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Thema: Altdeutschland Thurn und Taxis: Belege
Cantus Am: 16.02.2014 00:29:17 Gelesen: 147745# 1 @  
Am 24.10.1855 bearbeitete die Mainzer Firma Bondi & Lob eine Bestellung zur Lieferung von Zink und Blei und brachte die Sendung nach Kitzingen auf den Weg. Die zugehörige Rechnung wurde am gleichen Tage ausgefertigt und zu einem Brief zusammengefaltet, erhielt jedoch erst am 7.11.1855 den Poststempel von Mainz und wurde dann nach Kitzingen gesandt. Zur Frankatur wurde eine Marke zu 6 Kreuzer verwendet, Mi. 9 IA. Im Ringstempel auf der Marke findet sich die Zahl 134 für Mainz.







Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 16.02.2014 09:25:18 Gelesen: 147717# 2 @  
@ Cantus [#1]

"Durch Segelschiff mit Schiffer Daus" lese ich da, also ging es den Main stromaufwärts nach Unterfranken.

6 Kr. war die treffende Frankatur für Briefe unter 1 Loth (16,66g) über 10 bis 20 Meilen Entfernung in direkter Linie (1 Meile ca. 7,4 km).

Man versandte wohl zuerst die Ware, wartete, dass sie gut ankam und man aus Kitzingen ein entsprechendes Feedback erhielt und sandte dann die Rechnung. Man hätte auch, wenn es so vorher vereinbart worden wäre, die Rechnung gleich in das Paket legen, oder dem Schiffer in die Hand drücken können, aber dann hättest du einen schönen Brief weniger in der Sammlung, weil die Marke dadurch entbehrlich geworden wäre.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 20.03.2014 20:37:34 Gelesen: 147618# 3 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich einen Brief vorstellen den ich - wie sagt man so schön - in der Bucht erworben habe. Der Brief wurde am 4. 9. 1851 in Dietz (Thurn- und Taxisches Postgebiet/Hzgt. Nassau) nach Preußen geschickt. Preußen war zu diesem Zeitpunkt bereits Mitglied im Postverein. Es handelt sich übrigens um einen Brief aus der bekannten und umfangreichen Farina-Korrespondenz.



Nassau trat am 1. 10. 1851 - also knapp 1 Monat später - dem Postverein bei. Ab diesem Zeitpunkt hätte der Brief nur noch 2 Sgr. gekostet.

Vor einigen Monaten wurde auf einer bekannten Auktion ein vergleichbarer Brief aus Hannover nach Lippe zu einem Ausruf von 150 € angeboten.



Mein Gebot von 250 € reichte nicht. Er war allerdings auch richtig beschrieben.

Viele Grüße
 
LK Am: 08.04.2014 16:47:03 Gelesen: 147509# 4 @  
Hallo zusammen,

ein Neuzugang:

Mi 20 als EF auf kleinem Ortsbrief, nicht sehr selten, aber auch keine Massenware.

Gruß

LK


 
bayern klassisch Am: 08.04.2014 18:32:47 Gelesen: 147490# 5 @  
@ LK [#177]

Und weil der Absender wusste, dass der Empfänger ein Postfach hatte, brauchte er keine 2 Kreuzer, sondern nur den einen verklebten, um die Franko - NULL - Paraphe zu bekommen.

Schönes Stück!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
LK Am: 08.04.2014 18:42:57 Gelesen: 147484# 6 @  
@ bayern klassisch [#5]

Hallo,

verrate nicht so viel, deshalb hab ich ihn ja mitgenommen, obwohl ich kein Taxissammler bin, kaufe ich solche schönen Stücke, um sie an Freunde weiterzugeben.

Der Brief ist bis auf den Taxisschnitt makellos einschließlich Siegel, das beim öffnen sorgsam umschnitten wurde.

Gruß

LK
 
bayern klassisch Am: 08.04.2014 19:09:32 Gelesen: 147466# 7 @  
@ LK [#6]

Bin schon ruhig. :-)

Den Schnitt finde ich überdurchschnittlich, das wäre für mich kein Makel, sondern ein "goodie".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
roteratte48 Am: 25.11.2014 15:46:27 Gelesen: 147105# 8 @  
Hallo ins Forum,

ein kleiner, nicht sehr schöner (Markenschnitt, übereinandergeklebt, Knitter), aber auch nicht alltäglicher Brief mit einer 4 1/2 Silbergroschen-Frankatur aus Lemgo ins bürgerkriegsgeschüttelte Amerika 1863.

Aufgegeben in Lemgo am 13.10 ging er über Bremen (Stempel siehe Rückseite) nach Hamburg, wurde dort am 17.10 mit dem roten K1 HAMBURG PACKET / OCT 17 / PAID 3 versehen und landete, wenn ich denn richtig lese, am 11. November in New York (roter K1 "Paid NEW YORK / P AMB P KT"). Der rote K1 "10" ist wohl ein Nachportostempel? - wie wäre denn die richtige Taxierung gewesen, das Briefchen wurde ja mit dem roten PD im Oval als voll bezahlt gekennzeichnet?

Gewogen hat das Ding wohl kaum etwas - das Papier ist hauchdünn und somit wohl auch schuld am desolaten Zustand.

Danke den Taxkennern und liebe Grüße

Rolf


 
bayern klassisch Am: 25.11.2014 16:32:41 Gelesen: 147088# 9 @  
@ roteratte48 [#8]

Lieber Rolf,

der rote "10" Stempel wies den Betrag aus, den die USA als Weiterfranko vergütet bekamen von Bremen, nämlich die unten links notierten 4 1/2 Silbergroschen. Die restlichen 2 Sgr. flossen in die Kasse von Taxis.

Ein Nachporto gab es also nicht - alles war voll frankiert worden. Für dich als Kreuzerfan: 6 Kr. für Taxis und 16 Kr. Weiterfranko (4 1/2 Sgr.).

Ich finde den Brief schön, denn er hat ein tolles Gesicht und bis 1 Loth durfte er auch wiegen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
roteratte48 Am: 25.11.2014 16:53:31 Gelesen: 147079# 10 @  
@ bayern klassisch [#9]

Hallo Ralph,

Dir zunächst mal wieder lieben Dank für Deine immerwährende Hilfe - aber so ganz verstehe ich es noch immer nicht. Du sagst, daß die USA die notierten 4 1/2 SGr erhielten - die "restlichen" 2 SGr Taxis zuflossen. Ich sehe allerdings nur 4,5 Sgr - wo bitte sind die "restlichen 2 SGr" ?

Ich weiß, Du liebst dusslige Fragen. *gg*

Liebe Grüße - Rolf
 
LK Am: 25.11.2014 17:04:38 Gelesen: 147072# 11 @  
@ roteratte48 [#145]

Ich sehe auch 6 1/2 Sgr , 5 , 1 , 1/2.

Ansonsten, wie schon von BK geschrieben, schönes Stück für einen Überseebrief mit diesem dünnen Papier.

Es gibt viel schlechter erhaltene.

Gruß

LK
 
roteratte48 Am: 25.11.2014 17:12:19 Gelesen: 147057# 12 @  
@ LK [#11]

Oh mei - neue Brille dringend erforderlich! Wenn man natürlich 'ne 3 statt 'ner 5 liest. :o( Deshalb hatte ich ja auch von einer 4 1/2 SGr-Frankatur gesprochen!

Hab Dank, daß Du einem Blinden mit einfachen Worten wieder zum Sehen verholfen hast.

Gruß nach Darmstadt - Rolf
 
Lars Boettger Am: 25.11.2014 22:46:47 Gelesen: 147014# 13 @  
@ roteratte48 [#169]

Hallo Rolf,

auch die USA haben den richtigen Stempel für die Dampferverbindung im Austauschpostamt New York abgeschlagen:

Per HAMB PKT

Die Farbe rot wird in den USA ab ca. Juni 1849 immer bei Frankobriefen aus dem Ausland oder ins Ausland eingesetzt. Die Farben blau und schwarz bei Portobriefen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
roteratte48 Am: 26.11.2014 08:08:30 Gelesen: 146992# 14 @  
@ Lars Boettger [#13]

Schön, Dich mal wieder zu lesen, Lars (viel zu selten!). Danke für die Ergänzung - irgendwann werde ich mit Eurer Hilfe auch ein bissle dazu lernen, was die außerhalb meiner Sammelgebiete liegenden Fragen betrifft.

Liebe Grüße nach Luxembourg - Rolf
 
bayern klassisch Am: 31.03.2015 13:10:31 Gelesen: 146783# 15 @  
Liebe Sammlerfreunde,

der folgende Brief, nicht mir gehörend, ziert die Sammlung eines Freundes, aber ob seine Beschreibung für ihn richtig ist, weiß er nicht. Ich weiß es auch nicht (hat auch nichts mit Bayern zu tun, leider!), denke und hoffe aber, dass uns hier geholfen werden kann. :-)



Frankfurt am Main - Hörbranz (Vorarlberg) vom Jan. 1851.

Schwarzer Stempel von FFM weist auf einen Portobrief hin (= Empfänger zahlt die Gebühren). Franco vorne gestrichen, jedoch hinten sind 2 Taxen nebst Korrektur aufgeschrieben (19 Kreuzer?).

Vorne BAD.Oe für die Badische Correspondenz nach Oesterreich mit 12 Kr. Gemeinschaftsporto und 2 Kr. für den Transit durch die Schweiz ab 1849.

Wer kennt den Stempel M.B. St? War das ein Militärstempel?

Für sachdienliche Hinweise wird ein kleiner Preis (Beleg) ausgelobt, das bin ich meinem Sammlerfreund schuldig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 31.03.2015 16:02:17 Gelesen: 146760# 16 @  
@ bayern klassisch [#15]

Eben per Zufall (Köhler - Auktion) erfahren, dass M.B. St "Militär - Brief - Stempel" heißen soll.

Die 19 Kr. auf der Siegelseite sollen das Franko für Taxis, Bayerns Transit (der nicht wahrgenommen wurde!) und Österreich darstellen.

Jetzt müsste ich nur noch wissen, wer diesen Stempel benutzt hat und warum seine Verwendung hier keine Portobefreiung nach sich zog.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 13.05.2015 18:41:53 Gelesen: 146613# 17 @  
Die Frage von bayern klassisch in [#16] kann ich leider nicht beantworten, will dafür aber ersatzweise mit einem Markenbrief von T&T weitermachen.

Kürzlich frisch in meine Sammlung gelangt ist ein Brief vom T&T-Postamt in Hamburg (Nummernstempel 300), frankiert mit 3 und Paar 1/2 Sgr. der 1. Ausgabe, gestempelt am 21.8.1858 nach Tägerweilen/Schweiz (heutige Schreibweise Tägerwilen im Kanton Thurgau).

Auf der Rückseite ist der Brieflauf innerhalb der Schweiz gut dokumentiert: Basel Briefexpedition 22.8. - Schweiz Bahnpost Aarau-Zürich 23.8. - Ankunft Tägerweilen am gleichen Tag.

Porto 3 Silbergroschen über 20 Meilen + 1 Silbergroschen (= 3 Kreuzer) für die Schweiz.



An dem senkrechten Paar der 1/2 Sgr. kann man erkennen, wie eng der Abstand zwischen den einzelnen Marken war. Das relativiert den "Taxisschnitt".

VG, hajo22
 
briefmarkenwirbler24 Am: 13.05.2015 19:05:33 Gelesen: 146605# 18 @  
@ hajo22 [#17]

Hallo Jochen,

der Beleg gefällt/gefiel mir sehr gut und ich habe/hatte noch keinen von Taxis in meiner Sammlung. Wenn ich mich nicht täusche ist dieser in eBay angeboten worden und ich war dein Gegembieter. :D

Schade, dass ich mich geschlagen geben musste, wenigstens weiß ich, dass er nun in guten Händen ist. :)

Liebe Grüße

Kevin
 
hajo22 Am: 13.05.2015 19:50:19 Gelesen: 146591# 19 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#18]

Danke für das Kompliment. Daß Du dagegen geboten hast, beweist Deinen guten Geschmack.

Es kommt selten vor, daß ich bei diesem Anbieter überhaupt was bekomme. Für ausgefallene Belege erzielt er häufig erstaunliche Preise und man muß schon tüchtig in die Tasche greifen.

Ich sammle speziell die 1. Ausgabe von T&T auf Briefen und einer mit Silbergroschen in die Schweiz fehlte noch.

Hier einer aus dem Kreuzergebiet (Michelstadt) mit Marken der 1. Ausgabe nach Rotterdam/NL. Der läuft unter dem Motto: "So schön können T&T-Frankaturen sein".



VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 13.05.2015 20:31:39 Gelesen: 146574# 20 @  
@ hajo22 [#19]

Hallo Harald,

nettes Stück!

9 Kreuzer für Taxis, da über 20 Meilen bis Aachen als Abgabepostamt, nichts für den Transitleister Preußen und 7 Kreuzer für die Niederlande (von Preußen in 2 Silbergroschen reduziert, die 10 NL - Cents entsprachen), da der Zielort im 2. Rayon der Niederlande lag.

Dein Brief wog unter 1 Loth.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 13.05.2015 20:43:22 Gelesen: 146568# 21 @  
Hallo,

bei der letzten Lenz-Auktion erworben:



Brief von Frankfurt mit 9 Kreuzer nach Häselgehr [1], einem kleinen Ort bei Reutte. Der Brief musste über Boten zugestellt werden, die kleine handschriftliche Zwei bezeichnet den Botenlohn. Auf österreichischen Briefen schon recht selten, bei Briefen aus dem Ausland nur schwer zu finden.

Lg, harald

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4selgehr
 
bayern klassisch Am: 13.05.2015 20:48:53 Gelesen: 146563# 22 @  
@ bignell [#21]

Hallo Harald,

schönes Stück und nicht häufig, wie du richtig schreibst.

Der Lechtalbote bekam 2 Kreuzer (ob rheinisch, oder Conventionsmünze wissen wir nicht), weil Häselgehr noch keine eigene Post hatte. Als die kam, war es mit den Taxierungen dieses Boten vorbei und Österreich hatte einen interessanten Mosaikstein weniger.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 13.05.2015 21:35:52 Gelesen: 146553# 23 @  
@ bayern klassisch [#162]

Hallo Ralph,

Dr. Ferchenbauer schreibt im Handbuch 2000, Seite 651: Die Höhe des Botenlohns betrug zu Beginn der Markenzeit im allgemeinen 1 bis 2 Kreuzer, ab 1858/59 zumeist 3 Kreuzer.

Das galt ja nicht nur fürs Lechtal, und somit kann man denke ich von 2 Kreuzer CM bzw 3 Neukreuzer ausgehen.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 13.05.2015 21:44:05 Gelesen: 146548# 24 @  
@ bignell [#23]

Hallo Harald,

diese pauschalen Aussagen zu einem Riesengebeit wie Österreich sind immer mit einem kleinen Fragezeichen zu versehen. Ich kenne 1 Kr., 2 Kr., 3 Kr. und 6 Kr. Botenlöhne. Es ging ja darum, was der Empfänger mit dem Boten ausgemacht hatte - mit der österreichischen Post hatte das gar nichts zu tun.

Aus dieser Korrespondenz, die Sigi Deider vor ca. 10 Jahren aufgetan hat (mehrere Hundert Briefe an diesen Empfänger) zeigt die Masse 2 Kr., wenige 3 Kr. Botenlöhne, warum auch immer.

Es wäre, wie von dir angesprochen, durchaus möglich, dass bei wechselnden Boten mal der eine 2 Kr. Conventionsmünze, der andere 3 Kr. rheinisch gefordert und bekommen hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 13.05.2015 21:54:01 Gelesen: 146544# 25 @  
@ bayern klassisch [#20]

Nur der Korrektheit halber: Ich heiße nicht Harald mit Vornamen und beabsichtige auch nicht mich umtaufen zu lassen.

SG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 13.05.2015 22:33:57 Gelesen: 146533# 26 @  
@ hajo22 [#164]

Danke - habs gesehen, konnte es aber nicht mehr korrigieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 14.05.2015 10:16:50 Gelesen: 146490# 27 @  
In [#17] hatte ich einen Brief in die Schweiz aus dem Groschengebiet gezeigt.

Hier aus dem Kreuzergebiet ein Brief nach Bern frankiert mit der 1. Ausgabe 9 und 6xer. Porto: 9xer für Post über 20 Meilen und 6xer für die Schweiz (WF = Weiterfranko).

Gestempelt Bad Ems (Ringnummernstempel 175) am 17.7.1855 über Frankfurt a.M. 18.7. nach Bern Ankunft 19.7. Die Marken im üblichen Taxisschnitt, der für mich keinen Qualitätsmangel darstellt. Vollrandige Marken der geschnittenen Ausgaben und dann noch auf Brief gibt es, sie stellen aber die absolute Ausnahme dar. So wie die Marken hier geschnitten sind, entsprechen sie dem üblichen Standard (teils angeschnitten/berührt).

Zur T&T-Zeit stellten die Briefmarken Quittungen für bezahltes Porto dar. Wen interessierte es da schon, wie diese Quittungsmarken aussahen/geschnitten waren.



VG, hajo22
 
bignell Am: 14.05.2015 10:48:07 Gelesen: 146481# 28 @  
@ hajo22 [#27]

Hallo Hajo,

nachdem die Thurn & Taxis-Bögen praktisch keinen Abstand zwischen den Marken aufweisen, ist es kaum verwunderlich dass Exemplare mit allen vier Randlinien selten sind. Das haben andere Postverwaltungen "sammlerfreundlicher" gestaltet.

Lg, harald
 
hajo22 Am: 14.05.2015 11:07:23 Gelesen: 146473# 29 @  
@ roteratte48 [#8]

Das Pendant zu Deiner 5 Sgr.-Marke (die auf Brief eine kleine Rarität darstellt) war im Kreuzergebiet die 15xer-Marke.

Hier ein Brief aus Mainz vom 12.6.1866 über die Schweiz nach Florenz/Italien (Ankunft 15.6.).

Frankiert mit 15xer (2. Ausgabe Nr. 24) in Kombination mit 6xer (3. Ausgabe Nr. 33), gestempelt mit Ringnummernstempel 134 (kleine Type).

Auf der Rückseite kann man den Postlauf des kleinen Damenbriefchens gut ablesen (Basel-Olten Bahnpost 13.6.- Mailand 14.6. - Firenze 15.6.). Hier verdienten die Schweiz und Italien gleichermaßen je 6xer (Gesamtporto 21xer, davon 9xer für T&T).



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 14.05.2015 17:42:12 Gelesen: 146427# 30 @  
Da die Schachtel mit den T&T-Briefen noch auf dem Tisch liegt, möchte ich noch einen Brief frankiert mit der Nr. 1 der 1. Ausgabe zeigen: Waagrechtes Paar der 1/4 Sgr. (= 1/2 Sgr. für das Porto bis 3 Meilen) von Rinteln nach Rodenberg vom 6.4.1854, die Marken entwertet mit Ringnummernstempel "58". Das Bestellgeld (1/4 Sgr.) wurde handschriftlich in rot vermerkt und war vom Empfänger zu bezahlen. Rückseite Ausgabestempel.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 17.05.2015 16:33:11 Gelesen: 146366# 31 @  
T&T-Auslandsbriefe sind so das Salz in der Suppe der Thurn-und-Taxis-Freunde.

16xer Brief aus Wiesbaden v. 8.5.1858 via Mainz und Paris-Calais 10.5. nach London 11.5. (Paid) und weiter zum Bestimmungsort in England. Handschriftlicher Leitvermerk: "Via France".

Frankiert mit 1,6 und 9xer der 1. Ausgabe T&T (Nr. 7,9 und 10).

Damenbriefchen mit 3-Farben-Mischfrankatur:



VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 17.05.2015 16:44:42 Gelesen: 146360# 32 @  
@ hajo22 [#31]

3 Farben auf schnuckeligem Auslandsbrief - immer herrlich anzusehen. Danke fürs Zeigen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 04.06.2015 16:35:01 Gelesen: 146204# 33 @  
Liebe Sammelfreunde,

leider ist Taxis nicht so mein Sammelgebiet, aber in Verbindung mit Magdeburg bei mir immer gern gesehen.

Am Wochenende gab es im großen Kaufhaus nachfolgenden Brief:



Es ist ein Ortsbrief aus Mainz und erstmal nichts ausgewöhnliches. Links sieht man ein Firmenstempel von "Hensel & Freiser Magdeburg" - auch Siegelsetig ist erkennbar, dass der Brief aus Magdeburg stammt.



Wie aus dem Inhalt hervorgeht, wurde er am 15.12.1862 geschrieben - wie auch immer nach Mainz gekommen - dort am 23.12. aufgegeben und auch ausgeliefert.

Frankiert wurde 1 Kreuzer - ob der kleine blaue Strich ein Bestellkreuzer ist, kann ich jedoch nicht 100%ig sagen.

Ein wenig Bedenken hatte ich, ob echt, da ich den Beleg im untersten zweistelligen Preis bekommen hatte.



Hier noch die Marke mit 1200DPI gescannt. Der Stempel ist fast doppelt vorhanden und es paßt auch alles, wie man es noch auf der "Inhaltsseite" sehen kann. Natürlich sieht man es besser, wenn man es gegen das Licht hält.

Mit freundlichen Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 13.07.2015 16:08:15 Gelesen: 145916# 34 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief mit Briefen aus Coburg vom 29.5.1866, kurz vor dem Krieg, nach Lichtenfels, also innerhalb von 10 Meilen und unter 1 Loth.



Der Absender fügte seinem Schreiben mehrere Briefe (wohl nur die Inhalte) des in der Adresse genannten Herrn bei und blieb dabei noch immer unter einem Loth - das war sicher knapp.

Briefe mit Briefen sind sehr selten - ich tippe mal unter 1 Promille bei Altdeutschland - um so schöner, wenn er vollständig ist und noch dazu ganz passabel aussieht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 18.07.2015 19:12:45 Gelesen: 145810# 35 @  
Liebe Sammelfreunde,

viele Möglichkeiten aus der 2. Entfernungsstufe, also bis 20 Meilen im DÖPV, Belege nach Magdeburg zu finden, gibt es nicht.

Als Briefhülle angeboten, jedoch eher nur ein Brieffragment am 09.11.1861 in Ehrningsdorf geschrieben und in Weimar aufgegeben, entspricht der obrigen Vorgabe:



Frankiert wurde mit einen Paar 1 Sgr., welcher linksseitig eher gerissen aussieht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 13.08.2015 11:58:40 Gelesen: 145532# 36 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich einen meiner Lieblingsbelege aus der Vorphilazeit vorstellen:



Alles was ich bisher weiß ist Folgendes:

Anschrift:

A Madame Madame la Douairiere (= Witwe) Baronne de Gemmingen na Baronne de Gemmingen a Heilborn (= Heilbronn)

oben rechts: Franco Cassel

unten links: Hierin 60 rthlr (= Reichsthaler ???) ist aber durchgestrichen

unten mitte: Rötelkreuz = vermutlich Chargé (Einschreiben)

Die anderen Rötelvermerke, das Datum und das Wappen sind mir unklar. Vielleicht kann einer von Euch noch weiteres zum Brief sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 13.08.2015 14:14:33 Gelesen: 145509# 37 @  
@ volkimal [#36]

Hallo Volkmar,

ich bin im doppelten Sinne kein Spezialist für diesen Brief, aber ein wenig zum Aufdröseln könnte ich doch beitragen:

Oben links steht: 7 1/2 Loth / 7 1/2 Loth. Der Brief wurde also bei der Aufgabe gewogen und nach der Umkartierung später (in Kassel vermute ich mal), nachgewogen.

Unten links steht: 60 Reichsthaler. Damit steht fest, dass er "beschwert" war mit einem Wert von 60 Reichsthalern, dem Jahresverdienst eines normalen Beamten übrigens. Es war also ein Wertbrief und Wertbriefe mussten mit der Fahrpost befördert werden, wie dieser hier auch.

Oben mittig steht: Numero 10. Das war eine Fahrpost - Manualnummer, unter der er im Laufe seines Transports erfasst worden war.

Oben rechts: 16 / 2 # - auch das waren Manualnummern, unter denen er im Laufe seines Transports in der ankommenden und dann abgehenden Briefkarte zu erfassen war.

Unten mittig: Das könnte ein Nota - Bene - Zeichen sein, das für die Recommandation stand.

Unten mittig: Hier wurden 28x = 28 rheinische Kreuzer notiert, vermutlich von Frankfurt, denn Kassel rechnete nicht in rheinischen Kreuzern, sondern in Groschen und Thalern. Eventuell waren es auch 28 Schillinge, wenn der Brief von da stammt, wie ich später vermuten werde.

Oben rechts: Hier lese ich als Teilporto für den Empfänger 1 f (= florin = Gulden) 24x (24 Kreuzer). Der Absender hatte also die Bezahlung der Gebühren nur bis Kassel entrichtet und das restliche Porto, die Versicherungsgebühr usw. dem Empfänger überlassen.

Leider wissen wir wohl nicht, woher der Brief kam. Ausweislich seiner Gebührenstruktur könnte er aus Hamburg / Lübeck kommen, wo auch Reichsthaler Courantgeld (also gangbare Münze) waren. Nördlicher (Skandinavien bzw. England) würde ich ausschließen, weil er sonst ganz anders aussähe.

Man könnte auch einmal versuchen, etwas im Netz zur Freifrau von Gemmingen heraus zu finden - ich hatte mehrere Belege an sie, die in die Zeit nach Napoleon reichten (1820er Jahre) und so ähnlich sehe ich den Brief auch hier.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 13.08.2015 19:28:41 Gelesen: 145475# 38 @  
@ volkimal [#36]

Hallo Volkmar,

der Brief könnte aus Pommerellen stammen, das Siegel erinnert an derer von Klinski. [1]

Zumindest glaube ich am Scan einen Ritterhelm zentral oben zu erkennen, somit Adelsgeschlecht, links und rechts die Blattverzierungen sind ähnlich, und im Wappenschild ist ein Widder scheint mir.

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Klinski_(Adelsgeschlecht)
 
Gernesammler Am: 13.08.2015 19:54:18 Gelesen: 145462# 39 @  
@ volkimal [#36]

Hallo Volkmar,

unter diesem Link findest Du etwas zur Familie von Gemmingen u.a. auch etwas über ihre Siegel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gemmingen_(Adelsgeschlecht)

Gruß Rainer
 
Lars Boettger Am: 22.08.2015 15:01:55 Gelesen: 145271# 40 @  
@ Cantus [#1]

Anbei mein einziger Brief aus der Markenzeit von Thurn & Taxis, ebenfalls in Mainz 1858 aufgegeben, ebenfalls in den 2. Rayon des Deutsch-Österreichischen Postvereins.

Beste Grüsse!

Lars


 
bayern klassisch Am: 22.08.2015 15:22:03 Gelesen: 145268# 41 @  
@ Lars Boettger [#40]

Lieber Lars,

feines Stück! Hat der Brief noch Inhalt? Der Empfänger war nämlich ein Auswanderungsagent und von daher könnte sich ein interessanter Inhalt in dem Brief verstecken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 22.08.2015 17:26:51 Gelesen: 145249# 42 @  
@ bayern klassisch [#41]

Lieber Ralph,

darum habe ich vor ein paar Jahren den Brief erworben. Es handelt sich um eine Liste mit Abfahrtszeiten für Dampf- und Segelschiffe.

Beste Grüsse!

Lars
 
bayern klassisch Am: 22.08.2015 17:55:26 Gelesen: 145242# 43 @  
@ Lars Boettger [#42]

Lieber Lars,

wenn du mal ne freie Minute hast, wäre es schön, diese hier sehen zu dürfen. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph

P.S. Ich hoffe man sieht sich in Sifi im bekannten Hotel.
 
volkimal Am: 23.08.2015 18:44:07 Gelesen: 145171# 44 @  
@ bayern klassisch [#37]

Hallo Ralph,

Du schreibst "ich bin im doppelten Sinne kein Spezialist für diesen Brief,". Dafür kannst Du aber eine Menge zu dem Brief sagen. Vielen Dank!

Irgendwie hatte ich nicht soviel Zeit und habe Deine Antwort übersehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 24.08.2015 10:55:54 Gelesen: 145135# 45 @  
@ volkimal [#44]

Hallo Volkmar,

ich sammle halt keine Fahrpost und das Gebiet schon gar nicht - aber es gibt bei Altdeutschland durchaus Parallelen in der Annahme, Behandlung und Abwicklung von Briefen, so dass man als alter Hase auch mal auf fremden Gebiet ein paar weniger gewagte Aussagen treffen kann.

Schön, wenn ich dir etwas helfen konnte. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 27.08.2015 13:21:24 Gelesen: 145057# 46 @  
Thurn und Taxis ist ein reizvolles Sammelgebiet, vor allem die Auslandsbriefe haben es in sich.

Aus meiner Sammlung ein Brief aus Mainz-Bahnhof vom 2.8.1866 nach London, Ankunft 4.8., frankiert mit 2 senkrechten Paaren der 9 Kreuzer farblos durchstochen (Nr.44) für ein 36 Kreuzer Porto. Auf der Couvertrückseite keine Stempel.
Da hätte sich die Verwendung einer 30 Kreuzer Marke angeboten, zumal ja gewünscht war möglichst wenige Marken zu verkleben.



VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 27.08.2015 14:28:13 Gelesen: 145048# 47 @  
@ hajo22 [#46]

Hallo hajo22,

zeigst du uns die Rückseite?

Wenn ich mir das Weiterfranko ansehen (später 20 Kreuzer), lese ich darunter einen weit höheren Wert. Der Empfänger hieß "Canton" - ich glaube daher, dass man den Brief nach Canton in China ausgerechnet hat, ehe man bemerkte, dass er nach England gehört.

Als Brief nach England waren je 10 Kreuzer pro Loth als Weiterfranko zu vergüten (via Belgien) und je 8 Kreuzer verblieben der Aufgabepost.

Schönes Stück!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 27.08.2015 15:45:17 Gelesen: 145039# 48 @  
@ bayern klassisch [#47]

Wie bereits vermerkt, sind auf der Rückseite keine Stempel und hier ergänzend: Auch keinerlei Vermerke. Bei der Firma lese ich ..Cantor Esq., nicht Canton, vergleiche das erste "n" mit dem letzten Buchstaben, den ich mit "r" identifiziere.

Aber endlich eine gute Idee zu dieser Frankatur.

BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 27.08.2015 16:02:48 Gelesen: 145036# 49 @  
@ hajo22 [#48]

Sorry, mit der leeren Rückseite hatte ich überlesen, weil ich ihn so spannend fand.

Ob Cantor oder Canton - beide Lesarten halte ich für möglich und welchen Sinn sollten sonst 20 Kreuzer Franko und 36 Kreuzer Weiterfranko, wie zuerst notiert, machen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 27.08.2015 16:38:27 Gelesen: 145028# 50 @  
@ bayern klassisch [#49]

Den handschriftlichen Vermerk oben links in rotvioletter Tinte kann ich immer noch nicht deuten. Da bin ich einfach nicht weitergekommen.

Danke und schönen Tag.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 27.08.2015 16:40:03 Gelesen: 145027# 51 @  
@ hajo22 [#50]

Oben steht, in der Tinte des falschen Weiterfrankos, 1 2/10 Loth als Zeichen der 2. Gewichtsstufe.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 27.08.2015 17:28:18 Gelesen: 145019# 52 @  
@ bayern klassisch [#51]

Ja, jetzt wo ich es weiß, kann ich die "10" auch lesen. Also ich muß schon sagen, manche Altvorderen hatten schon auch Klauen-/Rezeptschriften, grauenhaft.

By the side, ich trage schon seit vielen Jahren essaies, Entwürfe, Probedrucke Bayern bis Ende der eigenen Markenzeit zusammen. Wäre das was für einen neuen Thread oder gibt es ihn schon und ich habe ihn nur nicht gefunden, auch nicht mit der Suchfunktion?

BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 27.08.2015 18:12:15 Gelesen: 145012# 53 @  
@ hajo22 [#52]

Bin nicht der beste Sucher im Forum, aber warum nicht einen Thread eröffnen? Nur von meiner Seite wird da mangels Masse nichts kommen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 27.08.2015 21:58:50 Gelesen: 144984# 54 @  
Und zum Tagesausklang nochmals ein Brief von Mainz nach London. Gestempelt 10.5.1866, Ankunft London 11.5. Frankiert mit 2 x 9 Kreuzer (Nr. 44) = 18 Kreuzer, davon 10 Kreuzer "Weiterfranko" mit Leitvermerk "via Belgien". Rückseite Bahnpoststempel Mainz-Coeln 10.5.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 24.10.2015 16:22:46 Gelesen: 144408# 55 @  
12 Kreuzer Damenbriefchen vom 10.4.1866 aus Frankfurt am Main (Bahnhofstempel Einzeiler Ffm) mit 2 x 6 Kreuzer (4. Ausgabe, Nr.43), gestempelt Frankfurt a.M. - Bingen, Bahnpost 2 nach Paris. Mit blauem unkomplettem Grenzübergangsstempel "..Erquelines 11.4.66" und rotem PD-Stempel.



BG, hajo22
 
hajo22 Am: 25.10.2015 13:52:57 Gelesen: 144367# 56 @  
Noch ein Brief nach Paris und was zum Knacken für Postgeschichtler:

12 Kreuzer Frankatur auf Faltbrief mit waagrechtem Paar der 6xer (Nr.53) 1867 aus Frankfurt a.M. nach Paris.

Handschriftlicher Vermerk in blauer Tinte: "affr. insuff" = affranchissement insuffisant = ungenügende Frankierung.

Was bedeuten die sonstigen Vermerke auf der Briefvorderseite?



VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 25.10.2015 16:04:04 Gelesen: 144353# 57 @  
@ hajo22 [#56]

Hallo,

Briefe über 1/2 Loth kosteten bis 15g den doppelten Satz. Der Absender war der Ansicht, dass sein Brief noch einfach wäre und klebte folglich nur 12 Kr. für einfache Briefe nach Frankreich.

Die Aufgabepost in FFM sah das anders und wog ihn mit 7/10 Loth (unter den Marken) als Doppelbrief, wofür die 12 Kr. nicht reichten. Ergo hatte sie den Brief als unterfrankiert "Afranchissemt insuffisant" zu kennzeichnen.

Die verklebten 12 Kr. entsprachen 42 französischen Centimes (4,2 Decimes). Darunter zeigt die "2" die ermittelte Gewichtsstufe an.

Unterfrankierte Briefe durften nicht von Taxis taxiert werden (das ist fast schon ein aberwitziges Wortspiel). Dies durfte nur (musste allein) die französische Post beim Grenzpostamt Forbach bewerkstelligen.

Diese errechnete 6 Decimes (knapp 18 Kr.) als Nachporto für den Empfänger aus.

Schönes und nicht häufiges Stück!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 25.10.2015 18:05:24 Gelesen: 144333# 58 @  
@ bayern klassisch [#57]

Mein Gott, alles richtig interpretiert. Das ist eine glatte Eins mit Stern: 1*

Allerdings "affranchissement" (Freimachung) schreibt der Franzose so, wie ich das Wort geschrieben habe. Nur zur Info und damit französisch sprechende Forumsmitglieder nicht frappiert sind.

Und hier ein 3. Brief mit 2x6 Kreuzer Frankatur (Nr.43) aus Darmstadt 1867 nach Paris. Diesmal stimmte wieder alles.



BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 26.10.2015 06:22:02 Gelesen: 144307# 59 @  
@ hajo22 [#58]

Sorry für das vergessene "f", wird nicht mehr vorkommen.
 
hajo22 Am: 26.10.2015 11:39:32 Gelesen: 144287# 60 @  
@ bayern klassisch [#59]

Danke, war natürlich nicht ernst gemeint, ich bin ja kein "Oberlehrer".

Hier nochmals 2x6xer (Nr.43) senkrechtes Paar aus Wiesbaden über Frankfurt a.M. nach Muri bei (Ortsangabe ergänzt) Bern/Schweiz (alle Stempel ohne Jahresangaben, also Datierung zwischen 1865/67).

12 Kreuzer Frankatur, auch diesmal wieder unterfrankiert. Handschriftlicher Vermerk "Boîte", gemeint ist wohl boîte postale (=Postfach).

Rechts neben der unteren 6 Kreuzer Marke lese ich: "nur 3 (Kreuzer) Wf (Weiterfranko)".

Das Couvert ist "geadelt" durch das Prüfzeichen des Großmeisters aller AD-Prüfer "Pfenninger" rechts unten auf der Vorderseite.



VG, hajo22
 
Lars Boettger Am: 26.10.2015 12:49:07 Gelesen: 144273# 61 @  
@ hajo22 [#60]

"Boîte" heisst nach meiner Ansicht in diesem Zusammenhang "Briefkasten". Wahrscheinlich war der Brief so in den Briefkasten eingeworfen und nicht am Schalter abgegeben worden.

Beste Grüsse!

Lars
 
hajo22 Am: 26.10.2015 13:57:20 Gelesen: 144267# 62 @  
@ Lars Boettger [#61]

Danke für den Hinweis. Das ist wahrscheinlicher als meine Behauptung mit dem Postfach (wobei ich nicht mal weiß, ob es Postfächer damals in der Schweiz schon gab).

BG, hajo22
 
hajo22 Am: 26.10.2015 14:16:35 Gelesen: 144258# 63 @  
12 Kreuzer Frankaturen konnten auch mit 4 x 3 Kreuzer Marken freigemacht werden:

2 waagrechte Paare der 3 Kreuzer (Nr.32) auf Faltbrief aus Neuhaus am Rennweg vom 30.9. via Frankfurt a.M. (1.10.) und Paris (3.10.) nach Lyon, Ankunft am 4.10.1864. Grenzübergangsstempel (ich kann noch lesen) Forbach und PD-Stempel.



Nach einer Direktive der T&T-Postverwaltung sollten auf den Briefen die geringst mögliche Anzahl von Marken verklebt werden. Bei 12 Kreuzer also maximal 2 Marken (2x6 oder 9+3).

Ich nehme daher an, daß der Absender den Brief vorfrankiert hatte oder der Beamte wollte seine 3 Kreuzer Bestände verringern.

VG, hajo22
 
Lars Boettger Am: 26.10.2015 14:19:31 Gelesen: 144255# 64 @  
@ hajo22 [#62]

Ob es Postfächer in der Schweiz schon gab, kann ich nicht sagen. Aber 1840 waren Postfächer in den USA schon gang und gebe. Man findet z.T. auf den Brief Angaben zu Postfächern: "Charge Box 63" (o.s.ä.) - den Gebühren für die Postfächern wurden z.B. die zu zahlenden Portobeträge zugeschlagen.

Beste Grüsse!

Lars
 
hajo22 Am: 26.10.2015 20:14:09 Gelesen: 144226# 65 @  
@ Lars Boettger [#64]

Laut Wikipedia gab es seit 1873 Postfächer in der Schweiz.

VG, hajo22

Also ist Briefkasten gemeint.
 
Baldersbrynd Am: 29.10.2015 10:22:52 Gelesen: 144132# 66 @  
Hallo

Ich bin kein TuT Sammler, aber einige Briefe habe ich.

Hier ein großes Briefstück aus Frankfurt am Main nach Offenbach, 1 Meile. Frankiert mit 2 Kr. nach der Portotabelle ist die kleinste Porto 3 Kr.
In Mitte steht ein blaues 1?

Die Briefmarken sind entwertet mit Puntierte Dreiringstempel mit 220.

Viele Grüße
Jørgen




 
Magdeburger Am: 29.10.2015 13:25:31 Gelesen: 144116# 67 @  
@ Baldersbrynd [#66]

Hallo Jørgen,

bis 3 Meilen war das Franco 2 Kreuzer, wie bei dem gezeigten Brief. Der blauer Strich ist der Bestellkreuzer in Offenbach.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 29.10.2015 23:30:57 Gelesen: 144079# 68 @  
Hallo Ulf,

Danke für Deine Antwort mit Portoinformation.

Viele Grüße
Jørgen
 
10Parale Am: 22.11.2015 14:19:14 Gelesen: 143700# 69 @  
@ bignell [#21]

Bin auch kein TuT-Sammler, lasse mich aber immer wieder gerne von anderen Sammelgebieten faszinieren. Gestern stöberte ich in einer Flohmarktkiste und fand diesen Beleg, den ich tatsächlich für 1,-- Euro erhielt. Deine exzellente Vorlage mit dem Frankfurt Brief und Botenlohnvermerk diente mir hier etwas als Lehrmaterial.

Tatsächlich ist der Zustand auch nicht besonders, aber immerhin eine 9 Kreuzer Marke, etwas undeutlich 320 im Ringstempel, noch ein schöner Stempel von Frankfurt a.M. vom 31.Oct.1860 - Bestimmung Landshut a.d. Isar, wo er am 2. November zugestellt wurde (Rückseite).

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 22.11.2015 14:24:56 Gelesen: 143699# 70 @  
@ 10Parale [#69]

Hallo 10Parale,

wer den nicht für 1 Euro mitnimmt, sollte öffentlich ausgepeitscht werden. :-)

Ein sehr guter Kauf - der kleine 220er Stempel von Frankfurt am Main (nicht "320") ist gar nicht sooo häufig und ein Brief über 20 Meilen unter 1 Loth ist zwar die häufigste Frankaturvariante zwischen Taxis und Bayern, aber bei dem Preis kann man dich nur beglückwünschen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.11.2015 17:41:41 Gelesen: 143673# 71 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diese Ganzsache (U 23 A) bekommen, wenn ich es richtig lese mit Vierringstempel Nr.105 versendet nach Lindau im Dezember 1861.

Rückseitig sind ein Fahrpoststempel von Württemberg und der Ankunftsstempel von Lindau.

Gruß Rainer


 
hajo22 Am: 24.11.2015 12:09:54 Gelesen: 143591# 72 @  
Auch reizvoll bei T&T sind die frankierten Postanweisungen (PA). Hier eine PA über 3 Thaler aus Schlüchtern vom 1.5.1867 nach Kassel, frankiert mit 1 Sgr. (Nr.48). Auf der Rückseite der PA stehen die Bedingungen incl. Gebührenordnung.



Thurn und Taxis ist einfach ein schönes Sammelgebiet.

Wer kann ein frankiertes T&T-Telegramm zeigen?

BG, hajo22
 
JohannesM Am: 24.11.2015 18:35:29 Gelesen: 143553# 73 @  
Hallo an die Thurn und Taxis-Kenner,

bei diesem Brief sind mir 2 Details unklar. 4 Kreuzer von Darmstadt nach Mainz müßten passen, wofür war der eine Kreuzer unterm Strich. Und was bedeutet der blaue Kringel - ein "O" oder eine Null? Ich möchte hinzufügen, das ich keine Ahnung habe, da es absolut nicht mein Sammelgebiet ist.



Beste Grüße
Eckhard
 
Magdeburger Am: 24.11.2015 19:26:45 Gelesen: 143544# 74 @  
@ JohannesM [#73]

Hallo Eckhard,

dieser Brief ist incl. Bestellgeld frankiert worden - 4 Kreuzer Beförderung + 1 Kreuzer Bestellgeld - die Null-Paragraphe zeigt es an.

Bei T&T wurde es vorgeschrieben, an Behörden incl. Bestellgeld zu frankieren. Die Kenner können es sicher noch genauer sagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 24.11.2015 21:12:47 Gelesen: 143517# 75 @  
@ JohannesM [#73]

Hallo Eckhard,

unten links, eh der wichtigste Teil aller Briefe, steht "ganz frei". Damit war gemeint, dass der Absender das Franko nach dem gültigen Tarif und das Bestellgeld von 1 Kreuzer bezahlt hat. Daher die rote 4 neben "ganz frei", die das tarifmässige Franko darstellte und darunter der Bestellgeldkreuzer.

Der "blaue Kringel" war die typische taxische Null - Paraphe, mit der die Abgabepost ihrem Stadtboten anzeigte, dass das Franko geprüft und das Bestellgeld vereinnahmt worden war, also Null zu zahlen war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
JohannesM Am: 24.11.2015 23:21:42 Gelesen: 143498# 76 @  
@ Magdeburger [#74]
@ bayern klassisch [#75]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

vielen Dank euch beiden für die schöne Übereinstimmung, da sind ja jegliche Zweifel ausgeräumt und ich habe wieder etwas gelernt.

Beste Grüße
Eckhard
 
hajo22 Am: 25.11.2015 12:23:49 Gelesen: 143467# 77 @  
Es gab wohl mal eine Zeit, da dienten aufgehobene Briefe als "Marken-Vorratslager", anders kann ich mir die Handhabung mit dem hier gezeigten Brieflein nicht erklären.



Ich habe den "Brief-Torso" aufgehoben und zeige ihn hier, damit ich nicht mehr dauernd alleine weinen muß, wenn ich ihn sehe.

BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 25.11.2015 12:56:30 Gelesen: 143461# 78 @  
@ hajo22 [#77]

Nach dem Postvertrag vom 1.1.1857 waren bei der Leitung über Frankreich 6 Kr. für Taxis und 12 Kr. Weiterfranko zu bezahlen, also 18 Kreuzer.

Der Absender hatte wohl eine 9 Kr. Marke aufgeklebt, die jetzt irgendwo, wo sie wertarm ist, schlummert.

Das Weiterfranko wurde mit 14 Kr. falsch notiert, denn das betraf die Zeit vom 2.4.1856 bis zum 31.12.1856 (kurze Periode!), als einfache Briefe über Frankreich nach GB noch 23 Kr. gekostet hatten.

Leider kommen solche Eseleien auch heute noch vor, wie mich die Bucht mehrfach lehrte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 25.11.2015 18:43:35 Gelesen: 143418# 79 @  
@ bayern klassisch [#78]

Ich bitte um Gnade, weil ich unwissend bin, aber was versteht man unter "die Bucht"?

Wie man sieht, wurde ja die Marke nicht vom Couvert abgelöst, sondern gleich Marke inclusive Briefteil (brutal) herausgeschnitten.

Hier ein deutlich besser erhaltener Auslandsbrief mit Destination Brüssel frankiert mit 5 Sgr. (3+2Sgr.) der 1. Ausgabe.

Die Rückseite habe ich aufgeklappt, damit man die Stempel lesen kann. Das Weiterfranko ist mit 2 Sgr. vermerkt.



Thurn und Taxis ist ein sehr schönes Sammelgebiet.

BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 25.11.2015 18:55:26 Gelesen: 143412# 80 @  
@ hajo22 [#79]

Gnade gewährt - die Bucht = eBay (electronical bay = elektronische Bucht).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 25.11.2015 19:41:01 Gelesen: 143405# 81 @  
@ bayern klassisch [#80]

Ach so, interessant. Aber a bay hat auch andere Bedeutungen, z.B. eine "Pferdebox", auch ganz lustig.

Jetzt habe ich doch was Neues gelernt und bin keine absolute "Evolutionsbremse" mehr.

BG, hajo22
 
hajo22 Am: 25.11.2015 20:15:10 Gelesen: 143397# 82 @  
Zum Tagesausklang hier noch ein Faltbrief aus einer Zeit in der es noch keine T&T-Briefmarken gab:

T&T-Postamt Hamburg vom 17.9.1842 nach Bordeaux, Ankunft 24.9.

Roter Grenzübergangsstempel "3 Tour-T 3 Givet" vom 22.9.1842 und Rayonstempel T.T.R.4 (Rayon 4). Das Porto ist handschriftlich vermerkt und wurde vom Empfänger bezahlt.



BG, hajo22
 
10Parale Am: 25.11.2015 20:18:21 Gelesen: 143396# 83 @  
@ hajo22 [#77]

" Ich habe den "Brief-Torso" aufgehoben und zeige ihn hier, damit ich nicht mehr dauernd alleine weinen muß, wenn ich ihn sehe."

Ja es ist schon traurig. Kommt es aber nicht auch auf die Sichtweise an? Der Begriff ist dem griechischen entlehnt (Thyrsos = Stumpf, Strunk) und wird in der Bildhauerei verwandt, sprich in der Kunst. Unter

http://www.akg-images.de/archive/Torso-einer-jungen-Frau-2UMDHUQYBMRG.html

kann man einer solchen berühmten Torso von Auguste Rodin betrachten.

Dabei ist das "verunstalten", - Bayern klassisch nennt es treffend "Eselei", in beiden Fällen bewusst geschehen, von Rodin wie auch von dem Unbekannten, der hajo22 seinen Brief verunstaltete.

@ bayern klassisch

Vielen Dank für das Statement.
 
hajo22 Am: 25.11.2015 21:15:12 Gelesen: 143386# 84 @  
@ 10Parale [#83]

Eine kleine Korrektur zu Deinem Text: Als ich den Brief im Rahmen eines AD-Briefpostens auf einer Auktion vor langer Zeit erwarb, war er schon im heutigen Zustand. Der Unbekannte hat also nicht mir den Brief zerschnitten, sondern ich habe den "Torso" gekauft, man kann sagen als "Beifang" wie es in der Fischerei so schön heißt. Der Frevel war schon Historie, ich bin also unschuldig, aber dennoch sehr traurig, wenn ich ihn ansehe.

BG, hajo22, der Traurige
 
hajo22 Am: 27.11.2015 12:16:44 Gelesen: 143287# 85 @  
Muster ohne Wert(h). Laut Briefinhalt handelte es sich um verschiedene Muster von "Bleiweiß".

Begleitbrief vom 17.7.1858 aus Eisenach nach Annaberg, Ankunft 18.7.1858.
Sendung über 20 Meilen in höherer Gewichtsstufe. Links oben vermerkt: "2f" = 2-faches Porto.

Frankiert mit 2x3 Sgr. = 6 Sgr. der 1. Ausgabe von T&T.



Wer kann einen mit T&T-Marken frankierten Paketbegleitbrief (möglich vom 1.11.1866 bis 30.6.1867) zeigen?

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 17.12.2015 13:46:51 Gelesen: 142598# 86 @  
@ hajo22 [#85]

Hallo Hajo22,

dein gezeigter Brief ist ein normaler "Muster ohne Wert" - Brief und da das Muster auch anhängend war, kann er auch in den Genuß des günstigeren Francos. Er ist somit auch kein Fahrpostbrief.

Hallo Zusammen,

einen Marken frankierten Fahrpost-TuT-Brief kann ich nicht präsentieren und auch wäre er nur mit Magdeburger Relevanz für mich interessant.

Heute kam bei mir ein Brief aus Neustadt an der Orla an - er lief natürlich nach Magdeburg und ist auch richtig mit einer 3 Sgr.-Marke frankiert worden.



Soweit ich herausgefunden habe, handelt es sich um eine Nr. 17 welche im Januar 1861 an die Schalter kam.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 17.12.2015 16:08:25 Gelesen: 142583# 87 @  
@ Magdeburger [#86]

Das hast Du falsch verstanden, ich meinte keinen "Paket"-Begleitbrief, sondern einen an der Mustersendung hängenden "Begleitbrief". T&T-Paketbegleitbriefe waren ja - wie ich schon schrieb in [#85] - nur ganz kurze Zeit möglich. Ich kann leider keinen zeigen.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 17.12.2015 16:35:48 Gelesen: 142578# 88 @  
In [#79] hatte ich einen Auslandsbrief nach Brüssel im Tarif von 5 Sgr. gezeigt (frankiert mit 3 und 2 Sgr-Marken).

Hier nun ein nach Amsterdam gerichteter Brief aus Apolda im gleichen Auslandstarif, diesmal frankiert mit der für diese Tarifstufe vorgesehenen 5 Sgr.-Marke.

Ein Neuzugang, den ich mir zu Weihnachten selber geschenkt habe.



BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 17.12.2015 16:48:14 Gelesen: 142574# 89 @  
@ hajo22 [#88]

Ich glaube, man kann sich schlechter beschenken, als mit solch einem schönen Brief! Gut gemacht, sieht klasse aus.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
guy69 Am: 17.12.2015 17:16:10 Gelesen: 142566# 90 @  
@ hajo22 [#77]

Auf dem Brief klebte noch eine 6 Kreuzer Marke.

Es galt der Tarif für die Correspondenz nach und aus dem Postvereinsausland vom April 1856. Auf dem Leitweg über den Grenzübergang Forbach galt die Postvereinstaxe von 6 Kreuzern in der Grenzentfernungsstufe 10 bis 20 Meilen für einen Brief unter 1 Loth. Darmstadt wird ausdrücklich in dieser Zone genannt. Das fremde Porto betrug 10 Kreuzer nach dem Tarif von 1855/1856. Macht zusammen 16 Kreuzer. Geklebt sind 10 Kreuzer, also es fehlt eine 6 Kreuzer Marke.

Viele Grüße

Harald
 
hajo22 Am: 17.12.2015 20:45:43 Gelesen: 142534# 91 @  
@ guy69 [#90]

Das deckt sich nicht mit den Berechnungen in Beitrag [#78] (bayern klassisch).

BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 17.12.2015 21:18:33 Gelesen: 142527# 92 @  
@ hajo22 [#91]

Hallo hajo22,

ich glaube, guy69 hat Recht - wenn die Gebühr unten links nicht das Weiterfranko war, wie ich es vermutet hatte, sondern das Gesamtfranko = 16 Kreuzer, dann würde eine 6 Kr. Marke tatsächlich fehlen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
guy69 Am: 18.12.2015 17:16:29 Gelesen: 142486# 93 @  
@ bayern klassisch [#92]

An dem Vermerk habe ich auch lange gerätselt. Ist es eine 14 oder gar doch eine 16. Nur was macht das für einen Sinn das Gesamtporto anzuschreiben? Bis jetzt ist mir noch nichts rechtes eingefallen.

*grübel*

Post [#31] zeigt ein ähnliches Porto.

Viele Grüße Harald
 
bayern klassisch Am: 18.12.2015 18:24:58 Gelesen: 142477# 94 @  
@ guy69 [#93]

Hallo Harald,

hast du einen Brief mit vollständiger Frankatur aus dem Kreuzerbereich nach England mit diesem Laufweg aus der Portoperiode?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 19.12.2015 10:52:32 Gelesen: 142434# 95 @  
Wollen wir die Ganzsachen-Umschläge nicht ganz außer Acht lassen.

Ganzsache U22 + Zusatzfrankatur 2x1xer (Nr.20) aus Bad Ems nach Wiesbaden (Stempel ohne Jahresangabe). Bestellgeld 1xer, Rückseite ohne Vermerke/Stempel.



Kann jemand aus dem Forum einen T&T-Paketbegleitbrief zeigen?

BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 19.12.2015 11:35:04 Gelesen: 142430# 96 @  
@ hajo22 [#95]

Hallo Hajo22,

ich weiß ja nicht, ob dir dieser Begleitbrief gefällt:



Am 18.Juli 1833 geschrieben und „An die Großherzogliche Mecklenburger Justiz Canzley zu Rostock“ mit "14 Thaler 2 Gutegroschen 9 Pfennige in L(ouis)d' or a 5 Reichsthaler Postvorschuß Nebst 1 Packet Acten in Wachstuch" gesendet. Das Paket wog 2 Pfund 12 Loth, der begleitende Brief selbst 1 Loth.

Die erste Taxierung 386 ½ gute Groschen – 782 Schillinge L.M. – 403 ¼ gute Groschen wurde scheinbar korrigiert in gesamt 508 Silbergroschen = 16 Thaler 45 Shilling L.M. Eine vollständige Beschreibung der Taxen ist mir bis heute nicht gelungen.

Laut Präsentationsvermerk war er am 27.Juli am Ziel.

Laufweg : Dornburg - Camburg - Naumburg, wo er sechs Stunden später, also 9 Uhr, ankam. 11 Uhr ging es dann weiter, entweder noch am Samstag oder Dienstag nach Halle/Saale. Ankunft dort war um 21.30 Uhr. Montag bzw. Donnerstag 12 Uhr weiter über Halle - Cönnern - Bernburg - Atzenburg - Magdeburg - Burg - Genthin - Schmitzdorf - Scharlibbe - Sandau - Havelberg - Kletze - Perleberg - Warnow – Ludwigslust.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 19.12.2015 12:36:10 Gelesen: 142421# 97 @  
@ Magdeburger [#96]

Toller Beleg. Kannten sich da die Postbeamten/-angestellten angesichts der vielen Vermerke noch aus? Das Lesen solcher Vorderseiten ist schon eine Wissenschaft für sich. Der recherchierte Laufweg "famos", um mal einen älteren Ausdruck zu verwenden.

Bei den Paketbegleitungen denke ich an frankierte Briefe. Also hübsch mit möglichst vielen T&T-Marken. Das ist gar nicht so häufig. In meinem Archiv habe ich den Rapp-Auktions-Katalog vom Dez. 1989. Damals ist bei Rapp eine Spezialsammlung T&T versteigert worden (mit einmaligen Belegen). Dabei war auch ein frankierter Paketbegleitbrief, Los 1606, Ausruf 100 sfrs., Zuschlag 750 sfrs. (ohne Nebenkosten).

Mal sehen, ob einer aus dem Forum so was zeigen kann. Ich bin schon gespannt. Der kurze mögliche Verwendungszeitraum macht die Sache ja nicht leichter.

BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 19.12.2015 15:12:50 Gelesen: 142403# 98 @  
@ hajo22 [#97]

Hallo Hajo22,

vor etwa 3 1/2 Jahren wurde dieser Wertbrief bei Ebay mal angeboten:





Den Endpreis kenne ich nicht..., da er für mich irrelevant war (kein MD-Bezug!) Er ist vom 31.12.1866 sein, also fast zwei Monate nach Zulassung vom Marken für Fahrpostsendungen.

Im Gegensatz zum Attest ist meine Beschreibung etwas anders:

Zwar scheint er als eingeschrieben zu sein, jedoch innerhalb des DÖPV ist dies bei Fahrpostsendungen nicht möglich, also hier irrelevant.

Siegelseitig ist richtig P4 = Progressionsstufe 4 (12 bis 16 Meilen) notiert worden und somit war der Mindestfahrposttarif von 3 Sgr. anzuwenden. Bei unter 50 Thaler Wert und einer Entfernung von über 12 bis 48 Meilen war für die 5 Thaler Wert 1 weiterer Sgr. zu zahlen, insgesamt somit 4 Sgr.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 19.12.2015 15:49:19 Gelesen: 142397# 99 @  
@ Magdeburger [#98]

Lieber Magdeburger,

ich glaube deinen Ausführungen 10mal mehr, als denen im Attest und dabei werde ich hier sicher nicht der Einzige sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 19.12.2015 18:07:09 Gelesen: 142388# 100 @  
@ bayern klassisch [#99]

Das unterschreibe ich ganz und gar oder im Politiker-Jargon: " Da bin ich ganz bei Dir" (was auch immer damit gemeint sein mag).

BG, hajo22

schönen 4. Advent
 
hajo22 Am: 19.12.2015 18:14:55 Gelesen: 142382# 101 @  
@ Magdeburger [#98]

Ist zwar eine Fahrpostsendung, aber immer noch kein Paketbegleitbrief. Wäre interessant gewesen, was der gekostet hat. But by the side, diese Sachen sind mitnichten billig.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 19.12.2015 18:38:32 Gelesen: 142377# 102 @  
@ bayern klassisch [#89]

Tja, da fehlt jetzt noch der 10 Sgr.-(Übersee-)Brief. Ob`s damit nächste Weihnachten klappt? Immerhin habe ich ein ganzes Jahr Zeit zum Ansparen. Aber was nützt das, wenn`s kein Angebot gibt? Da heißt es WARTEN, die große Tugend der Sammler.

BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 19.12.2015 19:24:06 Gelesen: 142370# 103 @  
@ bayern klassisch [#99]

Lieber Bayern Klassisch,

Danke!

@ hajo22 [#101]

Hallo Hajo22,

ich dachte, ich kann dich schon mit einem Fahrpostbrief "beglücken". Soweit ich mich dunkel erinnere, war der Brief nicht mal dreistellig - dies jedoch ohne Gewähr.

Einen solchen Brief nach MD, ggf. auch durch, würde auch gut in meine Sammlung passen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 19.12.2015 19:56:52 Gelesen: 142364# 104 @  
@ hajo22 [#102]

Da dürfte bei Peter Sem etwas aus der Henner Hagenbach - Sammlung dabei sein. Es soll auch 2016 eine große TT - Sammlung auf den Auktionsmarkt kommen. Leider habe ich vergessen, wo und wann genau. Aber auch da sollten Bomben dieser Güteklasse dabei sein.

Jedenfalls drücke ich kräftig beide Daumen, dass sich dein Weihnachtswunsch 2016 bald erfüllen möge.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 19.12.2015 20:11:34 Gelesen: 142359# 105 @  
@ bayern klassisch [#104]

Danke für den Hinweis. Da ich im Laufe eines Jahres eine Unzahl von Auktionskatalogen erhalte, wird wohl auch die von Dir erwähnte große T&T-Sammlung irgendwo auftauchen. Ich lasse mich überraschen. Die 10 Sgr. wird nach meinen Beobachtungen auf Brief allerdings seltener angeboten als ihr Pendant die 30 Kreuzer Marke.

@ Magdeburger [#103]

Kann ich mir vorstellen, daß der Brief keinen hohen Zuschlag erhalten hat. Mir gefallen die Entwertungen auf den Marken auch nicht. Ich hätte ihn nicht gekauft.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 21.12.2015 09:37:08 Gelesen: 142300# 106 @  
Faltbrief gestempelt beim Thurn und Taxis Postamt in Bremen am 13.5.1862 nach Kassel. Frankiert mit 3 Sgr. (2. Auflage, Nr.17), entwertet mit Ringnummernstempel "301". Beigesetzter T&T-Stempel Bremen.

Die Marke für T&T-Verhältnisse gut geschnitten und exakt gestempelt. Rückseite Ankunftsstempel.



T&T ist ein schönes Sammelgebiet, allerdings findet man gut erhaltene Belege nur mit Glück und Ausdauer (et vice versa).

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 13.02.2016 22:05:58 Gelesen: 140631# 107 @  
Jetzt sind schon fast 2 Monate ins Land gezogen ohne das hier im T&T-Thema eine Bewegung zu beobachten ist. Dem will ich heute abend abhelfen.

In [#29] hatte ich einen Brief nach Italien mit der 15 kr.-Marke in Mischfrankatur gezeigt.

Hier nun ein Faltbrief mit einer Solofrankatur der 15xer aus Wiesbaden vom 27.1.1862 nach Paris (Ankunft 28.1. lt. Stempel auf der Rückseite). Kein Neuzugang, sondern schon lange in der Sammlung. Roter Grenzübergangsstempel Forbach.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 14.02.2016 16:12:47 Gelesen: 140575# 108 @  
Thurn und Taxis-Ganzsachenumschlag zu 6xer (U23) + 6xer (Nr.33) per Einschreiben aus Frankfurt a.M. am 8.12.(ohne Jahr) nach Bliescastel, Ankunft 9.12.

Das Porto (DÖPV) von 12xer setzt sich zusammen für einen Brief bis 1 Loth, Entfernung 10-20 Meilen zu 6xer + 6xer für die Einschreibgebühr.

Roter "Charge"-Stempel und handschriftlich vermerkt: "gegen Schein".



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 09.06.2016 20:26:10 Gelesen: 135835# 109 @  
Schade, daß hier bei Thurn und Taxis seit Monaten kein Beitrag zu verzeichnen ist. Gibt es denn im Forum so wenige T&T-Sammler? Das kann ich nicht glauben.

Ich zeige heute eine Drucksache, frankiert mit 1/3 Sgr. (Nr.2), gestempelt Gotha 2.2.1859, die Marke entwertet mit Nummernstempel 273. Die Drucksache weist auf ein Angebot von Sämereien hin. Da die Adreßschleife leider nicht mehr vorhanden ist, kann nicht gesagt werden, wohin die Drucksache adressiert war (kein Ankunftsstempel).

Die Marke ist für T&T-Verhältnisse recht gut geschnitten. Ich hätte gerne mehr der 1/3 Sgr.-Marke auf Belegen, aber leider ist dem nicht so, da selten Stücke auf Briefen angeboten werden (nach meiner Erfahrung).



VG, hajo22,
der sich mehr Beteiligung an diesem thread wünscht.
 
Stone Am: 10.06.2016 10:06:47 Gelesen: 135806# 110 @  
Hallo,

ein wenig kann ich auch zu diesem Thread beitragen und möchte Euch einen Brief aus Salzungen nach Hildburghausen vorstellen.

Die Marken haben leider den typischen Taxisschnitt, aber der Ring- und Ortsstempel sind klar abgeschlagen, was mich zum Kauf animiert hat.

Viele Grüße
Stone


 
hajo22 Am: 10.06.2016 11:24:28 Gelesen: 135786# 111 @  
@ Stone [#110]

Typischer T&T-Markenschnitt, durchaus sammelnswert. Die "0" in der Briefmitte zeigt an, daß das Bestellgeld im Voraus bezahlt wurde (Ortsbestellgeld 1 Kreuzer). Der Absender hatte schon links unten vermerkt: "franco/mit Bestellgeld". Aber doppelt genäht hält besser hat sich der Postbeamte wohl gedacht.

Kannst Du den Brief datieren (z.B. Jahresangabe im Brieftext)?

BG, hajo22
 
Stone Am: 10.06.2016 12:41:57 Gelesen: 135776# 112 @  
@ hajo22 [#111]

Hallo hajo22,

vielen Dank für die Aufklärung mit dem Bestellgeld, ich habe mich im Vorfeld schon gefragt wie die 4 Kreuzer zustande kamen.

Den Brief kann ich datieren, anbei ein Scan des Briefinhaltes.



Viele Grüße
Stone
 
Matthias Bock Am: 10.06.2016 12:55:25 Gelesen: 135772# 113 @  
@ hajo22 [#111]

Datum mit Jahreszahl (23.12.1863) steht doch auch sichtbar im Zweikreisstempel von Salzungen.
 
hajo22 Am: 10.06.2016 13:08:41 Gelesen: 135767# 114 @  
@ Hangover [#113]

Jetzt wo Du es schreibst, kann ich den Stempel auch lesen. Ich hatte nur 186? erkannt. Deshalb meine Frage nach der Jahreszahl im Text.

VG, hajo22
 
zockerpeppi Am: 11.06.2016 15:41:36 Gelesen: 135716# 115 @  
Es hat lange gedauert, bis ich den Beleg wiedergefunden habe.



1864 Brief ab Frankfurt nach Amsterdam an die Nederlandsche Credit u. Deposito Bank die spätere Banque de Paris et des Pays Bas. Die beiden Marken haben verschiedene Farbnuancen und wurden mit einem 1 Zeiler FRANKFURT A-M entwertet. Das Porto: gesamt 12 Kreuzer davon 8 Kreuzer für TT und 4 Kreuzer für die Niederlande, passt zum Weiterfranko von 4 Kreuzer unten links in blau.

Auf dem Verso ein Frankfurt A.M – Bingen Bahnpost - Stempel vom 29.6 sowie ein roter Ankunftstempel von Amsterdam vom 30.6.64. Oberhalb dieses Stempels noch schemenhaft ein Stempel über 3 Linien. Es handelt sich um einen Kursstempel MAINZ- 29 IV - COELN vom Zug IV. Unten rechts hat sich jemand anhand eines Namensstempel verewigt, der Prüfer Haferkamp BPP.

Bayern Klassisch und Michael D hatten mich philatelistisch unterstützt denn in Luxemburg hat kaum jemand Erfahrung mit solchen Belegen.

beste Sammergrüße
Lulu
 
hajo22 Am: 11.06.2016 17:55:41 Gelesen: 135690# 116 @  
Heute ein bunt frankierter Auslandsbrief.

23 Kreuzer (Paar 1xer, 3xer und Paar 9xer) auf kleinem Briefchen aus Homburg vom 23.8.1860 via London 27.8. nach Washingbro near Lincoln. Die Marken waren teilweise aus Platzgründen um den kleinen Brief herum geklebt. Das große "P" im Kreis steht für "Paid" (alles bezahlt).

Die Briefversender jener Zeit sahen die Briefmarken nicht als Sammelobjekte an, sondern betrachteten sie lediglich als eine Art Gebühr-Bezahlt-Zettelchen für das Porto. Da muß man durch.

Dennoch ist das Couvert mit den umgeklappten Marken noch sammelnswert, da die Frankatur komplett erhalten blieb. Doch man sehe selber:



VG, hajo22,
der auch schlecht erhaltenen Briefchen eine Zuflucht bietet.
 
kdoe Am: 13.06.2016 10:01:06 Gelesen: 135636# 117 @  
Hallo,

heute möchte ich hier auch mal etwas beitragen - verbunden mit je einer Frage:

Ganzsachenumschlag 1 Silbergroschen von Ilmenau nach Ohrdruf, 7.11.1862, erste Gewichts- und Entfernungsstufe. Rückseitig Siegel des Absenders und Stempel von Gotha und Ohrdruf (jeweils 8.11.) Kann mir jemand die Michel-Nr des Umschlages nennen?



Brief der Porzellanmanufaktur C.A. Merz & Sohn von Ilmenau nach Ottersberg (Hannover) vom 10.12.1865. Rückseitig Stempel von Erfurt (10.12.), Achim (11.12.) und Ottersberg (13.12.). Entsprechen die drei Silbergroschen der ersten Gewichts- und dritten Entfernungsstufe?



Gruß Klaus
 
Magdeburger Am: 13.06.2016 10:39:28 Gelesen: 135629# 118 @  
@ kdoe [#117]

Hallo Klaus

Entsprechen die drei Silbergroschen der ersten Gewichts- und dritten Entfernungsstufe?

Ja! Über 20 Meilen bis excl. 1 Loth

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 13.06.2016 10:39:32 Gelesen: 135629# 119 @  
@ kdoe [#117]

Zu 1: Bei Ganzsachenumschlägen auch immer die Rückseite zeigen, sonst kann man sie nicht bestimmen.

Zu 2: Ja, meiner Meinung nach.

VG, hajo22
 
kdoe Am: 13.06.2016 10:50:45 Gelesen: 135628# 120 @  
Danke schon mal! Hier die Rückseite:


 
kdoe Am: 13.06.2016 11:08:15 Gelesen: 135622# 121 @  
Und da ich grade beim Scannen bin:

Dieser Postvereinsbrief der ersten Gewichts- (unter 1 Loth) und der ersten Entfernungsstufe (bis 10 Meilen) lief am 26.01.1857 von Brotterode (Hzt. Sachsen-Coburg und Gotha, Post Thurn&Taxis) an die Porzellanfabrik Schnitzing & Müller im preußischen Teil von Stützerbach – Zu dieser Zeit gab es in Stützerbach noch keine Postanstalt, der Brief wurde vom zuständigen Postamt in Schmiedefeld bestellt. Mi-Nr. Thurn & Taxis 11, 1853


 
hajo22 Am: 20.06.2016 18:13:03 Gelesen: 135302# 122 @  
@ Magdeburger [#96]

In der elektronischen Bucht wurde gestern abend ein T&T Paketbegleitbrief für 874 € verkauft. Das nur zur Info.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 20.06.2016 18:20:23 Gelesen: 135294# 123 @  
@ bayern klassisch [#104]

Da bei mir d.J. schon mehrere Auktionsankaufsversuche (schönes Wort) daneben gingen, geht es meinem Sparschwein noch nicht direkt schlecht. Ist Dir vielleicht wieder eingefallen, bei wem diese T&T-Sammlung verauktioniert werden soll/wird?

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 20.06.2016 18:26:58 Gelesen: 135290# 124 @  
@ hajo22 [#122]

Hallo Hajo22,

hast du den Scan gespeichert? Kannst du ihn zeigen?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 20.06.2016 18:41:32 Gelesen: 135281# 125 @  
@ Magdeburger [#124]

http://www.ebay.de/itm/231962733364?ssPageName=STRK:MEDWX:IT&_trksid=p3984.m1435.l2649

VG, hajo22









[Auktionsbilder redaktionell ergänzt]
 
zockerpeppi Am: 21.06.2016 21:03:50 Gelesen: 135227# 126 @  
Einer meiner wenigen Funde aus Essen! Passt im Augenblick in keine meiner Sammlungen, aber was nicht ist kann ja noch werden.



Vorphila Faltbrief mit Inhalt ab Frankfurt nach Wiltz in Luxemburg. Der Absender Johann Zacharias Jacobi & Sohn, Lederhändler an Frau Servais-Hiffe Gerberin in Wiltz. Stempel vom 26 JAN 1849, Ankunft in Wiltz am 30 JANV 49 Stempel auf dem Verso.

Was das Porto angeht besagt der Postvertrag Luxemburg – Preussen von 1847 folgendes:

Luxemburger Inland Porto ab GÜB nach dem Eingangsort
Preußisches Inland Porto ab dem Abgangsort bis zum GÜB
Transitporto nach u. aus dem Thurn & Taxischen Postbezirke (fix 2 Sgr)

Das Preußische Rötel 3 ¾ = 3,75 Silbergroschen, welche Preußen für sich (wohl inklusive TuT) beanspruchte. Die Abrechnung mit TuT erfolgte für uns Luxemburger transparent durch Preußen, es gibt hierfür absolut keinen Hinweis auf dem Beleg. Der Empfänger hat gesamt 60 centimes bezahlt. Unsere Währungsreform war ab dem 1.1.49 in Kraft getreten, der Brief datiert auf den 26 Jan, Porto also in Luf und nicht mehr in niederländischen cent.

Hier meine Rechnung:

1 Sgr wurde mit 12,5 centimes berechnet. Bei 3,75 ergibt dies 46,875 also eine Fraktion von centimes und daher auf den nächsten vollen (postalischen) Nenner von 50 centimes aufgerundet. Hinzu kommt noch das Luxemburger Inlandporto von 10 centimes, macht gesamt = 60.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Magdeburger Am: 26.08.2016 12:18:00 Gelesen: 132900# 127 @  
Liebe Sammelfreunde,

durch meine Suche nach Belege zum Thema Mosigkau ist auch alles nach Dessau interessant.

So habe ich diesen Umschlag erwerben können:



Etwa um 1855 ging dieser Beleg aus Rudolstadt nach Dessau - da doppelt schwer und aus der 2. Entfernungsstufe hat der Absender folgerichtig 12 Kreuzer bezahlt. Siegelseitig ist ein Transitstempel von Weimar und Streckenstempel Halle - Eisenach zu sehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 26.08.2016 14:56:58 Gelesen: 132863# 128 @  
Da bei der 1 Sgr.-Marke der 1. Ausgabe (Nr.4) die Zeichnung der auf dunkelblauem Papier gedruckten Marke schlecht zu sehen war und auch die Stempel schwer erkennbar, wurde die Marke bald durch ein helleres Blau ersetzt (Nr.11).

Hier die dunkelblaue Ausgabe auf einem Faltbrief aus Kassel vom 4.12.1855 nach Neustadt, Ankunft am nächsten Tag.

Auf der Briefvorderseite handschriftlich in blauer Tinte erkennbar "1/4" für das Bestellgeld.



Sogar Händler verwechseln gelegentlich die Nr.11 mit der viel selteneren und teureren Nr.4, weil sie sich in der Farbe irren.

Hier zum Vergleich ein Faltbrief aus Hanau vom 8.4.1858 nach Deggendorf/Niederbayern mit 3xNr.11.



Wer mal die Farbunterschiede gesehen hat, irrt sich nicht mehr so schnell.

VG, hajo22
 
Max78 Am: 27.09.2016 14:38:03 Gelesen: 131842# 129 @  
Hallo zusammen,

bei folgendem Beleg stehe ich absolut auf dem Schlauch! Ich lese hier eigentlich "9,5", was eher für die Währung Kreuzer sprechen würde, aber bestimmt nicht so verrechnet wurde. Könnte sich die Brieftaxe im Jahr 1847 auf 3,5 Silbergroschen berechnen? Eventuell 3 Silbergroschen für den Transport (der Brief dürfte nicht mehr wie 7 gramm wiegen) und 0,5 Silbergroschen Bestellgeld?



Würd mich über Auskunft freuen, mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 27.09.2016 14:59:20 Gelesen: 131834# 130 @  
@ Max78 [#129]

Hallo Max,

alles cum grano salis: Der Absender wollte den Brief nach Köln frankieren, siehe unten links den Frei-Vermerk. Aber als er am Postgebäude ankam, war es noch oder schon geschlossen. Bis zur Öffnung wollte er nicht warten, also strich er (oder die Aufgabepost!) den Frei-Vermerk durch und man warf ihn in den Briefkasten.

Dadurch wurde er zum Portobrief, der in Köln 3 1/2 Silbergroschen kostete. Dazu kam, wenn der Empfänger kein Postfach hatte, was ich nicht weiß, noch 1/2 Groschen für die Ortsbestellung, die fast nie notiert wurde. Der Brief hatte also total 4 Sgr. gekostet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 27.09.2016 15:10:51 Gelesen: 131829# 131 @  
@ bayern klassisch [#130]

Vielen Dank, Ralph, für die postwendende Antwort!

Bin jetzt wieder eine Weile über diesem Brief gesessen und bin einfach nicht weitergekommen. Der Hinweis auf das "durchgestrichene frei" ist auf jeden Fall klasse, das hatte ich nicht mit einbezogen.

Im Allgemeinen fand ich es schade, dass über die Zeiten vor 1851 recht wenig Information im Internet zu finden war, und wenn dann ging's natürlich meist um die komplizierteren, höherwertigeren Postsendungen "um viele Ecken". Ich fand noch folgende Seite eines Büchleins, dass ich mir herauskopiert hatte, dass allerdings nur Briefe von 1 Loth Gewicht behandelt, als "Gegenüberstellung" der einzelnen Staaten sozusagen (Die Fürstlich Thurn und Taxis'schen Posten und Posttaxen von C.F. Müller, Jena 1845):



mit Dank und Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 27.09.2016 16:09:19 Gelesen: 131818# 132 @  
@ Max78 [#131]

Hallo Max,

beginnende mit dem Jahr 1842 gab es auch sog. Gemeinschaftsverträge zwischen 2 Postgebieten, die ihre jeweiligen Taxen zugunsten einer Einheitstaxe reduzierten. Z. B. Bayern - Österreich 1.10.1842, Bayern - Baden 1.8.1843, Taxis - Österreich, Taxis - Preußen, Preußen - Österreich usw..

Dein Brief wird nach solch einem Gemeinschaftsvertrag taxiert worden sein und oft wurde das Porto halbscheidig geteilt.

Die Liste, die du zeigst, ist was Bayern angeht schon mal falsch. Sie wurde wohl zusammengestellt, um eine Vereinheitlichung aller Postgebühren zu erreichen, quasi als Vorgeplänkel zum DÖPV. Wenn man so will, war es eine "politische Liste" und wer der Politik misstraut, tut meistens gut daran.

Es gibt ein Werk von Konrad Schwarz über Jahrhunderte der "deutschen" Postgeschichte in 2 Bänden, das ich hier habe und das sehr umfangreich ist (vierstellige Seitenzahl, ohne es nachgeblättert zu haben).

Da ich im Bereich der Vormarkenzeit (Vorphila ist ja eigentlich falsch) nur noch wenig sammle, könnte ich es dir zum Selbstkostenpreis abgeben, wenn du mal in Südhessen weilst.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 06.11.2016 14:23:15 Gelesen: 129584# 133 @  
Hier sind ja hochinteressante, wunderschöne Belege zu sehen, wobei die Auslandsdestinationen wohl sehr gesucht sind.

Ich zeige heute einen eher gewöhnlichen Brief, der am 1.12.1863 von DETMOLD nach Minden lief. Freigemacht wurde er mit einer Marke zu 1 Silbergroschen rosa (Feb.63 Michel Nr. 29), die ich hier im Thread kaum gesehen habe - Bleistiftvermerk: Randstück des Ex-Sammlers.

Rückseitig noch 2 Stempel von Herford vom 02.12.63 und dem dortigen Ausgabepostamt.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 10.12.2016 13:11:51 Gelesen: 127989# 134 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich mal etwas besonderes, welches mir die Bucht in die Maschen spülte.



Von außen sehen wir einen scheinbaren Brief aus Frankfurt am Main mit unklarem Stempel vom 27.5.1813 "An Königl. - Bayerisches Lyndgericht zu Immenstadt", welcher oben links den mir so noch nicht vorgelegen habenden Vermerk "franco 0" aufweist. Tatsächlich ist auf der Siegelseite keine Taxe vorhanden, so dass man in FFM wohl nichts bezahlt haben dürfte.

Eine Rötel unterstrich "franco 0" und notierte 1 Kreuzer Bestellgeld, das wars.



Noch außergewöhnlicher ist aber der Inhalt: Es war eine Mahnung der Großherzoglich Frankfurtischen Zeitungs=Expedition vom 26.5.1813 an die bayer. Behörde, denn man hatte in ebiger Zeitung durch ein geschaltetes Inserat Einrückungsgebühren von 2 Gulden und 30 Kreuzer zu bekommen, die noch nicht übermacht worden waren.

Als ich dann noch las, wann die Einrückungsgebühren fällig gewesen sein mussten, traf mich fast der Schlag - für die Zeitung Nr. 239 aus dem Jahr 1811 ! ! !

Eingeklebt hatte man den Schein für die damalige Einrückung vom 27.8.1811 und ein Duplikat unten vom 1. Oktober 1811, welches mit dem Zusatz versehen wurde: "Amortisation einer Obligation von f 2000 dem Grafen Max von Königsegg gehördend".

Da kam nun vieles zusammen: Die Frankfurter Ober=Postamt=Zeitungs=Expedition ließ also sicherheitshalber das ganze unter dienstlichen Belangen laufen, obwohl sie in Porto bis zur bayer. Grenze anzusprechen gehabt hätte, welches sie aber wohl aus politischen Gründen nicht notiert haben wollte und Bayern sah den Brief mit franco 0 auch nicht gerade als taxierungswürdig an, wobei er noch das Großherzogtum Würzburg transitierte, was man ja auch nicht jeden Tag hat.

Nur der Bote von Immenstadt ging hier nicht leer aus und das war gut so. Wenn es möglich wäre, die Zeitung aus Frankfurt am Main Nr. 239 einmal in Händen halten zu dürfen, damit zusammen kommt, was zusammen gehört, wäre das ein großes Glück für einen kleinen Sammler.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Markus Pichl Am: 20.04.2017 22:21:50 Gelesen: 122414# 135 @  
Hallo,

ein waagerechter Viererstreifen der MiNr. 26 als portorichtige Frankatur auf Brief, bis zu 1 Loth (excl.) Gewicht und bis zu 15 Meilen Entfernung innerhalb dem Postbezirk, von "GOTHA 2 5 1865" nach Hildburghausen, an die dortige Dorfzeitung.

Briefe, an die Dorfzeitung in Hildburghausen, kommen häufiger vor. Aber mit einer solchen Einheit zu 4x 1/4 Sgr. frankiert, ist auch ein innerhalb dem Postbezirk versendeter 1 Sgr.-Brief ein Leckerbissen. Das Sem-Handbuch vermerkt als größte gebrauchte Einheiten der MiNr. 26; zwei Viererblocks auf Brief und zwei Viererstreifen auf Briefstück. Das Briefchen kann sich somit zumindest sehen lassen.





MfG
Markus
 
bayern klassisch Am: 21.04.2017 06:06:34 Gelesen: 122386# 136 @  
@ Markus Pichl [#135]

Hallo Markus,

Glückwunsch zu dem Hammerteil - wow! Seltener und schöner geht es bei TT kaum noch. Danke fürs Zeigen dieser Bombe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Markus Pichl Am: 23.04.2017 20:23:36 Gelesen: 122311# 137 @  
Hallo Ralph,

es freut mich, dass der Beleg Deine Zustimmung findet.

Heute möchte ich ein schönes "Briefpaar" von Hamburg nach Malaga/Spanien vorstellen. Beide mit vollständigem Briefinhalt und in frischer, unmanipulierter Qualität.

MiNr. 19 zusammen mit MiNr. 14 von "300 - HAMBURG 23 10 1862" über Forbach nach Malaga. Porto bezahlt bis zur französisch-spanischen Grenze, entspr. Stempel "PP", 3 Sgr. Postvereinsporto, 2 1/2 Sgr. französischer Portoanteil. In Spanien waren von Empfänger 4 Reales zu bezahlen, entspr. Portostempel "4 R." in blauer Stempelfarbe.



MiNr. 19 zusammen mit MiNr. 28 von "300 - HAMBURG 27 11 1863" über Forbach nach Malaga. Porto bezahlt bis zur französisch-spanischen Grenze, entspr. Stempel "PP", 3 Sgr. Postvereinsporto, 2 1/2 Sgr. französischer Portoanteil. In Spanien waren von Empfänger 4 Reales zu bezahlen, entspr. Portostempel "4 R." in roter Stempelfarbe (warum auch immer von 1862 auf 1863 die Stempelfarbe für den Portostempel wechselte?).



MfG
Markus
 
bayern klassisch Am: 23.04.2017 21:12:45 Gelesen: 122302# 138 @  
@ Markus Pichl [#137]

Hallo Markus,

ein tolles Briefepaar hast du da - wow! Die unterschiedlichen Kombinationen mit den beiden Farben der spanischen Taxstempel sind schon ein Hingucker.

Beide Briefe liefen über Forbach - Paris, was von Hamburg aus etwas unlogisch ist, aber die Stempel mit der Nr. 3 lagen nur in Paris, daher kann man die Leitung so zuordnen. Frankreich war halt ein zentralistischer Staat.

Zu den 4 Reales - Stempeln kann ich wenig Erhellendes beitragen - es gibt sie mal so, mal so. Wohl war die Farbenlehre der gestrengen Deutschen dort etwas lockerer gesehen worden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Markus Pichl Am: 23.04.2017 21:40:32 Gelesen: 122294# 139 @  
Hallo Ralph,

von Hamburg aus über Forbach, ersparte man sich den Transit über Belgien und somit 1/2 Sgr. belgischen Portoanteil.

MfG
Markus
 
bayern klassisch Am: 24.04.2017 06:24:42 Gelesen: 122256# 140 @  
@ Markus Pichl [#139]

Hallo Markus,

lief das nicht in geschlossenen Briefpaketen? Also müssten Briefe via Belgien 6 Sgr. gekostet haben?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Markus Pichl Am: 24.04.2017 10:43:55 Gelesen: 122222# 141 @  
@ bayern klassisch [#140]

Hallo Ralph,

wenn Briefe ab Hamburg über Belgien und Frankreich nach Spanien versendet wurden, dann fiel bis zum 06.03.1860 je 7,5 g ein belgischer Portoanteil von 1 Sgr. an, ab dem 07.03.1860 nur noch 1/2 Sgr. je 7,5 g

In der Zeit ab dem 07.03.1860 kann ich im Moment nur Briefe nachvollziehen, die von Hamburg über Forbach, Belgien somit umgehend, nach Spanien versendet wurden. Ab dem 01.04.1862 trat ein neuer Postvertrag zwischen Thurn & Taxis und Frankreich in Kraft und das Postvereinsporto ab Hamburg soll dann nur noch 2 statt 3 Sgr. und der Transit durch Frankreich statt 2 1/2 nun 3 1/2 Sgr. je 7,5 g betragen haben (insofern diverse Angaben in einer bestimmten Sammlung und diversen Losbeschreibungen richtig sind).

Ab dem 01.07.1864 von Hamburg nach Spanien gesendete Briefe wurden augenscheinlich von Taxis an die Preussische Post übergeben und sind in "preussisch spanischen Briefpaketen" nach Spanien gelangt und kosteten bis 1/2 Loth Gewicht 6 Sgr., jedoch nun bis Zielort, und davon vergütete die taxische Post 4 Sgr. an Preussen.

Wenn die vorstehenden Angaben richtig sein sollten, dann setzt sich das Porto bei den beiden von mir gezeigten Briefen anders zusammen und zwar aus 2 Sgr. Vereinsporto und 3 1/2 Sgr. Transitporto durch Frankreich bis zur spanischen Grenze. Vom Empfänger waren 4 Reales zu entrichten.

Im Moment erschließt es sich mir noch nicht, warum bzw. wodurch das Vereinsporto ab Hamburg von 3 auf 2 Sgr. gesenkt werden konnte? Dann muß es dafür eine entsprechenden Zusatz im Postvereinsvertrag geben?

MfG
Markus
 
bayern klassisch Am: 24.04.2017 11:41:07 Gelesen: 122211# 142 @  
@ Markus Pichl [#141]

Hallo Markus,

du hattest ja bei der Vorstellung der beiden Briefe von 3 Sgr. Vereinsfranko (für Taxis) und 2 1/2 Sgr. Weiterfranko für Frankreich gesprochen, was sich in der Frankatur von total 5 1/2 Sgr. ausdrückte.

Eine Reduzierung des Vereinsfrankos (oder Vereinsportos, war bei Auslandsbriefen oft gleich hoch) konnte ja nur dann erfolgen, wenn der Postvertrag mit dem Ausland (Frankreich, Spanien) entsprechend abgeändert wurde.

Alternativ wäre ein anderer deutscher Leitweg bei 2 Sgr. bis 20 Meilen (knapp 150 km) zur jeweiligen Postvereinsgrenze zu unterstellen, während ein weiter Leitweg zur Postvereinsgrenze von über 20 Meilen ja regelmäßig 3 Sgr. Franko bzw. Porto nach sich gezogen hatte.

Es wäre jetzt spannend zu sehen, welche Leitwege, Gewichte, Transitgebühren, Teil- oder Ganzfranki von Hamburg aus nach Spanien möglich waren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Markus Pichl Am: 24.04.2017 13:13:53 Gelesen: 122200# 143 @  
Hallo Ralph,

die Entfernung Hamburg nach Forbach beträgt 531 Km Luftlinie.

Selbst die Grenze nach den Niederlanden ist mehr als 150 Km Luftlinie entfernt.

Es gibt auch einige Atteste, zu Briefen ab Hamburg 01.04.1862 nach verschiedenen Ländern, u.a. über Forbach nach Tasmanien, bei denen ein reduziertes Vereinsporto durch entsprechende Portoerklärung ausgedrückt wird.

Eine weitere Information besagt, die ich einem Albumblatt aus der Lethaus-Sammlung entnehme, dass ab 01.04.1862 die Entfernungsstufen zwischen Taxis und Frankreich entfielen und für die erste Gewichtsstufe 6/10 Loth festgelegt wurden (II. Gewichtstufe bis 12/10 Loth usw.). Für einen Brief von GOTHA 12.03.1863 nach Paris, waren dann nur noch 3 1/2 Sgr. Porto zu verkleben (in der II. Gewichtsstufe waren es wohl 7 Sgr. gewesen). Wobei ich keines Falls ausschließen möchte, dass es vielleicht einen Unterschied gemacht hat, ob Frankreich Empfänger- oder Transitland war und sich die Portianteile dann ggf. nochmals verschieben.

Die vielen verschiedenen Portis, auch wie sich diese aufteilten, wird man wohl nur mit vollständigem Regelwerk bzw. den Postverträgen nachvollziehen können. Leider fehlen mir im Literaturbestand die beiden Werke von Lethaus/Schenk und die werde ich mir dann doch einmal besorgen, rein in der Hoffnung, dass diese Licht in die Dunkelheit bringen.

MfG
Markus
 
bayern klassisch Am: 24.04.2017 17:50:01 Gelesen: 122178# 144 @  
@ Markus Pichl [#143]

Hallo Markus,

zwischen bilateral und Transit (auf Frankreich bezogen) müssen wir unterscheiden - dann noch zwischen Einzeltransit und Transit in geschlossenen Briefpaketen (was Preußen via Frankreich nach Spanien durfte). Mal galt das Loth, mal das, was du geschrieben hast. Alles nicht so einfach - aber genau deshalb so interessant und spannend.

Viel Glück beim Auftreiben der Literatur - hat die ARGE Taxis nicht noch was in petto?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Bodo A. von Kutzleben Am: 31.08.2017 11:56:21 Gelesen: 115675# 145 @  
Dort feiert auch meine Arge Thurn und Taxis das 50-jährige bestehen!



"So schön kann Thurn und Taxis sein"

Ein kleiner Brief (mit Mi. Nr. 48+49) aus meiner Sammlung zum erfreuen!

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Börse Sindelfingen 26.-28.10.2017 - Philaseiten ist dabei"]
 
hajo22 Am: 04.05.2018 18:42:24 Gelesen: 100384# 146 @  
Hier im Thread hat sich seit längerem nichts mehr getan, das will ich heute ändern.

Wie schon erwähnt, habe ich mich bei Thurn & Taxis auf die 1. Ausgabe nebst Ergänzungswerten (Nr. 1-12) zwar nicht direkt spezialisiert, aber konzentriert.

Dabei sammle ich natürlich auch die weiteren Ausgaben von T&T. Im Vordergrund steht aber immer die 1. Ausgabe.

Dreifarben-Mischfrankatur zu 27 Kreuzer mit 9 Kreuzer der 1. Ausgabe + 3 Kreuzer und 15 Kreuzer der 2. Ausgabe auf Brief der 3. Gewichtsstufe (2 1/10 Loth) über 20 Meilen im Postverein von Darmstadt (Vierring "104") am 16.12.1860 nach Wien, Ankunftsstempel rückseitig 18.12.1860.



Man kann sagen was man will, Mehrfarbenfrankaturen sind einfach schön.

hajo22
 
hajo22 Am: 04.05.2018 18:58:56 Gelesen: 100380# 147 @  
Der in [#137] gezeigte Brief mit 5 1/2 Sgr. (Nr.18 + 14) nach Malaga ist zur Zeit bei einer bekannten Internetplattform im Angebot. Auktionsende kommenden Sonntag, Gebotsstand per heute 137,89 € bei 25 Geboten.

Schöne Gelegenheit, aber leider nicht 1. Ausgabe, daher nichts für mich.

hajo22
 
Bodo A. von Kutzleben Am: 05.05.2018 08:18:18 Gelesen: 100315# 148 @  
"So schön kann Thurn und Taxis sein"

Hier ein Postschein



Dazu noch ein schöner Zierbrief mit der 1/4 Silbergroschen, M.-Nr. 26 zum Erfreuen



Und zum Schluss nochmal ein wunderbarer Vormarkenzeitbrief



Alle Belege stammen aus meiner Sammlung "So schön kann Thurn und Taxis sein"
 
bayern klassisch Am: 05.05.2018 16:27:47 Gelesen: 100272# 149 @  
@ Bodo A. von Kutzleben [#148]

Tolle Strecke, Bodo und bitte, bitte viel mehr davon (lechz, gier, sabber).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Bodo A. von Kutzleben Am: 05.05.2018 19:00:07 Gelesen: 100238# 150 @  
Hier noch ein schöner Brief mit der M.-Nr. 46 als Zuckerle zum Sonntag



Und hier eine wunderbare Geschichte zu einer Fälschung



Ja, das Leben schreibt oft wunderbare Geschichten! Auch in der Philatelie.
 
bayern klassisch Am: 05.05.2018 19:50:25 Gelesen: 100219# 151 @  
@ Bodo A. von Kutzleben [#150]

Schöne Einzelfrankatur! Die Fälschungs - Story ist aber auch sehr gut.

Danke fürs Einstellen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Markus Pichl Am: 05.05.2018 23:01:49 Gelesen: 100126# 152 @  
Hallo,

nachstehend ein Betthupferl aus meinem Archiv (Eigenscans), mit einem Blick auf die Ober-Ingelheimer Weinberge.







Beste Grüße
Markus
 
hajo22 Am: 06.05.2018 16:38:43 Gelesen: 100070# 153 @  
Das thurn- und taxissche Postamt in Bremen beförderte die Post in das T&T Postgebiet und in das Ausland - mit Ausnahme der vom bremischen Stadtpostamt selbst bedienten Länder - sowie den Durchgangsverkehr ins Ausland.

Markenloser Brief aus Bremen gestempelt mit Halbkreisstempel "Bremen F.TH.u.TAX O.P.A. 28.Jun.(1854)" nach Marseille, Ankunftsstempel 1.7.1854 (rückseitig). Vorderseitig Zweikreis-Stempel Tour-T 2 Valenciennes 30 Juin 54. Austaxiert mit 6 Sgr.



hajo22
 
bayern klassisch Am: 06.05.2018 16:45:03 Gelesen: 100068# 154 @  
@ hajo22 [#153]

Darf ich verbessern? Taxiert mit 6 Decimes von der Post in Paris, von Valenciennes kommend.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 06.05.2018 16:51:25 Gelesen: 100065# 155 @  
@ bayern klassisch [#154]

" Darf ich verbessern?"

Aber immer!

hajo22
 
hajo22 Am: 06.05.2018 17:09:09 Gelesen: 100061# 156 @  
Vormarkenzeit Porto-Brief vom T&T Postamt in Hamburg, gestempelt "TT Hamburg 17.Sept.(18)42" nach Bordeaux, Ankunft 24.9.42.

T.T.R.4 verwendet bei allen Austauschpostämtern gegen Frankreich für Portobriefe, hier Hamburg.

Stempel Tour-T 3 (par) Givet 22.Sept.42.

Taxstempel in französischer Währung: 12 Decimes (tippe ich mal).



hajo22
 
hajo22 Am: 06.05.2018 17:27:31 Gelesen: 100054# 157 @  
Franco-Brieflein (Damenbriefcouvert) aus Frankfurt a.M. vom 1.12.1857 nach Würzburg, Ankunftsstempel 2.12.57 (rückseitig).

Bar am Schalter bezahlt mit 6 Kreuzern ohne Markenverwendung.



hajo22
 
bayern klassisch Am: 06.05.2018 18:23:44 Gelesen: 100036# 158 @  
@ hajo22 [#156]

Ich muss leider wieder korrigieren: 19 Decimes zahlte der Empfänger.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 06.05.2018 18:54:31 Gelesen: 100025# 159 @  
@ bayern klassisch [#158]

Die "19" war mir zu einfach.

hajo22
 
Markus Pichl Am: 06.05.2018 23:16:39 Gelesen: 100003# 160 @  
@ hajo22 [#147]

Hallo hajo22,

die beiden von mir vorgestellten Belege wurden etwas später durch meine Veranlassung mit Fotobefunden von Herrn Sem BPP versehen. Über die Art der Ausstellung der Befunde bin ich enttäuscht, da der Wortlaut nicht wirklich das Porto erklärt. Dieser Art Befundausstellung hätte ich unter rein spekulativen Annahmen auch zustande bekommen. Dafür hätte es keinen BPP-Prüfer gebraucht.



Die beiden Belege wurden im März 2018 bei der 161. Dr. Reinhard Fischer Auktion für Euro 500.- zzgl. Aufgeld versteigert.



Der eine mit MiNr. 18 + 28 frankierte Beleg erbrachte am 15.04.2018 auf ebay einen Verkaufspreis von Euro 190,00 und der andere, mit MiNr. 18 + 14 frankierte, heute am 06.05.2018 einen Verkaufspreispreis von Euro 402,80



Augenscheinlich wurden beide Belege an den selbigen Höchstbieter auf ebay verkauft, siehe Bieterlisten. Wenigstens bleiben diese beiden schönen Belege zusammen.



Gesamtumsatz für den ebay-Verkäufer Euro 592,80

Die wahren Gewinner sind der BPP-Prüfer, ebay und die Finanzämter.

Beste Grüße
Markus
 
hajo22 Am: 06.05.2018 23:54:31 Gelesen: 99993# 161 @  
@ Markus Pichl [#160]

" Die wahren Gewinner:" So ist es.

1863: 2 Sgr. (Nr.16) auf Faltbrief von Gotha nach Hüttenheim bei Kitzingen in Unterfranken. Die 2 Sgr. in gutem "Taxis-Schnitt" (wenn es denn überhaupt sowas gibt).



hajo22
 
marc123 Am: 25.08.2018 21:08:16 Gelesen: 94242# 162 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief von Mainz nach Wiltz, vom 29. Juli 1860. Frankiert mit einer Michel Nr. 9 und 8 (6 und 3 Kreuzer), entwertet anhand des Vierringstempels 134. Rückseitig, Bahnpoststempel Bingerbrück-Trier, sowie Ankunftstempel Luxemburg und Wiltz (französischer Typ).



Ich kenne keinen weiteren Turn und Taxis Brief nach Luxemburg, habe allerdings noch nicht ernsthaft danach gesucht. Vielleicht kennt hier noch jemand weitere. Es wäre interessant über deren Häufigkeit etwas zu erfahren.

Beste Grüße
Marc

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Luxemburg Eingehende Briefe"]
 
Markus Pichl Am: 25.08.2018 23:02:15 Gelesen: 94212# 163 @  
@ marc123 [#162]

Hallo Marc,

von Taxis nach Luxemburg ist nicht schlecht bzw. relativ selten. Im Sem-Handbuch mit "ab Euro 300.-" bewertet.

Jedoch ist Dein Brief verfälscht.

Eine MiNr. 8 in Mainz im Jahre 1860 verwendet wäre ein Knaller, zu dieser Zeit war die MiNr. 12 am Schalter zu erhalten. Beachte bitte die Stempelübergänge, die Abstände der Stempelringe und den Innenkreisdurchmesser vom innersten Kreis. Soll heißen, die 3 Kr.-Marke gehört nicht zu diesem Brief.

Beste Grüße
Markus
 
Lars Boettger Am: 26.08.2018 00:07:28 Gelesen: 94433# 164 @  
Thurn und Taxis nach Luxemburg 1858 - 4. Gewichtsstufe.

Beste Grüße!

Lars



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Luxemburg Eingehende Briefe"]
 
Markus Pichl Am: 26.08.2018 08:52:59 Gelesen: 94161# 165 @  
Hallo,

nachstehend Marken und Belege, die einst mir gehört haben.

In Mainz galt die Kreuzer-Währung, die Wertstufen zu 1 bis 9 Kreuzer (MiNr. 7 bis 10) wurden am 01.Januar.1852 verausgabt. Die Wertstufe zu 3 Kreuzer wurde zuerst auf dunkelblauem Papier gedruckt.

Die Nummernstempel 1 bis 165 wurden am 15.12.1852 beim Stempelschneider Pfannstiel in Auftrag gegeben. Für Cassel "14", Darmstadt "104" und Mainz "134" forderte man je zwei Nummernstempel an. Dementsprechend wurden, bis zur Verteilung der Nummernstempel an die Postämter, zuerst vorhandene Ortsstempel zur Entwertung der Marken verwendet.

MiNr. 8 mit Einkreisstempel "MAINZ 1852 / 18 11" als portorichtige Einzelfrankatur auf Postvereinsbrief (bis 10 Meilen Entfernung, bei einem Gewicht von bis zu 1 Loth exclusive) nach Kaiserslautern/Bayern.



MiNr. 8 mit Vierringstempel "134" und nebengestztem Zweikreisstempel "MAINZ 28 DEC 1854" auf Postvereinsbrief nach Dirmstein/Bayern (Porto wie voriger Brief).



Weil die Nummernstempel auf den dunkelblauen Papieren von MiNr. 4 und 8 so schlecht lesbar waren, verwendete man ab der zweiten Auflage hellere Papiere.

Links eine MiNr. 12 b (aus zweiter Auflage stammenend, geliefert ab Dezember 1853), rechts eine MiNr. 12 a (aus 4. Auflage stammend, geliefert ab 1858).



MiNr. 12 a (4. Auflage) mit Vierringstempel "134" und nebengesetztem Einkreisstempel "MAINZ 1 JUL. 1859" (mit Zierkreuzen) und vorgedruckter Empfängeradresse nach Mannheim/Baden.



Beste Grüße
Markus
 
bayern klassisch Am: 04.09.2018 12:34:41 Gelesen: 93784# 166 @  
Liebe Freunde,

interessant, gesucht und begehrt sind Taxismarkenbriefe, die vor der Einführung der wunderschönen Ringnummernstempel datieren - und wenn sie dann noch, wie hier, in die Pfalz liefen, dann mag ich sie ganz besonders.





Dieser aus Mainz datiert vom 24.6.1852 und lief an den Auswanderungsagenten Friedrich Theobald in Pirmasens in der Pfalz. Absender war die Special - Agentur der Postschiffe zwischen Havre & New-York Chrystie, Heinrich & Co.

Übermittelt wurden die Preise für Auswandererpassagen ab Mannheim, Mainz usw., wenn die Schiffe ab Le Havre ausliefen.

Am 11.7.1852 sollte ein Schiff mit Kapitän Thomson nach New York fahren, wofür via Köln und Paris 62 Gulden für Erwachsene und 50 Gulden für Kinder, via Rotterdam 60 Gulden für Erwachsene und 48 Gulden für Kinder als Zwischendeckpreise vorgegeben wurden, während die Kajüten der 2. Klasse via Köln und Paris schon 85 Gulden für Erwachsene und 75 Gulden für Kinder kosteten.

Auch kamen wohl gelegentlich Dreimaster 1. Klasse nach New-Orleans zum Einsatz, wofür mir die Preise jedoch nicht bekannt sind.

Pro memoria: Um 1850 verdiente ein Briefträger ca. 400 Gulden im Jahr, Gehilfen 500 Gulden und Expeditoren 600 Gulden.

Eine durchschnittliche Familie bestand aus 2 Erwachsenen und 4 - 8 Kindern. Selbst wenn wir nur 4 Kinder nehmen, wäre das bei den hier angeführten Preisen via Rotterdam: 120 Gulden für die Eltern und 192 Gulden für die Kinder, in summa also 312 Gulden. Dazu musste man noch nach Mannheim bzw. Mainz kommen, benötigte Proviant usw., so dass allein die Kosten bis New York mindestens einem Jahresverdienst entsprochen hatten. Mittellos sollte man außerdem nicht in New York angekommen sein, denn Bettler hatte das Land genug und benötigte nicht noch weitere davon.

Die Mär, dass also nur Taugenichtse und Mittellose auswanderten, lebt zwar in vielen Köpfen immer noch fort, basiert aber auf ausnahmslos falschen Tatsachen. Kriminelle konnten z. B. gar nicht erst auswandern, weil ihnen der Erhalt eines Reisepasses untersagt war, da sie kein sauberes polizeiliches Führungszeugnis vorzubringen in der Lage waren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.09.2018 13:28:59 Gelesen: 93777# 167 @  
Liebe Freunde,

mein ganzes Leben lang habe ich nach einem solchen Brief gesucht und bei einer jüngst stattgefundenen Auktion ist es mir gelungen, das gut beschriebene Objekt meiner Begierde für eine Monatsration Pizzas zu erwerben. Aber der Reihe nach.



Brief aus Erbach im Odenwald nach Schwanfeld bei Schweinfurt vom 7.8.1860 mit "Anhängend 1 vers(iegeltes) Paquetchen mit Mustern ohne Werth".

Die Entfernung von Erbach nach Schwanfeld (zwischen Schweinfurt und Würzburg gelegen) betrug 88 km, also ca. 12 Meilen. Der Brief mit seinem Muster lag also in der 2. Entfernungsstufe und 1. Gewichtsstufe im Postverein, wobei hier wegen des anhängenden Musters der Brief selbst unter einem Loth wiegen musste, Brief mit Muster aber zusammen nur 2 Loth schwer sein durften.

Taxis gab seinen Postexpeditoren vor, im Falle von Unterfrankaturen die Höhe der Nachtaxe mit den Versalien E.P. für Ergänzungs - Porto zu versehen, also z. B. "noch 12 Kreuzer E.P.". Diesen Brief hielt man aber nicht für unterfrankiert und brachte daher auch keinen diesbezüglichen Vermerk an.

Das sah man in Bayern aber anders. Prinzipiell war die Regelung des Portos bzw. Frankos im Postverein allein Aufgabe der Aufgabepost und brauchte die Abgabepost nicht zu berühren. Nur in den Fällen, in denen grob gegen die Richtlinien des DÖPV für die Aufgabepost verstoßen wurde, sollten die Abgabeposten ausnahmsweise diese Vorgabe weglassen und selbst die Nachtaxierung notierten. Hieraus war immer die Folge, dass die taxische Briefkarte von Bayern zu korrigieren war und Taxis auf Grund dieser bayerischen Korrektur eine Forderung gegen die Postkasse Bayerns eingeräumt wurde, da der zuwenig oder gar nicht taxierte Portobetrag in jedem Fall der Aufgabepost (Taxis) zuzukommen hatte.

Bayern hatte also mit jeder dieser eigenen Nachtaxen viel Arbeit, um am Ende das Geld vom Empfänger einzukassieren und vollständig an Taxis zu überweisen. Das mag der Grund gewesen sein, warum dergleichen Briefe denkbar selten sind - hier ist es mit Sicherheit der erste, den ich je gesehen habe und der sicher interpretierbar ist - ich kenne noch 2 andere, die diese Vermutung stützen könnten, aber nicht wirklich sicher so behandelt wurden.

Zurück zum Beleg: Bayern notierte mit blauer Tinte "reicht nicht" und notierte siegelseitig (so noch nie gesehen) 9 Kreuzer Nachporto, die der Empfänger in Schwanfeld (erst ab 1883 mit eigener Postexpedition) zu zahlen hatte.

Nun gibt es folgende Möglichkeiten, um die Berechtigung eines Nachportos zu erklären:

1. Der Brief selbst wog 1 Loth oder mehr und mit dem Muster zusammen bis 2 Loth. Dann hätte der Vorteil als Musterbrief nicht gegriffen und er wäre als Brief der 2. Gewichts- und Entfernungsstufe tatsächlich mit 9 Kreuzer nachzutaxieren gewesen.

2. Der Brief selbst wog unter 1 Loth, aber mit dem Muster über 2 bis 4 Loth. Dann hätte der Vorteil als Musterbrief noch immer gegriffen, aber weil er über 2 Loth gewogen hätte wäre er auch mit 9 Kreuzern nachtaxiert worden.

3. Das angehängte Muster wurde als solches nicht anerkannt, weil man ihm einen Wert zubilligte und der Brief war 1 bis unter 2 Loth schwer; dann wäre auch eine Nachtaxe zu 9 Kreuzern denkbar gewesen und für die Aufgabepost gab es keine Verpflichtung, den Terminus "... ohne Werth" abzuändern (weil das ein Teil der Adresse war und die Adresse bzw. Teile der Adresse von der Aufgabepost nicht korrigiert werden durfte).

Der heutige Brief wiegt 9 Gramm, aber es könnten sich tatsächlich Einlagen (Tratten usw.) einst darin befunden haben, die ihn damals schwerer machten, als 15,625g, das ist nicht völlig auszuschließen.

In jedem Fall ein "eye-catcher" und Oberknobler, wie ich finde und ich habe viel Freude mit diesem wunderbaren Stück.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 04.09.2018 14:26:28 Gelesen: 93765# 168 @  
@ bayern klassisch [#167]

Hallo Ralph,

toller Beleg, dem einfachen Sammler von Welt wäre der Brief wahrscheinlich gar nicht wirklich aufgefallen bzw. als "normal" betrachtet worden. Du bist in der Lage hierzu einen halben Roman zu schreiben, klasse :D !

LG

Kevin
 
Bodo A. von Kutzleben Am: 15.09.2018 18:41:14 Gelesen: 93404# 169 @  
Hier der kleinste bekannte Brief von Thurn und Taxis mit komplettem Inhalt:



Der Brief hat eine Größe von 8,35 x 4,20 cm.

Übrigens auch in dem Buch "150 Jahre Franko Marken Thurn und Taxis" auf Seite 16 und 17 zu finden.

Stolzer Besitzer, natürlich ich!

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Kleine Briefe: Wer kann den kleinsten Brief zeigen ?"]
 
bayern klassisch Am: 26.09.2018 11:38:08 Gelesen: 92744# 170 @  
Liebe Freunde,

nach Bodos Granaten nun etwas leichtere Kost von mir:



Weitergeleitete Drucksachen sind nicht häufig, jedenfalls bleiben kaum welche erhalten. Dies gilt schon für den Inlandspostverkehr, umso mehr darf man das für Postvereinssendungen reklamieren, wo es viele Kombinationen gar nicht mehr gibt.

Heute zeige ich eine 1/3 Groschen = einfache Drucksache von Hamburg nach Roth in Bayern, die auf einer von mir aus optischen Gründen ergänzten Zeitung klebt.

Ausweislich des Streifbandes kam die am 18.6.1865 versandte Drucksache am 20.6. in Roth an, war dort jedoch nicht zustellbar. Herr Georg Weber und Frau, geb. Betz, waren nach Leutkirch in Württemberg, zwischen Kempten und Memmingen, abgereist, wohin sie nachgeschickt wurde.

Die Weiterleitung von Drucksachen erfolgte zum Drucksachentarif von nur einem Kreuzer, der in Roth mittig notiert wurde. Noch schöner wäre es gewesen, man hätte diesen Kreuzer in Form einer Bayern Nr. 8 frankiert, aber wir wollen mal die Kirche hier im Dorf lassen.

Am 21.6. kam unsere Drucksache in Leutkirch an und wurde für einen Kreuzer dort zugestellt.

Drucksachen aus Hamburg nach Bayern kenne ich keine Handvoll - auf die Erscheinung einer Weitergeleiteten musste ich bisher verzichten. Eine mit Weiterleitung in den DÖPV von Bayern aus sowieso.

Evtl. war es kein Kreuzer für die Weiterleitung, sondern das Bestellgeld in Württemberg, aber das kläre ich noch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 26.09.2018 14:38:19 Gelesen: 92725# 171 @  
@ bayern klassisch [#170] Nachtrag

Ab 1.7.1858 sollte es keinen Bestellgeld - Kreuzer in Württemberg mehr geben. Danke an die ARGE Württemberg für den Scan der entsprechenden Verordnung.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.09.2018 08:30:58 Gelesen: 92654# 172 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus der umfangreichen Korrespondenz an die Firma Friedrich Mittler in Augsburg. Den eher unattraktiven Brief aus Hamburg, versehen mit einer Taxismarke der Erstausgabe, datiert vom 4.5.1860, der Gebrüder Jaffé in Hamburg, wurde aber in der Großstadt Augsburg trotzdem zugestellt, obwohl sogar der Vorname abgekürzt wurde.



Es ist schon erstaunlich, was die Post alles dort leistete, um den richtigen Empfänger zu eruieren. Immerhin kenne ich Briefe an Franz Middler, Friedrich Müller und viele mehr, die alle, direkt oder indirekt, seiner Firma zugestellt wurden.

In meinem heutigen beruflichen Umfeld wird generell kein Brief oder wird keine Postzustellurkunde zugestellt, die als Adresse Bahnhofstr. 74a zeigt, der Empfänger aber in der Bahnhofstr. 74b residiert. Auch ein falscher Buchstabe beim Nachnamen sorgt für regelmäßige Retournierung an den Absender (meine Behörde).

Über die Rechtmäßigkeit dieser Aktionen braucht man gar nicht zu diskutieren - aber hätte man damals so verfahren, sähen unsere Albeninhalt anders aus (besser!).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 30.09.2018 12:07:08 Gelesen: 92631# 173 @  
Ich bin zwar auf die erste Ausgabe von Thurn & Taxis (Nr. 1-12) focussiert, aber habe natürlich auch so manche spätere Ausgabe nebenher gesammelt, hier Nr. 22 und 34.

Einschreibbrief aus Frankfurt a.M. vom 7.5.1862 frankiert mit 15 Kreuzern (9 und 6 Kreuzer) nach Cromford (= vormals Adresse für eine Textilfabrik, heute ein Stadtteil von Ratingen).

Nebengesetzter Poststempel von Ffm-Bahnhof und 2x Einschreiben: Chargé und Recom(m)andirt.



Gut in diese Zeit des 19. Jahrhunderts paßt ein Bild von Carl Spitzweg: Postkarte "Rosenduft Erinnerung" (Ausschnitt) Kunstmuseum Bern.



hajo22
 
becker04 Am: 08.12.2018 11:33:51 Gelesen: 89217# 174 @  
Hallo zusammen,

von mir heute 2 mal der BAHNHOF:COBURG als Durchgangsstempel aus 1862



und 1863



Viele Grüße
Klaus

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Bahnhofstempel"]
 
Stamps99 Am: 22.03.2019 15:58:16 Gelesen: 85516# 175 @  
Hallo,

hier ist schon lange nichts gezeigt worden, daher von mir mal ein ausgefallenes Stück:

Eine Ortsdrucksache aus dem Thaler-Bezirk. Sie durfte sogar verschlossen sein, denn das Bestellgeld für Orts-Brief und Orts-Drucksache war gleich - billiger als 1/4 Gr ging es nicht.

Innen befindet sich eine hektographierte Einladung zum 25-jährigem Jubiläum.

Wer das Buch von Jürgen Naab "Thurn und Taxis Frankaturen 1852-1867" mit all den schönen Abbildungen aller möglichen Frankaturen kennt, kann feststellen, dass die Abbildung einer Ortsdrucksache aus dem Thalerbezirk mangels Vorlage dort fehlt.



Gruß Ralf
 
Magdeburger Am: 30.03.2019 16:32:01 Gelesen: 85331# 176 @  
Liebe Sammelfreunde,

so schöne Belege habe ich nicht, jedoch suche ich nur welche, die nach Magdeburg bzw. Dessau gelaufen sind.

Ein Umschlag aus Arnstadt kann ich hier zeigen:



Leider ist siegelseitig eine Klappe abhanden gekommen, allerdings ist glücklicherweise der Ausgabestempel vom Folgetag vorhanden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Stamps99 Am: 04.04.2019 01:28:46 Gelesen: 85199# 177 @  
Hallo,

die Nr 1 von Thurn & Taxis ist eigentlich keine - sie wurde erst 1854 verausgabt, 2 Jahre nach den ersten Markenausgaben. Sie diente zur Frankierung des Ortsbestellgeldes, vor ihrer Ausgabe musste bar frankiert werden, in seltenen Fällen wurde auch aufgrundet und überfrankiert.



Brief mit gut geschnittener Marke von Gera nach Heinrichshall. In ausgewählten benachbarten Orten galt ein ermäßigter Tarif von 1/4 Sgr wie bei Ortsbriefen. In der damaligen Zeit der günstigste Tarif, um einen Brief eine Meile weit zu bringen.

Gruß Ralf

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Die ersten Briefmarken von 1840 bis 1899"]
 
Magdeburger Am: 05.04.2019 13:10:02 Gelesen: 85048# 178 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute eine Hülle aus Mainz nach Dessau:



Die 9-Kreuzer Franco ist hier korrekt - die Marke ist links recht überrandig - jedoch rechts fehlt ein erheblicher Teil.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 05.04.2019 15:17:48 Gelesen: 85028# 179 @  
@ Magdeburger [#178]

Lieber Magdeburger,

statistisch gesehen gleicht sich das alles wieder aus.

Vorteil: Man sieht hier sehr genau, wie schmal die Schnittflächen für die Schere waren - so gut kann man das kaum nachvollziehen und allein dafür wäre es schon ein sehr guter Brief.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stamps99 Am: 05.04.2019 23:15:13 Gelesen: 84996# 180 @  
@ Magdeburger [#178]

Hallo Ulf,

wer nur die Marke belegen möchte, sollte eine vollrandige finden - als Stempel- und Briefsammler wird man bei T&T ohne Kompromisse bei der Schnittqualität nicht auskommen.

Ich habe ein breites Spektrum an Sammelgebieten und mein Taschengeld werde ich schneller los, als mir lieb ist.

Es passiert selten, dass ich ein Stück unbedingt haben möchte und entsprechend hohe Gebote abgebe, meist sorgt das allerdings nur dafür, das jemand anders einen ordentlichen Preis bezahlt.

Hier ein Stück, wo es geklappt hat: Ein Brief aus meinem Heimatort Zierenberg in das benachbarte Wolfhagen vom 20.5.1866, tarifgerecht bis 3 Meilen mit 1/2 Sgr frankiert, kein Bestellgeld, das war zum Jahresanfang abgeschafft worden.

Warum die Marken nicht vorschriftsgemäß mit dem Nummernstempel 81 entwertet wurde, weiß man nicht - ich fand es reizvoll.



Gruß Ralf
 
Magdeburger Am: 06.04.2019 15:23:44 Gelesen: 84945# 181 @  
@ bayern klassisch [#179]

Lieber Bayern Klassisch,

interessant finde ich auch dort die Klischee-Verschiebungen.

@ Stamps99 [#180]

Lieber Ralf,

glücklicherweise sammle ich nur Briefe und ich bin immer so zu Kompromissen bereit oder besser gesagt "gezwungen".

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
lamoral1621 Am: 10.04.2019 18:28:25 Gelesen: 84691# 182 @  
Hallo,

hier mal ein Zierenberg - Brief mit Ringnummernstempel "86" nach Marburg gelaufen, aus meiner Stempelsammlung.

lamoral 1621


 
bayern klassisch Am: 11.04.2019 05:28:40 Gelesen: 84662# 183 @  
@ lamoral1621 [#182]

Lieber Werner,

sehr schön, bitte mehr davon aus deiner phantastischen TT - Sammlung!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
lamoral1621 Am: 07.05.2019 16:06:33 Gelesen: 83962# 184 @  
Lieber Ralph,

was möchtest Du sehen?



Habe hier mal einen Zierbrief ins "Bayrische" abgebildet. Solche Belege sind bei Taxis recht selten.

Viele Grüße

Werner
 
bayern klassisch Am: 07.05.2019 17:09:22 Gelesen: 83948# 185 @  
@ lamoral1621 [#184]

Lieber Werner,

von dir alles! :-)

Dein Brief hier hatte noch eine Retour - Recepisse (RR) anhängend, als er aufgegeben wurde. Kostete das bei TT auch 6 Kreuzer für den Absender?

Recobriefe im 2. Gewicht mit RR dürften schon damals nicht häufig gewesen sein - ob nach Bayern, oder sonst wohin. Klasse Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
lamoral1621 Am: 07.05.2019 18:16:56 Gelesen: 83935# 186 @  
Hallo Ralph,

Du hast recht, die Retour- Recepisse kostete bei Taxis im Kreuzer- Gebiet 6 Kreuzer, im Sgr.- Gebiet 2 Sgr.

Füge mal ein solches Formular aus Coburg für einen Reco- Brief nach Würzburg bei. Ist gerade für Dich als Bayern Spezialist recht interessant.

Viele Grüße
Werner


 
bayern klassisch Am: 07.05.2019 19:02:24 Gelesen: 83924# 187 @  
@ lamoral1621 [#186]

Lieber Werner,

ja, sehr schön (habe auch eine mir "Postproblem" aus TT nach Bayern).

Als ich gelesen haben "nach Würzburg" war mir fast klar, wer der Empfänger sein würde - der größte Streithansel in Würzburg, nämlich der Baron von Würzburg. An ihn kenne ich sicher 50 Retour - Recepissen und jetzt auch eine von TT an ihn.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 07.05.2019 22:11:22 Gelesen: 83897# 188 @  
@ lamoral1621 [#186]

Hallo,

es scheint, als wärst du der richtige Ansprechpartner für eine offene Frage:

Für den nachfolgenden Brief liegen mir die Bekanntmachungen zur Landposteinrichtung in Hohenzollern von 1863 vor.

Unter Gebühren III. sind Tarife für den Verkehr mit Postablagen aufgeführt, allerdings ist der Fall Postablage - Postort - Landort dort nicht aufgeführt - oder so, dass ich ihn nicht verstehe.

Die Frage also: Ist der Brief tarifgerecht frankiert - und wenn ja, nach welchem Tarif?



Gruß Ralf
 
Stamps99 Am: 08.05.2019 11:41:13 Gelesen: 83848# 189 @  
Hallo,

ich hänge die Tarife von 1863 noch an, allerdings weiß ich nicht, ob die sich bis September 1865 geändert haben.

Einen vergleichbaren Brief habe ich bisher leider nicht gefunden.



Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 06.10.2019 10:33:34 Gelesen: 79938# 190 @  
Ich habe den gesuchten Brief nicht gefunden, aber dafür den hier, der Barfranko in Taxis, dann Markenfranko nach Bayern lief.

Also Marburg franko Hildburghausen und Bestellgeld, dann diese Notationen mit der Marke überklebt und nach Bad Kissingen. Auch nicht schlecht, wie ich finde.



Liebe Grüsse,
Ralph

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Postverhältnisse Bayern - Österreich"]
 
bayern klassisch Am: 06.10.2019 10:45:46 Gelesen: 79404# 191 @  
Liebe Freunde,

ein kleiner (oder großer?) Knobler passend zu einem verregneten Sonntag: Alles, was man wissen muss, ist vorne zu sehen. Wer wagt sich an eine Beschreibung? Nur Mut!



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 08.10.2019 09:34:52 Gelesen: 79253# 192 @  
@ bayern klassisch [#191]

Liebe Freunde,

dann war der Knobler doch ein bisserl zu schwer zu knacken. Hier die Lösung:

Der Brief war als innertaxischer Brief von Alzey nach Worms mit 2 Kreuzer für das Franko nach der Entfernung und dem Gewicht (beides einfach) und mit 1 Kreuzer Bestellgeld voll frankiert. Bei seiner Ankunft in Worms war der Empfänger aber schon nach Freinsheim in der bayerischen Pfalz abgereist. Die Frankoaufteilung 2 / 1 wie oben beschrieben stimmt also nicht mehr, weil einfache Briefe im 1. Rayon zu Bayern schon 3 Kreuzer kosteten.

Also nahm man den einen Kreuzer für das Bestellgeld gedacht zu den 2 anderen Kreuzern und hatte folglich 3 Kreuzer, das richtige Franko für Briefe in die Pfalz bis 10 Meilen zusammen. Daher notierte man nun die 3 über der 2, die Null - Paraphe wurde gestrichen und alle waren zufrieden.

M. E. ist das der einzig bekannte Brief aus TT nach Bayern, bei dem 1 Bestellgeldkreuzer zu einem Franko umgewandelt wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 23.01.2020 17:54:37 Gelesen: 75828# 193 @  
Liebe Sammelfreunde,

einen 3 Sgr.-Brief nach Magdeburg habe ich lange gesucht und nun hatte ich Glück:



Aufgegeben wurde er am 09.09.1859 in Schmalkhalden und lief höchstwahrscheinlich über Eisenach - Erfurt - Halle zum Ziel.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 05.03.2020 16:50:45 Gelesen: 74512# 194 @  
Liebe Sammelfreunde,

Briefe der 2. Entfernungsstufe nach Magdeburg gibt es einige. Bei diesem überlegte ich wegen der Erhaltung, jedoch die Adressierung fand ich interessant, so dass ich doch zuschlug:



Der stammt vom 19.11.1860 und ist in Gotha an "Seiner Hochwohlgeboren Herrn General von Schack" [1] gerichtet. Es wird sich höchstwahrscheinlich um Hans Wilhelm von Schack handeln.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Wilhelm_von_Schack
 
hajo22 Am: 06.03.2020 14:08:31 Gelesen: 74485# 195 @  
Einschreib-Faltdrucksache vom 13.1.1859 aus Offenbach (Ringnummernstempel 142) nach Nürnberg. Frankiert mit 3x3 Kreuzer (Nr.12): 7 Kreuzer für das Einschreiben + 2 Kreuzer für eine Drucksache unter 1 Zoll-Loth bis 30 Meilen.



hajo22
 
bayern klassisch Am: 06.03.2020 14:27:22 Gelesen: 74478# 196 @  
@ hajo22 [#195]

Hallo,

ein sehr hübscher Brief, vor allem die Anbringung der 3 Marken macht mir Spaß.

Aber es war natürlich keine eingeschriebene Drucksache der 2. Gewichtsstufe, das wäre wohl ein TT - Unikat.

Hier war ein Brief unter 1 Loth über 20 Meilen nach Bayern am Start, der 9 Kreuzer Franko kostete, die verklebt wurden und die taxische Recogebühr wurde bar bezahlt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 06.03.2020 18:08:44 Gelesen: 74456# 197 @  
@ bayern klassisch [#196]

keine eingeschriebene Drucksache der 2. Gewichtsstufe, das wäre wohl ein TT - Unikat.

Ach, schade. Und ich hatte mir schon Hoffnungen gemacht. :o))

hajo22
 
hajo22 Am: 06.03.2020 18:55:08 Gelesen: 74446# 198 @  
Kleines Brieflein frankiert mit ½ Sgr. der 1. Ausgabe (Nr. 3), gestempelt Lage vom 30.1.1859 (Nummernstempel 323) nach Lemgo, Ankunft am gleichen Tag, an das Fräulein Emilie.

Marke im berüchtigten Taxisschnitt, aber gerade noch so "erträglich".



hajo22
 
bayern klassisch Am: 06.03.2020 19:49:51 Gelesen: 74436# 199 @  
@ hajo22 [#198]

Na ja, die große Liebe war das wohl eher nicht, da er ihr das Bestellgeld von 1/4 Groschen überlassen hat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 06.03.2020 20:07:05 Gelesen: 74432# 200 @  
@ bayern klassisch [#199]

na ja, die große Liebe war das wohl eher nicht

Ich denke eher doch, schließlich hat sie beim Bezahlen sicher an ihn gedacht. Und ¼ Sgr. muß ihr die Liebe Wert gewesen sein.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 06.03.2020 20:56:52 Gelesen: 74428# 201 @  
@ hajo22 [#200]

Du optimistischer Träumer! :-)
 
hajo22 Am: 06.03.2020 22:26:16 Gelesen: 74422# 202 @  
@ bayern klassisch [#201]

Richtig! Ich denke an das seinerzeit gerade auslaufende Biedermeier. Einfach romantisch.

hajo22
 
hajo22 Am: 07.03.2020 18:30:08 Gelesen: 74390# 203 @  
Kleines Faltbriefchen aus Ohrdruf (Nummernstempel 276) nach Gotha an das Fräulein Caroline. Frankiert mit ½ Sgr. (Nr.28/III. Ausgabe), gestempelt 22.7.1863. Rückseite mit Siegel und Ankunftsstempel Gotha am gleichen Tag.



hajo22
 
10Parale Am: 12.03.2020 21:04:12 Gelesen: 74294# 204 @  
@ Bodo A. von Kutzleben [#169]

Was da wohl drin gestanden hat in solch einem kleinen Brief, der Inhalt ist ja komplett?

Da habe ich auch was von T & T, allerdings nur eine Briefvorderseite, die hat aber die selben Marken wie der kleinste Brief, eine Michel 13 + 15. Dazu einen zweireihigen Stempel von Jena vom 27. Mai 1862. Ein Rötelvermerk 1/3 hat bestimmt auch noch ne Bedeutung.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 12.03.2020 21:29:23 Gelesen: 74287# 205 @  
@ 10Parale [#204]

Hallo,

der Frankovermerk zeigt 1 Sgr. Franko und 1/4 Sgr. Bestellgeld, wie auch geklebt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 04.04.2020 08:59:23 Gelesen: 73698# 206 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier mal zwei Portobriefe aus dem Jahre 1854, welche jedoch im Magdeburg geschrieben wurden:



Aufgegeben wurde er in Weimar und lief nach Eisfeld. Das Porto für die 9 Meilen betrug 4 Kreuzer + 1 Kreuzer Bestellgeld.

Dies gilt auch für folgenden Beleg:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 26.07.2020 09:31:29 Gelesen: 70920# 207 @  
​Liebe Sammelfreunde,

heute ein Brief nach Magdeburg aus Eisenach vom 10.04.1863.



Siegelseitig wurde 2 x unvollständig der Ausgabestempel abgeschlagen, bis es beim 3. Mal endlich geklappt hat.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 07.08.2020 17:31:08 Gelesen: 70494# 208 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief wurde zweimal verwendet:



Am 21.5.1858 ging er von Wasungen über Coburg nach Gräfenthal. Durch den Stempel aus Wasungen ist zum Glück die Jahreszahl 1858 eindeutig zu erkennen.



6 Tage später, am 27.5.1858, ging es zurück von Gräfenthal über Coburg nach Wasungen. Wäre der Brief nicht zweimal verwendet worden, dann hätte ich das "Wasungen" in der Anschrift evtl. nicht entziffern können. Ich hatte Klesungen gelesen.



Unter dem Stempel von Gräfenthal sieht man einen sehr schwachen Abschlag eines Einzeilers. Den Ort kann ich absolut nicht zuordnen. Ich weiß nicht einmal von welcher Richtung aus er zu lesen ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 07.08.2020 17:41:55 Gelesen: 70487# 209 @  
@ volkimal [#208]

Es ist der spiegelverkehrte Abschlag von Coburg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 07.08.2020 17:53:06 Gelesen: 70483# 210 @  
@ bayern klassisch [#209]

Hallo Ralph,

jetzt sehe ich das COBURG auch - allerdings nicht spiegelverkehrt sondern ganz normal.

Hier die richtige Blickrichtung:



Gab es den Stempel auch als Einzeiler? Wieso er allerdings über dem Stempel von Gräfenthal abgeschlagen wurde, ist mir nicht klar.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 07.08.2020 17:59:41 Gelesen: 70481# 211 @  
@ volkimal [#210]

Nein, das war ein Zweizeiler - wenn man den nach oben verkantet, bleibt die untere Datumszeile weg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 17.09.2020 15:32:31 Gelesen: 69056# 212 @  
Liebe Freunde,

kann man diese Ganzsache (neun Kreuzer, Vierring-Stempel 220) anhand der Stempel etc zeitlich einordnen?



Lt Weltganzsachenkatalog würde ich den Umschlag als Nr 34, Frankfurter Druck von 1865 (Klappenstempel mit Posthorn) identifizieren, aber wie lange waren Stempel und Umschlag in Verwendung?

Der Empfänger war George Freiherr von Washington (* 31. Juli 1856) [1] - somit scheinen die Jahre bis ca 1875 eher unwahrscheinlich.

Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Liebe Grüße, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/George_von_Washington
 
bayern klassisch Am: 17.09.2020 15:38:35 Gelesen: 69053# 213 @  
@ bignell [#212]

Hallo Harald,

feines Stück, das man auf 1865 (Ausgabe) bis 1867 (ab 1.7.1867 wurde Preussen Chef im Ring und Taxismarken und Ganzsachen wurden ungültig) datieren kann.

Der Vermerk "Privatim" weißt das Kuvert als ein rein Privates aus - es durfte also nicht vom Sekretär, oder einem Familienmitglied geöffnet werden, sondern allein von dem Empfänger selbst.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 17.09.2020 16:27:13 Gelesen: 69045# 214 @  
@ bayern klassisch [#213]

Hallo Ralph,

danke für die Info, somit ist der 9.6.1867 das letztmögliche Datum, da war der Empfänger nicht ganz elf Jahre alt, und trotzdem so weit von zuhause weg.

Liebe Grüße, harald
 
Altsax Am: 17.09.2020 17:02:35 Gelesen: 69036# 215 @  
@ bignell [#212]

Der Empfänger war ein Herr Fürst, Inhaber einer (Wein-?)handlung. Georg Washington war der Vorname.
 
guy69 Am: 17.09.2020 17:18:19 Gelesen: 69031# 216 @  
Hallo zusammen,

ich zitiere mal aus Wikipedia als Quelle von seinem Vater als Fussnote da er keinen eigenen Eintrag hat.

George Washington Fürst (* 6. Mai 1817; † 30. Mai 1911 in Bremen), getauft am 28. September 1817 in der Christianskirche (Ottensen), Register Nr. 1817/577/76, heiratete (wohl in 2. Ehe) im evang. Pfarramt St. Andreas zu Hildesheim am 6. November 1875 die Auguste Elise Amalie Caroline geb. Willrich (* 27. Juli 1850; † 25. April 1918). George Washington Fürst erwirkte 1850 die Entlassung aus dem Bürgerverband Hamburg (Staatsarchiv Hamburg Signatur: 111-1_58700) und war um 1860 Teilhaber der Weinhandlung Mielck & Fürst in Bremen, Hutfilterstrasse 32 (Bremisches Adressbuch 1860, S.43). Sein Sohn Carl G. Fürst heiratete im April 1919 Daniela Conradt, geb. von Reinken (* 1881 in Bremen; † 1954 in Sao Paulo) und war der Vater von Carl Gebhard Fürst (* 1920 in Bremen; † 2010 in Sao Paulo), des zweiten Ehemanns der Lilo Ramdohr. In Lilo Fürst-Ramdohrs NS-Ahnenpass wurde Johanne Gugenheim mit dem Namen Johanna Auguste geb. Fürst (Christianskirche (Altona), Register Nr. 1817/577/76) angeführt, wohl um die seinerzeit fatale Namensnennung Gugenheim zu umgehen.
 
bignell Am: 17.09.2020 18:40:44 Gelesen: 69014# 217 @  
@ Johannes2 [#215]
@ guy69 [#216]

Hallo Johannes, hallo Guy,

vielen Dank für die Info, so macht das ganze viel mehr Sinn. Dass es zur gleichen Zeit einen Fürst George Washington und einen George Washington Fürst gegeben hat, da wäre ich nie draufgekommen.

Liebe Grüße, harald
 
Magdeburger Am: 03.10.2020 17:29:33 Gelesen: 68555# 218 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier mal ein Brief von Mainz:



Aufgeben am 19.03.1856 ging es an "Herrn Hermann Eckstein Herrnschuhfabrik in Lieben bei Prag Böhmen", was mit 9 Kreuzer im üblichen Schnitt tarifgerecht freigemacht wurde. Die Siegelseite ist nicht so doll, jedoch erkennt man schwach den Bodenbachstempel und den von Prag jeweils vom 21.03.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 27.03.2021 13:25:12 Gelesen: 60436# 219 @  
Kleines Briefchen aus Bückeburg vom 8.5.1858 nach Celle frankiert mit 2 Sgr. der 1. Ausgabe (Nr.5), Ankunft am nächsten Tag.



Den Ringnummernstempel kann ich leider nicht entziffern.

hajo22
 
Magdeburger Am: 11.07.2021 13:27:28 Gelesen: 54569# 220 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich möchte hier jetzt den Brief zeigen, wo die letzten fehlenden Worte Dank Volkmar ergänzt wurden.



Am 23.04.1853 in Gera aufgegeben und an "Herrn Herrmann Haeussler per Adresse der Herrn Burchardt & Schulze (in) Magdeburg" gesendet. Der Brief wurde bar mit 2 Sgr. am Schalter bezahlt und war eingeschrieben. Gewogen hat er 6/10 Zoll-Loth und lief über Weissenfels - Halle nach Magdeburg wie die Siegelseite zeigt.
Der Grund der Einschreibung ist aus dem privaten Inhalt zu erkennen. Daraus geht hervor das mehrere Wechsel inliegend waren und so liegt sogar ein Postbetrug vor.

Hier nochmal der Inhalt incl. Transkription:



Gera den 23. April 1853.
Lieber Sohn!
Deinen Brief wahrscheinlich vom 5ten dieses, da der Dato fehlt,
habe ich richtig empfangen, auch darin ersehen, da Du Dich wie-
der Gesund und Wohl befindest, welches uns alle recht sehr
erfreuet hat, beklagest Dich indeß über die ärgliche Rech-
nung, indeß verschenken die hiesigen Aerzde auch nichts, wo
dieselben auch 8 bis 10 gr für ein Besuch aufsetzen.
Ich habe mich indeß gewundert, da0 Du wieder neuerlich
so viel Vorschuß an Rt 85- von dortiger Handlung entnommen,
und auch noch ohnedem für Schumacher und Schneiderrechnung
circa Rt 38- - zu bezahlen hast, welches circa Rt 123- - beträgt.
Ich würde Dir eher Zahlung gesendet haben, wenn wir nicht noch
auf ein Pappier auf Magdeburg gewartet, was noch nicht ein-
ging, deshalb sende Dir inliegend 2 Stück, da das eine auf
Magdeburg von Rt 50 - - an Schäffer & Co: schon morgen
den 24ten D: zahlbar ist, und habe da es sich nicht gut passen wolte
noch eines auf Cöln am Rhein von Rt 120 --beygelegt, welches
Eure dieses Monats zahlbar ist, mithin zusamm(en) Rt 170- - es bleibt
demnach nach obiger Angabe Rt 47- - übrig, welches jedoch nicht
aufgehen müssen, wenn Du die Oekonomie nicht beyseite setzest,
sondern kanst das übrige mitbringen. Das Cölner Pappier
wirst Du in Magdeburg leicht umsetzen können.
Du schreibst daß dort alles mehr kostet, und viel mehr
Gold aufgohet, was wir auch recht gern glauben und
zugeben wollen, indes bey einer gut ökonomischer Einrichtung
läßt sich doch ersparen, ob Du gleich schreibst daß dort Mo-
natlich mit Rt 25-- keine zu große Springe machen könne, indes
langt diß auch bey dir noch bey weiten nicht, da was ich

dir bey Deiner Abreise von hier, und bis ietzt baar ge-
sendet ohne das heutig Rt 220- beträgt, und wenn Du
diese ?? inliegede Rt 170 - - dazu rechnest, ohne dem
Solärr, so berechne selbst wie viel Du Monatlich gebrauchst
hast, da müssen sich freylich die Herren Officier beym
Militär ökonomischer einrichten, ietzt ist beynahe bald
daß ganz Reuschische Militär [3] hier.
Daß Du gekündiget hast machst du uns mit wissend
und meinst daß Du vielleicht schon die Pfingstfeiertage
abreisen könnest, ich würde indeß abwarten bis ein
andere an Deine Stelle eingetreten ist. Dann bin ich
der Meinung daß Du erst nach Hause kommst, welches
in einer Tagereise gemacht werden kann, dann läßt
sich über Reiseplähne und alles andere besser sprechen.
Dein Bruder Franz hat auch willens, noch vor unser
Inventur mit seiner Frau eine kurze Reise zu machen
wo derselbe auch Wagners in Heidelberg mit besuchen will.
Wo möglich wolte auch ich mit der Mutter, jedoch nicht
zu gleicher Zeit, sondern vieleicht späther dieselben auf
ihrer neu erbauten Molkenkuhranstallt besuchen.
Schreibe uns bald möglichst wieder theile wegen
Empfang (Eingang) der Pappiere, so auch wann du dort abreißt.
Die Mutter war kürzlich auch ein bar Wochen Unpaß,
geht aber Gott sey Dank wieder gut, die jetztige veränder-
liche Witterung spürt mann ietzt recht am Körper, über-
haupt nehmen die Kräfte wenn man alt wird, immer mehr
ab. Das übrige wollen bis auf Mündlich verspa-
ren. Nur noch bey Schluß viele herzliche Grüsse
von uns allen ins Gesammte, der Herr erhalte Dich Ge-
sund und begleide Dich Gesund und Wohl in unser Mitte
welches wünscht Dein Dich liebender Vater
C.H. Haeusler

Nochmals ein großes Dankeschön an Volkmar!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Dorianus Am: 21.07.2021 12:23:03 Gelesen: 53725# 221 @  
Geschäftsbrief des Bankhauses Gebrüder Bethmann aus Frankfurt an das Großhandelsunternehmen Gebrüder M. Dumba in Wien.

Ab Frankfurt am 24. Juli 1863 - an Wien 26. Juli 1863. Frankiert mit Thurn & Taxis MiNr. 34
 (unten und rechts leicht berührt), Nr.Stpl. 220 und Kr.Stpl. Frankfurt a.M.

Kunden des Bankhauses Gebr. Bethmann waren u.a. die Familie Goethe, Zar Alexander I. und Papst Pius VI. Das Bankhaus war Mitfinanzier beim Bau des Eifelturmes und maßgeblich an der Entwicklung der Frankfurter Börse beteiligt.


Michael Dumba war der Sohn des aus Vlasti in Nordgriechenland stammenden Unternehmers Stergios Doumbas (1794–1870) und der Österreicherin Maria. Zusammen mit seinem Bruder Nikolaus führte er auch das aus dem väterlichen Baumwoll- und Zuckerhandelsgeschäft hervorgegangene Großhandelsunternehmen Gebrüder M. Dumba weiter.

Sowohl die Familie Bethmann in Frankfurt, wie auch die Dumbas in Wien haben sich als großzügige Mäzene des örtlichen Kunst- und Kulturlebens ausgezeichnet (vergl. Palais Dumba auf der Ringstraße in Wien)


 
Stefan Am: 25.12.2021 22:17:05 Gelesen: 47069# 222 @  
Nachfolgend eine Sendung von Burghaun nach Köln vom 27.07.1864 als Einschreiben. Zur Verwendung kam die Ausgabe Thurn und Taxis Mi-Nr. 18 als Einzelfrankatur, die Briefmarkenentwertung erfolgte mittels Dreiringstempel "385" (Burghaun). Die Kennzeichnung der Sendungsart erfolgte durch einen rot abgeschlagenen "Chargé"-Stempel des Postamtes Burghaun.

Rückseitig befinden sich der Durchgangsstempel aus Cassel (28.07.1864) und der Ankunftsstempel von Cöln (29.07.1864).



Die Rückseite wurde leider mit diversen Bleistiftnotizen "verziert".

Gruß
Stefan
 
10Parale Am: 18.01.2022 19:44:42 Gelesen: 45914# 223 @  
@ forum,

ein Brief von Gera nach Polen (Schlesien, k.u.k. Österreich ??? ) lief am 1. August 1864, Absender war die Firma Wagner & Co., Empfänger die Herren Cohn & Sohn. Eine Ortschaft mit diesem Namen R... konnte ich leider nicht finden, auf Grund der Frankatur von 3 Silbergroschen dürfte das Empfangsland aber nicht im Ausland gewesen sein.

Sehr interessant finde ich den der 3-zeiligen Stempel, BRIEF AUGUST 1864 in violetter Farbe und den enorm großen Buchstaben. Ob er einen postalischen Zweck erfüllte?

Liebe Grüße

10Parale


 
LK Am: 18.01.2022 20:12:09 Gelesen: 45908# 224 @  
@ 10Parale [#223]

Rawicz ['ravʲiʧ]?/i (deutsch Rawitsch) ist eine Kreisstadt mit 21.200 Einwohnern und Hauptort der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde im Powiat Rawicki der polnischen Woiwodschaft Großpolen. [1]

Preußen

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Rawicz
 
10Parale Am: 18.01.2022 20:27:55 Gelesen: 45902# 225 @  
@ LK [#224]

Super, vielen Dank. Der Stempel hat noch seine Geheimnisse, ich meine nicht den von Gera, sondern den mit den dicken Buchstaben.

10Parale
 
bayern klassisch Am: 18.01.2022 20:31:45 Gelesen: 45901# 226 @  
@ 10Parale [#225]

Das war Schreibstubenstempel der Firma Cohn (Empfänger), mit dem er seine Korrespondenz eingehend leichter chronologisch ordnen konnte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
S.Gärtner Am: 23.01.2022 22:29:58 Gelesen: 45582# 227 @  
@ Stefan [#222]

Sehr schönes Stück aus Burghaun! Ich habe bisher kaum Stücke aus dem kleinen Ort registriert. Umso schöner zu sehen, dass auch dort die höheren Werte (MiNr. 18) Verwendung fanden.

Anbei eine schöne Ganzsache (U34A) mit verschobener Wertprägung. In gebrauchter Form nicht alltäglich.


 
Stefan Am: 30.01.2022 11:59:38 Gelesen: 44972# 228 @  
@ S.Gärtner [#227]

Sehr schönes Stück aus Burghaun! Ich habe bisher kaum Stücke aus dem kleinen Ort registriert.

Burghaun ist auch heute nicht besonders groß (ca. 6.350 Einwohner), wenige Kilometer entfernt von der früheren Kreisstadt Hünfeld gelegen. Im Jahr 1864 wies Burghaun 1.397 Einwohner auf [1].

Nachfolgend ein weiteres Exemplar aus Burghaun:



Sendung von Burghaun über Fulda nach Schlitz vom 02.02.1866

Zur Frankatur dieses Briefes wurde ein Exemplar der Mi-Nr. 28 verwendet, entwertet mittels Dreiringstempel "385". Der Empfängerort Schlitz liegt ca. 14 km von Burghaun entfernt (Luftlinie). Leider hat sich ein früherer Vorbesitzer (wie auf dem Beleg in Beitrag [#222]) mit etlichen Bleistiftnotizen "verewigt".

Beim Aufklappen dieser Briefhülle kam ein sog. Wendebrief zum Vorschein:



Demnach wurde zuerst von Schlitz am 13.01.1866 eine Sendung nach Burghaun geschickt, welcher über Fulda lief und am 15.01.1866 in Burghaun ankam. Die Strecke wurde, wie auf dem Rückweg nach Schlitz, mittels Abschlag von Durchgangs- und Ankunftsstempel dokumentiert.

Zu den handschriftlichen Vermerken in blau und rot (Rötel) kann ich nichts sagen.

Gruß
Stefan

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Burghaun
 
Magdeburger Am: 30.01.2022 14:37:53 Gelesen: 44956# 229 @  
@ Stefan [#228]

Hallo Stefan,

zum Vorschein kam ein Postvorschuß-Brief. Unten links steht 1f 4x erhoben, was oben in blau wiederholt wurde.

18 6/12 Sgr. entsprechen etwas aufgerundet den 64 Kreuzer (64/3,5=18.285. Sgr.) Postvorschuß. Dazu kommt nun noch das ProCura von 1 Sgr. = 19 1/2 Sgr. + 1/2 Sgr. für die Beförderung des Briefes.

Der Brief wog 1 L(o)th, was die doppelte Gebühr nach sich zog, also insgesamt 20 Sgr. Dazu kommt noch das Bestellgeld von 3/12 Sgr. Dies wurde auch in rot mit 20 Sgr. 3 Pfennige wiederholt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Richard Am: 30.01.2022 20:45:18 Gelesen: 44923# 230 @  
@ Stefan [#228]

Kann mir Jemand den Namen, Beruf und die Anschrift des Empfängers meines Heimatortes nennen ?

Schöne Grüsse, Richard
 
Stefan Am: 30.01.2022 21:42:37 Gelesen: 44914# 231 @  
@ Magdeburger [#229]

Danke für deine Hilfe! Die markenlosen Briefe der klassischen Philatelie sind nicht meine Baustelle und ich dabei überfragt. :-)

Der Betrag von 64 Kreuzer (18,5 Silbergroschen) war seinerzeit ein netter Geldbetrag, oder?

@ Richard [#230]

Kann mir Jemand den Namen, Beruf und die Anschrift des Empfängers meines Heimatortes nennen ?

Ich hatte bereits vorab vor der Veröffentlichung des Beitrags [#228] versucht, die Empfängeranschrift der Sendung nach Burghaun zu lesen, leider kommt wenig brauchbares dabei heraus. Selbst den Ortsnamen "Burghaun" kann ich eher mit viel Phantasie erkennen ("...rghaun").

Gruß
Stefan
 
Roda127 Am: 30.01.2022 21:56:22 Gelesen: 44906# 232 @  
@ Richard [#230]

Wenn Du die Briefe aus (228) meinst:

Der obere Brief dürfte an Großherzoglich Hessisches Landgericht

und der untere an Kurfürstlich Hessisches Justizamt gegangen sein.

Gruß
Matthias
 
bayern klassisch Am: 30.01.2022 21:58:35 Gelesen: 44905# 233 @  
@ Stefan [#231]

Hallo Stefan,

ich lese:

Postvorlage und Probe
zahlt Wendelin Herbst
in Wahlerts

An
Kurfürstlich Hessisches Justizamt
Burghaun

1 florin (= Gulden) 4x (Kreuzer) erhoben
Happel Act. Geh(ilfe)
L(and) G(ericht) Schlitz

Da ich von taxischen Gebühren der Fahrpost keine Ahnung habe, Magdeburger aber schon, kann der hoffentlich weiterhelfen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
DERMZ Am: 09.02.2022 10:59:55 Gelesen: 44096# 234 @  
Guten Tag,

etwas stark lädiert, doch für mich ein interessanter Brief, dessen Laufweg mir allerdings nicht ganz klar ist, ein Stempel bereitet mir Kopfzerbrechen, vielleicht kann jemand meine Vermutung bestätigen oder verwerfen.



Am 25. Januar 1866 startete der Brief an Amtmann (?) Schaffer in Hattendorf bei Alsfeld seine Reise.



Dann ergibt sich für mich der folgende Weg:





Kirchhain Ankunft 25JAN, Abgang 26JAN, dann Homberg(Ohm) (????) und weiter nach Alsfeld. Von Hattendorf wurde der Brief nach Neukirchen (Knüll) weitergeleitet, wo er dann auch am 26JAN ankam.



Mir ist die Station Homberg/Ohm unklar, gerade weil der Stempel sehr sehr undeutlich ist. Bahntransport auf der Strecke Kirchhain - Burg- und Niedergemünden scheidet aus, da diese Bahnstrecke erst 1900 eröffnet wurde. Ich halte es allerdings nicht für unmöglich.

Beste Grüße Olaf
 
Magdeburger Am: 09.02.2022 12:10:53 Gelesen: 44088# 235 @  
@ DERMZ [#234]

Hallo Olaf

auf die Schnelle folgendes:

Eine schöne Weiterleitung!

"Herrn Oekonom W. Scheffer"

Der 3. Stempel in der 2. Stempelreihe steht m.E. bei deiner Ansicht auf Kopf, allerdings kann ich damit auch nichts anfangen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
DERMZ Am: 09.02.2022 12:33:24 Gelesen: 44082# 236 @  
@ Magdeburger [#235]

Danke Ulf für den Oekonom, ich war versessen auf dem Amtsmann.

ich habe den fraglichen Stempel nochmals gedreht und stelle beide nebeneinander:



Vielleicht hilft das ein wenig.

Beste Grüße Olaf
 
guy69 Am: 10.02.2022 07:12:55 Gelesen: 43997# 237 @  
Sieht mir aus wie ein "...... BAHNHOF"
 
Magdeburger Am: 15.03.2022 16:11:40 Gelesen: 41617# 238 @  
Liebe Sammelfreunde,

der nachfolgende Umschlag wurde m.E. am 10.05.1867 in Mainz an "Herrn Herm. Pauly aus Mainz z. Zt. " Stadt Leipzig" Magdeburg" mit "Inliegenden Muster ohne Werth" aufgegeben.



Der Brief wog mindestens ein maximal knapp 2 Loth und war somit doppelt schwer. Die Entfernung beträgt mehr als 20 Meilen und waren 18 Kreuzer Franko erforderlich, was auch verklebt wurde.

Siegelseitig ist am Folgetag notiert worden:

"Adressat in Frankfurt a/O. Hotel Deutsches Haus (Unterschrift - Namen habe ich trotz Adressbuch nicht heraus bekommen) Briefträger" und so ging es gleich an das neue Ziel, wo er dann am 12. ankam.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 15.03.2022 17:43:33 Gelesen: 41601# 239 @  
@ Magdeburger [#238]

Lieber Magdeburger,

ein herrlicher, seltener und durch die Weiterleitung fast einmaliger Brief. Andere müssen von so etwas träumen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
S.Gärtner Am: 07.04.2022 13:50:20 Gelesen: 40124# 240 @  
@ Magdeburger

Der Brief hat auch eine schöne Provenienz. Stammt aus der Kohorn-Sammlung (einer der großen Taxis-Sammler, der das Ziel hatte jeden Nummernstempel auf jeder möglichen Markenausgabe zu zeigen).

Gruß
Sebastian
 
S.Gärtner Am: 13.04.2022 22:53:26 Gelesen: 39714# 241 @  
Ich versuche hier mal in regelmäßigen Abständen das Facettenreichtum von Taxis zu zeigen. Dabei geht es nicht um irgendwelche "erivanischen Raritäten", sondern vielmehr die Vielschichtigkeit des Gebietes. Vielleicht für den ein oder anderen auch einen Sammelanreiz.

Beginnen möchte ich heute mit einem Brief von Arnstadt nach Großenehrich. Die Abstempelung ist eher so mittelprächtig, aber typisch für Arnstadt. Aufmerksamkeit erregt hier vielmehr der "Firmenstempel" (ein nach meiner Meinung bisher kaum beachtetes Thema in der klassischen Philatelie).

Der Feuerspritzenhersteller Henneberg hat hier seinen gleich mit einer Abbildung seines Produktes versehen. Diese bebilderten Firmenstempel sind nicht häufig und immer ein Blickfang.



Gruß Sebastian
 
bayern klassisch Am: 14.04.2022 13:28:00 Gelesen: 39594# 242 @  
@ S.Gärtner [#241]

Hallo Sebastian,

sehe ich auch so - ein schöner (gerne auch farbiger) Firmenstempel ist immer eine Bereicherung eines Briefes, wie hier auch.

Danke fürs Zeigen und hoffentlich sehen wir hier noch mehr schöne Taxisbriefe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
guy69 Am: 14.04.2022 16:57:06 Gelesen: 39563# 243 @  
Hallo zusammen,

aus meiner Heimatsammlung

THEODOR FOERSTER
HOCHHEIM.

17.03.1854


 
guy69 Am: 14.04.2022 16:59:40 Gelesen: 39562# 244 @  
BURGEFF & SCHWEICKARDT
HOCHHEIM BEI MAINZ.

10.03.1856


 
guy69 Am: 14.04.2022 17:01:11 Gelesen: 39561# 245 @  
BURGEFF & Co.
HOCHHEIM BEI MAINZ.

06.02.1857


 
guy69 Am: 14.04.2022 17:05:19 Gelesen: 39558# 246 @  
ACTIENGESELLSCHAFT
ZUR BEREITUNG MOUSS. WEINE
VORMALS BURGEFF & CO:
HOCHHEIM

04.04.1861


 
guy69 Am: 14.04.2022 17:09:13 Gelesen: 39557# 247 @  
ACTIEN - GESELLSCHAFT
ZUR BEREITUNG
MOUSSIERENDER WEINE
VORMALS
BURGEFF & CO.
HOCHHEIM B/MAINZ

18.11.1864


 
S.Gärtner Am: 14.04.2022 20:36:05 Gelesen: 39537# 248 @  
Hallo guy69,

schöne Belege vom nicht so häufigen Taxisort. Gerade an den Firmenstempeln kann man die die Entwicklung eines Geschäftes sehen. Wunderbar!

Gruß
Sebastian
 
S.Gärtner Am: 23.04.2022 21:43:19 Gelesen: 38941# 249 @  
Ich würde in der nächsten Zeit mal bei verzierten Sachen bleiben.

Heute gibt es eine Ganzmachen (U 21A) von Darmstadt nach Alsbach. Mal wieder typisch mit schlecht lesbarem Nummernstempel "104". Das besondere an diesem Beleg finden wir auf der Rückseite. Hier perfekt als "Siegelersatz" angebracht der Firmenstempel der" Versicherungsgesellschaft Colonia Concordia". Es ist der größte mir bekannte Firmenstempel mit 4,5 cm Durchmesser. Ich behaupte, dass dieser Firmenstempel eigens für Ganzsachen angefertigt wurde, da er auf normalen Briefen für die Front viel zu groß wäre. Für mich wäre interessant, ob jemand diesen Stempel auf weiteren Belegen hat oder ähnlich große Firmenstempel von Taxis kennt. Bis demnächst,

Gruß
Sebastian


 
Magdeburger Am: 03.05.2022 13:50:49 Gelesen: 38157# 250 @  
Liebe Sammelfreunde

nach den vielen Markenbelegen, mal einer ohne:



Leider nur eine Hülle welche am 07.08.1852 in Lobenstein, zum Fürstentum Reuß ältere Linie gehörig, aufgegeben und "An das Kaiserlich Königliche Bundesgericht (in) Eger" adressiert wurde. Declariert wurde sie als "Herrschaftliche Dienst Sache" und verblieb portofrei, was innerhalb des DÖPV recht eingeschränkt war.
Siegelseitig Transitstempel von Schleitz und Hof sowie Ankunft in Eger.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
S.Gärtner Am: 24.05.2022 23:24:20 Gelesen: 36580# 251 @  
Heute wieder was aus dem verzierten Bereich,

ein Werbeumschlag – oder Firmenzierbrief, wie ich es gern bezeichne – aus Frankfurt. Den bisher frühesten Beleg hatte Herr Sem für 1865 datiert. Der hier gezeigt ist schon 1860 aufgegeben worden. Kennt jemand einen noch früheren von Thurn und Taxis oder hat ein zweites Exemplar aus der Dresslerschen Gießerei in Frankfurt?

Gruß

Sebastian


 
bayern klassisch Am: 25.05.2022 00:16:05 Gelesen: 36569# 252 @  
@ S.Gärtner [#251]

Hallo Sebastian,

herzlichen Glückwunsch zu dieser Rosine - ich habe zwar auch ein paar von diesen Umschlägen anderer Firmen, aber so früh kenne ich auch keinen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 28.05.2022 14:39:18 Gelesen: 36122# 253 @  
Liebe Freunde,

wer, wie ich, bayer. Armensachen sammelt, guckt auch ab und zu mal über seinen Tellerrand hinaus und wird fündig - so hier, als die eine schöne Armensache aus Altenstadt vom 29.4.1865 sah, die portofrei an das Justizamt in Salmünster lief. Die konnte ich einfach nicht liegen lassen.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
S.Gärtner Am: 28.05.2022 23:55:34 Gelesen: 36052# 254 @  
@ Ralph

Schönes Stück und bei Taxis nicht häufig zu finden. Den meisten entgeht es, da hier keine Marken drauf kleben. ;)

Gruß
Sebastian
 
bayern klassisch Am: 29.05.2022 00:06:35 Gelesen: 36049# 255 @  
@ S.Gärtner [#254]

So ist es - der war unter "Vorphilatelie" eingestellt und kein Wort von einer Armensache.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
S.Gärtner Am: 04.06.2022 21:52:45 Gelesen: 35241# 256 @  
Heute mal wieder eine etwas andere "Verzierung".

Vorderseitig erst einmal nichts Besonderes: Einfacher Beleg in den Postverein über 20 Meilen, Umschlag etwas unsauber. Das Interessante ist auf der Rückseite zu finden. Neben den bebilderten Firmenstempeln kamen im Laufe der 1860er Jahre auch Aufkleber für den Firmennamen auf. Diese sind im allgemeinen nicht häufig. Meistens sind diese einfacher gehalten mit Schrift (dazu beim nächsten mal mehr). Den hier verwendeten könnte man jedoch als "Firmenzieraufkleber" bezeichnen. Mir ist bisher kein aufwendigerer Druck eines solchen Aufklebers bekannt und dieser hier wurde durch das Öffnen nicht zerstört.

Viele Grüße
Sebastian


 
bayern klassisch Am: 04.06.2022 22:26:35 Gelesen: 35230# 257 @  
@ S.Gärtner [#256]

Hallo Sebastian,

wenn die Verschlußvignette noch authentisch haftet, wie wurde der Brief dann geöffnet?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
S.Gärtner Am: 04.06.2022 23:29:39 Gelesen: 35218# 258 @  
Hallo Ralph,

die Vignette wurde in der unteren Hälfte vermutlich mit einem Brieföffner leicht gelöst und dabei nicht zerstört. Man hat unter der Vignette dort auf der Briefhülle auch den leichten Abriss und sie Spuren des runden Klebers. An der Vignette kleben noch Fasern vom Papier sowie ein kleines Stück (siehe unterhalb von "FRA") Briefpapier von der Hülle. Das geht direkt über.

Gruß
Sebastian
 
bayern klassisch Am: 04.06.2022 23:44:20 Gelesen: 35213# 259 @  
@ S.Gärtner [#258]

Hallo Sebastian,

dann war man aber vorsichtig - so gehört sich das, Schönes sollte pfleglich behandelt werden.

Danke fürs Erklären und liebe Grüsse,
Ralph
 
S.Gärtner Am: 20.06.2022 21:04:06 Gelesen: 34216# 260 @  
Wie angekündigt geht es heute mit dem "Verzierten" durch die "Firmenaufkleber"/Vignetten weiter.

Der erste ist noch ganz in der Tradition der Firmenstempel: ovale Form, Name des Gewerbetreibenden oben und Ortsname unten. Der Zweite besticht unweigerlich mit seiner tiefblauen Farbe und dem goldenen Schriftdruck. Vielleicht gesellen sich hier noch ein paar solcher ausgefallenen Vignetten hinzu!

Viele Grüße
Sebastian


 
S.Gärtner Am: 10.07.2022 21:23:04 Gelesen: 32621# 261 @  
Und weiter gehts mit dem "Verzierten". Diesmal der Blick nach Innen. Die beiden hier vorgestellten Vertreter aus Gotha und Offenbach sind erstmal von der Frankatur und Destination nichts Besonderes. Bei vielen Briefen (ich lehne die von Frau Brettl und Herrn Pfenninger eingeführte Begrifflichkeit der Briefhülle ab) fehlt uns ja der Inhalt. Dabei bilden die Firmenkorrespondenzen den Großteil des heute erhaltenen Briefbestandes. Eher selten lassen sich hier die verzierten/bebilderten Briefköpfe finden. Mir sind noch eine Hand voll mehr bekannt, aber danach muss man suchen. Man sieht hier, dass "Zierbriefe" nur einen geringen Bruchteil von dem ausmachen, was man alles an Verzierungen auf und in den Briefen finden kann.

Viele Grüße
Sebastian


 
S.Gärtner Am: 10.09.2022 21:45:34 Gelesen: 28388# 262 @  
Heute ein sehr unauffälliges Stück. Ein einfache 9 Kr Frankatur in den Postverein. Die Destination nach Lemberg ist hier das besondere. Heute zur Ukraine gehörend (damit passt der Beleg auch gut in die heutige Zeit), war Lemberg damals Teil von Österreich-Ungarn. Genauer gehörte es zum Königreich Galizien und Lodomerien. Innerhalb Österreich-Ungarn eine sehr seltene Destination aus dem Gebiet von Thurn und Taxis.

Viele Grüße
Sebastian


 
S.Gärtner Am: 21.09.2022 19:04:24 Gelesen: 27671# 263 @  
Eine weitere nicht häufige Postvereinsdestiantion ist Luxemburg, vornehmlich mit 9 Kr frankiert. Anbei mal ein für das Auge etwas anderer mit 12 Kr von Bingen in der 2. Gewichtsstufe. Die Entfernung nach Luxemburg von Bingen lag nur in der 2. Entfernungszone.

Gruß
Sebastian


 
bayern klassisch Am: 21.09.2022 19:24:14 Gelesen: 27666# 264 @  
@ S.Gärtner [#263]

Hallo Sebastian,

Glückwunsch zu dieser Pretiose - AD-Briefe im 2. Gewicht sind Seltenheiten nach Luxemburg, egal von welchem AD-Land. Mit Thurn und Taxis-Marken gab es eh nur wenige Orte, die im 2. Rayon (über 10-20 Meilen) zu Luxemburg lagen und dann noch einen schweren Brief - das findet man nur ein Mal in seinem Leben.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
S.Gärtner Am: 08.10.2022 21:53:25 Gelesen: 26422# 265 @  
Noch seltener als Luxemburg ist der folgende Beleg: 18 Kr nach Großbritannien. Auf den ersten Blick nichts Besonderes oder auch Standard. Jedoch auf die Kanalinsel Jersey ein kleines Juwel. Briefe auf die Kanalinseln sind wohl die seltenste Destination innerhalb Großbritanniens. Auch der ovale "P" Stempel ist m.E. selten (aufgeführt im Feuserhandbuch). Normalerweise landete dort der runde "P" Stempel. Ich habe bisher keinen weiteren auf Taxisbriefen gefunden.

Gruß
Sebastian


 
bayern klassisch Am: 08.10.2022 23:41:22 Gelesen: 26400# 266 @  
@ S.Gärtner [#265]

Schöner Brief nach St. Helier - aber die Kanalinseln waren und sind kein Teil von Großbritannien. Sie sind Kronbesitz des jeweiligen Herrschers, als heute von König Charles III.

Jetzt noch einen nach Guernsey, einen nach Sark und eine A3-Seite wäre ganz großes Kino.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
S.Gärtner Am: 09.10.2022 08:06:34 Gelesen: 26361# 267 @  
@ Ralph

Mit dem Kronbesitz hast du recht. Aber für die Portoberechnung muss ich dennoch Großbritannien ansetzen.

Nach Guernsey ist sogar ein Beleg registriert. Nach Sark ist meines Wissens keiner bekannt.

Gruß
Sebastian
 
guy69 Am: 09.10.2022 08:49:33 Gelesen: 26356# 268 @  
Hallo zusammen,

irgendwie komme ich mit den Taxvermerken nicht klar. 18 Kreuzer Gesamt aus der 2. Portoperiode sind klar. Daraus 9 Kreuzer für den Postverein. Und dann? Das Weiterfranco sieht mir aus wie eine "10" und in Rötel oben rechts auch eine 10.

Der andere bekannte Brief auf die Kanalinseln nach Guernsey ist auch hübsch. Stammt aus dem Silbergroschengebiet und trägt den runden PD Stempel.
 
bayern klassisch Am: 09.10.2022 10:04:50 Gelesen: 26344# 269 @  
@ S.Gärtner [#267]

Hallo,

die Berechnung des Franko war mit der nach dem Vereinigten Königreich gleichgesetzt, wurde aber immer auch so in den Gebührentabellen erwähnt, also wurde schon unterschieden zwischen GB und den Kanalinseln.

Nach Sark kenne ich auch keinen - da gibt es von GB auch nur ganz wenige in dieser Zeit.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.10.2022 10:06:49 Gelesen: 26341# 270 @  
@ guy69 [#268]

Du unterliegst einem Irrtum - die süddeutschen Staaten hatten für die Postvereinsstrecke 8 Kreuzer zu zahlen und 10 x als Weiterfranko auszuweisen, so, wie es der Brief auch zeigt. Umgerechnet waren dies in preussischer Währung, die ja mit Grossbritannien abrechneten, 2 1/4 Sgr. für Taxis und 2 3/4 Sgr. Weiterfranko.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
guy69 Am: 09.10.2022 10:11:17 Gelesen: 26337# 271 @  
@ bayern klassisch [#270]

Ah, Dankeschön. Der besagte Brief nach Guernsey trägt einen Wfr. Vermerk von 4 Sgr. Ich kann ihn leider nicht zeigen. Er ist in dem Buch von Jürgen Naab abgebildet.
 
S.Gärtner Am: 09.10.2022 10:11:18 Gelesen: 26337# 272 @  
@ guy

Das lag an den neuausgehandelten Porti ab 1862 (2. Portoperiode) und es gab ein Gesamttaxe von 18 Kr fürs einfache Gewicht. Wie Ralph schreibt ist die 10 immer der britische Anteil.

Gruß
Sebastian
 
guy69 Am: 09.10.2022 16:08:16 Gelesen: 26266# 273 @  
Dankeschön für die Aufklärung.
 
S.Gärtner Am: 26.10.2022 13:27:56 Gelesen: 24720# 274 @  
Gerade auf meinen Schreibtisch gelandet: Von außen absolut unscheinbarer Beleg in den Postverein nach Augsburg. Nach dem Öffnen offenbarte sich eine der schönsten Rechnungen, die ich für mein Sammel- und Prüfgebiet kenne und auch so manchen Zierbrief in den Schatten stellt. Viel Spaß damit.

Viele Grüße
Sebastian


 
bayern klassisch Am: 26.10.2022 13:51:51 Gelesen: 24713# 275 @  
@ S.Gärtner [#274]

Ja, von außen nicht schlecht, aber von innen eine Granate - so schöne Briefköpfe sind handverlesen, denn sie kosteten auch damals schon viel Geld und das hatte nicht jeder Geschäftsmann.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 13.11.2022 17:12:53 Gelesen: 23400# 276 @  
Hallo zusammen,

ein Brief an F.W. Kümmerle von Hamburg nach Schlaitdorf bei Dübingen (= Tübingen) vom 14.2.1848:





Auf dem Brief sehe ich drei Taxvermerke. Neben dem "franco" stehen rechts eine rote "2" (durchgestrichen), daneben eine blaue "4" und schließlich eine rote "4" unten rechts. Wer kann das erklären?

Auf der Rückseite ein blauer Stempel - aus welchem Ort stammt er wohl (Schlaitdorf oder Tübingen) und was steht oben links?



Der Brief ist von Johan Georg Kümmerle und geht an dessen Vetter. Oben links ist ein Stempel über 2 Schilling mit dem Hamburger Wappen. Ich vermute, dass Johan Georg Kümmerle den Brief von einem Schreiber schreiben ließ. Die Unterschrift und der Text des Briefes sehen sehr unterschiedlich aus. Vielleicht hat er ihn schreiben lassen, da der Brief gleichzeitig eine Bestätigung für eine Geldsendung ist.

Im Brief heißt es:

Lieber Vetter
Dein Brief mit den Geld habe ich danken erhalten
wofür ich dir diesen Bogen als Quitung wieder schike
für die 170 ? Lieber Vetter du schreibst mir
ich sollte menem Bruder doch ein Geschenk machen
welches ich gerne thun wollte, aber das kömmt
ja mehr porto so das man es ja zum zweitenmal
wieder kaufen muß, ich habe so gedacht wenn du
mir das andere Geld schickst Lieber Vetter meinem
Bruder einen kleinen Thaler zu geben wofür
er den kaufen kann was er will, vielleicht
wenn meine umstände sich etwas verbessert
haben komme ich künftiges Jahr mal hin
alsdann werde ich ihm auch ein kleines Geschenk
mitbringen. Ubrigen sind wir alle Gesund
und Munter und ich habe gelesen das ihr
Gott seÿ dank auch alle Gesund seÿd
Viele
grüße von mir meiner Frau und Kinder
Johan Georg Kümmerle


Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 13.11.2022 18:12:27 Gelesen: 23389# 277 @  
@ volkimal [#276]

Hallo Volkmar,

ich kann deinen Teilfrankobrief nicht sicher interpretieren.
Hinten zahlte der Absender wohl 9 Hamburgische Schilling Courant.
2 Weiterfranko vorne für Hannover?
4 Weiterfranko für Taxis?

Bezahlt wohl nur bis zur Grenze Württembergs und ab da 4 Kreuzer vom Empfänger.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 14.11.2022 09:30:39 Gelesen: 23365# 278 @  
@ bayern klassisch [#277]

Hallo Ralph,

Du schreibst " ich kann deinen Teilfrankobrief nicht sicher interpretieren."

Ich bin immer wieder begeistert, was du alles herausbekommt und erklären kannst. Die Kleinstaaterei und die unterschiedlichen möglichen Beförderungswege auf solch einer Strecke sind natürlich der Grund dafür, dass es so extrem schwierig ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 14.11.2022 10:32:09 Gelesen: 23360# 279 @  
@ volkimal [#278]

Hallo Volkmar,

da hast du natürlich Recht, wenn du schreibst, dass die deutsche Kleinstaaterei sehr komplizierte und für heutige Menschen kaum vorstellbare Probleme mit sich brachte (unterschiedliche Gewichte, Währungen, Entfernungsmessungen, interne Postvorschriften wichen regelmäßig ab von denen für ausländische Briefe und und und).

Aber ich gebe immer mein bestes, einem Sammlerfreund bei der Beschreibung zu helfen und wenn es dann mal nicht ganz langt, wie hier vlt., dann schreibe ich das auch dazu, da bricht mir kein Zacken aus der Krone.

Vlt. kommt ein Spezialist daher, der ihn ganz knacken kann - das wäre mir sehr recht und dir sicher auch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 19.11.2022 18:38:14 Gelesen: 23157# 280 @  
@ forum,

ein markenloser Geschäftsbrief von BREMEN nach MARSEILLE, abgeschlagen am 25.2.59 mit erkennbarem Stempel TH.&TX., was auch den Laien auf die Fährte von Thurn und Taxis führt.

Roter Grenzübergangsstempel und rückseitiger Transit Paris und AK-Stempel Marseille. Absender ist CARL ZEITZ, Name im Briefpapier verewigt.

Liebe Grüße

10Parale


 
guy69 Am: 04.12.2022 09:32:26 Gelesen: 22181# 281 @  
Was für eine verwirrende Zeit die 1850-er Jahre. Einführung der Frankomarken, deren Entwertungen, Postbezirk, Postverein und Kleinstaaterei.


 
bayern klassisch Am: 04.12.2022 09:51:16 Gelesen: 22172# 282 @  
@ guy69 [#281]

Tolle Abhandlung - SO sollten niveauvolle Heimatsammlungen aussehen.

Schöne Grüße von Südhessen nach Südhessen,
Ralph
 
guy69 Am: 04.12.2022 10:21:31 Gelesen: 22168# 283 @  
Danke Ralph. Ich bin auch fleißig bei Euch am lernen. ;-)
 
guy69 Am: 08.12.2022 23:43:26 Gelesen: 21829# 284 @  
@ S.Gärtner [#265]

Der Beleg wird gerade bei Ebay für 3.700€ angeboten. Schöne Werbung für einen seltenen Beleg.
 
S.Gärtner Am: 31.12.2022 15:41:16 Gelesen: 20115# 285 @  
@ guy69 [#284]

Grüße,

komme durch meinen Umzug erst wieder dazu hier zu schreiben und freue mich, dass das Taxis Forum lebt. Wie darf man das mit der Werbung verstehen?
 
S.Gärtner Am: 31.12.2022 15:46:01 Gelesen: 20109# 286 @  
So, wie bereits erwähnt war ich durch meinen Umzug in meiner Arbeit eingeschränkt. Zum Jahresende noch was Schönes aus einer ganz anderen Ecke: Postablagen. Anbei ein Beleg aus der Postablage Herbsleben. Bisher war der Abschlag nicht in blauer Farbe bekannt. Ich wünsche allen für das Jahr 2023 nur das Beste und schöne Funde beim besten Hobby auf der Welt!

Gruß
Sebastian


 
bayern klassisch Am: 18.01.2023 12:02:04 Gelesen: 18807# 287 @  
Liebe Freunde,



als Beifang bekommen: Brief aus Hamburg Thurn und Taxis vom 16.6.1849 an Firma Burger in Gröden in Tirol (Österreich) mit Gemeinschaftstaxe 12 Kreuzer Conventionsmünze, halbscheidig zwischen Taxis und Österreich zu teilen und 10 Kreuzer CM Zuschlag für Taxis wegen der weiten Entfernung = 22 Kreuzer CM für den Empfänger am 25. Juni in Klaussen, Tirol.

Ob der Transit durch Bayern lief, kann ich nicht beweisen, nehme es aber an.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 03.03.2023 12:43:46 Gelesen: 16189# 288 @  
Hallo zusammen,

ein Brief an die Fürstin zu Salm-Horstmar, geb. Reichsgräfin zu Solms-Rödelheim auf Schloss Varlar bei Koesfeld (= Coesfeld) bei Münster. Zu Ihr und ihrem Mann, dem Fürsten Friedrich zu Salm-Horstmar kann man einiges bei Wikipedia lesen [1].



Aufgegeben in Frankfurt (Main) am 8.10.1857. Leider ist die Rückseite schlecht erhalten und es wurde dort eine Rechnung notiert. Man sieht aber den Bahnpoststempel Deutz - Minden vom 9.10. und den Ausgabestempel N 1 aus Coesfeld vom 10.10.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_(Salm-Horstmar)
 
bayern klassisch Am: 03.03.2023 13:27:15 Gelesen: 16182# 289 @  
@ volkimal [#288]

Hallo Volkmar,

die Aufgabepost taxierte den Portobrief mit 4 Silbergroschen (3 Sgr. für Briefe unter 1 Loth über 20 Meilen im Postverein) und 1 Sgr. Portozuschlag. Das Geld wurde von ihrer Durchlaucht kassiert und an die Taxispost über die Briefkarte bonifiziert.

Schöner Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 03.03.2023 14:01:26 Gelesen: 16179# 290 @  
@ bayern klassisch [#289]

Hallo Ralph,

danke für die Erklärung des Portos - auf dich ist in diesen Dingen Verlass! Mir ist allerdings nicht alles klar.

1) Wozu der Portozuschlag von 1 Sgr. ?
2) Kannst Du diesen Teil "und an die Taxispost über die Briefkarte bonifiziert" bitte einmal für den Laien übersetzen.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 03.03.2023 14:21:31 Gelesen: 16175# 291 @  
@ volkimal [#290]

Hallo Volkmar,

gerne!

Wer nicht frankierte (bar oder mit Marken), musste je Gewichtsstufe 3 Kreuzer bzw. 1 Silbergroschen extra bezahlen, weil diese Art des Versands für die Postverwaltungen umständlich war und man für seine Mühewaltung bezahlt werden wollte.

Die "Briefkarte" war ein normierter Vordruck mit mehreren Spalten und Reihen, in denen Gutschriften und Kosten der Postverwaltungen untereinander aufgeführt und verrechnet wurden, wenn ein Paket mit Briefen gefertigt wurde.

Hier gab es ein Briefpaket von der Aufgabepost nach Preussen, in dem für diesen Brief die preussische Post mit 4 Sgr. belastet wurde.

Sobald der Brief dem Empfänger zugestellt wurde, war das Porto von diesem zu kassieren und der Aufgabepost (Taxis) zu bonifizieren, also gut zu schreiben. Danach waren Forderung und Schuld über die mitlaufende Briefkarte ausgeglichen.

Um es noch einfacher zu machen: Im Prinzip hat Taxis den Brief für 4 Sgr. an Preussen "verkauft".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 03.03.2023 16:24:01 Gelesen: 16165# 292 @  
@ bayern klassisch [#291]

Hallo Ralph,

dankeschön! Man lernt nie aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
S.Gärtner Am: 06.03.2023 17:04:49 Gelesen: 16136# 293 @  
@ volkimal [#288]

Sehr schöner Beleg! Mal wieder ein tolles Beispiel, dass auch markenlose Belege ihren Reiz haben. Glückwunsch!

Liebe Grüße Sebastian
 
S.Gärtner Am: 06.03.2023 17:07:53 Gelesen: 16134# 294 @  
Anbei ein üblicher 12 Kr-Beleg in die Schweiz. Interessant hierbei ist Frankatur mit zwei Paaren der MiNr. 42. Von der 4. Ausgabe gibt es leider wenig Mehrfachfrankaturen.

Viele Grüße
Sebastian


 
bayern klassisch Am: 30.03.2023 13:53:11 Gelesen: 15116# 295 @  
Liebe Freunde,

ein Brief von C. Ernst wurde in Frankfurt am Main am 18.0.1860 mit einer Portofreiheits-Paraphe und dem liegenden X als Zeichen, dass hier nichts zu zahlen war, versehen an Farina in Köln aufgegeben, wo er am Folgetag ankam.



Kann jemand, der besser googled als ich (also über 8 Milliarden Menschen mit und ohne Internetzugang) etwas über den Absender herausfinden, denn die aktive Portofreiheit hatten in FFM sicher nicht Hunderte von Leuten?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
S.Gärtner Am: 31.03.2023 16:07:36 Gelesen: 15093# 296 @  
@ bayern klassisch [#295]

Hallo,

erstmal Glückwunsch zum Brief mit hochinteressantem Adressat. Ich habe auf die Schnelle in die Generalien geschaut. Für Frankfurt konnte ich erst einmal nur Staatsrat von Fritsch finden für die Portofreiheit. Ich schaue aber weiter und frage mal unseren Frankfurtfachmann.

Viele Grüße
Sebastian
 
bayern klassisch Am: 31.03.2023 23:16:49 Gelesen: 15077# 297 @  
@ S.Gärtner [#296]

Hallo Sebastian,

hab vielen Dank für deine Recherche - scheint mir nicht so einfach zu sein und leider können sich ja viele Vornamen unter dem C. verstecken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.04.2023 09:45:04 Gelesen: 14892# 298 @  
Liebe Freunde,

ein schöner, barfrankierte Brief mit farbigem Stempel ist mir oft lieber, als einer aus dem Hühnerhaufen mit lieblos geschnittener Marke und versauter Entwertung.



Ein mit 9 Kreuzer bar frankierter Brief aus Frankfurt am Main vom 19.10.1866 an Joh. Maria Farina in Köln kam noch am selben Tag in Köln zur Ausgabe. Auch wenn das nicht durchgehend der Fall war, zeigt es doch noch die alte Sitte der kaiserlichen Reichspost und danach, dass Frankobriefe rote Stempel, aber Portobriefe schwarze Stempel aufwiesen, jedenfalls oft.

Absender war C. Dieterle (wohl Sekretär von Rothschild und Söhne in FFM) und er wünschte 1 Kiste mit 6 Dutzend Flaschen an Herrn Baron Ferdinand von Rothschild (!!) in London zu Händen seiner Firma Rothschild & Sons zu verschicken und dies nach London auch zu avisieren, jedoch die Rechnung zu ihm selbst nach FFM zu schicken.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
S.Gärtner Am: 17.04.2023 21:33:12 Gelesen: 14824# 299 @  
@ bayern klassisch [#297]

Hallo Ralph,

meine Rechere zur Portofreiheit in Frankfurt an bisher nur noch die Abgeordneten des 1848-er Parlaments (incl. Vorparlament) und Generalpostdirektor Vrints-Berberich hervorgebracht.

Viele Grüße Sebastian
 
bayern klassisch Am: 17.04.2023 21:40:24 Gelesen: 14819# 300 @  
@ S.Gärtner [#299]

Hallo Sebastian,

vielen Dank für deine Mühewaltung - immerhin ein schöner Brief, den ich mal einem Thurn und Taxis - Liebhaber andienen werde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.04.2023 15:47:13 Gelesen: 14691# 301 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Einschreiben vom 30.12.1863 aus Frankfurt am Main spediert an D. Josef Weißel, Gerichts Advokat in Wien Haarhof, dort kam der Brief am 1.1.1864 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Marke Thurn & Taxis Nr.32 zu 3 Kreuzer sowie zwei Marken der Thurn & Taxis Nr.33 zu je 6 Kreuzer, gesamt 15 Kreuzer, davon 9 Kreuzer für den Brief nach Österreich und 6 Kreuzer für die Reco Gebühr.

Gestempelt wurde mit Vierringstempel sowie dem Einkreisstempel von Frankfurt a.M.Bahnhof (Feuser, Nachverwendete Altdeutschland Stempel 133A) sowie auf der Rückseite Einkreisstempel von Frankfurt A.M und dem Ankunftsstempel von Wien.

Zur Kenntlichmachung des Einschreibens wurde handschriftlich "recommandiert" mit Bleistift vermerkt sowie ein Rötelgitter rechts aufgebracht und der Kastenstempel Charge in rot abgeschlagen, es wurde die Manualnummer 12 vergeben.

Auf der Rückseite wurde der Brief 5 fach gesiegelt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 26.04.2023 16:58:36 Gelesen: 14687# 302 @  
@ Gernesammler [#301]

Hallo Rainer,

ich glaube nicht, dass der Absendervermerk recommandirt mit Bleistift notiert wurde, dazu hätte der Absender 2 Schreibutensilien benötigt und das wäre sehr ungewöhnlich.

Die lange Nummer oben rechts war die Akten-Nummer des Empfängers - so vielstellige Nummern gab es im Postbetrieb damals nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.04.2023 19:11:29 Gelesen: 14665# 303 @  
@ bayern klassisch [#302]

Hallo Ralph,

hab es mir nochmal genau angesehen ist die gleiche Tinte benutzt worden wie für die Adresse, die 12 links oben sollte ja die Manualnummer sein, welche Funktion hat die 88 auf der Rückseite.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.04.2023 19:29:34 Gelesen: 14662# 304 @  
@ Gernesammler [#303]

Hallo Rainer,

war die Manual-Nr. von Frankfurt am Main im Eingangsmanual. Bei der Abgabe in Wien sind mir Manual-Nummern nicht bekannt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 26.04.2023 20:05:54 Gelesen: 14658# 305 @  
@ Gernesammler [#301]

Lieber Rainer,

der Vermerk rechts oben ist "No 31+31+30" und somit philatelistischer Natur, welcher Katalog hier benutzt wurde kann ich nicht sagen.

Liebe Grüße,
harald
 
Gernesammler Am: 22.06.2023 19:59:33 Gelesen: 12220# 306 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Nochmals ein Brief an Herrn Theobald in Pirmasenz, dieser ist vom 22.10.1865 von Herrn Schaberger aus Mainz, in Pirmasenz kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man zwei Marken der Thurn und Taxis zu je 3 Kreuzer, Mi.Nr.42, gestempelt wurde mit Vierringstempel Nr.134 dem Einkreisstempel von Mainz mit Kreuzen, auf der Rückseite der Einkreisstempel Mainz-Worms und dem Halbkreisstempel von Pirmasens (Winkler 12a, ohne Punkt) verwendet 1863-75.

Gruß Rainer



[Redaktionell kopiert aus dem 'Thema "Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe"]
 
Magdeburger Am: 16.12.2023 14:57:42 Gelesen: 2586# 307 @  
Liebe Sammelfreunde

hier meine letzte Errungenschaft, welche hier hin paßt.



Brief von 1 Loth aus Weimar (Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach) ab 1861 nach Magdeburg. 2 Marken der 2. Ausgabe zu 2 Sgr. reichten für das Gesamtfranco für den doppelt schweren Brief in der 2. Entfernungsstufe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 16:53:10 Gelesen: 1973# 308 @  
Liebe Freunde,

den folgenden Brief aus Neukirch (heute: Stein-Neukirch) nach Rennerod vom 25.09.1867 kann ich mir vorderhand nicht erklären. Er zeigt keinen Poststempel vorn und hinten, war aber gesiegelt. Absender war wohl Pfarrer Kurz, Empfänger der Kaufmann Wehmann, wenn ich das richtig lese.



Mittig ist eine NULL-Paraphe, also nichts zu zahlen an Postporto und unter dem Bruchstrich im Nenner eine 1 für einen Kreuzer Bestellgeld.

Gab es denn noch so spät Bestellgelder?

Die Entfernung der Orte beträgt 9 km zu Fuß bzw. 8 km in direkter Linie.

Wäre es möglich, so meine Vermutung, dass ein Landbriefträger von Preussen (ab 1.7.1867) den Brief auf seiner Tour vom Pfarrer in die Hand gedrückt bekam und nach Rennerod, seinem Ausgangspunkt mit Postexpedition, mitnahm? Gerne lese ich hier von Taxis- und Preussenkennern mehr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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