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Thema: Die Stempelmaschinen Universal und Standard
Jürgen Witkowski Am: 06.03.2011 21:36:28 Gelesen: 47576# 1 @  
Da in den verschiedensten Themen immer wieder einmal Beispiele von Halbstempelmaschinen der Fabrikate Universal und Standard gezeigt werden, will ich hier Fragen dazu beantworten und bei Bedarf Zusatzinformationen geben.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
heide1 Am: 10.03.2011 01:19:30 Gelesen: 47015# 2 @  
@ ALLE:

Moin,

trotz stundenlanger Suche in verschiedenen Datenbanken kann ich diesen Stempel auf Geschäftspost nicht bestimmen.

Einkreis-Maschinen-Rollstempel (22a) REMSCHEID 1
15.9.53 - 20

Wer äußert sich bitte dazu?

Mit nächtlichen Gruß
Jürgen

EDIT: Käme das der Sache näher, gerade gefunden: Halbstempelmaschine "Universal" der Fa. DAPAG, Staaken; PLZ in Klammern vor Ortsbezeichnung.



 
Jürgen Witkowski Am: 10.03.2011 09:59:42 Gelesen: 46880# 3 @  
@ heide1

Die sechs Wellen im Entwerter zeigen, dass es sich um eine Standard-Halbstempelmaschine der Fa. H. Klüssendorf, Berlin handelt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
heide1 Am: 10.03.2011 13:27:43 Gelesen: 46841# 4 @  
@ Concordia CA

Moin Jürgen,

danke für die Aufklärung. Soweit ich das nun verfolgen konnte, müsste Klüssendorf dann der Nachfolger/Übernehmer von DAPAG sein.

Schade, dass es von der Poststempelgilde kein umfassendes CD-Inhaltsverzeichnis der Gildebriefe gibt. Wenn ich etwas suche und die ersten 10 Hefte durch habe, ist der Inhalt dieser ersten 10 beim 11. Gildebrief schon fast wieder vergessen. Aber trotzdem, etwas bleibt immer hängen.

Na ja, Lesen bildet und alle 8 Wochen kann ich damit von vorn beginnen.

Gruß Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 10.03.2011 17:53:49 Gelesen: 46772# 5 @  
@ heide1

Die zeitliche Abfolge von der Universal- zur Standard-Stempelmaschine hat wie folgt statt gefunden:

1. Der Amerikaner Walter H. Bowes entwickelt die Universal-Stempelmaschine und versucht sie auch in Europa auf den Markt zu bringen.

2. Nach ersten Kontakten, die er noch selbst geknüpft hat, läuft es in Deutschland über die Firma Wiener, Levy & Co, Berlin.

3. Die Zusammenarbeit ist unbefriedigend. Es kommt die neu gegründete Firma Universal Stempel Maschinen Gesellschaft m.b.H., Berlin ins Spiel.

4. Diese Firma wird von der Deutschen Post- und Eisenbahn-Verkehrswesen-Aktiengesellschaft Staaken-Berlin (DAPAG) übernommen und firmiert unter dem Namen Universal Stempelmaschinen Gesellschaft m.b.H., Staaken. Sie geht im Jahr 1918 in Liquidation.

5. Nach der Liquidation des Tochterunternehmens übernimmt die DAPAG selbst das Geschäft.

6. Die Wartung und Instandsetzung der Maschinen liegt bei der Firma Heinrich H. Klüssendorf, Berlin. Klüssendorf, ein ehemaliger Betriebsleiter der DAPAG, entwickelt auf Grundlage der Universal eine eigene, in vielen Details verbesserte Stempelmaschine vom Typ Standard. Die Standard- lösen ab 1926 die Universal-Maschinen ab, die aber parallell dazu weiter verwendet werden, bis sie nicht mehr reparabel sind. Beide Maschinentypen findet man in Deutschland noch bis in die 1960er Jahre.

Meine Zusammenfassung basiert auf dem Ende 2010 veröffentlichten Buch von Dr. Walter Kohlhaas und Inge Riese: Die Halbstempelmaschinen Universal und Standard.

http://www.poststempelgilde.de/rezension_band_177.html

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Baldersbrynd Am: 11.03.2011 11:29:49 Gelesen: 46776# 6 @  
Hier eine Postkarte aus Lübeck nach Kopenhagen, gesendet am 20.1.1916, eigentlich von der 1. PP. Aber ich kann sehen diese Stempel nicht so häufig sind.

Viele Grüße
Jørgen


 
Jürgen Witkowski Am: 11.03.2011 17:18:56 Gelesen: 46591# 7 @  
@ Baldersbrynd [#6]

Dein Stempel stammt von der zweiten Universal-Maschine, die in Lübeck ab Mitte/Ende 1915 in Betrieb war. Die erste Maschine mit dem Stempelkopf LÜBECK * 1 * gehörte noch zu den Versuchsmaschinen und wurde ab Oktober 1913 erprobt.

Die Maschine mit dem Stempelkopf LÜBECK * 2 * war die Nummer 55 aus der Bestellung von 150 Maschinen, die ab Anfang 1915 nach und nach aufgestellt wurden. Die ersten Lübecker Belege sind aus dem Herbst 1915 bekannt.

Bei meinem Beispiel vom 30.11.1915 handelt es sich um eine Feldpostkarte des Schützen Lauritzen an Herrn Christensen in Hellewatt, Kreis Apenrade in Nordschleswig. Der Ort wurde nach der Volksabstimmung 1920 Dänemark zugeordnet. Du wirst Dich bestimmt besser zu diesem Thema auskennen.

Der Text der Karte ist in dänischer Sprache verfasst, die Vorderseite zeigt ein Soldatenportrait, vermutlich des Schützen Lauritzen. Dank der Hilfe von Jørgen konnte der Text ins Deutsche übersetzt werden:

Lieber Schwager,
ich möchte Dir mitteilen, dass ich gesund bin, wünsche das gleiche für dich lieber Schwager, nun viele liebe Grüße an Dich von deinen Schwager Chr. Lauritzen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen



 
rostigeschiene (RIP) Am: 28.03.2011 22:01:03 Gelesen: 46366# 8 @  
@ Concordia CA

Hier noch eine Karte aus einer Stadt die zu der Zeit noch keine Weltstadt war und bis heute keine geworden ist.

Ist der Stempel von einer Columbia Maschine?



Der Stempel passt auch in die Rubrik UB in Schreibschrift.

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 29.03.2011 11:15:12 Gelesen: 46339# 9 @  
@ rostigeschiene [#8]

Die Columbia-Briefstempelmaschinen wurden in Deutschland nur in Hamburg und Berlin eingesetzt. Der Stempel auf Deinem Beleg stammt von einer Universal-Briefstempelmaschine.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Martinus Am: 29.03.2011 22:19:07 Gelesen: 46312# 10 @  
@ rostigeschiene [#8]

Bochum, kennt doch jedes Kind. Zumindest wenn es sich um Fußball handelt. Denn da ist Bochum Weltstadt. Die Nummer 1 der Fahrstuhlmannschaften auf der Welt!

gruß martinus
 
drmoeller_neuss Am: 04.04.2011 21:41:41 Gelesen: 46205# 11 @  
Für mich die absolute Spätverwendung einer Standard Stempelmaschine:

Dieser Veteran tat noch am 18. Juni 1976 klaglos Dienst in der DDR, im Urlaubsort "Seebad Heringsdorf 2255". Die DDR-Postleitzahl wurde nachträglich eingesetzt, die gesteckte Uhrzeitangabe ist aber noch in der alten Form "11-12".

Zur Hochsaison im Sommer war die halbe DDR dorthin unterwegs, d.h. die Glücklichen, die über ihren Betrieb oder einen FDGB-Ferienplatz ergattern konnten. Da wurde für die Urlaubspost wahrscheinlich die Stempelmaschine aus dem Schrank geholt.

Ausser dem Stempel nichts spektakuläres: 10 Pfg. Einzelfrankatur, Motiv "Berlin-Rathausstrasse" auf Inlandspostkarte.


 
Pommes Am: 05.04.2011 00:53:10 Gelesen: 46191# 12 @  
@ drmoeller_neuss [#11]

Schöner Beleg.

Heringsdorf und die halbe DDR? Mag sein, zu dieser Zeit war ich zwei Jahre alt. Aber später waren wir immer in Zinnowitz - dank Vati's Arbeitsplatz bei der Wismut. Ich glaube mich zu erinnern, dass das Hotel sogar "Roter Oktober" hieß.

Und zum eigentlichen Thema - dem Stempel - wird sicher ein Berufenerer als ich etwas beitragen. Schön ist die Insel allemal.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
rostigeschiene (RIP) Am: 25.04.2011 00:17:49 Gelesen: 45943# 13 @  
Da noch nicht alle Schriften zu den Maschinenstempeln in meinem Bücherschrank stehen, wird Jürgen mir bestimmt Auskunft über diesen Stempel, aus einer Universal-Briefstempelmaschine, geben.



Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 25.04.2011 10:03:17 Gelesen: 45918# 14 @  
@ rostigeschiene [#13]

Der ortsbezogene Maschinenwerbestempel, Bochmann-Nr. Saarbrücken 4, stammt von einer Standard-Briefstempelmaschine. Bei dem Stempelbild Ort in der Mitte - links Text - rechts Strichmuster, hier 6 steigende Wellen, handelt es sich um die Betriebsart C.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 22.05.2011 10:25:52 Gelesen: 45618# 15 @  
Gestern auf dem Flohmarkt aus der 10 Cent Kiste herausgeklaubt. Ein Kopfsteher von der Insel Mainau vom 5.9.54.



Nun die Frage an Jürgen: In welchem Zeitraum ist dieser Kopfsteher belegt?

Werner
 
JFK Am: 22.05.2011 11:33:25 Gelesen: 45609# 16 @  
@ rostigeschiene [#15]

Hallo Werner,

könnte dies eventuell ein Stempel mit Stempelkopf links und Wellenmuster rechts sein, der nur verkehrt herum abgeschlagen wurde?

Lieben Gruss

Jürgen (JFK)
 
Jürgen Witkowski Am: 22.05.2011 21:17:49 Gelesen: 45584# 17 @  
@ rostigeschiene [#15]

Es handelt sich nach meiner Meinung um einen Kopfsteher. Wenn der Stempel verkehrt herum von der Maschine abgestempelt worden wäre, würde der Abschlag links unten auf der Karte zu sehen sein.

Bei der Stempelmaschine selbst handelt es sich um ein Nachfolgemodell der Standard-Briefstempelmaschine der Reichspost. Es wurde von der Firma Klüssendorf hergestellt. Die von Dir gezeigte Form der Welle ist ab 1954 nachgewiesen.

Über die Verwendungsdaten des Kopfstehers kann ich keine Auskunft geben, da mir keine Daten bekannt sind. In der Poststempelgilde gibt es Mitglieder, die kopfstehende Werbeeinsätze erfassen. Dort ist für die Insel Mainau bisher keine Meldung veröffentlicht.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 22.05.2011 21:37:05 Gelesen: 45580# 18 @  
@ JFK [#16]
@ Concordia CA [#17]

Hallo Jürgen (JFK), hallo Jürgen Concordia CA,

an einen verkehrt herum abgeschlagen Abdruck kann ich, aus den von Jürgen Concordia CA genannten Gründen, auch nicht glauben.

Jürgen, wenn es in der Poststempelgilde Mitglieder gibt, die sich auf die Kopfsteher spezialisiert haben, dürfen sie diesen Abdruck gerne für ihre Arbeiten verwenden.

Mit besten Sammlergrüßen
Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 04.10.2011 23:55:52 Gelesen: 44287# 19 @  
Hallo Jürgen,

ich kann diesen Stempel nicht zuordnen.



Im Band 177 der Schriftenreihe wird zwar darüber berichtet dass im September 1913 eine Universal-Maschine in Magdeburg aufgestellt wurde, doch der verwendete Stempelkopf hat laut Handbuch den UB * a.

Hier ist eindeutig ein * o als UB zu erkennen.

Auch kann ich in der Auflistung, der in den Jahren 1914-1917 bestellten Maschinen nicht erkennen das eine Maschine für Magdeburg geordert wurde.
Sollte es ein Abschlag der Maschine aus der erweiterten Erprobung handeln bei der man den Stempelkopf geändert hat?

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 05.10.2011 10:04:20 Gelesen: 44200# 20 @  
@ rostigeschiene

Du liegst mit Deiner Vermutung richtig. Der Stempel Magdeburg *1a ist belegt bis Dezember 1915, danach wurde er zu Magdeburg *1o, der ab April 1916 belegt ist. Es ist noch eine Lücke von vier Monaten vorhanden, in der der Wechsel stattgefunden haben muss.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 05.10.2011 12:43:49 Gelesen: 44182# 21 @  
@ Concordia CA

Hallo Jürgen,

danke für die Erklärung. Nun bin ich um einiges schlauer.

Dann werde ich einmal die Augen aufhalten um diese Lücke evtl. zu schließen.

Werner
 
kauli Am: 05.10.2011 14:17:14 Gelesen: 44173# 22 @  
Hallo zusammen

Bin nicht der Maschinenstempel Experte, daher meine Frage zu dem abgebilderten Stempel. Was mir noch nicht untergekommen ist, die Schreibweise des Datums. wie aus dem Text ersichtlich müßte es der 20.7.21 sein. Wer kann da näheres dazu sagen.


 
Jürgen Witkowski Am: 05.10.2011 15:19:33 Gelesen: 44164# 23 @  
@ kauli

In Berlin war die Ziffer 7 anscheinend Mangelware. Die Universal-Stempel hatten Stempelköpfe mit Stecktypen, die jeden Tag beim Wechsel des Datums und im Laufe des Tages beim Wechsel der Uhrzeit neu gesteckt werden mussten. Gelegentlich griff der für die Stempelmaschine zuständige Postbeamte wohl einmal daneben.

Mein Exemplar vom Postamt Berlin N54 aus dem Jahr 1917 zeigt den Fehler genau an gleicher Stelle.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
kauli Am: 05.10.2011 16:46:29 Gelesen: 44147# 24 @  
@ Concordia CA

Hallo Jürgen,

besten Dank, wird wohl so sein das der Postbeamte geschlafen hat. Das mit den Steckstempeln wußte ich noch nicht. Man wird alt wie ne Kuh.

Grüße
Dieter
 
rostigeschiene (RIP) Am: 11.10.2011 18:52:57 Gelesen: 43902# 25 @  
Hallo Jürgen,

Du schreibst im Beitrag [#20] das der Stempel von Magdeburg * 1 a aptiert wurde und zum * 1 o wurde. Trifft das gleiche Prozedere auch auf diesen Stempel zu?



Ich kann diesen Stempel in der Auflistung der 1914-1917 bestellten Universal-Maschinen nicht finden.

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 11.10.2011 23:13:30 Gelesen: 43877# 26 @  
@ rostigeschiene [#25]

Den Stempel findest Du bei den Versuchsstempeln auf Seite 271.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 12.10.2011 09:50:42 Gelesen: 43840# 27 @  
@ Concordia CA [#26]

Danke Jürgen,

es zeigt sich immer wieder: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Werner
 
cowie Am: 13.10.2011 22:47:40 Gelesen: 43743# 28 @  
Hallo Jürgen und Werner

Zum Magdeburger Universal-Stempel habe ich mal ein wenig gesucht und bin fündig geworden.

Die Lücke zwischen beiden Stempeln ist bis auf 23 Tage zusammengeschrumpft.




Gruß Frank
 
rostigeschiene (RIP) Am: 13.10.2011 23:09:28 Gelesen: 43739# 29 @  
@ cowie [#28]

Hallo Frank,

Deine Funde sind ganz toll. Diese, von Dir belegten Früh- und Spätdaten, sind immer sehr interessant für mich. Da ich nicht so mobil bin, wie ich gerne sein möchte, habe ich auch nicht so viele Möglichkeiten, nach solch schönen Belegen zu suchen. Aber ich versuche jede Gelegenheit auszunutzen.

Zurzeit lade ich mal wieder einige Bandstempel von Krag und Sylbe auf meine Festplatte, vielleicht entdecke ich ja auch mal wieder ein neues Datum.

Viele Grüße aus Bochum

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 13.10.2011 23:12:57 Gelesen: 43738# 30 @  
@ cowie [#28]

Das gibt aber ordentliche Korrekturen in der Registratur! Vielen Dank für die Meldungen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 02.11.2011 10:07:50 Gelesen: 43039# 31 @  
Bei der Auswertung meiner Beute aus Sindelfingen bin ich auf diesen Stempel aus einer Universal-Maschine gestoßen.



Der Abschlag ist vier Tage nach dem im Handbuch, von Kohlhaas und Riese, aufgeführten letztem Verwendungstag erfolgt. Hat jemand ein noch späteres Datum, aus dieser Maschine, in seiner Sammlung?

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 18.01.2012 15:20:11 Gelesen: 41028# 32 @  
Hier einmal ein relativ früher Abschlag einer Universal aus Lübeck



und ein über die Versuchsphase hinaus weiter verwendeter Stempel Kopf aus Berlin O 17.



Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 14.04.2012 23:28:39 Gelesen: 39269# 33 @  
Hier vermute ich einmal dass dieser Abschlag eine späte Verwendung einer Standard Maschine zeigt.



Ich lasse mich aber gerne belehren.

Viele Grüße

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 14.04.2012 23:56:05 Gelesen: 39264# 34 @  
@ rostigeschiene [#33]

Wir haben es hier mit einer Klüssendorf-Bandstempelmaschine zu tun. Den Stempel (1) BERLIN-CHARLOTTENBURG 2 / r, der auch mit Werbung gelaufen ist, kann ich bis Mitte 1953 nachweisen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 15.04.2012 00:08:38 Gelesen: 39262# 35 @  
@ Concordia CA [#34]

Es ist doch so dass die Standard Maschinen von Klüsendorf umgebaute Universal Maschinen waren. Gibt es ein genaues Datum ab wann Standard Maschinen In Klüsendorf umgetauft wurden, oder wollte man die Bezeichnung aus den Zeiten des Krieges nicht mehr verwenden?

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 15.04.2012 09:25:03 Gelesen: 39238# 36 @  
@ rostigeschiene [#35]

Die Standard-Maschinen waren Halbstempelmaschinen, während wir es hier mit einer Ganzstempelmaschine, auch Bandstempelmaschine zu tun haben.

Die ersten Bandstempelmaschinen des Fabrikats "Klüssendorf" gingen Anfang der 1940er Jahre hauptsächlich in Berlin in Betrieb. Zu dieser Zeit wurden die weiter entwickelten Halbstempelmaschinen noch unter dem Namen "Standard-Briefstempelmaschine" vertrieben.

Die ersten Halbstempelmaschinen vom Fabrikat "Klüssendorf" kamen Mitte der 1950er Jahre zum Einsatz. Sie sind an der typischen gestauchten Welle erkennbar, die in dieser Form heute noch verwendet wird.



Standard Halbstempelmaschine, Stempelkopf Einkreisstempel
Quelle: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/14183



Standard Halbstempelmaschine, Stempelkopf Zweikreisstegstempel
Quelle: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/18469



Klüssendorf Halbstempelmaschine
Quelle: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/21697



Klüssendorf Ganzstempelmaschine
Quelle: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/16499
 
Germaniafan Am: 31.05.2012 17:31:51 Gelesen: 38418# 37 @  
@ cowie [#28]

Die Lücke hat sich mit diesem Beleg auf 13 Tage verkleinert.



Magdeburg * 1 a vom 11.2.1916

Schöne Grüße
Guido
 
Jürgen Witkowski Am: 02.06.2012 22:40:25 Gelesen: 38323# 38 @  
@ Germaniafan [#37]

Dein Stempel zeigt in der Tat das späteste bisher registrierte Verwendungsdatum für Magdeburg * 1 a.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Marcello Am: 12.07.2014 16:28:10 Gelesen: 32104# 39 @  
@ Concordia CA [#38]

Hallo Jürgen,

hier bin ich nun richtig. Das gleiche gilt für hier, wie ich aus Versehen schon bei den Columbiamaschinen geschrieben habe, ob man hier mal drüber schauen kann, ob meine Bestimmungen so richtig sind.

Starten möchte ich mit einer Postkarte, frankiert mit einer Germania 5 Pfg, was dem Postkartenporto entsprach. Sie trägt den Universal-Versuchstempel von Berlin SW 19 mit dem UB y.



Grüße
Marcel
 
Marcello Am: 12.07.2014 17:34:25 Gelesen: 32091# 40 @  
Ich schicke gleich noch einen hinterher. Postkarte zu 10 Pfg, frankiert mit einer Germania und entwertet mit dem Universalstempel von Freiburg Breisgau und einem Zensurstempel. Der Stempel der Universalmaschine war die Nummer 43 aus der ersten Bestellung von 150 Maschinen.



Der Stempel müsste noch in der Verwendungszeit liegen ?

Grüße
Marcel
 
Marcello Am: 24.11.2014 20:23:25 Gelesen: 31431# 41 @  
Hallo miteinander,

heute habe ich eine Frage zu folgender Karte. Sie trägt einen Stempel einer Universalmaschine. In meiner Literatur ist sie in der Liste der Maschinen zwischen 1914-17 verzeichnet. Und zwar unter Nr. 19. Der Stempel Leipzig/3.10.21/* 8 *. Das Problem ist, die Maschine trägt einen Stempel von 1921. Spätverwendung oder übersehe ich etwas ? Wäre klasse, wenn die Spezialisten da mal drüber schauen könnten.



Grüße
Marcel
 
Jürgen Witkowski Am: 24.11.2014 20:31:58 Gelesen: 31430# 42 @  
@ Marcello [#41]

Die Maschine gehört zu denen, die zwischen 1914 und 1917 bestellt und aufgestellt wurden. Daher ist eine Verwendung in 1921 nicht weiter verwunderlich. Man sieht dem Stempelkopf an, dass er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.

Genauere Verwendungszeiträume, soweit sie sich ermitteln liessen, sind nur bei den Versuchsstempeln angegeben. Dieser gehört nicht dazu.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Marcello Am: 24.11.2014 20:37:56 Gelesen: 31426# 43 @  
@ Concordia CA [#42]

Hallo Jürgen,

vielen lieben Dank für die Erklärung. Dann wurden die einfach weiterverwndet. Jetzt bin ich schon wieder ein Stückle schlauer. :o) Danke nochmals.

Grüße
Marcel
 
Tuffi Am: 25.11.2014 09:22:17 Gelesen: 31397# 44 @  
@ Marcello [#43]

Hallo Marcel,

man kann die Universal-Maschinen an dem kleinen Stempelkopf erkennen. Da sie quasi "unkaputtbar" waren, sind sie sehr lange verwendet worden. Besonders lange sind sie in der DDR weiterverwendet worden.

Gruß Walter
 
philast Am: 05.02.2022 17:17:39 Gelesen: 8810# 45 @  
Hallo,

heute kann ich den Stempel von der Universal Maschine Stuttgart aus der Versuchsphase zeigen.

Das Stempeldatum 6.5.1913 ist nach dem Handbuch von Kohlhaas/Riese das früheste. Der Versuchzeitraum nach Kohlhaas/Riese war wohl eine Woche vom Dienstag 6.5. - Samstag 10.5.1913.



Bemerkenswert ist auch die Verwendung des Privatganzsachen Umschlags PU25 C12 aufgelegt vom Verlag Ferdinand Redwitz Stuttgart anlässlich des 25 jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelms II. Normalerweise wurde dieser Umschlag dann eher mit Stempeln vom 16.6.1913 versehen, also dem eigentlichen Ereignistag. Dass dieser Umschlag fast 7 Wochen früher verwendet wurde ist erstaunlich. Wer kann von diesem Umschlag ebenfalls Verwendungen aus dem Mai 1913 zeigen?

Grüße
philast
 
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