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Thema: (?) (1639) Landpoststempel / Poststellenstempel
Das Thema hat 1662 Beiträge:
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westfale1953 Am: 10.05.2012 09:03:43 Gelesen: 1263849# 113 @  
Gleich noch 3 weitere:

Gippe über Reichenbach (Vgtl.) 19.9.38



Steinheidel Schwarzenberg (Sachsen) Land 14.6.32



Heuersdorf Borna (Bz. Leipzig) Land 26.2.32



Bernhard
 
sachsen-teufel Am: 15.06.2012 14:44:33 Gelesen: 1261620# 114 @  
In einem kleinen Kartenlot fand ich diesen Beleg mit dem abgebildeten Stempel der Posthilfstelle Rothwandhaus.

Ich gehe davon aus, daß dieser Stempel amtlich war und durch den damaligen Pächter bzw. einer seiner Angestellten selbst abgeschlagen wurde. Die Karte kam dann irgendwie "ins Tal" und wurde per Bahnpost nach München befördert.

Randnotiz: Karteneindruck Rotwandhaus (also ohne h, wie auch heute noch geschrieben lt. Wiki)), im Stempel aber mit h.

Ergänzende Informationen oder Korrekturen sind erwünscht, evtl. kann noch jemand den Bahnpoststempel bezüglich der Bahnstrecke deuten ?

Gruß
Michael




[Beitrag wurde wegen der gestellten Frage redaktionell ins Bahnpost Thema kopiert]
 
T1000er Am: 16.06.2012 20:23:19 Gelesen: 1261544# 115 @  
@ Richard [#831]

Hast Du den Beleg mit dem Landpoststempel von Allenz (heute: Mayen-Alzheim) noch in Deiner Sammlung? Wenn ja, ich würde gerne eine Kopie vom kompletten Beleg von Dir bekommen!

Gruß,
T1000er
 
Richard Am: 26.06.2012 14:58:56 Gelesen: 1260898# 116 @  
@ T1000er [#115]

Den Beleg hatte ich nie in der Sammlung, wie in Beitrag [#831] geschrieben wurde die Abbildung im Briefmarken Cafe gezeigt, dort sind die Belege nur jeweils wenige Tage zu sehen.

Schöne Grüsse, Richard
 
reichswolf Am: 27.06.2012 13:10:25 Gelesen: 1260792# 117 @  
Eine Postkarte mit dem Landpoststempel 22c Aachen-Lintert und dem Tagesstempel des Leitpostamtes AACHEN 1 LAND l vom 19.05.1956 kann ich heute zeigen. Gelaufen ist die Karte nach Welkenrath in Belgien.



Beste Grüße,
Christoph
 
rostigeschiene (RIP) Am: 10.09.2012 21:20:42 Gelesen: 1257019# 118 @  
Hier eine Glückwunschkarte, vom 31.12.1937, aus Südhorsten, deren Leitpostamt Stadthagen war.



Südhorsten ist ein kleiner Ort, zur Gemeinde Helpsen gehörend, zwischen Bückeburg und Stadthagen.

Die Gemeinde Helpsen besteht aus den Ortschaften Helpsen, Kirchhorsten (mit Wittenfeld) und Südhorsten. (Quelle: Wikipedia)

Nach Information aus dem Gemeindeverzeichnis, http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?schaumburg-lippe/bueckeburg.htm, liegt Südhorsten im Fürstentum Schaumburg-Lippe im Kreis Bückeburg und hatte am 1.12.1910 genau 524 Einwohner.

Die heutige Gemeinde Helpsen hat, mit Stand 31.12.2011, 1936 Einwohner. (Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen)

Viele Grüße

Werner
 
jürgenw Am: 13.09.2012 12:24:19 Gelesen: 1256872# 119 @  
Hallo Michael,

in meiner Sammlung befindet sich auch eine Postkarte mit diesem Stempel. Die Posthilfsstelle Rotwandhaus, hier ohne „h“, wurde 1899 eingerichtet. Sie war nur im Sommer in Betrieb. Sie war wiederum eine Außenstelle der Postablage Neuhaus am Schliersee, ab 1895. Ab 1898 eine Agentur, jeweils auch nur im Sommer. Ab 1898 Agentur ganzjährig (Günter Haas, Deutsche Postorte 1490-1920, Feuser Verlag). Posthilfsstellen, Postablagen und Agenturen durften die Marken nicht abstempeln sondern den Abschlag links neben der Marke setzen. Gestempelt wurde erst auf einem regulärem Postamt. In diesem Fall von einem Fahrendem Postamt im Zug von Bayrisch Zell nach München. Das Datum des Bahnpoststempels 30. August 1920. Es ist zu vermuten, dass der Stempel auf der oben gezeigten Karte auch ein Stempel dieser Bahnlinie ist.

Gruß jürgenw


 
rostigeschiene (RIP) Am: 13.09.2012 16:24:04 Gelesen: 1256853# 120 @  
Von der Posthilfsstelle Rothwandhaus kann ich auch noch einen Stempel beisteuern.



Auffallend ist das zwischen August 1919 und September 1922 drei verschiedene Geräte zum Einsatz kamen. Der Stempel aus Neuhaus ist leider nicht lesbar. Der Beamte in Melsungen sah sich veranlasst, die Marke unübersehbar mit seinem Ankunftstempel zu verzieren. Dass die Karte anschließend nach Cassel weiterbefördert wurde, ist hier noch erwähnenswert.

Viele Grüße

Werner
 
sachsen-teufel Am: 13.09.2012 19:00:17 Gelesen: 1256829# 121 @  
@ jürgenw [#119]

Hallo und vielen Dank für die zusätzlichen Informationen !

Der Bahnpoststempel wurde auch im Thema "Bahnpostmarken und Bahnpoststempel" von Altpapiersammler identifiziert: Beim gezeigten Bahnpoststempel handelt es sich um die Strecke MÜNCHEN - BAYRISCHZELL mit der Stempelform 3.3.3.0 ("BAHNPOST" mittig in der 3. Zeile + "ZUG" ausgeschrieben). Im Stempelkatalog der ArGe Bahnpost mit M0927 gelistet, paßt also mit deinen Infos zusammen.

@ rostigeschiene [#120]

Danke Werner für's Zeigen. Ja, drei verschiedene Stempelgeräte innerhalb 3 Jahren ist wirklich bemerkenswert, vielleicht taucht ja noch ein weiterer auf.

Gruß
Michael
 
jk Am: 13.09.2012 21:40:34 Gelesen: 1256819# 122 @  
Habe einen schönen Stempel der Posthilfsstelle BELCHEN vom 30.4.56 entdeckt. Weiss jemand von wann bis wann diese existierte?

Gruss Jürgen


 
westfale1953 Am: 20.11.2012 19:05:48 Gelesen: 1253523# 123 @  
Habe heute einen schönen Beleg erhalten:



LENGENRIEDEN über LAUDA

Lengenrieden (112 Einwohner Ende 2011) ist ein Stadtteil von BOXBERG (1486 Einw.) und liegt im Main-Tauber-Kreis. Wie viele Einwohner der Ort 1936 hatte, konnte ich leider nirgends in Erfahrung bringen.

Dieser Brief mit seinen perfekt abgeschlagenen Stempeln bekommt auf jeden Fall aber einen Ehrenplatz in meiner Sammlung!

Schönen Abend noch,

Bernhard
 
Cantus Am: 20.11.2012 20:40:10 Gelesen: 1253505# 124 @  
@ westfale1953 [#123]

Hallo Bernhard,

Lengenrieden hatte 1933 = 221 Einwohner, 1939 = 224 Einwohner; was für ein starker Aufwärtstrend.

Die Daten stammen von hier:

http://www.verwaltungsgeschichte.de/ortsbuch39.html

Viele Grüße
Ingo
 
westfale1953 Am: 20.11.2012 20:58:40 Gelesen: 1253496# 125 @  
@ Cantus [#124]

Danke für die Info, Ingo!

Bernhard
 
Germaniafan Am: 04.01.2013 12:28:25 Gelesen: 1251939# 126 @  
Hallo zusammen,

mal wieder was zum Thema Poststellenstempel.



Ansichtskarte vom 3.4.1931 von Markdorf nach Ingoldingen. Die Karte zeigt den Poststellenstempel von ROGGENBEUREN MARKDORF LAND



Ansichtskarte vom 19.5.1938 von Rosenheim nach Kleisedlitz-Haidenau in Sachsen. Die Karte zeigt den Poststellenstempel von Oberflintsbach über Rosenheim

Schöne Grüße
Guido
 
briefefan (RIP) Am: 06.01.2013 14:46:38 Gelesen: 1251854# 127 @  
Hallo Jürgen,

diese Posthilfstelle bestand anscheinend nur in der Vorstellung des Gasthof-Inhabers.

Denn von 1944 bis 1959 ist in keinem der mir vorliegenden postamtlichen Verzeichnisse eine Posthilfstelle Belchen aufgeführt:

Ortsverzeichnis I der Postämter und Postamtsstellen ... in Großdeutschland 1944,
Ortsverzeichnis .. der Postämter und Amtsstellen ... Französische Zone 1947,
Ortsverzeichnis I ... der Postämter und Postamtsstellen ... der vier Besatzungszonen 1949,
desgl. ... im Bereich der deutschen Postverwaltungen 1952, 1959.

Laut Müllers Großes Deutsches Ortsbuch von 1949 ist Belchen ein "Gh" (= Gasthof oder Gehöft), Post und nächst gelegener Bahnhof Schönau (Schwarzwald), und liegt in der Gemeinde Schönenberg.

Deine Karte trägt übrigens den Posttagesstempel Schönau (Schwarzw).

Viele Grüße
Wolfgang.
 
Postgeschichte Am: 06.01.2013 17:38:12 Gelesen: 1251836# 128 @  
@ jk [#122]

Hallo Jürgen,

im Jahre 1866 wurde auf dem Belchen, der vierthöchsten Erhebung des Schwarzwaldes, das erste Rasthaus unterhalb des Gipfels errichtet. Im Jahr 1899 wurde der Neubau der Gaststätte fertiggestellt. Wann die erste Posthilfsstelle im Gasthaus eingerichtet wurde, kann ich nicht sagen. Zumindest am 28.7.1919 hat sie nachweislich aber schon bestanden.



Ansichtskarte vom Belchen, mit Posthilfstellenstempel "Höchste Posthülfstelle Badens / Belchen / 1415 m ü.d. Meer / ? d. Stiefvater", sowie Markenentwertung von Schönau / *(WIESENTHAL)a.

Die Posthilfstelle bestand nicht nur in der Vorstellung des Gasthof-Inhabers, sondern wurde von der Post genehmigt. Posthilfstellen wurden oft in Gasthöfen oder Hotels eingerichtet, die sich an touristisch interessanten Ausflugszielen befanden. Um den Touristen den Versand von Erinnerungspostkarten u.ä. zu ermöglichen wurden diese Posthilfstellen mit in den Postverkehr integriert (oder die Postsendungen vom Inhaber selbst zum nächsten Postamt gebracht), ohne jedoch in eine Postleitkarte aufgenommen zu werden. Dies ist auch der Grund, wieso eine Vielzahl dieser Posthilfstellen nicht in den von Wolfgang genannten amtlichen Ortsverzeichnissen erscheinen.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
briefefan (RIP) Am: 07.01.2013 21:57:07 Gelesen: 1251770# 129 @  
@ Postgeschichte [#128]

Hallo Manfred,

1919 mag die Posthilfstelle Belchen bestanden haben. Darüber besitze ich keine Unterlagen. 1944 bis 1959 bestand sie nicht (mehr?). 1939 gab es über 5000 Posthilfstellen im Deutschen Reich, 1950 über 2600 im Bereich der Deutschen Bundespost. Alle diese Posthilfstellen stehen in den von der Post herausgegebenen Ortsverzeichnissen. Das ergibt sich aus der Einleitung dieser Verzeichnisse. Und die Post musste ja wohl wissen, welche Posthilfstellen mit ihrer Genehmigung und unter ihrer Kontrolle bestanden. Sie bezahlte sogar (mit einem geringen Betrag) die Hilfsposthalter. So hießen die Inhaber der Posthilfstellen.

Wenn du sagst, nicht alle Posthilfstellen standen in den genannten Verzeichnissen, dann gib bitte eine Quelle dafür an, z. B. eine Dienstvorschrift der Post. Ich kenne keine.

Näheres über Posthilfstellen kannst du im Handwörterbuch des Postwesens nachlesen, das 1953 vom Bundespostministerium herausgegeben wurde. Die 1. Auflage dieses Handwörterbuchs erschien 1927, herausgegeben von hohen Beamten des Reichspostministeriums und der Reichspost.

Wolfgang.
 
Postgeschichte Am: 07.01.2013 23:35:32 Gelesen: 1251763# 130 @  
@ briefefan [#129]

Hallo Wolfgang,

die Fundstellen in dem Handwörterbuch des Postwesens 1927 und 1953 sind mir bekannt, vielen Dank. Darüber hinaus habe ich Primärliteratur (Verfügungen, Erlasse und Dienstanweisungen), die sich mit den Posthilfstellen befassen und bin auch in der Lage, diese zu lesen. Eine Dienstvorschrift der Post, daß nicht alle Posthilfstellen in den genannten Verzeichnissen enthalten kann ich Dir leider nicht bringen, die gab es nicht. Dafür kann ich Dir dies anhand eines Eintrages im Ortsverzeichnis I vielleicht verdeutlichen.

Im Ortsverzeichnis I von 1949 heißt es in den Vorbemerkungen:

1. Das Ortsverzeichnis I enthält in der ersten Spalte die Postleitzahl (vgl. Ziffer 5), in der zweiten Spalte die Postämter und -amtsstellen, Bahnhöfe und Schiffsanlegeplätze in Deutschland und in der dritten Spalte die zuständigen Oberpostdirektionen.

Posthilfsstellen, die nicht an der Eisenbahn liegen, Haltestellen ohne Postamt oder -amtsstelle an Landpoststrecken und Kraftfahrlinien sind nicht aufgeführt.

....


Die Posthilfstelle Belchen, auf einem Berg über 1400 Meter über dem Meeresspiegel liegend, liegt nicht an der Eisenbahn und ist daher nicht aufgeführt. Ich habe mich jetzt nur mal auf das Ortsverzeichnis 1949 beschränkt, kann es aber auch auf andere Ortsverzeichnisse ausdehnen. Ich kann also meine Aussagen belegen.

Einer geht noch: Im Ortsverzeichnis I - Ausgabe 1952 sind keine Posthilfstellen mehr enthalten. Dies ist auch in den Vorbemerkungen aufgeführt:

Posthilfsstellen sind nicht aufgeführt.

Woraus hast Du Deine Weisheit bezogen, daß die Posthilfstelle Belchen 1944 bis 1959 nicht oder nicht mehr gab? Hast Du vielleicht andere Ortsverzeichnisse I in denen die Posthilfstellen enthalten sind?

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Altpapiersammler Am: 08.01.2013 19:11:02 Gelesen: 1251707# 131 @  
Hallo zusammen,

hier wird ja richtig hitzig diskutiert.

Ich kann zwar keine Verordnungen oder Postverzeichnisse zitieren, habe jedoch in meiner Sammlung einige Belege zur Posthilfsstelle vom Belchen als auch von anderen Posthilfsstellen in Baden und Elsaß/Lothringen.

Leider kann ich derzeit keine Scans als Beleg hierfür anhängen wird aber baldmöglichst nachgeholt.

Hier also erst einmal die "nackten Fakten":

Belchen (Baden):

1): Posthilfsstellenstempel: oval (wie Deiner Manfred) aber in rot abgeschlagen
Text: Höchste Posthülfsstelle Badens / Belchen / 1415 Mtr. ü. d. Meer / Inh.: J. Stiefvater
Stempel: Schönau (Wiesenthal) 22.08.08 2-3 N

2): Posthilfsstellenstempel: 4-Zeiler, wobei 1. + 4. Zeile oval angeordnet ohne Umrandung
Text: Höchste Posthilfsstelle Badens / Belchen / 1415 m / Inh.: Josef Stiefvater
Stempel: Schönau (Schwarzwald) 27(?).08.20 ??

3): Posthilfsstellenstempel: rund (wie der von Jürgen)
Text: Höchste Posthilfsstelle Badens * Inh.: K. Ritz* / Belchen / 1415 m /
Stempel: Schönau (Schwarzwald) 14.08.50 ??5

4): Posthilfsstellenstempel: rund (wie oben)
Text: Höchste Posthilfsstelle Badens * Inh.: K. Ritz* / Belchen / 1415 m /
Stempel: (17b) Schönau (Schwarzwald) 25.05.61 -15

5): Posthilfsstellenstempel: rund (wie oben)
Text: Höchste Posthilfsstelle Badens * Inh.: K. Ritz* / Belchen / 1415 m /
Stempel: 7861 Neuenweg 30.07.63 -17

Es gibt auch noch andere Posthilfsstellen, welche sicher nicht oder nur selten in den Postverzeichnissen vorkommen. Mir liegen folgende vor oder sind mir bekannt:

ALT-SCHLOß in Baden-Baden:

1) Posthilfsstellenstempel: oval (wie bei Belchen Nr.1)
Text: Posthilfsstelle / ALT-SCHLOß / Baden-Baden
Stempel: Baden-Baden 03.09.08 7-8N

2) dito: mit Stempel Baden-Baden 05.12.08 7-8N
AK vom Eingangstor der schloßruine Alt-Baden mit dem Postkasten der "Posthülfsstelle"

Schwarzwaldhotel BÄRENSTEIN:

Posthilfsstellenstempel: rund Zweikreis
Text: Post- & Telegraphen- / Hilfsstelle / Schwarzwaldhotel / BÄRENSTEIN
Stempel: Bühlerthal 02.08.00 2-3N
AK: Schwarzwald-Hotel "Bärenstein" / Station Bühlerthal 825 m ü. M. / Besitzer: Chr. Wenk

Kurhaus Herrenwies:

Posthilfsstellenstempel: rund Zweikreis
Text: Kurhaus Herrenwies b. Bühl (Baden) * Posthilfsstelle *
Stempel: Sand (Amt Bühl) 20.09.28 4-5N
AK: Kurhaus Herrenwies, 750 m ü.M. bad. Schwarzwald

Hotel Mummelsee:

Diesen Stempel hab ich in Sindelfingen gesehen; würde toll in meine Sammlung passen; war mir aber für 40.- EUR doch etwas zu teuer!

Belchen (Elsaß):

Posthilfsstellenstempel: rund Einkreis
Text: Höchste Posthilfsstelle / Els.-Lothr. / 30.07.1913 / Grosser Belchen
Stempel: Bühl (Kr. Gebweiler) 31.07.13 2-3N
AK: Grosser Sulzer Belchen mit Hotel, 1424m ü.M.; Vogesen
> wie es wohl ein später hier aussah?

Bisher sind mir Posthilfsstellenstempel in großer Zahl aus Bayern oder der bayrischen Pfalz bekannt. In Baden nur die oben aufgeführten und aus Württemberg kein einziger bekannt.
 



Viele Grüße aus KA

Klaus
 

Altpapiersammler Am: 08.01.2013 19:14:27 Gelesen: 1251701# 132 @  
Sorry, da fehlt was:

Belchen (Elsaß):

Posthilfsstellenstempel: rund Einkreis
Text: Höchste Posthilfsstelle / Els.-Lothr. / 30.07.1913 / Grosser Belchen
Stempel: Bühl (Kr. Gebweiler) 31.07.13 2-3N
AK: Grosser Sulzer Belchen mit Hotel, 1424m ü.M.; Vogesen
> wie es wohl ein Jahr später hier aussah?
 
juni-1848 Am: 08.01.2013 19:35:18 Gelesen: 1251691# 133 @  
@ Postgeschichte [#128] und [#130]
@ briefefan [#129]

Moin zusammen,

hatte gerade "einige Orte" und "Dienstliches" nachzuschlagen

und kann folgendes beisteuern:

Im "Post-Taschen-Atlas von Deutschland", 14. Auflage, 1922, von Th. Pfuhl, werden die Ortsbezeichnungen Auf dem Belchen und Belchen nicht erwähnt. Dieses Ortsverzeichnis enthält sämtliche Postanstalten im Deutschen Reiche sowie in den nach dem Friedensvertrage abgetretenen Gebieten.

Im "Ortsverzeichnis", bearbeitet im Reichspostmministerium, ausgegeben Berlin im Juli 1927 finden wir auf Seite 3 unter Vorbemerkungen:
"6. Bei Postagenturen im Deutschen Reich ist die Abrechnungs-Postanstalt in rechteckigen Klammern angegeben."

Es werden also auch Postagenturen aufgeführt. Einen Eintrag "Auf dem Belchen" oder "Belchen" gibt es jedoch NICHT !

Im "Ortsbuch für das Deutsche Reich", 7. Auflage, Stand 1930, Einwohnerzahlen 1925, finden wir den Eintrag:

Belchen, Auf dem Baden, Kr. Lörrach, Ab Schopfheim. P Schönau, Schwarzwald. T Belchen. Epg Schönau (Wiesenthal). Ag Schönau. Fi Schopfheim. Abg Lörrach. Vs Freiburg, Breisgau.

Die Übersetzung der Kürzel:

P Schönau, Schwarzwald. bedeutet, Schönau ist die Zustellpostanstalt für die Ortschaft "Auf dem Belchen". Ob eine Postannahme zu diesem Zeitpunkt existierte, ist aus dieser Nomenklatur nicht ablesbar.

T Belchen. bedeutet, Belchen ist die "amtliche Bezeichnung" der Telegraphen-(Fernsprech-)Anstalt "Auf dem Belchen". Es gab also dort zumindest eine Telegraphen-(Fernsprech-)Anstalt.

In der "Postleitkarte 10" von 1930 ist "Belchen" NICHT verzeichnet,
da abseits der Postwege (Eisenbahnbeförderung mit Personen- und Gebinde-Transport vom nahen Schönau aus: Epg Schönau (Wiesenthal)).

In "Müllers Grosses Deutsches Gemeindelexikon (Ortsbuch)", 8. Auflage, Jan. 1949 finden wir diesen Eintrag:

Belchen Gh - P 17b Epg Schönau Schwarzwald - Gm Schönenberg -Württ Baden

Auch hier die Übersetzung:

Belchen ist ein Gasthof (Gh ohne Angabe einer (ganzjährigen) Einwohnerzahl an diesem Wohnplatz) mit Poststelle (P) und Postleitzahl 17b in der Gemeinde (Gm) Schönenberg.

Im "Postleitzahlen-Verzeichnis" vom BM f.d. Post- u. Fernmeldewesen aus 1961 finden wir auf Seite 3:

"1. Das nachstehende Verzeichnis enthält alle Postorte im Verwaltungsbereich der Deutschen Bundespost mit ihren Postleitzahlen in ihrer bisherigen postamtlichen Schreibweise."

und ferner

"2. Bestimmungsorte ohne Postanstalt sind in dem nachfolgenden Verzeichnis nicht enthalten."

Und der Begriff Postanstalt umfasst hier auch jede noch so kleine Posthilfsstelle (wie ich bereits vor Jahren an sämtlichen Posthilfstellen "über Delmenhorst" und "über Münster" verifizieren konnte).

Zusammenfassung zur Existenz einer Post(annahme)stelle Belchen:

1922: nein
1927: nein
1930: evtl., mindestens jedoch: Telegraphen-(Fernsprech-)Anstalt
1949: ja
1961: nein

Meine weiteren Quellen habe ich aktuell nicht im direkten Zugriff. Die oben benannten gibt es teils mit jährlichen Aktualisierungen. Also durchwühlt Eure und die Archive Eurer befreundeten Heimatsammler !

Viel Spaß beim weiteren Eingrenzen des Zeitintervalls wünscht Euch
Werner
 
Germaniafan Am: 08.01.2013 20:51:49 Gelesen: 1251679# 134 @  
@ Altpapiersammler [#131]

Hallo Klaus,

Du schreibst daß Dir kein Posthilfstellenstempel aus Württemberg bekannt ist. Hier ist einer.



Posthilfstelle Großholzleute b. Isny vom 5. Apr. 1906

Zur Ergänzung neben den schon erwähnten der Posthilfstelle Belchen noch folgender Beleg



Posthilfstelle Belchen vom 27.8.1900

Schöne Grüße
Guido
 
volkimal Am: 08.01.2013 21:23:50 Gelesen: 1251676# 135 @  
Hallo zusammen,



Dieser Brief trägt den Poststellenstempel "Neunkirchen (Saar) Kohlhof". Der Kohlhof blickt auf eine wechselreiche Geschichte zurück, die ich mit Hilfe von Wikipedia etwas erläutern möchte. In Abgrenzung zu dem benachbarten Limbacher Ortsteil Bayerisch Kohlhof wurde der zu Neunkirchen gehörende Kohlhof früher auch Preußisch Kohlhof genannt. Von 1816 bis 1918 verlief hier die Grenze zwischen dem Königreich Preußen und dem Königreich Bayern (Bayrische Pfalz).



Diese Grenze lässt sich auch durch die beiden Ortsstempel aus Limbach (ein typisch bayrischer Stempel) und Neunkirchen (ein typisch preußischer Stempel) verdeutlichen.

Die Gemeinde Kohlhof (ehemals preußisch) schloss sich im Jahr 1922 mit Neunkirchen, Niederneunkirchen und Wellesweiler zur neuen Gemeinde Neunkirchen zusammen, die im gleichen Jahr Stadtrechte erhielt.

Der bayrische Kohlhof gehörte bis 1974 zu Limbach (bei Homburg Saar). Anlässlich der Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland 1974 wurde Bayerisch Kohlhof zur Stadt Neunkirchen geschlagen und wechselten zugleich die Kreiszugehörigkeit. Bis Ende 1973 war Limbach eine eigenständige Gemeinde und wurde im Zuge der Saarländische Gebiets- und Verwaltungsreform zum 1. Januar 1974 mit Kirkel-Neuhäusel und Altstadt zur neuen Gemeinde Kirkel zusammengeschlossen.

Gegen die Abtrennung hatte die neue Gemeinde Kirkel eine Verfassungsbeschwerde beim Verfassungsgerichtshof des Saarlandes eingelegt. Diese wurde mit Urteil vom 17. November 1975 zurückgewiesen. Im Februar 1980 hat die Gemeinde Kirkel mit Unterstützung der „Bürgerinitiative Bayerisch Kohlhof“ ihr Begehren auf die Rückgliederung der bewohnten Ortslage vom Bayerisch Kohlhof an Parlament und Landesregierung gerichtet. Im Juli 1982 sprachen sich in einer nach Wahlrechtsgrundsätzen durchgeführten Bürgerbefragung 93,5% der „Höfches“ für die Rückgliederung an Limbach aus. Die Landesregierung erließ schließlich am 10. Mai 1983 eine entsprechende Rechtsverordnung. In dem anschließenden Rechtsstreit wurde die Rechtsverordnung wieder für nichtig erklärt. Am 23. Januar 1985 erließ der Landtag des Saarlandes ein formelles Gesetz, das den Bayerischen Kohlhof ab 1. April 1985 wieder der Gemeinde Kirkel angliederte. Auch dagegen legte die Stadt Neunkirchen nochmals Verfassungsbeschwerde beim Verfassungsgerichtshof des Saarlandes ein, die mit Urteil vom 27. November 1985 abgelehnt wurde.

Wer kann mir sagen, ob es neben dier Poststelle, die zu Neunkirchen gehörte, auch irgendwann eine Poststelle gab, die zu Limbach gehörte?

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 08.01.2013 21:57:51 Gelesen: 1251671# 136 @  
@ juni-1848 [#133]

Hallo Werner,

vielen Dank für die Fleißarbeit. Der Nachweis der Existenz von Posthilfstellen anhand amtlicher Übersichten ist schwierig bis unmöglich, da diese nur in Einzelfällen in das Ortsverzeichnis I aufgenommen wurden, wie in meinem Ausschnitt aus dem Ortsverzeichnis I aus dem Jahr 1949 [#130] ersichtlich. Bei der Suche in anderen Verzeichnissen muß man die postalische Bezeichnung der Posteinrichtung (die sich im Laufe der Zeit geändert haben) genau beachten. So umfassen Postanstalten nicht die Posthilfstellen.

Der Nachweis für die Existenz einer Posthilfstelle kann, da von den Postämtern eingerichtet und von den OPD´en genehmigt, sehr schwer geführt werden, da entsprechende Unterlagen oft fehlen. Einzig bekannt sind nur die Ortsverzeichnisse I, die aber auch nur beschränkt die Posthilfstellen enthalten. Damit diese Grundsatzdiskussion nicht weiter ausufert, habe ich Dir eine Mail mit meinen Erläuterungen zu Deinem Beitrag gesandt.

Vielen Dank noch einmal für die Fleißarbeit. Falls Du bezüglich meiner Mail noch Fragen hast, kannst Du Dich gerne an mich wenden.

@ alle

Auch wenn Hinweise vielleicht nicht zum Ziel führen, ist es m.E. sehr lehrreich für weitere Forschungen und zeigt, daß ohne Literatur nichts geht.

@ Altpapiersammler [#131]

Hallo Klaus,

dies ist im Fall "Posthilfstelle Belchen" der richtige Ansatz. Anhand von Belegen lassen sich die Verwendungszeiten ermitteln. Wenn später die Abbildungen erscheinen, kann Jürgen (jk), der ja die Posthilfstelle ins Gespräch gebracht hat, seine Dokumentation erweitern.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
juni-1848 Am: 09.01.2013 03:11:47 Gelesen: 1251648# 137 @  
@ Postgeschichte [#136]

Danke Dir, Manfred,

für´s "Zerpflücken" meines Versuches, die Begriffe Postanstalten, Posthilfsstellen, Poststellen etc. mal eben mit einer Hand zu jonglieren, ohne sich der urspünglichen und im Laufe der Zeiten auch noch gewandelten Definitionen zu bedienen - mangels vorliegender Postordnungen.

Summa summarum scheint mangels allerseits vorliegender Unterlagen tatsächlich nur heftiges Zusammentragen zu überzeugen. Dann überzeuge ich mal mit: "Belchen" vom 22.6.1928:

...

Und wer dringend einen dieser sehen möchte, bitte lautgeben:
Bad Anna, Bockelskamp, Herrenwies bei Bühl, Hermannsdenkmal Grotenburg, Hexentanzplatz, Höllentalhütte, Kuhstall, Kyffhäuser, Burg Kynast, Mauerberg, Nationaldenkmal Niederwald, Hotel Rosstrappe, Roter Kater, St. Bartholomae am Königssee, Schneegrubenbaude, Steinberg-Hotel, Steinerne Renne, Stubbenkammer,
Wertheim bei Hameln.

So nehme ich heut´ dazu Gelerntes mit unters Kopfkissen,

Werner
 

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