Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10515 Beiträge:
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890christof
Am: 05.06.2020 22:41:01
Gelesen: 1915232
# 8366
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Hallo Michael,
vielen Dank für deine Interpretation, das macht den Beleg noch interessanter!
Die Erklärung ist für mich logisch und nachvollziehbar.
Danke und viele Grüße
Christof
890christof
Am: 06.06.2020 13:42:20
Gelesen: 1915136
# 8367
@
Hallo zusammen,
heute vier verschiedene Frankaturirrtümer aus der PP 26, alle vom selben Unternehmen:
Eine Ortspostkarte aus Suhl vom 29.11.1923, frankiert mit einer MiNr. 333 A P, d. h. statt mit 16 (4) Mrd. Mark um 4 (1) Mrd. Mark überfrankiert.
Eine Ortspostkarte aus Suhl vom 28.11.1923, frankiert mit 2 x MiNr. 333 A P, d. h. statt mit 16 (4) Mrd. Mark um 24 (6) Mrd. Mark überfrankiert. Wäre dieser Beleg eine Fernpostkarte, wäre er korrekt frankiert.
Eine Ortspostkarte aus Suhl vom 26.11.1923, frankiert mit 2 x MiNr. 335 A P, d. h. statt mit 16 (4) Mrd. Mark um 64 (16) Mrd. Mark überfrankiert.
Jetzt könnte man vermuten, dass man sich bezüglich des Portos für Postkarten nicht sicher war, aber bei Briefen war dem doch nicht so.
Ein Fernbrief aus Suhl nach Bermbach vom 26.11.1923, frankiert mit 8 x MiNr. 335 A P, d. h. statt mit 80 (20) Mrd. Mark um 240 (60) Mrd. Mark überfrankiert.
Interessant wäre jetzt nur noch zu wissen, ob die Belege jeweils schon im Unternehmen oder aber erst auf dem Postamt frankiert wurden.
Viele Grüße
Christof
inflamicha
Am: 06.06.2020 20:42:28
Gelesen: 1915094
# 8368
@
Guten Abend!
@ 890christof
[#8367]
Hallo Christof,
während die 3 oberen Belege eine "erzwungene Überfrankatur" aus Mangel an kleineren Werten zeigen, ist beim unteren Brief eine sog. "Vollfrankatur" zu sehen, die besonders am 26.11., dem ersten Tag der Vierfachaufwertung hin und wieder vorkam. Die entsprechende Postverlautbarung dazu war (vielleicht gewollt) etwas nebulös- insbesondere was Briefmarken betraf, die vor dem 26.11. gekauft worden waren.
Ich zeige heute eine Dezember-Übergangsfrankatur, deren Absender offensichtlich noch über reichlich Marken im Nennwert von 1 Mrd. Mark verfügte:
Der Brief (leider Fensterumschlag) der Pelzwarenfabrik Arthur Wolf in Berlin vom 6.12.1923 (PP 27) trägt die Frankatur für einen Fernbrief der ersten Gewichtsstufe, 10 Rentenpfennig oder 100 Mrd. Papiermark, oder aber wie hier eine Mischung aus Marken beider Währungen. Verklebt wurde 40 Stück der Mi 325 A Pa = 40 Mrd. Mark oder 4 Rentenpfennig und 2mal Mi 338 Pa.
Gruß Michael
dr31157
Am: 10.06.2020 17:27:34
Gelesen: 1913658
# 8369
@
Stempelbestimmung auf Zensurbrief in die USA
Hallo,
ich habe hier einen Zensurbrief über den ich gern etwas mehr wüsste.
Der Brief mit dem Zensuraufkleber mit der Ziffer "10" wurde von der Postüberwachung in Hamburg geöffnet. Welchen Zweck erfüllen die auf der Rückseite befindlichen violetten Kreisstempel "IV" und auf der Vorderseite "212"? Welche Bedeutung haben die Stempelinhalte "RECD.", "REGISTERED" u. "SAINT LOUIS (TO wer GROVE STA ...??" der Stempel von St. Louis?
Kann mir bitte jemand weiterhelfen?
Viele Grüße
Detlef
Lars Boettger
Am: 10.06.2020 19:59:23
Gelesen: 1913632
# 8370
@
@ dr31157
[#8369]
Hallo Detlef,
für mich ist das kein "Zensurbrief". Der Brief wurde geöffnet, weil das Deutsche Reich nach Devisen, Münzen, Edelmetallen und wertvollen Briefmarken gesucht hat. Da war ein Einschreibebrief immer verdächtig. Die beiden Stempel "212" und "IV" dürften mit der Devisenkontrolle zusammen hängen. Die Beamten hatten solche Stempel, damit man nachvollziehen konnte, wer den Brief geöffnet, kontrolliert und wieder verschlossen hat.
Der Stempel "RECD." ist der Ankunftsstempel von St. Louis. Der Stempel "REGISTERED" ist vom einem Schalter, der sich um Einschreibebriefe kümmerte. Der Stempel "SAINT LOUIS (TOWER GROVE STA[ION]) MO REGISTERED (MO = Missouri) ist von dem Unterpostamt, dass schlussendlich den Brief auslieferte. Wenn mich nicht alles täuscht, dann existiert das Postamt noch [1].
Beste Grüße!
Lars
[1]
https://www.postallocations.com/mo/saint-louis/tower-grove
dr31157
Am: 10.06.2020 20:27:37
Gelesen: 1913625
# 8371
@
@ Lars Boettger
[#8370]
Hallo Lars,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
Viele Grüße
Detlef
890christof
Am: 11.06.2020 14:10:24
Gelesen: 1913591
# 8372
@
Hallo zusammen,
von mir heute ein Wertbrief von Berlin nach Halle an der Saale vom 28.11.1923 (PP 26). Der Brief wog 72 g, versendet wurden 12.300.120.000.000,- Mark. Geprüft Infla Berlin.
Daher betrug die Beförderungsgebühr 112 Mrd. Mark, die Einschreibegebühr 80 Mrd. Mark und die Versicherungsgebühr 246,0024 Mrd. Mark, insgesamt waren also 438,0024 Mrd. Mark bzw. aufgrund der Vierfachaufwertung Briefmarken über 109,5006 Mrd. Mark zu frankieren. Verklebt wurden 2 x MiNr. 327 B und 10 x MiNr. 328 A, d. h. also 440 (110) Mrd. Mark. Vermutlich gab es keine Marken mehr mit niedrigeren Wertstufen, weshalb der Brief geringfügig überfrankiert ist.
Viele Grüße
Christof
JoshSGD
Am: 11.06.2020 20:29:31
Gelesen: 1913562
# 8373
@
@ 890christof
[#8372]
Ein schöner Beleg, der bei mir ebenso gut in die Heimatsammlung passen würde. Der arme Postbeamte, der damals rechnen durfte und musste.
Von mir heute ein einfacher Fernbrief bis 20 g, gelaufen von Alsfeld nach Gießen am 16.8.1923 (PP 15: 1.8.1923 - 23.8.1923) und mit 1000 Mark portorichtig frankiert, MeF Mi.Nr. 223.
Gruß
Josh
(Datenbank # 15015)
JoshSGD
Am: 12.06.2020 20:32:38
Gelesen: 1913483
# 8374
@
Guten Abend,
aus der PP 18 (20.9.1923 - 30.9.1923) zeige ich heute einen am 25.9.23 von Berlin nach Gießen gelaufenen Fernbrief bis 20g. Portorichtig frankiert mit 250.000 Mark, MiF Mi.Nr. 280 und 285.
Gruß
Josh
(Datenbank # 15017)
inflamicha
Am: 12.06.2020 22:15:01
Gelesen: 1913475
# 8375
@
Guten Abend,
von mir ein Fernbrief ab Dresden:
Der Brief der Firma GEFITRA AG für internationale Transporte nach Pirna wurde am 27.7.1923 (PP 14) aufgegeben, Portoerfordernis 300 Mark. Frankiert wurde mit einem Dreierstreifen der Mi 268 b.
Gruß Michael
JoshSGD
Am: 13.06.2020 11:39:14
Gelesen: 1913438
# 8376
@
Hallo in die Runde,
heute etwas zum Rechnen.
Fernbrief bis 20g von Bensheim nach Gießen, gelaufen am 9.10.1923 (PP 19: 1.10.1923 - 9.10.1923). Mit 2.076.801 Mark um 76.801 Mark überfrankiert. Vermutlich wurden alle noch vorhandenen Marken einfach mal verklebt, auch die ungültigen. Rückseitig sind alle Marken, die verklebt wurden, völlig ohne Belang für das Porto, vorderseitig ist es die 287 und 270.
Gruß
Josh
(Datenbank # 15016)
890christof
Am: 13.06.2020 13:17:29
Gelesen: 1913422
# 8377
@
Hallo zusammen,
heute flatterte mir ein merkwürdiger Brief ins Haus.
Genauer gesagt, handelt es sich um einen (Damen-)Auslandsbrief aus der PP 26 von Köln nach Riga (Lettland) vom 28.11.1923, rückseitig auch Ankunftsstempel von Riga vom 01.12.1923. Frankiert ist der Brief mit 10 x MiNr. 328 A, d. h. also mit 400 (100) Mrd. Mark.
Allerdings gibt das Porto für mich keinen Sinn, ein Brief in der zweiten Gewichtsstufe hätte 480 (120) Mrd. Mark gekostet. Galt für diese Destination ein Sondertarif?
Kann mir jemand das Porto erklären?
Danke und Viele Grüße
Christof
JoshSGD
Am: 14.06.2020 09:11:08
Gelesen: 1913371
# 8378
@
@ 890christof
[#8377]
Es könnte sich um einen Einschreibebrief handeln. 320 Mia Porto + 80 Mia Einschreibgebühr. Allerdings fehlt der R-Zettel. Leider kann ich es nicht entziffern, was da links schräg unterstrichen steht.
Gruß
Josh
guy69
Am: 14.06.2020 09:36:57
Gelesen: 1913366
# 8379
@
@ JoshSGD
[#8378]
Ich meine Lettland zu lesen.
guy69
Am: 14.06.2020 09:40:04
Gelesen: 1913365
# 8380
@
Durch Zufall entdeckt in meiner Heimatsammlung.
Ortsbriefe der ersten und zweiten Gewichtsstufe in PP6.
guy69
Am: 14.06.2020 09:44:10
Gelesen: 1913362
# 8381
@
@ JoshSGD
[#8378]
Oder doch besser Kurland.
890christof
Am: 14.06.2020 10:13:19
Gelesen: 1913352
# 8382
@
@ guy69
[#8381]
Guten Morgen zusammen,
ich lese "Ausland".
An ein Einschreiben habe ich auch schon gedacht, aber es gibt keine Hinweise darauf, dass ein R-Aufkleber oder aber weitere Marken fehlen würden.
Danke und viele Grüße
Christof
westfale1953
Am: 14.06.2020 11:03:27
Gelesen: 1913340
# 8383
@
Hallo,
Ortsbrief bis 20 g von Berlin-Lichtendorf nach Köpenick vom 24.8.23 (Ersttag der PP 16)
Bernhard
inflamicha
Am: 14.06.2020 11:28:30
Gelesen: 1913337
# 8384
@
@ westfale1953
[#8383]
Hallo Bernhard,
ein Berlin-Lichtendorf gibt es nicht. Ich muss es wissen, denn ich wohne dortselbst - in Berlin-Lichtenberg. ;-)
Gruß Michael
westfale1953
Am: 14.06.2020 11:39:55
Gelesen: 1913332
# 8385
@
Hallo Michael,
muss natürlich Lichtenberg heissen, danke!
Bernhard
inflamicha
Am: 14.06.2020 21:50:41
Gelesen: 1913285
# 8386
@
Guten Abend,
heute mal was mit Oberrand:
Fernbrief von Schlutup (ein Fischerdorf in der Nähe von Lübeck, hatte ich noch nie vorher von gehört) nach Creußen in Oberfranken vom 28.2.1921 (PP 5), für das Porto wurden 40 Pfennig fällig. Frankiert wurde der Brief mit einer Mi 145 a II im Walzendruck, der anhängende Oberrand in der "preisgünstigeren" Konfiguration 2´9´2.
Gruß Michael
inflamicha
Am: 17.06.2020 21:32:32
Gelesen: 1912687
# 8387
@
Guten Abend,
mein heutiger Beleg ist etwas schwach gestempelt:
Der Brief aus dem Lager Grafenwöhr nach Würzburg wurde am 18.9.1923 (PP 17) aufgegeben. Für die nötigen 75.000 Mark Porto wurde mit 7 Exemplaren der Mi 262 und einer Mi 277 frankiert. 2 Marken der Mi 262 sind mit Oberrand, eine davon allerdings defekt.
Gruß Michael
890christof
Am: 20.06.2020 11:49:39
Gelesen: 1912341
# 8388
@
Hallo zusammen,
und der nächste merkwürdige Beleg aus der PP 26.
Es handelt sich um einen Eil-Wertbrief von Bad Schandau nach Dresden vom 29.11.1923 über 5 Bio. Mark (35 g = 2. Gewichtsstufe).
Wenn ich richtig rechne, müsste das SOLL-Porto 452 (113) Mrd. Mark betragen:
Beförderungsgebühr 112 Mrd. Mark, Einschreibegebühr 80 Mrd. Mark, Eil-Zustellgebühr 160 Mrd. Mark und Versicherungsgebühr (2 % aus 5 Bio. Mark) 100 Mrd. Mark. Frankiert ist der Beleg aber mit insgesamt 5 x MiNr. 329 A P, d.h. mit 400 (100) Mrd. Mark. Demgemäß ist er mit 52 (13) Mrd. Mark unterfrankiert. Kann das so sein?
Eventuell kann jemand den Fehlbetrag erläutern. Ich kann keine Stellen mit abgefallenen Marken erkennen.
Danke und Viele Grüße
Christof
inflamicha
Am: 20.06.2020 14:28:50
Gelesen: 1912315
# 8389
@
@ 890christof
[#8388]
Hallo Christof,
ich kann keinen Fehler in Deiner Berechnung entdecken, alles richtig. Es handelt sich also wieder einmal um einen irrtümlich falsch frankierten Beleg. Die armen Postler waren wirklich nicht zu beneiden, wenn sie mit solchen Summen hantieren mussten. Dazu vielleicht noch bei einer langen Warteschlange vorm Schalter.
Gruß Michael
kauli
Am: 21.06.2020 11:27:43
Gelesen: 1912194
# 8390
@
Hallo zusammen,
mal wieder ein nicht so häufiger Beleg mit Mischfankatur Dienst, Freimarken. Und Doppelverwendung, die Rückseite wurde zur Vorderseite gemacht. Gelaufen von Iburg nach Osnabrück vom 12.6.23 aus der PP 13.
Porto stimmt für Briefe bis 100 g 120.- M
Viele Grüße
Dieter
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