als wahre Künstlerin
auf dem Gebiete der Ernährung zu zeigen. Und so
lächerlich es auch klingen mag, ist ein Tag auf eben
diesem Gebiete genau so wichtig, wie ein Sieg, der
durch Blut und Eisen erfochten worden ist.
Wenn einmal die Geschichte dieses großen
Krieges geschrieben werden sollte, als ein Beweis
über die Leistungen unseres Volkes, so wird
auch ein Abschnitt von der Liebestätig der Frau
mit erörtert werden müssen
denn was auf diesem Gebiet von der
Frau geleistet worden ist und täglich noch wird,

Seite 6:
kann fast nicht ausgedacht werden. Das Arbeits-
feld auf diesem Gebiete ist ungeheuer umfang-
reich. An erster Stelle steht die berufsmäßige und
freiwillige Pflegerin der Verwundeten. Fast ebenso
bedeutend ist die Frau, die ihr Heim den tapferen
Feldgrauen zur Verfügung stellt und die Geberin,
die dem Roten Kreuz in großer Opferwilligkeit
die Geldmittel zusteuert. Hunderttausende, ja Milli-
onen sind dem Roten Kreuz durch die Sammel-
tätigkeit d. Frau zur Verfügung gestellt worden. Es ist
ja auch natürlich, denn das Empfinden der Frau
sehnt sich danach, denen die für das Vaterland
kämpften und litten, den Dank des Vaterlandes
darzubringen. Denken wir daran, wie die Deutsche
Frau in den Augusttagen 1914 Tage und Nächte in
den Bahnhöfen standen und mit erschöpften Gesichtern
den durchfahrenden hungrigen und durstigen Vater-
landsverteidigern Speise und Trank zusteckten, oder
denken wir an die unermüdliche Pflege an den schmer-
zenslagern der Verwundeten. Müssen wir denn
nicht vor ihnen den Hut abnehmen? Schade nur,
daß diesen tapferen Frauen nicht durch einen segensreichen
Frieden, wie wir ihn alle ersehnt hatten, diese Stunden
in denen sie gelitten und gearbeitet haben, gelohnt werden
konnte.
Eine große, vielleicht die größte Aufgabe, die vor
allem der deutschen Mutter zur heiligen Pflicht gewor-
den ist und einer Nation zu weiterem Aufstiege
zu helfen vermag, ist die rechte deutsche Erziehung
der Jugend, die jetzt heranwächst. Sie muss dahin

Seite 7:
wirken, daß sie ihre Söhne zu einer wahren
„Wacht am Rhein“ heranziehe, von der die Welt
weiß, daß sie unbesiegbar ist, damit der Friede
der Welt unter deutschem Schutze ruhen möge. Lei-
der haben die letzten Tage bewiesen, daß unsere
deutsche Mutter noch nicht ganz gerade dieser Auf-
gabe voll und ganz gewachsen war. Doch sie
muß sich weiter mit aller Energie das Ziel setzen, auch
noch in Zukunft in dem alten Geiste das Kind zu bilden
und zu leiten und sich nicht durch die hereinbrechen
Verhältnisse entmutigen zu lassen, denn ihre Söhne
haben ja gezeigt, was deutsche Kraft und Tapferkeit
geen eine Übermacht vermocht haben. Dann wer-
den sich auch viele, die heute zusammengebrochen, auf-
raffen, werden mittun voll neuen Mutes und mit-
arbeiten am Bau des neuen Deutschlands, dann wer-
den sie nicht mehr verbittert und vergrämt beiseite stehen,
weil ihre Hoffnungen und Ideen zertrümmert am Boden liegen.

Viele Grüße
Volkmar
 
philast Am: 05.08.2020 21:36:50 Gelesen: 494466# 1822 @  
Hallo,

DERMZ, longdoz und besonders an volkimal,
einen herzlichen Dank für die Übersetzung.

Das ist ja eine recht pathetische Ausarbeitung, die der Briefschreiber Willy Schneider verfasst hat. Die Ausarbeitung wirkt auf mich eher nach einem Fortbestand des Kaiserreichs und seiner gesellschaftlichen Grundlagen und nicht nach Revolution, obwohl er als Beisitzers eines Soldatenrates gewählt war.

Grüsse
philast

@ Richard

Kann ich meinen Beitrag nochmals editieren? Ich würde gerne die Texte ergänzen und zu den Bildern hängen.
 
Thomas S. Am: 06.08.2020 14:33:59 Gelesen: 494226# 1823 @  
@ Roland Daebel [#1805]

Hallo Zusammen,
hallo Roland,

Roland hatte geschrieben " Leider gibt es keine Schulungen für die alte Schrift".

Für alle denen Nürnberg nicht zu weit entfernt ist, das Landeskirchliche Archiv in Nürnberg bietet kostenlose Lesekurse für Kurrentschrift an, sowohl Anfänger- als auch Fortgeschrittenenkurse. Aufgrund Corona wurden die diesjährigen Kurse leider abgesagt. Sobald die Kurse wieder angeboten werden können, werden diese auf der Homepage des Archivs veröffentlicht. [1]

Ich habe zwei Kurse besucht und werde sicherlich auch wieder teilnehmen. Die Kursleiter freuen sich auch, wenn man schwierige Schriftstücke mitbringt und diese gemeinsam im Kurs transkripiert.

Viele Grüße
aus Nürnberg
Thomas

[1] https://www.archiv-elkb.de/aktuelles
 
mausbach1 (RIP) Am: 06.08.2020 17:42:27 Gelesen: 494183# 1824 @  
Auch hier bitte ich um "Auflösung" - m.E. eine schlimme Schludrigkeit



Vorab meinen herzlichsten Dank!
Claus
 
volkimal Am: 06.08.2020 20:43:27 Gelesen: 494141# 1825 @  
@ mausbach1 [#1824]

Hallo Claus,

das meiste kann ich lesen:

Herrn A. Reiß Frankfurt
Freudenberg 5/12 1879
Auf meine Offerte vom 8/11
blieb ohne Ihre geschätzten Ordres
Um Sie nun zu einem Auftrage
zu veranlassen, will Ihnen daß am
8/11. bemusterte Catim(?) I M 40 ¾ erlassen
bei Abnahme von 6 Piepen bei Stückgut-
ladung M 41 ¼ franco dort & hoffe
Sie erfreuen mich mit Ihrem sehr werthen
Bettreffen ev. auf Lieferung bis März.
Auf Wunsch sende nochmals Muster Achtungsvoll
??? Bubenzer(?)

Das Wort "Catim" ist nicht eindeutig klar und die Bedeutung erst recht nicht.
WAs "Piepen" sind weiß ich auch nicht. Evtl. ist es ein Verpackungs- oder Gewichtsmaß.
Es muss etwas größere Menge sein, da es um eine Stückgutladung geht.

In Freudenberg gibt es die Villa Bubenzer. Der Kokosnußölfabrikant Carl Bubenzer ließ sich 1902-04 in repräsentativer Lage auf dem Bergsporn „Trulich“ eine standesgemäßes Domizil errichten.
Vielleicht stammt die Karte ja von seinem Vater.

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 07.08.2020 08:32:26 Gelesen: 494004# 1826 @  
@ volkimal [#1825]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank! Bubenzer ist hier bei uns in Freudenberg allseitig bekannt. Seit nach 1945 die Filz- und Ölproduktion (Tierarten und Kokus konnte keine Materialien mehr bezogen werden) mittels verschiedener angetrieben durch Wassermühlen fielen weg.

Die Bubenzers ging in Spezialbereiche, u.a. Bremsscheiben in Großgeräte z.B. Bagger der Braunkohle, auch Anlagen der Fördertechnik in der Steinkohle, ebenfalls bei Seilbahnen. Die Villa Bubenzer vor ca. 20 Jahren vom Kulturverein übernommen und wieder instandgesetzt - Lesungen, Kammermusik etc.

Herzliches Glückauf!
Claus
 
philast Am: 07.08.2020 15:43:06 Gelesen: 493936# 1827 @  
Hallo,

anbei Beitrag [#1817] nochmals Bild und Texte zusammengefasst:

Nachfolgend ein Feldpost – Eilbrief vom 13.11.1918 12-1N aus Berlin nach Altenburg in Sachsen, dort angekommen am 13.11.1918 11-12N. Also wenige Tage nach Abdankung des Kaiser Wilhelms und der Ausrufung der (Weimarer) Republik. Freigemacht mit 25Pf für die Eilgebühr, als Feldpostbrief war er in der ersten Gewichtsstufe portofrei.

Geschrieben vom Garde Füsilier W.Schneider aus dem 3. Garde Füsilierregiment 8. Kompagnie an Johanna Storch in Altenburg.

Von den handelnden Personen war im Internet nichts weiteres zu finden.



Seite 1:



Berlin 13.11.18

Meine allerbeste Hannel!
Anbei sende ich dir die Ausarbeitung des
gewünschten Themas. Ich weiß zwar nicht, ob es
deinen Anschauungen genügt und ob ich es richtig
erfaßt habe. Leider ist es nicht sehr umfang-
reich geworden, da ich es etwas zusammen-
gedrängt habe. Ich habe mich gleich drüber gemacht,
damit die Arbeit zur rechten Zeit eintrifft, um
einmal richtig geprüft zu werden, denn
ich habe mich mit der Durcharbeit nicht recht be-
fassen können. Überhaupt habe ich nicht
gewußt, welche Arbeiten d. Frau im Kriege zu
leisten gehabt hat.
Liebe Hannel, hoffentlich hast du meine
Briefe erhalten, die dir Aufschluß über die
Berliner Lage geben. Jetzt muß ich dir mit-
teilen, daß ich keine Langweile mehr habe.
Im Gegenteil, Arbeit von Früh bis Spät
abends, da ich von der Kompagnie als Bei-
sitzender des Soldatenrates gewählt worden


Seite 2:



Bin. Anfangs sträubte ich mich mit Händen und
Füßen, doch konnte ich auf eine derartige Weise
das mit entgegengebrachte Vertrauen nicht herab-
setzen. Also ist meine Anwesenheit hier dringend
notwendig. Hoffentlich werde ich bald abgelöst.
Liebe Hannel, vergib mir, daß ich dir einen
derartigen Wisch vorzulegen wage. (Ich komme bald
auf Schwarzens Sprünge). Auf meine Schrift muß
du etwas milder beurteilen, nicht wahr? Es ist
ja schon spät abends!
Nun „Gute Nacht“ mein herzensguter
Spatz!
Es grüßt und küßt dich dein treuer
Willy.


Seite 3:



Frauenarbeit im Kriege.

Gedankengang
Einleitung: Der Krieg, ein Gebiet großer
Entfaltung der Frauenarbeit
Ausführung:
A. Leistungen der deutschen Frau auf
dem wirtschaftlichen Gebiete
1. Für unser Frontheer
2. Für die Verhältnisse des Innenlandes
B. Leistungen auf dem Gebiete der Liebestätigkeit
C. Leistungen auf dem Gebiete der Erziehung
Schluß: Ausblick

Seite 4:



I Einleitung: Es gibt eine alte Redensart, die besagt: eine
Frau sei umso mehr wert, je weniger von ihr gesprochen
würde. Und in der Tat gibt es zum Beispiel in der gesam-
ten Weltliteratur verschwindend wenige Dichtungen, die
von der Verherrlichung einer Frau berichten und die eben
vorhandenen, wie Gudrunlied usw., sind Jahrhunderte, ja
Jahrtausende alt. Man könnte aber mit gutem Grunde
von dem ebengesagten Satz gerade das Gegenteil behaupten,
wenn wir daran denken, welche überzeugende Anschauung
die deutsche Frau, die durch den Krieg auch eine Art Vater-
verteidiger(in) geworden ist und mit einer Eingebung
ohnegleichen ihren oft nicht leichten Posten ausfüllt, ver-
dient, daß man ihr Vertrauen schenkt und sie hoch einschätzen
muß. Sie muß wahrhaftig viel geleistet haben, daß man jetzt
so mit stolz auf sie blickt, darum ist es keine Zeitver-
schwendung, wenn im folgenden das Thema „Frauenarbeit im
Kriege“ eingehend erörtert wird.
II. Ausführung: Die erste Zeit nach der Mobilmachung hat
mit ganz besonders harter Hand in die wirtschaftlichen Ver-
hältnisse des deutschen Volkes hineingegriffen. Sehr viele
Maßnahmen, die voreilig ergriffen worden sind, machten
sich später von selbst wieder unnütz und wurden auf-
Gehoben. Und bis die neue Regelung erfolgte, geriet
vieles ins Stocken und viele Existenzen waren äußerst
bedroht. Die Betriebe, die für das Material
des Krieges sorgten, nahmen einen ungeheuren
Aufschwung, der auch die Tätigkeit der deutschen Frau
mit in Anspruch nehmen. Hier waren es namentlich
die Arbeiterfrauen. Ehe England daran dachte die Frauen


Seite 5:



zur Arbeit in den Geschoßfabriken zu bitten, waren in
Deutschland schon längst die Frauen zu hunderttausen-
den bei der Arbeit. Sie hatten ohne sich, wo ihre
körperlichen Kräfte es ermöglichten, an den Platz ge-
stellt, den der Mann verlassen hatte um mit dem
Gewehr in der Hand sich an den heiligem Kampfe des
Vaterlandes zu beteiligen.
Auch im Haushalt hat sie sich als rechte deutsche
Frau gezeigt. Die gesteigerten Preise für alle
Lebensmittel stellten naturgemäß an das wirt-
schaftliche Geschick der Frau doppelte Anforderung,
da sie vor allem den geringen Einnahmen
gegenüberstand. Hier hat die Frau wieder in
prachtvoller Weise eingegriffen, indem sie ge-
rade über die für die Wohlfahrt des Volkes in
Betracht kommenden Punkte durch Vorträge und
unentgeltliche Auskunft Ratschläge erteilte, und sie
bewahrte durch tatkräftiges Einschreiten den Unmittelten vor
Hunger und Elend. Tatsächlich ist der Frau
Gelegenheit gegeben, sich jetzt als wahre Künstlerin
auf dem Gebiete der Ernährung zu zeigen. Und so
lächerlich es auch klingen mag, ist ein Tag auf eben
diesem Gebiete genau so wichtig, wie ein Sieg, der
durch Blut und Eisen erfochten worden ist.
Wenn einmal die Geschichte dieses großen
Krieges geschrieben werden sollte, als ein Beweis
über die Leistungen unseres Volkes, so wird
auch ein Abschnitt von der Liebestätig der Frau
mit erörtert werden müssen
denn was auf diesem Gebiet von der
Frau geleistet worden ist und täglich noch wird,

Seite 6:



kann fast nicht ausgedacht werden. Das Arbeits-
feld auf diesem Gebiete ist ungeheuer umfang-
reich. An erster Stelle steht die berufsmäßige und
freiwillige Pflegerin der Verwundeten. Fast ebenso
bedeutend ist die Frau, die ihr Heim den tapferen
Feldgrauen zur Verfügung stellt und die Geberin,
die dem Roten Kreuz in großer Opferwilligkeit
die Geldmittel zusteuert. Hunderttausende, ja Milli-
onen sind dem Roten Kreuz durch die Sammel-
tätigkeit d. Frau zur Verfügung gestellt worden. Es ist
ja auch natürlich, denn das Empfinden der Frau
sehnt sich danach, denen die für das Vaterland
kämpften und litten, den Dank des Vaterlandes
darzubringen. Denken wir daran, wie die Deutsche
Frau in den Augusttagen 1914 Tage und Nächte in
den Bahnhöfen standen und mit erschöpften Gesichtern
den durchfahrenden hungrigen und durstigen Vater-
landsverteidigern Speise und Trank zusteckten, oder
denken wir an die unermüdliche Pflege an den schmer-
zenslagern der Verwundeten. Müssen wir denn
nicht vor ihnen den Hut abnehmen? Schade nur,
daß diesen tapferen Frauen nicht durch einen segensreichen
Frieden, wie wir ihn alle ersehnt hatten, diese Stunden
in denen sie gelitten und gearbeitet haben, gelohnt werden
konnte.
Eine große, vielleicht die größte Aufgabe, die vor
allem der deutschen Mutter zur heiligen Pflicht gewor-
den ist und einer Nation zu weiterem Aufstiege
zu helfen vermag, ist die rechte deutsche Erziehung
der Jugend, die jetzt heranwächst. Sie muss dahin


Seite 7:



wirken, daß sie ihre Söhne zu einer wahren
„Wacht am Rhein“ heranziehe, von der die Welt
weiß, daß sie unbesiegbar ist, damit der Friede
der Welt unter deutschem Schutze ruhen möge. Lei-
der haben die letzten Tage bewiesen, daß unsere
deutsche Mutter noch nicht ganz gerade dieser Auf-
gabe voll und ganz gewachsen war. Doch sie
muß sich weiter mit aller Energie das Ziel setzen, auch
noch in Zukunft in dem alten Geiste das Kind zu bilden
und zu leiten und sich nicht durch die hereinbrechen
Verhältnisse entmutigen zu lassen, denn ihre Söhne
haben ja gezeigt, was deutsche Kraft und Tapferkeit
gegen eine Übermacht vermocht haben. Dann wer-
den sich auch viele, die heute zusammengebrochen, auf-
raffen, werden mittun voll neuen Mutes und mit-
arbeiten am Bau des neuen Deutschlands, dann wer-
den sie nicht mehr verbittert und vergrämt beiseite stehen,
weil ihre Hoffnungen und Ideen zertrümmert am Boden liegen.


Ist schon erstaunlich mit was sich manche Soldaten auseinandergesetzt haben.

Ein Satz erschliesst sich mit nicht so ganz:
Auf Seite 2 heißt es:
Liebe Hannel, vergib mir, daß ich dir einen derartigen Wisch vorzulegen wage. (Ich komme bald auf Schwarzens Sprünge).

'Schwarzens Sprünge' sollte dies eine Redewendung sein, dann habe ich noch nie davon gehört und auch im Internet habe ich dazu nichts passendes finden können. Kann jemand etwas mit der Bezeichnung anfangen?

Grüße
philast
 
philast Am: 07.08.2020 16:57:30 Gelesen: 493903# 1828 @  
Hallo,

anbei noch ein weiterer historischer Brief mit Inhalt.

Adressat war "Herrn / Anton Gubitz / Wohlgebornen / Kochstrasse No 70 / ????"
Aufgegeben in der Briefsammlung 48 (Stralauer Strasse 57) am 18.9..
Geschrieben wurde der Brief in Bromberg am 11.9.1844 (ob ich die Jahreszahl korrekt gelesen habe ist unsicher). Der Brief wurde also erst in Berlin der Post übergeben.

Der Vater des Empfängers war keine unbekannte Person [1] und laut Berliner Adressbüchern aus dieser Zeit wohnte dieser auch in der Kochstrasse 70.



Der Inhalt des Briefes dürfte recht schwer zu lesen sein, aufgrund des sehr dünnen Papiers bei der die Tinte durchschlägt.

Seite 1:



Seite 2+3:



Seite 4:



Aber vielleicht läßt sich vom Inhalt noch etwas ermitteln und wer der Absender war.

Grüße
philast

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_Gubitz
 
volkimal Am: 07.08.2020 17:13:53 Gelesen: 493877# 1829 @  
@ philast [#1828]

Hallo philast,

auf die Schnelle nur der fehlende Teil der Anschrift. Es heißt:

"Herrn / Anton Gubitz / Wohlgebornen / Kochstrasse No 70 / eine Treppe hoch"

Mit "Schwarzens Sprünge" kann ich auch nichts anfangen.

Viele GRüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 07.08.2020 20:44:01 Gelesen: 493830# 1830 @  
Hallo,

kann jemand die Adresse dieser Karte lesen?



Frau Erna Horn
Gr.(oss) Bieland
b. Ubing

Mit meiner Übersetzung kann ich leider keinen passenden Ort finden. Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
philast Am: 07.08.2020 20:55:19 Gelesen: 493822# 1831 @  
@ dr31157 [#1830]

Hallo,

Groß Bieland bei Elbing (heute Elblag). Der Ort liegt Noröstlich von Elbing [1] [2].

Grüsse
philast

[1] http://elbing-land-familienforschung.de/Index.html
[2] http://elbing-land-familienforschung.de/seite94.html
 
dr31157 Am: 07.08.2020 21:04:40 Gelesen: 493817# 1832 @  
@ philast [#1831]

Vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Google hat mir Gr. Bieland nicht gezeigt.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 08.08.2020 17:09:08 Gelesen: 493629# 1833 @  
@ philast [#1828]

Hallo philast,

ich habe einmal versucht, den Brief etwas zu überfliegen - ich schaffe es nicht. Die Schrift ist ausgesprochen schwer zu lesen und ich würde Stunden brauchen nur um den Inhalt in etwa zu erkennen. Gleich am Anfang schaffe ich längst nicht alles:

Geehrtester Herr Freund!
Meinen ???fachen Dank für Übersendung Ihres eignen(?) Artikels über
???? in der Kölner Zeitung. D?? ??? habe ich ??? steigende
Interesse ….

Worum es in dem Artikel geht? Es könnte "Moritz von Sachsen" sein - das ist aber absolut nicht sicher.

Auch zum Absender (evtl. Kretscher) habe ich nichts interessantes herausfinden können.

Da kann ich dir leider nicht weiterhelfen.

Viele Grüße
Volkmar
 
philast Am: 09.08.2020 16:03:50 Gelesen: 493392# 1834 @  
@ volkimal [#1833]

Hallo Volkimal,

dennoch danke für die Mühe.

Ich muss gestehen, dass ich diesen Brief seit ein paar Jahren in meinem Besitz habe und bislang jeder Versuch gescheitert ist, sich da reinzuwühlen und ihn zu übersetzen.

Nach meist kurzer Zeit hatte ich den Eindruck, dass die Schrift einem vor den Augen verschwimmt.

Grüße
philast
 
dr31157 Am: 19.08.2020 11:59:39 Gelesen: 491636# 1835 @  
Hallo,

ich habe hier eine Postkarte, die ich nicht lesen kann.



Es ist eine schreckliche Handschrift, wo ich nicht erkennen kann worum es geht. Ob private oder geschäftliche Korrespondenz? Nicht einmal wirklich die Sprache. Norwegisch, schwedisch oder französisch???

Kann mir bitte jemand weiterhelfen.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 19.08.2020 18:12:46 Gelesen: 491562# 1836 @  
@ dr31157 [#1835]

Hallo Detlef,

ich habe die ersten Worte in den Google-Übersetzer eingegeben. Nach etwas Probiererei fand ich: "Det var da for bedramt au du ij ka komma". Der Übersetzer erkennt norwegisch und übersetzt es mit "Es war dann zu peinlich, dass du gekommen bist".

Die Sprache steht also fest. Jetzt musst Du nur noch jemanden finden, der Norwegisch kann. Denn kompletten Text durch Google mit vielem Probieren herauszubekommen dürfte kaum gehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 19.08.2020 19:46:04 Gelesen: 491544# 1837 @  
@ volkimal [#1836]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Starthilfe.

Ich habe weiter übersetzt und habe dann bei der 4. Zeile aufgegeben. Der Übersetzer arbeitet unzuverlässig, wenn falsch eingegeben Worte erkannt worden sind.

Ich hoffe, das mir jemand der die Handschrift lesen und aus dem Norwegischen übersetzen kann, hilft.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 20.08.2020 17:04:00 Gelesen: 491355# 1838 @  
Hallo zusammen,



Kann mir bitte jemand sagen wie der norwegische Ort in der Adresse heißt?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 20.08.2020 17:56:58 Gelesen: 491334# 1839 @  
@ dr31157 [#1838]

Hallo Detlef,

die Frage beantwortet der Ritter, geographisch statistisches Lexikon von 1905:
Hunder, Ort in Norwegen, Amt Kristiania, Telegraphenstation, Eisenbahnstation der Linie Hamar – Tretten - Otta.

Beim norwegischen Wikipedia Wikipedia findest du den Ort unter dem Stichwort Gudbrandsdalsbanen [1]. Der Übersetzer liefert:
"Mit Ausnahme des Bahnhofsgebäudes in Dombås bleiben alle Bahnhofsgebäude von Arneberg praktisch unverändert, während die weiter unten im Gebäude gelegenen Gebäude von Due umfangreich renoviert (z. B. Hundorp und Otta) oder abgerissen (Veldre, Hunder und andere) wurden."

Noch besser ist die Seite beim Stichwort Dovrebanen [2] und von dort weiter nach [3].
"Die Hunder-Station in Øyer wurde 1894 im Rahmen des Baus der Hamar-Selbanen gegründet. Das Bahnhofsgebäude und das Herrenhaus wurden von Paul Due entworfen und von Strømmen Trævarefabrik gebaut. Laut "Banedata 2004" wurde die Station 1933 auf eine Haltestelle herabgestuft und 1940 erneut auf eine Station umgerüstet, 1966 auf eine unbeaufsichtigte Haltestelle herabgestuft und 1985 endgültig geschlossen.

Das Bahnhofsgebäude und das Herrenhaus wurden 1971 im Zusammenhang mit einer Straßenumleitung abgerissen. Heute ist es schwer zu erkennen, wo sich der Bahnhof befand. Hunder Station war 196,82 km von Oslo S."


Mit der Kilometerangabe wird klar, dass es sich um das heutige Hunderfossen handelt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Dovrebanen
[2] https://lokalhistoriewiki.no/wiki/Dovrebanen
[3] https://lokalhistoriewiki.no/wiki/Hunder_stasjon
 
dr31157 Am: 20.08.2020 19:23:40 Gelesen: 491309# 1840 @  
@ volkimal [#1839]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die ausführlichen Informationen.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 26.08.2020 21:03:38 Gelesen: 490029# 1841 @  
Hallo zusammen,

wer kann mir bei der Entzifferung der Adresse helfen?



Herrn ...... von Blum
Hochwohlgeboren
in Hannover
Warmbüchenstr. 4

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 26.08.2020 21:47:37 Gelesen: 490016# 1842 @  
@ dr31157 [#1841]

Hallo Detlef,

ich glaube es heißt:

Herrn Kalfatern von Blum
Hochwohlgeboren
Hannover
Warmbüchenstr. 4

Bei Kalfatern bin ich mir nicht ganz sicher, ich weiß aber nicht, was es sonst sein sollte.

Viele GRüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 26.08.2020 22:43:23 Gelesen: 490003# 1843 @  
@ volkimal [#1842]

Hallo Volkmar,

wie immer vielen Dank. Da hätte ich nie daraus gelesen. Dann wäre er ein Schiffsbauer.

Ich habe ihn im Adressbuch gefunden. Da steht als Berufbezeichnung "Part." was immer das bedeuten soll?

Gruß Detlef
 
Franz88 Am: 27.08.2020 10:38:22 Gelesen: 489793# 1844 @  
Hallo Sammlerfreunde,

um welches mährisches Oberamte handelt es sich hier?

Bitte um eure Hilfe.

Liebe Grüße
Franz


 
longdoz Am: 27.08.2020 23:47:26 Gelesen: 489565# 1845 @  
@ dr31157 [#1843]

Part. könnte Partikulier bedeuten. So nennt man im Flussschiffergewerbe die kleinen Schiffer, die auf dem eigenen (einzigen) Boot fahren.

Gruss
Mats
 
dr31157 Am: 28.08.2020 08:49:40 Gelesen: 489416# 1846 @  
@ longdoz [#1845]

Hallo Mats,

vielen Dank für die Information.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 28.08.2020 20:37:33 Gelesen: 489174# 1847 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier wieder eine Postkarte, deren Sinn ich nicht richtig verstehe, weil ich sie kaum lesen kann.



"Herrn Lehrer Straub wohlgeboren
Wäschenbeuren"

"Geehrter Herr!
da das Resultat des ersten Wagens No. 12072 zu wieder ausgefallen ist, mit 17,8 % wie sollen Sie gefl. ..... eine 2.te Karte an die landes. Versuchsanstalt nach München senden."

"Für Ihre ........ bestens dankend ´, hat sich der ....... vorgefunden"

Kann mir bitte die fehlenden und falschen Übersetzungspassagen ergänzen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 28.08.2020 21:09:52 Gelesen: 489161# 1848 @  
@ dr31157 [#1847]

Hallo Detlef,

ich denke, dass folgendes auf der Karte steht:

Geehrter Herr!
da das Resultat des ersten Wagens No. 12072 zu nieder ausgefallen ist, mit 17,8 % wie wollen Sie gefl. umgehend eine 2.te Probe an die landes. Versuchsanstalt nach München senden."

"Für Ihre Mittheilung bestens dankend, hat sich der Karren vorgefunden"

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 28.08.2020 21:20:52 Gelesen: 489155# 1849 @  
@ volkimal [#1848]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Richtigstellung.

Kannst Du mir bitte noch mitteilen, ob ich die Adresse richtig mit "Lehrer" übersetzt habe?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 28.08.2020 21:52:38 Gelesen: 489152# 1850 @  
@ dr31157 [#1849]

Hallo Detlef,

Lehrer - genau das habe ich auch gelesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 29.08.2020 09:09:33 Gelesen: 489002# 1851 @  
Quackenbrück

Liebe Leute,

hier ist ein Beleg von 1846 nach Bordeaux gelaufen, mit etlichen Vermerken (incl. einem roten Stempel), alles in Deutsch - wer kann die Sache aufdröseln?



Und dann die Schrift:



Vorab meine herzlichen Bemühungen!

Glückauf und ein schönes WE!
Claus
 
volkimal Am: 29.08.2020 20:42:04 Gelesen: 488792# 1852 @  
@ mausbach1 [#1851]

Hallo Claus,

das ist fast unleserlich. Hier mein allererstes Ergebnis. Ich habe aber keine Lust weiterzumachen, denn das, was ich gelesen habe, ist oft nicht sicher.

Quakenbrück oder Osnabrück(?) 12ter Juny 1846
Herren Schneider & Schyler & ???? in Bordeaux

Durch Off W??? in Osnabrück wurde mir
von ??? ein ??? zugestellt, ???
??? auf 215 ??? 8 in ??? 5 % Zinsen
??? den hier zu ??? Geld zu haben
ist. Um(?) der ??? ??? zur ??? oder ???
44 so verzinzlich ??? stellten und ich mich schon
so ???lich durch Bestellung ?? vorgesehen hatten
so ??? ?? ??? ?? auf wenige
Monate mit der Bezahlung schon ??? ???
manchen sonst würde(?) ??? ist so lange
damit ???

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 30.08.2020 07:30:01 Gelesen: 488638# 1853 @  
Guten Morgen Volkmar,

es ist viel weiter als ich hinbekam. Durch dieses Schmiererei, man kann wohl nicht mehr als Schreiben bezeichnen, ist wohl mit der Bezahlung des Weines etwas krumm gelaufen ist.

Danke! Einen schönen Sonntag!
Claus
 
dr31157 Am: 31.08.2020 19:20:19 Gelesen: 488238# 1854 @  
Hallo,

diese Schrift kann ich absolut nicht lesen.



Kann mir bitte jemand den Text übersetzen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 31.08.2020 19:36:33 Gelesen: 488232# 1855 @  
@ dr31157 [#1854]

Hallo Detlef,

die Anschrift und die ersten zwei Zeilen dürften stimmen - aber die dritte Zeile ???
Die vierte Zeile könnte passen, muss es aber nicht.

Herrn Baron v. Alten
Hochwohlgeboren
in Dassel

Ersuche Euer Hochwohlgeboren ergebenst
um Uebersendung der Angabe
wie(?) ??? Zettel ?? ich jeden eingeb??
Arzt kommen sollen
Ergebenst
Dr. Finger
Nörten 20/10

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 31.08.2020 20:32:26 Gelesen: 488221# 1856 @  
@ volkimal [#1855]

Hallo Volkmar,

vielen Dank.

Eine "Sauklaue"!. Könnte evtl. "Not Zettel" lauten. Mehr vermag ich leider nicht zu ergänzen.

Gruß Detlef
 
Kieskutscher Am: 02.09.2020 14:34:01 Gelesen: 487913# 1857 @  
Wer kann das lesen?



Vielen Dank schon im Voraus.

W. Weber
Fulda
 
dr31157 Am: 02.09.2020 19:24:41 Gelesen: 487862# 1858 @  
Hallo,

was hat man hier bestellt?



"6 Stück ............ 2 Stück schwarze ............. gehabter Qualität."

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 02.09.2020 19:35:10 Gelesen: 487858# 1859 @  
@ Kieskutscher [#1857]

Hallo Kieskutscher,

ich kann es zwar in etwa lesen, kann aber zu wenig Französisch um es richtig zu erkennen.

Vielleicht ist ja ein anderer im Forum der französischen Sprache mächtig und kann es übersetzen.

@ dr31157 [#1858]

Hallo Detlef,

der Absender hatte es nicht so mit der Rechtschreibung. Ich lese:

Bitte um gefl. franco Post-
sendung 6 stück weise +
2 stück schwarze Gaze wie
gehabter Qualität

weise = weiße

Kannst Du bitte immer auch die Anschrift zeigen. Gelegentlich hilft sie weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 02.09.2020 19:47:57 Gelesen: 487853# 1860 @  
@ volkimal [#1859]

Hallo Volkmar,

nehme die Rüge zur Kenntnis. Vielen Dank für die Info. Deine Übersetzung dürfte stimmen. Adresse lt. Adressbuch: Bonn, David, Weisswaaren, Vorhangstoffe, Frankfurt, Liebfrauenberg 33.

Gruß Detlef
 
DERMZ Am: 08.09.2020 15:23:33 Gelesen: 487018# 1861 @  
Guten Tag,

heute bin ich bei bestem Sonnenschein in Wetter unterwegs, ist zwar schon 185Jahre her, aber interessant ist es allemal.



Ich habe folgendes lesen können:

Wohlgeborener

Hochverehrter Herr Procurator!

Auf Ihr geehrtes Schreiben vom 23ten d. M. worin Sie
mich davon benachrichtigen, welche Sachverständige im Rechtsstreit
gegen Z.... gewählt worden sind, ... ich mich .. Wohl-
gebend zu ....: dass ich Erkundigungen über diese
Leute eingezogen habe und das Resultat derselben ... ist, dass
ich mit diesem ... zufrieden bin.
Auch wollte ich Sie bitten, mich oder den (Konditor??)...meister
Klingelhöfer von Ihrer .... ....heit dahier zu be-
nachrichtigen, da in einer anderen Sache der ...
... .... und .... eingeholt werden soll, worum
ich Sie bitten wollte.
Hochachtungsvoll be....t

Ihr Wohgeborener

ergebenster
Döpping



Der Vollständigkeit halber noch die Briefvorderseite:




Besten Dank für jede Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 08.09.2020 17:00:29 Gelesen: 487005# 1862 @  
@ DERMZ [#1861]

Hallo Olaf,

ich lese:

Wohlgeborener

Hochgeehrter Herr Procurator!

Auf Ihr geehrtes Schreiben vom 23ten d. M. worin Sie
mich davon benachrichtigen, welche Sachverständige im Rechtsstreit
gegen Zerger gewählt worden sind, beehre ich mich E?? Wohl-
geboren zu erwiedern dass ich Erkundigungen über diese
Leute eingezogen habe und das Resultat derselben so ist, dass
ich mit diesen Schätzern zufrieden bin.
Auch wollte ich Sie bitten, mich oder den Kastenmeister
Klingelhöfer von Ihrer nächsten Anwesenheit dahier zu be-
nachrichtigen, da in einer anderen Sache der Oberpfarrei
ein Gutachten eines Anwaltes eingeholt werden soll, worum
ich Sie bitten wollte.
Hochachtungsvoll beharret

E?? Wohgeborener

ergebenster
Döpping

Vor Wohlgeborener steht jeweils ein Kürzel. Von der Bedeutung her könnte es z.B. "Euer" heißen.
Ein Kassenmeister ist der Vorsteher einer Gemeindekasse, auch kirchlich (Gotteskasten), häufig ehren- oder nebenamtlich ausgeübt
oder ein herrschaftlicher Beamter mit der Aufsicht über Zehntscheuer und Fruchtkasten sowie die Ablieferung der Abgaben

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 09.09.2020 14:24:58 Gelesen: 486984# 1863 @  
@ volkimal [#1862]

Ganz herzlichen Dank Volkmar,

ich war mir eigentlich sicher, daß es kein Konditormeister sein konnte - wer nicht wagt, der nicht gewinnt ... ich kam auf den Konditormeister weil es in Marburg über viele viele Jahre ein Cafe Klingelhöfer gab, ich mir aber nicht sicher war, ob es ein Haus mit langer Tradtion ist/war.

Beste Grüße und genieße ein Stück Kuchen.

Olaf
 
dr31157 Am: 10.09.2020 19:40:54 Gelesen: 486946# 1864 @  
Hallo,

kann jemand den Text dieser Postkarte lesen?



Gruß Detlef
 
volkimal Am: 10.09.2020 20:11:41 Gelesen: 486942# 1865 @  
@ dr31157 [#1864]

Hallo Detlef,

ich lese:

Durch eingetretene Betriebsstörungen
bedaure ich Ihnen vorläufig den ??? in
Auftrag gegebenen Strohdeckel
nicht senden zu können.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 10.09.2020 20:27:09 Gelesen: 486941# 1866 @  
@ volkimal [#1865]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Übersetzung.

Durch eingetretene Betriebsstörungen
bedaure ich Ihnen vorläufig den uns in
Auftrag gegebenen Strohdeckel
nicht senden zu können.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 12.09.2020 19:24:20 Gelesen: 486872# 1867 @  
Hallo,

kann jemand den Text dieser Postkarte lesen?



Gruß Detlef
 
volkimal Am: 12.09.2020 23:51:57 Gelesen: 486855# 1868 @  
@ dr31157 [#1867]

Hallo Detlef,

komme gerade nach Hause und sehe diese Karte. Ich kann morgen gerne versuchen, den Text zu lesen. Es wäre aber einfacher, wenn du einen besseren Scan einstellen könntest.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 13.09.2020 08:49:30 Gelesen: 486830# 1869 @  
@ volkimal [#1868]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für das Hilfeangebot. Hier ein besserer Scan:



Gruß Detlef
 
volkimal Am: 13.09.2020 10:22:25 Gelesen: 486817# 1870 @  
@ dr31157 [#1869]

Hallo Detlef,

ich will versuchen, den Text der Karte am Tablet einzugeben. Hoffentlich macht die Autokorrektur nicht zu viele Probleme. Ich lese:

Herrn Chr. Heimeran Nürnberg
Creuzthal, 20./9. 73
Im Besitze Ihres Geehrten vom
18. ds nehmen wir von der damit ge-
fäll. beorderten 50 ?tr bl(?) Nadeldrath
bestens Vormerkung da wir indeß
im Zweifel darüber sind, ob die gewünsch-
ten 20 ?tr in N? 6 oder ?? ausgeführt
werden sollen, so bitten wir uns darüber
gefäll. Mittheilung machen zu wollen
indem die Bezeichnung der Nummer
undeutlich ist.
Im Laufe der nächsten Woche ge-
denken wir eine Ladung an Sie
zu expedieren.
Hochachtungsvoll
H.A.& W. Dresler.

In welcher Verpackungseinheit der Nadeldraht geliefert werden soll ist mir nicht klar.

Zum Absender der Karte siehe [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Adolf_Dresler
 
Wilfried Radloff Am: 13.09.2020 11:31:11 Gelesen: 486802# 1871 @  
ltr könnten Lachter sein (1 Lachter ca. 2 Meter).
 
dr31157 Am: 13.09.2020 17:11:23 Gelesen: 486765# 1872 @  
@ volkimal [#1870]
@ Wilfried Radloff [#1871]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die schnelle Textklärung.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 16.09.2020 19:25:56 Gelesen: 486155# 1873 @  
Hallo.

wer kann mir weiterhelfen? Kann jemand den Text der Karte lesen?

Die Karte ging wohl von einem Landwirt an die Maschinenfabrik Jaehne & Sohn wegen seiner Dreschmaschine. Aber worum ging es?



Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 16.09.2020 20:18:29 Gelesen: 486146# 1874 @  
Hallo,

ich muss noch einmal nerven. Den Brief mit dieser schrecklichen Schrift kann ich leider auch nicht lesen. Was steht da?



Gruß Detlef
 
volkimal Am: 16.09.2020 20:39:51 Gelesen: 486140# 1875 @  
@ dr31157 [#1873]

Hallo Detlef,

das meiste kann ich lesen. Es bleiben aber noch kleine Lücken:

An Fabrikbesitzer Herrn Jaehne & Söhne
Landsberg a/W (Landsberg Warthe)

Siedleczko 15/8 73.
Euer Wohlgeboren
Ersuche ich ergebenst mich doch sofort zu benachrichtigen,
??? meine Dreschmaschine fertig ist, da die 4 Wochen
schon längst verflossen sind. Evtl. bei ???sendung
doch ??? zur Ausstellung Jemand(?) mitzuschicken
Hochachtungsvoll
ergebenst
Otto Pahl

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 16.09.2020 21:05:58 Gelesen: 486125# 1876 @  
@ dr31157 [#1874]

Hallo Detlef,

da ich gleich noch etwas anderes erledigen möchte auf die Schnelle nur der erste Versuch. Da ist aber nicht alles eindeutig sicher.

An
Verehrliches Bürgermeisteramt
Alter Beßheim (ist ein Ankunftsstempel auf der Rückseite?)

Die ???? 1886 ???
Sie erhalten hiermit die Nachricht:
Durch Geschäftsüberführung kann von Seiten ???
Inspection Heidelberg da ???? an der ???
vorerst nicht vorgenommen werden.
Ge(?) Inspection hat mich deshalb beauftragt, mit Ihnem
die Strecke zu durchgehen und über die Befundvorlage
zu wachen, worüber so dem Ge(?) Inspection des Weitere
verfügen wird.
Ge(?) Bezirksamt ??? ist von der Vernahme
bereits in Kenntnis gesetzt.
?? mein ??? erhalten Sie noch nähere
Nachricht.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 16.09.2020 21:12:32 Gelesen: 486125# 1877 @  
@ volkimal [#1875]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich denke, das die Dreschmaschine repariert werden sollte. Zur Ausstellung erscheint mir unwahrscheinlich. Könnte es vielleicht heissen: Evtl. bei Übersendung doch ??? zur Aufstellung jemand mitzuschicken.

Was meinst Du?

Hast Du auch eine Idee zum Brief?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 17.09.2020 08:53:32 Gelesen: 486084# 1878 @  
@ dr31157 [#1877]

Hallo Detlef,

die "Aufstellung" hatte ich auch schon gefunden, habe aber vergessen, sie zu ändern. Das "U" ist zwar ungewöhnlich, könnte aber sein. Dann heißt das Wort "Uebersendung". Ich habe noch ein paar ??? ersetzt. Der gesamte Text ist wieder etwas kompletter:

Siedleczko 15/8 73.
Euer Wohlgeboren
Ersuche ich ergebenst mich doch sofort zu benachrichtigen,
ob meine Dreschmaschine fertig ist, da die 4 Wochen
schon längst verflossen sind. Evtl. bei Uebersendung
doch noch(?) zur Aufstellung Jemand(?) mitzuschicken
Hochachtungsvoll
ergebenst
Otto Pahl

Anstelle von "Jemand" könnte es auch gut ein Name sein. Das "d" am Ende ist zum Beispiel untypisch - vergleiche mit "sind". Welcher Name es aber sein könnte weiß ich aber nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 17.09.2020 13:20:18 Gelesen: 486062# 1879 @  
@ volkimal [#1878]

Hallo Volkmar,

vielen Dank. Das dürfte wohl die richtige Übersetzung sein. Ich habe noch herausgefunden, das der Absender wohl Pohl heißt und in einem Adressbuch als Gastwirth geführt wird.

@ volkimal [#1876]

Sorry,

die Rückseite hatte ich vergessen. Der Ort heißt Altlussheim.



Wäre schön, wenn Du dem Text mit dieser "Sauklaue" noch etwas mehr entlocken könntest.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 17.09.2020 20:25:04 Gelesen: 486028# 1880 @  
@ dr31157 [#1879]

Hallo Detlef,

bis auf Kleinigkeiten habe ich alles herausbekommen.
Es geht um eine Bachschau (Bachbegehung) am Kriegbach (früher Kriech). Siehe [1].
Der Kriegbach mündet in der Nähe von Altlußheim in den Rhein. Der Text ist:

An
Verehrliches Bürgermeisteramt
Alte Lußheim

Die Bachschau ?? 1886 ???
Sie erhalten hiermit die Nachricht:
Durch Geschäftsüberführung kann von Seiten Gr.
Inspection Heidelberg die Bachschau an der Kriechbach
vorerst nicht vorgenommen werden.
Gr. Inspection hat mich deshalb beauftragt, mit Ihnem
die Strecke zu durchgehen und über die Befundvorlage
zu wachen, worüber so dem Gr. Inspection des Weitere
verfügen wird.
Gr. Bezirksamt Schwetzingen ist von der Vernahme
bereits in Kenntnis gesetzt.
Ueber mein eintreffen erhalten Sie noch nähere
Nachricht.
Bruchsal 12. Juni 1886
Achtungsvoll
???

Die Abkürzung vor z.B. Inspection ist vermutlich Gr., da alle Orte im Großherzogtum Baden liegen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegbach
 
dr31157 Am: 17.09.2020 21:25:19 Gelesen: 486022# 1881 @  
@ volkimal [#1880]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die aufwendige exzellente Textübersetzung.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 23.09.2020 20:26:13 Gelesen: 485320# 1882 @  
Hallo zusammen,

heute brauche ich einmal eure Hilfe. Diese Feldpostkarte aus dem Deutsch-Französischen Krieg wurde am 23.9.1870 - heute vor 150 Jahren geschrieben und aufgegeben:



Da die Bleistift-Schrift recht blass ist noch einmal beide Seiten mit verstärktem Kontrast:



Was ich bisher lesen kann ist:

Herrn ??? Parsow
Roebel
Mecklenburg Schwerin

Choloy, den 23. September 1870. In aller Eile! So-
eben rücken wir aus, um die Bedeutung der
??sten ??? zu erfahren, die Toul heute
nach einem heftigen Bombardement auf der
Kathedrale aufgefaßt(?) Hat! Wir denken, der
Kommandant wird den Platz übergeben, da er
der 24stündigen eisernen Ration nicht vertragen
zu können scheint. Bedingungen ??? ???
noch nicht bekommt! Mir geht es gut!
??? ???
? Parsow

Wer kann die Lücken schließen? Geschrieben wurde die Karte in Choloy, einem Ort ca. 6,5 km westlich von Toul.
Zur Belagerung von Toul findet man einiges bei Wikipedia [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Toul
 
wessi1111 Am: 26.09.2020 07:21:21 Gelesen: 485221# 1883 @  
@ volkimal [#1882]

Hallo Volkmar,

da sich kein anderer traut, werde ich mich mal an der (teilweisen) Deutung versuchen.

Herrn ??? Parsow
Roebel
Mecklenburg Schwerin

Choloy, den 23. September 1870. In aller Eile! So-
eben rücken wir aus, um die Bedeutung der
weißen Fahne zu erfahren, die Toul heute
nach einem heftigen Bombardement auf der
Kathedrale aufgehißt hat! Wir denken, der
Kommandant wird den Platz übergeben, da er
die 24stündige eiserne Ration nicht vertragen
zu können scheint. Bedingungen ??? ???
noch nicht bekannt! Mir geht es gut!
??? ???
? Parsow

Gruß
Wessi
 
volkimal Am: 26.09.2020 08:45:45 Gelesen: 485213# 1884 @  
@ wessi1111 [#1883]

Hallo Wessi,

super! Jetzt wo du es schreibst, sehe ich es auch. Da laut Wikipedia die Festung bombardiert worden ist, hatte ich mich über die Kathedrale in dem Zusammenhang gewundert. An der Kathedrale die weiße Fahne zu hissen, macht aber natürlich Sinn. Vom Text her finde ich die Karte dank deiner Hilfe jetzt sehr interessant.

Die Anschrift habe ich gerade eben herausbekommen. "Herrn Praepositus Parsow". Praepositus ist der lateinische Ausdruck für Probst.

Jetzt fehlt nur noch ein Satz zur Kapitulation: " Bedingungen ??? ??? noch nicht bekannt!". Hier die beiden Wörter freigestellt:



Das erste Wort könnte "???er" sein, das zweite Wort fängt vermutlich mit einem "w???" an. Findet es einer von euch heraus?

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 26.09.2020 14:18:51 Gelesen: 485193# 1885 @  
Vielleicht.

Bedingungen, Datum wohl noch nicht bekannt!
 
guy69 Am: 26.09.2020 16:10:09 Gelesen: 485170# 1886 @  
Nun wie wir wissen endete die Belagerung am Tag des Datums auf der Postkarte (23.09.1870) mit der Kapitulation.
 
volkimal Am: 26.09.2020 16:24:08 Gelesen: 485165# 1887 @  
@ guy69 [#1885]

Hallo,

vielen Dank für die Bemühungen. Ich glaube auch nicht, dass das erste fehlende Wort Datum heißt. Über ein "D" am Anfang habe ich auch schon nachgedacht - allerdings eher als Kleinbuchstabe. Der vierte Buchstabe kann aber kein "u" sein, denn über dem "u" ist immer ein deutlicher Bogen - siehe z.B. das Wort "aus" in der zweiten Zeile.

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 26.09.2020 18:11:53 Gelesen: 485152# 1888 @  
Stimmt. Aber das Komma nach Bedingungen sehe ich doch richtig?
 
volkimal Am: 26.09.2020 20:26:06 Gelesen: 485132# 1889 @  
@ guy69 [#1888]

Hallo,

du hast natürlich recht. Das Komma hinter Bedingungen habe ich übersehen.

Was hältst Du von "dabei" als erstes unbekanntes Wort. Das "b" in "bekannt" sieht ähnlich aus.

Was könnte dann noch folgen? "Bedingungen, dabei(?) w??? noch nicht bekannt!"

Viele Grüße
Volkmar
 
Roland Daebel Am: 26.09.2020 20:40:37 Gelesen: 485127# 1890 @  
@ volkimal [#1889]

"Bedingungen, Vater machs noch nicht bekannt!"

Könnte sein. Ist etwas schwierig. Die Karte wurde in Eile unter feldmäßigen Bedingungen geschrieben.

Alles Gute
Roland
 
guy69 Am: 26.09.2020 20:48:31 Gelesen: 485119# 1891 @  
Und der Sinn ? Da grübel ich noch.
 
Roland Daebel Am: 26.09.2020 21:17:19 Gelesen: 485103# 1892 @  
@ guy69 [#1891]

Die Aktion war noch nicht beendet.

Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin war der Heerführer. Der Vater des Absenders war Probst. Der sollte noch nichts Voreiliges verkünden.

Militärische Meldungen wurden von der Heeresadministration herausgegeben. Eine Meldung im Krieg aus der kämpfenden Truppe würde als Insubordination, wenn nicht sogar als Verrat ausgelegt werden.

Oder?

Roland
 
Max78 Am: 26.09.2020 21:30:39 Gelesen: 485098# 1893 @  
@ volkimal [#1889]

Hallo zusammen,

ich gehe davon aus, dass der Verfasser "im Sinne" folgendes aussagt: Unter welchen Bedingungen noch nicht bekannt!

Durch die Kürze der Karte oder sogar durch bewusste Betonung im Sinne "von wem aus und wie genau" schiebt er es nach, wortwörtlich: Bedingungen, unter welch[en,] noch nicht bekannt!

Ein u oder i muss nicht zwangsläufig mit einer deutlichen Schlaufe oder Punkt dargestellt sein. Oft nahm man diese im Schwung mit, siehe u. a. we iße Fahne

Das wäre meine Interpretation, teils geschöpft aus dem textlichen Zusammenhang, teils durch Vergleichen der geschriebenen Wörter.

Schöne Grüße Max
 
guy69 Am: 27.09.2020 06:09:12 Gelesen: 485063# 1894 @  
@ Max78 [#1893]

Genau das vermute ich auch. Deshalb passt

"Bedingungen, Vater machs noch nicht bekannt"

nicht so recht. Auch stört die Interpunktion und es passt irgendwie nicht zu seinem Stil des vorherigen Textes.

Nach wiederholten Studium der beiden Wörter kann es eigentlich nur "Vater machs" bedeuten.

Über den Probst Parsow kann ich im Internet so rein gar nichts finden. Habt ihr da mehr Glück?
 
volkimal Am: 27.09.2020 09:06:49 Gelesen: 485045# 1895 @  
@ guy69 [#1885]
@ Roland Daebel [#1890]
@ Max78 [#1893]

Hallo zusammen,

erst einmal herzlichen Dank für eure Mithilfe. Es stehen jetzt drei mögliche Lösungen zur Auswahl:

"Vater machs", "unter welchen" und "dabei welche". Ich habe einmal alle drei zum Vergleich in Sütterlin geschrieben:



Die Idee und Begründung von "Vater machs" fand ich sehr interessant, allerdings scheidet sie für mich beim Vergleich aus.

Der dritte Buchstabe des zweiten Wortes hat eindeutig eine Oberlänge und sieht nach einem "l" aus. Das passt einfach nicht zum "machs".

Als erstes Wort stehen für mich noch zur Auswahl "unter" und "dabei". Vom Sinn her geht bzgl. einer Kapitulation beides:

Bedingungen, unter welchen noch nicht bekannt.
Bedingungen, dabei welche noch nicht bekannt.

Ich gehe genauso vor wir Max und verleiche die Buchstaben auf der Karte miteinander. Der erste Buchstabe sieht eher wie ein "d" aus, der dritte eher wie ein "t". Die beiden letzten Buchstaben passen sehr gut zum "er" in "der" (letztes Wort in der zweiten Zeile). Insofern gehe ich davon aus, dass Max recht hat und es "unter" heißt.

Über den Probst Parsow habe ich im Internet auch nichts gefunden.

Nochmals vielen Dank an alle!

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag
Volkmar
 
Roland Daebel Am: 27.09.2020 11:53:01 Gelesen: 485025# 1896 @  
@ volkimal [#1895]

Ja, ist einleuchtend. Auch der Sinn passt besser zum vorherigen Text. Das erste "b" in "übergeben" sieht auch schon aus, wie ein "t".

Na dann, auf ein neues Texträtsel
Roland
 
volkimal Am: 28.09.2020 11:16:10 Gelesen: 484990# 1897 @  
@ Roland Daebel [#1896]

Hallo Roland,

du hättest gerne ein neues Texträtsel. Hier ist es. Ich habe noch eine zweite Feldpostkarte aus dem Deutsch-Französischen Krieg. Im unteren Bereich ist diese noch schlechter lesbar. Hier die Karte:



Bisher habe ich folgendes entziffert. Dabei bin ich mir vor allem im unteren Bereich nicht sicher, ob alles stimmt.

Herrn Karl Wenzel
Gerbereister
Bürgel b/ Jena
Sachsen Weimar

Abs. Unterofficier Wenzel
94 Regt. II Comp.

Saran b/ Orleans, den 6 Decbr. 1870
Liebe Mutter Geschwister & Schwägerin!
Am 2. Decbr. Die Schlacht bei Pupri mitgemacht
glücklich durchgekommen, furchtbares Granaten
und Gewehrfeuer, eine Granate flog dicht
hinter mir nieder, der Luftdruck aus der aufge-
wühlten Erde schmiß mich in eine Hecke, so daß ich
fast besinnungslos war, einen Mann von meiner
Companie zerriß dieselbe das Gesäß, Kenheids(?)
Fritz tot(?) unser Regiment ungeheure Ver-
luste mein Zugführer in die Brust verwundet
Erler(?) ??? muß verwundete d. Schlacht ???
vom 2 Decbr. Vormittag 11 Uhr bis den 4 Decbr. Abends
½ 1 Uhr wir waren ??? 2. im Feuer dann
in Reserve am 3. eine furchtbare Kanonade
??? ??? ??? Orleans ??? ??? ???
??? ??? ??? herzliche Grüße von Eurem
Ludewig(?)

Hier die Karte noch einmal in zwei weiteren Versionen, bei denen ich etwas mit den Farben gespielt habe:



Es geht diesmal um die Schlacht bei Pupri = Poupry [1]
Die Karte geht an den Lohgerbermeister Carl August Wenzel (1833-1883) [2]
Allerdings hat Carl August Wenzel den Angaben nur eine Tochter und erst 1866 geheiratet. Das passt nicht zur Karte.
Den Namen Ludwig oder Ludewig Wenzel finde ich nicht in der Familienchronik.
Welchen Vornamen seht ihr beim Absender?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Loigny_und_Poupry
[2] http://www.buergel-history.de
 
volkimal Am: 01.10.2020 13:47:02 Gelesen: 484560# 1898 @  
Hallo zusammen,

etwas weiter bin ich selbst gekommen. Der aktuelle Stand bei der Übersetzung der Karte [#1897] ist:

Saran b/ Orleans, den 6 Decbr. 1870
Liebe Mutter Geschwister & Schwägerin!
Am 2. Decbr. Die Schlacht bei Pupri mitgemacht
glücklich durchgekommen, furchtbares Granaten
und Gewehrfeuer, eine Granate flog dicht
hinter mir nieder, der Luftdruck aus der aufge-
wühlten Erde schmiß mich in eine Hecke, so daß ich
fast besinnungslos war, einen Mann von meiner
Companie zerriß dieselbe das Gesäß, Kanholds
Fritz tot unser Regiment ungeheure Ver-
luste mein Zugführer in die Brust verwundet
Erler ??? nicht verwundet. Die Schlacht dauerte
vom 2 Decbr. Vormittag 11 Uhr bis den 4 Decbr. Abends
½ 1 Uhr. wir waren den 2. im Feuer dann
in Reserve am 3. eine furchtbare Kanonade wir
liegen ??? vor Orleans, eine Kiste vom ??? mit
Woll??? ??? herzliche Grüße von Eurem
H??????

Der gefallene Soldat war Friedrich August Kanold * 3.10.1847 ✠ 2.12.1870 Arteney. Diese Angaben fand ich auf der angegebenen Seite [1].
Auch den Namen Erler gab es in Bürgel.

Bei der Unterschrift gehe ich inzwischen davon aus, dass der erste Buchstabe ein "H" ist. Ob es aber z.B. Helmuth oder Heinrich heißt - ich habe keine Ahnung. Inzwischen habe ich den Verfasser der Seite [1], Herrn Rudolf Wolfram angeschrieben. Er antwortet "Sehr interessant, aber auch sehr verwirrend. Auch ich finde bisher keine Lösung für die Familienverhältnisse." Mal sehen ob er noch etwas herausfindet.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.buergel-history.de
 
Flecker Am: 01.10.2020 15:17:43 Gelesen: 484536# 1899 @  
Hallo zusammen.

Anbei nochmal ein Teil einer Sterbeurkunde. Leider wieder mal für mich schwer bis gar nicht zu lesen mangels Übung. Vielen Dank schon mal im voraus.

MfG Rudolf Bohn


 
volkimal Am: 02.10.2020 09:33:48 Gelesen: 484297# 1900 @  
@ Flecker [#1899]

Hallo Rudolf,

bis auf zwei Worte ist alles klar. Es sind diese beiden:

Ort in Russland evtl. Mokowici (siehe weiter unten)
Beruf des Vaters. Vermutlich "Aus..."

Ich lese insgesamt:

Herbornseelbach den 26. Mai 1944
Der „SS“ Panzer Grenadier der Stabskompanie „SS“ Panzer Grenadier-
Regiment 23 „Norge“ der Schlosser Erwin Schmitt, evangelisch
wohnhaft in Herbornseelbach, Hardt No. 2
ist am 25 Januar 1944 Todesstunde unbekannt
nördlich der Bahn Jamburg-Mokowici, Rußland, gefallen
Der Verstorbene war geboren am 28. März 1925
in Herbornseelbach
Standesamt Ballersbach
Vater: Rudolf Karl Schmitt, Aus???
Mutter: Anna Schmitt geborene Benner

Jamburg = Kingissepp = Кингисепп ist eine Stadt in der Oblast Leningrad in Russland an der Bahnstrecke St. Petersburg - Tallinn (dt. Reval). Ca. 30 km östlich liegt der Ort Moloskowizy = Moloskovitsy = Молосковицы. Evtl. ist dieser Ort mit Mokowici gemeint. Du kannst aber auf den Landkarten [1] nachsehen, ob Du einen Ort findest, der besser passt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Kingissepp liegt auf der Karte Leningrad links zwischen 80° und 90°. Die Karte Narva schließt westlich an die erste Karte an. Du kannst die einzelnen Bähnhöfe der Bahnstrecke sehen.
https://www.landkartenarchiv.de/uvm.php?q=Osteuropa_300K_V60_Leningrad_III_1942
https://www.landkartenarchiv.de/uvm.php?q=Osteuropa_300K_U60_Narwa__Narva__Ausg_2_VIII_1943
 
Flecker Am: 02.10.2020 11:58:06 Gelesen: 484262# 1901 @  
@ Volkimal [#1900]

Hallo Volkmar,

wieder einmal vielen Dank.

Rudolf
 
wessi1111 Am: 03.10.2020 01:53:32 Gelesen: 484101# 1902 @  
@ Flecker [#1899]
@ volkimal [#1900]

Hallo Rudolf, hallo Volkmar,

der Beruf des Vaters war Ausleerer, ein Beruf in Gießereien. Irgendwie müssen die Teile ja aus den Gussformen herauskommen, gibt es heute auch noch.

Gruß
Wessi
 
Flecker Am: 03.10.2020 12:49:32 Gelesen: 483980# 1903 @  
@ wessi1111 [#1902]

Hallo Wessi,

vielen Dank. Den Beruf habe ich auch noch nicht gehört.

Rudolf
 
volkimal Am: 03.10.2020 15:17:26 Gelesen: 483945# 1904 @  
@ volkimal [#1897]

Hallo zusammen,

Rudolf Wolfram hat die Verwandtschaftsverhältnisse, die ungewöhnliche Anschrft und Anrede der Feldpostkarte inzwischen geklärt.

Huldreich, der erste Vorname des Absenders fehlte auf seiner Internet-Seite. Daher konnte ich den Absender auch nicht zuordnen.

Der Landwirt Wilhelm August Wenzel († 1854) und seine Frau Justine, geb. Linse († 1881) hatten sieben Kinder. Darunter waren

der Gerbermeister Carl August Wenzel (* 1833, † 1883)
und Huldreich August Wenzel (* 1847, wahrscheinlich gefallen 1870/71 Frankreich)

Zum Zeitpunkt der Karte 1870 waren also folgende Familienglieder vorhanden:

1. Huldreich August als Schreiber der Karte
2. Carl August, der Gerbermeister, als Bruder und Familienoberhaupt, nachdem der Vater beider bereits 1854 verstorben war.
3. Mutter Justine geb. Linse
4. Die weiteren Geschwister des Schreibers: Auguste Wilhelmine, Bertha Maria, seit 1856 verheiratet und Minna Auguste
5. Die Schwägerin des Schreibers: = Ehefrau des Bruders Carl August: Auguste Wilhelmine Zitzmann

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 04.10.2020 07:27:57 Gelesen: 483821# 1905 @  
@ volkimal [#1900]

Hallo,

In einem anderen Forum wurde als Lösung folgendes aufgezeigt:

In der Urkunde ist ja das -Urowizy/Kurowizy, recht deutlich zu lesen. Und bei der Ortsbeschreibung in den russischen Weiten sind 6 oder 7 km bis zur Bahnlinie ein Katzensprung.

Der genannte Ort liegt ca. 5km östlich von Wollosov an der Bahnlinie.
 


dr31157 Am: 05.10.2020 20:11:00 Gelesen: 483523# 1906 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier eine Postkarte dessen Ort ich in der 1. Zeile im Text "Hohe.... d. 15/10.32" nicht lesen kann.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 05.10.2020 20:41:14 Gelesen: 483515# 1907 @  
@ dr31157 [#1906]

Hallo Detlef,

ich habe einfach Au (Sieg) in Google Maps aufgerufen. Siehe da, ca. 1,2 km westlich liegt Hohegrete.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 05.10.2020 20:54:26 Gelesen: 483510# 1908 @  
@ volkimal [#1907]

Hallo Volkmar,

Perfekt! Vielen Dank.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 07.10.2020 20:06:56 Gelesen: 483034# 1909 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier eine Postkarte an einen Turmuhrenfabrikanten deren Text ich nicht lesen kann. Ich verstehe die Problematik nicht. Wer hat den Auftrag erteilt?



Kann mir bitte jemand den Text übersetzen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 08.10.2020 14:28:35 Gelesen: 482808# 1910 @  
@ dr31157 [#1909]

Hallo Detlef,

alles kann ich auch nicht entziffern. In etwa steht dort:

Geehrter Herr Hahn,
Schon seit einiger Zeit schlägt die Uhr falsch. Hausmann
läßt sie dann ???schlagen, ??? kommt immer wieder.
So ?? vorgestern abend 1/4 10 schlug sie neun u. so die
Nacht durch bis es früh Hausmann merkte(?). Das ist
unangenehm u. macht ?? Uhr ??? Publikum
kein Ansehen.
Hochachtungsvoll
???

Wenn die Uhr um "Viertel 10" also um 9.15 Uhr die volle Stunde schlägt, so ist das für den Pfarrer der Gemeinde einfach unangenehm. Die Leute hatten 1906 noch nicht so viele Uhren wie heute und haben sich vielfach auf die Turmuhr an der Kirche verlassen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 08.10.2020 15:45:09 Gelesen: 482782# 1911 @  
@ volkimal [#1910]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Übersetzung und Erklärungen.

Ich habe versucht herauszubekommen, ob es sich um eine Kirchturm- oder Rathausuhr handelt. Leider konnte ich auch die Absenderfloskel lesen. Ich habe jetzt schon 2 Postkarten bezüglich Reparaturen von Rathausuhren, aber noch keine einer Kirchturmuhr. Meinst Du, das es sich hier um einen Pfarrer mit seiner Kirchturmuhr handelt?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 08.10.2020 16:01:13 Gelesen: 482775# 1912 @  
@ dr31157 [#1911]

Hallo Detlef,

ich hatte mir das Bild des Rathauses im Internet angesehen. Zumindest nach vorne hat es keine Uhr. Insofern ging ich von einer Kirchturmuhr aus. Sicher ist es aber nicht. Dazu müsste man z.B. den Namen des Pfarrers von 1906 feststellen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 08.10.2020 16:15:43 Gelesen: 482767# 1913 @  
@ volkimal [#1912]

Hallo Volmar,

toll, auf die Idee mir ein Foto des Rathauses anzusehen bin ich nicht gekommen. Ich hoffe doch, das man die Uhr frontal sichtbar angebracht hätte.

Von der Signatur, neben "Gersdorf" kannst Du nichts entziffern? Nochmals vielen Dank für die Mühe.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 08.10.2020 16:46:05 Gelesen: 482758# 1914 @  
@ dr31157 [#1913]

Hallo Detlef,

es gibt eine ganze Reihe Orte oder Ortsteile mit Namen Gersdorf. Im Ritter von 1905 sind insgesamt 24 aufgelistet.

Hinter dem Ort ist dieselbe Angabe wie im Stempel "Bez. Chtz", also Bezirk Chemnitz.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 08.10.2020 17:23:28 Gelesen: 482746# 1915 @  
@ volkimal [#1914]

Hallo Volkmar,

schade, de lässt sich wohl nichts ermitteln.

Ich habe in dem Zeitbereich nur einen Paul Heinrich Täschner gefunden. Die Unterschrift scheint mir nicht identisch.

Gruß Detlef
 
Flecker Am: 08.10.2020 20:33:18 Gelesen: 482689# 1916 @  
Hallo,

ich glaube ich habe die letzte Sterbeurkunde jetzt durch. Noch eine Übersetzung und die Ahnen können ruhen.

Vielen Dank im voraus.


 
guy69 Am: 08.10.2020 20:37:55 Gelesen: 482681# 1917 @  
Hallo zusammen.

Fundstelle im Internet zur Kirche in Gersdorf:

Die jetzige Innengestaltung geht auf einen Umbau zurück, den die Gemeinde 1906 durchführte. Man entfernte das obere Emporengeschoss, baute den Kanzelaltar um und stattete die Kirche mit Bleiverglasungen aus. Die Fenster an der Ostwand wurden freigestellt und mit farbigen Glasmalereien geschmückt.

Die Kirche erfuhr also 1906 einen größeren Umbau, vielleicht auch für die Uhr, die wohl dann nicht mehr richtig lief.
 
volkimal Am: 08.10.2020 22:23:58 Gelesen: 482640# 1918 @  
@ Flecker [#1916]

Hallo Rudolf,
ich lese:

Herbornseelbach, den 31. Mai 1943
Der SS Unterscharführer der 2. Kompanie SS Gebirgs
Nachrichten Abteilung SS Gebirgsdivision „Nord“ der Installateur
Wohnhaft in Herbornseelbach Helmut Becker, gottgläubig
ist am 11. Oktober 1942 um 10 Uhr 45 Minuten
in Kokkoselmi, russisch Karelien tödlich verunglückt.
Der Verstorbene war geboren am 30. Dezember 1920
in Herbornseelbach
Standesamt Ballersbach
Vater: Ernst Becker Installateur
Mutter: Pauline Becker geborene Scherer

Wo der Ort Kokkoselmi (oder so ähnlich) liegt weiß ich nicht. Die SS Gebirgsdivision „Nord“ wurde 1943 bei den Stellungskämpfen im karelischen Urwald im Raum Kiestinki eingesetzt. [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/GebirgsdivisionenSS/6GebDSS-R.htm
 
guy69 Am: 09.10.2020 08:37:55 Gelesen: 482467# 1919 @  
Hallo volkimal

Wieder einmal perfekte Arbeit. Klasse.

Beim Ort ist es sehr schwierig etwas zu finden. Es gibt in der Republik Karelien einen See der Kokko Ozer heisst [1]. Andere Schreibweisen sind:

Kokkojaervi
Kokkojärvi
Ozero Kokko

Viele Grüße
Harald

[1] https://www.seen.de/ozero-kokko/fakten/
 
volkimal Am: 09.10.2020 09:58:32 Gelesen: 482443# 1920 @  
@ guy69 [#1919]

Hallo Harald,

die Namen des Sees passen nicht richtig zur Schreibweise bei der Stebeurkunde. Vielleicht gibt es dort ja einen passenden Ort. Ich habe momentan keine Zeit und nur ein Tablet. Sonst würde ich nachsehen, ob man eine passende Landkarte findet. Siehe die Links im Beitrag [#1900].

Viele Grüße
Volkmar
 
Flecker Am: 09.10.2020 12:43:20 Gelesen: 482403# 1921 @  
@ Volkimal [#1918]
@ guy69 [#1919]

Hallo,

herzlichen Dank für die Übersetzung. Ich glaube, das war alles, was ich gefunden habe.

Rudolf
 
dr31157 Am: 09.10.2020 19:16:21 Gelesen: 482313# 1922 @  
Hallo zusammen,

ich habe wieder eine Postkarte mit einer Sauklaue geschrieben.



Auf der Vorderseite soll das Herrn "Christian Pfeiffer" heissen?

Rückseitig kann ich nur lesen: "... bitte morgen - Mittwoch - 4 1/2 Uhr .........."

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
epem7081 Am: 09.10.2020 20:14:26 Gelesen: 482265# 1923 @  
@ dr31157 [#1922]

Hallo Detlef,

hier meine Interpretation von Vorderseite- und Rückseite der Karte

Herrn
Architekt Pfeiffer
Eisbergen an der
Weser
Frei! Amt Hausbergen


Lieber Herr P.
Wenn es Ihnen paßt, bitte morgen
- Mittwoch - 4 1/2 Uhr Veltheim mit
Apparat. - Minden ist stark vertreten
u. wünscht Sie zu begrüßen; auch
ich bin da.- Mit frdl Gruß
Ihr Gmelius

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
nor 42 Am: 09.10.2020 20:16:15 Gelesen: 482263# 1924 @  
Werte Sammlerfreunde,

auch ich komme mit einer Bitte, wer kann mir helfen eine alte Schrift zu lesen ? Im Großen verstehe ich, um was es sich handelt, ich würde aber gerne mehr erfahren bzw. wissen wo der dem Schreiben beigelegte zusätzlicher Brief geschickt werden sollte.

Mit Dank,
nor 42


 
dr31157 Am: 09.10.2020 20:27:56 Gelesen: 482251# 1925 @  
@ epem7081 [#1923]

Hallo Edwin,

vielen Dank für die schnelle Übersetzung.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 10.10.2020 09:50:39 Gelesen: 482049# 1926 @  
@ nor 42 [#1924]

Hallo,

einen Brief an denselben Empfänger und mit einem ähnlichen Inhalt findest du hier - oder ist es sogar derselbe Brief? [1].

Hier die Beschreibung aus der Auktion:

1783, Inkammerierte Erbländisch – Österreichische Post, Patent Maria Theresias vom 20. September 1751 mit Taxordnung für Auslandsbriefe Gültig vom 1. November 1751 – 31. Dezember 1788, Österreich unter und ob der Enns, Forwarderbrief, Brief der Handelsfirma Pfister aus Cöethen in Sachsen-Anhalt adressiert an Herrn Haggi Constantin Poppo in Hermannstadt (Siebenbürgen) mit der Bitte inliegenden Brief geschwind und sicher weiter zu befördern. Der Brief wurde nicht als Postsendung nach Wien befördert. Auf der rechten Seitenklappe erhielt er die Adresse des Forwarders, Per Adresse Chr. Bartenstein, Wien den 28. Jan. 1783. Vorderseitig tragt der Brief einen gotischen Einzeiler VON WIEN neben dem Halbporto 8 in Rötel (2. Gewichtsstufe im Inland 1/2 - 1 Loth). In Hermannstadt wurde der Inhalt entnommen und an den Empfänger gesandt. Auf der linken Klappe tragt der Brief einen Vermerk, dass am 2. April 1783 die Antwort des endgültigen Briefempfängers ab Hermannstadt zurückgesandt wurde. ex Puschmann, Kabinettstück! Schätzpreis 900€.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.stampcircuit.com/it/stamp-Auction/classicphil-gmbh/9463282/lot-50061-europa-österreich-classicphil-gmbh-6th-classicphil
 
nor 42 Am: 11.10.2020 13:12:31 Gelesen: 481637# 1927 @  
@ volkimal [#1926]

Danke für Ihre Nachricht. Der Auktionskatalog ist mir bekannt und auch die Beschreibung des Loses. Ich hoffte, dass jemand mir helfen kann den ganzen Text (nicht nur was in der Losbeschreibung wiedergeben ist) zu lesen. Vielleicht kommt mir doch jemand entgegen.

Alles Gute,
nor 42
 
volkimal Am: 11.10.2020 13:16:45 Gelesen: 481635# 1928 @  
@ nor 42 [#1927]

Hallo,

ich kann gerne versuchen, den Text genau zu “übersetzen“. Bin aber gerade unterwegs und habe nur ein Smartphone. Du musst dich also etwas gedulden.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 11.10.2020 13:48:50 Gelesen: 481626# 1929 @  
@ nor 42 [#1924]

Hallo Norbert,

hier meine Interpretation des Schreibens

Hermannstadt Haggi Const Poppo ./. Cöthen den 16 Jan 1783

Hochgeehrter Herr !

Auf Veranlassung derer Htl Theodor Petrowitsch & Comp.
habe die Ehre inliegenden Brief an Sie zu addressieren,
mit Ersuchen, solchen auf geschwindeste und sicherste
an diese Gemeinde zu befördern, die Bemühung aber
geneigt zu excuhiren, ich bin hinwiederum zu dienen
bereit und verharre mit aller Consideration [1]

Martin Matthias von Pfister
Jacob von Pfister

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] Consideration: Erwägung, Berücksichtigung
 
nor 42 Am: 11.10.2020 15:12:40 Gelesen: 481600# 1930 @  
@ epem7081

Hallo Edwin,

vielmals Dank für die schnelle Hilfe. Schade dass im Text nicht angegeben ist wo der inliegender Brief zu versenden war.

Alles Gute,
Norbert
 
dr31157 Am: 11.10.2020 20:57:16 Gelesen: 481517# 1931 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier wieder eine Postkarte, bei der ich bis auf "Freundliche Grüße" absolut nichts lesen kann.



Kann mir bitte jemand die Adresse und den Text übersetzen ?

Gruß Detlef
 
wessi1111 Am: 11.10.2020 21:53:32 Gelesen: 481501# 1932 @  
@ dr31157 [#1931]

Hallo Detlef,

dann will ich mich mal versuchen.

Vielleicht hätte der Schreiber berücksichtigen sollen, dass Buchstaben auch höher als 1 mm sein können.

Herrn
Prokurist G. ???
i. Fa. Franing GmbH
Dortmund-Schüren
Schüruferstr.

??? Ober-Bellmannsdorf, Kreis
Lauban / Schlesien, 3.8.31

Sehr geehrter Herr ???,
Ich komme am Donnerstag, 6. 8?. abends
20:57 in Dortmund-Süd mit
2 Kindern und Gepäck an und
bitte höflich, mich abholen zu
lassen. Freundliche Grüße
??? Dr. Berg

Gruß
Wessi
 
volkimal Am: 11.10.2020 22:04:02 Gelesen: 481496# 1933 @  
@ dr31157 [#1931]

Hallo Detlef,

ich glaube, dass der Absender angegeben hat "Rittergut Ober-Bellmannsdorf".

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 11.10.2020 22:21:09 Gelesen: 481489# 1934 @  
@ wessi1111 [#1932]
@ volkimal [#1933]

Hallo Wessi u. Volkmar,

vielen Dank für Eure schnelle Hilfe. Perfekt.

Gruß Detlef
 
nor 42 Am: 14.10.2020 12:21:21 Gelesen: 480708# 1935 @  
@ epem7081 [#1929]

Werte Freunde,

nochmals zu dem Brief von 1783. Vielleicht hilft mir jemand auch die Notiz auf der linken Klappe zu lesen. Ich meine die ganze Notiz, nicht nur die Kurzbeschreibung aus dem Auktionskatalog wie im [#1926] wiedergeben.

Danke und viele Grüße,
Norbert


 
volkimal Am: 15.10.2020 10:34:22 Gelesen: 480350# 1936 @  
@ nor 42 [#1935]

Hallo Norbert,

da kann ich nichts mit anfangen. Es könnte heißen:

??? v. Phister und Alfer/Alser/Ayer??? und Schindler bye??? Waldhutt ??? Anzeiget(?) den 2. April 1783

Wie man bei der Auktionsbeschreibung folgendes daraus erkennen kann weiß ich nicht: Auf der linken Klappe trägt der Brief einen Vermerk, dass am 2. April 1783 die Antwort des endgültigen Briefempfängers ab Hermannstadt zurückgesandt wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 15.10.2020 13:08:48 Gelesen: 480316# 1937 @  
Liebe Sammelfreunde,

bei diesen beiden Belegen bräuchte ich Hilfe:



Soweit ich es lesen kann (links):

Vom Gemeindeamte zu Langlamitz“
„..löblich Herzoglich Beaufortsche Güterdirektion in Petschau“
Unten links noch: "Im übertragenen ... Exoffo"

Rechter Umschlag:

Sr Wohlgeboren Herrn von Pelikan Vorstand der gräflich technischen …kasse (in) Prag

Danke im voraus!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
dr31157 Am: 15.10.2020 20:09:49 Gelesen: 480193# 1938 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier eine Postkarte, die ich leider nicht komplett lesen kann.



Bei dem Absender: Vor ".... Hildenbrand" ist das ein Vorname oder ein Titel?

Im Text: Nach Neuwied: "Meinst Du nicht das ich einmal an die ...." Den restlichen Text kann ich nicht mehr richtig lesen.

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
bayern klassisch Am: 15.10.2020 20:46:14 Gelesen: 480182# 1939 @  
@ Magdeburger [#1937]

Lieber Magdeburger,

1. Brief

Vom Gemeindeamte zu Langlamitz“

„An die löbliche Herzoglich Beaufortsche Güterdirektion in Petschau“
Unten links noch: "Im übertragenen Wirkungskreise Exoffo".

2. Brief

Sr Wohlgeboren Herrn von Pelikan Vorstand der gräflich Thun-schen Hauptkasse (in) Prag.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 16.10.2020 17:44:42 Gelesen: 479829# 1940 @  
@ dr31157 [#1938]

Hallo Detlef,

ich denke, dass der Absender Oberst Hildenbrand ist. Ich lese:

L.A.!
Ich bin zu einer Gewerkenversammlung
verreist und will Dir nur mitteilen,
daß Du dich ganz auf mich verlassen
kannst. In einigen Tagen bin ich
wieder in Neuwied. Meinst Du
nicht, daß ich einmal an die Puppe(?)
schreiben soll? Wegen d. Empfangs
d. d. (= durch den) Führer werde ich sobald ich die Anschrift
d. früheren hessischen Minister bekommen
habe auch schreiben
Beste Grüße
Hildebrand

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 16.10.2020 18:25:10 Gelesen: 479812# 1941 @  
@ volkimal [#1940]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Übersetzung.

Es scheint sich um eine Bergwerksangelegenheit handeln. "Puppe" scheint mir nicht zum Text zu passen. Konnte aber leider auch keinen passenden Begriff im Bergwerkslexikon finden. Schade.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 20.10.2020 21:32:12 Gelesen: 478757# 1942 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier wieder eine Karte die ich nicht lesen kann.



Kann mir bitte jemand den Text mit der schrecklichen Schrift übersetzen?

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 27.10.2020 21:30:43 Gelesen: 477159# 1943 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier ein Streifband, wo ich den Text unter der Adresse nicht lesen kann.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen. Vielleicht findet sich auch noch jemand der meine unbeantwortete Frage unter [#1942] beantworten kann.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 27.10.2020 22:07:14 Gelesen: 477145# 1944 @  
@ dr31157 [#1943]

Hallo Detlef,

das Streifband geht

An den Großherzoglichen Gymnasialdirektor und Professor an der Universität Herrn Dr. Uhlig hochwohlgeboren in Heidelberg [1].

Bei dem Text unten bin ich noch nicht sehr weit gekommen. Ich versuche es morgen noch einmal.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gustav_Uhlig
 
JH Am: 28.10.2020 14:31:50 Gelesen: 476951# 1945 @  
@ dr31157 [#1943]

"Abs. ?????
z. Z. in Oppeln"

Gruß
Jürgen
 
volkimal Am: 28.10.2020 19:21:20 Gelesen: 476885# 1946 @  
@ dr31157 [#1943]

Hallo Detlef,

es könnte heißen "Abs. Schulrath Senft z.Z. in Oppeln".

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 28.10.2020 19:47:45 Gelesen: 476871# 1947 @  
@ volkimal [#1946]
@ JH [#1945]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Übersetzung.

Kannst Du mir bitte auch bei meiner Postkarte mit der [#1942] mit der Übersetzung weiterhelfen.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 28.10.2020 20:33:40 Gelesen: 476855# 1948 @  
@ dr31157 [#1947]

Hallo Detlef,

den Beitrag hatte ich übersehen (ich war unterwegs). Ich lese:

In höfl. Beantwortung Ihrer
gestrigen Karte muß Ihre
Preisannahme v. 15 ½ ??? für I
Gell.(?) Hering auf einem Irrthum
beruhen, diese kosten äußerst
16 ½ ??? zu welchem Preise Ihre
werthe Order erbitte
Achtungsvoll
HA 22.11.1873 Heiner Kalenberg(?)

Das Zeichen für die Preisangabe könnte Taler sein. Da bin ich mir aber nicht sicher. Siehe die Abbreviatur für den Reichstaler[1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstaler
 
dr31157 Am: 29.10.2020 19:11:19 Gelesen: 476551# 1949 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank wie immer.

Gruß Detlef
 
M.P.D. Am: 01.11.2020 01:52:49 Gelesen: 476056# 1950 @  
Hallo,

ich habe verschiedene Dokumente und Urkunden aus einem Nachlass erhalten und kann leider nicht alles entziffern.Kann mir bitte jemand mitteilen, um was es in diesem Dokument geht? Für eure Mühen bin ich sehr dankbar. Wenn Interesse besteht habe ich noch einige Dokumente mehr die ich hier einstellen kann.

Danke schon mal.

Gruß
Mike


 
Magdeburger Am: 01.11.2020 06:54:04 Gelesen: 475993# 1951 @  
@ M.P.D. [#1950]

Hallo Mike,

alles habe ich nicht herausbekommen. Hier soweit ich es lesen konnte:

Nachdem der Junggesell, Bürger
und Handelsmann Hans Martin
Bücking in Giessen, aus Alsfeld gebür-
tig, des desigen Bürger und Handels-
mann George Dietrich Bücking ehe-
licher Sohn, und Jungfrau Marie Ins-
ring, des hiesigen Bürger und Sch??-
färbers ?????? ???? eheliche
Tochter, ihre Vorhabende eheliche
Verbindung, ordnungsmäßig gerich-
tlich angezeigt haben, so können
solche ohne Anstand sich ärztlich
..oclamiren lassen.
Sigel MArburg am 4ten November
1803.
Bürgermeister und Rath
daselbst
Unterschriften

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Saguarojo Am: 01.11.2020 10:56:32 Gelesen: 475914# 1952 @  
Hallo,

ich lese von den ausstehenden Wörtern: Schönfärbers Caspar Cersch(?). Der Nachname ist halb geraten.

Viele Grüsse

Joachim
 
volkimal Am: 01.11.2020 14:28:25 Gelesen: 475853# 1953 @  
Hallo zusammen,

ein paar Kleinigkeiten lese ich anders:

Nachdem der Junggesell, Bürger
und Handelsmann Hans Martin
Bücking in Giesen, aus Alsfeld gebür-
tig, des dahigen Bürger und Handels-
mann George Dietrich Bückings ehe-
licher Sohn, und Jungfer Maria Jed(?)-
wig, des hiesigen Bürger und Schön-
färbers Caspar Bersch eheliche
Tochter, ihre Vorhabende eheliche
Verbindung, ordnungsmäßig gerich-
tlich angezeigt haben, so können
solche ohne Anstand sich öffentlich
proclamiren lassen.
Sigel Marburg am 4ten November
1803.
Bürgermeister und Rath
daselbst
Unterschriften

Das wichtigste:
Der Name dürfte "Bersch" sein. Siehe das "B" von Bücking.
Nicht ärztlich sondern öffentlich.

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 01.11.2020 16:18:39 Gelesen: 475773# 1954 @  
@ volkimal [#1953]

Hallo Volkmar,

die ersten Buchstaben von Xücking und Xersch sehen gleich aus, unterscheiden sich aber deutlich von dem B in Bürger. Ich bin der Meinung, es heißt Lücking und Lersch, beides gebräuchliche Nachnamen.

Gruß
Wessi
 
volkimal Am: 01.11.2020 16:30:14 Gelesen: 475766# 1955 @  
@ wessi1111 [#1954]

Hallo Wessi,

das kann gut so sein! Mir war auch aufgefallen, dass die Buchstaben unterschiedlich aussehen.

Bücking war vorgegeben und für mich so gebräuchlich, dass ich nicht an Lücking gedacht habe.

Im Telefonbuch von Marburg kommen alle vier Namen heutzutage gleich häufig vor. Das ist immer interessant für mich als Kontrolle.

Viele Grüße
Volkmar
 
M.P.D. Am: 01.11.2020 20:46:49 Gelesen: 475711# 1956 @  
@ volkimal [#1955]
@ wessi1111 [#1954]
@ Magdeburger [#1951]

Hallo und erst Mal vielen Dank für euer Interesse und die Transkripte.

Zur Aufklärung kann ich sagen, dass Bücking und Bersch richtig ist. Und aus euren Übersetzungen schließe ich, dass es sich wohl um eine Urkunde zur Eheschließung meiner Vorfahren handelt.

Vielen Dank für eure Hilfe.

MfG
Mike
 
dr31157 Am: 03.11.2020 21:48:57 Gelesen: 475123# 1957 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier eine Postkarte, die wieder nicht richtig lesen kann.



Sie stammt aus dem Elsass un ist in französisch geschrieben. Die beteiligten Firmen kann ich nicht finden.

Einiges kann ich übersetzen. Vieles wohl nicht korrekt:

Aus der Adresse Ch. Weber et Cie., Blanchissage heißt wohl Wäsche und a`.... kann ich nicht übersetzen???? Was ist dies für eine Firma???

Der Ort, wurde das "in" in im geändert. Soll wohl Elace = Elsass heißen????

Im Text: Um was geht es da? Mit der Eisenbahn gelieferte Wasser- oder Zapfhähne??? Kennt jemand die Firma J. Bauer aus dem Elsass???

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?
 
volkimal Am: 03.11.2020 21:55:54 Gelesen: 475121# 1958 @  
@ dr31157 [#1957]

Hallo Detlef,

die Karte geht nach Thann im Elsass. Im Moment habe ich nur das Tablet, da ist es mir zu umständlich den Text zu entziffern.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 03.11.2020 22:04:02 Gelesen: 475114# 1959 @  
@ dr31157 [#1957]

Hallo Detlef,

hier [1] noch etwas zum Empfänger.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=charles&n=weber
 
dr31157 Am: 04.11.2020 09:58:56 Gelesen: 474948# 1960 @  
@ volkimal [#1959]
Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Recherchen.

Google übersetzt Blanchissage mit Wäsche. Nach Deinen Recherchen scheint es hier um eine Textilfärberei zu handeln, die bei der Firma Bauer in Niedermorschwiller 5 neue Wasserhähne bestellt hat.

Die Firma Bauer ich leider auch nicht identifizieren.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 04.11.2020 10:38:42 Gelesen: 474940# 1961 @  
@ dr31157 [#1960]

Hallo Detlef,

es gab einen Jacques Bauer (1845 - 1894) in Niedermorschwiller. [1]

Bei ihm ist als Beruf angegeben "Ouvrier de fabrique puis horloger", nach Google "Fabrikarbeiter dann Uhrmacher".

Wasserhähne wären nicht typisch für einen Uhrmacher, aber vielleicht war er es doch, wenn es spezielle Hähne waren.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://gw.geneanet.org/ckaufmann?lang=en&pz=conradus&nz=kaufmann&p=jacques&n=bauer
 
dr31157 Am: 04.11.2020 10:56:45 Gelesen: 474927# 1962 @  
@ volkimal [#1961]

Hallo Volkmar,

danke für die Antwort. Ich kann kein französisch. Google hatte mir im Text "Wasserhähne" und mal "Zapfhähne" übersetzt.

Etwas seltsam für einen Uhrmacher.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 04.11.2020 11:17:35 Gelesen: 474915# 1963 @  
@ dr31157 [#1962]

Hallo Detlef,

ich kann zwar auch kein Französisch, das Wort "robinet" kann aber viele Bedeutungen haben.

Google liefert beim einzelnen Wort immer nur eine Übersetzung. Deutlich besser ist da die Seite leo.org

Dort kannst du zwar nur einzelne Wörter eingeben, dafür stehen für das Wort "robinet" gleich 56 Übersetzungen zur Auswahl.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 04.11.2020 12:18:45 Gelesen: 474892# 1964 @  
@ volkimal [#1963]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für den Hinweis.

Gruß Detlef
 
wessi1111 Am: 04.11.2020 17:22:59 Gelesen: 474820# 1965 @  
@ dr31157 [#1957]

Hallo Detlef,

meistens bringt [1] bessere Ergebnisse als der Google-Übersetzer.

Ich habe es mal probiert und bekomme für "Je vous envoie vos 5 robinets ilssout sur la route depues landi le 19 Inillet par le Armin Tegler."

Übersetzung:

"Seit Dienstag, dem 19. Juli, schicke ich Ihre 5 Zapfhähne durch den Armin Tegler auf die Straße."

Zumindest wurde kein Wort als unbekannt angemeckert, ich kann aber nicht sagen, ob ich alles richtig gelesen habe.

Gruß
Wessi

[1] https://www.deepl.com/translator
 
guy69 Am: 04.11.2020 17:42:15 Gelesen: 474812# 1966 @  
@ wessi1111 [#1965]

Owei :-))
 
guy69 Am: 04.11.2020 17:52:17 Gelesen: 474807# 1967 @  
@ wessi1111 [#1965]

Ich lese

je vous envoie vos 5 robinets ils sont sur la route depuis lundi le 19 juillet par le termin deter.

Ich schicke Ihnen Ihre 5 Wasserhähne, die seit Montag, dem 19. Juli, seit Tagesende/Abends (am Ende des Tages) unterwegs.

Es könnten auch Ventile oder so ähnliches Zeug sein aber wahrscheinlich immer in Verbindung mit Flüssigkeiten.
 
dr31157 Am: 04.11.2020 17:53:21 Gelesen: 474805# 1968 @  
@ wessi1111 [#1965]

Hallo Wessi,

vielen Dank für Deine Empfehlung.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 04.11.2020 17:57:41 Gelesen: 474803# 1969 @  
Hallo zusammen,

auf diesem Kartenbrief kann ich leider den Empfänger (Herrn ......) nicht lesen. Ist es ein Titel?



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
wessi1111 Am: 04.11.2020 18:15:25 Gelesen: 474781# 1970 @  
@ dr31157 [#1969]

Hallo Detlef,

Architekt XXX und Frau Gemahlin

Gruß
Wessi
 
SH-Sammler Am: 04.11.2020 18:17:14 Gelesen: 474777# 1971 @  
@ guy69 [#1967]
@ dr31157 [#1957]

Hallo, par le termin deter.?

par le chemin de fer = Eisenbahn

Gruss
SH-Sammler
Hanspeter
 
dr31157 Am: 04.11.2020 18:23:00 Gelesen: 474767# 1972 @  
@ SH-Sammler [#1971]

Hallo Hanspeter,

vielen Dank für den Hinweis. Das hatte mir Goggle auch so übersetzt.

Gruß Detlef
 
guy69 Am: 04.11.2020 18:23:17 Gelesen: 474766# 1973 @  
@ SH-Sammler [#1971]

Das macht Sinn. Danke. Wieder etwas gelernt.
 
dr31157 Am: 04.11.2020 18:25:29 Gelesen: 474766# 1974 @  
@ wessi1111 [#1970]

Hallo Wessi,

nochmals vielen Dank für die Info; jetzt mit der Anschubhilfe lese ich das auch.

Gruß Detlef
 
Flecker Am: 10.11.2020 22:58:07 Gelesen: 473149# 1975 @  
Hallo,

nochmal etwas kleines aus einer Sterbeurkunde. Ist der Name Elsa oder Ella und heißt es 12 Monate oder Jahre?

MfG Rudolf


 
volkimal Am: 10.11.2020 23:18:30 Gelesen: 473142# 1976 @  
@ Flecker [#1975]

Hallo Rudolf,

das Mädchen hieß Else. Sie wurde 12 Stunde alt. Das "n" von Stunden fehlt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Flecker Am: 11.11.2020 12:03:17 Gelesen: 473017# 1977 @  
@ Volkimal [#1976]

Hallo Volkmar,

danke schön.

Rudolf
 
dr31157 Am: 14.11.2020 09:10:59 Gelesen: 472300# 1978 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier eine Postkarte mit einer "Sauklaue". Nachdem mir Reinhard mitgeteilte, dass es sich bei Carl Gärthe aus Wetzlar um einen Oberpostdirektor handelte, der Briefmarken, Postkarten u.ä. verkaufte, hätte ich doch gerne gewußt wie der Text der Karte lautet.

Leider bekomme ich da keinen Sinn rein.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 14.11.2020 11:13:05 Gelesen: 472269# 1979 @  
@ dr31157 [#1978]

Hallo Detlef,

mit der Post scheint das nichts zu tun zu haben. Ich lese:

Oberrosbach b. Friedberg, d. 13. Febr. 1888
Herrn Carl Gärthe in Wetzlar

Durchgestrichen:
Sie wollen uns gef. ein kleines
Gebinde (Füßchen) dunkles Cylinder
???

Unser gr. Ph. Welker
von hier wird in den nächsten Tagen
das bewußte holen.
Mit freundl. Gruß
Schmawalde(?)

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 14.11.2020 12:33:42 Gelesen: 472243# 1980 @  
@ volkimal [#1979]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine schnelle Hilfe.

Scheint ja alles sehr geheimnisvoll zu sein. Ich konnte mir aus dem schwer lesbaren Text keinen Reim machen. Meine unprofessionelle Google-Recherche ergab, dass es dort wohl ein Sprengstoffdepot gegeben haben soll. Aber keinerlei eindeutige Hinweise.

Ich, der Simnple am PC, kann noch nicht einmal einen Link kopieren und einfügen. Vielleicht geht es auch so?

Steht unter einem anderen Thema: Thema: (?) (121) Belege bestimmen: Deutsches Reich

@ iholymoses [#129] Reinhard hat mir dort diesen Link übermittelt, nach dem der Carl Gärthe ein Kaiserlicher Oberpostdirektor sei:

https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb11182578/bsb:4105394?queries=g%C3%A4rthe&language=de&c=default

Falls Du zu diesem Thema noch etwas beitragen kannst, würde ich mich sehr freuen.

Gruß Detlef
 
wessi1111 Am: 16.11.2020 04:43:18 Gelesen: 471715# 1981 @  
Hallo zusammen,

heute mal eine einfache Frage, nur nicht für mich.

In [1] habe ich folgende Paketkarte gezeigt:



Ich habe lange gerätselt, wie wohl der Familienname lautet, kann das jemand deuten?

Die zweite Stelle ist der Zustellvermerk:

Ich lese: "Selbst d. 2/11" und dann?

Das Datum ist sicherlich ein Schreibfehler, da der Ankunftsstempel das Datum -1.12.44 hat.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=249463
 
volkimal Am: 16.11.2020 09:10:38 Gelesen: 471652# 1982 @  
@ wessi1111 [#1981]

Hallo Wessi,

es geht um die "Rücksendung von Zivilsachen" des Pioniers K. Dunkel bei der "?A. Bau Pi. Ers. Batl. 1" in Dirschau Westpr. = ?? Bau Pionier Ersatz Bataillon 1. Siehe [1]

Der Empfänger ist Karl Dunkel. Den Namen Dunkel gibt es auch heute noch mehrfach im Bereich Spremberg.

Hinter dem Datum auf der Rückseite lese ich "Dam.". Es dürfte sich um ein Namenskürzel handeln.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PionierErsBtlBau/PiErsBatBau1-R.htm
 
wessi1111 Am: 16.11.2020 15:05:50 Gelesen: 471586# 1983 @  
@ volkimal [#1982]

Hallo Volkmar,

danke für deine Antwort.

Natürlich habe ich auch in Betracht gezogen, dass der Nachname Dunkel lautet, aber ich hatte eben Zweifel, weil das "k" in beiden Nennungen so stark von dem "k" in "Rücksendung abweicht. Daher wollte ich eine unbeeinflusste andere Meinung hören.

In anderen Adressen hatte ich dieses Phänomen auch schon und es ist immer eine Herausforderung, sich da sicher zu sein, wenn Schreibweisen von gleichen Buchstaben stark abweichen.

Das Namenskürzel des Empfängers ist sicherlich von der "Dam."e des Hauses. ;-)

Gruß
Wessi
 
dr31157 Am: 16.11.2020 20:36:13 Gelesen: 471522# 1984 @  
Hallo zusammen,

wer kann die Anschrift lesen?



Wer kann mir bitte weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
brunoh Am: 16.11.2020 23:46:06 Gelesen: 471478# 1985 @  
@ dr31157 [#1984]

Hallo Detlev,

slavnime okresinem uradu ve Frydku Protektorat (Böhmen u. Mähren)

lt. wörtlicher Google-Übersetzung

Berühmtes Bezirksamt in Frydek (Friedeck)

Schau auch mal in Wikipedia, recht interessant.

Sogar ein ehemaliger 1. FCN-Spieler, Tomas Galasek, ist hier geboren.

Gruß aus Nürnberg
Bruno
 
dr31157 Am: 17.11.2020 16:46:25 Gelesen: 471295# 1986 @  
@ brunoh [#1985]

Hallo Bruno,

vielen Dank für die Hilfe.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 17.11.2020 19:26:38 Gelesen: 471252# 1987 @  
Hallo zusammen,

bei einem Feldpostbrief aus dem 1. Weltkrieg fehlt mir ein Wort/zwei Wörter:



Der Satz lautet:

Augenblicklich habe viel Arbeit. 30 alte Leute sind zur Heimat entlassen, statt deren haben wir 30 Rekruten bekommen, die ich täglich ???? muß.

Welcher Ausdruck passt zu diesem Satz?

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 17.11.2020 19:51:48 Gelesen: 471241# 1988 @  
@ volkimal [#1987]

Hallo Volkmar,

mit mehr Text fällt es vielleicht leichter.

Es könnte heißen "ein & anweisen" mit einem verunglückten unteren Bogen, wofür auch immer.

Gruß
Wessi
 
volkimal Am: 18.11.2020 10:59:00 Gelesen: 470989# 1989 @  
@ wessi1111 [#1988]

Hallo Wessi,

danke für die Hilfe. Der Brief gehört mir nicht, sondern ich habe nur geholfen ihn vom Sütterlin aus zu "übersetzen".

Du hast natürlich recht, mit mehr Text geht es besser. Da der Brief vermutlich für eine Veröffentlichung benutzt werden soll, wollte ich aber nicht mehr zeigen.

Per Mail bekam ich noch den Vorschlag "einexercieren". Das passt vom Schriftbild her sehr gut. Ich denke, dass das die Lösung ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
Paul S. Am: 18.11.2020 16:32:50 Gelesen: 470928# 1990 @  


Ich ersuche um Hilfe.

Leider kann ich den Text des Zensurzettels nur teilweise lesen.

Kann ihn jemand "übersetzten"?

Güße
Paul
 
epem7081 Am: 18.11.2020 16:53:30 Gelesen: 470917# 1991 @  
@ Paul S. [#1990]

Hallo Paul,

hier meine Lesart zu Deinem Text:

Dem Bericht des KK. Polizei Bezirks
Kommissariats für die Josefstadt vom
15./7 15 G sg 2I2/15 * zufolge, betreibt
Pipes keine Geschäfte und ist nicht
als Gewerbetreibender gemeldet.
Diesen von Pipes selbst gemachten
Protokoll Angaben wider=
spricht doch dieser Brief offen
kundig. Pipes scheint Groß
händler in Allem zu sein
KM

* es geht hier wohl um Uhrzeit und Aktenzeichen, wie der seitliche Eintrag auf dem Brief vermuten läßt

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Paul S. Am: 18.11.2020 18:24:47 Gelesen: 470875# 1992 @  
Herzlichen Dank !

Grüße
Paul
 
Rottaler Am: 23.11.2020 21:29:54 Gelesen: 468895# 1993 @  
Wer kann helfen?

Hier geht es um einen Brief 30. Sept.? 1870 vom k. b. Post- und Bahnamt Simbach a. Inn an den Bürgermeister in Simbach nach der Inbetriebnahme der Bahn München - Simbach 1869 und weiter nach Österreich.

Ich kann nur die Namen Max Stürmer, Karl Bacher & Michael Ried sowie Kofferträger (Ende nächster Zeile) sicher entziffern.

Der deutsch-französische Krieg war schon im Gange!

Vielen Dank im Voraus

Rottaler


 
volkimal Am: 23.11.2020 22:27:26 Gelesen: 468845# 1994 @  
@ Rottaler [#1993]

Hallo Rottaler,

es mag noch ein Fehler darin sein, aber das meiste kann ich entziffern. Ich lese:

An den
Herrn Bürgermeister
in Simbach

Man ??? hat sich zur gefälligen Kenntniß
nahme mitzuteilen, daß die bauerlaubten Militairs
Max Stürmer, Karl Bacher & Michael Ried
als Wagenschieber & Kofferträger von
dem dießseitigen Amte ausgenommen sind & ersuche
deshalb den Genannten bezüglich ihres Aufenthaltes daher
den gesetzlichen Schutz angedeihen zu laßen.
Der königl. Inspector

Beim fehlenden Wort ist folgendes klar: "b??h?t". Vermutlich ist vorne und hinten ein "e" dabei. Zum Beispiel könnte es sein "berhet". Mir fällt aber nichts passendes ein.

Viele Grüße
Volkmar
 
Koban Am: 23.11.2020 22:36:47 Gelesen: 468834# 1995 @  
@ Rottaler [#1993]
@ volkimal [#1994]

Man beehrt sich zur gefälligen Kenntniß
nahme mitzuteilen, daß die beurlaubten Militairs
Max Stürmer, Karl Bacher & Michael Ried
als Wagenschieber & Kofferträger von
dem dießseitigen Amte ausgenommen sind & ersuche
deshalb den Genannten bezüglich ihres Aufenthaltes daher
den gesetzlichen Schutz angedeihen zu laßen.
Der königl. Inspector

Gruß,
Koban
 
Rottaler Am: 23.11.2020 23:13:30 Gelesen: 468805# 1996 @  
An Volkmar und Koban

Besten Dank an euch, dass ihr mir hier weitergeholfen habt.

Es handelt sich hier um Bahnangelegenheiten, nicht um die Post.

Rottaler
 
zobbel Am: 24.11.2020 23:47:22 Gelesen: 468340# 1997 @  
Sütterlin - Postkarte 1893 - wer hilft beim Entziffern?

Vieles konnte ich schon entziffern, aber leider nicht Alles:

Djeddah 21. Jänner 1893
Liebster Bruder
Gestern nachmittags 2h sind wir hier einge-
laufen. - Nichts Neues. Djeddah bietet absolut
Nichts Unterhaltendes. Interessant ist, daß die
Stadt so orientalisch [XXXXX], nämlich so schmutzig,
[XXXXX] man sich überhaupt nichts [Anderes] vorstellen
kann. Djeddah ist der Ausgangspunkt für die Mekka-
Pilger. Übermorgen laufen wir aus und hoffen
am 27. in Suez einzulaufen. In [XXXXX] [vor] Djeddah haben
wir den [Leichtkreuzer] "Galatea" begegnet und den Capitän
gebeten das Consulat in Port Said zu verständigen, daß unse-
re nach Port Said bestimmte Post nach Suez [entsendet]
werde, so daß ich hoffe in 5 Tagen [freudige] Nachrichten
aus der Heimath zu erfahren. Grüße mir alle Ver-
wandten und Deine [Marie]. Lebe wohl.
Mit herzlichen Grüßen u. Kuß Dein Dich liebender Bruder Anteo.


 
zobbel Am: 24.11.2020 23:53:53 Gelesen: 468339# 1998 @  
Hier noch die Adreßseite.

Djeddah 22.01.1893
Suez 26.01.1893
Alexandrie 27.01.1893
Pola 1.02.1893
Pisino 2.02.1893

Türkische Ganzsache, 20-Para-Postkarte, 1892 (Birken 17a).


 
DERMZ Am: 25.11.2020 03:59:27 Gelesen: 468322# 1999 @  
@ zobbel [#1998]

Guten Morgen Tobias

Adressseite lautet

Wohlgeboren Herrn
Paul Hupar
kuk Linienschiffsfähnrich

Austria Marine Casino

Textseitig lese ich folgendes, aber bin mir an einigen Stellen bin ich auch ratlos.

Djeddah 21. Jänner 1893
Liebster Bruder
Gestern nachmittags 2h sind wir hier einge-
laufen. - Nichts Neues. Djeddah bietet absolut
Nichts Unterhaltendes. Interessant ist, daß die
Stadt so orientalisch aussieht, nämlich so schmutzig,
wie man sich überhaupt nichts [Anderes] vorstellen
kann. Djeddah ist der Ausgangspunkt für die Mekka-
Pilger. Übermorgen laufen wir aus und hoffen
am 27. in Suez einzulaufen. In See vor Djeddah haben
wir den Lloyddampfer "Galatea" begegnet und den Capitän
gebeten das Consulat in Port Said zu verständigen, daß unse-
re nach Port Said bestimmte Post nach Suez [entsendet]
werde, so daß ich hoffe in 5 Tagen [freudige] Nachrichten
aus der Heimath zu erfahren. Grüße mir alle Ver-
wandten und Deine Marie. Lebe wohl.
Mit herzlichen Grüßen u. Kuß Dein Dich liebender Bruder Anteo.


Mit besten Grüßen

Olaf
 
volkimal Am: 25.11.2020 10:56:01 Gelesen: 468276# 2000 @  
@ zobbel [#1997]

Hallo Tobias,

du hast den Text ja schon sehr gut gelesen und Olaf hat noch ein paar kleine Wörter korrigiert. Es bleiben 3 Stellen übrig.



Anstelle von „nichts Anderes“ heißt es auf der Karte „nichts Ärgeres“. Das Wort „entsendet“ dürfte stimmen.



Damit bleibt nur das Wort „freudige“. Das kann nicht stimmen, ich weiß aber noch nicht was dort steht. Ich habe einmal versucht, das fehlende Wort freizustellen.



Das fehlende Wort fängt nicht mit einem „f“ an. Verglicht den ersten Buchstaben einmal mit dem „f“ in „für“ bzw. „hoffe“. Beim „f“ geht der Strich erst nach unten, dann im Bogen nach rechts und gegen den Uhrzeigersinn wieder nach oben. Beim fehlenden Anfangsbuchstaben ist es genau wie beim „J“ anders herum. Der Strich geht erst nach unten, dann im Bogen nach links und im Uhrzeigersinn wieder nach oben. Diese Schreibrichtung haben außer dem „J“ auch die Buchstaben „g“, „h“, „p“ und „z“.



Das fehlende Wort enthält auf keinen Fall ein „g“. Beim „g“ ist immer ein ausgeprägter Bogen nach unten vorhanden wie z.B. bei „Pilger“. Der kleine Bogen nach unten sieht so ähnlich aus wie ein „s“. Vergleicht ihn einmal mit den Wörtern „entsendet“ oder „absolut“.



Beim fehlenden Wort könnten diese Buchstaben stehen „J ? u ? dis ?“. Dazu fällt mir aber nichts ein. Außerdem können es auch durchaus andere Buchstaben sein. Findet einer von Euch die Lösung?

Der Name bei der Anschrift ist vermutlich "Paul Stupar". Er war zunächst im Marine Casino Pola und ist von dort nach Pesino weitergereist.

Viele Grüße
Volkmar
 
zobbel Am: 25.11.2020 12:22:21 Gelesen: 468244# 2001 @  
Hallo Volkmar und Olaf,
vielen Dank für die schnelle und profunde Hilfe!

Mittlerweile habe ich auch zu Absender und Empfäger recherchiert:

Antheos/Antheo/Anteo Stupar wurde später Nautikprofessor an der k.k. Marinekademie

Paul Stupar, *1866 in Pazin, + 1928, Linienschiffsfähnrich, Linienschiffsleutnant, Linienschiffskapitän, 1912 Fregattenkapitän (SMS Aspern, SMS Sankt Georg, SMS Babenberg, SMS Erzherzog Friedrich), 1918 k.k. Konteradmiral, nach dem Krieg kroat. Admiral

Hier https://www.altpostgeschichte.de/index.php?thread/1313-gibraltar/&postID=95348&highlight=Stupar#post95348 wird ein Beleg gezeigt: Anteo war Philatelist! Er bittet 1897 seinen Bruder, Postkarten und Briefmarken aufzubewahren.

Ich habe sogar ein Photo des jungen Paul gefunden. Mal sehn was ich daraus mache, ein kleiner Artiel im MEPB wird es sicherlich.

Liebe Grüße,
Tobias
 
Magdeburger Am: 28.11.2020 10:01:20 Gelesen: 467332# 2002 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich scheitere mal wieder:



Hiermit erlaube ich mir die bescheiden wie
ergebene Anfrage, ob das Adlige Fräulein Stift
in Mosigkau geneigt ist, mir die Zinsen von
seinem He..... .....ete der 15000 Gold auf
meinen Mühlengrundstücken in Calbe /Saale von 4
auf 3 1/2% herabzusetzen.- Ich hette bei dem
allgemein ... sehr gesundenen Zinsfuße schon längst
diese Reduction be...ter können; oftern Verwunderungen
mit H...... Angelegenheiten aber ...., unter-
ließ ich es bis jetzt. Nachdem aber schon manche
H......er mit 3% er......, was wenn
ein gewöhnlicher Staatspapier ... 3 1/2% Zinsen
... & dies dazu nach bei einen .... als
pari Curse, auch ...... ist. & derf ich
...... ...... ....., daß mir mein obige
Anfrage & Bitte geneigtst gen... & mir
vom nächsten Zinstermine an die Zinsen auf
3 1/2% herabgesetzt werden, da ..... beiden
Theilen am Ende damit gedient ist, die
....... in ihrerer ...... Gleiche zu lassen.
Einer gütigen baldigen Antwort entgangen .....
..... sich mit ganz besonderer Hochachtung
... Wohlgeborener
gehorsamster Diener
Unterschrift
Magdeburg d 26 Otbr 1842

Ich danke allen für die Hilfe

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Stephan Sanetra Am: 28.11.2020 11:10:04 Gelesen: 467306# 2003 @  
Hallo,

in meiner Heimatsammlung "Bremen" findet alles (nahezu) zweidimensional Postalisches Platz. Einige Briefe sind darin enthalten, die ich leider nicht lesen kann. Einen davon, mit einem Stempel von 1809, der leider wohl nicht dem Anspruch der Stempeldatenbank genügt, möchte ich einmal zeigen:



Lesen kann ich teilweise die Adresse: Hochwohlgeborenen? Herrn Graf von Meieren in Detmold

Die Rückseite bereitet mir allerdings Probleme:



Kann jemand helfen?

Beste Grüße
Stephan
 
Magdeburger Am: 28.11.2020 12:20:12 Gelesen: 467282# 2004 @  
@ Stephan Sanetra [#2003]

Hallo Stefan,

die Anschrift lautet:

S(eine)r Hochwohlgeboren Herrn Ralf (oder Rolf) von Meien in Detmold.

Zum Inhalt muss ich erstmal schauen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 28.11.2020 12:46:38 Gelesen: 467269# 2005 @  
@ Stephan Sanetra [#2003]

Hier der Inhalt, so weit ich es lesen konnte:

Bremen d(en) 12 Aug. 1819
T.F.
Herr Dr. Steckt überlaßt Sr. Hochwohlgeboren
jeden Gebrauch von seiner bisher nur vorsorglich
aus den angegebener Rücksichten ...
gemachten Anzeige. Schwerlich wird je(t)zt aus..
sche Sorg, ob der .. .. Dr. durch jene Anzeige des
H(errschaftlich) ............. einer Anfanglichkeit es Prügelsch-
sten be... wollen. Wie es heißt soll ja auch
der... dem Solekten die Strafe durch formliches Trin..-
... zuerkannt seyn aus so hatte ich wie Sr. Ober..-
...... sich jedenfalls be..igen. Meinerseits
wußte ich aus nach obriger Anzeige nicht ... zu
schön, und überlasse es ..... Hochwohlgeboren allen,
falls ein Ganove für die bisheriges .... zu
bestimmen.
In Betreff .... übrigs Angelegenheit wird Herrn
Gloystein, welcher in diesen Tagen nach Detmold
kommt wohl die Ehre haben mit Ihnen zu reden.
Hochachtungsvoll und gehorsamst
Wiganlt?

Der Inhalt erschliesst sich so mir auch nicht..

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Flecker Am: 28.11.2020 13:42:39 Gelesen: 467246# 2006 @  
Hallo,

nochmal ein Strassenname den ich nicht lesen kan. Vielen Dank im voraus. Rudolf


 
volkimal Am: 28.11.2020 13:45:29 Gelesen: 467243# 2007 @  
@ Flecker [#2006]

Hallo Rudolf,

es ist die Erbacherstraße 25

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 28.11.2020 15:13:33 Gelesen: 467203# 2008 @  
@ Stephan Sanetra [#2003]

Hallo Stefan,

die Anschrift dürfte ggf. Herrn RATH von Meien lauten. Wahrscheinlich handelt es sich um Christian Theodor von Meien. Dazu müsstest Du einfach ein wenig im Netz recherchieren,

Mit freundlichen Grüßen Max
 
Stephan Sanetra Am: 28.11.2020 17:43:25 Gelesen: 467153# 2009 @  
@ Magdeburger [#2005]
@ Max78 [#2008]

Vielen Dank für Eure Hilfe - einen Teil habt ihr immerhin herausgefunden. Ich werde zu den Hinweisen noch ein bisschen "Tante Google" befragen.

Beste Grüße
Stephan
 
volkimal Am: 29.11.2020 15:01:12 Gelesen: 466745# 2010 @  
@ Magdeburger [#2002]

Hallo Ulf,

den größten Teil des Textes habe ich heraus. Es war gar nicht so einfach, aber Knobelaufgaben löse ich gerne.

Hiermit erlaube ich mir die bescheiden wie
ergebene Anfrage, ob das Adlige fräu? Stift
in Mosigkau geneigt ist, mir die Zinsen von
seinem Hypothek ungibete der 15000 Gold auf
meinen Mühlengrundstücken in Calbe /Saale von 4
auf 3 1/2% herabzusetzen.- Ich hätte bei dem
allgemein so sehr gesundenen Zinsfuße schon längst
diese Reduction bewirken können; oftern Verwunderungen
mit Hypothek Angelegenheiten aber feind unter-
ließ ich es bis jetzt. Nachdem aber schon manche
Hypotheken mit 3% existiren, was wenn
ein gewöhnliches Staatspapier nur 3 1/2% Zinsen
giebete & dies dazu nach bei einen höheren als
pari Course, auch fetgerecht ist, so darf ich
wohl gewis hoffen, daß mir mein obige
Anfrage & Bitte geneigtst gewährt & mir
vom nächsten Zinstermine an die Zinsen auf
3 1/2% herabgesetzt werden, da wohl beiden
Theilen am Ende damit gedient ist, die
Hauptsache in ihrem zeitherigen Gleise zu lassen.
Einer gütigen baldigen Antwort entgegensehend
empfiehlt sich mit ganz besonderer Hochachtung
Ew Wohlgeborener
gehorsamster Diener
Unterschrift
Magdeburg d 26 Otb 1842

Drei Wörter habe ich markiert. Sie fangen sehr wahrscheinlich mit demselben Buchstaben an.





Das erste kann nicht "Fräulein" heißen. Eindeutig ist "räu" zu erkennen. Ein "lein" ist definitiv nicht vorhanden. Der erste Buchstabe ist vermutlich ein kleines "f". Der letzte Buchstabe ist unklar, er passt zu keinem der Buchstaben mit Unterlänge richtig. Evtl. ist es ein abgekütztes "fräulein", aber wie ???

Das zweite habe ich mit "feind", das letzte mit "fetgerecht" angegeben. Fällt Dir etwas passenderes ein, wenn alle mit demselben Buchstaben beginnen? Ich schicke Dir gleich noch eine Mail dazu. Vielleicht hilft es etwas weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 29.11.2020 16:19:55 Gelesen: 466709# 2011 @  
@ Magdeburger [#2002]
@ volkimal [#2010]

Hallo Ulf und Volkmar,

nach Euren fast vollendeten Vorarbeiten hier von meiner Seite ein Vorschlag zur Ausdeutung der zweifelhaften Stellen.

Hiermit erlaube ich mir die bescheiden wie
ergebene Anfrage, ob das Adlige Frauen Stift
in Mosigkau [*] geneigt ist, mir die Zinsen von
seinem Hypothek Kapitale der 15000 Gold auf
meinen Mühlengrundstücken in Calbe a/S von 4
auf 3 1/2 % herabzusetzen.- Ich hätte bei dem
allgemein so sehr gesunkenen Zinsfuße schon längst
diese Reduction bewirken können; often Veränderungen
mit Hypothek Angelegenheiten aber seind (sind), unter-
ließ ich es bis jetzt. Nachdem aber schon manche
Hypotheken mit 3% existiren, was wenn
ein gewöhnliches Staatspapier nur 3 1/2% Zinsen
giebt & dies dazu nach bei einen höheren als
pari Course, auch festgemacht ist, so darf ich
wohl gewis hoffen, daß mir mein obige
Anfrage & Bitte geneigtst gewährt & mir
vom nächsten Zinstermine an die Zinsen auf
3 1/2 % herabgesetzt werden, da wohl beiden
Theilen am Ende damit gedient ist, die
Hauptsache in ihrem zeitherigen Gleise zu lassen.
Einer gütigen baldigen Antwort entgegensehend
empfiehlt sich mit ganz besonderer Hochachtung
Ew Wohlgeborener
gehorsamster Diener
Unterschrift
Magdeburg d 26 Otb 1842

[*] Nach dem Tod der Schlossherrin 1780 wurde nach ihrem Willen ein Stift für adlige, unverheiratete Frauen eingerichtet, das bis 1945 bestand. [1]

Mit freundlichem Sammlergruß beim ersten Kerzenschein
Edwin

[1] http://tourismus.dessau-rosslau.de/welterbe/gartenreich-dessau-woerlitz/park-und-schloss-mosigkau/
 
Magdeburger Am: 29.11.2020 16:30:20 Gelesen: 466704# 2012 @  
@ volkimal [#2010]

Hallo Volkmar,

recht, recht herzlichen Dank. Ich hatte zweimal angefangen und jedesmal bin recht schnell nicht weiter gekommen und so erstmal Stückwerk betrieben bis ich so in etwa wußte, worum es gehen könnte.

Der gesuchte Buchstabe wird ein kleines "f" sein. In Mosigkau gab es nur das "Hochadlige Fräulein Stift". Dort wird möglicherweise nur fräu + Krakel stehen. Ich hatte es ausgeschrieben, was nicht richtig war - besser wäre es in Klammern zu setzten. Der Krakel des Wortes könnte ein verunglücktes "ig" sein.

Ich frage bei der Dessau-Wörlitzer Kulturstiftung an, aber ob ich eine Antwort bekomme, ist manchmal fraglich.

Einen schönen Restadventstag wünscht

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.11.2020 16:37:09 Gelesen: 466699# 2013 @  
@ epem7081 [#2011]

Hallo Erwin

auch dir mein Dank!

"Frauen" macht Sinn - ich hatte im Hinterkopf nur Fräulein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 29.11.2020 16:52:11 Gelesen: 466688# 2014 @  
@ Stephan Sanetra [#2003]
@ Magdeburger [#2005]

Hallo zusammen,

gestern hatte ich nur ein Smartphone zur Hand. Deshalb heute meine Deutung der Texte. Bei Stephans Brief lese ich:

Bremen d(en) 12 Aug. 1819
T.F.
Herr Dr. Sterckl überlaßt Ew. Hochwohlgeboren
jeden Gebrauch von seiner bisher nur vorsorglich
aus den angegebenen Rücksichten confidentiell
gemachten Anzeige. Schwerlich wird je(t)zt aus???
??? sage, ob der Ew. H. Dr. durch jene Anzeige des
H(errschaftlich) Obristlieutnannt einer Anhenglichkeit es Prügelsch-
sten bestuldigen wollen. Wie es heißt soll ja auch
derzeit dem Solekten die Strafe durch formliches Trin..-
recht zuerkannt seyn und so hoffe ich wird H. Obrist-
lieutnannt sich jedenfalls beruhigen. Meinerseits
wußte ich nur nach obiger Anzeige nichts dbz. zu
sehen, und überlasse es lediglich Hochwohlgeboren allen,
falls ein Honorar für die bisherigen ???sigen zu
bestimmen.
In Betreff unser übrigen Angelegenheit wird Herrn
Gloystein, welcher in diesen Tagen nach Detmold
kommt wohl die Ehre haben mit Ihnen zu reden.
Hochachtungsvoll und gehorsamst
Wiganlt?

confidentiell = konfidentiell = vertraulich

Meine Frau ruft gerade. Daher habe ich keine Zeit mehr für die fehlenden Stellen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.11.2020 18:09:50 Gelesen: 466665# 2015 @  
@ epem7081 [#2011]
@ Magdeburger [#2013]

Hallo zusammen,

das ist das schöne an Philaseiten, dass in Zusammenarbeit solch ein Brief entschlüsselt werden kann.

Edwin hat den Brief gut weiter entschlüsselt. Bei Kapitale, gesunkenen und Veränderungen liegt er auf jeden Fall richtig.

Bei den anderen drei Worten habe ich weiterhin ein Problem:

Ich hatte geschrieben " fräu?, feind und fetgerecht". Edwin sieht dort "Frauen, seind und festgemacht". Die drei Anfangsbuchstaben sehen für mich einfach gleich aus. Dass es drei verschiedene sind kann ich nicht glauben.

Leider ist kein weiteres großes "F" im Brief vorhanden, um den Buchstaben mit "Frauen" zu vergleichen. Außerdem ist über dem "a" ein Punkt, der dem vom "ä" ähnelt.

Das "se" in "seind" sieht ganz anders aus als das "se" in "seinem" oder "Zinsen".

Wenn das Wort "festgemacht" heißen soll, fehlt auf jeden Fall das "s" beim "st". Außerdem sind die Bögen des "m" immer sehr gleichmäßig. Der Buchstabe "m" von "festgemacht" sieht genauso aus wie das "r" in "darf" (2 Worte weiter im Text).

An diesen drei Stellen weiß ich noch nicht was richtig ist. Hier einmal die Kleinbuchstaben im Vergleich. Sie sind geordnet nach Buchstaben mit Unterlänge, Oberlänge, Unter- und Oberlänge, einfache Buchstaben.



Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 30.11.2020 10:33:46 Gelesen: 466458# 2016 @  
@ volkimal [#2015]

Hallo Volkmar,

vielleicht kannst du dich noch schwach erinnern, dass wir hier [#895] schon einmal bei der Ölmühle in Calbe waren. Laut einem Reiseschein vom 28.03.1837 der Äbtissin Glaffay ist aufgeführt, dass am 14. und 15. März 15000 Rt Friedrich d'or Stifts-Capital an den Mühlenbesitzer Herrn Grunow in Calbe ausgelegt wurden. Er starb im Jahre 1839. Der obrige Brief sagt ja, dass das Stift somit Miteigner war, nachdem die Mühle verkauft wurde. Der jetztige Brief ist die Anfrage der Kaufmanns Johann Christian Brückner aus Magdeburg, welcher ab 1837 Mitpächter der Mühle war und nach dem Tod des Herrn Grunow dessen Teil übernahm, den Hypothekenzins zu senken, also für die "Schulden" des Herrn Grunow.

Soweit mal die Hintergründe. Wie schon einmal weiter oben geschrieben, bin ich auch der Meinung, dass der gesuchte Buchstabe ein "f" ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

P.S. der Link in [#895] funktioniert nicht mehr, hier der jetztige:

https://www.patifakte.de/artefakte_calbe.htm
 
Stephan Sanetra Am: 30.11.2020 18:15:50 Gelesen: 466312# 2017 @  
@ volkimal [#2014]

Danke schön!
 
Morenga Am: 04.12.2020 12:46:07 Gelesen: 465202# 2018 @  
Erbitte Eure Hilfe. Kann jemand lesen was von wo nach wo gesendet wurde? Ich vermute Absendeort Erlangen. 8.Juli 1864?

Der Begriff Brief in Brief Posten wurde gestrichen und durch einen handschriftlichen Vermerk ersetzt. Was bedeutet es? Durch was ersetzt?

Im voraus vielen Dank und allen weiterhin ein gutes Immunsystem,

Elisabeth


 
volkimal Am: 04.12.2020 14:25:43 Gelesen: 465189# 2019 @  
@ Morenga [#2018]

Hallo Elisabeth,

es ist eine Aufgabequittung für:

Eine Rolle an Kreisirrenanstalt in Erlangen
1 Pfund 3 Loth mit ??? ??? ???
ist heute zur Beförderung übergeben…

Leutenbach, den 8. Juli 1864
Königl. Bayer. Expedition der Fahr=Posten

Bei der Irrenanstalt bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, es ist aber wahrscheinlich.

An einer Stelle ist ein Bogen zu viel.

Bei den fehlenden Wörtern geht es wahrscheinlich um die Verpackung und die Signatur der Rolle.

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 04.12.2020 14:48:15 Gelesen: 465185# 2020 @  
Eine Rolle an Kreisirrenanstalt in Erlangen
1 Pfund 3 Loth mit vierzig ??? ???
ist heute zur Beförderung übergeben…

Leutenbach, den 8. Juli 1864
Königl. Bayer. Expedition der Fahr=Posten
 
Magdeburger Am: 04.12.2020 15:24:42 Gelesen: 465176# 2021 @  
@ Morenga [#2018]

Hallo Elisabeth,

nach der Vorarbeit ergänze ich mal:

Eine Rolle an Kreisirrenanstalt in Erlangen
1 Pfund 3 Loth mit vierzig sechs Gulden 3 x (Kreuzer)
ist heute zur Beförderung übergeben…

Es handelt sich somit um eine Aufgabe eines Wertpaketes.

Da das Franco von 9 Kreuzer bezahlt wurde, läßt sich dies auch berechnen:

Die Entfernung zwischen Leutenbach und Erlangen beträgt ca. 2,5 Meilen und so setzt sich dies aus 7 Kreuzer Mindestfahrposttarif + 2 Kreuzer Assecuranzgebühr zusammen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 04.12.2020 15:32:30 Gelesen: 465173# 2022 @  
@ guy69 [#2020]

Hallo,

Ulf hat alles übersetzt. Da kann ich meinen Text wieder löschen. Richard, vielleicht löschst du diesen Beitrag vollständig. Ich kann ihn nur noch bearbeiten.

Viele Grüße
Volkmar
 
Morenga Am: 04.12.2020 19:52:11 Gelesen: 465140# 2023 @  
Ganz, ganz herzlichen Dank an Alle. Ich bin mehr als beeindruckt und hoffe meine Frage wirkte nicht fehl am Platze, aber so etwas kann man sich selbst als Laie nicht ergooglen und ich freue mich sehr über Eure umgehende Unterstützung!

Beste Grüße und bleibt alle gesund,

Elisabeth
 
Flecker Am: 05.12.2020 15:07:04 Gelesen: 465111# 2024 @  
Hallo,

kann einer übersetzen welcher Ort und Strasse das ist?

Vielen Dank im voraus.

Rudolf


 
volkimal Am: 05.12.2020 15:44:59 Gelesen: 465104# 2025 @  
@ Flecker [#2024]

Hallo,

Sandershausen Auf dem Töpfermarkt.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 05.12.2020 15:46:09 Gelesen: 465103# 2026 @  
Hallo,

ich habe hier eine Rohrpostkarte, deren Text ich leider nicht lesen kann.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 05.12.2020 15:47:36 Gelesen: 465101# 2027 @  
@ Flecker [#2024]

Schreibfehler!

Sandershausen Auf dem Töpfenmarkt.

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 05.12.2020 17:06:48 Gelesen: 465080# 2028 @  
@ dr31157 [#2026]

Hallo Detlef,

ich lese:

Warum senden Sie denn
keinen Schiefer, die
Mansarde muß vorn
noch mit Pappe benagelt
werden, ebenso der Thurm
mit dem decken der Erlaus.
muß sofort begonnen
werden, der aber ???
aufgestellt wird. Herr
Roesner frägt fortwährend
(auf der Seite)
nach Schief???

Gruß
Wessi
 
volkimal Am: 05.12.2020 17:46:33 Gelesen: 465063# 2029 @  
@ wessi1111 [#2028]

Hallo Wessi,

gute Vorarbeit! Insgesamt könnte es folgendes sein:

Warum senden Sie denn
keinen Schiefer, die
Mansarde muß vorn
noch mit Pappe benagelt
werden, ebenso der Thurm
mit dem decken der Mans.
muß sofort begonnen
werden, da oben Gitter(?)
aufgestellt werden. Herr
Roesner frägt fortwährend
(auf der Seite)
nach Schieferpl.


Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 05.12.2020 17:54:01 Gelesen: 465060# 2030 @  
@ volkimal [#2029]
@ wessi1111 [#2028]

Hallo Volkmar und Wessi,

vielen Dank für Eure schnelle Hilfe.

Gruß Detlef
 
wessi1111 Am: 06.12.2020 05:19:54 Gelesen: 465030# 2031 @  
@ dr31157 [#2030]

Hallo Volkmar, hallo Detlef,

ich bin immer wieder erstaunt, dass ich manchmal das lese, was ich lesen möchte und dann, wenn ein anderer die Korrektur liefert mich frage, warum ich das nicht auch gesehen habe.

Der Halbsatz "da oben Gitter(?)" heißt wahrscheinlich: da oben erst Gitter.

Gruß
Wessi
 
volkimal Am: 06.12.2020 09:07:16 Gelesen: 465020# 2032 @  
@ wessi1111 [#2031]

Hallo Wessi,

du hast natürlich recht. Ich habe nur vergessen, das "erst" anzugeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 10.12.2020 19:51:16 Gelesen: 464276# 2033 @  
Hallo,

ich kann nicht sicher die Adresse lesen.



Heißt der Ort "Diersdorf" oder "Viersdorf" "bei Steinptroh"?

Ich bitte um Hilfe.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 10.12.2020 20:16:47 Gelesen: 464265# 2034 @  
@ dr31157 [#2033]

Hallo Ulrich,

der Ort heißt Diersdorf bei Nimptsch, heute Przerzeczyn-Zdrój bei Niemcza.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 10.12.2020 20:26:35 Gelesen: 464262# 2035 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Gruß Detlef
 
Morenga Am: 16.12.2020 23:03:51 Gelesen: 462671# 2036 @  
Guten Abend,

könnte mir bitte jemand helfen. Wüsste gerne von wo nach wo versendet wurde. Könnte es Berlin nach Potsdam heissen?

Vielen Dank und allen ein gutes Immunsystem,

Gruß
Elisabeth


 
bayern klassisch Am: 17.12.2020 00:03:22 Gelesen: 462661# 2037 @  
@ Morenga [#2036]

Hallo Elisabeth,

Gegenstand: 1 Brief 1 Paket Rolle

Inhalt: 55 Reichsthaler Conv(entionsmünze)

Zeichen und Gewicht:

2 3/4 Loth (das war der Brief) 2 Pfund 22 Loth (das war für das Paket bzw. die Rolle) HJK (das Paket bzw. die Rolle mit Geld wurde mit den Initialen des Absenders versehen)

Adressat:

Communal Casse

Bestimmungs-Ort:

Potsdam

Bernau (da bin ich mir aber nicht ganz sicher) den 9. December 1837
Unterschrift des Beamten: Piefke (das ist kein Witz von mir).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 17.12.2020 11:26:37 Gelesen: 462625# 2038 @  
@ Morenga [#2036]

Hallo Elisabeth,

unser lieber Bayern Klassisch hat dir ja schon die Transkription gegeben. Als Aufgabeort lese ich auch Bernau. Eine kleine Korrektur möchte ich dennoch machen. Hinter 55 Reichsthaler steht Cour(ant). In Preussen unterschied man zwischen Gold (Louis d'or oder Friedrich d'or, Dukaten usw.) und Silbergeld = Courant. Auf den Einlieferungsscheinen mußte zwingend angegeben werden, ob Gold oder Courant.

Conv(entionsmünze) ist eine typische Bezeichnung für den Guldenbereich, da hier insbesondere unterschieden werden mußte, wie viele Gulden aus eine Kölner Feinmark geschlagen werden konnte. In Bayern waren es 24,5 und in Österreich nur 20. Damit war der österreichische Gulden wertvoll als der bayrische. Alles ziemlich kompliziert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 17.12.2020 11:48:26 Gelesen: 462618# 2039 @  
@ Magdeburger [#2038]

Lieber Magdeburger,

du hast natürlich Recht - es muss Courant heißen. Da war ich wohl etwas zu müde gestern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Morenga Am: 17.12.2020 12:29:10 Gelesen: 462611# 2040 @  
Ganz herzlichen Dank für die Antworten!

beste Grüße

Elisabeth
 
Morenga Am: 23.12.2020 13:52:13 Gelesen: 461298# 2041 @  
Könnte mir jemand bitte sagen von wo die Karte nach Olzreute versendet wurde? Im Text steht der Ort neben dem Datum, aber ich kann es nicht lesen. Der Poststempel ist auch unleserlich, scheint aber nicht identisch mit dem Ort im Absender Text.





Vielen Dank, schöne Weihnachtsgrüße und bleibt gesund,

Elisabeth
 
bayern klassisch Am: 23.12.2020 14:28:29 Gelesen: 461289# 2042 @  
@ Morenga [#2041]

Ich lese Hohestraße dort

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 23.12.2020 15:05:40 Gelesen: 461281# 2043 @  
@ Morenga [#2041]

Hallo Elisabeth,

der Stempel dürfte aus Laupheim stammen. In der Datenbank findest Du vollständige Abschläge [1].

Ich habe deinen Stempel und einen aus der Datenbank am PC übereinandergelegt. Es passt sehr genau.

In Laupheim gibt es auch eine Hohe Straße.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1214
 
Morenga Am: 23.12.2020 16:06:22 Gelesen: 461267# 2044 @  
Vielen Dank an Beide und Danke auch für den link!

Einfach toll Eure Hilfe!

Frohe Weihnachten und bleibt gesund,

Elisabeth
 
mario0612 Am: 24.12.2020 22:10:02 Gelesen: 461278# 2045 @  
Wer kennt die Schrift ?

Hallo,

ich habe ein Buch bekommen. Ich kann die Schrift nicht entziffern und weiß daher nicht um was es geht, bzw wofür das Buch gedacht war.

Wer kann mir beim Entziffern helfen?

Danke und schöne Feiertage.


 
Max78 Am: 24.12.2020 22:32:13 Gelesen: 461252# 2046 @  
Hallo Mario,

ist eine Auflistung von (Erb)-Kauf-Verträgen aus der Gegend um Bad Langensalza, also Dörfern wie genannt Flarchheim, Zimmern, Grumbach. Wahrscheinlich Akten der Stadt Langensalza.

Man kann es als Zusammenfassung der einzelnen Urkunden (meist Kaufverträge über Landgut) sehen, die auf dieser Seite im Jahre 1798 vonstatten gingen.

schöne Tage max
 
Winni451 Am: 24.12.2020 22:34:41 Gelesen: 461248# 2047 @  
Hallo,

das scheint mir Deutsch, wenn die Jahreszahl stimmt ist dann weniger das Problem die Schrift selber, sondern die Handschrift.

Gruß
Winfried
 
mario0612 Am: 24.12.2020 22:38:23 Gelesen: 461244# 2048 @  
Hallo Max,

Vielen Dank für deine Erläuterung. Das Buch wurde auf dem Müll gefunden und gerettet.

Schöne Feiertage

Beste Grüße Mario
 
Max78 Am: 24.12.2020 22:39:43 Gelesen: 461241# 2049 @  
@ Winni451 [#2047]

Die Handschrift ist nicht schlechter als andere (meiner Meinung nach sogar im Vergleich zu anderen relativ leicht zu lesen) und absolut typisch für diese Zeit.

Mit freundlichen Grüßen Max

Hallo Mario,

da sieht man mal, welche irren Wege manche Schriftstücke gehen, die vielleicht schon vormals einige Jahre in Archiven gepflegt wurden. Das heute zuständige Archiv würde sich wahrscheinlich freuen darüber. Auch wenn ich überhaupt keine Ahnung von so etwas hätte, würde ich es mit Sicherheit nicht in den Müll werfen. Wahnsinn.

lg Max
 
Peter aus Oststeinbek Am: 25.12.2020 12:52:10 Gelesen: 461170# 2050 @  
@ mario0612 [#2045]

Hallo Mario,

es handelt sich um ein Schuld- und Pfandprotokoll. Verträge über Erb-, Kauf- und Darlehensangelegenheiten sind hier mit kurzen Inhaltsangaben und der Fundstelle aufgelistet, damit sie schnell wieder auffindbar waren (wichtig bei Nachfragen oder Ablösung der Schuld).

Wie sehen denn die Titelseiten des Buches aus?

Schönen Gruß, Peter
 
mario0612 Am: 25.12.2020 15:13:15 Gelesen: 461140# 2051 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#2050]

Hallo Peter,

leider gibt es keine Titelseite. Ist ein gebundener Rest von 1770 bis etwa 1810.

Beste Grüße Mario
 
Morenga Am: 26.12.2020 15:59:13 Gelesen: 461035# 2052 @  
Ist es richtig, dass von Prag ( Tschechien ) nach Mörsburg ( Schweiz ) versendet wurde?



Schönen Feiertag noch und beste Grüße,

Elisabeth
 
volkimal Am: 26.12.2020 16:20:30 Gelesen: 461031# 2053 @  
@ Morenga [#2052]

Hallo Elisabeth,

es muss nicht Mörsburg in der Schweiz sein. Sowohl Merseburg (an der Saale in Sachsen-Anhalt) als auch Meersburg (Baden Württemberg) hatte früher den Namen Mörsburg. Welche der Orte 1816 so genannt wurden kann ich nicht sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Morenga Am: 26.12.2020 16:38:45 Gelesen: 461024# 2054 @  
@ volkimal [#2053]

Vielen Dank. Aber Mörseburg ist richtig gelesen? Auf die Schweiz kam ich nur durch google. Danke für die Info!

Habe gerade dabei auch bemerkt, dass Prag wohl nicht Tschechien war zu dieser Zeit, sondern Ungarn oder was bedeutet das k.k.?

Viele Grüße
Elisabeth
 
bayern klassisch Am: 26.12.2020 17:12:26 Gelesen: 461016# 2055 @  
@ Morenga [#2052]

Hallo Elisabeth,

dein Schlein lag einem Fahrpostgegenstand (Kiste) über 25 Pfund (1 Pfund 560g) von Prag (Österreich) nach Mörsburg (heute: Meersburg am Bodensee) zugrunde, der einen Wert von 30 Gulden Conventionsmünze (österreichisch) an Herrn Kleiser dort zugrunde.

Das Datum war der 21.1.1816. Der Absender hatte zu zahlen: 6 Gulden und 14 Kreuzer CM plus 4 Kreuzer CM für diesen Schein, total also 6 Gulden 18 Kreuzer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 26.12.2020 17:17:56 Gelesen: 461016# 2056 @  
@ Morenga [#2054]

Hallo Elisabeth,

Prag gehörte 1812 zum Kaisertum Österreich [1]. Der Regent war Kaiser Franz II./I. (Doppelkaiser). Zur Frage nach dem "K.K.". Bei Wikipedia [2] heißt es:
Für die Zeit vor 1804 kann sich in den leicht misszuverstehenden Bezeichnungen österreichischer Kaiser und Kaiser [Name] von Österreich die Angabe von Österreich nicht auf den Landesnamen eines Kaisertums beziehen, sondern nur auf die Zugehörigkeit des Monarchen zum Haus Österreich.

Evtl. heißt es also "Kaiser und Kaiser". Später war die Bezeichnung "K.u.K." = "Kaiserlich und Königlich". Wenn ich es richtig sehe, war Franz II./I. aber kein König.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kaisertum_%C3%96sterreich
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiser_von_%C3%96sterreich
 
bignell Am: 26.12.2020 19:21:23 Gelesen: 461003# 2057 @  
@ volkimal [#2056]

Hallo Elisabeth und Volkmar,

k. & k. heisst kaiserlich und königlich, bezog sich auf die Kaiserkrone von Österreich und die Königskrone von Ungarn ("Doppelmonarchie").

Liebe Grüße, harald
 
dr31157 Am: 28.12.2020 15:47:45 Gelesen: 460937# 2058 @  
Hallo,

ich zeige hier ein Streifband, bei dem ich den Absender nicht lesen kann. Kann mir bitte jemand helfen?



Gruß Detlef
 
volkimal Am: 28.12.2020 16:03:50 Gelesen: 460932# 2059 @  
@ dr31157 [#2058]

Hallo Detlef,

An den Großherzoglichen Gymnasialdirektor und Professor an
der Universität Herrn Dr. Uhlig
Hochwohlgeboren
in Heidelberg

?? Schulrath Senft(?)
z.Z. in Oppeln

Zu Gustav Uhlig siehe [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Uhlig
 
dr31157 Am: 28.12.2020 18:10:58 Gelesen: 460910# 2060 @  
@ volkimal [#2059]

Hallo Volkmar,

vielen Dank.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 31.12.2020 18:22:23 Gelesen: 460523# 2061 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte bei der ich den Absender nicht lesen kann:



Fraud Vogeler
Nebelngönne
bei Liebenauer
Reg. Bez. Kassel

Kann mir bitte jemand weiterhelfen, ob ich es richtig entziffert habe?

Gruß Detlef
 
Max78 Am: 31.12.2020 18:41:58 Gelesen: 460517# 2062 @  
@ dr31157 [#2061]

Moin Detlef,

Frau Vogeler, Uebelngönne bei Liebenau, Reg. Bez. Kassel

schöne grüße max
 
dr31157 Am: 31.12.2020 18:44:48 Gelesen: 460514# 2063 @  
@ Max78 [#2062]

Hallo Max,

vielen Dank.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 02.01.2021 18:07:02 Gelesen: 459895# 2064 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte, wo ich unter "Vielen Dank" das Wort ..... "Klatt" nicht lesen kann.



Ist das ein Titel aus der Burschenschaft? Kann mir bitte hier jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
wessi1111 Am: 02.01.2021 18:17:58 Gelesen: 459890# 2065 @  
@ dr31157 [#2064]

Hallo Detlef,

ich lese: Viele Grüße

Gruß (viele Grüße ;-)
Wessi
 
dr31157 Am: 02.01.2021 18:23:08 Gelesen: 459886# 2066 @  
Hallo Wessi,

vielen Dank für die schnelle Info. Jetzt wo Du es mir geschrieben hast, lese ich es auch.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 05.01.2021 19:10:02 Gelesen: 458921# 2067 @  
Hallo,

ich zeige hier den Text einer Urlaubskarte auf der Schiffsreise der Linie Hamburg - Südamerika über Funchal auf Madeira. Den Text kann ich leider nicht lesen und bekomme wenig Sinn herein.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 06.01.2021 12:10:00 Gelesen: 458743# 2068 @  
@ dr31157 [#2067]

Hallo Detlef,

das ist wirklich eine "Sauklaue". In etwa steht dort:

Lieber Franz u. Rosa
Der kühne Seefahrer ??? bietet(?)
Euch an Bord seiner l. Paragasse(?)
seinen herzlichen Gruß. Dover und
??? in nächster Nähe gesehen, lei-
der kein Licht für eine Platte(?). Der
??? von Biscaya fesselte
mich 24 St. Ans Bett durch wun-
derbaren Seegang - heut geht das
Schiff noch so x x, schreiben daher
wenig ??? ?? wert. Hoffentlich bei
Euch alles Wohlauf und nicht zuviel ???
???. An ??? Gruß u. sonst hätte ich nichts
zu schreiben. Euer Adolf


Mit "Platte" ist vermutlich ein Foto gemeint (damals noch mit Glasplatten).

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 06.01.2021 17:06:04 Gelesen: 458673# 2069 @  
@ volkimal [#2068]

Hallo Volkmar,

nunächst wünsche ich ein gutes und gesundes Neues Jahr.

Vielen Dank für Deine schnelle Hilfe.

Ich vermag nur unwesentliche Lücken Deiner Vorlage zu schließen.

Ich kann nur den "Der Meerbusen der Biscaya..." zufügen

Bei "Euch an Bord" käme mir nur 1. Passage in den Sinn?

Was er neben Dover gesehen hat?

Viele Grüße
Detlef
 
dr31157 Am: 11.01.2021 19:48:34 Gelesen: 457127# 2070 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte deren Text mich interessiert aber leider nicht lesen kann:



Es geht irgendwie um die Bezahlung und Erhalt eines Ehrendiploms. Präsident des Bundes der wissen ?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 11.01.2021 20:39:28 Gelesen: 457103# 2071 @  
@ dr31157 [#2070]

Hallo Detlef,

ich lese "Präsident des Bundes der weißen Internationale des reingeistigen ???tismusfreien Verkehrs".

Ist das wohl echt oder war der Schreiber etwas verwirrt?

Kannst Du bitte auch noch die Anschriftseite zeigen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 11.01.2021 20:47:02 Gelesen: 457099# 2072 @  
@ volkimal [#2071]

Hallo Volkmar,

anbei die Vorderseite in der Hoffnung, dass sie zur Lösung des Textes beiträgt. Es ist eine "Sauklaue".



Gruß Detlef
 
volkimal Am: 11.01.2021 21:52:23 Gelesen: 457074# 2073 @  
@ dr31157 [#2072]

Hallo Detlef,

zum Empfänger der Karte kann man einiges finden. Es ist Ewald Paul (*11.6.1863 in Halberstadt) wohnhaft in Stra bei Venedig.

Diese Informationen entstammen Google Books: "Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV) 1700 – 1910, Bearbeitet von Hilmar Schmuck und Willi Gorzny., K.G. Saur Verlag München 1984". Ewald Paul hat verschiedene Bücher herausgegeben z.B. zu Kunst sich zu Verschönen, Magenkrankheiten, Nierenkrankheiten, Onanie und Impotenz.

Weiterhin war er Herausgeber der Zeitschrift Vita Sexualis (1896-1896). Ebenfalls bei Google Books: "Geschichte der Sexualwissenschaft von Volkmar Sigusch, Campus Verlag New York 2008 Seite 104/105".

Da ich nicht weiß, ob ich Auszüge aus Google Books hier zeigen kann, bekommst Du sie per Email.

Mit deiner Frage zum "Präsident des Bundes der weissen..." komme ich aber nicht weiter.

Der Absender wohnte oder war gerade in "Striegelmühle b. Zobten am Berge". Als Name hat er angegeben "Prof. Dr. L??ian v. Pusch (oder Purch)". Auch damit komme ich nicht weiter. Vielleicht findest Du noch etwas heraus.

Insgesamt kommt mir die ganze Karte etwas seltsam vor.

Viele Grüße
Volkmar
 
Altmerker Am: 11.01.2021 22:13:12 Gelesen: 457066# 2074 @  
@ dr31157 [#2072]

Naja, da lässt sich schon was zusammenstoppeln. Ich denke, der Adressat war Ewald Paul, der einst über alle möglichen Therapien forschte, darunter mit Hochfrequenz. Es geht um ein Ehrendiplom, für das zehn Mark gelöhnt worden war und das von Präsidenten der Weißen Internationale des ****freien Verkehrs (sexuell?) ausgehändigt werden sollte. Der lebte in Eden bei Oranienburg, wo ich mal geforscht habe. Es geht da um Gesundheit und Obstbau, also passend zu Herrn Paul.

Als Halberstädter werde ich morgen mal in unser Archiv in der Redaktion schauen. Der Typ ist uns noch nicht untergekommen. Aber vielleicht haben wir da was zu berichten. Ominös ist das Schreiben schon.

Gruß
Uwe
 
dr31157 Am: 11.01.2021 23:07:42 Gelesen: 457048# 2075 @  
Hallo Volkmar und Uwe,

vielen Dank für Eure Mithilfe.

Es könnte sich um den "Bund der weißen Internationale des rein geistigen (hypnosefreien) Verkehrs" handeln. Es geht wohl um Kurpfuscherei.

Unter google.books gibt es da einen Artikel: "Der Charalatan strebt nicht nach Wahrheit, er verlangt nur ...."

Vielleicht hat damit etwas zu tun?
 
volkimal Am: 11.01.2021 23:47:57 Gelesen: 457034# 2076 @  
@ dr31157 [#2075]

Hallo Detlef,

das könnte sein. Wenn dann heißt es aber hypnotismusfrei und nicht hypnosefrei.

Viele Grüße
Volkmar
 
Altmerker Am: 12.01.2021 13:30:37 Gelesen: 456870# 2077 @  
Die erste Suche war ernüchternd. Paul muss bald aus Halberstadt weg sein. Der Beruf Hygienologe hört sich doch gut an und passt in die Coroan-Ära.
Seine "Vita sexualis" als Zeitschrift wurde später gelegentlich zitiert. Neben dubiosen Therapien ging es ihm stark um die Frage der Homosexualität mit einer gewissen Affinität zur Naturheilkunde. Da ist der Bogen zur (durchaus spannenden) Obstbausiedlung Eden schnell geschlagen. Das Todesjahr ist unklar. Publiziert hat er in Leipzig und Padua da passt die italienische Adresse). Ob der Absender nicht sogar Lenjan von Ruchs o. ä. heißt? Aber auch da kein Treffer.

Ich schaue mal weiter.

Gruß
Uwe
 
dr31157 Am: 18.01.2021 20:05:47 Gelesen: 455007# 2078 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte, deren Text ich nicht wirklich lesen kann.



"senden sie mir postwendend einen ..."

Absender Kölner Konsum-Anstalt

Gruß Detlef
 
wessi1111 Am: 18.01.2021 20:11:16 Gelesen: 455004# 2079 @  
@ dr31157 [#2078]

Hallo Detlef,

... einen Abdruck der Polizeiverordnung für Aufzüge (§31 Abs. II)

Gruß
Wessi
 
volkimal Am: 18.01.2021 20:12:25 Gelesen: 455003# 2080 @  
@ dr31157 [#2078]

Hallo Detlef,

"Senden Sie mir postwendend einen Abdruck der Polizeiverordnung über Aufzüge (§ 31 Abs. II)"

Zum Absender kann vielleicht Olaf etwas sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 18.01.2021 20:24:53 Gelesen: 454992# 2081 @  
@ wessi1111 [#2079]
@ volkimal [#2080]

Hallo Wessi und Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Gruß Detlef
 
charly999 Am: 18.01.2021 20:42:30 Gelesen: 454987# 2082 @  
@ volkimal [#2080]
@ dr31157 [#2081]

Absender ist die Kölner Konsumanstalt, siehe

https://de.wikipedia.org/wiki/stüssgen
https://de.wikipedia.org/wiki/Cornelius_Stüssgen
 
volkimal Am: 18.01.2021 21:38:52 Gelesen: 454960# 2083 @  
@ charly999 [#2082]

Hallo,

Olaf kann bestimmt erklären, was die Kölner Konsumanstalt mit Marburg zu tun hat.

Viele Grüße
Volkmar
 
charly999 Am: 18.01.2021 22:32:32 Gelesen: 454941# 2084 @  
@ volkimal [#2083]

Da bin ich auch gespannt, aber die hs Angabe ist m.E. eindeutig.
 
volkimal Am: 18.01.2021 22:42:12 Gelesen: 454934# 2085 @  
@ charly999 [#2084]

Hallo,

klar, du hast das richtig gelesen. Ich kann aber auch nichts damit anfangen.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 18.01.2021 22:57:34 Gelesen: 454926# 2086 @  
@ dr31157 [#2078]
@ volkimal [#2083]
@ charly999 [#2084]

Guten Abend,

auf den ersten Blick habe ich noch keine Ahnung, was es mit Absender und Empfänger und Marburg zu tun hat. Mir fällt da nur der "Konsum-Verein für Marburg und Umgegend" ein, der 1905 vier Verkaufsstellen in Marburg hatte, allerdings ob ein Aufzug in einem der Häuser gebraucht wurde, entzieht sich (noch) meiner Kenntnis. Auch ob ich da den richtigen Zusammenhang zu der Karte herstelle, weiß ich noch nicht - aber die Geschichte interessiert mich und ich werde mal schauen, ob ich da etwas brauchbares herausfinden kann.

Für den Moment die besten Grüße Olaf
 
volkimal Am: 18.01.2021 23:07:37 Gelesen: 454920# 2087 @  
@ DERMZ [#2086]

Hallo Olaf,

ich habe gerade eine Ansichtskarte dazu gefunden [1]. Vielleicht hilft sie dir weiter. Der Name steht vermutlich auf dem weißen Schild am zweiten Haus auf der linken Seite.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.akpool.co.uk/postcards/26133724-postcard-marburg-an-der-lahn-neustadt-strassenansicht-koelner-konsumanstalt-passanten
 
dr31157 Am: 18.01.2021 23:19:48 Gelesen: 454918# 2088 @  
@ DERMZ [#2086]
@ volkimal [#2080]

Hallo Olaf,

vielen Dank, das Du Dich der Angelegenheit annehmen willst und

hallo Volkmar,

wo hat der Konsumanstalt die Abdrücke angefordert. Wer war der Adressat Kullmann? Habe da was im Internet gefunden, konnte aber trotzdem nicht verorten, wer der Kullmann war oder angestellt war?

Gruß Detlef
 
charly999 Am: 18.01.2021 23:39:46 Gelesen: 454904# 2089 @  
@ volkimal [#2087]

Du hast richtig vermutet. Wenn man die AK im Firefox vergrößert, ist es klar zu erkennen.
 
volkimal Am: 18.01.2021 23:43:03 Gelesen: 454902# 2090 @  
@ dr31157 [#2088]

Hallo Detlef,

habe gerade etwas dazu gefunden, kann aber am Tablet keinen Screenshot machen. Versuche es doch einmal mit dem Link unten. Evtl. Musst du noch das Suchwort Kullmann eingeben oder den Rest hinter dem Link mitkopieren.

Viele Grüße
Volkmar

https://books.google.de/books?id=-MLtDwAAQBAJ&pg=PA130&lpg=PA130&dq=aufzüge+bockenheim+kullmann&source=bl&ots=YgNxB38BVE&sig=ACfU3U2TjqDmYacJx7SqsOlXS8eus7VccQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiMoJf3xabuAhXkpYsKHYciDP4Q6AEwAHoECAIQAQ#v=onepage&q=aufzüge bockenheim kullmann&f=false
 
dr31157 Am: 18.01.2021 23:55:52 Gelesen: 454895# 2091 @  
@ volkimal [#2090]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Trotzdem komme ich damit nicht klar. Das war die Fundstelle, die auch ich entdeckt hatte. Hatte der Kullmann die Aufzugsfirma oder war er im Ministerium ? Habe da einen Kurzschluß! Erkläre das bitte mal für Dummchen.

Gruß Detlef
 
DERMZ Am: 19.01.2021 09:07:57 Gelesen: 454631# 2092 @  
@ dr31157 [#2088]
@ charly999 [#2089]
@ volkimal [#2087]

Guten Morgen,

die Geschichte mit dem Aufzug und Herrn Kullmann kann ich nicht klären, aber die Kölner Konsumgesellschaft besaß eine "Filiale" in Marburg, Neustadt 26. Den ersten Eintrag dazu finde ich im Ortsbuch von 1905. Gleichzeitig war unter dieser Adresse der Kaufmann Rudolf Arnemann gemeldet. 1915 bestand das Geschäft noch unter dem Namen "Kölner Konsumgesellschaft", 1920 war es wohl durch den Kaufmann Arnemann übernommen und das Geschäft wurde unter seinem Namen weitergeführt.

Ich kann mich noch erinnern, dass ich als kleiner Bub (in den 1980er Jahren) öfters an dem Feinkost-Geschäft Arnemann vorbeigekommen bin und immer gestaunt habe, aber mich nie getraut habe, dort einmal hineinzugehen - die Supermärkte hatten da schon die Kontrolle über die Jugend eingenommen.

Viel ist es leider nicht, was ich dazu beitragen kann.

Mit besten Grüßen

Olaf
 
volkimal Am: 19.01.2021 09:44:02 Gelesen: 454595# 2093 @  
@ dr31157 [#2091]

Hallo Detlef,

dieser Vermerk steht im Gesamtverzeichnis des deutssprachigen Schrifttums (GV) 1700-1910:



Das bedeutet, dass Herr Kullmann diese Polizei-Verordnung irgendwie veröffentlicht hat. Vergleiche einmal, wo die anderen Polizei-Verordnungen (oberhalb und unterhalb der mit dem Namen Kullmann) alles veröffentlicht wurden. Es sieht so aus, wie wenn jede Polizei-Verordnung, die irgendwo veröffentlicht wurde, hier aufgelistet ist.

Ich denke, man kann davon ausgehen, dass Herr Kullmann etwas mit Aufzügen zu tun hatte. Ein Mitarbeiter von der Kölner Konsumgesellschaft in Marburg hat die Veröffentlichung gelesen oder davon gehört und um einen Abdruck davon gebeten.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 19.01.2021 10:46:38 Gelesen: 454539# 2094 @  
@ DERMZ [#2092]

hier noch ein kleine Ergänzung zu Kaufmann Rudolf Arnemann, 1899 residierte er mit seinem Geschäft in der Wettergasse 28, also einmal über die Wasserscheide und dann die Straße hinunter



1902 war Herr Arnemann in den Steinweg 4 gezogen, also dieses Mal die andere Seite hinunter, das Haus Neustadt 26 wurde dann später sein Stammhaus.

Mit besten Grüßen Olaf
 
philatrain Am: 19.01.2021 14:27:59 Gelesen: 454370# 2095 @  
Hallo,

ich habe hier ein Schriftstück von 1872 mit einer 15 SGR Stempelmarke, abgestempelt "K.Pr.Haupt-Steuer-Amt Magdeburg", also fiskalisch. Ein Auszug ? Dann komme ich leider nicht mehr weiter. Das Siegel bei der Unterschrift kann ich leider nicht lesen.

Gruß philatrain


 
volkimal Am: 19.01.2021 15:14:33 Gelesen: 454327# 2096 @  
@ philatrain [#2095]

Hallo,

ich lese:

??egel reservirt

Auszug
aus dem St. Marien Kirchenbuche zu Magdeburg.
Im Jahre Achtzehnhundert, sechs und fünfzig / 1856 /, den
dritten / 3 / November, Morgens neun Uhr, ist an durch
Ueberfahren erhaltenen Wunden gestorben und am
6. ??? m. beerdigt Gottfried Staßferth aus Hadnersleben
nach Leitzkau gehörig, ???, 37 Jahre alt.
Für die Richtigkeit.
Magdeburg, 25 Januar 1872
Der Probst
Beckmann

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 19.01.2021 16:00:36 Gelesen: 454279# 2097 @  
@ volkimal [#2093]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die umfangreiche Hilfestellung.

Gruß Detlef
 
philatrain Am: 19.01.2021 16:07:38 Gelesen: 454276# 2098 @  
@ volkimal [#2096]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für deine schnelle Hilfe !

Gruß philatrain
 
dr31157 Am: 22.01.2021 16:32:04 Gelesen: 453048# 2099 @  
Hallo, zusammen,

ich zeige hier eine Postkarte vom 24.09.1905 aus Elberfeld nach Langnau in der Schweiz.



Ich hätte gern gewußt, was im Text steht. Ich vermute, dass es sich um irgendwelche Preisverhandlungen mit einer Schweizer Käserei handelt. Aber liege ich da richtig?

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 25.01.2021 19:33:30 Gelesen: 452102# 2100 @  
Hallo zusammen,

ich zeige hier Antwortkarte, wo ich die Adresse nicht wirklich lesen kann.



Frau ... - Consul Rössler

Kann mir bitte jemand weiterhelfen? Vielleicht auch noch bei meinen unbeantworteten Beitrag # 2099?

Gruß Detlef
 
wessi1111 Am: 25.01.2021 19:43:46 Gelesen: 452097# 2101 @  
@ dr31157 [#2100]

Hallo Detlef,

ich lese:

Frau Vice-Consul Rössler
Nassau (Lahn)
Curhaus

Gruß
Wessi
 
dr31157 Am: 25.01.2021 20:26:49 Gelesen: 452070# 2102 @  
Hallo Wessi,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Kannst Du vielleicht auch den Text der Karte siehe Beitrag # 2099 lesen? Hätte gern gewußt worum es da geht.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 25.01.2021 20:57:58 Gelesen: 452058# 2103 @  
@ dr31157 [#2099]

Hallo Detlef,

auf der Karte geht es um irgendwelche Ordres (Aufträge). Hier ein kleiner Auszug aus der Karte:

Mit wahrhaftem Erstaunen muß ich
von Ihnen hören, daß Sie mir von Ihrerseits
bestätigten Ordres i. ??? 159 nur 2 %
vergüten mägten. Die Ordres hätten Sie
einfach zurückweisen sollten….

Worum es bei dem Geschäft geht, kann ich dem Text nicht entnehmen. Wie kommst Du auf die schweizer Käserei?

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 25.01.2021 21:34:59 Gelesen: 452043# 2104 @  
@ volkimal [#2103]

Hallo Volkmar,

schön, das Du Dich meldest.

Ja, worum es geht, das wollte ich gern aus dem Text erfahren.

Der Ort Langnau ist bekannt für Emmentaler Käse. Im Internet habe ich mehrere Möglichkeiten gefunden, aber ich konnte sie nicht eindeutig zuordnen. Reicht von Milchwirtschaft über Maschinenfabriken und bis zur besagten Käsehandel.

Mein Gedankenanstoss für die Käserei entsprang einem Artikel aus der schweizer Wochen-Zeitung (anbei der Link) [1]

Aber selbstverständlich kann es auch alles andere sein. Leider kann ich den Text überhaupt nicht lesen.

Gruß Detlef

[1] https://www.wochen-zeitung.ch/d/id/40202/t/Langnau-und-sein-Kaese
 
volkimal Am: 25.01.2021 21:43:56 Gelesen: 452040# 2105 @  
@ dr31157 [#2104]

Hallo Detlef,

im Text der Karte geht es immer nur um Ordres. Käse wird nicht erwähnt. Es wird überhaupt nicht erwähnt, worum es tatsächlich geht. Ich glaube eher nicht, dass es der Käse ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
SH-Sammler Am: 26.01.2021 02:30:36 Gelesen: 451962# 2106 @  
@ dr31157 [#2104]

Hallo Sammlerfreund,

im Internet gibt es zur Firma Joost in Langnau sogar Bilder von Modell-Lastwagen.

Gib bei Google die Stichworte “Käseexport Langnau” ein.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
dr31157 Am: 26.01.2021 16:18:41 Gelesen: 451798# 2107 @  
@ volkimal [#2105]
@ SH-Sammler [#2106]

Hallo Volkmar und Hanspeter,

vielen Dank für Eure Mithilfe.

Schade nur, das weder der Absender, noch der kaum lesbare Text der Korrespondenz einen eindeutigen Hinweis auf Querelen beim Käseimport geben.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 26.01.2021 17:18:21 Gelesen: 451779# 2108 @  
@ dr31157 [#2107]

Hallo Detlef,

hier noch ein kleiner Auszug aus der Karte:

2 % Provisian begnügen während ich
auf die Provisian von 3 % auf alle Ihnen
überschriebenen Ordres bestehe.
Daß wir Ihre Verwandten in vorigem
Jahre gewaltig schadeten, brauche ich Ihnen
wohl nicht zu sagen. Ihr Herr ??? wird es
hier erfahren, welche vergebenen Besuche ich
für Sie machte u. wie schwierig hier das
Geschäft ?? wohl an 40/50 Agenten ?? dem
Artikel beschäftigt war.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 26.01.2021 17:49:05 Gelesen: 451767# 2109 @  
@ volkimal [#2108]

Hallo Volkmar,

vielen Dank, das Du Dir nochmals die Mühe gemacht hast, einen Auszug zu entziffern.

Diesen Wortlaut kann ich nicht wirklich mit einer (großen) schweizer Maschinenfabrik oder Milchgenossenschaft in Verbindung bringen. Klingt nach einer Korrespondenz noch kleinerer Betriebe. Verwandte? Könnte doch irgendwie ein aufstrebender bäuerlicher Betrieb gewesen sein? Aber alles bleibt eine reine Spekulation.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 08.02.2021 17:36:35 Gelesen: 447401# 2110 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte deren Text ich nicht lesen kann.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
epem7081 Am: 08.02.2021 19:48:04 Gelesen: 447345# 2111 @  
@ dr31157 [#2110]

Hallo Detlef,

von mir ein erster Versuch
Mit freundlichen Grüßen
Edwin

Herrn
Eugen Veil in Münsingen

Gundershofen d. 1.Nov. 1916

Geehrter Herr Veil,
In dem der Frank Cich erst später
komt möchten Sie so gut sein
u. mir wenn Sie nach __(?)__ __(?)__
Cich schicken ich bin ganz ausverkauft
u. das ist meine Haupthandelschaft
umgehend
erwünscht. Hochachtungsvoll
Hubert Günter
 
volkimal Am: 08.02.2021 20:36:14 Gelesen: 447319# 2112 @  
@ epem7081 [#2111]

Hallo Edwin,

das ist doch schon fast perfekt.

Beim Wort "komt" ist ein Verdopplungsstrich über dem "m" - es heißt also kommt.
Ansonsten lese ich:

Gundershofen d. 1.Nov. 1916

Geehrter Herr Veil,
In dem der Frank Cich erst später
kommt möchten Sie so gut sein
u. mir wenn Sie noch __(?) Selig
Cich schicken ich bin ganz ausverkauft
u. das ist meine Haupthandelschaft
umgehend
erwünscht. Hochachtungsvoll
Hubert Günter

Das fehlende Wort sieht so ähnlich aus wie "habtag". Ich weiß aber beim besten Willen nicht, was dort steht.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 09.02.2021 08:45:02 Gelesen: 447135# 2113 @  
@ epem7081 [#2111]
@ volkimal [#2112]

Guten Morgen,

vielen Dank für Eure schnelle Übersetzung. Es ist ja eine Sauklaue! Hat mir weitergeholfen. Könnte das fehlende Wort vielleicht "Tabak" heissen? Damals war das Rauchen ja noch sehr angesagt.

Gruß aus dem eingeschneiten Sarstedt
Detlef
 
Eric Scherer Am: 12.02.2021 20:16:37 Gelesen: 444746# 2114 @  
Kann jemand diese Anmerkung entschlüsseln?


 
inflamicha Am: 12.02.2021 20:25:59 Gelesen: 444741# 2115 @  
@ 8049home [#2114]

Adressat ist eventuell auf dem deutschen Konsulat daselbst zu erfragen.

Gruß Michael
 
Eric Scherer Am: 13.02.2021 11:26:43 Gelesen: 444469# 2116 @  
@ inflamicha [#2115]

Super - vielen Dank!
 
dr31157 Am: 19.02.2021 20:58:57 Gelesen: 440808# 2117 @  
Hallo zusammen,

kann jemand diese "Sauklaue" lesen. Ich bekomme keinen Sinn rein.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 19.02.2021 21:13:13 Gelesen: 440802# 2118 @  
@ dr31157 [#2117]

Hallo Detlef,

es fehlt nur ein Wort:

Wermsdorf, den 19. Mai
Geehrter Herr!
Ihnen zur Nachricht, daß
Sie bei mir für die ??
te Zeit Aufname finden.
Der Betrag ist pro Nacht auf
Morgenkaffee 3 Mk.
Hochachtungsvoll
M. Jordan

Der Empfänger hat wohl für einem bestimmten Zeitraum angefragt, ob er kommen kann.
Mir fällt nichts passendes für das fehlende Wort ein.

Viele GRüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 19.02.2021 21:20:49 Gelesen: 440795# 2119 @  
@ dr31157 [#2117]
@ volkimal [#2118]

Hallo zusammen.
ich denke
"daß
Sie bei mir für die gewünsch-
te Zeit Aufname finden."

Schönen Abend
Gruß
Edwin
 
dr31157 Am: 19.02.2021 21:21:34 Gelesen: 440794# 2120 @  
@ volkimal [#2118]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Ich würde das fehlende Wort jetzt als "gewünschte" lesen.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 19.02.2021 21:26:34 Gelesen: 440789# 2121 @  
@ dr31157 [#2120]

Hallo Detlef,

gute Idee, das könnte passen.

Viele Grüße
Volkmar
 
lolli Am: 21.02.2021 10:41:51 Gelesen: 440202# 2122 @  
Einen schönen Sonntag allen Forumlern,

ich bräuchte wieder mal Hilfe beim Entziffern eines Ortsnamens:

Fernpostkarte (überfrankiert) mit 97 AX w
Aufgabe in Chemnitz
nach ???? über Plauen / Vogtland



Vielen Dank für Hilfestellungen

Stefan
 
volkimal Am: 21.02.2021 10:52:08 Gelesen: 440196# 2123 @  
@ lolli [#2122]

Hallo Stefan,

die Karte geht nach Ranspach.

Viele Grüße
Volkar
 
lolli Am: 21.02.2021 16:54:35 Gelesen: 440079# 2124 @  
@ volkimal [#2123]

Vielen Dank für die Info.

Schönen Sonntag noch

Stefan
 
Lutwinus Am: 22.02.2021 16:49:57 Gelesen: 439687# 2125 @  
Hallo liebe Sammlerfreunde,

ich tue mich wahnsinnig schwer mit dem lesen der Werbetexte der beiden Saarbrücker MWST.



Kann mir wer helfen?

Liebe Grüße Jörg
 
bayern klassisch Am: 22.02.2021 16:55:41 Gelesen: 439682# 2126 @  
@ Lutwinus [#2125]

Hallo Jörg,

Kampf dem Verderb

Deine Muttersprache, Deutscher, halt in Ehren.

LG,
Ralph
 
Lutwinus Am: 22.02.2021 16:58:52 Gelesen: 439678# 2127 @  
Danke, Ralph

Liebe Grüße Jörg
 
Olivier Nosbaum Am: 22.02.2021 21:05:37 Gelesen: 439586# 2128 @  
Hallo,

diese Karte bekomme ich leider nicht entziffert, nur vereinzelte Wörter,

kann mir jemand dabei helfen ?



schönen Abend

Olivier
 
volkimal Am: 22.02.2021 21:20:32 Gelesen: 439578# 2129 @  
@ Olilux [#2128]

Hallo Olivier,

auf der Karte steht:

Firma I.H. Schorer Ges. m. beschr. Haftung
Berlin S.W.
Im Besitz Ihrer gef. Karte vom 23.9.05 mache
ich Ihnen die ergebene Mitteilung, daß ich , wenn
auch das Abonnement auf das „Echo“ nicht p. 1. October
erneuert worden ist, doch weiter Ihre Zeitung beziehen
werde. Ich hielt es nämlich für richtiger zwecks Sammel-
sendung mit anderen literarischen Erzeugnissen,
die Bestellung auf Ihr Blatt bei der Firma G.A.v. Aalen
in Bremen zu machen, von wo aus die Zusendung
bereits seit dem 1. October 1905 geschieht. Um eine
unnötige doppelte Zustellung zu verhüten, bitte ich
Sie aber, die Weitersendung von dort aus einzustellen.
Hochachtend
W. Rehtmeyer.
Kamerun Hinterland, 28. Januar 1905.

Kannst Du einmal die Vorderseite zeigen. Bei den Daten auf der Textseite kann nicht alles stimmen. Ich vermute, dass sie 1906 geschrieben wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
Olivier Nosbaum Am: 23.02.2021 12:08:31 Gelesen: 439335# 2130 @  
Hallo Volkmar,

besten Dank für die schnelle Antwort.

Leider kenne ich die Vorderseite auch nicht. Es kann sich da eigentlich nur um Januar 1906 handeln.

Beste Grüsse

Olivier
 
JoshSGD Am: 16.03.2021 19:58:57 Gelesen: 429957# 2131 @  
Hallo,

zu nachfolgender Karte bitte ich um Hilfe bezüglich des Ankunftsortes. Ich bekomme es beim besten Willen nicht raus.

Danke!



Gruß
Josh
 
Max78 Am: 16.03.2021 20:19:29 Gelesen: 429953# 2132 @  
@ JoshSGD [#2131]

Moin, müsste Bund(t)horst bei Ascheberg (Holstein) sein.,

lg max
 
volkimal Am: 16.03.2021 20:37:09 Gelesen: 429948# 2133 @  
@ Max78 [#2132]

Hallo Max,

gratuliere! Ascheberg hatte ich auch gelesen. Nur mit dem Ascheberg im Münsterland bin ich nicht weitergekommen. Dass es auch ein Ascheberg in Holstein gibt, hatte ich noch nicht gewusst.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 16.03.2021 20:53:38 Gelesen: 429938# 2134 @  
@ volkimal [#2133]

Ich glaube, die Post hatte mit der Schrift auch so ihre Probleme, zumindest wurde ja noch "Preetz" zu Holstein hinzugefügt. Wenn man das alles wüßte, könnte man zu "Wetten Dass" gehen. ;-)

Bin jetzt seit genau einem Jahr ein "Schleswig-Holsteiner", aber auf der Insel kommt man nicht so rum. Dann doch besser über "Postgeschichten". ;-)

lg Max
 
DERMZ Am: 16.03.2021 21:01:46 Gelesen: 429932# 2135 @  
@ JoshSGD [#2131]

Guten Abend Josh,

gerne würde ich mehr über diese Karte erfahren, sprich wer hat da was geschrieben. Kannst Du bitte mit mir über philamail Kontakt aufnehmen?

Danke und viele Grüße von einem ex-Marburger.

Olaf
 
Flecker Am: 21.03.2021 20:35:49 Gelesen: 428518# 2136 @  
Hallo, kann einer die Ortschaft entziffern?

Vielen Dank im voraus.

Rudolf


 
bayern klassisch Am: 21.03.2021 20:51:07 Gelesen: 428514# 2137 @  
@ Flecker [#2136]

Nauholz? [1]

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Nauholz
 
juni-1848 Am: 22.03.2021 17:18:07 Gelesen: 428450# 2138 @  
Moin zusammen,

die hier gezeigte Handschrift endet mit für Deutsch-Ostafrika.

Aber was will der Schreiber damit sagen?



Lieber Haas! Soeben erhalte \ ..... Haas ist der Name des Adressaten, seines Zeichens Oberamtstierarzt
ich die Bundesconventbeschlüsse 15/I 98. \
Bisher konnte ich es nicht erreichen, \
in Erfahrung zu bringen, wie \
viel ich noch alten Herrnbeitrag \ ..... "Altherrenbeitrag" ist der Mitgliedsbeitrag an eine Korporation.
nachträglich bezws. im Ganzen zu \ ..... andere Zeiten, andere Abkürzungen: bezws. = bzw.
entrichten habe. Ich bitte um \
umgehenden Bescheid, damit ich \
die Sache erledige kann. Mit \
Couleurbruder......... Handschlag \
...ß, G...........tsf.......t
für Deutsch-Ostafrika


Wer kann helfen, die Nachricht zu vervollständigen?

Sammlerdank sei Euch gewiss, Werner
 
bignell Am: 22.03.2021 17:32:52 Gelesen: 428443# 2139 @  
@ juni-1848 [#2138]

Hallo Werner,

ganz kriege ich es nicht raus, aber irgendwas wie "Gener???tstierarzt für Deutsch-Ostafrika".

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 22.03.2021 17:35:01 Gelesen: 428441# 2140 @  
@ bignell [#2139]

Gouvernantstierartz war der gute Mann.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
epem7081 Am: 22.03.2021 17:36:39 Gelesen: 428441# 2141 @  
@ juni-1848 [#2138]

Hallo Werner, meine Ergänzung der letzten Zeilen:

Couleurbrudergruß & Handschlag \
Huß, Gouvernementstierarzt
für Deutsch-Ostafrika


K. Huß war vom Sept. 1896 bis 1898 in dieser Funktion vor Ort tätig (Quelle: Das Deutsch-Ostafrika-Archiv: Einleitung; Zentralverwaltung - Seite 76)

Mit freundlichen Grüßen

Edwin
 
juni-1848 Am: 22.03.2021 20:06:48 Gelesen: 428416# 2142 @  
@ bignell [#2139]
@ bayern klassisch [#2140]
@ epem7081 [#2141]

Keine 20 Minuten später schon die Antworten - und gleich mit historischem Hintergrund!

Harald, Ralph, Edwin - Ihr seid unglaublich!

1000 Dank, Werner
 
Flecker Am: 22.03.2021 21:31:15 Gelesen: 428394# 2143 @  
@ bayern klassisch [#2137]

Hallo,

danke, müsste stimmen. Dachte erst das fängt mit H an so wie das aussah.

Rudolf
 
Morenga Am: 25.03.2021 19:16:38 Gelesen: 428083# 2144 @  
Guten Abend,

ich habe eine Bitte. Könnte mir jemand bitte das handschriftliche im Dokument "übersetzen" ?

Es handelt sich wohl um ein Zeugnis für einen Lehrjungen?

Vielen Dank im voraus.

Beste Grüße und bleibt gesund,

Elisabeth


 
volkimal Am: 25.03.2021 19:50:02 Gelesen: 428067# 2145 @  
@ Morenga [#2144]

Hallo Elisabeth,

ich mache einmal den Anfang, auch wenn noch nicht alles klar ist:

Daß Franz Schreiber Lehrjunge des löbl. Mittels(?)
der Fleischhauern in der Lehre bey Herrn
wohnhaft allhier Nro. 349 bey dem Christenlehr- und Wiederhoh-
kungs-Unterrichte unterbrochen erschienen ist, und bey der vorgenommenen Prüfung
einen mittelmäßigen Fortgang gezeiget hat, wird ihm zu dem Ende
bescheiniget, daß er frey gesprochen werden könne.
??? unter Stadt am 29ten März 1835
Unterschrift
???

Viele Grüße
Volkmar
 
Morenga Am: 25.03.2021 21:05:01 Gelesen: 428039# 2146 @  
Vielen Dank, Volkmar!
 
epem7081 Am: 25.03.2021 23:06:20 Gelesen: 427996# 2147 @  
@ Morenga [#2144]

Guten Abend Elisabeth.

Diese Bescheinigung wurde in

Klosterneuburg untere Stadt am 29ten März 1835 von
Isidor Gold
Katechet


ausgestellt.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
DERMZ Am: 27.03.2021 18:29:39 Gelesen: 427380# 2148 @  
Guten Abend,

nach langer Zeit bin auf eine Karte gestoßen, deren Personen mir schon bekannt waren, aber lesen konnte ich die Schrift auch früher nicht. Siehe [#238]).

Die Adresse ist klar



Herrn
Ingenieur E. Foerster
Hamburg 6
Altonaerstr. 49 pt.l.



Mein lieber Großpapa!
Herzlichen Dank für Dei-
ne Sendung . Ich möchte
Dich aber bitten mir die
beiden Hefte für Wendt
u. Meyer möglichst bald
zu senden, da ich darauf
schreiben will: Mein erster klei-
ner Versuch im Dienste der
Philologie in steter Dank-
barkeit g.... ( inzwischen
Wendt ..... Meyer),
und dazu in einigen Wochen
im Brief. Hielst Du dies
nicht für richtig, so schreibe
mir ... umgehend. dann

werde ich die Hefte ohne Kleidung sende. - Ich habe
um 8 Exemplare gebeten, sie aber .... Weise nicht erhalten. Verzeihe die flüchti-
ge Schrift, aber ich habe gerade in diesen Tagen so sehr viel zu tun. ...
... die schönsten Küsse u. Grüße von deinem sehr dankbaren Ernst.

Wenigstens entschuldigt sich Ernst für seine Handschrift, einer Lösung bringt es mich aber nicht näher. Wer korrigiert und ergänzt meinen verzweifelten Versuch, diese Handschrift zu lesen?

Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 27.03.2021 19:51:40 Gelesen: 427350# 2149 @  
@ DERMZ [#2148]

Hallo Olaf,

das meiste habe ich glaube ich entziffert. Das Wort "inzwischen" habe ich gestrichen. Es kann nicht sein, da die Unterlänge des "z" fehlt. Jetzt ist dort die letzte Lücke. Mal sehen, wer sie schließen kann.
Hier meine "Übersetzung":

Mein lieber Großpapa!
Herzlichen Dank für Dei-
ne Sendung . Ich möchte
Dich aber bitten mir die
beiden Heften für Wendt
u. Meyer möglichst bald
zu senden, da ich darauf
schreiben will: Mein erster klei-
ner Versuch im Dienste der
Philologie in steter Dank-
barkeit gewidmet ( ???
Wendt respekt. Meyer),
und dazu mir ein paar Worte
im Briefe. Hielst Du dies
nicht für richtig, so schreibe
mir dies umgehend. dann

werde ich die Hefte ohne Widmung senden. - Ich habe
um 8 Exemplare gebeten, sie aber merkwürdiger Weise nicht erhalten. Verzeihe die flüchti-
ge Schrift, aber ich habe gerade in diesen Tagen so sehr viel zu tun. Lebewohl und
nimm die schönsten Küsse u. Grüße von deinem stets dankbaren Ernst.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 27.03.2021 22:12:46 Gelesen: 427305# 2150 @  
@ volkimal [#2149]

Danke Volkmar,

oh je, da habe ich ja wieder tief in den Wirrungen meiner Übersetzung gesucht, bis ich das wirklich unpassendste Wort gefunden habe - aber in vorherigen Karten ging es auch immer mal um Bekleidung.

Das fehlende Stück - könnte es "je nachdem" lauten?

Nochmals besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 27.03.2021 22:20:09 Gelesen: 427301# 2151 @  
@ DERMZ [#2150]

Hallo Olaf,

gratuliere - das dürfte passen. Ich hatte nur das j und das d, bin aber nicht auf "je nachdem" gekommen. Es ist zwar kaum zu lesen, passt aber sehr gut zum Inhalt.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 27.03.2021 22:46:44 Gelesen: 427291# 2152 @  
@ volkimal [#2151]

Manchmal bekommt der Dickste Bauer auch die dümmsten Kartoffeln, oder so ...

Ich habe im Netz nach Synonymen für "respektive" gesucht, da tauchte dann "je nachdem" auf, und das fand ich auch sehr passend - aber aus dem Lesen hätte ich es NIE identifzieren können.

Beste Grüße Olaf
 
Roda127 Am: 28.03.2021 16:21:16 Gelesen: 426977# 2153 @  
Hallo Zusammen,

kann mir jemand den Vermerk links oben entziffern helfen?



Hier noch der Ausschnitt



Vielen Dank
Matthias
 
wessi1111 Am: 28.03.2021 16:48:41 Gelesen: 426961# 2154 @  
@ Roda127 [#2153]

Hallo Matthias,

ich weiß nicht, ob das einen Sinn ergibt, aber es könnte heißen:

Zweiter Adressat und Unterschrift

Gruß
Wessi
 
Roda127 Am: 28.03.2021 18:08:02 Gelesen: 426932# 2155 @  
@ wessi1111 [#2154]

Vielen Dank.

Dies war auch meine Vermutung, brauchte halt eine Bestätigung.

Über den Sinn muss ich dann noch spekulieren.

Einen schönen Sonntag noch.

Gruß Matthias
 
volkimal Am: 28.03.2021 18:44:03 Gelesen: 426916# 2156 @  
@ Roda127 [#2155]

Hallo Matthias,

die Anschrift lautet:
Herrn Rudolph Barthel
per Adr. Frau verw. Martin
Chemmnitz
Sachsen

Die zweite Zeile ist rot unterstrichen. Vermutlich ist Frau Martin mit dem "zweiten Adressat" gemeint.

Vielleicht sollten die Beamten zunächst versuchen herauszubekommen wo Frau Martin wohnt und sich erst danach um Herrn Barthel kümmern.

Ein einfacher Postbeamter benutzte übrigens violette oder blaue Farbe bzw. den Bleistift.
Ein Beamter im mittleren Rang durfte rote Farbe benutzen. Von ihm dürften die beiden roten Striche stammen.
Ein höherer Beamter durfte grüne Farbe verwenden. Alle drei Farben siehst Du auf meiner Karte im Beitrag [#2475].

Viele Grüße
Volkmar
 
Roda127 Am: 28.03.2021 21:03:54 Gelesen: 426866# 2157 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Schönen Sonntag noch
Matthias
 
DERMZ Am: 29.03.2021 16:35:21 Gelesen: 426533# 2158 @  
Guten Nachmittag,

heute wieder eine Karte die ich vor ein paar Jahren schon einmal versucht habe zu lesen ... grundsätzlich ist der Inhalt ja klar, aber es fehlen wieder einzelen Worte Begriffe, besonders die Adresse nervt mich an, ich habe keine Ahnung, was in der untersten Zeit stehen soll.



Als Adresse lese ich

Herrn Wilhelm Weber
Briefträger
in Mosbach
Baden
E..... Lindach. wobei ich Lindach für sehr unwahrscheinlich halte



Der Text ist fast leserlich, doch für ein Wort (mindestens) bin ich zu doof... und ob es wirklich eine Bluse war = ???



Liebe Eltern!
das Paket habe ich erhalten
es ist alles sehr gut angekommen
die Bluse ist wunderschön
habt vielen Dank für alles
um 11 Uhr heute früh ist es gekommen
und um 7a konnte ich recht aus
gehen das war ....g. Im Brief
mehr. Herz. grüßt Euch
Euer dankb.
L.....

Und auch die Bildseite ist mir unklar .

Wir haben mal wieder Wasch.
Es ist sehr ??? ???.

Besten Dank für eine Hilfestellung sagt Olaf
 
volkimal Am: 29.03.2021 21:52:10 Gelesen: 426425# 2159 @  
@ DERMZ [#2158]

Hallo Olaf,

das war wirklich eine schwere Nuss. Den Text der Karte habe ich - glaube ich - entschlüsselt:

Liebe Eltern!
das Paket habe ich erhalten
es ist alles sehr gut angekommen
die Bluse ist wunderschön
habt vielen Dank für alles
um 11 Uhr heute früh ist es gekommen
und um 7 konnte ich erst aus-
packen. Das war lang. Im Brief
mehr. Herz. grüßt Euch
Eure dankb.
Käthe

Wir haben mal wieder Wasch.
Es ist sehr heiß eben

Es fehlt die letzte Zeile der Anschrift. Beide fehlenden Wörter sind abgekürzt.
Es könnte folgendes heißen: "Evangl. Kindersch."

Das "v" hat Ähnlichkeit mit dem "v" in "vielen".
Das "K" stimmt sicher - vergleiche mit "Käthe".
Das zweite Wort endet auf "sch" - vergliche mit "wunderschön".

Was hinter "Evangl. Kindersch." steckt habe ich nicht herausgefunden.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 29.03.2021 22:00:41 Gelesen: 426419# 2160 @  
@ volkimal [#2159]

Guten Abend Volkmar,

so kurz wie lang, ich habe mit jedem Wort gerechnet, aber nicht mit "lang". Besten Dank.

Ich hatte vorhin noch Edwin am Telefon, er hat mir auch die Evangel. Kindersch. bestätigt, er meinte, dass dieses die Evangelische Kinderschule sein könnte. Wenn ich es auf den ersten Moment richtig gesehen habe, dann gab es in Mosbach konfessional getrennte Schulen, die aber kurz nach dem Schreiben der Karte zusammengelegt wurden.

Beste Grüße - auch an Edwin - und vielen lieben DANK sagt Olaf
 
volkimal Am: 31.03.2021 14:21:25 Gelesen: 425746# 2161 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich einmal eine Frage, da ich an zwei Stellen auf dieser Antwortposkrte den Sinn nicht herausbekomme.



Postkarte Bayern P36 lila auf grau, aufgegeben Bonn am 2.11.1890 4-5 N, angekommen München B.U. am 3.11.1890 8-9 V.

Anhand des Zirkels (oben links) erkennt man, dass der Absender Mitglied der "Katholischen Deutsche Studentenverbindung Novesia Bonn" war [1].

Er schreibt an den Herrn stud. math. Otto Lütgenau in München, Zieblandstr. No. 2/I RG.

Mein lieber Leibbursch!
Besten Dank für Deine frdl. Karte; werde Dir
den Ganzen komme(?), wenn auch unschuldiger Weise
daß das Bier dort theuer geworden ist, scheint
dich sehr anzugreifen, wirst Dich hoffentlich dadurch
aber nicht abhalten lassen. Was Dein Klavier
angeht, so werde ich das bei nächster Gelegenheit
besorgen u. Dir darüber schreiben. Ist es nun nicht
gut, daß Du nach München gegangen bist? Walter
freut sich doch auch darüber; u. sollte es mich nicht freu-
en, daß m. Lbbsch mir so manche Blume herrlichen
Stoffes steigen wird?! Wollen das Beste hoffen!
Ich habe mich jetzt allmählich hier eingelebt u. bin schon
ein rechter Kavikter; vom Verein höre ich bitter we-
nig, namentlich von den Konventen; gestern wurde
bis ½ 2 Uhr über Cid verhandelt; die Aachener scheinen
noch immer zu opponieren; habe sonst nichts gehört.
Fuleo(?) ist Sauerlande geworden; leider will deshalb
Kortz v Elmar (Germana) aus der Novesia ausspringen.
Auf der letzten Kneipe ist ein Fuchs (Theologe) eingesprungen,
sonst werden wir wohl nichts mehr bekommen. Traurig,
aber wahr. Gruß von Leni u. Gero. Werde hoffentlich was näheres
über das Leben dort hören. Springst Du irgendwo ein? Gruß an Walter
mit herzlichem Brudergruß Hofer

Die beiden fett markierten Stellen verstehe ich nicht oder habe sie falsch gelesen.

Wer kann mir sagen, was ein Kavikter ist?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/KDStV_Novesia_Bonn
 
epem7081 Am: 31.03.2021 19:11:28 Gelesen: 425598# 2162 @  
@ volkimal [#2161]

Hallo Volkmar,

zu Deinem ersten zweifelhaften Begriff „Ganzen komme(?)“ kann ich nur vermuten, dass es sich hier eventuell um eine studentische Trinksitte / Würdigung handelt. Die höchste Ehrung in Burschenschaften ist z.B. einen „Salamander reiben“ [1]

Beim zweiten Begriff handelt es sich offensichtlich um einen „Konviktor“. Insbesondere in theologischen Kreisen war der Konvikt [2] eine Unterbringungsmöglichkeit für auswärtig Studierende.

Otto Lütgenau ist wohl studienhalber aus dem Rheinland nach München gekommen. Nahe bei der Zieblandstrasse befand sich die Universität München.

Möglicherweise handelt es sich bei Otto Lütgenau um den späteren Geschäftsmann Otto Lütgenau (* 13.11.1871 Hückeswagen,+ 1.10.1938 Dortmund), auf dessen Totenzettel ich hier gerne ergänzend hinweisen kann. Leider ist in der kurzen Vita nicht auf den Studienort eingegangen worden. Die Lebensdaten sind aber nahezu passgenau.

Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen zu Ostern
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Salamander_(Ritual)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Konvikt
[3] https://wgff-tz.de/details.php?id=237363
 
volkimal Am: 31.03.2021 19:30:19 Gelesen: 425588# 2163 @  
@ epem7081 [#2162]

Hallo Edwin,

bielen Dank für die Recherche! Konviktor kann durchaus passen. Dann hätte er die beiden Buchstaben "on" so nah beinander geschrieben, dass sie wie ein "a" aussehen.

Vielleicht kann ja noch jemand anders auf den "Ganzen kommen" und den Begriff erklären.

Der Geschäftsmann Otto Lütgenau könnte es natürlich sein. Nachweisen kann ich das aber nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 02.04.2021 19:46:40 Gelesen: 424644# 2164 @  
Hallo zusammen,

ich zeige hier eine Postkarte bei der ich den Adressaten und im Text das erste Wort "... bittet" nicht lesen kann.



Kann mir bitte jemand helfen ?

Gruß Detlef
 
Shinokuma Am: 02.04.2021 19:50:34 Gelesen: 424642# 2165 @  
Hallo Detlef,

die Karte ging an Herrn Bauinspektor Speidel und beginnt mit Unterzeichneter bittet ...

Herzliche Grüße

Gunther
 
dr31157 Am: 02.04.2021 19:55:10 Gelesen: 424634# 2166 @  
@ Shinokuma [#2165]

Hallo Gunther,

vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Gruß Detlef
 
bignell Am: 09.04.2021 21:18:29 Gelesen: 422244# 2167 @  
Liebe Freunde,

bei diesem Kartenbrief fehlen mir einige Worte, bitte um Vervollständigung.



20.3.1888 Kartenbrief 5 KR Wien - Budapest Franz Conrad von Hötzendorf [1] an Carl Fanta [2], meine Transkription nachstehend

Danke, harald


An Hochwohlgeboren Herrn kk Hauptm. im Generalstabs Corps Carl Fanta in Budapest 4. Corps-???

Lieber Fanta! Besten Dank für deine Zeilen u. die Übersendung der ?Behelfe?, die wie ich glaube complet(t) sind.

Über die Prüfung kann ich dir mittheilen, daß deine mündlichen P(rüfungen). die besten waren u. deine Aufgaben alle gut sind, - daß hinsichtlich deines Erfolges daher - wie ja von Haus aus vorauszusehen war - kein Zweifel ?obwaltet?. Gratuliere im Voraus!

Schief stehen soll's mit: ?Chulin? - Soldau - Sabljak - Rukawina u. Kövess.
Hier nichts Neues! Komm bald wieder her u. bring mir den Dicken mit.
Servus! Tausendmal grüßt dich dein alter Freund Conrad H

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Conrad_von_H%C3%B6tzendorf
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Fanta
 
Morenga Am: 13.04.2021 14:26:23 Gelesen: 420982# 2168 @  
Guten Tag,

Ich kann auf einer Paketkarte aus dem Jahre 1944 den Adressaten leider nicht lesen und auch nicht ermitteln. Das erste Wort könnte Gasthaus oder Gasthof heißen. Aber welchen Eigennamen hatte dieser (2. Wort)? Es müsste vermutlich auch ein deutscher Name sein, da es an eine Stadt im Deutschen Reich ging. Kann bitte jemand helfen?

Vielen Dank im voraus.



Beste Grüße und vor allem ein gutes Immunsystem in diesen virigen Zeiten.

Elisabeth
 
DERMZ Am: 13.04.2021 14:31:54 Gelesen: 420977# 2169 @  
@ Morenga [#2168]

Hallo Elisabeth,

kannst Du eventuell bitte den kompletten Beleg noch zeigen.

Besten Dank sagt Olaf
 
Morenga Am: 13.04.2021 18:48:48 Gelesen: 420914# 2170 @  
@ DERMZ [#2169]

Ja natürlich kann ich auch gerne einmal die ganze Anschrift zeigen. Ich hatte es nur als kleinen Ausschnitt gezeigt, weil ich dachte, dass es dann besser zu sehen ist. Bzw. alles andere kann ich ja lesen, eben nur das mit dem Gasthaus nicht. Hoffe Du kommst damit etwas weiter. Jedenfalls vielen Dank schon mal im voraus.

Komplette Adresse ( Name von mir wg. Datenschutz geschwärzt )



Das Konto WHR hat vermutlich nichts mit der Adresse zu tun.

Beste Grüße und vor allem ein gutes Immunsystem in diesen durchaus doch recht virigen Zeiten.

Elisabeth
 
DERMZ Am: 14.04.2021 10:05:34 Gelesen: 420728# 2171 @  
@ Morenga [#2170]

Guten Morgen Elisabeth,

ich kann es leider auch nicht entziffern, aber ich bin mir sicher, daß es weder Gasthaus noch Gasthof ist. Wenn ich es richtig interpretiere, dann handelte es sich bei dem Gemeinschaftslager um ein KZ Außenlager des KZ Buchenwald. In diesem Lager wurden Rüstungsgüter produziert.

Mehr kann ich leider nicht beitragen. Olaf
 
volkimal Am: 14.04.2021 10:20:17 Gelesen: 420721# 2172 @  
@ Morenga [#2170]

Hallo Elisabeth,

ich weiß auch nicht, was es heißen soll. Kannst du vielleicht auch die komplette Paketkarte zeigen. Vielleicht gibt der Briefstempel (?) aus Altenburg oben noch weitere Informationen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Morenga Am: 14.04.2021 15:34:09 Gelesen: 420652# 2173 @  
@ volkimal



Vielen Dank für den Hinweis. Der Ankunftstempel ist rückseitig angebracht und besagt Altenburg 3. Ich habe versucht damit zu googlen. Dabei zwar viel Interessantes gelernt über Postgeschichte, aber nichts wie ich die Zahl 3 zuordnen kann. Nehme an es war ein Nachbardorf das seinerzeit (1944) eingemeindet war? Dort vermute ich auch das Gasthaus, sodenn es Gasthaus/hof heißt in dem Beleg. Welches zudem, siehe DERMZ, vermutlich auch als Gemeinschaftslager fungierte. Mir kommt gerade eine Idee, vielleicht ist es auch nicht deutsch sondern polnisch, weil das Paket aus Polen kam?

@ DERMZ

Es handelte sich sicherlich um ein Paket an einen Zwangsarbeiter in einem Zwangsarbeiterlager, im vorliegenden Fall als sog. Gemeinschaftslager, genauer Gemeinschaftslager I, aber meines Erachtens sagt der Beleg nichts darüber aus, dass es sich um eines der Außenlager des KZ Buchenwald handelt. Das bzw. die, gab es in dieser Zeit (1944) in Altenburg, aber de facto gab es auch noch weitere/andere Lager dort. Vermutlich auch Gemeinschaftslager II, hergeleitet aus vorliegender Bezeichnung Gemeinschaftslager I. Woran ersiehst Du bitte, das es Aula Buwa ist? Oder ist Gemeinschaftslager I identisch damit, ein Synonym?

Beste Grüße und vor allem ein gutes Immunsystem in diesen durchaus doch recht virigen Zeiten.

Elisabeth
 
volkimal Am: 14.04.2021 16:42:36 Gelesen: 420617# 2174 @  
@ Morenga [#2173]

Hallo Elisabeth,

ich meine allerdings den Stempel auf der Vorderseite:



Ich gehe davon aus, dass du nur einen Teil der Karte abgebildet hast.

Viele GRüße
Volkmar
 
Morenga Am: 14.04.2021 19:12:30 Gelesen: 420573# 2175 @  
@ volkimal [#2174]

Ach den hatte ich fast übersehen. Er ist recht schwach, aber auf anderen Belegen sieht man es besser. Er hilft auch nicht weiter, denn da steht nur Zollamt Altenburg (Thüringen) drauf. Das Paket kam ja aus dem Ausland und es musste wohl geprüft werden ob eine Verzollung nötig war. Ich glaube es steht und fällt alles mit den 2 unleserlichen Begriffen - Gasthaus ...?
 
dr31157 Am: 14.04.2021 19:21:56 Gelesen: 420565# 2176 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Karte deren Adresse ich nicht komplett lesen kann:

"Lohne b......."



Kann mir bitte jemand helfen?

Gruß Detlef
 
Altmerker Am: 14.04.2021 19:22:14 Gelesen: 420565# 2177 @  
Hallo,

ich biete mal eine Lösung an:

Gasthof Rositz

In den Kriegsjahren diente der Gasthof Rositz als Lager für Gefangene. Tausend Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter arbeiteten für die Deutsche Erdöl AG (DEA), für die Rositzer Zuckerraffinerie, bei der Firma K. Eisenrieth, für die Rositzer Kohlenwerke und für die Firma Curt Plützsch. Rositz hatte die Lager I bis VI.

Oder gehe ich da fehl in meinen Recherchen?

Viele Grüße
Uwe
 
volkimal Am: 14.04.2021 19:31:38 Gelesen: 420556# 2178 @  
@ dr31157 [#2176]

Hallo Detlef,

die Karte geht nach Lohne bei Packebusch, Altmark.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 14.04.2021 19:47:44 Gelesen: 420544# 2179 @  
@ volkimal [#2178]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Gruß Detlef
 
epem7081 Am: 14.04.2021 20:23:21 Gelesen: 420527# 2180 @  
@ Morenga [#2170]

Hallo Elisabeth,

auf Deiner Paketkarte folgt nach der Angabe „Gemeinschaftslager I“ keine Kontonangabe sondern eine „Kontr[ollnummer] W: 5662“. Dabei steht W möglicherweise für „weiblich“. Anschließend müßte es sich hier nach meiner Einschätzung unter Berücksichtigung eines kleinen Schreibfehlers um den „Gasthof Rasephas“ handeln. Die HASAG, als einer der damals bedeutendsten Rüstungsbetriebe soll hier sogar einen eigenen Bahnhof Rasephas bekommen haben [1].

Im Internet lassen sich unter dem Suchbegriff „Paketkarte Altenburg“ zahlreiche derartige Paketkarten finden hinter denen sich eine erschreckendes Schicksal erahnen lässt. Nach dem aktuellen Kenntnisstand, haben sich zahlreiche (Zwangs-)Fremdarbeiterinnen aus der Heimat Wäsche nachschicken lassen, um einigermaßen versorgt zu sein.[2]

Nach dem Kriege wird der schon 1722 bezeugte Gasthof Rasephas als Eisenbahnerheim betrieben.[3]

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Rasephas
[2] https://www.lzt-thueringen.de/files/wangsarbeit_in_th_ringen.pdf (Seite 115)
[3] https://www.zentrum-fuer-bewegung.de/seite/65898/die-geschichte.html

Mit nachdenklich bewegten Grüßen
Edwin
 
Morenga Am: 14.04.2021 21:20:15 Gelesen: 420509# 2181 @  
@ epem7081 [#2180]

Ganz herzlichen Dank. Es könnte tatsächlich sein, dass es sich um den Gasthof in Rasephas handelt. Ich bin Deinen links einmal gefolgt und man findet dort eine Fülle von weiteren Information. Und Du hast Recht, es stimmt nachdenklich.

Gruß
Elisabeth
 
DERMZ Am: 22.04.2021 14:19:29 Gelesen: 417468# 2182 @  
Guten Nachmittag,

eigentlich lassen mich bei den meisten Handschriften nur wenige Fragezeichen zurück (aber immer noch zu viele), diese Karte ist ganz anders, hier gibt es fast nur Fragezeichen und ganz ganz wenige Worte, die ich deuten konnte. Ich benötige also gaaaaanz viel Hilfe.



Gelesen habe ich fast nix, aber das wenige welche gebe ich kurz zum Besten - auch wenn ich von allen ausgelacht werde.

Frau von Ploennies
geb Freiin Schenck zu Schweinsberg
Wesel
Heubergstraße 626

Lieb I...
Bei herrlichstem Wetter
sitzen wir hier oben & sehn-
ten dir innige Grüße..
....
....
....
....
...
das Schloß besuchen. ...
...
....
....
Ch. v. Weid

Vielen Dank für Karten?
fahre morgen v. Cassel
1000 Grüße
Bis b.


Ich sage jetzt schon mal gaaaaaaaaanz gaaaaanz lieben Dank für die Hilfe
Olaf
 
volkimal Am: 22.04.2021 15:06:59 Gelesen: 417424# 2183 @  
@ DERMZ [#2182]

Hallo Olaf,

etwas weiter bin ich gekommen, habe aber jetzt keine Zeit mehr. Hier meinZwischenstand:

Lieb I...
Bei herrlichem Wetter
sitzen wir hier oben & schi-
cken dir innige Grüße. In ?
trafen wir ??? ? nicht da
er telegrafisch abgerufen &
so wanderten wir hier her(?)


das Schloß besahen. At home
Alles wohl. Nun geht

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 22.04.2021 17:53:01 Gelesen: 417369# 2184 @  
@ DERMZ [#2182]

Hallo Olaf,

ein paar Lücken kann ich noch schließen, es bleiben aber noch einige offen.
In der Zeile die fehlt könnte eine Ortsangabe sein. Vielleicht erkennst Du worum es geht.
Hier der Text, wobei ich mir an ein paar Stellen nicht sicher bin.:

Frau von Ploennies
geb Freiin Schenck zu Schweinsberg
Wesel
Heubergstraße 626

Lieb ???kind...
Bei herrlichem Wetter
sitzen wir hier oben & schi-
cken dir innige Grüße. In M.
trafen wir Prof(?) M. nicht da
er telegrafisch abgerufen &
so wanderten wir hier he-
rauf nachdem wir von(?)
??? ??? &
das Schloß besahen. At home
Alles wohl. Nun geht mein
Brief doch erst Morgen ab heut
Abend hab ich keine Lust & Herzli-(?)
chste Grüße Dir und ???
Unbekannterweise G?
erlaube ich mir einen Gruß
zu zuschicken. Ch. v. Weid??

Vielen Dank für Karten?
fahre morgen v. Cassel
1000 Grüße
Bis b.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 22.04.2021 19:26:07 Gelesen: 417293# 2185 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte an eine Sattlerei, deren Text ist nicht richtig lesen kann und keinen Sinn herein bekomme.



Kann mir bitte jemand helfen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 22.04.2021 20:12:33 Gelesen: 417271# 2186 @  
@ dr31157 [#2185]

Hallo Detlef,

der Text der Karte ist schwer zu entziffern. Insbesondere die Fachausdrücke bilden ein Problem.

Auf der Karte steht in etwa folgendes - aber an vielen Stellen bin ich mir nicht sicher:

Sie schreiben vor 8 Tag
daß Panel dir. ? ab? gingen
habe aber noch keine ??? u. keine
Ware --- bitte Bescheid
Ferner bitte 4 ?? Hirsch mit gerad(?)
Lehen(?) sofort senden darf auch etwas
anderes dabei sein.
Was haben Sie in Plüsch u. Drill(?) ?
???

Vielleicht kommen wir ja zusammen weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 22.04.2021 20:41:12 Gelesen: 417256# 2187 @  
@ volkimal [#2186]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Übersetzung. Sie hat mir weitergeholfen.

Ich habe mich an eine weitere Karte von diesem "Typen" erinnert.

Es handelt sich um einem Händler der mit Trödel und Lederwaren handelt. Er sucht Hirschgeweihe (beiderseitig mit der gleichen Anzahl der "Enden") und für Reparaturarbeiten Plüsch, Drill u.ä.

Vielen Dank für Deien schnelle Hilfe.

Gruß Detlef
 
DERMZ Am: 23.04.2021 15:04:53 Gelesen: 416896# 2188 @  
@ volkimal [#2184]

Danke Volkmar,

das hilft schon ein sehr großes stück weiter, aber den Ort konnte ich noch nicht identifizieren, ich hatte erst an den Elisabethenschrein gedacht (das hätte fast von der Endung her passen können), aber der Wortanfang ist doch was ganz anderes.

Muss noch mal meinen Papi fragen, vielleicht hat der eine Idee, wo sie in Marburg gewesen sein könnten?

Mit besten Grüßen Olaf
 
volkimal Am: 23.04.2021 16:23:48 Gelesen: 416873# 2189 @  
@ DERMZ [#2188]

Hallo Olaf,

nachdem ich nacheinander die einzelnen in Frage kommenden Buchstaben aufgelistet habe, konnte ich das fehlende Wort erkennen. Es ist doch kein Ort sondern heißt wohl:

so wanderten wir hier he-
rauf nachdem wir im
Morgensonnenschein
das Schloß besahen.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 23.04.2021 16:39:58 Gelesen: 416868# 2190 @  
@ volkimal [#2189]

Danke Volkmar,

das ist mir immer noch zu hohe Mathematik, da komme ich nicht mit - aber ich danke Dir ganz ganz herzlich für die Entschlüsselung. Ich glaube, ich muss noch viel viel viel viel üben.

Beste Grüße Olaf
 
dr31157 Am: 29.04.2021 20:59:20 Gelesen: 414571# 2191 @  
Hallo,

ich habe hier einen Brief, dessen Adresse (Ort) ich nicht lesen kann.



"Herrn
Karl Jozef Fachschullehrer

in H.......
in Böhmen"

Wer kann mir bitte helfen?

Gruß Detlef
 
wessi1111 Am: 29.04.2021 21:22:12 Gelesen: 414558# 2192 @  
@ dr31157 [#2191]

Hallo Detlef,
das könnte Hořice sein, da war der Schreiber mit den Buchstaben sparsam.

Gruß
Wessi
 
dr31157 Am: 29.04.2021 21:32:59 Gelesen: 414551# 2193 @  
@ wessi1111 [#2192]

Hallo Wessi,

das passt! Vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Gruß Detlef
 
juni-1848 Am: 01.05.2021 13:41:10 Gelesen: 413792# 2194 @  
Wenn schon "Böhmen", dann wenigstens "Böhmische Wälder"

Wie bei diesem Beleg:

17.3.34, NOVY BYDZOW (12 h) n. PRAHA 14 (17 h), FernPostKarte = 50 Taleru (GaSa) + Eil = 1 Koruna.
Grüner Numerator der Rohrpost Prag (16 h), GaSa mit mehreren Rohrpostbügen.
Die Karte war nur 5 Stunden auf dem Postweg!



Der Adressat ist eine Firma; der Empfänger wohl mangels genauer Anschrift wortreich umschrieben:

Firmu \ "Recura" \
f.....? vegetali...? \ chemi...? kosmeti...? \ ?...? \
Ing Richard \ Curda \ Praha \
Swy...? vel...? \ St...? ?...pl. police?


Welcher sprachkundige Sammler kann meine Leseversuche korrigieren und ergänzen?

Dank vorab und Euch allen einen sonnigen Sammlertag,
Werner


 
Ameise Am: 07.05.2021 21:05:32 Gelesen: 410640# 2195 @  
Hallo, da ich nicht gut im entziffern dieser alten Schrift bin, frage ich einmal nach, ob das jemand lesen bzw. bestätigen kann?

1. Ganzsache:



Hier interessiert mich nur der Platz-Name ganz unten und ist die Briefträgerzahl: 226 oder 228?

2. Ganzsache



Ich lese Passauerstraße, Museumsgebäude 12 - ist das richtig? Hier ist rückseitig die Briefträgerzahl 3 im Kreis

Es geht dabei um die jeweiligen Zuordnungen der Straßen-/Platznamen zu den Briefträgern für die Stempeldatenbank.

Danke schon einmal an alle und viele Grüße
Enrico
 
epem7081 Am: 07.05.2021 21:27:38 Gelesen: 410632# 2196 @  
@ Ameise [#2195]

Hallo Enrico,

in der oberen Karte ist wohl die Adresse Marienplatz 21, in der unteren Karte allerdings Promenadenstraße, Museumgebäude 12

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Ameise Am: 07.05.2021 21:36:00 Gelesen: 410624# 2197 @  
Hallo Edwin,

vielen Dank für deine Hilfe.

Viele Grüße
Enrico
 
DERMZ Am: 08.05.2021 14:54:02 Gelesen: 410262# 2198 @  
Guten Sonnabend-Nachmittag,

endlich, die Sonne scheint und es wird wieder ein wenig wärmer. Das beflügelt leider nicht unbedingt die Lesbarkeit der alten Handschriften - ich scheitere an Namen und Adressen.



Ich lese folgendes:

Fräulein Martha Gustke (???)
stud. phil.
München
G..straße (???) 3. Gartenhaus

Liebe Schwägerin! Grade habe ich, ein-
gedenk meines dir geleisteten Ver-
sprechens, unserer lieben Schwiegermut-
ter Mitteilung vom nächsten Konzert
gemacht, da will ich dir noch danken
für den Glückwunsch zu Kages (???) Geburts-
tag, der ihm viel Spaß gemacht hat. Wie
geht es dir? Wann kommst du wie-
der? Ist München jetzt auch so schön, wie
wir es hier haben? Sei herzlich gegrüßt
von den Eltern und deiner Minna.
Brühl, 4. Nov. 1913


Also eigentlich nur drei Fragezeichen, wie hieß Martha mit richtigem Nachnamen, wo wohnte sie im November 1913 und wer hat Geburtstagsgrüße erhalten.

Ich weiß es nicht.

Besten Dank für ein wenig Nachhilfe sagt Olaf
 
opti53 Am: 08.05.2021 15:13:53 Gelesen: 410253# 2199 @  
@ DERMZ [#2198]

Hallo Olaf,

den Namen Gustke würde ich auch so lesen. Als Strasse käme für mich die Ohmstrasse in Betracht, die ist kurz hinter dem Siegestor. Sehr schwunghaft geschrieben finde ich übrigens das M von München. Zu Kages Geburtstagsgrüßen fällt mir auch kein anderer Name ein. Eigennamen sind ohne andere Vergleiche und Kenntnisse über die Verhältnisse oft nicht leicht zu entziffern.

Viele Grüße

Thomas
 
Shinokuma Am: 08.05.2021 18:07:11 Gelesen: 410175# 2200 @  
@ DERMZ [#2198]

Hallo Olaf,

der Name Gustke scheint mir auch ziemlich eindeutig, die Glückwünsche richten sich an den Papa und die Adresse ist tatsächlich Ohmstr. 3 im Gartenhaus. Der Punkt hinter der 3 irritiert wohl etwas, soll aber gewiss nicht das 3. Gartenhaus heißen. Denn so viele Gartenhäuser standen in München nicht hinter den Häusern. Und das Oh von Ohm sieht bei dieser Schrift wirklich ein wenig wie das nachfolgende G in Gartenhaus aus.

Herzliche Grüße und noch ein schönes restliches Wochenende

Gunther
 
epem7081 Am: 08.05.2021 18:21:46 Gelesen: 410168# 2201 @  
@ DERMZ [#2198]

Hallo Olaf,

aus dem Personalstand der Universität von 1915 kann Name und Adresse der Anschrift zweifelsfrei belegt werden. Ich sehe ebenfalls die Glückwünsche zu Papas Geburtstag angesprochen.



Ich wünsche eine sonnigen Maiensonntag
mit freundlichen Grüßen

Edwin
 
DERMZ Am: 09.05.2021 08:37:43 Gelesen: 409844# 2202 @  
@ opti53 [#2199]
@ Shinokuma [#2200]
@ epem7081 [#2201]

Guten Morgen,

es wäre wohl dem heutigen Tage angemessenere gewesen, es wären Glückwünsche an Mama gewesen und nicht an Papa - ich danke herzlich für die Übersetzung, Papa hatte bei mir keine Chance - aber jetzt ist es klar.

... und wo man den Personalbestand der Uni München findet, phänomenal und unglaublich.

Besten Dank für die vielen vielen Hilfen und Hinweise sagt

Olaf
 
Ameise Am: 09.05.2021 13:29:29 Gelesen: 409673# 2203 @  
Hallo,

wieder mal eine Schrift die ich nicht richtig lesen kann:



Wichtig wäre nur die untere Zeile - ich lese "im statistischen Landesamt"? Ist das richtig?

Möchte aber sicher gehen, da es für die Stempeldatenbank wichtig wäre. Es geht wieder einmal um einen Briefträgerstempel.

Danke schon einmal dem "Übersetzer".

Viele Grüße
Enrico
 
volkimal Am: 09.05.2021 13:34:16 Gelesen: 409672# 2204 @  
@ Ameise [#2203]

Hallo Enrico,

stimmt genau!

Viele Grüße
Volkmar
 
Ameise Am: 09.05.2021 17:46:27 Gelesen: 409555# 2205 @  
Hallo Volkmar,

danke für die schnelle Bestätigung.

Da ich gerade dabei bin, die Belege nach Briefträgerstempeln zu durchforsten, kommt anbei gleich noch eine Karte:



Hier kann ich leider nur am Schluss "...straße" entziffern.

Es wäre schön, wenn mir hier wieder jemand den Straßennamen nennen könnte.

Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag Abend.
Enrico
 
DERMZ Am: 09.05.2021 17:49:27 Gelesen: 409552# 2206 @  
@ Ameise [#2205]

Hallo Enrico,

es handelt sich um die Sendlinger Straße.

Beste Grüße Olaf
 
Ameise Am: 09.05.2021 18:04:44 Gelesen: 409536# 2207 @  
Hallo Olaf,

vielen Dank.

Viele Grüße
Enrico
 
DERMZ Am: 11.05.2021 13:37:51 Gelesen: 408575# 2208 @  
Guten Nachmittag,

eine Karte aus Marburg, die im zweiten Weltkrieg bis nach Warschau gekommen ist, bevor sie dort per Feldpost abgeschickt wurde:




Wer hat wo einen Gemischtwarenhandel betrieben, ich habe nicht einmal eine Idee, welcher Markt es sein könnte. Und im Mitteilungstext habe ich ebenfalls noch Lücken und ziemlich sicher Fehler - es ist zum Haare raufen.

Ich habe folgendes gelesen:

Feldpost

An
Herrn
Petter (?) Stookur (?)
Gemischtwarenhandlung
Post (?) ...markt
OD

Sagan, am 18.10.43.
Sende auch die besten Grüße
aus dem .... Osten Franz Hotzinger 8ß9.
sind jetzt auf der Fahrt nach Warschau wie
lange wir dort stehen bleiben das kann
man ja nicht sagen. Seit alle gesund
bei fam. was auch bei mir ist. Was
gibt es denn neues zu Hause bei
euch. Auf recht mal. Mit Gruß F Hotzinger (?)


Wie immer bin ich für jede Hilfe mehr als DANKBAR.

Mit besten Grüßen Olaf
 
volkimal Am: 11.05.2021 16:33:42 Gelesen: 408507# 2209 @  
@ DERMZ [#2208]

Hallo Olaf,

den Ort kann ih lesen. Mit dem Namen habe ich aber auch Probleme. Hier ist meine Variante:

An
Herrn
Petter(?) Strockur(?)
Gemischtwarenhandlung
Post Vöklamarkt
OD (= Oberdonau)

Sagan, am 18.10.43.
Sende auch die besten Grüße
aus dem fernen Osten Franz Holzinger.
sind jetzt auf der Fahrt nach Warschau wie
lange wir dort stehen bleiben das kann
man ja nicht sagen. Seit alle gesund
bei sam. was auch bei mir ist. Was
gibt es denn neues zu Hause bei
euch. auch ??? mal. Mit Gruß F Holzinger

Viele GRüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 11.05.2021 17:52:04 Gelesen: 408486# 2210 @  
@ volkimal [#2209]

Danke Volkmar,

ich nenne den Gemischtwarenladen mal Projekthaft "Petter Struber", da es diesen Namen noch in Vöklamarkt gibt, aber das ist reine Phantasie, ob es wirklich so zu deuten ist.

Der letzte Satz liest sich jetzt meiner Meinung nach: Was gibt es denn neues zu Hause bei euch. Auch nicht viel. Mit Gruß ...

Der Name Holzinger ist in Vöklamarkt recht häufig vertreten, den übernehme ich ohne Zweifel.

Beste Grüße und tausend DANKE

Olaf
 
volkimal Am: 11.05.2021 18:30:22 Gelesen: 408477# 2211 @  
@ DERMZ [#2210]

Hallo Olaf,

Struber ist es mit Sicherheit nicht. Vergleich doch einmal das "k" im Namen und in Vöcklamarkt. Ich habe gerade einen Namen gefunden, der vom Schriftbild passt und den es in Vöcklamarkt auch gibt. Ich denke, dass der Empfänger "Straker" heißt. Es gab sogar einen Peter Straker (*1937). Ob er in Vöcklamarkt gewohnt hat geht allerdings aus dem Artikel nicht hervor [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.pvooe.at/medien/mitgliederzeitschrift/03_2015/hv.pdf
 
volkimal Am: 12.05.2021 11:25:00 Gelesen: 408162# 2212 @  
Hallo zusammen,

diesmal kann ich einen Ortsnamen und ein weiteres Wort nicht lesen:



??? den 27 Okt 1921
Ersuche die Sparkasse
höflichst mitteilung
zu machen wie es mit
mein Hiepotehkengeld steht
da ich doch schom lange
Hiepotehk gestellt habe
so bitte ich um Nachricht
wie es steht ob ich vielleicht
das Geld schon erhalten
kann
Hochachtend
und Ergebenst
??? in ???
H? 289. Bühl(?)

Das falsch geschriebene Wort Hypothekengeld zu entziffern ist mir erst im letzten Moment gelungen.



Kann einer von Euch die Strecke des Bahnpoststempels entziffern?

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 12.05.2021 14:21:27 Gelesen: 408101# 2213 @  
@ volkimal [#2212]

Hallo Volkmar,

mit dem Lesen ist es nicht ganz einfach, aber welch Glück, Vohenstrauß liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Neustadt (Waldnaab)-Eslarn. Somit ist der Startort der Karte schon mal klar mit ESLARN.

Ich suche mal weiter, ein Ansatz ist schon mal da.

Beste Grüße Olaf
 
Max78 Am: 12.05.2021 14:59:12 Gelesen: 408044# 2214 @  
@ DERMZ [#2213]

Moin Ihre Beiden,

das von Olaf kann ich nur bestätigen.

zuvor lese ich "Mauern" und glaube, dass der Herr Georg Rauch ein Maurer war. Unten ist die Hausnummer, also H № 289 ("OT" Bühl) zu lesen.

lg Max
 
volkimal Am: 12.05.2021 16:02:10 Gelesen: 408017# 2215 @  
@ DERMZ [#2213]
@ Max78 [#2214]

Hallo Olaf und Max,

vielen Dank! Jetzt ist Eslarn natürlich klar zu lesen. Mauern passt auch gut.
Den Ortsteil Bühl findet man zwar nicht bei Google Maps, dafür aber im Internet.

Auf der Seite [1] zur Bahnstrecke Neustadt (Waldnaab)-Eslarn kann man lesen "Im Fahrplan des Sommers 1914 waren fünf tägliche Zugpaare verzeichnet; im Sommer 1927 waren es noch vier, die jedoch nun in Weiden begannen und endeten."

Beim Stempel gehe ich also davon aus, dass dort steht "Eslr - Weid".

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Neustadt_(Waldnaab)-Eslarn
 
DERMZ Am: 12.05.2021 16:18:13 Gelesen: 408008# 2216 @  
@ volkimal [#2215]

Hallo Volkmar,

auf der Gemeinde Eslarn sagte man mir, daß ein "Eslarner" heute noch weiß, wo Bühl im Ort ist, auch wenn es diesen Ortsteil offiziell nicht mehr gibt, dieser Ortsteil befindet sich am Ortsausgang in Richtung Moosach.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 12.05.2021 16:36:49 Gelesen: 408000# 2217 @  
@ DERMZ [#2216]

Hallo Olaf,

ich hätte natürlich auch im Ritter [1] nachsehen können. Dort sind 19 Orte oder Ortsteile namens Bühl verzeichnet. Unter anderem auch dieser:

10) Gemeinde ebendaselbst, Regierungsbezirk Oberpfalz, Bezirksamt und Amtsgericht Vohenstrauss, 320 Einwohner, Post Eslarn.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Ritter, Geographisch-statistisches Lexikon, 1905
 
Ameise Am: 13.05.2021 15:08:17 Gelesen: 407583# 2218 @  
Hallo, wieder einmal kann ich ganz unten den geschriebenen Strassennamen nicht lesen:



Danke schon einmal fürs "übersetzen".

Viele Grüße Enrico
 
inflamicha Am: 13.05.2021 15:20:33 Gelesen: 407579# 2219 @  
Hallo Enrico,

es ist die Theresienstraße.

Gruß Michael
 
Ameise Am: 13.05.2021 15:26:05 Gelesen: 407576# 2220 @  
Hallo Michael,

das ging ja schnell.

Danke und viele Grüße
Enrico
 
Heinz 7 Am: 14.05.2021 13:05:07 Gelesen: 407090# 2221 @  
Liebe Leser

Diesen Brief, fast genau 170 Jahre alt (!), würde ich zu gerne ganz verstehen; leider tue ich mich mit dem Lesen aber schwer... Wer kann helfen?



"1 - Herrn Jacob Vollenweider, ??? in
2 - Zwillikon
3 - Tit.
4 - Es hat ...
...
13 - (Ort) d. 12. Mai 1851 - Nötzli (?)
14 - Notar (?)"

Das Datum konnte ich verifizieren am Stempel vorderseitig, den Ankunftsort auch (Zwillikon bei Affoltern; durch Durchgangsstempel Affoltern a/A bestätigt).

Nach der Auflösung zeige ich auch gerne die Adress-Seite. Sehr gespannt bin ich auf Eure Identifikation des Ortsnamen (Zeile 13); ich habe eine Interpretation, bin aber nicht sicher.

Heinz
 
DERMZ Am: 14.05.2021 14:26:33 Gelesen: 407038# 2222 @  
@ Heinz 7 [#2221]

Hallo Heinz,

mein Versuch

"1 - Herrn Jacob Vollenweider, Heinrichs ?? in
2 - Zwillikon
3 - Tit.
4 - Es hat ein Hr. Fürsprech ... zu Zürich
5 - mir den ... Brief, der zu Gunsten Hrn.
6 - Gebr. .... ausgestellt ist, zu gesandt,
7 - um darin die abbezalten 5 ... - zu
8 - löschen, was nun geschehen ist. -
9 - Für Portoauslage & ...bungsgeühren
10- habt Ihr mir nun 5 ... zu bezahlen, die ich
11- ... ... ... beziehe.
12- Achtungsvoll ge...
13 - Lucerne d. 12. Mai 1851 - Nötzli (?)
14 - Notar

Beste Grüße Olaf
 
Heinz 7 Am: 14.05.2021 15:01:24 Gelesen: 407022# 2223 @  
@ DERMZ [#2222]

Lieber Olaf

Sehr schön, vielen Dank!

Das macht Sinn!

Am Ziel bin ich noch nicht, aber ein schönes Stück weiter.

Zeile 1 - Könnte das "Heinrichs Sohn" heissen ?
Zeile 4 - Evtl. "Hr. Fürsprech Pfändli in Zürich" (?) - Kommentar: "Fürsprech"; Klasse, daran habe ich mir vergeblich die Zähne ausgebissen!
Zeile 5 - Evtl. Kauf-Brief (??)
Zeile 7 - Evtl. 580 fl. (??)
Zeile 10 - Evtl. 5 btz. (??) - sehr kühne Vermutung; könnte das Abkürzung sein für Batzen ?? -
Zeile 11 - ...mit per Nachnahme beziehe

Der Ort stimmt mit Sicherheit nicht, ich will die Katze aus dem Sack lassen, es muss / sollte wohl "Knonau" sein, obwohl ich das, offen gesagt, mehr interpretiere als lese.

Was meinst Du (Ihr)?

Herzlichen Dank!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 14.05.2021 15:13:50 Gelesen: 407015# 2224 @  
@ Heinz 7 [#2223]

anbei der Brief, gefaltet, Adressseite.



Der Vorphila-Stempel "KNONAU" ist wunderbar abgeschlagen, er wurde auch 1851 noch verwendet.

Der Absender (unten links) müsste dann wohl sein:

"Notariat Knonau"

...wobei ich eher Zurzach las, als Knonau...

Meine Frage ist nun: Kann/darf man das auch als "Knonau" lesen?

Dass es sich um eine "Nachnahme" handelt, wird hier auch klar ersichtlich. Den Betrag lese ich evtl. als "50 Rappen" (?), aber warum der Rötel-Vermerk dann auf "20" zu lauten scheint, ist mir nicht klar.

Viele Rätsel in einem Brief, aber schon viele Fragen geklärt! Super!

Heinz
 
SH-Sammler Am: 14.05.2021 15:30:07 Gelesen: 407010# 2225 @  
@ Heinz 7 [#2221]

Hallo Heinz
Ein wenig kann ich helfen, aber weiss Gott nicht alles... ich hoffe, ich blamiere mich nicht all zu sehr :-).
Ich denke mal, dass die Entschlüsselung des Ortes das schwierigste sein wird.
Nun dürfen aber auch andere, besser bewanderte Leser dran... ich bin gespannt!

Gruss
Hanspeter


Hrn Jacob Vollenweider, xxxFrinwichsxxx sel., in Zwillikon

Tit.

Es hat mir Hr. Fürsprech xxxSprüdlixxx in Zürich
mir den xxxKaufxxx Brief, der zu Gunsten Hrn.
Gebr. xxxStodrerxxx ausgestellt ist, zugesandt,
um darin die abbezahlten 580 fl(Gulden) zu
löschen, was nun geschehen ist
für Portoauslagen & Abschreibungsgebühr
habt Ihr mir nun 5 Btzn zu bezahlen, die
ich somit xxxperxxx Nachnahme beziehe.
Achtungsvoll zeichnet

XXXnadxxx d. 12. Mai. 1851

Nötzli, Notar
 
epem7081 Am: 14.05.2021 15:31:08 Gelesen: 407009# 2226 @  
@ Heinz 7 [#2221]
@ DERMZ [#2222]

Hallo Heinz und Olaf,

ich versuche mich auch einmal an dem Text und komme mit allen Vorbehalt zu folgender Lesung:

"1 - Herrn Jacob Vollenweider, Heinrichs sel., in
2 - Zwillikon
3 - Tit.
4 - Es hat mir Hr. Fürsprech Pfründli zu Zürich
5 - nur den ... Brief, der zu Gunsten Hrn.
6 - Gebr. .... ausgestellt ist, zu gesandt,
7 - um darin die abbezalten 580 fl - zu
8 - löschen, was nun geschehen ist. -
9 - Für Portoauslagen & Abschreibungsgebühr
10- habt Ihr mir nun 5 btzn. zu bezahlen, die ich
11- anmit per Nachnahme beziehe.
12- Achtungsvoll zeichnet
13 - Lucerne d. 12. Mai 1851 - Nötzli (?)
14 - Nützi
15 - Notar

Zur Währungsangabe ist festzustellen, dass zunächst 1798 von den Franzosen eine einheitliche Frankenwährung (französisch: «franc de Suisse») eingeführt wurde. Ein Franken entsprach 10 bernischen Batzen oder 6,614 Gramm reinem Silber oder 1,4597 französischen Franken. Unterteilt war die Währung in 10 Batzen oder 100 Rappen. Die bisher als Rechnungswährung z. B. in Bern geführte Krone entsprach 25 Batzen. Erst 1850 wurde die einheitliche Franken-Währung festgelegt und eingeführt. [1]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Franken
 
SH-Sammler Am: 14.05.2021 15:51:16 Gelesen: 406997# 2227 @  
@ Heinz 7 [#2223]
@ DERMZ [#2222]

Hallo Heinz, hallo Olaf

Ich habe wieder mal zu lange geknobelt, den Beitrag offen gehabt. Dadurch wurden die Folge-Beiträge von Euch nicht angezeigt...

Aber, es hat mir gut getan, wieder mal "deutsch" gelesen

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
DERMZ Am: 15.05.2021 16:52:19 Gelesen: 406441# 2228 @  
Guten Nachmittag,

eine Karte aus dem Februar 1929 birgt ein großes Geheimnis für mich, fast das letzte Wort will mir nicht lesbar sein. Bekomme ich wieder Hilfe?



Ich habe folgendes gelesen:

Frau
Henni Riege
Bremen
Lothringerstraße 23

d. 22.2.29.
Mein liebes Mutt! Vielen
Dank für deine liebe Karte -
wie du inzwischen aus Lottes
Brief gesehen haben wirst,
sind deine Besorgnisse unbe-
gründet. Wir freuen uns auch
über Sonne und Wärme am
Tage, aber morgens haben wir
immer noch -16°. Die d..
.... ist interessant.
Viele Grüße
dir und Papa
von deinem Emil

Viele Grüße u. Küsse von deiner Lotte.


Könnte es eventuell heissen, "... Die Denk-
weise ist interessant..."?? aber da fehlen mir ein paar Buchstaben? Ich komme nicht weiter.

Auch der Unterschreiber ist eher eine Vermutung, da es von 1927 bis 1931 nur einen Emil Riege in Marburg gab, sonst ist niemand mit dem Nachnamen "Riege" in Marburg gelistet, er/sie kann aber auch einen ganz anderen Namen getragen haben.

Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 15.05.2021 17:02:17 Gelesen: 406436# 2229 @  
@ DERMZ [#2228]

Hallo Olaf,

als Empfängerin der Karte lese ich "Henni Riehl", der Schreiber dürfte Karl und nicht Emil sein.

Die fehlende Stelle könnte "Die Dom- / ansicht ist interessant" heißen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 15.05.2021 17:43:06 Gelesen: 406412# 2230 @  
@ volkimal [#2229]

Hallo Volkmar,

lese ich alles auch so.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
epem7081 Am: 15.05.2021 18:16:21 Gelesen: 406380# 2231 @  
@ DERMZ [#2228]

Hallo Olaf,

weil ich gerade auf Deine Karte stoße, kann ich Dir Henni Riehl mit historischen Daten belegen:

Henriette called Henni Riehl (Henschen). Birthdate: September 18, 1878. Birthplace: Bremen, Germany. Death: November 27, 1950 (72) Lothringer Straße 23, Bremen, Germany [1]

Anstelle von „Papa“ könnte ich hier auch „Tony“ lesen. Ihr Vater ist bereits am 1.9.1925 verstorben.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://www.geni.com/people/Henriette-Riehl/6000000028221498006
 
DERMZ Am: 15.05.2021 20:45:34 Gelesen: 406320# 2232 @  
@ volkimal [#2229]
@ Magdeburger [#2230]
@ epem7081 [#2231]

Vielen lieben Dank Ihr drei,

ich war so glücklich mit Emil Riege, nun ist das der Freude über die ordentliche Korrektur gewichen. Danke auch für die Domansicht, es wäre mir auf ewig ein Rätsel geblieben.

Tausend DANK sagt Olaf
 
DERMZ Am: 16.05.2021 10:01:27 Gelesen: 406005# 2233 @  
Guten Morgen

1927 ging es um einen Geschäftserfolg - ich bin, wie so oft, OHNE Erfolg im übersetzen der Zeilen ... sapperlot, das ist so furchtbar ...



Ich habe folgendes gelesen:

Familien
Elsa Erle von Appel
Innsbruck Tirol
Salurnerstraße

3/3. Es gibt auch in Deutsch-
land schöne Stücke u. der
Geschäftserfolg hängt mit
dem ... Charakter
der Stadt zusammen.
Gestern Giessen oberfreundl.
heute Marburg, mir 10 Mi-
nuten de... gl...end
......küsse Ch.k.



Danke danke danke - ob mir grundsätzlich zu helfen ist, manchmal habe ich da meine Zweifel

Beste Grüße Olaf
 
Heinz 7 Am: 16.05.2021 14:16:50 Gelesen: 405928# 2234 @  
@ Heinz 7 [#2224]
@ DERMZ [#2222]
@ SH-Sammler [#2225]
@ epem7081 [#2226]

Gestern war ich gefühlt 25 Stunden unterwegs, kann mich also erst jetzt wieder melden.

Herzlichen Dank all meinen mitwirkenden Helfern! Grossartig! Der Brief ist weitgehenst erschlossen. Ich versuche, die Erkenntnisse zusammen zu fassen und die letzten Fragen zu stellen.

I. Briefvorserseite

Nachnahme 50 Rappen

Herrn Jacob Vollenweider
Heinrichs sel. (?-1) in
Zwillikon
bei
Affoltern

Notariat
Knonau (?-2)

II. Briefinhalt

1) Hrn Jacob Vollenweider, Heinrichs sel. (?-1 oder Sohn?), in
2) Zwillikon
3) Tit. (= Titel, betrifft)
4) Es hat mir Hr. Fürsprech Pfändli (?-3) in Zürich
5) mir den Kauf (?-4) Brief, der zu Gunsten Hrn.
6) Gebr. Stodrer (?-5) ausgestellt ist, zugesandt,
7) um darin die abbezahlten 580 fl. (Anm. 1) zu
8) löschen, was nun geschehen ist. –
9) für Portoauslagen & Abschreibungsgebühren
10) habt Ihr mir nun 5 btzn. zu bezahlen (Anm. 2), die ich
11) anmit per Nachnahme beziehe.
12) Achtungsvoll zeichnet
13) Knonau (?-2 – Anmerkung 3), d. 12. Mai 1851
(Abstand) Nötzli
14) Notar

Anm. 1 – fl. Ist meines Wissens die Abkürzung für Florin (französische Goldmünze)
Anm. 2 – btzn. dürfte die Abkürzung sein für Batzen. Der Batzen ist eine historische schweizerische und süddeutsche Münze. Mindestens teilweise galt meines Wissens: 10 Rappen = 1 Batzen, 10 Batzen = 1 Franken, 10 Franken = 1 Louis d’Or. Im Text steht, dem Empfänger müsse 5 Batzen zahlen, auf dem Brief ist der Nachnahme-Betrag von 50 Rappen vermerkt; das passt also!
Anm. 3 – Ich lese „Knonau“ nur mit viel Phantasie. Die Briefvorderseite deutet aber auf Knonau hin. Und auf dem Notariat Knonau arbeitete um diese Zeit auch ein Notar Nötzli, wie ich einem anderen Brief von 1854 entnehme! – Ich las ursprünglich „Zurzach“; eventuell wurde der Brief auch „forwarded“ von Zurzach nach Knonau; und dort der Post übergeben (??). Oder darf man den Ort als „Knonau“ lesen?

Wenn das eine oder andere Fragezeichen noch mit Hilfe der geschätzten Leserschaft ausgeräumt werden könnte, würde mich dies freuen!

Herzliche Grüsse

Heinz
 
SH-Sammler Am: 16.05.2021 17:10:14 Gelesen: 405852# 2235 @  
@ Heinz 7 [#2234]

Hallo Heinz

Erst mal gratuliere ich Dir zu diesem herrlichen Brief.

Als erstes habe ich mir die Marke angeschaut. Es ist eine Typ 13 vom Stein A3/RO. Ich denke aber, dass Du zu diesem Brief ohnehin ein Attest mit diesen Angaben hast.

Die Bestimmung der Brieftaxe geht folgendermassen:

5 Rappen für Brief bis 7.8 Gramm (halbes Loth) im ersten Briefkreis (bis 48 Km) PLUS
5 Rappen Nachnahmegebühr bei Maximalbetrag von 5 Franken.

Die verklebte Frankatur von 10 Rappen würde also für eine Nachnahme von Knonau nach Zwillikon stimmen. Die Marke ist mit P.P. gestempelt, also Brieftaxe voll bezahlt.

In der Regel musste die Brieftaxe zusätzlich zum Nachnahmebetrag bezahlt werden. Das ist hier jedoch unterblieben. Der Empfänger hat anscheinend nur den Nachnahmebetrag von 50 Rappen bezahlt.

Für was steht denn die mit Rötel geschriebene 20?

Es handelt sich dabei um den umgerechneten Betrag von 50 Rappen in die nach wie vor weit verbreitete Kreuzerwährung. Die Währungsumstellung zu Franken und Rappen erfolgte ja erst per 1.1.1852. Eine Excel-Tabelle mit der Kreuzer – Rappen Umrechnung sende ich an Deine mail Adresse heinz7@philaseiten.de

50 Rappen entsprachen bis 31.12.1851 dem Gegenwert von 20 Kreuzern. Also ist auch dieses Rätsel gelöst.

Bleibt noch der Ortsname. Nach einem K als erstem Buchstaben sieht dieser Schriftzug nicht aus. Das kleine u am Ende, mit der Schlaufe oben sieht auch eher aus wie ein d. Mit viel Phantasie kann es aber Knonau sein.

Falls Du weitere Knonau-Briefe mit P.P. Abstempelung in Deiner Heimatsammlung hast, könnte die Identifizierung über das P.P. erfolgen.

Dazu wünsche ich Dir viel Glück

Hanspeter
 
Heinz 7 Am: 16.05.2021 23:41:19 Gelesen: 405688# 2236 @  
@ SH-Sammler [#2235]

Lieber Hanspeter,

einmal mehr bin ich sehr beeindruckt von Deinen genauen Erläuterungen, die Du uns - in diversen Themen/Beiträgen - immer wieder gibst. Grossartig! Nun ist auch der Vermerk "Rötel 20" erklärt - das hätte ich allein nicht geschafft.

Gemäss Auktionskatalog ist die Marke ein Stein A2 (nicht A3), Typ 13 RO. Dass die Marke so herrlich vollrandig ist, freut mich natürlich sehr.

Ich danke Dir sehr für die Hilfestellung und das e-mail. Ich danke ALLEN, die mir zu diesem Brief geholfen haben!

Herzliche Grüsse

Heinz
 
volkimal Am: 17.05.2021 17:58:12 Gelesen: 405205# 2237 @  
@ DERMZ [#2233]

Hallo Olaf,

da ich am Wochenende bei unserer Tochter war, erst heute eine Antwort. Ich lese:

Fraulein
Elsa Edle von Appel
Innsbruck Tirol
Salurnerstraße

3/3. Es gibt auch in Deutsch-
land schöne Stücke u. der
Geschäftserfolg hängt mit
dem elsischen Charakter
der Stadt zusammen.
Gestern Giessen oberfaul
heute Marburg, nur 10 Mi-
nuten daneben - glänzend
Hand
küsse Ch.k.

Zum Wort "elsischen" findest Du einiges, wenn du das Stichwort "Elsischer Junge" googelst. Was es genau bedeutet, habe ich nicht überprüft.

Mit dem oberfreundlichen Giessen liegst Du wohl ziemlich daneben. Die Beschreibung von Marburg wird dir dagegen gefallen.

Der Name "Edle von Appel" ist auch leicht zu googeln.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 17.05.2021 20:24:26 Gelesen: 405141# 2238 @  
@ volkimal [#2237]

Danke Volkmar,

unglaublich, wie schwer ich es mir manches Mal mit dieser Schrift mache.

Mit besten Grüßen Olaf
 
Anke Am: 20.05.2021 08:51:41 Gelesen: 403983# 2239 @  
Ich bitte um Hilfe beim Entziffern der Währung in diesem Beitrag:

4 ... 11 Silberpfennig oder 4 ... 9 Groschen als Courant auf den Veränderungsfall an den Magistrat zu Wettin.

Der Rest ist für mich ebenfalls lesbar.

Handelt es sich eventuell um Kreuzer? Oder welche Währung stand wertmäßig über den Silberpfennigen und Groschen?

Es geht nur um den Text im oberen Bereich zu 1).

Lieben Dank.


 
Anke Am: 20.05.2021 09:09:22 Gelesen: 403976# 2240 @  
Es heißt richtig: 4 ... 11 Silbergroschen 3 Pfennig.

Aber wie gesagt - mir geht es um die Abkürzung nach der 4 - welche Währung das ist.
 
buzones Am: 20.05.2021 10:21:36 Gelesen: 403946# 2241 @  
@ Anke [#2240]

Die Abbreviatur nach der 4 bedeutet "Reichsthaler". Von 1821 bis 1871 (1873) galt in Preußen ein Neuer Reichstaler bzw. Thaler zu 30 Silbergroschen (Sgr.) zu je 12 Kupferpfenni(n)g (₰).

Zum Nachlesen [1].

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstaler
 
Anke Am: 20.05.2021 10:40:36 Gelesen: 403940# 2242 @  
Als Abkürzung für Reichsthaler habe ich das nicht entziffern können - klingt aber wahrscheinlich bzw. logisch.

Erstmal herzlichen Dank.
 
Magdeburger Am: 20.05.2021 12:08:34 Gelesen: 403905# 2243 @  
@ Anke [#2242]

Hallo Anke

wie buzones [#2241] schon schrieb, es sind sicher Reichsthaler.

1 Reichsthaler = 30 Silbergroschen = 24 Gute Groschen - so ist die Reduktion.

Der Reichsthaler wurde im sogenannten 14-Thaler-Fuß geschlagen. Die Umstellung in Preussen erfolgte nicht von heute auf morgen, sondern die Münzen, also alles in gute Groschen wurden sukzessive aus dem Verkehr genommen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Anke Am: 20.05.2021 12:10:06 Gelesen: 403903# 2244 @  
Danke, Ulf. ;-)
 
Flecker Am: 23.05.2021 18:39:42 Gelesen: 402693# 2245 @  
Hallo, ich mal wieder. Aus einer Sterbeurkunde. Was heißen die Worte nach:

Zu ........... in der Wohnung? Den Rest kann ich lesen, nur die 2 ersten Worte nicht. Vielen dank im voraus. Rudolf


 
volkimal Am: 23.05.2021 18:57:59 Gelesen: 402683# 2246 @  
@ Flecker [#2245]

Hallo Flecker,

es heißt Herbornseelbach in der Wohnung des Anzeigenden.

Viele Grüße
Volkmar
 
Flecker Am: 23.05.2021 19:50:14 Gelesen: 402656# 2247 @  
@ Volkimal [#2246]

Hallo,

da wäre ich nie drauf gekommen. Sieht so seltsam aus.

Vielen Dank.

Rudolf
 
Heinz 7 Am: 24.05.2021 12:15:19 Gelesen: 402364# 2248 @  
Im Thema "Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia" (Beitrag 656) konnte ich einen interessanten Brief vorstellen und ausführlich besprechen. Zu meiner Freude konnte ich fast alles lesen, was auf den Briefumschlag geschrieben wurde. Es geht um eine nicht bezahlte Armensteuer.



Die letzte Frage, die mir verblieben ist, ist die nach dem Vornamen des Briefempfängers.



Kann mir jemand weiterhelfen?

Vielen Dank und schönen Feiertag wünscht

Heinz
 
volkimal Am: 24.05.2021 15:00:00 Gelesen: 402267# 2249 @  
@ Heinz 7 [#2248]

Hallo Heinz,

dieser Name ist nicht leicht zu entziffern. Der erste Buchstabe hat eine Unterlänge. Damit kommen nur die Buchstaben E, F, H, J, P, Q und Z in Frage. Für mich sieht es am ehesten wie ein "J" aus. Normalerweise hat ein "T" keine Unterlänge. Ansonsten hat der Buchstabe aber große Ähnlichkeit mit einem "T".

Nach einem "J" müsste ein Vokal folgen. Da passt aber keiner zum Schriftbild. Am Ende vermute ich die Buchstaben "le". Aber was steht dazwischen?

Erschwerend kommt noch dazu, dass Namen oft mit lateinischen Buchstaben geschrieben wurden. Wenn ich davon ausgehe, könnte es zum Beispiel "Thole" heißen. Sicher ist das aber absolut nicht. Vielleicht hat sonst noch jemand eine Idee.

Viele GRüße
Volkmar
 
SH-Sammler Am: 24.05.2021 16:40:15 Gelesen: 402199# 2250 @  
@ volkimal [#2249]

Hallo Volkmar,

was spricht beim Vornamen gegen die Abkürzung Jkb = Jakob?

Bitte sehe Dir auch noch das Wort Zustgebühr resp. (meine Version) Postgebühr an.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
Heinz 7 Am: 24.05.2021 17:01:23 Gelesen: 402164# 2251 @  
@ Heinz 7 [#2248]

Herzlichen Dank! Ich war - ganz ehrlich! - auch bei der Vermutung Jkb (Jakob).

Volkmar, Deine Interpretation "J" liegt ganz auf meiner Linie! Dass Hanspeter auch auf die "Kurzfrom" Jkb statt Jakob kommt, freut mich!

Die "Postgebühr" kann ich auch akzeptieren, statt der von mir gelesenen "Zustgebühr", das ich als Abkürzung las für "Zustellgebühr". Wobei ich meine Version auch für möglich halte.

Gibt es weitere Meinungen?

Heinz
 
volkimal Am: 24.05.2021 17:52:10 Gelesen: 402129# 2252 @  
@ Heinz 7 [#2251]

Hallo zusammen,

da kann ich nur zustimmen. Auf Jkb bin ich nicht gekommen, es passt aber sehr gut.

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinz 7 Am: 24.05.2021 18:58:19 Gelesen: 402090# 2253 @  
@ SH-Sammler [#2250]

Lieber Hanspeter,

Deine Interpretation "Postgebühr" scheint zu stimmen!

Ich habe einen sehr ähnlichen Brief zu [#2248], und da sehe ich das "Postgebühr" auch überzeugend.

Ansonsten lese ich diesen zweiten Brief wie folgt:



"Armensteuer Bonstetten
Nachnahme 2 f 50 Ct.
Postgebühr - 15
(Summe) 2.65

Herrn Jos. Glättli (Josef oder Joseph) ..??..
Hedingen."

Der Brief konnte nicht zugestellt werden, sondern ging zurück mit folgender Bemerkung:

"Wohnt schon lange nicht mehr hier
Aufenthaltsort unbekan(n)t" (n verdoppelt mit Oberstrich)

Es fehlt mir also nur noch die Berufsbezeichnung (?) nach dem Namen.



Hilfe sehr willkommen!

Heinz
 
buzones Am: 24.05.2021 19:16:56 Gelesen: 402083# 2254 @  
@ Heinz 7 [#2253]

Ich lese da "Schneider Hull(ens?)".

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
volkimal Am: 24.05.2021 20:25:49 Gelesen: 402065# 2255 @  
@ Heinz 7 [#2253]

Hallo Heinz,

es dürfte "Joh. Glättli", also Johann oder Johannes sein. Vergleiche den dritten Buchstaben des Vornamens einmal mit dem "s" bzw. dem "h" in Postgebühr.

Viele Grüße
Volkmar
 
fdoell Am: 24.05.2021 21:37:08 Gelesen: 402021# 2256 @  
Ich lese "Schneider Hullner"
 
epem7081 Am: 24.05.2021 23:57:22 Gelesen: 401918# 2257 @  
@ Heinz 7 [#2248]

Hallo Heinz,

aus einem Familienregister Glättli kann ich Dir einen Jakob Glättli, Schriftsetzer, Buchdrucker bestätigen.

Maria Aloisia Glättli (geb. Bucher), 1847 - 1927
Maria Aloisia Glättli (geb. Bucher) ist geboren worden am Tag Monat 1847, zu Jakob Bucher und Aloisia Bucher (geb. Suter).
Jakob ist geboren worden am 21. Dezember 1812.
Maria hat Jacques (Hans Jakob) Glättli geheiratet am Tag Monat 1883, im Alter von 36 in (Hochzeitsort?).
Jacques ist geboren worden am 14. Juli 1849.
Sein Beruf war Schriftsetzer, Buchdrucker.
Sie haben einen Sohn bekommen: Jakob (Johann Jakob) Glättli.
[1]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://www.myheritage.de/names/maria_glättli
 
Parachana Am: 25.05.2021 21:23:18 Gelesen: 401478# 2258 @  
Guten Abend,

könnte mir jemand etwas mehr zu der Adresse sagen?



Herrn A. Knubel Münster Westphalen
Die drei Worte links unten. Fabrik für .......
Die Firma Knubel ist heute ein großes Autohaus in Münster.

Besten Dank
Uwe
 
buzones Am: 25.05.2021 21:43:16 Gelesen: 401470# 2259 @  
@ Parachana [#2258]

Da steht – orthographisch nicht ganz korrekt –„"Fabrik für Fahradgriffe".

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Heinz 7 Am: 25.05.2021 21:58:57 Gelesen: 401457# 2260 @  
@ buzones [#2254]

Ralf, danke! Mit "Schneider" bin ich natürlich einverstanden, aber "hullens" oder "Hullner" sagt mir nichts.

@ volkimal [#2255]

Volkmar, danke! Ob es Joh. oder Jos. ist, ist für mich nicht klar; ich habe beide Variante schon (in eindeutigem Zusammenhang) so gesehen. Schwierig. Aber Dein Hinweis ist gut!

@ epem7081 [#2257]

Edwin, danke! Ich weiss, dass es im XIX. Jahrhundert mehrere Familien Glättli gab in Bonstetten/im Knonauer Amt. Dass der nun gefundene "Jacques" der Empfänger meines Briefes sein könnte, liesse sich vielleicht verifizieren (anhand des Wohnortes). Hans Jakob (=Jacques) wäre zur Zeit des Versandes des Briefes ca. 31 Jahre alt gewesen!

Ich hoffe immer noch auf einen "Geistesblitz" betr. "hullens" oder "Hullner". Wer kann helfen?

Freundliche Grüsse

Heinz
 
becker04 Am: 26.05.2021 07:30:43 Gelesen: 401226# 2261 @  
Hallo,

wäre nett wenn mir jemand sagen könnte wo der Weingutsbesitzer zuhause ist.



Vielen Dank im voraus
Klaus
 
epem7081 Am: 26.05.2021 08:06:11 Gelesen: 401212# 2262 @  
@ becker04 [#2261]

Guten Morgen Klaus,

der Weingutsbesitzer ist in Neuweier [1], heute Stadtteil von Baden-Baden daheim.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Neuweier
 
becker04 Am: 26.05.2021 08:10:12 Gelesen: 401210# 2263 @  
@ epem7081 [#2262]

Vielen Dank Edwin
 
dr31157 Am: 26.05.2021 16:58:15 Gelesen: 401033# 2264 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte, deren Text ist leider nicht lesen kann und keinen Sinn in den Text hinein bekomme:



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
Parachana Am: 26.05.2021 17:53:29 Gelesen: 401000# 2265 @  
@ buzones [#2259]

Vielen Dank für die Information. Gedacht hatte ich mir so etwas. Da ich auch eine alte Karte aus Russland habe wo nach Fahrradgriffen gefragt wird. Konnte es aber nicht genau lesen.

Hier zur Ergänzung die Rückseite, wovon ich auch nur einen Teil lesen kann.



Würde mich über jede Hilfe freuen.

VG
Uwe
 
epem7081 Am: 26.05.2021 19:39:38 Gelesen: 400939# 2266 @  
@ dr31157 [#2264]

Hallo Detlef,

hier ein erster Versuch, noch mit etlichen Ungereimtheiten. Mit der Diskussion im Forum kommt man dann der Lösung aber vielleicht näher.

Neueng. 11.11.1920 Stempel NEUENGAMME
Liebe ___ ! Besten Dank für Ihre lieben Zeilen.
Eine eigentliche Beantwortung kann ich Ihnen erst geben,
wenn ich auf mein Gesuch in Jena ( Annis Unterbringung
p.p.) bestimmte Antwort erhalte und ich danach verfügen
kann. Etwas Beu___ kann ich Ihnen deshalb noch nicht
sagen. Die Lasten sind für mich jetzt ganz gewaltig, da
auch Thekla im Frühjahr in Pension gegeben und soll sie
den Besuch der Handelsschule. Hätten wir andere Verhältnisse, so
bestünde die absolute Sicherheit, an die ich Ihnen längst gedacht hatte
um Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

Hoffentlich ist die Zukunft der
Mutter nicht zu dunkel.
Papier läßt auch nach, hauptsächlich
auf Grund der ___, die mit
der Zeit nur Bemittelten leisten
können. :: Grüßen!
Wie weit ist Joseph und wie lange
dauert die Sache noch? Ihr getreuer


Schönen erkenntnisreichen Abend
mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
dr31157 Am: 26.05.2021 20:19:07 Gelesen: 400919# 2267 @  
@ epem7081 [#2266]

Hallo Edwin,

vielen Dank für die schnelle Übersetzung. Jetzt ist mir der Textinhalt so ungefähr klar. Ich würde noch ergänzen: "Gesuch in Jena (Amtsunterstützung p.p.)" und " Etwas Bedeutenderes ..."

Gruß Detlef
 
epem7081 Am: 26.05.2021 20:21:15 Gelesen: 400915# 2268 @  
@ Parachana [#2265]

Hallo Uwe,

auch zu Deiner Karte hier meine vorläufige Lesung

Kronstadt am 15/2 1898
Herrn A Knubel / Münster
Bitte mir zu senden
5 Paar Kunst Korkgriffe mit
vernikeltem Mettall Nr 16
5 Paar Filzgriffe Nr 17 mit
Celuloid
5 Paar Kunst Korkgrife
mit gesetzlich geschütztem
Kernrohr
dann bitte mir auch ihr
zuferläßigen Klebstoff
zu senden 1 kg u auch
ihr Holzfutter mir zu senden
Wenn Sie neuheiten haben bitte
mir ein par muster zu
senden. Die Griffe sollen
alle auf 22 mm Rohr
paßen
Hochachtungsvoll
(Siebenbürger)

seitlich:
Mit der anderen Sendung war ich zufrieden erwarte aber
daß Sie mir einen entsprechenden
Rabatt gewähren

Schönen erkenntnisreichen Abend
mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Parachana Am: 26.05.2021 20:43:13 Gelesen: 400903# 2269 @  
@ epem7081 [#2268]

Danke Edwin,

versuche mich immer wieder an der Schrift, doch klappt es noch lange nicht.

VG
Uwe
 
volkimal Am: 26.05.2021 21:08:50 Gelesen: 400881# 2270 @  
@ epem7081 [#2266]
@ dr31157 [#2264]

Hallo zusammen,

Edwin hat diese schwierige Schrift sehr gut gelesen. Ein paar kleine Änderungen hätte ich:

Neueng. 11.XI.23 (Stempel NEUENGAMME)
Lieber___ ! Besten Dank für Ihre lieben Zeilen.
Eine eigentliche Beantwortung kann ich Ihnen erst geben,
wenn ich auf mein Gesuch in Jena ( Annis Unterbringung
p.p.) bestimmte Antwort erhalte und ich danach verfügen
kann. Etwas Linderndes(?) kann ich Ihnen deshalb noch nicht
sagen. Die Lasten sind für mich jetzt ganz gewaltig, da
auch Thekla im Frühjahr in Pension gegeben werden soll für
den Besuch der Handelsschule. Hätten wir andere Verhältnisse, so
bestünde die absolute Sicherheit, an die ich schon längst gedacht hatte
um Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

Hoffentlich ist die Zukunft der
Mutter nicht zu dunkel.
Papier läßt auch nach, hauptsächlich
auf Grund der Geldzahlung die mit
der Zeit nur Bemittelte leisten
können. Nun(?) viele Grüße!
Wie weit ist Joseph und wie lange
dauert die Sache noch? Ihr getreuer
???

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 26.05.2021 21:15:32 Gelesen: 400879# 2271 @  
@ Parachana [#2265]
@ epem7081 [#2268]

Hallo zusammen,

ich habe genau dasselbe gelesen wie Edwin.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 27.05.2021 08:59:02 Gelesen: 400504# 2272 @  
@ volkimal [#2270]

Hallo Volkmar,

wie immer vielen Dank. auch für Deine Ergänzungen.

Gruß Detlef
 
Anke Am: 27.05.2021 15:28:17 Gelesen: 400325# 2273 @  
Ich wäre für Hilfe beim Ergänzen/Übersetzen dankbar. Es geht um den Text, der rechts neben der "1" beginnt:

Was ich bisher entziffern konnte:

Der Eigentümer des Planes Nr. 2 der Karte von Schlettau ist verpflichtet, den Eigentümern, Nutznießern (?) und ..... der Pläne Nr. 139 ab, 140, 141, 142 der Karte von Löbejün das Überfahrtsrecht von und nach der Straße von Schlettau nach Werdershausen (?) von der auf der Karte I der .... von Löbejün angegebenen Stelle (?) behufs Abfuhr des geschlagenen Heues und des ... Holzes sowie zur Aufbringung von Dünger durch die ...lichen ...lieferungsgrundstücke zu gestatten. Auf Grund des ... zum Separationsrezesse von Löbejün vom 30. Juli 1816 (?) und des ..... der Königlichen ..... in Merseburg vom 20. Juli am 5. November 18225 eingetragen.


 
volkimal Am: 27.05.2021 20:39:59 Gelesen: 400147# 2274 @  
@ Anke [#2273]

Hallo Anke,
vielleicht hilft das etwas weiter:

Der Eigentümer des Planes Nr. 2 der Karte von Schlettau
ist verpflichtet, den Eigentümern, Nutznießern(?) und Pächtern(?)
der Pläne Nr. 139 ab, 140, 141, 142 der Karte von Löbejün das
Überfahrtsrecht von und nach der Straße von Schlettau
nach Werdershausen von der auf der Sekt.(?) I der ....
von Löbejün angegebenen Stelle behufs Abfuhr des geschlagenen
Haues und des daraufstehenden(?) Holzes sowie zur Auf-
bringung von Dünger durch die fraglichen ...???grund-
stücke zu gestatten. Auf Grund des ... zum
Separationsrezesse von Löbejün vom 30. Juli 1819 (?) und
der Requisition der Königlichen ???kommision
in Merseburg vom 20. Juli am 5. November 18225 eingetragen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Anke Am: 27.05.2021 20:59:15 Gelesen: 400134# 2275 @  
Hallo Volkmar,

das erhellt das Ganze schon etwas mehr - vielen Dank.

Deine Ergänzungen sind sehr hilfreich, auch wenn es immer noch ein wenig lückenhaft ist.

Vielleicht hat noch Jemand eine Idee.

Dankeschön und herzliche Grüße, Anke
 
Anke Am: 27.05.2021 21:03:07 Gelesen: 400132# 2276 @  
Königliche Generalkommission?
 
volkimal Am: 27.05.2021 21:23:42 Gelesen: 400124# 2277 @  
@ Anke [#2276]

Das kann gut sein!

Viele Grüße
Volkmar
 
Göttinger Am: 05.06.2021 11:06:30 Gelesen: 394871# 2278 @  
Hallo in die Runde,

wir sind gerade dabei die Tagebücher des Großvaters meiner Frau zu entziffern und konnten fast alles lesen, haben aber ein paar Fragen. Vielleicht könnte jemand helfen?

Konkret geht es um ein Wort:

"...herum und lauschten den Walzer-Marsch-???????? Klängen, die aus dem Röhren-Trichter herausdrangen. Am liebsten..."

Kann jemand dieses Wort vielleicht entziffern?

Vielen Dank im voraus,

Göttinger


 
DERMZ Am: 05.06.2021 11:55:50 Gelesen: 394865# 2279 @  
Guten Tag Göttinger,

spontan lese ich das Wort als "Steinway", komme aber mit dem von mir gelesenen "a" im Vergleich zu anderen "a" nicht überein... und ob ein "Steinway"-Flügel bei Marschmusik etwas zu suchen hat, ich habe auch da so meine Zweifel.

Viele Grüße Olaf
 
volkimal Am: 05.06.2021 13:21:36 Gelesen: 394848# 2280 @  
@ Göttinger [#2278]

Hallo Göttinger,

ich bin mir bei Steinway auch nicht sicher. Könntest Du etwas mehr von der Schrift zeigen. Oft hilft ein Vergleich der Buchstaben weiter.

Insbesondere wäre ein großes "St" oder "Ste" und ein "y" interessant. Ansonsten hilft irgendein Text, um sich mit der Schrift vertrauter zu machen.

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 05.06.2021 14:43:28 Gelesen: 394838# 2281 @  
@ Göttinger [#2278]

Hallo Göttiger,

ich lese "Steinweg", das war ein Klavierbauer.

Gruß
WEssi
 
Göttinger Am: 05.06.2021 15:14:46 Gelesen: 394829# 2282 @  
Hallo,

vielen Dank Ihr 3 für die schnellen Antworten. Ich habe mal eine ganze Seite eingescannt für mehr Text. Auch hier fehlt mir noch ein einziges Wort. Der Text lautet:

"Aber selbst miterlebt hatte ich noch kein Rennen. Deswegen war mir diese Einladung doppelt willkommen. Es war ein herrlicher Maientag, als wir drei im Verein über das ????????? am Roßgärter Tor gingen, eine große Menschenmenge und zahlreiche Fuhrwerke und Autos bewegten sich in dieselbe Richtung zum Rennen. Nachdem Heini für uns drei Sesselplätze genommen hatte, betraten wir das Gelände des Rennplatzes. Vorne an standen die großen Holzbauten für die Tribüne. Ein kleiner Pavillon war für die Bläserkapelle erreichtet, die ununterbrochen flotte Mäsche und Ouvertüren spielte. Heini, der gern wetten wollte, begab sich mit und sofort zu dem umzäunten Platz, auf dem die Rennpferde zur Schau herumgeführt wurden... etc"

ein "y" ist allerdings nicht dabei... ist ja auch selten verwendet.

Falls jemand eine Idee hat was das heissen könnte.

Vielen Dank und viele Grüße

Göttinger


 
volkimal Am: 05.06.2021 17:25:54 Gelesen: 394810# 2283 @  
@ Göttinger [#2282]

Hallo Göttinger,

das sind wirklich zwei schwierige Wörter:



Der erste Buchstabe der beiden Wörter haben keine Ähnlichkeit mit den Buchstaben, die im Text vorkommen. Hier einmal die Großbuchstaben heraus kopiert. Es fehlen nur die Großbuchstaben C, J, L, Q, X, Y, Z.



Es kann gut sein, dass die Vermutung, dass das erste Wort mit "St" beginnt, falsch ist. Der Buchstabe "S" kommt mehrfach vor und sieht ganz anders aus. Er fängt vor allem oben links an. Ich glaube nicht, dass die Kombination "St" so anders aussieht und oben rechts anfängt. Schau doch bitte einmal nach, ob irgendwo in den Texten ein "St" vorkommt und vergleiche wie es aussieht.

Der erste Buchstabe des zweiten Wortes kommt im gezeigten Text nicht vor. Es muss mit einem Großbuchstaben anfangen - aber mit welchem? Evtl. ist es ein "C". Das Wort ist mir ebenfalls noch nicht klar.

Ich werde mich nachher noch einmal damit befassen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 05.06.2021 17:30:00 Gelesen: 394808# 2284 @  
@ Göttinger [#2282]

Hallo Göttinger,

noch eine kleine Korrektur. Es heißt:

Sattelplätze und nicht Sesselplätze
Tribünen (Plural)
bei Märsche hast du das "r" vergessen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Jahnnusch Am: 05.06.2021 18:04:44 Gelesen: 394800# 2285 @  
Vielleicht soll es Stimmung heissen.
 
volkimal Am: 05.06.2021 19:58:21 Gelesen: 394787# 2286 @  
Hallo zusammen,

ich habe mir dieses Wort noch einmal genau angesehen:





Ich glaube inzwischen, dass es "Heimweg" heißt. Vergleicht einmal den Anfang mit "Heini" und das Ende mit "wegen". Das "He" von Heimweg ist dabei ineinander gerutscht.

Viele Grüße
Volkmar
 
brunoh Am: 05.06.2021 23:07:54 Gelesen: 394764# 2287 @  
Hallo zusammen,

ich kann zwar Volkmars Vermutung verstehen, aber was soll Heimweg im Zusammenhang mit Walzer - Marsch - bedeuten? Das ergibt keinen Sinn.
Im übrigen kann es auch nicht Röhren-Trichter heißen, ich denke es ist "hölzernen".

Viele Grüße
Bruno
 
volkimal Am: 05.06.2021 23:23:56 Gelesen: 394762# 2288 @  
@ brunoh [#2287]

Hallo Bruno,

mit "hölzernen" hast du Recht. Ich denke allerdings, dass es durchaus "Walzer-Marsch-Heimweg Klängen" heißen kann. Für mich ist es einfach nur eine Aufzählung.

Viele Grüße
Volkmar
 
Berges Am: 06.06.2021 02:18:45 Gelesen: 394749# 2289 @  
[#2714] atmsammler

Das Rätsel der Ameli

Der große Buchstabe ist ein A. der Satz lautet: verzeih mir daß keine Aroser Karte Dich erreicht hat. Aus Arosa ist also keine Karte angekommen.
 
Berges Am: 06.06.2021 02:29:20 Gelesen: 394747# 2290 @  
Hallo Göttinger,

im Tagebuch aus Königsberg heißt es:

als wir drei im Verein über das Glacis am Roßgärter Tor gingen.

Grüße

[1] https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/projekte/kaiserreich/koenigreich-preussen/provinz-ostpreussen/koenigsberg/
 
volkimal Am: 06.06.2021 08:58:48 Gelesen: 394712# 2291 @  
@ Berges [#2290]

Hallo,

super, es geht mit Sicherheit um das Glacis. Allerdings wäre ich nie darauf gekommen, denn der Buchstabe "G" sieht sonst vollkommen anders aus.
Die einzige Erklärung wäre für mich ein Rechtschreibfehler.

Göttinger, weißt Du, ob irgendwo in den Texten ein großes "C" vorkommt und wie dieses aussieht?

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 06.06.2021 15:58:04 Gelesen: 394676# 2292 @  
Guten Nachmittag,

nach der Denksportaufgabe, wo wenige Worte Kopf zerbrechen bereiten, würde ich gerne wissen, was Paul Hermann 1911 dem Lieschen so alles geschrieben hat. Und wenn der Platz nicht reicht, dann kann man auch noch quer schreiben - also ich zeige mal was ich da so habe:



Hier der erste Teil meiner Interpretation:




Fräulein
Elisabeth Bartholomäi
Elberfeld
Lärchenstr. 16 I.


Mein liebes Lieschen!
Muß doch wieder 1x etwas hören lassen,
denn du bist ja auch schreib - -. Wie hast
du dich vom Sylvesterabend amüsiert? Ich tadel-
los. ... Rum geholt , Grog gebraut, 2 Uhr
ins Bett gegangen. Am Neujahrstage war
ich zum ... ... . War sehr schön. Mon-
tag war ich wieder einmal für 40Pf im The-
ater. Es wurde ein französiches Stück ge-
spielt: Ut de Franzosentied *. War auch ganz
schön. Gestern abend war ich von 9-1 Uhr
nachts rodeln gegangen.

* “Ut de Franzosentid” ist ein Roman des niederdeutschen Schriftstellers Fritz Reuter

So weit so gut oder schlecht, jetzt wird es zu wild für mich:




dafür tun .... ... einem
---- ---- . Heute
ist Ruhetag, Morgen gehts


wieder rodeln.

Und quer gelesen fiel es mir wieder deutlich leichter:



Lebe wohl.
Herzliche Grüße
an Alle Dein Paul Hermann

Vielleicht kann mir ja jemand helfen, wieviel Rum er für den Grog verwendet hat...

Die besten Grüße Olaf
 
volkimal Am: 06.06.2021 16:19:42 Gelesen: 394672# 2293 @  
@ DERMZ [#2292]

Hallo Olaf,

alles kann ich auch nicht erkennen. Hier meine Deutung:

Mein liebes Lieschen!
Muß doch wieder 1x etwas hören lassen,
denn du bist ja auch schreib - -. Wie hast
du dich am Sylvesterabend amüsiert? Ich tadel-
los. Pulle Rum geholt , Grog gebraut, 2 Uhr
ins Bett gegangen. Am Neujahrstage war
ich zum lohn ? zerrt(?) . War sehr schön. Mon-
tag war ich wieder einmal für 40Pf im The-
ater. Es wurde ein französi sches Stück ge-
spielt: Ut de Franzosentied *. War auch ganz
schön. Gestern abend war ich von 9-1 Uhr
nachts rodeln gegangen.

dafür tun mir heute(?) einem
Hacken(?) ??? weh . Heute
ist Ruhetag, Morgen gehts
wieder rodeln.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 06.06.2021 16:38:16 Gelesen: 394665# 2294 @  
@ volkimal [#2293]

Volkmar, das ist ja super und unglaublich ...

jetzt sind wir viel viel weiter:

... dafür tim mir heute meine
Hackenknochen weh. Heute
ist Ruhetag. Morgen gehts
wieder rodeln.

Der noch fehlende Punkt, bereitet mir noch etwas weh ... ich habe beim zweiten Wortteil auch "zerrt" gelesen, jedoch finde auf der Karte keine weiteres "r" in dieser Schriftform, welches mich irritiert, oder liegt das daran, daß das "r" gedoppelt ist?

Vom Zusammenhang würde der Besuch eines Konzerts am Neujahrstag vielleicht Sinn machen, aber das will mir nicht passen... ist nur eine Idee...

Besten Dank und viele Grüße Olaf
 
volkimal Am: 06.06.2021 17:08:14 Gelesen: 394656# 2295 @  
@ DERMZ [#2294]

Hallo Olaf,

der gute Paul Hermann ist etwas zwischen der lateinischen Schrift und Sütterlin hin und hergesprungen. Schau dir mal die erst Zeile an: "doch wieder etwas". Die beiden ersten Wörter sind in lateinischer Schrift und das dritte ist wieder Sütterlin. Es kommen z.B. völlig verschiedene e's vor.

Beim "r" von "zerrt" gehe ich vom lateinischen "r" aus, während er sonst Sütterlin benutzt hat.

Viele Grüße
Volkmar
 
Berges Am: 07.06.2021 01:37:55 Gelesen: 394614# 2296 @  
@ volkimal [#2291]

Ich schätze, Glacis ist kein Rechtschreibfehler.

Vielmehr war es im 19. Jahrhundert nicht unüblich, Fremdworte durch eine Variation der Schrift hervorzuheben. Speziell in gedruckten Texten (Fraktur) wurde Fremdworte in einer anderen Schriftart gesetzt (Antiqua). Als Beispiel ein Text mit einem lateinischen Zitat. Vielleicht hat der Autor deshalb kein Sütterlin-G für Glacis gewählt?


 
Göttinger Am: 07.06.2021 12:40:16 Gelesen: 394551# 2297 @  
@ Berges [#2290]
@ volkimal
@ brunoh
@ DERMZ

Ganz vielen Dank für Euro Hilfe, es war wirklich sehr aufschlußreich. Auch dass ihr sofort rausgefunden habt dass es sich um Königsberg handelt - chapeau!

Ich habe in der Zwischenzeit noch mal recherchiert und bin auf den folgenden Text gestoßen:

"Empfehlenswerte Saziergänge um den Schloßteich, den Oberteich (die beide reiche Gelegenheit zu Gondelfahrten geben) und durch die weitausgedehnten Grünanlagen der Stadt (auf dem ehemaligen Glacisgelände) zur Villenvorstadt Maraunenhof und der Stadtgärtnerei." [1]

Ich hatte mir auch alte Stadtpläne besorgt und weiss, dass die Pferderennbahn in unmittelbarer Nähe zum Oberteich gelegen war, so dass Glacis also absolut Sinn machen würde.

Auch herzlichen Dank für die Korrektur der Sattelplätze, den "hölzernen Trichter" hatte ich vorher schon selbst geknackt und leider eine ältere Übersetzungs-Version gepostet - sorry.

Mir fehlen von dem ganzen Tagebuch vielleicht noch 10-15 einzelne Worte - wäre es möglich, dies vielleicht direkt über e-mail zu erfragen? Von Berges ist leider keine hinterlegt.

Viele Grüße von

Göttinger

[1] https://www.stefan-winkler.de/html/koenigsberg_fuehrung.php
 
volkimal Am: 07.06.2021 13:16:25 Gelesen: 394547# 2298 @  
@ Göttinger [#2297]

Hallo Göttinger,

du kannst mir gerne eine Mail schicken.

Viele Grüße
Volkmar
 
kauli Am: 07.06.2021 16:53:13 Gelesen: 394512# 2299 @  
Hallo zusammen,

Jetzt muß ich doch mal die Gelegenheit nutzen und einen Brief zeigen den ich nicht deuten kann.
Die Anschrift in Berlin, Kaiserin Augusta Str. ist klar, darüber ist unklar. Vielleicht weiß auch jemand was über das Kriegsgefangenenlager
Heidin in China etwas. Das Jahr müsste ab Juli 1916 sein, ab da war die 15 Pfg. Marke zu haben. Der Inhalt ist nicht so wichtig, ist bestimmt eine
Nachricht aus der Heimat.





Vielen Dank
Dieter
 
DERMZ Am: 07.06.2021 17:18:20 Gelesen: 394509# 2300 @  
@ kauli [#2299]

Guten Nachmittag Dieter,

ich lese folgende Adresse:

Herrn August Grethe
Heidin
China Kriegsgefangener
Rechskommisariat Japan
Kommission
Berlin W10 Königin Auguste
Straße 38/42

-----

Absender: Frau M. Grethe, Otterndorf, Unter Elbe

-----

Brief Seite 1

Otterndorf / Juli
Mein lieber guter August
Wenn du diesen Brief
erhälst geht es wohl bald
nach der Heimat zu du
mußt auch sagen endlich
ist die Zeit da nach so viel
trennungs Jahren geht es
wieder nach den Seinen.
und wie viel herzelend
ist in den Jahren passiert
deine Mutter hat vieles
mit durchgemacht aber dann
denke ich auch August
ist nohc da der muß noch sein
Elternhaus weider finden
und so freue ich mich ja
so richtig das du zurück
kommst. Hast du Adolf seinen


Seite 2

Brief erhalten? Du bist
wohl sehr traurig & erschrocken
darüber und mein lieber
August wenn du jetzt in
Deutschland ankommst gebe
uns sofort nachricht auch
mit welchem Zuge d in
Otterndorf ankommst da
mit wir dich abholen
von Herrn Emil Otto
habe ich 2 Briefe bekommen
we du bei uns in
Otterndorf wird Er uns
Besuchen was werden
wir uns alles zu erzählen haben
alle freuen sich das du
weider kommst also eine
glückliche Heimkehr und
baldiges Wiedersehen.

Seite 3

Ich bin augenblicklich bei
R. Kamps M...hof ist eine
kleine Tochter geboren
Also nochmals ein frohes
aber auch ein trauriges Wieder
sehen.
Herzlichen Gruß und in
tiefer Trauer deine
liebe Mutter

Wie der Hof heißt, kann ich leider nicht identifizieren

viele Grüße Olaf
 
wessi1111 Am: 07.06.2021 17:32:02 Gelesen: 394506# 2301 @  
@ kauli [#2299]
@ DERMZ [#2300]

Hallo Dieter, Olaf,

ich lese in der Anschrift:

Reichsmarineamt Japan

Gruß
Wessi
 
DERMZ Am: 07.06.2021 17:38:26 Gelesen: 394503# 2302 @  
@ wessi1111 [#2301]

Stimmt, ich war zu schnell mit den Fingern und habe nicht mehr Korrektur gelesen. Sollte nicht passieren, aber zum Glück git es Mitleser. Besten Dank Wessi.

Viele Grüße Olaf
 
volkimal Am: 07.06.2021 17:41:27 Gelesen: 394502# 2303 @  
@ kauli [#2299]
@ DERMZ [#2300]

Hallo Olaf,

es dürfte der Mühlenhof sein.

Was es mit Heidin auf sich hat, weiß ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 07.06.2021 17:41:45 Gelesen: 394501# 2304 @  
@ kauli [#2299]
@ DERMZ [#2300]

Hallo Dieter, Olaf,

das fehlende Wort im Text heißt Michlenhof.

Gruß
Wessi
 
inflamicha Am: 07.06.2021 17:53:36 Gelesen: 394497# 2305 @  
@ kauli [#2299]

Hallo Dieter,

in violetter Farbe (versch. Töne) gab´s die Marke erst ab Mai 1917.

Gruß Michael
 
kauli Am: 07.06.2021 20:06:53 Gelesen: 394482# 2306 @  
@ DERMZ [#2300]
@ wessi1111 [#2301]
@ volkimal [#2303]
@ inflamicha [#2305]

Bin begeistert von Euren Bemühungen. Mein Japan Sammler kann jetzt mal rauskriegen was es mit dem Reichsmarineamt Japan auf sich hat.

Und ob Heidin ein Chinesisches Kriegsgefangenenlager war ist auch noch offen.

Vielen Dank noch mal
Dieter
 
epem7081 Am: 07.06.2021 20:48:03 Gelesen: 394478# 2307 @  
@ kauli [#2306]

Hallo Dieter,

zum Reichsmarineamt kann ich folgende Information bzw. ausführlichen Hinweis beisteuern:

Mit Allerhöchster Kabinettsorder vom 30.3.1889 wurde das Reichsmarineamt neben dem Marinekabinett und dem Oberkommando der Marine als Nachfolgebehörde der Admiralität geschaffen. Als oberste Reichsbehörde war das Reichsmarineamt verantwortlich für die Organisation, Verwaltung und Weiterentwicklung der Marine.

Umfassende Darstellung über das Reichsmarineamt Organisationstruktur, personelle Besetzung und detaillierte Zuständigkeiten finden sich unter Reichsmarineamt (Bestand) [1]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://www.archivportal-d.de/item/ZBU76ZYE7H7LAAARHLKDAZDSXX2T5EFE
 
kauli Am: 08.06.2021 16:02:26 Gelesen: 394372# 2308 @  
@ epem7081 [#2307]

Hallo Edwin,

Besten Dank für den Link. Das hilft schon weiter, viele Informationen.

Viele Grüße
Dieter
 
neuenmut Am: 09.06.2021 11:20:10 Gelesen: 394252# 2309 @  
@ Göttinger [#2278]

Hallo Göttinger,

es sind Walzer Marsch Shimmy Klänge denen sie gelauscht haben. Shimmy war ein Modetanz der 1920-er Jahre mit entsprechender Musik.
 
Göttinger Am: 10.06.2021 09:44:42 Gelesen: 394191# 2310 @  
@ neuenmut [#2309]

Vielen Dank für den Hinweis. Das kann natürlich die Lösung sein und macht von den vorgeschlagenen Varianten am meisten Sinn. Auch wenn das "h" unorthodox geschrieben ist, aber das kann schon mal vorkommen, hatten wir vereinzelt auch im sonstigen Text.

Viele Grüße

Göttinger
 
DERMZ Am: 10.06.2021 12:24:02 Gelesen: 394174# 2311 @  
Guten Morgen,

Walther hat Schnupfen und einen Kater - ich habe Kopfschmerzen ...

Doch wo kommt Walthers Kater her und worüber klagt seine Frau Mama?



Wer hat ein Aspirin für mich? Oder die Auflösung der Schrift, beides sollte helfen:

Meine Interpretation des Ganzen:

Fräulein
Wilhelmine Hammann
Lübeck
Travelmannstr. 30 I

Marburg 12.2.26.
L. Minchen. Dir einen freundlichen
Sonntagsgruß. Habe Schnupfen und
dazu ein tüchtiger Kater ( das macht der
Besuch bei Cramers....) Heute
nachmittag ununterbrochen gearbeitet
Post v. meiner Mutter - beklagt sich über
.... . Na. Gestern abend - oder
heute muß sie Paket od. Post da haben.
Herzlichen Gruß Walther.


Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 10.06.2021 13:31:11 Gelesen: 394171# 2312 @  
@ DERMZ [#2311]

Hallo Olaf,

hinter Cramers (ob das stimmt, weiß ich nicht) lese ich "kandidaten".
Die Mutter beklagt sich über "Nichtschreiben".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 10.06.2021 13:43:50 Gelesen: 394169# 2313 @  
@ volkimal [#2312]

Aspirin fürs Volk - Danke Volkmar, jetzt kann ich das auch lesen.... "Nichtschreiben"... ich suchte nach einer Krankheit, hatte was mit Nierenstein im Sinn und kam vom Doktor nicht mehr weg. Jetzt ist alles klar und eindeutig.

besten Dank sagt Olaf
 
juni-1848 Am: 10.06.2021 19:33:08 Gelesen: 394139# 2314 @  
@ DERMZ [#2311]

Hallo Olaf,

ein typisch studentischer Gruß: ...(das macht der Besuch bei Examenskandidaten)...

Sammlergruß, Werner
 
DERMZ Am: 10.06.2021 19:40:16 Gelesen: 394136# 2315 @  
@ juni-1848 [#2314]

Danke Werner, ich muß noch viel viel lernen mit dieser Schrift. Ich war so auf Cramer fixiert ... aber so macht es Sinn, meine Version eher nicht. DANKE recht herzlich.

Olaf
 
DERMZ Am: 12.06.2021 09:42:18 Gelesen: 394075# 2316 @  
Guten Morgen,

Es gibt nur gute Handschriften und bessere Handschriften, heute habe ich mal wieder eine gute Handschrift, die ich nicht lesen kann.



Herr Ingeniuer Zeller hat wieder Post aus der Heimat bekommen, doch was kann warten bis nach den Feiertagen, eine Lebensversicherung wird es wohl nicht sein, oder?

Herrn
Ingenieur Zeller
Hallenberg i/W.

Beste Grüße. Betr. die
... folgt
... nach den Feiertagen
da jetzt keine Zeit hatte.
Rainer Hahn kann Ihnen auch
diesbezüglihes erzählen.
Wünsche vergnügte Feiertage
....

Auf der Vorderseite berichtet Wilhelm noch von einer Affenkiste, wenn ich es richtig lese:

Deine Affenkiste habe ich abgesandt
Mit Gruß u. Schluck dein Wilhelm


Mit besten Grüßen und bestem Dank für Hilfe

Olaf
 
volkimal Am: 12.06.2021 11:54:38 Gelesen: 394065# 2317 @  
@ DERMZ [#2316]

Hallo Olaf,

etwas kann ich entschlüsseln aber nicht alles. Ich vermute:

Beste Grüße. Betr. die
??? ???sehung folgt
Brief nach den Feiertagen
da jetzt keine Zeit hatte.
Rainer Hahn kann Ihnen auch
diesbezüglihes erzählen.
Wünsche vergnügte Feiertage

Vielleicht kommst du oder ein anderer weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 12.06.2021 15:28:05 Gelesen: 394044# 2318 @  
@ DERMZ [#2316]

Hallo Olaf,

nach meiner Lesung geht es hier um eine Lebensversicherung.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
DERMZ Am: 12.06.2021 17:00:44 Gelesen: 394035# 2319 @  
@ volkimal [#2317]

@ epem7081 [#2318]

Danke Volkmar und Edwin,

die Lebensversicherung hatte ich auch gelesen, hatte sie aber wieder verworfen, aber mit dem Wort "Brief", welches ich niemals hätte entziffern können (Danke Volkmar), macht die Sache Sinn.

Beste Grüße. Betr. die
Lebensversicherung folgt
Brief nach den Feiertagen
da jetzt keine Zeit hatte.
Rainer Hahn kann Ihnen auch
diesbezügliches erzählen.
Wünsche vergnügte Feiertage
Charlotte


Besten Dank sagt Olaf
 
DERMZ Am: 14.06.2021 10:38:42 Gelesen: 393979# 2320 @  
Guten Morgen

die liebe Else ... hat bei der Entwicklung ihrer Handschrift wohl nie an nachfolgende Generationen gedacht, die diese ohne fremde Hilfe nicht lesen können. Ich bin einer davon.



Ich habe folgendes erraten (lesen wäre zu viel gesagt):

Familie
Prof. Dr. K...
Birkach bei
Stuttgart

Marburg, 29. III. 32.
Meine Lieben,
ich komme am Donnerstag Abend
zurück u. bitte ... bis dahin
die ... Wohnung in ein
Bett zu richten. Dank für
Päckchen. Viele herzl. Grüße
Eure Else.


Bin neugierig, ob davon überhaupt etwas stimmt.

Besten Dank für jede Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 14.06.2021 22:12:51 Gelesen: 393939# 2321 @  
@ DERMZ [#2320]

Hallo Olaf,

da hast aber wieder einmal eine fürchterliche Handschrift ausgegraben. Ich glaube dort steht folgendes:

Marburg, 29. III. 32.
Meine Lieben,
ich komme am Donnerstag Abend
zurück u. bitte Lene/Lena(?) bis dahin
die härteste Matratze in mein
Bett zu richten. Dank für
Päckchen. Viele herzl. Grüße
Eure Else.

Der Teil "in mein Bett zu richten" klingt seltsam - ich weiß aber nicht, was es sonst bedeuten könnte.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 15.06.2021 03:50:34 Gelesen: 393927# 2322 @  
@ volkimal [#2321]

Besten Dank Volkmar,

das klingt doch gut, ist wohl das Beste was man aus dieser Schrift lesen kann und sind wir froh, daß wir keinen Roman von Else lesen mussten - den Familiennamen des Herrn Prof. Dr erkennst Du auch nicht, oder?

Nachmals Danke sagt Olaf
 
wessi1111 Am: 15.06.2021 05:53:15 Gelesen: 393924# 2323 @  
@ DERMZ [#2320]

Hallo Olaf,

der Nachname könnte Klett heißen.

Gruß
Wessi
 
volkimal Am: 15.06.2021 09:00:13 Gelesen: 393913# 2324 @  
@ DERMZ [#2322]

Hallo Olaf,

den hatte ich vergessen. Ich vermutete auch Klett, hatte im Internet aber keinen passenden Eintrag gefunden.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 15.06.2021 20:59:16 Gelesen: 393889# 2325 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte, deren Text ich kaum lesen kann.



Auf der Adreßseite: Soll das Frau Pastor ... heissen?

Der Text: L. M. mit 3 Frachtkoffern, 8 Handgepäcks, ...u. 3 Frauen glücklich angekommen. Vom Lehrter Bahnhof bis Fdr. Straßein 1 Droschke, dann per ... von ... ich zu Fuß, ..... nach Sachsen. Jetzt imm ... etc. Von Möbeln noch nichts gehört. Morgen früh Besuche. In Hannover ... aufgeladen ..... Apotheker ... hingebracht. ... sehr höflich u. liebeswürdig, bis 7 Uhr. Herzliche Grüßevon uns Allen! .....

Die Fragmente würde ich so lesen. Kann mir bitte jemand bei der Übersetzung des Umzugs- oder Reiseberichtes weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 15.06.2021 21:39:04 Gelesen: 393886# 2326 @  
@ dr31157 [#2325]

Hallo Detlef,

ich lese:

An Frau Pastor Dr. ??? (Eventuell fängt der Nachname mit „Kot“ oder „Rot“ an.)
Detmold
Gartenstraße

Die Gartenstraße ist die Adresse der Ev. Ref. Kirchengemeinde Detmold-Ost.

L. M. Mit 3 Frachtkoffern, 8 Handgepäcks, diversen Stöcken,
Schirmen u. 3 Frauen glücklich angekommen. Vom Lehrter Bahn-
hof bis Fdr. Straße in 1 Droschke, dann per Vorortzug, von
da L. u. ich zu Fuß, schickte Wagen nach Sadeva(?). Jetzt
im Garten etc. Von Möbeln noch nichts gehört.
Morgen früh Besuche. In Hannover L. u. A. aufgeladen
waren von Apotheker Thun hingebracht. Gespr. sehr frisch u. liebes-
würdig, bis 7 Uhr. Herzliche Grüße von uns Allen!
Stets Dir treu S. ?. ?.
Cöpenick d. 30.9.96

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 15.06.2021 21:50:45 Gelesen: 393884# 2327 @  
@ volkimal [#2326]

Hallo Volkmar,

wie immer vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Gruß Detlef
 
evwezel Am: 16.06.2021 15:50:16 Gelesen: 393844# 2328 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige hier eine alte Postkarte. Ich lese folgendes, bin aber nicht ganz sicher über die Wörter die “fett” gedruckt sind. Kann jemand Auskunft darüber geben?

Viele Grüße,

Emiel



Rückseite:

Aus vergangenen Tagen

Grundsteinlegung 15.8.1248
Einweihung 15.10.1880

Chor

Bauzeit: 3/4 Jahrhundert

W. 1560-1842 O.

alter Dom

Der Cölner Dom vor 100 Jahren

Links (90 Grad nach links gedreht) :

südl. Turm
(2 Stockwerke)

Krahn

nördl. Turm (1 Stockwerk)


Lieber Bruder,

Du wartest wohl
noch immer vergeb-
lich auf die Radsachen.
Das Wetter will ja
noch gar nicht günstig
werden. Diese
Woche kommt Mut-
ter noch auf einige
Tage nach Schulven.
Hoffentlich wird
das Wetter diese Woche
schön.

Nach den Ferien kommen wir nochmal
am Sonntag nach Ulzburg. Herzlichen Gruß H. u. Anna

W.= Westen
O.= Osten

Vorseite:

An
Herrn H Möller
Lehrer
In Ulzburg
Wohnung b(ei) Kaltenkirchen
 
volkimal Am: 16.06.2021 16:46:30 Gelesen: 393833# 2329 @  
@ evwezel [#2328]

Hallo Emiel,

ich lese:

Du wartest wohl
noch immer vergeb-
lich auf die Radfahrer.
Das Wetter will ja
noch gar nicht günstig
werden. Diese
Woche kommt Mut-
ter noch auf einige
Tage nach Schulau.
Hoffentlich wird
das Wetter dann noch
schön.

Der Rest war richtig. Schulau ist ein Ortsteil von Wedel.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 16.06.2021 16:52:59 Gelesen: 393830# 2330 @  
@ volkimal [#2329]

Hallo Volkmar,

du bist wieder mein Retter in der Not!

Vielen Dank für deine Hilfe,

Emiel
 
SH-Sammler Am: 18.06.2021 16:36:14 Gelesen: 393749# 2331 @  
@ Heinz 7 [#2253]

Hallo Heinz,

jetzt habe ich mich nochmals mit einem anderen Gedanken an den Hullner gemacht.
Huller / Hullner fällt als Geschlechtsname ja weg. Herr Glättli logierte nicht bei einem Schneider Hullner. Also muss es sich doch um eine zusätzliche Berufsbezeichnung zum Schneider handeln. So wie der Metzger / Wurster war es bei den Schneidern anscheinend der “Schneider / Hullner”. Nur findet man im Internet auf die Schnelle nichts zu dieser Berufsbezeichnung.

Es gibt aber eine Homepage über alte Berufsbezeichnungen [1]. Dort gibt es einen Ordner “Genealog. Hilfen”, dann “Lateinische und altdeutsche Berufsbezeichnungen”. Dort sind alte Berufe von A bis Z aufgeführt. Unter Kapitel F wirst Du fündig. Dort wird ein Fullo, zu deutsch Tuchwalker aufgeführt. Das wäre mindestens ein mit einem Schneider verwandter Berufszweig.

Gib bei Google anschliessend die Bezeichnung “Tuchwalker” und “Wiki” ein und Du findest die lateinische Übersetzung Fullones sowie die Beschreibung dieses Berufes. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Aussage “Pecunia non olet”. Nur leben wir nicht mehr zur Römerzeit, also wird Fullones verdeutscht zu Fullner.

Nun, es ist ein bisschen weit hergeholt… Was, wenn im damaligen Sprachgebrauch ein Fullner (lateinisch Fullo) gemeint wäre, im Dialekt aber Hullner ausgesprochen wurde?

Fullner oder Hullner, wer macht beim Schreiben keine Fehler, vor allem, wenn man das Wort nur vom Hörensagen her kennt. Ich denke, man darf da nicht zu kleinlich sein (vor allem, wenn der Fullner = Tuchwalker doch irgendwie passen könnte).

So, das wars von meiner Seite. Hat aber Freude gemacht und hinterlässt bei mir ein Schmunzeln auf den Stockzähnen.

SH-Sammler
Hanspeter

[1] http://www.bielski.de/html
 
Soliver Am: 20.06.2021 11:18:17 Gelesen: 393679# 2332 @  
Hallo liebe Sammlergemeinde,

ich habe hier 3 Briefe / Dokumente, bei denen ich eure Hilfe benötige. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könnt.

Herlichen Dank im Voraus

Oliver



Einschiffungs-Certifikat
Die _________ Kaufleute Stecker & Stock CO.
________ hiermit, _________
Martin Kieser und Familie, ___________
_____________________________________

Daisbach im Großherzogtum
Baden

An Bord des __ Schiffes Sarah G. Hyde
Capitain Snow zur Überfahrt nach New
______ Schiffs zu _____

Antwerpen, 10. November 1854
Strecken Stock

Text auf französisch

Anvers 11. November 1854
Melem (Unterschrift)




_______ im Consulat des Gr.Herzogtums
Baden zur ____bigung, _________ ________
Antwerpen 13.November 1854
_____ Consul
Eduard Weber (Unterschrift)



Ergänzung zur Person Weber:

Karl Eduard Weber von Treuenfels
geb. 01.10.1792
gestorben 12.05.1861

- Vizekonsul von Preußen und Generalkonsul der Stadt Hamburg in Haiti.
- Badischer Konsul in Antwerpen
 
Soliver Am: 20.06.2021 11:36:56 Gelesen: 393675# 2333 @  



Agentur Neidenstein Regina Winkler
Contr. No. 4431 _____ Elisabeth

Verschiffungs-Attest
Die Unterzeichnete bescheinigt hiermit, daß sie durch die Herrn Walther & Reinhardt
in Mannheim frei hierher befördert und heute in deren Auftrag durch die Herrn J. Barbe
u. Monisse mit dem Schiff Avance Captain Lecraw
nach New York eingeschifft worden ist, auch mit dem nötigsten ___________
________________ __________
empfangen Regina Winkler

Havre am 8. November 1854
 
DERMZ Am: 20.06.2021 11:47:26 Gelesen: 393670# 2334 @  
@ Soliver [#2332]

Hallo Oliver,

ich versuche es mal:

Einschiffungs-Certifikat
Die unterzeichneten Kaufleute Stecker & Stock CO.
bescheinigen hiermit, nachstehend genannte Person
Martin Kieser und Familie, zusammen
fünf Personen, ... aus
Daisbach im Großherzogtum
Baden

An Bord des __ Schiffes Sarah G. Hyde
Capitain Snow zur Überfahrt nach New
eingeschifft zu haben

Antwerpen, 10. November 1854
Strecken Stock

Text auf französisch

Anvers 11. November 1854
Melem (Unterschrift)


*********************************************************
Gesehen im Consulat des Gr.Herzogtums
Baden zur Beglaubigung, vorstehender Unterschrift
Antwerpen 13.November 1854
.. Badischer Consul
Eduard Weber (Unterschrift)

*********************************************************

Agentur Heidenstein Regina Winkler
Contr. No. 4431 Tochter Elisabeth

Verschiffungs-Attest
Die Unterzeichnete bescheinigt hiermit, daß sie durch die Herrn Walther & Reinhardt
in Mannheim frei hierher befördert und heute in deren Auftrag durch die Herrn J. Barbe
u. Monisse mit dem Schiff Avance Captain Lecraw
nach New York eingeschifft worden ist, auch mit dem nöthigen Lebensmitteln
versehen war
empfangen Regina Winkler

Havre am 8. November 1854

**********************************************************

Ich hoffe, es hilft ein Stück weiter.

Ahoi sagt Olaf
 
volkimal Am: 20.06.2021 12:00:12 Gelesen: 393668# 2335 @  
@ DERMZ [#2334]

Hallo Olaf,
du warst schneller. Ein paar Kleinigkeiten beim ersten Dokument kann ich noch ergänzen:

Einschiffungs-Certifikat
Die unterzeichneten Kaufleute Stecker & Stock be-
scheinigen hiermit, nachstehend genannte Person
Martin Kieser und Familie, zusammen
fünf Personen, sämmtlich aus
Daisbach im Großherzogtum
Baden

an Bord des Ang(?) Schiffes Sarah G. Hyde
Capitaine Snow zur Ueberfahrt nach New
eingeschifft zu haben

Antwerpen, 10. November 1854
Strecker Stock

??? par l'Inspecteur du Service des Emigrants
Anvers 11. November 1854
Melem (Unterschrift)

Nehme mir nachher das zweite vor.

Viele Grüße
Volkmar
 
Soliver Am: 20.06.2021 12:00:59 Gelesen: 393667# 2336 @  



Bei Diesem Brief sind eher die Bayernkenner gefragt, da es sich um Namen aus Bayern handelt.

Der Brief stammt aus Straubing von Hr. Paul Hummel und ist an die Fa. Carl Pokrantz & Co. in Bremen gerichtet. der Brief stammt aus dem Jahr 1853.

Die Abkürzungen vor den Namen wurden vermutlich von der Fa. Pokrantz angebracht und stehen für New York und meines Erachtens Quebec.


NYK -
NYK - Anton
NYK - Lorenz
NYK - Magdalene Völkle
Q - Georg
Q -
Q - Maria
Q - Sebastian
Q -
Q - Franziska
NYK -
NYK - Maria
NYK - Johann
NYK -
NYK - Leopold
Q - Margaretha
Q -
NYK -
Q -
Q - Anna ______ mit Säugling
Frau _____ Vorge mit Säugling
und Kinder Franz 10 J
______ 9 J
Julian 8 J
______ 1 J
NYK - Anna _____ , _____ ist __ Laurer zuzuweißen
 
Soliver Am: 20.06.2021 12:05:04 Gelesen: 393661# 2337 @  
Danke
@ DERMZ und Volkimal

das hilft mir sehr. ich habe noch einige weitere dokumente die ich hier posten werde. möchte mich aber zuerst selber daran versuchen, da ich es lernen will.

Freue mich schon auf eure Hilfe
 
volkimal Am: 20.06.2021 12:10:07 Gelesen: 393659# 2338 @  
@ Soliver [#2333]
@ DERMZ [#2334]

Hallo zusammen,

habe doch noch ein paar Minuten Zeit. Hier ist der Rest:

Gesehen im Consulat des Gr.Herzogth
Baden zur Beglaubigung, vorstehender Unterschrift
Antwerpen d. 13.Nov.ber 1854
H. Badischer Consul
Eduard Weber (Unterschrift)

Agentur Heidenstein
Contr. No. 4431

Regine Winkler
Tochter Elisabeth

Verschiffungs-Attest
Die Unterzeichnete bescheinigt hiermit, daß sie durch die Herrn Walther & Reinhardt
in Mannheim frei hierher befördert und heute in deren Auftrag durch die Herrn J. Barbe
u. Morisse mit dem Schiff Avance Captain Lecraw
nach New York eingeschifft worden ist, auch mit dem nöthigen Lebensmitteln
versehen war
empfangen Regina Winkler

Havre am 8. November 1854

Jetzt muss ich aber erst einmal los.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 20.06.2021 12:22:47 Gelesen: 393655# 2339 @  
@ Soliver [#2336]

Hallo Oliver,

hier meine erster Lösungsvorschlag. Der eine oder andere Familienname kann sich eventuell noch ändern

Personen welche eintreffen:

NYK - Andrä Mieschl
NYK - Anton Mieschl
NYK - Lorenz Weinberger
NYK - Magdalene Völkl
Q - Georg Spekmaier
Q - Jos. Höpfl
Q - Maria Dirscherl
Q - Sebastian Feldmaier
Q - Walburga Feldmaier
Q - Franziska Felbermaier
Q - Wolfg. Fischer
NYK - Joh. Herrnberger
NYK - Maria Schmidbauer
NYK - Johann Wittenzellner
NYK - Anna Bök
NYK - Leopold Iglberger
Q - Margaretha Scherzberger
Q - Kunigunde Ditto
NYK - Joseph Hahn
Q - Max Burger
Q - Anna Fritsch mit Säugling
Frau Theres Vorge mit Säugling
und Kinder Franz 10 J
Andrä 9 J
Julian 8 J
Eisabeth 1 J
NYK - Anna Vogl, welche ich H. Laurer zugewiesen

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Soliver Am: 20.06.2021 12:29:08 Gelesen: 393650# 2340 @  
Hallo Edwin,

danke für deine schnelle Antwort.

Die hilft mir sehr weiter, da ich jetzt evtl. mehr über die Personen herausfinden kann. Da mich auch interessiert, woher sie stammen und wo ihr Weg sie in der Neuen Welt hingeführt hat.

Gruß Oliver
 
epem7081 Am: 20.06.2021 13:04:35 Gelesen: 393645# 2341 @  
@ Soliver [#2340]

Hallo Oliver,

die Auswanderer auf Deinem Beleg stammen anscheinend nicht aus Bayerisch Schwaben. Bei einer ersten Durchsicht der veröffentlichten Dissertation von Wolfgang Knabe [1] mit einer Auflistung aller bekannten Auswanderer aus dieser Region (über 8.000 Namen), konnte ich keine Person aus Deiner Liste entdecken. Jedem Interessierten an der Auswanderungsthematik kann ich die beiden Bücher von Wolfgang Knabe sehr empfehlen.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] Knabe, Wolfgang:
Aufbruch in die Ferne. Deutsche Auswanderungen nach Amerika, Afrika, Asien und Australien zwischen 1803 und 1914 am Beispiel Bayerisch-Schwaben
Westkreuz-Verlag, Berlin/Bonn 199o, 1990 ISBN: 9783922131854 / 3-922131-85-9

Knabe, Wolfgang.
Die neue Heimat nimmt sie auf. Deutsche Einwanderungen in Amerika, Afrika, Asien und Australien zwischen 1803 und 1914 am Beispiel "Bayerisch-Schwaben".
Westkreuz-Verlag, Berlin/Bonn 1992., 1992 ISBN: 3922131867 / 3-922131-86-7
 
volkimal Am: 20.06.2021 20:27:08 Gelesen: 393617# 2342 @  
@ Soliver [#2340]
@ epem7081 [#2339]

Hallo zusammen,

Edwin hat die Namen super gelesen. Nur bei den beiden ersten lese ich den Hausnamen Nieschl und nicht Mieschl.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 26.06.2021 13:56:34 Gelesen: 392149# 2343 @  
@ volkimal [#2342]

Moin Moin,

genau genommen heißt

erste Person: Andrä Ni rschl
zweite Person: Anton Ri eschl

siehe:



Mit freundlichen Grüßen Max
 
Briefuhu Am: 29.06.2021 11:45:30 Gelesen: 391854# 2344 @  
Hallo,

obwohl ich selbst mal die Schrift in der 3, und 4. Klasse geschrieben und gelesen habe, komme ich bei diesem Brief nicht weiter und bitte deshalb um Eure Hilfe.

Der Brief vom 16.10.1868 ging vom Hessischen Ober-Appellations- und Kassationsgericht Darmstadt (konnte ich vom rückseitigen Siegel ablesen) nach Zürich und kam dort am 18.10.68 an. Leider kann ich sonst nichts lesen bzw. ergibt das von mir gelesene keinen Sinn. So steht auf der Rückseite "... amt ist in Zürich". Auch kann ich die ursprüngliche und durchgestrichene Anschrift nicht lesen.



Vielen Dank für Euere Bemühungen und schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 29.06.2021 14:15:26 Gelesen: 391833# 2345 @  
@ Briefuhu [#2344]

Hallo Sepp,
das meiste kann ich lesen:

Vorderseite:
nicht zu erfragen
An
den practischen(?) Amts Herrn Dr. Carl Ernst Emil Hoffmann
zu
Ort ???(durchgestrichen) Zürich

Großh. Dienstsache
m.d.
O. ??? Direction

Auf der Rückseite:
Dr. Hoffmann ist in Zürich
???
Bfträger

Dr. Carl Ernst Emil Hoffmann findest Du übrigens im Internet [1] und [2].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Hoffmann_(Mediziner)
[2] https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/2421
 
DERMZ Am: 29.06.2021 14:29:56 Gelesen: 391827# 2346 @  
@ volkimal [#2345]
@ Briefuhu [#2344]

Hallo Volkmar, Hallo Sepp,

es ist ein practischer Arzt

desweiteren lese ich


Großh. Dienstsache
m.d.
O. Med. Direction

... aber das sagt nur ein absoluter Amateur, wie ich es einer bin.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 29.06.2021 14:36:12 Gelesen: 391821# 2347 @  
@ DERMZ [#2346]

Hallo Olaf,

sehr gut - da habe ich nicht aufgepasst!

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 29.06.2021 14:42:10 Gelesen: 391820# 2348 @  
@ volkimal [#2345]
@ DERMZ [#2346]

Hallo Volkmar und Olaf,

recht schönen Dank für Eure Hilfe. Fall fast geklärt, das hessische Gericht schreibt an den Arzt in Zürich. Nur die ursprüngliche Ortsangabe unter Zürich ist noch unbekannt (könnte aber Basel sein?), aber damit kann ich leben.

Schöne Grüße
Sepp
 
Franz88 Am: 29.06.2021 14:57:22 Gelesen: 391816# 2349 @  
Hallo Sammlerfreunde,

diesen Brieftext, aus dem Jahre 1622, kann ich leider nicht entziffern (nur einzelne Wörter).

Bitte um Hilfe bei der Übersetzung des Briefes.

Liebe Grüße
Franz


 
volkimal Am: 29.06.2021 15:10:47 Gelesen: 391812# 2350 @  
@ Briefuhu [#2348]

Hallo Sepp,

Basel kommt als ursprünglicher Ort nicht in Frage, da der erste Buchstabe eine Unterlänge hat.



Vermutlich fängt der Ort mit "G" an.

In der Mitte ist ein "st". Vor dem "st" dürfte irgendwo ein "i" sein. Ich lese als Ortsname in etwas "Greisten", "Griesten" oder etwas ähnliches.

Leider ist der eine Stempel unklar:



Evtl. ist es ein Bahnpoststempel der Strecke Basel-Olten. Der Stempel von Zürich ist auf jeden Fall am selben Tag abgeschlagen worden.

Wenn Dir der Ort wichtig ist, kannst Du den Brief ja einmal bei einem Schweizer Thema vorstellen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 29.06.2021 15:43:07 Gelesen: 391805# 2351 @  
@ volkimal [#2350]

Hallo Volkmar,

mit Basel hast Du recht. das kann es nicht sein. Da werde ich jetzt mal auf der Landkarte sprich Gogglemaps recherieren. Vielleicht werde dich ja doch noch fündig. Es befindet sich ja auch noch ein Stempel von Frankfurt a. Main mit einer Ortsangabe bei der man nur ...heim lesen kann auf dem Beleg. Vielleicht ist ja die ursprüngliche Anschrift in Deutschland.

Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 29.06.2021 15:59:48 Gelesen: 391795# 2352 @  
@ Briefuhu [#2351]

Hallo Sepp,

an einen deutschen Ort habe ich auch schon gedacht. Dafür spricht, dass auf dem Brief keine Angabe wie "Schweiz" zu sehen ist.

Wenn es ein Schweizer Ort wäre müsste er ohne Landesangabe eigentlich groß und bekannt sein.

Vielleicht ist es ja "Gießen". Es wäre zwar kein typisches "ß", aber es wäre durchaus möglich.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 29.06.2021 16:12:57 Gelesen: 391786# 2353 @  
@ volkimal [#2352]

Hallo Volkmar,

ich glaube mit Gießen liegst du gar nicht so verkehrt, das könnte es schon sein. Und das mit den Schreibweisen hat sich ja auch immer verändert.

Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 29.06.2021 16:54:28 Gelesen: 391775# 2354 @  
@ Franz88 [#2349]

Hallo Franz,
ich habe erst einmal alles so geschrieben, wie ich es zuerst gelesen habe. Danach habe ich es nicht noch einmal kontrolliert. Hier das Ergebnis:

Insonders Ehrender günstiger Herr demselb
für Unser früntlich Gruß und Dienst Zuion(?)

Daß Herren Schryben und Commicaon Püntt-
nerischen accords und Capitulaon artiklen habend
wir empfangen. Und ablösend Verstanden, thun Uns
auch destalben gegen dem Herren gantz früntlich
bedanncken, Und wünschen von dem allmechtigen Gott
das er dise gantze Sach, Zu erwünschtem guttem End,
frid, und gemeinem euer Stand, mit gnaden verleitenn
und ußfüren wolle, Und das sich Unser G. ?.?. Und
Punttsgnoßen der dreyen Grauwen Püntten, wyl
dir articel für die Comunen kommen, und dieselben
sich darüber Exsolnieren sollend, eines(?) heilsamen unnd
gutten entschließen thuind, daß wir den erwartten
wöllend, Und thun hiermit dem Herren Unsere
Verharliche gutte ??ertion lieb und dienst erpitten,
Und denselben In protection des allmechtigen Gottes
empfolen Datum 26 May 1622

Viele Grüße
Volkmar
 
Franz88 Am: 29.06.2021 18:39:41 Gelesen: 391759# 2355 @  
Hallo Volkmar,

vielen herzlichen Dank für die Transkription, dieses für mich schwer zu entziffernden Textes.

Ich habe es mehrmals versucht, bin aber zu keinem sinnvollen Ergebnis gekommen. Der vom Schultheiss der Stadt Bern unterzeichnete Brief ist nach Zürich gelaufen.

Liebe Grüße
Franz
 
SH-Sammler Am: 30.06.2021 04:31:17 Gelesen: 391737# 2356 @  
@ Franz88 [#2349]

Hallo Franz,

ich habe die Übersetzung Deines Briefes mit Interesse gelesen. Der Inhalt bezieht sich auf die Bündner Wirren in den Jahren 1620 / 1622.
An vorderster Front mit dabei war bei diesen Wirren auch Jürg Jenatsch, welcher auf einer Marke aus dem Jahr 1940 abgebildet ist (Mi 383).



Bei “sich darüber Exsolnieren sollend, eines(?) heilsamen unnd”
lese ich fridsammen anstelle von heilsamen.

Bei “Verharliche gutte ??ertion lieb und dienst erpitten”
lese ich affection.

Bei der Abkürzung G:L:B: muss man raten. Eine sichere Übersetzung kann nur im Zusammenhang mit der Redensart der damaligen Zeit erfolgen. Meine Vermutung geht dahin, dass es bei “Und das sich Unser G. ?.?. Und Punttsgnoßen“ um “unser Guten, Lieben Bund und Puntgnossen” handeln könnte. Ähnliche Begrüssungsformeln waren zur Zeit der Helvetik (1798 – 1803) noch gang und gäbe, nur waren es dann die “Freund-, Eid- und Bundesgenossen”.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
volkimal Am: 30.06.2021 07:37:35 Gelesen: 391724# 2357 @  
@ SH-Sammler [#2356]

Hallo Hanspeter,

eine interessante Ergänzung. Toll, was man hier im Forum alles erfährt.

Bei "fridsammen" hast du mit dem doppelten "m" recht. Das "frid" kann aber nicht stimmen. Ein "d" sieht völlig anders aus. Besonders einfach ist es beim Wort "frid" am Anfang der siebten Zeile zu sehen. Ich lese dort eindeutig "heilsammen".

Affection sieht passend aus, es ist aber groß geschrieben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 01.07.2021 15:11:04 Gelesen: 391459# 2358 @  
Hallo,

jetzt hab ich schon wieder ein Anliegen. Bei diesem Feldpostbrief kann ich fast alles lesen, glaub ich zumindest. Nur das Wort unter dem Namen kann ich nicht entziffern.

Ich lese:

Feldpost
Frau
Erika Holzer (?)
???????
Köppling 60
Post St. Johann ob Hohenberg
Stmk (für Steiermark)

Pikant ist das unter dieser Anschrift jetzt ein "Laufhaus" (Bordell) ist.



Schönen Dank im Voraus und viele Grüße
Sepp
 
epem7081 Am: 01.07.2021 15:48:31 Gelesen: 391444# 2359 @  
@ Briefuhu [#2358]

Hallo Sepp,

es handelte sich damals um ein Kaufhaus.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 01.07.2021 15:53:12 Gelesen: 391443# 2360 @  
@ Briefuhu [#2358]

Hallo Sepp,
ich lese:

Feldpost
Frau
Paula Holzer
Kaufhaus
Köppling 60
Post St. Johann ob Hohenbg.
Stmk (für Steiermark)

Der Ort heißt richtig "St. Johann ob Hohenburg.

Damals war dort also ein Kaufhaus und kein Laufhaus.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 01.07.2021 16:09:07 Gelesen: 391435# 2361 @  
@ volkimal [#2360]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine schnelle Hilfe. Du hast Recht mit dem Hohenburg, das hatte ich auch so recheriert und dann im Forum falsch eingegeben. Und wie ich Erika las statt Paula, weiss ich auch nicht, da hatte ich wieder mal Tomaten auf den Augen.

Und das ist ja wirklich lustig, damals war es ein Kaufhaus und heute ist es tatsächlich ein Laufhaus also ein Bordell mit Nachtclub.

Schönen Gruß und nochmal herzlichen Dank
Sepp
 
Briefuhu Am: 01.07.2021 16:49:19 Gelesen: 391427# 2362 @  
@ epem7081 [#2359]

Hallo Edwin,

danke, war damals tatsächlich ein Kaufhaus und heute ein Laufhaus.

Schönen Gruß
Sepp
 
mausbach1 (RIP) Am: 05.07.2021 09:20:19 Gelesen: 390429# 2363 @  
Erbitte Hilfe:



Was bedeutet vor Brücke... und Ende des Wortes?



Wer könnte eine Krone mit Wappen etc.?

Im Text 18.12.1835 - gerne Hilfe annehmen.

Schöne Grüße
Claus
 
volkimal Am: 05.07.2021 12:53:15 Gelesen: 390386# 2364 @  
@ mausbach1 [#2363]

Hallo Claus,

was unten links auf dem Brief steht ist mir im Moment noch nicht klar.

Stell doch einmal den Text ein. Wenn man die Buchstaben vergleicht ist es eventuell leichter zu erkennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 06.07.2021 08:40:54 Gelesen: 390130# 2365 @  
@ volkimal [#2364]

Hallo Volkmar,

ein Text in der Briefhülle ist nicht vorhanden - lediglich das Datum.

Beste Grüße
Claus
 
SH-Sammler Am: 06.07.2021 10:31:18 Gelesen: 390061# 2366 @  
@ mausbach1 [#2365]

Hallo Claus,

Du zeigst einen eingeschriebenen Brief, welcher von Berlin an die königliche Handelskammer zu Duisburg lief.

Unten links sind in der Regel Frankovermerke wie “frei”, “fco” oder “franco Grenze” notiert.

Vorderseitig sehe ich keine Taxhinweise, die Taxen sind alle hinten notiert. Das weist schon darauf hin, dass Dein Brief bis Duisburg, also über die ganze Distanz vorausbezahlt wurde. Der Schnörkel vor dem Wortteil “Brück…” könnte demzufolge sehr wohl fco, schwungvoll geschrieben, heissen.

Wo dieses Brück…(in oder bei Duisburg) liegt, weiss ich nicht. Aber da die Taxe voll vorausbezahlt wurde, kann es sich nicht um einen Ort zwischen Berlin und Duisburg handeln. Hier sind einheimische Sammler gefragt.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
mausbach1 (RIP) Am: 06.07.2021 10:47:03 Gelesen: 390051# 2367 @  
@ SH-Sammler [#2366]

Hallo Hanspeter,

vielen Dank! Das gute Stück hatte ich vor Jahrzehnten verkramt - nun wieder da!

Besten Grüße!
Claus
 
Magdeburger Am: 06.07.2021 12:24:42 Gelesen: 390022# 2368 @  
@ mausbach1 [#2363]

Hallo Claus,

nachdem hier schon etliche Kommentare abgegeben wurdem, hier mein Senf dazu.
Der Brief ist nicht eingeschrieben und lief innerhalb Preussen. Siegelseitig ist der Ausgabestempel von Duisburg und die 29 1/4 Sgr. wären als Porto oder franco viel zu hoch. Für Preussen waren die entsprechenden Vermerke fast immer vorderseitig. Siegelseitig kamen Franco-Beträge vor, wenn diese ins "Ausland" gingen.

Eine Gewichtsnotierung ist nicht vorhanden, was für einen einfach schweren Brief spricht.

Den Franchisevermerk kann ich auch nicht entziffern. Ich würde den Beginn als Herrschaft lich interpretieren. Ob danach Brückensache steht, wäre geraten, jedoch für eine Handelskammer interessant, da es ja auch Brückengelder gab. Vielleicht wollte man über deren Höhe verhandeln.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 07.07.2021 22:42:10 Gelesen: 389666# 2369 @  
@ Magdeburger [#2368]

Moin Moin,

ich lese den Franchisevermerk so wie Magdebdeburger, buchstäblich:

HE: BrückenbS.

also Ligatur Herr(schaft)liche und ausgeschrieben Brückenbausache(n)

lg max
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.07.2021 08:15:20 Gelesen: 389534# 2370 @  
Liebe Leute,

herzlichen Dank für den Brief, der nun ordentlich in meine "Brücken" einbauen!

Glückauf!
Claus
 
Morenga Am: 09.07.2021 15:40:30 Gelesen: 389098# 2371 @  
Guten Tag an den hier Lesenden,

ich wüsste gerne WOHIN die Ansichtskarte versendet wurde. Seltsame Schrift, 1914, aus Lüderitzbucht DSWA nach?

Ich lese als Adressaten: Herrn Erich, Nachname ?, Ort ? Polizeistation?

Vielen Dank im voraus und beste Grüße,

Elisabeth


 
inflamicha Am: 09.07.2021 15:49:34 Gelesen: 389095# 2372 @  
@ Morenga [#2371]

Hallo Elisabeth,

klingt vielleicht komisch, aber die Karte ist an Herrn Landeck, Polizeistation Wüstenkönig adressiert.

Gruß Michael
 
brunoh Am: 09.07.2021 16:16:04 Gelesen: 389078# 2373 @  
@ Morenga [#2371]

Hallo Elisabeth,

schau mal unter diesem Link nach [1] da findest du einiges über die Station "Wüstenkönig"

Gruß Bruno

[1] http://www.deutschsuedwester.de › Sperrgebiet, Seite 1 und 5
 
Morenga Am: 09.07.2021 16:23:03 Gelesen: 389076# 2374 @  
Vielen Dank Ihr Beiden! Problem gelöst.

Dank auch für den Link.

Beste Grüße
Elisabeth
 
Magdeburger Am: 11.07.2021 11:39:49 Gelesen: 388050# 2375 @  
Liebe Sammelfreunde

hier habe ich einen netten Brief mit privaten Inhalt. Weitesgehend konnte ich ihn lesen, hier und da fehlen ein paar Worte oder ich bin mir nicht 100%ig sicher.



Gera den 23. April 1853.
Lieber Sohn!
Deinen Brief wahrscheinlich vom 5ten dieses, da das Porto fehlt,
habe ich richtig empfangen, auch darin ersehen, da Du Dich wie-
der Gesund und Wohl befindest, welches uns alle recht sehr
erfreuet hat, beklagest Dich indaß über die ärgliche Rech-
nung, indaß verschenken die hiesigen Aerzde? auch nichts, wo
dieselben auch 8 bis 10 Pfennige für ein Besuch aufsetzen.
Ich habe mich indaß gewundert, da0 Du wieder neuerlich
so viel Vorschuß an Rt 85- von dortiger Handlung entnommen,
und auch noch ohnedem für Schumacher und Schu...rechnung
circa Rt 38- - zu bezahlen hast, welches circa Rt 123- - beträgt.
Ich würde Dir eher Zahlung gesendet haben, wenn wir nicht noch
auf ein Pappier auf Magdeburg gewartet, was noch nicht ein-
ging, deshalb sende Dir inliegend 2 Stück, da das eine auf
Magdeburg von Rt 50 - - an Schäffer & Co: schon morgen
den 24ten D: zahlbar ist, und habe da es sich nicht gut ... wolte
noch einer auf Cöln am Rhein von Rt 120 --beygelegt, welches
Eure dieses Monats zahlbar ist, mithin zusamm(en) Rt 170- - es bleibt
demnach noch obige Angabe Rt 47- - übrig, welches jedoch nicht
aufgehen müsten, wenn Du die Oekonomie nicht beyseite setzest,
sondern kanst das übrige mitbringen. Das Cölner Pappier
wirst Du in Magdeburg leicht umsetzen können.
Du schreibst daß dort alles mehr kostet, und viel mehr
Gold aufgohet, was wir auch recht gern glauben und
zugeben wollen, indas bey einer gut ökonomischer Einrichtung
läßt sich doch ersparen, ob Du gleich schreibst daß dort Mo-
natlich mit Rt 25-- keine zu große Springe machen könne, indas
langt dich auch bey dir noch bey weiten nicht, durch was ich

dir bey Deiner Abreise von hier, und bis ietzt baar ge-
sendet ohne das heutig Rt 220- beträgt, und wenn Du
diese ?? inliegede Rt 170 - - dazu rechnest, ohne dem
Solärr, so berechne selbst wie viel Du Monatlich gebrauchst
hast, da müssten sich freylich die Herren Officier beym
Militär ökonomischer einrichten, ietzt ist beynahe bald
daß ganz ....liche Militär hier.
Daß Du gekündigst hast machst du uns mit wissend
und .... daß Du vielleicht schon die Pfingstfeiertage
abreisen könnest, ich würde indaß abwarten bis ein
andere an Deine Stelle eingetreten ist. Dann bin ich
der Meinung daß Du erst nach Hause kommst, welches
in einer Logereise gemacht werden kann, dann läßt
sich über Reisepläne und alles andere besser sprechen.
Dein Bruder Franz hat auch willens, noch vor unser
Inventur mit seiner Frau eine kurze Reise zu machen
wo derselbe auch Wagnens in Heidelberg mit besuchen will.
Wo möglich wollte auch ich mit der Mutter, jedoch nicht
zu gleicher Zeit, sondern vieleicht später dieselben auf
ihrer neu erbauten Molker....ranstallt besuchen.
Schreibe uns bald möglichst wieder theile wegen
Empfang (Eingang) der Pappiere, so auch wann du dort abreißt.
Die Mutter war kürzlich auch ein bar Wochen Unpaß,
geht aber Gott sey Dank wieder gut, die jetztige veränder-
liche Witterung spürt mann ietzt recht am Körper, über-
haupt nehmen die Kräfte wenn man alt wird, immer mehr
ab. Das übrige wollen bsi auf Mündlich verspre-
chen. Nur noch bey Schluß viele herzliche Grüsse
von uns allen ins Gesammte, der Herr erhalte Dich Ge-
sund und begleiche (de) Dich Gesund und Wohl in unser Mitte
welches wünscht Dein Dich liebender Vater
C.H. Haeusler

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 11.07.2021 12:35:43 Gelesen: 388027# 2376 @  
@ Magdeburger [#2375]

Hallo Ulf,

ein paar Kleinigkeiten habe ich korrigiert und ergänzt:

Gera den 23. April 1853.
Lieber Sohn!
Deinen Brief wahrscheinlich vom 5ten dieses, da der Dato fehlt,
habe ich richtig empfangen, auch darin ersehen, da Du Dich wie-
der Gesund und Wohl befindest, welches uns alle recht sehr
erfreuet hat, beklagest Dich indeß über die ärgliche Rech-
nung, indeß verschenken die hiesigen Aerzde auch nichts, wo
dieselben auch 8 bis 10 gr [1] für ein Besuch aufsetzen.
Ich habe mich indeß gewundert, da0 Du wieder neuerlich
so viel Vorschuß an Rt [2] 85- von dortiger Handlung entnommen,
und auch noch ohnedem für Schumacher und Schneiderrechnung
circa Rt 38- - zu bezahlen hast, welches circa Rt 123- - beträgt.
Ich würde Dir eher Zahlung gesendet haben, wenn wir nicht noch
auf ein Pappier auf Magdeburg gewartet, was noch nicht ein-
ging, deshalb sende Dir inliegend 2 Stück, da das eine auf
Magdeburg von Rt 50 - - an Schäffer & Co: schon morgen
den 24ten D: zahlbar ist, und habe da es sich nicht gut passen wolte
noch eines auf Cöln am Rhein von Rt 120 --beygelegt, welches
Eure dieses Monats zahlbar ist, mithin zusamm(en) Rt 170- - es bleibt
demnach nach obiger Angabe Rt 47- - übrig, welches jedoch nicht
aufgehen müssen, wenn Du die Oekonomie nicht beyseite setzest,
sondern kanst das übrige mitbringen. Das Cölner Pappier
wirst Du in Magdeburg leicht umsetzen können.
Du schreibst daß dort alles mehr kostet, und viel mehr
Gold aufgohet, was wir auch recht gern glauben und
zugeben wollen, indes bey einer gut ökonomischer Einrichtung
läßt sich doch ersparen, ob Du gleich schreibst daß dort Mo-
natlich mit Rt 25-- keine zu große Springe machen könne, indes
langt diß auch bey dir noch bey weiten nicht, da was ich

dir bey Deiner Abreise von hier, und bis ietzt baar ge-
sendet ohne das heutig Rt 220- beträgt, und wenn Du
diese ?? inliegede Rt 170 - - dazu rechnest, ohne dem
Solärr, so berechne selbst wie viel Du Monatlich gebrauchst
hast, da müssen sich freylich die Herren Officier beym
Militär ökonomischer einrichten, ietzt ist beynahe bald
daß ganz Reuschische Militär [3] hier.
Daß Du gekündiget hast machst du uns mit wissend
und meinst daß Du vielleicht schon die Pfingstfeiertage
abreisen könnest, ich würde indeß abwarten bis ein
andere an Deine Stelle eingetreten ist. Dann bin ich
der Meinung daß Du erst nach Hause kommst, welches
in einer Tagereise gemacht werden kann, dann läßt
sich über Reiseplähne und alles andere besser sprechen.
Dein Bruder Franz hat auch willens, noch vor unser
Inventur mit seiner Frau eine kurze Reise zu machen
wo derselbe auch Wagners in Heidelberg mit besuchen will.
Wo möglich wolte auch ich mit der Mutter, jedoch nicht
zu gleicher Zeit, sondern vieleicht späther dieselben auf
ihrer neu erbauten Molkenkuhranstallt besuchen.
Schreibe uns bald möglichst wieder theile wegen
Empfang (Eingang) der Pappiere, so auch wann du dort abreißt.
Die Mutter war kürzlich auch ein bar Wochen Unpaß,
geht aber Gott sey Dank wieder gut, die jetztige veränder-
liche Witterung spürt mann ietzt recht am Körper, über-
haupt nehmen die Kräfte wenn man alt wird, immer mehr
ab. Das übrige wollen bis auf Mündlich verspa-
ren. Nur noch bey Schluß viele herzliche Grüsse
von uns allen ins Gesammte, der Herr erhalte Dich Ge-
sund und begleide Dich Gesund und Wohl in unser Mitte
welches wünscht Dein Dich liebender Vater
C.H. Haeusler

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Groschen#/media/Datei:Grotenabk%C3%BCrzung.jpg
[2] https://www.altpostgeschichte.de/index.php?thread/3287-alte-w%C3%A4hrung-abk%C3%BCrzungen/
[3] Reuschische Militär von Gera Reuss j.L. (= jüngere Linie)
 
Magdeburger Am: 11.07.2021 13:14:14 Gelesen: 388015# 2377 @  
@ volkimal [#2376]

Hallo Volkmar

ich danke dir recht herzlich.
Jedenfalls ein recht interessanter Beleg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
dr31157 Am: 15.07.2021 19:38:23 Gelesen: 386151# 2378 @  
Hallo,

ich zeige hier den Text einer Postkarte.



Leider kann ich dieser Schrift schlecht lesen. Kann mir bitte jemand mitteilen, zu was er ernannt und nach Stralsund versetzt wurde?

Gruß Detlef
 
Max78 Am: 15.07.2021 20:44:57 Gelesen: 386122# 2379 @  
@ dr31157 [#2378]

Moin Detlef,

Blödsinn habe ich gerade geschrieben. Es heißt Oberforstmeister, nicht Oberfeldmeister! Daher auch die Freude. ;-)

Mit freundlichen Grüßen Max
 
dr31157 Am: 15.07.2021 21:31:47 Gelesen: 386084# 2380 @  
@ Max78 [#2379]

Hallo Max,

vielen Dank für die Hilfestellung.

Gruß Detlef
 
philast Am: 19.07.2021 16:33:01 Gelesen: 384440# 2381 @  
Hallo,

anbei ein portofreier Einschreibebrief aus Altenburg vom 24.11.1865 an den Prinzen Moritz von Sachsen Altenburg, Herzog zu Sachsen nach Eisenberg. Das Datum im Ankunftsstempel lässt sich nicht entziffern. In Umrissen kann man das sächsiche Siegel erkennen.

Unten Links wurde die Portofreiheit mit '0' notiert/bestätigt.



Freundlicherweise hat der Brief auch einen Inhalt, geschrieben auf edlem Wasserzeichenpapier mit dem eingeprägten sächsichen Siegel.

Schreiber des Briefes war sein Bruder Ernst, der Herzog von Sachsen Altenburg. Bis auf die Anrede und einige Füllwörter habe ich von dem Inhalt nur sehr wenig lesen können, womit dann auch Rückschlüsse auf Worte anhand des Inhalts nicht möglich waren. Aber vielleicht kann jemand den Inhalt übersetzen.

Seite 1



Seite 2+3



Seite 4



Grüße
philast


Ernst I von Sachsen Altenburg: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_I._(Sachsen-Altenburg)
Moritz_von_Sachsen-Altenburg: https://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_von_Sachsen-Altenburg
 
volkimal Am: 19.07.2021 20:11:24 Gelesen: 384367# 2382 @  
@ philast [#2381]

Hallo philast,

auch wenn du nur sehr wenig lesen konntest, wäre es hilfreich, das anzugeben.

Das meiste konnte ich lesen. Jetzt möchte meine Frau aber eine Runde mit dem Rad drehen.

Daher kann ich nicht versuchen, die fehlenden Wörter zu entziffern. Das habe ich gelesen:

Seiner Hoheit
Dem Prinzen Moritz von Sachsen
Altenburg Herzog zu Sachsen
Eisenberg

Altenburg den 24/11 1865
Mein lieber Moritz!
Diesen Morgen erhielt
ich einen, diesen Mittag
den zweiten Deiner briefe
und eile ich, dir meinen
besten Dank für beide
zu senden. Ersteren an-
langend, so werde ich deinem
Wunsche gemäß ein ???
??? ??? Rücksprache
nehme, ob aber etwas

zu effectuiren ist, weiß
ich nicht. Ich glaube daß
der Titel aus(?) Versehen(?)
gegeben wurde, da ich be-
stimmt weiß daß
selbst in Berlin die
Hohenzollern die Durchlaucht
haben, sogar der Erbprinz.
Du kannst Dir denken,
daß ich nicht sehr angenehm
durch die erneuten ???
erkrankungen überrascht
worde bin. ??? hatte
es mir telegraphiert, aber das

betreffende Telegramm ist
nicht in meine Hände ge-
langt. Die neuen Er-
krankungen betreffen 5 Leute
aus dem ??? Hause
die Alle in ein und der-
selben Nacht erkrankten
nachdem sie noch Tage zuvor
die Straßen gekehrt
bei dem jetzigen Frühjahres-
wetter kann man sich
aber noch auf mehr Fälle
gefaßt machen. Ich danke
herzlich für das Anerbieten

Wegen Marie(?). Wir stehen
ja alle in Gottes Hand
und unsere Tage sind
gewiß gezählt, also braucht
man sich nicht zu sorgen.
In einer Stunde reisen
Kellers(?), die gestern kamen
wieder ab.

Adieu lieber Moritz. Grüße
Auguste freundlich von
mir.Sollte die Krankheit
hier noch andauern, so würde
ich Dir rathen nach ???
bis Weihnachten zu gehen.
Ewig Dein treuer
Bruder Ernst

Viele Grüße
Volkmar
 
Franz88 Am: 20.07.2021 12:53:48 Gelesen: 384084# 2383 @  
@ SH-Sammler [#2356]

Hallo Hanspeter,

ich habe deinen Beitrag leider erst jetzt gesehen.

Vielen herzlichen Dank für deine interessante Info. Super!

Liebe Grüße
Franz
 
philast Am: 21.07.2021 18:59:21 Gelesen: 383016# 2384 @  
Hallo,

@ volkimal [#2382]

schönen Dank für die überwiegende Übersetzung des Briefes.

Ersteren an-
langend, so werde ich deinem
Wunsche gemäß ein ??? --> winkel
??? --> mal??? --> Far?sh (1) Rücksprache
nehme, ob aber etwas

----
Ich glaube daß
der Titel aus(?) sehe ich auch so Versehen(?) sehe ich auch so
gegeben wurde, da ich be-
----

daß ich nicht sehr angenehm
durch die erneuten ??? Pfalern
erkrankungen überrascht
worde bin. ??? --> siehe (1) hatte
es mir telegraphiert, aber das
----

Die neuen Er-
krankungen betreffen 5 Leute
aus dem ??? --> Herzog??? Hause
----
Wegen Marie(?)--> einzige Tochter. Wir stehen
ja alle in Gottes Hand
----
In einer Stunde reisen
Kellers(?)--> (2), die gestern kamen
wieder ab.
----
so würde
ich Dir rathen nach ???--> Meiningen ?
bis Weihnachten zu gehen.
----

Soweit meine sicherlich noch zu korrigierenden Interpretationen.

Grüsse
philast

(1)= scheint ein Name zu sein, kommt auf der Seite 2 erneut vor.

(2): Kellers klingt plausibel. Graf Gustav von Keller (1805–1897), Landrat im Kreis Merseburg, auch königlich preuß. Kammerherr, Vorsitzender der Direktion der Thüringer Eisenbahngesellschaft, (1.) Mathilde von Bassewitz (1813–1847), 4 Kinder; (2.) Mathilde Charlotte von Grolman (1813–1900)
 
volkimal Am: 22.07.2021 12:42:18 Gelesen: 382028# 2385 @  
@ philast [#2384]

Hallo philast,
ich habe mir die fehlenden Worte noch einmal angesehen. Jetzt ist glaube ich alles richtig. Hier noch einmal der gesamte Text:

Seiner Hoheit
Dem Prinzen Moritz von Sachsen
Altenburg Herzog zu Sachsen
Eisenberg

Altenburg den 24/11 1865
Mein lieber Moritz!
Diesen Morgen erhielt
ich einen, diesen Mittag
den zweiten Deiner briefe
und eile ich, dir meinen
besten Dank für beide
zu senden. Ersteren an-
langend, so werde ich deinem
Wunsche gemäß ein Mal
mit Larisch Rücksprache Larisch, siehe [1]
nehme, ob aber etwas

zu effectuiren ist, weiß
ich nicht. Ich glaube daß
der Titel aus Versehen
gegeben wurde, da ich be-
stimmt weiß daß
selbst in Berlin die
Hohenzollern die Durchlaucht
haben, sogar der Erbprinz.
Du kannst Dir denken,
daß ich nicht sehr angenehm
durch die erneuten Cholera-
erkrankungen überrascht
worde bin. Larisch hatte
es mir telegraphiert, aber das

betreffende Telegramm ist
nicht in meine Hände ge-
langt. Die neuen Er-
krankungen betreffen 5 Leute
aus dem Versorgungshause
die Alle in ein und der-
selben Nacht erkrankten
nachdem sie noch Tage zuvor
die Straßen gekehrt
bei dem jetzigen Frühjahres-
wetter kann man sich
aber noch auf mehr Fälle
gefaßt machen. Ich danke
herzlich für das Anerbieten

Wegen Marie. Wir stehen
ja alle in Gottes Hand
und unsere Tage sind
gewiß gezählt, also braucht
man sich nicht zu sorgen.
In einer Stunde reisen
Kellers, die gestern kamen
wieder ab.

Adieu lieber Moritz. Grüße
Auguste freundlich von
mir.Sollte die Krankheit
hier noch andauern, so würde
ich Dir rathen nach Meiningen(?)
bis Weihnachten zu gehen.
Ewig Dein treuer
Bruder Ernst

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Larisch_(Adelsgeschlecht)
 
DERMZ Am: 24.07.2021 18:11:31 Gelesen: 381170# 2386 @  
Guten Nachmittag,

je später der Tag, so schwieriger die Schrift - so scheint es mir jedenfalls...



Ich lese folgendes:

Feldpost

Frau
Tony Kaiser
Weimar (Thüringen)
Elisabethstraße 1

Abs: U’offz. K. Kaiser, Marburg
Gren. Ers. Btl. 116, Stammkomp.


14) den 29.9.43
Mein lb. gutes Muttchen!
Heute habe ich Deinen lb.
Brief vom Sonntag erhalten u.
mich sehr darüber gefreut, daßs
Du so treu an mich denkst.
Jetzt ist das Wetter wieder schön
u. da schmeckt der Dienst besser.
Gestern waren wir erstmals beim
Schießen. Morgen machen wir
einen größeren Reisemarsch. -
Neben den Zeitungen hat sich ein
Heft der ?????
gefunden. Das brauche ich hier
nicht, ... ich kann es
doch nicht wagen das zu lesen.
Sei für heute innigst geküßt von Deinem Karl.


Ob das so richtig ist? Besonders dieser Teil will mir nicht ins Reine kommen:



Besten Dank für HILFE sagt Olaf
 
philast Am: 24.07.2021 18:32:44 Gelesen: 381159# 2387 @  
@ volkimal [#2385]

Hallo,

vielen Dank für die finale Übersetzung.

Noch eine historische Ergänzung zu diesem Satz:

Du kannst Dir denken, daß ich nicht sehr angenehm durch die erneuten Choleraerkrankungen überrascht worden bin.

Im Zeitraum 1865/66 gab es eine Cholera Pandemie, die auch Sachsen Altenburg neben zahlreichen anderen Staatsgebieten betroffen hat.

Dazu habe ich folgende Bücher entdeckt [1].

Grüße
philast

[1] https://books.google.de/books?id=YHVUAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ViewAPI&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false
[1] https://books.google.de/books?id=JTZBAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false
 
volkimal Am: 24.07.2021 19:57:00 Gelesen: 381120# 2388 @  
@ DERMZ [#2386]

Hallo Olaf,
alles kann ich nicht entziffern. Ein paar Dinge lese ich etwas anders:

Abs: U’offz. K. Kaiser, Marburg
Gren. Ers. Btl. 116, Marschkomp.

Neben den Zeitungen hat sich ein
Heft der ?????
gefunden. Das brauche ich hier
nicht, und ich komme
auch nicht dazu
das zu lesen.
Sei für heute innigst geküßt von Deinem Karl.

Um was für ein Heft es sich handelt, kann ich auch nicht sagen.
Evtl. steht dort: "Heft der Kas?? des Hasen???".

Ich kann aber nicht passendes im Internet finden.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 25.07.2021 09:49:47 Gelesen: 380883# 2389 @  
@ volkimal [#2388]

Guten Morgen Volkmar,

vielen herzlichen Dank. Die Marschkompanie lese ich jetzt auch, ich habe mich vom Truppenstempel irritieren lassen, dort steht "2. Stamm-Komp."



Das Heft könnte ich jetzt als "Heft der Kartei der Hasenzüchter" lesen, was denkst Du?

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 25.07.2021 10:02:42 Gelesen: 380877# 2390 @  
@ DERMZ [#2389]

Hallo Olaf,

"Kartei" könnte passen (muss aber nicht), danach folgt eher ein "des" als ein "der". Beim "r" ist am Ende ein Strich nach oben.

Das letzte Wort kann nicht "Züchter" sein - das ist einfach zu lang. Ich hatte an "des Hasenvereins" gedacht, aber auch das wäre zu lang. Wenn dort wirklich "Hasen..." steht folgen nur ca. 4 Buchstaben. Es kann natürlich auch sein, dass es "Ha...vereins" heißt oder ähnliches. Das Wort ist einfach zu unklar.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 27.07.2021 21:47:52 Gelesen: 378921# 2391 @  
Hallo,

ich kann hier den Absender und den Ankunftsort in der Schweiz nicht lesen. Das kann doch nicht Zollikon heissen?



Kann mir bitte jemand helfen?

Gruß Detlef
 
Max78 Am: 27.07.2021 22:17:40 Gelesen: 378904# 2392 @  
@ dr31157 [#2391]

Moin Detlef,

Ankunftsort Pfäffikon (ZH)

Absender Fridöri; Distelbeck(..) 24; Wuppertal-Elberfeld

Mit freundlichen Grüßen Max
 
volkimal Am: 27.07.2021 22:20:04 Gelesen: 378902# 2393 @  
@ dr31157 [#2391]

Hallo Detlef,

ich sehe gerade, dass Max schneller war. Distelbeck ist eine Ortslage in Wuppertal.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 27.07.2021 23:21:47 Gelesen: 378874# 2394 @  
@ Max78 [#2392]
@ volkimal [#2393]

Hallo Max und Volkmar,

vielen Dank für Eure schnelle Hilfe.

Gruß Detlef
 
DERMZ Am: 28.07.2021 14:28:41 Gelesen: 378659# 2395 @  
Guten Nachmittag,

persönliche Dramen spielten sich im Juni 1914 in Marburg ab, der Zug fuhr früher als erwartet, aber er war pünktlich. Heute hätte Lilli wahrscheinlich gute Chancen gehabt, daß sie trotz persönlichem Irrtum noch pünktlich gewesen wäre. So ändern sich die Zeiten.

Doch nun bitte ich um Hilfe beim Lesen, wie immer ist mir nicht alles klar, wenngleich ich der gefühlten 28.Lesung noch viele Worte entschlüsseln konnte:



21.VI.14.
Liebe Hanna
Schönen Dank für Deinen heutigen
Brief. Mir ist es zu schrecklich, daß ich mich
nicht von Mia u. Leni verabschieden konnte, da
ich zu spät kam! Ich war der Meinung der Zug
ginge 935Uhr und dabei ging er 923Uhr,
als ich auf den Perron kam, fuhr der Zug
gerade ab! Mein Entsetzen kannst Du Dir
überhaupt nicht vorstellen! Das hat mich ent„
setzlich traurig gemacht! Leni war ...!
Ich will d. Karte heute fertig schreiben, morgen
früh auf d. Polizei gehen, u. Dir dann gleich
den Abmeldeschein schicken. Wegen der ...
.... ist es aber ein Mißverständnis von
Mia! Ich wurde d. Depesche .... Frankfurt,
u. da Du mir nicht schreibst ob du die
Stellung antreten würdest, mußte ich auch
Hamburg absagen! Jetzt ist es zu spät. Der
Arzt hat bereits jemand. Ich bleibe bis Mitte
August oder 1. Sept. hier, weil beide Mieter
langer als bis Semesterschluß bleiben: Frl.
N. will arbeiten, Herrr S. ebenfalls u. ...
machen. Am. 1. Sept. nehme ich eine Stellung
an. - Was beginnst Du am 1. Juli, wenn
Du dort fortgehst? Hast Du eine andere
Stellung dafür? - Mit dem Rätsel war es
wieder nichts! Statt Maitrunk : Erntebier! So
albern! - Was gibt es dort für Schatten„
seiten? Sind die Kinder wenigstens nett?
Hat dir Mia erzählt, daß wir endlich Herrn
Ferchen am Markt sahen? Er grüßte
sehr nett! - - Viele Grüße ! Lilli.


Was stimmt von meiner Deutung und was fehlt - ich sage schon einmal herzlich DANKE.

Beste Grüße Olaf
 
Max78 Am: 28.07.2021 19:13:41 Gelesen: 378554# 2396 @  
@ DERMZ [#2395]

Moin Olaf,

bin nicht alles durchgegangen, nur die Fehlstellen:

1. wonnig
2. des Telegramms
3. ich meinte die Depesche wegen Frankfurt
4. Touren (?)

lg Max
 
DERMZ Am: 28.07.2021 19:26:28 Gelesen: 378547# 2397 @  
@ Max78 [#2396]

Danke Max,

hätte ich in zehn Jahren nicht herausgefunden. DANKE DANKE DANKE

Beste Grüße Olaf
 
becker04 Am: 30.07.2021 11:28:02 Gelesen: 377916# 2398 @  
Hallo zusammen,

benötige wieder einmal etwas Hilfe. Wo war der Rittergutsbesitzer damals zuhause?



Viele Grüße
Klaus
 
volkimal Am: 30.07.2021 11:45:13 Gelesen: 377913# 2399 @  
@ becker04 [#2398]

Hallo Klaus,
die Karte geht an:

Herrn Dr. Laue
Rittergutsbesitzer
in Werneuchen
bei Bernau

Es geht vermutlich um das Rittergut Hirschfelde [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hirschfelde_(Werneuchen)
 
becker04 Am: 30.07.2021 13:09:42 Gelesen: 377841# 2400 @  
@ volkimal [#2399]

Hallo Volkmar,

vielen herzlichen Dank
Klaus
 
DERMZ Am: 01.08.2021 14:23:03 Gelesen: 377115# 2401 @  
Guten Nachmittag,

1914 ging eine Karte mit einer Ansicht der Marburger Universität nach Berlin auf die Reise. Der Schreiber fühlte sich sehr unwohl, hatte wohl auch Probleme mit den Augen.



Ich lese folgendes:

Frl.
Marÿ Kiesewetter
Berlin N.W.
Kirchstr. 13.



Marburg, 6.III.14.
Lieber Schatz!
Nun bin ich auch krank ge-
worden, mein rechtes Auge
schwimmt förmlich im Blute, auch
habe ich Fieber etc., ... muß
ich morgen fahren. Wie geht es Dir?
Nun, hoffentlich besser! Sei herzlichst
gegrüßt Otto


Tja, Otto muß morgen fahren, aber was steht davor? Ich vermute ein Wort mit "tz", aber es will sich mir kein Wort finden.

Danke für einen "Schubser" in die richtige Richtung sagt Olaf
 
volkimal Am: 01.08.2021 18:51:01 Gelesen: 377053# 2402 @  
@ DERMZ [#2401]

Hallo Olaf,

wie wäre es mit "trotz dessen".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 01.08.2021 20:33:07 Gelesen: 376989# 2403 @  
@ volkimal [#2402]

Ahhaaahhaaha, kein Wunder wenn man nach einem Wort und nicht nach zweien sucht.

Danke Volkmar, das passt wieder genau.

Beste Grüße und vielen vielen Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 01.08.2021 20:45:30 Gelesen: 376979# 2404 @  
@ DERMZ [#2403]

Hallo Olaf,

ich hatte das Wort eigentlich zusammengeschrieben. Da hat wohl die Autokorrektur zugeschlagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 02.08.2021 17:40:19 Gelesen: 376686# 2405 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte, die ich nicht komplett lesen kann.



Adresse:
"Herrn Dr. ...feld"

Text:

"Ich bin zu einer .....versammlung verreist und will dir nur mitteilen daß du dich ganz auf mich verlassen kannst. In einigen Tagen bin ich wieder in Neuried. Meinst du nicht daß ich einmal ... die Puppe beschreiben soll? Wegen ......Führer wurde ich sobald ich ........... Aushilfe d. früheren ....... bekommen habe auch schreiben."

Das lese ich. Kann mir bitte jemand die Lücken schließen?

Gruß Detlef
 
epem7081 Am: 02.08.2021 20:33:05 Gelesen: 376647# 2406 @  
@ dr31157 [#2405]

Hallo Detlef,

von meiner Seite der Versuch einer Ergänzung, die aber stellenweise noch zweifelhaft ist.

Adresse:
"Herrn Dr. Alefeld"

Text:
"Ich bin zu einer Gewerkenversammlung (?) verreist und will dir nur mitteilen daß du dich ganz auf mich verlassen kannst. In einigen Tagen bin ich wieder in Neuwied. Meinst du nicht daß ich einmal an die Truppe (?) schreiben soll? Wegen d. Empfangs d. d. Führer werde ich sobald ich die Anschrift d. früheren hessischen Ministers bekommen habe auch schreiben.“

Beste Grüße Hildenbrand"

Leider nur als Schnipsel findet sich bei google im „Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete“ von 1938 ein Hinweis: [ 302 Beuel , Combahnstraße 78 . Dr. 6. Alefeld .

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
epem7081 Am: 02.08.2021 20:46:36 Gelesen: 376635# 2407 @  
@ dr31157 [#2405]

Hallo Detlef - Spaßvogel ?

Eben entdecke ich durch Umwege über google, das Volkmar ja schon am 16.10.2020 im Beitrag [#1940] Deine im Beitrag [#1938] vorgestellt Karte bearbeitet und beantwortet hat.

Nichts für ungut

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
dr31157 Am: 02.08.2021 20:54:37 Gelesen: 376632# 2408 @  
@ epem7081 [#2406]

Sorry Edwin,

vielen Dank für die Hinweise und verbesserte Übersetzung. Bin bei einer Überarbeitung, wo ich mit der bisherigen Beschreibung noch nicht zufrieden bin. Den Beitrag von Volkmar habe ich übersehen.

Gruß Detlef
 
philast Am: 03.08.2021 20:34:52 Gelesen: 376334# 2409 @  
Hallo,

anbei eine handgemalte Postkarte aus Worpswede vom 31.7.1903 nach Bielefeld, Bürgerweg, an Direktor Trop.

Dargestellt sind 5 Personen mit Maler(?)-Utensilien, oben rechts der Text 'Die Worpsweder Epigonen'. Unten der Text 'Freundlichen Gruß und fröhliche Ferien'. <Unterschrift>



Bislang konnte ich nicht ermitteln wer diese Karte unterschrieben hat und somit höchstwahrscheinlich auch der Maler des Bildes ist.

Die Namen von bekannten Worpsweder Künstlern (Fritz Mackensen, Hans am Ende, Otto Modersohn, Fritz Overbeck, Heinrich Vogeler und die mit den Epigonen wohl gemeint sind) aus diesem Zeitraum lassen sich für mich nicht plausibel mit der Unterschrift zur Deckung bringen.

Mich würde interessieren wer das Bild gemalt hat.

Mit freundlichen Grüßen
philast
 
volkimal Am: 03.08.2021 21:10:58 Gelesen: 376321# 2410 @  
@ philast [#2409]

Hallo Philast,

ich habe spontan "Neuerburg" gelesen. Es gibt einen Maler "Gerhard Neuerburg" (1872 - 1946). Vielleicht stammt die Karte von ihm.

Sicher ist der Name Neuerburg aber nicht. Sehr wahrscheinlich sind folgende Buchstaben "*euer*ur*". Auf jeden Fall enthält der Name zweimal den Buchstaben "u".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 04.08.2021 03:08:21 Gelesen: 376239# 2411 @  
Guten Morgen,

Im Februar 1911 reiste eine Karte von Marburg nach Cassel, dort wurde sie beschrieben und auf den Weg nach Wien geschickt, und seitdem hat sie sicherlich schon viele weitere Stationen hinter sich. Aber das ist hier nicht die Frage.



Ich habe folgendes gelesen:

Fräulein
Fanni Abl
Wien I.Bez.
Himmelpfortgasse 19

Cassel, 24/II. 1911.
Liebe Schwester! Dank für
Deinen Brief, hast Du nicht
Herrn Barak gefragt, ob wir
mit d. kleinen ... auf
den .... bestehen bleiben
sollen, oder ob Sie erst erheblich
sind? Vom Standpunkte
des endlichen Fertigwerdens
bin ich für Magister.
Bin vom Sonntag/Montag in
Berlin, Dienstag oder Mitt-
woch in Breslau. Hoffe
Dich wohlauf. Herzl. Grüße
Dein Paul


So einen richtigen Sinn bekomme ich nicht in den Text. Wer kann mir helfen?

Beste Grüße Olaf
 
evwezel Am: 04.08.2021 08:19:59 Gelesen: 376168# 2412 @  
@ DERMZ [#2411]
Hallo Olaf,

Könnte das zweite Wort "Dachfenstern" sein? Das hilft natürlich noch nicht viel weiter.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 04.08.2021 11:11:41 Gelesen: 376096# 2413 @  
@ DERMZ [#2411]

Hallo Olaf,

an zwei Stellen lese ich die Karte anders. Meine Lesart passt vom Text her besser.

Das erste fehlende Wort ist mir noch nicht klar. Evtl. fängt das Wort mit "K" an.

Beim zweiten Wort hatte ich entziffert "___h__estern".

Ich bin nicht darauf gekommen, aber das "Dachfenstern" von Emiel könnte stimmen.
Insgesamt ergibt sich:

Cassel, 24/II. 1911.
Liebe Schwester! Dank für
Deinen Brief, hast Du nicht
Herrn Barak gefragt, ob wir
mit/auf d. kleinen ... auf
den Dachfenstern(?) bestehen bleiben
sollen, oder ob sie entbehrlich
sind? Vom Standpunkte
des endlichen Fertigwerdens
bin ich fürs Verzichten.
Bin vom Sonntag/Montag in
Berlin, Dienstag oder Mitt-
woch in Breslau. Hoffe
Dich wohlauf. Herzl. Grüße
Dein Paul

Jetzt mache ich erst einmal eine Pause. Vielleicht macht es nachher "klick".

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 04.08.2021 13:30:45 Gelesen: 376050# 2414 @  
@ volkimal [#2413]

Hallo Volkmar,

Könnte das fehlende Wort "Knäufen" sein (mit d. kleinen Knäufen auf")?

Viele Grüße,

Emiel
 
philast Am: 04.08.2021 16:19:48 Gelesen: 375976# 2415 @  
@ volkimal [#2410]

Hallo,

besten Dank für die Übersetzung.

Der übersetzte Name ist aber höchstwahrscheinlich nicht der Maler der Postkarte.

G. Neuerburg geb. in Trier, hat dann dort als Kirchenmaler gearbeitet, ab 1898 dann in Köln, ab 1909 hat er dann in Düsseldorf studiert.

D.h. zeitlich ist das schwer mit diesem dem Bild auf der Postkarte zur Deckung zu bringen.

Auch andere Punkte, z.B. hat er auf seinen Bildern seinen Namen mit Neuerburg in lesbaren lateinischen Buchstaben gemalt, auch die Bildmotive die er gemalt hat waren z.B. eher Darstellungen im Ruhrgebiet, d.h. Industrie / Fabrik Zeichnungen oder im ersten Weltkrieg Porträts von Marine Offizieren.

In Worpswede waren eher 'Landschaftsmaler' tätig. Man kann zwar nicht ausschliessen, dass da mal ein Besuch/Ausflug stattgefunden haben könnte, aber dann hat es keinerlei Spuren hinterlassen.

Auch die Adresse der Postkarte lässt sich nicht in eine Verbindung setzen zu dem Namen.

Grüße
philast
 
DERMZ Am: 05.08.2021 03:54:46 Gelesen: 375759# 2416 @  
@ volkimal [#2413]
@ evwezel [#2414]

Guten Morgen,

vielen vielen lieben Dank für die Übersetzung, ich war - mal wieder - völlig auf dem falschen Weg. Immer gut, wenn rechtzeitig gebremst wird.

Besten Dank sagt Olaf (aus dem Dachfenster den Mond betrachtend)
 
Anke Am: 06.08.2021 10:27:32 Gelesen: 375194# 2417 @  
Auch ich habe heute mal wieder einen Text, der sich mir nicht völlig erschließt.



Meine bisherige Übersetzung lautet: Der Besitzer ist verpflichtet, den Brunnen des Gehöfts Nr. 14 (HypB II 88 593) mit dem Besitzer des ... ? gemeinschaftlich zu unterhalten, wogegen ihm an dem selben die Mitbenutzung und der Zugang für sich, seine Familie und seine Mietsleute zusteht. Eingetragen auf Grund der Verfügung vom 27.08.45 "gemäß decret" vom 20.08.46 (gemeint ist 1846).
Wie heißt das vorletzte Wort in der 2. Zeile?

Habt Ihr eine Idee?
 
evwezel Am: 06.08.2021 12:35:57 Gelesen: 375150# 2418 @  
Hallo Anke,

Ist das fehlende Wort nicht einfach “letzere”? Ganz sicher bin ich aber nicht.

Viele Grüße,

Emiel
 
Anke Am: 06.08.2021 12:53:04 Gelesen: 375137# 2419 @  
Hallo Emiel,

das könnte sein, ich bin mir nicht sicher. Vielen Dank Dir und ein schönes Wochenende, Anke
 
guy69 Am: 10.08.2021 08:42:47 Gelesen: 374117# 2420 @  
Hallo

Heute habe ich ein kleines Problem zu zeigen. Für welches Vergehen wurde die Pfändungsverfügung ausgestellt und wie heisst der Kläger? Heiser?

Vielen Dank im voraus.

Harald


 
guy69 Am: 10.08.2021 08:48:57 Gelesen: 374111# 2421 @  
Hier noch einmal. Vielleicht ist auch die ganze Handschrift zu entziffern.


 
Gauss Am: 10.08.2021 08:50:34 Gelesen: 374110# 2422 @  
@ guy69 [#2420]

Wegen Forderung? Fordg.
 
epem7081 Am: 10.08.2021 17:25:05 Gelesen: 373952# 2423 @  
@ guy69 [#2421]

Hallo Harald

nachfolgend meine "Übersetzung" Deines vorgestellten Aktenstückes:

in Sachen
Heißer Kläger
gegen
Weilbächer Georg Beklagten
wegen
Abschrift des am 10 l Mts [laufenden Monats] eingegangenen Antrags des Klägers wird dem
Beklagten mitgetheilt und da dieser innerhalb der durch Mandat vom 28ten
Januar lJr [laufenden Jahres], insinuirt am 24ten Januar lJr, bestimmten Frist Zahlung
nicht geleistet hat, wegen der Forderung des Klägers von 17 fl 5 kr für
käufl. gel. Waaren nebst 5 % Zinsen vom 17. Februar 1871
und festgesezter früherer im Betrag von 29 Sgr 6pfg
sowie 12 sgr neuer Anwaltskosten
die Auspfändung erkannt und deren Vollziehung dem Gerichts-Executor Stahl
aufgetragen.

Ganz sicher bin ich mir nicht, insbesondere ist auf den ersten Blick irritierend dass hier die Beträge offenbar in zwei verschiedenen Systemen, einmal fl (Gulden) und kr (Kreuzer), zum anderen aber in sgr (Silbergroschen) und pfg (Pfennige) angegeben sind.
Möglicherweise hat der rechtsanhängige Warenhandel über Landesgrenzen hinweg stattgefunden.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
guy69 Am: 11.08.2021 07:22:36 Gelesen: 373774# 2424 @  
Hallo Edwin und Gauss,

vielen Dank für die Übersetzung. Hochheim rechnete bis 31.12.1867 in Gulden. Vielleicht stammen die Forderungen noch aus dieser Zeit. Das Dokument stammt aus Januar 1871. Am Wochenende recherchiere ich mal genauer nach Namen und Währung.

Georg und Fordg. Sehen für mich beide plausibel aus.
 
dr31157 Am: 18.08.2021 17:48:38 Gelesen: 371683# 2425 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte, wo ich nicht wirklich lesen kann von welcher Firma die Glaserei ein Angebot und Muster haben will.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen und die Adresse lesen. Um was für eine Firma (eine Glasfabrik?) handelt es sich?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 18.08.2021 18:29:42 Gelesen: 371670# 2426 @  
@ dr31157 [#2425]

Hallo Detlef,

ich lese “Firma Gerh. ? Holsten Stralsund“.

Er möchte ein Angebot und Gratismuster. Von Glas sehe ich nichts. Der Absender hat natürlich eine Glaserei

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 18.08.2021 19:01:06 Gelesen: 371651# 2427 @  
@ volkimal [#2426]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Hilfe.

Gruß Detlef
 
DERMZ Am: 20.08.2021 10:06:59 Gelesen: 371079# 2428 @  
Guten Morgen,

eine Karte, ein Wort - das Eine fehlt mir in der Transkription. Kann mir geholfen werden?



Ich habe folgendes gelesen:


Fräulein Maria Miersch
p A Herr Kanzleirath Stiebing
Marburg a/L
Ockershäuserallee 6


Liebes Mariechen!
nochmals besten Dank für die
schönen E..en wo du mir gemacht,
Ich bin bis über den Kopf in der
Arbeit nächstes mal mehr, Elsa hat
uns schon 2 mal geschrieben nun ist
ja alles wieder in Frieden.

Wie geht es dir hoffendlich ordendlich Grüß deine Eltern u. Kinder

Wir waren am Sonntag im Zologischen Garten
da sind Schwarze. Es grüßt dich herzlich Erich und Rose

Besten Dank für Eure Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 20.08.2021 18:59:22 Gelesen: 370983# 2429 @  
@ DERMZ [#2428]

Hallo Olaf,

ich weiß zwar noch nicht, welches Wort dort fehlt. Es muss aber nicht unbedingt mit “E“ anfangen. Es kann genauso gut ein “F“ sein (siehe Frieden). Mir fällt aber nichts passendes ein.

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 21.08.2021 03:43:01 Gelesen: 370876# 2430 @  
@ DERMZ [#2428]

Hallo Olaf,

ich bin der Meinung, dass das gesuchte Wort "Ecken" heißt, vergleiche mal "cke" mit dem Vorkommen im Straßennamen.

Gruß
Wessi
 
DERMZ Am: 21.08.2021 05:15:08 Gelesen: 370855# 2431 @  
@ volkimal [#2429]
@ wessi1111 [#2430]

Guten Morgen,

vielen Dank für die Hilfen, die Sachen mit den Ecken gefällt mir - auf den Vergleich mit der "O ckershäuser" wäre ich nie gekommen, aber das ist sehr ähnlich.

Jetzt habe ich überlegt, was "Ecken machen" bedeuten könnte, mir kommen wieder nur Esswaren in den Sinn, warum nur? Ob es vielleicht "Nussecken" waren?

Vielen herzlichen Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 21.08.2021 09:45:35 Gelesen: 370738# 2432 @  
@ DERMZ [#2431]

Hallo Olaf,

wenn ich den Text lese "die schönen Ecken wo du mir gemachst", so könnte man das auch lesen als "die schönen Ecken (Plätze), die du mit mir besucht hast". Was hältst du von dieser Version.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 21.08.2021 10:31:39 Gelesen: 370692# 2433 @  
@ volkimal [#2432]

Hallo Volkmar,

die Version könnte möglich sein, aber ich lese kein "mit mir" und "besuchen" passt auch nicht, ich bleibe mal bei meinen Nussecken - die waren ja haltbar und wohl auch gut verschickbar.

Idealer Proviant - auch für Fahrradtouren.

Alles Gute Olaf
 
DERMZ Am: 21.08.2021 13:31:33 Gelesen: 370649# 2434 @  
Guten Tag,

nochmals auf ein Wort ... Dieses eine Wort will mir einfach nicht aus der Feder kommen, ich bin mal wieder völlig plan- und hilflos. Bitte, bitte noch einmal ein wenig Hilfe.



Ich habe folgendes gelesen:

An
Fräulein Gretchen Gerber
p. Adr. Herrn Regierungsrat Ledat
Marburg a/d Lahn
Wilhelmstr. 1


Gruss
aus Fechenheim
sendet Dir liebes
Gretchen Deine
Freundin D. Es
gefält mir hier so
gut, soll auch
garnicht hier fort.
H. und Frau Schuch
u Mariechen holten
mich in Frankfurt
am Bahnhof ab
Sie haben einen
schönen gemütlichen
Haushalt wann
ich nach D. reisze
weiß ich noch nicht.

Meiner Schwester geht es noch nicht ganz gut. Darfst daher
auf Deinen ... ??? noch nicht warten was giebts
neues in M. grüße bitte alle die nach mir fragen.



Ich warte auf eine Eingebung, und worauf sollte Gretchen nicht warten?

Danke für jede weitere Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 21.08.2021 17:24:26 Gelesen: 370547# 2435 @  
@ DERMZ [#2433]

Hallo Olaf,

bei der letzten Karte habe ich noch keine Idee. Auf der Karte davor steht natürlich nicht “die schönen Ecken (Plätze), die du mit mir besucht hast". Du hast den Text schon richtig gelesen. Der/Die Absender/in schrieb natürlich "die schönen Ecken wo du mir gemacht“. Nach dem Satz zu urteilen, weiß ich aber nicht, ob der Absender Deutsch als Muttersprache hat. Ich meinte das ganze nur sinngemäß.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 21.08.2021 17:30:15 Gelesen: 370542# 2436 @  
@ volkimal [#2435]

Hallo Volkmar,

Die Autoren der "Ecken"-Karten waren von der Muttersprache her Deutsch bzw. mit Frankfurter Platt belegt.

Beste Grüße Olaf
 
wessi1111 Am: 22.08.2021 04:11:04 Gelesen: 369947# 2437 @  
@ DERMZ [#2434]

Hallo Olaf,

das gesuchte Wort könnte Korb heißen. Der letzte Buchstabe ist ja dick verbessert, das kann alles sein.

Gruß
Wessi
 
dr31157 Am: 23.08.2021 16:38:16 Gelesen: 369462# 2438 @  
Hallo,

wie heißt der Empfänger der Drucksache?



Kann mir bitte jemand helfen?

Gruß Detlef
 
bayern klassisch Am: 23.08.2021 16:52:34 Gelesen: 369461# 2439 @  
@ dr31157 [#2438]

Alexander Mett.
 
dr31157 Am: 23.08.2021 17:36:06 Gelesen: 369447# 2440 @  
@ bayern klassisch [#2439]

Vielen Dank.

Gruß Detlef
 
Morenga Am: 26.08.2021 22:30:13 Gelesen: 368179# 2441 @  
Guten Tag,

kann jemand lesen was auf der Briefrückseite handschriftlich vermerkt wurde? Der Brief wurde am 18.10.41 aus Dresden nach Gutenstein in der Ostmark gesendet, von da mit Vermerk auf der Vorderseite: zurück an Absender, wieder am 20.10.41 zurück, angekommen in Dresden wieder am 22.10.1941. Es war ein Reco. Vermutlich steht da warum er zurück gesendet wurde?

Vielen Dank und Gruß,

Elisabeth


 
volkimal Am: 26.08.2021 22:40:42 Gelesen: 368174# 2442 @  
@ Morenga [#2441]

Hallo Elisabeth,

es heißt "Zu spät eingelangt Sonderstempel bereits schon am 11.10. Klagenfurt abgeführt ma."

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 29.08.2021 18:04:43 Gelesen: 365885# 2443 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte vom 05.01.1940, wobei ich den Absender, wahrscheinlich aus einem Ferienlager für Kinder, nicht lesen kann.



Ich lese: "Ab. Killig. z. Zt. Nierlsdorf Erbgericht"?

Wie heißt der Ort? oder ist gar kein Ort? Kann mir bitte jemand helfen?

Gruß Detlef
 
wessi1111 Am: 29.08.2021 18:36:41 Gelesen: 365876# 2444 @  
@ dr31157 [#2443]

Hallo Detlef,

in der Ortschaft Leupoldishain gibt es auch heute noch einen Campingplatz Nikolsdorfer Berg und eine Aussichtsplatform Nikolsdorfer Nadel, es heißt also sicherlich "Nicolsdorf".

Gruß
Wessi
 
dr31157 Am: 29.08.2021 18:45:57 Gelesen: 365867# 2445 @  
@ wessi1111 [#2444]

Hallo Wessi,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Du hast recht, jetzt lese ich auch Nicolsdorf.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 29.08.2021 18:49:00 Gelesen: 365867# 2446 @  
@ dr31157 [#2443]

Hallo Detlef,

das Erbgericht in Nicolsdorf war eine Gaststätte. Siehe [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://m.oldthing.de/AK-Ansichtskarte-Nikolsdorf-Koenigstein-Speisesaal-Erbgericht-Kat-Koenigstein-Saechsische-Schweiz-0026547970
 
dr31157 Am: 29.08.2021 18:59:04 Gelesen: 365860# 2447 @  
@ volkimal [#2446]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Bemühungen und Hilfe. Nachdem mir "Wessi1111" Nicolsdorf nahegebracht hat, habe ich auch den "Gasthof zum Erbgericht" gefunden.

Alles Gute und viele Grüße
bis zum nächsten Mal
Detlef
 
dr31157 Am: 03.09.2021 16:43:52 Gelesen: 364539# 2448 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte, bei der ich die Absenderadresse nicht lesen kann.



Ich lese:Heiter Dietfurt Obpf. z.Z. ...mühl

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
bayern klassisch Am: 03.09.2021 16:51:51 Gelesen: 364537# 2449 @  
@ dr31157 [#2448]

Bei der Mini - Scan - Größe kann keiner weiterhelfen.

LG von bayern klassisch
 
dr31157 Am: 03.09.2021 17:00:54 Gelesen: 364532# 2450 @  
Hallo,

ich versuche es noch einmal mit einem besseren Scan.

Ich zeige hier eine Postkarte, bei der ich die Absenderadresse nicht lesen kann.



Ich lese: Heiter Dietfurt Obpf. z.Z. ...mühl

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
bayern klassisch Am: 03.09.2021 18:10:29 Gelesen: 364512# 2451 @  
@ dr31157 [#2450]

Hallo Detlef,

ja, der ist besser:

Heiter
Dietfurt Oberpfalz
Zur Zeit Kur.....`

LG,
Ralph
 
dr31157 Am: 04.09.2021 08:33:47 Gelesen: 364349# 2452 @  
@ bayern klassisch [#2451]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Info.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 04.09.2021 17:18:00 Gelesen: 364202# 2453 @  
@ dr31157 [#2452]

Hallo Detlef,

den Ort hinter "z. Z." kann ich bisher nicht erkennen. Stell doch bitte einmal die Rückseite ein. Vielleicht kann man dann weitere Buchstaben eindeutig identifizieren.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 04.09.2021 19:26:32 Gelesen: 364161# 2454 @  
@ volkimal [#2453]

Hallo Voolkmar,

schön das Du Dich gemeldet hast. "Kurmühl" klingt komisch.

Anbei die Rückseite:



Gruß Detlef
 
volkimal Am: 08.09.2021 11:32:56 Gelesen: 362760# 2455 @  
@ dr31157 [#2454]

Hallo Detlef,

wir sind gestern von einer dreiwöchigen Radtour nach Hause zurückgekommen. Hier habe ich andere Möglichkeiten und kann versuchen, das fehlende Wort im Absender zu identifizieren.

Es ist die lateinische Schrift Der erste Buchstabe kann eigentlich nur ein „H“ oder „K“ sein. Das „H“ sieht man eindeutig z.B. in „Hiffenmark“ = Hagebuttenmark. Leider kommt kein „K“ auf der Karte vor. Der zweite Buchstabe muss ein Vokal sein, gefolgt von einem „r“. Allerdings kann es nicht „Kurmühl“ heißen, da hinter dem „r“ noch ein weiterer Buchstabe ist.



Für mich kamen zunächst „Kornmühl“ und „Harnmühl“ in Frage. Das „o“ kommt auf der Karte mehrfach vor, es hat aber nie einen Anstrich - damit fällt es für mich raus. Das „a“ ist oben sonst immer geschlossen, der erste Strich ist aber etwas gebogen (beim „u“ ist er immer gerade). Ich habe also nach „Harnmühl“ gegoogelt. Dort fand ich unter [1]:



Harnmühl ist also eine andere Bezeichnung für Herrenmühle. Als ich nach „Herrenmühle + Dietfurt“ gesucht habe fand ich die Seite [2]. Die Nothwangmühle in Dietfurt hatte 1809 auch die Bezeichnung „Herrnmühle“. Ob diese Mühle 1940 noch stand, weiß ich nicht. Aber es gibt auch heute noch die Straße „Herrnmühle“ in Dietfurt.

Ich gehe bei der Karte also von Harnmühl = Herrnmühle aus.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Google Books: Bezirk Hostau: Heimat zwischen Böhmerwald und Egerland (Seite 463)
[2] https://www.archivportal-d.de/item/I267C7D64ZCJWJSNBOD25KM4NIW5RIPW
 
dr31157 Am: 08.09.2021 16:32:18 Gelesen: 362687# 2456 @  
@ volkimal [#2455]

Hallo Volkmar,

herzlichen Dank. Prima wie Du das recherchiert hast. Da wäre ich nie drauf gekommen. Ich wäre beim "K" hängen geblieben, was keinen Sinn ergab.

Es muss tatsächlich "Herrnmühle" heißen und handelt sich höchstwahrscheinlich um einen Gasthof. Zumindest wird hier auch heute noch eine Gaststätte geführt.

Gruß Detlef
 
Totalo-Flauti Am: 12.09.2021 10:17:46 Gelesen: 361888# 2457 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe hier einen sogenannten Fuhrmannsbrief aus Leipzig nach Breslau vom 11.01.1822. Absender ist das Leipziger Handels- und Bankhaus Frege. Der Adressat ist ein Obrist-Lieutnant von Groeben. Eventuell könnte es sich um Graf Karl von der Groeben (1788 bis 1876) [1] gehandelt haben.

Auf dem Beleg sind 2 sächsische Zollamtsstempel abgeschlagen worden. Der kleinere (2x abgeschlagen) stammt aus Bischofswerda. Das größere Siegel auf der Vorderseite konnte ich bisher nicht identifizieren. Auf der Rückseite verewigte sich der preussische Zoll des Kgl.Pr.Haupt-Grenz-Zollamts zu Reichenbach (Schlesien) mit einem Amtssiegel. Vielleicht könnt Ihr mir helfen, die Fehlstellen zu entschlüsseln? Ich bedanke mich auch recht herzlich im vorraus dafür.

Der Adressteil Bild 1 ist klar:
"Sr.(Seiner) Hochwohlgebohren
dem Herren ObristLieutnant
von Groeben
Breslau"

auf Bild 2 sind Zollgebühren aus Bischofswerda notiert und der Erhalt des Gesamtentgeltes quittiert.:
"Vier gute Groschen Zoll.... in Bischofswerda
.....
Eilf (elf) ..... & 12 gute groschen 6 Pfennig ...... für Fracht & Spesen .... erhalten
....Whürwitz
....bestätigung"

Bild 4 ist dann der eigentliche "Frachtbrief":
" Leipzig, den 11.Januar 1822
Wir senden Ihnen hierbei durch Wagner Geschirr
im Lohn zu Zwey Thaler 8 gute Groschen

GvG 1. Ballen Bücher No1. ..........
= 1 3/8 ....
Nach richtiger, gut beschaffner und 1 2/14 Tagen auf einer Achse bei Verlust der Fracht
geschehner Ablieferung, bezahlen Sie bedungene Fracht und für Spesen Pr.... 7 Thaler 1 guten Groschen
Sage Sieben Thaler & 1 guten Groschen Pr.....
und verfahren mit dem Gute nach unseren Advis.
Frege & Comp."





[1] https://www.deutsche-biographie.de/sfz27232.html
 
Roda127 Am: 12.09.2021 10:37:56 Gelesen: 361885# 2458 @  
@ Totalo-Flauti [#2457]

Hallo,

ich lese bei dem Bild 2:

"Vier gute Groschen Zoll entrichtet in Bischofswerda"

Ansonsten versuche ich es noch weiter.

Viele Grüße Matthias (Roda127)
 
volkimal Am: 12.09.2021 11:20:11 Gelesen: 361879# 2459 @  
@ Totalo-Flauti [#2457]

Hallo,

unten auf dem Bild 2 lese ich:

Eilf (elf) Reichtstaler & 12 Gute Groschen ???? für Fracht & Spesen & Zolle erhalten

Ich vermute eher, dass hinter 12 Gute Groschen ein Wort steht und nicht 6 Pfennig. Nur was, das ist mir unklar. Eine kleine Hilfe bei den Abkürzungen der Währungsangaben siehe hier [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.altpostgeschichte.de/index.php?thread/3287-alte-währung-abkürzungen/
 
Totalo-Flauti Am: 12.09.2021 11:43:05 Gelesen: 361873# 2460 @  
@ Roda127 [#2458], volkimal

Vielen Dank schon mal. Könnte es "Pr. Courant" statt 6 Pfennig sein?

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.
 
volkimal Am: 12.09.2021 15:54:31 Gelesen: 361852# 2461 @  
@ Totalo-Flauti [#2460]

Hallo,

An "Court" = "Courant" hatte ich auch schon gedacht. Mir fehlte nur das "Pr" = "Preußisch".

Das sieht für mich ganz passend aus. Ich kenne mich aber mit dem Münzwesen kaum aus.

Unsere Enkel sind da, daher habe ich nur ab und zu etwas Zeit. Die vierte Seite sehe ich mir nachher an.

Beim ersten Blick fällt aber auf, dass dein Text und das Bild nicht übereinstimmen. Was ist richtig?

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 12.09.2021 17:46:17 Gelesen: 361838# 2462 @  
Hallo,

ich zeige hier eien Brief deren Adresse ich leider nicht wirklich lesen kann.



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
Baber Am: 12.09.2021 18:10:53 Gelesen: 361833# 2463 @  
@ dr31157 [#2462]

Hallo Detlef,

ich tippe auf:

Herrn und Frau
Walter Giegrich
Untergruppenbach
bei Heilbronn a/N

Leider hat die Homepage von Untergruppenbach kein Straßenverzeichnis, die Straße kann ich nicht entziffern.

Gruß
Bernd
 
Gernesammler Am: 12.09.2021 18:36:59 Gelesen: 361824# 2464 @  
@ Baber [#2463]

Hallo Bernd,
Hallo Detlef,

es könnte sich um die Wienenfeldstr. handeln.

Gruß Rainer
 
dr31157 Am: 12.09.2021 18:39:23 Gelesen: 361822# 2465 @  
@ Baber [#2463]

Hallo Bernd,

vielen Dank für die Hilfe.

Du hast richtig übersetzt. Die Straße lautet: Wibrecherstr.

Gruß Detlef
 
epem7081 Am: 12.09.2021 18:49:08 Gelesen: 361818# 2466 @  
@ dr31157 [#2462]

Hallo Detlef,

meine Lesart wäre für den Ort: Neckargartach, heute Stadtteil von Heilbronn am Neckar, bei weiterer Recherche finde ich zu der Zeit einen Ingenieur Wilhelm Giegerich.

Im aktuellen Strassenverzeichnis von Neckargartach finde ich allerdings keine Strasse die in etwa Wiberacheidstr. oder ähnlich heißen könnte.

Vielleicht werden andere fündig. Viel Glück.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
dr31157 Am: 12.09.2021 19:07:25 Gelesen: 361812# 2467 @  
@ epem7081 [#2466]
@ Baber [#2463]
@ Gernesammler [#2464]

Hallo Edwin,

Du hast recht. Der Ort ist tatsächlich Neckargartach. Es gibt auch ein Straßenverzeichnis: Biberacher Str.

Vielen Dank!

Gruß Detlef

https://onlinestreet.de/strassen/in-Heilbronn.Neckargartach.html#liste
 
Magdeburger Am: 12.09.2021 19:38:28 Gelesen: 361805# 2468 @  
@ volkimal [#2461]

Hallo Volkmar,

es sind PrCourt = Preussisch Courant.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
DERMZ Am: 17.09.2021 06:42:38 Gelesen: 361249# 2469 @  
Guten Morgen,

was haben zwei nette Damen mit einem Schwein zu tun? Ich weiß es nicht, und ich finde es auch nicht ganz raus - wer kann mir armen Schwein helfen?



Und hier noch das Schwein:



Ich habe folgendes gelesen:

Herrn
Georg Miersch nebst Georg Miersch
Marburg
Metzgergasse.

Sehr geehrter Herr,
dieses Schwein . wie hier
zu Geschenk ...., doch
das ... viel zu diene u. dort
Bauch eben und

u die Beine
erst gestellt
in ...
fällt.

Die Textpassagen etwas vergrößert, mir hat es leider nicht geholfen...



Die Grüße oben an Elisa sind alle klar.

Besten Dank für jede Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 17.09.2021 09:07:29 Gelesen: 361241# 2470 @  
@ DERMZ [#2469]

Hallo Olaf,
die vorletzte Zeile ist mir noch unklar. Ansonsten lese ich:

Sehr geehrter Herr,
dieses Schwein ei wie fein
zu Geschenk zu kriegen, doch
das Arme viel zu dünn u. der
Bauch eben und

u die Beine
erst gestellt
.. .. .. das
fällt.

Das erste Wort in der vorletzten Zeile dürfte kein “in“ sein. Dafür hat es einen “Haken“ zuviel.

Bei den Namen lese ich
Georg Miesch nebst Georg Merch

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 18.09.2021 18:16:33 Gelesen: 361197# 2471 @  
@ DERMZ [#2469]

Hallo Olaf,

ich komme einfach nicht darauf, was in der vorletzten Zeile steht. Es könnte gut sein, dass sie mit "na" anfängt. Also insgesamt dort steht:

u die Beine
erst gestellt
na .. .. das
fällt.

Mir fällt aber einfach nichts ein, was dazwischen passt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Berges Am: 19.09.2021 01:58:01 Gelesen: 361174# 2472 @  
@ dr31157 [#2325]

Karte an Frau Pastor Dr. Kottmeier
 
DERMZ Am: 20.09.2021 11:05:50 Gelesen: 361132# 2473 @  
@ volkimal [#2471]

Hallo Volkmar,

Sehr geehrter Herr,
dieses Schwein ei wie fein
zu Geschenk zu kriegen, doch
das Arme viel zu dünn u. der
Bauch eben und

u die Beine
erst gestellt
na wenn das
fällt.

Was denkst Du über diese Interpretation?

Beste Grüße und vielen DANK für Deine große Hilfe

Olaf
 
volkimal Am: 20.09.2021 13:01:40 Gelesen: 361122# 2474 @  
@ DERMZ [#2473]

Hallo Olaf,

darauf bin ich nicht gekommen. Irgendwie habe ich mich auf zwei Wörter versteift.

Deine Version könnte durchaus sei, es könnte aber stattdessen auch "na wem das gefällt" heißen.

Viele Grüße
Volkmar
 
M.P.D. Am: 28.09.2021 11:51:43 Gelesen: 359750# 2475 @  
kann evtl. jemand helfen ?

Hallo,

ich habe diesen Brief gefunden und habe Probleme beim Lesen der Handschrift.

Der Brief lief 1829 von Momenheim über Mainz nach Gießen, wenn ich das richtig interpretiere.

Vielen Dank vorab für Eure Hilfe.

Gruß
Mike

,
 
opti53 Am: 28.09.2021 12:09:44 Gelesen: 359740# 2476 @  
Hallo Mike,

ein wenig mehr Auflösung wäre schön, dann sollte man es lesen können. Ist eigentlich ganz ordentlich geschrieben.

Viele Grüße

Thomas
 
volkimal Am: 28.09.2021 12:48:40 Gelesen: 359721# 2477 @  
@ M.P.D. [#2475]

Hallo Mike,

hier die Vorderseite:

Sr. Wohlgeboren
dem Herrn Carl Bücking
Stud. jur.
in
Giesen

Abzugeben bey Madame
Bücking Handelsfrau
wohnhaft auf’m Kreuz
in Giesen
frey

Geschrieben in Mommenheim, d. 9ten Merz 1829
(Über dem "m" ist ein Verdopplungsstrich)

Viele Grüße
Volkmar
 
opti53 Am: 28.09.2021 13:19:06 Gelesen: 359700# 2478 @  
Hallo Mike,

immerhin gibt es von dem Addressaten Informationen im Internet [1]. Giesen meint also tatsächlich Gießen in Hessen. Der Brief datiert vom 9.Mai 1829 und wurde wohl vom Bruder des Carl Bücking geschrieben.

Viele Grüße

Thomas

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_B%C3%BCcking
 
M.P.D. Am: 28.09.2021 13:34:49 Gelesen: 359691# 2479 @  
@ volkimal [#2477]
@ opti53 [#2478]

Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich kann das so jetzt ganz gut einordnen.

Der Brief gehört, wie viele andere auch, zum Nachlass des o.g. Bücking.

Hatte dazu schon das ein oder andere hier dazu gepostet.

Danke nochmal,

Gruß
Mike
 
bignell Am: 01.10.2021 15:18:25 Gelesen: 359221# 2480 @  
Liebe Freunde,

bei diesem Rekreditivschreiben [1] habe ich wieder das Problem einige Worte nicht entziffern zu können:



Die Anschrift funktioniert ja noch ganz gut:



Dem Ehrwürdigen Fürsten Johann Philipp Bischoffen zu Würzburg, und Herzogen zu Francken, unßerm lieben andächtigen

Absender war Eleonore Magdalena Therese von Pfalz-Neuburg [2], Empfänger Freiherr Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths [3]

Den Text selbst lese ich so:

recreditiv von I Kayserin Eleonore 29 9br 1702
Ehrwürdiger Fürst, Lieber Andächtiger: Mir hat
Eüer ??=anherge? gehaimber Rath, und
Ober Cammerer Christoph Ernst Freyherr Fuchs
von Bimbach und Dornheim, waß von derselben
er in commissis gehabt, beyder gnadigst erthailten
audienz gehorsambst eröffnet, ambey ?? ihre
mitgegebene Creditiv gebührendt überandtwortet
?? um von demselben ?? zurückhrayß vorge=
nommen worden, habe ich ihm ?? und anders, waß
Er in andtworth mündlich referiren solle, gnadigst
anvertrauet, denn Euer ?? völligen Glauben
beymessen Inhaber derselben mit kays(erlicher): gnade
und allen ?? Zuförderniss wolbeygethan ver=
bleiben wollen. Datum Wien, den 29t. 9bris, 1702.
Eleonora Magdalena Theresia

Bin für alle Korrekturen und Klarstellungen dankbar.

Der Brief hat es mir auch deshalb angetan, weil das Siegel so gut erhalten ist:



Liebe Grüße,
harald

[1] Rekreditivschreiben: Schreiben, das ein abschiednehmender Gesandter von dem Hof, bei dem er akkreditiert war, zur Vorlage bei seinem Hof erhält

https://drw-http://www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=rekreditivschreiben#Rekreditivschreiben

[2] Eleonore Magdalene Therese von Pfalz-Neuburg (* 6. Januar 1655 in Düsseldorf; † 19. Januar 1720 in Wien) war eine Pfalzgräfin von Neuburg und durch Heirat Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation und auf dem Reichstag von Augsburg 1690 selbst zur Kaiserin gekrönt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_Magdalene_von_Pfalz-Neuburg

[3] Freiherr Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths, auch Greiffenclau-Vollraths oder Greiffenclau-Vollrads (* 13. Februar 1652 in Amorbach, Unterfranken; † 3. August 1719 in Würzburg) war vom 9. Februar 1699 bis zu seinem Tod als Johann Philipp II. Fürstbischof von Würzburg und damit auch Herzog in Franken.

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Philipp_von_Greiffenclau_zu_Vollraths
 
volkimal Am: 01.10.2021 17:06:46 Gelesen: 359140# 2481 @  
@ bignell [#2480]

Hallo Harald,
ein paar Buchstaben oder Wörter habe ich anders gelesen. Hier meine Version:

Dem Ehrwürdigen Fürsten Johann Philipp Bischoffen zu Würzburg, und Herzogen zu Franckhen, unßerm lieben Andächtigen

recreditiv von I Kayserin Eleonore 29 9br 1702

Ehrwürdiger Fürst, Lieber Andächtiger: Mir hat
Eüer Und= anher geschickhte gehaimber Rath, und
Ober Cammerer Christoph Ernst Freyherr Fuchs
von Bimbach und Dornheim, waß von derselben
Er in commihsis gehabt, beyder gnedigst erthailten
audienz gehorsambst eröffnet, anbey d? ihme
mitgegebene Creditiv gebührendt überandtwortet
???ilen nun von demselben di(?) zurückhrayß vorge=
nommen worden, habe ich ihmo ein und anders, waß
Er in andtworth mündlich referieren solle, gnedigst
anvertrauet, denn Eüer Und völligen glauben
beymessen Ich aber deroselben mit kays(erlichen): gnaden
und allen guetten Zuförderist wolbeygethan ver=
bleiben wollen. Datum Wien, den 29t. 9bris, 1702.
Eleonora Magdalena Theresia

Zum Datum: 9br = 9 bris = novembris, siehe [1]
Zu einzelnen Buchstaben z.B. dem "U" in "Und" siehe [2]. Es passt zwar nicht ganz dazu, ich denke aber es ist ein "U".

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://genwiki.genealogy.net/Lesen_von_Kirchenbuchdaten
[2] http://www.villmergerkriege.ch/Chilerodel/Kurrentschrift.htm
 
bignell Am: 01.10.2021 17:34:21 Gelesen: 359118# 2482 @  
@ volkimal [#2481]

Hallo Volkmar,

vielen lieben Dank für Deine Korrekturen, sieht nun viel besser aus. Bei manchen Worten bin ich fast verzweifelt, besonders beim Wort nach Johann Philipp in der Anschrift, ich hab das für einen Namensteil gehalten, aber konnte es nicht mit "Johann Philipp von Greiffenclau" in Deckung bringen, bis ich endlich begriffen habe dass es nicht der Nachname sondern der Bischofstitel ist, naja Scheuklappen halt.

Die Datumsschreibung 9br = Novembris war mir schon klar, aber gut dass Du es erwähnst, ist vielleicht nicht jedem bekannt.

Liebe Grüße,
harald
 
volkimal Am: 03.10.2021 09:59:02 Gelesen: 358577# 2483 @  
Hallo zusammen,

eine leider miserabel erhaltene Postkarte P1 mit einem Hannover-Stempel aus Bentheim:



Der Empfänger war die mechanische Baumwoll-Weberei Povel & Grüter in Nordhorn [1].

Was mir aber völlig rätselhaft ist, sind die angebotenen Artikel. Kann einer von Euch etwas dazu sagen?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Povel_(Textil)
 
dr31157 Am: 03.10.2021 19:22:52 Gelesen: 358422# 2484 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte, die ich fragmentweise lesen kann. Ich bekomme keinen Sinn rein.



Es fängt schon bei der Adresse an: Herrn Herrm. Vorm......., Colmar i. Els., Reichs..... ? Auch beim Text kann in nur einzelne Wortpassagen lesen.

Kann mir bitte jemand helfen?

Gruß Detlef
 
Berges Am: 04.10.2021 14:39:06 Gelesen: 358123# 2485 @  
@ volkimal [#2483]

Hallo,

so ein bisschen liegt es auf der Hand. Die angebotete Ware ist Baumwolle.

Erkennbar ist es an den Zahlenangaben: 26/30 oder 16/24 oder 20/24 usw. Die Zahl ist die Faserlänge in mm. 26/30 ist also eine Qualitätsbezeichnung (es gilt: längere Faser = höhere Qualität).

Die Zahl rechts sind dann wohl die Preisangaben.

Bei den Namen (Howard, Dean Hill, Walmsley, Healey) vermute ich Baumwollspinnereien aus England, deren Garne Herr Hellendoorn importiert und der Weberei in Nordhorn anbietet.

MfG Ludger
 
volkimal Am: 04.10.2021 15:11:21 Gelesen: 358109# 2486 @  
@ Berges [#2485]

Hallo Ludger,

herzlichen Dank. Ohne deine Hilfe wäre ich nie darauf gekommen.

Man muss diese Qualitätsbezeichnung schon kennen, um sie als solche zu identifizieren.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.10.2021 20:36:34 Gelesen: 358009# 2487 @  
@ dr31157 [#2484]

Hallo Detlef,

ich lese:

Herrn Herm. Herrn Herm. Vormelcher
Colmar i. Els.
Reichsbanck(?)

Opp. 15/6.10.
W.H.V!
Herr Buffhaus(?) hat am 25. ?? dort Hochzeit. Ich weiß nicht
wo und auch nicht mehr den Vater-Namen seiner zukünftigen
Frau. Ich möchte Sie bitten, wenigstens diesen in Erfahrung zu
bringen und ihn mir mitzuteilen, damit ich einen telegraph.
Glückwunsch senden kann. Ich bin ab 22. ?? in Gera.
Ich danke Ihnen noch für Ihren Brf. V. 14. D. M. u. für die mir damit über-
sandten Glückwünsche. Ich bin soeben aus dem Urlaub zurückg. Habe
dabei einen herrlichen Abschied von dem verrufenen Osten gefeiert ( Beskiden
u. Tatra!) u. mir bei Beuthen auch ein großes Eisenwalzwerk u. Hochöfen
angesehen. Unsere Kinder haben uns in letzter Zeit viel Not gemacht. Leider
Masern und beide Bauchhusten hinterher! Werner bellt noch wie ein ???
Fleischerhund. Grüßen Sie die Ihrigen bestens von mir. Ihr ???

Colmar i. Els.
Reichsbanck(?)

Opp. 15/6.10.
W.H.V!
Herr Buffhaus(?) hat am 25. ?? dort Hochzeit. Ich weiß nicht
wo und auch nicht mehr den Vater-Namen seiner zukünftigen
Frau. Ich möchte Sie bitten, wenigstens diesen in Erfahrung zu
bringen und ihn mir mitzuteilen, damit ich einen telegraph.
Glückwunsch senden kann. Ich bin ab 22. ?? in Gera.
Ich danke Ihnen noch für Ihren Brf. V. 14. D. M. u. für die mir damit über-
sandten Glückwünsche. Ich bin soeben aus dem Urlaub zurückg. Habe
dabei einen herrlichen Abschied von dem verrufenen Osten gefeiert ( Beskiden
u. Tatra!) u. mir bei Beuthen auch ein großes Eisenwalzwerk u. Hochöfen
angesehen. Unsere Kinder haben uns in letzter Zeit viel Not gemacht. Leider
Masern und beide Bauchhusten hinterher! Werner bellt noch wie ein ???
Fleischerhund. Grüßen Sie die Ihrigen bestens von mir. Ihr ???

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 04.10.2021 21:15:31 Gelesen: 357993# 2488 @  
@ volkimal [#2487]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Übersetzung dieser schwierigen Handschrift.

"Reichsban(c)k" als Wohnort hätte ich nicht gedacht. Beim "Bauchhusten" würde ich jetzt Keuchhusten lesen. So macht alles einen Sinn.

Vielen Dank.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 05.10.2021 23:06:34 Gelesen: 357385# 2489 @  
@ dr31157 [#2488]

Hallo Detlef,

mit Keuchhusten hast du natürlich recht. Ich habe einfach geschrieben, was ich im ersten Moment gelesen habe und nicht nachgedacht.

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 08.10.2021 12:09:10 Gelesen: 356766# 2490 @  
Ich habe hier einen Brief vom Halberstädter Oberdomprediger Augustin an Farina, leider kann ich den Inhalt nicht lesen.

Kann mir bitte jemand helfen?





Vielen Dank
Eckhard
 
volkimal Am: 11.10.2021 16:42:30 Gelesen: 355764# 2491 @  
@ JohannesM [#2490]

Hallo Eckhard,

der Brief geht an:

Herrn Jean Marie Farina
in
Cöln
am Jülichesplatz

Hierbei ein Kästchen mit
einer Probe Spiritus
gez. N#52
fr (=frei)

links steht:
1839
Halberstadt d. 15. May
Augustin
?? 20. Do
4 Jung

Im Text preist der Absender (Augustin) seinen Spiritus an und nennt Preise dazu. Der Brief beginnt mit:

Der in meiner Destillation gereinigte Sprit hat überall die beste Auf-
nahme gefunden nur da ich bei der Zweckmäßigkeit des Verfahrens
des ??? ??? und der Güte des aus den besten Brennerei-
en entnommenen rechen(?) Spiritus hoffen drauf, daß unser Fabrikat
sich jedem ??? zur Seite stellt und sich zur Bereitung des Kölnisch
Wassers eignet, so erlaube ich mir Ihnen eine Probe zu über-
senden. …

Im Moment habe ich keine Zeit, ihn weiter zu übersetzen.

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 11.10.2021 16:53:18 Gelesen: 355760# 2492 @  
Hallo Volkmar,

besten Dank für deine Mühe. Es wäre schön solltest du noch etwas über den Absender herausbekommen, im Adressbuch 1841 gibt es 3 Augustins: den Oberdomprediger Dr. Bernhard A., den Oberlandesgerichts-Rath Lutter A. und den Dr. med. Bruno Augustin. Ich denke es kommt nur letzterer infrage, obwohl mir auch das nicht einleuchtend ist.

Beste Grüße
Eckhard
 
volkimal Am: 11.10.2021 18:48:36 Gelesen: 355727# 2493 @  
@ JohannesM [#2492]

Hallo Eckhard,

aus dem Brief ist nichts weiter zu dem Herrn Augustin angegeben - also auch keine Vornamen oder Kürzel.

Der von dir erwähnte Oberlandesgerichtsrath Lutter A. war zusätzlich "Eisenbahndirektor, Bleizuckerfabrikant und Gärtnereibetreiber" [1]. Evtl. kommt er auch in Frage.

Dr. med Bruno Augustin war "Pract. Arzt, Wundarzt u. Geburtshelfer" [2]. Ob er etwas mit Spiritus zu tun hat ????

Vielleicht könnte man nach Begriffen aus dem Brief googeln. Folgendes ist mir unklar. In der dritten Zeile:



Weiterhin taucht ein Wort mehrmals auf, ohne dass ich weiß, was es bedeutet.



Zum Beispiel in der drittuntersten Zeile (erste Seite): 180 Berliner ????.
Im Vergleich würde ich sagen, dass es mit "Gu" anfängt. Siehe Güte (dritte Zeile) oder Gewicht (2. Seite, 2. Zeile).

Auf der zweiten Seite ist nach dem gesuchten Wort noch "...zahl".

Kann einer von euch ewtwas davon erkennen?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Friedrich_Bernhard_Augustin
[2] https://collections.nlm.nih.gov/catalog/nlm:nlmuid-101409533-img
 
JohannesM Am: 11.10.2021 20:59:39 Gelesen: 355685# 2494 @  
@ volkimal [#2493]

Danke Volkmar,

ich werde den Brief in das Stadtarchiv mitnehmen, vielleicht bekommen die etwas heraus, eventuell haben die auch Schriftproben von den Augustins.

Beste Grüße
Eckhard
 
kauli Am: 19.10.2021 16:39:27 Gelesen: 353588# 2495 @  
Hallo zusammen,

Ich bräuchte wieder mal die Hilfe der Sütterlin Spezis. Der Brief ging an die Königliche Regierung in Minden. Mit der Schnell ....

Alles andere ist mir unklar. Vielleicht bringt es Hinweise auf den Zweck des Briefes. Kann auch ein Paketbegleitbrief sein.

Besten Dank schon mal.



Viele Grüße
Dieter
 
Magdeburger Am: 19.10.2021 16:46:22 Gelesen: 353586# 2496 @  
@ kauli [#2495]

Hallo Dieter,

es war die Schnellpost.

Unten links steht:

Königliche Dienstsache
Hierbei 1 Paquet in Wachsleinwand signiert K.R.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
kauli Am: 19.10.2021 20:12:12 Gelesen: 353525# 2497 @  
@ Magdeburger [#2496]

Hallo Ulf,

also doch Schnellpost, kannte ich noch nicht. Besten Dank nochmal.

Viele Grüße
Dieter
 
chris63 Am: 19.10.2021 23:16:23 Gelesen: 353459# 2498 @  
@ volkimal [#2493]

Müßte Berliner Quart sein, altes Hohlraummaß.

grüsse Christof

[Redaktionell ergänzt: https://dewiki.de/Lexikon/Quart_(Einheit) ]
 
volkimal Am: 20.10.2021 18:55:59 Gelesen: 353201# 2499 @  
@ chris63 [#2498]

Hallo Christof,

super - darauf bin ich nicht gekommen. Ich hatte das große "Q" einfach nicht auf dem Schirm - und wenn man das Maß "Quart" nicht kennt, so findet man es nicht.



Dabei wäre es eigentlich klar gewesen. Das große Sütterlin-Q endet unten mit einem Strich. Beim großen Sütterlin-G wird die Linie von unten wieder nach oben gezogen. Genauso war es im Brief.

Viele Grüße
Volkmar
 
Ameise Am: 24.10.2021 15:36:39 Gelesen: 351883# 2500 @  
Hallo,

ich habe hier eine interessante zusammenhängende Frage-/Antwortkarte (Mi P112) wo ich leider den Text so gut wie nicht lesen kann. Da es sich um das Thema "Philatelie" handelt, wüßte ich zu gern, um was es da genau gegangen ist.

Ich lese nur heraus, das ein Sammler (Wilhelm Voelcker aus Mannheim-Waldhof) an das Kaiserliche Briefpostamt in Berlin etwas über Marken aus Rumänien (?) wissen wollte.

Könnte hier bitte jemand diesen Text "übersetzen"? Vielen Dank schon einmal dafür.

Fragetext:



Antworttext:



Viele Grüße
Enrico
 
epem7081 Am: 24.10.2021 17:36:08 Gelesen: 351850# 2501 @  
@ Ameise [#2500]

Hallo Enrico,

hier von mir ein erster Anlauf zur Übersetzung der ersten Karte.

Ich bitte mir auf anhängender Karte gefälligst
mitteilen zu wollen, ob auf dortigem Amte
noch von der ersten Ausgabe Marken für Rumänien
mit dem Kastenaufdruck [MViR] noch zu beziehen
sind, wenn ja welche Sorten.
Sind von der (gleichen?) Stelle auch Marken für das
französische Etappengebiet zu beziehen.
Bitte die Karte nicht abzutrennen, sondern
mit der Antwortkarte zurückgehen zu lassen.
Da solche als Doppelkartensammler für mich hoch
(???)
Mannheim-Waldhof Wilh. Voelcker
31.12.17

Die letze Zeile vor dem Absender ist mir noch ein Rätsel. Vielleicht sind hier anders Forumsteilnehmer findiger?

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
inflamicha Am: 24.10.2021 17:50:20 Gelesen: 351839# 2502 @  
@ epem7081 [#2501]

Die letze Zeile vor dem Absender ist mir noch ein Rätsel.

Meinst Du das "Hochachtend"?

Das andere heißt "als Doppelkarte Sammelwert für mich hat". Über dem "m" von Sammelwert ist der sog. Faulheitsstrich, der den Buchstaben verdoppelt.

Gruß Michael
 
epem7081 Am: 24.10.2021 17:57:52 Gelesen: 351829# 2503 @  
@ inflamicha [#2502]
@ Ameise [#2500]

Hallo Michael,

Gratulation zur vollständigen Klärung.

Enrico kann ich hier auch gleich meine Lesung der zweiten Karte übermitteln:

Berlin C 2 2. Januar 1918
Von den Marken aus Rumänien
sind nur noch 15 Pf-Marken mit
Kastenaufdruck verkäuflich.
Von diesen werden nur bis zu
einer Höchstzahl von 30 Stück
abgegeben. Marken aus dem
westlichen Etappengebiet sind
hier Marken vorhanden
s(iehe) anl(iegende) Liste

Einen schönen Sonntagabend wünscht
mit freundlichen Sammlergrüßen
Edwin
 
inflamicha Am: 24.10.2021 17:58:10 Gelesen: 351828# 2504 @  
@ Ameise [#2500]

Text der 2. Karte:

Von den Marken aus Rumänien sind nur noch 15 Pf.-Marken mit Kastenaufdruck verkäuflich. Von diesen werden noch bis zu einer Höchstzahl von 30 Stück abgegeben. Marken aus dem westlichen Etappengebiet sind hier ??? vorhanden. Danach eventuell S.(iehe) anh.(ängende) Liste.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 24.10.2021 17:59:57 Gelesen: 351826# 2505 @  
@ Ameise [#2500]
@ epem7081 [#2503]

Na passt doch soweit. ;-)

Auch von mir noch einen schönen Sonntag

Gruß Michael
 
Ameise Am: 24.10.2021 18:01:45 Gelesen: 351825# 2506 @  
Hallo,

vielen Dank an euch beide und "Hut ab" vor solch einer Leistung, diese Schreibweise zu entziffern.

Ich staune immer wieder, wie Ihr hier alle, die so etwas immer übersetzen, solche Schriften lesen könnt.

Noch mal danke und viele Grüße
Enrico
 
JohannesM Am: 11.11.2021 20:13:04 Gelesen: 346839# 2507 @  
Ich brauche Hilfe für das Einstellen dieses Poststellenstempels in die Datenbank. Soviel konnte ich entziffern:

Fehlt's im Garten / Bodenstein's Ratgeber / hilft ! / ..../ Fritz Bodenstein & Co. / GROSSGÄRTNEREI SEIT 1886



Vielen Dank
Eckhard
 
DERMZ Am: 11.11.2021 20:36:18 Gelesen: 346831# 2508 @  
@ JohannesM [#2507]

Hallo Eckhard,

Zusendung kostenlos

Beste Grüße Olaf
 
epem7081 Am: 11.11.2021 20:36:24 Gelesen: 346831# 2509 @  
@ JohannesM [#2507]

Hallo Eckhard,

hier der ergänzte Text: Fehlt's im Garten / Bodenstein's Ratgeber / hilft ! / Zusendung kostenlos /

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
JohannesM Am: 11.11.2021 20:43:16 Gelesen: 346826# 2510 @  
@ DERMZ [#2508]
@ epem7081 [#2509]

Danke euch beiden.
 
DERMZ Am: 20.11.2021 12:08:11 Gelesen: 343512# 2511 @  
Guten Tag,

ein kurzer Gruss aus Marburg bringt mich zum Verzweifeln.



Ich lese bis zu meiner Verzweiflung folgendes:

Fräul.
Maria Stephan
Adr. herrn Chr. Stephan
Rhena / Waldeck


... dann geht es unten auf der Karte weiter:


Herzl Gruß aus
dem schönen Marburg sendet Euch F. Stephan
Entschuldige bitte, daß ich dir

... und oben verlassen sie mich dann, nur der Arthur Peschel in schwarzer Schrift ist erlesbar... ich habe nicht mal Ansatzweise eine Idee?


Wer kann mir armen Kropf ein wenig auf die Sprünge helfen?

Besten DANK Olaf
 
chris63 Am: 20.11.2021 12:50:24 Gelesen: 343498# 2512 @  
Hallo Olaf,

stell die Karte mal auf den Kopf,

so kann ich nur "nachfolgende Karte" lesen.

Meine IT-Kenntnisse reichen nicht aus, um das Bild zu drehen.

grüsse Christof
 
DERMZ Am: 20.11.2021 13:21:00 Gelesen: 343489# 2513 @  
@ chris63 [#2512]

Lieber Christoph

eine grandiose Idee! Das ist die Lösung, die ich gar nicht in Betracht gezogen habe - und ganz komisch, der Text macht auf einmal wieder Sinn.

Herzl Gruß aus
dem schönen Marburg sendet Euch F. Stephan
Entschuldige bitte, daß ich dir

... die versprochene Karte erst jetzt sende.

Nur das letzte Wort bleibt mir ein Rätsel und das darf auch so bleiben.

Die besten Grüßen von einem tiefrot vor Scham angelaufenen Olaf
 
volkimal Am: 20.11.2021 14:11:46 Gelesen: 343473# 2514 @  
@ DERMZ [#2513]

Hallo Olaf,

eine kleine Korrektur:

Herzl Gruß aus
dem schönen Marburg sendet Dir d. F. Stephan
Entschuldige bitte, daß ich dir
... die versprochene Karte erst jetzt sende.



Die beiden letzten Wörter sind in der gleichen Richtung zu lesen wie der Text unten auf der Karte. Das Wort links oben in der Ecke dürfte ein Name sein. Ich lese "W...mann". Daneben steht etwas in die Richtung " ..tter". Vielleicht auch ein Name.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 20.11.2021 14:46:40 Gelesen: 343458# 2515 @  
@ volkimal [#2514]

Danke Volkmar für Deine wertvolle Korrektur.

Im Ortsbuch der Stadt Marburg gibt es 1905 folgende Namen, mit W....mann

Wedermann, Weitmann, Weißmann, Wissemann, Wiskemann und Wortmann

Ich würde zu Wiskemann neigen, aber sicher bin ich nicht.

Der Name in Schwarz sollte Arthur Peschel sein, dieser war 1905 als Handelsvertreter in Marburg gemeldet.

Beste Grüße Olaf
 
Stefan Am: 22.11.2021 21:11:40 Gelesen: 342926# 2516 @  
Eine Sammlerkollegin (Internet vorhanden, aber kein Scanner, daher Fotos vom Handy) fragt an, ob sich die Unterschriften einiger bzw. der Teilnehmer des 13. Bundesparteitages der CDU (und vermutlich mit Teilnehmer(n) der CSU) vom 28.03.-31.03.1965 in Düsseldorf identifizieren lassen:



Links oben (in grün) lässt sich der Name mit "F. J. Strauß" (vermutlich Franz Josef Strauß, CSU) identifizieren. Der Name in der vierten Zeile (links außen) liest sich wie "Adenauer" (vermutlich Konrad Adenauer, CDU).

Danke vorab. :-)

Gruß
Stefan
 
volkimal Am: 22.11.2021 21:29:35 Gelesen: 342918# 2517 @  
@ Stefan [#2516]

Hallo Stefan,

hier ist die Niederschrift der Sitzung [1]. Dort dürfte man vermutlich alle Namen finden.

Der vierte von oben links ist z.B. Adenauer.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=43e736ce-e749-d2e6-6844-8adf410c8d74&groupId=252038
 
epem7081 Am: 23.11.2021 00:25:44 Gelesen: 342870# 2518 @  
@ Stefan [#2516]

Hallo Stefan,

zu einigen Unterschriften kann ich eine Zuordnung geben, als da sind:

auf der linken Reihe von oben nach unten : Franz Josef Strauß, Rainer Barzel, ungeklärt, Konrad Adenauer, Gerhard Schröder, Kurt Georg Kiesinger; oben mittig: Hans-Joachim von Merkatz; rechte Reihe: Hans Christoph Seebohm, ungeklärt, Ludwig Erhard, ungeklärt, Eugen Gerstenmaier, Theodor Blank, seitlich: Kurt Schmücker.

Auf die Funktion der jeweiligen CDU / CSU-Granden will ich hier aus Zeitgründen nicht weiter recherchieren, das müßte sich aber relativ leicht googeln lassen.

Mit freundlichen Grüßen zur guten Nacht
Edwin
 
Stefan Am: 23.11.2021 18:12:31 Gelesen: 342622# 2519 @  
@ volkimal [#2517]

Danke für den Hinweis zur Veranstaltung (offizielle Niederschrift zum Bundesparteitag)!

@ epem7081 [#2518]

Danke für deine Mühen, die Signaturen (Unterschriften) zu entziffern! :-)

Damit ergibt sich wie folgt:

Franz Josef Strauß Hans-Christoph Seebohm
Rainer Barzel Hans-Joachim von Merkatz Artur Weber
ungeklärt Ludwig Erhard
Konrad Adenauer ungeklärt
Eugen Gerstenmaier
Gerhard Schröder Theodor Blank
Kurt Georg Kiesinger

seitlich (rechts außen): Kurt Schmücker
 

Den Namen "Artur Weber" hatte ich in [1] gefunden, dito auch dort den Vornamen von Herrn von Merkatz. Damit reduziert sich die Anzahl der noch nicht identifizierbaren Autogramme auf zwei Teilnehmer.

Mit "Gerhard Schröder" ist nicht der spätere Bundeskanzler (SPD) gemeint, sondern ein älterer Namensvetter von der CDU [2].

Gruß
Stefan

[1] https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=43e736ce-e749-d2e6-6844-8adf410c8d74&groupId=252038 (Achtung, umfasst 771 Seiten)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Schr%C3%B6der_(Politiker,_1910)
 

DERMZ Am: 24.11.2021 10:59:07 Gelesen: 342340# 2520 @  
Guten Morgen,

Feldpost aus dem 1. WK bringt mich oft an meine Grenzen, so auch heute. Die Karte ist nicht mehr in bester Verfassung, das Schriftfeld teilweise dreckig, die Handschrift (vielleicht durch eine unpassende Unterlage bedingt) nicht die Beste und meine Schriftkenntnisse sind immer noch recht dürftig, aber ein Hilferuf geht noch.



Der Jäger Bahr berichtet seinen Eltern von einer falsch zugestellten Karte, so lese ich es.




Abs. Jäger F. Bahr Ers. Komp
4. Inspektion Jäger Bat.
Marburg



Feld-Post

An
Herrn
Johs. Bahr
Landwirt
Leimsfeld
Krs. Ziegenh.


Bis dahin war ich recht zuversichtlich, auch den restlichen Text lesen zu können, aber leider dann doch nicht.




Marburg, d. 22.11.16
Liebe Eltern!
Habe das Paket erhalten -
besten Dank, den Brief hatte
der andere deshalb wißt
Ihr das Warum . dabei
schreibt ... nämlich nach
ein Bahr in der ...
... Sonntag. .... hoffentlich
hatte heute .....
Viele Grüße sendet ...


Also mehr Lücken als Wissen, wer bringt mir bitte Licht ins Dunkel?

Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 24.11.2021 12:00:22 Gelesen: 342318# 2521 @  
@ DERMZ [#2520]

Hallo Olaf,

das meiste konnte ich entziffern. Mir ist nur der Vorname des Absenders nicht klar. Oben sieht es so aus, als ob der Vorname mit "F" anfängt, bei der Unterschrift lese ich eher ein "K". (beide Bilder kontrastverstärkt).

Ich lese:

Abs. Jäger F. Bahr Ers. Komp
4. Inspektion Jäger Bat. Nr. 11
Marburg

Feld-Post

An
Herrn
Johs. Bahr
Landwirt
Leimsfeld
Krs. Ziegenh.

Marburg, d. 22.11.16
Liebe Eltern!
Habe das Paket erhalten -
besten Dank, den Brief hatte
ein andrer. Deshalb müßt
Ihr dem Virnam. dabei (Virnam = Vornamen)
schreiben. Es ist nämlich noch
ein Bahr in der Komp. Näch-
sten Sonntag komme hoffentlich
hatte heute Kirchgang
??? Viele Grüße Euer K???

Das Jäger Bat. Nr. 11 war das Kurhessische Jäger-Bataillon Nr. 11. Es war von 1866 bis 1919 ein Verband der Preußischen Armee. Der letzte Friedensstandort des Bataillons war Marburg. [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kurhessisches_J%C3%A4ger-Bataillon_Nr._11
 
DERMZ Am: 24.11.2021 12:27:10 Gelesen: 342309# 2522 @  
@ volkimal [#2521]

Danke Volkmar,

das hilft doch wieder sehr weiter, das Kurhessische Jäger Bataillon hätte ich wissen müssen, ich lese es immer wieder - aber da war "aus den Augen aus dem Sinn".

Besten DANK sagt Olaf
 
DERMZ Am: 25.11.2021 07:23:29 Gelesen: 342008# 2523 @  
Guten Morgen

vor über 120 Jahren wurde ein Gruß von Spiegelslust (Kaiser-Wilhelm-Turm) verschickt, doch was steht geschrieben?



Nach meiner Interpretation wurde folgendes geschrieben:

Frau von Ploennies
geb. Freiin Schenck zu Schweinsberg
Wesel
Heubergstraße 626

Lieb Herzkind
Bei herrlichem Wetter
sitzen wir hier oben & schi-
cken Dir innige Grüße. In M.
trafen wir Prof M. nicht da
er telegrafisch abgerufen &
so wanderten wir hier he-
rauf nachdem wir von(?)
??? ??? &
das Schloß besahen. At home
Alles wohl. Nun geht mein
Brief doch erst Morgen ab heut
Abend hab ich keine Lust & Herzli-(?)
chste Grüße Dir und ???

Quer geschrieben lese ich folgendes:



Unbekannterweise G?
erlaube ich mir einen Gruß
zu zuschicken. Ch. v. Weid??


Wer weiß, wer weiß, was Olaf da wieder gelesen hat?

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 25.11.2021 11:58:46 Gelesen: 341933# 2524 @  
@ DERMZ [#2523]

Hallo Olaf,

das ist wirklich eine harte Nuss! Meine Version ist:

Frau von Ploennies
geb. Freiin Schenck zu Schweinsberg
Wesel
Heubergstraße 626

Lieb Treykind
Bei herrlichem Wetter
sitzen wir hier oben & schi-
cken Dir innige Grüße. In M.
trafen wir Prof M. nicht da
er telegrafisch abgerufen &
so wanderten wir hier he-
rauf nachdem wir den
Morgen Sonnenscheine &
das Schloß besahen. At home
Alles wohl. Nun geht mein
Brief doch erst Morgen ab heut
Abend hab ich keine Lust & ???
Tsd. Grüße Dir und ???
Unbekannterweise G?
erlaube ich mir einen Gruß hin-
zu zuzusenden. Ch. v. Weid??

Quer geschrieben lese ich folgendes:

Vielen Dank für Carte
fahren morgen n. Cassel
1000 Grüße
Risli

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 26.11.2021 06:58:16 Gelesen: 341674# 2525 @  
@ volkimal [#2524]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank für die Übersetzung. Mit dem Begriff Treykind kann ich nichts anfangen, das bedeutet aber nichts - einzig die Überlegung ob es nicht vielleicht auch "Torykind" heissen könnte, vielleicht gab es ja eine Verbindung nach England.

Du hast jedenfalls wieder sehr geholfen.

Beste Grüsse und happy day, Olaf
 
volkimal Am: 26.11.2021 08:17:37 Gelesen: 341661# 2526 @  
@ DERMZ [#2525]

Hallo Olaf,

mit dem Begriff Treykind bin ich auch nicht ganz glücklich. Das T und das y sind ziemlich eindeutig. Die beiden anderen Buchstaben habe ich durch Vergleich mit dem Rest des Textes gewählt. Ich habe es eher als "treues Kind" gesehen. Vielleicht kommt der Begriff aus einem Dialekt.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 27.11.2021 08:26:54 Gelesen: 341274# 2527 @  
Guten Morgen,

hast Du Worte? Mir fehlen zwei davon.

Wer kann bitte den Kartentext vervollständigen



Ich habe folgendes gelesen:

Fräulein
Minna Sauer
Hersfeld. Hessen
Neumarkt 58.

d. 4.II.03.
Liebe Minna! Zu Deinem
morgenden Geburtstage empfange auch von mir viele herzliche Glückwün-
sche. Möge Dir und auch uns das neue Lebensjahr nur Gutes bringen.

Mamas Brief habe ich erhalten und danke ich.
Ich werde in den ersten Tagen antworten.
Habe mich hier mal nach einem Kostüm erkun-

digt. Fräulein Boitz kann den Anzug
glaube ich nicht ohne mich machen. H... ich

schreibe bald ausführlich. - Habe mich tadellos amüsiert.
Am Montag bis ½6 Uhr getanzt, u. gestern dauer...
bis fast 11 Uhr. Man kann gar nicht beschreiben, wie
schön es war. - Heute ist leider immer
noch nicht ganz wohl. Hoffentlich
wird es bald besser.
Ein kleines Geburtstags
geschenk bekommst du, wenn ich
zurück komme.
Herzliche
Grüße sowie Glückwünsche
an
Euch Alle
deine Else

auch von
Carl Helmis

Hier noch die beiden quer-Texte zur besseren Lesbarkeit




Ich sage schon einmal besten DANK - Olaf
 
volkimal Am: 27.11.2021 09:34:54 Gelesen: 341255# 2528 @  
@ DERMZ [#2527]

Hallo Olaf,

Du musst mit dem "H" vorsichtig sein. Das "Heute" ist eine "Tante". Das "H... ich" fängt sehr wahrscheinlich mit "N" an. Das "ich" sehe ich an dieser Stelle überhaupt nicht - Kopierfehler?. Das "auch von Carl Helmis" habe ich einmal an die Stelle verschoben, wo es nach meiner Meinung vermutlich hingehört.

Hier meine Version:

d. 4.II.03.
Liebe Minna! Zu Deinem
morgenden Geburtstage empfange auch von mir viele herzliche Glückwün-
sche. Möge Dir und auch uns das neue Lebensjahr nur Gutes bringen.

Mamas Brief habe ich erhalten und danke ich.
Ich werde in den ersten Tagen antworten.
Habe mich hier mal nach einem Kostüm erkun-

digt. Fräulein Boitz kann den Anzug
glaube ich nicht ohne mich machen. N?on

schreibe bald ausführlich. - Habe mich tadellos amüsiert.
Am Montag bis ½ 6 Uhr getanzt, u. gestern dann in(?) Kneipe
bis fast 11 Uhr. Man kann gar nicht beschreiben, wie
schön es war. - Tante ist leider immer
noch nicht ganz wohl. Hoffentlich
wird es bald besser.
Ein kleines Geburtstags
geschenk bekommst du, wenn ich
zurück komme auch von / Carl Helmis
Herzliche
Grüße sowie Glückwünsche
an
Euch Alle
deine Else

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 11.12.2021 11:12:18 Gelesen: 337182# 2529 @  
Liebe Freunde,

manche Schriften kann ich gar nicht entziffern, da lasse ich's dann auch gut sein. Aber wenn die Schrift so gerade an der Grenze liegt zwischen - für mich - entzifferbar und unentzifferbar, dann kann das richtig Zeit kosten. So ist es mir bei der Anschrift dieses Briefes ergangen:



Der Brief ist aus dem Jahr 1706, und lt Auktionshaus handelt es sich um Vorhaltungen, die einem Pfleger gemacht wurden, und seine Antwort darauf im selben Brief.



Nun das was ich von der Anschrift entziffern ausgemacht hätte - bitte um Korrekturen und Ergänzungen:

Prd: 8. Febr. 706
Dem Wohlbohrn und I(?G?)estrengen Herrn
Franz Anthon ?Von Öttl?, dero löbl. Stifts
und Kloster ?egen?en wolbestalten
Pflegern, und Lehen Probsten des Herrn
??, den Voggt bey Stremberg
Meinem J?p?? hochgesche??sten Herrn
Nachbahrn.
Herr??then.

Mich würde auch interessieren wo der Brief verfasst wurde (Scan 2 links unten, Schloss Nidern Wa??) bzw die Antwort (Scan 3 links unten, Schloss ??).

Es gibt oben noch einen Vermerk, vermutlich vom Pfleger:



Die Anthwort ist hierinnen mit??h?rn ??? dato 9. Febr. 706

Würde mich über Ergänzungen und Korrekturen freuen.

Vielen Dank,
harald
 
volkimal Am: 11.12.2021 16:01:29 Gelesen: 337139# 2530 @  
@ bignell [#2529]

Hallo Harald,

der Brief ist wirklich nur sehr schwer zu entziffern. Teilweise lese ich die Worte ein klein wenig anders. Hier ist meine Version:

Prd: 8. Febr. 706
Dem WohlEdlen und I(?G?)estrengen Herrn
Franz Anthon ?Von Öttl?, deß Löbl. Stüfts
und Kloster ?egen?en wolbestelten
Pflegeren, und Lehen Probsten des Herrn
??? Ach???, und Voggt bey Stremberg
Meinem J?p?? hochgesche??sten Herrn
Nachbahrn.
Herr??then.

Die Anthwort ist hierinnen mit mehrern ???
??? ??? dato 9. Febr. 706

Jetzt muss ich erst einmal eine kleine Pause machen. Zum Ort bin ich auch nicht weitergekommen.

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 11.12.2021 16:58:49 Gelesen: 337128# 2531 @  
@ volkimal [#2530]

Hallo Volkmar,

danke für Deine Korrekturen, machen Sinn (nur das zusätzliche E bei "Pflegeren" lese ich nicht). Ich glaube ich habe noch ein Wort herausbekommen, das J?p?? in der 6. Zeile ist "besonders".

Liebe Grüße,
harald
 
volkimal Am: 11.12.2021 17:25:17 Gelesen: 337120# 2532 @  
@ bignell [#2531]

Hallo Harald,

das "b" ist zwar sehr ungewöhnlich, könnte aber durchaus passen. Dadurch ist mir auch das folgende Wort klar geworden. Es heißt hochgeehrtesten.

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 11.12.2021 18:24:12 Gelesen: 337107# 2533 @  
@ volkimal [#2532]

Hallo Volkmar,

richtig, ich habe am Anfang da auch zwei E hintereinander gelesen, aber mir gedacht, das macht doch keinen Sinn. Jetzt wo Du es rausgefunden hast, sieht es für mich auch ganz eindeutig so aus. So puzzelt man sich durch. :)

Danke,
harald
 
volkimal Am: 11.12.2021 20:07:58 Gelesen: 337092# 2534 @  
@ bignell [#2533]

Hallo Harald,

ich glaube, dass ich wieder etwas herausgefunden habe. Was hältst du davon:

Prd: 8. Febr. 706
Dem WohlEdlen und Gestrengen Herrn
Franz Anthon von Öttl, deß Löbl. Stüfts
und Closter Tegernsee wolbestelten
Pflegern, und Lehen Probsten des Herrn
??? Ach???, und Voggt bey Stremberg
Meinem besonders hochgeehrtesten Herrn
Nachbahrn.
Herr??then.

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 11.12.2021 20:29:30 Gelesen: 337087# 2535 @  
@ volkimal [#2534]

Hallo Volkmar,

da könnte wirklich Tegensee stehen, und vielleicht ist damit Tegernsee gemeint. Passt allerdings nicht zu Stremberg - ich nehm mal an hier ist Spremberg im Brandenburgischen gemeint, und das ist weit weg von Bayern. Kannst Du bei den beiden Orten (Schlössern) im Briefinneren irgendwas ausrichten? Dann könnte man das geographisch besser eingrenzen.

Danke,
harald
 
bayern klassisch Am: 11.12.2021 20:40:07 Gelesen: 337084# 2536 @  
@ bignell [#2529]

Prd: 8. Febr. 706
Dem WohlEdlen vnnd Gestrengen Herren
Franz Anthoni von Öttl, deß Löbl. Stüffts
vnd Closter Tegensee Wolbestelten
Pflegern, vnnd Lehen Probsten der Herr-
schafft Achleutten vnd Voggthey bey Stramberg p. (für usw.)
Meinen Insonders hochgeehrtesten Herrn
Nachbahrn.
Herrschafft Achleuthen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 11.12.2021 21:05:07 Gelesen: 337076# 2537 @  
@ bayern klassisch [#2536]

Hallo Ralph,

vielen Dank, schön langsam wird ein Schuh draus. Es geht also um Schloss Achleiten [1] in Oberösterreich. "Das Gebiet, auf dem sich Schloss Achleiten befindet, gehörte ursprünglich zur Herrschaft Tegernsee." Dann wird der zweite Name auch klar, Strengberg (Niederösterreich) [2]. Und das im Inneren erwähnte Schloss kann Weyer sein.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Achleiten_(Kematen_an_der_Krems)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Strengberg
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Weyer_(Kematen_an_der_Krems)
 
bayern klassisch Am: 11.12.2021 21:58:26 Gelesen: 337069# 2538 @  
@ bignell [#2537]

Hallo Harald,

so wird ein Schuh draus.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 23.12.2021 16:27:42 Gelesen: 333364# 2539 @  
Liebe Sammelfreunde

hier habe ich einen 3-seitigen Brief, welcher sich eigentlich ganz gut lesen läßt, jedoch hier und da bin ich halt nicht sicher oder einfach zu "blind".



Soweit ich es lesen konnte - Bildstriche trennen die Seiten.

Liebe Mutter

Dank dir liebe Mütter für Deinen Brief vom 6 Spt
den ich mit der Vollmacht welche ich gleich an August
weiter schickte damit er sie an Rettich zurück ergehen
läßt, gleichzeitig erhielt. Hoffentlich hat sich das Wetter
in Zimmern nun doch geändert, denn nach Deinem
Brief und dem des Rettich sind wir sehr zu bedauern,
denn das ist ja ein fürchterliches Jahr. -----
Unendlich erfreut bin ich das Dir der Aufenthalt in
Heidelberg so nach Wunsch ausfiel, wenn das Wetter
sich nicht günstiger gestaltet so wirst Du doch wohl
kaum die Freude haben Freybergs bei Dir zu sehen.
Hat Freyberg das Gut bei Augsburg schon gekauft?
Bitte sag dem Herrn von Rachnitz viele Empfehlungen
und ich lasse ihm vielmahls Danken für die
türkischen Pistolen welche er so gut war uns zu
überbringen; mich freut dies nicht nur in meinem
Interesse sondern auch weil es wirklich ein Triumpf
für Dich ist sie heraus bekommen zu haben, danke
vielmahls. Wie geht es denn dem Herrn von Racknitz.
Grüsse mir auch die Lebstädter mich freut sehr sein
Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Der Onkel Louis
ist also wieder zu Hause, er schrieb mir bevor er
von Ischl weg ging, so gerne er nach Wien gekommen

-

wäre der gute Onkel kam doch nicht dazu, mich hätte
es sehr gefreut, seinen Briefen nach ist er höchst
entzückt von unserm Kaiser und dem ganzen Hof.
Hier ist es recht langweilig der Winter naht mit Riesen-
schritten, es ergraut fortwährend in dem Monate ist
noch kein Tag vielmehr keine Nacht ohne Regen ver-
gangen; aber wir waren doch 3 Tage im Lager
und der Kaiser mit uns, es ergaben sich einige
schöne Momente in den 3 Tagen, das letzte Manöver
kommandirte der Kaiser selbst, die Abende brachten
wir immer fast sämmtliche Cavallerie Offiziers beisammen
bei einem Standart frist? das Wach Feuer zu trotz Regen
und hälte, da wurde ????? gemacht; einmahl brachten
wir auch unsern Generäls mit uns jeder mit einem
Glas in der Hand Seiner Majestät ein Vivat bei
seinem Zelt, worauf der Kaiser heraus kam und in einigen
recht freundliche Worten seinen Offiziers dankte. Trotz
der nähe Wiens war das Lager sehr solid und gar
nicht kostspielig es war rein nicht Gelegenheit Geld
auszugeben wir hatten kaum etwas zu hoffen und
was da war, war ganz erbärmlich schlecht; ich glaube
es hat sich jedes Regiment darauf verlassen das es
in der nähe von Wien gar nicht an Markedentern
fehlen kann. Unsere Uniformen haben einigen Schaden
gelitten. Jetzt sollten wir noch zu Hause in größeren
????? exzerzieren aber bei dem schlechten Wetter ist es
beinahe zum Versinken auf den Exzerzierplätze ich
warte nun noch mit Sehnsucht auf helle Momente zu
erwischen um noch ein paar Reit Partien zu machen in

(Grüße mir Freybergs und Reinhardt vierlmahls)

-

der schöne Umgebung von Wien die ich eigentlich viel
zu wenig genossen habe, der Dienst mehrt sich von Tag
zu Tag die Zeit vergeht uns allen schnell, aber mir
wünschten doch recht shr von hier weg zu kommen, aber
vor der Hand haben mir noch wenig Aussicht darauf, hier
wird es auch mit einer Urlaubsbewilligung einige Schwie-
richkeiten haben, aber ich hoffe im Januar oder Februar
dann im Frühjahr wäre es mir auch am Liebsten, um einen
Urlaub ersuchen zu können. Leider noch lange keine
Aussicht zum Rittmeister, die Großen versprechen leicht
geben Hoffnung machen aim das Herz schwer und vergessen
aber auch eben so schnell auf ihr Aussprechen, und trotz
dem das ich jetzt in Wien in der Nähe von den
Herrn sitze hab ich nicht das Glück wie Andere mich
den Herrn mehr Nähern und gewisser Maßen aufdringen
zu können. Das versteht der Edelsheim?, aber ich bin ga(...)
aber vielmals zu wenig Politisch ihn da um seinen Brief?
zu bitten. Karl Sturmfeder hat sich letzhin zufällig ...
einen Moment, er befindet sich wohl; aber hat sich so
gerändert das ich ihn nicht mehr erkannte er mich aber
schon gar nicht. Onkel Dalberg ist von Ischl schon
wieder zu Hause aber hat seinen Rückweg nicht über
hier genommen. August ist wohl wenn das Wetter
anständig wäre würde ich ihn nächster Tage einmahl
besuchen den er ist jetzt in der 2ten Eisenbahn Station
von hier in Wagram - also nicht weit aber es regnete
fort, das wäre mir aber Alles eins wenn nur in
Zimmern gut Wetter würde. Wien liebe Mutter Gott
erhalte Dich recht wohl und gesund, Dein Dich herzlich liebender
Sohn Fritz
Wien den 20ten September 851

Danke für die Hilfe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 24.12.2021 20:27:16 Gelesen: 333318# 2540 @  
@ Magdeburger [#2539]

Hallo Ulf,

ich habe mir auf die Schnelle nur die beiden fehlenden Wörter auf der zweiten Seite angesehen.

Etwa in der Mitte: "da wurde Klüwein gemacht" (durch die falsche Rechtschreibung habe ich es zuerst auch nicht erkennt).

Unten vermutlich: "in größeren Körpern exerzieren".

Viele Grüße und schöne Weihnachtstage
Volkmar
 
Magdeburger Am: 25.12.2021 09:22:15 Gelesen: 333303# 2541 @  
@ volkimal [#2540]

Hallo Volkmar,

recht herzlichen Dank - den Brief werde ich noch einmal vollständig zeigen, da ich glaube zu wissen, wer ihn geschrieben hat. Ich möchte dazu noch eine gesendete Mail abwarten, wo ich hoffe, dass sie beantwortet wird.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 25.12.2021 19:03:39 Gelesen: 333260# 2542 @  
@ Magdeburger [#2539]

Hallo Ulf,

so, jetzt habe ich den ganzen Brief einmal durchgelesen. An ein paar Stellen habe ich kleine Korrekturen vorgenommen. Hier ist meine Version. Ich schicke ihn dir per Email mit den markierten Änderungen.

Liebe Mutter

Dank dir liebe Mutter für Deinen Brief vom 6 Spt
den ich mit der Vollmacht welche ich gleich an August
weiter schickte damit er sie an Rettich zurück ergehen
läßt, gleichzeitig erhielt. Hoffentlich hat sich das Wetter
in Zimmern nun doch geändert, denn nach Deinem
Brief und dem des Rettich sind wir sehr zu bedauern,
denn das ist ja ein fürchterliches Jahr. -----
Unendlich erfreut bin ich das Dir der Aufenthalt in
Heidelberg so nach Wunsch ausfiel, wenn das Wetter
sich nicht günstiger gestaltet so wirst Du doch wohl
kaum die Freude haben Freybergs bei Dir zu sehen.
Hat Freyberg das Gut bei Augsburg schon gekauft?
Bitte sag dem Herrn von Racknitz viele Empfehlungen
und ich lasse ihm vielmahls Danken für die
türkischen Pistolen welche er so gut war uns zu
überbringen; mich freut dies nicht nur in meinem
Interesse sondern auch weil es wirklich ein Triumpf
für Dich ist sie heraus bekommen zu haben, danke
vielmahls. Wie geht es denn dem Herrn von Racknitz.
Grüße mir auch die Babstädter mich freut sehr sein
Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Der Onkel Louis
ist also wieder zu Hause, er schrieb mir bevor er
von Ischl weg ging, so gerne er nach Wien gekommen


wäre der gute Onkel kam doch nicht dazu, mich hätte
es sehr gefreut, seinen Briefen nach ist er höchst
entzückt von unserm Kaiser und dem ganzen Hof.
Hier ist es recht langweilig der Winter naht mit Riesen-
schritten, es regnet fortwährend in dem Monate ist
noch kein Tag vielmehr keine Nacht ohne Regen ver-
gangen; aber wir waren doch 3 Tage im Lager
und der Kaiser mit uns, es ergaben sich einige
schöne Momente in den 3 Tagen, das letzte Manöver
kommandirte der Kaiser selbst, die Abende brachten
wir immer fast sämmtliche Cavallerie Offiziers beisammen
bei einem Standant(?) frißt das Wach Feuer zu trotz Regen
und Kälte, da wurde Klüwein gemacht; einmahl brachten
wir auch unsern Generäls mit uns jeder mit einem
Glas in der Hand Seiner Majestät ein Vivat bei
seinem Zelt, worauf der Kaiser heraus kam und in einigen
recht freundliche Worten seinen Offiziers dankte. Trotz
der nähe Wiens war das Lager sehr solid und gar
nicht kostspielig es war rein nicht Gelegenheit Geld
auszugeben wir hatten kaum etwas zu Essen und
was da war, war ganz erbärmlich schlecht; ich glaube
es hat sich jedes Regiment darauf verlassen das es
in der nähe von Wien gar nicht an Markedentern
fehlen kann. Unsere Uniformen haben einigen Schaden
gelitten. Jetzt sollten wir noch zu Hause in größtern
Körpern Exzerzieren aber bei dem schlechten Wetter ist es
beinahe zum Versinken auf den Exzerzierplätze ich
warte nun noch mit Sehnsucht auf helle Momente zu
erwischen um noch ein paar Reit Partien zu machen in

(Grüße mir Freybergs und Reinhardt vielmahls)


der schöne Umgebung von Wien die ich eigentlich viel
zu wenig genossen habe, der Dienst mehrt sich von Tag
zu Tag die Zeit vergeht uns allen schnell, aber wir
wünschten doch recht shr von hier weg zu kommen, aber
vor der Hand haben mir noch wenig Aussicht darauf, hier
wird es auch mit einer Urlaubsbewilligung einige Schwie-
richkeiten haben, aber ich hoffe im Januar oder Februar
denn im Frühjahr wäre es mir auch am Liebsten, um einen
Urlaub ansuchen zu können. Leider noch lange keine
Aussicht zum Rittmeister, die Großen versprechen leicht
gaben Hoffnung machen eim das Herz schwer und vergessen
aber auch eben so schnell auf ihr Versprechen, und trotz
dem das ich jetzt in Wien in der Nähe von den
Herrn sitze hab ich nicht das Glück wie Andere mich
den Herrn mehr Nähern und gewisser Maßen aufdringen
zu können. Das versteht der Edelsheim aber ich bin z(...)
oder vieleicht zu wenig Politisch ihn da um seinen Be(…)
zu bitten. Karl Sturmfeder sah ich letzhin zufällig ...
einen Moment, er befindet sich wohl; aber hat sich so
verändert das ich ihn nicht mehr erkannte er mich aber
schon gar nicht. Onkel Dalberg ist von Ischl schon
wieder zu Hause aber hat seinen Rückweg nicht über
hier genommen. August ist wohl wenn das Wetter
anständig wäre würde ich ihn nächster Tage einmahl
besuchen den er ist jetzt in der 2ten Eisenbahn Station
von hier in Wagram - also nicht weit aber es regnet …
fort, das wäre mir aber Alles eins wenn nur in
Zimmern gut Wetter würde. Adieu liebe Mutter Gott
erhalte Dich recht wohl und gesund, Dein Dich herzlich liebender
Sohn Fritz
Wien den 20ten September 851

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 30.12.2021 20:48:23 Gelesen: 330394# 2543 @  
Hallo zusammen,

ich zeige eine Postkarte, wo ich gern wüsste, wo der Briefträger die Post abgeliefert hat.




Ich habe keine wirkliche Idee welcher Ort bei Weilburg an der Lahn gemeint ist. Wilnsdorf, Windhof, Windbach ?

Kann mir bitte jemand helfen?

Gruß Detlef
 
bayern klassisch Am: 30.12.2021 20:50:14 Gelesen: 330393# 2544 @  
@ dr31157 [#2543]

Hallo Detlef,

ich lese Windhof.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.12.2021 21:07:06 Gelesen: 330380# 2545 @  
@ dr31157 [#2543]

Hallo Detlef,

So wie Ralph schon sagte es heißt Windhof.

"Mit Windhof wird das zu Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Jagd- und Lustschloss bezeichnet, das auf Veranlassung von Graf Johann Ernst östlich des Schlosses auf der Taunushöhe errichtet wurde.

Der Name Windhof taucht erstmals 1671 auf und ab Anfang des 18. Jahrhunderts findet sich nur noch diese Bezeichnung. Die erstmalige Erwähnung erfolgt mit der Bezeichnung "Winthusen" im Jahr 1327, spätere Benennungen waren u. a. "Winthusen", "Windhusen", "Wymtusin" und "Winthausen".

Es gibt auch eine schöne Seite zu Windhof bei Weilburg im Internet lohnt sich.

Gruß Rainer
 
dr31157 Am: 30.12.2021 21:19:46 Gelesen: 330379# 2546 @  
@ bayern klassisch [#2544]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Antwort.

Windhof hatte ich ja auch schon gefunden. Allerdings kann ich mit der Abkürzung: "Abf." vor Windhof nichts anfangen. Windhof bei Weilburg war lt. Wikipedia ein Schloss später bewirtschaftet als Hof.

Ich bin verunsischert, ob das als Adresse richtig ist.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 30.12.2021 21:33:18 Gelesen: 330373# 2547 @  
@ Gernesammler [#2545]
@ bayern klassisch [#2544]

Hallo Rainer,

vielen Dank für Deine Antwort.

Wie ich bereits Ralph geantwortet hatte, habe ich die Fundstelle schon erwähnt. Allerdings bleibt mir die Abkürzung: "Abf." vor Windhof unklar.

Das Schloss wurde später wohl als Gutshof bewirtschaftet. Entweder war Frl. Emilus hier in Urlaub oder arbeitete dort.

Gruß Detlef
 
bayern klassisch Am: 30.12.2021 21:52:51 Gelesen: 330344# 2548 @  
@ dr31157 [#2547]

Hallo Detlef,

es heißt Obf - aber ich weiß auch nicht, wofür diese Abkürzung steht.

Liebe Grüsse und guten Rutsch,
Ralph
 
guy69 Am: 31.12.2021 06:57:55 Gelesen: 330305# 2549 @  
Ich glaube die Oberförsterei hatte lange Jahre ihren Sitz auf dem Windhof.
 
dr31157 Am: 31.12.2021 11:54:39 Gelesen: 330277# 2550 @  
@ guy69 [#2549]
@ bayern klassisch [#2548]

Hallo guy99,
hallo Ralph,

vielen Dank für Eure Hinweise. Die Oberförsterei muss es sein, passt auch gut zum Gutshof.

Ich wünsche einen guten Rutsch.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 01.01.2022 21:28:02 Gelesen: 329844# 2551 @  
Hallo,

ich zeige eine Postkarte deren Adresse nicht wirklich lesen kann:




Ich lese: ..... Christliche Vormelde ..... ?

Melsungen

Kann mir bitte jemand helfen?

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 01.01.2022 22:01:42 Gelesen: 329832# 2552 @  
@ dr31157 [#2551]

Hallo Detlef,

es hat nichts mit Christlich zu tun sondern es ist ein Name:

Fräulein
Christinchen Vormeld???
Melsungen
Kasselerstr. 304 oder 30 4. (Etage?)

Leider kann ich den Hausnamen und das Wort vor dem Vornamen nicht vollständig entziffern. Der Inhalt der Karte ist besser lesbar, gibt aber keine weiteren Informationen. Dort fängt es auch an mt "Liebes Christinchen".

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 01.01.2022 22:53:30 Gelesen: 329811# 2553 @  
@ volkimal [#2552]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Auflösung.

Gruß Detlef
 
evwezel Am: 09.01.2022 12:46:57 Gelesen: 327852# 2554 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich kann diesen Feldpostbbrief ziemlich gut lesen, mit der Ausnahme von einem Wort. Hat jemand eine Ahnung, was das fehlende Wort sein könnte?

Viele Sammelgrüße,

Emiel



L. Franz! - Obschon meine Korrespondenz einen riesigen
Umfang angenommen hat, muß ich doch auch ein paar Zeilen
an dich richten. Zuerst muß ich dir, wenn auch etwas sehr verspätet,
mein Beileid anläßlich des Verlustes deines Bruders Wilh. aussprechen.
Es ist mir nie etwas mehr zu Herzen gegangen wie gerade dieser Fall.
Stolz kann u. wird die ganze Familie auf diesen Helden sein.
Von Richard erhielt ich kurzlich wieder einen Brief aus Rußland.
Es geht ihm ja noch recht gut. Der wird später was erzählen können.
Bei uns ist wenig los. Wir sprechen nie vom „Krieg” sondern nur
vom „?”. Vor Kurzem hat man uns aber Schanzzeug ange-
hängt. Jeder hat einen Spaten u. eine Säge, Beil oder Drahtscheere
am Säbelkoppel. Diese Instrumente verraten noch lange nicht
eine baldige Heimkehr, schadet aber auch nichts. Wir machen recht
gerne alles mit, um zu einem endgültigen Siege zu kommen.
Der „Teufel” soll die Kerls holen. - Für diesen Monat war ich jeden
Sonntag beurlaubt. Mußte meine Außenstände einziehen, habe aber
leider viel Ausfälle. Zu Hause ist alles recht wohl. Ein sonderbarer Zufall,
daß ich während dieses Weltkrieges so schön in der Nähe meiner
Familie sitzen kann, hätte ebensogut nach Rußland kommen können.
- Lasse wiedermal was hören. Wie gehts noch? Fritz u. Will gehts
auch noch gut, wie immer.
Mit herzl. Grüßen Dein Vetter Franz
Arlon d. 25.III.15.
—-


 
DERMZ Am: 09.01.2022 12:54:20 Gelesen: 327844# 2555 @  
@ evwezel [#2554]

Hallo Emiel,

ich lese "Manöver".

Beste Grüße Olaf
 
evwezel Am: 09.01.2022 13:00:50 Gelesen: 327840# 2556 @  
@ DERMZ [#2555]

Hallo Olaf,

Du hast recht, das paßt sehr gut!

Vielen Dank für deine Hilfe,

Emiel
 
Soliver Am: 15.01.2022 17:06:29 Gelesen: 326163# 2557 @  




Hallo liebe Sammlerfreunde,

ich bräuchte mal wieder euer geballtes Wissen beim lesen eines Briefes, den ich für meine Sammlung erworben habe.

Ich freue mich schon sehr auf eure hilfreichen Antworten.

Herzlichen Dank im Voraus

Oliver
 
evwezel Am: 15.01.2022 18:58:43 Gelesen: 326123# 2558 @  
@ Soliver [#2557]

Hallo Oliver,

Der Brief wurde geschickt an Herrn Carl Pokrantz & Co in Bremen [1].

Meine erste sehr schnelle Lesung (ich bin keine Experte; vielleicht kann jemand die fehlenden Worter ergänzen und meine Fehler korrigieren):

mir sofort nach Empfang meines heutigen zu
telegraphieren.
Die Entschliessung betreff. den Comiession(?)
wird kaum vor ca. 14 Tagen zu erwarten
sein, da die Eingabe wiederholt an den Magistrat
wegen anzustellende (...) eingesandt, von
diesem eben(?) auf’s Neue begutachtet(?) an’s Ministerium
zurückging; ich habe eben auch nochmals meine
Schritte privatim gethan.
Teilen Sie mir gef. noch mit,
ob die Parragione(?) nun nicht mehr in Carrol(?)
übernachten müssen, & nehmen Sie gutigst(?)
von beiliegenden Engagement(?) (...) 560 nötig(?).
Mit bekannten freundschaftlichen
Hochachtung & Ergebenheit

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10060263?page=5
 
volkimal Am: 15.01.2022 21:49:14 Gelesen: 326072# 2559 @  
@ Soliver [#2557]

Hallo Oliver,

das meiste konnte ich lkesen. Hier das Ergebnis:

Mir sofort nach Empfang meines heutigen zu
telegraphieren.
Die Entschließung betreff der Comession
wird kaum vor Ca. 14 Tagen zu erwarten
sein, da die Eingabe wiederholt an den Magistrat
wegen anzufallende ???? eingesandt, wie
diesem aber auf’s Neue begutachtet an‘s Ministerium
zurück ging, ich habe aber auch nochmals meine
Schritte privatim gethan.
Theilen Sie mein gef. nach mit
ob die Parragione(?) nun nicht mehr in Cassel
übernachten müssen & nehmen Sie gütigst
von beiliegenden Engagement ?? 560 ???
Mit ??? freundschaftlicher
Hochachtung & Ergebenheit
ppse(?) F. I. Weber
://. Paul J. Weber

Außen auf der Hülle lese ich:

1861
Bamberg, d. 8. Novbr.
F. J. Weber
???

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 16.01.2022 11:35:43 Gelesen: 325689# 2560 @  
Guten Tag,

eine Karte aus dem Jahr 1914 gibt mir noch ein kleines Rätsel auf ...



Ich lese folgendes:

Witwe Karl Fenner
per A Herr Karl Derher
Gleimenhain
Kreis Alsfeld


Marburg den 27.8.14
Meine Lieben!
Vor allem sende ich
den besten Gruß
von Marburg. Ich bin
noch in Marburg
geht mir noch
ganz gut. Heinrich
ist wohl auf
Hoffentlich ...
Geschichte nicht so
....


Seit nochmal
alle gegrüßt von
Eurem Conrad Rinnert
Mein Bruder Karl
ist schon oben
an der Grenze.
Meine Ad.
Wehrman Rinnert
Ersatz Komp Jäger
Batt No. 11
Marburg
Lahn


Diese Punkte hätte ich doch gerne durch Worte ersetzt, nur welche? Kann mir geholfen werden?



Ich sage herzlichen Dank für jede Hilfe.

Beste Grüße Olaf
 
evwezel Am: 16.01.2022 12:35:51 Gelesen: 325670# 2561 @  
@DERMZ [#2560]

Hallo Olaf,

Ich lese auch “Geschichte nicht”, aber das letzte Wort in diesem Satz, so meine ich, kann nicht “so” sein. Oder ist es ein Strich, der am Wort “so” festhängt?.

Vielleicht hat unseren Zauberer Volkmar noch eine gute Idee.😃

Zunächst lese ich folgendes:

Vor allem sende ich
Euch den besten Gruß
von Marburg. Ich bin
noch in Marburg
geht mir noch
ganz gut. Heinrich
ist wohl auch (...)
Hoffentlich d(..)
Geschichte nicht so(?)
(...).

Viele Grüße,

Emiel
 
Soliver Am: 16.01.2022 19:44:39 Gelesen: 325583# 2562 @  
@evwezel
@volkimal

Herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Ich hab im Vorfeld ebenfalls versucht alles zu entziffern. Das ich aber noch nicht so gut bin hatte ich nur ca 40% geschafft.

Bei der Stadt hatte ich ebenfalls Carrol gelesen, welche ja in den USA liegt. Allerding vom Gesamttext her, müsste Cassel passen.

Beim Wort Parragione lese ich Passagiere. Was ich vermute auch passt, da es in dem Brief um Auswanderer geht.

Gruß Oliver
 
volkimal Am: 18.01.2022 18:29:57 Gelesen: 325130# 2563 @  
@ Soliver [#2562]

Hallo Oliver,

mit Passagiere hast Du natürlich recht! Ich hatte nicht an Cassel gedacht. Dort ist dasselbe Doppel-s vorhanden. Cassel wird als Ort in lateinischer Schrift geschrieben. In lateinischer Schrift sind leider nur wenige Wörter vorhanden.

Cassel und Passagiere haben mir aber gereicht, so dass ich ein weiteres fehlendes Wort erkennen konnte. in der 6. Zeile heißt es:

"wegen anzustellende Recherchen eingesandt"

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 18.01.2022 18:46:56 Gelesen: 325118# 2564 @  
@ DERMZ [#2560]

Hallo Olaf,

da ich zwei Tage unterwegs war, komme ich erst jetzt dazu, die Karte zu entziffern. Es könnte folgendes dort stehen:

Witwe Karl Fenner
per A Herr Karl Decher
Gleimenhain
Kreis Alsfeld

Marburg den 27.8.14
Meine Lieben!
Vor allem sende ich
den besten Gruß
von Marburg. Ich bin
noch in Marburg
geht mir noch
ganz gut. Heinrich
ist wohl auch fort
Hoffentlich dauert
Geschichte nicht so
lange

Seit nochmal
alle gegrüßt von
Euerm Conrad Rinnert
Mein Bruder Karl
ist schon oben
an der Grenze.
Meine Ad.
Wehrman Rinnert
Ersatz Komp Jäger
Batt No. 11
Marburg
Lahn

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 18.01.2022 20:02:28 Gelesen: 325099# 2565 @  
@ volkimal [#2564]
@ DERMZ [#2560]

Hallo Volkmar und Olaf,

Noch eine kleine Korrektur (siehe auch meine ursprüngliche Antwort):

Vor allem sende ich
Euch den besten Gruß

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 19.01.2022 06:35:54 Gelesen: 324947# 2566 @  
@ volkimal [#2564]
@ evwezel [#2565]

Lieber Emiel und Volkmar,

besten DANK für Eure Hilfen. Sie haben mich wieder ein großes Stück weiter gebracht.

Wünsche Euch ALLES Gute, Olaf
 
evwezel Am: 22.01.2022 13:07:14 Gelesen: 323864# 2567 @  
Liebe Sammelfreunde,

Gerade als ich dachte, ein bisschen Sütterlin lesen zu können, kam den folgenden furchtbaren Text entlang. Kann jemand mir vielleicht weiterhelfen?

Viele Grüße,

Emiel

—-

Lieber Franz! Herzlichen Gruß u. Dank für deine Karte der hoffentlich bald
der Brief folgt. Neben stehender Ersuch(?) von der Loggia des alten
halbzerfallenes Klosters San Saba[1] auf dem kleinen Aventin[2], unseres
Donnerstags-Villa! Nicht zu strenge Kritik! Der Berg ist der Monte Mario[3]
von wo aus die Deutschen des Mittelalt.[4] zum ersten Male die Vogesen(?) erblickten.

Auf der Loggia von S. Saba

Ich bin hinaufgestiegen
zum alten Aventin
Halb Kloster, halb Ruinen
da setzte ich mich hin

Da lag die Stadt der Städte,
das einzig einige Rom
Da blickt des Tibers Bette[5]
Da thront St. Petersdom

Da läste, Klösterfrauen(?)[6]
von längst entschwundener Zeit
Zypressen haben die Mauer(?)
zum Friedhof eingeweiht(?)

Den Sonnenschein darüber
ein warmes Früh(lings)(...)
Das sich in tausend Farben
In Laub u. Ruinen bricht

Und nordwärts von die Höhen
Da glänzt’s ein Sonnenstrahl:
Sah bunte(?) (...) wehen
Und blitzen (...) u. Stahl

Dann sah ich Scharen(?) kommen
Mit Hut und Pilgerstab
Alle(?) steigen froh entnommen(?)
Zur Stadt ins Thal hinab

Und von der Färne[7] schweifet[8]
(...) Blick zu mir zurück
Und ringsum wo es zweifelt(?)
(...) hei(..)es Frühlingsglück

Es (...)(...)
Still wie in festem Traum
Duft, Sang u. Lichtesfülle
(...)

Gruß auch an die
deinen zu Hause!

dein Arnold
10(f?).IV.02

—-

1) Basilica San Saba = Siehe https://de.m.wikipedia.org/wiki/San_Saba_(Rom)
2) kleine Aventin = piccolo Aventino
3) Monte Mario = siehe https://de.m.wikipedia.org/wiki/Monte_Mario
4) Mittelalt. = Mittelalter
5) Kurzform für Flussbett
6) Klösterfrauen = “In the tenth century, the church and monastery were granted to the Benedictines of Monte Cassino. “. Siehe https://corvinus.nl/2017/01/25/rome-san-saba/
7) Färne = Ferne?
8) schweifen = ziellos [durch die Gegend] ziehen, wandern, streifen


 
volkimal Am: 22.01.2022 17:41:56 Gelesen: 323804# 2568 @  
@ evwezel [#2567]

Hallo Emiel,

der Satz "Gerade als ich dachte, ein bisschen Sütterlin lesen zu können" ist aber heftig untertrieben. Du kannst Sütterlin schon sehr gut lesen!

Ich habe zwar nicht alles herausbekommen, aber das meiste. Oberhalb den unklaren Stellen (fett) habe ich jeweils den entsprechenden Ausschnitt eingefügt.

Hier ist meine Version:

Lieber Franz! Herzlichen Gruß u. Dank für deine Karte der hoffentlich bald
der Brief folgt. Nebenstehender Erguß von der Loggia des alten
halbzerfallenen Klosters San Saba[1] auf dem kleinen Aventin[2], unseres
Donnerstags-Villa! Nicht zu strenge Kritik! Der Berg ist der Monte Mario[3]
von wo aus die Deutschen des Mittelalt.[4] zum ersten Male die ewige Stadt erblickten.

Auf der Loggia von S. Saba

Ich bin hinaufgestiegen
Zum alten Aventin
Halb Kloster, halb Ruinen
Da setzte ich mich hin

Da lag die Stadt der Städte,
Das einzig einz‘ge Rom
Da blickt des Tibers Bette[5]
Da thront St. Peters Dom



Da läste(?), Klöster trauern
Von längst entschwundener Zeit
Zypressen haben die Mauern
Zum Friedhof eingeweiht

Den Sonnenschein darüber
Ein warmes Frühlingslicht
Das sich in tausend Farben
In Laub u. Ruinen bricht



Und nordwärts von die Höhen
Da glänzt’s ein Sonnenstrahl:
Sah bunte Fähnchen wehen
Und blitzen ???? u. Stahl

Dann sah ich Scharen kommen
Mit Hut und Pilgerstab
Absteigen froh entglommen
Zur Stadt ins Thal hinab



Und von der Ferne schweifet[8]
Manch(?) Blick zu mir zurück
Und ringsum wo es streifet
Ist heitres Frühlingsglück



Es steht des Losterstille(?)
Still wie in festem Traum
Duft, Sang u. Lichtesfülle
Umfluten Stein u. Baum

Gruß auch an die
Deinen zu Hause!



Dein Arnold

10(f?).IV.02
 
evwezel Am: 22.01.2022 18:21:31 Gelesen: 323789# 2569 @  
@ volkimal [#2568]

Hallo Volkmar,

Es ist wirklich erstaunlich, was du insgesamt noch herausbekommen hast. Vielen Dank für deine Hilfe, das hätte ich allein bestimmt nicht geschafft!

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 22.01.2022 19:42:03 Gelesen: 323774# 2570 @  
@ evwezel [#2569]

Hallo Emiel,

das erste fehlende Wort könnte "Paläste" sein.

Das zweite sieht so ähnlich aus wie "Bäume" - das macht aber vom Inhalt her keinen Sinn.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 22.01.2022 21:07:53 Gelesen: 323753# 2571 @  
@ volkimal [#2570]

Hallo Volkmar,

“Paläste” könnte stimmen. Beim zweiten Fall hätte ich etwas erwartet wie “Banner”.

Vielleicht wird das für immer ein Mysterium bleiben.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 22.01.2022 21:34:08 Gelesen: 323744# 2572 @  
@ evwezel [#2571]

Hallo Emiel,

das könnte vielleicht sein. Dann sind die vermeintlichen ü-Striche nur ein Fleck. Sicher bin ich mir aber nicht, ob dort "Banner" steht.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 22.01.2022 23:53:18 Gelesen: 323703# 2573 @  
@ evwezel [#2567]
@ volkimal [#2568]

Hallo Emiel, hallo Volkmar,

nach den herausragenden Vorarbeiten habe ich beim Gedicht zu einigen Stellen Änderungen und Ergänzungen vorzuschlagen:

Auf der Loggia von S. Saba

Ich bin hinaufgestiegen
Zum alten Aventin
Halb Kloster, halb Ruinen
Da setzte ich mich hin.

Da lag die Stadt der Städte,
Das ewig einzige Rom
Da blinkt des Tibers Bette
Da thront St. Peters Dom

Paläste, Klöster trauern
Von längst entschwundener Zeit
Zypressen haben die Mauern
zum Friedhof eingeweiht.

Und Sonnenschein darüber
ein warmes Frühlingslicht
Das sich in tausend Farben
In Laub u. Steinen bricht

Und nordwärts von den Höhen
Da glänzt’s ein Sonnenstrahl:
Sah bunte Fähnchen wehen
Und blitzen Brünn u. Stahl

Dann sah ich Scharen kommen
Mit Hut und Pilgerstab
Alle steigen froh entglommen
Zur Stadt ins Thal hinab

Und von der Ferne schweifet
Manch Blick zu mir zurück
Und ringsum wo er streifet
Ist heitres Frühlingsglück

Es wacht der Lorberstille
Still wie in süßem Traum
Duft, Sang u. Lichtesfülle
Umfluten Stein u. Baum

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 23.01.2022 08:32:10 Gelesen: 323604# 2574 @  
@ epem7081 [#2573]

Hallo Edwin,

Super! Das meiste ist eindeutig zu lesen. Da habe ich mich gestern wohl zu sehr auf die Lücken konzentriert. Mit "Brünn" (von Brünne) habe ich gleich ein mir unbekanntes Wort kennengelernt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCnne
 
evwezel Am: 23.01.2022 09:33:37 Gelesen: 323588# 2575 @  
@ epem7081 [#2573]
@ volkimal [#2574]


Hallo Edwin und Volkmar,

vielen Dank für eure Superarbeit! Es ist mir klar geworden, dass ich noch viel mehr üben soll. Aber was genau bedeutet “Lorberstille”?

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 27.01.2022 21:50:24 Gelesen: 322121# 2576 @  
Hallo zusammen,

die Schrift meines Urgroßvaters ist oft sehr unleserlich Bei dieser Karte fehlt mir ein Wort:



Wevelinghoven, den 22.12.1905
Meiner lieben Herzensilse
Einen innigen Gruß und Kuß zum
heiligen Christabend. Väterchen muß denselben hier
in der Fabrik verleben, aber wenn er zu Euch kommt, dann
bringt er zu dem Kaiser Friedrich stück einen schönen ??? mit,
und das wird hoffentlich Ende Januar oder Anfang Februar der Fall
sein. Vielen Dank für Eure lieben Zeilen, die ich auch Mutter
gab. Dein Väterchen

Wer kann sagen, was er meiner Großmutter mitbringen wollte?

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 27.01.2022 22:19:45 Gelesen: 322110# 2577 @  
Stollen vielleicht.
 
DERMZ Am: 27.01.2022 22:53:20 Gelesen: 322061# 2578 @  
@ volkimal [#2576]

Hallo Volkmar,

ich lese: ...zu dem Kaiser Friedrich Park eine schöne Nelke mit ...

Was denkst Du?

Beste Grüsse Olaf
 
evwezel Am: 28.01.2022 10:39:15 Gelesen: 321906# 2579 @  
@ volkimal [#2576]

Hallo Volkmar,

Schwer zu sagen, weil er ziemlich schmierig schrieb. Wie alt war deine Großmutter damals? Ich habe den Eindruck, sie war noch ein sehr kleines Kind. Genau wie Olaf, lese ich auch "zu dem Kaiser Friedrich Park eine schöne (...) mit". Könnte es "Milka" sein? Laut https://de.wikipedia.org/wiki/Milka_(Marke) wurde der Markenname "Milka" in 1901 registriert. Ganz sicher bin ich aber bestimmt nicht. Es wäre deshalb interessant sein zu wissen, wie dein Urgroßvater in einem anderen Brief den Buchstaben "M" oder "N" am Anfang eines Wort schrieb.

Viele Grüße,

Emiel
 
hajo22 Am: 28.01.2022 12:06:49 Gelesen: 321884# 2580 @  
Unsere Altvorderen haben nicht immer Sütterlin in Schönschrift geschrieben. Manches kann man wirdklich nicht lesen.

hajo22
 
kauli Am: 28.01.2022 14:33:09 Gelesen: 321796# 2581 @  
Hallo zusammen,

Hier geht es wohl um eine Auszeichnung für Nürnberger Lebkuchen. Auszeichnungen kann ich ja noch lesen, aber das war`s dann auch.

Ich bin sicher das mir da geholfen wird.



Viele Grüße
Dieter
 
epem7081 Am: 28.01.2022 15:52:36 Gelesen: 321771# 2582 @  
@ kauli [#2581]

Hallo Dieter,

nachfolgend meine "Übersetzung". Allerdings macht mir die letzte Zeile noch Kopfzerbrechen.

Vielleicht finden weitere Forumsteilnehmer die richtige Lösung.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

Auszeichnungen
welche
meinen geliebten und allverehrten
Herrn Schwiegersohn,
Se Excellenz Reg. Präsidenten
Ritter von Lermann
am Tage der Einweihung des großen Brunnen-denkmals,
daß zu Ehren Se K Hoheit des Prinz Regenten
Luitpold
an dessen hohen Geburtsfeste 12 März 1903 in Augsburg
enthüllt worden ist

Ritter von Lermann:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Lermann
https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzregentenbrunnen
https://de.wikipedia.org/wiki/Luitpold_von_Bayern
 
kauli Am: 28.01.2022 18:24:35 Gelesen: 321701# 2583 @  
@ epem7081 [#2582]

Hallo Edwin,

Respekt dass Du das entziffert hast. Ich dachte es hat etwas mit dem Nürnberger Lebkuchen zu tun.

Besten Dank
Dieter
 
volkimal Am: 28.01.2022 21:33:00 Gelesen: 321581# 2584 @  
Hallo zusammen,

danke für eure rege Beteiligung beim Entziffern des fehlenden Wortes. Ich habe mir heute einmal die Mühe gemacht und alle Großbuchstaben herausgesucht, die ich bisher eindeutig identifiziert habe. Nur beim "C" bin ich mir nicht sicher. Zum Teil hat Urgroßvater zwischendurch lateinische Buchstaben verwendet. Hier ist die Tabelle:



Emiel, ein "M" ist es definitiv nicht. Damit scheidet "Milka" aus.

Olaf, ich habe bisher viermal das "P" gefunden. Die drei deutschen "P" haben zwar Ähnlichkeit mit dem Wort hinter "Kaiser Friedrich", sie haben aber am Anfang immer einen kurzen Anstrich der von oben kommt. Dieser fehlt aber hinter "Kaiser Friedrich". Daher glaube ich nicht, dass es Park heißt. Außerdem gab es in Gramzow, wo Großmutter im Pensionat war keinen Kaiser Wilhelm Park. Auch die Nelke halte ich nicht für wahrscheinlich. Weshalb soll ein Vater seiner 14-jährigen Tochter eine Nelke mitbringen, wenn er sie nach mehreren Monaten wiedersieht. Urgroßvater lebte beruflich in Spanien bzw. Portugal. Zusätzlich kommt dazu, dass das einzige "N" völlig anders aussieht.

guy69, den Vorschlag "Stollen" finde ich interessant. Ich habe allerdings bisher kein "St" gefunden.

Eine Liste der Kleinbuchstaben will ich auch noch erstellen. Ich habe von Urgroßvater viele Karten, die ich bisher noch nicht gelesen habe.

Hier eine andere Karte, an der ich mich gestern versucht habe:



Bisher habe ich folgendes gelesen:

Köslin, d. 8/7 1905
Mein liebes Mädel
Habe heut noch wenige
Sachen an Dich gesandt
und wirst Du Dich hoffent-
lich darüber freuen. Der Sprung-
schirm(?)
ist für Cläre. Das
??? ist für Euch Lieben(?)
Herzlichen Gruß und Kuß
meine lieben Mädchen
und viele Grüße den Tanten
Väterchen

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 28.01.2022 22:41:08 Gelesen: 321525# 2585 @  
@ volkimal [#2584]

Hallo Volkmar,

Ich kann mich natürlich irren, aber ich lese::

(...). Das
Baupaket ist für Euch Lieben?.

Könnte es auch “Beiden” sein statt “Lieben”?

Viele Grüße,

Emiel
 
epem7081 Am: 28.01.2022 23:52:06 Gelesen: 321503# 2586 @  
@ volkimal [#2584]
@ evwezel [#2585]

Hallo Volkmar und Emiel,

wie wäre es denn mit Konfekt für die Lieben ?

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
evwezel Am: 29.01.2022 10:46:13 Gelesen: 321283# 2587 @  
@ epem7081 [#2586]

Hallo Edwin,

da könntest du bestimmt Recht haben!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 29.01.2022 10:49:16 Gelesen: 321279# 2588 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich habe diesmal (hoffentlich) eine einfache Frage. An einer Stelle im folgenden Text bin ich nicht ganz sicher (fettgedruckt). Ich lese “Wir führen ein recht beschauliches Dasein.” Habe ich das richtig gelesen? Und was bedeutet diese Aussage?

Viele Grüße,

Emiel

—-

Lieber Franz! Soeben trifft deine l. Karte vom
4/12 hier ein. Uns allen geht es recht gut.
Hier war 3 Tage belgische Einquartierung, wir
hatten jedes Mal einen Offizier mit Burschen,
alles ging ruhig und friedlich zu. Feste Be=
setzung ist hier noch nicht u. scheint auch nicht zu
kommen. Mutter geht’s bedeutend besser, doch
bleibt sie vorläufig noch im Krankenhaus.
Die Fabrik[1] geht weiter, da für Kohlen und
Gare genügend gesorgt. Wir führen ein
recht beschauliches Dasein. In Gladbach merkt
man auch wenig von der Besetzung, die Elektrische[2]
geht wie früher. Herzlichste Grüße u. Küsse von uns
allen. Auf Wiedersehen Richard

[1] Es handelt sich um ein Leinenweberei
[2] Tram von Viersen nach Gladbach


 
epem7081 Am: 29.01.2022 11:46:23 Gelesen: 321258# 2589 @  
@ evwezel [#2588]

Hallo Emiel,

ein beschauliches Dasein - in den unruhigen Zeiten nach dem Kriege - zeigt, dass das tägliche Leben offenkundig in ruhigen Bahnen verlief. Der Trubel der Welt wirkte in das Familienleben nicht hinein. Da außerdem Kohlen und Garn zur Verfügung standen, konnte wohl die Leinenweberei betrieben werden; der Lebensunterhalt somit wohl gesichert war, was in der Nachkriegszeit keineswegs selbstverständlich war.

Ein schönes geruhsames Wochenende wünscht

mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
guy69 Am: 29.01.2022 11:48:59 Gelesen: 321256# 2590 @  
@ volkimal [#2584]

Knnte mir auch eine Srung- schnur vorstellen. Wobei dann der Artikel nicht mehr recht passt.
 
inflamicha Am: 29.01.2022 12:03:12 Gelesen: 321246# 2591 @  
Hallo,

versucht es doch einmal mit Sprungschnur bzw. Springschnur- eine andere Bezeichnung für das heute gebräuchlichere Springseil. ;-)

Gruß Michael
 
evwezel Am: 29.01.2022 13:25:35 Gelesen: 321214# 2592 @  
@ epem7081 [#2589]

Hallo Edwin,

Vielen Dank für deine Erläuterung. Es hat mir sehr geholfen diesen Text richtig verstehen zu können!

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 30.01.2022 17:24:03 Gelesen: 320810# 2593 @  
Guten Tag

heute bin ich mit meinem Latein wieder am Ende, ich hoffe auf Hilfe.



Ich habe folgendes gelesen, die Adresse ist klar und eindeutig:

22.1.17
Werte Familie Kornmann
Erlaube mir Euch ein Päckchen
zu senden. Hoffentlich geht es
Euch noch alle recht gut, was
ich von mir auch gerichten kann
werden in den ersten Tagen wieder ...
klein ....fahrt machen, denn sie lieben
die Veränderung.

Mit herzl. Gruß Auf Wiedersehen
Walther Dissel

Bei der fettgeschriebenen Passage bin ich mir sehr sehr unsicher, vermutlich habe ich wieder Blödsinn gelesen. Hier noch die Originalzeilen



Vielleicht ist noch erwähnenswert, daß das 1. Elsässisches Pionier-Bataillon Nr. 15 war der 30. Infanterire Division unterstellt. Die 30.Infanterie Division war in der Zeit vom 30.11.1916 - 25.01.1917 in Stellungskämpfe vor Verdun involviert.

Mit besten Grüßen Olaf
 
volkimal Am: 30.01.2022 17:34:44 Gelesen: 320806# 2594 @  
@ DERMZ [#2593]

Hallo Olaf,

um was für eine Fahrt es sich handelt kann ich auch nicht erkennen. Ansonsten ist dieses meine Version:

22.1.17
Werte Familie Kornmann
Erlaube mir Euch ein Päckchen
zu senden. Hoffentlich geht es
Euch noch alle recht gut, was
ich von mir auch berichten kann
werden in den ersten Tagen wieder sone(?)
klein ....fahrt machen, denn wir lieben
die Veränderung.
Mit herzl. Gruß Auf Wiedersehen
Walther Dissel

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 30.01.2022 18:35:27 Gelesen: 320786# 2595 @  
Spähfahrt
 
DERMZ Am: 30.01.2022 20:05:18 Gelesen: 320754# 2596 @  
@ volkimal [#2594]

@ guy69 [#2595]

Tausend Tausend Dank Ihr zwei, eine Spähfahrt hätte ich nie entziffert, nun ist es aber doch recht klar.

Beste Grüße Olaf
 
guy69 Am: 31.01.2022 08:16:39 Gelesen: 320586# 2597 @  
22.1.17
Werte Familie Kornmann
Erlaube mir Euch ein Päckchen
zu senden. Hoffentlich geht es
Euch noch alle recht gut, was
ich von mir auch berichten kann
werden in den nächsten Tagen wieder sone(?)
klein e Spähfahrt machen, denn wir lieben
die Veränderung.
Mit herzl. Gruß Auf Wiedersehen
Walther Dissel

mit dem "sone" bin ich auch nicht recht zufrieden. Vielleicht könnte hinter dem Wort auch ein Trennstrich sein. Tappe da wirklich im Dunkeln.
 
milo2021 Am: 31.01.2022 10:22:59 Gelesen: 320543# 2598 @  
Ich habe jetzt nicht alles Posts durchgelesen- und bitte es mir nachzusehen, falls es hier schon erwähnt wurde.

Es gibt für den Bereich der Ahnenforschung einen "Leseschlüssel zu unserer alten Schrift" - Erstauflage 1935 - Reprint 1984 im C.A. Starke Verlag Limburg/Lahn und umfasst unter anderem Schriftproben vom 14.-19. Jahrhundert. U.a. gotische Kurrentschrift, Humanisten-Schrift

Für Sütterlin vielleicht eine Hilfe [1]

[1] https://www.sütterlinstube.de/lesenundschreiben/literatur.html
 
volkimal Am: 31.01.2022 14:19:14 Gelesen: 320424# 2599 @  
@ epem7081 [#2586]
@ guy69 [#2590]
@ evwezel [#2587]

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Hilfe. Konfekt ist auf jeden Fall richtig und die Springschnur halte ich auch für sehr wahrscheinlich.

Der Artikel stimmt doch - es ist ein "die". Inzwischen habe ich auch eine Liste der Kleinbuchstaben zusammengestellt und kann sie gut vergleichen.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 02.02.2022 15:22:13 Gelesen: 319156# 2600 @  
Guten Tag,

eine Karte - vermutlich von der Ostfront - bringt mich ein wenig zum Verzweifeln, ich kann (fast) alles lesen, nur verorten kann ich sie nicht - vielleicht erfahre ich ja wieder große Hilfe aus dem Forum:



Ich las folgendes:

Feld-Post

An
Herrn
Kornmann
Lehrer
Michelbach
Kreis Marburg
Lahn


Bagutzyin, 16/2. 1915.
Geehrter Herr Lehrer
die herzlichsten Grüße
sendet Ihnen und
Ihrer Familie
Untffz. Bieker
I./II.

Sendet Herr Lehrer keine Sonntags boten mehr.
Habe lange keine bekommen. Nochmals Gruß Bieker

Russen In den Laufgräben
Hier auf dem Bilde können
Sie sich eine ungefähre Vor-
stellung machen wie die Russen aussehen

Wie gesagt, ich kann den gelesenen Ort nicht verorten, wahrscheinlich bin ich zu doof dazu.



Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 02.02.2022 15:38:00 Gelesen: 319151# 2601 @  
@ DERMZ [#2600]

Hallo Olaf,

es dürfte sich um Boguszyn (deutsch Friedrichswartha) handeln. Nur das hintere "i" ist zuviel. Es ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien in Polen.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 02.02.2022 20:34:18 Gelesen: 319072# 2602 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich möchte euch auch noch einmal um Hilfe fragen. Das meiste konnte ich lesen, doch an einigen Stellen sind die Buchstaben kaum noch lesbar.

Viele Grüße,

Emiel

——-

Ripont, d. 20.12.1914

Sehr geehrter Herr,

Ich habe ihre Karte und den
schöne Paketchen erhalten, wo=
für ich Sie herzlich danke.
Sie schreiben mir von tap=
fere Taten, aber das ist
vorbei, denn wir liegen
jetzt schon über 3 Monate
hier bei Ripont im Schützen(=)
graben, aber das ist auch
nichts wenn(?) man(?) so ruhig(?) liegt(?)
aber wir wollen hoffen
das wir bald Frieden haben,
damit wir alle in Ruhe
kommen. Ich wünsche Sie und
alle zu Hause ein fröhliches Weih=
nachtsfest. Es grüßt auch(?) ihr
(...) Günther Mühler


 
volkimal Am: 02.02.2022 20:45:03 Gelesen: 319066# 2603 @  
@ evwezel [#2602]

Hallo Emiel,

perfekt "übersetzt". Ich habe genau dasselbe herausbekommen. Der einzige Unterschied: das "sie" in der dritten Zeile ist klein geschrieben. Das fehlende Wort ganz unten kann ich auch nicht erkennen.

Ripont, d. 20.12.1914

Sehr geehrter Herr,

Ich habe ihre Karte und den
schöne Paketchen erhalten, wo=
für ich sie herzlich danke.
Sie schreiben mir von tap=
fere Taten, aber das ist
vorbei, denn wir liegen
jetzt schon über 3 Monate
hier bei Ripont im Schützen(=)
graben, aber das ist auch
nichts wenn man so ruhig liegt
aber wir wollen hoffen
das wir bald Frieden haben,
damit wir alle in Ruhe
kommen. Ich wünsche Sie und
alle zu Hause ein fröhliches Weih=
nachtsfest. Es grüßt auch ihr
(...) Günther Mühler

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 02.02.2022 20:50:40 Gelesen: 319062# 2604 @  
@ volkimal [#2603]

Hallo Volkmar,

könnte das letzte Wort “dankbarer” sein?

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 02.02.2022 21:02:04 Gelesen: 319055# 2605 @  
@ evwezel [#2604]

Hallo Emiel,

das passt - darauf bin ich nicht gekommen!

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 02.02.2022 21:05:02 Gelesen: 319054# 2606 @  
@ volkimal [#2605]

Hallo Volkmar,

super, vielen Dank für deine Hilfe!!

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 03.02.2022 03:18:35 Gelesen: 318970# 2607 @  
@ volkimal [#2601]

Danke Volkmar,

wieder etwas gelernt.

Beste Grüße sagt Olaf
 
DERMZ Am: 05.02.2022 15:19:50 Gelesen: 318198# 2608 @  
Guten Samstag

Apotheker Eduard Ruppersberg aus Marburg hat - für mich jedenfalls - eine typische Ärzte- oder Apothekerhandschrift, nicht unbedingt lesefreundlich.



Ich habe folgendes gelesen:

Herrn H. Salzmann
jun.
Friedberg
Grossherzth. Hessen
via Giessen


Mb, d. 24 V. 92
Antworth: (?). habe Ihnen einige Paare
gute ... ... aus... .... imd ge...
pr. Paar 1M. und in Anbetracht der
Jahreszeit nicht zu viel ist. Soll ich Ihnen
2-3 Paar hiervon besorgen, so bitte um
gef. Nachricht, offeriere Ihnen außer-
dem auch meine schöne große Kopf-
haube gut zu der .... ....
passend; da deshalb ein... zu
dem billigen Preise von 2,50. Könnte
Ihnen bald Alles zukommen lassen, da die
Tauben in der Hand .... sowieso
ang... sind. Außerdem müßten wir
noch 1M, von der vorigen Sendung zu.... kommen,
sind von ...., Achtungsvoll
E. Ruppersberg

Herrn Salzmann kann ich leider nicht mehr fragen, was ihm angeboten worden ist, aber vieleicht vieleicht verrät es mir ja jemand.

Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 05.02.2022 19:38:00 Gelesen: 318144# 2609 @  
@ DERMZ [#2608]

Hallo Olaf,

der Absendestempel des Apothekers verwirrt etwas, denn die Karte hat nichts mit der Apotheke zu tun. Ich lese:

Mb, d. 24 V. 92
Antwort:. habe Ihnen einige Paare
gute Feldtauben ausgemacht und zwar
pr. Paar 1 M. was in Anbetracht der
Jahreszeit nicht zu viel ist. Soll ich Ihnen
2-3 Paar hiervon besorgen, so bitte um
gef. Nachricht, offeriere Ihnen außer-
dem auch meine schöne große Kropf-
taube gut zu der empfangenen Täubine
passend; da derselbe einzeln zu
dem billigen Preise von 2,50. Könnte
Ihnen bald Alles zusammen senden, da die
Tauben in der hand eines meiner
Nachbarn sind. Außerdem würden wir
noch 1M, von der vorigen Sendung zu Gute kommen,
…. verehren(?) Achtungsvoll
E. Ruppersberg

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 05.02.2022 21:19:02 Gelesen: 318121# 2610 @  
@ volkimal [#2609]

Danke Volkmar,

an Tauben hatte ich gar keinen wirklichen Gedanken verschwendet, ich war eher auf Handarbeiten aus. Obwohl die Apotheke heute noch existiert, wird es dort wohl kaum noch Tauben zu erwerben geben.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 06.02.2022 04:14:49 Gelesen: 318023# 2611 @  
Guten Morgen

Mamas Handschrift ist deutlich besser zu lesen als die des Herrn Apothekers - nur die letzten Worte wollen nicht zusammen kommen.



Mama Schmidtmann schrieb an Sohnemann Carl das folgende:

Herrn Postassistent Schmidtmann
Eisleben

M.l. Carl. Da Du mich bis jetzt vergebens auf den versproch-
enen Brief hast warten lassen, muß ich Dich einmal daran erinnern
und Dir zugleich mittheilen, daß es mir noch gut geht.
Nach Fulda reise ich aber Weihnachten nicht, weil Eduard u. Thea
zu mir kommen. Ich muß schon Mitte Januar in Mainz
sein. In M...... hagen (?) geht es noch immer gut, von
Adolf bekomme ich recht oft Briefe. Von ... habe
ich noch nichts gehört, ich will mich auch einmal in
Erinnerung bringen, daß Doctor Farber so plötz-
lich gestorben ist, hast Du gewiß aus der Morgenzeitung
gesehen, das ist ein recht trauriger Todesfall. Hoffentlich
schreibst Du mir bald bis dahin sei herzlich gegrüßt von
Deiner Mutter


Besten Dank für die weitere Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 06.02.2022 08:47:30 Gelesen: 317911# 2612 @  
@ DERMZ [#2611]

Hallo Olaf,

wir wollen gleich weg. Den ersten Ort weiß ich noch nicht. Als ich den Text las, fiel mir sofort Meinerzhagen ein, das passt aber nicht zum Schriftbild. Der zweite ist Ort ist Eschwege.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 06.02.2022 15:45:19 Gelesen: 317789# 2613 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich bitte bei nachfolgenden Brief mal wieder um Hilfe. Wer kann den fett markierten Text entziffern / erklären?

Viele Grüße,

Emiel

——-
Soldin[1], den 28.10.17

Lieber Franz!

Vielen Dank für Deinen l. Brief vom
14 dss. Ich erhielt denselben erst vor einigen Tagen
bei meiner Rückkehr aus dem Lazarett. Meinen
Brief ab Lüstein[2] vom 14 dss wirst Du inzwischen
auch wohl erhalten haben und sage ich Dir nochmals
recht herzlichen Dank für dein so überaus wert=
volles Paket. Die Freude war unbeschreiblich als
ich die schöne Butter sah und muß ich deine Überwindung
wirklich anstaunen[3] denn Du hättest dieselbe doch
in jetziger Zeit doch auch sehr dringend brauchen
können. Nun ich werde Dir diesen Liebesdienst nicht
vergessen. Ich wünsche nur daß Du vor weiterem
Soldatenland bewahrt bleibest denn mir ist es eine
reine Hölle bei m. Gesundheitszustand.
Von Lüstein wurde ich da ich doch nicht heilbar sei
entlassen. Da Schutum(?)-Untersuchungen das fehlen
von Tuberkel ergaben mußte ich, da ich nicht an=
sterkungsfähig bin, wieder zur Truppe und be=
kam ich als Trost zu hören, daß die Armierungs=
soldaten ja alle krank seien. Ich würde vom
Lazarettarzt sogar verwendungsfähig für
die Etappe geschrieben und kanns mir blühen[5]
daß ich in einigen Wochen eine Gasmaske

[1] Soldin = Myślibórz (Siehe https://de.m.wikipedia.org/wiki/Myślibórz)
[2] Lüstein???
[3] anstaunen = mit Staunen/Verwunderung ansehen
[4] Tuberkel, der = knötchenförmige Geschwulst, besonders bei Tuberkulose
[5] Was bedeutet “Es kann mir blühen”?

Seite 2

umgehängt bekomme und ins Feld muß, denn
alle Armierungssoldaten auch die nur für
Etappe geschriebenen erhalten hier beim Ausmarsch
ihre Gasmaske und kommen in sehr gefährdete
Gebiete. Ich bin nun zwar vorläufig wieder
hier auf der Schreibstube und will nun ver=
suchen ob ich mich hier nicht so unentbehrlich machen
kann, daß ich nicht mit abgeschoben werde.
Es fält[6] allerdings schwer weil eine Verordnung
besteht wonach alle Feld und Etappe Leute von den
Schreibstuben abzulösen sind.
Wenn man aber so hinter die Kulissen schaut
wie ich hier, so ist’s empörend[7] diese Schiebungen[8]
und Machenschaften[9] alle zu sehen die vorgenommen
werden um diese Verordnung illusorisch zu
machen. Sollte ich nun trotzdem ins Feld kommen
so werde ich dort, da ich diese Strapatzen wohl kaum
eine Woche aushalte, hoffentlich wieder schnell
ins Lazarett kommen ehe mein bischen Gesund=
heit gänzlich und endgültig untergraben ist.
Ja ich kann Dir sagen, daß es für mich die
reinste Hölle bedeutet Soldat sein. Aber wenn
ich all die Krüpfel u. Kranke sehe die hier
herumwanken(?) so harkt immer das Mitleid u.
Grauen.[10] Trotzdem werden die armen Menschen
rücksichtlos ins Feld abgeschoben.

[6] Heinrich hat sich hier vertan. Es fällt schwer...
[7] empörend = unerhört, skandalös
[8] Schiebung, die = ungerechtfertigte Bevorzugung, Begünstigung
[9] Machenschaft, die = sich im Verborgenen abspielende, unlautere Handlung, Unternehmung, mit der sich jemand einen Vorteil zu verschaffen oder einem anderen zu schaden sucht
[10] Grauen, das = Furcht, Entsetzen vor etwas Unheimlichem


 
guy69 Am: 06.02.2022 18:23:04 Gelesen: 317730# 2614 @  
Schutum = Sputum

kanns mir blühen = kanns mir passieren. Bei uns in Hessen recht geläufiger Ausdruck.

herumwanken = herumlaufen. Etwas abwertend, ähnlich wie herumtorkeln.
 
brunoh Am: 06.02.2022 18:47:50 Gelesen: 317704# 2615 @  
@ evwezel [#2613]

Aber wenn ich all die Krüppel und Kranken sehe die hier
herumwanken(?) so packt einen das Mitleid u.
Grauen.[10]

herumwanken = unkontrollierter, schwankender Gang
 
brunoh Am: 06.02.2022 19:02:25 Gelesen: 317691# 2616 @  
D@ evwezel [#2613]

Das ist nicht Lüstein sondern Cüstrin. bis 1928 mit "C" geschrieben, dann Küstrin. Es liegt heute in Polen und heißt "Kostrzyn nad Odrą" (Küstrin an der Oder).
 
volkimal Am: 06.02.2022 20:25:50 Gelesen: 317644# 2617 @  
@ DERMZ [#2611]

Hallo Olaf,

jetzt habe ich den Ort vermutlich gefunden: Wilhelmshausen (heute Ortsteil der Gemeinde Fuldatal im nordhessischen Landkreis Kassel)

Mir war zuerst aufgefallen, dass es hinten vermutlich nicht "hagen" heißt. Das "g" sieht sonst anders aus. Zusätzlich sieht der Anfangsbuchstabe anders aus als das "M" in Mainz.

Die Ortssuche bei StampsX [1] ist sehr nützlich, wenn man nur Fragmente des Ortsnamens kennt. Ich glaube, dass man dabei aber angemeldet sein muss.

Ich habe es einmal mit "M hausen" versucht und dabei wird sowohl bei der "phonetischen Suche" als auch bei der "Fragmentsuche" Wilhelmshausen angezeigt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.stampsx.com/ratgeber/ort-suchen.php
 
evwezel Am: 06.02.2022 20:51:29 Gelesen: 317632# 2618 @  
@ brunoh [#2616]
@ guy69 [#2614]

Hallo Harald und Bruno,

Ich habe heute wieder etwas gelernt - sehr vielen Dank für eure Hilfe !

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 08.02.2022 16:17:03 Gelesen: 316895# 2619 @  
@ volkimal [#2617]

Besten Dank Volkmar,

weder Eschwege noch Wilhelmshausen wäre mir je in den Sinn gekommen. Du bist IMMER eine große Hilfe.

DANKE sagt Olaf
 
M.P.D. Am: 18.02.2022 02:22:37 Gelesen: 314260# 2620 @  
Hallo an alle,

ich habe hier diesen Brief, den ich nur teilweise entziffern kann.

Er stammt aus dem Nachlass meines Verwandten und soll wie die anderen Exponate an ein Museum gehen.

Verfasser ist Friedrich von Lindelof [1] welcher vermutlich einer der Professoren meines Verwandten war.

Da der Brief u.a. genau in die Zeit zwischen Professur und politischer Laufbahn Lindelofs fällt interessiert mich brennend der Inhalt und ich habe die Hoffnung, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

Für Eure Mühe danke ich im voraus!

Gruß
Mike




[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_von_Lindelof
 
epem7081 Am: 18.02.2022 08:19:39 Gelesen: 314172# 2621 @  
@ M.P.D. [#2620]

Hallo Mike

anhängend meine Lesung des Briefes

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

Sr. Wohlgeboren
Herr Landrichter Bücking
D.S.
Lindelof Laubach

Wohlgeborener
Hochgeehrter Herr Landrichter!
Für den Fall daß die Landrichter Stelle in
Butzbach vakant werden sollte, würde es
Ew. Wohlgeboren vielleicht erwünscht seyn, diese
im Etat mit 1500 fl vorgesehene Stelle zu
erhalten; und so gereicht es mir zum besondern
Vergnügen, die Frage convidentiell an Sie zu
richten, ob Sie wünschen, Seiner Königlichen Hoheit
dem Großherzoge eintretenden Falls für jene
Stelle
Stelle in Vorschlag gebracht zu werden
Überzugskosten könnten freilich nicht ersetzt
werden, da die Besoldung zu Butzbach
höher als die zu Laubach.
Indem ich Sie um baldige Beantwortung
meiner Anfrage bitte, verharre ich mit
vollkommenster Hochachtung
Ew Wohlgeboren

Darmstadt, den 22. Oct. ergebenster
1857 Lindelof
 
M.P.D. Am: 18.02.2022 15:03:37 Gelesen: 314011# 2622 @  
[#2621]

Hallo Edwin,

vielen Dank für deine Mühe, das bringt mich sehr viel weiter und ist tatsächlich sehr erhellend.

Ein schönes Wochenende wünsche ich!

Gruß
Mike
 
DERMZ Am: 19.02.2022 23:14:00 Gelesen: 313513# 2623 @  
Guten Abend,

wir erlauben uns einen Blick auf das Jubiläums-Kunst-Institut der Universität Marburg, erbaut zum 400-jährigen Jubiläum der Universität Marburg.



Ich habe folgendes gelesen:

Herrn
Regierungs u. Baurat
H. Leyn
Hannover-Waldhausen
Heuerstraße 2

Marburg a/Lahn 29.9.30
Sehr verehrter Herr u. Frau Baurat!
Glücklich, wohlbehalten und pünktlich
bin ich am Sonnabend Abend hier einge-
troffen und von Frau Rücklich ??? herzlich in Empfang
genommen worden. Ich will nochmals Gelegenheit
nehmen Ihnen allen für die herzliche Aufnahme die mir
in Ihrem Hause zu teil geworden ist herzlichst zu danken.
Mit herzlichem Gruß an Alle Ihr alter
M. ....

Sehr geehrter Herr u. Frau Baurat
Recht vielen Dank für all das
Übersandte, aber am meisten
habe ich mich über die ....
M...
gefreut. Vielen Dank
u. Gruße sendet L. Picklich

Ich komme mit dem Namen des/der Schreibenden nichts zusammen, und auch die gute Dame, die ihn/sie aufgenommen hat, ist mir nicht klar. Ich habe das Adressbuch von Marburg bemüht, aber beide von mir - wohl falschen - gedachten Namen kann ich nicht finden. Vielleicht hat ja jemand eine passende Idee. Zur besseren Lesbarkeit habe ich die Karte noch einmal gedreht.



Besten Dank und beste Grüße sagt Olaf
 
volkimal Am: 19.02.2022 23:49:50 Gelesen: 313491# 2624 @  
@ DERMZ [#2623]

Hallo Olaf,

habe im Moment nur das Tablet, daher nur eingeschränkte Möglichkeiten. Der erste Name könnte Frau Paulitz, der Schreiber evtl M. G(?)oldmann sein.

Weiter unten geht es um eine ??? Mütz(e). Das Wort davor fehlt mir noch.

Ich sehe mir die Karte morgen noch einmal an.

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 20.02.2022 06:43:11 Gelesen: 313298# 2625 @  
praktische Mütze
 
DERMZ Am: 20.02.2022 16:01:58 Gelesen: 313017# 2626 @  
@ volkimal [#2624]
@ guy69 [#2625]

Guten Sonntag Ihr zwei,

was würde ich ohne Euch machen? Ich würde im Nirwana verschwinden und dort verzweifeln. Vielen Dank für Eure Hilfen, besonders für die praktische Mütze.

Die Namen von Volkmar machen Sinn, auch wenn ich sie nicht im Adressbuch von Marburg finden kann, aber es sagt ja niemand, dass die Dame und der Herr auch mitten in Marburg gewohnt haben und im Adressbuch verzeichnet sein müssen. Ich nehme die Namen mal als gegeben hin und arbeite damit.

Besten Dank nochmals sagt Olaf
 
guy69 Am: 20.02.2022 18:38:32 Gelesen: 312956# 2627 @  
@ DERMZ [#2626]

Ich gebe das Kompliment mal schnell weiter an Volker. Er macht die Arbeit zu 99%. Die wenigen restlichen Worte sind dann recht einfach zu finden.
 
DERMZ Am: 20.02.2022 22:36:42 Gelesen: 312897# 2628 @  
@ volkimal [#2624]

Hallo Volkmar,

ich habe den Schreiber identifizieren können, juhu! Es war Max Moldenhauer, wohnhaft in der Weißenburger Straße 6, von Beruf war er Bausekretär a.D.

Es hat mir einfach keine Ruhe gelassen, ich suche noch nach Frau P, ich finde in der unmittelbaren Nachbarschaft noch niemanden, wo der Name passen könnte.

Beste Grüße Olaf
 
brunoh Am: 21.02.2022 10:39:10 Gelesen: 312685# 2629 @  
@ DERMZ [#2628]

Hallo Olaf,

bei Frau P. hast Du schon mal unter Puttlich oder Puttlitz gesucht, wären vlt. Möglichkeiten.

Eine schöne Woche wünscht
Bruno
 
volkimal Am: 21.02.2022 11:01:14 Gelesen: 312675# 2630 @  
@ DERMZ [#2628]

Hallo Olaf,

Max Moldenhauer passt vom Beruf und einigermaßen vom Schriftbild. Mich irritieren nur die beiden völlig unterschidlichen "M" am Anfang. Außerdem fehlt mir das "h" in Moldenhauer - es sei denn es ist völlig verstümmelt. Für mich sieht es eher wie Moldenauer aus.



Noch eine zweite Idee. Sind die Personen im Adressbuch eigentlich nach Namen oder nach Adressen aufgelistet. Die Namen der Frau, die ihn herzlich in Empfang genommen hat und der Name der Frau, die unterschrieben hat haben viele Gemeinsamkeiten. Kann es sich evtl. um dieselbe Person handeln? Wenn dann wäre der Name vermutlich Puttlitz. Der U-Strich wäre dann etwas weit rechts - aber das kommt häufig vor.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 21.02.2022 13:26:19 Gelesen: 312582# 2631 @  
@ brunoh [#2629]
@ volkimal [#2630]

Hallo Brunoh und Volkmar,

ich habe den Namen Moldenhauer aus dem Marburger Adressbuch entnommen. Die Dame habe ich bisher vergeblich gesucht, weder unter den vorgegebenen Namen noch in den Straßen in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Unbekannte kann natürlich auch irgendwo auf dem Weg zwischen Bahnhof und Südstadt gewohnt haben, aber das sind mir dann doch deutlich zu viele Straßen zum Suchen (ich habe im Adress-Buch von 1930 und 1934 gesucht).

Da Max von einer freundlichen Aufnahme spricht, vermute ich, daß er die Karte in Anwesenheit der uns Unbekannten geschrieben hat und unsere Unbekannte auch ein paar Worte an den Empfänger gesendet hat. Also beide Damen sind in meinen Augen die gleiche Person.

Beste Grüße und nochmals tausend DANK sagt Olaf
 
DERMZ Am: 24.02.2022 12:35:25 Gelesen: 311669# 2632 @  
Guten Tag,

es hilft nichts, nur das Forum - ich komme nicht weiter, bitte bitte um Hilfe bei folgender Karte:



Ich habe gelesen - aber beim besten Willen stimmt das wahrscheinlich nicht:

Fräulein
Hedwig Löchter
Barmen - Rott
Klippestr. 93

L. O. Du mußt nicht
böse sein u. heut kann
ich beim besten Willen
nicht schreiben (u. bitten).
heutmorgen Semester (?)
dann hab ich mich so-
fort um die Repar-
atur v. meiner Uhr ge-
... ...
ist’s ½ 9 Uhr . Aber

un sigen d’amour, anders kann ich es doch nicht gelt (?). Dein
Br. bette(?) mich geht aber mit der Abend geht & morgen schreib
ich mehr. Aber er ... es. ... D. LQ.

Mit vielen ??? bleibt Olaf zurück.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 24.02.2022 15:01:59 Gelesen: 311625# 2633 @  
@ DERMZ [#2632]

Hallo Olaf,

gar nicht so einfach zu lesen. Hier ist meine Version:

Fräulein
Hedwig Löchter
Barmen – Ritt.
Klipperstr. 93

Ritt. = Rittershausen
Klipperstr. = heute: Klippe
Siehe https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f8/Rittershausen~1900.png

L.S. Du mußt nicht
böse sein u. heut konnt
ich beim besten Willen
nicht schreiben (u. bitten).
Heut morgen Semester
dann hab ich mich so-
fort um die Ausar-
beitung meiner Über..-
??? gesucht. Jetzt
ist’s ½ 9 Uhr Aber

un signe d’amour, anders kann ich es doch nicht gelt. Dein
Br. bekam ich geht aber mit der Abendpost & morgen schreib
ich mehr. Ade ?? ?? herziges habe wohl d. L.

L.S. = evtl. Lieber Schatz
Br. = Brief

Ob es wirklich bitten heißt? - Ich weiß es nicht.

Außerdem habe ich noch keine Idee um was für eine Ausarbeitung es sich handeln kann.

Vielleicht kommt ein anderer darauf.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 24.02.2022 15:25:35 Gelesen: 311621# 2634 @  
@ volkimal [#2633]

Danke Volkmar,

das hilft wieder ein großes Stück weiter, ich interpretiere die Fehlstlle wie folgt

... Heut morgen Semester
dann hab ich mich so-
fort um die Ausar-
beitung meiner Übungs-
aufgabe gesezt.
Jetzt
ist’s ½ 9 Uhr . Aber ...


... aber OHNE DEINE Hilfe, wäre ich NIE darauf gekommen.

Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 24.02.2022 15:44:53 Gelesen: 311612# 2635 @  
@ DERMZ [#2634]

Hallo Olaf,

das ist es - Übungsaufgabe!

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 24.02.2022 16:11:18 Gelesen: 311600# 2636 @  
ich mehr. adieu ei herziges Lebe wohl d. L.
 
guy69 Am: 24.02.2022 16:57:46 Gelesen: 311572# 2637 @  
Bei bitten könnte ich mir auch das französische "lettre" vorstellen mit irgendetwas davor und in Klammern gesetzt.

Auch das "geht" würde ich durch ein "jetzt" ersetzen.

Das ist bestimmt eine in Eile geschriebene Karte. ;-))
 
volkimal Am: 24.02.2022 19:34:46 Gelesen: 311478# 2638 @  
Hallo,

zusammen sind wir stark! Ich finde toll, dass auch solche "Sauklauen" gemeinsam entziffert werden können.

Ich fasse noch einmal zusammen, was ich für die wahrscheinlichste Formulierung halte:

Fräulein
Hedwig Löchter
Barmen – Ritt.
Klipperstr. 93

L.S. Du mußt nicht
böse sein u. heut konnt
ich beim besten Willen
nicht schreiben (u. lettre).
Heut morgen Semester
dann hab‘ ich mich so-
fort an die Ausar-
beitung meiner Übungs-
aufgabe gesetzt. Jetzt
ist’s ½ 9 Uhr Aber

un signe d’amour, anders kann ich es doch nicht gelt. Dein
Br. bekam ich geht aber mit der Abendpost & morgen schreib
ich mehr. Adieu u. herziges Lebewohl d. L.

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 24.02.2022 19:41:29 Gelesen: 311475# 2639 @  
un signe d’amour, anders kann ich es doch nicht gelt. Dein
Br. bekam ich jetzt aber mit der Abendpost & morgen schreib
ich mehr. adieu u. herziges Lebewohl d. L.
 
guy69 Am: 24.02.2022 19:49:57 Gelesen: 311469# 2640 @  
Das "gelt" kommt bei uns in Hessen manchmal vor ähnlich wie gell oder gelle am Ende eines Satzes. In der der Bedeutung ...., nicht wahr?
 
DERMZ Am: 25.02.2022 07:24:49 Gelesen: 311314# 2641 @  
@ volkimal [#2638]
@ guy69 [#2640]

Guten Morgen Ihr zwei,

ich habe ein schlechtes Gewissen, wieviel Zeit ich Euch immer stehle, gell? Ich sage herzlichst Danke für die unendlich wertvollen Hilfen. DANKE DANKE DANKE.

Beste Grüße Olaf
 
guy69 Am: 25.02.2022 08:13:09 Gelesen: 311302# 2642 @  
Für was Danke?

Wenn ich Zeit habe macht es mir richtig Spaß zu knobeln. Schöner Zeitvertreib.
 
volkimal Am: 25.02.2022 08:59:05 Gelesen: 311292# 2643 @  
@ guy69 [#2642]

Sehe ich genauso!
 
DERMZ Am: 27.02.2022 15:03:29 Gelesen: 310512# 2644 @  
Guten Morgen,

schwer lesbare Handschriften (für meine Wenigkeit jedenfalls), da geht mir das Material (noch) nicht aus.

Heute klemmt es bei einer Handschrift aus dem Jahr 1927.



Ich habe folgendes lesen wollen:

Fräulein
Ellen Rieck.
Berlin - Steglitz
Albrechtstr. 28a

Liebe „Gute“, die ...
Anbindungszeichen sol-
len keinen Zweifel an
der Richtigkeit des Bei-
namens, sondern an
meiner Berechtigung, des-
sen be...., ausdrük-
ken. Wollen Sie am 5. XI.
Abends mit mir im Niko
lasee bei der akad. Ruder-
gesellschaft tanzen? ...

werde ich
ein Telephon mir Bescheid holen.

Herzl. Gruss H. Richars

Hier noch die beiden Kopfsteher bzw. Schrägschriften:



Vielleicht kann mir jemand den Rudersport näher bringen.

Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 27.02.2022 17:52:35 Gelesen: 310451# 2645 @  
@ DERMZ [#2644]

Hallo Olaf,

ich lese folgendes:

Fräulein
Ellen Rieck.
Berlin - Steglitz
Albrechtstr. 28a

Liebe „Gute“, die
Anführungszeichen sol-
len keinen Zweifel an
der Richtigkeit des Bei-
namens, sondern an
meiner Berechtigung, ihn-
zu benutzen ausdrük-
ken. Wollen Sie am 5. XI.
Abends mit mir im Niko
lasee bei der akad. Ruder-
gesellschaft tanzen? Donners-

tag
werde ich
am Telephon mir Bescheid holen.

Herzl. Gruss H. Richars

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 27.02.2022 22:48:35 Gelesen: 310392# 2646 @  
@ volkimal [#2645]

Hallo Volkmar,

ich ignoriere mal Eure Bitte vom letzten Mal - auch wenn nicht erwartet, aber ein DANKE gehört dazu.

Wenn die Anbindungszeichen sich als Anführungszeichen entpuppen, dann bekommt der ganze Text auch einen Sinn, und wenn man die kopfstehenden Text nicht als solche erkennt, ist es ebenfalls schwierig. Daher ein DANKE, daß Du meine Gehirnknoten hast lösen können.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 02.03.2022 13:06:16 Gelesen: 309562# 2647 @  
Guten Tag,

heute ein neuer Fall von mir unerklärlichen Schriftzeichen...



Meine lausigen Deutungsversuche wie folgt:

Familie
Dr. F. Linnemann
Hann. Münden
Schöne Aussicht 1

d. 19.6.35.
Ihr Lieben 3! Habt ihr d.
Besuchstouren überstanden,
u. ich habe ... ... u. ...
meine Sy..... ver-
bracht. Alle waren nett! - Ich
bin nun froh, daß ich mich
--- --- u. in 8 Tagen, ...
... kann. Heute habe ich “inoffi-
ziel” erfahren (vom ... Laborm.)
daß unter meiner Arbeit sehr gut
stand. Durchfallen kann ich wohl
nicht mehr! 1000 Grüße! Euer K.

Und quer sieht es wie folgt aus:



Und Olaf las folgendes:

Seid Ihr nicht sehr stolz
auf die frühzeitige ... ?
Recht schöne Grüße! .... für ...

Viel ... für d.
.... !

Heute habe ich wieder wie ein Anfänger gelesen, furchtbar ...

Danke für jede Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 02.03.2022 14:18:11 Gelesen: 309548# 2648 @  
@ DERMZ [#2647]

Hallo Olaf,

alles kann ich zwar nicht entziffern, aber etwas weiter bin ich schon gekommen. Ich lese:

Familie
Dr. F. Linnemann
Hann. Münden
Schöne Aussicht 1

d. 19.6.35.
Ihr Lieben 3! Habt(?) ihr d.
Besuchstournee überstanden,
u. ich habe beim Heol.(?) u. Geol.(?)
meine Spazierwünsche vorge-
bracht. Alle waren nett! - Ich
bin nun froh, daß ich mich
her begab u. in 8 Tagen, ???
schreien kann. Heute habe ich “inoffi-
ziel” erfahren (vom geol. Laborm.)
daß unter meiner Arbeit sehr gut
stand. Durchfallen kann ich wohl
nicht mehr! 1000 Grüße! Euer K.

Seid Ihr nicht sehr stolz
auf die frühzeitige Tochter?
Recht schöne Grüße! Grade für ???

Viel Dank für d.
Paket !

An das erste "Habt" glaube ich eigentlich nicht, dabei stört hinten die Unterlänge. Mir fällt aber nichts sinnvolles ein.
Heol. u. Geol. gefällt mir auch nicht!
Gibt es irgend etwas, was man als Student schreit, wenn eine Arbeit fertig ist? Ich weiß nicht was.

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 02.03.2022 14:35:41 Gelesen: 309541# 2649 @  
Ihr Lieben 3! Jetzt ist d.
Besuchstournee überstanden,
u. ich habe beim Heol.(?) u. Geol.(?)
meine Spezialwünsche vorge-
bracht. Alle waren nett! - Ich
bin nun froh, daß ich mich
her begab u. in 8 Tagen, Hurra
schreien kann. Heute habe ich “inoffi-
ziel” erfahren (vom geol. Laborm.)
daß unter meiner Arbeit sehr gut
stand. Durchfallen kann ich wohl
nicht mehr! 1000 Grüße! Euer K.
 
DERMZ Am: 02.03.2022 15:02:40 Gelesen: 309527# 2650 @  
@ volkimal [#2648]
@ guy69 [#2649]

Guten Nachmittag,

das hilft doch schon ganz ganz viel weiter. zuerst muss ich mich entschuldigen, dass ich den Haupttext quer geladen habe, das war nicht die Absicht.

Zu "Heol" vermute ich eher "theol." = theologisch und "Geol." ) geologisch. Beides Fachrichtungen, die man in Marburg studieren konnte und immer noch kann.

Dann ist ja wieder eine Karte "erledigt", es gibt allerdings noch weitere.

Vielen DANK an Euch beide

Olaf

[Bild redaktionell gedreht]
 
Baber Am: 02.03.2022 16:36:44 Gelesen: 309494# 2651 @  
Das ist nur ein Umschlag ohne Inhalt. Jemand hat 1797 als Jahreszahl notiert. Ich kann nur Director Schulz und Stendal entziffern.



Gruß
Bernd
 
volkimal Am: 02.03.2022 17:10:14 Gelesen: 309472# 2652 @  
@ Baber [#2651]

Hallo Bernd,

auf die Schnelle:

Dem wohlgeborenen und Hochgelehrten ???
Landgräntz Commisarien auch liebe Getreue
Cammer Director Freyh. v Gayl und Ober
gerichts Director Schulz
H.S. (=Herrschaftliche Sache) Stendal

Über den Kammerdirektor Casimir Wilhelm Freiherr von Gayl (1745-1821) findest Du einiges auf Seite 296 im "Biographischen Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740-1806/15" [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://books.google.de/books?id=dwQ5XqLMxzMC&dq=OberGerichtsdirektor+Schulz+Stendal&hl=de&source=gbs_navlinks_s
Dort bei der Suche "Gayl" eingeben.
 
Baber Am: 02.03.2022 19:37:00 Gelesen: 309412# 2653 @  
@ volkimal [#2652]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die "Übersetzung". In dem Handbuch kommt auch ein A.C. von Bismarck vor, gegen den er als Landrat kandidierte. Nachdem Otto von Bismarck auch aus der Gegend stammt, könnte das ein Verwandter sein?

Gruß
Bernd
 
volkimal Am: 03.03.2022 10:42:17 Gelesen: 309209# 2654 @  
@ Baber [#2653]

Hallo Bernd,

das wäre dann wohl Zufall. Da müsste man die Adelsforscher fragen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Berges Am: 16.03.2022 22:03:10 Gelesen: 305606# 2655 @  
@ DERMZ [#2650]

Heol und Geol

Ich lese da Zool. und Geol., also Zoologie und Geologie. Das erscheint mir, weil beides Naturwissenschaften, auch plausibler als die Kombination mit theol.
 
DERMZ Am: 17.03.2022 07:34:10 Gelesen: 305579# 2656 @  
@ Berges [#2655]

Guten Morgen Ludger,

danke für Deine Idee, aber Theologie kann/konnte man in Marburg studieren, Zoologie aktuell nicht, und ich meine, daß man es auch früher nicht in Marburg studieren konnte. Auch wenn die Kombination Geologie/Zoologie fachlich "näher" beinander sind, halte ich es in diesem Fall für unwahrscheinlich.

Beste Grüße Olaf
 
JoshSGD Am: 23.03.2022 11:25:32 Gelesen: 304625# 2657 @  
Hallo,

kann mir jemand bei der Entzifferung des Straßennamens behilflich sein? Ich komme leider nicht weiter. Auch im von mir immer benutzten Archiv ist nichts zu finden.

Vielen Dank im Voraus.



Gruß
Josh

Tante Edith meldet: Rathausstraße 17 - ich bin jetzt fündig geworden!
 
volkimal Am: 23.03.2022 12:32:59 Gelesen: 304612# 2658 @  
@ JoshSGD [#2657]

Hallo Josh,

Halle, Rathausstraße 17

Viele Grüße
Volkmar
 
Morenga Am: 31.03.2022 22:09:31 Gelesen: 302232# 2659 @  
Heilbronn nach ?

Guten Abend,

ich bitte um Hilfe, weil ich den Adressaten bzw. den Ort nicht nicht lesen kann wo der Brief hingegangen ist. Ich nehme an der Absenderort war Heilbronn. Kann jemand helfen.

Vielen Dank.

beste Grüße
Elisabeth


 
bayern klassisch Am: 31.03.2022 22:10:21 Gelesen: 302230# 2660 @  
@ Morenga [#2659]

Hallo Elisabeth,

Jagsthausen war der Zielort. Den Rest kannst du lesen?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Morenga Am: 31.03.2022 22:14:32 Gelesen: 302224# 2661 @  
Danke bayern klassisch! Das ging ja schneller wie der Blitz. Vielen Dank. Sorry an Alle, sehe leider jetzt erst, dass ich gar nicht bei Sütterlin gelandet bin sondern versehentlich ein neues Tema aufgemacht habe.

Gruß und weiterhin ein gutes Immunsystem,

Elisabeth
 
bayern klassisch Am: 31.03.2022 23:07:41 Gelesen: 302210# 2662 @  
@ Morenga [#2661]

Hallo Elisabeth,

mit Sütterlin (ab 1914) hat die Schrift auf deinem Brief auch wenig zu tun, weil dieser die deutsche Kurrentschrift zeigt (seit ca. 1500 belegt).

Liebe Grüsse,
Ralph

[Beiträge [#2659] bis [#262] redaktionell integriert]
 
Stewe Am: 03.04.2022 10:35:23 Gelesen: 301935# 2663 @  
Altdeutschland Bayern Schrift "übersetzen"

Hallo zusammen,

ich habe mich bisher noch nie mit alten Briefen beschäftigt.

Kann mir jemand bei der "Übersetzung" des Inhalts behilflich sein?

Herzlichen Dank!

Stewe


 
bayern klassisch Am: 03.04.2022 16:06:00 Gelesen: 301880# 2664 @  
@ Stewe [#2663]

Hallo Stewe,

zeige doch einmal den Inhalt, ich sehe nur die Anschriftseite. Für den Fall, dass du die Anschrift nicht lesen können solltest:

Praesentirt den 21. Marty (März) 1719

Unsern vesten, Unsern lieben gethreuen Cammern, und Rhate, Unserer Statt Kelhamb (Kelheim)

Kelhamb (Kelheim) Numero 88 Den Herrn Baron v(on) Rothoff (heute eher Baron von Rotthoff in caa (in causa = in Sachen) Juris pasiendi (?) ?

Meine Tätigkeit nennt sich transkribieren und die Schrift heißt "Deutsche Kurrentschrift" (oder Currentschrift), die es ab ca. 1500 bis 1910 gab.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stewe Am: 03.04.2022 17:47:19 Gelesen: 301864# 2665 @  
@ Ralph

Herzlichen Dank!

Hier der Inhalt:


 
bayern klassisch Am: 03.04.2022 19:39:57 Gelesen: 301838# 2666 @  
@ Stewe [#2665]

Danke - aber ich hatte gehofft, dass diese Sauklaue im Inneren des Briefes besser wird - Fehler vom Amt, die Schrift ist noch schlechter geworden.

Mal sehen, wer sich an DEN Inhalt hier traut.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Anke Am: 04.04.2022 08:55:27 Gelesen: 301629# 2667 @  
Guten Morgen,

ich bräuchte mal wieder eure Hilfe zu anliegendem Text. Eigenständig haben wir folgendes "übersetzt":

Der Besitzer ist verpflichtet
1) zu gestatten, dass
a) der östlich des Dorfes Schlettau zwischen seinem Plan oberhalb des Löbejüner Weges und den Dorfgärten befindliche Weg in einer Breite von 1/2 Rute von den Besitzern der dort befindlichen Dorfgärten von Nr. 2 bis 7 als Fußsteig ganz unbeschränkt, sodann von sämtlichen Mitgliedern der Gemeinde Schlettau und zu allen polizeilichen Zwecken genutzt werden,

b) den in seinem Plan Nr. 285 Sekt. II der Karte, im Schöllenfeld aus.....Weg von dem...136 sub 2 genannten .....zu ...eylitz......von August Horn (oder Sturm?) in Hochedlau als Wirtschaftsweg und Trift genutzt werden

2) mit seinem Unterplan Nr. 1 Sekt. II der Karte 0,3 bis 0,4 ruten weit von der Mitte des Gartenzaunes des ... entfernt zu beliben,

3) die hinter seinem Garten weggehende Flut nicht zu ......

4) die Fuhne längs seiner daran stoßenden Pläne zu räumen. Eingetragen laut Rezess vom 2. Februar und Verfügung vom 10. August 1847


 
Christoph 1 Am: 07.04.2022 22:46:26 Gelesen: 300544# 2668 @  
Guten abend,

ich bitte um Hilfe beim Lesen des Textes in Sütterlin-Schrift:



Danke und Gruß
Christoph
 
volkimal Am: 07.04.2022 23:03:07 Gelesen: 300537# 2669 @  
@ Christoph 1 [#2668]

Hallo Christoph,

Krankheiten verhüten ist besser als Krankheiten heilen

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 07.04.2022 23:06:36 Gelesen: 300534# 2670 @  
@ volkimal [#2669]

vielen Dank Volkmar, diese Schrift ist immer wieder erstaunlich!

Viele Grüße
Christoph
 
evwezel Am: 08.04.2022 12:06:52 Gelesen: 300341# 2671 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich bitte mal wieder um Hilfe. In dieser Urkunde fehlen mir einige Wörter oder bin ich nicht ganz sicher.

Viele Grüße,

Emiel

---
Nr. 635

M.Gladbach-Mitte am 24. September 1926

Die Versteherin[1] des katholischen Kran=
kenhauses "Maria Hilf" hierselbst(?)
zeigte an, daβ die Maria Josephina Paula Wel-
ters, geborene Hoster, Ehefrau von Bierverleger[2]
Johann Matthias Welters, Witwe I Ehe von Kaufmann Wilhelm
Waters, 37 Jahren alt,
wohnhaft in Niederkrϋchten, Hahn(?)straβe 123[3],
geboren zu M. Gladbach, am 9. Juni 1889,
zu M. Gladbach im katholischen Krankenhause,
am vierundzwanzigsten September
des Jahren tausend neunhundert sechs und zwanzig
vormittags um zwei ein viertel Uhr
verstorben sei.
Verstehend 16 (...)worte[4] gestrichen.


[1] Versteherin = jemanden, der für eine Sache oder Person besonders viel Verständnis hat
[2] Bierverleger, der = Unternehmer, der [Zwischen]handel mit Bier betreibt
[3] Ins Adressbuch von Niederkrüchten (1936) wird ein Brauerei Welters vermeldet (siehe Adressbuch https://genwiki.genealogy.net/w/index.php?title=Datei%3AGeilenkirchen-Heinsberg-u-Erkelenz-AB-1935.djvu&page=471), aber es gibt dort nur den Eintrag "123", ohne Straßennamen.
[4] Es sind in dieser Urkunde tatsächlich 16 Worte gestrichen (warum eigentlich???)


 
DERMZ Am: 08.04.2022 12:22:13 Gelesen: 300331# 2672 @  
@ evwezel [#2671]

Hallo Emiel,

ich lese auch die Versteherin, denke aber es könnte auch "Vorsteherin" bedeuten, die Straße meine ich eher als "Hohestraße 123" zu lesen, heute gibt es in Niederkrüchten eine "Hochstraße", ich vermute, dass es sich um die gleiche Straße handelt.

Vorstehend 16 Druckworte gestrichen.

Der Standesbeamte
In Vertretung Kuhn

Ich hoffe, das passt so.
 
evwezel Am: 08.04.2022 12:31:48 Gelesen: 300326# 2673 @  
@ DERMZ [#2672]

Hallo Olaf,

Natϋrlich, "Druckworte"! Wie konnte ich das ϋbersehen?! Un ich glaube du hast auch Recht mit "Hohestraße".

Vielen Dank fϋr deine Hilfe!

Emiel
 
marc123 Am: 21.04.2022 15:46:38 Gelesen: 296539# 2674 @  
Hallo,



ich bräuchte Hilfe beim Entschlüsseln von diesem italienischen Namen.

Liebe Grüße
Marc
 
epem7081 Am: 21.04.2022 16:39:12 Gelesen: 296508# 2675 @  
@ marc123 [#2674]

Hallo Marc,

ich lese hier: Chiono Deplio Sebastiano.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
marc123 Am: 25.04.2022 09:41:29 Gelesen: 295425# 2676 @  
@ epem7081 [#2675]

Danke Edwin,

mit Deplio bin ich mir am unsichersten, weil ich den Namen nirgends finden kann.

Liebe Grüße
Marc
 
guy69 Am: 18.05.2022 14:52:25 Gelesen: 287406# 2677 @  
Hallo zusammen,

heute könnte ich eure Hilfe gebrauchen bei einem heimatgeschichtlichen Brief aus 1867 von August Schlemmer. Ich bedanke mich einmal im voraus für die Unterstützung.


 
volkimal Am: 18.05.2022 15:34:38 Gelesen: 287375# 2678 @  
@ guy69 [#2677]

Hallo,
ich lese folgendes:

Lieber Carl!
Hochheim a/m 2 Septber 1867

Vorigen Freitag habe ich Dich in Mainz nicht
treffen können bezwecke daher mit diesem Dich
zu ersuchen, dieser Tage den ganzen Betrag, vor Allem
die Hefe Rechnung für July nur den Saldo des Brautweins,
welchen Du so(?) Zt. mit Prinz empfängst zu recht zu machen.
Ich schreibe Dir dies privatim, damit Du Dich danach
richten kannst denn bez. der Hefe ist es Grundsatz
geworden bei der Schwierigkeit des Geschäftes, daß der
3 te Monat nicht angefangen ehe der 3t letzte gedeckt ist
sogar bei den meisten Kunden schon zur Hälfte des folgenden
Monats.
In meiner gegenwärtigen Stellung vis a vis der
Steuer nur des Geschäfts liefere ich nur an meine besten
Abnehmer und pünktliche Bezahler und da ich es überall
so mache darf ich bei Dir meinem ehren Raab gegenüber
keinen Vorzug zeigen.
Bis Mittwoch wird jemand bei Dir seyn.
Wo bleibt der Kaffee?
??? Gruß
Aug. ? Schlemmer

Viele Grüße
Volkmar
 
guy69 Am: 18.05.2022 16:00:16 Gelesen: 287345# 2679 @  
Hallo Volkmar,

vielen lieben Dank. August Schlemmer war Malzfabrikant in Hochheim. Es gibt kaum Unterlagen oder Quellen über ihn. Ebenso über den weiteren Werdegang der Fabrik. Ziemlich viel liegt hier im Verborgenen.

Ich selbst konnte noch den "eigenartigen" Geruch als Kind in den 70er Jahren kennenlernen, bevor die Fabrik dann komplett abgerissen wurde und wohl auch aller Unterlagen.

Viele Grüße

Harald
 
guy69 Am: 19.05.2022 13:56:31 Gelesen: 286685# 2680 @  
@ volkimal [#2678]

Wo bleibt der Kaffee?
??? Gruß
Aug. v. Schlemmer
 
Franz88 Am: 25.05.2022 14:16:06 Gelesen: 283509# 2681 @  
Hallo Sammlerfreunde,

bei folgender Briefseite bekomme ich leider keine sinnvolle Textübersetzung zusammen.

Was steht auf dieser Seite?

Bitte um eure Hilfe.

Der Briefkopf und der erste Satz konnte, mit Hilfe von lieben Freunden, bereits übersetzt werden.

Insgesamt besteht der Brief aus sieben Seiten.

Von Gottes Gnaden Maximilian-Joseph in Ober- und Niedern Bayern auch der Obern Pfaltz Hörtzog Pfaltz-Graf bey Rhein des heylig Roemischen Reichs Ertz-Truchsess und Churfürst, Land Graf zu Leuchtenberg p.p.
Vnsren Gruß zuvor Wohlgeborner Lieber Getreuer
Liebe Grüße
Franz


 
Morenga Am: 26.05.2022 11:27:16 Gelesen: 283066# 2682 @  
Guten Tag an Alle,

Kann mir jemand helfen bitte? Kann es nicht genau lesen bzw. gar nicht.

Es handelt sich wohl um einen Einlieferungsschein. Aber für was? Zielort Wittenberg? Abgesendet 5.1.1853? Aber von wo?

Vielen Dank im voraus und beste Grüße, Elisabeth


 
inflamicha Am: 26.05.2022 11:55:15 Gelesen: 283054# 2683 @  
Hallo Elisabeth,

teilweise kann ich Dir helfen:

Es handelt sich um einen Brief "Chargé", als per Einschreiben, welcher am 5. Januar 1853 nach Wittenberg aufgegeben wurde. Unten ist Post-"Expedition" ergänzt, als Empfänger lese ich Herrn v. Jagow.

Für den Rest muss ein anderer einspringen.

Gruß Michael
 
bignell Am: 26.05.2022 12:05:39 Gelesen: 283051# 2684 @  
Als Gewicht ist "4 Loth" angegeben.

Liebe Grüße,
harald
 
Morenga Am: 26.05.2022 16:34:07 Gelesen: 282973# 2685 @  
Vielen Dank zuerst einmal an inflamicha und bignell. Das ging ja flott. Jetzt fehlt nur der Ort von wo es abgesendet wurde.

inflamicha, also ist ein Chargé ein Einschreiben?

Gruß
Elisabeth
 
guy69 Am: 26.05.2022 17:15:40 Gelesen: 282945# 2686 @  
Der Aufgabeort sollte in Preußen liegen. Vielleicht KRATZOW.
 
inflamicha Am: 26.05.2022 20:18:25 Gelesen: 282874# 2687 @  
@ Morenga [#2685]

Jawoll - Chargé = Einschreiben.

Gruß Michael
 
volkimal Am: 28.05.2022 09:19:12 Gelesen: 282088# 2688 @  
@ Morenga [#2682]

Hallo Elisabeth,

an Kratzow glaube ich nicht. Einen Ort mit diesem Namen finde ich nicht. Es gab wohl den Ort Kartzow, der kommt aber nicht in Frage.

Der Bogen des Anfangsbuchstabens kommt bei den Buchstaben M, N, R, S und W vor. Ich würde am ehesten ein "S" oder ein "St" am Anfang sehen. Es folgt sehr wahrscheinlich ein "r" (vergleiche Herrn). Dann müsste ein Vokal kommen - vermutlich "e" oder "a". Dem wiederum folgt wahrscheinlich ein "tz".

Insgesamt sehe ich also am Anfang des Ortsnamens irgendetwas wie Stratz..., Stretz..., Sratz..., Sretz... Ich finde allerdings keinen Ort, der dazu passt.

Ich komme im Moment nicht weiter. Vielleicht hat einer von euch eine Idee.
Zum Vergleich der Buchstaben finde ich die Seite [1] gut.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.villmergerkriege.ch/Chilerodel/Kurrentschrift.htm
 
Morenga Am: 28.05.2022 11:47:48 Gelesen: 282050# 2689 @  
Danke volkimal und insbesondere auch für den link!

Beste Grüße und ein schönes Wochenende,

Elisabeth
 
dr31157 Am: 01.07.2022 17:33:07 Gelesen: 266221# 2690 @  
Hallo,

ich zeige hier einen Stempel auf einem Brief aus Schlieffenwalde.



Leider kann ich den Stempel nicht wirklich lesen: Schlieffenwalde I. ....... (Wartheland).

Kann mir bitte jemand mit dem mir fehlenden Stempeltext weiterhelfen?

Viele Grüße
Detlef
 
charly999 Am: 01.07.2022 19:42:37 Gelesen: 266204# 2691 @  
@ dr31157 [#2690]

Hallo Detlef,

der Stempeltext lautet: Schlieffenwalde ü Neutomischel (Wartheland).

Ein typischer Poststelle II-Stempel. Da Wartheland, bestimmt nicht häufig. Schöner Beleg!

charly999
 
dr31157 Am: 01.07.2022 19:50:19 Gelesen: 266202# 2692 @  
@ charly999 [#2691]

Hallo charly999,

vielen Dank für schnelle und prima Antwort.

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 01.07.2022 23:45:50 Gelesen: 266183# 2693 @  
@ volkimal [#2688]
@ Morenga [#2682]

Hallo Volkmar und Elisabeth,

der Aufgabeort, so meine ich, soll “Stretzin” sein. Siehe auch [1] und [2].

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://www.meyersgaz.org/place/20898047
[2] https://gov.genealogy.net/item/show/STRZINJO83ON.
 
bignell Am: 03.07.2022 17:48:11 Gelesen: 266082# 2694 @  
Liebe Freunde,

ich kann den Absendeort rechts oben leider nicht entziffern, worum mag es sich handeln?




"An das hochlöbliche Direktorium des unmittelbaren Reichsritterschaftlichen Kantons Kreichgau (=Kraichgau) in Schwaben in Heilbronn", Leitvermerk Augsburg, Bleistiftnotiz 1804 (weiss nicht woher der Vorbesitzer das wusste, vielleicht war der Inhalt damals noch erhalten, vom Papier her dürfte das aber ganz gut passen).

Vielen Dank,
harald
 
bayern klassisch Am: 03.07.2022 18:04:05 Gelesen: 266073# 2695 @  
@ bignell [#2694]

Lieber Harald,

"von Wien" steht da, fast zusammengeschrieben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 03.07.2022 18:09:17 Gelesen: 266070# 2696 @  
@ bayern klassisch [#2695]

Danke, Ralph, da hatte ich echt die Scheuklappen auf. :)
 
bayern klassisch Am: 03.07.2022 18:37:57 Gelesen: 266063# 2697 @  
@ bignell [#2696]

Die kannst du mir dann zurück geben, wenn wir uns mal in Ulm treffen sollten. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
mumpipuck Am: 06.07.2022 16:25:45 Gelesen: 264047# 2698 @  
Ich versuche herauszufinden, in welchem Jahr dieser Postschein aussgestellt wurde 1881 oder 1887. Das ist insofern interessant, dass 1887 ein neues Spätdatum für die Verwendung des vorphilatelistischen Stempels als Formularstempel wäre.

Ich habe leider aus beiden Jahren keine Postscheine von Ratzeburg zum Vergleichen. Ab 1888 liegen mir von dort nur Postscheine mit Ortseindruck vor.

1) Kennt sich jemand von Euch eventuell mit dem Formular aus ? Wenn es eine nach 1881 erschienene Version ist, ist die Sache klar.

2) Hat jemand einen Postschein von Ratzeburg aus dem Zeitraum 1881-1887, den er zeigen kann ?

Herzliche Grüße
Burkhard


 
bayern klassisch Am: 06.07.2022 17:19:20 Gelesen: 263918# 2699 @  
@ mumpipuck [#2698]

Hallo,

der 1. Schein ist aus 1884, der 2. Schein aus 1888, dem Dreikaiserjahr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
mumpipuck Am: 06.07.2022 17:50:57 Gelesen: 263900# 2700 @  
@ bayern klassisch [#2699]

Hallo bayern klassisch,

herzlichen Dank! Das ging ja schnell!

Stammt die für mich unerwartet Aussage "1884" aus Deiner Erfahrung mit der damaligen Schreibweise oder gibt es einen weiteren Anhaltspunkt ? Denn auch das wäre ein neues Spätdatum für den Stempel!

Liebe Grüße
Burkhard
 
bayern klassisch Am: 06.07.2022 18:10:52 Gelesen: 263889# 2701 @  
@ mumpipuck [#2700]

Hallo Burghard,

es war ja noch die Zeit der deutschen Kurrentschrift, noch nicht die schlimme Sütterlin-Schrift, die viel später kam, daher bin ich mir zu 99% sicher, dass es 1884 ist (man achte auf die schwungvolle Schreibe bei der "2").

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Briefbote123 Am: 06.07.2022 20:43:22 Gelesen: 263754# 2702 @  
Könnte mir bitte jemand diese Karte entziffern. Intressanterweise gibt es einen Portohinweis, der geschichtlich sehr interessant ist. Nur leider kann ich nicht alles lesen.

Vielen Dank.


 
bayern klassisch Am: 06.07.2022 20:50:13 Gelesen: 263748# 2703 @  
@ Briefbote123 [#2702]

Ersuche gefl(issentlich) um 2 gros Eken wie gehabt, wenn möglich bis morgen Mittwoch. Rechnen Sie aber blos 10 Pf Porto. Das letzte mal rechneten Sie 20 Pf.
Achtungsvoll
Hans Röhs


Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Briefbote123 Am: 06.07.2022 20:59:54 Gelesen: 263743# 2704 @  
Vielen Dank.

Kann man das blaue Gekritzel auch entziffern?

Was sind Eken bitte?
 
bignell Am: 06.07.2022 21:20:10 Gelesen: 263736# 2705 @  
@ Briefbote123 [#2704]

Ich würde sagen das blaue heisst "erledigt". Eken werden Ecken sein - welche da müsste man den Empfänger kennen.

Liebe Grüße,
harald
 
Briefbote123 Am: 06.07.2022 21:34:59 Gelesen: 263729# 2706 @  
Vielen Dank.

Für die, die es interessiert.

Dies ist eine Karte der Privatpost Spedition zu 2 Pf. Also günstiger als die Reichspost. Eine Expresssendung bei dieser Postanstalt kostete 10 Pf bis 50 g und 20 pf bis 250 g und wurde innerhalb einer Stunde zugestellt. Das hätte zeitlich gepasst. Ob die geforderten 20 Pf Irrtum oder böse Absicht waren, bleibt wohl ein Geheimnis. Zumindest war der Sender gut informiert, was die Tarife angeht.

Für mich ein historisch sehr interessanter Beleg.
 
mumpipuck Am: 07.07.2022 15:04:27 Gelesen: 263334# 2707 @  
@ bayern klassisch [#2701]

Hallo Ralph,

das ist wohl richtig. Danke!

Ich habe auch noch weitere Informationen erhalten, die alle auf 1884 hindeuten. Unter anderem auch Hinweis auf einen Postschein mit dem Einzeiler vom 27.12.1884. Das wäre dann das neue Spätdatum noch ein halbes Jahr nach meinem Postschein. Ich soll eine Kopie bekommen.

Viele Grüße
Burkhard
 
Flecker Am: 07.07.2022 15:57:37 Gelesen: 263316# 2708 @  
Wer kann es lesen?

Hallo Freunde,

Sütterlin und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Hier ein Ausschnitt aus dem Heiratsregister. Ich würde gerne wissen was das erste Wort, der Beruf des Mannes, und das letzte Wort, der Nachname, auf Deutsch heißen. Vielen Dank im voraus. Rudolf


 
bayern klassisch Am: 07.07.2022 16:07:55 Gelesen: 263299# 2709 @  
@ Flecker [#2708]

Hallo Rudolf,

"Der Emailierer Gustav Heinrich Sielhof"

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 07.07.2022 16:08:55 Gelesen: 263310# 2710 @  
@ mumpipuck [#2707]

Na prima, dann ist doch alles klar.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
lueckel2010 Am: 07.07.2022 16:10:34 Gelesen: 263299# 2711 @  
@ Flecker [#2708]

Dürfte "Emilie und (?) Gustav Heinrich Sielhof" sein. Eine Berufsbezeichnung ist nicht angegeben.

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
lueckel2010 Am: 07.07.2022 16:17:45 Gelesen: 263293# 2712 @  
@ lueckel2010 [#2711]

"bayern-klassisch" hat natürlich Recht: Emailierer ist korrekt!

Der Name der Braut dürfte unter 2. genannt sein.
 
bayern klassisch Am: 07.07.2022 16:22:32 Gelesen: 263288# 2713 @  
@ Flecker [#2708]

Es könnte auch "Seelhof" heißen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Flecker Am: 07.07.2022 16:22:55 Gelesen: 263288# 2714 @  
Vielen dank an alle. Ich glaube, wenn ich zu der Zeit gelebt hätte und müsste diese Schrift immer benutzen, wäre ich ausgewandert.
 
spain01 Am: 07.07.2022 18:25:48 Gelesen: 263253# 2715 @  
@ Flecker [#2714]

Warum? Dann wärst du doch mit dieser Schrift aufgewachsen. :D
 
bayern klassisch Am: 07.07.2022 18:28:52 Gelesen: 263250# 2716 @  
@ Flecker [#2714]

Wenn das der Grund für eine Auswanderung ist, dürftest du heute schon lange gar nicht mehr hier sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Flecker Am: 07.07.2022 18:28:54 Gelesen: 263250# 2717 @  
Ich glaube nicht das ich das je gelernt hätte.
 
evwezel Am: 08.07.2022 09:51:31 Gelesen: 262927# 2718 @  
@ Flecker [#2717]

Jeder kann Sütterlin lesen lernen. Wenn du bereit bist ein bisschen Zeit zu investieren, wirst du auch bemerken dass es sehr süchtigmachend ist, Sütterlinschrift entziffern zu können. Eine neue, spannende Welt wird sich für dich öffnen, wenn du einmal diese Schrift selbst lesen kannst!
 
mumpipuck Am: 09.07.2022 20:06:17 Gelesen: 262264# 2719 @  


@ mumpipuck [#2707]

Hier zum Abschluss der avisierte Postschein mit dem neuen Spätdatum 27.12.1884 für diesen L1 von Ratzeburg.

Danke nochmal für Eure Mithilfe.

Viele Grüße
Burkhard
 
zobbel Am: 10.07.2022 17:44:08 Gelesen: 261821# 2720 @  
Feldpost Konstantinopel-Hambung 1917. Anbei Vorderseite und Ausschnitt der Rückseite.

2. Zeile: Flak- [Schule?] Kstple

Schule entspräche dem Cachet auf der Vorderseite, Kstple = Konstantinopel

3. Zeile: durch Berlin C II [Stelle? Halle?] 13



Liebe Grüße schon im Vorraus!
 
dr31157 Am: 01.08.2022 20:19:20 Gelesen: 252999# 2721 @  
Hallo zusammen,

ich zeige hier eine Ansichtskarte von Altötting aus Südbayern nach Großhöhund ? Post Dintersburg ?



Kann mir bitte jemand bei der Entzifferung der Adresse helfen ?

Ebenso bei dem Bahnpoststempel "B. BAHNPOST - b M - C 2". Ich nehme an, das es ein Bayerischer Bahnpoststempel ist. Auf welcher Bahnstrecke wurde dieser Stempel geführt?

(Ansichtskarte - vorderseitig kein Text)

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 01.08.2022 23:46:44 Gelesen: 252929# 2722 @  
@ dr31157 [#2721]

Hallo Detlef,

im Moment habe ich nur das Smartphone, deshalb sind meine Möglichkeiten nur eingeschränkt. Es heißt "Post Dietersburg". Der eigentliche Ort ist mir noch nicht klar. Dietersburg hat 135 Gemeindeteile aber nichts mit "Groß". Es gibt den Gemeindeteil "Höllnöd", ihn finde ich aber nicht bei Maps. Ist es evtl. Höllnöd nur mit einem l geschrieben? Der letzte Buchstabe sieht zumindest wie ein "d" aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 02.08.2022 06:04:22 Gelesen: 252817# 2723 @  
@ volkimal [#2722]
@ dr31157 [#2721]

Guten Morgen,

es gibt zwei Höfe, die zu Dietersberg gehören - Höllnöd 1 und Höllnöd 2. Diese findet man nicht auf maps, aber im Bayern-Atlas [1].

Ob es sich bei der Adresse um einen der beiden Höfe handelt, mag ich nicht beurteilen. Ich könnte mir jedoch vorstellen, daß Anton Kirchner im größeren der beiden Höfe beheimatet war - daher der Name Groß-Höllnöd.

Beste Grüße Olaf

[1] https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=atkis&catalogNodes=11
 
dr31157 Am: 02.08.2022 17:30:32 Gelesen: 252356# 2724 @  
@ DERMZ [#2723]
@ volkimal [#2722]

Hallo Volkmar und Olaf,

vielen Dank für Eure ausführliche Hilfe.

Viele Grüße Detlef
 
dr31157 Am: 12.08.2022 18:01:01 Gelesen: 248142# 2725 @  
Hallo zusammen,

ich zeige hier eine Postkarte aus Lauchhammer.



Leider kann ich den Zustellungsvermerk unter Riesa nicht lesen.

Kann mir bitte jemand helfen?

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 13.08.2022 20:53:25 Gelesen: 247633# 2726 @  
@ dr31157 [#2725]

Hallo Detlef,

Das ist schwer mit Sicherheit zu sagen (für mich jedenfalls). Den Nachnamen “Hadrich” konnte ich auch nicht finden im “Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Stadt Riesa” [1]

Die Rückseite der Postkarte gibt leider auch keine weitere Information:

Geehrter Herr Hadrich!

Ihre beiden Karten, wofür
ich Ihnen meinen besten Dank
sage, erhielt ich. Da Sie jedoch
auch heute noch nicht eintraten
werde ich, wenn Sie nicht anders
bestimmen, Ihre Sendungen
bis zu Ihre Ankunft lagern lassen.
Mit bestem Gruß,
???

Tut mir Leid dass ich dir nicht weiterhelfen kann.

Mit herzlichem Gruß,

Emiel

[1] https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/86796/77
 
guy69 Am: 13.08.2022 22:00:49 Gelesen: 247607# 2727 @  
Ich lese A FLADRICH, da findet man einiges im Web.
 
evwezel Am: 13.08.2022 22:14:40 Gelesen: 247598# 2728 @  
@ guy69 [#2727]

Du hast Recht, da habe ich mich vertan. Übrigens wird der Nachname “Fladrich” auch nicht im Adressbuch von Riesa erwähnt (1900/1901).

Viele Grüße,

Emiel
 
dr31157 Am: 14.08.2022 11:55:12 Gelesen: 247342# 2729 @  
@ evwezel [#2726]
@ guy69 [#2727]

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Unterstützung, Übersetzung, hilfreichen Anregungen und Hinnweise.

Ich meine, das ich etwas damit anfangen konnte. Ich habe herausgefunden, das es in Riesa ein Stellwerk, bzw. Spannwerk gab. "Spannwerke" sollte das letzte Wort in der Adresse sein, das ich suchte. Der in der Adresse genannte Ing. Hadrich oder Fladrich muss ja nicht aus Riesa sein. Er könnte dort temporär irgendwelche Arbeiten durchgeführt haben.

Ich hoffe, ich liege da richtig?

Viele Grüße
Detlef
 
evwezel Am: 14.08.2022 12:17:58 Gelesen: 247331# 2730 @  
@ dr31157 [#2729]

Hallo Detlef,

“Spannwerke” paßt gut und deine Theorie klingt sehr plausibel.

Viele Grüße,

Emiel
 
dr31157 Am: 14.08.2022 12:43:46 Gelesen: 247317# 2731 @  
@ evwezel [#2730]

Hallo Emiel,

danke und vielen Dank für Deine gute Hilfe.

Viele Grüße
Detlef
 
dr31157 Am: 14.08.2022 19:47:51 Gelesen: 247172# 2732 @  
Hallo zusammen,

ich zeige hier eine Postkarte vom 30.03.1906 befördert auf der Bahnstrecke Hamburg - Vamdrup nach Kiel.



Leider kann ich den rückseitig vermerkte Ortsangabe in der Vamdruper Gegend nicht lesen. Eventuell: Vejers ? Kann mir bitte jemand weiterhelfen.

Viele Grüße

Detlef
 
bayern klassisch Am: 14.08.2022 20:08:50 Gelesen: 247163# 2733 @  
@ dr31157 [#2732]

Ich lese Woyens.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 14.08.2022 20:20:32 Gelesen: 247157# 2734 @  
@ dr31157 [#2732]

Hallo Detlef,

Es sollten Vojens sein, denn der Bahnstempel zeigt Hamburg Vampdrup welches in Dänemark liegt genau wie Vojens.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 14.08.2022 21:18:49 Gelesen: 247126# 2735 @  
Beide Schreibweisen waren üblich:

https://de.wikipedia.org/wiki/Vojens
 
evwezel Am: 15.08.2022 11:12:43 Gelesen: 246749# 2736 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe diesmal eine schöne Herausforderung. Ich zeige hier eine Postkarte vom 4. Mai 1902, verschickt von Emmendingen (im Schwarzwald) nach Burgwaldniel (heutzutage Waldniel). Die Abmessungen der Seiten sind wie üblich für eine Postkarte. Das heißt, ich habe nicht den Eindruck, dass die Seiten abgeschnitten sind.

Wenn ich aber versuche den Text auf der Rückseite zu lesen, macht der Satz keinen Sinn:

---

Liebe Mama u. liebe Brϋder!

gewesen(?), da Ihr inzwischen meinen Brief erhalten habt. Heute Nachmittag
enfernten Waldkirch gemacht, das mitten(?) in einem Seitenthal des Schwarzwald(s)
(…)unken u. sind dann 28 nach Freiburg zurückgefahren. Das Bergsteigen von(?)
Eurer Franz

Schlossberg (454m)
Roßkopf (739m)
Dreisamthal (zum Höllenthal)
----

Schlossberg – siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Schlossberg_(Freiburg_im_Breisgau)
Roßkopf (Breisgau) – siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Ro%C3%9Fkopf_(Breisgau)
Dreisamtal – siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Dreisamtal



Kann jemand mir sagen, ob ich hier etwas falsch gelesen habe?

Viele Grüße,

Emiel
 
dr31157 Am: 15.08.2022 11:24:38 Gelesen: 246744# 2737 @  
@ bayern klassisch [#2733]
@ Gernesammler [#2734]

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure schnelle und präzise Auskunft.

Ich habe da noch eine Frage, die hier leider nicht am richtigen Ort einsortiert ist. Ich kenne mich auf dem Gebiet des Auslandsverkehr nicht so gut aus.

Vojens oder Woyens ist ein dänischer Ort im Grenzgebiet. Der Grenzverkehr zwischen Dänemark und dem Deutschen Reich erscheint mir etwas kompliziert. Beim Schiffsverkehr kenne ich es so, dass auf dem Schiff das Auslandsporto frankiert musste. Hier hat der dänische Kaufmann pert Bahnpost seinen Käse auf der Bahnstrecke von Vamdrup - Hamburg nach Kiel mit einer deutschen Inlandspostkarte nach Kiel bestellt. Gab es in dem Zug wahlweise ein "deutsches und ein dänisches Postamt"? Oder wie lief der Postweg ab?

Sorry, für Kenner sicherlich eine dumme Frage, aber kann mir bitte jemand die Zusammenhänge erklären?

Viele Grüße
Detlef
 
DERMZ Am: 15.08.2022 11:36:10 Gelesen: 246737# 2738 @  
@ evwezel [#2736]

Hallo Emiel,

wissen tue ich es nicht, aber ich vermute, es handelt sich um eine Doppelkarte von der die linke Hälfte in Deinem Besitz ist, die rechte Hälfte ist irgendwo im Nirgendwo..., daher fehlt ein wenig der Zusammenhang, wenn er über beide Karten geschrieben hat.

Bestärkt wird meine Vermutung durch die erhobene Nachgebühr - nach meinem Wissen, mussten Doppel-Karten mit Briefporto frankiert werden, ich mag mich aber auch irren.

Beste Grüsse Olaf
 
evwezel Am: 15.08.2022 11:54:37 Gelesen: 246725# 2739 @  
@ DERMZ [#2738]

Hallo Olaf,

an einer Doppelkarte hätte ich gar nicht gedacht, aber da könntest Du bestimmt Recht haben. Vielleicht eine dumme Frage, aber wie hast Du so schnell gesehen dass es sich hier um eine erhobene Nachgebühr handelt? Meinst Du diese blaue Stiftmarkierung?

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 15.08.2022 12:06:00 Gelesen: 246714# 2740 @  
@ evwezel [#2739]

Hallo Emiel,

ja ich meine die blaue Stiftmarkierung. Und ich habe eine Doppel-Karte aus Marburg, die ein ähnliches Schicksal erlitten hat, nur ist sie nie verschickt worden - also zumindest die Hälfte, die bei mir ist.

Beste Grüsse Olaf
 
evwezel Am: 15.08.2022 12:25:08 Gelesen: 246709# 2741 @  
@ DERMZ [#2740]

Hallo Olaf,

vielen Dank für Deine sehr schnelle Rückmeldung! Wieder etwas gelernt. Stimmt es dass die Nachgebühr in diesem Fall "15" Pfennig war? Es ist übrigens eine hoffnungsvolle Gedanke dass irgendwo in Deutschland(?) jemand die zweite Hälfte von diesem Text hat.

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
dr31157 Am: 15.08.2022 17:22:12 Gelesen: 246633# 2742 @  
Hallo zusammen,

ich habe schon wieder ein Problem mit dem Lesen des rückseitigen Wohnortes. Wahrscheinlich wieder ein dänischer Ort in der Nähe von Flensburg, aber ich kann ihn nicht in den Listen finden.

Ich lese Hausmark, Hansmark oder Stausmark, Stansmark?



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Viele Grüße
Detlef
 
epem7081 Am: 15.08.2022 18:45:39 Gelesen: 246590# 2743 @  
@ dr31157 [#2742]

Hallo Detlef

die Ortsangabe lautet "Stausmark". Auf diese Spur führt der Stempel der Postkarte. Die Karte wurde mit der Bahn zwischen Flensburg und Kappeln befördert. An dieser Strecke von 49,5 km Länge findet man beim km 32,3 den Haltepunkt Stausmark.[1]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Flensburger_Kreisbahn
 
dr31157 Am: 15.08.2022 19:09:23 Gelesen: 246578# 2744 @  
@ epem7081 [#2743]

Hallo Edwin,

vielen Dank für den Hinweis. Einfach Top.

Viele Grüße
Detlef
 
Quincy Am: 21.08.2022 17:20:58 Gelesen: 244026# 2745 @  
Ich habe hier eine Postkarte wohl von 1914 an Frau Luise Schmid in Bamberg mit einem handschriftlichen Text, den ich nur teilweise entziffern/vermuten kann:

Meine liebe Luise,
Paket am 1. ???tag erhalten, besten Dank.
Brief von mir nicht erhalten haben bitte teile mir mit, ob mein ??? und mein ??? Brief folgt.
Zum Gruß M???




Kann mir jemand helfen?

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Hans-Jürgen
 
volkimal Am: 21.08.2022 18:09:37 Gelesen: 244011# 2746 @  
@ Quincy [#2745]

Hallo Hans-Jürgen,

zum Teil sehr schwer zu lesen. Ich habe folgendes entziffert:

Meine liebe Luise
Paket am 1. Sontag erhalten besten Dank Brief von mir wirst erhalten haben bitte teile mir mit ob keine(?) Ausicht und eine Magd(?) hast Brief folgt ??? Gruß ???


Mit Zeichensetzung und richtiger Rechtschreibung hat es der/die Absender/in nicht gehabt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Quincy Am: 21.08.2022 18:49:33 Gelesen: 243997# 2747 @  
@ volkimal [#2746]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für deine Hilfe. Sie hilft mir schon ein Stück weiter. Die Karte ist übrigens nicht die einzige Karte dieses Schreibers, und ich bin seinen - freundlich gesagt - 'Telegrammstil' inzwischen gewohnt. Man muss wissen, dass Deutsch nicht seine Muttersprache war. Er lebte als Sohn von deutsch/irischen Auswanderern in den USA und war während des 1. Weltkrieges einige Zeit in Deutschland. Warum genau, versuchen wir derzeit anhand seiner Korrespondenz herauszubekommen.

Viele Grüße
Hans-Jürgen
 
evwezel Am: 22.08.2022 10:17:50 Gelesen: 243671# 2748 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich zeige hier eine Postkarte, geschrieben am 5. Oktober 1912. An einigen Stellen bin ich noch nicht ganz sicher. Kann jemand mir bitte weiterhelfen (das zweite Bild ist das Original) ?

"L. Franz!

Gestern hat alles glatt gegangen, so daß die Sache
jetzt endgültig erledigt ist. Nun noch eins! Höre
und staune! Ich werde bauen und zwar(?) in Ungerath,
dem Park gegenüber. Alles ist schon in Ordnung. Ein
Dusseldorfer Architekt der für Wefers bei(?) Köln baut, entwirft
schon Pläne. Nun wäre es mir lieb, wenn du mit den Archi-
tekt mal den Außenausstattung besprächst. Schreibe mir bitte
ob du Samstag den 12er nachmittags hier sein könntest.
Den Glückwunschen von Mutter etc. schicke ich auch an.
Herzl. Gruß
Wilhelm"



Viele Grüße,

Emiel
 
brunoh Am: 22.08.2022 10:59:48 Gelesen: 243610# 2749 @  
@ evwezel [#2748]

Hallo Emiel,

hier meine Version, Änderungen sind unterstrichen.

"L. Franz!

Gestern hat alles glatt gegangen, so daß die Sache
jetzt endgültig erledigt ist. Nun noch eins! Höre
und staune! Ich werde bauen und zwar in Ungerath,
dem Park gegenüber. Alles ist schon in Ordnung. Ein
D üsseldorfer Architekt der für Wefers bei in? Köln baut, entwirft
schon Pläne. Nun wäre es mir lieb, wenn du mit de m Archi-
tekt mal die Außenausstattung besprächst. Schreibe mir bitte
ob du Samstag den 12e n nachmittags hier sein könntest.
Den Glückw ünschen von? Mutter etc. schließe ich mich an.
Herzl. Gruß
Wilhelm"

Viele Grüße
Bruno
 
evwezel Am: 22.08.2022 11:25:05 Gelesen: 243595# 2750 @  
@ brunoh [#2749]

Hallo Bruno,

Das ist super, vielen Dank für deine Korrekturen! Natürlich, die Präposition "mit" erfordert den Dativus, also wird es "mit de m Architekt". Ein dumme Grammatikfehler (für mich ist das Unterschied zwischen "m" und "n" in einem Brief manchmal schwer zu sehen).

Das Zeichen zwischen "Wefers" und "Köln" kommt sehr häufig vor. Es bedeutet tatsächlich "bei" oder "in (der Nähe von)", aber wie repräsentiert man dieses Zeichen in einer Transkription?

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 22.08.2022 16:54:57 Gelesen: 243479# 2751 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich brauche heute noch einmal eure Hilfe. Die folgende Postkarte wurde geschrieben am 21. Juli 1911. Der Text lautet:

"Lieber Franz!

In Eile teile ich dir mit, daß ich
nach langen Verhandlungen doch endlich
den beiden Stücke zu 9000.00(?) verkauft
habe u. zwar an die Elmpter. Das ist
also 3,000.00(?) (…) (…). Hierzu müssen
wir uns gratulieren. Wahrscheinlich mußt du
am Samstag den 29.?. zur Akttätigung hier sein.
Ich schreibe noch näheres.
Herzl. Gruß
Wilhelm"

1. Warum wird hier für "3,000.00" ein Komma benutzt als Tausendertrennzeichen?
2. Was ist eine "Akttätigung"? Mußte vielleicht etwas bei einem Notar festgelegt worden?
3. Könnte das zweite fehlende Wort “Morgen” sein [1] ?



Viele Grüße,

Emiel

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Morgen_(Einheit)
 
volkimal Am: 22.08.2022 21:33:19 Gelesen: 243395# 2752 @  
@ evwezel [#2751]

Hallo Emiel,

wenn es sich um Grundstücke gehandelt hat, war das Flächenmaß "Morgen" früher ganz normal. Siehe [1]. Der Begriff Akttätigung war mir bisher auch nicht geläufig. Es muss sich aber um eine notarielle Eintragung handeln. Im Internet findest du ihn mehrfach aber nicht oft. Wieso Wilhelm das Komma in der 3,000 gesetzt hat, weiß ich auch nicht.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Morgen_(Einheit)
 
evwezel Am: 22.08.2022 21:59:42 Gelesen: 243390# 2753 @  
@ volkimal [#2752]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank für deine Hilfe!

Viele Grüße,

Emiel
 
skribent Am: 29.08.2022 19:31:46 Gelesen: 240988# 2754 @  
Guten Abend!



Ganz dringend benötige ich Hilfe!

In NRW habe ich in der Schule 2 Jahre lang die Sütterlin-Schrift in bescheidenen Anfängen gelernt, dann wurde 1955 dieses Fach vom Kultusministerium abgeschafft. Darum hat der Inhalt der Karte mir keine großen Probleme bereitet. Aber der Kartenbeschreiber hatte eine "fürchterliche Klaue", darum kann ich beim besten Bemühen auf der Rückseite die letzten 3 Worte nicht lesen.

Wer kann mir helfen ?

MfG >Franz<
 
volkimal Am: 29.08.2022 21:07:03 Gelesen: 240965# 2755 @  
@ skribent [#2754]

Hallo Franz,

das könnte es sein - dort steht wahrscheinlich "Hochachtungsvoll ??Name?? Gerichtsvolzieher" (mit einem l geschrieben). Vielleicht kannst du über den Beruf den Namen ermitteln.

Viele Grüße
Volkmar
 
skribent Am: 31.08.2022 09:07:48 Gelesen: 240231# 2756 @  
@ volkimal [#2755]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank für Deine Bemühung und den Tipp "Gerichtsvollzieher".

Unser Amtsgericht befindet sich "umme Ecke", da fahre ich gleich hin - oder besser am Nachmittag, wenn die 3 Gerichtsvollzieher ihren Schreibkram erledigen.

MfG >Franz<
 
saeckingen Am: 06.09.2022 22:32:23 Gelesen: 236592# 2757 @  
Wer kann mir helfen die Inhaltsangabe auf diesem "Muster ohne Wert" von 1891 zu entziffern?



Vielen Dank!

Grüße
Harald
 
bignell Am: 06.09.2022 23:03:21 Gelesen: 236570# 2758 @  
@ saeckingen [#2757]

Hallo Harald,

Enthält: 2 Zapfen??, 1 Knaster, 1 Spiralfaden

Liebe Grüße,
harald
 
chris63 Am: 06.09.2022 23:06:06 Gelesen: 236569# 2759 @  
Guten Abend

meine Vermutung.

Enthält:

2 Taschenuhren
1 ????
1 Spiralfeder

Grüße Christof
 
chris63 Am: 06.09.2022 23:23:35 Gelesen: 236565# 2760 @  
Guten Abend

ziemlich sicher.

Enthält:

2 Taschenuhren
1 Kneifer
1 Spiralfeder

Grüße Christof
 
saeckingen Am: 07.09.2022 07:19:30 Gelesen: 236267# 2761 @  
Ich bedanke mich recht herzlich für die Hilfe! Nicht mal jetzt, wo ich den Inhalt kenne, kann ich Ihn lesen!

Was man 1891 nicht so alles als "Muster ohne Wert" von Afrika nach Deutschland verschickt hat!

Grüße
Harald
 
Stewe Am: 22.10.2022 18:40:41 Gelesen: 210782# 2762 @  
Hallo zusammen,

kann mir bitte jemand bei der Entzifferung dieses Texts helfen?

Herzlichen Dank!

Stewe


 
volkimal Am: 22.10.2022 19:45:14 Gelesen: 210737# 2763 @  
@ Stewe [#2762]

Hallo Stewe,

ich lese folgendes:

Auf eines muß ich E.G. aufmerksam machen
und nicht wen im Unglück heraus kommen,
die Schuld auf mich fehlen sollte. Baumeister
hat den Wind alle hereingefahren, und hat
ihn in alten Keller(?) oben bei den Eingang der
Wirthsschenkstube aufrichten lasen , Es ist
kein Wunder wen auch nicht vorsätzlich ein
brennendes Cigarre von sich wirft, ohne
zu wißen wohin, und den ganzen Keller(?)
in Feuer setzt: Gott wird es behüten.
Maryen wird wohl eine Antwort wegen
die Ziegelstein kaufen kommen.
Mit Hochachtung entpfielt sich
E.G.
gehorsamster Diener
???

Viele Grüße
Volkmar
 
Stewe Am: 23.10.2022 13:05:18 Gelesen: 210310# 2764 @  
Hallo Volkmar,

herzlichen Dank!

Kann es sein dass jemand Wied an der falschen Stelle aufgerichtet hat und er Angst hat, dass deswegen alles wegen einer weggeworfenen Cigarre abbrennt?

Grüsse

Stewe
 
volkimal Am: 05.11.2022 10:17:21 Gelesen: 200788# 2765 @  
Hallo zusammen,

heute brauche ich einmal eure Hilfe. Hier eine Postkarte aus dem Ort Putziger-Heisternest nach Leipzig vom 4.3.1879:



Die Postkarte geht an die Lederhandlung von D. Kölner in Leipzig, Brühl 64. Auf der Karte heißt es:

Bezugnehmend auf eine Annonce im ???
??? zeige hiermit ergebenst an, daß hier auf
der Halbinsel Hela, in diesem Jahre zwar nicht so
viele als sonst, Seehundfelle, 130 – 160 centimeter
lang, zu haben sind, die bis dahin stets an Zwischen-
händler verkauft worden. Offerten nimmt entgegen
Gołębiewski Pfarrer
Putziger Heisternest West / Preussen

Wer kann mir sagen, wo die Annonce veröffentlicht wurde.

Viele Grüße
Volkmar

Weiteres siehe https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=305347
 
Koban Am: 05.11.2022 11:10:44 Gelesen: 200769# 2766 @  
@ volkimal [#2765]

Hallo Volkmar,

die Annonce dürfte in der Zeitschrift Przyjaciel ludu (Der Volksfreund) erschienen sein.

Gruß,
Koban
 
volkimal Am: 05.11.2022 12:14:31 Gelesen: 200749# 2767 @  
@ Koban [#2766]

Hallo Koban,

vielen Dank! Da wäre ich nie drauf gekommen.

Viele Grüße
Volkmar
 
JoshSGD Am: 09.11.2022 09:33:17 Gelesen: 198689# 2768 @  
Hallo,

ich bräuchte mal wieder Hilfe, ich komme hier nicht weiter.



Hier erkenne ich nur die Kaiserstraße 4-6



ich tippe auf "Bretten" ?

Danke im Voraus.

Gruß
Josh
 
volkimal Am: 09.11.2022 09:54:45 Gelesen: 198673# 2769 @  
@ JoshSGD [#2768]

Hallo Josh,

die Kaiserstr. ist in Dresden, Neustadt.

Der andere Ort ist Stetten, Württb.

Viele Grüße
Volkmar
 
JoshSGD Am: 09.11.2022 10:02:50 Gelesen: 198669# 2770 @  
@ volkimal [#2769]

Hallo Volkmar,

vielen Dank!

Viel3e Grüße
Josh
 
Briefuhu Am: 13.11.2022 19:55:57 Gelesen: 195725# 2771 @  
Hab hier eine Ansichtskarte von Oberstdorf vom 09.01.1929 nach Berlin. Durch die Bleistiftnotiz vom Vorbesitzer habe ich versucht die Karte zu entziffern. Das Ergebnis könnte sein, daß der Reichskanzler Heinrich Brüning an den Hofredakteur Paul Zobel der im Preußischen Landtag saß Neujahrsgrüße übermittelt.

Konnte leider nur Bruchstücke lesen, vor allem das was in den Anführungszeichen steht und die Straße kann ich nicht lesen.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 13.11.2022 20:06:22 Gelesen: 195720# 2772 @  
@ Briefuhu [#2771]

Hallo Sepp,

ich sehe keine Anführungszeichen. Auf der Karte steht:

Oberstdorf 5. Januar
Lieber Zobel! Ihnen und Ihrer Gattin herzl. Dank für die frdl. Neujahrswünsche, die ich von ganzem Herzen erwiedere. Wir haben hier herrliches Wetter. Ihr H. Brüning

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 13.11.2022 20:15:56 Gelesen: 195715# 2773 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Hilfe.

Die Anführungszeichen die ich meine sind in der Anschrift über Berlin. Vielleicht kann Du ja noch mal darüber schauen.

Schönen Gruß
Sepp
 
chris63 Am: 13.11.2022 21:20:11 Gelesen: 195703# 2774 @  
@ Briefuhu [#2773]

Hallo Sepp,

Zwischen den Anführungszeichen steht - der deutsche
Strasse ist - Johannistisch

Ob hier Brüning vom Zentrum und Zobel KPD freundschaftliche Grüße ausgetauscht haben ?

grüsse Christof
 
Briefuhu Am: 13.11.2022 21:50:54 Gelesen: 195696# 2775 @  
@ chris63 [#2774]

Hallo Christof,

vielen Dank für Deine Hilfe. Jetzt sehe ich es auch.

Schönen Gruß
Sepp
 
ligneN Am: 13.11.2022 23:05:26 Gelesen: 195684# 2776 @  
@ dr31157 [#2737]

Wojens (dänisch Vojens) westlich von Hadersleben (Haderslev) [1] gehörte bis 1920 zum Deutschen Reich.

Mit instruktiver Landkarte von 1902. Auch wenn es hier um den Haderslebener Rundkurzs (Ostwest) geht, sieht man hier die N-S Verbindung mit Wojens.

Vamdrup (nicht Varn..) wurde 1864 Grenzbahnhof nach Süden und blühte auf. 1920 war es damit vorbei, der Grenzbahnhof wurde nach Padborg verlegt. Auf der wiki-Landkarte sieht man Vamdrup ganz im Norden.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Haderslev_Amts_Jernbaner
 
prefico74 Am: 16.11.2022 18:05:05 Gelesen: 195250# 2777 @  
Hallo,

nun habe auch ich mal ein Problem mit einem Schriftzug, der in altdeutsch geschrieben wurde.

Es muss ein Nachname sein.

Toll, wenn es ein hier aktiver Spezialist übersetzen könnte.

Beste Grüße


 
juni-1848 Am: 16.11.2022 18:54:51 Gelesen: 195237# 2778 @  
@ prefico74 [#2777]

Hallo "Namenloser",

bei den meist dahin gewehten Unterschriften hilft meist nur "gängiges" Schriftmaterial zum Vergleich - in diesem Falle Fotos des vollständigen Dokuments.

Sammlergruß, Werner
 
Fledermaus Am: 19.11.2022 17:00:25 Gelesen: 194792# 2779 @  
Es wäre mir sehr hilfreich und würde mich sehr freuen, wenn jemand den Satz entziffern könnte, den Hugo ? an die Herrn Gebrüder Senf in Leipzig da 1891 schrieb.



Danke vielmals schon im voraus.

Gruß Fritz
 
DERMZ Am: 19.11.2022 17:34:50 Gelesen: 194781# 2780 @  
@ Fledermaus [#2779]

Hallo Fritz,

es steht geschrieben:

Monrovia 22/9. 1891
Herren Gebrüder Senf
Leipzig
Heute sende eineen Eingeschrie-
benen Brief an Ihre ... Firma ab.
Hochachtend
Hugo ...

Ich hoffe, es hilft ein wenig.

Beste Grüße Olaf
 
Fledermaus Am: 19.11.2022 17:59:11 Gelesen: 194774# 2781 @  
@ DERMZ [#2780]

Besten Dank Olaf!
 
SH-Sammler Am: 20.11.2022 04:56:11 Gelesen: 194737# 2782 @  
@ Fledermaus [#2779]

Hallo “Fritz”

Ich lese nur HUG, ein üblicher Familienname. Warum soll ein Kunde der Firma Senf einen Brief mit seinem Vornamen Hugo unterschreiben?

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
Fledermaus Am: 20.11.2022 11:10:16 Gelesen: 194696# 2783 @  
@ SH-Sammler [#2782]

Hallo Hanspeter,

wie ich es sehe heißt der Absender Hugo Grabo.

Beste Grüße, Fritz
 
Flecker Am: 24.11.2022 21:36:21 Gelesen: 193495# 2784 @  
Hallo,

wer kann den Vornamen lesen von der Frau? Vielen Dank schon mal im voraus.

Rudolf


 
epem7081 Am: 24.11.2022 21:40:09 Gelesen: 193493# 2785 @  
@ Flecker [#2784]

Hallo Rudolf,

ich lese hier "Ida Bohn ohne Beruf".

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Flecker Am: 24.11.2022 21:41:57 Gelesen: 193490# 2786 @  
@ epem7081 [#2785]

Hallo,

vielen dank Edwin.

Rudolf
 
evwezel Am: 06.12.2022 17:30:17 Gelesen: 187204# 2787 @  
Liebe Sammelfreunde,

Diesmal habe ich eine richtige „Bleistiftherausforderung“. Ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen.

Viele Grüße,

Emiel
----

8/II. 17 Lieber Franz! Noch
einmal möchte ich Dir herzl.
danken für Deine freundl.
tatkräftige Teilnahme bei
meiner Abreise nach hier. Wir
liegen hier im Waldlager
vor Freiwillig(…) ((…) Verdun)
prächtigen Winterlandschaft.
Es geht mir verhält(nis?)mäßig(?)
noch gut, leider stark erkältet.
Heute oder morgen rücken(?) wir
aber wieder von hier & (…)
(…) (…) zur (…) (…) (…)
Ich hoffe & wünsche, daß es
Dir recht gut geht & die Front(?)
noch lange ferne bleibst(?): ich
grüße Dich herzlich und sage: Auf
Wiedersehen! Dein Vetter Paul




 
Koban Am: 06.12.2022 19:08:32 Gelesen: 187188# 2788 @  
8/II. 17 Lieber Franz! Noch
einmal möchte ich Dir herzl.
danken für Deine freundl.
tatkräftige Teilnahme bei
meiner Abreise nach hier. Wir
liegen hier im Waldlager
vor Gremilly (…) Verdun
prächtigen Winterlandschaft.
Es geht mir verhält(nis?)mäßig(?)
noch gut, leider stark erkältet.
Heute oder morgen rücken wir
aber wieder von hier(…)
wahrscheinlich zur Champagne.
Ich hoffe & wünsche, daß es
Dir recht gut geht & die Front(?)
noch lange ferne bleibst(?): ich
grüße Dich herzlich und sage: Auf
Wiedersehen! Dein Vetter Paul

Gruß,
Koban
 
volkimal Am: 06.12.2022 19:55:16 Gelesen: 187174# 2789 @  
@ Koban [#2788]

Hallo Emiel und Koban,

ihr habt gute Vorarbeit geleistet! Ich lese:

8/II. 17 Lieber Franz! Noch
einmal möchte ich Dir herzl.
danken für Deine freundl.
tatkräftige Teilnahme bei
meiner Abreise nach hier. Wir
liegen hier im Waldlager
vor Gremilly (…) Verdun
prächtigen Winterlandschaft.
Es geht mir verhältnismäßig
noch gut, leider stark erkältet.
Heute oder morgen rücken wir
aber wieder von hier ab wahr-
scheinlich zur Champagne.
Ich hoffe & wünsche, daß es
Dir recht gut geht & der Front
noch lange ferne bleibst. Ich
grüße Dich herzlich und sage: Auf
Wiedersehen! Dein Vetter Paul

Das fehlende Wort zwischen Gremilly und Verdun ist nicht zu erkennen. Vielleicht geht es um die Lage. Gremilly liegt ca. 18 km nordlich von Verdun.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 06.12.2022 20:22:57 Gelesen: 187164# 2790 @  
@ volkimal [#2789]
@ Koban [#2788]

Hallo Koban und Volkmar,

es ist wirklich super, was man mit vereinten Kräften erreichen kann. Ich bin übrigens ziemlich sicher, das fehlende Wort ist einfach “vor”, also “vor Gremilly (vor Verdun) (...)”. Es fehlt nur noch ein Wort hinter “Verdun)” , aber das ist wirklich nicht zu erkennen.

Vielen Dank für eure Hilfe!

Emiel
 
guy69 Am: 07.12.2022 12:00:45 Gelesen: 187107# 2791 @  
In Gremilly (vor Verdun).
 
evwezel Am: 07.12.2022 20:46:29 Gelesen: 187074# 2792 @  
@ guy69 [#2791]

Hallo Harald,

herzlichen Dank für deine Korrektur!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 07.12.2022 21:03:14 Gelesen: 187069# 2793 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich zeige hier eine Feldpostkarte, die sehr gut lesbar ist. An einer Stelle bin ich aber nicht sicher. Ist das fettgedruckte Wort “Campag.”, “Compag.”, oder...?

Viele Grüße,

Emiel

——
M. Gladbach, den 11. März 1917.

Lieber Franz! Deine Photographie habe ich er-
halten, vielen Dank, sie ist sehr gut und macht
mir Freude. Noch mehr deine Carriere, das nen-
ne ich Glück. Immerhin sind es keine verlore-
nen Wochen gewesen, dienen sie doch zur
Bereicherung deiner militärischen Kentnisse u.
bergen sicher manch lustige Erinnerung für später.
Könnte ich Paul nur helfen, er tut ja nichts
für sich. Dein Brief wird ihn freuen, er war mir
aus der Seele gesprochen und habe ihn gleich
abgeschickt. Er war bis zum 3.3 in der Compag.
jetzt vor Verdun Fußartl. Batl. 76. 2. Munit. Kolonne
Feldpoststation 253. Herzl. Gr. auf Wiedersehen d.l. Magdalena


Fußartl. Batl.= Fußartillerie-Bataillon
Munit. Kolonne = Munitions-Kolonne
d.l. = dichliebende

.
 
volkimal Am: 07.12.2022 21:12:48 Gelesen: 187062# 2794 @  
@ evwezel [#2793]

Hallo Emiel,

wenn ich die Buchstaben vergleiche, lese ich eher "Campagn."

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 07.12.2022 21:22:46 Gelesen: 187059# 2795 @  
@ volkimal [#2794]

Hallo Volkmar,

Ich glaube, du hast Recht. War es damals üblich, um “Campagne” statt “Kampagne” (= Feldzug) zu schreiben?

Viele Grüße,

Emiel
 
Altmerker Am: 07.12.2022 21:45:53 Gelesen: 187055# 2796 @  
@ evwezel [#2795]

Ich sehe da eher ein O und die die Bezeichnung Compagnie für eine militärische Einheit.

Gruß
Uwe
 
evwezel Am: 07.12.2022 23:04:08 Gelesen: 187047# 2797 @  
@ Altmerker [#2796]


Hallo Uwe,

Vielen Dank für deine Bemerkung. Das war auch mein erster Gedanke, aber ich bin völlig mit Volkmar einverstanden, dass der Buchstabe “o” hier eigentlich nicht im Schriftbild passt. Vergleicht es mal mit den Buchstaben “o” in “Photographie” oder “Kolonne”.

Viele Grüße,

Emiel
 
dr31157 Am: 09.12.2022 17:07:05 Gelesen: 186978# 2798 @  
Hallo zusammen,

ich zeige hier eine Postkarte nach Nürnberg. Leider kann ich den Straßennamen nicht lesen, bzw. finden. Und in welchem Stadtteil befand sich diese Straße ?



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß
Detlef
 
guy69 Am: 09.12.2022 17:24:15 Gelesen: 186970# 2799 @  
Vielleicht Schoppershofstr. 50.
 
dr31157 Am: 09.12.2022 17:37:38 Gelesen: 186962# 2800 @  
@ guy69 [#2799]

Vielen Dank! Stimmt.
 
dr31157 Am: 14.12.2022 17:23:28 Gelesen: 185596# 2801 @  
Hallo zusammen,

kann mir bitte jemand weiterhelfen und die Adresse unter Leipzig lesen?



Gruß Detlef
 
bayern klassisch Am: 14.12.2022 17:27:14 Gelesen: 185592# 2802 @  
@ dr31157 [#2801]

Ich lese Brückle 23.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
inflamicha Am: 14.12.2022 18:15:18 Gelesen: 185575# 2803 @  
@ dr31157 [#2801]

Es ist Brühl 23.

@ bayern klassisch [#2802]

Brückle wäre es wohl eher in Hessen. ;-)

Gruß Michael
 
bayern klassisch Am: 14.12.2022 18:39:37 Gelesen: 185566# 2804 @  
@ inflamicha [#2803]

Sorry, da muss ich noch üben.
 
dr31157 Am: 14.12.2022 18:57:56 Gelesen: 185557# 2805 @  
@ inflamicha [#2803]
@ bayern klassisch [#2802]

Hallo Michael und auch bayern klassisch,

vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Gruß Detlef
 
Morpheus Am: 16.12.2022 22:06:22 Gelesen: 185348# 2806 @  
Hallo,

kann mir jemand bei der Entzifferung weiterhelfen?

Bisher lese ich: “I see your letter from […]“.

Ich vermute, dass es sich um einen Ort in den USA handeln könnte.

(Übrigens stammt der Inhalt aus einem Faltbrief, welcher sich auf 1838 datieren lässt.)

Gruß Paris


 
bayern klassisch Am: 16.12.2022 22:25:12 Gelesen: 185343# 2807 @  
@ Morpheus [#2806]

... I received your letter from ... den Ort (oder die Zeit) kann ich leider nicht lesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 17.12.2022 10:55:40 Gelesen: 185305# 2808 @  
@ Morpheus [#2806]

Hallo Paris,

den Ortsnamen kann ich so auch nicht lesen. Falls im Brief ein Text vorhanden ist, wäre es durch Vergleich der Buchstaben evtl. möglich, den Ortsnamen zu erkennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Morpheus Am: 18.12.2022 11:45:59 Gelesen: 185255# 2809 @  
@ bayern klassisch
@ volkimal

Danke für eure Antworten.

Anbei ein Scan des Briefinhalts.

Bisher kam ich soweit:

"Washington June 8th 1838

Dear Martha

I received your Letter from […]
which gave me considerable alarm on account
of David; from what you write I was almost
indund to go home, but I should never see him
again; but I was glad to find your fear were
unfounded and that he is now in good health
going to school as usual – My health has been
restored so as to enable me to atten to my
public duties. I had a and very serious indisposition,
being confound to my room for about three months;
I am perfectly tired of this place and with my time was expired, I would then bid
formal to Political life, which to me is not
at all agreeable – I know not when we will
adjoin, but offset it about the 4th of July –
I enclose you five Dollar to by a frack for the
Babe - I have had Letter from Andrew, they
appears satisfied with their new home
- My respects to M. Ragan -
your dear
J.Buchanan"

Viele Grüße
Paris


 
evwezel Am: 18.12.2022 19:52:47 Gelesen: 185221# 2810 @  
@ Morpheus [#2809]

Hallo Paris,

an einigen Stellen lese ich etwas anderes:

I received your Letter from […]
which gave me considerable alarm on account
of David; from what you wrote I was almost
induced to go home, but I should never see him
again; but I was glad to find your fears were
unfounded and that he is now in good health
going to school as usual – My health has been
restored so as to enable me to attend to my
public duties. I had a long and very serious indispo-
sition, being confined to my room for about three
months; I am perfectly tired of this place and
wish my time was expired, I would then bid
farewel to Political life, which to me is not
at all agreeable – I know not when we will
adjourn, but expect it about the 4th of July –
I enclose you five Dollar to buy a frock for the
Babe - I have had letters from Andrew, they
appear satisfied with their new home - My respects
to M. Ragan - your dear
J.Buchanan"


Viele Grüße,

Emiel
 
Morpheus Am: 18.12.2022 21:52:04 Gelesen: 185198# 2811 @  
@ evwezel [#2810]

Hallo Emiel,

vielen Dank für die Verbesserungen (sind alle einleuchtend).

Viele Grüße
Paris
 
guy69 Am: 18.12.2022 23:50:00 Gelesen: 185181# 2812 @  
Koban Am: 19.12.2022 02:30:52 Gelesen: 185170# 2813 @  
@ Morpheus [#2809]
@ alle

Es mag sich um Zufälle handeln, der Name Buchanan ist ja nicht gerade selten, dennoch möchte ich Euch einen Hinweis auf den möglichen Verfasser nicht vorenthalten.

Stutzig machten mich die Formulierungen von "öffentlichen Aufgaben" to enable me to attend to my public duties und "Abschied vom politischen Leben"

I am perfectly tired of this place and wish my time was expired, I would then bid farewel to Political life.

Ein Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (der 15.) hiess James Buchanan. Seine Amtszeit war von 1857 bis 1861.

Er stammte aus Pennsylvania und hielt sich, laut Wikipedia, im Jahr 1838 als Senator in Washington auf.

Signaturen des Präsidenten, die ich auf die Schnelle gefunden habe, stammen zumeist aus seiner Amtszeit. Vom B einmal abgesehen, ist doch eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden.

Der rückwärts, nach unten gerichtete Kringel, am Ende des Nachnamens des Briefverfassers, findet sich identisch bei den späteren Unterschriften des Präsidenten.

Gruß,
Koban
 
volkimal Am: 19.12.2022 10:05:47 Gelesen: 185131# 2814 @  
@ guy69 [#2812]

Hallo zusammen,

gestern hatte ich keine Zeit und so war guy69 schneller. sehr gut! Waynesburgh (mit h am Ende) passt beim Schriftvergleich ausgezeichnet. Heute wird der Ort zwar ohne "h" geschrieben, aber das hat nichts zu bedeuten.

Viele Grüße
Volkmar
 
Morpheus Am: 21.12.2022 10:14:46 Gelesen: 185061# 2815 @  
@ guy69 [#2812]
@ volkimal [#2814]

Waynesburg passt hervorragend, auch inhaltlich, denn nach meinem aktuellen Kenntnisstand wohnte die Familie Ragan in der Gegend.

Vielen Dank für die Hilfe beim Entziffern.

@ Koban [#2813]

Den selben Verdacht hatte ich auch, doch handelt es sich bei dem Verfasser nicht um den Präsidenten Buchanan, sondern vielmehr um dessen Cousin: James Madison Buchanan, welcher ebenfalls Politiker war.

Besonders interessant ist, dass jener auch Postmeister war. Deswegen gleicht sich auch dessen Handschrift / Unterschrift im Brief mit der bekannten Unterschrift auf Postmeistermarken von Baltimore.

Gruß Paris
 
guy69 Am: 21.12.2022 15:13:25 Gelesen: 185024# 2816 @  
Das könnte Martha Buchanan Ragan gewesen sein [1]. Würde von der Zeit her passen.

[1] https://de.findagrave.com/memorial/7480998/martha-ragan
 
Max78 Am: 29.12.2022 19:20:38 Gelesen: 178585# 2817 @  
@ Morpheus [#2809]

Moin Morpheus,

also ich lese bei der Unterschrift ein klares "A", nicht "J":



siehe [1]

Dann würde Waynesburgh gut passen. Der angesprochene "Andrew" ggf. Andrew Jackson oder Andrew Stewart?

mit Grüßen, Max

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Andrew_Buchanan_(Politiker)
 
bayern klassisch Am: 29.12.2022 19:42:20 Gelesen: 178576# 2818 @  
@ Max78 [#2817]

Ich lese Andrew Benz und unten A. Buchanan.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Max78 Am: 29.12.2022 19:46:07 Gelesen: 178575# 2819 @  
@ bayern klassisch [#2818]

Moin Ralf,

ist ja ein "," hinter "Andrew" und über den Satzbau dürfte "they" schon passen,

lg Max
 
Stephan Sanetra Am: 02.01.2023 13:55:00 Gelesen: 177530# 2820 @  
Nach einigen Aufenthalten in Krankenhäusern erhole ich mich gerne beim Anschauen meiner Briefmarken- und Heimatsammlungen. Dabei fiel mir ein Beleg von Bremen nach Paris auf:



Handelt es sich bei dem Adressaten um das bekannte Bankhaus? Leider kann ich den Text nicht entziffern - kann jemand helfen?

Beste Grüße
Stephan Sanetra
 
opti53 Am: 02.01.2023 17:42:09 Gelesen: 177506# 2821 @  
Hallo Stephan,

ich lese hier: Herren Gebr. Röthschild, Paris (ist eigentlich far kerine Currentschrift, außer dem Wort Herren).

Viele Grüße

Thomas
 
Stephan Sanetra Am: 02.01.2023 18:51:50 Gelesen: 177493# 2822 @  
@ opti53 [#2821]

Vielen Dank Thomas - gibt`s noch eine Idee zur Rückseite, die ich rechts daneben abgebildte habe?

Beste Grüße
Stephan Sanetra
 
bayern klassisch Am: 02.01.2023 19:06:38 Gelesen: 177489# 2823 @  
@ Stephan Sanetra [#2822]

Lesen kann ich den Inhalt leider auch nicht, aber die Besonderheit liegt in der Tatsache begründet, dass man in Paris einen Poste - Restante - Stempel hinten abschlug, weil sich das Bankhaus Rothschild, ja, das bekannte, seine Post aus Sicherheitsgründen nicht zustellen lassen wollte, sondern durch sichere, eigene Boten auf der Post abholte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stephan Sanetra Am: 03.01.2023 10:40:22 Gelesen: 177442# 2824 @  
@ bayern klassisch [#2823]

Vielen Dank für die Info.

Beste Grüße
Stephan Sanetra
 
volkimal Am: 03.01.2023 12:32:24 Gelesen: 177411# 2825 @  
@ Stephan Sanetra [#2824]

Hallo Stephan,

ich kann zwar nicht alles lesen, aber so einiges. Hier meine erste Version:

Herren Gebr. von Rothschild.
Paris
Bremen 2 Aug. 1880
Ihrem geehrten vom gestrigen entnehmen
wir eine ??? von
M 564.40 15. Sept G. Maass
die wir Ihnen ??? zurückgeben
Die acceptiertet(?) Prima ???halten wir zur
Verfügung aus Ersterem.
??? ??? bitten wir uns
M 30.
zu er??? und zeichnen
Hochachtungsvoll
St. Lürmann???

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 03.01.2023 13:39:23 Gelesen: 177392# 2826 @  
Liebe Sammelfreunde,

diesmal zeige ich Euch einen englischen Faltbrief, geschrieben am 22. Juli 1846. Der Brief ist ziemlich einfach zu lesen, aber trotzdem fehlen mir zwei Wörter. Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße,

Emiel

------

Richard Watt Squire [1]
Bishop Burton
Beverley

28 Hanover Street
Liverpool, July 22, 1846

My dear Sir;

I beg to acknowledge the receipt
yesterday of a letter from W Sample.
The (…) for stores(?) generally come
home early. But whether or not I beg
to say that none shall be sent or
shipped without your special direction,
nor any step taken that may thwart
your views as to the future management
of Georges Plain[2].
In a letter I have just had
from Mr. Hislop dated June 20 he says

“I am glad to say that we have
“had some showers of rain at
“Georges Plain and the change in the
“cane fields after so long a drought
“has been like magic.”

I am in hopes therefore, that the
(…) crop will not fall off, but be
equal to this year, which is a very good
one.
Yours, dear Sir,
Very truly,
(…) Rawson

[1] Ich vermute, es handelt sich hier um Richard Watt III (1786 – 1855), ein Plantagenbesitzer (siehe https://www.ucl.ac.uk/lbs/person/view/13160 ). Er wohnte sein ganzes Leben auf seinem Landsitz High Hall in Bishop Burton (Yorkshire, England). Siehe https://yorkshiregardenstrust.org.uk/research/sites/bishop-burton-high-hall-parkland. Er hatte sowohl den Landsitz als auch die Zuckerrohrplantage von seinem Onkel, Richard Watt I, geerbt. 1952 wurde das Landhaus (High Hall) in Bishop Burton abgerissen.
[2] George’s Plain auf Jamaika. Siehe https://www.ucl.ac.uk/lbs/estate/view/1670 und https://www.ucl.ac.uk/lbs/person/view/2146635641




 
evwezel Am: 03.01.2023 13:51:59 Gelesen: 177386# 2827 @  
@ volkimal [#2825]

Hallo Volkmar,

Könnte es "die wir Ihnen einl.(einliegend) zurückgeben" sein? Zunächst lese ich "Die accepti[e]rte Prima herhalten wir zur"

Viele Grüße,

Emiel
 
chris63 Am: 03.01.2023 15:17:16 Gelesen: 177348# 2828 @  
@ Stephan Sanetra [#2820]
@ volkimal [#2825]

Im Rothschild Brief heißt es oben Secunda und unten Prima. Nota muß man sich dazudenken. Geht um die Reihenfolge von Buchungen.

Letzter Satz: zu creditieren und zeichnen

Was Herr Lürmann genau wollte, erschließt mir aber noch nicht?

Frohes Neues Allen, Christof
 
Stephan Sanetra Am: 03.01.2023 19:09:20 Gelesen: 177303# 2829 @  
@ volkimal [#2825]
@ chris63 [#2828]

Da bin ich doch schon mal ein bisschen schlauer. Vielen Dank dafür!

Beste Grüße
Stephan Sanetra
 
volkimal Am: 04.01.2023 14:41:23 Gelesen: 177233# 2830 @  
@ evwezel [#2826]

Hallo Emiel,

schön, dass du das "einl." erkannt hast.

Für das erste Wort in deinem Brief habe ich keine Idee. Unten geht es wahrscheinlich um "the next crop".

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 04.01.2023 16:05:43 Gelesen: 177216# 2831 @  
@ volkimal [#2830]

Hallo Volkmar,

Super, Du hast Recht! “next” paßt sehr gut im Schriftbild. Und plötzlich hat es bei mir auch Klick gemacht. Das erste Wort (oder eigentlich zwei Wörter) muss “tests from” sein. Der komplette Satz wird jetzt “The tests from stores generally come home early. “

Ich vermute, Herr Rawson hatte ein bisschen zu viel getrunken wenn er den Brief schrieb...

Vielen Dank für deine Hilfe!

Emiel
 
dikoe Am: 14.01.2023 12:48:01 Gelesen: 167895# 2832 @  
Brief vom 14.Dezember 1752, in Beindersheim geschrieben (siehe Inhalt) und abgesandt an den reformierten Pfarrer in Heßheim. Wohl auf dienstlichem Wege durch einen Boten der Kirche nach Heßheim an den dortigen Pfarrer überbracht. Postalische Vermerke können somit nicht vorhanden sein. Der Vermerk vom gleichen Tag auf der Vorderseite links unten müsste meines Erachtens ein Aushändigungsvermerk sein.

Ist diese Annahme richtig? Wie lautet der (wohl lateinische) Vermerk "Exbit (?)" genau und was bedeutet er?

Wenn jemand den Brieftext ohne größere Anstrengung lesen kann, wäre ich um nähere Erläuterung dankbar.

Schöne Grüße - insbesondere an Ralph




 
Journalist Am: 24.01.2023 10:26:40 Gelesen: 167111# 2833 @  
Hallo an alle Schriftexperten,

mich interessiert hier der Inhalt des gezeigten Telegramms, den ich nur teilweise entziffern kann, wer kann:



Es handelt sich hier, wenn ich das richtig verstehe, um ein Telegramm aus Petersburg (Russland) nach Berlin an die Gebrüder Meyer Berlin in dem scheinbar ein Bestellung von 5300 Pfund (Livres) ..... in 2 Sendungen ... erfolgen sollte

Wer kann hier den Inhalt besser entschlüsseln, als ich - schon jetzt danke für entsprechende Antworten - viele Grüße Jürgen
 
chris63 Am: 24.01.2023 10:51:00 Gelesen: 167107# 2834 @  
@ Journalist [#2833]

Schicket mir 5300 Livres Sterling
türkische Anleihe in 2 Sendungen
Deckung bringt persönlich mein
?

grüsse Christof
 
Heinrich3 Am: 24.01.2023 11:10:44 Gelesen: 167096# 2835 @  
@ Journalist [#2833]

Schicket mir 5300 Livres Sterling
türkische Anleihe in 2 Sendungen
Deckung bringt persönlich mein
Commis

Commis = Bürodiener, Laufbote usw.
 
volkimal Am: 24.01.2023 11:11:37 Gelesen: 167095# 2836 @  
@ chris63 [#2834]

Hallo Jürgen und Christof,

in der dritten Zeile passt das Wort Quittung nach meiner Meinung nicht. Der zweite Buchstabe ist eindeutig ein "e". Ich denke, dass dort ein Name steht. Der erste Buchstabe ist mir aber nicht klar. Beim fehlenden Wort in der vierten Zeile kann ich den zweiten Buchstaben nicht lesen. Aufgrund des Bogens darüber könnte es ein "u" sein.

Insgesamt lese ich:

Gebrüder Meyer Berlin.
Schicket mir 5300 Livres Sterling
türkische Anleihe in 2 Sendungen
?ertung bringt persönlich mein
lu(?)mmy

Mit lummy kann ich allerdings auch nichts anfangen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Gauss Am: 24.01.2023 11:22:07 Gelesen: 167089# 2837 @  
@ volkimal [#2836]

Der lummy ist ein Commis.

Sehe gerade, dass Heinrich3 [#2835] das schon geschrieben hat.
 
Journalist Am: 24.01.2023 16:52:25 Gelesen: 167054# 2838 @  
@ Journalist [#2833]
@ chris63 [#2834]
@ Heinrich3 [#2835]
@ volkimal [#2836]
@ Gauss [#2837]

Hallo Christof, Heinrich3, Volkmar und Gauss

danke für eure Hilfe beim Deuten bzw. Lesen des Inhalts des Telegramms

Wenn ich eure Aussagen richtig zusammen setze,

müsste der Text demnach lauten:

Gebrüder Meyer Berlin
Schickt mir 5300 Pfund Sterling
türkische Anleihe in 2 Sendungen
Deckung bringt persönlich mein
Commis (Bürodiener bzw. Laufbote ec)

(dabei habe ich Livres mit Pfund übersetzt bzw. gedeutet - soll zwar eine Gewichtsangabe sein, würde hier aber sinngemäß passen als Ersatz für eine Währungsangabe (5300 Pfund Sterling ?)

Es handelt sich hier also inhaltlich um ein Geldgeschäft oder ?

War denn damals das Pfund Sterling eine Währung oder interpretiere ich das falsch ?

Soweit eine ergänzende Nachfrage - schon jetzt danke für entsprechende Teilantworten oder Antworten.

Viele Grüße Jürgen
 
Gauss Am: 24.01.2023 17:26:14 Gelesen: 167042# 2839 @  
Briefuhu Am: 28.01.2023 10:10:52 Gelesen: 166313# 2840 @  
Habe hier einen Brief der Staatsanwaltschaft Bayreuth nach Kronach. Seit Tagen versuche ich zusammen mit meiner Frau die genaue Anschrift zu entziffern. Der Brief ging an einen Herrn Gefängnisverwalter ....

dann wissen wir nicht mehr weiter. Es könnte etwas mit Aushilfs... ...gefängnis o.ä sein.



Schönen Gruß
Sepp
 
inflamicha Am: 28.01.2023 10:15:02 Gelesen: 166312# 2841 @  
@ Briefuhu [#2840]

Hallo Sepp,

ich lese an "Herrn Gefängnisverwalter des landger.(ichtlichen) Aushilfsgefängnisses Kronach".

Gruß Michael
 
Briefuhu Am: 28.01.2023 10:48:38 Gelesen: 166300# 2842 @  
@ inflamicha [#2841]

Hallo Michael,

vielen Dank für Deine Hilfe. So was ähnliches haben wir auch gelesen, konnten aber mit dem Begriff "Aushilfsgefängnisses" nichts anfangen.

Nochmals schönen Dank und viele Grüße

Sepp
 
Briefuhu Am: 29.01.2023 14:18:40 Gelesen: 166231# 2843 @  
Und schon wieder bitte ich um Hilfe.

Habe hier einen Brief aus der Kreuzerzeit in Bayern von Passau nach Neuötting am Inn. Leider kann ich den Empfänger nicht lesen. Es könnte sich um eine Firma Gebr. (Gebrüder) o.ä. handeln.



Schönen Gruß
Sepp
 
Gauss Am: 29.01.2023 16:19:12 Gelesen: 166210# 2844 @  
@ Briefuhu [#2843]

Herren Gebr. Wisflecker & Bittl, Neuötting
 
Briefuhu Am: 29.01.2023 16:22:55 Gelesen: 166209# 2845 @  
@ Gauss [#2844]

Das ging ja wieder superschnell.

Vielen Dank.

Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 15.02.2023 12:23:54 Gelesen: 161308# 2846 @  
Und schon wieder bitte ich um Hilfe. Vorderseite eines (Geld)Briefes vom 13.04.1877 von Dresden nach Freiberg mit Aufdruck Inliegend Mark.. hier 220. Frankiert mit Michel Nr. 33 und 34 gesamt 30 Pfennige.

Leider kann ich die Anschrift in Kurrentschrift nicht lesen. Evtl. Direktorium ... und Kreis ... Vielleicht kann auch jemand was zur Frankatur und dem Vermerk mit Rotstift "30" schreiben.



Schönen Gruß
Sepp
 
bayern klassisch Am: 15.02.2023 12:35:48 Gelesen: 161303# 2847 @  
@ Briefuhu [#2846]

Hallo Sepp,

An das Directorium des landwirthschaftlichen Kreisvereins Dresden zu Händen des Herrn Kreissecretair Münzner in Freiberg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Briefuhu Am: 15.02.2023 13:21:43 Gelesen: 161296# 2848 @  
@ bayern klassisch [#2847]

Hallo Ralph,

vielen Dank für Deine Hilfe.

Schönen Gruß
Sepp
 
bernhard01 Am: 06.03.2023 16:11:27 Gelesen: 157405# 2849 @  
Hallo an die Spezialisten,

habe hier ein vermutliches Empfehlungsschreiben für einen Bildhauer, das ich jedoch kaum lesen kann. Es ist zwar m.E. recht ordentlich geschrieben, aber ich kann es trotzdem nicht einwandfrei lesen. Kann mir jemand helfen?

Gruß
bernhard01


 
DERMZ Am: 06.03.2023 16:34:07 Gelesen: 157398# 2850 @  
@ bernhard01 [#2849]

Hallo Bernhard,

ich lese folgendes:

Euer Wohlgeboren!
Die gefertigte Sodalität (Bruderschaft oder Kongretion) fühlte sich in besonderer
Weise verpflichtet, Ihnen den besten Dank dafür auszusprechen,
daß Sie es sich unter so vielen Mühen und Schwierigkeiten
in so treffender und wohlgelungener Weise haben ange....
sein lassen eine Buste unseres allerersten Hr. Hof.
P. Abel anzufertigen und der Kongregation zu ü-
bergeben. Es ist uns ein besonders freudiges Be...-
sein eine so wohlgelungene Büste Wiener (?) Mäner-
apostels zu besitzern und die ... mit Freude und
Stolz unsern Mitgliedern und Gäasten zeigen könnnen
welch herrlich Geschick und Kunst und Liebe eines
begnadeten Künstlers unter so schwierigen Umständen
& Verhätnissen und .... Jedermann dem wir die
büste zeigten aüßerte vollbefriedigt Anerkennung
und den dir erwähnten unter ... Unständen und
nacdh .... Vorlagen dieses Kunstwerk geschaffen,
gab man unter... Erstaunen über diese gute
Lebensähnlichkeit Ausdruck, - im ..., daß wir
uns dieses Schatzes herzlich freuen könnnen.

./.

Wir erlauben uns dennoch, Ihnen für diese
prächtige Schaffung unseren herzlichsten Dank, inbesondere
auch für die engegenkommende Überlassung zum Aus-
druck zu bringen.
Ge...., Euer Wohlgeboren den
Ausdrruck unserer besonderen Hochachtung
für den



Auch wenn noch ein paar Lücken übrig sind, so ist es doch ein kleiner Anfang

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 06.03.2023 16:56:17 Gelesen: 157394# 2851 @  
@ DERMZ [#2850]

Hallo Olaf,

da warst Du aber sehr schnell! Gut, dass ich durch ein Telefonat aufgehalten worden bin. Ich habe ein paar Kleinigkeiten korrigiert bzw. ergänzt.

Euer Wohlgeboren!
Die gefertigte Sodalität (Bruderschaft oder Kongretion) fühlt sich in besonderer
Weise verpflichtet, Ihnen den besten Dank dafür auszusprechen,
daß Sie es sich unter so vielen Mühen und Schwierigkeiten
in so treffender und wohlgelungener Weise haben angelegen
sein lassen eine Büste unseres allerersten Hr. Hof.
P. (verm. Prediger) Abel [1] anzufertigen und der Kongregation zu ü-
bergeben. Es ist uns ein besonders freudiges Bewußt-
sein eine so wohlgelungene Büste des Wiener Männer-
apostels zu besitzen und wir werden mit Freude und
Stolz, unsern Mitgliedern und Gästen zeigen können
welch herrlich Geschenk uns Kunst und Liebe eines
begnadeten Künstlers unter so schwierigen Umständen
& Verhätnissen uns schuf. Jedermann dem wir die
Büste zeigten aüßerste vollbefriedigte Anerkennung
und wen wir erwähnten unter welchen Umständen und
nach welchen Vorlagen dieses Kunstwerk geschaffen,
gab man unverhohlenem Erstaunen über diese gute
Lebensähnlichkeit Ausdruck, - ein Beweis, daß wir
uns dieses Schatzes herzlich freuen könnnen.

Wir erlauben uns demnach, Ihnen für diese
prächtige Schaffung unseren herzlichsten Dank, inbesonders
auch für die entgegenkommende Überlassung zum Aus-
druck zu bringen.
Genehmigen, Euer Wohlgeboren den
Ausdruck unserer besonderen Hochachtung
für den

Es geht um eine Büste von Heinrich Josef Maria Abel [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://oecv.at/Biolex/Detail/10909086 oder
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Heinrich_Abel
 
bernhard01 Am: 06.03.2023 17:10:44 Gelesen: 157387# 2852 @  
Hallo Volkmar,
hallo Olaf,

habt beide herzlichen Dank für diese unwahrscheinlich schnelle Übersetzung, auch für die beiden weiter führenden Links. Beides hat mir sehr geholfen, denn nun kann ich auch den Bildhauer besser einordnen! Habe einige Karten und Briefe an ihn, konnte aber bisher kein Werk von ihm finden.

Viele Grüße

Bernhard
 
evwezel Am: 14.03.2023 22:36:36 Gelesen: 156760# 2853 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich zeige euch eine Feldpostkarte vom ersten Weltkrieg. Meine Frage ist: was hat der Briefschreiber gemeint mit "Die lateinische Arbeit habe ich ggd.+,"?

Viele Grüße,

Emiel

----
Euskirchen 2.II.17.

Lieber Herr Oberlehrer!

Hoffentlich trifft Sie diese Karte beim
besten Wohlbefinden an, und fällt Ihnen
das Militärleben nicht allzu schwer. In der
Schule geht es mir noch gut. Morgen haben
wir infolge Kohlenmangels schulfrei.
Die lateinische Arbeit habe ich ggd.+, die
französische und mathematische gut ge-
macht. Hier ist es tüchtig kalt. Mein
Vater ist glücklicherweise noch hier in
der Kaserne. In der Hoffnung, daß es
Ihnen noch weiter gut geht, und Sie wieder
gesund zu uns zurückkehren, sendet Ihnen
die besten Grüße, Ihr dankba-
rer Schüler

M. Quaedvlieg

---


 
bovi11 Am: 14.03.2023 22:44:53 Gelesen: 156751# 2854 @  
@ evwezel [#2853]

"Die lateinische Arbeit habe ich ggd.+"

heißt:

"Die lateinische Arbeit habe ich genügend +"

Genügend war eine Schulnote, die dem heutigen befriedigend entspricht.
 
evwezel Am: 14.03.2023 22:48:39 Gelesen: 156747# 2855 @  
@ bovi11 [#2854]

Super, vielen Dank für die sehr schnelle Hilfe! Wieder etwas gelernt.
 
bovi11 Am: 14.03.2023 22:50:53 Gelesen: 156745# 2856 @  
@ evwezel [#2855]

Historische Notensysteme

Das erste in Deutschland nachweisbare Zensursystem wurde in der sächsischen Schulordnung von 1530 definiert. Die Schüler sollten sich zweimal im Jahr in Gegenwart von Pfarrer und Bürgermeister einer Prüfung unterziehen. Gute Leistungen wurden mit Semmeln oder ähnlichem belohnt.[1]

Um 1850 waren in preußischen Schulen drei Notenstufen üblich, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf vier Prädikate (1. sehr gut; 2. gut; 3. genügend; 4. ungenügend), später auf fünf erweitert wurden. Auch in der DDR war ein fünfstufiges System üblich.

Das heute in Deutschland übliche sechsstufige Zensursystem wurde 1938 eingeführt.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schulnote
 
evwezel Am: 15.03.2023 12:27:36 Gelesen: 156709# 2857 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich zeige euch nochmal eine Feldpostkarte, geschrieben am 26. Januar 1917. Könnte jemand bestätigen, ob ich das fettgedruckte Wort richtig gelesen habe?

Viele Grüße,

Emiel

---
Euskirchen, den 26.I.17

Sehr geehrter Herr Oberlehrer,

Nach Ihrer Garnison(?) will ich Ihnen, Herr
Oberlehrer, einige Zeilen zukommen
lassen. Wir haben jetzt an Ihrer Stelle
einen neuen Herrn, Herr Dr. Arnolds.
Bis jetzt haben wir schon 2 Hausarbei-
ten gemacht und in den nächsten
Tagen werden wir eine lat.[1] Klassen-
arbeit machen. Für heute haben wir
einen deutschen Aufsatz auf. Herr Prf.
Mürkens[2] mußte gestern zur Mus-
terung nach Bonn. Wie dieselbe ausge-
fallen ist, weiß ich nicht. Hier ist es
sehr kalt, am Rhein ist wohl einige
grad wärmer.
In der Hoffnung, daß Sie
bald wieder kommen verbleibt
Ihr dankbarer Schüler
Anton Auerbach
Quarta[3]


[1] lateinische
[2] Professor Dr. Gerhard Mürkens, Kaiserin Auguste Viktoria Gymnasium in Euskirchen
[3] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Jahrgangsstufe. Die historischen lateinischen Jahrgangsbezeichnungen der mittleren und höheren Schulen begannen in der heutigen 5. Stufe (etwa 10. Lebensjahr) mit der Prima und gingen weiter mit der Sekunda, Tertia, Quarta, Quinta, Sexta, Septima bis zur Oktava mit der Matura. Ich nehme an, Anton war damals ungefähr 13 Jahre alt.



 
volkimal Am: 15.03.2023 13:36:03 Gelesen: 156690# 2858 @  
@ evwezel [#2857]

Hallo Emiel,

Es könnte "Garnison" sein, wobei das "a" fehlt.

Könntest Du bitte einmal die Anschriftseite zeigen. Wohin wurde die Karte gesendet?

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 15.03.2023 14:08:31 Gelesen: 156682# 2859 @  
@ volkimal [#2858]

Hallo Volkmar,

Franz wurde Anfang 1917 zu den Waffen gerufen und nach die Festung Rheinecke (Ehrenbreitstein) geschickt (die Festung war damals ein Armee-Ausbildungszentrum). Deshalb dachte ich, es könnte "Garnison" sein.

Viele Grüße,

Emiel
---
Name Ant. Auerbach
Wohnung in Euskirchen
Ehrenbreitstein
Mü(-Eifeler-Straße[1] Nr. 37


An den Kanonier Waters
2. Ersatz-Bataillon
Fußart.-Regiment Nr. 9

Fort Reinek
b. Ehrenbreitstein

[1] Vermutlich Münstereifeler-Straße. In der Münstereifeler Strasse lebten die Euskirchener mit gehobenem Sozialstatus


 
volkimal Am: 15.03.2023 14:36:55 Gelesen: 156672# 2860 @  
@ evwezel [#2859]

Hallo Emiel,

ich denke, dass es wirklich "Garnison" heißen soll, obwohl dort "Grnison" steht. Hier noch einmal der ganze Text:

Euskirchen, den 26.I.17
Sehr geehrter Herr Oberlehrer,
Nach Ihrer Grnison will ich Ihnen, Herr
Oberlehrer, einige Zeilen zukommen
laßen. Wir haben jetzt an Ihrer Stelle
einen neuen Herrn, Herr Dr. Arnolds.
Bis jetzt haben wir schon 2 Hausarbei-
ten gemacht und in den nachsten
Tagen werden wir eine lat.[1] Klassen-
arbeit machen. Für heute haben wir
einen deutschen Aufsatz auf. Herr Prf.
Mürkens[2] mußte gestern zur Mus-
terung nach Bonn. Wie dieselbe ausge-
fallen ist, weiß ich nicht. Hier ist es
sehr kalt, am Rhein ist wohl einige
Grad wärmer.
In der Hoffnung, daß Sie
bald wieder kommen verbleibt
Ihr dankbarer Schüler
Anton Auerbach
Quarta[3]

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 15.03.2023 15:22:49 Gelesen: 156667# 2861 @  
@ volkimal [#2860]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank für deine Hilfe!

Emiel
 
Gauss Am: 15.03.2023 16:16:13 Gelesen: 156657# 2862 @  
@ evwezel [#2857]

Für die Textentzifferung ist es natürlich irrelevant, aber die Schulklassen wurden andersrum bezeichnet. Die Abgangsklasse war die Prima, die Eingangsklasse (ins sechsjährige Gymnasium) die Sexta. Für das neunjährige sind die ersten (also Prima bis Tertia) mit Ober- und Unter- verdoppelt. Es ist somit Sexta die 5., Quinta die 6., und der Schreiber als Quartaner ist in der 7.
 
evwezel Am: 15.03.2023 17:56:15 Gelesen: 156646# 2863 @  
@ Gauss [#2862]

Vielen Dank für diese Erklärung. Habe ich das so richtig verstanden?:


 
Gauss Am: 15.03.2023 18:15:17 Gelesen: 156641# 2864 @  
@ evwezel [#2863]

Perfekt.
 
evwezel Am: 15.03.2023 23:39:03 Gelesen: 156616# 2865 @  
Liebe Sammelfreunde.

Mit dieser Feldpostkarte hatte ich kein Glück. Hat jemand eine Ahnung, welche Wörter hier fehlen?

Viele Grüße,

Emiel

---

Euskirchen, 22.2.17.

Lieber Kollege!

Von unserem Chef sind
uns Ihre Grüße übermittelt; wir danken (…)-
(…) u. erwidern sie herzlichst. Mitterweile
wartet Koll. Mürk.[1] täglich auf seine Einberufung,
an Ihre Stelle ist Herr Arnolds, geburtiger (…)
getreten. Haben Sie meine vorige Karte nicht erhal-
ten? Ich fragte an, was ich mit Ihren Kunze?[2] -Ka-
lender machen sollte. – Können Sie vielleicht der (…) dann(?)
schreiben, mir die Programme(?) zurückzuschicken oder wollen
Sie mir die Adresse derselben angeben. Mit herzl Gruß Ihr Vieth.


[1] Kollege Gerhard Mürkens
[2] Vermutlich Karl Kunze. Kalender für das höhere Schulwesen Preussens und einiger anderer deutscher Staaten. Trewendt, 1917


 
DERMZ Am: 16.03.2023 03:03:00 Gelesen: 156602# 2866 @  
Guten Morgen Emiel,

hier mein Versuch:

Euskirchen, 22.2.17.

Lieber Kollege!

Von unserem Chef sind
uns Ihre Grüße übermittelt; wir danken be-
stens
u. erwidern sie herzlichst. Mitterweile
wartet Koll. Mürk. täglich auf seine Einberufung,
an Ihre Stelle ist Herr Arnolds, geb ürtiger ??haus
getreten. Haben Sie meine vorige Karte nicht erhal-
ten? Ich fragte an, was ich mit Ihren Kunze-Ka-
lender
machen sollte. – Können Sie vielleicht der betr. dann
schreiben, mir die Vergessenen zurückzuschicken oder wollen
Sie mir die Adresse derselben angeben. Mit herzl Gruß Ihr Vieth.


Anmerkung: Karl Peter Lebrecht Kunze (* 1. Februar 1840 in Cosel in Oberschlesien; † 26. April 1895 in Lissa) war ein deutscher Philologe und erster Herausgeber von „Kunzes Kalender“.

So 100% sicher bin ich mir auch nicht überall, aber so würde ich den Text lesen.

Beste Grüße Olaf
 
evwezel Am: 16.03.2023 07:48:46 Gelesen: 156587# 2867 @  
@ DERMZ [#2866]

Olaf, vielen Dank für deine Hilfe!

"Vergessenen" kann leider nicht richtig sein - ich lese kein "s" in diesem Wort.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 16.03.2023 08:22:38 Gelesen: 156580# 2868 @  
@ evwezel [#2867]

Hallo Emiel,

Herr Arnolds ist gebürtiger Euskirchener. Ich lese ebenfalls Programme.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 16.03.2023 08:28:05 Gelesen: 156580# 2869 @  
@ evwezel [#2865]

Hallo Emiel,

nachfolgend meine Deutung des Textes:

Lieber Kollege!

Von unserem Chef sind
uns Ihre Grüße übermittelt; wir danken be-
stens u. erwidern sie herzlichst. Mittlerweile
wartet Koll. Mürk. täglich auf seine Einberufung,
an Ihre Stelle ist Herr Arnolds, gebürtiger Euskirchener
getreten. Haben Sie meine vorige Karte nicht erhal-
ten? Ich fragte an, was ich mit Ihren Kunze-Ka-
lender machen sollte. – Können Sie vielleicht der betr. dann
schreiben, mir die Programme zurückzuschicken oder wollen
Sie mir die Adresse derselben angeben. Mit herzl Gruß Ihr Vieth.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
evwezel Am: 16.03.2023 09:07:02 Gelesen: 156578# 2870 @  
@ epem7081 [#2869]
@ DERMZ [#2866]
@ Volkmar[#2868]

"Euskirchen", natürlich! Alexander Solschenizyn hatte einmal gesagt: „Die Lösung ist immer einfach, man muss sie nur finden"...

Ich bedanke mich ganz herzlich für Eure Hilfe!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 16.03.2023 11:43:11 Gelesen: 156567# 2871 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch nochmal eine Feldpostkarte. Diesmal hatte ich keine Schwierigkeiten mit der Textentzifferung, aber ich möchte Euch gerne die folgenden Fragen vorlegen zu diesem Text:

1) Ich vermute, dass Lehrer in den ersten Jahren des Krieges freigestellt wurden von Militärarbeit. Könnte jemand das bestätigen? Und wenn hat diese Situation sich geändert?

2) Der Briefschreiber heißt "Heinrich Slausberg" oder "Heinrich Slansberg", da bin ich mir nicht ganz sicher. Weißt jemand ob es irgendwo ein digitales Adressbuch von Euskirchen gibt aus dem Jahr 1916 oder 1917?

Viele Grüße,

Emiel

-----

Euskirchen den 14.2.1916.[1]

Sehr geehrter Herr Oberlehrer!

Wir haben Ihre geschätzten Karten erhalten
und werden immer bestrebt sein[2], Ihre
noch zuletzt gegebenen Ermahnungen
zu befolgen. Wir können es immer
noch nicht fassen, daß auch Sie den
so hochzuschätzenden Zivildienst
mit dem Militärdienst vertauschen
mußten
und als weiteres Glied in
der Kette der Streiter um Deutschlands
Macht und Erhaltung mitwirken sollen.
Wir wünschen Ihnen von herzen bestes
Wohlergehen im Dienste für unser gelieb-
tes Vaterland. Doch hoffen wir alle,
daß der Friede bald wiederkehrt und damit auch
Sie wieder bald bei uns sind. Es grüßt Ihr
untergebener Schüler Heinrich Slausberg.

[1] Hier hat Heinrich sich vertan. Das Datum muß natürlich 14.2.1917 sein.
[2] bestrebt sein = sich bemühen, etwas zu tun

----



 
evwezel Am: 16.03.2023 15:17:17 Gelesen: 156536# 2872 @  
Liebe Sammelfreunde,

Es ist eigentlich beschämend, dass ich die Handschrift von einem 13-jährigen Schüler nicht völlig lesen kann. Mir fehlt noch ein Wort auf Seite 2 ("knapp" wäre hier logisch gewesen sein)… Hat jemand eine Lösung?

Viele Grüße,

Emiel

-----
Seite 1
Euskirchen, den 19. Februar 1917.

Sehr geehrter H. Oberlehrer!


Erhielt heute Morgen Ihre
lb. Karte, wofür ich bestens
danke. Meine Freude können
Sie sich leicht vorstellen. Als ich
heute Morgen aus dem Hoch-
amt kam, hörte ich, daß wir bis
zum 26. diesen Monats noch frei
haben sollten. Nun ja; desto bes-
ser! Denn die Tage kommen
einen sehr gut. Denn wir
denken: „Je länger, je lieber!“. Das
ist freilich falsch gedacht. Aber da
ist nichts zu machen. Mein Bru-
der ist noch immer in Gent
in der Genesungs-Abteilung.
Es wäre ja zu wünschen, wenn
er noch etwas da bleibe. Aber das
liegt in Gotteshand. Ist bereits
schon über 1 Monat von Hause

Seite 2

weg. Die Zeit geht doch schnell
herum. Rosenbaums Karl[1] ist auch
schon vor einigen Tagen gestorben.
Sie sind noch immer gut aufgehoben.
Hoffentlich wird es Ihnen nicht zu Teil,
bald ins Feld zu kommen. Jetzt
einiges über die Klasse. Im allge-
meinen alles beim Alten.
Unser neuer Lehrer ist ein sehr
guter Mann. Er gibt sich viele
Mühe. Haben seit Weihnachten
erst einen Aufsatz gemacht. Das
Thema war: „Das Grab im Busento“[2]
Hier sind die Lebensmittel sehr
(…). Aber ich bin noch immer
satt geworden. Hoffentlich wird mich
bald wieder ein Lebenszeichen von
Ihnen erfreuen. In der Hoffnung
daß Sie meine Bitte erfüllen,
grüßt Sie herzlich Ihr
dankbarer Schüler
Willi Meier

Auch die Eltern lassen Sie herz-
lich grüßen.


[1] Gefallen am 17.02.1917, siehe http://www.denkmalprojekt.org/2020/euskirchen-frhf_kreis-euskirchen_70-71_wk1_nrw.html
[2] Siehe https://www.deutschland-lese.de/streifzuege/balladen/das-grab-im-busento/



 
volkimal Am: 16.03.2023 18:15:09 Gelesen: 156499# 2873 @  
@ evwezel [#2871]

Hallo Emiel,

den Namen Slausberg oder Slansberg findet Google in Euskirchen nicht. Der Name Stausberg kommt dagegen häufiger in Euskirchen vor. Ich denke, dass das der Nachname von Heinrich ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 16.03.2023 18:23:25 Gelesen: 156496# 2874 @  
@ evwezel [#2872]

Hallo Emiel,

das fehlende Wort habe ich als "kagg" gelesen. Das macht keinen Sinn. Leider ist kein "p" in einem anderen Wort um es mit dem "g" zu vergleichen. Wenn es ein p ist würde ich das Wort knapp (mit fehlendem n) vermuten. Das macht für mich vom Inhalt her den meisten Sinn.

Hast du noch weitere Briefe von Willi Meier?

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 16.03.2023 18:50:50 Gelesen: 156488# 2875 @  
@ volkimal [#2874]

Hallo Volkmar,

in einem anderen Brief schrieb Willi das Wort "doppelt". Zum Vergleich:



Das fehlende Wort lese ich jetzt als “kagp”, aber das macht natürlich auch keinen Sinn...

Viele Grüße,

Emiel
 
Briefuhu Am: 17.03.2023 12:10:59 Gelesen: 156439# 2876 @  
Bin mal wieder "blind" und bitte um Hilfe.

Habe hier eine Ganzsache Dienstumschlag DU 7 aus Württemberg. Der Brief ging am 26.10.1901 von der Ortsbehörde Balingen an die Kartenregistratur der Versicherungs Anstalt Württemberg in Stuttgart.

Das erste Wort in der Anschrift vor Kartenregistratur kann ich nicht entziffern.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 17.03.2023 12:24:04 Gelesen: 156433# 2877 @  
@ Briefuhu [#2876]

Hallo Sepp,

ich lese "Verehrl".

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 17.03.2023 12:25:54 Gelesen: 156432# 2878 @  
@ evwezel [#2875]

Hallo Emiel,

diesmal bin ich ratlos. "kagp" macht überhaupt keinen Sinn.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 17.03.2023 12:35:25 Gelesen: 156429# 2879 @  
@ volkimal [#2877]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für deine prompte Antwort und Hilfe. Jetzt lese ich auch Verehrl., was immer das heissen soll. Hab einen zweiten Beleg mit der gleichen Anschrift und dem gleichen Wort mit einem Punkt dahinter, vermutlich also eine Abkürzung, die eine gebräuchliche Anrede bzw. Floskel sein dürfte.

Schönen Gruß
Sepp
 
evwezel Am: 17.03.2023 12:46:56 Gelesen: 156427# 2880 @  
@ volkimal [#2878]

Hallo Volkmar,

Vermutlich hatte Willi sich einfach vertan and wollte er eigentlich "knapp" schreiben. Ich habe in diesem Fall auch keine andere Lösung.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 17.03.2023 13:04:42 Gelesen: 156425# 2881 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich habe nochmal einige Fragen zu einer Feldpostkarte:

1. Was bedeutet K.V. hier?
2. Hat jemand eine Ahnung, was das fehlende Wort sein könnte?

Viele Grüße,

Emiel

---
Seite A
Abs. J. Heinrich , Oberl.
Euskirchen


Kanonier Waters
Niederberg 18
b / Ehrenbreitstein

bisschen ausführlicher, wenn Sie Zeit da-
zu haben. Grüßen Sie bitte den Tokermann(?)
von uns. Halten Sie sich wohl u. kommen
Sie mal herüber.
Mit vielen herzlichen Grüßen

Schicke auch mit den
herzlichsten Grüßen an. Mei-
ne Frau läßt auch herzl.
grüßen J. Heinrich[1]

Vielleicht auf Wiedersehen im Felde!
Mürkens.

Seite B

Euskirchen, den 9. Febr. 17.

Lieber Waters! Die ganze Zeit über wollten
wir Ihnen schon einmal schreiben, doch nun
haben wir schon seit einigen Tagen Eis-
ferien, dann wird wieder nichts draus.
Da wir aber wissen, das Soldaten gerne
Briefe bekommen, senden Koll. Mürkens
und ich Ihnen recht herzliche Grüße!
Koll.[2] Mürkens ist, wie Sie vielleicht schon
wissen, K.V. geschrieben. Ihr Nachfolger
ist Herr Arnolds von hier aus dem
Ku(…)ädchen(?). Wie geht es Ihnen bei
dieser schrecklichen Kälte? Da werden
Sie manches auszustehen haben. Schon
oft haben wir mit Bedauern an Sie
gedacht. Schreiben Sie uns mal ein

[1] Johan Heinrich, Oberlehrer Kaiserin Auguste Viktoria Gymnasium
[2] Koll. = Kollege


 
DERMZ Am: 17.03.2023 13:28:00 Gelesen: 156409# 2882 @  
@ evwezel [#2881]

Hallo Emiel

... Grüßen Sie bitte den Ackermann ...

K.V. ist meiner Meinung nach " kriegsdienstverwendungsfähig"

... hier aus dem Kuhgäßchen.

Bei dem Strassennamen bin ich mir nicht 100% sicher.

Beste Grüsse Olaf
 
evwezel Am: 17.03.2023 13:37:35 Gelesen: 156405# 2883 @  
Hallo Olaf,

Super gefunden! Die "Kuhgasse" in Euskirchen existiert tatsächlich. "kriegsdienstverwendungsfähig" klingt auch logisch.

Vielen Dank für deine Hilfe!

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
Briefuhu Am: 28.04.2023 08:35:34 Gelesen: 141399# 2884 @  
Habe hier einen Damenbrief leider ohne Stempel mit "adeligem" Langstempel "DE CRUHE" bei dem ich die Anschrift leider nur teilweise lesen kann.

"Ihro Hochwohlgeboren Herrn Kammerherrn und Ritter und ??? Freiherrn von Gemmingen in Bornfeld ? bei ??feld. 6 Rötel und auf der Rückseite ein schwarzes Siegel.



Schönen Gruß
Sepp
 
Gauss Am: 28.04.2023 08:40:40 Gelesen: 141394# 2885 @  
Ritter-Rath

Bon(n)feld bei Fürfeld
 
Briefuhu Am: 28.04.2023 08:55:28 Gelesen: 141388# 2886 @  
@ Gauss [#2885]

Vielen herzlichen Dank für die Hilfe. Bei Bonfeld und Fürfeld handelte es sich um Schlösser der Freiherren von Gemmingen in Bad Rappenau.

Schönen Gruß
Sepp
 
dr31157 Am: 07.05.2023 18:16:57 Gelesen: 139176# 2887 @  
Hallo zusammen,

kann jemand den Absender lesen? Ich finde diese Straße "....ringstr." in Leipzig S 3 nicht.



Viele Grüße
Detlef
 
Gauss Am: 07.05.2023 18:30:50 Gelesen: 139172# 2888 @  
@ dr31157 [#2887]

Kronprinz
 
Shinokuma Am: 07.05.2023 18:30:56 Gelesen: 139172# 2889 @  
Hallo Detlef,

da es sich nicht um eine ...ringstraße handelt, konntest Du die auch nicht finden. Es handelt sich nämlich um die Kronprinzstraße.

Alles andere kannst Du wohl lesen, oder?

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
dr31157 Am: 07.05.2023 18:39:32 Gelesen: 139164# 2890 @  
@ Shinokuma [#2889]

Hallo Gunther,

vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Viele Grüße
Detlef
 
HWS-NRW Am: 05.06.2023 16:26:30 Gelesen: 128821# 2891 @  
Hallo und einen guten Tag,

anbei ein Einlieferungsschein mit Gebühr und der Frage:

Was steht da als Kundenwunsch: Briefmarken ?



mit Dank und Sammlergruß
Werner
 
bayern klassisch Am: 05.06.2023 16:57:49 Gelesen: 128804# 2892 @  
@ HWS-NRW [#2891]

Hallo Werner,

18 Reichsmark 60 Reichspfennig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
inflamicha Am: 05.06.2023 16:58:29 Gelesen: 128803# 2893 @  
@ HWS-NRW [#2891]

Hallo Werner,

genau - Briefmarken.

Unten steht noch Achtzehn RM = Markwert in Buchstaben.

Gruß Michael
 
HWS-NRW Am: 05.06.2023 18:02:17 Gelesen: 128773# 2894 @  
@ inflamicha [#2893]

Hallo Ralph und Michael,

herzlichen Dank, jetzt kann ich den Beleg gut im aktualisierten Buch einordnen.

mit Sammlergruß
Werner
 
evwezel Am: 06.06.2023 18:24:10 Gelesen: 128385# 2895 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige euch mal wieder eine Feldpostkarte vom ersten Weltkrieg. Leider fehlen mir noch drei Wörter. Hat jemand eine Lösung?

Viele Grüße,

Emiel

---
Balkan, geschrieben den 2. Oktober 1917.

Lieber Herr Oberlehrer!

Vor ungefähr einem Monat schrieb ich Ihnen
einen ausführlichen Brief, dessen Empfang Sie mir
noch nicht bestätigt haben. Es wäre schade, wenn er
verloren gegangen sein (…). Ich war inzwischen
14 Tage auf Beobachtung, bin jetzt einen Monat
zur Fernsprechzentrale unseres Gefechtsabschnittes ab-
kommandiert. Allerhand Betrieb, das können Sie
nur glauben, anders als in Ehrenbreitstein auf
dem „Westwall“(?) oder nach (…). Schreiben Sie
mir bitte wieder und seien Sie herzlichst
gegrüßt von Ihrem treuen
Walter Ackermann
---


 
DERMZ Am: 06.06.2023 18:52:00 Gelesen: 128375# 2896 @  
Hallo Emiel,

ich hoffe, ich kann helfen - nur das letzte Wort kann ich auch nicht deuten - tut mir leid.

Balkan, geschrieben den 2. Oktober 1917.

Lieber Herr Oberlehrer!

Vor ungefähr einem Monat schrieb ich Ihnen
einen ausführlichen Brief, dessen Empfang Sie mir
noch nicht bestätigt haben. Es wäre schade, wenn er
verloren gegangen sein sollte. Ich war inzwischen
14 Tage auf Beobachtung, bin jetzt einen Monat
zur Fernsprechzentrale unseres Gefechtsabschnittes ab-
kommandiert. Allerhand Betrieb, das können Sie
nur glauben, anders als in Ehrenbreitstein auf
dem „Westwall“ oder nach (…). Schreiben Sie
mir bitte wieder und seien Sie herzlichst
gegrüßt von Ihrem treuen
Walter Ackermann


Beste Grüße Olaf
 
evwezel Am: 06.06.2023 20:14:33 Gelesen: 128347# 2897 @  
@ DERMZ [#2896]

Hallo Olaf,

vielen Dank für deine schnelle Hilfe! Ich hatte das zweite fehlende Wort auch als „Westwall” gelesen, aber ich war nicht ganz sicher.

Deine Bestätigung hat mich überzeugt, dass diese Lesung richtig ist! Der „Westwall” in Rheinland Pfalz ist mir eigentlich nur vom zweiten Weltkrieg bekannt.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 07.06.2023 10:01:44 Gelesen: 128087# 2898 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich möchte euch noch einmal langweilen mit einem Feldpostbrief vom Ersten Weltkrieg. Diesmal handelt es sich um ein Gedicht. Leider fehlen mir noch einige Wörter. Hoffentlich kann jemand mir weiterhelfen.

Viele Grüße,

Emiel

---
Seite 1

Die Moschee

Wenn die Sonne sich nach Westen senkte
Und die Himmel purpurrot erglühte,
Wenn des Tages Lärm sich mählich legte,
Frieden bei den Menschen Eingang suchte,
Dann erschallte wohl in früh’ren Zeiten
Durch die klare Luft des heißen Südens
Des Muezzins(?) Stimm‘ vom Minarette,
Der die Glaub’gen ans Gebet ermahnte .
„Allah“ rief er; und die (…) trugen
Leichtbeschwingt die Stimme (…) (…).
Und die Glaub’gen beugten sich nach Mekka,
Ihre Lippen riefen gleichfalls „Allah“.-

Jetzt wandle ich durch all die Straßen;
Von den Häusern steh‘n noch Mauer, Trümmer
Weit verstreut liegt ringsum Schutt und Asche,
In den Gärten wuchert‘s wild und üppig

Seite 2

Die Moschee allein ist unverletzt.
Wie ein Finger nach dem Himmel weisend
Zeigt das schlanke Minarett nach oben
Als ein mahnend Zeichen aus den Trümmern.
Doch kein „Allah“ schallt mehr durch die Lüfte
Kein Munde ruft mehr zum Gebete,
Und kein Glaub’ge wendet sich nach Mekka -
Die Moschee liegt stumm gleich die Umgebung.
Und so träumt sie, wenn die Sonne sie (…),
Wenn die Mittagshitze alles senget,
Wenn der Abend naht mit seiner Kühle,
Träumt von Allah und von besseren Zeiten…

Gedichtet im Feldlazarett Rabrowo[1].
7.8.1917

[1] Vermutlich https://en.wikipedia.org/wiki/Rabrovo,_Valandovo

---


 
DERMZ Am: 07.06.2023 10:38:01 Gelesen: 128072# 2899 @  
Hallo Emiel

warum langweilig? Ich versuche mich mal wieder, bin mir aber auch nicht sicher.

Seite 1

Die Moschee

Wenn die Sonne sich nach Westen senkte
Und die Himmel purpurrot erglühte,
Wenn des Tages Lärm sich mählich legte,
Frieden bei den Menschen Eingang suchte,
Dann erschallte wohl in früh’ren Zeiten
Durch die klare Luft des heißen Südens
Des Muezzins Stimm‘ vom Minarette,
Der die Gläub’gen ans Gebet ermahnte .
„Allah“ rief er; und die Leute trugen
Leichtbeschwingt der Stimme Hauch vernommen (???).
Und die Gläub’gen beugten sich nach Mekka,
Ihre Lippen riefen gleichfalls „Allah“.-

Jetzo wandle ich durch all die Straßen;
Von den Häusern steh‘n noch Mauer, Trümmer
Weit verstreut liegt ringsum Schutt und Asche,
In den Gärten wuchert‘s wild und üppig

Seite 2

Die Moschee allein ist unverletzt.
Wie ein Finger nach dem Himmel weisend
Zeigt das schlanke Minarett nach oben
Als ein mahnend Zeichen aus den Trümmern.
Doch kein „Allah“ schallt mehr durch die Lüfte
Kein Munde ruft mehr zum Gebete,
Und kein Gläub’ge wendet sich nach Mekka -
Die Moschee liegt stumm gleich die Umgebung.
Und so träumt sie, wenn die Sonn' sie gerötet (???),
Wenn die Mittagshitze alles senget,
Wenn der Abend naht mit seiner Kühle,
Träumt von Allah und von bessren Zeiten…

Gedichtet im Feldlazarett Rabrowo[1].
7.8.1917

Viele Grüße Olaf
 
volkimal Am: 07.06.2023 11:04:17 Gelesen: 128057# 2900 @  
@ DERMZ [#2899]
@ evwezel [#2898]

Hallo Emiel und Olaf,

danke für die Vorarbeit. Ein paar Stellen lese ich anders. Hier meine Version:

Die Moschee

Wenn die Sonne sich nach Westen senkte
und der Himmel purpurrot erglühte,
Wenn des Tages Lärm sich mählich legte,
Frieden bei den Menschen Eingang suchte,
Dann erschallte wohl in früh’ren Zeiten
Durch die klare Luft des heißen Südens
Des Mueddins Stimm‘ vom Minarette,
Der die Gläub’gen ans Gebet ermahnte .
„Allah“ rief er; und die Stunde trugen
Leichtbeschwingt der Stimme Hauch (???).
Und die Gläub’gen beugten sich nach Mekka,
Ihre Lippen riefen gleichfalls „Allah“.-

Jetzo wandle ich durch all die Straßen;
Von den Häusern steh‘n noch Mauer, Trümmer
Weit verstreut liegt ringsum Schutt und Asche,
In den Gärten wuchert‘s wild und üppig

Die Moschee allein ist unverletzt.
Wie ein Finger nach dem Himmel weisend
Zeigt das schlanke Minarett nach oben
Als ein mahnend Zeichen aus den Trümmern.
Doch kein „Allah“ schallt mehr durch die Lüfte
Kein Mueddin ruft mehr zum Gebete,
Und kein Gläub’ ger wendet sich nach Mekka -
Die Moschee liegt stumm gleich die Umgebung.
Und so träumt sie, wenn die Sonn' sie grüßet,
Wenn die Mittagshitze alles senget,
Wenn der Abend naht mit seiner Kühle,
Träumt von Allah und von bessren Zeiten…

Gedichtet im Feldlazarett Rabrowo[1].
7.8.1917



Beim fehlenden Wort auf der ersten Seite passt "vernommen" zwar vom Inhalt, nicht aber vom Schriftbild. Das fehlende Wort enthält entwerder ein "d" oder ein "rl" wie in "unverletzt". Bisher habe ich noch keine Lösung gefunden.

Das Wort "Mueddin" kommt aus dem Englischen. Schau einmal ins Internet.

Viele Grüße
Volkmar
 
Gauss Am: 07.06.2023 11:24:50 Gelesen: 128050# 2901 @  
und die Winde trugen ... vondannen.
 
evwezel Am: 07.06.2023 11:29:02 Gelesen: 128049# 2902 @  
@ DERMZ [#2899]
@ Volkimal [#2900]

Hallo Olaf und Volkmar,

vielen Dank für die Überarbeitung! Nein, langweilig ist es bestimmt nicht. Es macht mir unglaublich viel Spaß den Text mit eurer Hilfe lesen zu können!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 07.06.2023 14:37:53 Gelesen: 127990# 2903 @  
@ Gauss [#2901]

Hallo Gauss,

Das ist super! Vielen Dank für Deine Hilfe, das hätte ich niemals herausbekommen.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 07.06.2023 22:44:55 Gelesen: 127834# 2904 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich brauche noch einmal eure Hilfe. Es handelt sich wieder um ein Feldpostbrief von Walter Ackermann. Er ist verzweifelt, weil er schon wochenlang vergebens auf Antwort auf seinen Brief wartet.

Den Text konnte ich ziemlich gut lesen, aber an einigen Stellen bin ich nicht ganz sicher.

Viele Grüße,

Emiel
-----

Seite 1

Balkan, Villa Schäfer den 22.10.17.

Sehr geehrter Herr Oberlehrer!
Lieber Kamerad!

Vergebens harre[1] und hoffe ich auf
ein Zeichen des Gedenkens. Sie werden
mich doch ganz vergessen haben?
Oder, ich will einmal naiv schreiben,
hat mich irgend einer bei Ihnen an-
geschwärzt[2]? Ich sehne[3] mich (…)lich nach
einen Brief von Ihnen. Denn an den
langweiligen Tagen der Regenzeit, die
nun begonnen hat, denke ich so oft an
die Zeit, in der Sie noch mit mir


[1] harren = mit bestimmter innerer Erwartung über eine gewisse Zeit hin auf ein Ereignis oder eine Person warten
[2] anschwärzen = jemand schwarz machen
[3] sehnen = innig, schmerzlich, sehnsüchtig nach jemandem, etwas verlangen


Seite 2
zusammen das Kaisers Rock tru-
gen.
Wie ich Ihnen vor etwa 2 Wo-
chen schrieb, bin ich zur Trupp ab-
kommandiert. Die ersten 14 Tage war ich
auf den Gefechtsstand, jetzt bin ich
auf der Villa. Das ist ebenfalls eine
Zentrale. Die liegt auf einem hohen
steilen Felsen[4], dem Kala Tepe[5], noch
vor der Feuerstellung unserer Batterie.
Das ist gerade nicht angewesen, beson-
ders in den letzten Tagen und Nächten,
in denen der Feind Trommelfeuer[6]
unterhält. Da befindet man sich zwi-
schen eigenen und feindlichen Feuer.
Aber: Wir Deutsche fürchten Gott, sonst

[4] Fels = Hügel
[5] Kala Tepe – Siehe https://www.frontorient14-18.org/en-us/Visit-the-Macedonian-Front/WW1-Sites/ArtMID/826/ArticleID/9/Kala-Tepe-Dojran
[6] Trommelfeuer - anhaltendes, starkes Artilleriefeuer [zur Vorbereitung eines Angriffs]

Seite 3
nichts auf der Welt! Die Haupt-
sache ist ja, wenn unsern Leitungen
nicht geschossen werden. Und bis jetzt
haben wir ziemlich Glück gehabt. Es
ist nämlich allerhand Sport, wenn
man nachts losgeht in tiefe (…)
Finsternis hinein. Dabei gießt es vom
Himmel hinab, man läuft durch den
Kabelgraben(?), der halb voll Wasser steht,
rutsche die Schlüchte[7] hinab und turnt
so weiter. Bei diesem ewigen Regen-
wetter sitzt man, wenn nichts zu
tun ist, zumütig im „(Gulden?)keller“ zu-
sammen, erzählt, singt, schreibt und
(…). Meistens aber wird bei solchem

[7] Schlucht - enges, tiefes Tal; enger, tiefer, steilwandiger Einschnitt im Gelände

Seite 4

gepennt. Das ist die beste
Beschäftigung, und dabei geht auch die
Zeit vorüber.
Komme ich von der Villa
am 1. herab, werde ich wohl wieder
für 3 Wochen zu Beobachtung oder in
Feuerstellung wandern.
Hurra, eben kommt ein
Kamerad, der mir Post mitbringt. Recht
herzlichen Dank für Ihre Karte vom 16.
Auf Ihrem Brief freue ich mich.
Mit den herzlichsten Grüßen
bleibe ich Ihr
treuen
Walter Ackermann

---




 
volkimal Am: 07.06.2023 23:30:46 Gelesen: 127812# 2905 @  
@ evwezel [#2904]

Hallo Emiel,

auf die Schnelle habe ich nur die fehlenden Worte angesehen.

Seite 1:

Ich sehne mich förmlich

Seite 3:

in tiefe ägyptische Finsternis
man läuft durch den Kabelgraben
gemütlichig im „Heldenkeller“
schreibt und quälent(?)

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 07.06.2023 23:39:55 Gelesen: 127806# 2906 @  
@ volkimal [#2905]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine schnelle Hilfe. Das hilft mir schon sehr viel weiter!

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 08.06.2023 06:57:26 Gelesen: 127700# 2907 @  
Guten Morgen Emiel

hier mein Versuch:

Seite 1

Balkan, Villa Schäfer den 22.10.17.

Sehr geehrter Herr Oberlehrer!
Lieber Kamerad!

Vergebens harre[1] und hoffe ich auf
ein Zeichen des Gedenkens. Sie werden
mich doch nicht ganz vergessen haben?
Oder, ich will einmal naiv schreiben,
hat mich irgend einer bei Ihnen an-
geschwärzt[2]? Ich sehne[3] mich förmlich nach
einen Brief von Ihnen. Denn an den
langweiligen Tagen der Regenzeit, die
nun begonnen hat, denke ich so oft an
die Zeit, in der Sie noch mit mir

Seite 2
zusammen das Kaisers Rock tru-
gen.
Wie ich Ihnen vor etwa 2 Wo-
chen schrieb, bin ich zur Truppe ab-
kommandiert. Die ersten 14 Tage war ich
auf den Gefechtsstand, jetzt bin ich
auf der Villa. Das ist ebenfalls eine
Zentrale. Die liegt auf einem hohen
steilen Felsen[4], dem Kala Tepe[5], noch
vor der Feuerstellung unserer Batterie.
Das ist gerade nicht angenehm, beson-
ders in den letzten Tagen und Nächten,
in denen der Feind Trommelfeuer[6]
unterhält. Da befindet man sich zwi-
schen eigenem und feindlichem Feuer.
Aber: Wir Deutsche fürchten Gott, sonst

Seite 3
nichts auf der Welt! Die Haupt-
sache ist ja, wenn unsern Leitungen
nicht geschossen werden. Und bis jetzt
haben wir ziemlich Glück gehabt. Es
ist nämlich allerhand Sport, wenn
man nachts losgeht in tiefe ägyptische
Finsternis hinein. Dabei gießt es vom
Himmel herab, man läuft durch den
Kabelgraben, der halb voll Wasser steht,
rutsche die Schlüchte[7] hinab und turnt
so weiter. Bei diesem ewigen Regen-
wetter sitzt man, wenn nichts zu
tun ist, zumütig im „Heldenkeller“ zu-
sammen, erzählt, singt, schreibt und
quälent. Meistens aber wird bei solchem



Seite 4

gepennt. Das ist die beste
Beschäftigung, und dabei geht auch die
Zeit vorüber.
Komme ich von der Villa
am 1. herab, werde ich wohl wieder
für 3 Wochen zu Beobachtung oder in
Feuerstellung wandern.
Hurra, eben kommt ein
Kamerad, der mir Post mitbringt. Recht
herzlichen Dank für Ihre Karte vom 16.
Auf Ihrem Brief freue ich mich.
Mit den herzlichsten Grüßen
bleibe ich Ihr
treuen
Walter Ackermann



Viele Grüße Olaf
 
Angelika Am: 08.06.2023 07:07:55 Gelesen: 127691# 2908 @  
@ evwezel [#2904]

guten Morgen

nur eine kleine Anmerkung

anschwärzen würde ich in dem Brief mit "jemanden schlecht machen" übersetzen.

Viele Grüße
Angelika
 
evwezel Am: 08.06.2023 07:31:12 Gelesen: 127578# 2909 @  
@ DERMZ [#2907]
@ Angelika2603 [#2908]

Guten Morgen,

Olaf, vielen Dank für Deine großartige Überarbeitung!

Angelika, Deine Anmerkung werde ich in einer Fußnote setzen.

Viele Grüße,

Emiel
 
chris63 Am: 08.06.2023 08:37:23 Gelesen: 127555# 2910 @  
@ evwezel [#2904]

Für die Nichtraucher, 3 Seite unten

gemütlich im Heldenkeller zusammen,
erzählt, singt, schreibt und qualmt.

grüsse Christof
 
philast Am: 08.06.2023 13:03:27 Gelesen: 127490# 2911 @  
Hallo,

anbei ein etwas älterer Briefinhalt vom 14. Februar 1827 geschrieben von Graf Pappenheim an den Grafen von Seyßsel d‘ Aix.

Inhaltlich scheint es um um das liebe Geld für die Truppe zu gehen. Einiges konnte ich übersetzen, bei einigen Sachen sind mir die Begrifflichkeiten und Schreibweisen ziemlich unbekannt.

Anbei das gescannte Originaldokument und daneben das was ich bereits übersetzen konnte.



Übersetzung:



Diese Überlagerung, bei der man das Dokument Wort für Wort übersetzen kann habe ich so erzeugt:

Im MS Word die Bilddatei als 'Wasserzeichen' auf eine Seite skalieren,
2 Spalten mit Zeilennummern festlegen
Im Menüpunkt Seitenlayout den Abstand Zeile für Zeile festlegen, sodass die Übersetzung in die Zeilenzwischenräume passt.

Grüße
philast

Graf Pappenheim: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Theodor_von_Pappenheim
Grafen von Seyßsel d‘ Aix: https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Seyssel_d%E2%80%99Aix
 
chris63 Am: 08.06.2023 15:10:02 Gelesen: 127448# 2912 @  
@ philast [#2911]

ein paar Vorschläge:

Zeilennr. übernommen

9 General Auditoriat
12 Annehmbarkeit
14 Geräths Kautions Instrument ... per rogi(a)tar
16 Ewiggeldbriefe
17 1825 auf die Behausung des hiesigen Privatlehens
18 Franz Xaver Retter in der Müllerstraße
19 lauten, zwar keinem Anstande unterliegen, da aber
20 in den erwähnten und hier ...folgenden sieben
21 Monatsobligationen, die normalmäßige Ver...ltung
22 der Geräths Kautions Eigenschaft vermißt wurde,

grüsse Christof
 
evwezel Am: 08.06.2023 15:28:53 Gelesen: 127435# 2913 @  
@ chris63 [#2910]

Hallo Christof,

es ist unvergeblich, dass ich "rauchen" als wichtigste Aktivität völlig übersehen hatte. :-) Vielen Dank für Deine Hilfe!

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 08.06.2023 21:07:05 Gelesen: 127297# 2914 @  
@ philast [#2911]

Hallo Philast,

wir haben heute eine Fahrrad-Tagestour gemacht. Daher sehe ich Deinen Beitrag erst jetzt. Es wäre günstig, wenn Du den Brief noch einmal mit einer höheren Auflösung scannst und einstellst. So wie bisher ist das Bild doch sehr unscharf und nicht gut zu lesen. Ich selbst scanne alles mit 600 dpi. 300 dpi würden vermutlich an dieser Stelle auch reichen.



Bei Deiner Methode, das Bild in ein Wasserzeichen zu verwandeln wird natürlich die Farbe des Briefes schwächer. Wenn Du die Farbe unverändert habe willst, solltest Du die Grafik in Seitengröße in das Word-Dokument einfügen und dann den Textumbruch bei der Grafik auf "Hinter den Text" einstellen. Danach kannst Du genauso wie beim Wasserzeichen den Text einfügen. Hier ein Bild der oberen Ecke, dass ich auf diese Weise erzeugt habe:



Ich persönlich ziehe es aber vor, wenn sowohl der Text als auch die Grafik bei Philaseiten eingestellt sind. Ich kopiere den Text dann nach Word, füge die Grafik ein und wähle bei Textumbruch "Vor der Text". Anschließend kann ich die Grafik so schieben, dass einige Zeilen des Textes zu sehen sind. Wenn ich mit der Kontrolle fertig bin schneide ich die Grafik weiter zu und schiebe sie wieder passend. Das sieht dann so aus:



Dieselbe Methode wende ich übrigens auch an, wenn ich z.B. einen kompletten Sütterlin-Text abschreiben will. So habe ich immer das Bild der Zeile, die ich gerade abschreibe direkt unter dem Text.

Viele Grüße
Volkmar
 
philast Am: 08.06.2023 21:53:40 Gelesen: 127276# 2915 @  
@ evwezel [#2913]
@ volkimal [#2914]

Hallo,

ich habe die Textvorschläge eingearbeitet und nachfolgend nochmals dargestellt. Die Originalseite habe ich nochmals mit 400 dpi eingestellt.



Die komplette Übersetzung rückt näher, aber ich muss gestehen, dass die inhaltliche Bedeutung des Schreibens sich mir nicht erschliesst.

Grüße
philast
 
chris63 Am: 08.06.2023 22:53:23 Gelesen: 127233# 2916 @  
@ philast [#2915]

Danke, deutlich besser zu erkennen, Geräths Kautions stimmt nicht, die Monats Schuld sind Staatsschuldurkunden, aus Ver...ltung wird Vormerkung.

Vorletzter Satz:

Der Herr General werden demnach die angeregte Vor-
merkung auf den fraglichen Obligationen machen lassen,
und selbe alsbald wieder in Vorlage bringen

grüsse Christof
 
volkimal Am: 09.06.2023 10:13:20 Gelesen: 127085# 2917 @  
@ philast [#2915]

Hallo Philast,

leider ist die Qualität des Scans immer noch nicht so gut, wie sie sein könnte. Wenn Du die Datei mit 400 dpi gescannt hast müsste sie eigentlich deutlich klarer sein. Kann es sein, dass Du die Qualität beim Speichern wieder herabgesetzt hast?

Mich hat der Brief gereizt, deshalb habe ich ihn einmal abgeschrieben ohne auf den vorhandenen Text zu sehen. Das Ergebnis ist an einigen Stellen etwas anders:

An
Den kgl. Herrn Generalmajor und Brigadier
der Cavalerie Grafen von Seyßel d’Aix
München den 14 Februar 1827

In folge k. General Auditoriats Entschließung vom
13 ??? ??? wird dem k. Herrn Generalmajor und
Brigadier Grafen von Seyßel d’Aix eröffnet, daß
die Annehmbarkeit der von dem Herrn General
für das ihm unter dem 22 Dezber v.J. extradierte
Heuraths Kautions Instrument pr 13000 s? für rogietor
sieben Staats Schuld Urkunden im Gesamtbetrage
zu 9000 s? und zweyen Ewiggeldbriefe vom 3 Jänner
1825 auf die Behausung des hießigen Privatlehrers
Franz Xaver Retter in der Müllerstraße ?? 4000 s?
lautend zwar keinen Anstande unterliege, da aber
in den erwähnten und hier rückfolgenden Sieben
Staatsobligationen die normalmäßige Vormerkung
der Heuraths Kautions Eigenschaft vermißt werde,
die Ergänzung dieses Abganges bey der heistigen Staats
Schulden Tilgungs Spezial Kassa zu veranlassen wäre.
Der Herr General werden demnach die angeregte Vor-
merkung auf den fraglichen Obligationen machen laßen
und selbe alsbald wieder in Vorlage bringen.
Die beiden Ewiggeld Briefe jeder pr 2000 ? wurden in
das Konservatorium des k. General Auditoriats
eingelegt.
Das
Kgl. 1. Armee Divisions Commando
Carl Pappenheim

Es geht nicht um eine Geräthskaution sondern um eine Heyrathskaution (Heiratskaution). Das Wort findest beim googeln. Die fehlenden Worte am Anfang der Zeile 0 könnte eine lateinische Datumsangabe sein. Die Währungsangabe hinter den Ziffern fängt mit "s" an. Evtl. sind es Silbergroschen. Vielleicht kann bayern klassisch etwas dazu sagen.

Hier die beiden Ausschnitte in Vergrößerung:



Viele Grüße
Volkmar
 
philast Am: 09.06.2023 13:41:24 Gelesen: 127017# 2918 @  
@ volkimal [#2917]

Hallo,

besten Dank für die Übersetzung. Jetzt wird die Sache klarer. Die beim bayerischen Militär hinterlegte Heiratskaution für den Grafen bzw. seine Frau und Kinder fehlt bei einigen Staatsobligationen die "Heiratskautionseigenschaft", diese solle der Graf sich beschaffen. Geheiratet hatte der Herr Graf ja bereits am 24. April 1823. Da diese Kaution beim bay. Militär hinterlegt wurde, war in diesem Zusammenhang auch das General Auditoriat dafür zuständig und kein ziviles Gericht. Die im Brief genannten Geldbeträge müssten eigentlich alle auf Gulden also abgekürzt fl lauten.

Hier noch ein paar Informationen zu General Auditoriat [1]

Zu dem Punkt:

Hallo Philast,

leider ist die Qualität des Scans immer noch nicht so gut, wie sie sein könnte. Wenn Du die Datei mit 400 dpi gescannt hast müsste sie eigentlich deutlich klarer sein. Kann es sein, dass Du die Qualität beim Speichern wieder herabgesetzt hast?

Ich habe eher den Eindruck dass die Forumssoftware die Bilddateien nach dem Upload komprimiert. Meine 400 dpi jpg Datei gestern hatte eine Größe von rund 2,5 MByte. Wenn ich mir das Bild im Forum anzeigen lasse und abspeichere werden nur noch 0,26 MByte abgespeichert und aus den 400 dpi wurden 96 dpi. Macht meistens auch Sinn, da die Ablage hochauflösender Bilddateien auch viel Ressourcen benötigt, obwohl es meist gar nicht nötig ist für den gewünschten Zweck. Mag sein, dass hier mal wieder eine Ausnahme von der Regel nötig gewesen wäre.

Grüsse
philast
 
evwezel Am: 09.06.2023 13:54:01 Gelesen: 127006# 2919 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch nochmals einen Feldpostbrief von Gefreiter Ackermann. Er befand sich zur Zeit des Schreibens in Nordmazedonien. Könnte mir jemand sagen, ob ich irgendwo noch eine dumme Fehler gemacht habe?

Viele Grüße,

Emiel

---
Seite 1
Mazedonien, In Feuerstellung 10.I.18

Lieber Kamerad!

Welche Freude mir Ihr Brief vom
20.12 gemacht hat, können Sie sich gar nicht vor=
stellen. Hatte ich doch schon lange, leider vergeblich,
auf ein Zeichen des Gedenkens gehofft. Aber
nun herrsche eitel[1] Freude.
Die Gefühle, die uns hier fern
vom Vaterland beschlichen[2], als die Nachricht der
Friedensaussichten mit Rußland durch Telephon
kam, sind gar nicht zu beschreiben. Da sah man
doch so deutlich, was den Menschen „Frieden“
bedeutet und wir hier an der Heimat und
den geordneten Zuständen hängen. Und wenn
einige Feldgraue zusammen sind, sprechen sie
doch meistens von ihren Lieben daheim und
von den vergangenen schönen Zeiten.

[1] eitel = lauter
[2] beschleichen = (von Gefühlen, Gemütsbewegungen u. Ä.) langsam und unmerklich erfassen, überkommen

Seite 2

Sie haben recht, wenn Sie
mir schreiben, daß mir der Tod meines
Freundes Carl sehr zu Herzen gegangen ist.
Trat doch da das Wort: Media vita in morte
sumus[3] so recht in den Vordergrund und
man eracht erst einmal die Gefahr, in der
man ständich schwebt. Als mich die Nachricht
erreichte, war ich gerade auf Beobachtung,
und Carl hat seine Verwundungen auf
Beobachtung erhalten. Für Ihr Beileid danke ich
Ihnen herzlich.
Ich bin inzwischen ja Gefreiter
geworden. Wenn Sie mal den Grund dafür
wissen wollen, dann lassen Sie sich bitte
einmal einen Brief an Frl. L. vom 13.-21.ii
datiert vorlesen. Ich habe sie übrigens auch
selbst schon gebeten, Ihnen den Brief vorzulesen,
weil es eine Schilderung des Lebens als Artl.=
verbindung[4] im verdeckten bulgarischen Schützen=
graben enthält. Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen
nicht auch so einen Brief geschrieben habe
aber so ein Dokument verfaßt man nur

[3] Latein. Der Text lässt sich etwa mit „Mitten im Leben sind wir im Tod“ übersetzen
[4] Artillerieverbindung

Seite 3

einmal. Mit Ihrer Ver=
mutung, daß ich mich am vielgenannten
Doiransee[5] befinde, haben Sie das Richtige
getroffen. Wenn ich auf dem vor der
Stellung liegenden Berg steige, liegt der See
keine 2 km von mir ab. Wenn ich
übrigens nochmal gelegentlich nach Cerniste[6]
komme, werde ich Ihnen einige maze=
donische Ansichten schicken womit Sie sicher=
lich einverstanden sind. Besonders ist es ja
freilich nicht, aber immerhin etwas. Wie
ich Ihnen schon schrieb, nehme ich, nach=
dem ich den Luftsignalkursus hinter mir
habe, nochmals an einem Offz. = Asp.=
Kursus[7] teil, auf Befehl des Oberleutnants.
In Ehrenbreitstein der, seligen Angeden=
kens, war also nicht genug und hatte gar
keinen Zweck. Ferner erhalte ich Reit=
unterricht. Das macht spaß, wenn man
in Reithose und = Stiefel[8] auf dem Pferde
durch die wildzerrissen Gegend traben

Linke Seite
Neulich hatten wir -8°, dann Sonnenschein, jetzt Regen.
Das ist eine Abwechslung, bei der die Wege grundlos werden.


[5] Doiransee / Dojran lake. Siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Doiran_(1917)
[6] Černište / Crnichani in Nordmazedonien
[7] Offiziers-Aspiranten-Kursus
[8] Reitstiefel - von Reitenden getragener Stiefel mit langem Schaft

Seite 4
kann.
Wie Sie wissen, bin ich ja Fernsprecher.
Da der Apparat, auch während der Nacht, stets
besetzt bleiben muß, so hat man in den
4 Stunden Wacht Zeit zum Lesen und Schreiben.
Ich habe mir schon von meinen Eltern mei=
nen geliebten Homer in deutscher Ausgabe
schicken lassen. Da wäre ich Ihnen nun wirk=
lich herzlich danken, wenn Sie mich mit
geistiger Nahrung etwas versehen wollten. Denn
die vermißt man so manchmal. Mit dem
Dichten ist es eine Sache. Obwohl ich Zeit und
Anregung genug hätte hat das Wort, das Sie mir
schrieben, doch in etwa Recht: Inter arma
silent musae[9]. Es ist zuviel, was man er=
lebt. Bis jetzt habe ich erste zwei Gedichte zu
stande gebraucht, von denen das erste noch
sehr die Feile bedarf. Ich schreibe sie anbei.
Und nun seien Sie vielmals gegrüßt
von Ihrem treuen
Walter Ackermann

Linke Seite
Übrigens hat unser Batln. die Nummer geändert und ist vom
Landwehr zu einem aktiven Batln. gemacht worden. Genaue Adr.
Gefr.[10] W.A. 1. Batt. Fußartl. Batln. 118 d. Feldpost 239[11].

[9] Latein. „Unter Waffen schweigen die Musen“
[10] Gefr. = Gefreiter
[11] 1. Batterie? Fußartillerie. Bataillon 118 deutsche Feldpost 239.




 
volkimal Am: 09.06.2023 15:19:56 Gelesen: 126976# 2920 @  
@ evwezel [#2919]

Hallo Emiel,

für die beiden ersten Seiten hatte ich gerade noch Zeit. Wie üblich - fast perfekt. Jetzt muss ich nach nebenan in der Nachbarschaft helfen.

Mazedonien, In Feuerstellung 10.I.18
Lieber Kamerad!
Welche Freude mir Ihr Brief vom
20.12 gemacht hat, können Sie sich gar nicht vor=
stellen. Hatte ich doch schon lange, leider vergeblich,
auf ein Zeichen des Gedenkens gehofft. Aber
nun herrscht eitel[1] Freude.
Die Gefühle, die uns hier fern
vom Vaterland beschlichen[2], als die Nachricht der
Friedensaussichten mit Rußland durch Telephon
kam, sind gar nicht zu beschreiben. Da sah man
doch so deutlich, was den Menschen „Frieden“
bedeutet und wir sie an der Heimat und
den geordneten Zuständen hängen. Und wenn
einige Feldgraue zusammen sind, sprechen sie
doch meistens von ihren Lieben daheim und
von den vergangenen schönen Zeiten.


[1] eitel = lauter
[2] beschleichen = (von Gefühlen, Gemütsbewegungen u. Ä.) langsam und unmerklich erfassen, überkommen

Seite 2

Sie haben recht, wenn Sie
mir schreiben, daß mir der Tod meines
Freundes Carl sehr zu Herzen gegangen ist.
Trat doch da das Wort: Media vita in morte
sumus[3] so recht in den Vordergrund und
man eracht erst einmal die Gefahr, in der
man stündlich schwebt. Als mich die Nachricht
erreichte, war ich gerade auf Beobachtung,
und Carl hat seine Verwundungen auf
Beobachtung erhalten. Für Ihr Beileid danke ich
Ihnen herzlich.
Ich bin inzwischen ja Gefreiter
geworden. Wenn Sie mal den Grund dafür
wissen wollen, dann lassen Sie sich bitte
einmal einen Brief an Frl. L. vom 13.-21.ii
datiert vorlesen. Ich habe sie übrigens auch
selbst schon gebeten, Ihnen den Brief vorzulesen,
weil es eine Schilderung des Lebens als Artl.=
verbindung[4] im vordersten bulgarischen Schützen=
graben enthält. Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen
nicht auch so einen Brief geschrieben habe
aber so ein Dokument verfaßt man nur

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 09.06.2023 16:06:26 Gelesen: 126963# 2921 @  
@ volkimal [#2920]
Hallo Volkmar,

Super, vielen Dank für Deine schnelle Hilfe!

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 09.06.2023 17:06:50 Gelesen: 126935# 2922 @  
@ evwezel [#2921]

Hallo Emiel,
hier ist der Rest:

Seite 3

einmal. Mit Ihrer Ver=
mutung, daß ich mich am vielgenannten
Doiransee[5] befinde, haben Sie das Richtige
getroffen. Wenn ich auf dem vor der
Stellung liegenden Berg steige, liegt der See
keine 2 km von mir ab. Wenn ich
übrigens nochmal gelegentlich nach Cerniste[6]
komme, werde ich Ihnen einige maze=
donische Ansichten schicken womit Sie sicher=
lich einverstanden sind. Besonders ist es ja
freilich nicht, aber immerhin etwas. Wie
ich Ihnen schon schrieb, nehme ich, nach=
dem ich den Luftsignalkursus hinter mir
habe, nochmals an einem Offz. = Asp.=
Kursus[7] teil, auf Befehl des Oberleutnants.
In Ehrenbreitstein der, seligen Angeden=
kens, war also nicht genug und hatte gar
keinen Zweck. Ferner erhalte ich Reit=
unterricht. Das macht Spaß, wenn man
in Reithose und = stiefel[8] auf dem Pferde
durch die wildzerrissen Gegend traben

Linke Seite
Neulich hatten wir -8°, dann Sonnenschein, jetzt Regen.
Das ist eine Abwechslung, bei der die Wege grundlos werden.

[5] Doiransee / Dojran lake. Siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Doiran_(1917)
[6] Černište / Crnichani in Nordmazedonien
[7] Offiziers-Aspiranten-Kursus
[8] Reitstiefel - von Reitenden getragener Stiefel mit langem Schaft


Seite 4
kann.
Wie Sie wissen, bin ich ja Fernsprecher.
Da der Apparat, auch während der Nacht, stets
besetzt bleiben muß, so hat man in den
4 Stunden Wache Zeit zum Lesen und Schreiben.
Ich habe mir schon von meinen Eltern mei=
nen geliebten Homer in deutscher Ausgabe
schicken lassen. Da wäre ich Ihnen nun wirk=
lich herzlich dankbar, wenn Sie mich mit
geistiger Nahrung etwas versehen wollten. Denn
die vermißt man so manchmal. Mit dem
Dichten ist es eine Sache. Obwohl ich Zeit und
Anregung genug hätte hat das Wort, das Sie mir
schrieben, doch in etwa Recht: Inter arma
silent musae[9]. Es ist zuviel, was man er=
lebt. Bis jetzt habe ich erste zwei Gedichte zu
stande gebraucht, von denen das erste noch
sehr der Feile bedarf. Ich schreibe sie anbei.
Und nun seien Sie vielmals gegrüßt
von Ihrem treuen
Walter Ackermann

Linke Seite
Übrigens hat unser Batln. die Nummer geändert und ist vom
Landwehr zu einem aktiven Batln. gemacht worden. Genaue Adr.
Gefr.[10] W.A. 1. Batt. Fußartl. Batln. 118 D. Feldpost 239[11].

[9] Latein. „Unter Waffen schweigen die Musen“
[10] Gefr. = Gefreiter
[11] 1. Batterie Fußartillerie-Bataillon 118 Deutsche Feldpost 239.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 09.06.2023 17:25:13 Gelesen: 126922# 2923 @  
@ volkimal [#2922]
Hallo Volkmar,

Das ist wirklich großartig, vielen Dank für Deine Überarbeitung! Ich habe wieder viel davon gelernt.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 10.06.2023 10:15:38 Gelesen: 126636# 2924 @  
Liebe Mitglieder,

Könnte mir jemand sagen, was die Abkürzung "t.v." in diesem Brief bedeutet?

Viele Grüße,

Emiel

---

13.6.17

Lieber Herr Oberlehrer!

Ihre Karte habe ich erhalten. Zwei
Neuigkeiten kann ich Ihnen ver=
kündigen. Von den 20 Offz. Asp.
haben ungefähr 13 die Prüfung
bestanden, unter denen auch ich
mich befinde. Alle, die an der
Prüfung teilgenommen haben, sind
heute Morgen auf Tropendienst=
fähigkeit untersucht worden. Ich
bin hier für t.v. befunden worden.
Mit der Einkleidung hat es noch
Zeit, da wir noch nicht eingeteilt
sind. Man wollte such nur sichern.
Mit herzlichem Gruß Ihr
treuer W. Ackermann

---


 
volkimal Am: 10.06.2023 14:38:24 Gelesen: 126496# 2925 @  
@ evwezel [#2924]

Hallo Emiel,

ich kann die Abkürzung zwar im Internet nicht finden (es gibt zu viele Seiten mit TV = Fernsehen), ich könnte mir aber vorstellen, dass es "Tropen-Verwendungsfähig" bedeutet.

In der drittletzten Zeile heißt es natürlich "Man wollte sich nur sichern"

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 10.06.2023 14:48:38 Gelesen: 126489# 2926 @  
@ volkimal [#2925]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank! An dieser Möglichkeit hatte ich nicht gedacht, aber Du hast recht, vom Inhalt her macht das am meisten Sinn. Mit “such” statt “sich” habe ich mich natürlich vertan...

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 13.06.2023 10:56:30 Gelesen: 125238# 2927 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich zeige Euch mal wieder eine Feldpostkarte. Leider geschrieben mit Bleistift und deshalb nicht einfach zu entziffern. Hat jemand einige Ahnung was die fehlenden Wörter sein könnten?

Viele Grüße,

Emiel

---
14.5.17

Lieber Herr Oberlehrer!

O wie schön – Soldat zu sein.
Seit gestern Abend 7 Uhr habe ich
für 24 Stunden die (…)wache
übernommen. „Lieb Vaterland,
magst ruhig sein!“[1] In der
Batterie ist heute Morgen der
Dienst ausgefallen, wegen
Leutemangel. Als Wachstube ist
uns die leere(?) Stube 3 (…)
(…) angewiesen. Erwartet das
bei Ihnen nicht selige Er-
innerungen?

In Dankbarkeit Ihr Kanonier
Walter Ackermann

[1] Refrain von „Die Wacht am Rhein“, das deutsche Volks- und Soldatenlied des Jahres 1870.



 
Gauss Am: 13.06.2023 11:40:15 Gelesen: 125219# 2928 @  
Die Lücken kann ich leider nicht füllen. Am Ende heißt es wohl " Erweckt das ...Erinnerungen?".
 
evwezel Am: 13.06.2023 11:53:21 Gelesen: 125214# 2929 @  
@ Gauss [#2928]

Hallo Gauss,

Du hast recht, das klingt logisch and paßt auch besser im Schriftbild:

14.5.17

Lieber Herr Oberlehrer!

O wie schön – Soldat zu sein.
Seit gestern Abend 7 Uhr habe ich
für 24 Stunden die (…)wache
übernommen. „Lieb Vaterland,
magst ruhig sein!“[1] In der
Batterie ist heute Morgen der
Dienst ausgefallen, wegen
Leutemangel. Als Wachstube ist
uns die leere(?) Stube 3 (…)
(…) angewiesen. Erweckt das
bei Ihnen nicht selige Er-
innerungen?

In Dankbarkeit Ihr Kanonier
Walter Ackermann

[1] Refrain von „Die Wacht am Rhein“, das deutsche Volks- und Soldatenlied des Jahres 1870.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 16.06.2023 16:25:28 Gelesen: 124050# 2930 @  
@ evwezel [#2929]

Hallo Emiel,

wir waren bei unserer Tochter und den Enkeln, da habe ich deinen Brief übersehen. Ich lese:

Lieber Herr Oberlehrer!

O wie schön – Soldat zu sein.
Seit gestern Abend 7 Uhr habe ich
für 24 Stunden die E??ingwache(?)
übernommen. „Lieb Vaterland,
magst ruhig sein!“[1] In der
Batterie ist heute Morgen der
Dienst ausgefallen, wegen
Leutemangel. Als Wachstube ist
uns die leere Stube 3 im
Rheineck(?) angewiesen. Erweckt das
bei Ihnen nicht selige Er-
innerungen?

In Dankbarkeit Ihr Kanonier
Walter Ackermann

Das Wort in der dritten Zeile fängt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit mit "E" an. Auch "ing" kommt vermutlich vor. Mir fällt aber nichts passendes ein.
Weißt Du, wo Walter Ackermann im Mai 1917 war? Ich lese Rheineck, kann mich aber auch vertun.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 16.06.2023 16:36:13 Gelesen: 124044# 2931 @  
@ volkimal [#2930]

Hallo Volkmar,

Volltreffer! Walter Ackermann war zu dieser Zeit tätig als Kanonier bei der Festung Ehrenbreitstein. Es handelt sich demnach um Fort Rheineck.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 16.06.2023 22:11:47 Gelesen: 123955# 2932 @  
Liebe Sammelfreunde,

es ist höchste Zeit für ein neues Sütterlin-Rätsel. Es handelt sich wieder um eine Feldpostkarte und mir fehlt noch immer ein Wort. Hat irgend jemand eine Idee? Leider gibt es nicht viel Kontext.

Viele Grüße,

Emiel

---

Coblenz, den 19.11.16.

Sehr geehrter Herr Oberlehrer!

Als Stubenältesten der Stube 98 von 28 Mann (darunter
3 Seminaristen(?) [3] aus Eusk.[1] und ein Rheinbacher Gymnasiast[2])
erlaubt sich Ihnen viele Grüße zu senden

Ihr dankbarer

Walter Ackermann

[1] Euskirchen
[2] Siehe https://www.sg-rheinbach.de/unsere-schule/schulgeschichte


 
volkimal Am: 17.06.2023 00:25:13 Gelesen: 123906# 2933 @  
@ evwezel [#2932]

Hallo Emiel,

ich denke, dass du mit Seminarist richtig liegst. In Euskirchen gab es ein Lehrerseminar. Was war Walter Ackermann von Beruf?

In der ersten Zeile heißt es übrigens "Als Stubenältester der Stube 98 ..."

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 17.06.2023 11:12:17 Gelesen: 123688# 2934 @  
@ volkimal [#2933]

Hallo Volkmar,

Walter Ackermann war gerade 18 Jahre alt wenn er diese Feldpostkarte schrieb. Er war einer der ehemaligen Schüler von Franz und machte sein Abitur nach dem Krieg in 1919.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 17.06.2023 11:38:39 Gelesen: 123674# 2935 @  
@ evwezel [#2934]

Hallo Emiel,

der Empfänger des Briefes war Lehrer. Der kannte das Lehrerseminar in Euskirchen [1] mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bzw. hat es vielleicht besucht.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.hans-dieter-arntz.de/jetzt_sind_die_tage.html
 
Angelika Am: 17.06.2023 16:04:14 Gelesen: 123599# 2936 @  
Hallo

ich habe gerade eine etwas ältere Postkarte aus meine Heimatort bekommen.

Wer kann lesen was da geschrieben steht?



Viele Grüße
Angelika
 
DERMZ Am: 17.06.2023 16:53:39 Gelesen: 123587# 2937 @  
Hallo Angelika

ich versuche es mal...

Guss aus Rossstall, den 28. April 1898
Liebe Doris! Entschuldige, daß ich dich schon wieder
belästige, das ... Futter hast du doch erhalten?
Es wird dich gerade nicht wundern, daß ich so ...
wegen dem Kreuz (?) an, die es ... Zt ja, ... ihr mehr ...

ich mich der es warte. Sei mir darum
nicht böse u sei so freundlich u. sorge dafür
daß ich Ihn bald bekomme. Nächste ...
soll ich nach Nürnberg u. da möchte ich ihn
doch haben. Schicken kannst du ihn per ...

... ihm herzl.
Dank für deine
Mühe u. innige
Grüße v. S. Ab.
Herzl Gruß Marie
...

...tag
... Marg. die läßt dich herzl Grüßen. Mir ist es jetzt schon leid um Sie.


So, ein paar Lücken sind noch da, ich hoffe Du kannst die Texte den entsprechenden Stellen auf der Karte zuordnen. Ich vermute es geht um ein neues Kleidungsstück, daß ein neues Innenfutter erhalten soll und bald gebraucht wird.

Beste Grüße Olaf
 
chris63 Am: 17.06.2023 18:35:37 Gelesen: 123551# 2938 @  
@ DERMZ [#2937]

Vorschlag für die Lücken

.....
belästige. daß blaue Futter hast du doch erhalten?
es wird dich gerade nicht wundern, daß ich so dräng
wegen dem Kragen, du weißt ja, wie ichs mache, wen(n)
ich auf etwas warte. Sei mir darum
nicht böse u. sei so freundlich u. sorge dafür
daß ich Ihn bald bekom(m)e. Nächste Woche
soll ich nach Nürnberg u. da möchte ich Ihn
doch haben. Schicken kannst du Ihn per Nachnahme.

Einstweilen herzl.
Dank für deine Mühe u.
innige Grüße v. d. ta.
Marie

herzl. grüße an ???

am Sonntag
scheidet Marg. sie läßt ...

grüsse Christof
 
volkimal Am: 18.06.2023 07:21:45 Gelesen: 123374# 2939 @  
@ Angelika2603 [#2936]

Hallo Angelika,

dank der guten Vorarbeit von Olaf und Christof war es leicht, die fehlenden Worte zu entziffern. Es ist nur nicht klar, wer Grüße bestellt hat.

Gruss aus Rossstall, den 28. April 1898
Liebe Doris! Entschuldige, daß ich dich schon wieder
belästige. Das blaue Futter hast du doch erhalten?
es wird dich gerade nicht wundern, daß ich so dräng
wegen dem Kragen, du weißt ja, wie ichs mache, wenn

ich auf etwas warte. Sei mir darum
nicht böse u. sei so freundlich u. sorge dafür
daß ich Ihn bald bekomme. Nächste Woche
soll ich nach Nürnberg u. da möchte ich Ihn
doch haben. Schicken kannst du Ihn per Nachnahme.

Einstweilen herzl.
Dank für Deine
Mühe innige
Grüße v. d. tr. (von deiner treuen)
Marie

Herzl. grüßen ???

am Sonntag
scheidet Marg. sie läßt Dich herzl Grüßen. Mir ist es jetzt schon leid um Sie.



Christof, du hast "bekom(m)e." geschrieben. Die Klammer kannst Du ruhig weglassen, denn oberhalb des "m" ist ein Verdopplungsstrich. Es soll also wirklich ein "mm" sein. Als Beispiel dazu ein Stempel aus Sommerfeld.

Viele Grüße
Volkmar
 
Angelika Am: 18.06.2023 07:25:23 Gelesen: 123372# 2940 @  
Guten Morgen,

vielen herzlichen Dank euch allen, ihr seid einfach genial !

Viele Grüße
Angelika
 
Angelika Am: 20.06.2023 19:03:09 Gelesen: 121864# 2941 @  
Guten Abend die Herren

weiter geht's - wieder eine Karte aus Roßtal. Ein bisschen was haben wir schon



Adressiert an

....
Josef Beck
Zur Zeit im Lazarett
.....
.....
Lieber Josef!
Vorhin haben wir deine Karte erhalten und daraus ........ dass du dein Päckchen welches wir dir am 12 des Monats geschickt haben noch nicht erhalten hast. Hoffentlich wird es ...... .... wir haben 4 Bratwürste .... Butterzeug hinein. Sonst ..... hoffentlich werden wir uns bald in der ........

Seitlich steht denke ich:

Wir wünschen Dir gesunde Feiertage.

Viele Grüße
Angelika
 
volkimal Am: 20.06.2023 19:08:03 Gelesen: 121859# 2942 @  
@ Angelika2603 [#2941]

Hallo Angelika,

auf der Karte steht:

Anschrift:
Reser.
Joseph Beck
Zur Zeit im Lazaret
Niederlahnstein
St. Josephshaus

Textseite:
Roßtal den 22 Dez. 15
Lieber Joseph!
Soeben haben wir deine
Karte erhalten und darauß
ersehen das du dein Paketchen
welches wir dir am 12 des Monats
geschickt haben noch nicht erhalten
hast, hoffentlich wirsts doch noch
erhalten wir haben 4 Bratwürstl
ein Stückchen Presak u. etwas
Butterzeug hinein. Sonst
nichts neues hoffentlich werden
wir uns bald in der Heimat(?)
sehen
Wir wünschen dir gesunde Feiertage

Mit Presak ist wohl Presssack gemeint, eine fränkische Wurstspezialität.

Viele Grüße
Volkmar
 
Angelika Am: 20.06.2023 19:28:27 Gelesen: 121846# 2943 @  
Vielen herzlichen Dank Volkmar,

es ist einfach toll wie schnell man hier Hilfe bekommt!

Viele Grüße
Angelika
 
Heinz 1 Am: 21.06.2023 18:41:04 Gelesen: 119185# 2944 @  
Hallo zusammen,

kann mir jemand den Text auf der Privatposrkarte von Aachen Übersetzenberichtigen bzw ergänzen?

Herrn Alfr. Flamm
Wohlgeboren
Hier
Theresienstr. 15

Eu.(Euer) Wohlgeboren wird hierdurch ergebenst ......, Heute Abend 9 Uhr ....wichtiger Angelegenheiten zur Versammlung im Karlshaus zu erscheinen.
Der Vorstand der .......

Im Voraus für Eure Bemühungen vilen Dank
Heinz


 
volkimal Am: 21.06.2023 18:53:11 Gelesen: 119181# 2945 @  
@ Heinz 1 [#2944]

Hallo Heinz,
ich lese:

Herrn Alfr. Flamm
Wohlgeboren
Hier
Theresienstr. 15

Eu.(Euer) Wohlgeboren wird hierdurch ergebenst ersucht, heute Abend 9 Uhr behufs Besprechung wichtiger Angelegenheiten zur Versammlung im Karlshaus zu erscheinen.
Der Vorstand des aachener Briefmverein

Beim letzten Wort sind "Brief" und "verein" klar. Dazwischen ist kaum Platz. Ich vermute, dass es eine Abkürzung von Briefmarkenverein ist. Gab es den damals? Leider ist das Datum nicht zu erkennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinz 1 Am: 21.06.2023 20:09:49 Gelesen: 119148# 2946 @  
@ volkimal [#2945]

Hallo Volkmar,

herzlichen Dank für die Ergänzungen. Der Aachener Briefmarkenverein besteht schon seit Anfang 1890. 1893 befand sich das Vereinslokal im Hotel Karlshaus. Da der Stempel vom 13. XII 94 ist, stimmt auch dieses. Ab 1890 war Herr Wilhelm Plötzke Vorstandsvorsitzender. Schade das der Absender nicht benannt ist. Ich gehe davon aus, dass er diese Karte über die Aachener Privatpost verschickt hat.

Der Name des bRiefmarkenverein war zu dieser Zeit "Aachener Briefmarkensammler-Verein" Ein schönes Dokument für die Geschichte der Briefmarkenfreunde Aachen 1890 e.V.

Mit besten Grüßen
Heinz
 
Gauss Am: 22.06.2023 20:49:06 Gelesen: 118400# 2947 @  
@ volkimal [#2945]

Wenn eine ganz penible Anmerkung gestattet ist:

Es heißt wohl Ew. Wohlgeboren, was die korrekte Abkürzung für Euer Wohlgeboren war.
 
evwezel Am: 30.06.2023 14:38:10 Gelesen: 115189# 2948 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich melde mich mal wieder mit einer Feldpostkarte:





Meine Übersetzung lautet wie folgt:

Seite A

Lt. d. R. Gilles
I.R. 53
II. Batt.
8 Comp.
50 I.D.

Feldpostkarte

Fräulein
Jeanne Bergmans
183 Kanal Dyck [1]
St. Pieter
Maastricht
Holland

Seite B

In der Champagne, (?)[2]. 25.IV.15.

Liebe Jeanne! Bin damals nicht von
meinen Kommando abgelöst wor-
den, sondern sogar für 4 Wochen zu
der Div.[3] für den Materialtransport
zu den Baustellen abkommandiert
worden. Es geht mir gut. Mit Ausnah-
me einer Beschießung mit Grana-
ten noch nicht in meiner Arbeit
gestört worden. Deine Karte mit An-
sicht von St. Pieter[4] habe ich erhalten.
Besten Dank. Heute geht gerade die

Text auf der rechten Seite

Nachricht über einen
großen Sieg über die

Text auf der linken Seite

Engländer nördl[5] Ypern
ein.[6] Es grüßt herzlichst
Josef


[1] Kanaaldijk
[2] Ich hätte hier etwas wie "den" oder "d." erwartet, aber das lese ich ich hier nicht...
[3] Div. = Division
[4] Das Stadtviertel St. Pieter in Maastricht war vor 1920 ein selbständiges Dorf.
[5] nördl = nördlich
[6] Siehe https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/kriegsverlauf/ypern-1915.html

Hat jemand eine Lösung für [2] ?

Viele Grüße,

Emiel
 
Angelika Am: 30.06.2023 15:10:53 Gelesen: 115168# 2949 @  
Hallo

gerade habe ich wieder eine etwas ältere Karte aus meinem Heimatort erhalten.

Wer kann das lesen? Ich komme nicht weit.



Roßtal den 29.6.40

Lieber Vater,

hiermit ...., daß es mir gut geht

Viele Grüße
Angelika
 
bayern klassisch Am: 30.06.2023 15:13:58 Gelesen: 115166# 2950 @  
@ Angelika2603 [#2949]

... hiermit schreibe ich dir, daß es mir gut geht ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gauss Am: 30.06.2023 15:38:55 Gelesen: 115152# 2951 @  
@ evwezel [#2948]

So[nntag]
 
evwezel Am: 30.06.2023 15:54:05 Gelesen: 115143# 2952 @  
@ Gauss [#2951]

Aber natürlich, wie dumm von mir.

Vielen Dank für deine Hilfe!

Emiel
 
Gauss Am: 30.06.2023 15:56:26 Gelesen: 115140# 2953 @  
@ evwezel [#2952]

Ich habe es vorsichtshalber auch vorher nachgeprüft, der 25. April war tatsächlich ein Sonntag.
 
Koban Am: 30.06.2023 15:57:56 Gelesen: 115139# 2954 @  
@ Angelika2603 [#2949]

Ich mache mal weiter:

(...)
Bin sehr braun
im Gesicht geworden, mein
Zucker ist bald alle.
Wenn ich welchen
brauche schreibe ich Dir.
(...)

Gruß,
Koban
 
evwezel Am: 30.06.2023 16:04:23 Gelesen: 115136# 2955 @  
@ Angelika2603 [#2949]

Hallo Angelika,

Der Briefschreiber schreibt unglaublich schmierig:

Lieber Vater!

Hiermit schreibe ich Dir,
das es mir gut geht.
Bin sehr braun im
Gesicht geworden, mein
Zücker ist bald alle.
Wenn ich welchen
brauche schreibe ich Dir.
Wir alle mal(?) (sind?)
in Rosstal (Wochen?) hier.
Ist eine
Abwechselung(?) mal(?).
Bleibe gesund und halte
Dich. Es grüßt Dir dein Sohn Karl Gözner

Herrn
(…) Gözner
Wittgensdorf
Bez. Chemnitz

Hoffentlich kann jemand die fehlenden Wörter lesen.

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 30.06.2023 16:21:21 Gelesen: 115126# 2956 @  
@ evwezel [#2955]

@ Angelika2603 [#2949]

Lieber Vater!

Hiermit schreibe ich Dir,
das es mir gut geht.
Bin sehr braun im
Gesicht geworden mein
Zucker ist bald alle.
Wenn ich welchen
brauche schreibe ich Dir.
Wir alle mal sind
Wochen hier
in Rosstal. Ist eine
Abwechselung mal.
Bleibe gesund und halte
Dich. Es grüßt Dich Dein Sohn Karl Gözner


Herrn
Paul Gözner
Wittgensdorf
Bez. Chemnitz

So würde ich den Text auf der Karte lesen.

Beste Grüsse Olaf
 
evwezel Am: 30.06.2023 16:23:25 Gelesen: 115123# 2957 @  
@ Gauss [#2953]

Du bist Spitze!

Viele Grüße,

Emiel
 
Angelika Am: 30.06.2023 16:38:24 Gelesen: 115114# 2958 @  
Vielen herzlichen Dank, das ging ja wieder fix

Viele Grüße
Angelika
 
volkimal Am: 30.06.2023 21:07:36 Gelesen: 114908# 2959 @  
@ Angelika2603 [#2958]

Hallo Angelika,

noch eine kleine Ergänzung. Der Name ist nicht Gözner sondern Höppner. Das H am Anfang sieht man auch im Wort Herrn. In der Mitte sind zwei Buchstaben mit Unterlänge. Beim p war ich mir am Anfang nicht sicher, aber der Name Höppner ist im Ort auch heute noch geläufig.

Im Kartentext irritiert mich nur die Zeile "Wir alle mal sind". Das letzte Wort "sind" fängt mit dem langen s an und das sieht ganz anders aus (so wie in sehr). Für mich sieht das Wort eher wie Lino aus - das ergibt aber keinen Sinn.

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 30.06.2023 22:43:00 Gelesen: 114875# 2960 @  
@ volkimal [#2959]

Der obere Kringel nach rechts spricht eher für Kino statt Lino, so auch bei Karl geschrieben.

grüsse Christof
 
volkimal Am: 30.06.2023 23:36:13 Gelesen: 114845# 2961 @  
@ chris63 [#2960]

Hallo Christof,

sehr gut, das wird es sein. Jetzt macht der Text Sinn, denn das Wort Wochen ist auch nicht richtig. Ich denke es heißt:

Wir alle mal Kino
Wohne hier
in Rosstal. Ist eine
Abwechselung mal.

Etwas anders geschrieben meint Karl wohl:

Wir alle mal Kino
in Rosstal. Ist eine
Abwechselung mal.
Wohne hier. (in Rosstal)

Viele Grüße
Volkmar
 
Angelika Am: 01.07.2023 13:34:19 Gelesen: 114597# 2962 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Ergänzung. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass du, bzw ihr das alles so lesen kannst.

Ich habe die Karte in unserer Gruppe in Roßtal gezeigt und kurz danach hat sich einer gemeldet, dass das sein Haus wäre und hat gleich noch ein aktuelles Foto gepostet



Viele Grüße
Angelika
 
evwezel Am: 01.07.2023 14:00:29 Gelesen: 114577# 2963 @  
@ volkimal [#2961]
@ chris63 [#2960]

Hallo Volkmar und Chris,

ihr habt völlig recht. Mit dem Wort “Wochen” und den Nachnamen “Gözner” habe ich mich vertan. Der Satz macht jetzt viel mehr Sinn. Der Text lässt sich fast lesen wie eine Telegrammnachricht.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 01.07.2023 21:15:00 Gelesen: 114493# 2964 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch wieder eine Feldpostkarte vom Ersten Weltkrieg. Diesmal habe ich nur eine Frage (na ja, eigentlich zwei. Siehe auch [5]): ist "Junni" ein Kosename oder habe ich den Namen nicht richtig gelesen?

Viele Grüße,

Emiel



---

Transkription:

Mein lieber Bub[1],

Hier schick(e) ich Dir ein Kärtchen mit
den sieben tapferen Schwaben[2], die
vor einem kleinen Häschen fort-
laufen, das ist doch zum Totlachen,
da wäre mein Junni(?)[3] nicht vor
ausgerissen[4]. Gestern war hier schö-
nes Wetter, ich konnte aber nicht
fort, habe gearbeitet, heute regnet
es. Hoffentlich ist es dorthin(?) besser.
Habt Ihr geflaggt?[5] Viele Grüße u.
Küsse. Dein Vater 28-1

Abs. W. M. Heussner, 10/II B.D.


Feldpost

Herrn.
Carlheinz Heussner
in Cassel
Frankf. Str. 82 [6]


Briefstempel

Kaiserl. Marine
10. Kompagnie II. Bau-Division


[1] Bub, der = Junge, Knabe
[2] Siehe https://www.sagen.at/texte/maerchen/maerchen_deutschland/allgemein/vondensiebenschwaben.html
[3] Ist "Junni" ein Kosename?
[4] ausreißen = die Flucht ergreifen
[5] Hat die Familie vielleicht geflaggt wegen den Geburtstag des Kaisers am 27. Januar?
[6] Frankfurterstraße 82. Siehe Adressbuch Kassel (1916) in https://orka.bibliothek.uni-kassel.de/viewer/image/1382947338432_1916/645/. Herr Wilhelm Heussner war tätig als Kupferschiedemeister.
 
volkimal Am: 01.07.2023 21:40:33 Gelesen: 114481# 2965 @  
@ evwezel [#2964]

Hallo Emiel,

den Namen Junni habe ich ebenfalls noch nie gehört. Es dürfte ein Kosename oder ein Spitzname sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass wegen des Geburtstag des Kaisers geflaggt wurde.

Zwei kleine Korrekturen. Das "hier" in der ersten Zeile ist kleingeschrieben. In der 8. Zeile heißt es "hab gearbeitet". Das "e" von "hab(e)" fehlt.

In der 9. Zeile heißt es nicht dorthin. Das h ist nicht vorhanden und der i-Punkt fehlt. Ich weiß aber auch nicht, was dort steht. Für mich sieht es ähnlich aus wie "Hoffentlich ist es d?s?? besser". Auch vom Inhalt her finde ich kein passendes Wort. Zum Beispiel daheim wäre passend, so heißt es aber nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Gauss Am: 01.07.2023 22:16:55 Gelesen: 114466# 2966 @  
dorten?
 
evwezel Am: 02.07.2023 12:04:41 Gelesen: 114240# 2967 @  
@ volkimal [#2965]
@ gauss [#2966]

Hallo Volkmar und Gauss,

vielen Dank für Eure Hilfe!

Mit herzlichem Sammlergruß,

Emiel
 
Flecker Am: 03.07.2023 15:19:33 Gelesen: 113265# 2968 @  
Hallo, wer kann den Ortsnamen lesen? Vielen Dank im voraus. Rudolf


 
evwezel Am: 03.07.2023 15:24:46 Gelesen: 113257# 2969 @  
@ Flecker [#2968]

Hausholz?
 
Flecker Am: 03.07.2023 15:30:35 Gelesen: 113251# 2970 @  
@evwezel 2969

Hallo, einen Ort Namens Hausholz gibt es nicht laut GOOGLE. Es muss ein Ort sein irgendwo bei Wilnsdorf Wilgersdorf. Aber Danke. Rudolf
 
DERMZ Am: 03.07.2023 15:56:49 Gelesen: 113229# 2971 @  
@ Flecker [#2970]

Hallo Flecker,

ich würde Heuholz lesen, aber davon gibt es zwei, eines in der Steiermark und eines in Baden-Württemberg. Welches nun gemeint ist, kann ich so nicht beurteilen.

Beste Grüsse Olaf
 
chris63 Am: 03.07.2023 17:50:12 Gelesen: 113139# 2972 @  
@ Flecker [#2968]

Nauholz, NRW, LK Siegen

grüsse Christof
 
Flecker Am: 03.07.2023 18:01:12 Gelesen: 113122# 2973 @  
@chris63(2972)

Danke Chris, Nauholz kommt hin, obwohl der erste Buchstabe im Sütterlin ganz anders aussieht als das N. Wir hatten dort Verwandschaft. Heute gibt es den Ort nicht mehr, ist damals beim Bau der Talsperre untergegangen. Rudolf
 
evwezel Am: 03.07.2023 18:33:05 Gelesen: 113092# 2974 @  
@ Flecker [#2973]

Hallo Flecker,

Adolf Bohn(?) war tätig als Gießerei-Arbeiter. Gab es eine Gießerei in Nauholz?

Viele Grüße,

Emiel
 
chris63 Am: 03.07.2023 19:12:31 Gelesen: 113059# 2975 @  
@ Flecker [#2973]

Sehe ich genau anders, mit einem H in Kurrent/Sütterlin hat der 1. Buchstabe keine Ähnlichkeit, nur mit einem H in Latein. Die Schlaufe im Anstrich etwas größer und einen Haken oben im Abstrich, dann entsteht ein perfektes N in Kurrent.

Sütterlin halte auch für den falschen Ansatz, wurde flächendeckend nur von 1920-1940 an den Schulen gelehrt. In reinem Sütterlin wurde hier noch keine Karte vorgestellt, alles vor 1930 ist sicher Kurrentschrift und danach immer noch die Masse.

In der Nähe von Nauholz gab es ein Erzbergwerk, und Walzen Irle in Netphen gibt es heute noch in der Hüttenstrasse.

grüsse Christof
 
evwezel Am: 03.07.2023 19:52:30 Gelesen: 113041# 2976 @  
@ chris63 [#2975]

Hallo Christof,

Ich dachte eigentlich, dass (Orts)namen immer mit lateinischen Buchstaben geschrieben wurden. Das stimmt also nicht?

Vielen Dank auch für die Information über das Erzbergwerk. Wieder etwas Neues gelernt!

Viele Grüße,

Emiel
 
chris63 Am: 03.07.2023 20:19:19 Gelesen: 113028# 2977 @  
@ evwezel [#2976]

Hallo Emiel,

die Adresse mit lateinischen Buchstaben war Vorschrift, nur haben sich nicht alle daran gehalten.

grüsse Christof
 
DERMZ Am: 05.07.2023 06:07:25 Gelesen: 112395# 2978 @  
@ roteratte48 [#908]

Guten Morgen,

Im Adressbuch von Marburg aus dem Jahr 1889 wird Prof. Dr. Greeff genannt. Es handelt sich um den Zoologen Richard Greeff (1828-1892), der für das akademische Jahr 1888/1889 zum Rektor der Philipps-Universität Marburg gewählt worden war. [1]

Mit besten Grüssen Olaf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Greeff_(Zoologe) und https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/digitalisatViewer.action?detailid=v7773653&selectId=74863680
 
DERMZ Am: 08.07.2023 16:38:53 Gelesen: 110473# 2979 @  
Guten Nachmittag,

nachdem es heute bis zum Mittag geregnet hat, war auch ein wenig Zeit um sich an der Neuen Post zu versuchen - eine kleine Karte mit wenig Text aber großen Fragezeichen:



Professor Dr F. Braun frug am 17.Juni 1879 die Firma A.Schultze in Halle/Saale nach dem Preis für eine bestimmte Sorte Öl. Doch welche, ist mir schleierhaft. Die Firma August Theodor Schultze war 1879 eine Maschinen- und Wagenfettfabrik, sowie Fabrik für Harz-Destillation in der Pfännerhöhe 4 in Halle.

Ich las folgendes:

Herrn A. Schultze u. Co
Halle a/S.


Sehr geehrter Herr!
Ich bitte Sie um gef. Übersendung Ihrer Preis-
.... ... über ..öle.
....
Prof. Dr. F. Braun
Marburg, 17.VI.79
Reg.Bez. Cassel

In Blau steht unten geschrieben: Anfrage

seitlich lese ich: am 18.6. geschr.


Wer kann mir wohl bei den vielen Punkten weiterhelfen?

Besten Dank sagt Olaf
 
Gauss Am: 08.07.2023 17:27:05 Gelesen: 110456# 2980 @  
Ihres Preiscourantes über Heizöle.

Hochachtungsvolst
 
opti53 Am: 08.07.2023 20:44:22 Gelesen: 110401# 2981 @  
Hallo,

"Heizöle" kann ich mir nicht so recht vorstellen. Dass es 1879 schon einen Ölofen gegeben hat, konnte ich trotzt intensiver Recherche noch nicht herausfinden. Und selbst wenn er schon erfunden war, kam der Begriff Heizöl bestimmt erst später auf.

Prof. Karl Ferdinand Braun war zwar Physiker und erfand die Braunsche Röhre, aber mit Ölheizungen hat er sich eher nicht beschäftigt.

Viele Grüße

Thomas
 
epem7081 Am: 08.07.2023 21:40:06 Gelesen: 110396# 2982 @  
@ DERMZ [#2979]

Hallo Olaf,

es dürfte sich hier um Harzöle handeln.

In einem Addressbuch und Warenverzeichnis von 1888 findet sich folgender Eintrag:



Ich wünsche noch einen schönen Sonntag.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Gauss Am: 08.07.2023 22:48:55 Gelesen: 110378# 2983 @  
Harzöle. Wieder was gelernt.
 
DERMZ Am: 09.07.2023 02:28:51 Gelesen: 110330# 2984 @  
@ Gauss [#2980]
@ opti53 [#2981]
@ epem7081 [#2982]

Guten Morgen,

DANKE - jetzt ist diese kleine Karte aber ganz groß geworden - ich habe doch gar keinen Gedanken an Professor Ferdinand Braun mit seiner Braunschen Röhre verschwendet. Vielen Dank für den Hinweis und ebenfalls einen riesigen Dank für die "Harzöle", das hätte ich nie "gelesen", macht aber absolut Sinn.

Einen schönen Sonntag wünscht Olaf
 
DERMZ Am: 09.07.2023 16:34:42 Gelesen: 110145# 2985 @  
Guten Nachmittag,

die nächste Marburger Prominenz, diesmal hat Herr Professor Wilhlem Feußner Post aus Cappel (bei Marburg) bekommen. Wilhelm Feußner war Nachfolger von Ferdinand Braun als Professor für Theoretische Physik.



Ich habe folgendes gelesen, bei den Namen Tayu und Idal bin ich mir absolut unsicher:

Herrn Prof.W.Feußner
Adr. Herrn Prof.K.Feußner
Charlottenburg
Berlinerstr.80 v.r. III

Lieber Tayu!
Herzlichen Dank für Deine Kar-
te. Du hast in der kurzen Zeit
ja wirklich furchtbar viel gesehen!
Wir sind hier sehr behaglich und
vergnügt. Heute ist Idal zum ersten
Mal wieder in der Schule gewesen.
Mama und ich sind die Frauenberg-
Chaussee gegangen bis zur Kreuzung,
dann einen ebenen Waldweg bis
zu einer prachtvollen Lichtung wo
wir frühstückten und beschlossen,
daß Du sie auch mal sehen müßtest.
Man sitzt am Waldrand, hat vor sich
eine Lichtung auf der einzelne hohe
Kiefern stehen, dann kommen ein paar
waldige Bergrücken, schon etwas im Dunst
ein Stück Marburg mit Schloß, dahinter
hoch die Kirchspitze links im Nebel ein
paar Berge des Hinterlands, rechts guckt
der Spiegelslustturm und der Lichteküppel
rüber. Prachtvoll ist es. Wir gingen dann noch
Weiter bis zum Frauenberg und dann
steilen Fußweg hinunter. Mama kann jetzt
schon besser laufen, es geht ihr überhaupt
sehr gut. Heute hatten wir um Kaffee schon
Apfelkuchen, der prachtvoll schmeckte.

hochkant geschrieben:



Bitte grüße alle Feußners sehr sehr vielmals. Hoffentlich geht es Otto
besser. Von Lena bekam ein feines Bild von M... …, … u. Schloß.

kopfstehend



Franz schrieb eine Karte
Aus Kreuznach.
Es grüßte Dich herzlich Deine Pau...

Und auf der Anschriftenseite steht links

L.S! D… hab ich ein
Briefchen nach Biss geschrieben
um Dir auch herzlichsten
Gruß und Dank für Deine
liebe Karte vom 14. Lena schrieb
Auch wie viel Du fertig
bruchtest. Heute haben wir
besseres Wetter, können wie-
der draußen sitzen, was gestern
nicht möglich war. Irmgard
Ist eben zum 2.mal nach Mbg.
um ihr Tennis zu spielen.
Gestern Nachm. waren beide
K. in Mbg. I., weil sie noch an
Ihrer Schul-Handarb. auf der Masch.
nähen mußte, F., um ihren Ge...
endlich zuzubinden. Sie hilft
eben Frl. Lina …..... ab-
nehmen. Wenn Du zu Wer-
neckes gehst, grüße bitte von
uns. Viele Grüße an Euch Alle
sehr an Dich l.S. Von Deiner E.

Mbg. = Marburg

Wer kann das Fehlende identifizieren? Olaf sagt jetzt schon einmal herzlich DANKE für die Hilfe
 
volkimal Am: 09.07.2023 17:16:19 Gelesen: 110135# 2986 @  
@ DERMZ [#2985]

Hallo Olaf,

namen, vor allem Kose- oder Spitznamen sind oft sehr schwer zu lesen. Ich habe einem den untersten Text angesehen und zwei fehlende Wörter entziffert:

L.S! Derweil hab ich ein
Briefchen nach Biss(?) geschrieben
um Dir auch herzlichsten
Gruß und Dank für Deine
liebe Karte vom 14. Lena schrieb
Auch wie viel Du fertig
brächtest.

Beim Wort "Biss" bezweifel ich etwas, dass es wirklich ein B am Anfang ist. Ich kenne aber keinen Ort, der aus ?iss endet (auch Biss nicht).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.07.2023 17:38:27 Gelesen: 110128# 2987 @  
@ DERMZ [#2985]

Hallo Olaf,

kennst Du die Namen der Kinder von Prof. W. Feußner? Ich glaube, dass es nicht Tayu sondern "Papa" heißt. Leider ist sonst nur ein großes P unten auf der Karte in Prachtvoll. Das ist aber leider durch das Wort darüber nicht gut zu erkennen. Das kleine "p" kommt mehrmals vor und passt sehr gut zu Papa.

Dann liest Du "Von Lena bekam ein feines Bild von M... …, … u. Schloß". Es könnte das Muskauer Schloss sein. Das Wort dazwischen kann ich aber nicht erkennen.

Bei der Unterschrift heißt es "Es grüßte Dich herzlich Dein" (ohne e). Ob der Name wirklich mit P anfängt - da bin ich nicht sicher. Er endet meiner Meinung nach mit "...chen". Eventuel heiß es Emmachen.

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 09.07.2023 22:20:42 Gelesen: 110057# 2988 @  
@ DERMZ [#2985]

Hallo Olaf,

Anschriftenseite von der Ehefrau geschrieben

..........
ihrer Schul-Handarb. auf der Masch.
nähen mußte. E. (für Emma), um ihren Gelben?
endlich zuzubinden. Em[m] hilft
eben Frl. Lina Früh-Aepfel ab
nehmen.

Rückseite Tochter Emma an ihren Papa

Idel wird der Kosename für ihre Schwester Irmgard sein,
ansonsten vermute ich, Mama läuft nicht besser sondern famos.
Was auf dem Bild von Muskauen neben dem Schloß zu sehen sein soll??

grüße Christof

das m in eckigen Klammern kennzeichnet einen Reduplikationsstrich
 
DERMZ Am: 11.07.2023 08:13:35 Gelesen: 109265# 2989 @  
@ volkimal [#2986]
@ chris63 [#2988]

Guten Morgen,

komme leider erst heute zum DANKE sagen.

Ich habe die Tage nach mehr Informationen zu Familie Feußner - insbesondere der Kinder - gesucht, bin aber nicht fündig geworden. Aber es macht schon Sinn, daß Gattin und Tochter die Karte geschrieben haben.

Im Adressbuch von Marburg aus dem Jahr 1908 ist die Familie Wilhelm Feußner in der Wörthstraße 9 (heute Liebigstraße) verzeichnet.

Ich schaue dann mal nach dem Muskauer Schloss, vielleicht finde ich noch das fehlende Wort.

Besten Dank sagt Olaf
 
Quincy Am: 11.07.2023 09:38:49 Gelesen: 109235# 2990 @  
Auf der Textseite einer Feldpostkarte vom 14.11.14 von Hamminkeln nach Leverkusen ist fast alles gut lesbar. Es fehlt mir nur der Satz im roten Rechteck. Kann jemand helfen?

Vielen Dank im Voraus
Hans-Jürgen


 
volkimal Am: 11.07.2023 09:53:08 Gelesen: 109229# 2991 @  
@ Quincy [#2990]

Hallo Hans-Jürgen,

ich denke es heißt "Es ist überhaupt reizend". Einzelne Buchstaben im Vergleich: „r“ wie in „rieb“, „z“ wie in "beziehe".

Das "d" sieht in der Regel anders aus, aber es passt zum Sütterlin-d.

Viele Grüße
Volkmar
 
Quincy Am: 11.07.2023 13:00:06 Gelesen: 109179# 2992 @  
@ volkimal [#2991]

Hallo Volkmar,

vielen Dank! Das passt. Eigentlich hätte ich auch selbst darauf kommen können, bin aber am Sütterlin-d gescheitert.

Viele Grüße
Hans-Jürgen
 
DERMZ Am: 15.07.2023 08:47:34 Gelesen: 106808# 2993 @  
Guten Morgen,

zum Frühstück gab es Käse - warum nur? Ganz einfach, die folgende Karte hat Lust darauf wachsen lassen:



Otto Kratz aus Marburg bestellte bei Jacob Steiner Emmentaler Käse, ich las folgendes:

Herrn
Jacob Steiner
Landshut a/d. Emme
Canton Bern
Schweiz

Marburg den 15. April 88.
Herrn
Jacob Steiner
Landshut
Hiermit ersuche ich Sie
um gefl. sofortige Zusendung
per Frachtgut .. … Bhf.
von zwei Laiben feinsten
Emmenthaler Kaese in
saftiger W..., möglichst
großlöchrig. Ich rechne bestimmt
auf umgehende ….
Hochachtend!
Otto Kratz


In Utzenstorf gibt es einen Jakob-Steiner-Weg, dieser ist allerdings dem Mathematiker Jakob-Steiner-Weg gewidmet, dieser hat mit "meinem" Käse nichts zu tun.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 15.07.2023 09:15:02 Gelesen: 106796# 2994 @  
@ DERMZ [#2993]

Hallo Olaf,

du zeigst eine falsche Textseite der Karte.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 15.07.2023 09:52:46 Gelesen: 106780# 2995 @  
@ volkimal [#2994]

Mea maxima culpa - hier die korrekte Seite.



Beste Grüße Olaf
 
evwezel Am: 15.07.2023 10:11:59 Gelesen: 106762# 2996 @  
@ DERMZ [#2995]

Hallo Olaf,

Ich glaube, das letzte fehlende Wort ist "Effectuierung":

auf umgehende Effectuierung

Außerdem lese ich “in festiger Waare”. Bei Waare handelt es sich um eine veraltete Schreibweise von Ware.

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 15.07.2023 11:39:46 Gelesen: 106713# 2997 @  
@ evwezel [#2996]

Besten Dank Emiel,

Effectuierung kannte ich bis jetzt nicht - wieder etwas gelernt. Und dass das saftige etwas festes ist, macht deutlich mehr Sinn, ich blamiere mich halt manchmal ganz ungeniert.

Beste Grüße Olaf
 
Morpheus Am: 19.07.2023 14:01:02 Gelesen: 104657# 2998 @  
Hallo allerseits,

es wäre erfreulich, wenn mir beim Entziffern geholfen werden könnte.




„Ihre Excellenz Frau Gräfin v. Spaur
aus Roggenburg
gegenwärtig wohnhaft in München

Wie es Ihnen bekannt ist, so habe ich stets noch
Seit 3. & 4. Jahren eine Schuldforderung von [..] 47.21.
an dero Herrn Gemahl zu machen, und kann
Trotz allen Aufforderungen und höflichen Vor-
Stellungen zu meinem Guthaben nicht gelangen.

Ich kann mein Geld nicht so lange entbehren
gebrauche dasselbe in meinem Geschäft, und
sehe keinen anderen Ausweg vor mir, als daß
ich höchst dem Herrn Gemahl vor Gericht be-
lange, oder dero vermöglichen Herrn Grafen
von Spaur in öffentlichen Blättern auffordere
mich zu bezahlen.

Ungern würde ich mich zu einem
solchen Schritte entschließen, und wende mich
daher mit der recht höflichen Bitte an Sie,
Hochgeschätzte Frau Gräfin sich nun doch
endlich meiner anzunehmen, und höchst
dero Herrn Gemahl zu bewegen, daß
Er mich augenblicklich für meine Forderung befriedigt

Indem ich mir schmeichle, daß sie die
Gnade haben werden, meinen gewiß
billigen und rechtlichen Wunsche zu
erfüllen, sehe ich dero gütiger Antwort
entgegen, und zeichne mit gebührender
Hochachtung als
Ihro Excellenz
bereitwilliger
Heinrich Nübling
Kunsthändler
Ulm d. 1. April 1842


[1]9.April 1842 […]“

Gruß und vielen Dank
Paris
 
evwezel Am: 21.07.2023 09:09:52 Gelesen: 103591# 2999 @  
@ Morpheus [#2998]

Guten Morgen Paris,

ich glaube, Du hast fast alles schon sehr gut gelesen. Das erste fehlende Wort ist die Abkürzung “f” (f = florin oder Bayerische Gulden). Siehe auch https://en.m.wikipedia.org/wiki/Bavarian_gulden (Englisch) und https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Währung_(bis_1800)#:~:text=Rechnerisch%20zerfiel%20ein%20Gulden%20(fl,als%20Rechenweise%20bis%20ins%2019:

Für die Verankerung der süddeutschen Guldenwährung war insbesondere der süddeutsche Münzvertrag von 1535 verantwortlich gewesen, an dem das Haus Österreich, das Herzogtum Bayern und weitere süddeutsche Münzstände beteiligt waren. Rechnerisch zerfiel ein Gulden (fl) in 60 Kreuzer (k, kr) zu je 4 Pfennigen (dn); auf einen Pfennig gingen zwei Heller (hl). Weitere wichtige Nominale waren der Batzen zu 4 Kreuzern, der Groschen zu 3 Kreuzern und der Halbbatzen zu 2 Kreuzern. Dieses System blieb in Bayern als Rechenweise bis ins 19. Jahrhundert verbindlich.

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 21.07.2023 16:09:14 Gelesen: 103462# 3000 @  
Guten Nachmittag,

frei nach Erich Kästner - Emil und die Detektive - ich brauche wieder das Gespür für ein fehlendes Wort in einem Kartentext:



Beim Empfänger dachte ich - nach erster Recherche - an den Juristen Hermann Eckels in Göttingen, doch wenn der Bruder Oskar die Karte schrieb, warum schreibt er den Namen falsch? Oskar Eckel war 1904 cand.jur. in Marburg. Das war also eine erste Fehldenke.

Hier der von mir gelesene Text:



Mbg, d. 3.Dezember 1904.
L.H! Deine Karte mir viel Freude bereitet, ich danke dafür. Hoffentlich wirst Du wenige Tage
vor Weihnachten heim kommen und auch über Neujahr dableiben. Ich werde voraus-
sichtlich am 21/XII. von hier abreisen und bleibe bis zum 8.I. Über den richtigen
Punkt in Bezug auf Dein 3.Jahr bei B. müssen wir nochmal ordentlich sprechen. Vorläufig
entscheide Du noch nichts. Mir geht’s noch ganz gut & Hoffentlich Dir auch. Wenn Du kommst,
schreib mir …. Mit herzlichem Gruß und Kuß Dein Bruder Oskar

Das fehlende Wort könnte eventuell "vorher" sein, da bin ich mir jedoch sehr unsicher.

Mit den besten Grüßen und dem besten Dank in die Niederlande Olaf
 
volkimal Am: 21.07.2023 21:48:57 Gelesen: 103320# 3001 @  
@ DERMZ [#3000]

Hallo Olaf,

das fehlende Wort kann sehr gut Vorher sein. Ganz sicher ist es aber nicht, da es zu verschmiert ist. Dennoch würde ich von "vorher" ausgehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 22.07.2023 01:49:07 Gelesen: 103207# 3002 @  
@ volkimal [#3001]

Danke Volkmar,

dann werde ich es so aufnehmen.

Beste Grüße Olaf
 
evwezel Am: 22.07.2023 16:31:00 Gelesen: 102806# 3003 @  
Liebe Sammelfreunde,

Diesmal zeige ich Euch einen spannenden Augenzeugebericht vom Ersten Weltkrieg. Es ist leider eine richtige Sauklaue und ich möchte Euch gerne um Hilfe bitten. Also, fahren wir los:

Seite 1
Fransart[1], 16.2.15.

Liebe Cousinen!

Heute erst kann ich meinen Brief von vorgestern fortsetzen. Ihr werde
in den jetzigen gelesen haben, daß sich auf der mittleren westl. Kampfesfront
nur Artilleriekämpfe abspielen. Diese Kämpfe haben etwa vor 14 Tagen
ihren Anfang genommen. Daß wir in unserem Schußbereich[2] großen Anteil daran
haben, könnt Ihr leicht denken. Unsere Batterie, die in einer durchaus selbständigen
Feuerstellung liegt, losgelöst von den anderen Batterien des Bataillons, besteht
einteilungsgemäß aus 4 schweren Feldhaubitzen [3] (15mm Steilfeuergeschütze [4]).
Montag vor 14 Tagen, also gerade an dem Sonntag, als ich nach Anay(?)
zum Munitionsempfang mußte, bekamen wir 2-15m (Kurz?)kanonen
hinzu. Dazu kam schließlich noch ein 12 cm Geschütz, aber für diese 3 Geschütze
mußte eine neue Stellung hergerichtet [6] werden. Ihr dürft Euch nicht vorstellen,
daß man die Geschütze einfach auf einen x-(…) Platz hinstellt oder
dann schießt, sondern jedes einzelne muß eine sorgfältig ausgearbeitete
Einbettung erhalten. Die Einbettungsarbeiten der neue Geschütze
erforderten 6 Tage angestrengter Arbeit. Es muß immens viel
gegraben werden. Nur das Geschützrohr darf über die Erde herauswagen(?).
Die aufgeworfenen Erdhügel müssen wieder mit K(…) und Gestrüpp
bedeckt werden. Damit nicht die frische Erdprobe dem feindlichen Flieger sofort
in die Augen springt. Kaum waren diese Arbeiten beendet, da begann
auch schon die allgemeine Schießerei. Diese 15cm Kanonen kochen(?) un-
menschlich. Sie haben dabei aber lange nicht die Wirkung unserer
15cm Haubitzen. Combinieren wir dagegen die beiden Feuer, dann
können wir den Franzosen schon die Hölle ziemlich heiß machen [7]. Sie
schicken dann schwarmweise [8] ihre Flieger herüber. Sobald ein Flieger (feindl.)
über uns kreise, verhalten wir uns mäuschenstill. Die Geschützrohre
werden schnell mit Tannenästen gedeckt, die (…)mannschaft
kriecht in ihre Unterstände. Warum schießt Ihr denn nicht auf die
feindl.[9] Flieger? werdet Ihr wohl fragen. Das geschieht deshalbe nicht, weil
ein Volltreffer auf einen Flieger bis jetzt doch immer nur ein

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Fransart
[2] Schußbereich = Schussfeld
[3] Artilleriegeschütz zum indirekten sowie direkten Beschuss auf große Entfernung
[4] Steilfeuergeschütze = Geschütze, die in erster Linie dafür ausgelegt sind, Ziele mittels indirektem Feuer mit Erhöhung über 45° (und unter 90°) zu bekämpfen. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Steilfeuergesch%C3%BCtz
[6] herrichten = etwas durch vorbereitende Maßnahmen in einen solchen Zustand bringen, dass es benutzt werden kann
[7] Jemanden die Hölle heißmachen = Jemandem drohen; einer Person heftig zusetzen.
[8] schwarmweise = in Schwärmen
[9] feindliche

Seite 2

Zufallstreffer bleibt und die Stellung leicht durch das Wiederungsfeuer(?)
verraten wird. Zur Beschießung der Flieger ist ein kurz(?) leichter
Geschütze noch zieml. weit hinter uns aufgestellt. Diese vertreiben
allzu vorwitzige [10] Gesellen (…) Ort.
Dass unser Feuer drüben zur Wirkung(?) haben muß, beweist
uns das Schießen der Franzosen. Sie wissen natürlich ungefähr unsere
Richtung und bestreuen daher unser Gegend weitens(?) mit Schrapnell
und Granaten. Vorvorgestern (…) (…) (…) (…) (…)
von uns ein. Etwa 100 m (seit?)wärts. Wir beobachteten aus
den Unterständen jedem einzelnen Schuß genau. Einmal jagten
sie 10 hintereinander auf ein und denselben Punkt. Eine Sonder-
beschäftigung von mir ist es, die Geschäften der Leute zu beobachten.
Die Kerls lachen laut auf, wenn die (…) (…) (…)
(…) krepieren. Was soll das Lachen? Ist es ein Verlegenheitslachen,
ein Vertragen(?) der inneren Unruhe, oder sind die Kerls aus Gewohnheit gegen
die (…)lische Wirkung des Feuers abgestumpft, sodaß sie eben aus
Stumpfsinn [11] lachen? Es ist mir noch nicht klar geworden, trotzdem
ich selbst mitlachen muß. Gestern hatten wir zum Abwechselung
eine Nachtschießerei, hervorgerufen durch eine Patrouillenknallerei
vor uns in den Schützengräben. Vor uns brennende Häuser, hinter
uns auch, unser eigenes Schußfeuer, dass bei jedem Schuß hell
aus dem Verschluß [12] emporloderte [13] und die Gestalten an den Geschützen
und die ganze Umgebung prall [14] erleuchtete, dazu der (…)-
(…), wirklich malerisch das Ganze! – Was ich Euch jetzt mitteile
ist etwas ganz persönliches, bleibt unter uns. Meinen Eltern sollen auch nichts davon
wissen, damit sie sich nicht unnötig beunruhigen. Ich mußte gestern zu ärztlichen
Untersuchung nach Nesle [15] (Feldlazarett I). Die Untersuchung ergab kurz: Eiterungs-
herd [16] in der Kieferhöhle [17] (unter der Stirnhöhle [18]) und dadurch bedingte Nasenwucherungen [19].
Entstanden ist das Ganze durch verschleppte [20] Erkältungen. Wahrscheinlich muß
ich in den nächsten Tagen auch in Nesle eine Operation unterziehen, durch die aber
nur die Wucherungen entfernt worden können. Viel Zweck hat die Geschichte nicht
da sie wieder nachwachsen. Der Eiterungsherd muß durch eine (…) Operation
die nicht im Feld gemacht worden kann beseitigt [21]werden. Mein Hauptmann
will mich nach Hause schicken. Ich soll auch dort operieren lassen und 4-5 Wochen
erholen. Ich persönlich möchte damit warten, bis ich Offizier bin, was vielleicht

Kopfüber
noch 2-3 Monate dauert. Seid mit den (…) herzlichst gegrüßt von Euren
Arnold

[10] vorwitzig = neugierig
[11] Stumpfsinn, der = Teilnahmslosigkeit, Dumpfheit und geistige Trägheit
[12] Vorrichtung, Gegenstand zum Verschließen, Zumachen von etwas
[13] emporlodern = in die Höhe lodern / aufbrennen
[14] prall = direkt auftreffend, ungehindert [scheinend]
[15] Nesle – siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Nesle.
[16] Eiterherd, der = einer eitrigen Entzündung / Abszess
[17] Kieferhöhle, die = im Bogen des Oberkiefers gelegene, in die Nase mündende Nebenhöhle
[18] Stirnhöhle, die = im Innern des Stirnbeins gelegene, in den mittleren Nasengang mündende Nebenhöhle
[19] Wucherung, die = krankhaft vermehrte Bildung von Gewebe im, am menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Körper
[20] verschleppen = (eine Krankheit) nicht rechtzeitig behandeln und so verschlimmern
[21] beseitigen = entfernen, aus dem Weg räumen






 
volkimal Am: 22.07.2023 18:34:06 Gelesen: 102725# 3004 @  
@ evwezel [#3003]

Hallo Emiel,

die erste Seite habe ich durch. Diesmal waren einige Änderungen dabei:

Liebe Cousinen!

Heute erst kann ich meinen Brief von vorgestern fortsetzen. Ihr werdet
in den Zeitungen gelesen haben, daß sich auf der mittleren westl. Kampfesfront
nur Artilleriekämpfe abspielen. Diese Kämpfe haben etwa vor 14 Tagen
ihren Anfang genommen. Daß wir in unserem Schießbereich[2] großen Anteil daran
haben, könnt Ihr leicht denken. Unsere Batterie, die in einer durchaus selbständigen
Feuerstellung liegt, losgelöst von den anderen Batterien des Bataillons, besteht
einteilungsgemäß aus 4 schweren Feldhaubitzen [3] (15mm Steilfeuergeschütze [4]).
Sonntag vor 14 Tagen, also gerade an dem Sonntag, als ich nach Anay(?)
zum Munitionsempfang mußte, bekamen wir 2-15 cm Ringkanonen [5]
hinzu. Dazu kam schließlich noch ein 12 cm Geschütz, aber für diese 3 Geschütze
mußte eine neue Stellung hergerichtet [6] werden. Ihr dürft Euch nicht vorstellen,
daß man die Geschütze einfach auf einen x-beliebigen Platz hinstellt und
dann schießt, sondern jedes einzelne muß eine sorgfältig ausgearbeitete
Einbettung erhalten. Die Einbettungsarbeiten für die neuen Geschütze
erforderten 6 Tage angestrengter Arbeit. Es muß immens viel
gegraben werden. Nur das Geschützrohr darf über die Erde herausragen.
Die aufgeworfenen Erdhügel müssen wieder mit ??? und Gestrüpp
bedeckt werden. Damit nicht die frische Erdfarbe dem feindlichen Flieger sofort
in die Augen springt. Kaum waren diese Arbeiten beendet, da begann
auch schon die allgemeine Schießerei. Diese 15cm Kanonen krachen un-
menschlich. Sie haben dabei aber lange nicht die Wirkung unserer
15cm Haubitzen. Kombinieren wir dagegen die beiden Feuer, dann
können wir den Franzosen schon die Hölle ziemlich heiß machen [7]. Sie
schicken dann schwarmweise [8] ihre Flieger herüber. Sobald ein Flieger (feindl.)
über uns kreist, verhalten wir uns mäuschenstill. Die Geschützrohre
werden schnell mit Tannenästen gedeckt, die Bedienungsmannschaft
kriecht in ihre Unterstände. Warum schießt Ihr denn nicht auf die
feindl.[9] Flieger? werdet Ihr wohl fragen. Das geschieht deshalb nicht, weil
ein Volltreffer auf einen Flieger bis jetzt doch immer nur ein

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Fransart
[2] Schießbereich = Schussfeld
[3] Artilleriegeschütz zum indirekten sowie direkten Beschuss auf große Entfernung
[4] Steilfeuergeschütze = Geschütze, die in erster Linie dafür ausgelegt sind, Ziele mittels indirektem Feuer mit Erhöhung über 45° (und unter 90°) zu bekämpfen. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Steilfeuergesch%C3%BCtz
[5] Ringkanone = Mehrlagenrohr https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrlagenrohr
[6] herrichten = etwas durch vorbereitende Maßnahmen in einen solchen Zustand bringen, dass es benutzt werden kann
[7] Jemanden die Hölle heißmachen = Jemandem drohen; einer Person heftig zusetzen.
[8] schwarmweise = in Schwärmen
[9] feindliche

Jetzt muss ich erst einmal einen Kuchen verzieren - unser Enkel hat morgen Geburtstag (8 Jahre). Er wünscht sich einen Kuchen in Form eines Treckers.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 22.07.2023 20:21:52 Gelesen: 102663# 3005 @  
@ volkimal [#3004]

Hallo Volkmar,

alles Gute zum Geburtstag deiner Enkel! Ich bin sicher, der Kuchen wird ein Riesenerfolg sein.

Es ist wirklich erstaunlich, dass Du die erste Seite in weniger als einer Stunde überprüfen konntest. Ich war fast den ganzen Tag mit der Transkription beschäftigt.

Vielen Dank für Deine Korrekturen!

Viele Grüße,

Emiel
 
chris63 Am: 22.07.2023 21:39:43 Gelesen: 102627# 3006 @  
@ evwezel [#3003]

Fett markiert meine Vorschläge, der Teil auf der Papierfalte (Zeile 8) ist etwas geraten

Seite 2

Zufallstreffer bleibt und die Stellung leicht durch das Mündungsfeuer
verraten wird. Zur Beschießung der Flieger ist ein Netz leichter
Geschütze erst zieml. weit hinter uns aufgestellt. Diese vertreiben
allzu vorwitzige [10] Gesellen recht gut
Dass unser Feuer drüben gute Wirkung(?) haben muß, beweist
uns das Schießen der Franzosen. Sie wissen natürlich ungefähr unsere
Richtung und bestreichen daher unser Gegend wütend mit Schrapnell
und Granaten. Vorvorgestern schlugen die dinger (be....lich) nahe
von uns ein. Etwa 100 m (seit?)wärts. Wir beobachteten aus
den Unterständen jedem einzelnen Schuß genau. Einmal jagten
sie 10 hintereinander auf ein und denselben Punkt. Eine Sonder-
beschäftigung von mir ist es, dabei die Gesichter der Leute zu beobachten.
Die Kerls lachen laut auf, wenn die biester herangesaust kommen
und krepieren. Was soll das Lachen? Ist es ein Verlegenheitslachen,
ein Verbergen der inneren Unruhe, oder sind die Kerls aus Gewohnheit gegen
die moralische Wirkung des Feuers abgestumpft, sodaß sie eben aus
Stumpfsinn [11] lachen? Es ist mir noch nicht klar geworden, trotzdem
ich selbst mitlachen muß. Gestern hatten wir zum Abwechselung
eine Nachtschießerei, hervorgerufen durch eine Patrouillenknallerei
vor uns in den Schützengräben. Vor uns brennende Häuser, hinter
uns auch, unser eigenes Schußfeuer, dass bei jedem Schuß hell
aus dem Verschluß [12] emporloderte [13] und die Gestalten an den Geschützen
und die ganze Umgebung grell [14] erleuchtete, dazu der höllenlärm

grüsse

PS: fehlende Wort Seite 1 dürfte Rasen sein
 
volkimal Am: 22.07.2023 22:06:02 Gelesen: 102612# 3007 @  
@ chris63 [#3006]

Hallo Chris,

gute Vorarbeit. Inzwischen war ich auch soweit, aber Du bist mir zuvorgekommen. Ein paar Worte lese ich anders als du:

Zufallstreffer bleibt und die Stellung leicht durch das Mündungsfeuer
verraten wird. Zur Beschießung der Flieger ist ein Netz leichter
Geschütze noch zieml. weit hinter uns aufgestellt. Diese vertreiben
allzu vorwitzige [10] Gesellen recht gut(?).
Dass unser Feuer drüben gute Wirkung haben muß, beweist
uns das Schießen der Franzosen. Sie wissen natürlich ungefähr unsere
Richtung und bestreichen daher unser Gegend wütend mit Schrapnell
und Granaten. Vorvorgestern schlugen die Dinger bedenklich nahe
von uns ein. Etwa 100 m seitwärts. Wir beobachteten aus
den Unterständen jeden einzelnen Schuß genau. Einmal jagten
sie 10 hintereinander auf ein und denselben Punkt. Eine Sonder-
beschäftigung von mir ist es dabei, die Gesichter der Leute zu beobachten.
Die Kerls lachen laut auf, wenn die Biester herangesaust kommen
und krepieren. Was soll das Lachen? Ist es ein Verlegenheitslachen,
ein Verbergen der inneren Unruhe, oder sind die Kerls aus Gewohnheit gegen
die moralische Wirkung des Feuers abgestumpft, sodaß sie eben aus
Stumpfsinn [11] lachen? Es ist mir noch nicht klar geworden, trotzdem
ich selbst mitlachen muß. Gestern hatten wir zum Abwechselung
eine Nachtschießerei, hervorgerufen durch eine Patrouillenknallerei
vor uns in den Schützengräben. Vor uns brennende Häuser, hinter
uns auch, unser eigenes Schießfeuer, dass bei jedem Schuß hell
aus dem Verschluß [12] emporloderte [13] und die Gestalten an den Geschützen
und die ganze Umgebung grell [14] beleuchtete, dazu der Höllenlärm-
Kinder, wirklich malerisch das Ganze! – Was ich Euch jetzt mitteile
ist etwas ganz persönliches, bleibt unter uns. Meinen Eltern sollen noch nichts davon
wissen, damit sie sich nicht unnötig beunruhigen. Ich mußte gestern zu ärztlichen
Untersuchung nach Nesle [15] (Feldlazarett I). Die Untersuchung ergab kurz: Eiterungs-
herd [16] in der Kieferhöhle [17] (unter der Stirnhöhle [18]) und dadurch bedingte Nasenwucherungen [19].
Entstanden ist das Ganze durch verschleppte [20] Erkältungen. Wahrscheinlich muß
ich in den nächsten Tagen auch in Nesle eine Operation unterziehen, durch die aber
nur die Wucherungen entfernt worden können. Viel Zweck hat die Geschichte nicht
da sie wieder nachwachsen. Der Eiterungsherd muß durch eine spätere Operation
die nicht im Feld gemacht worden kann beseitigt [21] werden. Mein Hauptmann
will mich nach Hause schicken. Ich soll mich dort operieren lassen und 4-5 Wochen
erholen. Ich persönlich möchte damit warten, bis ich Offizier bin, was vielleicht

Kopfüber
noch 2-3 Monate dauert. Seid mit den lb. Eurigen herzlichst gegrüßt von Eurem Vetter
Arnold

Ich hoffe, dass ich alle Stellen markiert habe.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 22.07.2023 23:04:33 Gelesen: 102589# 3008 @  
@ chris [#3006]
@ volkimal [#3007]

Hallo Chris und Volkmar,

Hut ab für Euch beiden! Alles fällt jetzt an seinen Platz. Vielen, vielen Dank für Eure Hilfe!

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 23.07.2023 12:20:28 Gelesen: 102246# 3009 @  
Guten Morgen,

eine weitere Karte aus Marburg gibt mir Rätsel auf, es sind wieder ein paar Worte, denen ich keine "Übersetzung" zuordnen kann...



ich habe folgendes gelesen:

31.4.07.
L.H.S. Was … die Einkreisungs-
Politik von König Eduard? Die
A... Einkreisungspolitik zeigt
jedenfalls schon an, die ver...chten
Wirkungen zu zeigen, auch in meinem
Gehirn. Hoffentlich gehts Ihnen besser.
Gehen Sie heute Abend zur Maikneipe?
Ich muß, soll nämlich morgen englische
Klausur schreiben. My poor little girl!
Dear, dear! Was muß Sch… …
…? Und, wann kommen Sie
wieder? Heil! Ihr H. Böttger


Hier noch ein Bild der aufgeklebten Spendenmarke



Besten Dank für jede Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 23.07.2023 14:37:13 Gelesen: 102169# 3010 @  
@ DERMZ [#3009]

Hallo Olaf,

ganz schön schwer! Hier nur ein Teil des ersten Teils:

Was macht die Einkreisungs-
Politik von König Eduard? Die
A... Einkreisungspolitik fängt
jedenfalls schon an, ???

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 23.07.2023 16:11:57 Gelesen: 102119# 3011 @  
@ DERMZ [#3009]

Hallo Olaf, Alysche macht wenig Sinn, vielleicht abgeleitet von Albion

31.4.07.
L.H.S. Was macht die Einkreisungs-
Politik von König Eduard? Die
Alysche Einkreisungspolitik fängt
jedenfalls schon an, die verheerendsten
Wirkungen zu zeigen, auch in meinem
Gehirn. Hoffentlich gehts Ihnen besser.
Gehen Sie heute Abend zur Maikneipe?
Ich nicht, soll nämlich morgen englische
Klausur schreiben. My poor little girl!
Dear, dear! Was macht Schweikers feines
Pfarrhaus? Und, wann kommen Sie
wieder? Heil! Ihr H. Böttger

grüsse christof
 
DERMZ Am: 23.07.2023 16:39:13 Gelesen: 102104# 3012 @  
@ volkimal [#3010]
@ chris63 [#3011]

Danke Volkmar und Chris,

da würde ich wohl am Sankt Nimmerleinstag mich noch versuchen - Besten Dank für die unbezahlbare Hilfe - vielleicht finde ich noch etwas Sinnvolles für "Alysche", die Einkreisungspolitik war recht einfach zu finden. Der Tag hat ja noch eine Weile.

Alles Gute wünscht Olaf
 
chris63 Am: 23.07.2023 17:35:49 Gelesen: 102071# 3013 @  
@ DERMZ [#3012]

Hallo Olaf,

bitte meine Vorschläge nicht überbewerten,

z.B.: Schweikers feines Pfarrhaus, könnte auch Schweikers heinis Pfarrhaus heißen und das P von Pfarrhaus kann auch ein T sein usw.

Sobald ich einen Sinn erkenne höre ich auf zu transkribieren, um jeden Buchstaben sicher zuordnen zu können bräuchte ich einen Schriftwechsel.

Bei den Briefen meiner Vorfahren weiß ich worum es geht und ob am Schreibtisch oder auf den Knien im Zug geschrieben, da lässt sich genau arbeiten, bei einer einzelnen Karte ohne Kontext eher nicht. Siehe oben die Notiz auf dem Brief von Morpheus.

Da bin ich nicht einmal sicher, ob in Deutsch geschrieben?

grüsse christof
 
Gauss Am: 23.07.2023 17:39:43 Gelesen: 102070# 3014 @  
Gottfried Friedrich Aly [1]

Direktor am Gymnasium Marburg. Eigentlich Altphilologe, vielleicht hat er auch Englisch unterrichtet.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Friedrich_Aly
 
Morpheus Am: 23.07.2023 18:30:17 Gelesen: 102038# 3015 @  
@ Morpheus [#2998]
@ evwezel [#2999]

Danke Emiel für den Hinweis zur Währung. Interessant wäre es mehr Details über das Schuldverhältnis zu erfahren, doch den Fall anhand eines Briefes zu rekonstruieren gestaltet sich schwierig.

@ chris63 [#3013]

Hallo Christof,

die Notiz ist ziemlich sicher in Deutsch geschrieben, aber in einer äußerst eigenwilligen Handschrift.

Folgend mein Versuch, bei dem ich für jedes potentielle Wort "[...]" verwendet und meine bisherigen Deutungen in runden Klammern geschrieben habe:


"d. (den) 9. April 1842 . I (Ich) hab d (die) St[...] [...]
[...] [...] er [...]d [...]
[...] [...] . Juli a St[...] [...]
[...] [...] [...] [...] [...] [...] [...]
[...] [...] [...] [...]= [...] [...] [...]
[...] Ulm [...]"

Lieben Gruß
Paris
 
chris63 Am: 23.07.2023 19:53:07 Gelesen: 101987# 3016 @  
@ Morpheus [#3015]

Hallo Paris,

deine Idee mit den Verkürzungen mal durchgespielt z.B.: Zeile 4 könnte bedeuten

un I im Juni n/ Roggbg kom
und ich im Juni nach Roggenburg komme

entspringt aber wohl meiner Phantasie, das R von Roggenburg halte ich eher für St, wie in der 1. Zeile von Dir vermutet, und Roggenburg wird ja im Brief erwähnt und somit schon im Hinterkopf.

Sorry, selbst mit Kontext könnte ich das nicht enträtseln.

grüsse christof
 
DERMZ Am: 25.07.2023 03:21:14 Gelesen: 101269# 3017 @  
@ chris63 [#3013]
@ Gauss [#3014]

Guten Morgen Christof und Gauss,

das ist ja phänomenal, auf Herrn Aly wäre ich nie gekommen.

Und das Pfarrhaus macht durchaus Sinn, wir nehmen es mal als richtig an. Ein Schriftwechsel existiert bei mir leider nicht, es ist eine einzelne Karte.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 31.07.2023 13:28:24 Gelesen: 97209# 3018 @  
Guten Morgen,

der "Golege Henkel" schreibt an seinen "Golegen" Ferdinand Schmidt 1907 eine Karte:



Ich bin mir beim Absender nicht sicher, ob es Justus Henkel ist, oder ob er einen anderen Nachnamen trug - im Adressbuch von 1907 finde ich zumindest keinen Eintrag im Hause Markt 22, der auf ihn passen könnte.

Gelesen habe ich folgendes:

An
Herrn Ferdinand
Schmidt
in Lüdenscheit
Südstraße No 31
(Westfalen)

Werter Koleg Schmidt
Da ich die Zeit hier in
Marburg gearbeitet
habe, und weil hier
die Arbeit so sch..
geht möchte ich Dich mal
fragen, wie es Dir auch
ist ich hätte wieder

Lust nach dort zu kommen
es ist ja hier noch paar Wochen
Arbeit aber nachher dann
ist es so eine Sache jetzt ist es
Wohl noch Zeit von der Arbeit
Da ist kaum zur
St... mit

Ich müßte Dich bitten um
Antwort Gruß Golege Henkel
Justus Henkel in Marburg a/Lahn Markt 22
Eingang Rittergaße

Es sind wieder ein paar Fragezeichen offen geblieben, kann bitte jemand die Lücken schließen?

Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 31.07.2023 15:07:55 Gelesen: 97172# 3019 @  
@ DERMZ [#3018]

Hallo Olaf,

du hast die falsche Rechtschreibung des Kollegen Henkel in der Regel korrigiert. Hier ist der Text so wie ich ihn lese (mit allen Fehlern):

An
Herrn Ferdinand
Schmidt
in Lüden sheit
Südstraße No 31
(West fahlen)

Werter Goleg Schmidt
Da ich die Zeit hir in
Marburg gearbeitet
habe, und weil hir
die Arbeit so schag
geht möcht ich Dich mal
fragen, wie es bei euch
ist ich hätte wieder

lust nach dort zu kommen
es ist ja hier noch par Wochen
Arbeit aber nachher dann
ist es so ein Sache jetzt ist es
wohl noch Zeit wenn Arbeit
da ist komme ??? zur
??? mit

Ich müßte Dich bitten um
Antwort Gruß Golege Henkel
Justus Henkel in Marburg a/L. Markt 22
Eingang Rittergaße

Das Wort "schag" kenne ich auch nicht. Aber wenn ich das Wort "Golege" statt Kollege sehe, kann das evtl. aus irgendeinem Dialekt stammen.

Das fehlende Wort links von der Kirche könnte auch mit "M" anfangen. Ich habe das "St" daher entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 01.08.2023 11:21:21 Gelesen: 96893# 3020 @  
@ volkimal [#3019]

Besten Dank Volkmar,

was werden die Generationen nach uns nur sagen, wenn sie eine Handschrift von mir entziffern dürfen, behaftet mit vielen Fehlern, in der Jugend hatte Rechtschreibung ja nur zweite oder dritte Priorität.

Ja, ich tue mich schwer, wenn jemand altdeutsche Schrift schreibt und dann auch noch fehlerhaft - da bin ich dann ganz schnell am Anschlag. Aber hier wird einem ja zum Glück geholfen.

Die Worte, die von der Elisabethkirche verdeckt werden, werden wohl noch eine Weile geheim bleiben - damit kann ich leben.

Besten Dank nochmals sagt Olaf
 
evwezel Am: 10.08.2023 11:53:30 Gelesen: 93317# 3021 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich melde mich mal wieder mit einem Feldpostbrief. An zwei Stellen bin ich nicht sicher:

1) Was war den Dienstgrad von Herrn Neudel? Könnte es "Unt." (=Unteroffizier) sein?
2) Ich lese "und unserer Mulde", aber das macht doch keinen Sinn?

Viele Grüße,

Emiel

---
29.5.16.

Sehr geehrter Herr Major!

Meine herzlichsten Glück-
wünsche zur Beförderung. Wir al-
le im Lager freuten uns auf-
richtig, als die Kunde von der
Beförderung zu uns drang.
Mit dem Wunsche, daß Herr
Major sich recht gut erholen
und uns und unserer (…)
trotz der Beförderung treu
bleiben möge, zeichnet
ergebenst

Fr Neudel
(…). d. R.[1]

Vielen Dank für den frdl.[2] Karten-
gruß aus Bad Kissingen.

[1] der Reserve
[2] freundlichen

--

 
volkimal Am: 10.08.2023 12:10:47 Gelesen: 93302# 3022 @  
@ evwezel [#3021]

Hallo Emiel,
ich lese:

29.5.16.

Sehr geehrter Herr Major!

Meine herzlichsten Glück-
wünsche zur Beförderung. Wir al-
le im Lager freuten uns auf-
richtig, als die Kunde von der
Beförderung zu uns drang.
Mit dem Wunsche, daß Herr
Major sich recht gut erholen
und uns und unserer Mulde
trotz der Beförderung treu
bleiben möge, zeichnet
ergebenst

Dr. Neudel
Vet. d. R.[1]

Vielen Dank für den frdl.[2] Karten-
gruß aus Bad Kissingen.

[1] Veterinär der Reserve
[2] freundlichen

Mit Mulde kann der Fluss Mulde gemeint sein, wahrscheinlicher geht es aber um eine Mulde, also eine Absenkung irgendwo im Gelände.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 10.08.2023 12:19:42 Gelesen: 93293# 3023 @  
@ volkimal [#3022]
Hallo Volkmar,

Vielen Dank! Ich habe diese Bedeutung von "Mulde" auch in Duden gelesen, aber wie kann man einen Fluss oder eine "Absenkung im Gelände" treu bleiben?!

"Mit dem Wunsche, daß Herr Major (...) uns und unserer Mulde (...) treu bleiben möge"

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 10.08.2023 13:10:18 Gelesen: 93267# 3024 @  
@ evwezel [#3023]

Hallo Emiel,

ich könnte mir vorstellen, dass in besagter Mulde z.B. ein Unterstand war und die Soldaten dort lagen. Damit sollte der Majoran der Mulde, also z.B. der Abteilung von Dr. Neudel treu bleiben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Flecker Am: 10.08.2023 13:28:20 Gelesen: 93259# 3025 @  
Hallo,

ich mal wieder. Diese Schrift bringt mich um. Alles kann ich lesen nur diese 2 Namen nicht.

Vielen Dank im voraus. Rudolf



 
opti53 Am: 10.08.2023 13:57:19 Gelesen: 93241# 3026 @  
@ Flecker [#3025]

Hallo,

dabei ist das doch so sauber geschrieben. Der erste Name ist Therese, und der Verlobte is der Bergmann Wilhelm Neiner.

Viele Grüße

Thomas
 
evwezel Am: 10.08.2023 14:26:23 Gelesen: 93224# 3027 @  
@ volkimal [#3024]

Hallo Volkmar,

Du hast recht, das klingt eigentlich ganz logisch.

Viele Grüße,

Emiel
 
Heinz 7 Am: 11.08.2023 10:59:22 Gelesen: 92660# 3028 @  
Seit fast 6 Jahren wurde dieses tolle Thema nicht mehr aufgerufen, wir haben "irgendwo" ein ähnliches, aber ich finde es auf Anhieb nicht...

Darf ich meine Frage zu einem Brief aus der Schweiz hier ebenfalls stellen? Ich sehe anhand der Reaktionen, dass viele Leser die Themen rund um die Philatelie "Schweiz" nicht lesen, aber mir geht es nun um eine allgemeine Frage, die Deutschland-Leser genau so gut beantworten können.

Der beigelegte Vordruck-Brief der Notariatskanzlei Knonau aus dem Jahr 1857 wurde handschriftlich ergänzt und so, sehr speditiv erstellt, an den Empfänger gesandt.



Ich habe den Brief noch nicht lesen können, aber ich denke, er fängt an mit...

(Vordruck): "Sie besitzen einen Schuldbrief von"
(handschriftlich): "Fr. 600 (...) Zürich (...) Frau Anna Huber"

... und wurde wohl unterschrieben von

(Vordruck): "die Notartiatskanzlei"
(handschriftlich): "Nötzli, Landschrbr" (abgekürzt für Landschreiber)

Wer kann den Text ergänzen? Auch nur einzelne Abschnitte wären willkommen.

Danke im Voraus!

Anbei noch der Brief, wie er gefaltet zum Versand gebracht wurde



Heinz
 
wuerttemberger Am: 11.08.2023 11:20:58 Gelesen: 92651# 3029 @  
@ Heinz 7 [#3028]

Es gibt wohl nur sehr wenige, die alle threads in diesem Forum lesen. Ich würde Dir empfehlen Dein Anliegen im thread "Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen?" zu veröffentlichen. Da wird Dir bestimmt geholfen. Der Scan des Briefinhalts dürfte auch ruhig etwas größer sein.

Gruß
wuerttemberger

[vorhergehender Beitrag im alten Thema und im bereits nach hier verschobenen Thema jeweils entfernt, da vom Mitglied in folgenden Beiträgen nochmals eingestellt]
 
Heinz 7 Am: 11.08.2023 11:41:24 Gelesen: 92840# 3030 @  
Darf ich meine Frage zu einem Brief aus der Schweiz hier ebenfalls stellen?

Der beigelegte Vordruck-Brief der Notariatskanzlei Knonau aus dem Jahr 1857 wurde handschriftlich ergänzt und so, sehr speditiv erstellt, an den Empfänger gesandt.



Ich habe den Brief noch nicht lesen können, aber ich denke, er fängt an mit...

(Vordruck): "Sie besitzen einen Schuldbrief von"
(handschriftlich): "Fr. 600 (...) Zürich (...) Frau Anna Huber"

... und wurde wohl unterschrieben von

(Vordruck): "die Notartiatskanzlei"
(handschriftlich): "Nötzli, Landschrbr" (abgekürzt für Landschreiber)

Wer kann den Text ergänzen? Auch nur einzelne Abschnitte wären willkommen.

Danke im Voraus!

Anbei noch der Brief, wie er gefaltet zum Versand gebracht wurde



@ Württemberger

Danke. Ja, dieses Thema habe ich gesucht, aber auf Anhieb nicht gefunden.

Heinz
 
volkimal Am: 11.08.2023 13:17:52 Gelesen: 92804# 3031 @  
@ Heinz 7 [#3030]

Hallo Heinz,

erst einmal der Umschlag:

Herrn
Bez. Rath Heß
in
Zürich
Not. Kanzlei
Knonau

Den Text des Briefes könnte ich erheblich leichter lesen, wenn die Auflösung des Scans besser ist.

Kannst Du bitte einen Scan in einer höheren Auflösung einstellen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Flecker Am: 11.08.2023 15:27:41 Gelesen: 92734# 3032 @  
@ Opti53 3026
@ evwezel 3027

Danke für die Übersetzung. Schön geschrieben ist es ja aber wenn man es nicht lesen kann ist das trotzdem schlecht. Bei Therese ist es der erste Buschstabe und beim Nachnamen vom Wilhelm kam ich mit dem ganzen Namen nicht zurecht. Rudolf
 
Heinz 7 Am: 11.08.2023 21:41:03 Gelesen: 92593# 3033 @  
@ Heinz 7 [#3030]
@ volkimal [#3031]

Lieber Volkmar,

danke für die Hilfe. Anbei ist der Briefinhalt, besser gescannt.



Herzliche Grüsse
 
volkimal Am: 12.08.2023 07:16:13 Gelesen: 92419# 3034 @  
@ Heinz 7 [#3033]

Hallo Heinz,

ein paar Lücken sind noch und an ein paar Stellen bin ich mir nicht ganz sicher. Hier ist der Text:

???
Herrn Bez. Rath Heß nam. Hr. Hofmeister v Jeminger
Sie besitzen einen Schuldbrief von Fr. 600 in Zürich d. d. 2?. Apl 1853
erfg. Auf Frau Anna Heber geb. Bönk in Wenge zu ???
Hr. Hofmeister v Jeminger in Zürich
welcher Ihnen bisher von benannter Frau Heber ver???
worden
In Folge stattgefundenen Verkaufes
ist nun dieß Capital dem Großsohne Salomon Heber, ???
sohn dato in der ???matt b. Haesen
überbunden worden, wovon Ihnen anmit Anzeige gemacht wird.
Gemäß § 816 des privatrechtlichen Gesetzbuches steht Ihnen nun
frei, entweder sich zunächst noch an den bisherigen Schulden zu hal-
ten oder den neuen anzuerkennen, in der Meinung jedoch, daß wenn
Sie sich noch ferner an den frühern Schuldner halten wollen, Sie Ihre
ganze Forderung binnen zwei Jahren von dem ersten offenen Termine
an einzuziehen haben, wiedrigenfalls der frühern Schuldner frei wird
und Sie sich nun noch an den neuen halten können.
Hnonau, den 25 Febr. 1857
Die Notariatskanzlei
Notgh.
???
Pr.Sc. Die Creditorschaft wird anmit ersucht das beiliegende Doppel
dieser Anzeige unterschrieben zurückzusenden
an die Notariatskanzlei Knonau

Viele GRüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 12.08.2023 14:24:12 Gelesen: 92317# 3035 @  
@ volkimal [#3034]
@ Heinz 7 [#3033]

Hallo zusammen,

ich nutze mal Volkmars Vorarbeit und versuche noch weitere Lücken zu füllen:

Ich
Herrn Bez. Rath Heß nam. Hr. Hofmeister v Jeminger
Sie besitzen einen Schuldbrief von Fr. 600 in Zürich d. d. 27. Apl 1853
erfg. Auf Frau Anna Heber geb. Bönk in Wenge zu gute
Hr. Hofmeister v Jeminger in Zürich
welcher Ihnen bisher von benannter Frau Heber ver???
worden
In Folge stattgefundenen Verkaufes
ist nun dieß Capital dem Großsohne Salomon Heber, ebenfalls
Sohn dato in der Riedtmatt b. Haesen
überbunden worden, wovon Ihnen anmit Anzeige gemacht wird.
Gemäß § 816 des privatrechtlichen Gesetzbuches steht Ihnen nun
frei, entweder sich zunächst noch an den bisherigen Schulden zu hal-
ten oder den neuen anzuerkennen, in der Meinung jedoch, daß wenn
Sie sich noch ferner an den frühern Schuldner halten wollen, Sie Ihre
ganze Forderung binnen zwei Jahren von dem ersten offenen Termine
an einzuziehen haben, wiedrigenfalls der frühern Schuldner frei wird
und Sie sich nun noch an den neuen halten können.
Hnonau, den 25 Febr. 1857
Die Notariatskanzlei
Notgh.
Land???
Pr.Sc. Die Creditorschaft wird anmit ersucht das beiliegende Doppel
dieser Anzeige unterschrieben zurückzusenden
an die Notariatskanzlei Knonau

Ich hoffe, es passt, was ich lese.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 12.08.2023 15:19:26 Gelesen: 92301# 3036 @  
@ DERMZ [#3035]

Hallo Olaf,

mit Riedtmatt liegst Du richtig. Heute heißt es Riedmatt (8153 Rümlang), ca. 11 km nördlich von Zürich. Haesen habe ich zwar nicht gefunden, aber direkt neben Riedmatt liegen Oberhasli und Niederhasli. Vielleicht hieß es früher Haesen.

In der dritten Zeile schreibst Du beim letzten Wort "gute". Das kann nicht stimmen. Für mich sieht es eher aus wie "Gueste". Dabei ist das "ue" nicht sicher. Aufgrund der Unterlänge muss es aber "st" sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 12.08.2023 20:57:42 Gelesen: 92201# 3037 @  
@ Heinz 7 [#3033]

Hallo Heinz,

biete Dir noch eine Drittmeinung:

Tit. (verkürzte Anrede)

... Hofmeister v Irminger in Zürich
... Fr. 600 d.d. (de dato) 2% apl(?) 1853 (könnte auch 27. April sein)
... Anna Huber gb Fönk in Wenge(n), zu Gunst(en) (von Hr. Irminger)
... ben[n]anter Frau Huber verzinset
... Salamon Huber

grüsse Christof
 
DERMZ Am: 13.08.2023 10:50:45 Gelesen: 91911# 3038 @  
Guten Morgen und einen schönen Sonntag,

zum Glück habe ich keinen Problembären im Garten, sondern nur eine "Problemkarte" auf meinenm Schreibtisch:



Ich habe folgendes gelesen:

Herrn Eckhardt, Erstem Secretaer beim
Kaiserlich Deutschen Consulat
Mailand
Via Milazzo 12


Mbg 23/9 88 L. Fr [1]. Vorgestern endlich ist
Malchen [2] mit den Kindern und dem Dienstmäcdchen hierher
gekommen. Wenn auch noch nicht völlig wiederhergestellt
sieht sie doch ganz wohl aus und ist auch eine Stunde Ihre
Spatziergänge zu machen. Gestern Nachm. waren wir …lich
im Turnergarten. [3] Sie wird ca. 14 Tage hier bleiben, während
welcher Zeit die Kinder Ferien haben, wir sorgen der ….
und der Unterhaltung, sehr ...lich ist. Walther hat gestern
sein zur Zufriedenheit ausgefallenes Zeugnis erhalten. Fleiß und
Betragen recht gut, in Übungen fast durchgängig gut. Er hat leider in
diesem Quartal viele Versäumnisse gehabt, sonst wäre das Zeugnis
noch besser gewesen. Er ist sehr glücklich, den Karl hier zu haben, die
beiden können sich gut vertragen. Wenn Ihr keine …. heit zur
Dienstreise finden könnt, so laßte Euch das nicht leid sein, er ist hier
gut aufgehoben und wir behalten ihn sehr gern. Die Mutter denkt,
jeden Morgen mit einer gewißen Angst daran, daß ein Ab-
berufungsschreiben kommen könnte. - Das Wetter ist seit etwa
14 Tagen so schön, wie man es nur wünschen kann, und bietet somit
Ersatz für den verregneten Sommer. Albert, der in Langeoog ist, schreibt
auch daßselbe und hatte somit auch gute Erholung. Malchen läßt Luischen
für das Briefchen, welches hierher geschickt und von uns weiter be-
fördert worden war, sehr danken. Wir wünschen …, daß das Wetter
dort auch so schön sein und Du Dich in den Ferien 3 Wochen recht erholen
mögest. Luischen wird sich … während dieser Zeit mehr als sonst
mit den Kindern in Ferien … …, sollte es wenigstens möglich
zu machen … Wenn man auch nicht gleich die Wirkung davon spürt,
so ist sie doch da. - Onkel Gideon [4] war nur 2 Tage hier, bei Lothar, Gideon
jun. ist mit seiner Braut auf 3 Wochen hier. Sonst alles beim Alten ….
Lebe wohl und seid mit den lieben Kindern von den Großen und Kleinen herzlichst
Gegrüßt. W. Hat einen Brief angefangen, kommt aber jetzt nicht zum Schreiben.
Dein treuer Vater [5]


und auf der Vorderseite steht noch quer folgendes:



Mittwoch recht gute Nachricht?
Aber es …. nicht
….lassen.

Ein wenig Recherche hat noch ein paar Dinge ans Tageslicht gebracht:

[1] Friedrich Eckhardt (1850-1909), Konsulatssekretär in Mailand
[2] Amalie Marie Elisabeth Klingender geb. Eckhardt (1851-1935), verheiratet mit Albert Klingender , Pfarrer in Kassel
[3] Turnergarten, Sporthalle die 1903 an der Sybelstraße 8 neu erbaut wurde – hier ist der Vorgänger gemeint
[4] Wilhelm Gideon Eckhardt (1871-1934), Rechtsanwalt und Notar in Witzenhausen
[5] Georg Adolph Ferdinand Eckhardt (1816-1903), Kanzleirat, Ritterstraße 15

Besten Dank für jede Hilfe sagt Olaf
 
Heinz 7 Am: 13.08.2023 18:34:43 Gelesen: 91673# 3039 @  
@ Heinz 7 [#3033]
@ volkimal [#3034]
@ DERMZ [#3035]
@ volkimal [#3036]
@ chris63 [#3037]

Liebe Freunde (darf ich Euch so anschreiben?)

Herzlichen Dank für die prompte Hilfe! Sie ist wertvoll und kompetent. Wenige Anmerkungen möchte ich gerne anbringen.

1. Zeile: heisst meines Erachtens: "Tit!" (= Titel, bzw. Ansprache)
3. Zeile: heisst wohl "Apl" = Abkürzung für April
4. Zeile: Frau Anna Huber (nicht Heber) siehe u-Überstrich verschoben nach rechts
10. Zeile: ich vermute: Riedtmatt bei Hausen (Hausen liegt in der Nähe von Knonau)
13. Zeile: "Schuldner"
17. Zeile: "der frühere Schuldner"
19. Zeile: "Knonau"
21./22. Zeile: ich denke: Nötzli, Landschrbr (abgekürzt für: "Landschreiber")

4. Zeile: erfg. (?) könnte abgekürzt stehen für "erfolgt", aber da bin ich mir nicht sicher...

Dennoch: mehr als 95 % des Textes ist wohl zuverlässig entschlüsselt! Das ist nicht einfach, besonders, wenn der Schreiber einzelne Wörter nicht ausschreibt!

Ganz herzlichen Dank, Euch!

Heinz
 
chris63 Am: 13.08.2023 18:47:03 Gelesen: 91661# 3040 @  
@ DERMZ [#3038]

Hallo Olaf,

Respekt, diese zittrige Schrift ist echt zäh. Einige Vorschläge kann ich machen, kursiv sehr unsicher.

Mbg 23/9 88 L. Fr. Vorgestern endlich ist
Malchen mit den Kindern und dem Dienstmädchen hierher
gekommen. Wenn auch noch nicht völlig wiederhergestellt
sieht sie doch ganz wohl aus und ist auch im Stande Ihre
Spaziergänge zu machen. Gestern Nachm. waren wir sämtlich
im Turnergarten. Sie wird ca. 14 Tage hier bleiben, während
welcher Zeit die Kinder Ferien haben, was wegen der Beaufsichtigung
und der Unterhaltung, sehr wesentlich ist. Walther hat gestern
sein zur Zufriedenheit ausgefallenes Zeugnis erhalten. Fleiß und
Betragen recht gut, im Übrigen fast durchgängig gut. Er hat leider in
diesem Quartal viele Versäumnisse gehabt, sonst wäre das Zeugnis
noch besser gewesen. Er ist sehr glücklich, den Karl hier zu haben, die
beiden können sich gut vertragen. Wenn Ihr keine Gelegenheit zur
Mitreise finden könnt, so laßt Euch das nicht leid sein, er ist hier
gut aufgehoben und wir behalten ihn sehr gern. Die Mutter denkt,
jeden Morgen mit einer gewißen Angst daran, daß ein Ab-
berufungsschreiben kommen könnte. - Das Wetter ist seit etwa
14 Tagen so schön, wie man es nur wünschen kann, und bietet somit
Ersatz für den verregneten Sommer. Albert, der in Langeoog ist, schreibt
auch daßselbe und hofft somit auch gute Erholung. Malchen läßt Luischen
für das Briefchen, welches hierher geschickt und von uns weiter be-
fördert worden war, sehr danken. Wir wünschen Alle, daß das Wetter
dort auch so schön sein und Du Dich in den freien 3 Wochen wohl erholen
mögest. Luischen wird sich wohl auch während dieser Zeit mehr als sonst
mit den Kindern im Freien bewegen können, sollte es wenigstens möglich
zu machen suchen. Wenn man auch nicht gleich die Wirkung davon spürt,
so ist sie doch da. - Onkel Gideon [4] war nur 2 Tage hier, bei Kothens, Gideon
jun. ist mit seiner Braut auf 3 Wochen hier. Sonst alles beim Alten.
Lebe wohl und seid mit den lieben Kindern von den Großen und Kleinen herzlichst
Gegrüßt. W. Hat einen Brief angefangen, kommt aber jetzt nicht zum Schreiben.
Dein treuer Vater [5]


Auf der Vorderseite Notiz vom Empfänger?

Mich f..., recht gute Nachricht?
Aber`s Waltherchen nicht
dortlassen.


grüsse Christof
 
DERMZ Am: 14.08.2023 00:57:10 Gelesen: 91487# 3041 @  
@ chris63 [#3040]

Guten Morgen Christof,

Deine Übersetzung bringt mich wieder ein großes Stück weiter, habe ich doch vom gleichen Autor noch drei weitere Karten zu lesen - diese sind jedoch an weitere Verwandschaft gerichtet und haben leider keinen konkreten Zusammenhang mit dieser "ersten".

Besten Dank für Deine wertvolle Hilfe sagt Olaf
 
volkimal Am: 14.08.2023 09:47:33 Gelesen: 91243# 3042 @  
@ DERMZ [#3041]

Hallo Olaf,

ein paar Kleinigkeiten habe ich noch gefunden:

Mbg 23/9 88 L. Fr. Vorgestern endlich ist
Malchen mit den Kindern und dem Dienstmädchen hierher
gekommen. Wenn auch noch nicht völlig wiederhergestellt
sieht sie doch ganz wohl aus und ist auch im Stande kleine
Spaziergänge zu machen. Gestern Nachm. waren wir sämmtlich
im Turnergarten. Sie wird ca. 14 Tage hier bleiben, während
welcher Zeit die Kinder Ferien haben, was wegen der Beaufsichtigung
und der Unterhaltung, sehr wesentlich ist. Walther hat gestern
sein zur Zufriedenheit ausgefallenes Zeugnis erhalten. Fleiß und
Betragen recht gut, im Übrigen fast durchgängig gut. Er hat leider in
diesem Quartal viele Versäumnisse gehabt, sonst wäre das Zeugnis
noch besser gewesen. Er ist sehr glücklich, den Karl hier zu haben, die
beiden können sich gut vertragen. Wenn Ihr keine Gelegenheit zur
Rückreise finden könnt, so laßt Euch das nicht leid sein, er ist hier
gut aufgehoben und wir behalten ihn sehr gern. Die Mutter denkt,
jeden Morgen mit einer gewißen Angst daran, daß ein Ab-
berufungsschreiben ankommen könnte. - Das Wetter ist seit etwa
14 Tagen so schön, wie man es nur wünschen kann, und bietet somit
Ersatz für den verregneten Sommer. Albert, der in Langeoog ist, schreibt
auch daßselbe und hofft somit auf gute Erholung. Malchen läßt Luischen
für das Briefchen, welches hierher geschickt und von uns weiter be-
fördert worden war, sehr danken. Wir wünschen Alle, daß das Wetter
dort auch so schön sein und Du Dich in den freien 3 Wochen recht erholen
mögest. Luischen wird sich wohl auch während dieser Zeit mehr als sonst
mit den Kindern im Freien bewegen können, sollte es wenigstens möglich
zu machen suchen. Wenn man auch nicht gleich die Wirkung davon spürt,
so ist sie doch da. - Onkel Gideon [4] war nur 2 Tage hier, bei Kothens, Gideon
jun. ist mit seiner Braut auf 3 Wochen hier. Sonst Alles beim Alten.
Lebe wohl und seid mit den lieben Kindern von den Großen und Kleinen herzlichst
gegrüßt. W. Hat einen Brief angefangen, kommt aber jetzt nicht zum Schreiben.
Dein treuer Vater [5]

Nichtwahr, recht gute Nachricht?
Aber`s Waltherchen nicht
dortlassen.

Viele Grüße
Volkmar
 
TTMarke Am: 19.08.2023 11:51:30 Gelesen: 88826# 3043 @  
Hallo,

nachfolgend eine Postkarte aus Würzburg mit dem sog. Exbummel. Nach meiner Recherche ist das wohl ein Brauch des Wingolfbundes wonach zur Feier des Stiftungsfestes ein Bummel unternommen wird.

War das evtl. eine Einladung an ein Mitglied dieses Bundes? Ich kann das handgeschriebene leider nicht entziffern.

Viele Grüße

Thomas



[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Deutsches Reich: Fragen zu Postkarten"]
 
DERMZ Am: 19.08.2023 22:11:10 Gelesen: 88691# 3044 @  
@ TTMarke [#3043]

Guten Abend Thomas,

eine wunderschöne Karte, die gefällt mir gut, ich könnte fast neidisch werden. Aber darum geht es ja gar nicht.

Herrn Ernst Kuch
Cand. pharm.
Hier (also Würzburg)
Wölfelstrasse

24.III.06
Lieber Ernst!
Ich habe leider erfahren müssen, daß
Du mich besuchen wolltest, aber ich war
nicht anwesend. Da ich Dich vor
meiner, jedenfalls am nächsten
Sonntag erfolgenden Abreise
noch einmal sprechen möchte, so
bitte ich Dich, mich am Montag
abends 1/2 9 h zu besuchen; alle
anderen Tage sind bereits
vergeben. Ich habe auch noch
ein Buch von Dir, werde es
an jenem Abend retourgeben. -
Einstweilen freundlichen Gruß, auch
an Deine Frau Mama, besonder and Dich
von Deinem treuen Freund XY

Den Absender kann ich leider nicht lesen. es lädt höchst wahrscheinlich ein Student den anderen ein um sich zu verabschieden.

Beste Grüße Olaf
 
evwezel Am: 20.08.2023 11:27:56 Gelesen: 88456# 3045 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe mal wieder eine richtige Herausforderung für Euch. Die Handschrift von Laborant Franz Boetzkes ist normalerweise sehr gut lesbar, aber in diesem Fall wurde die Feldpostkarte geschrieben mit Bleistift. Diese Schrift verbleicht im Laufe der Zeit immer mehr. Ich kann den Text teilweise noch lesen, aber nicht alles. Könnte mir jemand vielleicht noch weiterhelfen?

Viele Grüße,

Emiel

---
L. Franz! – Deinen l. Brief
v. 9. (…) habe ich dankend erhalten u.
mich sehr gefreut. Wegen einer leichten
Erkältung, die namentl. meine l. Ohr im
Mitleidenschaft zog, bin ich hier in Behandlung.
(Stabarzt Prof. Dr. Joerner(?) Berlin (Ohrenspezialist).
Meine Krankheit ist weiter nichts, nur
ein Mittelohrkatarrh, der leider schon allzu rasch
wieder endgültig geheilt sein soll. Schmerzen
habe ich nicht, höre mit dem betreffenden
Ohr nur nicht so ganz klar. Das Essen ist
hier gut u. in Fülle vorhanden. Bier fehlt
auch nicht. Bin hier tadellos aufgehoben. Gestern
fuhr ich mal mit der Elektrischen hinaus
zum Fort Loncin[1] um die Wirkung
der 42.er[2] zu sehen. War sehr befriedigt. Die
Spannung bei der Explosion möchte ich in Atm.(?)
ausgedruckt wissen. Wie sind die schweren
Betonblöcke weggeflogen! – Bin froh über
Wilhs. Ende jetzt ausführliches zu wissen(?) u. festgestellt
zu haben, daß er doch wenigstens einen schmerzlosen
Tod gehabt hat. Bitte um (…) (…) gelegentlich(?)..
Angekundetes Buch erwarte ich sehnsüchtig. Anscheinend
hast Du ja einen vorzügl. Wahl getroffen.
Dieser Tage muß ich Richard auch mal schreiben.
(…) (…) viele herzl. Grüße Dein Vetter Franz

[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Fort_Loncin
[2] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Dicke_Bertha
---


 
Gauss Am: 20.08.2023 12:57:23 Gelesen: 88398# 3046 @  
@ evwezel [#3045]

Viel kann ich nicht beitragen, aber atm (Atmosphäre) ist eine nicht mehr zulässige Einheit des Drucks oder der mechanischen Spannung.
 
TTMarke Am: 20.08.2023 13:03:57 Gelesen: 88392# 3047 @  
@ DERMZ [#3044]

Hallo Olaf,

vielen lieben Dank für die Entschlüsselung des Textes. Mir gefällt die Karte auch sehr gut und ich war überrascht als ich erfahren habe, was es mit dem Exbummel auf sich hat.

Viele Grüße aus dem sehr warmen Ingelheim am Rhein
 
DERMZ Am: 20.08.2023 13:04:56 Gelesen: 88392# 3048 @  
@ evwezel [#3045]

Hallo Emiel,

ich versuche mich einmal:

L. Franz! – Deinen l. Brief
v. 9. (…) habe ich dankend erhalten u.
mich sehr gefreut. Wegen einer leichten
Erkältung, die namentl. mein l. Ohr im
Mitleidenschaft zog, bin ich hier in Behandlung.
Stabsarzt Prof. Dr. Joerner Berlin (Ohrenspezialist).
Meine Krankheit ist weiter nichts, nur
ein Mittelohrkatarrh, der leider schon allzu rasch
wieder endgültig geheilt sein soll. Schmerzen
habe ich nicht, höre mit dem betreffenden
Ohr nur nicht so ganz klar. Das Essen ist
hier gut u. in Fülle vorhanden. Bier fehlt
auch nicht. Bin hier tadellos aufgehoben. Gestern
fuhr ich mal mit der Elektrischen hinaus
zum Fort Loncin[1] um die Wirkung
der 42.er[2] zu sehen. War sehr befriedigt. Die
Spannung bei der Explosion möchte ich im Atm.(1)
ausgedruckt wissen. Wie sind die schweren
Betonblöcke weggeflogen! – Bin froh über
Wilhs. Ende jetzt ausführliches zu wissen u. festgestellt
zu haben, daß er doch wenigstens einen schmerzlosen
Tod gehabt hat. Bitte um (…) (…) gelegentlich(?)..
Angekundetes Buch erwarte ich sehnsüchtig. Anscheinend
hast Du ja einen vorzügl. Wahl getroffen.
Dieser Tage muß ich Richard auch mal schreiben.
(…) (…) vielen herzl. (…) Dein Vetter Franz


[B](1)[/B] Atm. = Atmosphäre, physikalische Einheit des Drucks, seit 1.1.1978 in Deutschland nicht mehr gebräuchlich, 1 atm = 1,01325 bar

An den weiteren Stellen scheitere ich ebenfalls, sorry.

Beste Grüße Olaf
 
evwezel Am: 20.08.2023 13:09:03 Gelesen: 88389# 3049 @  
@ Gauss [#3046]

Vielen Dank für Deine Bemerkung! Ich habe noch etwas entziffern können: “Bitte um Heinr. Adr. gelegentlich” = Bitte um Heinrichs Adresse gelegentlich.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 20.08.2023 13:40:49 Gelesen: 88371# 3050 @  
@ DERMZ [#3048]

Hallo Olaf,

vielen Dank für die Korrekturen. Dann gibt es eigentlich nur noch eine Lücke (meiner Meinung nach kann es leider nicht “dss” sein):

L. Franz! – Deinen l. Brief
v. 9. (…) habe ich dankend erhalten u.
mich sehr gefreut. Wegen einer leichten
Erkältung, die namentl. mein l. Ohr im
Mitleidenschaft zog, bin ich hier in Behandlung.
Stabsarzt Prof. Dr. Joerner Berlin (Ohrenspezialist).
Meine Krankheit ist weiter nichts, nur
ein Mittelohrkatarrh, der leider schon allzu rasch
wieder endgültig geheilt sein soll. Schmerzen
habe ich nicht, höre mit dem betreffenden
Ohr nur nicht so ganz klar. Das Essen ist
hier gut u. in Fülle vorhanden. Bier fehlt
auch nicht. Bin hier tadellos aufgehoben. Gestern
fuhr ich mal mit der Elektrischen hinaus
zum Fort Loncin[1] um die Wirkung
der 42.er[2] zu sehen. War sehr befriedigt. Die
Spannung bei der Explosion möchte ich im Atm.(1)
ausgedruckt wissen. Wie sind die schweren
Betonblöcke weggeflogen! – Bin froh über
Wilhs. Ende jetzt ausführliches zu wissen u. festgestellt
zu haben, daß er doch wenigstens einen schmerzlosen
Tod gehabt hat. Bitte um Heinr. Adr. gelegentlich.
Angekundetes Buch erwarte ich sehnsüchtig. Anscheinend
hast Du ja einen vorzügl. Wahl getroffen.
Dieser Tage muß ich Richard auch mal schreiben.
Für heute viele herzl. Grüße Dein Vetter Franz

———-

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 21.08.2023 14:46:58 Gelesen: 87893# 3051 @  
Guten Nachmittag,

ich habe mich in die "Kühle" des Hauses verzogen (28 Grad vs. 36 Grad draußen).

Ich komme, wie so oft, mit der alten Schrift nicht weiter, ich hoffe es kommt wieder wertvollste Hilfe



Ich habe folgendes gelesen:

Abs. Gefr H. Jaerger. 1.Rekr. Depot. Kurhess. Jägerbatl. 11. Marburg.

Feldpost

Familie
L: Frohnhäuser [1]
Rheinberg
Rheinland

Marburg, 14,/11/15.
Bin seit 1. November in Deutschland,
Um an einem Kursus teilzu-
Nehmen. Da es erst kommende
Nacht ins Munsterlager
Geht, haben wir uns nochmals
Hier versammelt. Viele Grüße
Ihr
Hans Jaeger

L.L. Mit diesem … haben
Wir von … Kursus... u.
Op...tion. Hoffentlich ist in-
Zwischen gänzliche Genesung ein-
Getreten – Brief folgt …
Herzlt. Grüße von
Cousin E. Jaeger

Herzlichen Gruß H. Jaeger

]1] Empfänger ist ermutlich familie Ludwig Frohnhäuser, Direktor Solvay-Werke Ossenberg (bis 1926)

Besten Dank für jede Hilfe sagt wieder einmal Olaf
 
evwezel Am: 21.08.2023 15:47:28 Gelesen: 87851# 3052 @  
@ DERMZ [#3051]

Hallo Olaf,

ich versuche es mal:

L.L. Mit tiefem Bedauern hörten
wir von deiner Krankheit u.
Operation. Hoffentlich ist in-
zwischen gänzliche Genesung ein-
getreten – Brief folgt ehestens(?)
Hrzl. Grüße von
Cousin E. Jaeger

Herzlichen Gruß H. Jaeger

--
Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 21.08.2023 15:56:50 Gelesen: 87834# 3053 @  
@ evwezel [#3052]

Hallo Emiel,

jetzt macht der Text Sinn, Krankheit und Operation waren mir absolut nicht in den Sinn gekommen.

Vielen lieben DANK dafür, die nächste Karte ist schon in Arbeit.

Beste Grüße sendet Olaf
 
volkimal Am: 21.08.2023 16:10:00 Gelesen: 87817# 3054 @  
@ DERMZ [#3051]

Hallo Olaf,

Emiel ist mir zuvorgekommen und hat alles richtig gelesen. Ein kleiner Tipp noch. Im ersten Teil hat die Autokorrektur die ersten Wörter jeder Zeile großgeschrieben, obwohl sie oft klein sein müssten:

Marburg, 14,/11/15.
Bin seit 1. November in Deutschland,
um an einem Kursus teilzu-
nehmen. Da es erst kommende
Nacht ins Munsterlager
geht, haben wir uns nochmals
hier versammelt. Viele Grüße
Ihr
Hans Jaeger

Wenn Du anstelle der Entertaste "Stift" + "Enter" drückst passiert das nicht. Hier einmal dieser Text mit sichtbaren Steuerzeichen:



Normalerweise würde ich überall den eifachen Zeilenumbruch verwenden ("Stift" + "Enter" ), hier habe ich aber in der ersten und den beiden letzten Zeilen den Absatzwechsel (nur "Enter") benutzt, um die unterschiedlichen Steuerzeichen zu zeigen. Du kannst das ganze auch bei Wikipedia nachlesen, Stichwort "Zeilenumbruch" [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Zeilenumbruch
 
DERMZ Am: 22.08.2023 14:15:45 Gelesen: 87006# 3055 @  
@ volkimal [#3054]

Danke Volkmar,

ich habe einfach schlampig gearbeitet und die Fehler nicht im Vorfeld korrigiert. Dein Hinweis ist dennoch sehr hilfreich und vermeidet mir diese Fehler hoffentlich in Zukunft.

Besten DANK sagt Olaf
 
DERMZ Am: 22.08.2023 14:21:27 Gelesen: 87001# 3056 @  
Guten Nachmittag,

die Temperaturen gegenüber gestern sind nahezu gleich, es ist heiß... ganz deutliches Merkmal ist, daß es im Badi nur noch EINE Sorte Eis zu kaufen gibt, alles andere ist "geplündet" - Sorgen die man 1905 sicherlich gerne gehabt hätte...

Meine nächste Karte Knacktus - die ich wieder nur in Teilen entziffern kann, selbst die Post hatte Mühe mit der Schrift:



gelesen habe ich folgendes:

An
Frau Hermann Klein
in Herzhausen.
Post Netphen i/W.

28/IV. 1905. Lieber Artur.
der zweiten Zug der Übung ist nun
Fahrt dahin. Wir sind nun soeben
eingeteilt. Lt. Von Ruckersfeld
ging von Siegen aus, wieder nach Hause.
Gern hätte ich Euch gleich geschrieben, mußte aber

jetzt folgt der Kopfstehende Text:



mit
Reisen … … . Das Leben
hier kann mir doch nicht mehr gefallen.
Die Zeit ist ja bald dahin. Brief folgt.
Grüße an Euch Alle, Dein Dich liebender

Hermann.


Wer kann meine Unsicherheiten und Lücken korrigieren bzw. ergänzen. Ich danke herzlich

Olaf
 
evwezel Am: 22.08.2023 16:07:29 Gelesen: 86922# 3057 @  
@ DERMZ [#3056]

Hallo Olaf,

ganz sicher bin ich nicht, aber ich lese folgendes:

28/IV. 1905. Lieber Artur.
der zweiten Tag der Übung ist nun
fast dahin
. Wir sind nun soeben
eingeteilt. Lt. Von Ruckersfeld
ging von Siegen aus, wieder nach Hause.
Gerne hätte ich Euch gleich geschrieben, mußte aber

noch
prive zu meiner Adresse
. Das Leben
hier kann mir doch nicht mehr gefallen.
Die Zeit ist ja bald dahin. Brief folgt.
Grüße an Euch Alle, Dein Dich liebender

Hermann.

---

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 22.08.2023 16:38:44 Gelesen: 86884# 3058 @  
@ DERMZ [#3056]

Hallo Olaf,
noch ein paar kleine Änderungen:

28/IV. 1905. Lieber Artur.
der zweite Tag der Übung ist nun
fast dahin. Wir sind nun soeben
eingeteilt. Lt. von Ruckersfeld
ging von Siegen aus, wieder nach Hause.
Gerne hätte ich Euch gleich geschrieben, wußte aber

noch
keine genaue Adresse. Das Leben
hier kann mir doch nicht mehr gefallen.
Die Zeit ist ja bald dahin. Brief folgt.
Grüße an Euch Alle, Dein Dich liebender

Hermann.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 22.08.2023 19:08:35 Gelesen: 86752# 3059 @  
@ volkimal [#3058]

Hallo Volkmar,

was würden wir ohne Dich machen!

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 23.08.2023 07:54:22 Gelesen: 86424# 3060 @  
@ evwezel [#3057]
@ volkimal [#3058]
@ evwezel [#3059]

Guten Morgen Volkmar und Emiel,

was würde ich nur OHNE Euch beiden machen, vermutlich verzweifeln. Besten Dank an Euch beide und natürlich auch an die vielen Anderen, die auch immer wieder hilfreich zur Seite stehen, wenn ich etwas nicht lesen kann.

DANKE DANKE DANKE

Olaf
 
DERMZ Am: 23.08.2023 09:43:29 Gelesen: 86366# 3061 @  
Guten Morgen,

es ist ein Wort - meines Erachtens fehlt nur ein Wort - aber was ich lesen will, macht im Juni keinen Sinn. Also erneut die Frage an die Mitleserschaft



Ich lese folgendes von Walther an Henriette:

Frau
Henriette Kleinschmid ***
Kassel
Philosophenweg 24

Liebe Henriette! Habe Dein Paket erhalten + danke Dir recht
dafür. Schick mir bitte noch wollenes Hemd +
ein paar Unterhosen, wenn es geht noch morgen.
Am 5. Juli werde ich entlassen. Wie geht es denn
Dir? Du mußt mir auch einmal schreiben.

Bitte schick den Militärpaß mit.

Ich freue mich, daß die Hälfte der Übung
herum ist + ich bald wieder bei Dir bin.
Dein Walther

*** laut Adressbuch von Kassel von 1910 sollte der Familienname Kleinschmidt sein, ich erkenne aber "dt" nicht im Schriftbild

und jetzt der vertikale Text:



Den ganzen Tag …
es + ist die Übung
auch sonst sehr
Unangenehm.

So, ich sollte es lieber verschweigen, aber ich lese "den ganzen Tag schneit es" und das macht im Juni sicherlich gar keinen Sinn. Doch wenn es nicht schneit, was macht es dann?

Besten Dank sagt Olaf
 
volkimal Am: 23.08.2023 13:19:56 Gelesen: 86301# 3062 @  
@ DERMZ [#3061]

Hallo Olaf,

in der zweiten Zeile fehlt das Wort "ein" vor wollenes.

Könnte das fehlende Wort ein geschmiertes "schauert" sein? Das würde von der Jahreszeit her besser passen als "schneit".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 23.08.2023 13:29:53 Gelesen: 86295# 3063 @  
@ volkimal [#3062]

Danke Volkmar,

jetzt wird ein Schuh draus - ja, Regenwetter ist nichts Ungewöhnliches für Marburg... ich erinnere mich gut, daß Marburg zu Südhessen gehörte, wann immer es in Südhessen regnete - und sollte es in Nordhessen Regen haben, so wurden die Grenzen rasch verschoben. Ja, so war das damals ...

Beste Grüße aus dem sonnigen Süden

Olaf
 
Pit Am: 23.08.2023 18:30:10 Gelesen: 86136# 3064 @  
Hallo,

vielleicht kann jemand den Rest nach fünfzehn Ze?? entziffern.

Der Müller aus Zell führt von hier nach Krotzingen auf einem Wagen mit Pferden bespannt fünfzehn Ze???



Der Wagenführer nimmt den Weg über die Orte Schliengen. Dieser Schein ist nur ein Tag gültig.


 
evwezel Am: 25.08.2023 16:00:34 Gelesen: 85063# 3065 @  
@ Pit [#3064]

Tut mir Leid, da bin ich leider überfordert.

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
evwezel Am: 25.08.2023 16:12:14 Gelesen: 85059# 3066 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich melde mich mal wieder mit einer Feldpostkarte. Welchen Beruf hat Herr Langschartner? Ich bin ganz sicher, dass "Baumeister" richtig ist aber höchstwahrscheinlich habe ich "Kanonier" falsch gelesen. Könnte jemand meine Wissenslücke schließen?

Viele Grüße,

Emiel

----
Den 21./IX.16.

Lieber Bruder und Schwägerin!

Hab heute Euer 2 Pakete vom 12. dss. erhalten.
Herzlichen Dank dafür, hoffentlich habt Ihr
meinen vorhergehenden Brief erhalten den
ich auf die letzten Pakete geschrieben, ich
hab sie schon erhalten, gewöhnlich brauchen
sie 8 Tag. Ich bin bis jetzt noch gesund aber
leider geht der Schlamm schon wieder los und
hier ist es sehr sumpfig. Sind bereits 9 Tag in
Stellung und müssen noch 3 Tag wachen bis wir
abgelöst werden. Da kommt man zum Schlafen
nicht mehr. Seit recht herzlich gegrüßt von Eurem
dankbaren Bruder und Schwager Otto.

Abs. Otto Langschartner

bay. Res. Inft.-Regt. Nr. 15.
9. Kompagnie
III. Bataillon


An
Martin Langschartner
Kanonier(?) Baumeister
in Eglfing
b. München


 
DERMZ Am: 25.08.2023 18:04:09 Gelesen: 85006# 3067 @  
@ evwezel [#3066]

Hab heute Eu re 2 Pakete vom 12. dss. erhalten.
Herzlichen Dank dafür, hoffentlich habt Ihr
meinen vorhergehenden Brief erhalten den
ich auf die letzten Pakete geschrieben, ich
hab sie schon erhalten, gewöhnlich brauchen
sie 8 Tag. Ich bin bis jetzt noch gesund aber
leider geht der Schlamm schon wieder los und
hier ist es sehr sumpfig. Sind bereits 9 Tag in
Stellung und müssen noch 3 Tag wachen bis wir
abgelöst werden. Da kommt man zum Schlafen
nicht mehr. Seit recht herzlich gegrüßt von Eurem
dankbaren Bruder und Schwager Otto.

Hallo Emiel,

ich vermute auch den Kanonier, trotzdem bin ich unsicher. Der Baumeister stimmt auf alle Fälle, ich habe im Netz noch zwei weitere Karten an den Baumeister Langschartner gesehen, die allerdings keinerlei Hinweis auf Kanonier oder etwa anbieten. Ich habe im Text noch am Anfang eine kleine Änderung vorgenommen, alles andere ist stimmig.

Alles Gute wünscht Olaf
 
volkimal Am: 25.08.2023 18:35:21 Gelesen: 84995# 3068 @  
@ DERMZ [#3067]

Hallo zusammen,

ich vermute, dass es ein Okonomie Baumeister ist. Die Ö-Striche fehlen, aber den Ökonomie-Baumeister gab es wirklich.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 25.08.2023 19:00:44 Gelesen: 84980# 3069 @  
@ DERMZ [#3067]
@ Volkimal [#3068]

Hallo Olaf und Volkmar,

vielen Dank für Eure Hilfe! „Okonomie” („Ökonomie”) klingt viel logischer und passt auch besser im Schriftbild. Es ist großartig, was man mit vereinten Kräften erreichen kann!

Emiel
 
TTMarke Am: 26.08.2023 14:09:25 Gelesen: 84654# 3070 @  
Vielen Dank an alle Helfer hier auf dieser Seite!

Grüße
Thomas
 
evwezel Am: 27.08.2023 20:47:17 Gelesen: 83990# 3071 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch eine Feldpostkarte, geschrieben am 14. März 1916. Ich habe zwei Fragen über den Text:

1. Welches Wort / welche Abkürzung steht neben 11-12?
2. Hat irgend jemand hier schon mal gehört von "Nukelade"?

Viele Grüße,

Emiel

---
Feuerst[1]. 14.III. 1916

L. Br! Heute Abend kam Dein Paket
vom 11.III. 11-12 (…) mit Kuchen
u. Nukelade“ an, beides hoch-
willkommen, der Kuchen traf
es gerade gut, da es als Abend-
trunk Schokolade gab.
Recht vielen Dank!
Hier ist alles unverän-
dert wohl, Zeit noch immer
sehr knapp, trotz des
schönen Fliegerwetters.
Herzliche Grüße Dir
u Fam. H.
Heinrich


An
Herrn
Oberlehrer Waters
Euskirchen
Rheinland

[1] Feuerstellung
_---


 
volkimal Am: 27.08.2023 21:34:51 Gelesen: 83940# 3072 @  
@ evwezel [#3071]

Hallo Emiel,

ich denke, dass das Paket un 11-12 vorm. (vormittags) abgeschickt wurde.

Das Wort Nukelade kannte ich bisher auch nicht. Es gibt aber ein paar Treffer bei Google und es ist wohl ein Kinderwort für Schokolade.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 28.08.2023 08:12:11 Gelesen: 83632# 3073 @  
@ volkimal [#3072]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank, "vorm." passt sehr gut!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 29.08.2023 15:51:02 Gelesen: 83172# 3074 @  
Liebe Sammelfreunde,

diesmal zeige ich Euch keine Feldpostkarte mit Pulverdampf, aber eine friedliche Ansichtskarte aus Oberlahnstein geschrieben am 20. November 1907. Der Brief wurde schließlich nach Oberlahnstein zurückgeschickt weil Herr Hübner nicht (mehr) am pharmazeutischen Institut in Breslau tätig war. Könnte jemand vielleicht die fehlenden Wörter ergänzen?

Viele Grüße,

Emiel

---
Seite 1 (Textseite)

Nicht im pharma-Institut

Lieber Max!

Besten Dank für Deine Bierkarte, sie
traf mich schon nicht mehr zu Hause
da ich seit 1. Oct. hier in Oberlahn-
stein a / Rh. im Colleg. Carolinum[1]
als Strohdrescher(?) in Stellung bin.
Habe täglich den Schülern von IIIb
- Ib im lat. U. griech. 4 Stunden
Nachschulunterricht zu erteilen, dazu
ab u. zu, bes. Sonntags, Aufsicht.
Wie Du siehst, wenig Arbeit und
viel freie Zeit, aber leider fast
nur morgens. Mit den Jungens
werde ich recht gut fertig, obgleich
es meistens rechte Bengel sind.
Ob es hier auch Engel
gibt, weiß ich

Text auf der rechten Seite
Studenten (…)gruß nicht
aufgeführt Zummer

Empfänger nicht ermittelt
Breslau P.A.


Max Hübner
stud. phar.
Breslau

Adresse an der Universität z.(…)

[1] Collegium Carolinum in Oberlahnstein

Seite 2 (Bildseite)
noch nicht, doch sind die Bierverhältnisse(?) deutlich gute. Was treibst Du
denn nach? Noch immer fidel und verliebt? Was haben wir Dir
in Waldniel nachgetreuert. Junge, Du hättest noch so gut die (…)
mitmachen können. Laß mal bald von Dir hören.
Mit br. u. h. dein alter
Franz Waters
O.L., Hochstraße 6a.

---

 
Gauss Am: 29.08.2023 17:39:45 Gelesen: 83137# 3075 @  
@ evwezel [#3074]

Guten Abend!

Auf der ersten Seite könnte es eher "Nachhülfeunterricht" heißen, auf der zweiten die Lücke "die Kirmes mitmachen …".
Adresse an der Universität z(u) erf(ahren/fragen)?
 
chris63 Am: 29.08.2023 19:18:25 Gelesen: 83093# 3076 @  
@ evwezel [#3074]

Text rechts:

Studenten Verzeichniß nicht aufgeführt
 
evwezel Am: 29.08.2023 19:47:32 Gelesen: 83080# 3077 @  
@ Gauss [#3075]
@ Chris63 [#3076]

Vielen Dank für Eure schnelle Hilfe! An „Nachhülfeunterricht” hatte ich nicht gedacht, aber es passt viel besser zum Schriftbild. „Kirmes” klingt auch logisch.

Zum Schluss habe ich noch drei Fragen zum Text:

1) Was bedeutet die Abkürzung “P.A.” im Briefstempel “Breslau P.A.”?
2) Was könnte Franz gemeint haben mit “Br. u. H.”?
3) Könnte das Stammlokal "zum Einhorn" in Oberlahnstein sein? Laut Illustrirte Zeitung (Seite 630) war Weller’s Hotel Einhorn gegenüber dem Bahnhof situiert.

Mit herzlichem Gruß aus den Niederlanden,

Emiel


 
Heinrich3 Am: 06.09.2023 20:26:33 Gelesen: 79434# 3078 @  
Hallo Alt-Leser,

Wer kann die Unterschrift in diesem Absender-Freistempel lesen?



Auch Informationen zur Firma sind willkommen.

Danke!
 
volkimal Am: 06.09.2023 21:54:19 Gelesen: 79373# 3079 @  
@ Heinrich3 [#3078]

Hallo Heinrich,

lesen konnte ich es nicht, aber dennoch über Google finden. Ich habe einfach eingegeben: Hamburg Assekuranzmakler "seit 1857"

Auf der Seite [1] fand ich "G. & J. E. Pinckernelle Versicherungs-Makler seit 1857".

Die Buchstaben "G. & J. E. P" sind gut zu erkennen. Auf den Rest wäre ich nie gekommen. Über die Firma kannst Du einiges im Internet lesen [2].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://docplayer.org/19400636-Vdvm-maklerliste-vdvm-unabhaengiger-sachverstand-auf-ihrer-seite.html
[2] https://pinckernelle-hamburg.de/
 
Heinrich3 Am: 07.09.2023 09:08:52 Gelesen: 79262# 3080 @  
@ volkimal [#3079]

Hallo Volkmar,

ganz herzlichen Dank!

Auch ich habe bei Google gesucht, aber da ist die Abneigung wohl gegenseitig? Oder vielleicht doch mein Unwissen.

Heinrich3
 
volkimal Am: 07.09.2023 09:25:18 Gelesen: 79250# 3081 @  
@ Heinrich3 [#3080]

Hallo Heinrich,

das Problem bei Google ist es, die passenden Suchbegriffe einzugeben. Ich habe es nur deshalb gefunden, dass ich "seit 1857" in Anführungsstriche gesetzt habe. Das heißt, es wurden nicht die beiden einzelnen Wörter gesucht, sondern der Artikel misste den zusammenhängenden Begriff "seit 1857" enthalten. Mit Anführungsstrichen waren es 44 Treffer, ohne Anführungsstriche dagegen 22.300 Treffer.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 10.09.2023 14:13:14 Gelesen: 76900# 3082 @  
Guten Nachmittag,

das Abbaden im örtlichen Badi liegt hinter mir, die fehlenden Wort dieser Feldpostkarte vor mir:



Ich habe folgendes gelesen:

Frau
Emma Karius
Gotha
Karl Schwarzstr. 2a

Schütze Armin Karius
2.Schtz Ers.Komp. 116
Marburg/L. Tannen-
Berg Kaserne


Marburg 25.2.42
Liebe Mutter u. Imgard!
Herzlichen Dank für Euren Brief. Ich habe mich sehr
darüber gefreut. Sonst geht es mir gesundheitlich
soweit ganz gut, was ich auch von Euch hoffe. Nun
bin ich schon die 3.Woche hier. Ich hätte jedoch nun einen
Wunsch, wenn der Krieg bald zu Ende wäre u. man
wieder nach Haue könnte. Am 1. März ist nur Finanz-
amt zu bezahlen. Sonst ist doch alles forerst in Ordnung.
Heute (26.2.) sind wir vereidigt worden, die Kaserne wo wir
hier sind, liegt eine Stunde von Marburg entfernt.
Am Sonntag sind wir das erste Mal ausgeführt worden.
So geht nun ein Tag von der … hin, man wird
ganz anständig gedrillt. Nun hätte ich einen Wunsch
Ich brauche Strümpfe. Wir haben hier nur ein Paar bekommen.

... z. Hause sind schon
so gestopft. Könntet Ihr mir
nicht vielleicht 2 Paar von
den grünen gestrickten Strüm-
pfen schicken? Ich werde sonst
nicht fertig mit den …
… . In der Erwartung
Daß es Euch gut geht, grüßt
Euch herzlichst Euer
Armin

Besten Dank wenn die Lücken gefüllt werden können sagt Olaf
 
chris63 Am: 10.09.2023 15:10:48 Gelesen: 76874# 3083 @  
@ DERMZ [#3082]

Marburg 25.2.42
Liebe Mutter u. Imgard!
Herzlichen Dank für Euren Brief. Ich habe mich sehr
darüber gefreut. Sonst geht es mir gesundheitlich
soweit ganz gut, was ich auch von Euch hoffe. Nun
bin ich schon die 3.Woche hier. Ich hätte jedoch nun einen
Wunsch, wenn der Krieg bald zu Ende wäre u. man
wieder nach Haue könnte. Am 1. März ist nur Finanz-
amt zu bezahlen. Sonst ist doch alles soweit in Ordnung.
Heute (26.2.) sind wir vereidigt worden, die Kaserne wo wir
hier sind, liegt eine Stunde von Marburg entfernt.
Am Sonntag sind wir das erste Mal ausgeführt worden.
So geht nun ein Tag wie der Andere hin, man wird
ganz anständig gedrillt. Nun hätte ich einen Wunsch
Ich brauche Strümpfe. Wir haben hier nur ein Paar bekommen.

Meine z. Hause sind schon
so gestopft. Könntet Ihr mir
nicht vielleicht 2 Paar von
den grünen gestrickten Strüm-
pfen schicken? Ich werde sonst
nicht fertig mit dem ewigen
Stopfen. In der Erwartung
Daß es Euch gut geht, grüßt
Euch herzlichst Euer
Armin

grüsse Christof
 
DERMZ Am: 11.09.2023 06:30:31 Gelesen: 76392# 3084 @  
@ chris63 [#3083]

Guten Morgen Christof,

danke, daß Du meine Lücken gestopft hast - ich bin voll von den Socken.

Ganz lieben Dank sagt Olaf
 
evwezel Am: 11.09.2023 06:33:24 Gelesen: 76390# 3085 @  
@ chris63 [#3083]
@ DERMZ [#3082]

Hallo Olaf und Christof,

ich habe noch eine kleine Änderung:

wieder nach Hau se könnte.

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 14.09.2023 10:41:11 Gelesen: 74898# 3086 @  
@ evwezel [#3085]

Danke Emiel,

ja den Buchstaben habe ich vergessen, ein neues Wort ist entstanden, das aus Sinn gleich Unsinn macht. Vielen Dank für die Korrektur.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 14.09.2023 10:45:13 Gelesen: 74896# 3087 @  
Guten Tag,

heute eine kleiner Text in Professoren-Schrift, ich bin am verzweifeln.



Professor der Chemie Theodor Zincke (1875-1928) beglückwünscht seinen Kollegen zu was? Ich habe keinen Schimmer und keine Ahnung,

Herzlichen
Glückwunsch
zum Ein..
... des Kriegs
....
Ihr
Th. Zincke

Besten Dank, wenn das Rätsel gelöst werden kann, sagt Olaf
 
volkimal Am: 14.09.2023 13:12:44 Gelesen: 74858# 3088 @  
@ DERMZ [#3087]

Hallo Olaf,
ich lese:

Herzlichen
Glückwunsch
zum Eintref
fen des Kriegs
tochterh???s
Ihr
Th. Zincke

Der fehlende Teil in der fünften Zeile könnte ...heims oder ...heers sein.
Bei ...heims fehlt allerdings der i-Punkt. Töchterheime hat es aber gegeben.
tochterheers macht keinen Sinn. Vielleicht hast Du noch eine andere Idee.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 14.09.2023 14:08:04 Gelesen: 74840# 3089 @  
@ volkimal [#3088]

Hallo Volkmar,

das klingt doch nach einer kurzen und knappen Gratulation zur Geburt der Tochter - hier "Kriegstöchterchen" - würde in meinen Augen jedenfalls Sinn machen.

Beste Grüße und DANKE Olaf
 
volkimal Am: 14.09.2023 14:26:22 Gelesen: 74833# 3090 @  
@ DERMZ [#3089]

Hallo Olaf,

das passt! (Natürlich mit s am Ende)

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 16.09.2023 13:55:18 Gelesen: 73788# 3091 @  
Guten Tag,

meist sind es gute Nachrichten, die ich auf alten Karten lesen darf - diese Karte, obwohl zu Weihnachten verschickt, lässt nichts Gutes ahnen.



Die Karte geht an:

Die Gräfin Friedrich
zur Lippe
Burg Schwalenberg
Lippe



Liebe Marie Dr. H. Ing.
Wir umarmen Dich für
Deine lieben Worte. Mut
müssen wir jetzt viel ha-
ben, denn es geht sehr schlecht.
Vorgestern besonders. Es
wurde daraufhin eine
Punktation gemacht gestern
früh um zu prüfen ob sich
Eiter über der Lunge gebildet
hätte, es kam viel. Nun
wurde sie auf ärztlichen
Wunsch noch gestern
Mittag in die Deutschhaus
Klink gebracht, weil das
Fieber nicht weichen
will. u. dort ist noch viel
Eiter heraus geronnen u.
Eine … inspektion
gemacht worden. Dabei
stellte auch fest daß

****************

auch auf der anderen
Seite Eiter entstan-
den ist u. der muß
noch in diesem Ta-
gen entfernt wer-
den. - dieser Zustand
sehr ernst aber nicht
Hoffnungslos!
Diese Nacht hindurch
Oft große Sch...
anfälle.


Nun bin ich kein Medizinier und habe mit der Lunge zum Glück auch noch nie ein Problem gehabt, wer kann weiterhelfen.

Beste Grüße und viel Gesundheit wünscht Olaf
 
evwezel Am: 16.09.2023 16:26:37 Gelesen: 73671# 3092 @  
@ DERMZ [#3091]

Hallo Olaf,

das letzte fehlende Wort könnte “Schwäche-anfälle” sein. Noch eine kleine Korrektur: “Klink” muss natürlich “Klinik” sein.

Viele Grüße,

Emiel
 
chris63 Am: 16.09.2023 16:56:24 Gelesen: 73658# 3093 @  
@ DERMZ [#3091]

Liebe Marie 24 dezb.

eine Rippenresektion
gemacht worden. Dabei

grüsse Christof
 
DERMZ Am: 16.09.2023 20:40:07 Gelesen: 73526# 3094 @  
@ evwezel [#3092]
@ chris63 [#3093]

Guten Abend Emiel und Christof,

vielen Danke für Eure Hilfe. und wie blöd muss ich gewesen sein, wenn ich ein Datum als Namen lese .... peinlich peinlich.

Beste Grüße sagt Olaf
 
DERMZ Am: 19.09.2023 10:32:22 Gelesen: 71950# 3095 @  
Guten Tag,

heute wage ich mich ein wenig auf "fremdes" Terrain, eine Karte aus Pforzheim macht mir bei zwei Worten "Sorge":



Ich habe folgendes gelesen:

Familie
Wilhelm Metzler
Marburg/Lahn
Kugelgasse 13.

Abs. Fr. Steib, Westl, 255
Pforzheim



Liebes Lenchen, lieber Wilhelm,
einen herzlichen Gruß von uns
Allen 4. Die Freude hättet Ihr se-
hen müssen als mein Kind an
meinem Herzen lag. Sie fühlt
sich hier recht wohl, eben weil sie
fühlt man ist ihr gut. Ihre Unar-
ten wird sie bald ablegen,. Und
ich bin glücklich ich schüre nichts
wie Güte und liebe Fürsorge
und mehr will der Mensch …
nichts. Wir, unser O.., mein l. Mann
Illerchen und ich, grüßen Euch aufs
herzlichste, vergeßt nicht ganz Eure Friedel


Diese beiden Lücken kann ich nicht sinnvoll schließen. Danke für jede Hilfe sagt Olaf
 
jahlert Am: 19.09.2023 11:17:02 Gelesen: 71903# 3096 @  
@ DERMZ [#3095]

moin Olaf,

ich vermute: 'Wir (4), unser Opa, mein (lieber) Mann, Illerchen (Ilse?) und ich ...'
Vielleicht stimmt das eine oder das andere.

Beste Grüße, Jürgen
 
volkimal Am: 19.09.2023 11:34:15 Gelesen: 71893# 3097 @  
@ DERMZ [#3095]

Hallo Olaf,

der Name des Absenderin ist vermutlich Staib (mit a).

Hinter "ablegen" ist nur ein Komma oder Punkt - nicht beides.

Eigentlich ist es grammatikalisch nicht ganz richtig, aber ich lese "... mehr will der Mensch doch nichts."

Auf den Opa bin ich nicht gekommen, er könnte aber passen. Leider ist sonst kein "p" im Text und kein weiteres "a" am Ende des Wortes.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 19.09.2023 14:34:02 Gelesen: 71795# 3098 @  
@ jahlert [#3096]
@ volkimal [#3097]

Danke Jürgen und Volkmar,

ja, jetzt macht es auch für mich Sinn.

Besten Dank für Eure Hilfe sagt Olaf
 
Gauss Am: 19.09.2023 17:35:21 Gelesen: 71686# 3099 @  
@ DERMZ [#3095]

Mit dem p vom Opa vielleicht auch "ich spüre nichts wie Güte ..."?
 
Leo11 Am: 21.09.2023 12:43:18 Gelesen: 70383# 3100 @  
@ DERMZ [#3095]

Liebe Sammerfreunde:
Ich fand vor einiger Zeit eine Hilfe im Internet, Briefe oder Postkarte scannen und sofort verfügbar, kommt auch mit anderen Sprachen zurecht [1].Und ist kostenlos.Ich habe selbst schon mehrmals probiert.Handschriftlich schwache/kaum lesbare Buchstaben die nicht erkannt werden, audrucken und mit Bleistift nachzeichnen.



Viele Grüsse

[1] https://readcoop.eu/transkribus/
 
stempel Am: 26.09.2023 15:48:41 Gelesen: 68522# 3101 @  
Hallo zusammen,

ich habe da einen Beleg, bei dem mich interressiert, was unter Inhalt steht.

Kann mir jemand helfen?

Grüße
Dieter


 
volkimal Am: 26.09.2023 15:58:46 Gelesen: 68520# 3102 @  
@ stempel [#3101]

Hallo Dieter,

es sind Kirschen.

Viele Grüße
Volkmar
 
stempel Am: 26.09.2023 16:10:34 Gelesen: 68505# 3103 @  
Hallo Volkmar,

ich danke Dir recht herzlich für diese schnelle und für mich wichtige Antwort.

Ich muss mich jetzt ein wenig wundern, dass jemand Kirschen aus der DDR in die Bundesrepublik geschickt hat. Hoffentlich sind die unterwegs nicht schlecht geworden.

Beim Versand von Paketsendungen aus der DDR in die Bundesrepublik oder West Berlin musste der Absender eine Bestätigung beilegen, in der angegeben wurde, dass der Inhalt der Sendung keine Handelsware war. Na, vielleicht war doch etwas anderes im Paket.

Der Beleg ist übrigens in meinem Besitz. Er ist im Buch "Gebührenverrechnung auf Formularen" von Hans-Werner Salzmann abgebildet.

Grüße
Dieter
 
DERMZ Am: 29.09.2023 17:52:08 Gelesen: 66535# 3104 @  
@ Gauss [#3099]

Lieber Christoph,

ich habe noch gar nicht DANKE gesagt, daß sei hiermit bitte nachgeholt - "spüren" macht sicherlich mehr Sinn als "schüren". Ich habe das ganze von "Angst schüren" abgeleitet, wenn man Angst schüren kann, warum dann nicht auch Freude...

@ Leo11 [#3100]

Danke Leo,

dieses kannte ich noch nicht, werde es mir merken - auch wenn der erste Versuch nicht unbedingt zufriedenstellend war, aber man muss ja nicht nach dem ersten Versuch die Flinte ins Korn werfen, hier mal mein Beispiel:



Das kam bei der Transkription heraus:

Kiecher
Etdertatt
Ainkefltern, Biesen
Der Mutters Brief und Vaters
Drücksache (Darrther u. ds Rechnbeschreibung
2. Teil, wr ist der 1. Teil 17 das
Prrct

ich kann es zwar auch nicht ganz entziffern, aber mein Text lautet:

Liebe Eltern, tausend
Dank für Mutters Brief und Vaters
Drucksache (…. es. d. .. Reisebeschreibung
2.Teil, wo ist der 1.Teil) und das Paket.

Die ganze Karte mit "meinen" Zipperlein stelle ich gleich noch vor.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 29.09.2023 18:00:19 Gelesen: 66525# 3105 @  
@ DERMZ [#3104]

Hallo Olaf,
ich lese:

Liebe Eltern, tausend
Dank für Mutters Brief und Vaters
Drucksache (Dorothea u.d 6 Reisebeschreibung
2. Teil, wo ist der 1. Teil ?) und das Paket

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 29.09.2023 18:03:13 Gelesen: 66522# 3106 @  
Guten Abend,

eventuell hat der ein oder andere schon einmal etwas von Hermine Kettler (Pseudonym Lüning), sie war eine deutsche Lyrikerin und Schriftstellerin. Ich durfte heute versuchen, eine Handschrift von Ihr zu entziffern, bin jedoch an einigen Stellen gescheitert:



Schon bei der Adresse bin ich mir unsicher, ob unter Hannover wirklich das steht, was ich meine dort zu lesen:

Herrn Prof. Dr. Kettler
Hannover I
Briefausgabe
 

Professor Dr Julius Kettler war deutscher Statistiker, Geograph, Heimatforscher und Direktor des Statistischen Amtes in Hannover



Hier bedankt sich seine Tochter Her mine bei den Eltern, ich vermute sie hat zu dieser Zeit in Marburg studiert.



Liebe Eltern, tausend
Dank für Mutters Brief und Vaters
Drucksache (…. es. d. .. Reisebeschreibung
2.Teil, wo ist der 1.Teil) und das Paket.



Die G... gefallen mir sehr. Hier ist seit gestern



Winter. 4 Grad … Kälte am Margen. Viele



Grüße Euch allen Mine

Besten Dank für jede Hilfe sagt Olaf
 

volkimal Am: 29.09.2023 18:30:18 Gelesen: 66481# 3107 @  
@ DERMZ [#3106]

Hallo Olaf,

die Anschrift habe ich genauso gelesen. Die Karte soll vermutlich postlagernd sein.

Ansonsten lese ich:

Liebe Eltern, tausend
Dank für Mutters Brief und Vaters
Drucksache (Dorothea u. d ? Reisebeschreibung
2. Teil, wo ist der 1. Teil ?) und das Paket
Die Handschuhe gefallen mir sehr. Hier ist seit gestern
Winter. 4 Grad Celsius Kälte am Morgen. Viele
Grüße Euch allen! Mine

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 29.09.2023 19:37:41 Gelesen: 66384# 3108 @  
@ volkimal [#3107]

Danke Volkmar,

das ging wieder sehr sehr schnell.

Schönen Abend wünscht Olaf
 
Gunther Mader Am: 09.10.2023 15:32:53 Gelesen: 57737# 3109 @  
Hallo zusammen!

Mein erster Beitrag im Forum. :-)

Ich habe hier einen Schnörkelbrief der Habsburger Kaiserin Eleonore Magdalena (Frau Kaiser Leopolds I.) an den Statthalter des Herzogstums Mailand (gehörte damals zum Habsburger Reich) vom 1. Nov. 1719.

Ich würde mich freuen, wenn ihn jemand entziffern könnte. Das kann ich nur rudimentär und kann vor allem die Umstände für diesen Brief nicht erkennen. Der Adressat Hieronymus Colloredo wurde im gleichen Jahr (1719) neuer Statthalter von Mailand.

Die Bilder zeigen die Adressseite, den Brief, und den Unterrand des Briefes.

Mich würde auch noch interessieren, wie so ein kaiserlicher Brief üblicherweise befördert wurde. Durch einen extra kaiserlichen Boten oder doch durch die kaiserliche Post? Ich finde nichts, was auf einen Beförderungsvermerk hindeuten könnte.

Gibt es vielleicht sonst noch etwas zu diesem Brief anzumerken?

Beste Grüße


 
Richard Am: 09.10.2023 17:26:48 Gelesen: 57708# 3110 @  
@ Gunther Mader [#3109]

Hallo Günter,

willkommen im Forum und Gratulation zu diesem Schreiben.

Dir wird gerne geholfen. Es ist aber durchaus gewünscht, dass das, was Du bereits übersetzen kannst, von Dir hier geschrieben wird. Das hilft auch den helfenden Übersetzern. Möglicherweise hast Du Dich damit bereits auseinandergesetzt.

Schöne Grüsse, Richard
 
Gunther Mader Am: 09.10.2023 18:31:29 Gelesen: 57656# 3111 @  
Hallo Richard,

ich versuche mal, das wenige, was ich lesen kann (oder denke lesen zu können) zu gliedern:

1. Zeile: Lieber Graf von Colloredo ........ bekandt
2. Zeile: ...... meines Hern Schwiger Sohns des Königs in
3. Zeile: Portugal ....... mayländischen .......
4. Zeile: meister ... überkommen..............
5. Zeile: gleichfalls von meines ..... glibten... Sohns
6. Zeile: ..... und Lon..... describirt
7. Zeile: ......... , ob von ......... Zimmer-
8. Zeile: und Werckleuthen ....................
9. Zeile: .... zulängliche Zeit oder für immer ..........
10. Zeile: ..... vorbei gebracht... oder disponirt.....
11. Zeile: könten ................... meinung.....
12. Zeile: zugleich aber dieses ............ möglich ist
13. Zeile: .... zubefördern und ...... zumachen, gnädigst
14. Zeile: und .......... recommandiren wollen .........
15. Zeile: im vorigen ......................... Berichts
16. Zeile: mit ....... beständig wohl... ........
17. Zeile: Wienn, den 1. 9bris (= November) 1719
18. Zeile: (Unterschrift) Eleonora Magdalena Theresia (Theresia ist ihr dritter Name, bin aber nicht sicher, ob das so heißen soll)
Vermerk am Unterrand: An den .... Mayland .... Colloredo

Sehr viele meiner Entzifferungen sind nur Vermutungen. Es wäre toll, wenn sich jemand die Mühe machen will mir zu helfen.

Viele Grüße
Gunther
 
volkimal Am: 09.10.2023 21:11:55 Gelesen: 57563# 3112 @  
@ Gunther Mader [#3111]

Hallo Gunther,

du hast gute Vorarbeit geleistet. Einige Lücken konnte ich schließen. Ich lese:

1. Zeile: Lieber Graf von Colloredo Es ist ??? vorhin bekandt
2. Zeile: ???gestalten meines Hern Schwiger Sohns des Königs in
3. Zeile: Porttugal ??? ??? dem mayländischen einige ??? und ?reck=
4. Zeile: meister zuüberkommen sich beworben lassen zu welchem ende(?) dann
5. Zeile: gleichfalls von meines ??? glibten Herrn Sohns ??? und
6. Zeile: katholische ??? und Lon an ??? describirt worden ist ???
7. Zeile: Ich nun gernewissen mögte , ob von solchem Bau= Maur= Zimmer=
8. Zeile: und Werckleuthen sich einige gefunden welche entweder auf
9. Zeile: einige zulängliche Zeit oder für immerdar Sich dahin zubr=
10. Zeile: geben bereits herbey gebracht worden oder disponirt werde
11. Zeile: könten; also habe Ich disfalls eurer meinung vernehmen
12. Zeile: zugleich aber ??? dieses geschäftzuviel Ihre= oder möglich ist
13. Zeile: eyfrigst zubefördern und ???stellig zumachen, gnädigst
14. Zeile: und ???ligst recommandiren wollen Und verbleibe
15. Zeile: im übrigen eüch in erwarttung ??? Berichts
16. Zeile: mit ??? gnaden beständig wohl??? ???
17. Zeile: Wienn, den 1. 9bris (= November) 1719
18. Zeile: (Unterschrift) Eleonora Magdalena Theresia (Theresia ist ihr dritter Name, bin aber nicht sicher, ob das so heißen soll)
Vermerk am Unterrand: An den .... Mayland .... Colloredo

Es ist übrigens nicht nötig, die Zeilen anzugeben. Du kannst den Text mit den entsprechenden Zeilenmbrüchen einfach durchschreiben.

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 09.10.2023 21:54:28 Gelesen: 57535# 3113 @  
@ Gunther Mader [#3111]

Hallo Gunther,

die ??? lese ich als Bde, vermutlich eine Abkürzung?
Gute Handwerker waren wohl damals auch schon knapp.

Lieber Graf von Colloredo Es ist euch vorhin bekandt
wasgestalten meines Hern Schwiger Sohns des Königs in
Porttugal auser ??? den mayländischen einige Bau und Werck-
meister zueberkommen sich bewerben lassen zu welchem ende dann
gleichfalls von meines freundl.(ich) gelibten Herrn Sohns kay(ser)l.(ich) und
katholische mayl.(ändische) und ??? an euch Rescribirt worden, Weilen
Ich nun gerne wissen mögte , ob von solchem Bau- Maur- Zimmer-
und Werckleuthen sich einige gefunden welche entweder auf
einige zulängliche Zeit oder für immerdar Sich dahin zube-
geben bereits herbey gebracht worden oder disponirt werd(en)
könten; also habe Ich disfalls euere meinung vernehmen
zugleich aber euch dises geshyckt, soviel thun - oder möglichist
eyfrigst zubefördern und werckstellig zumachen, gnädigst
und nachdrückligst recommandiren wollen Und verbleibe
im übrigen euch in erwarttung fördersandten berichts
mit kay(ser)l.(ichen) gnaden beständig wohlbeygethan. Geben(Geschrieben)
Wienn, den 1. 9bris (= November) 1719

grüsse Christof
 
Gunther Mader Am: 09.10.2023 22:45:11 Gelesen: 57510# 3114 @  
Hallo Volkmar und Christof,

recht vielen Dank für eure Ergänzungen - freut mich sehr!

Vielleicht lassen sich die noch fraglichen Stellen auch noch auflösen. Schade ist, dass sich (bisher) nicht herausfinden lässt um welches Projekt es eigentlich geht - naja, der Brief wurde ja auch nicht für die Nachwelt geschrieben ;-)

Ein möglicher Bezug könnte zu den gewaltigen Großbauten von Portugals König Johann V. (also der Schwiegersohn der Kaiserin) bestehen. Vielleicht sogar zum Nationalpalast in Mafra, der hauptsächlich von 1717 bis 1730 erbaut wurde.

Eleonore Magdalena ist übrigens relativ kurze Zeit nach diesem Brief gestorben, nämlich am 19. Jan. 1720 nach einem Schlaganfall, den sie zwei Wochen zuvor erlitten hatte.

Viele Grüße
Gunther
 
volkimal Am: 10.10.2023 15:53:01 Gelesen: 56982# 3115 @  
@ Gunther Mader [#3114]

Hallo Gunther,

im Prinzip fehlt nur noch ein einziges Wort, denn an beidem Lücken steht dasselbe:



Vielleicht hat ja einer von euch eine Idee, was es heißen kann. Hier der Text mit den beiden unklaren Stellen:

Es ist euch vorhin bekandt
wasgestalten meines Hern Schwiger Sohns des Königs in
Porttugal ??? auser den mayländischen einige Bau und Werck-
meister zueberkommen sich bewerben lassen zu welchem ende dann
gleichfalls von meines freundl.(ich) gelibten Herrn Sohns kay(ser)l.(ich) und
katholische mayl.(ändische) und ??? an euch Rescribirt worden

Das fehlende Wort steht übrigens direkt hinter Porttugal. Es war bei Christof etwas verrutscht. Mir fällt aber einfach nicht passendes ein.

Viele Grüße
Volkmar
 
StephanN Am: 10.10.2023 18:32:30 Gelesen: 56874# 3116 @  
@ volkimal [#3115]

Ich bin beileibe kein Sütterlin-Spezialist, aber ich lese die Buchstabenkombination als Ldn. Da die Schreiberin im ganzen Brief mit Abkürzungen operiert, könnte Ldn evtl für Landen = Land, Länder stehen.

Viele Grüße

Stephan
 
Gunther Mader Am: 11.10.2023 15:12:27 Gelesen: 56266# 3117 @  
@ volkimal [#3115]

Hallo Volkmar,

habe nun in der Anschrift (3. Scan) ein weiteres "Lon" (so wie man es heute lesen würde) entdeckt. Auch hier kann ich es nicht auflösen (was im Zusammenhang doch irgendwie mal möglich sein sollte). Auffällig ist, dass ein weiteres Mal ein "und" vorgesetzt ist. Also einmal "Porttugal", zweimal "und". Spannend.

Viele Grüße
Gunther
 
chris63 Am: 11.10.2023 18:52:26 Gelesen: 56185# 3118 @  
@ Gunther Mader [#3117]

Hallo Gunther,

vielleicht kann ja jemand mit der Anrede was anfangen?
Solche Briefe liegen sonst in Staatsarchiven als Teil eines Schriftwechsels,
dort erschließt sich dann vieles aus dem Zusammenhang.
Kenne nur Siebenhirten als Stadtteil von Wien.
cammerern vermutlich Finanzminister,
gubernatorn (als Fremdwort in latein geschrieben) Steuermann


Dem Hoch und wohlgebohrenem, Vnserm
Lieben getreuen Hieroymo grafen Von,
und auf Colloredo herrn auf oppotschen,
Floskow, drachkow, Perterwitz, mlito-
witz, Staats, Siebenhirrten und feling.
Vnsers freund.(lich) gliebt(en) herrn Sohns kay.(serlich)
und könig.(lich) katho.(lisch) mayl.(ländisch) und ??? würckhlich
geheimen Rath, cammerern und guber-
natorn des herzogthumbs maylandt
Meylandt

grüsse Christof
 
Gunther Mader Am: 11.10.2023 22:11:30 Gelesen: 56119# 3119 @  
@ chris63 [#3118]

Recht vielen Dank für die Übertragung der Anrede!

Nachdem das gesuchte Wort (bzw. Abkürzung) in allen Fällen direkt nach der Erwähnung des portugiesischen Königs bzw. des Habsburger Kaisers (das war 1719 Karl VI.) steht, bin ich nun relativ sicher, dass es so etwas wie ein Kürzel für die weiteren Territorialbesitzungen dieser Reiche sein könnte (im Sinne, wie es Stephan gemeint hat). Bin gespannt, ob sich das noch aufklären lässt.

Herzlichen Dank an alle, die zur Übertragung des Briefes beigetragen haben!

Viele Grüße
Gunther
 
evwezel Am: 12.10.2023 22:47:07 Gelesen: 55773# 3120 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe wieder versucht den Text einer Feldpostkarte zu entziffern, geschrieben am 26. April 1917. Ich lese folgendes, aber leider bin ich an einigen Stellen gescheitert:


Seite 1
Lieber Herr Leutnant!

Zu unserem großen Bedauern
erfahren wir soeben von Ihrer Ver-
wundung. Wir haben nur den
einzigen Wunsch, Sie recht bald
gesund wiederzusehen. Hoffent-
lich gelingt es der Kunst der Ärzte,
diesen Wunsch recht bald in Erfüllung
gehen zu lassen. Bas dahin heißt
es für Sie – wie auf dem Schlacht-
feld – so auch im Krankenbett
tapfer auszuhalten. Wir würden
Ihnen dankbar sein, wenn Sie uns
über den Verlauf Ihrer Wiederher-
stellung öfteres unterrichten würden.
Mit dieser Bitte verbleibe ich Ihr
stets ergebener ???, ???

Seite 2
Metz, den 26.4.17

Lieber Onkel!
Eben erhielt ich die Hiobsbotschaft[1] von Deiner
schweren Verwundung. Armer Onkel, was für Schmer-
zen mußt Du ausstehen. Es tut uns allen so
schrecklich Leid um Dich, gerade zuletzt hast Du
noch was abbekommen müssen. Wie steht
es mit dem Transportieren, könntest Du
nicht am Ende nach Metz ins Lazarett kom-
men, oder Du läßt Dich wohl sicher nach L. über-
führen. Ich schreibe Dir heut nur diese Karte,
da ich nicht weiß, ob Du noch im Feldlazarett
liegst. Bitte laß uns recht bald Nachricht zu-
kommen, wie es Dir geht, aber bitte strenge
Dich nicht zuviel damit an, wenn es Dir schä-
den sollte.
Leb wohl und alles Gute von ganzem
Herzen wünschend bin ich Deine ???
Mit einem herzlichen Gruß wünscht
Ihnen baldige Gesundheit und alles
Gute für die Zukunft.
Ihr
???

Adresse
I.H.[2]
Herrn
Leutnt d. Res. u. Komp. Führer [3]
??? Hess. Garde. Inf. Regt. Nr. 6 [4]
12. Komp.
z. Z. Feldlazarett 134
Deutsche Feldpost Nr. 746


[1] die Hiobsbotschaft = die Unglücksbotschaft (niederländisch: Jobstijding). Nach der Gestalt des Hiob im Alten Testament, der Schweres zu erdulden hatte; Hiob 1, 14–19
[2] Ihre Hochwohlgeboren
[3] Leutnant der Reserve und Kompagnie-Führer
[4] ??? Hessische Garde Infanterie Regiment Nr. 6


---

Viele Grüße,

Emiel
 
Totalo-Flauti Am: 16.10.2023 11:51:14 Gelesen: 50712# 3121 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe einen Portobrief aus Sachsen. Er lief ca. 1855 per Bahnpost Leipzig-Hof nach Leipzig. Leider kann ich den handschriftlichen Vermerk in Blau der Postübernahme (Ortsangabe) überhaupt nicht entziffern. Wenn der letzte Kringel nicht wäre (d oder s oder gar nichts?), würde ich ja Werdau sagen. Der Ort liegt ja auch an der Strecke. Das Porto (roter Strich) entspricht der Freimachung für einem einfachen Brief innerhalb des sächsischen Postbezirks (seit 1850) über 5 Meilen bis 15 Meilen. Könnt Ihr mir helfen? Wenn ja, bedanke ich mich schon mal recht herzlich dafür.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Faluti.


 
bayern klassisch Am: 16.10.2023 12:05:45 Gelesen: 50706# 3122 @  
@ Totalo-Flauti [#3121]

Hallo,

Werdau ist richtig - über dem "u" ist der übliche Bogen, um es von einem "n" zu unterscheiden.

Freigemacht wurde hier nichts - der Empfänger zahlte 1 Neugroschen Porto.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
evwezel Am: 17.10.2023 11:58:10 Gelesen: 49893# 3123 @  
Liebe Sammelfreunde,

siehe meine Frage im Beitrag [#3120]. Ich kann mir vorstellen, dass die Namen auf meiner Feldpostkarte kaum zu entziffern sind und das ist auch nicht besonders wichtig für mich. Es würde mich aber freuen, wenn jemand das fehlende Wort / die Abkürzung in "(...) Hessische Garde Infanterie Regiment Nr. 6 lesen könnte. Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 17.10.2023 13:32:14 Gelesen: 49837# 3124 @  
@ evwezel [#3123]

Hallo Emiel,

ich kann es auch nicht genau sagen, aber ich vermute es soll "Ers" für "Ersatz" bedeuten.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 17.10.2023 13:53:34 Gelesen: 49825# 3125 @  
@ evwezel [#3123]

Hallo Emiel,
mit den Namen ist es immer ein großes Problem. Ich glauge, dass ich einen herausgefunden habe. Die anderen weiß ich auch micht. Ansonsten noch ein paar Kleinigkeiten:

Lieber Herr Leutnant!
Zu unserem größten Bedauern
erfahren wir soeben von Ihrer Ver-
wundung. Wir haben nur den
einzigen Wunsch, Sie recht bald
gesund wieder zu sehen. Hoffent-
lich gelingt es der Kunst der Ärzte,
diesen Wunsch recht bald in Erfüllung
gehen zu lassen. Bas dahin heißt
es für Sie – wie auf dem Schlacht-
feld – so auch im Krankenbett
tapfer auszuhalten. Wir würden
Ihnen dankbar sein, wenn Sie uns
über den Verlauf Ihrer Wiederher-
stellung öfters unterrichten würden.
Mit dieser Bitte verbleibe ich Ihr
stets ergebener ???, ???

Metz, den 26.4.17
Lieber Onkel!
Eben erhielt ich die Hiobsbotschaft[1] von Deiner
schweren Verwundung. Armer Onkel, was für Schmer-
zen mußt Du ausstehen. Es tut uns allen so
schrecklich leid um Dich, gerade zuletzt hast Du
noch was abbekommen müssen. Wie steht
es mit dem Transportieren, könntest Du
nicht am Ende nach Metz ins Lazarett kom-
men, oder Du läßt Dich wohl sicher nach L. über-
führen. Ich schreibe Dir heut nur diese Karte,
da ich nicht weiß, ob Du noch im Feldlazarett
liegst. Bitte laß uns recht bald Nachricht zu-
kommen, wie es Dir geht, aber bitte strenge
Dich nicht zuviel damit an, wenn es Dir scha-
den sollte.
Leb wohl und alles Gute von ganzem
Herzen wünschend bin ich Deine Alice
Mit einem herzlichen Gruß wünscht
Ihnen baldige Gesundheit und alles
Gute für die Zukunft.
Ihre
???

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 17.10.2023 14:22:04 Gelesen: 49809# 3126 @  
@ volkimal [#3125]
@ DERMZ [#3124]

Hallo Volkmar und Olaf,

ich bedanke mich wieder ganz herzlich für Eure Hilfe!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 18.10.2023 15:07:02 Gelesen: 48960# 3127 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ein Tag ohne Feldpost ist ein verlorener Tag! Deshalb zeige ich Euch mal wieder eine interessante Feldpostkarte, geschrieben am 27. Juni des Jahres ??? (das Jahr wird nicht erwähnt). Einige Wörter sind mir nicht ganz deutlich. Könnte mir jemand weiterhelfen?

Viele Grüße,

Emiel
----

Textseite
Sehr geehrter Herr Gneuß!
Habe Sie recht
herzlichen Dank für Ihre frdl.[1] Sendung.
Es ist recht gut, daß das Vereinsleben
rege bleibt! Für Ihre Mitteilung
betr. die Krankenkasse haben Sie
herzlichen Dank!
Umstehendes Bild ist
in unserem kleinen Dörfchen
angefertigt, hinter mir einen von
den immer Wasser gebenden Brun-
nen (une fontaine). Im Vordergr.
der Rest der berühmten M.---
Haufen, die Gottlob jetzt verschwun-
den sind. Im Hintergrunde fernen
einige der kl. Dorfhäusel(?)[3], die in geschlosse-
ner Bauweise gebaut werden – nicht
wie bei uns mit Gärten umgeben.-
Grüßen Sie bitte Herrn Dir(?) die(?) – alle Damen
u. Herren von Ihrem
getr.[4]
Oskar Bach

Adresse
Herrn
Lehrer
O.Gneuß [5]
Dresden-16
Stephanienstraße 78
II

Feldpoststempel
K.D. FELDPOSTEXPEDITION
XIX.
ERSATZ
DIVISION
* 27 6 *

Briefstempel
Soldatenbriefstempel
1. Königl. Sächsisches
Armierungs-Bataillon Nr. 21


[1] frdl. = freundliche
[2] Vordergr. = Vordergrund
[3] kl. Dorfhäusel = kleine Dorfhäuser?
[4] getr. = getreuen
[5] Otto Gneuß war tätig als Bezirksschullehrer an einer Volksschule in Dresden. Siehe https://digital.slub-dresden.de/werkansicht?id=5363&tx_dlf%5Bid%5D=72501&tx_dlf%5Bpage%5D=346
---

 
DERMZ Am: 18.10.2023 22:31:43 Gelesen: 48696# 3128 @  
@ evwezel [#3127]

Guten Abend Emiel,

eine kleine Korrektur zu Beginn

Sehr geehrter Herr Gneuß!
Habe n Sie recht
herzlichen Dank für Ihre frdl.[1] Sendung.
...
angefertigt, hinter mir einen von
den neuen Wasser gebenden Brun-
nen
...
der Rest der berühmten M.--- siehe Anmerkung 1
...
den sind. Im Hintergrunde ferne r
...

Anmerkung 1: ich denke es ist der Misthaufen gemeint

Das ist das, was ich lese.
Die besten Grüße von Olaf
 
evwezel Am: 18.10.2023 23:10:23 Gelesen: 48620# 3129 @  
@ DERMZ [#3128]

Hallo Olaf,

du hast natürlich recht, mit ”habe Sie” habe ich mich vertan (meine Wangen glühen jetzt vor Scham...). Du hast zunächst “neuen” statt “immer” gelesen und diese Lesung passt viel besser im Schriftbild. Auf “Misthaufen” wäre ich nie gekommen!

Vielen Dank für Deine Hilfe!

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
volkimal Am: 19.10.2023 09:32:12 Gelesen: 48197# 3130 @  
@ evwezel [#3129]

Hallo Emiel,

noch ein paar Kleinigkeiten:

Haben Sie recht
herzlichen Dank für Ihre frdl. Sendg.

angefertigt, hinter mir einer von
den immer Wasser gebenden Brun-
nen (une fontaine). Im Vordergr.
der Rest der berühmten M.---
haufen, die Gottlob jetzt verschwun-

In der Anschrift steht Gneuss und nicht Gneuß

Ich denke, dass du recht hattest und es ein immer Wasser gebender Brunnen ist. Auch auf dem Bild läuft das Wasser, obwohl niemand am Brunnen ist.

Außerdem ist über dem Buchstaben "u" immer ein deutlicher Bogen zu sehen (z.B. bei gut und unserem).

Ich habe auch sofort an Misthaufen gedacht.

Das Wort Dorfhäusel stimmt. Vergleiche [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.duden.de/rechtschreibung/Haeusel
 
evwezel Am: 19.10.2023 11:08:57 Gelesen: 48143# 3131 @  
@ volkimal [#3130]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank für Deine sorgfältige Korrekturarbeit. Mit vereinten Kräften haben wir wieder eine Stimme aus der Vergangenheit zum Leben wecken können! Es ist mir aber noch immer nicht ganz klar, warum Oskar die Wörter " berühmten Misthaufen" benutzt hat. Hat er das ironisch gemeint? Sicherlich gab es in Deutschland auch Misthaufen ?

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 19.10.2023 16:55:28 Gelesen: 47974# 3132 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch mal wieder eine Feldpostkarte, geschrieben am 24. März 1915. Ich habe folgendes gelesen, bin mir aber an einigen Stellen nicht ganz sicher (fettgedruckt):

Textseite
Neerpelt[1] 24. III 15.

Liebe Eltern,

Um ein Lebenszeichen von mir
zu geben sende ich Euch die herz-
lichsten Grüße. Heute haben wir
ein Radtour von 57 km gemacht,
es war tatenlos. Heute nachmittag
um 5 Uhr und die Nacht um
2 Uhr muß ich Patrn.[2] auf den be-
zeichneten Wege fahren.
Nochmals viele Grüße
von Eueren Sohn
Fritz

Text Bildseite
Holländischer
Grenzsoldat[3]

auf einsame(?)
Wege fahren
wir Patrol.

Absender
Abs. Kriegsfrw.[4] Friedrich Mittendorf
Ers. Radfahr Komp. Jäger 10
3 (…).-Div. Post Neerpelt
in Belgien

Adresse
Herrn
Fritz Mittendorf
Goslar a/Harz
Hokenstr. Nr. 17 II

Tagesstempel
NEERPELT
17-18
25
III
15

Briefstempel
Radfahr-Komp.
Hannoverscher Jäger
Div. Nr. 10 * [5]

Feldpostvermerk
Feldpostkarte


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Neerpelt
[2] Patrn = Patrouillen?
[3] Möglicherweise hat Fritz sich hier geirrt. Der Mann in Uniform steht in Neerpelt auf einer Drehbrücke über das Bocholt-Herentals-Kanal. Drehbrücke Nr. 7 befand sich am Ende der Jaak Tassetstraße, damals „Kanaalstraat" (Kanalstraße) genannt. Wenn man genauer hinschaut auf dem Haus an der linken Seite, sieht man deutlich einen Rettungsring an der Fassade hängen. In diesem Haus wohnte der Brückendreher.
[4] Kriegsfreiwilliger
[5] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Radfahrtruppen und https://de.wikipedia.org/wiki/Hannoversches_J%C3%A4ger-Bataillon_Nr._10#Ersatz-Radfahr-Kompanie/J%C3%A4ger_10



 
volkimal Am: 19.10.2023 20:17:49 Gelesen: 47803# 3133 @  
@ evwezel [#3132]

Hallo Emiel,

ein paar Kleinigkeiten:

es war tatellos [1]. Heute nachmittag
um 5 Uhr und die Nacht um
2 Uhr muß ich Patro? [2]. auf dem be-

Text Bildseite:
auf diesem
Wege fahren
wir Patrol.[2]

Absender:
3 Resv.-Dis. [3] Post Neerpelt
in Belgien

[1] eigentlich "tadellos" geschrieben
[2] Die beiden Stellen müssen dasselbe bedeuten. Ich gehe auf jeden Fall von Patrouille aus.
[3] Anstelle vin "Div." lese ich "Dis." Division würde passen, was "Dis." bedeuten soll weiß ich nicht. Vielleicht ist es aber wieder ein Schreibfehler.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 19.10.2023 20:58:03 Gelesen: 47777# 3134 @  
@ volkimal [#3133]

Guten Abend Volkmar,

Du hast meine Übersetzung wieder tadellos überprüft!

Viele Grüße,

Emiel
 
chris63 Am: 19.10.2023 21:44:54 Gelesen: 47729# 3135 @  
@ evwezel [#3132]

Hallo Emiel,

die Radtour war 51 km lang (Punkt über der 1)

Absender
3 Kav.(allerie)-Div. Post Neerpelt
in Belgien

Briefstempel
Radfahr-Komp.
Hannoverscher Jäger
Bat. Nr. 10

grüsse Christof
 
volkimal Am: 19.10.2023 21:45:16 Gelesen: 47729# 3136 @  
@ evwezel [#3131]

Hallo Emiel,

vielleicht ist das eine Anspielung auf den gallischen Hahn. Der Hahn gilt unter anderem als Nationalsymbol von Frankreich. Der Hahn steht ja bekanntlich besonders gern auf einem Misthaufen und kräht.

Vielleicht gab es damals in Frankreich noch sehr viele Misthaufen in den Orten. Und die Orte waren einfach für die vielen Misthaufen bekannt. Damals gab es in den Orten viele Kleinbauern, die einen Misthaufen vor der Tür hatten.

Ich denke aber, dass es in Deutschland ähnlich war.

Viele Grüße
Volkmar
 
udokorte Am: 19.10.2023 21:56:28 Gelesen: 47710# 3137 @  
Auf der Marke könnten auch Abkürzungen zum Einsatz gekommen sein - in meiner FB Gruppe wurde geraten das am ende "Bhf" und davor "Pinbrg" für Pinneberg stehen könnte - wer sieht mehr und vor allem was ?


 
evwezel Am: 19.10.2023 22:35:46 Gelesen: 47555# 3138 @  
@ chris63 [#3135]

Hallo Christof,

vielen Dank für Deine Korrektur! Den Punkt über der “1” habe ich völlig übersehen.

Mit herzlichem Sammlergruß,

Emiel
 
evwezel Am: 19.10.2023 22:43:18 Gelesen: 47543# 3139 @  
@ volkimal [#3136]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Erklärung. Ich hatte noch nicht an diese Möglichkeit gedacht, aber es klingt logisch.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 22.10.2023 15:50:38 Gelesen: 44294# 3140 @  
Liebe Sammelfreunde,

Gestern habe ich die Postex-Messe in Barneveld (in den Niederlanden) besucht und dort fand ich einen interessanten Feldpostbrief. Der Briefschreiber hatte offensichtlich ein hitziges Temperament... Der Brief läßt sich ziemlich gut lesen, aber ich bin mir an einigen Stellen nicht ganz sicher (=fettgedruckt).

Viele Grüße,

Emiel

---

Seite 1
Nr. 11 Görlitz [1] 6.5.1917

Meine lieben, guten Eltern!
Meine liebe Marta!

Die Bahnhofswache hätte ich glücklich hinter
mir. Es ging fast ununterbrochen die ganze
Nacht durch mit den Transporten. Gestern abend
zwischen 10h und 11h bin ich bei der Absper-
rung in eine solenne Keilerei[2] mit Ci-
vilisten, besonders Weibern, verwickelt
worden, die sich darüber aufregten, daß ich ge-
mäß meine Inspektion einen Jungen, der
die Posten belästigte und die Postenkette
durchbrach, auf die Wache bringen[3] wollte, und
die schließlich handgreiflich wurden. Es sam-
melten sich immer mehr Leute an, so daß ich
allein nichts mehr ausrichten konnte (1
Posten war gerade noch bei mir). Der Junge
wurde mir aus den Händen entrissen, und
der Helm von hinten weggenommen, als
ich denn blank zog[4], wich die Bande aber
doch zurück. Wenn mir noch mal so
etwas passiert, schlage ich alles kurz und


Seite 2

klein, was mir unter die Finger kommt.
Die Absperrungsbestimmungen sind aller-
dings kolossal streng; so dürfen 3. l.[5] Verwandte
von denen, die beim Transporte sind, nicht
mit ihren Sohnen, Brüdern, Väter etc. sprechen.
Da zwischen 10h heute vorm.[6] und 6h nachm.[7]
kein Zug mehr durchkam, wurden wir um
¼ 11 vorm. schon entlassen, während wir sonst
erst um 3 45 nachm. abgelöst worden wären.
Nach Hause gekommen bekam ich gleich
Kompagniedienst bis morgen mittag. So
konnte ich wenigstens nachm. ausschlafen,
und es war ein billiger Sonntag.
Zu Mittag gab es: Suppe, Schmorbraten mit
Schöten und Karotten, Kartoffeln, Citronen-
speise. Nachher haben wir Jünke(?) noch Caffée ge-
trunken und Kuchen gegessen, und dann
fing mein Dienst an.
Empfanget die innigsten Grüße und Küsse
von Euren Euch innigst liebenden und
stets dankbaren
Walter

Absender
Fähnrich Hammer. I.K. 19
Ers. Batl . Görlitz. 3.Komp

Adresse
Familie
Bankier
Oskar Hammer
Berlin Lichterfelde-Ost
Goethestr. 7 dpt(?)

Tagesstempel
GÖRLITZ
-7.5.17.6-7V.
* 1 b


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6rlitz
[2] heftige Schlägerei
[3] Auf die Wache bringen = verhaften / festhalten
[4] blankziehen = eine Waffe aus der Scheide ziehen
[5] l.= liebe
[6] vorm. = vormittag
[7] nachm. = nachmittag



 
chris63 Am: 22.10.2023 17:19:05 Gelesen: 44201# 3141 @  
@ evwezel [#3140]

Hallo Emiel,

Schoten und Karotten, Kartoffeln, Citronen-
speise. Nachher haben wir Junker (hier Offiziersanwärter) noch Caffée ge-

Oskar Hammer
Berlin Lichterfelde-Ost
Goethestr. 7 hpt (hochparterre)

grüsse Christof
 
evwezel Am: 22.10.2023 17:42:44 Gelesen: 44157# 3142 @  
@ chris63 [#3141]

Guten Mittag Christof,

das ist wirklich super! "hpt" hätte ich nie erraten.

Vielen Dank für Deine Hilfe,

Emiel
 
evwezel Am: 22.10.2023 18:08:59 Gelesen: 44119# 3143 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe heute noch eine zweite Aufgabe für Euch. Es handelt sich (natürlich) wieder um eine Feldpostkarte. Ich hoffe, Ihr wird beim Lesen nicht ohnmächtig werden...

Viele Grüße,

Emiel

---
Textseite

Am Ufern(?), den 4/4/16

Lieber Onkel – Tante!

Teile Euch kurz mit, daß
ich nicht auf den Heuberg
komme. Es ist mir nämlich
ein Unglück in Schliengen
passiert. Es ist mir ein Messer
in den Fuß gefallen durch den
Schuh. Ich habe etwa einen
1 Litter [1] Blut verloren. Es
ist gerade auf eine Ader
gestoßen. Das Blut war einen
Meter weit gespritzt. Ich wurde
gleich in das (???) gebracht.
Es grüßt Euch herzlichst
Ihrer (...)

Absender
Musk. Joh ?isk
XIV Armeekorps I E Bataillon
2. Kompagnie
Inf. Regt. Nr. 142 (…) Kolonne

Adresse
An
August
?isk
Stetten-Lörrach[2]
Baslerstraße Nr. 181.

Tagesstempel
MÜLLHEIM
-4.4.16.1-2N
* (BADEN) B

Briefstempel
Geprüft Lörrach
* XIV ARMEEKORPS *
OBERWACHUNGSSTELLE

Feldpostvermerk
Feldpostkarte

[1] Muss natürlich Liter sein
[2] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6rrach


 
volkimal Am: 22.10.2023 21:47:52 Gelesen: 43911# 3144 @  
@ evwezel [#3143]

Hallo Emiel,

der Absender und der Empfänger scheinen denselben Familiennamen zu haben. Nur ich leider nicht sagen, welcher Name es ist. Hier einmal die drei entsprechenden Stellen im Vergleich:



Der Name ist sehr kurz, fängt vermutlich mit "S" an. Beim zweiten Buchstaben kommen für mich das "i" und das "ö" in Frage. Danach könnte wieder ein "s" folgen - das ist aber sehr unsicher. Am Ende könnte z.B. ein "k" oder ein "te" stehen. Ich habe einmal auf dasoertliche.de nach den heutigen Namen in Lörrach und Umgebung gesucht, konnte aber nichts passendes finden.

Zu Vornamen: Als Absender ist Joh. = Johannes angegeben. Bei der Unterschrift gehe ich deshalb von "Hans" als Kurzform bzw. Rufname aus.

Zum Kartentext:

Die Orstangabe kann ich nicht lesen. Ostern als Zeitangabe passt auch nicht, da Ostern 1916 am 23./24.April war.

Mit Heuberg liegst du richtig. Hier einmal ein Auszug aus dem Ritter (Geographisch-Statitisches Lexikon von 1905):



Zusätzlich zu den Angaben im Ritter gab es den Namen Heuberg auch in Basel, 8 km von Stetten entfernt. Da es heißt "daß ich nicht auf den Heuberg komme" scheint es sich um eine Erhebung oder einen Berg zu handeln. Welche jetzt gemeint ist, kann man nicht sagen.

Der Absender hat es mit der Grammatik nicht so genau genommen. Auf der Karte heißt es "pasiert" anstellen von "passiert" und "nähmlich" anstellen von "nämlich". In der Schule gab es bei uns früher den Spruch "Wer nähmlich mit h schreibt ist dämlich".

Bei der Anschrift hast Du das "Herrn" in der zweiten Zeile vergessen. Der August steht dafür in der dritten Zeile.

Es ist diesmal kein Briefstempel sondern ein Zensurstempel. Oben steht " Überwachungsstelle". Leider habe ich dem Riemer leider verlegt und kann den Stempel nicht nachschlagen.

Soweit meine Anmerkungen.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 23.10.2023 06:52:16 Gelesen: 43584# 3145 @  
@ volkimal [#3144]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank für Deine Anmerkungen! Vermutlich kann ich den Nachnamen noch herausfinden. Dazu werde ich mir in Verbindung setzen mit dem Stadtarchiv in Lörrach.

Der Ortsname ist schwieriger. Könnte es auch der Name eines Krankenhauses sein? Der Briefschreiber war ziemlich schwerverletzt und vermutlich befand er sich zur Zeit noch immer ins Krankenhaus (oder Lazarett).

Viele Grüße,

Emiel
 
chris63 Am: 23.10.2023 10:04:55 Gelesen: 43394# 3146 @  
@ evwezel [#3145]

Hallo Emiel,

mein Vorschlag, der Schreiber lässt gerne Lücken.

Mü llheim, den 4/4/16

Lie ber On kel – Tante!

grüsse Christof
 
evwezel Am: 23.10.2023 10:27:40 Gelesen: 43382# 3147 @  
@ chris63 [#3146]

Guten Morgen Christof,

Du hast vollkommen recht - alles fällt jetzt an seinen Platz! Wie konnte ich das übersehen ? Das hast Du sehr gut gesehen, Christof!

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 31.10.2023 08:41:18 Gelesen: 38064# 3148 @  
Guten Morgen,

machen wir einen Ausflug in den Harz, es ist die Karte aus Marburg, die einmal im Harz weilte.



Ich bilde mir ein, daß ich ein gutes Stück habe lesen können, doch bei einigen Passagen habe ich noch nicht mal den Ansatz einer Ahnung. Ich bitte freundlichst um Hilfe.

Frau Jenni Riehl
Haus Stadel
Schierke
i. Harz

Marburg, d. 25.5.28
Mein liebes Mutt! Wir freuen
uns schon sehr mit den …!
den Zug schreibst Du uns wohl
noch. Adela bekommst Du auch noch
zu sehen. Sie bleibt Mittwoch
vormittag drei Stunden bei uns
auf der Durchfahrt nach …
Sie muß am 2. Juni sich leider
schon in … ...- Bring uns
gutes Wetter mit, damit wir
viel draußen sein können, u.
Du auch unsere Veranda genießen
kannst. Wir wollen recht vergnügt
miteinander sein u. viel lachen!
Hast Du auch Ohropax mitgenommen?
Das ist jetzt im Semesterbetrieb
nötig. - Eine … stellung u. ein
… … … Dir Marburg auch an.
Herzinnige Pfingstgrüße von Deinen
Kindern.

Hier noch einmal das Bild der linken Schriftseite



Besten Dank sagt Olaf
 
evwezel Am: 31.10.2023 08:55:53 Gelesen: 38052# 3149 @  
@ DERMZ [#3148]

Hallo Olaf,

auf die Schnelle:

Frau Jenni Riehl
Haus Stadel
Schierke
i. Harz

Marburg, d. 25.5.28
Mein liebes Mutt! Wir freuen
uns schon sehr auf den Dienstag!
den Zug schreibst Du uns wohl
noch. Adele bekommst Du auch noch
zu sehen. Sie bleibt Mittwoch
vormittag drei Stunden bei uns
auf der Durchfahrt nach Bremen(?)
Sie muß am 2. Juni sich leider
schon einschiffen - Bring uns
gutes Wetter mit, damit wir
viel draußen sein können, u.
Du auch unsere Veranda genießen
kannst. Wir wollen recht vergnügt
miteinander sein u. viel lachen!
Hast Du auch Ohropax mitgenommen?
Das ist jetzt im Semesterbetrieb
nötig. - eine Kunstausstellung u. ein
Festspiel(?) bietet Dir Marburg auch an.
Herzinnige Pfingstgrüße von Deinen
Kindern.

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 31.10.2023 09:11:44 Gelesen: 38038# 3150 @  
@ evwezel [#3149]

Guten Morgen Emiel

so stolz ich auf das Ohropax bin, so muss ich mich für den nicht erkannten Dienstag und das Festspiel "grämen", vor allem wo das auch im Stempel steht.

Bremen als Zielort macht Sinn, ich war auf der Suche nach einem Ort mit Anfangsbuchstaben "C".

Jetzt bleibt nur noch die Frage, was Adele am 2.Juni dort machen will/muss/tut, kann es sein, daß sie sich einschifft? Aus gleicher Quelle erhielt ich eine zweite Karte, die weder vom Schriftbild, noch von den Namen zusammenpasst, allerdings Ende Juni nach New York adressiert war und Grüße aus der alten Heimat überbrachte. Da könnte gut ein Zusammenhang bestehen, oder konstruiere ich da etwas.

Besten Dank sagt Olaf
 
evwezel Am: 31.10.2023 09:15:38 Gelesen: 38034# 3151 @  
@ DERMZ [#3150]

Guten Morgen Olaf,

stimmt, Adele musste sich am 2. Juni wieder einschiffen.

"Ohropax" hast Du tatsächlich sehr gut entziffert! Ich wusste überhaupt nicht, dass es damals schon Ohropax gab:

"Die Ohropax GmbH ist ein deutsches Unternehmen, das zunächst durch Ohrenstöpsel aus Wachs bekannt wurde. Später kamen Modelle aus Schaumstoff, Silikon und Kunststoff hinzu. Der Name „Ohropax“ ist zusammengesetzt aus dem deutschen Wort Ohr und dem lateinischen Wort pax „Frieden/Ruhe“." (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Ohropax )

Emiel
 
volkimal Am: 31.10.2023 10:22:49 Gelesen: 37994# 3152 @  
@ evwezel [#3149]

Hallo Emiel und Olaf,

Bremen und Festspiel sind richtig. Die Anfangsbuchstaben passen zu Frau und Bring. Außerdem fuhren in Bremen viele Schiffe ab.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 02.11.2023 20:06:10 Gelesen: 36609# 3153 @  
Liebe Sammelfreunde,

es ist mir ein Vergnügen, dass ich Euch wieder einen Feldpostbrief mit einer schrecklichen Handschrift zeigen kann. „Geteilter Schmerz ist halber Schmerz“, nicht wahr? Wer könnte die fehlenden Wörter entziffern?

Viele Grüße,

Emiel

---

Seite 1
Cöln. 16.11.16.

Sehr geehrter Herr Oberlehrer!

Nun bin ich schon einige Wochen Sol-
dat. Da hörte ich dieser Tage zufällig,
Sie seien auch zur Inf. Art.[1] ange-
schrieben worden. Meine spaßhafte Be-
merkung von damals möchte ich
Ihnen nun wohlgemeint raten. Melden
Sie sich am Bezirkskommando und
bitten, zum Inf. Art. 7. nach Cöln
eingezogen zu werden. Kommen
Sie dann hierhin (vor(?) Zugwegka-
serne[2]), so bitten Sie nach Port 8
gelegt zu werden, nicht nach Arnolds
Leute(?) zu den Fahrern. Dort ist der Arbeit
so schwer wie in Coblenz (…). Der
Depotführer von Fort 8 ist in Civil
Schulrat. Besonders günstig für Sie.
Die Herrn werden hier am Mastfern-
rohr, das beim Stabe bleibt, aus-
gebildet und haben sehr gemütlichen
Dienst. Morgens nur von 8-11 Uhr
und nachmittags von 3-5 Uhr. Außer-
dem dürfen Sie hier nach 1 Woche schon


Seite 2
in der Stadt wohnen. Es sind
verschiedene Philologen hier.
Augenblicklich sitzt ein Professor
aus Crefeld neben mir. Diese An-
nehmlichkeiten[3] finden Sie in keiner
anderen Garnison. Es könnte Sie
vielleicht stören, mich als Ihrer früheren
Schüler zu wissen. Ich hoffe,
Sie werden meiner Versicherung ver-
trauen, dass ich selbstverständlich
auch als Kamerad wissen werde,
dass Sie mein Lehrer waren, den ich
für seine Mühe Dank schuldig bin,
und mich danach richten werde. Ich
habe im Vertrauen gesagt: Protektier(…)
nur(?), die (…) Ihnen (…)klich sein
können. Vielleicht werden Sie so
freundlich sein, Herrn Dr. Hermes-
dorf[4] auch über die hiesigen Zu-
stände zu unterrichten. Er könnte
sich gegebenenfalls auch(?) danach(?)
richten. Ich habe nämlich zu wenig
Zeit, um ihm noch einmal alles

Seite 3
eingehend zu beschreiben. Meine
Ernennung zum Offiziers(…)-
ten steht bevor und da muß ich
riesig arbeiten. Mit freundliche
Grüßen an die übrigen Herren
besonders
Ihnen selbst
verbleibe ich
Ihr
dankbarer
Carl Meller-Rombey

Absender
Kanonier Meller-Rombey[5]
Fuß. Art. Reg. 7.
?.?.? (…)rath
Cöln / Rodenkirchen
Hombergstr. 1

Adresse
Herrn. Oberlehrer Waters
Euskirchen
(…)thstr.

Tagesstempel
RODENKIRCHEN
16.11.16.5-6n
* (RHEIN) a



[1] Infanterie-Artillerie
[2] Siehe https://altes-koeln.de/wiki/Kasernen_im_preu%C3%9Fischen_K%C3%B6ln
[3] Annehmlichkeit = Bequemlichkeit, Vorteil
[4] Peter Hermesdorf (siehe Festschrift Gymnasium Euskirchen 100 Jahre, Seite 6).
[5] Karl Joseph Gerhard Antonius Meller-Rombey, gestorben am 24. November 1917 im Lazarett Hannover (Festschrift Gymnasium Euskirchen 100 Jahre, Seite 2





 
chris63 Am: 02.11.2023 21:25:49 Gelesen: 36586# 3154 @  
@ evwezel [#3153]

Hallo Emiel,

Seite 1
...
Sie sich am Bezirkskommando und
bitten, zum Fuß. Art. 7. nach Cöln (verm. Westfälisches Fußartillerieregiment 7)
eingezogen zu werden. Kommen
Sie dann hierhin ( zur Zugwegka-
serne[2]), so bitten Sie nach Port 8
gelegt zu werden, nicht nach Arnolds-
höhe zu den Fahrern. Dort ist der Arbeit
so schwer wie in Coblenz auch. Der

Mastfernrohr lese ich auch, sollte wohl Messfernrohr heißen

Seite 2
....
und mich danach richten werde. Ich
habe im Vertrauen gesagt: Protektieren
wir, die auch Ihnen nützlich sein
können. Vielleicht werden Sie so


Seite 3

eingehend zu beschreiben. Meine
Ernennung zum Offiziers aspiran-
ten steht bevor und da muß ich


Weiter oben Nr. 3149 lese ich als Adresse:

Henni Riehl
Haus Wedel (gibt es heute noch)

grüsse Christof
 
volkimal Am: 02.11.2023 21:48:19 Gelesen: 36572# 3155 @  
@ evwezel [#3153]

Hallo Emiel,

Christof war schneller. Noch ein paar Kleinigkeiten:

Seite 1:
Nun bin ich schon einige Wochen Sol-
dat. Da hörte ich dieser Tage zufällig,
Sie seien auch zur Fuß. Art.[1] ange-

Sie dann hierhin (zur Zugwegka-
serne[2]), so bitten Sie nach Fort 8
gelegt zu werden, nicht nach Arnolds

Seite 2:
anderen Garnison. Es könnte Sie
vielleicht stören, mich als Ihren früheren
Schüler hier zu wissen. Ich hoffe,
Sie werden meiner Versicherung ver-
trauen, dass ich selbstverständlich
auch als Kamerad wissen werde,
daß Sie mein Lehrer waren, dem ich
für seine Mühe Dank schuldig bin,
und mich danach richten werde. Ich
habe im Vertrauen gesagt Protektionen
hier, die auch Ihnen nützlich sein
können. Vielleicht werden Sie so

Absender
Kanonier Meller-Rombey[5]
Fuß. Art. Reg. 7.
?.?.? Paffrath
Cöln / Rodenkirchen
Hamburgstr. 1

Adresse
Herrn. Oberlehrer Waters
Euskirchen
Feybathstr. (Vielleicht meint er die Veybachstraße, die gibt es in Euskirchen.)

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 03.11.2023 08:02:31 Gelesen: 36372# 3156 @  
@ chris63 [#3154]
@ volkimal [#3155]

Guten Morgen Christof und Volkmar,

ich nehme wieder meinen Hut ab für Euch beide. Es ist erstaunlich, wie schnell ihr meinen Text gelesen und korrigiert habt. Vielen herzlichen Dank dafür - ihr spielt wirklich in der Spitzenklasse!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 03.11.2023 08:10:21 Gelesen: 36365# 3157 @  
@ DERMZ [#3148]
@ chris63 [#3154]

Hallo Olaf,

Vielleicht hast Du die Korrektur von Christof übersehen, aber er hat natürlich völlig recht. Die Anschrift von Frau Riehl lautet:

Frau Henni Riehl
Haus Wedel

Viele Grüße,

Emiel
 
Angelika Am: 03.11.2023 12:33:47 Gelesen: 36282# 3158 @  
Ich habe gerade eine Karte gefunden und kann nicht alles lesen. Ich bitte um Mithilfe




Nicht wahr? Ich habe Ihnen gut graten!
Mit „Titze“ schmeckt ihr Kaffee … besser!
Leider konnte ich Ihnen damals nur eine
kleine Probe überlassen, Aber gewiß haben Sie
sich .. bei Ihrem Kaufmann(?) ein
… Titze …. Paket „Titze-Gold“
in …. besorgt, so daß Sie sich …. bereits
von seiner unvergleichlichen …. über-
zeugen konnten.
Freundliche Grüße
Ihr
Titze-Tante

Viele Grüße
Angelika
 
wessi1111 Am: 03.11.2023 12:57:41 Gelesen: 36271# 3159 @  
@ Angelika2603 [#3158]

Hallo Angelika,

ich lese folgendes:

Nicht wahr? Ich habe Ihnen gut geraten!
Mit „Titze“ schmeckt ihr Kaffee halt noch besser!
Leider konnte ich Ihnen damals nur eine
kleine Probe überlassen. Aber gewiß haben Sie
sich schon bei Ihrem Kaufmann ein
frischduftendes weißes Packerl Titze oder ein Paket „Titze-Gold“
in Würfeln besorgt, so daß Sie sich auch bereits
von seiner unvergleichlichen Ausgiebigkeit über-
zeugen konnten.
Recht freundliche Grüße
Ihre
Titze-Tante

Gruß
Wessi
 
Angelika Am: 03.11.2023 13:28:32 Gelesen: 36257# 3160 @  
Vielen Dank

GLG
Angelika
 
evwezel Am: 03.11.2023 13:42:38 Gelesen: 36244# 3161 @  
@ Angelika2603 [#3160]

Hallo Angelika,

eine Kleinigkeit noch:

Mit „Titze“ schmeckt der Kaffee halt noch besser!

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 04.11.2023 15:27:28 Gelesen: 35792# 3162 @  
@ evwezel [#3157]

Hallo Emiel

ja, diese Korrektur habe ich überlesen. Vielen lieben Dank für den Hinweis. Ich werde mein Sammlungsblatt entsprechend berichtigen.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 04.11.2023 15:40:50 Gelesen: 35784# 3163 @  
Guten Tag,

heute eine Feldpostkarte, die enorm viele Ortsangeben zeigt



Die Karte zeigt einen Blick auf Marburg, die Karte ist in Wabern abgestempelt, geschickt wurde sie nach Wetzlar-Niedergirmes und der Absender weilte "postalisch" auf dem Truppenübungsplatz in Neuhammer an der Queis...

Problematischer ist der Text, ich kann weder den Vornamen von Frau Müller richtig deuten, noch habe ich eine Idee wofür Hermann Borchardt danke sagt.

Feldpostkarte

An Frau
Chr.. Müller
in
Wetzlar Niedergirmes
Elibethen Str. N 36

Abs. Mgfr Herman
Borchardt
Landstu Infr. 44 zu
Zeit
Neuhammer A Queis

15.4.15.
Liebe Frau
Müller besten Dank
… … die Auf..
Ich schicke hiermit
Meinen besten
Dank und
Hochachtungsvoll
H. Borchardt

und links aufsteigend lese ich: Grüß die liebe Kleinen

Wer kann meine Gedanken-Knoten lösen?

Beste Grüße von Olaf
 
volkimal Am: 04.11.2023 16:01:53 Gelesen: 35771# 3164 @  
@ DERMZ [#3163]

Hallo Olaf,

das ist wirklich eine Sauklaue! Ich lese:

An Frau
Chr inan Müller
in
Wetzla rniedergirmes (ein Wort)
Elibethen Str. N 36

Abs. Wis(?) Herman (der Anfangsbuchstabe ist eindeutig ein "W")
Borchardt
Landstu Infr. N 44 zu (das "N" fehlt. statt 44 könnte es evtl. auch eine 14 sein)
Zeit
Neuhammer A Queis (dahinter steht noch etwas, ist aber völlig unleserlich)

15.4.15.
Liebe Frau
Müller besten Dank
??? die Aufwartung(?)
Ich spreche hiermit
Meinen besten
Dank aus
Hochachtungsvoll
H. Borchardt

Viele Grüße
Volkmar
 
Richard Am: 04.11.2023 22:12:37 Gelesen: 35591# 3165 @  
@ volkimal [#3164]
@ DERMZ [#3163]
@ evwezel [#3161]

Hallo zusammen,

ich bitte die in der Überschrift genannten Beiträge zu beachten, die möglicherweise noch nicht oder noch nicht ausreichend beantwortet sind:

(?) (3137) (3143) (3163)

Sollte einer der Beiträge doch ausreichend beantwortet sein, bitte ich um Nachricht per Mail.

Schöne Grüsse, Richard
 
DERMZ Am: 05.11.2023 09:56:45 Gelesen: 35200# 3166 @  
@ udokorte [#3137]

Hallo Udo,

ich sehe das auch so, mit Pinneberg und Bahnhof. Der Bahnhof Pinneberg wurde 1848 erbaut an der Bahnstrecke Altona-Kiel.

Mit besten Grüßen Olaf
 
matze1958 Am: 08.11.2023 22:03:42 Gelesen: 32095# 3167 @  
Hallo,

kann jemand das Wort links oberhalb "frei" lesen? Es steht auf einer Drucksache von 1874 aus der Schweiz nach Gotha.

Danke Euch, Matze


 
volkimal Am: 08.11.2023 22:09:39 Gelesen: 32088# 3168 @  
@ matze1958 [#3167]

Hallo Matze,

aus welchem Ort kommt der Brief?

Viele Grüße
Volkmar
 
matze1958 Am: 08.11.2023 22:29:26 Gelesen: 32082# 3169 @  
@ volkimal [#3168]

Aus Basel.
 
Gauss Am: 08.11.2023 22:45:51 Gelesen: 32078# 3170 @  
@ matze1958 [#3167]

Gedrucktes Cirkular.
 
matze1958 Am: 09.11.2023 11:15:32 Gelesen: 31731# 3171 @  
@ Gauss [#3170]

Super, danke für Deine Hilfe!
 
Briefuhu Am: 23.11.2023 15:36:46 Gelesen: 27278# 3172 @  
Habe hier einen Siegelbrief nach Breslau bei dem ich nur Teile der Anschrift lesen kann. Ich lese An ein ..Hochwürdigend.... bischöflichen Generalvikariat... i gerichtlichen Sachen... bischöflich.

G]

Auf der Rückseite ein Wachssiegel, das ich auch nicht zurodnen kann, bestimmt aber etwas Kirchliches. Die rote Sechs dürfte das Porto sein.



Schönen Gruß
Sepp
 
Gauss Am: 23.11.2023 15:53:30 Gelesen: 27265# 3173 @  
@ Briefuhu [#3172]

An ein hochwürdigst hochfürst-bischöfliches Generalvicariat-Amt in gerichtlichen Sachen des Bisthums Breslau zu Breslau
 
Gauss Am: 23.11.2023 16:04:01 Gelesen: 27259# 3174 @  
@ Briefuhu [#3172]

Sigillum Commissariatus / Episc. ... und dann verließen sie ihn .. Also irgendwas Bischöfliches.
 
Briefuhu Am: 23.11.2023 16:15:27 Gelesen: 27252# 3175 @  
@ Gauss [#3174]

Vielen Dank für die Hilfe.

Schönen Gruß
sepp
 
DERMZ Am: 04.12.2023 12:58:36 Gelesen: 25158# 3176 @  
Guten Tag,

wir gehen zurück in das Jahr 1900, eine eng beschriebenen Karte von Marburg nach München berichtet unter anderem über eine Radkollision mit einem Brückengeländer ...



Ich habe bisher folgendes lesen können:

Herrn W. Broeg
stud. chem.
München
Schnorrstraße 9 III


M. d. 25.05.00
L.W. Das Paket von Großm. Wird wohl
an seine Adresse gelangt sein. Hoffentlich hast Du
es mit gutem Appetit verzehren können, denn
ich nehme an daß Deine Erkältung keine ernste
Folgen hatte! Schreibe deshalb bald wie es Dir
geht. - Am Montag wird Dein Wechsel abgeschickt
viel Vergnügen und gutes Wetter wünschen
wir Dir. - Unsere Rheintour hängt auch vom
günstigen Wetter ab, wenn sonst nicht unvor-
hergesehene Sachen eintreten. - Sollten
...manns nicht reisen, so sind wir nach
Frankfurt eingeladen (mit Rad) können
uns solches noch in letzter Minute über-
legen. - Den Geburtstag haben wir mit
einem opulenten Essen gefeiert, die Er..
wird ein herziges Ding am 10. Juni ist
ihr Geburtstag vergiß nicht zu schreiben.
Dr. Schwanke hat schon mit dem Rad …
gehabt, das … Gestell verbogen
ist schon in die Fabrik geschickt. - Er ist
bei einer Curve an ein Brückengeländer
bei Friedelhausen * gefahren. - Wie
steht es denn mit der Wäsche, was bezahlst
Du dort? Schreibe darüber. - Frl Dahne
und Frl. Bähr haben ihren Besuch gemacht
… (entsetzlich!!) ihre Schwester entzückend
dagegen. - Wie ich höre will Käte
im Juni kommen, ob ich sie aber da
aufnehmen kann ist noch ubestimmt
denn wir wissen nicht ob wir reisen
oder ich zur Erholung fortgehe. - Heute
wollen wir aber Rad fahren, der Ma-
gen geht wieder gut. Stehe … noch in
Unterhandlung mit allen möglichen
Terminen wenn … eines Magens. - …
Ist trotz Begleitung des Böhler verunglückt



der Wagen ist ganz entzwei, ... herunter gefallen.



Gruß u. Kuß Dein tr. Werther (?)



die Bäcker sind ...
bedeutend
geworden

* Friedelhausen - gemeint ist meines Erachtens das Schloss Friedelhausen, gelegen zwischen Marburg und Gießen, an der Main-Weser-Bahn gibt es eine Bahnstation "Friedelhausen", die recht nahe am Ort Odenhausen liegt.

Nun ja, vielleicht erhalte ich wieder Hilfe bei den vielen Lücken, die ich wieder habe.

Besten DANK sagt Olaf
 
chris63 Am: 04.12.2023 16:03:45 Gelesen: 25117# 3177 @  
@ DERMZ [#3176]

bei der Sauklaue nur geraten.

Dr. Schwanke hat schon mit dem Rad Unglück
gehabt, das ganze Gestell verbogen
ist schon in die Fabrik geschickt. - Er ist
bei einer Curve an ein Brückengeländer
bei Friedelhausen* gefahren. - Wie
steht es denn mit der Wäsche, was bezahlst
Du dort? Schreibe darüber. - Frl Dahne
und Frl. Bähr haben ihren Besuch gemacht
letztere (entsetzlich!!) ihre Schwester entzückend
dagegen. - Wie ich höre will Käte
im Juni kommen, ob ich sie aber da
aufnehmen kann ist noch unbestimmt
denn wir wissen nicht ob wir reisen
oder ich zur Erholung fortgehe. - Heute
wollen wir aber Rad fahren, der Ma-
gen geht wieder gut. Papa steht noch in
Unterhandlung mit allen möglichen
Terminen wegen meines Magens. - …
Ist trotz Begleitung des Böhler verunglückt

der Wagen ist ganz entzwei, den Abhang herunter gefallen.

Gruß u. Kuß Dein tr. Mutter

die Räcker? sind billiger geworden
bedeutend

grüsse Christof
 
volkimal Am: 04.12.2023 16:23:26 Gelesen: 25110# 3178 @  
@ DERMZ [#3176]

Hallo Olaf,

Christof war schneller als ich. Es passt aber fast alles überein:

Dr. Schwanke hat schon mit dem Rad Unglück
gehabt, das ganze Gestell verbogen
ist schon in die Fabrik geschickt. - Er ist
bei einer Curve an ein Brückengeländer
bei Friedelhausen* gefahren. - Wie
steht es denn mit der Wäsche, was bezahlst
Du dort? Schreibe darüber. - Frl Dahne
und Frl. Bähr haben ihren Besuch gemacht
letzter(e) (entsetzlich!!) ihre Schwester entzückend
dagegen. - Wie ich höre will Käte
im Juni kommen, ob ich sie aber da
aufnehmen kann ist noch ubestimmt
denn wir wissen nicht ob wir reisen
oder ich zur Erholung fortgehe. - Heute
wollen wir etwas Rad fahren, der Wa-
gen
geht wieder gut. Papa(?) steht noch in
Unterhandlung mit allen möglichen
Firmen wegen eines Wagens. – Handsch??
Ist trotz Begleitung des Böhler verunglückt

der Wagen ist ganz entzwei, den Abhang herunter gefallen.

Gruß u. Kuß Deine tr. Mutter

die Räder sind billiger bedeutend geworden

Viele grüße aus Norwegen
Volkmar
 
evwezel Am: 04.12.2023 20:11:42 Gelesen: 25066# 3179 @  
@ DERMZ [#3176]

Hallo Olaf,

Noch eine Kleinigkeit:

Den Geburtstag haben wir mit
einem opulenten Essen gefeiert, die Eva
wird ein herziges Ding

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 04.12.2023 21:33:15 Gelesen: 25049# 3180 @  
@ chris63 [#3177]
@ volkimal [#3178]
@ evwezel [#3179]

Danke Christof, Volkmar und Emiel

jetzt macht alles Sinn - eine spannende Geschichte, vor allem was ist mit dem Wagen passiert, der nun entzwei den Abhang hinunter gefallen ist. Was war die Ursache? Wir werden wohl nie genau erfahren, was wirklich vorgefallen ist.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 05.12.2023 11:34:36 Gelesen: 24948# 3181 @  
Guten Tag,

Tauwetter (hier)... da brauchen Buchhändler, die von Tür zu Tür ziehen eben einen Schutz für Ihre Ware...



Heute bilde ich mir ein, daß ich den Text richtig gelesen habe

Herrn Wilh. Kirschbaum [1]
Papier & Galanteriewaren
Leipzig

Sie offerierten mir s. Z. ein
großes Photographie Album
mit Pulvergl. Decke p.s.
Ich gebrauch behuts * Colportage **
ein schönes Album auch
mit Musik. Was können
Sie mir offerieren?
Marburg. 5/5 83.
H. Wolff [2]

[1] Wilhelm Kirschbaum, Portefeuilles, Galanterie Schreibmaterialen, Leipzig, Neumarkt 38
[2] H. Wolff war Buchhändler in der Neustadt 10, Marburg
* behut = Aufbewahrung, Schutz
** Colportage = Bücherverkauf an der Haustür

Mit besten Grüßen
Olaf
 
evwezel Am: 05.12.2023 12:53:14 Gelesen: 24924# 3182 @  
@ DERMZ [#3181]

Hallo Olaf,

"Pulvergl." kann meiner Meinung nach nicht stimmen. Es gibt nämlich über dem "u" kein Bogen oder Strich wie bei "Musik" und "gebrauch". Ich glaube, das Wort fängt mit "gal" an.

Viele Grüße,

Emiel
 
Gauss Am: 05.12.2023 13:02:37 Gelesen: 24922# 3183 @  
@ DERMZ [#3181]

behufs = zum Zwecke von
 
Gauss Am: 05.12.2023 13:05:39 Gelesen: 24919# 3184 @  
@ evwezel [#3182]

galvanopl(astisch)?
 
evwezel Am: 05.12.2023 13:12:09 Gelesen: 24913# 3185 @  
@ Gauss [#3184]

Gut gesehen! "galvanopl(astisch)" passt vom Wort her sehr gut.

Viele Grüße,

Emiel
 
Gauss Am: 05.12.2023 13:39:36 Gelesen: 24902# 3186 @  
@ DERMZ [#3181]

ein größeres Photographie ...
 
volkimal Am: 05.12.2023 14:44:50 Gelesen: 24877# 3187 @  
@ DERMZ [#3181]

Hallo Olaf,

hinter Galanteriewaren ist noch ein “h“ verm. für “haus“.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 06.12.2023 03:15:04 Gelesen: 24729# 3188 @  
@ evwezel [#3182]
@ Gauss [#3186]
@ volkimal [#3187]

Guten Morgen,

ein Wort mit "x", das war wieder nix - war ich doch größter Freude und Überzeugung - ich muss also noch genauer werden.

Vielen lieben Dank für Eure Korrekturen und einen schönen Nikolaus

wünscht Olaf
 
Gauss Am: 06.12.2023 08:56:20 Gelesen: 24653# 3189 @  
@ DERMZ [#3188]

Wenn mal einer die Knochenarbeit geleistet und 99 % entziffert hat, sind die kleinen Korrekturen keine große Sache mehr. Ich wäre beim Gesamttext an vielen anderen Stellen gescheitert.
 
evwezel Am: 06.12.2023 16:05:08 Gelesen: 24600# 3190 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch mal wieder einen Feldpostbrief, geschrieben am 4. Mai 1917. Meine Hoffnung war natürlich, alles selbst lesen zu können, aber leider bin ich wieder an einigen Stellen gescheitert…. Also, fahren wir los:



----
Seite 1

Im Felde, den 4/V 17.

Mein liebes Frl. Leven!

Es is erreicht! Meine Einberufung erfolgte plötzlich
wie ein Blitz aus heiterem Himmel auf (…)prophi(…)(?)
Wege. Am 29 a[1] reiste ich von Cöln über Lille zur Front
ab u. traf dort nach zweitätiger Fahrt mit allerlei Hin-
dernissen Sonntagabend 11 1/ a(?) bei meiner Division
ein, begrüßt vom Brüllen der Kanonen u eskortiert
von feindlichen Fliegern die mit ihren Bomben nicht
gar zu sparsam umgingen. Über meinem Standort darf
ich aus naheliegenden Gründen nichts näheres mitteilen,
werde aber fleißig Tagebuch führen, damit ich später
nach hoffentlich glückliches Heimkehr auch etwas vom
Kriege zu erzählen weiß. Im Übrigen geht es mir bis
jetzt gut. Die erste Schlacht versuchte ich in meinem Mantel
gehüllt zu schlafen, es wollte jedoch nicht klappen, man
muß sich halt zuerst an das rauhe[2] Kriegshandwerk u.
den Schlachtenlärm gewöhnen u. seine Nerven auf die
Höllenmusik einstellen. Mit der Atzung[3] kann man
zufrieden sein, das Wasser nicht trinkbar u darum vermisse
ich sehr Leven hell u. dunkel[4]. Vielleicht hilft dazu Leven
einmal aus u schickt mir unter der Firma Liebesgabe
für meine Rechnung ein Faß Bier. Die Adresse würde
denn lauten: Stab der 47. Landw. Division zu Händen
des kath. Feldgeistlichers Regozini. Hoffentlich geht es
Ihnen u. Ihren lieben Angehörigen noch gut. Jüppchen[5]
kann sich bereithalten, damit ich ihn gelegentlich als
Leibbursch[6] anfordern kann! Er muß aber zuerst gut
reiten lernen u seine Nerven stählen[7]. Bitte nur ge-
legentlich die Adresse von Ihrem Bruder Karl mitzuteilen,
vielleicht liegt er ganz in meiner Nähe u konnte ich ihn
meinen Gaul[8] gelegentlich in die Kur geben. Nun Gott be-
fohle, m.l. Finchen[9]. Ich empfehle mich ganz besonders Ihrem
Gebete u verbleibe mit (?) herzl. Grüße an alle
Ihr P(?) Regozini

[1] Vermutlich April.
[2] frühere Schreibung für rau
[3] Atzung = Fütterung, Nahrung
[4] Der Briefschreiber redet hier von Bier von der Schlossbrauerei Heinrich Leven in Waldniel.
[5] Jüppchen = Josef
[6] aktiver Bursch, der dem neu aufgenommenen Fuchs als Freund und Betreuer zur Seite steht
[7] sehr stark, kräftig, widerstandsfähig machen
[8] Pferd
[9] Josefine (“Finchen”), Karl und Josef Leven waren die Kinder von Heinrich Leven, Gründer der Schloßbrauerei in Waldniel. Siehe http://www.klausehm.de/BuchstabeS/S0372.html ).


Mit herzlichem Sammlergruß,

Emiel
 
DERMZ Am: 06.12.2023 16:23:02 Gelesen: 24589# 3191 @  
@ evwezel [#3190]

Hallo Emiel,

vielleicht kann ich helfen.

...
wie ein Blitz aus heiterem Himmel auf telegraphischen
...
dernissen Sonntagabend 11½ bei meiner Division
...
nach hoffentlich glücklicher Heimkehr auch etwas vom
...
Reiten lernen u seine Nerven stählen[7]. Bitte mir ge-
...

Die unteren Fragezeichen kann ich leider nicht lösen.

Beste Grüße Olaf
 
chris63 Am: 06.12.2023 16:48:43 Gelesen: 24572# 3192 @  
@ evwezel [#3190]

letzte Zeile

.. verbleibe mit 1000 herzl. Grüßen ...

@ Gauss [#3189]

Zustimmung, der Anfang ist der schwierige Teil.

grüsse Christof
 
evwezel Am: 06.12.2023 16:50:09 Gelesen: 24570# 3193 @  
@ DERMZ [#3191]

Hallo Olaf,

vielen Dank für Deine Hilfe! An "telegraphischen" hatte ich nicht gedacht, aber es klingt eigentlich sehr logisch.

Mit vereinten Kräften kann man Berge versetzen!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 06.12.2023 16:59:04 Gelesen: 24565# 3194 @  
@ chris63 [#3192]

Hallo Christof,

Super, mit Deiner Lesung kann ich jetzt auch die zweite Lücke schließen!

Viele Grüße (1000 ist vielleicht ein bisschen übertrieben),

Emiel
 
Dieter 66 Am: 11.12.2023 22:35:06 Gelesen: 23431# 3195 @  
Hallo liebe Mitglieder,

in meinem Besitz befinden sich auch viele in Sutterlin verfasste Briefe und Korrespondenz.

Hier bediene ich mich öfters dieser Seite im Internet [1].

Macht zwar auch Übersetzungsfehler, aber inhaltlich doch dann zu verstehen, worum es eigentlich geht.

Evtl. für den einen oder anderen als ersten Ansatz hilfreich.

Schönen Gruß Dieter.

[1] https://readcoop.eu/de/transkribus/suetterlin-uebersetzen/
 
chris63 Am: 11.12.2023 23:27:17 Gelesen: 23417# 3196 @  
@ Dieter 66 [#3195]

Neuester Test, das Programm ist schon besser geworden, vor einem Jahr konnte ich nicht die Sprache erkennen.



Der Transkribtionsvorschlag:

St.Vu.70
eebes Onsel Waltw!
Gozlichen Dacht fud
Deinen Geburts lagsproh
Frau, nebliche, Agurische
Aber annoch vergnügte
eben Krüße senden
wir Eit
gozlichst zure Anmel

grüße Christof
 
Dieter 66 Am: 12.12.2023 17:11:44 Gelesen: 23246# 3197 @  
@ chris63 [#3196]

Hallo Christof,

ja, lol, Mann muss immer noch ein wenig Fantasie haben.

manchmal macht er das recht gut, ein andermal liest er nur M......

Liegt denn wohl auch an den Vorlagen.

Gruß Dieter
 
chris63 Am: 12.12.2023 19:36:54 Gelesen: 23197# 3198 @  
@ Dieter 66 [#3197]

Hallo Dieter,

nachdem Test 1 (Schwierigkeit leicht) besser verlief als gedacht, jetzt mittlere Schwierigkeit, Kontrast schlechter, Unter- und Überlängen ineinanderlaufend, kaum Abkürzungen, keine Fachwörter, keine Gewichts- oder Maßangaben, keine Währungskürzel.



Transkription des Programm:

de
fa
Eern
ea
Eee
dts h
A
d.....so gehts noch ein paar Zeilen weiter

Der einzige theoretische Nutzen ist, ich muss nichts selber tippen oder schreiben, lesen sollte ich selber können um das Programm zu kontrollieren.
Die Gefahr ist doch, schafft es das Programm irgendwann nah an eine korrekte Transkription, wird der größte Unfug für wahr gehalten.

grüsse Christof
 
matze1958 Am: 17.12.2023 20:08:07 Gelesen: 22153# 3199 @  
Guten Abend zusammen,

kann mir jemand beim Entziffern dieses kurzen Briefes helfen? Es handelt sich um den Inhalt eines Briefs "Muster ohne Werth" nach Rheinfelden (Schweiz) von 1865. Mich würde sehr interessiern, was für ein Warenmuster in dem Brief war!

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!

Matze


 
chris63 Am: 17.12.2023 21:07:14 Gelesen: 22140# 3200 @  
@ matze1958 [#3199]

Es ging um Bandeisen, aber der Sinn des Briefes erschließt sich mir nicht.

Ham(m)isfeld, den 30 August 1865

Herrn Haffter

Uebersendet einer doch .... bei liegen Muster
(3 gestrichen) 2 Bund Bandeisen von je einer (äus....) Sorte ein Bund
von der breissen Sorte ein Bund von 50 Pfund
u. von der mitleren Sorte umr 30 Pfund, also kein
Bund von dem kleinsten Muster ist es gleich
wie schwer das Bund ist.

grüsse Christof
 
volkimal Am: 17.12.2023 22:14:28 Gelesen: 22105# 3201 @  
@ chris63 [#3200]

Hallo Matze,
ich lese:

Uebersendet mir doch noch(?) bei liegen Muster
(3 gestrichen) 2 Bund Bandeisen von je einer äußer Sorte ein Bund
von der breitten Sorte ein Bund von 50 Pfund
u. von der mitleren Sorte umr 30 Pfund, also kein
Bund von dem kleinsten Muster ist es gleich
wie schwer der Bund ist.

Normal hätte ich ebenfalls breissen gelesen. Nachdem ich das "t" in Sorte sah, gehe ich aber von breitten aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 17.12.2023 23:40:18 Gelesen: 22057# 3202 @  
@ volkimal [#3201]

Hallo Volkmar,

danke, war schon am Verzweifeln, was der Schweizer mit breissen meint.

Im Vergleich mit kleinsten werfe ich noch breisten (breitesten) in den Ring.

grüsse Christof
 
matze1958 Am: 18.12.2023 12:30:45 Gelesen: 21902# 3203 @  
@ chris63 [#3202]

Vielen Dank für eure Hilfe! Ich habe mal gegoogelt, was ein Bandeisen eigentlich ist: dünn ausgewalztes, bandförmiges Eisen für Fassreifen, Beschläge u. Ä.

Ich frage mich natürlich was da als Warenmuster dem (sehr kleinen) Brief beilag?

Gruß, Matze
 
volkimal Am: 18.12.2023 16:01:21 Gelesen: 21878# 3204 @  
@ matze1958 [#3203]

Hallo Matze,

wenn das Muster aus Eisen war, dann vielleicht ein ganz kurzes Stück, damit man den Querschnitt sah. Alternativ wäre natürlich auch ein Papiermodell o.ä. möglich.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stewe Am: 19.12.2023 09:06:14 Gelesen: 21535# 3205 @  
Liebe Mitglieder,

ich habe von einem Sammlerfreund einen bayerischen Vorphilabrief aus dem Jahre 1799 von Eggenfelden nach München erhalten.

Wer kann mir bei der Entzifferung helfen?

Herzlichen Dank!

Stewe


 
chris63 Am: 19.12.2023 12:26:43 Gelesen: 21467# 3206 @  
@ Stewe [#3205]

Hallo Stewe,

Dem Durchlauchtigsten Fürsten und
Herrn Herrn Maximilian Joseph, in
Ober- und Niederbayern Herzogen, des
H(eiligen) d(eutschen) Reichs Erztruchseß, und ?,
wie auch herzogen zu güh?, ? und
Burg etc
Unsern gnädigsten Herrn Herrn
München ...........zu Churf(ürstlicher) hochlöb(licher) Kriegs
........................Deputation

vom Churfürst(lichem) Landg(eric)ht
Eggenfelden

Ko? und hierbei
lieferungen (betr. gestrichen)
??? derend Transports
Stöitten(?) betr(effend)

??? könnte ein Kürzel sein für Euer, Unterthänigster, gehorsamster, dienstsamer Diener oder so ähnlich
Stöitten(?) Name oder Ort ?

grüsse Christof
 
epem7081 Am: 19.12.2023 12:55:23 Gelesen: 21456# 3207 @  
@ Stewe [#3205]

Hallo Stewe

nachfolgend meine Leseversion Deines Briefes.

In der Titelaufzählung handelt es sich hier um die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg [1]

Inhaltlich geht es um die Lieferung von Korn und Haaber (Hafer), wohl für die Versorgung von Pferden.

Dem Durchlauchtigsten Fürsten und
Herrn Herrn Maximilian Joseph, in
Ober- und Niederbayern Herzogen, des
H(eiligen) d(eutschen) Reichs Erztruchseß, und Kuhrfürsten,
wie auch Herzogen zu Jülich, Kleve und
Berg etc
Unsern gnädigsten Herrn Herrn
München ...........zu Churf(ürstlicher) hochlöb(licher) Kriegs
........................Deputation

vom Churfürst(lichem) Landg(eric)ht
Eggenfelden

Korn und Haaber
Lieferungen (betr. gestrichen)
??? deren Transports
Kösten betr(effend)


Unklar bleibt mir die Stelle ???.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1]https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Herzogtümer_Jülich-Kleve-Berg
 
Gauss Am: 19.12.2023 13:17:27 Gelesen: 21444# 3208 @  
@ epem7081 [#3207]

respec(tive)? Im Sinne von bzw.?
 
volkimal Am: 19.12.2023 15:24:02 Gelesen: 21413# 3209 @  
@ epem7081 [#3207]

Hallo Edwin,

anstelle von "Jülich" sehe ich nur "Jülch". Es ist aber sicher Jülich gemeint.

Viele Grüße
Volkmar
 
Gauss Am: 19.12.2023 15:46:47 Gelesen: 21408# 3210 @  
Wenn wir um jeden Buchstaben ringen wollen, heißt's nach Berg nicht etc, sondern pp, was natürlich auf dasselbe rauskommt.
 
Stewe Am: 19.12.2023 22:13:05 Gelesen: 21341# 3211 @  
Herzlichen Dank für die Infos!!

Handelt es sich beim Empfänger evtl um den späteren König Max I. Joseph von Bayern?

Grüße
Stewe
 
Gauss Am: 19.12.2023 22:37:55 Gelesen: 21330# 3212 @  
Ja.
 
dr31157 Am: 20.12.2023 17:46:35 Gelesen: 18499# 3213 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte von Bitsch nach ?

Kann mir bitte jemand helfen und den Ankunftsort in Westfalen lesen ?

Gruß Detlef


 
wessi1111 Am: 20.12.2023 20:35:37 Gelesen: 18459# 3214 @  
@ dr31157 [#3213]

Hallo Detlef,

das kann Tücking sein.

Gruß
Wessi
 
dr31157 Am: 20.12.2023 21:09:04 Gelesen: 18445# 3215 @  
@ wessi1111 [#3214]

Hallo Wessi,

vielen Dank für die Antwort.

Das kann ich jetzt auch daraus lesen. Du meinst sicherlich den Stadtteil Tücking, den ich jetzt unter Haspe gefunden habe.

Zwischenzeitlich hatte ich auch schon Hacheney daraus gelesen. Aber ich glaube du hast recht.

Gruß Detlef
 
matze1958 Am: 23.12.2023 16:08:21 Gelesen: 18118# 3216 @  
Hallo,

und schon wieder brauche ich eure Hilfe. Diesmal für ein einziges Wort:

Was steht da links oberhalb von "Bern" in violetter Tinte?

Schöne Feiertage und danke im Voraus.

Matze


 
dr31157 Am: 23.12.2023 16:15:05 Gelesen: 18110# 3217 @  
@ matze1958 [#3216]

Hallo Matze,

da steht "nachges(andt)".

Frohe Weihnachten
Detlef
 
Angelika Am: 12.01.2024 19:55:14 Gelesen: 15651# 3218 @  
Guten Abend,

wer kann lesen was Suse (?) und Arnold an die lieben Eltern geschrieben haben?



Viele Grüße
Angelika
 
chris63 Am: 12.01.2024 21:00:31 Gelesen: 15642# 3219 @  
@ Angelika [#3218]

Das Entscheidende, weder auf was Arnold gestülpt hat, noch was Frau Schmitzer schicken soll, kann ich nicht erkennen, Hilfe kommt bestimmt.

Liebe Eltern!
Gestern dienstag mit dem
Mittagszuge, ist die Post an-
gekommen. abends haben wir
ihn geholt. Arnold hat ihn auf den
???? gestülpt. Ich war erstaunt,
wie hübsch und gefällig der Wa-
gen aussieht und bin sehr zu-
frieden damit. Ich will mir gleich
noch von Frau Schmitzer den pla-
??schnitt ausbitten. Sie kann
ihn zu Euch schicken und Ihr packt
ihn mit zur Butter, damit Sie
keine portoauslagen hat.
Arnold ist garnicht auf dem Platze,
Er ist stark erkältet und hat sich
heute früh aus dem Bett gleich
aufs Chaiselongue ge-
macht. Bei dem trüben
Wetter ists ja auch zu
hause am besten. Meine
Mehlbestellung erhalte ich
aufrecht, falls Ihr noch
welches kriegt. Unser
Konsum ist ausverkauft.
Für heute lebt wohl, seid
herzlich gegrüßt u. geküßt
und auf baldiges Wieder-
sehen! Suse u. Arnold

grüsse christof
 
volkimal Am: 12.01.2024 21:20:10 Gelesen: 15638# 3220 @  
@ chris63 [#3219]

Hallo Christof,

du hast wieder super vorgearbeitet.

Arnold hat ihn auf den Kopf gestülpt - was immer es auch war. Auf den Kopf stülpen kann natürlich auch etwas umdrehen bedeuten.

Sie will sich den Planenschnitt ausbitten. Vielleicht will sie ja einen Planwagen herstellen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Angelika Am: 13.01.2024 08:06:00 Gelesen: 15474# 3221 @  
Guten Morgen,

"Faszinierend" würde Mister Spock sagen. Mal ganz im Ernst - es macht immer wieder Freude wie schnell hier geantwortet wird. Vielen herzlichen Dank.

Viele Grüße
Angelika
 
Totalo-Flauti Am: 01.02.2024 22:37:19 Gelesen: 13460# 3222 @  
Liebe Sammlerfreunde,

könnt Ihr den Namen auf der Ausweiskarte entziffern? Ich schwanke nach gefühlten Stunden des Anstarrens zwischen Ferkenhain oder Terkenhain. Beide "Namen" kann ich in den Adressbücher von Leipzig (1918-1920) nicht finden. Auch bei dem Stempel auf der Rückseite konnte ich nicht alles erkennen. Insbesondere im Innern macht mir der schlechte Abdruck Schwierigkeiten. Außenherum lese ich Sozialdemokratischer Verein Leipzig Stadt. Leider ist so nicht erkennbar, ob es sich bei dem Ausweis-Inhaber um ein Mitglied der MSPD oder der USPD handelt. Habt herzlichen Dank für Eure Hilfe.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
volkimal Am: 01.02.2024 22:53:06 Gelesen: 13455# 3223 @  
@ Totalo-Flauti [#3222]

Hallo Totalo-Flauti,

die Namen lese ich genauso wie du. Es käme für mich zusätzlich noch Derkenhain in Frage.

Konnte es unten in der Mitte Reichstagswahlkreis heißen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Totalo-Flauti Am: 01.02.2024 23:29:44 Gelesen: 13448# 3224 @  
@ volkimal [#3223]

Lieber Volkmar,

Danke für Deine Hilfe. Ich denke jetzt, in der Mitte des Stempels lautet es "den 12. sächsischen / Reichstagswahlkreis". Die Parteizugehörigkeit ist hieraus ebenfalls nicht zu schließen.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.
 
DERMZ Am: 03.02.2024 12:51:06 Gelesen: 13257# 3225 @  
Guten Tag,

Hans, was schreibst Du da?



Fräulein
Elfriede Kasche
Hannover
Waldheimstr. 1
(Waldheim)

Marburg, d.15.IV.
Liebe Friedel!
Nach guter Fahrt traf ich gestern um
9 Uhr in Marburg ein. Heute früh um
8 Uhr … … und nach ge-
… Partie ...s ...b. Ein
Beachtlicher Frühschoppen - … ab mor-
gen wird gearbeitet. Mit es … in
Der …. Gesellschaft! Um ½ 9 Uhr hab
Ich an Dich gedacht. ….
… … sitze ich hier. ...



... um eine kleine Spitze über die Moderne Post abzulassen, die hier eigentlich nicht hingehört - aber früher konnte die Schrift so unleserlich sein, wie sie wollte, die Post kam an, und heute? Heute ist die Schrift wunderbar lesbar, aber die Post landet in diversen Briefkästen, leider nur noch selten da, wo sie hineingehört. Neulich war Post an vier verschiedene Adressen in meinem Briefkasten, doch keine davon war für den eigenen Hausstand. Post wo gehst Du hin?

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 03.02.2024 13:23:07 Gelesen: 13246# 3226 @  
@ DERMZ [#3225]

Hallo Olaf,

einen kleinen Teil habe ich gelesen. Der Nachname von Elfriede ist nach meiner Meinung Wasche und nicht Kasche.

Unten lese ich:
Beachtlicher Frühschoppen - aber ab mor-
gen wird gearbeitet. Wie es Dir in
der Schule wohl gefallen hat! Um ½ 9 Uhr hab
Ich an Dich gedacht. ….
… … sitze ich hier draußen ???

Gerade hat meine Frau zum Essen gerufen.

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 03.02.2024 13:48:24 Gelesen: 13238# 3227 @  
@ DERMZ [#3225]

Hallo Olaf,

bei der Schrift hatte der Frühschoppen wohl seine Hand mit im Spiel.

Elfriede Wesche

Marburg, d.15.IV.
Liebe Friedel!
Nach guter Fahrt traf ich gestern um
9 Uhr in Marburg ein. Heute früh um
8 Uhr stieg eine ?äbeln und nach ge-
nug inder Partie unseres Wob. ein
beachtlicher Frühschoppen - aber ab mor-
gen wird gearbeitet. Wie es Dir in
der Schule wohl gefallen hat! Um ½ 9 Uhr hab
Ich an Dich gedacht. Bei feiner Grammo-
phonmusik sitze ich hier draußen sing ...
böse und alles ist so schön grün.

grüsse Christof
 
volkimal Am: 03.02.2024 14:11:44 Gelesen: 13231# 3228 @  
@ DERMZ [#3225]

Hallo Olaf,

könnte es evtl. "stieg eine Säbeln" heißen? Ich kenne das Wort zwar nicht, aber schlagende Verbindungen haben Säbel benutzt.

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 03.02.2024 14:19:44 Gelesen: 13227# 3229 @  
@ volkimal [#3228]

Hallo Volkmar,

Säbelei wird es sein, fehlt nur noch die Burschenschaft die sich Wob (Wingolfsbund?) oder so abkürzte.

grüsse christof
 
DERMZ Am: 03.02.2024 15:33:13 Gelesen: 13215# 3230 @  
@ chris63 [#3227]
@ volkimal [#3228]

Guten Nachmittag,

ich hätte die Chance nutzen sollen, hier wird heute der Narrenbaum aufgestellt, und der Glühwein fliesst im Überfluss - vielleicht könnte ich dann Hans' Schrift besser lesen.

Der Name ist wirklich Elfriede Wesche, im Adressbuch von 1936 ist Heinrich Wesche, Telegraphie-Gefreiter, wohnhaft in der Waldheimstraße 1 verzeichnet. Elfriede dürfte dann die Tochter sein.

Die Säbel sind es ziemlich sicher ebenfalls, jetzt Bedarf es nur noch der passenden schlagenden Verbindung in Marburg ... und da gab es einige.

Ergänzung, schlagende Verbindungen waren 1936 die "Arminia", "Germania", "Hasso Borussia", "Rhenania" und die "Schaumburgia". Ich gehe nun davon aus, das "Wob" der Name eines Studenten ist, und somit keiner Verbindung direkt zugeordnet werden kann.

Vielen lieben Dank für die wunderbare Hilfe sagt Olaf
 
DERMZ Am: 04.02.2024 08:01:44 Gelesen: 13128# 3231 @  
Guten Morgen,

es wird langsam Frühling, Zeit auch mal wieder an das Freibad zu denken (mehr aber auch nicht). Zum Warmwerden eine Karte mit der Badeanstalt in Marburg, erwähnt sei, daß diese "mobil" war, im Winter war sie in einem eigens geschaffenen kleinen Hafen geparkt und für die Badesaison wurde die Anlage auf der Lahn festgemacht.



Fräulein Marg. Pflüger
Bernau/Mark
Berliner Straße 116

Nun wird es wild, ob da auch ein Frühschoppen der klaren Handschrift im Wege war, wer weiß, wer weiß..



1000 Küsse u. ebensoviel
... Grüße sendet
Dir liebes Schwesterlein
Dein tr. Brüderlein
Rudi
Geng

Schatz Benno einen Kuss!
... .. im vorigen Brief
vergessen! Er weint laut!

Die Kartenvorderseite ist auch platzmäßig ausgenutzt, der Text fängt unten an und wird dann oben fortgesetzt:

Geehrtes Fräulein!
Blutige Träume machte ich meinen über die Zurücksetzung u. Nichtachtung
nur von Ihrer werten Seite zu Teil erwarten ist, ich bin ...

[oben]...ganz geknickt, weiß nicht, wo aus noch ein, mein ... den
... von einer dann ist mir noch nicht
zu Zeit geworden. Ich warte natürlich reumü-
tige Antwort: sonst Säbel eine ... auf
Schlag ... mit. Grüße Benno

und kopfstehend in der Mitte lese ich:



Wahr nicht so schlimm
...! ...
... von Benno u. Ruedi!

Wie so oft, es fehlen mir elementare Textabschnitte. Kann ich wieder so fantastische Hilfe bekommen?

Besten Dank sagt Olaf
 
epem7081 Am: 04.02.2024 09:35:19 Gelesen: 13105# 3232 @  
@ DERMZ [#3231]

Hallo Olaf

ein Versuch von mir in kleinen Portionen.
Dein kleiner Zwischentext:
Wahr nicht so schlimm
...! ...
... von Benno u. Ruedi!


lese ich:
Ist aber nicht so schlimm
gemeint ! Nachbar-
lichen Kuss von Benno u. Ruedi!

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
chris63 Am: 04.02.2024 10:59:53 Gelesen: 13087# 3233 @  
@ DERMZ [#3231]

Hallo Olaf,

auch wenn ich ein paar Wörter anders lese ändert sich dem Sinn nach nichts.
kursiv ist geraten

1000 Küsse u. ebensoviel
süß grüß sendet
Dir, liebes Schwesterlein!
Dein tr. Brüderlein Rudi P

heng HG(Monoggramm)

Schick Benno einen Kuss!
du hattest es im im vorigen Brief
vergessen! Er weint laut!

Geehrtes Fräulein!
Blutige Träume mußte ich weinen über die Zurücksetzung u. Nichtachtung,
mir von Ihrer werten Seite zu Teil geworden ist, i ...

ganz geknickt, weiß nicht, wo aus noch ein, eine solche De-
mütigung von einer dame ist mir noch nicht
zu Teil geworden! Ich warte natürlich reumü-
tige Antwort: sonst Säbel sine sine (Latein) auf
Schlag fahrend. Grüße ..... (Benno ???)

grüße christof
 
volkimal Am: 04.02.2024 11:11:07 Gelesen: 13080# 3234 @  
@ DERMZ [#3231]

Hallo Olaf,

ich sehe gerade, dass Christof in der Zwischenzeit ebenfall Dolmetscher gespielt hat. Hier ist meine Version (ohne sie mit Christof verglichen zu haben):

1000 Küsse u. ebensoviel
süße Grüße sendet
Dir liebes Schwesterlein
Dein tr. Brüderlein
Rudi
Geng

Schick Benno einen Kuss!
Du hattest es im vorigen Brief
vergessen! Er weint laut!

Geehrtes Fräulein!
Blutige Tränen möchte ich weinen über die Zurücksetzung u. Nichtachtung die
mir von Ihrer werten Seite zu Teil geworden ist, ich bin ...

ganz geknickt, weiß nicht, wo aus noch ein, nein solche De-
mütigung von einer Dame ist mir noch nicht
zu Teil geworden. Ich erwarte natürlich reumü-
tige Antwort: sonst „Säbel sine sine“ auf
Schlag ??? mit. Gruß Benno(?)

Ist aber nicht so schlimm
gemeint ! Nachbar-
lichen Kuss von Benno u. Ruedi!

sine, sine (Latein) = ohne, ohne

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 04.02.2024 11:16:49 Gelesen: 13077# 3235 @  
@ DERMZ [#3231]

Hallo Olaf

frisch aufgetischt meine Übersetzung

1000 Küsse u. ebensoviel
heiße Grüße sendet
Dir, liebes Schwesterlein!
Dein tr. Brüderlein
Rudi
Geng ?!

Schick Benno einen Kuss!
Du hattest es im vorigen Brief
vergessen! Er weinte laut!

Die Kartenvorderseite:

Geehrtes Fräulein!
Blutige Tränen möchte ich weinen über die Zurücksetzung u. Nichtachtung
mir von Ihrer werten Seite zu Teil geworden ist, ich bin ...

[oben]...ganz geknickt, weiß nicht, wo aus noch ein, eine solche De-
mütigung von einer Dame ist mir noch nicht
zu Teil geworden. Ich erwarte natürlich reumü-
tige Antwort: sonst „Säbel sine sine“ auf
Schlag ... mit. Gruß Benno

„Säbel sine sine“ Redewendung der (schlagenden) Verbindung, deren Bedeutung mir in diesem Zusammenhang nicht ganz klar wird.

Der Zirkel hinter Geng erschließt sich mir nicht, bei Rudi würde ich die Schwarzburgverbindung Frankonia vermuten [1]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Studentenverbindungen_in_Marburg
 
volkimal Am: 04.02.2024 11:30:28 Gelesen: 13070# 3236 @  
@ DERMZ [#3230]

Hallo Olaf,

nach dem Link, den Edwin geschickt hat, gab es mehr als fünf schlagende Verbindungen in Marburg.

Wie wäre es anstelle von Wob mit LdN = Landsmannschaft Nibelungia?

Das L ist zwar etwas seltsam, dN passt aber ganz gut.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 04.02.2024 14:22:17 Gelesen: 13042# 3237 @  
@ epem7081 [#3232]
@ chris63 [#3233]
@ volkimal [#3234]

Vielen vielen lieben Dank,

das hilft ganz deutlich ganz viel weiter. Da die studentischen Zirkel in meinen Augen sich so ähneln, wie chinesische Schriftzeichen, ich habe keine Ahnung und kann diese auch nicht zuordnen, wenn ich mich für eine Verbindung entschieden habe, dann leuchten gleich drei weitere auf, die mir dann so ähnlich sehen, daß ich wieder Zweifel an meiner ersten Wahl habe.

Besten Dank sagt Olaf, der bestimmt bald wieder einen Kartentext nicht lesen kann.
 
volkimal Am: 05.02.2024 09:46:01 Gelesen: 12938# 3238 @  
@ volkimal [#3236]

Hallo zusammen,

da das von mir gesehene "LdN" anstelle des "Wob" nicht gut erkennbar ist, noch eine Erklärung dazu:



Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 05.02.2024 10:48:47 Gelesen: 12925# 3239 @  
Guten Tag,

unter Ausnutzung des vorhandenen Platzes auf einer Postkarte, bleiben mir doch einige Worte unklar:



Die Adresse lautet:

Fräulein Luise Wigand
aus Marburg, ???
Oberstdorf
Baiern

Die Textseite teile ich mal in drei Teile mit meinen Textbausteinen dazu:



Marburg 11/9/79. Liebes Luischen! Wir nehmen sicher an, daß Ihr
am (Vor-)Montag abreisen würdet und uns Nachricht zukäme, wohin Du
Mittheilungen zu haben wünschest. Nur deßhalb wurde unser regel-
mäßiges Schreiben eingestellt. Gestern erst hörten wir durch Math. W.
daß Ihr noch dort wäret, bis Sonnabend abreisen und Montag hierher
kommen wolltet. Da könnt Ihr ja doch Manches sehen und auch wohl zusammen
auf einige Stunden nach Höchst reisen, was die Mutter sehr wünscht. Ich wundere
mich, daß Du hier weiteres Geld verlangs … ... ; wahrscheinlich schießt Onkel bzw. Mama
Absicht, Dir alsbald gestern zu schreiben, kam nicht zur Ausführung, weil ein Vetter
von mir, … …, deßen Du Dich wohl noch aus dem Kriegsjahr 1866 [2] erinnerst,
uns – auf einige Stunden besuchte, worüber wir uns recht freuten. Spüler (??) …
Frd W. Wimpf er noch über Dieß und Jenes klagt, sieht er sonst gut aus
und ist …lich ein recht hübscher Bursch, den man gern ansieht, auch Ihre Rücksicht
auf sein Bescheidenes anständiges Benehmen. - [...]



[...] Gestern Morgen war die Beerdigung
der Lilli Steinhaus, an Lungenlähmung gestorben bei Pfarrer Weiß'es in Obermöll-
rich [2]. Ihre Mutter welche daß Unglück ahnunglsos traf, … sie … und fand die
Beerdigung deshalb vom Bahnhof aus statt. … Wegen Unwohlsein bleib ich zu
Hause. Fritz ... im letzten Augenblick von der Betheiligung ab, weil sehr stürmisches
Wetter eintrat. Mutter hatte eineen schönnen Kranz gemacht, wozu W.r. die Blumen schickten.
- Heute kommen Wilh. L... und Marth. Schüler von Hof.. zu uns und werden bis zum
Sonnabend bleiben, was ein einge... Ventilium der Logisfrage im … Sinus trexan-
…. Math. Geht auf längere Zeit nach …, Eins nach Haus, um mit nächstem Semester
2½ Jahre hier zu studieren und zugleich in der Trauben-Apotheke [3] zu …. Wer ein
Mal in dem lieben Marburg gelebt hat, den zieht's mächtig dahin zurück! - [...]



[...] In den …
W. aus M... hat sich für den 22ten dies. auf 8 Tage bei uns angemeldet, was
uns, und gewiß auch Dir, recht angenehm ist. Sie ist zur Scheut'schen (oder July'schen,
was ist richtiger?) Hochzeit geladen, die, ich glaube, den 23ten, sein wird. Auch Herr
Pfarrer von … krank ist, … sonstige Auswärtige? Habe ich nicht gehört.
… … wirst Du noch hier antreffen. +- Ob unter ihrem Schutze unsere Anna noch
… reisen wird, ist noch ungewiß. Von dort wird sie ge... , von hier aus ….Gemünden.
die Du Dir denken kannst, zu... gefallen. - Tante S.. ist noch hier und Sie hat mir von einer
Reise nach Cassel, um ihren Vetter Th zu …, weil sie zu hies. Ärzten kein rechtes zu-
trauen hat - Fritz hat sich von den Anstrengugen seiner Reise durch Italien nun erholt und sieht
gar nicht krank aus. Betreffs seiner Zukunfts... ist eine … ...ung zur Stunde
nicht erfolgt. Seit … Albert zurück ist, haben wir von.... nichts besonderes gehört, außer daß
M. mit ihrer Mutter über Eus... - A... ... . Euch von sonst Euer …. nichts
An…. mitzutheilen. - So wünschen wir Euch dann eine recht glückliche und schöne Rückreise.
Wir Alle grüßen Euch und den lieben Onkel recht herzlich. … dein
Treuer Vater
+ reist übermorgen weg und nicht eben angekommen …. … und Erla mit.

Zusätzlich noch ein paar Informationen aus meiner Recherche:
- Julius Wllhelm Albert Wigand (1821-1886) verweilte seit 1873 jeden Herbst für 8-10 Wochen in Oberstdorf, eventuell mit Luise verwandt
- Obermöllrich ist heute ein Stadtteil von Fritzlar
- Trauben-Apotheke, Reitgasse 15, Marburg

Vielen Dank für jede Hilfe sagt erneut Olaf
 
chris63 Am: 05.02.2024 13:33:44 Gelesen: 12901# 3240 @  
@ DERMZ [#3239]

Hallo Olaf,

die Pause reicht nur für den 1.Teil

Fräulein Luise Wigand
aus Marburg, dermalen
Oberstdorf
Baiern

Marburg 11/9/79. Liebes Luischen! Wir n ahmen sicher an, daß Ihr
am (vor( [igen]))Montag abreisen würdet und uns Nachricht zukäme, wohin Du
Mittheilungen zu haben wünschest. Nur deßhalb wurde unser regel-
mäßiges Schreiben eingestellt. Gestern erst hörten wir durch Math. W.
daß Ihr noch dort wäret, bis Sonnabend abreisen und Montag hierher
kommen wolltet. Da könnt Ihr ja doch Manches sehen und auch wohl zusammen
auf einige Stunden nach Höchst reisen, was die Mutter sehr wünscht. Ich wundere
mich, daß Du hier weiteres Geld verlang t hast; wahrscheinlich schießt Onkel vor. Meine
Absicht, Dir alsbald gestern zu schreiben, kam nicht zur Ausführung, weil ein Vetter
von mir, … …, deßen du dich wohl noch aus dem Kriegsjahr 1866 erinnerst,
uns – auf einige Stunden - besuchte, worüber wir uns recht freuten. Später kam
Frd W. Wiewohl er noch über dieß und Jenes klagt, sieht er sonst gut aus
und ist weidlich ein recht hübscher Bursch, den man gern ansieht, auch ohne Rücksicht
auf sein bescheidenes anständiges benehmen.

grüsse christof
 
volkimal Am: 05.02.2024 14:38:15 Gelesen: 12889# 3241 @  
@ chris63 [#3240]

Hallo Christof,

du hast wieder sehr gute Vorarbeit geleistet. Hier noch ein paar Ergänzungen:

Marburg 11/9/79. Liebes Luischen! Wir nahmen sicher an, daß Ihr
am (vor([igen]))Montag abreisen würdet und uns Nachricht zukäme, wohin Du
Mittheilungen zu haben wünschest. Nur deßhalb wurde unser regel-
mäßiges Schreiben eingestellt. Gestern erst hörten wir durch Math. W.
daß Ihr noch dort wäret, bis Sonnabend abreisen und Montag hierher
kommen wolltet. Da könnt Ihr ja doch Manches sehen und auch wohl zusammen
auf einige Stunden nach Höchst machen, was die Mutter sehr wünscht. Ich wundere
mich, daß Du hier weiteres Geld verlangt hast; wahrscheinlich schießt Onkel vor. Meine
Absicht, Dir alsbald gestern zu schreiben, kam nicht zur Ausführung, weil ein Vetter
von mir, Obstlt Zelhard(?), deßen du dich wohl noch aus dem Kriegsjahr 1866 erinnerst,
uns - auf einige Stunden - besuchte, worüber wir uns recht freuten. Später kam
Ferd W. Wiewohl er noch über dieß und Jenes klagt, sieht er recht gut aus
und ist wirklich ein recht hübscher Bursch, den man gern ansieht, auch ohne Rücksicht
auf sein bescheidenes anständiges Benehmen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 05.02.2024 15:11:21 Gelesen: 12876# 3242 @  
@ DERMZ [#3239]

Hallo Olaf,

es geht weiter:

[...] Gestern Morgen war die Beerdigung
der Lilli Steinhaus, an Lungenlähmung gestorben bei Pfarrer Weiß'es in Obermöll-
rich [2]. Ihre Mutter welche dieß Unglück ahnunglsos traf, holte sie hierher und fand die
Beerdigung alsbald vom Bahnhof aus statt. Chaisen??? [1] Wegen Unwohlsein bleib ich zu
Hause. Fritz stand im letzten Augenblick von der Betheiligung ab, weil sehr stürmisches
Wetter eintrat. Mutter hatte einen schönen Cranz gemacht, wozu ??? die Blumen spendeten.
- Heute kommen Wilh. Lins(?) und Math. Schüler von ???. zu uns und werden bis zum
Sonnabend bleiben, was ein eingehendes Ventiliren der Logisfrage im engeren Sinne veran-
laßte Math. geht auf längere Zeit nach Alldf(?), Eins(?) nach Haus, um mit nächstem Semester
2½ Jahre hier zu studieren und zugleich in der Trauben-Apotheke [3] zu servieren Wer ein
Mal in dem lieben Marburg gelebt hat, den zieht's mächtig dahin zurück! - [...]

Für den dritten Teil habne ich im Moment keine Zeit.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Chaise_(Fuhrwerk)
 
chris63 Am: 05.02.2024 19:12:24 Gelesen: 12838# 3243 @  
@ DERMZ [#3239]

Hallo Olaf,

das der alte Vater alkoholisiert ist und die Schrift darunter leidet ist nachvollziehbar, da seine Tochter Geld will
aber nicht heiraten (er Ferd. W. anpreisen muß) und die ganze Verwandtschaft sich bei ihm einquartiert.
Die ganzen Abkürzungen sind eine Zumutung.

3. Teil

W. aus Mthgen hat sich für den 22ten dies. auf 8 Tage bei uns angemeldet, was
uns, und gewiß auch Dir, recht angenehm ist. Sie ist zur Scheut'schen (oder July'schen,
was ist richtiger?) Hochzeit geladen, die, ich glaube, den 23ten, sein wird. Auch Herr
Pfarrer von Mthgen kommt mit, welche sonstige Auswärtige? Habe ich nicht gehört.
- Emma dbh. wirst Du noch hier antreffen. +(1)- Ob unter ihrem Schutze unsere Anna nach
Bsdf reisen wird, ist noch ungewiß. Von dort wird sie gewünscht , von hier aus … Gründen,
die Du Dir denken kannst, zurückgehalten. - Tante Sus. ist noch leidend. Sie laboriert an einer
Reise nach Cassel, um ihren Vetter Th zu consultieren, weil sie zu hies. Ärzten kein rechtes zu-
trauen hat - Fritz hat sich von den Anstrengugen seiner Reise durch Italien nun erholt und sieht
gar nicht krank aus. Betreffs seiner Zukunfts pläne ist eine wesentliche Entscheidung zur Stunde
nicht erfolgt. Seit … Olbrt. zurück ist, haben wir von da nichts besonderes gehört, außer daß
M. mit der Mutter über Aussteuer-Angel[e]g[en]h[ei]t[en] correspondiert. Auch von sonst. Auswärtigen ist nichts
erhebliches mitzutheilen. - So wünschen wir Euch dann eine recht glückliche und schöne Rückreise.
Wir Alle grüßen Euch und den lieben Onkel recht herzlich. Stets dein Treuer Vater

(1) reist übermorgen weg und .... .... angekom[m]enener Gäste Anna und .....

grüsse christof
 
volkimal Am: 05.02.2024 22:36:46 Gelesen: 12797# 3244 @  
@ chris63 [#3243]

Hallo Christof,

wieder sehr gut "übersetzt". Ich finde kaum noch etwas dazu.

…. = Tante Luischen
W. aus Mthgen hat sich für den 22ten dies. auf 8 Tage bei uns angemeldet, was
uns, und gewiß auch Dir, recht angenehm ist. Sie ist zur Scheut'schen (oder July'schen,
was ist richtiger?) Hochzeit geladen, die, ich glaube, den 23ten, sein wird. Auch Herr
Pfarrer von Mthgen kommt mit, welche sonstige Auswärtige? Habe ich nicht gehört.
- Emma Dbh. wirst Du noch hier antreffen. +(1)- Ob unter ihrem Schutze unsere Anna nach
Bsdf reisen wird, ist noch ungewiß. Von dort wird sie gewünscht , von hier aus ??? Gründen,
die Du Dir denken kannst, zurückgehalten. - Tante Sus. ist noch leidend. Sie laboriert an einer
Reise nach Cassel, um ihren Vetter Th zu consultieren, weil sie zu hies. Ärzten kein rechtes zu-
trauen hat - Fritz hat sich von den Anstrengugen seiner Reise durch Italien nun erholt und sieht
gar nicht krank aus. Betreffs seiner Zukunfts pläne ist eine wesentliche Entscheidung zur Stunde
nicht erfolgt. Seit vetern(?) Olbrt. zurück ist, haben wir von da nichts besonderes gehört, außer daß
M. mit der Mutter über Aussteuer-Angel[e]g[en]h[ei]t[en] correspondiert. Auch von sonst. Auswärtigen ist nichts
erhebliches mitzutheilen. - So wünschen wir Euch dann eine recht glückliche und schöne Rückreise.
Wir Alle grüßen Euch und den lieben Onkel recht herzlich. Stets dein Treuer Vater

(1) reist übermorgen weg und ??? ??? angekom[m]enener Bärte(?) Anna und Erka mit.

"Gäste" kann ganz unten nicht stimmen. Es ist eindeutig kein "s" enthalten.

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 05.02.2024 23:27:46 Gelesen: 12785# 3245 @  
@ volkimal [#3244]

Hallo Volkmar,

einen Vorschlag für den letzten Satz, wenn man beide Augen zudrückt, ergibt aber Sinn.

reist übermorgen nach und nach eben angekommener Carte Anna und ? mit

Seit vetern Olbrt könnte sich auf den vorher erwähnten Fritz beziehen, und dann bietet sich an

Seit er von Olbrt (oder Olbdf oder Albdf für O(A)lbersdorf?) zurück ist

grüsse christof
 
volkimal Am: 06.02.2024 11:49:26 Gelesen: 12096# 3246 @  
@ chris63 [#3245]

Hallo Christof,

super! Die Idee mit Albersdorf oder Olbersdorf passt gut. Beide Orte gibt es im Ritter jeweils zehn mal.

Beim Zusatz unten denke ich, dass es heißt:

reist übermorgen weg und nach eben angekommener Carte Anna und Erka mit

Ich sehe eher ein weg als ein nach. Hinten fehlt jegliche Oberlänge des "h".

Warum soll es nicht Erka sein? Das "E" sieht sonst zwar anders aus, aber welcher Buchstabe anstelle des "E" kann es sonst sein?

Ansonsten ist Erka ein weiblicher Vorname, auch wenn er sehr selten vorkommt.

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 06.02.2024 22:36:01 Gelesen: 12010# 3247 @  
@ volkimal [#3246]

Ich habe nichts gegen Erka, aber da der Vater fast alle Eigen- und Ortsnamen verkürzt hat bleibt ein ?

@ DERMZ [#3239]

2 Vorschläge habe ich noch

Beerdigung alsbald vom Bahnhof aus statt. Chaisenleiche. Wegen Unwohlsein blieb ich zu

vielleicht despektierlich über Verstorbene, die per Kutsche und nicht per Träger transportiert wurden

Bdf reisen wird, ist noch ungewiß. Von dort wird sie gewünscht, von hier aus zweckmäs. Gründen,

grüsse christof
 
DERMZ Am: 10.02.2024 06:05:46 Gelesen: 10920# 3248 @  
@ volkimal [#3246]
@ chris63 [#3247]

Guten Morgen Christof und Volkmar,

ich bin die letzte Woche gar nicht mehr zu der alten Karte gekommen, sie hat brav auf dem Schreibtisch geschlummert. Ich sage vielen Dank für Eure wahnsinnige Hilfe, das macht alles Sinn, ich versuche noch, ob ich die genannten Ortsnamen vielleicht noch herausknobeln kann.

Die gute "Erka" heißt meiner Ansicht nach "Erika", das ist zwar unsauber geschrieben, aber passt eigentlich besser zu den anderen Namen.

Die besten Grüße sendet Olaf
 
volkimal Am: 10.02.2024 07:22:24 Gelesen: 10886# 3249 @  
@ DERMZ [#3248]

Hallo Olaf,

eine kleine "Hilfe"(?):



Viele GRüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 10.02.2024 15:14:41 Gelesen: 10598# 3250 @  
Guten Nachmittag,

heute versenden wir die Post in die Schweiz, Kaufmann Otto Kratz aus Marburg bestellte 1888 Emmentaler Käse in der Schweiz.



Eigentlich kann ich den Text recht gut lesen, aber es hakt mal wieder an zwei Kleinigkeiten:

Herrn
Jacob Steiner
Landshut a/d. Emme
Canton Bern
Schweiz

Marburg den 15. April 88.
Herrn
Jacob Steiner
Landshut
Hiermit ersuche ich Sie
um gefl. sofortige Zusendung
per Frachtgut .. … Bhf.
von zwei Laiben feinsten
Emmenthaler Kaese in
festiger Waare, möglichst
großlöchrig. Ich rechne bestimmt
auf umgehende Effectuierung
Hochachtend!
Otto Kratz


Wer bringt ein wenig Text auf die offenen Punkte.

Eine kleine Anmerkung noch: Es gibt in Utzenstorf einen „Jakob-Steiner-Weg“, gemeint ist allerdings der Schweizer Mathematiker
Jakob Steiner (1796 – 1863), der in Utzenstorf geboren wurde.

Besten Dank sagt wie immer Olaf
 
evwezel Am: 11.02.2024 08:34:08 Gelesen: 10435# 3251 @  
Guten Morgen Olaf,

Vielleicht drei Kleinigkeiten. Ich lese “Lfzt.” statt “Bhf.”, aber leider habe ich keine Ahnung, was diese Abkürzung in diesem Kontext bedeutet.

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 12.02.2024 11:59:31 Gelesen: 9888# 3252 @  
Danke Emiel,

keine Ahnung, ich vermute nach wie vor eher Bhf. für Bahnhof, die zwei Worte vorher sind mir absolut unklar.

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 12.02.2024 12:26:42 Gelesen: 9870# 3253 @  
@ DERMZ [#3252]

Hallo Olaf,

ich denke dass Emiel recht hat. Lfzt. ist die Abkürzung für Lieferzeit. Das könnte durchaus auch passen.

Beim Wort davor hatte ich überlegt, ob es die Abkürzung "vors" von voraussichtlich ist. Ich weiß aber nicht, ob das stimmt.

Das erste Wort ist mir völlig unklar.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 13.02.2024 09:50:09 Gelesen: 9474# 3254 @  
@ volkimal [#3253]
@ alle

Danke Volkmar,

die Lieferzeit ist übernommen. Und wenn wir schon beim Liefern sind, dann passt die Karte von Uhrmacher Sailer aus Marburg auch ein wenig dazu:



Herrn Rich. Hummel
Uhrmacher
Coethen (Anhalt)

Herrn Rich. Hummel
Coethen
Bezügl. Ihrer Gravur(?) ... No. 21. d.D.U.Z er-
bitte umgehend mitzuteilen den Preis
de. asch. Schaustückes sowie kl. Zeichnung od.
Skizze beizufügen.
Achtungsvoll
Gg. Sailer
Marb. i/H. d. 5.XI.96

Handelt es sich wirklich um eine Gravur, wie ich es lese, oder ist es doch etwas ganz anderes?

Nebenbei sei bemerkt, so schreibt es der Briefmarkensammler-Verein Köthen 1877 eV in seinem Internet-Auftritt: "Im Jahre 1880 ist die erste Teilnahme eines Mitglieds des Vereins, des Uhrmachermeisters Richard Hummel an einer Briefmarkenausstellung in Magdeburg nachweisbar." [1]

Vielen Dank für gravierende Hilfe sagt Olaf

[1] https://in-koethen.de/standort/briefmarkensammlerverein-k%C3%B6then-1877-ev
 
evwezel Am: 13.02.2024 10:09:48 Gelesen: 9465# 3255 @  
@ DERMZ [#3254]

Guten Morgen Olaf,

eine Gravur ist es bestimmt nicht. Das Wort fängt an mit Anon(?)(?)”. Ich habe den Eindruck, der Briefschreiber referiert an einer Annonce in der Zeitung (D.U. Z).

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 13.02.2024 10:26:28 Gelesen: 9460# 3256 @  
Hallo Olaf,

Emiel war schneller - ich hatte die Anonce noch nicht erkannt. Ansonsten ist mir aufgefallen:

Anstelle von D.U.Z. könnte es sich auch um D.A.Z. handeln. Das "Z" steht für Zeitung - welche es ist, ist aber unklar. Er soll eine Scizze beizufügen und Achtungsv. ist abgekürzt.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.02.2024 10:53:22 Gelesen: 9447# 3257 @  
@ volkimal [#3256]

Hallo Volkmar,

wenn "D.A.Z" richtig ist, könnte es sich um die "Deutsche Allgemeine Zeitung" handeln.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 13.02.2024 11:08:41 Gelesen: 9439# 3258 @  
@ evwezel [#3257]

Hallo Emiel,

die "Deutsche Allgemeine Zeitung" hatte ich auch gesehen, sie gab es aber 1896 nicht. Siehe [1].

Auch die DUZ = Deutsche Universitätszeitung gab es damals nicht. Sie ist erstmals 1945 erschienen.

Die DAZ = Deutsche Apothekerzeitung hatte bis 1984 den Namen Pharmaceutisches Wochenblatt - passt also auch nicht.

Ich weiß nicht was es ist. Man kann jetzt die Orte durchprobieren: Die Darmstädter Allgemeine Zeitung hieß nur Darmstädter Zeitung usw. Ich habe noch nichts passendes gefunden.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Allgemeine_Zeitung
 
evwezel Am: 13.02.2024 11:11:27 Gelesen: 9437# 3259 @  
@ volkimal [#3258]

Hallo Volkmar,

die "Deutsche Uhrmacher Zeitung" ist auch noch eine Möglichkeit... Leider konnte ich nur eine Anzeige von der Firma Sailer in Nr. 24 zurückfinden.

Viele Grüße,

Emiel


 
volkimal Am: 13.02.2024 12:39:27 Gelesen: 9404# 3260 @  
@ evwezel [#3259]

Hallo Emiel,

das passt bei dem Absender natürlich ausgezeichnet. Auf diese Zeitung bin ich nicht gekommen.

Interessant ist natürlich die Frage, ob der Empfänger der Karte Herr Hummel in der DUZ inseriert hat.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.02.2024 12:57:29 Gelesen: 9392# 3261 @  
@ volkimal [#3260]

Hallo Volkmar,

diesmal habe ich die richtige Anzeige gefunden in Nr. 21.

Viele Grüße,

Emiel


 
DERMZ Am: 13.02.2024 12:59:39 Gelesen: 9387# 3262 @  
@ volkimal [#3260]
@ evwezel [#3261]

Mir bleibt die Spucke weg. Das ist ja der Wahnsinn - vielen lieben DANK für die Recherche, da wäre ich wohl noch lange nicht angelangt. DANKE DANKE DANKE

sagt Olaf
 
volkimal Am: 13.02.2024 13:09:09 Gelesen: 9378# 3263 @  
@ evwezel [#3261]

Hallo Emiel,

super! Aus welchem Jahr kommt die Nr. 21?

Ich habe vorhin eine Kleinigkeit vergessen. Es heißt "ds. off. Schaustückes".

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.02.2024 13:35:22 Gelesen: 9372# 3264 @  
@ volkimal [#3263]

Hallo Volkmar,

Nr. 21 der Deutsche Uhrmacher Zeitung erschien den 1. November 1896. Siehe https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/56935/396

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 14.02.2024 10:56:53 Gelesen: 9165# 3265 @  
@ volkimal [#3263]
@ evwezel [#3264]
@ alle

Guten Tag,

nachdem die erste Karte von Herrn Sailer phänomenal erklärt wurde - besten DANK an Emile und Volkmar - ghet die Geschichte noch in die zweite Runde. Ob sich die beiden Uhrmacher einig geworden sind, ist leider nicht überliefert.



Die Adresse ist gleich, oben erbittet Georg Sailer noch eine Photographie des Schaustücks - es muss wirklich etwas Besonderes gewesen sein.

Im Textteil kann ich folgendes lösen:


Herrn Rich. Hummel Cöthen
Antwortlich Ihrer soeben erhalt. Rück...
Betr. je Schaustück I. Ranges sein dem Preise &
Ihrer Beschreibung nach. Falls sich auf Gegen
Geschäfte einließen wäre ich nicht abgeneigt;
dasselbe zu kaufen. Ich führe z. Leipz. Premium= ?
titz Sti.... „Dürrkopp'sches“ Fabrikat
(An...kunst bestes Fabrikat.) die Preise sind „....“
No.16 = 260M. No.18 = 285M u. … … Ferner hätte
ich eine solche Maschine wenig (?). gesehen für 200M.
od. 1 Riss... …. … Lat..., Glockestr.
f. 75M., sowie „Saunier's Lehrbrief … Alles noch ganz
neu. Für beide letzteren Stücke würde cirka 10M. Noch
drauf bezahlen, d.h. falls Sie einverstanden wären. Ihrer
recht bald. Diesbezügl. Antwort … … Grüße … Gg. Sailer


Na ja, viel ist es nicht und falsche Dinge sind sicherlich reichlich dabei, ich sollte mich eigentlich schämen, so einen Text zu offerieren, ich bitte um Verzeihung.

Mit besten Grüßen und herzlichem Dank Olaf
 
chris63 Am: 14.02.2024 12:16:23 Gelesen: 9149# 3266 @  
@ DERMZ [#3265]

Hallo Olaf,

Dürrkopp war zu der Zeit Fahrradhersteller, bei den Angeboten geht es um Niederräder.

grüsse Christof
 
epem7081 Am: 14.02.2024 13:00:27 Gelesen: 9136# 3267 @  
@ DERMZ [#3265]

Hallo Olaf

von meiner Seite ein erster Versuch zu Deiner Karte.

Herrn Rich. Humel Cöthen
Antwortlich Ihrer soeben erhalt. Karte muß
Betr. ja Schaustück I. Ranges sein dem Preise &
Ihrer Beschreibung nach. Falls sich auf Gegen
Geschäfte einließen wäre ich nicht abgeneigt;
dasselbe zu kaufen. Ich führe z. Beisp. Premium=
sitz Niederrad „Dürrkopp'sches“ Fabrikat
(Anerkannt bestes Fabrikat.) die Preise sind „Dyanu“
No.16 = 260M. No.18 = 285M u.s.w. Ferner hätte
ich eine solche Maschine wenig gefahren für 200M.
od. 1 Riss... …. wie neu (?) Laterne, Glocke etc.
f. 75M., sowie „Saunier's Lehrbuch (?) Alles noch ganz
neu. Für beide letzteren Stücke würde cirka 10M. noch
drauf bezahlen, d.h. falls Sie einverstanden wären. Ihrer
rechtbald. diesbezügl. Antwort entgegen seh. grüßt … Gg. Sailer


Bei den unklaren Begriffen oder Namen vermute ich historische Firmennamen.
(?) müsste meines Erachten für "mit" stehen.

Viel Erfolg weiterhin wünscht

mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 14.02.2024 13:56:36 Gelesen: 9115# 3268 @  
@ DERMZ [#3265]

Hallo Olaf,

dank Edwins Hilfe sind ein paar Stellen klarer geworden. Hier meine Version:

Herrn Rich. Humel [1] Cöthen
Antwortlich Ihrer soeben erhalt. Karte muß
Betr. ja Schaustück I. Ranges sein dem Preise &
Ihrer Beschreibung nach. Falls sich auf Gegen=
Geschäfte einließen wäre ich nicht abgeneigt;
dasselbe zu kaufen. Ich führe z. Leipz. Premium=
sitz Niederrad „Dürrkopp'sches“ Fabrikat
(Anerkannt bestes Fabrikat.) die Preise sind „Dyana“[2]
No.16 = 260M. No.18 = 285M u.s.w. Ferner hätte
ich eine solche Maschine wennig [3]. gesehen für 200M.
od. 1 Kissenrad(?) wie neu mit Laterne, Glocke etc.
f. 75M., sowie „Saunier's Lehrbuch mit Atlas noch ganz
neu. Für beide letzteren Stücke würde cirka 10M. noch
drauf bezahlen, d.h. falls Sie einverstanden wären. Ihrer
recht bald. diesbezügl. Antwort entgeg(?). seh. Grüße Achtungsv. Gg. Sailer

[1] Der Verdopplungsstrich fehlt
[2] Es gab eine Diana Nr. 16 im Dürkopp-Katalog von 1900
[3] Ich lese wennig (mit Verdopplungsstrich)
[4] Atlas zu dem Lehrbuch der Uhrmacherei in Theorie und Praxis

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 14.02.2024 14:17:53 Gelesen: 9114# 3269 @  
@ DERMZ [#3265]

Hallo Olaf,

noch ein paar Vorschläge:

Herrn Rich. Hummel Cöthen
Antwortlich Ihrer soeben erhalt[enen] Karte muß
betr[effendes] ja Schaustück I. Ranges sein, dem Preise &
Ihrer Beschreibung nach. Falls sich auf gegen
geschäfte einließen wäre ich nicht abgeneigt;
dasselbe zu kaufen. Ich führe z[um] Beisp[iel] Pneuma-
tiß Niederrad „Dürrkopp'sches“ Fabrikat
(Anerkannt bestes Fabrikat.) die Preise sind „Dyana“
No.16 = 260M. No.18 = 285M u[nd] [nichts] w[eiter].Ferner hätte
ich eine solche Maschine wenig gefahren für 200M.
od. 1 Rissenrad m[it] Laterne, Glocke c[e]te[ra].
f. 45M., sowie „Saunier's Lehrbuch m[it] Atlas noch ganz
neu. Für beide letzteren Stücke würde cirka 10M. noch
drauf bezahlen, d.h. falls Sie einverstanden wären. Ihrer
rechtbald[igen] diesbezügl[ichen] Antwort entg[e]g[en] seh[end] grüßt achtungsv[oll] Gg. Sailer

Das Fahrradmodell von Dürrkopp hieß Diana, lese aber auch Dyana
Rissenrad sagt mir nichts
Pneumatisch bezieht sich auf die gerade von Dunlop erfundenen Luftreifen
was aussieht wie mj bedeutet sicher mit, klärt auch die offene Frage der Emmenthaler Käsebestellung
ich lese - m[it] ers[ter] L[ie]f[er]z[ei]t und saftiger Waare

grüße christof
 
volkimal Am: 14.02.2024 14:47:04 Gelesen: 9104# 3270 @  
@ chris63 [#3269]

Hallo Christof,

wieder einiges gelöst - super! Nur beim Rissenrad habe ich Zweifel. Vergleiche einmal :



Ich denke, dass es eher Kissenrad heißt - aber auch dazu habe ich nichts im Internet gefunden.

Was man findet sind Hochräder, die die Bezeichnung Riesenrad haben. Die gab es 1896 durchaus noch. Aber Riesenrad heißt das Wort garantiert nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 14.02.2024 15:27:57 Gelesen: 9096# 3271 @  
@ epem7081 [#3267]
@ chris63 [#3269]
@ volkimal [#3270]

Guten Nachmittag,

ich gebe bald auf, bin ich doch der Meinung, daß ich die Altdeutsche Schrift schon recht gut lesen kann ... nein, wieder nicht. Das ist schon manchmal frustrierend für das eigene Ego, was ein Glück daß Ihr mir immer so unendlich viel weiterhelft - DANKE dafür.

Wenn ich jetzt die Schriften vergleiche, die Volkmar kopiert hat, dann bin ich auch beim Kissenrad, mehr Sinn würde meines Erachtens aber das Riesenrad machen... hmm, ist nur meine unbedeutende Meinung dazu.

Vielen lieben Dank nochmals und die besten Grüße Olaf
 
epem7081 Am: 14.02.2024 15:43:14 Gelesen: 9089# 3272 @  
@ DERMZ [#3271]
Hallo Olaf

jetzt habe ich doch noch den Begriff Kissenräder im Internet aufgespürt:

Streffleurs österreichische militärische Zeitschriftbooks.google.de › books
1898 Seite 125
... Kissenräder ( Lern- räder ) vorhanden ( außerdem ein Klapprad ) . Der Curs wurde, wie im Vorjahre, dem 58. Infanterie - Regi- mente zugetheilt und eine leere Unterabtheilungsbaracke des Lagers II demselben zugewiesen . Er verfügte ...



Mit freundlichen Grüßen
Edwin

und noch gleich eine historische Anzeige angehängt:
Vorarlberger Volksblatt: älteste Tageszeitung des Landes. ...books.google.de › books
1897 Seite 7
... Kissenräder , sowie Vollreifen , von Apotheke in Bregenz ist Gut bürgerliches Haus . fl . 20.- aufwärts , empfehlen 685 fofort zu vermiethen . Gebr . Mäfer , Fahrrad - Handlung , Dornbirn . Seit dem 1. JUNI d . Js . ist der Luftcurort ...



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
chris63 Am: 14.02.2024 17:24:00 Gelesen: 9062# 3273 @  
@ volkimal [#3270]
@ DERMZ [#3271]
@ epem7081 [#3272]

Die Lösung Kissenräder birgt schon das nächste Rätsel, was sind Kissenräder - eine Form der Bereifung?

Zur Auflockerung ein Niederrad mit Luftreifen aus der Zeit, im Notfall war nur Abspringen möglich.



Und Olaf, Du übersiehst - ein fehlendes Wort in einem schon transkribierten Text zu finden ist die leichtere Übung.

grüsse christof
 
volkimal Am: 14.02.2024 17:50:17 Gelesen: 9048# 3274 @  
@ chris63 [#3273]

Hallo Christof,

bei Kissenrädern scheint es wirklich um die Bereifung zu gehen:



Bei allen Rädern steht "Pneumatic-Reifen" nur einmal heißt es "mit 32 m/m Kissenräder" [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] Amtlicher katalog der ausstellung des Deutschen Reiches, Weltausstellung in Chicago, 1893
https://books.google.de/books?id=e4U6AQAAMAAJ&redir_esc=y
 
volkimal Am: 14.02.2024 17:51:52 Gelesen: 9047# 3275 @  
@ chris63 [#3269]

Hallo Christof,

was hältst Du von dem Wort "Pneumatik" Niederrad - mit "k" am Ende?

Viele Grüße
Volkmar
 
chris63 Am: 14.02.2024 18:33:52 Gelesen: 9032# 3276 @  
@ volkimal [#3275]

Hallo Volkmar,

ja wie in Schaustück oder Glocke steht da für jeden erkennbar ein kleines k (außer für mich).

Habe noch keinen Beleg gefunden, aber die erhöhten Teile bei stark profilierten Vollgummireifen nennt man Kissen.

Als Arbeitshypothese lasse ich mal für Kissenräder, Fahrräder mit Vollgummireifen und Profil stehen, im Gegensatz zu den Luftreifen ohne Profil in der damaligen Zeit.

grüsse christof
 
volkimal Am: 14.02.2024 21:42:25 Gelesen: 8968# 3277 @  
@ chris63 [#3276]

Hallo Christof und Olaf,

schaut einmal hier [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.hochrad.info/hochradseite/hochradteile/hochrad%20teile%20reifen.htm
 
Baber Am: 17.02.2024 09:02:16 Gelesen: 7993# 3278 @  
Wer kann diesen Text "übersetzen" ?

Ich kann nur die Überschrift "Der kleine Rastelbinder" lesen, dann einige Worte aber nicht den Zusammenhang.

Rastelbinder habe ich Wikipedia gefunden als Fahrende Kesselflicker".



Danke
Bernd
 
DERMZ Am: 17.02.2024 09:56:22 Gelesen: 7969# 3279 @  
@ Baber [#3278]

Hallo Bernd,

ein Versuch von meineer Seite:

Der kleine Rastelbinder!
Ich bin der kleine Rastelbinder
Naschmäuschen machten mich zum Sünder.
Sog bring' ich meinen Stand zur Ihr
denn wenn kein Rastelbinder wär
dann gäb es Mäuschen noch viel mehr.
So ziehe ich von Land zu Land,
besuche jeden Gestand,
mit meinen vielen Sachen,
die ich zu Haus tat machen.
Da hier nun heute Hochzeit ist,
darf ich ja auch nicht fehlen.
Dabei ist jmd die rechte Frist
meine Waren zu ???
Besonders meine schöne Fallen
die werden Euch wohl gut gefallen.
Zum Bräutchenfang, da hab' ich keine,
die macht sich jeder gern allein. -
Ich brauch' darum aber nicht zu bangen,
dort sitzt der Bräutgam schon gefangen!
War meine Mäusefalle hier,
nehmt Ihr wohl genau Sie von mir.
Macht mal in Mäuslein Euch viel Sorgen,
meine Fall' stellt auf, dann ist's geborgen
(... ...)
dem lieben Bräutgam noch zum Schluß
den allerschönsten Hochzeitsgruß
und recht viel Glück und Segen
auf allen Erd...., daß auf gut Kinder
der kleine Rastelbinder


Viele Grüße Olaf
 
volkimal Am: 17.02.2024 10:16:14 Gelesen: 7962# 3280 @  
@ DERMZ [#3279]

Hallo Olaf,

meine Waren zu empfehlen
(wie hier)
auf allen Erdenwegen

Links steht noch:
Gestiftet von Papa Rösler für Gerhard zur Hochzeit ?? Onkel Willi (Kramme)

Viele Grüße
Volkmar
 
Baber Am: 17.02.2024 14:18:16 Gelesen: 7886# 3281 @  
@ DERMZ [#3279]

@ volkimal [#3280]

Hallo Olaf und Volkmar,

ganz herzlichen Dank für eure Mühe. Die Famlienverhältnisse kann ich jetzt zuordnen.

Gruß
Bernd
 
evwezel Am: 21.02.2024 15:07:38 Gelesen: 7014# 3282 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich kann jetzt mit Olaf mitfühlen, denn auch ich habe vor kurzem einen Brief übersetzt den mein Selbstvertrauen völlig untergraben hat. Die Löcher im Text sprechen Bände (sieht gerade aus wie Emmentaler).

Der Brief wurde geschrieben in Frankreich am 7. Mai 1916. Das erste Teil dieses Briefes erzählt über die schrecklichen Ereignisse an der Front, das zweite Teil über die Tätigkeit der Briefschreiber als Heiratsvermittler.

Nachfolgend meine (teilweise) gescheiterte Leseversion des Briefes:

Seite 1

Waldlager, den 7.V.16.

Liebe Josefine!

Sonntag-Abend wäre
es nun u. erhielt ich Deine lb. Zeilen heute
Nachmittag zu meiner größten Freude.
Empfange vielen, herzlichen Dank dafür!
Zunächst war ich wirklich etwas überrascht,
als ich mir den Zeilen ersah, daß die lb.
Eltern nach Berlin seien. Nun es
freute mich auch wieder sehr, daß die
lb. Mutter einmal herangekommen
ist u. haben sie hoffentlich recht viel gesehen.
Dann ist es nebenbei auch zu großem Vor-
teil gewesen u. hat sich die Reise wirklich
gelohnt. So sieht man auch vor allem, daß
der lb. Gott uns auch in dieser schweren
Zeit nicht verlassen hat u. sind wir
Ihm allein dafür ewigen Dank schul-
dig. Wie ich aus Deinen Zeilen ersehe, kommt
jetzt auch bald für Euch die Zeit wo es
bereut(?) nach der Karte zu leben. Gewiss ist
es nichts leichter, aber verhungern wird
keiner dabei u. kennt(?) Ihr G.s.D. auch nicht
was von unseren tapferen Truppen geleistet
wird. Ein kleines Beispiel will ich an

Seite 2

führen. Seit gestern Nachmittag liegen
die armen Kerls in einem Hagel von glühen-
dem Eisen u. kann man es fast toppelter
Trommelfeuer nennen. Jede Sch(…)de
fällt nicht ein, (…) drei vier (…) &
geht es noch ununterbrochen so weiter.
Am 4 Uhr heute Nachmittag war außerdem
ein großer Sturm[1] auf Vaux(?) u. was das
heißt(?) auf solch einer (…) Stellung
zu stürmen kann man in Werten nicht
mitteilen. Das ganze Gelände sah aus wie
ein Kohlenrevier[2] wo Zeche[3] an Zeche Hoch-
ofen an Hochofen ist. Alles ist in schwerem
Pulverrauch gehüllt & bekommt(?) das Bild
eine kleine Abwechselung durch die Turm-
hohen Rauchsäulen der schweren Minen-
explosionen die auch jede Minute statt-
finden. Dass die Erschütterung(?) eine
sehr heftige sein muss(?) ersiehst Du am
besten daraus wenn ich Dir sage, dass
meine Sachen die ich in meiner Bude
an den Wänden aufgehangen habe grössten-
teils herumhergefallen sind. So geht es
nun ununterbrochen weiter & meint(?) man
es würde kein Ende nehmen. Nun
genug von diesem!

[1] heftiger, schnell vorgetragener Angriff

[2] Kohlenrevier = größeres Gebiet, in dem Kohle gefördert wird

[3] Zeche = Grube


Seite 3

L. Josefine! Jetzt will ich auch auf Deinen
vorletzten Brief zurückkommen. Es hat
mir schrecklich viel Freude gemacht, zumal
ich Deine Meinung & vor allem Dein Herzens-
wunsch daraus ertrennt(?) habe. Es ist
ja selbstverständlich dass ein jede von uns
darauf bedacht ist, das Ziel, wofür er in
die Welt ge(…) ist auch zu erreichen; mit
dem Unterschied, dass die einen es leichter
& schneller nehmen & die andern vor-
sichtiger & bedächtiger handeln. So ist
es nun auch bei Dir gewesen. Das Glück
kommt aber Geduld. Ich habe mein Möglichste
schon dazu getan & hoffe, dass der Erfolg
dazu nicht ausbleibt. Näheres will ich
& kann ich Dir noch nicht mitteilen da
ich den Lauf der ganzen Harte nicht stören
möchte & müssen wir es dem (…)
vorläufig überlassen. Aber nach dem
Feldsiege, versichere ich Dir einen Herren
& sowar ein ganz patenter Herr in unserem
Hause vorstellen zu können. Beten
wir aber & richten wir unsere Bitte
vor allem zur lieben Gottesmutter die
auch mir den Weg zum Glück gezeigt

Seite 4

& den ich auch wirklich gefunden habe.
Es ist ja auch mein Herzenswunsch
Dich meine lb. Schwester glücklich, ja recht
glücklich zu sehen & trifft es mich auch
sehr, wenn es nicht der Fall ist. Aber(?)
ausharren & nicht verzweifeln, wie wir
es auch in den jetzigen Weltenringen(?)
unseren (trotz)igen Feinden gezeigt haben
& weiter zeigen können.

Deshalb folge meinem
Rate & sei guten Mutes. Was ich
mit meinen schwachen Kräften erreichen
konnte, habe ich versucht & hoffe es
zur Vervollkommnung bringen
zu können.
Indem ich Dir nochmals(?)
recht herzlich für Deine lb. Zeilen
danke, bin ich in treuer Bruder-
liebe Dein Karl.
Viele Grüße an allen!
Das Geld schicke ich auch bei der ersten
Gelegenheit!

---

Viele Grüße,

Emiel



 
DERMZ Am: 21.02.2024 15:27:15 Gelesen: 7004# 3283 @  
@ evwezel [#3282]

Hallo Emiel,

ich danke für die Aufmunterung. Dann versuchen wir doch zusammen unser Glück und fliegen die Löcher aus dem Käse ...

Waldlager, den 7.V.16.

Liebe Josefine!

Sonntag-Abend wäre
es nun & erhielt ich Deine lb. Zeilen heute
Nachmittag zu meiner größten Freude.
Empfange vielen, herzlichen Dank dafür!
Zunächst war ich wirklich etwas überrascht,
als ich aus den Zeilen ersah, daß die lb.
Eltern nach Berlin seien. Nun es
freute mich auch wieder sehr, daß die
lb. Mutter einmal herausgekommen
ist & haben sie hoffentlich recht viel gesehen.
Dann ist es nebenbei auch von größtem Vor-
teil gewesen & hat sich die Reise wirklich
gelohnt. So sieht man auch vor allem, dass
der lb. Gott uns auch in dieser schweren
Zeit nicht verlassen hat & sind wir
Ihm allein dafür ewigen Dank schul-
dig. Wie ich aus Deinen Zeilen ersehe, kommt
jetzt auch bald für Euch die Zeit wo es
bereut(?) nach der Karte zu leben. Gewiss ist
es nichts leichter, aber verhungern wird
keiner dabei & kennt(?) Ihr G.s.D. auch nicht
was von unseren tapferen Truppen geleistet
wird. Ein kleines Beispiel will ich an-


... Seite 2 folgt ... die Fragehaken habe ich leider auch noch nicht deuten können.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 21.02.2024 15:42:36 Gelesen: 6995# 3284 @  
... Seite 2 ...

führen. Seit gestern Nachmittag liegen
die armen Kerls in einem Hagel von glühen-
dem Eisen & kann man es fast doppeltes
Trommelfeuer nennen. Jede Sekunde
fällt nicht ein, nein drei vier Schuß? &
geht es noch ununterbrochen so weiter.
Um 4 Uhr heute Nachmittag war außerdem
ein großer Sturm[1] auf Vaux(?) & was das
heisst auf solch einer befestigten Stellung
zu stürmen kann man in Worten nicht
mitteilen. Das ganze Gelände sah aus wie
ein Kohlenrevier[2] wo Zeche[3] an Zeche Hoch-
ofen an Hochofen ist. Alles ist in schwerem
Pulverrauch gehüllt & bekommt das Bild
eine kleine Abwechselung durch die Turm-
hohen Rauchsäulen der schweren Minen-
Explosionen die auch jede Minute statt-
finden. Dass die Erschütterung(?) eine
sehr heftige sein muss ersiehst Du am
besten daraus wenn ich Dir sage, dass
meine Sachen die ich in meiner Bude
an den Wänden aufgehangen habe grössten-
teils herumhergefallen sind. So geht es
nun ununterbrochen weiter & meint man
es würde kein Ende nehmen. Nun
genug von diesem!

[1] heftiger, schnell vorgetragener Angriff

[2] Kohlenrevier = größeres Gebiet, in dem Kohle gefördert wird

[3] Zeche = Grube


... Teil 3 folgt ...
 
evwezel Am: 21.02.2024 15:43:48 Gelesen: 6994# 3285 @  
@ DERMZ [#3283]

Hallo Olaf,

vielen Dank für die Korrekturen und Ergänzungen!

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 21.02.2024 15:52:08 Gelesen: 6993# 3286 @  
... Seite 3 ...

L. Josefine! Jetzt will ich auch auf Deinen
vorletzten Brief zurückkommen. Es hat
mir schrecklich viel Freude gemacht, zumal
ich Deine Meinung & vor allem Dein Herzens-
wunsch daraus erkannt habe. Es ist
ja selbstverständlich dass ein jede von uns
darauf bedacht ist, das Ziel, wofür er in
die Welt gesetzt ist auch zu erreichen; mit
dem Unterschied, dass die einen es leichter
& schneller nehmen & die anderen vor-
sichtiger & bedächtiger handeln. So ist
es nun auch bei Dir gewesen. Das Glück
kennt aber Geduld. Ich habe mein möglichstes
schon dazu getan & hoffe, dass der Erfolg
dazu nicht ausbleibt. Näheres will ich
& kann ich Dir noch nicht mitteilen da
ich den Lauf der ganzen Harte nicht stören
möchte & müssen wir es dem Geschick
vorläufig überlassen. Aber nach dem
Feldsiege, versichere ich Dir einen Herren
& zwar ein ganz patenter Herr in unserem
Hause vorstellen zu können. Beten
wir aber & richten wir unsere Bitte
vor allem zur lieben Gottesmutter die
auch mir den Weg zum Glück gezeigt

... Seite 4 folgt ...
 
DERMZ Am: 21.02.2024 16:01:19 Gelesen: 6986# 3287 @  
... Seite 4 bis Ende

& den ich auch wirklich gefunden habe.
Es ist ja auch mein Herzenswunsch
Dich meine lb. Schwester glücklich, ja recht
glücklich zu sehen & trifft es mich auch
sehr, wenn es nicht der Fall ist. Also
ausharren & nicht verzweifeln, wie wir
es auch in den jährigen? Weltenringen(?)
unseren trotzigen Feinden gezeigt haben
& weiter zeigen können.

Deshalb folge meinem
Rate & sei guten Mutes , was ich
mit meinen schwachen Kräften erreichen
konnte, habe ich versucht & hoffe es
auch zur Vervollkommnung bringen
zu können.
Indem ich Dir nochmals
recht herzlich für Deine lb. Zeilen
danke, bin ich in treuer Bruder-
liebe Dein Karl.
Viele Grüße an allen!
Das Geld schicke ich auch bei der ersten
Gelegenheit!

... So, ein paar Lücken und Fragezeichen habe ich zum Teil neu erschaffen, aber ich bin zuversichtlich, daß auch in diesem Fall eine Vervollkommnung erreicht wird.

Alles Gute wünscht Olaf
 
evwezel Am: 21.02.2024 16:03:54 Gelesen: 6985# 3288 @  
@ DERMZ [#3286]

Hallo Olaf,

das ist wirklich super - vielen Dank für Deine Hilfe! Und ich habe wieder ein neues Wort gelernt. "Geschick" als Synonym für "Schicksal" kannte ich noch nicht.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 22.02.2024 09:24:53 Gelesen: 6818# 3289 @  
@ evwezel [#3288]

Hallo Emiel,

nach zwei Seiten habe ich gestern gesehen, dass Olaf schneller war. Danach bekam ich Besuch, so dass meine Ergänzungen erst heute folgen. Dank der guten Vorarbeit von Emiel ist kaum etwas übrig:

Waldlager, den 7.V.16.

Liebe Josefine!

Sonntag-Abend wäre
es nun & erhielt ich Deine lb. Zeilen heute
Nachmittag zu meiner größten Freude.
Empfange vielen, herzlichen Dank dafür!
Zunächst war ich wirklich etwas überrascht,
als ich aus den Zeilen ersah, dass die lb.
Eltern nach Berlin seien. Nun es
freute mich auch wieder sehr, dass die
lb. Mutter einmal herausgekommen
ist & haben sie hoffentlich recht viel gesehen.
Dann ist es nebenbei auch von großem Vor- nicht "größtem". Das vermeintliche "t" ist das "g" aus der Zeile darüber
teil gewesen & hat sich die Reise wirklich
gelohnt. So sieht man auch vor allem, dass
der lb. Gott uns auch in dieser schweren
Zeit nicht verlassen hat & sind wir
Ihm allein dafür ewigen Dank schul-
dig. Wie ich aus Deinen Zeilen ersehe, kommt
jetzt auch bald für Euch die Zeit wo es
her(?) ist nach der Karte zu leben. Gewiss ist
es nichts leichter, aber verhungern wird
keiner dabei & kennt Ihr G.s.D. auch nicht
was von unseren tapferen Truppen geleistet
wird. Ein kleines Beispiel will ich an-

... Seite 2 ...
führen. Seit gestern Nachmittag liegen
die armen Kerls in einem Hagel von glühen-
dem Eisen & kann man es fast doppeltes
Trommelfeuer nennen. Jede Sekunde
fällt nicht ein, nein drei vier Schuß &
geht es noch ununterbrochen so weiter.
Um 4 Uhr heute Nachmittag war ausserdem
ein großer Sturm[1] auf Vaux(?) & was das
heisst auf solch einer befestigten Stellung
zu stürmen kann man in Worten nicht
mitteilen. Das ganze Gelände sah aus wie
ein Kohlenrevier[2] wo Zeche[3] an Zeche Hoch-
ofen an Hochofen ist. Alles ist in schwerem
Pulverrauch gehüllt & bekommt das Bild
eine kleine Abwechselung durch die Turm-
hohen Rauchsäulen der schweren Minen-
Explosionen die auch jede Minute statt-
finden. Dass die Erschütterung eine
sehr heftige sein muss ersiehst Du am
besten daraus wenn ich Dir sage, dass
meine Sachen die ich in meiner Bude
an den Wänden aufgehangen habe grössten-
teils heruntergefallen sind. So geht es
nun ununterbrochen weiter & meint man
es würde kein Ende nehmen. Nun
genug von diesem!

... Seite 3 ...
L. Josefine! Jetzt will ich auch auf Deinen
vorletzten Brief zurückkommen. Er hat
mir wirklich viel Freude gemacht, zumal
ich Deine Meinung & vor allem Dein Herzens-
wunsch daraus erkannt habe. Es ist
ja selbstverständlich dass ein jeder von uns
darauf bedacht ist, das Ziel, wofür er in
die Welt gesetzt ist auch zu erreichen; mit
dem Unterschied, dass die einen es leichter
& schneller nehmen & die anderen vor-
sichtiger & bedächtiger handeln. So ist
es nun auch bei Dir gewesen. Das Glück
kennt aber Geduld. Ich habe mein möglichstes
schon dazu getan & hoffe, dass der Erfolg
dazu nicht ausbleibt. Näheres will ich
& kann ich Dir noch nicht mitteilen da
ich den Lauf der ganzen Sache nicht stören
möchte & müssen wir es dem Geschick
vorläufig überlassen. Aber nach dem
Feldzuge, versichere ich Dir einen Herren
& zwar ein ganz patenter Herr in unserem
Hause vorstellen zu können. Beten
wir aber & richten wir unsere Bitte
vor allem zur lieben Gottesmutter die
auch mir den Weg zum Glück gezeigt

... Seite 4 bis Ende
& den ich auch wirklich gefunden habe.
Es ist ja auch mein Herzenswunsch
Dich meine lb. Schwester glücklich, ja recht
glücklich zu sehen & trifft es mich auch nicht unterstrichen (ist das F aus der Zeile darunter)
sehr, wenn es nicht der Fall ist. Also
ausharren & nicht verzweifeln, wie wir
es auch in den jetzigen Weltenringen
unseren trotzigen Feinden gezeigt haben
& weiter zeigen können.

Deshalb folge meinem
Rate & sei guten Mutes , was ich
mit meinen schwachen Kräften erreichen
konnte, habe ich versucht & hoffe es
auch zur Vervollkommnung bringen
zu können.
Indem ich Dir nochmals
recht herzlich für Deine lb. Zeilen
danke, bin ich in treuer Bruder-
liebe Dein Karl.
Viele Grüße an allen!
Das Geld schicke ich auch bei der ersten
Gelegenheit!

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 22.02.2024 18:29:30 Gelesen: 6681# 3290 @  
@ volkimal [#3289]

Hallo Volkmar,

die Korrekturen waren, wie immer, sehr lehrreich. Vielen lieben DANK für Deine Hilfe!

Voller Mut fange ich wieder mit dem nächsten Feldpostbrief an!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 23.02.2024 17:24:25 Gelesen: 6488# 3291 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe heute wieder eine schöne Herausforderung für Euch. Die Vorarbeit habe ich natürlich schon gemacht. Obwohl ich Blut, Schweiß und Tränen in der Transkription dieser Feldpostbrief gesteckt habe, bin ich leider wieder an einigen Stellen gescheitert. Es wäre einfacher gewesen, wenn man in den Schützengraben eine Schreibmaschine benutzt hätte.

Viele Grüße,

Emiel

---

Seite 1

Hugstetten[1] i/ Freiburg, den 6/9. 16

Liebe Josefine u. Gertrud!

Soeben in Besitze deiner lb.
Zeilen, ist es mein erstes, Dich sowie
der lb. Gertrud allerherzl. für Deine bis-
herige Schreiben, sowie Gertrud ihre zu danken.
Es freut mich außerordentlich, daß es Euch
dort recht gefällt und mogt Ihr Euch noch
des öfteres dort recht vergnügte Tage machen.
Nun will ich kurz das Geschehen der letzten
Tage berichten. Am 25. Aug. wurde mir endlich
von S.E?M?[2] das Eiserne Kreuz verliehen sowie
noch einen Kanonier von meinem Zug[3].

Seite 2

Am 1. Sept. waren wir (…) die Hälfte von der
Stellung in (…) wegen Gasmasken, als uns
nachmittags um 4 Uhr der Wachtm[4]. befiehl sofort
in Stellung zu gehen, weil wir andern Tags weg-
kommen sollten. Gesagt, getan, wir waren
kaum oben, da ließen auch schon die Kano-
niere das Geschütz den Berg herunter und mußte
es wegen augenblicklichen Mangel an Pferden
bis M. bringen. Herauf wieder u. gepackt
und los, das war etwa um ½ 11. Die
ganze Nacht hatten wir nun für unser
vieles Gepäck zu sorgen, da wir nur ein Wagen
hatten zum Sachen aufladen. Ich kann Euch sagen,
das war noch schlimmer wie die Flucht nach
Ägypten. Andern Mittags wirkten wir auch

Seite 3

schon aus. Mit noch 4 Untffz[5]. ritten wir
vor bis Schlettstadt[6], einen wunder-
schönen Städtchen und begannen Quartiere zu
machen. Doch ein Telegramm kam uns zuvor u
nach einer kurzen Rast auf dem Marktplatz,
wurden wir dort um 12 Uhr nachts verladen
und kamen Sonntag Morgen in Freiburg an.
Von hieraus ging es zu einem Stadt wie
die Oberschrift schon sagt u. werden hier
wieder auf unsern alten Etat gebracht.
Alles schlechte wird ersetzt u neue Sachen
werden eingestellt. Von hieraus
werden wir sobald alles in Schuß[7]
ist zum Osten geworfen u zwar nach
Rumänien. Hurra, werden wir de(…)

Seite 4

Deutsche Knute(?) geben, das verl(…)kerte
Individium(?)[8]. Erst jetzt ist es ihnen glücklich
eingefallen uns den Krieg zu erklären,
ohne richtig zu wissen, was eigentlich Krieg
heißt.
Doch nun will ich schließen.
Indem ich Euch nochmals recht viel
Vergnügen wunsche u. für Eure lb.
Zeilen bestens danke,
grüßt Euch aufr.[9] herzlichst
in Liebe u Treue
Euer dankb. Bruder
Heinr.


[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/March_(Breisgau)
[2] Seiner ? Majestät?
[3] Zug - unter dem Kommando eines Zugführers stehende kleinste militärische Abteilung
[4] Wachtmeister
[5] Unteroffiziere
[6] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A9lestat#:~:text=S%C3%A9lestat%20%5Bsel%C9%9Bs%CB%88ta%5D%20(deutsch%20Schlettstadt,vollst%C3%A4ndig%20als%20Ganzes%20erhalten%20ist%20(
[7] Alles ist in Schuß = Alles ist funktionsfähig und betriebsbereit
[8] Rechtschreibung ist Individuum
[9] aufrecht



 
DERMZ Am: 23.02.2024 18:42:37 Gelesen: 6462# 3292 @  
@ evwezel [#3291]

Hallo Emiel,

wenn der gute Heinrich mit Maschine geschrieben hätte, wo wäre dann die Hearausforderung für uns geblieben ? - ich versuche mich mal wieder Seite für Seite

Seite 1

Hugstetten[1] by Freiburg, den 6/9. 16

Liebe Josefine u. Gertrud!

Soeben in Besitze deiner lb.
Zeilen, ist es mein erstes, Dich sowie
der lb. Gertrud allerherzl. für Deine bis-
herige Schreiben, sowie Gertrud ihre zu danken.
Es freut mich außerordentlich, daß es Euch
dort recht gefällt und mogt Ihr Euch noch
des öfteren dort recht vergnügte Tage machen.
Nun will ich kurz das Geschehen der letzten
Tage berichten. Am 25. Aug. wurde mir endlich
von S.Ex. [2] das Eiserne Kreuz verliehen sowie
noch einen Kanonier von meinem Zug[3].

[2] Seiner Exzellenz
 
DERMZ Am: 23.02.2024 18:54:52 Gelesen: 6457# 3293 @  
@ evwezel [#3291]

Seite 2

Am 1. Sept. waren wir (…) die Hälfte von der
Stellung in Umkirch wegen Gasmasken, als uns
nachmittags um 4 Uhr der Wachtm[4]. befiehl sofort
in Stellung zu gehen, weil wir andern Tags weg-
kommen sollten. Gesagt, getan, wir waren
kaum oben, da ließen auch schon die Kano-
niere das Geschütz den Berg herunter und mußte
es wegen augenblicklichen Mangel an Pferden
bis M. bringen. Herauf wieder u. gepackt
und los, das war etwa um ½ 11. Die
ganze Nacht hatten wir nun für unser
vieles Gepäck zu sorgen, da wir nur ein Wagen
hatten zum Sachen aufladen. Ich kann Euch sagen,
das war noch schlimmer wie die Flucht nach
Ägypten. Andern Mittags rückten wir auch
 
DERMZ Am: 23.02.2024 19:03:39 Gelesen: 6452# 3294 @  
@ evwezel [#3291]

... Seite 3 ...

schon aus. Mit noch 4 Untffz[5]. ritten wir
vor bis Schlettstadt[6], einem wunder-
schönen Städtchen und begannen Quartiere zu
machen. Doch ein Telegramm kam uns zuvor u
nach einer kurzen Rast auf dem Marktplatz,
wurden wir dort um 12 Uhr Nachts verladen
und kamen Sonntag Morgen in Freiburg an.
Von hieraus ging es zu einem Vorort wie
die Überschrift schon sagt u. werden hier
wieder auf unsern alten Etat gebracht.
Alles schlechte wird ersetzt u neue Sachen
werden eingestellt. Von hieraus
werden wir sobald alles in Schuß[7]
ist zum Osten geworfen u zwar nach
Rumänien. Hurra, werden wir denen
 
evwezel Am: 23.02.2024 20:17:26 Gelesen: 6429# 3295 @  
@ DERMZ [#3293]

Guten Abend Olaf,

Du warst wieder sehr schnell! An „Umkirch” habe ich nicht gedacht, aber das könnte stimmen. Jedenfalls liegt dieser Stadt (übrigens ist die Bezeichnung „Stadt” vielleicht zuviel Ehre für einen Fleck von 6000 Einwohner) in der Nähe von Freiburg.

Der Satz „Am 1. Sept. waren wir (…) in Umkirch wegen Gasmasken” kommt mir besonders merkwürdig vor. War Heinrich in Umkirch um Gasmasken aufzutreiben???

Auf der Webseite [1] habe ich noch etwas über Umkirch im Ersten Weltkrieg gelesen:

In Umkirch waren die Kampfhandlungen im Oberelsass schmerzlich spürbar: Die Artilleriefeuer waren zu hören, viele fühlten sich von Luftangriffen und dem Einmarsch der Franzosen bedroht, Nachschubkolonnen zur Verpflegung der Frontsoldaten zogen täglich durch den Ort und es gab ein Kriegsgefangenenlager.

Vielen lieben Dank für die Korrekturen!

Emiel

[1] https://blog.rombach-verlag.de/2022/01/11/umkirch-und-der-breisgau-im-ersten-weltkrieg/
 
chris63 Am: 24.02.2024 07:41:39 Gelesen: 6312# 3296 @  
@ evwezel [#3295]
@ DERMZ [#3293]

Hallo,

Geographisch und vom Schriftbild her gesehen favorisiere ich:

die Stellung lag auf einem Hügel bei Markirch, von dort nach Schlettstadt geritten ~ 8 KM und von dort nach Hugstetten verladen ~ 50 KM

grüsse christof
 
evwezel Am: 24.02.2024 09:17:41 Gelesen: 6286# 3297 @  
@ chris63 [#3296]
@ DERMZ [3293]

Guten Morgen Christof und Olaf,

ich denke, Christof hat recht. Vom Schriftbild her passt “Markirch” besser als “Umkirch”.

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 24.02.2024 09:53:59 Gelesen: 6274# 3298 @  
@ chris63 [#3296]

Ja, ja, da ist sie wieder gewesen meine Denk- und Leseschwäche - da war ich so stolz, daß ich einen vermeintlich passenden Ort gefunden habe und dann lese ich das auch immer wieder ... ist wahrscheinlich Altersturheit. Markkirch ist deutlich der richtigere Ort - Danke Chris.

... nun noch Seite 4 ...

Deutsche Knute geben, das verlodderte [xx]
Individium [8]. Erst jetzt ist es ihnen glücklich
eingefallen uns den Krieg zu erklären,
ohne richtig zu wissen, was eigentlich Krieg
heißt.
Doch nun will ich schließen.
Indem ich Euch nochmals recht viel
Vergnügen wunsche u. für Eure lb.
Zeilen bestens danke,
grüßt Euch aufr.[9] herzlichst
in Liebe u Treue
Euer dankb. Bruder
Heinr.

[xx] verloddern = durch Verwahrlosung in einen schlechten Zustand kommen.
[9] aufrichtig

Das ist meine Interpretation des Briefes. Die besten Wünsche Olaf
 
evwezel Am: 24.02.2024 10:12:34 Gelesen: 6268# 3299 @  
@ DERMZ [#3298]

Hallo Olaf,

“verlodderte” ist ein Volltreffer - darauf wäre ich nie gekommen!

Nochmals vielen Dank für Deine Hilfe.

Mit herzlichem Gruß aus den Niederlanden,

Emiel
 
evwezel Am: 24.02.2024 20:20:55 Gelesen: 6178# 3300 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein Tag ohne Transkription ist ein verlorener Tag und deswegen zeige ich Euch mal wieder einen Feldpostbrief, geschrieben am 15. Juli 1915.

Es ist das erste Mal, dass ich schon bei der Anrede ahnungslos bin - lest ihr aber selbst.

Viele Grüße,

Emiel

--
Seite 1

Karlsruhe, den 15/7 15

feure(?)[1] Eltern u Geschw[2]!

Entschuldigt vielmals, dass ich nicht
schon gestern auf das schöne Paket geschrieben
habe. Ich hatte nämlich mit Karl Stall-
wache und war es mir deshalb nicht
möglich Euch einige Zeilen zu widmen.
Heute soll also das Versäumte nachgeholt
werden. Tausend und abermals vielen
Dank für all die Süßigkeiten, Kuchen u.s.w.
Soviel Schokol. u die Zigaren die ja ff[3]. sind.
Sodann[4] fühle ich mich gewogen für den schönen
Brief Gertruds, sowie für Eure Zeilen, mich
herzl. zu bedanken. Mit gleicher Post erhielt
ich auch einen Brief von Helene, der ja wieder
in Arsbeck(?) weilt, u eine Karte von Josef,
der die so lang ersehnten Ferien dringend
wünscht. Hoffentlich wird Euch also Karl in
Kürze für einige Tage besuchen um sich

Seite 2

sein Heimatsstädtchen seit langer Zeit
wieder einmal zu betrachten.
Von den Herrn hier soll ich Euch besonders
vielmals grüßen. Am Dienstag habe ich
mit dem Herrn Futtermeister einen Spa-
zierritt nach Neureuth[5] gemacht, u. hat
mir selbiger ein tadeloses[6] Pferd zur Ver-
fügung gestellt. Auf unserem Heimweg
haben wir eine Art Wettrennen gemacht u
zwar ritt er den schönen Fuchs, den Vater
bei seinem Hiersein ja direkt auffiel.
Wir waren aber noch keine 30m galoppiert,
als ich ihn überholte und von da ab stets
die Tete[7] hielt. Wir wollten eine Karte
geschrieben haben, aber im Augenblick
dachten wir nicht daran. Selbiger dankt
nochmals für alles u grüßt aufs freundlichste.
Morgens reiten die Unt. u Wachten – die
jungen Remonten[8] und bin ich schon

Seite 3

Längere Zeit als Tetenreiter bei ihnen
angestellt. Da hackt man aber jeden Tag
von 7 – ½ 10 Uhr auf den Gaul u muß
hier seine Changierungstieren für den
Haupt. Maj. u Oberst reiten, sodaß es
heißst sich zusammenreißen. Der Herr
Feldw[9]. Leutnant Gilbert, der vor einigen
Tagen von seiner Schießübung zurück-
gekehrt ist, kam zu mir u bedankte sich
ebenfalls sehr. Eine Vortrag besteht noch
nicht, da wir keine Leute haben, welche
daran teilnehmen. Wir müssen denn
noch mit Geduld abwarten, was
dann kommen kann.
Wie ich aus Eurem Schreiben gesehen, ist der
Brandm. ja felddienstfähig u wird wohl
bald Waldniel verlassen müssen da er
zu den Fahnen gerufen wird. Es soll auch

Seite 4

jetzt gerade wieder alles beisammen
kommen u kann mir denken
wie es Vater ergehen wird. Die Sorgen
werden von Tag zu Tag in jeder Beziehung
größer. Und wie ist es nun mit
Matz? Hier dürfen die Wirte nur an
einigen Stunden am Tag Bier ver-
schenken usw. Waren(?) wir(?) z. B. am Sonntag-
mittag um 1 Uhr bei Moninger[10], wo wir
kein Bier mehr bekamen. Es wird solange
nicht mehr dauern, dann geschieht das gleiche auch
am Niederrhein. – neues gibt es sonst nicht wie
gewöhnlich.
Empfanget also nochmals Ihr lieben Alle vielen
Dank für Euer Entgegenkommen u schließe nun
mit dem Wunsche, daß es Euch noch lange recht
gut ergehen möchtet u seid alle vielmals gegr.
von Eurem stets dankb. u treuer
Sohn u Bruder
Heinr.

Entschuldigt schlechte Schrift
Gruß Karl

[1] Keine Ahnung was Heinrich hier geschrieben hat. “Treue” hätte ich mir vorstellen können, aber das passt vom Schriftbild her gar nicht.
[2] Geschwister
[3] Hier reichen meine Deutschkenntnisse leider nicht aus. Meiner Meinung nach, ist "ff" die Abkürzung eines Wortes (aber welches?), das "vortrefflich" oder "vorzüglich” bedeutet.
[4] sodann = hier: außerdem
[5] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Neureuth
[6] Rechtschreibung ist “tadelloses”.
[7] Spitze
[8] Remonte = junges Militärpferd.
[9] Feldwebel
[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Hatz-Moninger_Brauhaus



 
volkimal Am: 24.02.2024 20:29:44 Gelesen: 6173# 3301 @  
@ evwezel [#3300]

Hallo Emiel,

auf die Schnelle, der Brief ist vermutlich gerichtet an "teure Eltern u. Geschw.".

Das t in teure sieht allerdings sehr ungewöhnlich aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 24.02.2024 20:34:32 Gelesen: 6167# 3302 @  
Hallo Emiel,

noch eine Ergänzung: Auch das kleine "b" am Wortanfang hat vorne eine Unterlänge. Zum Beispiel beim "besuchen" ganz unten auf der ersten Seite.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 24.02.2024 20:39:05 Gelesen: 6165# 3303 @  
Hallo Emiel,

noch eine Kleinigkeit. Es gibt die Redewendung, dass etwas aus dem ff ist. Siehe [1].

Jetzt muss ich erst einmal etwas reparieren.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.m.wiktionary.org/wiki/aus_dem_Effeff
 
DERMZ Am: 24.02.2024 21:04:42 Gelesen: 6143# 3304 @  
Hallo Emiel,

ich versuche mich wieder in Etappen:

Seite 1

Karlsruhe, den 15/7 15

teure [1] Eltern u Geschw[2]!

Entschuldigt vielmals, dass ich nicht
schon gestern auf das schöne Paket geschrieben
habe. Ich hatte nämlich mit Karl Stall-
wache und war es mir deshalb nicht
möglich Euch einige Zeilen zu widmen.
Heute soll also das Versäumte nachgeholt
werden. Tausend und abermals vielen
Dank für all die Süßigkeiten, Kuchen u.s.w.
Sowie Schokol. u die Zigaren die ja ff[3]. sind.
Sodann[4] fühle ich mich gewogen für den schönen
Brief Gertruds, sowie für Eure Zeilen, mich
herzl. zu bedanken. Mit gleicher Post erhielt
ich auch einen Brief von Helene, der ja wieder
in Arsbeck(?) weilt, u eine Karte von Josef,
der die so lang ersehnten Ferien dringend
wünscht. Hoffentlich wird Euch also Karl in
Kürze für einige Tage besuchen um sich
 
DERMZ Am: 24.02.2024 21:09:47 Gelesen: 6135# 3305 @  
Seite 2

sein Heimatsstädtchen seit langer Zeit
wieder einmal zu betrachten.
Von den Herrn hier soll ich Euch besonders
vielmals grüßen. Am Dienstag habe ich
mit dem Herrn Futtermeister einen Spa-
zierritt nach Neureuth[5] gemacht, u. hat
mir selbiger ein tadeloses[6] Pferd zur Ver-
fügung gestellt. Auf unserem Heimweg
haben wir eine Art Wettrennen gemacht u
zwar ritt er den schönen Fuchs, der Vater
bei seinem Hiersein ja direkt auffiel.
Wir waren aber noch keine 30m galoppiert,
als ich ihn überholte und von da ab stets
die Tete[7] hielt. Wir wollten eine Karte
geschrieben haben, aber im Augenblick
dachten wir nicht daran. Selbiger dankt
nochmals für alles u grüßt aufs freundlichste.
Morgens reiten die Unt. u Wachten – die
jungen Remonten[8] und bin ich schon
 
DERMZ Am: 24.02.2024 21:13:53 Gelesen: 6133# 3306 @  
Seite 3

längere Zeit als Tetenreiter bei ihnen
angestellt. Da hockt man aber jeden Tag
von 7 – ½ 10 Uhr auf den Gaul u muß
hier seine Changierungstieren für den
Haupt. Maj. u Oberst reiten, sodaß es
heißst sich zusammenreißen. Der Herr
Feldw[9]. Leutnant Gilbert, der vor einigen
Tagen von seiner Schießübung zurück-
gekehrt ist, kam zu mir u bedankte sich
ebenfalls sehr. Eine Vortrag besteht noch
nicht, da wir keine Leute haben, welche
daran teilnehmen. Wir müssen denn
noch mit Geduld abwarten, was
dann kommen kann.
Wie ich aus Eurem Schreiben gesehen, ist der
Brandm. ja felddienstfähig u wird wohl
bald Waldniel verlassen müssen da er
zu den Fahnen gerufen wird. Es soll auch
 
DERMZ Am: 24.02.2024 21:23:04 Gelesen: 6128# 3307 @  
Seite 4

jetzt gerade wieder alles beisammen
kommen u kann mir denken
wie es Vater ergehen wird. Die Sorgen
werden von Tag zu Tag in jeder Beziehung
größer. Und wie ist es nun mit
Matz? Hier dürfen die Wirte nur an
einigen Stunden am Tag Bier ver-
schenken u so waren wir z. B. am Sonntag-
mittag um 1 Uhr bei Moninger[10], wo wir
kein Bier mehr bekamen. Es wird solange
nicht mehr dauern, dann geschieht das gleiche auch
am Niederrhein. – Neues gibt es sonst nicht wie
gewöhnlich.
Empfanget also nochmals Ihr lieben Alle vielen
Dank für Euer Entgegenkommen u schließe nun
mit dem Wunsche, daß es Euch noch lange recht
gut ergehen möchtet u seid alle vielmals gegr.
von Eurem stets dankb. u treuer
Sohn u Bruder
Heinr.


Karl gibt noch unten links in der Ecke seinen Gruss wie folgt:

Entschuldigt schlechte Schrift.
Gruß Karl


Lieber Emiel,

der Brief hat sich wieder gut lesen lassen, auch DANK Deiner Vorarbeit, alldieweil ich mich mit Pferden in Natur noch weniger auskenne, als mit den Pferden, die in vielen Autos ihre Arbeit verrichten.

Beste Grüße Olaf
 
evwezel Am: 24.02.2024 21:50:44 Gelesen: 6119# 3308 @  
@ DERMZ [#3307]
@ volkimal [#3303]

Lieber Olaf,

ich bedanke mich wieder ganz herzlich für Deine Überarbeitung. Du beherrscht die Sütterlinschrift aus dem Effeff!

@ Volkmar:

Diese Redewendung war mir völlig unbekannt. Siehe auch [1]. Es ist einfach toll, was man hier so alles lernen kann!

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/warum-beherrscht-man-etwas-aus-dem-effeff-100.html
 
chris63 Am: 24.02.2024 22:44:22 Gelesen: 6108# 3309 @  
@ evwezel [#3308]

Hallo,

vermutlich ist mit ff flor fina - eine brasilianische Zigarrensorte - gemeint.

grüsse christof
 
evwezel Am: 24.02.2024 23:55:52 Gelesen: 6092# 3310 @  
@ chris63 [#3309]

Hallo Christof,

vielen Dank für Deine Lesung!

Heinrich war der Sohn von einem Bierbrauer und musste vertraut gewesen sein mit der Kaufmannssprache. Laut dem Duden-Band über Redewendungen stammt die Abkürzung ff aus der Kaufmannssprache. Dort steht der Buchstabe f für fein und ff für sehr fein.

Obwohl ich Deine Lesung sehr interessant finde, kann ich Deine Erklärung in diesem Fall nicht nachfolgen. Die Familie von Heinrich hatte das Paket in der Heimat zusammengestellt. Sie wusste genau was darin steckte. Heinrich brauchte also gar nicht zu erklären, dass er Fina Flor Zigarren empfangen hatte. Ich glaube es ist wahrscheinlicher, dass er seine Familie einfach mitteilen wollte, dass ihm die Rauchwaren (und die Schokolade!) sehr gut gefallen hatten. Sie waren ff - “sehr fein”!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 27.02.2024 08:33:59 Gelesen: 5522# 3311 @  
Liebe Sammelfreunde,

hoffentlich habe ich endlich eine Transkription ohne Fehler gemacht. Aber wahrscheinlich ist das nur ein Wunschtraum...

Viele Grüße,

Emiel

---
Seite 1

Karlsruhe, den 21/9 15

Meine Lieben,

Hoffentlich habt Ihr mein
Schreiben von Samstag glück-
lich bei bester Gesundheit em-
pfangen. Mir geht es bei dem
schon stark einsetztenden[1] Herbst-
wetter noch sehr gut. Gestern
oder vorgestern war es, als Karl
die Kiste mit den Flaschen Cog.[2]
erhielt. Einer davon v.d. Sendung war zerbrochen
und habe ich ihn, da ich doch nicht
recht wußte was ich tun sollte,
eine 3/4l. Flasche gegeben u
mußt Ihr sehen, daß dieselbe
zurückgeschrieben wird. Die
Sache ist nämlich die, die M100

Seite 2

habe ich dazu verwendet um
den Herrn jeder ein paar Kistchen
Cigarren zu kaufen, sowie noch
mit den anderen gut bekannten
Vizw(?)[3]. u Untffz[4]. Ein Glas Bier usw.
zu trinken. Die Flaschen waren
also einstweilen überflüssig,
werde also sehen, sie bei einer
anderen passenden Gelegenheit heraus-
zugeben. Im Voraus also allerherzl.
Dank für Euer Wohlwollen.
Gestern Abend habe ich auch an
Maria Bergermann geschrieben,
welcher ja mit Euch in Kevelaer
war. Unser Vortrag dauert noch
immer an und wird auch noch
eine Weile durchgeführt werden.
Besonders interessant sind die

Seite 3

Vorträge von unserm Herrn
Hauptmann, der uns praktische
Winke für ins Feld gibt u uns
natürlich sehr willkommen.
Vorigen Sonntag war ich ins
Hoftheater[5] und habe mir die
dramatische Oper Tiefland[6] angesehen,
welche durch die herrlichen Sanger-
künste großartig wirkte. – Nun
wie geht es denn sonst noch?
Wie lange reicht der Vorrat an
Malz noch und habt Ihr auch
schon einen Ersatzmann für
Franz Knops(?). Joseph u Gertr. werden
wohl wieder in ihren Elementen
sein und sich für das nächste
Zeugnis[7] vorbereiten. Karl schrieb
mir vor einiger Zeit, daß es

Seite 4

ihm sehr gut gehen werde, jeweils
aber auch an einen baldigen Frieden
hoffte. Hoffentlich hat es Frl. Thresi[8]
& Clarchen Bispink bei uns gut ge-
fallen, sodaß ich später auch einmal
Gelegenheit haben kann, sie persönlich
begrüßen zu können.
Mit dem innigen Wunsche auf
baldiges frohes Wiedersehen, ver-
bleibe ich an allen herzl. grüßend
Euer stets treuer u dankb.
Sohn u Bruder Heinr

An Alois u Dora ebenfalls viele
Grüße.


[1] Hier hat Heinrich sich vermutlich vertan. Rechtschreibung ist “einsetzenden”.
[2] Cognac
[3] Abkürzung für Vizewachtmeister?
[4] Unteroffiziere
[5] Das Hoftheater am Schlossplatz bestand von 1853 bis 1944. Am 28. Februar 1847 brach während einer Vorstellung ein Feuer aus, während dessen das Gebäude vollständig zerstört wurde. Der Nachfolgebau wurde 1853 fertiggestellt. Bei einem Fliegerangriff am 27. September 1944 brannte das Hoftheater erneut aus. Die Ruine blieb bis in die 1960er Jahre stehen. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Badisches_Staatstheater_Karlsruhe.
[6] Oper Tiefland (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefland_(Oper) ) wurde am 19. September 1915 im Hoftheater Karlsruhe gespielt. Siehe auch https://digital.blb-karlsruhe.de/blbtheater/periodical/pageview/3106936 .
[7] Schulzeugnis
[8] Kurzform für Theresia




 
volkimal Am: 27.02.2024 10:43:10 Gelesen: 5491# 3312 @  
@ evwezel [#3311]

Hallo Emiel,

super "übersetzt". Mir ist nur folgendes Aufgefallen:

Seite 2:
werde aber sehen, sie bei einer
Anderen passenden Gelegenheit heraus-

Seite 3:
welche durch die herrlichen Sanges-
künste großartig wirkte. – Nun

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 27.02.2024 11:46:26 Gelesen: 5477# 3313 @  
@ evwezel [#3311]

Hallo Emiel,

Volkmar hat schon Korrektur gelesen, ich habe nur noch eine Kleinigkeit anzubringen:

Seite 1


die Kiste mit den Flaschen Cog.[2]
erhielt. Eine davon v.d. Sendung war zerbrochen
und habe ich ihn, da ich doch nicht


Ich würde meinen, Du hast das perfekt gelöst.

Die besten Grüße Olaf
 
evwezel Am: 27.02.2024 12:50:55 Gelesen: 5461# 3314 @  
@ volkimal [#3312]
@ DERMZ [#3313]

Hallo Volkmar und Olaf,

Vielen Dank für die Korrekturen. Perfekt war die Transkription nicht, aber est geht bestimmt bergauf!

Euer stets dankbarer

Emiel
 
evwezel Am: 27.02.2024 18:58:27 Gelesen: 5392# 3315 @  
Liebe Sammelfreunde,

alles Gute kommt einmal zu einem Ende. Ich habe gerade den letzten Feldpostbrief von unserem Heinrich "übersetzt", geschrieben am 1. Dezember 1915. Was Heinrich erfolglos gesucht hat auf Seite 1, wir werden es leider nie wissen. Seite 2 hat noch einige Schwierigkeiten gegeben. Deswegen ist die Geschichte mit dem Schwein mir noch nicht ganz klar.

Viele Grüße,

Emiel

---
Seite 1

Freiburg, den 1/XII.15

Meine Lieben,

Mit vielen tausend Dank empfing ich
diese Woche das große Paket, sowie die
beiden kleinen, mit den lb. Schreiben
von Josefine u. Gertr.[1] Mit gleichen Post
erhielt ich auch ein Schreiben von Karl,
dem es ja noch recht gut geht. Um
nun auf Eure Schreiben zurückzukommen,
will ich nochmals, aber auch das letzte
Mal zu meinem allergrößten Bedauern
u. so schwarz ich mich auch ärgere gerade noch
bei Militär, daß ich das so lange Gesuchte
noch nicht gefunden habe. Sonst habe ich
alles schon vorgefunden u. verflixt das
gerade nicht. Was den Cognac anbelangt,
schickt einstweilen nichts mehr bis ich
schreibe u. vor allem aber keine Woll-
sachen mehr, mag es sein was es will.

Seite 2

Die Veste habe ich auch inzwischen em-
pfangen, und muß ich doch sagen, daß es
etwas großartiges ist. Vor allem paßt
sie gut, ist warm und denke auch wasser-
dicht. Dafür noch nachträglich innigen Dank.
Wie mir Gertrud schrieb, ist ja ein Schwein
eingegangen und sage ich Euch paßt mir
nur auf die Saue[2] auf, denn sie bilden
ein kostbares Viertel. Seht(?), das kennt Ihr
wieder nicht, die müßten Kasernenkost
schmecken, dann könnten sie (…) an
Übersättigung den (…) ziehen. Na,
hoffentlich ist es den Anderen vergünnt,
Euch demnächst mit großen Schlachtfesten zu
überhäufen[3] u. wißt Ihr ja, wer dabei gerne
zugegen war. Kurz und gut, auch ohnedem
lauft die Karre weiter. Was den Bier-
aufschlag anbelangt, ist hier das Bier um
M4 teuerer u wird auch wohl bald zu Haus
das Gleiche vorgenommen werden. Da meine
Kameraden erfahren hatten, daß ich auch zu den
Biermenschen gehörte, haben sie so lange gedrängt,

Seite 3

bis ich ihnen ein Fäßchen gestiftet und
am Dienstag noch gerade vor dem Bierauf-
schlag uns einen gemütlichen Abend machten.
Am Mittwoch habe wir unseren ersten
großen Ausmarsch, vollständig feldmarschmäßig
allerdings nur mit einem Geschütz, das mir
anvertraut wurde ins Gebirge gemacht. Neben-
bei bemerkt, die Anderen kommen heute Abend
von Essen. - Leider hatten wir sehr ungünsti-
ges Wetter im höchsten Grade Glatteis und
feiner Regen. Menschen u Tiere stürzten(?) wie
die Hasen und war es zum Totlachen. Ein
unendlich langer Zug bildete der Apparat
im Ganzen. Über 300 Pferde und 750 Mann
und dann nur ein einziges kleines aber
gefährliches Geschütz das mir anvertraut wurde.
Unterwegs, keine 20 Schritt von mir liefen
gemütlich ein Paar Rehe herum, die ich mir,
wenn Feindesland gewesen mit meinem Carab.[4]
schnell gekauft hätte. Unser Weg führte
durchs Höllenbach auf den Ottilienberg[5] und am
Waldsee herunter nach Freiburg zu. Heute,

Seite 4

also Mittwoch hatten wir ein Beichte im
großen Münster[6] und morgen früh H.
Kommunion, wo ich Euer allen am Tisch
des Herrn gedenken werde. Im Übrigen
nichts von Bedeutung. Im Glauben, daß
der Betrieb nicht besonders große Storung durch
den schon früher erwähnten Defekt gefunden
hat, will ich schließen.
Mit dem Wünsch auf baldiges frohes Wieder-
sehen, verbleibe ich vielmals dankend und
grüßend Euer stets tr. u dankbarer Sohn
und Bruder
Heinr.


[1] Gertrud
[2] Sau = weibliches Hausschwein, Mutterschwein
[3] überhäufen = jemandem etwas im Übermaß zukommen, zuteilwerden lassen
[4] carab. = Karabiner
[5] https://en.wikipedia.org/wiki/Ottilienberg
[6] Freiburger Münster - siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Freiburger_M%C3%BCnster



 
volkimal Am: 27.02.2024 19:43:24 Gelesen: 5376# 3316 @  
@ evwezel [#3315]

Hallo Emiel,

ein paar Kleinigkeiten habe ich gefunden:

Freiburg, den 1/XII.15

Meine Lieben,

Mit vielen tausend Dank empfing ich
diese Woche das große Paket, sowie die
beiden Kleinen, mit den lb. Schreiben
von Josefine u. Gertr.[1] Mit gleicher Post
erhielt ich auch ein Schreiben von Karl,
dem es ja noch recht gut geht. Um
nun auf Eure Schreiben zurückzukommen,
will ich nochmals, aber auch das letzte
Mal zu meinem allergrößten Bedauern
u. so schwarz ich mich auch ärgere gerade noch
bei Militär, daß ich das so lange Gesuchte
noch nicht gefunden habe. Sonst habe ich
alles schon vorgefunden u. verflixt das
gerade nicht. Was den Cognac anbelangt,
schickt einstweilen nichts mehr bis ich
schreibe u. vor allem aber keine Woll-
sachen mehr, mag es sein was es will.


Seite 2

Die Weste habe ich auch inzwischen em-
pfangen, und muß ich doch sagen, daß es
etwas Großartiges ist. Vor allem paßt
sie gut, ist warm und denke auch wasser-
dicht. Dafür noch nachträglich innigen Dank.
Wie mir Gertrud schrieb, ist ja ein Schwein
eingegangen und sage ich Euch paßt mir
nur auf die Saue[2] auf, denn sie bilden
ein kostbares Viertel. Seht, das kennt Ihr
wieder nicht, die müßten Kasernenkost
schmecken, dann könnten sie nie an
Übersättigung den Kürzeren ziehen. Na,
hoffentlich ist es den Anderen vergönnt,
Euch demnächst mit großen Schlachtfesten zu
überhäufen[3] u. wißt Ihr ja, wer dabei gerne
zugegen war. Kurz und gut, auch ohnedem
läuft die Karre weiter. Was den Bier-
aufschlag anbelangt, ist hier das Bier um
M4 teuerer u wird auch wohl bald zu Haus
das Gleiche vorgenommen werden. Da meine
Kameraden erfahren hatten, daß ich auch zu den
Biermenschen gehörte, haben sie so lange gedrängt,


Seite 3

bis ich ihnen ein Fäßchen gestiftet und
am Dienstag noch gerade vor dem Bierauf-
schlag uns einen gemütlichen Abend machten.
Am Mittwoch habe wir unseren ersten
großen Ausmarsch, vollständig feldmarschmäßig
allerdings nur mit einem Geschütz, das mir
anvertraut wurde ins Gebirge gemacht. Neben-
bei bemerkt, die Anderen kommen heute Abend
von Essen. - Leider hatten wir sehr ungünsti-
ges Wetter im höchsten Grade Glatteis und
feiner Regen. Menschen u Tiere stürzten wie
die Hasen und war es zum totlachen. Ein
unendlich langer Zug bildete der Apparat
im Ganzen. Über 300 Pferde und 450(?) Mann
und dann nur ein einziges kleines aber
gefährliches Geschütz das mir anvertraut wurde.
Unterwegs, keine 20 Schritt von mir liefen
gemütlich ein Paar Rehe herum, die ich mir,
wenn Feindesland gewesen mit meinem Carab.[4]
schnell gekauft hätte. Unser Weg führte
durchs Höllen tal auf den Ottilienberg[5] und am
Waldsee herunter nach Freiburg zu. Heute,


Seite 4

also Mittwoch hatten wir ein Beichte im
großen Münster[6] und morgen früh H.
Kommunion, wo ich Euer allen am Tisch
des Herrn gedenken werde. Im Übrigen
nichts von Bedeutung. Im Glauben, daß
der Betrieb nicht besonders große Störung durch
den schon früher erwähnten Defekt gefunden
hat, will ich schließen.
Mit dem Wünsch auf baldiges frohes Wieder-
sehen, verbleibe ich vielmals dankend und
grüßend Euer stets tr. u dankbarer Sohn
und Bruder
Heinr.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 27.02.2024 19:57:40 Gelesen: 5371# 3317 @  
Hallo Emiel,

aufgrund des Namens Höllental habe ich eine andere Route gefunden.

Es geht um den Bräunlinger Ottilienberg. Dazu gibt es bisher keinen Eintrag bei Wikipedia. Dort steht nur:
"Ottilienberg (Bräunlingen), ca. 720 m, Berg mit Kapelle bei Bräunlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis, Baden-Württemberg"

Es gibt den Ort Waldsee in der Nähe von Freiburg, in der Nähe liegt der Waldsee.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 27.02.2024 20:19:38 Gelesen: 5362# 3318 @  
@ volkimal [#3316]

Hallo Volkmar,

es ist wirklich unglaublich, Du bist schneller als das Licht. Sehr interessant was Du herausgefunden hast über den Bräunlinger Ottilienberg. Ich werde mal sehen ob ich noch eine alte Landkarte von diesem Gebiet auftreiben kann.

Vielen LIEBEN Dank für Deine Hilfe !

Emiel
 
volkimal Am: 27.02.2024 22:13:58 Gelesen: 5337# 3319 @  
@ evwezel [#3318]

Hallo Emiel,

vielleicht hilft dir der Link zu den Generalstabskarten weiter [1] Ich benutze in der Regel 600 dpi (da sind die meisten Karten).

Es wären die Karten 644 und 645. Der Ottilienberg ist leider nicht eingezeichnet. Er ist direkt in Bräunlingen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://maps.mapywig.org/m/German_maps/series/100K_KDR_Generalstabskarte/
 
evwezel Am: 28.02.2024 11:06:18 Gelesen: 5183# 3320 @  
@ volkimal [#3319]

Hallo Volkmar,

stimmt, diese Landkarten sind mir bekannt. Ich benutze am meisten [1]. Wie Du schon gesehen hast, hilft es in diesem Fall leider nicht viel weiter.

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://www.deutschefotothek.de/cms/kartenforum-sachsen-messtischblaetter-sued.xml
 
volkimal Am: 28.02.2024 12:35:18 Gelesen: 5159# 3321 @  
@ evwezel [#3320]

Hallo Emiel,

ein sehr guter Link. Mir gefällt besonders, dass man die Karten auf der Übersicht auswählen kann.

Viele Grüße
Volkmar
 
Angelika Am: 29.02.2024 20:09:35 Gelesen: 4836# 3322 @  
Guten Abend,

bei einer Auktion fand ich diese Karte und ich wüsste gerne was geschrieben wurde.




Ich habe es probiert - weit gekommen bin ich nicht.

Liebe

daß ich heute ...schreibe - daran ist eigentlich Chamberlain oder ... schuld....

mit Frack und Regenschirm... In dieser Nacht

ausgesprochen höflich, ja, geradezu zuvorkommend ...

Viele Grüße und besten Dank im Voraus
Angelika
 
volkimal Am: 29.02.2024 20:41:00 Gelesen: 4824# 3323 @  
@ Angelika [#3322]

Hallo Angelika,

Seite 1:
Liebe Rabauken!
Daß ich heute mal an Euch schreibe – daran ist eigent-
lich Chamberlain oder vielmehr mit Künstlernamen
Max Münnich schuld. In Eurer feierlichen Anwesen-
heit will ich ihn auf diesem Wege nachträglich zum
Geburtstage gratulieren. Möge er also gedeihen mit
Frack und Regenschirm. – In dieser Stadt sind die
Menschen ausgesprochen höflich, ja, geradezu zuvorkom-
mend. Ein großer Teil der Einwohner gehört jenem
Menschenschlag an, deren Rassengenossen einer mal sagte:
„Alles, was Menschenantlitz trägt, ist sich gleich“. Hm,
ich denke dafür, denn ich rieche immer Knoblauch.
Zum Glück geht diese Zierde der Menschheit nur auf
der Fahrbahn und entblößt schon von weitem ehrer-
bietig das Antlitz. – Sonst ist hier alles vorhanden:
Kaffees, Kino, Variete und dergl. Man hat hier eben
alles, was man notgedrungen braucht. Einen großen
Fortschritt bedeutet es für uns, daß wir wieder Kasernen-
mäßig unseren Spint und vor allen Dingen ein
Bett haben. Es fehlt nur noch der Volksempfänger, den

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.02.2024 20:46:58 Gelesen: 4822# 3324 @  
@ Angelika [#3322]

Seite 2:

Ich mir demnächst abhole. Was soll
ich sonst viel schreiben? Ich werde lieber
bald mal etwas erzählen. Ich vermute,
daß Ihr nachts mit Eurem Schlaf etwas
unbeständig geworden seid und
gerne den Keller aufsucht. Na, ganz
schön – Euch Rasselbande muß
man immer etwas in Bewegung
halten. Laßt mir bei Euren nächtlichen
Spaziergängen über den Hof aber die
Obstbäume unbehelligt.
Viele Grüße R. Obrikat

Abs. Sold. K. Obrikat,
37 452

Viele Grüße
Volkmar
 
Angelika Am: 01.03.2024 07:16:42 Gelesen: 4711# 3325 @  
Liebe Volkmar,

das ging ja fix, herzlichen Dank dafür.

Viele Grüße
Angelika
 
evwezel Am: 03.03.2024 20:14:33 Gelesen: 4390# 3326 @  
Liebe Sammelfreunde,

das Wetter war heute bei uns viel zu schön für Transkriptionsarbeiten hinter dem Computer, aber in den nächtlichen Stunden ist es mir doch noch gelungen einen Feldpostbrief zu "übersetzen". Ich zeige Euch den Text, in dem noch einige Wörter fehlen.

Viele Grüße,

Emiel
---
Seite 1

Waldniel, den 3/11. 15

Mein lieber Heinrich!

Beifolgend übersende ich Dir
die Karte von Alfons u. schreibe
dem Ärmsten einmal. Wie Du siehst,
liegt er bereits im Schützengraben.
Hier alles beim Alten, allerdings daß
uns inzwischen (gestern) die beiden
Maschinisten eingezogen sind. Beide
Schrammen(?) u. Küben(?) liegen in Köln
Bickend.[1] u. sind einer Fliegerabt.[2]
zugeteilt worden. Hoffentlich finden
wir recht bald gebührend Ersatz; denn
ohne zuverlässigen, selbständiger Heizer
können

Seite 2

wir unmöglich den Betrieb noch
weiter aufrecht halten. Bis jetzt haben
wir zur Aushülfe Jansen(?) vorigen
Maschin.[3] der für 6 Wochen beurlaubt
ist auf halbe Tage hier. Ein Mann
von der Brügger Dampfziegelei die
seit gestern den Betrieb einstellten
kommt heute zur Ansicht, vielleicht
kann er uns schon den Winter hin-
durch Hülse-Ersatz leisten. Unter
wollte diesem gleich einen Hülfs-
jungen zur Anlernung geben, da-
mit, falls im Sommer die Ziegelei
die Arbeit wieder aufnimt[4], der Junge
wenigstens angelernt ist. Denke(?)
Dir(?) gestern wurden in Rheydt 4000
Leute wieder eingestellt. Davon wurden

Seite 3

nur 7 durch dringende Reklamation
für vorläufig beurlaubt. Unsere ist
natürlich auch verworfen worden
trotzdem wir Heereslieferung haben
& schon bereits alle Leute aus dem
Betrieb hergegeben haben. So folgt
eine Befragung bald der anderen.
Die Friedensaussichten liegen anschei-
nend auch noch in sehr weiter
Ferne. Vertrauen wir uns weiterhin
auf Gotteshülfe & Schutz. Da ich annehme,
daß Du bereits wieder zu Deiner Residenz
Freiburg abgereist bist, habe ich n/Essen
nicht mehr geschrieben. Ich habe sehr bedauert
nicht dorthin Dich mitbesuchen zu können.
Rich. Wat.[5] war wieder für 14 Tg. in Urlaub.
Während der Tage kam ein zweiter Kriegsjunge
bei ihm an.[6]

Seite 4

Heinrich Waters ist auch wieder ins Feld
u. zwar zum Westen. Er ist nur noch
Gefr[7]. Rich.[8] meinte daß Du bei der Spezialw(…)
(…). der Zuteilung zur Gebirgsbatterie ganz
leicht u. rasch weiter befördert werden könntest.
Nun vielleicht kannst Du Karl beikommen
& wer weiß auch noch mit Dekoration des
schw. Bändchens[9]. Trotzdem sei nur nicht dieser-
halb[10] dazu mehr angespornt Dich unnütz[11] das
Gefahr auszusetzen. Wir sehen Dich lieber gesund
& munter wieder heimkehren! – Für heute
lebe herzlich wohl. Tausend Grüße von
Haus z. Haus in tr.[12] Liebe
Deine Schwest. Josefine

Die anderen Postsachen hast Du bei Deiner
Rückkehr hoffentlich vorgefunden.


[1] Köln Bickendorf. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Bickendorf_(K%C3%B6ln)
[2] Fliegerabteilung
[3] Maschinist
[4] Rechtschreibung ist aufnimmt.
[5] Richard Waters
[6] Sohn Richard Waters wurde geboren am 2. November 1915.
[7] Gefreiter
[8] Richard
[9] An Kämpfer wurde das Eiserne Kreuz am schwarzen Band mit weißen Seitenstreifen verliehen.
[10] deshalb
[11] nutzlos
[12] treue



 
volkimal Am: 03.03.2024 21:39:37 Gelesen: 4366# 3327 @  
@ evwezel [#3326]

Lieber Emiel,

hier meine Version. Es ist kaum etwas zu ändern! Zuerst Seite 1:

Waldniel, den 3/11 15

Mein lieber Heinrich!

Beifolgend übersende ich Dir
die Karte von Alfons u. schreibe
dem Ärmsten einmal. Wie Du siehst,
liegt er bereits im Schützengraben.
Hier alles beim Alten, allerdings daß
uns inzwischen (gestern) die beiden
Maschinisten eingezogen sind. Beide
Schrammen u. Huben [1] liegen in Köln
Bickend.[2] u. sind einer Fliegerabt.[3]
zugeteilt worden. Hoffentlich finden
wir recht bald gebührend Ersatz; denn
ohne zuverlässigen, selbstän digen Heizer
können

[1] Schrammen u. Huben (lateinische Schrift) = Nachnamen der beiden Maschinisten
[2] Köln Bickendorf. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Bickendorf_(K%C3%B6ln)
[3] Fliegerabteilung

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 03.03.2024 21:47:01 Gelesen: 4360# 3328 @  
Seite 2

wir unmöglich den Betrieb noch
weiter aufrecht halten. Bis jetzt haben
wir zur Aushülfe Jansen vorigen
Maschin.[4] der für 6 Wochen beurlaubt
ist auf halbe Tage hier. Ein Mann
von der Brügger Dampfziegelei die
seit gestern den Betrieb einstellten
kommt heute zur Ansicht, vielleicht
kann er uns schon den Winter hin-
durch Hülfe [5] -Ersatz leisten. Unter
wollte diesem gleich einen Hülfs-
jungen zur Anlernung geben, da-
mit, falls im Sommer die Ziegelei
die Arbeit wieder aufnimt[6], der Junge
wenigstens angelernt ist. Denke
Dir
gestern wurden in Rheydt 4000
Leute wieder eingestellt. Davon wurden

[4] Maschinist
[5] Hülfe = veraltetes Wort für Hilfe
[6] Rechtschreibung ist aufnimmt.
 
volkimal Am: 03.03.2024 21:54:08 Gelesen: 4357# 3329 @  
Seite 3

nur 7 durch dringende Reklamation
für vorläufig beurlaubt. Unsere ist
natürlich auch verworfen worden
trotzdem wir Heereslieferung haben
& schon bereits alle Leute aus dem
Betrieb hergegeben haben. So folgt
eine Aufregung bald der anderen.
Die Friedensaussichten liegen anschei-
nend auch noch in sehr weiter
Ferne. Vertrauen wir uns weiterhin
auf Gotteshülfe & Schutz. Da ich annehme,
daß Du bereits wieder zu Deiner Residenz
Freiburg abgereist bist, habe ich n/Essen [7]
nicht mehr geschrieben. Ich habe sehr bedauert
nicht dorthin Dich mitbesuchen zu können.
Rich. Wat.[8] war wieder für 14 Tg. in Urlaub.
Während der Tage kam ein zweiter Kriegsjunge
bei ihm an.[9]

[7] n/Essen = vermutlich „nach Essen“
[8] Richard Waters
[9] Sohn Richard Waters wurde geboren am 2. November 1915.
 
volkimal Am: 03.03.2024 22:12:48 Gelesen: 4346# 3330 @  
Leber Emiel,

wieder einmal absolut super vorbereitet. Da gibt es kaum etwas zu kritisieren. Leider fällt mir zu den beiden unklaren Wörten in der dritten bzw. vierten Zeile nichts sinnvolles ein.

Seite 4

Heinrich Waters ist auch wieder ins Feld
u. zwar zum Westen. Er ist nur noch
Gefr[10]. Rich.[11] meinte daß Du bei der Spezialw(…)
ve???.
der Zuteilung zur Gebirgsbatterie ganz
leicht u. rasch weiter befördert werden könntest.
Nun vielleicht kannst Du Karl bei kommen
& wer weiß auch noch mit Dekoration des
schw. Bändchens[12]. Trotzdem sei nur nicht dieser-
halb[13] dazu mehr angespornt Dich unnütz[14] der
Gefahr auszusetzen. Wir sehen Dich lieber gesund
& munter wieder heim kehren! – Für heute
lebe herzlich wohl. Tausend Grüße von
Haus z. Haus in tr.[15] Liebe
Deine Schwest. Josefine

Die anderen Postsachen hast Du bei Deiner
Rückkehr hoffentlich vorgefunden.


[10] Gefreiter
[11] Richard
[12] An Kämpfer wurde das Eiserne Kreuz am schwarzen Band mit weißen Seitenstreifen verliehen.
[13] deshalb
[14] überflüssigerweise
[15] treue

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 03.03.2024 22:58:33 Gelesen: 4337# 3331 @  
@ volkimal [#3330]

Lieber Volkmar,

vielen lieben Dank für Deine Überarbeitung! Du hast mir wirklich sehr geholfen. Das fehlende Wort auf Seite 4 muss ich einfach akzeptieren.

Viele Grüße und schlaf wohl!

Emiel
 
evwezel Am: 05.03.2024 11:45:42 Gelesen: 4156# 3332 @  
Liebe Sammelfreunde,

Soldaten an der Front warteten natürlich sehnsüchtig auf Nachrichten aus der Heimat. So auch Unteroffizier Heinrich (siehe u.A. Beitrag [#3315]). Der folgende Brief wurde geschrieben am 25. Oktober 1915 durch seine Schwester Helene und Josefine. Persönlich finde ich die erste Handschrift (von Helene) sehr schön und auch am einfachsten zu lesen. Josefine hatte dagegen die Neigung, überall in ihrem Brief Abkürzungen zu benutzen. An einigen Stellen war ich wieder nicht ganz sicher.

Viele Grüße,

Emiel

---
Seite 1

Waldniel, den 25/10. 15

Mein lieber Heinrich!

Zunächst herzlichen Glück-
wunsch zu Deiner Beförderung zum
Unteroffizier. Heute Morgen kamen
wir im Besitze deiner l. Zeilen und
waren wir froh, mal näheres von Dir
zu hören. Das Geld schicken wir telegraph-
isch und wirst Du es wohl bekommen
haben. Es waren 100M und kannst Du
ja schreiben, wenn es nicht ausreichen
sollte. Dürft Ihr privat wohnen? Gestern
war ich in Arsbeck[1], mit Onkel geht es
momentan sehr gut und hoffen wir

Seite 2

daß die Besserung anhält. Er freute
sich über Deine Beförderung und kannst
Du ihm gelegentlich ja auch einmal
einen Kartengruß senden. Der Umzug
muß noch verschieben[2] worden, weil
das Schreiben von Cöln noch nicht retour
ist. Richard Waters kam gestern nach
Hause und ist er wegen dringender
Familienverhältnisse für 14 Tage beur-
laubt worden. Sei nun bitte so gut
und teile uns eben mit, ob wir gleich
ein größeres Paket mit Fourage ab-
schicken können. Hast Du Karl Deine
Adresse mitgeteilt? Jetzt muß ich
Schluß machen, denn Jos[3]. möchte Dir auch
einige Zeilen schreiben. Tausend beste
Grüße & einen Kuss in tr.[4] Schwesterliebe
Deine Helene

Seite 3

Mein lieber Heinrich!
Endlich im Besitze deiner Adresse gekommen,
können wir Dir die Grüße aus der Heimat
in gewohnter Weise wieder senden. Es
freut uns, daß Du bis jetzt so wohlauf
bist. Hier ein Gleiches der Fall, wie Du auch
aus Gertruds “Vaterszeilen” bereits ersehen
hast. Solltest Du in vornem Unterz.(?)
etwas benötigen, teile es uns umgehend
mit, Cigarren folgen in der ersten Tagen.
(….)sachen erbeten wir uns auch womöglich
vorher Bescheid, da wir nicht wissen ob Du
auswerfest(?) oder wie Du’s dort machst.
Alfons (…) liegt i/Frankr. beim Res. Inftr. Rgt. 68
u. lernt die Strapazen des Schützengrabens
schon kennen. Otto Schrag(?) ist auch bereits i/Westen
als Artl.[5] Allerdings noch immer nicht befördert.
Für heute tausend herzliche Grüße in aller
Liebe
Dein stets tr. Schw.[6] Josefine

Seite 4

Heinrich Waters ist heute wieder ins
Feld geschickt. Karl habe ich Deine
Adresse mitgeteilt, hoffentlich findet er
bald Zeit Dich ein Lebenszeichen
zu übersenden. Hier ist’s recht unfreundlich
u. sehr regnerisch, der Herbst zeigt sich
in der Natur besonders sehr.

In Eile

d. J.[7]

[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Arsbeck.
[2] verschieben – an einen anderen Ort schieben
[3] Josefine
[4] in treue
[5] Artillerist
[6] treue Schwester
[7] Deine Josefine



 
Gauss Am: 05.03.2024 12:24:35 Gelesen: 4144# 3333 @  
Ein bisschen Kleinkram:

S.2: der Umzug musste "verschoben werden" (da wurde korrigiert); d.h. der Termin verschoben.

S.3: "in warmem Unterz[eug]": es ging auf den Winter, wollene Unterhosen waren gefragt.
 
evwezel Am: 05.03.2024 13:44:31 Gelesen: 4129# 3334 @  
@ Gauss [#3333]

Vielen Dank für Deine Korrektur. Was Du hier als "Kleinkram" bezeichnest, ist für mich als nicht-Deutscher sehr hilfreich. Und ich wäre bestimmt nie auf "Unterzeug" gekommen!

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 05.03.2024 16:22:23 Gelesen: 4077# 3335 @  
@ evwezel [#3332]

Lieber Emiel,

es wird immer schwieriger noch irgendetwas zu finden. Das warme Unterzeug hatte ja Gauss schon gefunden. Hier noch ein paar Kleinigkeiten:

Seite 1:
zu hören. Das Geld schickten wir telegraph-

Seite 2:
Grüße & einen Kuß in tr.[4] Schwesterliebe

Seite 3:
Eßsachen erbeten wir uns auch womöglich
vorher Bescheid, da wir nicht wissen ob Du
auswohnst [5] oder wie Du’s dort machst.
Alfons Herz(?) liegt i/Frankr. beim Res. Inftr. Rgt. 68

Seite 4:
Feld gerückt. Karl habe ich Deine

[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Arsbeck.
[2] verschieben kann auch zeitlich sein: Einen Termin verschieben
[3] Josefine
[4] in treuer
[5] auswohnen = außerhalb wohnen https://www.dwds.de/wb/dwb/auswohnen
[6] Artillerist
[7] treue Schwester
[8] Deine Josefine

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 05.03.2024 17:10:28 Gelesen: 4061# 3336 @  
@ volkimal [#3335]

Lieber Volkmar,

nach einigen wunderschönen Frühlingstagen ist es hier wieder kälter geworden. Zeit für warmes Unterzeug! (dieses Wort werde ich nicht mehr vergessen). "Eßsachen" ist natürlich auch ein Volltreffer! Ich danke Dir wieder ganz herzlich für Deine Korrektur.

Zum Schluss habe ich noch eine kleine Frage: weisst Du vielleicht, was die Kaufkraft von 100 M zu dieser Zeit war?

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 05.03.2024 17:20:18 Gelesen: 4057# 3337 @  
@ evwezel [#3336]

Lieber Emiel,

im Internet habe ich dazu zwei Seiten gefunden. S.u.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Von der Deutschen Bundesbank gibt es eine pdf dazu. Google einmöa nach "Kaufkraftäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen"
[2] https://fredriks.de/hvv/kaufkraft_calc.php
zu dieser Seite kam ich über den Kaufkraftrechner von https://fredriks.de/hvv/kaufkraft.php
 
evwezel Am: 05.03.2024 18:58:35 Gelesen: 4039# 3338 @  
@ volkimal [#3337]

Lieber Volkmar,

diese Webseiten waren mir noch nicht bekannt. Vielen Dank für Deinen Hinweis!

Viele Grüße,

Emiel
 
DERMZ Am: 06.03.2024 09:04:14 Gelesen: 3934# 3339 @  
Guten Morgen,

ich brüte gerade über einem Feldpostbrief aus dem Jahr 1943, der per Bahnpost von Marburg an der Drau nach Wien gelaufen war, das Kuvert ist absolut unspektakulär, der Inhalt von Edith an ihren Willi sehr emotional geprägt.



Ich habe folgendes gelesen:

3.11. abends
Mein Willy!
Bin todmüde u. ebenso traurig. Es ist unfassbar daß unter so – verher..
sein kann – Morgen fahre ich nach Wien. Alles was mir geblieben – alles -
u. das Einzige wofür ich dieses Leben ertrage – das Kind – muß ich hier zu-
rücklassen – weil ich in Wien die Bomben fürchte. Sonst hätte ich Hansgeorg mit-
genommen – meinen lieben – Gottes – treuen – kleinen – zärtlichen Kameraden -
der die Sprache der Augen versteht – der alleine mich hält. Ich wache so sehr
über ihn – es wird mir furchtbar schwer ihn unausgeglichenen – zerfahrenen
Menschen zu überlassen – die nicht mein volles Vertrauen genießen.
Heute wollte ich dem Herzenskind eine Freude machen. Wir sind mit
dem Autobus (welches Erlebnis!!) um ½2h am Semmering gefahren u.
ich habe wieder vergeblich versucht einen Wagen zu bekommen nach Maria-
Schütz. Wir gingen bei schönstem Herbstwetter zum Südbahnhotel
u. von dort zum Panhans wo ich mir einen Wagen erhoffte für das
müde Büberl das bei jedem Fuhrwert sehnsuchtsvoll sagt - „Pferdi
Fahren“ wenigstens zum Bahnhof zum 4h Zug. Richtig -
Bemühte (?) ich einen – denk' Dir – der fuhr uns nach Spital!
- also Bubi strahlte – u. es war eine nette Fahrt.
Wenn nun Morgen Post käme – mir ist so – sch... (?)
Gute Nacht. Verzeig wenn wir uns sehen - ?
Pollerus Hans ist wieder auf Urlaub hier! Im August war er auch da.
Er läßt Dich vielmals grüßen – das hat er so nett heute gesagt.
Na ja – wir treffen es doch nicht so. Unsereiner hat seine
Sorgen – u. kriegt Neue dazu. -

... am 4.11 wurde weitergeschrieben:



4.11.
Um 1h mit dem Personenzug wollte ich fahren – nun ist
Es ½h 3 u. ich sitze noch immer zu Hause u. warte. Bis jetzt
war ich schon zweimal unten u. er hat 2 Stunden Verspätung.
Gestern kam er um 4h ! Nun gerade ist er gefahren – was mir der Beamte
sagte vor 5 Minuten – war dann nicht richtig! Nun ist's ½3h ich
warte auf den um 4h. Wann komme ich nach Wien - ?? -
In Wien verschärfte Verdunkelung ab 7h – Du weißt wie finster es
dann ist u. Taschenlampe habe ich keine – weil die Batterien für privat
gesperrt sind!! Ich bin den Tränen nahe – weil obendrein K...(?)
auf die häßlichste Art quält u. nörgelt u. das Mädel – die brave Elly-
schon seit Muti (?) hier ist ein Gesicht macht – denn es gibt den ganzen
Tag etwas das Muti (?) aussetzt – sie verfolgt das Mädel geradezu -
u. heute ihren Rücken – schimpft sie zu mir den ganzen Tag – u. ich nehme
sie in Schutz u. das macht's nur (?) schlechter!! - Ich steh bald
wieder hier – u. diese böse – ungute Mutti (?) – dir mir nur das Leben
erschwert – verbittert wo sie kann – hat es sich absichtlich vorgenommen -
um sich dann „unentbehrlich“ zu machen – weil sie fürchtet Ihren Platz
hier zu verlieren – wenn meine Geduld siegt – Wenn ich alle Arbeit
alleine machen muß – meint – sie – dann werde ich sie brauchen!!?
Kannst Dir denken – wie – mir zumute ist - ! Bitter – u. …
sehr mehr - . Danke Dir für den lieben Brief vom 28.11. Luftpost!
Freue mich sehr daß Du doch das Paket erhalten, Aber den lieben Kleeblatt-
aschentöter – für Deine Zigaretten erwähnst Du nicht nun fürchte ich – daß er
mit Papier verloren ging? Willy ich danke Dir für die wunderbaren
3 Pakete die heute – mit Schokolade – Sardinen u. einer Dose (?) Konserve
(ich glaube Fleisch) herrlich ankamen. Soviel Schokol. Bubi war voll Freude -
wie schön – u. wieder viele Sardinen! Du selbst ergönnst Dir Nichts
mehr – das geht doch nicht!!! Mir ist so elend u. zum weinen – ich
weiß nicht wie ich's ertrage weiter! - da vielleicht – Lieb von Dir – doch sei
…. die gleichen Gedanken – ungefähr um dieselbe Zeit … Du auch vor die

und seitlich bzw. kopfstehend:





Lesen – daß ich gerne mit einigen Urlauber zusammen käme! … schnelle Ver...gung!!

Oder sie machen einen Wochenendausflug hier? ! Tausend Küsse deine schönste Edith

Wer kann meine Lücken schließen?

Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 06.03.2024 10:36:20 Gelesen: 3919# 3340 @  
@ DERMZ [#3339]

Hallo Olaf,
hier die erste Seite:

3.11. abends
Mein Willy!
Bin todmüde u. ebenso traurig. Es ist unfassbar daß man so – verlassen
sein kann – Morgen fahre ich nach Wien. Alles was mir geblieben – alles -
u. das Einzige wofür ich dieses Leben ertrage – das Kind – muß ich hier zu-
rücklassen – weil ich in Wien die Bomben fürchte. Sonst hätte ich Hansgeorg mit-
genommen – meinen lieben – Gottes – treuen – kleinen – zärtlichen Kameraden -
der die Sprache der Augen versteht – der alleine mich hält. Ich wache so sehr
über ihn – es wird mir furchtbar schwer ihn unausgeglichenen – zerfahrenen
Menschen zu überlassen – die nicht mein volles Vertrauen genießen.
Heute wollte ich dem Herzenskind eine Freude machen. Wir sind mit
dem Autobus (welches Erlebnis!!) um ½2h am Semmering gefahren u.
ich habe wieder vergeblich versucht einen Wagen zu bekommen nach Maria-
Schütz. Wir gingen bei schönstem Herbstwetter zum Südbahnhotel
u. von dort zum Panhans wo ich mir einen Wagen erhoffte für das
müde Büberl das bei jedem Fuhrwert sehnsuchtsvoll sagte - „Pferdi
fahren“ wenigstens zum Bahnhof zum 4h Zug. Richtig -
erwischte ich einen – denk' Dir – der fuhr uns nach Spital!
- also Bubi strahlte – u. es war eine nette Fahrt.
Wenn nun Morgen Post käme – mir ist so – schwer (?)
Gute Nacht. Wer weiß wenn wir uns sehen - ?
Pollerus Hans ist wieder auf Urlaub hier! Im August war er auch da.
Er läßt Dich vielmals grüßen – das hat er so nett heute gesagt.
Na ja – wir treffen es doch nicht so. Unsereiner hat seine
Sorgen – u. kriegt Neue dazu. -

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 06.03.2024 11:40:28 Gelesen: 3909# 3341 @  
Hallo Olaf,

es folgt die Seite 2:

4.11.
Um 1h mit dem Personenzug wollte ich fahren – nun ist
es ½h 3 u. ich sitze noch immer zu Hause u. warte. Bis jetzt
war ich schon zweimal unten u. er hat 2 Stunden Verspätung.
Gestern kam er um 4h ! Nun gerade ist er gefahren – was mir der Beamte
sagte vor 5 Minuten – war dann nicht richtig! Nun ist's ½3 h ich
warte auf den um 4 h. Wann komme ich nach Wien - ?? -
In Wien verschärfte Verdunkelung ab 7 h – Du weißt wie finster es
dann ist u. Taschenlampe habe ich keine – weil die Batterien für privat
gesperrt sind!! Ich bin den Tränen nahe – weil obendrein K...(?)
auf die häßlichste Art quält u. nörgelt u. das Mädel – die brave Elly-
schon seit Mutti hier ist ein Gesicht macht – denn es gibt den ganzen
Tag etwas das Mutti aussetzt – sie verfolgt das Mädel geradezu -
u. heute ihrem Rücken – schimpft sie zu mir den ganzen Tag – u. ich nehme
sie in Schutz u. das macht's noch schlechter!! - Ich stehe bald
wieder hier – u. diese böse – ungute Mutter – dir mir nur das Leben
erschwert – verbittert wo sie kann – hat es sich absichtlich vorgenommen -
um sich dann „unentbehrlich“ zu machen – weil sie fürchtet Ihren Platz
hier zu verlieren – wenn meine Geduld siegt – wenn ich aber alle Arbeit
alleine machen muß – meint – sie – dann werde ich sie brauchen!!?
Kannst Dir denken – wie – mir zumute ist - ! Bitter – u. sch?
sehr schwer - . Danke Dir für den lieben Brief vom 28.11. Luftpost!
Freue mich sehr daß Du doch das Paket erhalten, aber den lieben Kleeblatt-
aschentöter – für Deine Zigaretten erwähnst Du nicht nun fürchte ich – daß er
mit Papier verloren ging? Willy ich danke Dir für die wunderbaren
3 Pakete die heute – mit Schokolade – Sardinen u. einer geschl(?) Konserve
(ich glaube Fleisch) herrlich ankamen. Soviel Schokol. Bubi war voll Freude -
wie fein – u. wieder viele Sardinen! Du selbst vergönnst Dir nichts
mehr – das geht doch nicht!!! Mir ist so elend u. zum weinen – ich
weiß nicht wie ich's ertrage weiter! - Na vielleicht – Lieb von Dir – daß wir
wieder die gleichen Gedanken – ungefähr um dieselbe Zeit wirst Du auch vor mir

und seitlich bzw. kopfstehend:

lesen – daß ich gerne mit einigen Urlauber zusammen käme! um schnelle Verständigung!!
oder sie machen einen Wochenendausflug her? ! Tausend Küsse deine dünste(?) Edith

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 07.03.2024 09:02:51 Gelesen: 3690# 3342 @  
@ volkimal [#3340] [#3341]

Danke Volkmar,

die "Mutter" war mir zu einfach, ich habe nach etwas kompliziertem gesucht - Schuster bleib bei Deinen Leisten. Ich danke Dir recht herzlich für die Verbesserungen und Lösungen.

Die besten Grüße Olaf
 
evwezel Am: 10.03.2024 18:08:38 Gelesen: 3169# 3343 @  
Liebe Sammlerfreunde,

Sonntagabend ist für mich Feldpostabend und deshalbe zeige ich Euch mal wieder einen Feldpostbrief. Das fehlende Wort auf Seite 2 habe ich minutenlang angestarrt, aber mir fällt nichts ein dass zum Schriftbild passt. Der Regen kann strömen, durchsickern, tropfen, gießen, u.s.w, aber das alles passt nicht zum Schriftbild. Hat jemand vielleicht einen genialen Einfall?

Viele Grüße,

Emiel
---
Seite 1

Waldlager, den 5.8.16.

Liebe Josefine & Gertrud!

Mit vielen herzlichen
Dank erhielt ich den lieben
Brief von Josefine & habe
daraus ersehen, dass Ihr Euch
auch die wohlverdiente Er-
holung gegünnt habt. Möge
die Kur recht gut auf Euch
einwirken, auf dass Ihr
gestärkt demnächst wieder
der Heimat zusteuern(?) könnt.
Mir geht es G.s.D.[1] den Verhält-
nissen entsprechend ganz gut
& muss man schon sehen, wie
man sich durchschlägt. Gestern
war ich bei meinem Kamera-
den in Romagne(?) & traf ich
dort auch Wilh. Kirschkamp[2]
an. Auch diese Protektion

Seite 2
wie auch alle andere habe ich
ihm besorgt & weiss er vor Freude
& Dankbarkeit kaum Worte
zu finden, wenn ich mit ihm
zusammen komme. Einige
gemütliche Stunden haben wir
zusammen verbracht & will
er mich demnächst aufsuchen
kommen. Beim Kerzenlicht
sitze ich augenblicklich & schrei-
be; der Regen (…)selt in Strö-
men auf mein Pappdeck & musste
ich an zwei Stellen eine leere
Conserven Büchse unterstellen
da es nicht mehr ganz wetter-
fest ist. Nun morgen wird
mit meinem Neubau begon-
nen & gibt es eine gemütliche
& vor allem eine dem Winter
entsprechende Bude. Arbeit

Seite 3
gibt es noch in Hülle & Fülle[3]
& brauche ich nicht über Lang-
weile zu klagen. Heute Abend hatte
ich ein Festessen, da ich vorgestern
einen Hasen erlegt[4] hatte &
ist es eine recht willkommene
Abwechselung wenn man ausser
der Portion noch etwas zuzusehen(?)
hat. Dass Heinrich das E.K.[5]
erhalten hat, habt Ihr sicher-
lich schon von zu Hause gehört &
hat es mir auch sehr viel
Freude gemacht. Sonst
wüsste ich heute nichts
von Bedeutung mitzuteilen.
Zudem ich Euch recht gute
Erholung wünsche bin
ich mit herzlichem Gruß
Euer tr. Bruder
Karl


[1] Gott sei Dank
[2] Wilhelm Kirschkamp
[3] in Hülle und Fülle = üppig / mehr als genug
[4] erlegen = (ein Tier) [durch einen Schuss] töten
[5] E.K. = Eiserne Kreuz



 
Koban Am: 10.03.2024 18:13:49 Gelesen: 3166# 3344 @  
@ evwezel [#3343]

prasselt

Gruß,
Koban
 
evwezel Am: 10.03.2024 18:23:31 Gelesen: 3159# 3345 @  
@ Koban [#3344]

Guten Abend Koban,

das ist ein Volltreffer! Wie konnte ich das übersehen?! Es ist so einfach wenn man es weiß.

Vielen Dank für diese Lösung!

Emiel
 
volkimal Am: 10.03.2024 18:49:54 Gelesen: 3152# 3346 @  
@ evwezel [#3343]

Hallo Emiel,

nur ein paar Kleinigkeiten:

Waldlager, den 5.8.16.

Liebe Josefine & Gertrud!

Mit vielen herzlichen
Dank erhielt ich den lieben
Brief von Josefine & habe
daraus ersehen, dass Ihr Euch
auch die wohlverdiente Erho-
lung gegönnt
habt. Möge
die Kur recht gut auf Euch
einwirken, auf dass Ihr
gestärkt demnächst wieder
der Heimat zusteuern könnt.
Mir geht es G.s.D.[1] den Verhält-
nissen entsprechend ganz gut
& muss man schon sehen, wie
man sich durchschlägt. Gestern
war ich bei meinem Kamera-
den in Romagne & traf ich
dort auch Wilh. Kirschkamp[2]
an. Auch diese Protektion

Romagne passt sehr gut. Es kommen aber gleich 2 Orte in Frage: Romagne-sous-Montfaucon oder Romagne-sous-les-Côtes. Beide sind ca. 30 km von Verdun entfernt.

Seite 2
wie auch alle andere habe ich
ihm besorgt & weiss er vor Freude
& Dankbarkeit kaum Worte
zu finden, wenn ich mit ihm
zusammen komme. Einige
gemütliche Stunden haben wir
zusammen verbracht & will
er mich demnächst aufsuchen
kommen. Beim Kerzenlicht
sitze ich augenblicklich & schrei-
be; der Regen prasselt in Strö-
men auf mein Pappdach & musste
ich an zwei Stellen eine leere
Conserven Büchse unterstellen
da es nicht mehr ganz wetter-
fest ist. Nun morgen wird
mit meinem Neubau begon-
nen & gibt es eine gemütliche
& vor allem eine dem Winter
entsprechende Bude. Arbeit



Seite 3
gibt es noch in Hülle & Fülle[3]
& brauche ich nicht über Lang-
weile zu klagen. Heute Abend hatte
ich ein Festessen, da ich vorgestern
einen Hasen erlegt[4] hatte &
ist es eine recht willkommene
Abwechselung wenn man ausser
der Portion noch etwas zuzusetzen
hat. Dass Heinrich das E.K.[5]
erhalten hat, habt Ihr sicher-
lich schon von zu Hause gehört &
hat es mir auch sehr viel
Freude gemacht. Sonst
wüsste ich heute nichts
von Bedeutung mitzuteilen.
Zudem ich Euch recht gute
Erholung wünsche bin
ich mit herzlichem Gruße
Euer tr. Bruder
Karl

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 10.03.2024 20:56:54 Gelesen: 3127# 3347 @  
@ volkimal [#3346]

Hallo Volkmar,

ich bedanke mich wieder ganz herzlich für Deine Korrektur! Vermutlich wird mit dem Dorf Romagne "Romagne-sous-les-Côtes" gemeint. Siehe auch https://www.morthomme.com/romagne.html

Karl erzählt in seinem Brief über Wilhelm Kirschkamp, der als Gefreiter beim Reserve Fußartillerie-Regiment Nr. 9 tätig war.



Dieses Regiment befand sich z.Zt. tatsächlich in der Nähe von Verdun, aber leider kann ich nicht überprüfen ob es sich August 1916 auch in Romagne-sous-les-Côtes befand.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 11.03.2024 16:29:35 Gelesen: 3029# 3348 @  
Liebe Sammlerfreunde,

meiner Erfahrung nach, enthalten Feldpostbriefe häufig mehr Drama wie eine Seifenoper. Ich zeige Euch heute einen Brief von einem Unteroffizier im Ersten Weltkrieg, geschrieben am 10. September 1915. Er hat gerade eine Nachricht von seiner Mutti empfangen. Sie beklagt sich darüber, dass Karl das Geld zum Fenster rauswirft. Außerdem kann Mutti nicht mehr schlafen, weil sie sich Gedanken macht über die Liebeseskapade ihres Sohnes. Was hat Karl mit seiner Freundin Thresi in Köln ausgefressen? Auf der ersten Seite fehlt mir übrigens noch ein Wort. Viel Spaß beim Lesen!

Emiel

---
Seite 1

Stenay, den 10.September 15

Meine liebe Josefine!

Entschuldige bitte vielmals,
dass ich solange von hier nicht mehr geschrieben
habe, aber recht gerne hätte ich es schon getan
wenn man die nötige Zeit dazu gehabt hätte.
Wenn die Zeit da ist, greife ich natürlich zu-
erst die Feder für meine liebe, gute Thresi & hab(e)
ich in den Briefen auch das (…) von
meinen Erlebnissen mitgeteilt. Ja, manchmal
hat es mir seit unser letztes Wiedersehen hart
am Kragen(?) vorbeigegangen[1] & danke ich den
lb. Gott vielmals, dass er mich so glücklich bis
jetzt noch erhalten hat. Ja, lb. Josefine man
lebt hier nicht nur im Sorge um die Lieben
zu Hause, sondern bekommt auch noch Briefe
von zu Hause wie soeben von Mamma der
auch schwer drückt & gekränkt hat. Erstens
schrieb sie, hätte sie sich eine unruhige Nacht
angetan, weil Pappa mich mit Thresi in Cöln
an dem Morgen allein gelassen hätte. Liebe
Josefine ich bitte Dich an, hältst Du das für
möglich. Eine solche reine, wahre Liebe wie
wir zwei haben, gibt es überhaupt nicht
& ist mir nie der Gedanke gekommen mich auch
nur ehrer zu Schulden kommen zu lassen.

Seite 2

Es waren für uns beide glückliche ja
sehr glückliche Stunden & werde ich sie nie in
meinem Leben vergessen. Dann schrieb Mama
wegen Geld. Du weist es ja genau so wie ich, dass
ich meine Ehre darin lege alles was ich eben
missen kann, nach Hause zu schicken & schmerzte
es mich sehr, solches zu hören. Dass wir hier
auch Ausgaben haben, ist selbstverständlich
& hab‘ ich mich in Coblenz bei meinem Schneider
gleichzeitig für den Winter gedeckt. Anbei eine
kleine Aufstellung von diesem Monat & hat
Vater in Cöln ja selbst gesehen, was das
Leben draussen kostet. Ich sag‘ Dir dass ich
heute den ganzen Tag nichts wert bin & hab‘ ich
meinem Herzen einmal freien Lauf gelassen,
indem ich mich einmal ordentlich ausgeweint
habe. Ich weiss ja, Mutter meint es nicht so,
aber ich sage Dir für einen denkenden & fühlen-
den Menschen ist es hart wenn man solche
Zeilen in diesen harten Zeiten lesen muss.
Nun genug! Ich möchte an dieser Stelle nicht
versäumen Euch allen, besonders Dich vielmals
zu danken für all‘ die Aufopferung & Liebenswür-
digkeit die Ihr meiner lieben Thresi erwiesen
habt. Hoffentlich macht ihr Euch nicht zu viel
Arbeit, da sie es wirklich nicht wünscht &
ausserdem nicht gemütlich ist.
Nun ich wünsche Euch alles Gute & Beste!

Text auf der linken Seite
Mit herzlichem Gruß und Kuss an Eltern, Geschwistern, meine liebe
(?) Clärchen. Dein treuer Bruder Karl.

[1] Die Redewendung "Hart am Kragen vorbeigehen" kenne ich nicht. Vermutlich habe ich etwas falsch gelesen.


 
Gauss Am: 11.03.2024 17:21:48 Gelesen: 3008# 3349 @  
"Es kostet mir den Kragen" oder "Es geht mir an den Kragen" heißt es geht an mein Leben. Er meint also wohl, er ist knapp mit dem Leben davongekommen (Kragen hier im Sinne von Hals).

Das ?: das Neueste?
 
evwezel Am: 11.03.2024 17:35:14 Gelesen: 3003# 3350 @  
@ Gauss [#3349]

Gut gesehen! "Neueste" muss richtig sein. Vergleich der Anfangsbuchstabe von diesem Wort mal mit dem Anfangsbuchstaben "N" in "unruhige Nacht".

Und jetzt ruft meine Frau zum Abendessen. Ich muss mich beeilen, sonst geht es mir an den Kragen.

Viele Grüße,

Emiel
 
Gauss Am: 11.03.2024 17:51:12 Gelesen: 2991# 3351 @  
Dito. Einen guten Appetit wünsche ich.
 
volkimal Am: 11.03.2024 20:56:02 Gelesen: 2948# 3352 @  
@ evwezel [#3350]

Hallo Emiel,

nur ein paar Kleinigkeiten:

am Kragen vorbeigegangen[1] & danke ich dem
lb. Gott vielmals, dass er mich so glücklich bis
jetzt noch erhalten hat. Ja, lb. Josefine man
lebt hier nicht nur in Sorge um die Lieben

nur etwas zu Schulden kommen zu lassen.

Mit herzlichem Gruß und Kuss an Eltern, Geschwistern, meine Liebe
&
Clärchen. Dein treuer Bruder Karl.

mit "meine Liebe" ist Thresi gemeint.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 12.03.2024 08:31:59 Gelesen: 2866# 3353 @  
@ volkimal [#3352]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank! Was würde ich überhaupt ohne Dich machen ?

Als Niederländer vergesse ich manchmal, dass bei Verben wie "helfen", "folgen" (und in diesem Feldpostbrief auch das Verb "danken") immer den Dativ benutzt wird ("ich danke dem Gott"). Zum Beispiel, ein Satz wie "Ich glaube der Lehrerin nicht" sieht für mich komisch aus.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 12.03.2024 11:09:46 Gelesen: 2836# 3354 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute fahren wir fort mit den Erlebnissen von unserem Unteroffizier Karl im Ersten Weltkrieg. Das Weihnachtsfest 1915 kommt mit grossen Schritten näher und auch Karl stellt eine Wunschliste auf. Am Ende seines Briefes wird deutlich, dass Karl etwas schmeckvolles für das Weihnachts-Festmal in Gedanken hat (ich entschuldige mich bei den Vegetarier unter Euch)... Auf der ersten Seite fehlt mir noch ein Wort (oder Abkürzung?).

Viele Grüße,

Emiel
---
Seite 1

Stenay, den 10. XII.15.

Liebe Schwester!

Heute Morgen habe ich einen
Brief mit div. Wünschen abgehen lassen;
wenn es eben möglich ist könnt ihr dem
W. mitgeben; vor einigen Tagen schrieb
ich Dir ausserdem dass ich in einem (…) Pa-
ket zwei Batterien & zwei Birnen[1], aber keine
Lampe (ich meine die Hülle an und für sich)
erhalten habe. Heute fand ich nun auch
eine vor & schickt mir daher keine. 1. Stück
Rasierseife & zwei Stück andere Seife dürft
ihr auch noch beifügen da beide fast alle
sind. Sonst wüsste ich augenblicklich wirk-
lich nicht was mir noch fehlte & genügt es
ja auch vollständig wenn es das schon
zu tragen(?) hat. Im Voraus sage ich Euch
allen für die frdl. Besorgung herzlichsten
Dank. Somit befinde ich mich noch
Wohlauf & hoffe dasselbe von Euch allen.
Für heute empfanget nochmals
vielen Dank; mit frdl. Gruß auch an Eltern
& Geschwister bin ich Dein tr. Bruder
Karl

Gerade habe ich mit meinen Burschen Holz
klein gemacht, deshalb die schlechte Schrift.

Seite 2
Sollte ich auch einige Patronen No 00 od. No 0[2]
da haben, bitte ich selbige auch mitgeben
zu wollen! Nochmals frdl. Gruß.

Wie geht es Mutter?


[1] Glühbirnen
[2] Vermutlich werden damit Schrotpatronen gemeint.

---


 
volkimal Am: 12.03.2024 12:11:18 Gelesen: 2825# 3355 @  
@ evwezel [#3354]

Hallo Emiel,
ich lese:

Stenay, den 10. XII.15.

Liebe Schwester!

Heute Morgen habe ich einen
Brief mit div.[1] Wünschen abgehen lassen;
wenn es eben möglich ist könnt ihr dem
W.[2] mitgeben; vor einigen Tagen schrieb
ich Dir ausserdem dass ich in einem Pa-
ket zwei Batterien & zwei Birnen[3], aber keine
Lampe (ich meine die Hülle an und für sich)
erhalten habe. Heute fand ich nun auch
eine vor & schickt mir daher keine. 1. Stück
Rasierseife & zwei Stück andere Seife dürft
ihr auch noch beifügen da beide fast alle
sind. Sonst wüsste ich augenblicklich wirk-
lich nicht was mir noch fehlte & genügt es
ja auch vollständig wenn er [4] das schon
zu tragen hat. Im vorraus sage ich Euch
allen für die frdl. Besorgung herzlichsten
Dank. Somit befinde ich mich noch
Wohlauf & hoffe dasselbe von Euch allen.
Für heute empfanget nochmals
vielen Dank; mit frdl. Gruß auch an Eltern
& Geschwister bin ich Dein tr. Bruder
Karl

Gerade habe ich mit meinem Burschen Holz
klein gemacht, deshalb die schlechte Schrift.

schräg:
wenden

Seite 2
Sollte ich auch einige Patronen No 00 od. No 0[2]
da haben, bitte ich selbige auch mitgeben
zu wollen! Nochmals frdl. Gruß.

Wie geht es Mutter?

[1] diversen
[2] Weihnachtsmann

[3] Glühbirnen
[4] er = der Weihnachtsmann
[5] Vermutlich werden damit Schrotpatronen gemeint.



Das seltsame Zeichen düfte das Pfund-Zeichen (Gewicht) sein. Bei Wikipedia findestr Du es unter https://de.wikipedia.org/wiki/Pfund
Oben habe ich das Symbol eingesetzt, das es für den PC gibt. das geschriebene (rechts) sieht etwas anders aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 12.03.2024 12:39:01 Gelesen: 2819# 3356 @  
@ volkimal [#3355]
Hallo Volkmar,

mit dem Pfund-Zeichen liegst Du bestimmt richtig und das hätte ich eigentlich wissen müssen. Siehe auch Beitrag [#1635]. Ich hatte es schon wieder vergessen...

Und mit "dem Weihnachtsmann" macht plötzlich alles Sinn. Diese Lösung hatte ich völlig übersehen. Vielen Dank für Deine Hilfe!

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 12.03.2024 13:51:10 Gelesen: 2792# 3357 @  
@ evwezel [#3356]

Hallo Emiel,

leider habe ich zu Paketen keine Portotabelle. Ich habe aber irgendwie in Erinnerung, dass Pakete bis zu 1 Pfund im 1. Weltkrieg besonders günstig waren. Vielleicht kann ein anderer von euch dazu etwas sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.03.2024 10:29:18 Gelesen: 2559# 3358 @  
Liebe Sammlerfreunde,

jemand hat mich freundlich darauf hingewiesen, das ich in meinem Beitrag # 3354 die Wörter "schmeckvolles" (schmackvolles) and "Festmal" ("Festmahl") nicht richtig geschrieben habe. Ich entschuldige mich für diese Verletzungen der deutsche Rechtschreibung und vermutlich werden es auch nicht die letzten Fehler sein... Es gibt aber immer Hoffnung auf Verbesserung. Wie mein Lateinlehrer damals schon sagte: „repetitio est mater studiorum“ („Wiederholung ist die Mutter der Studien“). Nun genug darüber.

Ihr kennt inzwischen meine Vorliebe für Feldpostbriefe. Heute zeige ich Euch wieder einen Brief von Unteroffizier Karl, geschrieben am 10. April 1916. In diesem Brief ist mir eigentlich nur ein Wort nicht ganz klar ("Inbelr." ; vermutlich eine Abkürzung). Hat jemand von Euch vielleicht eine Lösung dafür?

Viele Grüße,

Emiel

Seite 1

Waldlager, den 10.IV.16.

Meine liebe Josefine!

Mit vielem herzlichen Dank
erhielt ich Deine lieben Zeilen & habe mit
großem Interesse die Neuigkeiten daraus
erfahren. Zunächst freute es mich sehr, dass
zu Hause alles wohlauf ist. Dasselbe kann
ich auch von mir sagen. Mit großem
Vergnügen las ich weiter, dass Gertrud ein
solch schönes Zeugniss mit nach Hause
gebracht hat; ich gratuliere sie recht
herzlich dazu & werde auch nicht verfehlen[1]
ihr morgen od.[2] in den ersten Tagen einen
Briefchen zu schicken. Inbelr.(?) Josef ist
es ja recht bedauerlich; hoffen wir aber wo
er jetzt die nötige Unterlage hat, dass
er sein Ziel doch noch erreicht. Wielange
ist denn eigentlich Traudchen[3] dort ge-
wesen; kam sie nur um den Onkel
guten Tag zu sagen? Die erfreuliche
Nachricht, dass es dem armen Herrn
so leidlich wieder geht[4], habe ich mit
großem Interesse & Freude gelesen &

Seite 2

mögen ihm noch recht viele glückliche
Stunden vergönnt sein. Lb. Josefine!
Ich habe Euch vor einigen Tagen geschrieben
ihr möchtet mir etwas Butter schicken; ich
habe dabei aber nicht bedacht, dass ihr selbst
kaum welche bekommen könnt.[5] Solltet
ihr sie noch nicht abgeschickt haben, so
lass es nur denn wir werden schon sehen,
dass wir durchkommen. Seit einigen
Tagen ist es hier wieder sehr lebhaft.
Unmenge von Truppen, Kolonnen & Batterien
sind hier durchgekommen & war es die
Nacht ganz schrecklich. Das Glas ist bei
mir aus dem Rahmen gefallen. Sämtliche
Gegenstände die nicht fest hingen(?)[6] lagen auf
der Erde & glich alles einem Wirwarr.
Der Pulvergeruch zieht sich hier bei uns herü-
ber & war es gerade nicht angenehm hier.
Nun, wenn wir nur wieder gesund
wiederkommen, so wollen wir zufrieden
sein & Gott danken.
Für heute sei nochmals ge-
dankt für die frdl. Zeilen; mit herzlichem
Gruß auch an die lb. Eltern & übrigen
Geschwistern bin ich Dein treuer
Bruder Karl

Über deine tadellose Maschinenschrift
habe ich mich gewundert „Lässt sich nichts
zu wünschen übrig.“


[1] versäumen
[2] oder
[3] Kurzform für Gertrud
[4] Es geht ihm wieder leidlich = Es geht ihm wieder einigermaßen gut
[5] Die Versorgung mit Milch, Butter, Eiern und Fleisch brach zeitweise völlig zusammen. Siehe auch https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/alltagsleben/lebensmittelversorgung.html.
[6] Der Punkt steht nicht auf dem i, sondern auf dem n. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob “hingen” richtig ist.


 
volkimal Am: 13.03.2024 10:52:36 Gelesen: 2547# 3359 @  
@ evwezel [#3358]

Hallo Emiel,

wieder nur ein paar Kleinigkeiten:

Meine liebe Josefine!

Mit vielem herzlichen Dank
erhielt ich Deine lieben Zeilen & habe mit
grossem Interesse die Neuigkeiten daraus
erfahren. Zunächst freute es mich sehr, dass
zu Hause alles wohlauf ist. Dasselbe kann
ich auch von mir sagen. Mit grossem
Vergnügen las ich weiter, dass Gertrud ein
solch schoenes Zeugniss mit nach Hause
gebracht hat; ich gratuliere sie recht
herzlich dazu & werde auch nicht verfehlen[1]
ihr morgen od.[2] in den ersten Tagen einen
Briefchen zu schicken. Inbelr.(?) Josef ist
Bei "Inbelr" bin ich mir nicht ganz sicher. Mir fällt aber keine Bedeutung dafür ein.
es ja recht bedauerlich; hoffen wir aber wo
er jetzt die nötige Unterlage hat, dass
er sein Ziel doch noch erreicht. Wielange
ist denn eigentlich Traudchen[3] dort ge-
wesen; kam sie nur um den Onkel
guten Tag zu sagen? Die erfreuliche
Nachricht, dass es dem armen Herrn
so leidlich wieder geht[4], habe ich mit
grossem Interesse & Freude gelesen &


Seite 2

mögen ihm noch recht viele glückliche
Stunden vergönnt sein. Lb. Josefine!
Ich habe Euch vor einigen Tagen geschrieben
ihr möchtet mir etwas Butter schicken; ich
habe dabei aber nicht bedacht, dass ihr selbst
kaum welche bekommen könnt.[5] Solltet
ihr sie noch nicht abgeschickt haben, so
lass es nur denn wir werden schon sehen,
dass wir durchkommen. Seit einigen
Tagen ist es hier wieder sehr lebhaft.
Unmenge von Truppen, Kolonnen & Batterien
sind hier durchgekommen & war es die
Nacht ganz schrecklich. Das Glas ist bei
mir aus dem Rahmen gefallen. Sämtliche
Gegenstände die nicht fest hingen [6] lagen auf
der Erde & glich alles einem Wirrwarr.
Der Pulvergeruch zieht sich bis bei uns herü-
ber & war es gerade nicht angenehm hier.
Nun, wenn wir nur wieder gesund
wiederkommen, so wollen wir zufrieden
sein & Gott danken.
Für heute sei nochmals ge-
dankt für die frdl. Zeilen; mit herzlichem
Gruße auch an die lb. Eltern & übrigen
Geschwistern bin ich Dein treuer
Bruder Karl

Über deine tadellose Maschinenschrift
habe ich mich gewundert „Lässt sie nichts
zu wünschen übrig.“


[1] versäumen
[2] oder
[3] Kurzform für Gertrud
[4] Es geht ihm wieder leidlich = Es geht ihm wieder einigermaßen gut
[5] Die Versorgung mit Milch, Butter, Eiern und Fleisch brach zeitweise völlig zusammen. Siehe auch https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/alltagsleben/lebensmittelversorgung.html.
[6] Eindeutig hingen! Der Punkt steht nicht auf dem i, sondern auf dem n. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob “hingen” richtig ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.03.2024 11:20:22 Gelesen: 2540# 3360 @  
@ volkimal [#3359]

Hallo Volkmar,

es erstaunt mich immer wieder, wie schnell Du meine Transkription überarbeiten kannst. Vielen herzlichen Dank dafür! Ich vermute, "Inbelr." ist die Abkürzung eines Wortes, das so etwas bedeutet wie "mit Beziehung auf".

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 13.03.2024 12:02:47 Gelesen: 2530# 3361 @  
@ evwezel [#3360]

Hallo Emiel,

wie wäre es mit "Inbetr" = "In Betreff" = In Bezug auf"? Der zweitletzte Buchstabe kann durchaus eine "t" sein, wenn ich zum Beispiel "jetzt" ansehe.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.03.2024 13:20:00 Gelesen: 2514# 3362 @  
@ volkimal [#3361]

Hallo Volkmar,

ich denke, Du hast recht. Ich habe nämlich noch einen Feldpostbrief von Karl mit dieser Abkürzung gefunden. Auch hier würde "Inbetr."= "in Betreff" sehr gut passen.

Viele Grüße,

Emiel


Seite 1

Stenay, den 6.XII.15.

Meine lb. Schwester!

Mit vielen Dank
erhielt ich gestern Deinen Brief. Mit
grossem Vergnügen ersah ich daraus, dass
es unserer guten Mutter wieder besser geht
& möge sie recht bald ganz wiederher-
gestellt sein. Dass es im Geschäft au-
genblicklich ruhiger geworden ist, liegt
ja nur an der Jahreszeit & hoffen wir dass
wir nächstes Jahr um diese Zeit den lang-
ersehnten Friede haben, & wollen wir
mit vereinten Kräften uns bemühen, dass
was wir in den Kriegsjahren ein(schnüren?)
mussten, wieder herauszuholen. In Deinem
Brief konnte ich den Namen des betr.
Wirtes nicht lesen, der das Kapital abbe-
zahlt hat; schreibe mir ihn bitte bei
Deinen nächsten Zeilen. Inbetr. Brocker(?)
Frau Wilms nicht hereinlassen. Wenn
auch in der ersten Zeit das Geschäft etwas
geholen wird, sicherlich bleiben wir

Seite 2

bei der auch wieder hängen & fängt
das alte Leid von neuem an. Nun, von
hier aus kann ich es nicht so beurteilen
& hoffe ich, dass ihr schon das Rechte
finden werdet. Dass der Braumeister
nochmal frei gekommen ist, hat mich
gewundert & hoffen wir, dass er auch
für fernerhin als unabkömmlich zu-
rückgestellt wird. L. Schwester! Hier
gibt es wenig Neues & Interessantes. Immer
das Gleiche! Stellungskrieg. Gestern war
ausnahmsweise noch einmal ein heftiger
Artilleriekampf. Eure Paketchen mit
Cognac & das eine mit den zwei
Batterien, 2 Birnen & Cigarren habe ich
erhalten. Fehlte da nicht die eigentliche
Lampe? Nun für heute muss ich
schliessen, da ich noch nach Nantillois[1]
muss.
Haltet Euch alle recht wohl.
Mit herzlichem Gruß auch
an unsere lb. Eltern & Geschwister
bin ich in tr. Bruderliebe Dein
Karl


[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Nantillois


 
volkimal Am: 13.03.2024 13:53:56 Gelesen: 2505# 3363 @  
@ evwezel [#3362]

Hallo Emiel,

der Text und die Bilder gehören nicht zusammen.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.03.2024 14:00:44 Gelesen: 2502# 3364 @  
@ volkimal [#3363]

Hallo Volkmar,

etwas war schiefgegangen (zwei Feldpostbriefe wurden an demselben Tag geschrieben). Ich versuche es noch einmal.

Viele Grüße,

Emiel

Seite 1

Stenay, den 6.XII.15.

Meine lb. Schwester!

Mit vielen Dank
erhielt ich gestern Deinen Brief. Mit
grossem Vergnügen ersah ich daraus, dass
es unserer guten Mutter wieder besser geht
& möge sie recht bald ganz wiederher-
gestellt sein. Dass es im Geschäft au-
genblicklich ruhiger geworden ist, liegt
ja nur an der Jahreszeit & hoffen wir dass
wir nächstes Jahr um diese Zeit den lang-
ersehnten Friede haben, & wollen wir
mit vereinten Kräften uns bemühen, dass
was wir in den Kriegsjahren ein(schnüren?)
mussten, wieder herauszuholen. In Deinem
Brief konnte ich den Namen des betr.
Wirtes nicht lesen, der das Kapital abbe-
zahlt hat; schreibe mir ihn bitte bei
Deinen nächsten Zeilen. Inbetr. Brocker(?)
Frau Wilms nicht hereinlassen. Wenn
auch in der ersten Zeit das Geschäft etwas
geholen wird, sicherlich bleiben wir

Seite 2

bei der auch wieder hängen & fängt
das alte Leid von neuem an. Nun, von
hier aus kann ich es nicht so beurteilen
& hoffe ich, dass ihr schon das Rechte
finden werdet. Dass der Braumeister
nochmal frei gekommen ist, hat mich
gewundert & hoffen wir, dass er auch
für fernerhin als unabkömmlich zu-
rückgestellt wird. L. Schwester! Hier
gibt es wenig Neues & Interessantes. Immer
das Gleiche! Stellungskrieg. Gestern war
ausnahmsweise noch einmal ein heftiger
Artilleriekampf. Eure Paketchen mit
Cognac & das eine mit den zwei
Batterien, 2 Birnen & Cigarren habe ich
erhalten. Fehlte da nicht die eigentliche
Lampe? Nun für heute muss ich
schliessen, da ich noch nach Nantillois[1]
muss.
Haltet Euch alle recht wohl.
Mit herzlichem Gruß auch
an unsere lb. Eltern & Geschwister
bin ich in tr. Bruderliebe Dein
Karl


[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Nantillois


 
volkimal Am: 13.03.2024 14:55:54 Gelesen: 2461# 3365 @  
@ evwezel [#3364]

Hallo Emiel,

eine Zeile hattest du übersehen:

Stenay, den 6.XII.15.

Meine lb. Schwester!

Mit vielen Dank
erhielt ich gestern Deinen Brief. Mit
grossem Vergnügen ersah ich daraus, dass
es unserer guten Mutter wieder besser geht
& möge sie recht bald ganz wiederher-
gestellt sein. Dass es im Geschäft au-
genblicklich ruhiger geworden ist, liegt
ja nur in der Jahreszeit & hoffen wir dass
wir nächstes Jahr um diese Zeit den lang-
ersehnten Friede haben, & wollen wir
mit vereinten Kräften uns bemühen, dass
was wir in den Kriegsjahren ein(schnüren?)
mussten, wieder herauszuholen. In Deinem
Brief konnte ich den Namen des betr.
Wirtes nicht lesen, der das Kapital abbe-
zahlt hat; schreibe mir ihn bitte bei
Deinen nächsten Zeilen. Inbetr. Brocker
würde ich wenn eben möglich die
Frau Wilms nicht hereinlassen. Wenn
auch in der ersten Zeit das Geschäft etwas
gehoben wird, sicherlich bleiben wir


Seite 2

bei der auch wieder hängen & fängt
das alte Leid von neuem an. Nun, von
hier aus kann ich es nicht so beurteilen
& hoffe ich, dass ihr schon das Rechte
finden werdet. Dass der Braumeister
nochmal frei gekommen ist, hat mich
gewundert & hoffen wir, dass er auch
für fernerhin als unabkömmlich zu-
rückgestellt wird. L. Schwester! Hier
gibt es wenig Neues & Interessantes. Immer
das Gleic he. Stellungskrieg. Gestern war
ausnahmsweise noch einmal ein heftiger
Artilleriekampf. Eure Paketchen mit
Cognac & das eine mit den zwei
Batterien, 2 Birnen & Cigarren habe ich
erhalten. Fehlte da nicht die eigentliche
Lampe? Nun für heute muss ich
schliessen, da ich noch nach Nantillois[1]
muss.
Haltet Euch alle recht Wohl.
Mit herzlichem Gruße auch
an unsere lb. Eltern & Geschwister
bin ich in tr. Bruderliebe Dein
Karl


[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Nantillois

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.03.2024 15:16:00 Gelesen: 2453# 3366 @  
@ volkimal [#3365]

Hallo Volkmar,

es ist unglaublich, dass ich eine ganze Zeile übersehen hatte. Vielleicht wird es Zeit für ein Besuch beim Augenoptiker.

Volkmar, wiederum vielen Dank für Deine Hilfe. Du bist Spitze !

Viele Grüße,

Emiel
 
Parachana Am: 24.03.2024 17:46:18 Gelesen: 522# 3367 @  
Guten Abend,

ich habe hier eine Ansichtskarte aus Bernau die nach Osnabrück geht. Mich würde in der Adresse interessieren was es für eine Fabrik ist.



Danke im Voraus
Uwe
 
Koban Am: 24.03.2024 17:56:44 Gelesen: 521# 3368 @  
@ Parachana [#3367]

Posamenten-Fabrik

Zitat Wikipedia: "Posamente ist eine Sammelbezeichnung für schmückende Geflechte, wie Zierbänder, gewebte Borten, Fransenborten, Kordeln, Litzen, Quasten, Volants, Spitzen aller Art, überzogene Knöpfe und Ähnliches."

Gruß,
Koban
 
Parachana Am: 24.03.2024 18:12:45 Gelesen: 516# 3369 @  
@ Koban [#3368]

Danke für die schnelle und sehr konkrete Antwort. Jetzt weiss ich auch warum ich beim entziffern auf kein Ergebnis kam. Posamentenfabrik ist mir unbekannt.

Wünsche einen schönen Abend
Uwe
 
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