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Thema: Schlesien - Regierungsbezirke Breslau, Kattowitz, Liegnitz und Oppeln
Cantus Am: 28.12.2013 14:50:35 Gelesen: 173374# 1 @  
Schlesien, einstmals deutsch und mit allerlei interessantem geschichtlichen Hintergrund, gerät heutzutage außerhalb der Landsmannschaften und Vetriebenenverbände immer mehr in Vergessenheit, so auch in der Philatelie. Ich finde das bedauerlich, gibt es doch immer wieder Spannendes zu entdecken und, wenn man ein wenig nachforscht, heute weitestgehend unbekannte deutsche Ortsnamen wieder mit etwas Leben zu füllen. Wie sollte das besser gelingen als mit irgendwelchen gelaufenen Belegen, die Absende- oder Ankunftsstempel von Orten aus der Region tragen.

Wer sich intensiver mit den regionalen Gegebenheiten innerhalb von Schlesen beschäftigen möchte, dem empfehle ich das "Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900" [1] oder eine andere sehr gut gemachte Seite [2], die, ausgehend von der Ahnenforschung, ebenfalls reichlich Informationen zu allen Ansiedlungen in Schlesien anbietet.

Ich würde mich freuen, wenn hier unter regionalem Bezug allerlei Postbelege und vielleicht auch gestempelte Briefmarken gezeigt werden. Ich starte mit einem Faltbrief des Amtsgerichtes Cosel, einer Stadt im Regierungsbezirk Oppeln, mit dem die Entscheidung in einer Grundbuchsache an einen Empfänger in Przewos bei Slawikau gesandt werden sollte, wegen Unzustellbarkeit aber an den Absender zurücklief. Der Brief wurde am 22.12.1880 in Cosel abgestempelt, erhielt am folgenden Tag in Slawikau den Ankunftsstempel, trat am 24.12. den Rückweg an und wurde am 25.12.1880 in Cosel dem Absender wieder zugestellt; die Feiertage, wie wir sie heute kennen, gab es damals offensichtlich nicht.





[1] http://www.gemeindeverzeichnis.de/
[2] http://www.genealogienetz.de/reg/SCI/index.html

Viele Grüße
Ingo
 
T1000er Am: 28.12.2013 15:42:07 Gelesen: 173356# 2 @  
@ Cantus [#17]

Ein sehr interessantes Thema das Du da aufgegriffen hast! Ob Schlesien nun in Vergessenheit gerät bezweifele ich. Jedenfalls was Oberschlesien betrifft, wo noch zahlreiche Deutsche wohnen, kommt doch einiges in Bewegung seit dem Beitritt Polens zur EU.

Philatelistisch gesehen ist zum heutigen Zeitpunkt zwar mit deutschen Briefmarken und Poststempeln seit 1945 Schluß, aber es gibt in diesem wunderschönen Landstrich bereits wieder deutsche Ortsnamen und vereinzelt sogar Straßennamen. Beispiele dazu findet man bei Google bzw. Google Maps-Street View.

(Die von mir hier ursprünglich gezeigten Beispiel-Bilder habe ich wieder entfernt um keine Urheberrechtsverletzungen zu begehen.)

Wer weiß, vielleicht sind sogar in nicht allzu ferner Zukunft auch wieder Poststempel mit deutschen Ortsbezeichnungen möglich. Vorbild könnten hier z.B. die deutsch-sorbischen Stempel sein. Ich denke einmal die Schlesier würden dies durchaus begrüßen.

Beste Grüße,
T1000er
 
Marcel Am: 28.12.2013 18:32:39 Gelesen: 173321# 3 @  
@ Cantus [#17]

Hallo Ingo!

Im Regierungsbezirk Liegnitz an der Grenze zu Böhmen im Riesengebirge liegt die Stadt Schmiedeberg (polnisch - Kowary). Höchstes Haus in Schmiedeberg, jenseits des Schmiedeberger Passes war die Schillerbaude auf 780m ü.M. - es war ein Gasthaus und gehörte zu den schlesischen Grenzbauden. Die Grenzbauden ziehen sich an beiden Seiten der Böhmisch-Schlesischen Grenze entlang.

Die Karte die am 26.04.1933 gelaufen ist nach Saalfeld in Thüringen zeigt die Grenzbauden (1050m ü. M.).



schöne Grüße
Marcel
 
mausbach1 (RIP) Am: 29.12.2013 08:38:00 Gelesen: 173288# 4 @  
@ Cantus [#17]

Guten Morgen Ingo,

die Feiertage gab es sehr wohl, es gab aber eine Sonn- und Feiertagszustellung - m.W. bis 1945.

Einen schönen Tag!
Claus
 
Stefan Am: 29.12.2013 10:36:16 Gelesen: 173268# 5 @  
@ Cantus [#17]

Viel kann ich auf Anhieb aus Cosel nicht zeigen, allenfalls einige Handstempel.



1. Cosel -> "*(SCHLESIEN)*" von 1898
2. Cosel -> "... b" von 1907
3. Cosel -> "*(OBERSCHL)*" von November 1922 (wenige Monate nach Ende der Abstimmungszeit in Oberschlesien) und nicht zu vergessen
4. der Kreisobersegmentstempel (KOS) aus Cosel-Oderhafen von 1903

Gruß
Pete
 
Cantus Am: 14.10.2014 01:01:38 Gelesen: 172850# 6 @  
Heute möchte ich euch einen Postauftrag vorstellen, der am 20.7.1910 in Saarau, gelegen im Kreis Schweidnitz im Regierungsbezirk Breslau, mit Ziel Grossröhrsdorf aufgegeben worden war. Als Frankatur wurden Mi. 86 I und Mi. 87 I verwendet.

Der Absender des Briefes, die Ida- und Marienhütte, war in Laasan [1], einem Ort in der Nähe von Saarau [2], angesiedelt; im Jahr 1939 wurde das Fabrikgelände mit der Ida- und Marienhütte nach Saarau eingemeindet. Meine Recherche im Netz zur Geschichte dieser Region und insbesondere zur Kreisstadt Schweidnitz [3] haben mich auf eine interessante Seite stoßen lassen, die die Vertreibung der Deutschen zum Ende des 2.Weltkriegs aus dieser Region Schlesiens näher beschreibt [4].



Viele Grüße
Ingo

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%81a%C5%BCany
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%BBar%C3%B3w
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%9Awidnica
[4] http://www.expolis.de/schlesien/texte/ruchniewicz.html
 
Cantus Am: 02.11.2014 23:45:36 Gelesen: 172720# 7 @  
Hier ein Umschlagbrief aus GUTTENTAG, gelaufen am 13.9.1886 an das Königlichen Polizei-Präsidium zu Breslau, freigemacht mit einer Mi. 41.

Guttentag (polnisch Dobrodzień [dɔˈbrɔʥɛɲ]) ist eine Kleinstadt im Powiat Oleski in der Woiwodschaft Oppeln in Polen, westlich von Częstochowa und Hauptort der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde mit rund 10.000 Einwohnern, die seit 2009 offiziell zweisprachig ist (Polnisch und Deutsch). 1742 wurde Guttentag Teil Preußens und 1816 dem Kreis Lublinitz im schlesischen Regierungsbezirk Oppeln zugeordnet und diente neben der Stadt Lublinitz auch als Garnisonsort für die preussische Armee [1].



[] http://de.wikipedia.org/wiki/Guttentag

Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 04.11.2014 16:21:32 Gelesen: 172658# 8 @  
Hallo Ingo,

Du gibst beim Thema Schlesien nur die drei Regierungsbezirke Breslau, Liegnitz und Oppeln vor. Von 1939 bis 1945 gab es zusätzlich den Regierungsbezirk Kattowitz. In diesem Regierungsbezirk lag die Stadt Bielitz. Damit kein neues Thema angefangen werden muss, möchte ich dein Thema um diesen Regierungsbezirk erweitern. Auf folgender Seite sieht man eine Karte der vier Regierungsbezirke: http://ahnenforschung.sabrina-pietsch.de/vater/vater_herkunft.htm



Bielitz liegt in Galizien und gehörte bis 1918 zu Österreich-Ungarn. 1910 lebten 17.970 Menschen in Bielitz, davon waren 15.144 Deutsche (84,2 %). Nach dem Ersten Weltkrieg kam Bielitz zu Polen und bekam den Namen Bielsko. Die Stadt blieb auch innerhalb Polens mehrheitlich von Deutschen bewohnt.

Am 3. September 1939 wurde Bielitz von deutschen Truppen besetzt. Aus dem polnischen Landkreis Bielsko und Teilen des Kreises Biala wurde der Landkreis Bielitz gebildet. Die Doppelstadt Bielitz-Biala entstand erstmals am 1. Juli 1941, als die östlich der Bialka gelegene Stadt Biala mit Bielitz zusammengelegt wurde.



Obwohl die beiden Orte Bielitz und Biala 1941 zusammengelegt wurden, heißt es im Stempel von 1944 nur Bielitz (Oberschlesien). Ob es in der deutschen Zeit jemals einen Stempel mit dem Namen "Bielitz-Biala" gab, weiß ich nicht. Der Stempel auf der österreichischen Marke zeigt übrigens die polnische Schreibweise der Ortsnamen Biala mit einem "Ł".

Mit der Niederlage der Deutschen wurde die Zusammenlegung zunächst wieder rückgängig gemacht. Die deutschen Einwohner wurden größtenteils vertrieben. Zum 1. Januar 1951 wurden beide Städte wieder zur Stadt Bielsko-Biała vereinigt, die der Woiwodschaft Katowice angehörte.

Soweit ein kleiner Auszug der Geschichte von Bielsko-Biała vorwiegend aus http://de.wikipedia.org/wiki/Bielsko-Bia%C5%82a

Viele Grüße
Volkmar
 
Cantus Am: 04.11.2014 19:41:18 Gelesen: 172629# 9 @  
@ volkimal [#8]

Hallo Volkmar,

bei der Gründung dieses Themas war mir nicht bekannt, dass es kurzzeitig einen Regierungsbezirk Kattowitz gab, in dem auch die Stadt Bielitz lag. Für mich war bisher Bielitz oder Biala stets ein Ort in Österreich-Schlesien, den ich, ohne mich nun in diesem Einzelfall näher zu informieren, nach 1920 allgemein im deutschen Teil Schlesiens vermutete. Nun bin ich eines Besseren belehrt und meine Recherche im Netz hat mich zu einem weiteren interessanten Link geführt:

http://www.deutsche-schutzgebiete.de/kuk_bielitz.htm

Natürlich gilt dieses Thema auch für den von dir vorgestellten Regierungsbezirk Kattowitz, allerdings wäre es mir ganz lieb, wenn Belege oder Stempel von Orten aus diesem Regierungsbezirk hier nur aus dem Zeitraum vorgestellt werden, solange sie zum Deutschen Reich gehörten. Österreich-Schlesien sollte dann doch ein ganz eigenes Thema sein.

Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 04.11.2014 20:48:24 Gelesen: 172620# 10 @  
@ Cantus [#9]

Hallo Ingo,

da bin ich auch Deiner Meinung. Es sollen eigentlich nur Belege und Stempel aus dem Zeitraum gezeigt werden, als das Gebiet zum Deutschen Reich gehörte. Allerdings bin ich selbst gleich davon abgewichen. Ich hatte halt keinen anderen Stempel aus Biala.

Viele Grüße
Volkmar
 
philapit Am: 05.11.2014 15:54:02 Gelesen: 172577# 11 @  
Hallo Sammlerfreunde,

das ist eine Karte aus Breslau vom 16.11.1946 mit interessantem Inhalt von zurück gebliebenen "Deutschen", die nicht die Flucht angetreten hatten. Alles auf einer alten Vordruckkarte aus Breslau. Der Stempel ist zwar nicht der schönste, aber die Karte trifft hoffentlich doch das Thema.

Mit freundlichem Gruß
Philapit


 
Fips002 Am: 05.11.2014 17:12:13 Gelesen: 172561# 12 @  
Karte von Niederlinda, Kreis Lauban/Niederschlesien, nach Herrnprotsch bei Breslau, 31.10.1923. Der Landkreis Lauban war ein preußischer Landkreis in Schlesien, der von 1816-1945 bestand. Niederlinda wurde am 14.01.1937 in Nieder Linde umbenannt.

Gruß Dieter


 
Sascha Andreas John Am: 06.11.2014 09:30:13 Gelesen: 172517# 13 @  
Ich kann nur einen schönen Stempel Oppeln zeigen.

Sascha


 
Fips002 Am: 06.11.2014 16:03:04 Gelesen: 172472# 14 @  
Brief von Hirschberg/Schlesien, 29.6.1884 nach Walsrode, Prov. Hannover.

Hirschberg wurde 1281 als "Hyrzberc" in einer Urkunde erwähnt und ist 1299 als Stadt erwähnt. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Hirschberg seit 1815 zur Provinz Schlesien. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Hirschberg an Polen und wurde in Gelina Gora umbenannt.

Gruß Dieter


 
Stefan Am: 06.11.2014 19:55:56 Gelesen: 172439# 15 @  
@ Sascha Andreas John [#13]

Ich kann nur einen schönen Stempel Oppeln zeigen

Bei Marken aus dem Abstimmungsgebiet Oberschlesien ist der Handstempel Oppeln **b recht häufig (m.E. als Gefälligkeitsentwertung) zu beobachten und kommt auch als Fälschung auf besseren Ausgaben (Aufdruckmarken Oberschlesien) vor. In deinem Fall wurde die Marke zu 10 Pf aus der seinerzeit wenige Wochen zuvor (ab Ende März 1920) erschienenen zweiten Dauerserie gestempelt.

Nachfolgend ein früherer Stempelabschlag, wo sicherlich Bedarf vorhanden war:



Feldpostbrief vom 30.05.1915 aus Oppeln nach München

Gruß
Pete
 
Cantus Am: 06.11.2014 22:00:32 Gelesen: 172425# 16 @  
Mangels funktionierenden Scanners von mir heute zwei Ankunftstempel von Krzanowitz, die ich bereits vor einiger Zeit in die Datenbank hochgeladen hatte.

Krzanowitz, polnisch Krzanowice, ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Krzanowitz liegt in der Gemeinde Groß Döbern im Powiat Opolski in der polnischen Woiwodschaft Oppeln. 1925 = 212 Einwohner, im Jahr 2007 nun 400 Einwohner, also weiterhin ein kleines Dorf.



https://de.wikipedia.org/wiki/Krzanowitz
http://www.verwaltungsgeschichte.de/oppeln.html

Viele Grüße
Ingo
 
diva Am: 09.11.2014 14:42:09 Gelesen: 172504# 17 @  
Habe hier auch einen kleinen Beitrag zu obigem Thema.

Liegnitz am 24.10.1923 Postkarte, Portogerecht frankiert.



MfG
Diva
 
Fips002 Am: 13.11.2014 18:44:29 Gelesen: 172351# 18 @  


Langenbielau (heute Bielawa), seit dem 17.Jahrh. Langenbielau, vorher Bielau, liegt ca. 55 km südwestlich von Breslau am Fuße des Eulengebirges. Die Ortsteile von Langenbielau waren: Ober-Langenbielau, Mittel-Langenbielau, Nieder-Langenbielau sowie Gutsbezirk Langenbielau.

Wegen bedrückenden Arbeitsbedingungen der Heimweber kam es vom 3.-6.Juni 1844 im benachbarten Peterswaldau, zu einem Weberaufstand, der sich auch nach Langenbielau ausbreitete. Der Aufstand wurde in Gerhard Hauptmanns Schauspiel "Die Weber" dargestellt.

Gruß Dieter
 
Cantus Am: 28.11.2014 21:15:19 Gelesen: 172237# 19 @  
Wałbrzych [ˈvawbʒɨx] (deutsch: Waldenburg; gebirgsschlesisch Walmbrig oder Walmbrich) ist eine Großstadt in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie liegt etwa 65 Kilometer südwestlich von Breslau und bildete bis Anfang der 1990er Jahre das Zentrum des niederschlesischen Steinkohlereviers [1].



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wa%C5%82brzych
 
Fips002 Am: 29.11.2014 19:32:17 Gelesen: 172198# 20 @  
Die Ganzsachenkarte mit Antwort (P 31 c), Laurahütte/Oberschlesien 11.6.1895 ist an den Bergreferentar Helfritz in Königshütte/Oberschlesien gerichtet. Ankunftstempel Königshütte am gleichen Tag.

Laurahütte (poln. Huta Laura) ist eine Industriestadt. Die gleichnamige Laurahütte ist ab 1838 ein Bergbau- und Hüttenbetrieb. 1871 ging sie in die Vereinigte Königs- und Laurahütte über.

Königshütte (poln. Chorzow) liegt im oberschlesischen Industrierevier, etwa sieben Kilometer nordwestlich von Katowitz.

Die Karte mit Antwortteil ist zusammenhängend. Ich habe diese einzeln gescannt

.



Rückseite der Karte




Gruß Dieter
 
Stefan Am: 19.12.2014 18:06:29 Gelesen: 172023# 21 @  
Nachfolgend zwei markenlose Sendungen von 1920 aus der Zeit vor der Einführung der Dienstmarken zum 01.04.1920 im Deutschen Reich. Markenlose Stücke tauchen immer einmal wieder für relativ kleines Geld auf:

und

Die beiden o.g. Beispiele datieren vom 08.03.1920 bzw. 15.03.1920 und wurden damit wenige Tage vor der Einführung von Dienstmarken bei der Post aufgegeben. Dem Aufgabedatum nach würden beide Sendungen zur Portoperiode 4 der Inflationszeit im Deutschen Reich gehören. Der Aufgabeort Oppeln gehörte allerdings im März 1920 (bis Mitte 1922) nicht mehr zum Deutschen Reich sondern war der Hauptsitz der interalliierten Kommission des Abstimmungsgebietes in Oberschlesien. Die Belege zeigen den bereits recht überstrapazierten Handstempel Oppeln *1g; das nachfolgende Stempelgerät wurde in Beitrag aus (1) gezeigt.

Markenlose Dienstsendungen aus Oberschlesien sind aufgrund der recht kurzen Verwendungszeit (20.02.1920 - April/Anfang Mai 1920) selten.
Wenn ein Belege verkaufender Händler den Aufgabeort einer solchen markenlosen Dienstsendung nicht berücksichtigt, landen derartige Briefe gern auch einmal unerkannt in Krabbelkisten.

Gruß
Pete

(1) http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?F=1&ST=1155&CP=0&page=130
 
zonen-andy Am: 20.12.2014 15:57:55 Gelesen: 171989# 22 @  
Hallo,

möchte auch einen Beleg zeigen von Bielitz (Oberschlesien) nach Chemnitz (Sachsen).



Grüße Andreas
 
Manne Am: 24.12.2014 09:56:34 Gelesen: 171933# 23 @  
Hier eine Karte aus Breslau vom 2.3.1908, gelaufen nach Leutkirch im Allgäu.

Gruß
Manne


 
Fips002 Am: 24.12.2014 21:12:47 Gelesen: 171901# 24 @  
Abstimmungsgebiet Oberschlesien. Die Ganzsache P4 mit Zusatzfrankatur, Kreisbrücken Stempel Ratibor *1m, 24.2.21, wurde an den Amtsgerichtsrat Max Eckardt nach Recklinghausen geschickt.



Die nachstehende Ganzsache hat das Abstimmungsdatum 20.3.21.

Der 20.3.1921 ist der Tag der Abstimmung. Die ansässige Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Oberschlesien und wahlberechtigte aus dem Deutschen Reich konnten über die künftige Landeszugehörigkeit wählen. Aufgrund von Bestimmungen im Friedensvertrag von Versailles entstand das Abstimmungsgebiet. Am 12.02.1920 erfolgte die Abtrennung vom Gebiet des Deutschen Reich und die Verwaltung erfolgte durch eine alliierte Kommission.

Sammler ließen am 20.3.1921 Poststücke und normale Marken mit dem Datum der Abstimmung abstempeln, um den für Oberschlesien schicksalsträchtigen Tag zu dokumentieren.



Gruß Dieter
 
Baldersbrynd Am: 25.12.2014 11:25:25 Gelesen: 171865# 25 @  
Hier eine Paketkarte aus Kaiserswalde, Geburtsort meiner Urgrossmutter. Eine ganz kleine Stadt, in 1900 nur 630 Einwohner. Jetzt Lasovka in Polen.

Viele Grüße
Jørgen


 
volkimal Am: 30.12.2014 10:06:24 Gelesen: 171752# 26 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich zwei Karten aus dem Regierungsbezirk Breslau zeigen. Diese Karte schickte die Zwillingsschwester meines Vaters aus Rädlitz über Steinau (Oder) an ihre Eltern:



Friedburg hatte das Turn- und Sportfest in Breslau 1938 besucht. Sie beschreibt den Besuch aus der Sicht eines 17-jährigen Mädchens:

Liebe Eltern und Gisela!
... Wir sind also am Sonntag in Breslau gewesen, es war ganz fabelhaft. Wir haben 6x den Führer gesehen, 3x auf dem Balkon und 3x ganz langsam und nahe vorbeifahren. Es waren sehr viel Sudetendeutsche da, ich habe gehört 30000. Der Führer war sehr ????. Die Sudetendeutschen hatten sehr hübsche Trachten an, die meisten waren mit ihrem Turnverein da, der aber ganz unter dem Einfluss der S.D.P. steht. Wir haben auch Göbbels, Heß, Himmler, Frick, Rosenberg und Henlein gesehen. Abends sind wir zum Schluß der großen Kundgebung ohne Eintrittskarten hineingekommen. Die Auslandsdeutschen konnten gleich so hinein, wenn sie ihren Ausweis vorzeigten. Der Eindruck war ganz fabelhaft. 300000 Zuschauer waren im Stadion. Das Festspiel konnten wir leider nicht sehen, es soll aber ganz groß gewesen sein, es wirkten 10000 Menschen mit. ... An Reinhard und Hartmut habe ich von Breslau aus Festpostkarten mit den Marken und Sonderstempeln geschickt, die können sie sich aufheben...


Nachdem ich den Text gelesen habe, fand ich auch noch die im Text erwähnte Karte vom Turn- und Sportfest:



Friedburg schreibt:

"Lieber Reinhard u. alle Gramzower!
Wir sind von Proschwitz aus noch nach Breslau gefahren. Wir stehen an einem Postauto. Um uns stehen hunderte von Menschen und warten auf den Führer. Wir wollen ihn natürlich auch sehen. Es ist eine ganz fabelhafte Begeisterung. Heute Nachmittag wollen wir versuchen, ins Stadion zu kommen doch wir haben keine Karten. Diese Karte kannst Du für Deine Sammlung aufheben... "


Bei Wikipedia heißt es unter dem Stichwort Deutsches Tunfest:

Beim Deutschen Turnfest in Breslau 1938 wurde der Einmarsch der Wehrmacht in die Tschechoslowakei PR-wirksam vorbereitet, indem das Propagandaministerium ohne Kenntnis der Öffentlichkeit die Teilnahme von ca. 27.000 Sudentendeutschen mit 1,3 Millionen Reichsmark finanzierte. Als „auslandsdeutsche“ Frauen und Männer, die Hitler ergeben waren, wurde ihre Anwesenheit in die Dramaturgie des Deutschen Turnfestes eingeplant, indem speziell sie als Landsmannschaft medienwirksam in den Fokus gebracht wurden.

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 30.12.2014 12:06:13 Gelesen: 171726# 27 @  
Hier eine Karte aus Breslau vom 17.7.1903.

Gruß
Manne


 
Stefan Am: 31.12.2014 09:47:00 Gelesen: 171658# 28 @  
@ zonen-andy [#22]

möchte auch einen Beleg zeigen von Bielitz (Oberschlesien) nach Chemnitz (Sachsen).

Der Vollständigkeit halber: Der Ort Bielitz gehörte bis 1920 - wie volkimal in Beitrag [#8] schreibt - zu Österreichisch-Schlesien und wurde 1920 an Polen übergeben. In der Stadt Bielsko (Bielitz) verwendete man wie in (1) m.E. alte Handstempel (zumindest teilweise) weiter und aptierte diese. Im nachfolgenden Fall dürfte aus "BIELITZ 1" dann "BIELSKO 1" geworden sein. Allerdings blieb die deutsche Uhrzeitangabe stehen, in den beiden nachfolgenden Fällen die Angabe "N" für "Nachmittag":



Handstempelabschläge vom 10.5.1924 4-5N und 20.11.1928 6-7N

Leider ist bei beiden o.g. Beispielen der jeweilige Unterscheidungsbuchstabe des Handstempels nicht ersichtlich.

Gruß
Pete

(1) http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=24506#M1
 
volkimal Am: 31.12.2014 15:11:03 Gelesen: 171610# 29 @  
@ Pete [#28]

Hallo Pete,

bevor ich auf Deinen Stempel eingehe eine Bitte an die Redakteure. Könnt Ihr bitte die Überschrift um den Regierungsbezirk Kattowitz erweitern (siehe [#8] und [#9]). Dieses ist schon der vierte Beitrag dazu, aber der Bezirk gehört nach der Überschrift nicht zum Thema.

Pete, Deine Stempel finde ich sehr interessant! Es sind eindeutige aptierte deutsche Stempel. Sie können aber ursprünglich nicht aus Bielitz in Schlesien stammen. Wie Du erwähnt hast gehörte Bielitz bis 1920 zu Österreich und ist dann direkt zu Polen gekommen. Es kann also in Bielitz keinen deutschen Stempel gegeben haben.

Meine erste Idee war, dass es sich vielleicht um ein anderes Bielsko handelt. Im Ritter geographisch-statistisches Lexikon von 1905 wurde ich fündig:

Bielsko:
1) Dorf in der Provinz Posen, Rgb. Bromberg, Kreis und Amtsgericht Strelno, 334 Einwohner, Post Orchheim (Kr. Mogilno).
2) Kolonie ebenda, 206 Einwohner
3) Dorf ebenda, Rgb. Posen, Kreis, Amtsgericht und Post Birnbaum, 352 E.


Es gab also drei weitere Orte bzw. Ortsteile namens Bielsko in Polen. Allerdings hatte keiner der drei Orte 1905 ein eigenes Postamt. Das könnte sich zwar bis 1918 geändert haben, aber auf dem Stempel ist das Postamt "Bielsko 1" angegeben. Die Orte im Bereich Posen waren aber winzig und es dürfte dort kaum 2 Postämter geben.

Die nächste Möglichkeit ist, dass es sich wirklich um das besagte Bielsko in Schlesien handelt. Dann muss der Stempel aber ursprünglich aus einem anderen Ort kommen. Bielitz lag sehr nahe an der deutschen Grenze und das war durchaus möglich dass andere Stempel zur Verfügung standen. Das lässt sich aber nur bestätigen, indem man einen kompletten Beleg mit eindeutigem Absender findet. Ich habe also bei Delcampe bzw. Ebay nach weiteren Stempeln gesucht.

Zuerst fand ich einen österreichischen Zweikreisstegstempel "Bielitz, Östterr. Schlesien 1" (siehe auch StampsX). Das nächste war ein Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten "Bielsko 1" - allerdings mit römischer Jahreszahl. Woher dieser Stempel ursprünglich kam - keine Ahnung! Aber dann wurde ich doch noch fündig:

http://www.ebay.de/itm/alter-Briefumschlag-BIELITZ-Schlesien-Fleischmarkt-Firmenbrief-1929-D311-/261588168004?pt=Briefmarke&hash=item3ce7dead44

Deine Stempel kommen also wirklich aus dem besagten Bielitz. Woher sie ursprünglich stammen weiß ich natürlich nicht.

Philatelie kann sehr spannend sein!

Viele Grüße
Volkmar
 
Stefan Am: 01.01.2015 10:36:40 Gelesen: 171474# 30 @  
@ volkimal [#29]

Wie du schon inhaltlich sinngemäß schreibst: Der Handstempel aus Bielitz schaut aus wie ein deutscher Stempel, ist geographisch bedingt allerdings keiner. Ich weiß auch nicht, was der Buchstabe "N" in der Uhrzeitangabe zu suchen hat. Der ebay-Link verweist auf einen Beleg vom 22.05.1929 und erweitert die Verwendungszeit um weitere sechs Monate im Vergleich zu den beiden oben gezeigten Marken. Bei dem Unterscheidungsbuchstaben könnte es sich um den Buchstaben "z" handeln.

Das nächste war ein Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten "Bielsko 1" - allerdings mit römischer Jahreszahl. Woher dieser Stempel ursprünglich kam - keine Ahnung!

In der ersten polnischen Republik war es bei einigen Stempeltypen üblich, den Monat durch römische Buchstaben darzustellen, siehe nachfolgende Beispiele aus Kattowitz (Katowice), Königshütte (Krolewska Huta), Rybnik und Ruda (Ruda Slaska). Diese Orte wurden nach der Volksabstimmung vom 20.03.1921 im Abstimmungsgebiet Oberschlesien Mitte 1922 als Ostoberschlesien an Polen übergeben:



Der Handstempelabschlag aus Rybnik ist bereits recht spät und datiert vom 24.06.1939, wenige Wochen vor der Besetzung durch die deutsche Armee und Rückgliederung an das Deutsche Reich.

Bielitz gehörte in der Zeit von September 1939 - Februar 1945 (1) zum Deutschen Reich, siehe nachfolgendes Beispiel vom 13.02.1943:



Der Beleg von zonen-andy in Beitrag [#22] zeigt einen provisorischen Stempel aus Bielitz zur Briefmarkenentwertung und der Text der Karte datiert von Oktober 1939.

Gruß
Pete

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Bielsko-Bia%C5%82a
 
volkimal Am: 01.01.2015 16:15:32 Gelesen: 171409# 31 @  
@ Pete [#30]

Hallo Pete,

Du schreibst: "Ich weiß auch nicht, was der Buchstabe "N" in der Uhrzeitangabe zu suchen hat." Aufgrund der Stempelform aber besonders aufgrund des Buchstabens "N" für "Nachmittag" denke ich, dass es tatsächlich ein aptierter deutscher Stempel ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
T1000er Am: 01.01.2015 18:19:43 Gelesen: 171388# 32 @  
@ Pete [#30]
@ volkimal [#31]

Rein theoretisch sollte es den (die) Stempel dann auch mit "V." für Vormittag geben. Es sei, die Polen hätten die Stempel mangels Kenntnis der Bedeutung der Buchstaben V + N, so eingesetzt wie eben beim aptieren vorgefunden.

Gruß,
T1000er
 
Cantus Am: 02.01.2015 21:39:40 Gelesen: 171268# 33 @  
Auf einem alten Brief fand sich ein Ankunftstempel von Dziergowitz, das ab 1931 den Namen Oderwalde trug und heute auf polnisch Dziergowice heißt. Dziergowitz gehörte einstmals zum Landkreis Cosel, der wiederum ein Teil des Regierungsbezirks Oppeln war.



https://de.wikipedia.org/wiki/Oderwalde

Viele Grüße
Ingo
 
zonen-andy Am: 21.01.2015 09:06:37 Gelesen: 170834# 34 @  
Hallo Stempelexperten,

ich möchte auch mal eine Steckkarte mit schönen Stempeln zeigen.



Grüße Andreas
 
eswareinmal Am: 26.01.2015 13:18:25 Gelesen: 170742# 35 @  
Hallo,

ich habe auch einen schönen KATTOWITZ Abschlag. Vielleicht kennt ja jemand die Marke.

Nette Grüße
Mike


 
Kontrollratjunkie Am: 26.01.2015 13:48:06 Gelesen: 170735# 36 @  
@ eswareinmal [#35]

Bei der Marke handelt es sich um die Nr. 4 der Ausgabe für das Abstimmungsgebiet Oberschlesien. Der Stempel Kattowitz (Oberschl.) Ub. "g" vom 20.02.1920 (Ersttag !) ist klar und vollständig, lässt sich also nach dem Stempelkatalog auch bestimmen.

Gruß
KJ
 
eswareinmal Am: 26.01.2015 14:41:12 Gelesen: 170722# 37 @  
@ Kontrollratjunkie [#36]

Vielen Dank für die Hilfe, habe es nun auch im Michel Spezial gefunden. Den Stempeltyp würde ich mit E benennen. Ist die Ersttagsstempelung auch extra zu bewerten? Dazu finde ich leider nichts.

Nette Grüße
Mike
 
Kontrollratjunkie Am: 26.01.2015 15:31:44 Gelesen: 170707# 38 @  
@ eswareinmal [#37]

Gerne sehe ich heute Abend einmal in den Gruber Katalog. Vermutlich gibt es vom Ersttag genügend gestempelte Marken. Auf (Bedarfs-)beleg sähe es wahrscheinlich wieder ganz anders aus.

Gruß
KJ
 
Kontrollratjunkie Am: 26.01.2015 23:12:44 Gelesen: 170666# 39 @  
@ Kontrollratjunkie [#38]

Habe einmal bei Gruber nachgeschlagen, es handelt sich um den Stempel Kattowitz * (OBERSCHL.) "g" in der ersten fast noch unbeschädigten Ausprägung, Gruber 141.17, Stempeltyp E. Der Stempel ist häufig und wird bei Gruber nur mit der Mindestbewertung von 5 Punkten geführt.

Gruß
KJ
 
eswareinmal Am: 27.01.2015 21:45:12 Gelesen: 170620# 40 @  
@ Kontrollratjunkie [#39]

Vielen Dank, dass Du nachgeschaut hast. Da lag ich mit Stempeltyp E ja mal richtig.

Leider sagt mir der Gruber Katalog nichts (und finde auch keinerlei Informationen dazu im www), aber da Du schreibst das er nur unter Mindestberwertung geführt wird, lässt mich mal davon ausgehen, das es nicht hoch sein wird.

Ich wusste einen Kattowitz Stempel hab ich noch und habe seit gestern abend meine Alben durchforstet und ihn dort gefunden, wo ich ihn nicht vermutet hätte.
gehörte Kattowitz nicht zu Preußen ?

Norddeutscher Postbezirk



Nette Grüße
 
Stefan Am: 27.01.2015 22:33:34 Gelesen: 170610# 41 @  
@ eswareinmal [#40]

Leider sagt mir der Gruber Katalog nichts (und finde auch keinerlei Informationen dazu im www)

Schau mal hier: http://www.philaseiten.de/philabuch/show/15

Gunnar Gruber: "Stempelkatalog Abstimmungsgebiet Oberschlesien 1920-22"

Gruß
Pete
 
eswareinmal Am: 27.01.2015 23:18:04 Gelesen: 170601# 42 @  
@ Pete [#41]

Mit dem vollständigen Namen kann man schon mehr finden. Ich habe, aufgrund Deiner Hilfe, diese Seite gefunden:

http://www.arge-polen.de/buchbesprechung/buchbespr15.asp

Scheint ein sehr interessantes Buch zu sein.

Danke und Gruß

Mike
 
Kontrollratjunkie Am: 28.01.2015 09:07:20 Gelesen: 170582# 43 @  
@ eswareinmal [#42]

Hier noch interessantes Seiten nach einer ganz kurzen Suche in Netz:

https://bpp.de/de/gruber/

http://os-philatelie.de/2.html

Gruß
KJ
 
eswareinmal Am: 28.01.2015 18:09:01 Gelesen: 170549# 44 @  
@ Kontrollratjunkie [#43]

Sehr interessante Seite.

Ein sehr umfangreiches Gebiet, wenn man sich das so anschaut.

Kannst Du bezüglich dem Stempel aus Beitrag [#40] auch was sagen ?

Habe zwar einen Zweizeiler gefunden, der hat jedoch einen Querstrich bei der Datumsangabe.

Nette Grüße

Mike
 
Kontrollratjunkie Am: 28.01.2015 19:54:55 Gelesen: 170528# 45 @  
@ eswareinmal [#44]

Hallo Mike,

zu dem Altstempel aus Kattowitz kann ich nichts Erhellendes beitragen, das ist nicht mein Beritt.

Gruß
KJ
 
Silbergroschen Am: 28.01.2015 23:05:52 Gelesen: 170501# 46 @  
Hallo,

aus Preußischer Sicht auch sehr interessant.

Nur Preußische Nummernstempel aus Schlesien sammeln ist eine schöne Aufgabe und man wird garantiert nicht komplett.

Ein paar Briefe habe angefügt.





schönen Gruss

@ eswareinmal

Preußischer R2 Kattowitz nachverwendet auf NDP
 
volkimal Am: 13.02.2015 13:03:50 Gelesen: 170077# 47 @  
Hallo zusammen,



Ritter geographisch-statistisches Lexikon 1905:

Klein Bresa: Dorf in Schlesien, Regierungsbezirk Breslau, Kreis und Amtsgericht Neumarkt, 143 Einwohner Post und Telegraphenstation

Der heutige Name von Klein Bresa ist Brzezinka Średzka.

Viele Grüße
Volkmar
 
Cantus Am: 23.03.2015 00:48:23 Gelesen: 168938# 48 @  
Slawentzitz, Ankunftstempel vom 25.11.1887. Das Dorf gehörte zum Kreis Cosel und hatte 1911 = 1251 Einwohner.

Der heutige Name von Slawentzitz lautet Sławięcice.



Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 16.04.2015 20:52:57 Gelesen: 168651# 49 @  
@ Cantus [#1]

" Ich finde das bedauerlich, gibt es doch immer wieder Spannendes zu entdecken und, wenn man ein wenig nachforscht, heute weitestgehend unbekannte deutsche Ortsnamen wieder mit etwas Leben zu füllen. "

Da klingt Wehmut mit. Ich kenne die Problematik aus Siebenbürgen. Da gibt es sehr viele deutsche Ortsnamen, die langsam in Vergessenheit geraten, aber nicht zuletzt auch deshalb, weil die deutsche Jugend von 1989 freiwillig das Land (Rumänien) verließ, da die Tore in den goldenen Westen geöffnet wurden.

Ich bin geschichtlich sehr interessiert, aber was das Thema Schlesien betrifft, kann ich nicht mitsprechen, da ich zu wenig weiss. Ich verstehe auch nicht, weshalb dieser Phila-Thread auf 4 Regierungsbezirke begrenzt ist - das verführt zu Spekulationen beim Laien.

Nichtsdestotrotz möchte ich auch einen kleinen Beitrag leisten und zeige hier eine alte Korrespondenzkarte (Ganzsache P 70) aus Österreich (2 Kreuzer). Ich habe in diesem Thread auch von Österreichisch-Schlesien gelesen und bitte da mal um eine Definition.

Also ich beginne revers mit dem Ankunftsstempel von FREUDENTHAL IN SCHLESIEN, abgeschlagen am 28.11.1896. Diese Gemeinde heisst heute Bruntal und auch schon einmal römisch VALLIS GAUDIORUM. " Bis 1918 war die Stadt der Sitz der Bezirkshauptmannschaft Freudenthal des Kronlandes Schlesien." - Quelle Wikipedia.

Die Ganzsache wurde am 26. November 1896 in BENSEN abgeschlagen. Bensen heisst heute "Benešov nad Ploučnicí" und liegt im Bezirk DECIN.

Also, ich weiss nicht ob diese Stempel hier richtig gelandet sind, aber vielleicht hat der eine oder andere Schlesien-Forscher seine Freude daran.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Pepe Am: 16.04.2015 21:52:44 Gelesen: 168637# 50 @  
@ 10Parale [#49]

Der Ort Freudenthal hat mir in der DDR lange Zeit großes Kopfzerbrechen bereitet. Dann kam die Wende, aber noch lange nicht die Lösung.

So schlage ich hier mal einen historisch nostalgischen Selbstversuch vor.

1. Freudenthal auf Zettelchen notieren
2. Alle technischen Hilfsmittel ausschalten (ehrlich sein)
3. den Ort irgendwo und wie in den hauseigenen Literaturen finden
4. wenn's nicht gleich klappt, vielleicht beim Nachbarn, bei Bekannten - aber immer ehrlich ohne Google, Wiki. WWW
5. Dann mal hier berichten - bin gespannt



1938 10 07, Ansichtskarte Foto

Mit dieser Karte fing dieses kleine Abenteuer an.

Nette Grüße
Pepe
 
Cantus Am: 29.04.2015 00:52:58 Gelesen: 168474# 51 @  
Heute ein Sonderstempel aus Liegnitz zur deutschen Dahlienschau 1938.



Viele Grüße
Ingo
 
KaraBenNemsi Am: 14.06.2015 19:10:40 Gelesen: 166699# 52 @  
Eine Karte aus Sprottau, heute Szprotawa [1] vom 19./20.6.1933.

Absender: H. Wittig KG (Sprottauer Strumpfwaren- und Handschuhfabrik), Sprottau Schlesien, gegr. 1842

Empfänger: Fa. Kurt Mauersberger, Dresden A 1, Kleine Brüdergasse 15

Text: Bestellung von 2580 Stück Lederschlaufen für Militärhandschuhe. "Um Einsendung einer Musterschlaufe möchten wir gebeten haben."

Auf "Perplex-Selbstklebepostkarte" ges. gesch. Fritz Baumgarten Sohn, Hannover-Kirchrode



[1]: http://de.wikipedia.org/wiki/Szprotawa
 
Silesia-Archiv Am: 04.08.2015 09:47:33 Gelesen: 165946# 53 @  
@ Pepe [#50]

Hallo Pepe,

ich fange mal gleich mit Nummer 5 an, denn 1 - 4 brauche ich dazu nicht.

Freudenthal gehört(e) zu Österreichisch-Schlesien. In Freudenthal wurde ein wunderbarer Likör hergestellt. Ansichtskarten bzw. Belege habe ich sicher in der Sammlung.

Beste Sammlergrüße
Michael
 
Cantus Am: 05.08.2015 16:40:29 Gelesen: 165864# 54 @  
Sakrau, polnisch Zakrzów, ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Sakrau liegt in der Gemeinde Gogolin im Powiat Krapkowicki in der polnischen Woiwodschaft Oppeln [1]. Hier ist ein Stempel aus diesem Ort, verwendet als Ankunftstempel.



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sakrau_%28Gogolin%29

Viele Grüße
Ingo
 
Stefan Am: 07.08.2015 16:37:09 Gelesen: 165757# 55 @  
In Lager- bzw. Dublettenbüchern kann man so manches Kuriosum finden. Im nachfolgenden Fall handelt es sich m.E. um zwei aptierte Stempel aus dem Gebiet Ostoberschlesien. Dieses Gebiet kam per Volksabstimmung vom 20.03.1921 Mitte 1922 an Polen und gab zunächst eigene Briefmarken (bis April 1923) in polnischer Währung heraus. Danach erschienen vor Ort polnische Briefmarken. Die Briefmarken Ostoberschlesiens sind oftmals mit weiterverwendeten deutschen Tagesstempeln entwertet. Allerdings kamen nach 1923 auch aptierte Handstempel zur Entwertung vor, welche den deutschen Handstempel als Ursprung bzw. Vorlage erkennen lassen. In den beiden nachfolgenden Fällen wurde u.a. der Ortsname aptiert, d.h. der polnische Ortsname angegeben. Allerdings ließ man die deutsche Uhrzeitangabe "N" (für Nachmittag) stehen:

1. Ortsstempel PSZCZYNA (auf deutsch: Pless bzw. Pleß):



Stempel PSZCZYNA c vom "10.1.24 3-4 N" und "22.3.25 7-8 N"; die rechte Marke wurde bereits in (1) gezeigt

2. Ortsstempel HAJDUKI WIELKIE (auf deutsch: Bismarckhütte):



Stempel HAJDUKI WIELKIE * vom "6.6.24 6-7 N"

Gruß
Pete

(1) http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=77809#M8
 
Cantus Am: 27.09.2015 02:47:12 Gelesen: 163935# 56 @  
Prudnik (deutsch Neustadt O.S.) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Opole in Polen. Sie gehört zur Region Oberschlesien und ist Sitz des Powiat Prudnicki [1].



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Prudnik

Viele Grüße
Ingo
 
Stefan Am: 28.11.2015 18:46:12 Gelesen: 161450# 57 @  
Als Ergänzung zu Beitrag [#55]

Das nachfolgende Exemplar aus Polen (Mi-Nr. 191 von 1924), entwertet mit dem weiterverwendeten deutschen Tagesstempel "RYBNIK **c" vom 29.03.1924 1-2N:



Der Ort Rybnik aus dem Regierungsbezirk Oppeln gehörte 1920 zum Abstimmungsgebiet Oberschlesien und kam Mitte 1922 zu Polen. Bis zum 30.04.1923 wurden Briefmarken Ostoberschlesiens und ab dem 01.05.1923 polnische Briefmarken verwendet.

Gruß
Pete
 
Sachsendreier53 Am: 06.05.2016 15:21:24 Gelesen: 148987# 58 @  
Ansichtskarte "Fröhliche Pfingsten", maschinengestempelt OPPELN 18.5.1929





mit Sammlergruß,
Claus
 
Stefan Am: 06.05.2016 18:53:33 Gelesen: 148937# 59 @  
Nachfolgend eine C6-Sendung aus Oppeln (Abstimmungsgebiet Oberschlesien), frankiert mit fünf Exemplaren der Mi-Nr. 11 und gelaufen als Einschreiben, versehen mit dem rückseitigen Ankunftsstempel vom Postamt Hamburg 30 vom 01.05.1920, Unterscheidungsbuchstabe f.



Sendung vom 29.04.1920 aus Oppeln nach Hamburg

Die Marken wurden durch den Handstempel Oppeln **b entwertet. Abschläge dieses Gerätes kommen als Gefälligkeitsentwertung bzw. teilweise auch als Stempelfälschung vor.

Gruß
Pete
 
Cantus Am: 13.05.2016 02:50:49 Gelesen: 148509# 60 @  
Nach der Neugliederung Preußens gehörte Landeshut seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 Sitz des Landkreises Landeshut, der zum Regierungsbezirk Liegnitz gehörte.

Im 19. Jahrhundert entstanden große maschinelle Webereien (Carl und Robert Methner, J. Rinkel, F. V. Grünfeld, Albert Hamburger AG, C. Epner u. a.) sowie weitere Industriebetriebe. Der wirtschaftliche Aufschwung wurde durch den Anschluss an die Eisenbahn ermöglicht. 1869 wurde die Strecke Ruhbank–Landeshut–Liebau in Betrieb genommen, 1899 eröffnete die Ziederthal-Eisenbahn-Gesellschaft die Strecke Landeshut–Albendorf und 1905 folgte die Strecke Schmiedeberg-Landeshut. Aufgrund seiner landschaftlichen Lage entwickelte sich Landeshut zudem zu einem beliebten Fremdenverkehrsort. 1939 wurden 13.688 Einwohner gezählt.

Kamienna Góra (deutsch: Landeshut in Schlesien) ist heute eine Kreisstadt in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Die Stadt gehört der Euroregion Neiße an und ist Sitz des Powiat Kamiennogórski sowie der gleichnamigen Gemeinde, der sie jedoch nicht angehört [1].



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kamienna_G%C3%B3ra
 
drmoeller_neuss Am: 30.06.2016 12:31:21 Gelesen: 144593# 61 @  
Am 25. Januar 1923 und damit sehr spät war noch der alte deutsche KGS in Ruda (heute Stadtteil von Ruda Slaska) im Einsatz, dass im Jahre 1922 nach der Volksabstimmung an Polen gefallen war.


 
Cantus Am: 16.07.2016 02:26:48 Gelesen: 143322# 62 @  
Im ehemaligen Kreis Ratibor gab es den kleinen Ort Slawikau, der am 21.4.1936 in Bergkirch umbenannt wurde und damals etwa 1.000 Einwohner zählte. Hier ist ein früher Ankunftstempel vom dortigen Postamt.



Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 09.09.2016 16:21:15 Gelesen: 141337# 63 @  
Hallo zusammen,

ich habe einige Karten an den Pastor Kupfernagel in Würben Kreis Schweidnitz bekommen.





Würben ist ein Ort in Niederschlesien im Regierungsbezirk Breslau. Nach Ritter geographisch Statistischem Lexikon hatte Würben 1905 insgesamt 880 Einwohner aber dennoch eine Post und eine Telegraphenstation.

Heute ist Würben (polnisch Wierzbna) ist ein Ort in der Gemeinde Żarów im Landkreis Powiat Świdnicki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.



Zwei der Karten kommen aus Strehlen, einer Stadt die auch im Regierungsbezirk Breslau liegt. Heute hat Strehlen den polnischen Namen Strzelin. Es ist eine Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien, in Polen. Sie ist zugleich Sitz des Powiat Strzeliński. Die Granitsteinbrüche in Strzelin gehören zu den größten in Europa.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 25.09.2016 15:23:26 Gelesen: 140877# 64 @  
Hallo zusammen,

heute zwei Bahnpoststempel aus diesem Gebiet:



Bahnpoststrecke Camenz - Raudten. Beide Orte liegen im Regierungsbezirk Breslau. Heute haben sie die Namen Kamieniec Ząbkowicki (= Kamenz bzw. Camenz) bzw. Rudna (= Raudten). Den Fahrplan der Strecke von 1944 findet ihr hier:

http://pkjs.de/bahn/Kursbuch1944/Teil1/156.jpg



Bahnpoststempel der Strecke Breslau-Dittersbach-Kohlfurt. Im Stempel ist Dittersbach abgekürzt, dort steht nur "Dittb." Bei Dittersbach handelt es sich um das Dittersbach bei Waldenburg (heute ein Ortsteil von Waldenburg). Alle drei Orte liegen heute in Polen. Die polnischen Namen sind: Breslau = Wrocław, Dittersbach = Dzietrzychów, Waldenburg = Wałbrzych und Kohlfurt = Węgliniec.
Kohlfurt lag im Regierungsbezirk Liegnitz, Dittersbach im Regierungsbezirk Breslau.

Viele Grüße
Volkmar
 
PLTTDNL Am: 25.10.2016 17:03:32 Gelesen: 139417# 65 @  
@ Cantus [#33]

Sehr geehrter Hr. Schulz,

Sie hatten vor geraumer Zeit, Anfang 2015, mal einen Stempel/Brief von einem oberschlesischen Dorf namens Dziergowitz.

Meine Frage an Sie: Sind Sie bereit, diesen Brief zu veräußern ? Ich suche für mein Genealogiebaum noch ein schönes Bild. Dieser Stempel ist genau das, was ich suche.

Ich habe dort selber in dieser Kirche geheiratet. Es wäre schön.

Mit freundlichen Grüßen PLTTDNL
 
Cantus Am: 26.10.2016 02:35:34 Gelesen: 139348# 66 @  
@ PLTTDNL [#65]

Hallo,

Sie haben auf Ihre parallele Mail eine entsprechende Antwort erhalten; hier ist nicht der richtige Ort für derartige Anfragen.

Viele Grüße
Ingo
 
fogerty Am: 27.10.2016 11:25:54 Gelesen: 139239# 67 @  
Am 27.8.25 schrieb ein Herr Postinspektor aus Liegnitz an die Kurverwaltung Meran mit der Bitte um Zusendung eines Gratisführers für die Saison 25/26 ...



...und bereits eine Woche zuvor,am 19.8.25 ersuchte der Herr Bergwerksdirektor a.D. aus Altlässig um Zusendung von Prospekten.



Grüße
Ivo
 
volkimal Am: 27.10.2016 16:44:09 Gelesen: 139210# 68 @  
Hallo zusammen,

heute drei Orte aus dem Regierungsbezirk Liegnitz:



Jauer, das heutige Jawor ist eine Kreisstadt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Bekannt ist die Stadt durch ihre Friedenskirche, die seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Der Name der Stadt ist slawischen Ursprungs: Jawor = Ahorn.



Peterwitz Bz. Liegnitz, das heutige Piotrowice war ein Ort im Kreis Jauer. Es liegt ca. 4 km östlich von Jauer und hatte 1905 ca. 1200 Einwohner.



Ottendorf (Schlesien), das heutige Ocice liegt ca. 10 km südwestlich von Bunzlau. 1905 hatte das Dorf ca. 900 Einwohner.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 21.12.2016 10:31:35 Gelesen: 136867# 69 @  
Hallo zusammen,

die letzte Postkarte an Pastor Kupfernagel in Würben habe ich fast vergessen:



Die Karte kommt aus Kreuzburg aus dem Regierungsbezirk Oppeln. Heute heißt die Stadt Kluczbork. Leider ist die Karte durch den stenografischen Text ziemlich verhunzt.

Im Jahr 1875 lebten 5238 Menschen in der Stadt, die im 19. Jahrhundert noch zu zwei Dritteln, 1933 dann zur Hälfte evangelischer Konfession waren. In der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten im etwa je zur Hälfte deutsch- und polnischsprachigen Landkreis Kreuzburg 95,6 % der Wähler für ein Verbleiben des Kreises in Deutschland. Am 19. Juni 1922 erfolgte die Rückgabe des von Franzosen besetzten Kreises Kreuzburg an das Deutsche Reich [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kluczbork
 
Cantus Am: 03.05.2017 01:21:39 Gelesen: 131402# 70 @  
Ich möchte dieses Thema mit einer ungewöhnlichen Abbildung wieder in Erinnerung bringen. Sie zeigt einen Anhänger aus Porzellan, der vorderseitig unten die Inschrift "BRESLAU / 26.8.1934" trägt. Falls jemand den Anhänger haben möchte, dann bitte bei mir melden.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 09.06.2017 01:42:15 Gelesen: 129384# 71 @  
Mir ist da eine Ansichtskarte in die Finger geraten, geschrieben am 24.9.1942, aber mit verschmiertem Stempel. Leider kann ich die Inschrift unter der Abbildung nicht lesen, sodass ich die Karte geographisch nicht zuordnen kann. Wer kann helfen?



Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 09.06.2017 08:23:14 Gelesen: 129372# 72 @  
@ Cantus [#71]

Hallo Ingo,

unter der Abbildung steht "Rathenow Bismarckturm". Rathenow liegt übrigens in Brandenburg.

Viele Grüße
Volkmar
 
Silesia-Archiv Am: 09.06.2017 10:00:10 Gelesen: 129357# 73 @  
Liebe Sammlerfreunde,

auch ich möchte heute einmal mit einem Beleg beitragen:



Bunzlau - Töpferstadt in Niederschlesien - bekannt durch die Bunzlauer Tonwaren

Beste Sammlergrüße für ein stressfreies Wochenende,

Michael
 
zonen-andy Am: 09.06.2017 11:52:56 Gelesen: 129338# 74 @  
Hallo Sammlerfreunde,

auch ich kann einen Brief von Namslau [1] nach Potsdam zeigen.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis_Namslau
 
Stefan Am: 12.06.2017 20:49:41 Gelesen: 129213# 75 @  
Souvenirs vom Abstimmungstag des Abstimmungsgebietes Oberschlesien, d.h. lose Briefmarken bzw. Belege mit dem Stempeldatum 20.03.1921 sind nicht unbedingt selten. Für diesen Tag wurde eine eigene Briefmarkenaufdruckausgabe (Mi-Nr. 30-40) produziert, welche - je nach Postamt - aufgrund der vorhandene Menge u.U. beschränkt abgegeben wurde. Alternativ behalfen sich Interessenten mit der normalen Dauerserienausgabe (Mi-Nr. 13-29), welche zu diesem Zeitpunkt kursierte und ließen stempeln bzw. gaben Belege oder Grüße vom Abstimmungstag auf.

Ein aus Sammlersicht doch recht interessanter (und auch durchaus gesuchter) Appetithappen war die Verwendung von Wahlzetteln der Abstimmung, wo zur zukünftigen Staatszugehörigkeit abgestimmt werden sollte und jeder Wähler zwei Wahlzettel erhielt (1x für Polen, 1x für Deutsches Reich). Derartige Belege kann man gelegentlich erwerben. Neu war mir die Verwendung eines anderen Stückes Papier als Stempelunterlage wie im nachfolgenden Fall. Es handelt sich hierbei um ein Formular für Telegramme, welches zusätzlich den postalischen Nebenstempel des Postamtes Krappitz aus dem Kreis Oppeln trägt. :-)



Mi-Nr. 15-29, entwertet "Krappitz / * (Kr. Oppeln) a"



Vordruckformular C183a der Reichspost für Telegramme aus den 1920er Jahren mit Nebenstempel "Krappitz / (Kr. Oppeln)"

Krappitz verblieb nach der Abstimmung (bis 1945) beim Deutschen Reich.

Gruß
Pete
 
Silesia-Archiv Am: 13.06.2017 15:56:35 Gelesen: 129179# 76 @  
@ Pete [#75]

Danke für den tollen Beleg, eine Augenweide - sicher nicht nur für mich als Schlesiensammler.

Beste Sammlergrüße

Michael
 
Silesia-Archiv Am: 14.06.2017 09:54:26 Gelesen: 129156# 77 @  
Oels in Schlesien:



Beste Sammlergrüße
Michael
 
Silesia-Archiv Am: 16.06.2017 13:00:29 Gelesen: 129114# 78 @  
Brieg in Schlesien:



Beste Sammlergrüße
Michael
 
Cantus Am: 29.06.2017 15:20:56 Gelesen: 128591# 79 @  
@ Silesia-Archiv [#78]

Hallo Michael,

frisch erworben zeige ich hier einen Ganzsachenumschlag vom Norddeutschen Postbezirk, gelaufen am 9.8.1868 mit sauberem Stempel von Goldberg nach Berlin.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 01.07.2017 17:02:36 Gelesen: 128469# 80 @  
Ich habe in der letzten Zeit auch noch zwei schlesische Stempel bei mir archivieren können.



Seitenberg, Tagesstempel vom 22.7.1890.

Stronie Śląskie ( deutsch Seitenberg) ist heute eine Stadt im Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Seitenberg 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Stronie Śląskie umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war [1].



Landeck, Ankunftsstempel vom 22.7.1890.

Lądek-Zdrój (deutsch Bad Landeck, vor 1935 Landeck i. Schlesien) ist eine Stadt im Powiat Kłodzki in Polen. Sie ist gleichzeitig eines der ältesten Kurbäder in Niederschlesien und liegt 18 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Kłodzko (deutsch Glatz) [2].

Auch ein Papiersiegel vom Königlich Preußischen Amtsgericht in Cosel kann ich zeigen.

Koźle ( deutsch Cosel, auch Kosel) ist heute ein Stadtteil der Stadt Kędzierzyn-Koźle im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski in der polnischen Woiwodschaft Oppeln. Die zuvor eigenständige Stadt verschmolz 1975 mit den am rechten Oderufer und der Klodnitz gelegenen Industriestädten Kędzierzyn, Kłodnica und Sławięcice zu einer Stadt mit dem Namen Kędzierzyn-Koźle [3].



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Stronie_%C5%9Al%C4%85skie
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/L%C4%85dek-Zdr%C3%B3j
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Ko%C5%BAle
 
Magdeburger Am: 02.07.2017 18:17:35 Gelesen: 128396# 81 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Beleg, wo ich noch nichts über den Stempel gefunden habe:



Der Beleg stammt aus Breslau und laut Paketzettel vom Freiburger Bahnhof. Zeitlich dürfte er etwa aus 1860 stammen. Was steht im Stempel von Breslau vor Bahnb., eventuell Freib. und wie komplett ausgeschrieben?



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silesia-Archiv Am: 07.07.2017 11:29:26 Gelesen: 128165# 82 @  


Heute mal einen dekorativen Beleg aus Liegnitz zeige.

Beste Sammlergrüße

Michael
 
Silesia-Archiv Am: 14.07.2017 14:25:09 Gelesen: 127843# 83 @  

 
Stefan Am: 03.10.2017 18:02:35 Gelesen: 123721# 84 @  
Im Beitrag [#57] wurde ein Stempelabschlag eines weiterverwendeten Tagesstempels aus Rybnik vorgestellt, welcher nicht aptiert wurde. In diesem Ort wurden zum 01.05.1923 polnische Briefmarken eingeführt, am Tag zuvor verloren die Briefmarken aus Ostoberschlesien ihre Gültigkeit. Mittlerweile lässt sich das Handstempelgerät mit dem Unterscheidungsbuchstaben c anhand von einigen Funden in polnischer Massenware bis 1931 belegen.



Auffällig anhand bisher vorliegender Stücke ist, dass der Handstempel selbst zwischen März und November 1924 anscheinend heruntergefallen war, zumindest taucht dauerhaft ein Ausbruch unterhalb der Uhrzeitangabe auf, welche vorher nicht vorhanden war. Des Weiteren scheint man sich im Verlauf des Jahres 1924 entschlossen zu haben, zukünftig auf die Wiedergabe der Tageszeit ("V" für Vormittag und "N" für Nachmittag) zu verzichten. Stattdessen taucht an dieser Stelle ein schwarzes Rechteck auf.

Gruß
Pete
 
Markus Pichl Am: 03.10.2017 20:11:02 Gelesen: 123693# 85 @  
@ Magdeburger [#81]

Hallo Ulf,

die Inschrift im Stempel lautet auf "BRESLAU FREIB. EISENB.". Es ist der zweite von fünf verschiedenen im Münzberg-Handbuch gelisteten Stempeln, die am Freiburger Bahnhof verwendet wurden. Nummernstempel "184" und seine Typen nicht mitberechnet.

Für den hinterfragten Stempel wird im Handbuch "1858" als Erstverwendungsjahr angegeben. Ferner findet sich dort, unter der Überschrift "Freiburger Bahnhof", der Hinweis: "(1857 dem Eisenbahn-Post-Amt 14 überwiesen)".

Beste Grüße
Markus
 
Cantus Am: 27.12.2017 07:38:55 Gelesen: 119343# 86 @  
Oftmals hilft der Zufall, wenn man auf eigentlich nichtssagenden Postkarten mit irgendwelchen Blumenabbildungen rückseitig auf seltenere Poststempel heute fast vergessener Orte stößt, so auch hier, denn mein Interesse galt zuerst dem Prägedruck, erst später bemerkte ich dann den Stempel von Schlawa [1], einem Ort in Niederschlesien, der zum Zeitpunkt der Verwendung der Karte am 6.10.1915 so etwa 1.500 Einwohner besaß, von denen aber viele männliche vermutlich ihren Dienst mit der Waffe versahen.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/S%C5%82awa
 
Cantus Am: 31.12.2017 17:02:19 Gelesen: 119034# 87 @  
Gerade gefunden, eine Ganzsachenpostkarte vom Deutschen Reich mit privatem Textzudruck vom Schloss Waldenburg, gelaufen am 13.5.1919 von Waldenburg nach Neuhof bei Liegnitz.



P 107 I

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 12.02.2018 12:19:53 Gelesen: 113712# 88 @  
Heute ein Brief vom 30.3.1943, gelaufen von Rosenberg nach Berlin. Rosenberg O.S. (polnisch Olesno) ist heute eine Kleinstadt mit etwa 10.000 Einwohnern im Südwesten Polens. Sie ist Sitz des Powiat Oleski und gehört zur Woiwodschaft Opole. Olesno ist Hauptort der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde [1].



Mi. 819, 843

Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Olesno
 
Sachsendreier53 Am: 20.02.2018 09:27:00 Gelesen: 113281# 89 @  
@ Cantus [#60]

Tagesstempel von LANDESHUT (SCHLES) -7-2.41.-19 d auf Spruchkarte / als Feldpost gelaufen.





mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 27.02.2018 11:04:56 Gelesen: 112939# 90 @  
Zwei Ansichtskarten aus Oppeln, Feldpost mit Tarnstempeln:



Ansicht von Oppeln mit Adolf-Hitler-Brücke, Feldpost vom 28.9.1939, geschrieben in Dambrau (Dabrowa) 27.9.39



Oppeln - Neues Rathaus, Feldpost vom 3.11.1939, geschrieben in Gießenkirchen am 2.11.39

mit Sammlergruß,
Claus
 
Cantus Am: 27.02.2018 16:05:06 Gelesen: 112904# 91 @  
Der Landkreis Cosel grenzt im Norden an den Landkreis Groß-Strehlitz. Der folgende Ankunftstempel von Gogolin vom 13.11.1880 findet sich rückseitig auf einem Brief, den das Amtsgericht von Cosel verschickt hatte. Es gibt zwar noch andere Orte mit diesem Namen, sie liegen aber erheblich weiter von Cosel entfernt, dürften also höchstwahrscheinlich nicht im Einflussbereich des Amtsgerichtes von Cosel liegen.

Gogolin hatte im Jahr 1933 insgesamt 4.132 Einwohner, bis zum Jahr 1939 stieg die Einwohnerzahl auf über 5.000 Einwohner. Heute liegt Gogolin in Polen, hat seinen Namen behalten und die Einwohnerzahl liegt inzwischen bei mehr als 6.500 Personen [1,2].



Viele Grüße
Ingo

[1] http://www.verwaltungsgeschichte.de/strehlitz.html#ew39gstrgogolina
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Gogolin
 
Cantus Am: 05.03.2018 10:22:37 Gelesen: 112656# 92 @  
Wigandsthal, bei dem Namen kam bei mir sofort eine Assoziation zu Namen aus der Nibelungesage ins Bewusstsein, aber beides hat natürlich nichts miteinander zu tun.

Nach dem Wiener Kongress 1815 fiel Wigandsthal zusammen mit dem Queiskreis und der Ostoberlausitz an Preußen. Zugleich verlor es seine Stadtrechte. Es wurde nun der Provinz Schlesien zugeschlagen und 1816 dem neu gebildeten Landkreis Lauban im Regierungsbezirk Liegnitz eingegliedert.

Wigandsthal (polnisch Pobiedna) ist heute ein Dorf in der Stadt- und Landgemeinde Leśna (Marklissa) im Powiat Lubański in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Seit 1928 bildete es eine Landgemeinde mit Meffersdorf [1].

Der gezeigte Brief lief am 31.8.1901 von Wigandsthal an das Amtsgericht von Friedeberg in Oberschlesien.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Pobiedna
 
Cantus Am: 06.06.2018 00:16:27 Gelesen: 104952# 93 @  
Beuthen (polnisch Bytom) ist heute zwar eine polnische Großstadt mit rund 170.000 Einwohnern, das soll mich aber nicht daran hindern, auch einmal einen schönen Beleg aus Beuthen zu zeigen. Die nachfolgende Karte wurde am 9.10.1876 in Beuthen aufgegeben und wurde bereits am 10.6. in Berlin zugestellt, wie der vorderseitig abgeschlagene Briefträgerstempel zeigt.





Viele Grüße
Ingo
 
Stefan Am: 28.07.2018 21:00:03 Gelesen: 99478# 94 @  
Die Stadt Gleiwitz in Oberschlesien scheint mir in diesem Thema noch nicht vertreten. Dies sei mit nachfolgendem Stück (Beleg möchte ich nicht schreiben) nachgeholt. Zu Besuch bei einem Sammlerkollegen und der heutigen Sichtung eines Postens Postsparbücher fiel mir u.a. das nachfolgende Exemplar in die Hände, welche der Sammlerkollege digital leihweise für die Veröffentlichung im Forum zur Verfügung stellt. Es handelt sich dabei um ein Postsparbuch der Deutschen Reichspost, welche zum 01.01.1939 im Deutschen Reich eingeführt wurden.



Das Postsparbuch wurde am 12.02.1942 an einem Schalter des Postamtes 1 in Gleiwitz eröffnet. Die Eröffnung wurde mittels Tagesstempelabschlag GLEIWITZ 1 o (ohne Stern, ohne Uhrzeitangabe) dokumentiert.



Später änderte sich die Anschrift des Sparbuchinhabers, ebenfalls am 27.10.1942 mittels Tagesstempelabschlag GLEIWITZ 1 o (ohne Stern, ohne Uhrzeitangabe) dokumentiert.



Zur Eröffnung dieses Postsparbuches erfolgte eine Einlage (Einzahlung) in Höhe von 60 RM, dokumentiert mittels Stempelabschlag GLEIWITZ 1 b (mit Uhrzeitangabe). Weitere Einzahlungen im Verlauf des Jahres 1942 wurden u.a. mit dem Abschlag des Stempels GLEIWITZ 2 h (ohne Stern, mit Uhrzeitangabe) bestätigt.



Das Sparbuch wurde - gemäß Vermerk - am 16.11.1981 in Unna (Bundesland NRW) aufgelöst.

Die Handstempelgeräte GLEIWITZ 1 o und GLEIWITZ 2 h sind ebenfalls als Abschläge auf Briefmarken bekannt, da allerdings vor der Aptierung noch mit Stern und einer Uhrzeitangabe versehen. Diese Geräte dienten vor einer innerdienstlichen Verwendung ebenfalls postalisch.



Gruß
Pete
 
Cantus Am: 29.07.2018 12:02:35 Gelesen: 99389# 95 @  
@ Pete [#94]

Hallo Pete,

alte Postsparbücher sind in aller Regel immer interessante postalische Dokumente, vielen Dank für's Zeigen.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 17.08.2018 22:44:23 Gelesen: 98109# 96 @  
Heute ein Brief vom 31.8.1901, gelaufen von Wigandsthal, einer Gemeinde im Kreis Lauban, Regierungsbezirk Liegnitz, nach Friedeberg, heute Mirsk in Polen, Wojwodschaft Niederschlesien.



Viele Grüße
Ingo
 
Sachsendreier53 Am: 20.08.2018 12:20:32 Gelesen: 97905# 97 @  
Patriotische Ansichtskarte aus TREBNITZ in Schlesien, adressiert nach Berlin am 23.7.1919.

Die Kleinstadt liegt in Niederschlesien im Katzengebirge, etwa 20 Kilometer nördlich von Breslau.

Heute ist Trzebnica (Trebnitz) in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien zu finden.



Undatierte Ansichtskarte (ca. 1915) aus LIEGNITZ mit Ansicht des Königlichen Schlosses. Karte des Verlag Trinks & Co.Leipzig.

Liegnitz (Legnica), polnische Woiwodschaft Niederschlesien, 50 Kilometer westlich von Breslau gelegen.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Stefan Am: 01.10.2018 17:53:58 Gelesen: 94831# 98 @  
Im Beitrag [#24] wurde bereits ein Beleg aus Ratibor gezeigt, welcher aus der Abstimmungszeit (1920-1922) datiert. Die Briefmarken wurden mittels Handstempel RATIBOR *1m entwertet, dem gängigsten Stempelabschlag aus diesem Ort während der Abstimmungszeit. Dieses Handstempelgerät war bereits vor der Abstimmung im Einsatz befindlich, wie der nachfolgende Beleg zeigt:



Sendung vom Dienstag, den 03.02.1920 aus Ratibor nach Wald

Der Brief selbst wurde wenige Tage vor der Aufnahme der Arbeit der Interalliierten Kommission abgeschickt. Diese nahm die Tätigkeit am Mittwoch, den 12.02.1920 auf, wobei die deutschen Briefmarken mangels eigener Ausgaben (Oberschlesien Mi-Nr. 1-9) noch eine Woche (bis zum 19.02.1920) gültig blieben und als (gut bewertete) Vorläufer des Abstimmungsgebietes gelten. Der Ort Ratibor verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich.

Dieser Beleg zeigt gut, dass auch die Briefmarken der Nationalversammlungsausgabe (Deutsches Reich Mi-Nr. 107-110) im späteren Abstimmungsgebiet vorhanden waren, weshalb die Verwendung derartiger Exemplare als Urmarke zur Schaffung der sog. "Oppelner Notausgabe" (12.02.-19.02.1920) möglich war.

Gruß
Pete
 
Cantus Am: 08.10.2018 18:45:27 Gelesen: 94347# 99 @  
Paczyna (deutsch: Groß Patschin) ist eine Ortschaft in Oberschlesien in der Gemeinde Toszek (Tost) im Powiat Gliwicki in der Woiwodschaft Schlesien in Polen [1] [2].

Am 8.8.1936 wurde Groß Patschin umbenannt in Hartlingen. Damals besaß der Ort etwa 1.450 Einwohner; der Ort gehörte zum Landkreis Tost-Gleiwitz im Regierungsbezirk Oppeln.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Paczyna
[2] https://web.archive.org/web/20170903051946/http://www.verwaltungsgeschichte.de:80/gleiwitz.html#ew39tosthartlingn
 
Cantus Am: 12.12.2018 02:58:07 Gelesen: 90658# 100 @  
Brieg (polnisch: Brzeg) ist heute Kreisstadt im Powiat Brzeski der polnischen Woiwodschaft Opole. Von 1311 bis 1675 war Brieg Residenzstadt des gleichnamigen Herzogtums und von 1907 bis 1945 kreisfreie Stadt im Deutschen Reich. Die Stadt liegt in Niederschlesien am linken Oderufer 148 m über dem Meeresspiegel, 42 Kilometer südöstlich von Breslau, etwa auf halbem Wege zwischen Breslau und Oppeln [1].

Ich zeige einen Brief, der am 16.5.1874 von Brieg nach Hamburg gelaufen ist.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Brzeg
 
Stefan Am: 21.12.2018 18:32:54 Gelesen: 90197# 101 @  
Zur Erinnerung an die Volksabstimmung in Oberschlesien (20.03.1921) erschien zehn Jahre später eine Ganzsache zu 8 Pf., Wertstempel mit dem zwischenzeitlich verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert, welche wahrscheinlich mehr oder weniger an allen Postschaltern des Deutschen Reiches zu erwerben war, zumindest ist diese recht häufig und man sieht Ortsstempel aus verschiedenen Teilen des Staates. Bisher fand ich trotz intensiver Suche in Belegekisten erst zwei Exemplare, welche Posstempel - thematisch passend - aus Orten des damaligen Abstimmungsgebietes selbst aufweisen:



Fernpostkarte vom 23.03.1931 aus Beuthen (Unterscheidungsbuchstabe i) nach Leipzig



Fernpostkarte vom 28.03.1931 aus Gleiwitz 2 (Unterscheidungsbuchstabe i) nach Leipzig

Der Zudruck auf der Ganzsache weist generell ein falsches Datum (22.03.1921 anstelle 20.03.1921) auf.

Gruß
Pete
 
Stefan Am: 06.07.2019 21:42:07 Gelesen: 83045# 102 @  
In [1] wurde aufgezeigt, dass die Stadt Kattowitz aufgrund der vorangegangenen Volksabstimmung (20.03.1921) Ende Juni 1922 an die Polnische Republik übergeben wurde. Dies lässt sich an der Verwendung von Briefmarken aus den Gebieten Ostoberschlesien (1922-1923) bzw. Polen (1923-1939) belegen.

Die Einführung polnischer Tagesstempel mit der Gebietsübernahme (1922) war nicht überall in Ostoberschlesien gegeben, so dass vorübergehend deutschsprachige Tagesstempelgeräte weiterverwendet wurden.



weiterverwendeter deutscher Tagesstempel aus Kattowitz vom 11.11.1922, Unterscheidungsbuchstabe h auf einer Briefmarke von Ostoberschlesien Mi-Nr. 10

Dieses Exemplar tauchte heute auf dem Philaseiten-Tauschtreff in Essen-Steele [2] in einem Groschenbuch auf. :-)

Gruß
Pete

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=12400&CP=0&F=1
[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=5765&CP=0&F=1
 
Cantus Am: 21.07.2019 01:42:01 Gelesen: 82484# 103 @  
Ein Brief vom 4.1.1923, gelaufen von Hirschberg im Riesengebirge, einst Stadt und Landkreis in Schlesien, nach Berlin.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 07.10.2019 00:50:37 Gelesen: 78879# 104 @  
Orte mit dem Namen Rosenberg gibt und gab es viele in Deutschland, dieses Rosenberg hier aber war früher ein Wirtschafts- und Kulturzentrum im Norden Oberschlesiens und zugleich der Hauptort des Landkreises Rosenberg O.S. in Preußen. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Rosenberg an Polen und wurde in Olesno umbenannt.

Heute ein Brief, gelaufen am 30.Mai 1943 von Rosenberg O.S. nach Beuthen, freigemacht mit 12 Pfennig.



Viele Grüße
Ingo
 
Silesia-Archiv Am: 07.10.2019 22:20:08 Gelesen: 78806# 105 @  
Hallo Ingo,

danke für Deinen Beitrag. Hier zeige ich zur Ergänzung zwei weitere Belege aus Rosenberg/OS, einmal eine alte Ansichtskarte ohne Datum (nicht gelaufen) und einen Stempelabschlag auf einer echt gelaufenen Postkarte vom 17.07.1936.



Beste Sammlergrüße
Michael
 
Stefan Am: 13.10.2019 17:15:00 Gelesen: 78491# 106 @  
@ Cantus [#104]

Orte mit dem Namen Rosenberg gibt und gab es viele in Deutschland, dieses Rosenberg hier aber war früher ein Wirtschafts- und Kulturzentrum im Norden Oberschlesiens und zugleich der Hauptort des Landkreises Rosenberg O.S. in Preußen. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Rosenberg an Polen und wurde in Olesno umbenannt.

Als Ergänzung: im Abstimmungsgebiet Oberschlesien gab es zwei Orte mit dem Namen "Rosenberg" - einmal Rosenberg im Landkreis Neustadt (Oberschlesien) [1] und einmal Rosenberg als Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Oberschlesien [2]. Beide Orte verblieben nach der Abstimmung vom 20.03.1921 im Deutschen Reich (Mitte 1922 bis zum Kriegsende 1945, seither zu Polen gehörend).

Belege mit Stempeln aus den beiden Rosenberg sind keine Massenware und eher selten zu finden.

Gruß
Pete

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Rosenberg_(Z%C3%BClz)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis_Rosenberg_O.S. bzw. https://de.wikipedia.org/wiki/Olesno
 
Silesia-Archiv Am: 16.10.2019 22:36:04 Gelesen: 78298# 107 @  


Gruß Michael
 
Cantus Am: 17.10.2019 01:36:28 Gelesen: 78285# 108 @  
@ Silesia-Archiv [#107]

Hallo Michael,

eine interessante geschichtliche Darstellung. Ich selber beschäftige mich seit etwa einem Jahr relativ intensiv mit allen ehemals deutschen Orten, die zur Neumark, Hinterpommern, West- und Ostpreußen und allen schlesischen Landesteilen gehörten, Bei mir steht dabei das geografische Interesse im Vordergrund, die Philatelie ist nur das Mittel, mit dem ich mich dem Thema nähern kann. Dabei bevorzuge ich, wohnortbedingt, gelaufene Belege aus der Neumark und aus Hinterpommern, habe aber inzwischen auch schon Allerlei aus anderen Gebieten auftreiben können. Bisher ist es aber überwiegend noch nur ein Zusammentragen, das Sortieren und zur Sammlung Aufbauen folgt später. Sobald ich mehr Durchblick habe, werde ich hier gerne gezielt weitere Belege zeigen, im Moment fehlt mir aber die Zeit dazu.

Viele Grüße
Ingo
 
Silesia-Archiv Am: 17.10.2019 11:27:49 Gelesen: 78250# 109 @  
@ Cantus [#108]

Hallo Ingo,

ja "Zeit" ist das passende Stichwort. Ich habe mir seit Jahren neben meinem Interesse an Briefmarken eine AK-Sammlung Schlesien, in der inzwischen auch Briefbelege sind, aufgebaut. Es liegen aber noch Unmengen auf Halde die ich einsortieren muss, fast täglich erreichen mich Neueingänge. Die oben gezeigte Seite habe ich - so wie sie ist - mit einigen anderen Seiten, die ich noch zeigen werde in diesem Sommer mal ersteigert. Ich bin jetzt mit Hilfe eines Sammlerfreundes dabei, das was nicht unbedingt direkt in die AK-Sammlung passt, in einer getrennten Schlesien-Sammlung einzuordnen.

Beste Sammlergrüße
Michael
 
Silesia-Archiv Am: 17.10.2019 21:38:27 Gelesen: 78210# 110 @  
Auszug aus Schlesiens Geschichte II



Beste Sammlergrüße Michael
 
Stefan Am: 27.10.2019 13:02:46 Gelesen: 77755# 111 @  
In Sindelfingen fand sich das nachfolgende Exemplar aus der Kreisstadt Groß-Strehlitz als Dienstbrief:

Die Briefumschlagvorderseite erscheint noch recht unspektakulär:



Großbrief des Finanzamtes aus Gross-Strehlitz vom 29.11.1922 in das ca. 15 km entfernte Ujest in Oberschlesien

Die Rückseite dagegen recht gut beklebt:



Porto zu 12,00 Mark als Fernbrief bis 20 g, dargestellt durch 42 Dienstmarken des Deutschen Reiches

Optisch auffällig - normalerweise allerdings nicht weiter ungewöhnlich - ist die Verwendung von Dienstmarken, welche kleine (bzw. sehr kleine) Nominalen aufwiesen. Dies geschah, um vorliegende Frankaturbestände halbwegs sinnvoll aufzubrauchen. Der Ort Groß-Strehlitz wurde allerdings erst knapp fünf Monate zuvor, d.h. im Juli 1922 an das Deutsche Reich zurückgegliedert (zuvor Bestandteil des Abstimmungsgebietes Oberschlesien, siehe [1]).

Mir stellt sich nun die Frage, weshalb die Wertzeichenstelle der Reichsdruckerei Berlin derart kleine Nominalen nach der Rückgliederung an die OPD Oppeln schickte, welche bereits im Juli 1922 kaum noch Sinn ergaben (auch in Berlin Lagerräumung?). Zur Frankierung wurden Dienstmarken des Deutschen Reiches verwendet, anscheinend waren beim Absender in Groß-Strehlitz keine mit "C.G.H.S." überdruckten Restbestände aus der Abstimmungszeit mehr vorhanden.

Gruß
Pete

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=12400&CP=0&F=1
 
Stefan Am: 14.12.2019 14:36:16 Gelesen: 75585# 112 @  
Ab dem 01.05.1923 kamen in dem zu Polen gekommenen Teil Oberschlesiens polnische Briefmarken in polnischer Währung in Gebrauch. Die Einführung der polnischen Mark in Ostoberschlesien wurde darin begründet, dass die Deutsche Mark die Polnische Mark in der Abwertung (Inflation) überholt hatte. Während im Deutschen Reich zum 01.12.1923 die Rentenmark als neue Währung eingeführt wurde, setzte sich die polnische Inflation noch einige Monate fort (bevor später der polnische Zloty eingeführt wurde):



Auslandssendung aus Krolewska Huta (Königshütte) nach Glatz vom 10.01.1924, frankiert mit 18 Exemplaren zu 25.000 Mark = 450.000 Mark

Zur Entwertung der verklebten Briefmarken wurde ein Handstempelgerät mit der seinerzeit in Krolewska Huta üblichen Stempeltype verwendet. Diese Type erinnert von der Form her an einen aptierten deutschen Bahnpoststempel, wobei nicht auszuschließen ist, dass es sich tatsächlich um eine vollständige Umarbeitung eines ehemaligen deutschen Handstempelgerätes handelt. Diese Stempeltype war mit verschiedenen Unterscheidungsbuchstaben in Krolewska Huta und Katowice (Kattowitz) in Gebrauch.

Gruß
Pete
 
fogerty Am: 19.12.2019 21:51:53 Gelesen: 75431# 113 @  
Gleiwitz ist zwar schon vertreten, trotzdem hier noch eine Postkarte aus dem Jahre 1925 an die Kurverwaltung Meran mit Bitte um Zusendung von Prospekten.



Grüße
Ivo
 
fogerty Am: 19.12.2019 21:56:23 Gelesen: 75430# 114 @  
Und hier eine weitere Postkarte, diesmal aus Altlässig/Bezirk Breslau, aus dem Jahre 1925,wieder an die Kurverwaltung Meran mit der Bitte um Zusendung von Prospekten.



Grüße
Ivo
 
Stefan Am: 21.12.2019 11:52:10 Gelesen: 75391# 115 @  
@ fogerty [#113]

Gleiwitz ist zwar schon vertreten, trotzdem hier noch eine Postkarte aus dem Jahre 1925 an die Kurverwaltung Meran mit Bitte um Zusendung von Prospekten.

In der Zeit des Abstimmungsgebietes Oberschlesien (1920-1922) war dieses Handstempelgerät eines der Tagesstempel, welches meinem Eindruck nach am Häufigsten abgeschlagen wurden. In den mir vorliegenden Exemplaren der kleinen Stempelsammlung, lässt sich die Verwendung des Unterscheidungsbuchstaben "m" des Postamtes 1 allerdings bereits vor 1920 belegen. Die nachfolgende Nummerierung der einzelnen Geräte ist im besten Fall als vorläufig zu betrachten, da zwischen den bisher belegten Zeitabschnitten auch Zeiträume (d.h. Jahre) ohne Belegstück vorliegen.

Allgemein ist zu schreiben, dass die verschiedenen Stempelgeräte im Laufe der Zeit Abnutzungserscheinungen (Ausbrüche der Sehnen) zeigen und irgendwann ausgetauscht wurden.

Handstempelgerät 1, bisher belegt für die Jahre 1912-1913:



Handstempelgerät 2, bisher belegt für das Jahr 1917 (dem Stempeltyp nach bereits vor dem Handstempelgerät 1 produziert):



Handstempelgerät 3, bisher belegt für die Jahre 1920-1923:



Weitere Abschläge vom Übergang des Abstimmungsgebietes in das Deutsche Reich (Juli 1922) werden in [1] vorgestellt.

Handstempelgerät 4, bisher belegt für die Jahre 1925-1926:



Gruß
Pete

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=12400&CP=0&F=1
 
Cantus Am: 15.01.2020 02:59:53 Gelesen: 74186# 116 @  
Ich möchte euch heute zwei schöne Ankunftstempel vom 21.3.1882 und vom 8.8.1887 aus Birawa zeigen, einem Dorf mit damals rund 1.400 Einwohnern. Am 8.5.1936 wurde Birawa in Reigersfeld umbenannt [1].



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Birawa
 
Cantus Am: 30.01.2020 23:10:03 Gelesen: 73298# 117 @  
Heute wieder nur ein Ankunftstempel.

Kostenthal (polnisch Gościęcin) ist heute ein Dorf mit etwa 700 Einwohnern im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski der Woiwodschaft Opole in Polen. Als Schulzenamt gehört es der Landgemeinde Pawłowiczki an.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 wurden in Kostenthal 1034 Stimmen für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, 18 Stimmen waren für den Anschluss an Polen. Folglich verblieb das Dorf in der Weimarer Republik.

Der Zweite Weltkrieg endete für Kostenthal 1945, als der Ort von der Roten Armee besetzt und unter polnische Verwaltung gestellt wurde, die dem Ort den Namen Gościęcin gab. Der Großteil der deutschsprachigen Einwohner Kostenthals war geflohen oder wurde in der Folge vertrieben, im Gegensatz zu den umliegenden, zweisprachigen Dörfern konnte sich deshalb keine nennenswerte deutsche Minderheit halten. In Gościęcin wurden polnische Vertriebene aus dem Dorf Biłka Szlachecka (heute Verchnja Bilka) bei Lemberg angesiedelt [1].



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Go%C5%9Bci%C4%99cin
 
10Parale Am: 26.04.2020 16:54:13 Gelesen: 69715# 118 @  
@ Pete [#102]

In [1] wurde aufgezeigt, dass die Stadt Kattowitz aufgrund der vorangegangenen Volksabstimmung (20.03.1921) Ende Juni 1922 an die Polnische Republik übergeben wurde. Dies lässt sich an der Verwendung von Briefmarken aus den Gebieten Ostoberschlesien (1922-1923) bzw. Polen (1923-1939) belegen.

Bin im Moment dabei die Geschichte dieses gebeutelten Landes (Schlesien) zu verinnerlichen und hab heute einige Beiträge hier mit großem Interesse verfolgt. Dabei fand ich in meiner Sammlung noch diese polnische Marke (Abstimmungsgebiet Reguläre Ausgaben Nr. 13?) mit einem sichtbaren Stempel von KATTOWITZ (OBERSCHLESIEN) vom 6.1.23, also zu einer Zeit, wo Kattowitz (Katowice) der Polnischen Republik übergeben wurde. Vom 2.-15. Dezember 2018 fand dort eine Klimakonferenz der UN statt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Stefan Am: 01.05.2020 14:12:06 Gelesen: 69497# 119 @  
@ 10Parale [#118]

Bin im Moment dabei die Geschichte dieses gebeutelten Landes (Schlesien) zu verinnerlichen und hab heute einige Beiträge hier mit großem Interesse verfolgt. Dabei fand ich in meiner Sammlung noch diese polnische Marke (Abstimmungsgebiet Reguläre Ausgaben Nr. 13?) mit einem sichtbaren Stempel von KATTOWITZ (OBERSCHLESIEN) vom 6.1.23, also zu einer Zeit, wo Kattowitz (Katowice) der Polnischen Republik übergeben wurde.

Die Ausgabe Mi-Nr. 1-20 (Bergarbeiterserie) aus Ostoberschlesien kommt allgemein mit den verschiedensten Zähnungen (diverse Linienzähnungen, eine Variante Kammzähnung) vor - parallel zu den polnischen Ausgaben aus dieser Zeit. Die Mi-Nr. 13 ist mir bisher lediglich mit Kammzähnung bekannt.

Der zur Entwertung verwendete Tagesstempel KATTOWITZ / *(OBERSCHL)f liegt mir in meiner Stempelsammlung von August 1909 bis 02.01.1923 vor. Es handelt sich hier um einen häufigen Tagesstempel aus Kattowitz (was es natürlich einfacher macht, Stempelabschläge zu finden). Das Stempelgerät hat im Laufe der Jahre gelitten und wies zunehmend mehr Ausbrüche in den Sehnen auf, was anhand deines Beispiels sehr schön ersichtlich ist.

der Michel-Katalog erfasst die Briefmarken Ostoberschlesiens grundsätzlich als eigenständiges Kapitel (Michel-Deutschland und Michel-Osteuropa). Das Michel-Pandant aus Polen - der Fischer-Katalog - erfasst diese Briefmarken in der Katalogisierung des Hauptgebietes Polen (Fischer Nr. 144-163).

Mit der Einführung der polnischen Briefmarken in Ostoberschlesien zum 01.05.1923 dürften mehr oder weniger parallel die deutschen Tagesstempel in Kattowitz abgeschafft worden sein. Mir sind, trotz intensiver Suche, keine weiterverwendeten deutschen Tagesstempel aus Kattowitz auf polnischen Briefmarken bekannt. Dafür kamen neue (vermutlich umgebarbeitete ehemals deutsche Bahnpost-) Stempel in Gebrauch. Ein Beispiel für diese "neue" Stempelform siehe Beitrag [#112] (dort am Beispiel von Königshütte gezeigt). Die ovalen Stempel aus Kattowitz sind recht häufig auf polnischen Briefmarken zu finden. Auf ostoberschlesischen Briefmarken ist mir lediglich das nachfolgende Exemplar bekannt, wobei hier eine Stempelrückdatierung nicht auszuschließen ist:



Ostoberschlesien Mi-Nr. 11 mit Handstempelabschlag KATOWICE vom 08.02.1923 (?), Unterschdungsbuchstabe s (?)

Gruß
Pete
 
drmoeller_neuss Am: 06.08.2020 22:04:35 Gelesen: 65387# 120 @  
Steubendorf (Ściborzyce Małe) vom 6. September 1922.

Über Steubendorf habe leider nichts gefunden, das Dorf gehört heute zur Gmina Głubczyce, einer Stadt-und-Land-Gemeinde im Powiat Głubczycki der Woiwodschaft Opole in Polen an der Grenze zu Tschechien.
 


Detlev0405 Am: 07.08.2020 13:18:40 Gelesen: 65334# 121 @  
@ drmoeller_neuss [#120]

Dann habe ich hier einen Link mit sehr interessanten Details zu Steubendorf. [1]

Gruß
Detlev

[1] https://www.online-ofb.de/steubendorf/
 
Cantus Am: 06.03.2021 20:35:55 Gelesen: 54951# 122 @  
Bernstadt war eine Kleinstadt mit knapp 5.000 Einwohnern im Landkreis Oels im Regierungsbezirk Breslau. Dazu zeige ich einen Brief, der an einem 23.9. (Jahr unbekannt) von Bernstadt nach Ostroeo gelaufen ist.





Viele Grüße
Ingo
 
Fips002 Am: 15.04.2021 18:21:12 Gelesen: 52470# 123 @  
Brief von Langenbielau (poln. Bielawa) 25.2.1841 nach Glogau, Schlesien.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Langenbielau mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts war Langenbielau ein Zentrum der Baumwollweberei. Nach der Neugliederung Preußens gelangte Langenbielau 1816 an den neu gegründeten Landkreis Reichenbach bis 1945.

Wegen der bedrückenden Arbeitsbedingungen der Heimweber kam es vom 3. bis 6.Juni 1844 im benachbarten Peterswaldau zu einem Weberaufstand der sich nach Langenbielau ausbreitete. Am 5.Juni rückte Militär in Langenbielau ein. Es wurde in die Menschenmenge geschossen und 11 Menschen getötet.

Der Aufstand wurde in Heinrich Heines Gedicht - Die schlesischen Weber- und in Gerhard Hauptmanns Schauspiel -Die Weber- dargestellt.

Mit meiner Mutter war ich 1943 als vierjähriger bei Verwandten in Langenbielau zu Besuch.



Dieter
 
Magdeburger Am: 24.04.2021 15:34:21 Gelesen: 51848# 124 @  
@ Fips002 [#123]

Hallo Dieter

falls dich noch die Taxierung interessiert:

Postvorschuß von 27 Sgr. 3 Pfennige
ProCura für aufgebende Post (75%) 1 1/2 Sgr.
Zwischensumme 28 Sgr. 3/4 Sgr.
ProCura für ausgebende Post (25%) 1/2 Sgr.
Porto doppelt von insgesamt 6 Sgr.
Geldporto einfach 3 Sgr.
Summe somit 38 1/4 Sgr.

Liebe Sammelfreunde,

hier ein Paketbegleitbrief, wahrscheinlich am 17.03.1863 in Breslau aufgegeben und "An Ein Herzogliches Anhaltinisches Oberlandes Gericht zu Dessau" adressiert.



Unten die Declaration:

Beifolgend ein Paket Acten in grauem Papier sign. H.G. a/ Dessau."
10 Rt. 2 Sgr.
geschr: Zehn Thaler 2 Sgr. sind durch Postvorschuß entnommen worden.

10 Rt 2 Sgr. entsprechen den notierten 302 Sgr. Das ProCura betrug zu dieser Zeit 1/2 Sgr. je angefangenen Thaler und sind somit 5 1/2 Sgr. Dazu kam noch der Mindestfahrpost von 6 Sgr., was in Summe 11 1/2 Sgr. entspricht, was siegelseitig auch noch erkennbar ist. Mit dem Postvorschuß ergibt sich 313 1/2 Sgr.

Auf dem Paketzettel ist noch handschriftlich 1479 (oder auch 1979) vermerkt worden, möglicherweise die Nummer unter der das Paket eingetragen wurde.
Der normale Ausgabestempel vorderseitig diente bei der Paketausgabe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
philast Am: 24.04.2021 16:56:53 Gelesen: 51837# 125 @  
Hallo,

anbei ein Beleg aus der Abstimmungszeit, versendet von Oppeln am 12.4.22 als eingeschriebenen Eilbrief nach Neapel, dort am 17.4.22 angekommen.

Portogerecht frankiert mit 14Mk (4Mk Auslandsbrief bis 20g + 2Mk Einschreiben + 8Mk Eilboten) dargestellt mit der MiNr. 41 und 42.

Portogerechte Belege (insbesondere der 10 Mk + 20 Mk) mit dieser Markenausgabe, die nur ca. 3 bis 4 Monate Gültigkeit hatten, sieht man nicht so häufig. Meist sieht man diese Markenausgabe auf überfrankierten Satzbriefen angeboten.



Vor 99 Jahren war der Brief von Oppeln nach Italien 5 Tage unterwegs. Der Weg dieser Tage von Italien nach Deutschland dauerte 27 Tage.

Grüsse
philast
 
volkimal Am: 05.06.2021 20:06:43 Gelesen: 48448# 126 @  
Hallo zusammen,

ich finde es immer wieder erstaunlich, was für kleine Orte ein eigenes Postamt hatten. Hier ein Stempel aus Kleinbresa:



Im Ritter, Geographisch - statistisches Lexikon von 1905 heißt es zu dem Ort Kleinbresa:

1) Dorf in Schlesien, Regierungsbezirk Breslau, Kreis- und Amtsgericht Neumarkt, 143 Einwohner, Post und Telegraphenstation, Eisenbahnstation der Linie Breslau—Raudten—Glogau.

2) Gutsbezirk ebenda, 196 Einwohner

Kleinbresa hat heute den polnischen Namen Brzezinka Średzka und hat inzwischen 575 Einwohner (2011) [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://pl.wikipedia.org/wiki/Brzezinka_%C5%9Aredzka
 
volkimal Am: 04.02.2022 14:27:52 Gelesen: 37396# 127 @  
Hallo zusammen,

ein Stempel aus Carlsruh im Regierungsbezirk Oppeln vom 27.11.1883:



Heute liegt Carlsruh(e) in Polen und heißt Pokój.

Viele Grüße
Volkmar
 
10Parale Am: 26.02.2022 15:38:54 Gelesen: 36360# 128 @  
@ volkimal [#127]

Ich hoffe ich bin hier richtig. Briefhülle mit Stempel "LÖWENBERG IN SCHLESIEN" (heute Polen) vom 17.5.1872 in einen Ort in der Nähe von Winterberg in Böhmen (heute: Vimperk). Ich kann den Ort leider nicht erkennen, vielleicht sind Spezialisten hier, die mir helfen können. Dort muss es eine Salzfabrik gegeben haben, die dem Fürsten von Schwarzenberg gehörte.

Da Löwenberg im Regierungsbezirk Liegnitz lag, scheint die Briefhülle in dieser Beitragsreihe am rechten Fleck zu sein.

Liebe Grüße

10Parale


 
ligneN Am: 26.02.2022 15:52:59 Gelesen: 36356# 129 @  
@ Cantus [#122]

Das ist Ostrowo, da gab es mehrere, hier wohl das im Reg. Bez. Posen.
 
Cantus Am: 06.05.2022 03:47:38 Gelesen: 32950# 130 @  
Ich habe heute einen Brief vom 8.11.1897, gelaufen von Prieborn in Niederschlesien nach Breslau.



Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 08.12.2022 10:08:54 Gelesen: 22561# 131 @  
Hallo zusammen,

eine Postkarte aus Landeshut in Schlesien vom 10.9.1879:



Die Postkarte geht an die Polizei-Behörde in Ennigerloh (Kreis Beckum). Es geht um den Schneidergesellen Ferdinand Strake aus Ennigerloh. Er hat 150 Mark, 1 schwarzseidenen Regenschirm und 1 große Schneiderschere entwendet und wird jetzt gesucht.

Landeshut in Schlesien (heute Kamienna Góra) ist heute eine Kreisstadt in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie ist Sitz des Powiat Kamiennogórski (Kreis Landeshut) sowie der gleichnamigen Landgemeinde, der sie jedoch nicht angehört. Die Stadt gehört der Euroregion Neiße an.

Viele Grüße
Volkmar
 
fogerty Am: 30.12.2022 16:48:00 Gelesen: 21372# 132 @  
Eine Postkarte mit Bitte nach Zusendung eines Prospekts am 10.9.1925 von Bad Salzbrunn (heute Szczawno-Zdrój) in Niederschlesien nach Meran.



Grüße
Ivo
 
volkimal Am: 27.07.2023 15:07:22 Gelesen: 11223# 133 @  
Hallo zusammen,

einer der östlichsten Orte Oberschlesiens war Myslowitz (heute Mysłowice). Der Ort lag in unmittelbarer Nähe des Dreikaiserecks.



Das bedeutet, dass bis 1918 bei Myslowitz die Grenzen Preußens, Österreichs und Russlands zusammentrafen. Das Dreikaisereck war ein beliebtes Postkartenmotiv. Hier als Beispiel eine Ansichtskarte vom Dreikaisereck und dem entsprechenden Restaurant Dreikaiser-Ecke. Einige Informationen und Bilder zum Dreikaisereck findet man auf [1]



Typisch war auch, dass man in den drei Ländern jeweils eine Briefmarke aufklebte und in den Postämtern in der Nähe abstempeln ließ. Diese Karte trägt dementsprechend eine österreichische, eine russische und eine deutsche Briefmarke:





Österreich-Ungarn: Stempel aus Szczakowa vom 03.11.1901
Russisches Kaiserreich: Stempel Граница = Granica vom 26.10.1901 (jul.) = 08.11.1901 (greg.)
Deutsches Reich: Stempel Myslowitz vom 18.12.1901

Alle drei Orte liegen heute in Polen. Szczakowa (früher auch Szczaków) ist eine ehemalige Stadt, jetzt ein nördlicher Stadtteil von Jaworzno in der Woiwodschaft Schlesien in Polen. Dort wo auf der Landkarte Granica eingezeichnet ist, findet man heute auf der Landkarte Maczki, einen kleinen östlichen Stadtteil von Sosnowiec. Mysłowice (deutsch Myslowitz) ist eine kreisfreie Stadt an der Przemsa in der polnischen Woiwodschaft Schlesien.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/dreikaisereck/
 
Cantus Am: 10.09.2023 22:36:03 Gelesen: 8103# 134 @  
Schelitz, polnisch Chrzelice ist eine Ortschaft in der Gemeinde Zülz im Powiat Prudnicki in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 777 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 32 für Polen, im Gutsbezirk Schelitz stimmten 39 Personen für Deutschland und niemand für Polen.[7] Schelitz verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 1035 Einwohner. 1939 hatte der Ort 1048 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S [1].

Dazu eine Postkarte, die am 19.12.1916 von Schelitz nach Proskau [2] gelaufen ist.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schelitz
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Proskau
 
Cantus Am: 04.10.2023 00:32:11 Gelesen: 6361# 135 @  
Die heutige Karte hatte ich mir ursprünglich wegen dem sauberen Ankunftstempel von Königshütte zugelegt, inzwischen hat die Karte bei mir aber ihren Standort gewechselt.

Der nachfolgende Text zu Zawodzie stammt aus einem polnischen Fachartikel, mit Deepl übersetzt:

Zawodzie ist ein historisches Gebiet am Südufer der Rawa, das im Westen von der Graniczna-Straße und im Süden von der Paderewski-Siedlung begrenzt wird. Es handelt sich um eine relativ junge Ortschaft, die heute Teil der Stadtverwaltung von Katowice ist.

Zawodzie ist aus der Kolonie Bogucice hervorgegangen, die typisch landwirtschaftlich geprägt war. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Industrie in der Gegend. Sie wurde durch die Errichtung der Zinkhütte Kunegunda im Jahr 1840 eingeleitet.

Die nächsten Industrieanlagen waren eine Dampfkesselfabrik, Eisengießereien und eine Superphosphatfabrik. Im Jahr 1921 wurde die Giesche Porzellanfabrik in Betrieb genommen, sechs Jahre später die Katowick Fabryka Maszyn Górniczych und 1931 die Schlesische Glühlampenfabrik.Ende des 19. Das damalige Rathaus der Stadt beherbergt heute das Rektorat der Wirtschaftsakademie.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Zawodzie mit Bogucice zu einer Gemeinde zusammengeschlossen und blieb dies bis 1924, als beide Städte Teil von Katowice wurden [1].

Die von mir gezeigte Karte lief am, 25.3.1906 von Zawodzie nach Königshütte in Oberschlesien [2].





Viele Grüße
Ingo

[1] https://mojekatowice.pl/p,s,historia_dzielnicy_zawodzie.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Chorzów
 
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