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Thema: (?) (649/667) Deutsche Bandstempelmaschinen: Vorstellung und Bestimmung
Das Thema hat 668 Beiträge:
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rostigeschiene (RIP) Am: 28.03.2011 16:46:34 Gelesen: 528593# 94 @  
Hier habe ich eine Postkarte von Hamburg nach Kalbitz bei Bad Bibra. Kalbitz ist heute ein Ortsteil von Bad Bibra. Die Entwertung der aufgeklebten Nr.85Ia erfolgte, wenn ich es richtig deute, mit einer Krag- Stempelmaschine am 2.1.12. Im Band 174 der Poststempelgilde erhielt der Stempelkopf die Nr.18 von Hamburg.





Im Stempelkopf sind, so wie es aussieht, die Sehnen gebrochen, was keine Seltenheit darstellt. Was mich stutzig macht ist das Muster in den Segmenten. Dieses Punktgitter habe ich noch bei keinem anderen Stempel gesehen.

Gibt es noch mehr solcher, ich nenne sie einmal Punktgitterstempel, von anderen Orten?

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 28.03.2011 17:05:27 Gelesen: 528586# 95 @  
@ rostigeschiene [#94]

Was wir dort erkennen, ist die Metallstruktur des Stempelrohlings. Durch die starke Abnutzung bedingt, drucken Bereiche mit ab, die bei neuen Stempel tiefer liegen und daher nicht zu sehen sind.

Mit besten Sammlergüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 28.03.2011 18:01:03 Gelesen: 528576# 96 @  
@ Concordia CA [#95]

Danke, diese Erklärung ist nachvollziehbar. Der Stempelkopf war am 2.1.12 erst 103 Tage in Gebrauch, wie wird er im Juni 1914 ausgesehen haben?

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 28.03.2011 21:25:22 Gelesen: 528552# 97 @  
@ rostigeschiene [#96]

Im Postamt Hamburg 1 liefen zeitgleich drei Krag-Maschinen mit der Kennung Hamburg * 1 *. Sie unterlagen wegen der enormen Postmengen, die dort anfielen und der noch nicht ganz optimalen Materialien der Stempelköpfe, einem enormen Verschleiß. Das kann man Deinem Exemplar gut ansehen. Ich kann ein Beispiel zeigen, dass acht Monate später gelaufen ist. Man kann erkennen, dass die Stempelköpfe zwischenzeitlich überarbeitet und gesäubert wurden. Vermutlich hat man den bei Dir sichtbaren Bereich etwas ausgefräst.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
rostigeschiene (RIP) Am: 28.03.2011 22:01:03 Gelesen: 528545# 98 @  
@ Concordia CA [#97]

Hamburg war schon damals eine Weltstadt und zählte um die Jahrhundertwende, meines Wissen nach, ca. 800.000 Einwohner. Da war das Postaufkommen sprechend hoch.

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 29.03.2011 13:04:40 Gelesen: 528503# 99 @  
Hier habe die eine Abstempelung mit Sylbe Maschine aus Stuttgart, deren Datum evtl. interessant ist. Im Handbuch habe ich es nicht gefunden.



Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 29.03.2011 17:24:21 Gelesen: 528478# 100 @  
@ rostigeschiene [#99]

Sehr gut erkannt. Im Handbuch ist lediglich das Datum 02.10.23 notiert. Mittlerweile liegen weitere Meldungen dieses Stempels vor. Der Stempelkopf war Ende 1914 bereits wegen der starken Verschleißerscheinungen nicht mehr in Verwendung.

Danach war durch lediglich einen einzigen Beleg das im Buch erwähnte Datum von 1923 nachgewiesen, da er noch einmal zum Einsatz kam. Inzwischen können wir den Zeitraum vom 28.8.23 - 18.10.23 belegen. Dein Exemplar liegt zeitlich gesehen ziemlich genau in der Mitte. Der Stempel ist nur recht selten zu finden.

Bei meinem Exemplar vom 18.10.23 ist der Verschleiß schon weiter fortgeschritten.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
rostigeschiene (RIP) Am: 29.03.2011 21:08:47 Gelesen: 528460# 101 @  
@ Concordia CA [#100]

Danke für die Info, ich werde die neuen Daten ins Buch eintragen.

Ich gehe einmal davon aus, dass auch dieser Stempel, vor dem 08.07.35 abgeschlagen, nicht so häufig ist. Im Band 174 ist die Verwendung Chemnitz a1a / 2 nur vom 08.07.35 bis 02.03.36 gelistet.



Gruß Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.04.2011 08:34:42 Gelesen: 528268# 102 @  
Im Buch finde ich nur sehr wenig über die Verwendung der Briefstempelmaschinen in Dresden, Mag es daran liegen, dass die Maschinen gut gearbeitet haben oder aus Mangel an Archivalien. Ich gehe einmal vom Mangel an verwertbaren Unterlagen aus, denn dieser Stempel ist im Band 174 so wie er sich darstellt nicht erwähnt.



Erwähnt wird ein Stempelband „Dresden Altst. 7“ mit zwei verschiedenen Stempelköpfen und Bändern sowie einer „Dresden * 24 k“ mit vier verschiedenen Stempelköpfen und Bändern.

Dieses Band zeigt im Stempelkopf „Dresden Altst.24 k“ ohne den Stern. Gibt es zu diesem Stempelkopf neue Erkenntnisse?

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 01.04.2011 09:45:03 Gelesen: 528254# 103 @  
@ rostigeschiene [#102]

Es handelt sich um einen Druckfehler im Buch. Sowohl der Stempel 24 k als auch der folgende 24 r kamen nur ohne * vor.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 04.04.2011 22:52:34 Gelesen: 528050# 104 @  
Seit ein paar Tagen sortiere ich meine Belege auch nach Stempeln, eine Beschäftigung die eine Menge Hintergrundwissen erfordert und dadurch höchst interessant ist. Eine Frage die sich mir immer wieder stellt, ist die der Herkunft der Stempel. Ist es eine Krag- oder eine Salbe-Maschine gewesen?

Hier habe ich eine Postkarte mit einem Bandstempel aus einer Ganzstempelmaschine. Befördert von Erfurt nach, wenn ich es richtig gelesen habe, Hameln. Gestempelt mit einer Krag-Ganzstempelmaschine mit zwei Stempelköpfen, der Stempelkopf hat im Handbuch von Kohlhass und Riese die Kennung, Erfurt *1 * 2-31.1-48. Der Einsatz dieses Stempelkopfs ist nachgewiesen vom 08.02.11 bis 31.12.11. Wenn ich das Buch richtig interpretiert habe.



Noch eine Frage hinterher, gibt es eine tabellarische Aufstellung der verwendeten Maschinen und Orte, aus der der Hersteller übersichtlich erkennbar ist?

Bei den Hamburger Stempel hat man im Handbuch nach Krag und Sylbe unterschieden, bei den anderen nicht.

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 05.04.2011 14:56:11 Gelesen: 527989# 105 @  
@ rostigeschiene

Im Krag-/Sylbe-Buch gibt es ab Seite 274 ein Aufstellung, in der die Stempelbänder den einzelnen Maschinen zugeordnet werden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 05.04.2011 15:55:41 Gelesen: 527975# 106 @  
@ Concordia CA

Hallo Jürgen

danke für den Hinweis, Du hast natürlich Recht, habe ich wohl zu schnell gelesen. Als Entschädigung zeige ich eine späte Verwendung einer Sylbe Maschine in Hamburg 1.11.54.



Der Umschlag ist zwar nicht schön, doch Dokumente müssen auch nicht schön sein. Sie sollen etwas aussagen. Katalognummer Hamburg 77.

Gruß Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 05.04.2011 19:10:51 Gelesen: 527956# 107 @  
Hallo Jürgen,

hier habe ich ein Stempeldatum, das nach dem im Buch veröffentlichten liegt. Dort ist als letztes bekanntes Datum der 15.5.12 aufgeführt. Gibt es neuere Daten die man ins Buch nachtragen kann?



Katalognummer: Hannover *1* 1, Kopf 31 Band 48
 
Jürgen Witkowski Am: 05.04.2011 19:31:56 Gelesen: 527953# 108 @  
@ rostigeschiene

Dein Stempel hat ein neues Spätverwendungsdatum. Sehr schön.

Eine Registratur der durch Belege nachgewiesenen Änderungen gegenüber den in mittlerweile sieben Bänden für die verschiedenen Stempelmaschinen veröffentlichten Daten, habe ich vor etwa zwei Jahren begonnen. Es ist geplant, in zwei Jahren einen Katalogband heraus zu bringen, in dem alle bisher behandelten Stempelmaschinen mit den aktualisierten Daten enthalten sind.

Bei den allermeisten Maschinen kann man nicht auf postalische Unterlagen zurück greifen, sondern ist auf Meldungen aus Sammlerkreisen und eigene Recherchen angewiesen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 05.04.2011 19:45:59 Gelesen: 527944# 109 @  
@ Concordia CA

Hallo Jürgen,

Danke für die Info, ich werde sie in meinem Album auf der Seite mit diesem Beleg verwenden. Wenn es dann soweit ist, mit dem Buch, kannst Du mich auf die Liste der Erstabnehmer setzen.

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 06.04.2011 14:29:43 Gelesen: 527885# 110 @  
Hallo Jürgen,

diese zwei Briefumschläge möchte ich in meinem Album platzieren. Nur weiss ich nicht wie ich sie beschreiben soll.



Kannst Du mir einige Details, Maschine, Verwendungszeitraum, zu diesen Stempeln übermitteln?

Danke im Voraus

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 07.04.2011 16:56:48 Gelesen: 527766# 111 @  
@ rostigeschiene [#110]

Lange bevor es bei der Deutschen Reichspost üblich wurde, verwendete man in Bayern und Württemberg bereits Stempelmaschinen für die Postfreistempelung.

In Bayern wurden ab Februar 1910 Sylbe-Bandstempelmaschinen eingesetzt, die bis in die 1950er Jahre nachgewiesen werden können.

Ich habe die markantesten Entwicklungen des Postfreistempels im Postamt München 2 anhand von sechs Beispielen versucht darzustellen.

1+2 waren zwischen Februar 1910 und Ende September 1922 im Einsatz. Es wurden die Stempelfarben Rot, Schwarz und Grün verwendet.

3 war mit etlichen kleineren Varianten im Wertkästchen ab Oktober 1922 bis in die Anfangszeit des III. Reiches der gebräuchliche Typ.

4 stellt den typischen Stempel während des III. Reiches dar.

5 zeigt einen aptierten Stempel aus der frühen Nachkriegszeit mit aptiertem Stempelkopf und neuem Wertkästchen.

6 zeigt die letzte mir bekannte Münchener Variante mit neuem Stempelkopf und verändertem Wertkästchen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
rostigeschiene (RIP) Am: 07.04.2011 19:14:39 Gelesen: 527750# 112 @  
@ Concordia CA [#111]

Hallo Jürgen,

für die Auskunft danke ich Dir. Ich habe mir diese Daten erst einmal notiert, bis ich von den Postfreistempeln genug zusammen habe, das sich die Anschaffung der entspechenden Literatur rechtfertigt.

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 08.04.2011 00:20:56 Gelesen: 527718# 113 @  
Hallo Jürgen,

da ich noch nicht über die entsprechende Literatur der Halbstempel verfüge, bin ich für jeden Hinweis die Stempelung betreffend dankbar. Zurzeit bearbeite ich die Ganzstempelmaschinen und deren Abdrucke auf meinen Belegen.

So sehen die Seiten fürs Album aus, wenn sie fertig sind.



Werner
 
Martinus Am: 11.04.2011 22:55:53 Gelesen: 527403# 114 @  
@ rostigeschiene [#113]

Hallo Werner, das ist eine gute Idee! :-)

lg Martinus
 
Germaniafan Am: 12.04.2011 20:52:23 Gelesen: 527334# 115 @  
Schon etwas genauer hinsehen muß man bei diesem Beleg aus München um den Stempel aus München zu identifizieren. Bei dem Stempeldatum könnte es sich um ein bisher unbekanntes Frühdatum handeln. Ich bin mal auf die Meinung der Experten gespannt.

Schöne Grüße
Guido




 
Jürgen Witkowski Am: 12.04.2011 21:01:50 Gelesen: 527331# 116 @  
@ Germaniafan

Kannst Du ein Bild in der Auflösung des Bildes mit dem Stempelkopf hochladen, bei dem das ganze Stempelband zu sehen ist?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Germaniafan Am: 12.04.2011 21:08:03 Gelesen: 527326# 117 @  
Hallo Jürgen,

das geht ja ratz fatz. Hier der scan des ganzen Stempelbandes.


 
winni Am: 12.04.2011 21:17:39 Gelesen: 527324# 118 @  
Hallo liebe Freunde,

habe ich heute bekommen: Sonderstempel Passionsfestspiele Oberammergau. Frage: Was für eine Stempelmaschine ist das ?





Viele Grüße

Winni
 

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