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Thema: (?) (145/149/158) China: Briefe, Ganzsachen und sonstige Belege
Das Thema hat 158 Beiträge:
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volkimal Am: 18.08.2016 14:37:19 Gelesen: 100195# 59 @  
@ eifelsammler [#58]

Hallo Carsten,

auf die Schnelle kann ich nur sagen, dass der Brief aus der Millionenstadt Chongqing = 重庆 kommt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.09.2016 15:59:43 Gelesen: 99428# 60 @  
Hallo zusammen,

heute ein Brief aus der Zeit der Kulturrevolution in China:



Oben links steht ein Spruch von Mao Tse-tung:

毛主席语录 = Worte des Vorsitzenden Mao
没有一个人民的军队,便没有人民的一切 = ohne die Volksarmee hat das Volk nichts

Der Briefpartner meines Vaters schreibt zu dem Brief:

Aufgegeben wurde er am 28.04.1970 in Xijin (= 西津) im autonomen Gebiet Guangxi. Die Marke steht auf dem Kopf. Das ist selten, denn es war während der Kulturrevolution verboten, man sah es als eine konterrevolutionäre Handlung an.

Der Brief ist adressiert an die Fabrik für Nähmaschinennadeln Dongfanghong in Shanghai. Absender ist die Gastwirtschaft Sintego des Xinjina-Büros in Hengxian (Guangxi). Auf der Rückseite steht, dass im Brief ein Werbeprospekt der Nähmaschinennadel-Fabrik ist.



Im Stempel sind oben vier Zeichen. Die ersten beiden sind 广西 = Guangxi. Die beiden anderen kann ich nicht erkennen.

Unten steht 西津 = Xijin. Was der Text dahinter bedeutet ist mir schleierhaft. Es sieht aus wie "SIbCINb". Dabei wäre Groß- und Kleinschreibung gemischt. Das dritte Zeichen sieht andererseits wie der kyrillische Buchstabe "Ъ" aus. Im Kyrillischen gibt es aber jeweils ähnliche Buchstaben, nur ein "N" gibt es nicht. Kann einer von Euch etwas zu dem Stempel sagen?

Viele Grüße
Volkmar
 
merkuria Am: 04.09.2016 17:38:53 Gelesen: 99421# 61 @  
@ volkimal [#60]

Hallo Volkmar,

im autonomen Gebiet Guangxi wird amtlich auch die Zhuang-Sprache gesprochen und geschrieben. Hat etwas Ähnlichkeit mit dem Vietnamesischen, dessen Grenzen an das Guangxi-Gebiet anstossen.

Hier den Link zu Infos über die Zhuang-Sprache/Schrift:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zhuang_(Sprache)#Schrift

Vielleicht hilft Dir dies weiter.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
volkimal Am: 04.09.2016 18:13:34 Gelesen: 99416# 62 @  
@ merkuria [#61]

Hallo Jaques,

das dürfte es vermutlich sein. Von dieser Schrift hatte ich noch nichts gehört, aber dort gibt es alle entsprechenden Zeichen.

Mit Zeichen der 1957 eingeführten phonetischen Zhuang-Schrift dürfte unten rechts im Stempel "SIƄ CINƄ " stehen. Vermutlich ist es der Ortsname Xijin in der Zhuang-Schrift. Das phonetische Zeichen "Ƅ " wird seit 1986 als "H" geschrieben. Der Ortsname müsste also seit 1986 "SIHCINH" geschrieben werden.

Wenn ich "SIHCINH" ins Internet eingebe, so bekomme ich zwar einige Meldungen, sie helfen aber nicht weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 05.09.2016 15:13:53 Gelesen: 99379# 63 @  
@ merkuria [#61]

Hallo Jacques,

nachdem ich im Internet einen entsprechenden Stempel gefunden habe, sind alle Zeichen im Stempel geklärt.

Oben steht: 广西 横县. Die ersten beiden Zeichen sind 广西 = Guangxi. Dahinter folgt der Stadtbezirk in dem das Postamt liegt. Es ist 横县 = Heng County bzw. Hengxian. Die bezirksfreie Stadt Nanning setzt sich aus sieben Stadtbezirken und fünf Kreisen zusammen, Heng County ist einer der Kreise.

Unten steht bei diesen Stempeln der Name des Ortes Xijin in Chinesisch = 西津 und in der Zhuang-Schrift = SIƄ CINƄ . Das phonetische Zeichen "Ƅ " wird mitgeschrieben.

Viele Grüße
Volkmar
 
merkuria Am: 05.09.2016 17:18:29 Gelesen: 99360# 64 @  
@ volkimal [#63]

Freut mich aufrichtig, dass Du mit dem Zhuang-Schrift-Link wirklich etwas anfangen konntest! Ich bewundere Deine Geduld beim Erforschen solcher Gebiete!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
volkimal Am: 22.09.2016 18:21:12 Gelesen: 99065# 65 @  
Hallo zusammen,

an dieser Stelle eine kleine Erklärung dazu, wieso mich China philatelistisch interessiert: Dora Matzat, die Schwester meines Großvaters, ist Ende 1922 als Frau eines Missionars nach China gegangen. Willy Matzat übernahm die Missionsstation von Tsimo (ca. 45 km nördlich von Tsingtau). Hier ein Brief von ihm:



Willy Matzat ist für die Berliner Mission nach China gegangen. Durch die Inflation hatte die Berliner Mission aber nicht genügend Geld und so wurde Tsimo an die Amerikaner verkauft. Daher steht im Absender "Amerikanisch Lutherische Mission". Es ist der einzige Beleg in meiner Sammlung, der von Matzats in Tsimo aufgegeben wurde. Leider ist die Marke beschädigt.

Viele Grüße
Volkmar
 
fogerty Am: 22.09.2016 20:56:14 Gelesen: 99051# 66 @  
Auch eine Art Plusbrief mit Zusatzfrankatur !


 
volkimal Am: 09.10.2016 12:36:02 Gelesen: 98587# 67 @  
Hallo zusammen,

die neueren chinesischen Belege in meiner Sammlung stammen natürlich nicht von Matzats, denn die haben China 1946 verlassen. Sie kommen statt dessen von einem Brieffreund meines Vaters in Nanjing (Nanking). Er hat mit ihm in der Welthilfssprache Esperanto geschrieben.





Dieses ist eine Ganzsache mit eingedruckter Briefmarke zum 71-ten Welt Esperanto Kongress in Peking mit dem entsprechenden Sonderstempel vom 26.07.1986. Herr Song hat den Brief dann am 31.07.1986 in Peking aufgegeben.

Im Sonderstempel steht: 第七十一届国际世界语大会 / 1986 年 7 月 26 日北京 = 71ter Welt Esperanto Kongress / 1986 Jahr 7 Monat 26 Tag Peking. Wie in einigen chinesischen Stempeln sind hier die chinesischen Zeichen für Jahr, Monat und Tag im Datum mit angegeben.



Eine weitere Esperanto-Postkarte hat Herr Song leider in einen Brief eingelegt und nicht frankiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 09.10.2016 19:02:49 Gelesen: 98562# 68 @  
Hier einige Briefe aus China.




Gruß Joachim
 
Saguarojo Am: 09.10.2016 19:04:20 Gelesen: 98561# 69 @  
Und ein paar Ganzsachen.





Viele Grüße Joachim
 
Lars Boettger Am: 26.11.2016 16:31:33 Gelesen: 97105# 70 @  
Der Brief aus China wurde in Nanjing aufgegeben. Frankiert war er mit 5 x 2 Cents, ein Päarchen und ein Dreierstreifen. Rückseitig lässt sich der Leitweg leicht ablesen: Hankau, Peking - er wurde dann dem französischem Postamt in Peking übergeben. Ankunftsstempel Remich (Luxemburg) vom 17. November 1910. Mit etwa 3 Wochen Laufzeit war er vergleichsweise schnell in Luxemburg.

Beste Grüsse!

Lars


 
Mondorff Am: 26.11.2016 17:07:06 Gelesen: 97092# 71 @  
@ Lars Boettger [#70]

Gratuliere Lars,

den brauchst Du doch nicht wirklich - oder?

meint DiDi
 
Cantus Am: 26.11.2016 17:07:08 Gelesen: 97092# 72 @  
@ Lars Boettger [#70]

Hallo Lars,

ein sehr schöner Brief; danke für's Zeigen. Übrigens, bevor ich hier im Forum auf Lulu, DiDi und dich und eure Sammlungen gestoßen bin, hatte ich mir nicht vorstellen können, dass schon in alter Zeit so viele Postsendungen in das doch sehr kleine Luxemburg gelaufen sind.

Viele Grüße
Ingo
 
Lars Boettger Am: 27.11.2016 11:08:49 Gelesen: 97062# 73 @  
@ Mondorff [#71]

Salut Didi,

ja und nein. Ich habe ihn momentan in meiner Stempelsammlung einsortiert. Ich kann mich aber auch gerne davon trennen.

@ Cantus [#72]

Salut Ingo,

manchmal hilft hier der Zufall. Die Briefe und Postkarten der letzten Tage kamen aus einem originären "Dachbodenfund". Ein Dachdecker besuchte unser monatliches Vereinstreffen in Trier und brachte eine Schachtel voll von Karten und Briefen mit. Er hatte sie beim Abriss von Häusern in Luxemburg gefunden. Ich konnte ein paar interessante Stücke erwerben. Dazu gehört u.a. ein vollständiges Plakat zur Versteigerung eines Nachlasses, beklebt mit 2 Briefmarken à 15 Centimes der Steuermarken "Timbre de Dimension". So etwas erhält man nicht alle Tage.

Beste Grüße!

Lars
 
volkimal Am: 19.12.2016 20:13:42 Gelesen: 96451# 74 @  
Hallo zusammen,

ein Brief aus Bei'an = 北安 in der Provinz Heilongjiang = 黑龍江. Es ist die Provinz ganz im Nordosten Chinas.





Dank der Postleitzahlen lassen sich die Stempel leicht den Orten zuordnen. Der Brief ging nach Shanghai = 上海 (Ankunftsstempel auf der Rückseite).

Viele Grüße
Volkmar
 
Schwämmchen² Am: 29.12.2016 11:12:18 Gelesen: 96157# 75 @  
Anbei eine Paketkarte vom 29.07.1950 aus Nordost China von Yabuli (亞布力, früher 牙不力), die es ein wenig in sich hat.

Die Paketkarte zeigt u.a. für die Nordost Paketmarke:

1.) Dass das Ausgabedatum im Michel inkorrekt ist (war ca. Mitte 1950 nicht 1951)
2.) Dass die Marken auch echt gebraucht existieren (können)

Schlussendlich (jetzt aber ein wenig Spekulativ), lässt die Karte auch die ungezähnten Marken der Ausgabe im etwas anderen Licht erscheinen, wurden die doch auf abweichendem Papier gedruckt. Hier muss noch weiter geforscht werden. Ich stufe die momentan noch (nur) als nicht verausgabt ein.



Die Paketkarten wurde immer zweigeteilt, eine Hälfte verblieb beim Einlieferer von der Sendung.
 
volkimal Am: 26.01.2017 14:06:10 Gelesen: 95559# 76 @  
Hallo zusammen,

diesen Brief habe ich zwar an einer anderen Stelle schon gezeigt, dort ging es aber nicht um China. Deshalb der Brief noch einmal bei diesem Thema:



Es ist ein Ortseinschreibebrief an den Tauschpartner meines Vaters innerhalb von Nanjing. Der Ankunftsstempel ist leider kaum zu erkennen. In China wurden damals Einschreibestempel und Einschreibezettel gleichwertig benutzt.



Links steht Einschreiben: 挂号
Unten ist die Angabe des Ortes: 南京 = Nanjing, 24支 = Postamt Nr. 24
Oben steht 第 64 号 = Nr. 64

Freigemacht ist der Brief mit einem achteckigen Gebühr bezahlt Stempel.



国 内 = innerhalb des Landes
邮资已付 = frankiert
1985.8.6 = 06.08.1985
南京 = Nanjing
北京路(支)= Postamt Peking Strasse

Das Zeichen in der Klammer ist vermutlich "支". Es steht wie beim Einschreibestempel immer für das Postamt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Norbi Am: 10.02.2017 14:08:13 Gelesen: 95237# 77 @  
Hallo im Forum,

ich melde mich heute mal als Neuling auf dieser Ebene.

Bei der Neuordnung meiner Ganzsachen fand ich diese Belege. Kann sie mir jemand "erklären"? Bin kein China-Experte.

Vielen Dank und schönes Wochenende aus Sachsen von Norbi


 
Norbi Am: 10.02.2017 15:54:51 Gelesen: 95217# 78 @  
Hallo,

als Ergänzung zum vorigen Beitrag hier noch ein Beleg, der mit China etwas zu tun hat.

Viele Grüße
Norbi


 
Norbi Am: 13.02.2017 19:37:38 Gelesen: 95097# 79 @  
Schade, dass es keine Meinungen gibt. Aber wahrscheinlich ist der Beleg zu "gewöhnlich".

Viele Grüße ins Forum
Norbi
 
Heinrich3 Am: 13.02.2017 22:36:38 Gelesen: 95071# 80 @  
@ Norbi [#77]

Hallo Norbi,

daß noch keine Antwort gekommen ist, liegt nach meiner Meinung daran, daß die Frage zu generell gestellt ist.

Wenn Du nach den Marken oder den Stempeln oder dem Absender gefragt hättest, wären Antworten gekommen.

Mein Senf: Es sind nette Briefe, mit denen man sich Stunden um Stunden beschäftigen kann. Ich habe dafür nicht die Zeit. Auch liegen meine Chinesisch-Kenntnisse seit Jahrzehnten brach.

Hab' noch etwas Geduld!

Schöne Sammlergrüße von
Heinrich
 
ligneN Am: 14.02.2017 09:05:27 Gelesen: 95030# 81 @  
@ Norbi [#77]

Da jeweils der Adressenraum unten rechts abgedeckt ist, kann man nicht sehen, ob diese beiden Umschläge adressiert oder gar gelaufen sind.

Die Entwertungsstempel sind die gängigen zweisprachigen Typen von Tsinan, einer Großstadt in Shantung. Das Datum (Juli 1913) hat ein Nicht-Chinese handschriftlich in der Stempelmitte (Platz des Datenstegs) eingetragen. Keine Notmaßnahme, sondern wohl ein Versehen am Schalter beim Einholen einer Gefälligkeitsentwertung.

Der rote senkrechte L1 auf dem Umschlag wiederholt die Absenderangabe, die sich bereits im Umschlageindruck o. l. befindet.

Das verklebte Porto = Inlandsbrief Grundstufe.

ebay-Ware.
 
ligneN Am: 14.02.2017 09:19:06 Gelesen: 95024# 82 @  
@ Norbi [#78]

Es ist eine sog. "7-Länderkarte", ein philatelistisches Souvenir mit Marken/Stempeln der verschiedenen an einem chinesischen Ort vertretenen Auslandspostämter. Da die Auslandspostämter i. d. R. im Ausländerviertel/Hafen und nahe beieinander gelegen waren, konnte man sie auch selbst abklappern. Örtliche Kuriosahändler hielten so etwas aber für eilige Reisende (inkl. Seeleute)bereit. Wenn die Stücke wirklich gelaufen sind, ist das Datum des Aufgabestempels natürlich (teils Monate) später als das der diversen anderen Marken.

Ab 6 verschiedenen 'verklebten Ländern' wird es ungewöhnlich, Dazu noch Aufgabe als Einschreiben.

Würde ich auf einer regulären Auktion mit 150.- bis 200.- Euro Startpreis ansetzen und mich überraschen lassen.

***

Hinweis: Einige Philaseitenschreiber sind noch nicht in Rente. Und daher nicht täglich hier.

Selbstverständlich kann auch eine tagesaktuelle Antwort erfolgen. Wenn das Honorar im Voraus in Gold mit einer gesicherten Kutsche zum Philaseitenpalast gebracht wird.
 
oldebuche1945 Am: 14.02.2017 09:31:20 Gelesen: 95020# 83 @  
@ Norbi [#79]

Hallo,

auf den 1. Blick erscheint es, als wäre es eine nette 7-Länder-Frankatur. Solche gemachten Belege waren damals wohl bei einigen recht interessant. Wenn mann sich andere Belege in der Art anschaut, dann sind die Marken sauber montiert und mit deutlicheren Stempeln versehen.

Schaut man sich hier allein den Bereich der 1-Kop.-Marke und darüber die 2-Cent Hongkong an, dann muss dort ehemals etwas anderes vorhanden gewesen sein. Papierreste vom Abriss sind unschwer zu erkennen. Davon ausgehend ist die 1-Kop.-Marke der Russischen Post in China nachträglich ersatzweise montiert worden, wobei ein auf diesem Beleg fehlender Stempelübergang von dieser Marke in Gänze nicht vorhanden ist.

Die luschige Montage der 2-Cent-Hongkong widerspricht dem eigentlichen Konzept einer solchen Belegerstellung, denn sie ist über die Belegkanten angebracht und oben deutlich eingerissen, aus welchen Gründen auch immer. Über den langen Zeitraum zwischen der Stempelsammelei in Shanghai (August 1903) und Aufgabe in Kiautschau(später Oktober 1903) ist müssig zu spekulieren. Kann eine heikle Geschichte sein, so einen manipulierten Beleg einschätzen zu müssen.

MfG
oldebuche1945
 

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