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Thema: Privatpostbriefmarken auf Sendungen aus dem Ausland auf Ansichtskarten
Das Thema hat 118 Beiträge:
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Stefan Am: 10.04.2012 21:06:03 Gelesen: 141505# 1 @  
Privatpostbriefmarken auf Sendungen aus dem Ausland auf Ansichtskarten nach Deutschland via Remailing

In den letzten drei Jahren sammelten sich bei mir nach Durchsicht von mehreren 1000 Belegen einige wenige gelaufene Exemplare (vorwiegend Ansichtskarten) und Marken aus dem Ausland an, die sicherlich nicht im normalen Briefmarkenländerkatalog zu finden sind. Es handelt sich hier um Ausgaben von Briefdienstleistern, die als Mitbewerber zur örtlichen Postverwaltung tätig waren bzw. sind. Zu diesen Briefmarken ist mir bisher wenig philatelistische Literatur bekannt. Alle vorliegenden Belegstücke wurden in Deutschland über die Deutsche Post zugestellt. Im Regelfall wurden die Sendungen unter Umgehung der Post der örtlichen Postverwaltung in das internationale Netz eingespeist (Stichwort Remailing). Bisher liegen mir mit Briefmarken frankierte Belege aus den Urlaubszielen Dominikanische Republik und Spanien vor. Nachfolgend eine Kurzvorstellung der bisher mir bekannten Exemplare. Die Übersicht ist unvollständig und stellt lediglich den Anfang bzw. Versuch einer Erfassung dar.

Nachfolgend zu betrachtende Privatpostbriefmarken von Briefdienstleistern aus

Dominkanische Republik:

1. DCS
2. Instituto Postal Dominicano (INPOSDOM)
3. Buzones Correo

Spanien:

4. International First Class Courier SL (iFCC)
5. TNT International Mail

1. DCS

Land: Dominikanische Republik
Firmensitz: nicht bekannt
Internetseite: nicht bekannt
Anzahl bisher bekannter Briefmarkenmotive: 2
bisher nachgewiesener Verwendungszeitraum: 25.08. (oder 25.09.) 1995 - 06.04.1999
vorliegende Belegart: Ansichtskarte
Briefmarkenentwertung:
1. durch Postfreistempel der Deutschen Post AG aus 60327 Frankfurt am Main (1995-1997)
2. durch Absenderfreistempel aus der Dominikanischen Republik (1999)
Literatur: Artikel aus der Michel-Rundschau 02/1995 und ggf. Quelle (8)

Markenmotiv 1:





Bisher liegen zwei verschiedene Farbnuancen vor. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei einer der beiden Farbnuancen um eine Verfärbung handelt, da hier bisher nur ein Einzelstück vorhanden ist.

Markenmotiv 2:


Ausgabe zum fünfjährigen Bestehen der Gesellschaft DCS; Entwertung der Briefmarke durch Absenderfreistempel aus Santo Domingo mit Datum vom 06.04.1999

Nach Mitteilung des o.g. Artikels aus der Michel-Rundschau wurden/werden die Briefmarken an Hotelrezeptionen und Servicestellen der dominikanischen Telefongesellschaft CODE TEL an Absender verkauft, welche damit u.a. aus der Dominikanischen Republik in Ausland zu schickende Ansichtskarten frankierten. Seitens DCS bestand/besteht das Ziel, die Laufzeit dieser Sendungen nach Deutschland und Europa zu verkürzen. Nach (1) benötigen Ansichtskarten per Luftpost nach Deutschland normalerweise eine Laufzeit von vier Wochen. DCS verkürzt diese Zeit auf drei Tage.

Die in der Dominikanischen Republik eingesammelten Sendungen wurden täglich nach Deutschland geflogen, dort vom Zoll abgefertigt und der Deutschen Post AG zur weiteren Verarbeitung übergeben. Diese akzeptierte die DCS-Marken als Frankatur auf Ansichtskarten. Für Briefe wurden deutsche Briefmarken verklebt. Die Entwertung der durch DCS eingeflogenen Ansichtskarten erfolgte anfangs (?) mittels Postfreistempel der DPAG.

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2. Instituto Postal Dominicano (INPOSDOM)

Land: Dominikanische Republik
Firmensitz: Santo Domingo
Internetseite: http://inposdom.gob.do/
Anzahl bisher bekannter Briefmarkenmotive: 2
bisher nachgewiesener Verwendungszeitraum: 02.03.2001 - 10.07.2007
vorliegende Belegart: Ansichtskarte; Briefumschlag
Briefmarkenentwertung: Handstempel, Maschinenstempel von INPOSDOM
Literatur: ggf. Quelle (8)

Briefmarkenmotiv 1:

- stilisierte Abbildung der Staatsgrenzen der Dominikanischen Republik und Firmenlogo von INPOSDOM
- Angabe einer siebenstelligen Nummer (Zählnummer?) auf jeder Briefmarke
- bisher zwei verschiedene Zähnungsvarianten vorliegend


-> Zähnungsvariante a: vier Exemplare aus dem Nummernbereich 0364233 bis 215331


-> Zähnungsvariante b: ein Exemplar mit der Nummer 4746604

Briefmarkenmotiv 2:

- stilisierte Abbildung der Staatsgrenzen der Dominikanischen Republik mit Namenszug "INPOSDOM" und zusätzlicher Abbildung des Firmenlogos von INPOSDOM
- bisher zwei verschiedene Formate vorliegend:


-> Variante a: fünfeckiges Format mit roter sechsstelliger Zählnummer (Nummernbereich 164473 - 330241), geschnitten

-> Variante b: viereckiges Format mit schwarzer sieben- bzw. achtstelliger Zählummer, gezähnt




-> Untervariante b1: Strichcode links und Nummer rechts in einer Zeile (Nummernbereich 7829699 - 10126219)



-> Untervariante b2: Strichcode links und Nummer unterhalb des Strichcodes (Nummer 11269055)

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3. Buzones Correo

Land: Dominikanische Republik
Firmensitz: Santo Domingo
Internetseite: nicht bekannt
bisher nachgewiesener Verwendungszeitraum: 07.04.1997
vorliegende Belegart: Ansichtskarte
Anzahl bisher bekannter Briefmarkenmotive: 1
Literatur: ggf. Quelle (8)


-> ein mit Inschrift "Express Private Post Service" und "Planet Foto - The world of images"
Briefmarkenentwertung durch Handstempel von Buzones Correo


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4. International First Class Courier SL (iFCC)

-> Tochterunternehmen der Schweizer Post (2)
Land: Spanien
Firmensitz: nicht bekannt
Internetseite: nicht bekannt
Anzahl bisher bekannter Briefmarkenmotive: 1
bisher nachgewiesener Verwendungszeitraum: nicht datierbar
vorliegende Belegart: Ansichtskarte (aus Lloret de Mar (Costa Brava) und El Eden von der Insel Fuerteventura); Briefumschlag
Briefmarkenentwertung: Stempelabschlag der britischen Post mit Stempelinschrift "ROYAL MAIL / GREAT BRITAIN / HQ 4896"
Literatur: ggf. Quelle (8)


-> rechteckige Marke mit viersprachiger Inschrift "TICKET PRÉ-PAYÉ / ETIQUETA PRE-PAGO / PRE-PAID TICKET / BEZAHLTES TICKET", gestanzte Zähnung

In (6) findet sich eine interessante Pressemeldung in deutscher Sprache zum Unternehmen iFCC:

„1000 Kilo Postkarten und Briefe werden nie den Empfänger erreichen
Mallorcas Post hat Briefkästen mit Inhalt als illegal beschlagnahmen lassen. Viele hunderttausend Postkartenschreiber werden in diesem Jahr vergeblich auf ein Dankeschön für eine aus Mallorca geschriebene Ansichtskarte warten. Die in den Hotels aufgestellten Briefkästen der privaten iFCC-Gesellschaft sind als illegale Post-Piraterie mitsamt dem Inhalt beschlagnahmt worden. Nach Angaben der Palma-Postdirektion handelt es sich dabei um etwa 50 bis 60 Postsäcke mit jeweils 60 Kilo Inhalt voller Ansichtskarten. Die Ansichtskarten werden, falls sie nicht bei der königlich-spanischen Post in Palma vom Absender zurückgefordert werden, nach einer festgelegten Frist von sechs Monaten als Papier versteigert und dann vermutlich eingestampft.“


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5. TNT International Mail

Land: Spanien
Firmensitz: nicht bekannt
Internetseite: nicht bekannt
Anzahl bisher bekannter Briefmarkenmotive: 2 Grundformen
bisher nachgewiesener Verwendungszeitraum: nicht genau datierbar, vermutlich 1999-2001
vorliegende Belegart: Ansichtskarte
Briefmarkenentwertung: verschiedene Maschinenstempel, ggf. auch Handstempel
Literatur: Broschüre (6) und ggf. Quelle (8)

Briefmarkengrundform 1:

- dreifarbig gehaltenes Motiv mit viersprachiger Inschrift "Pre-Paid Ticket / Bezahltes Ticket / Ticket Pré-Payé / Etiqueta Pre-Pago" und Logo von TNT
- zusätzlich abweichende Inschriften vorliegend:



-> "SPAIN", vierseitig gezähnt



-> "SPAIN 1999", vierseitig gezähnt mit zusätzlicher ovaler Ausbuchtung an den senkrechten Zähnungsseiten (Sicherheitszähnung)



"-> SPAIN 2000", vierseitig gezähnt mit zusätzlicher ovaler Ausbuchtung an den senkrechten Zähnungsseiten (Sicherheitszähnung)



"-> SPAIN 2001", vierseitig gezähnt mit zusätzlicher ovaler Ausbuchtung an den senkrechten Zähnungsseiten (Sicherheitszähnung); Beispiel für ungebrauchte Exemplare mit Bogenrand in (7)

Briefmarkengrundform 2:

- hochformatiges, mehrfarbig gehaltenes Motiv mit viersprachiger Inschrift "Pre-Paid Ticket / Bezahltes Ticket / Ticket Pré-Payé / Etiqueta Pre-Pago", Inschrift "postcards" bzw. "SPAIN", Logo von TNT und einer landesbezogenen Abbildung



-> es existieren mehrere verschiedene landesbezogene Abbildungen; die im Scan zu sehende Übersicht an Briefmarken ist unvollständig; Scans weiterer Briefmarken werden in (3) in den Beiträgen 11-13 gezeigt

Ein schwedischer Sammler hatte sich ebenfalls mit dieser Thematik befasst und Texte bzw. Abbildungen aus den Jahren 1994-1999 (4) und ab dem Jahr 2000 (5) veröffentlicht. Der besseren Lesbarkeit wegen sei die auf (5) vorgefundene deutsche Übersetzung (6) zur Broschüre von TNT International Mail nachfolgend wiedergegeben, da der Text im Scan selbst schlecht lesbar ist:

„Senden Sie Ihre Postkarten so sicher und schnell wie möglich. Es ist ein Service das Ihnen ermöglicht Ihre Korrespondenz in jedes Land der Welt so einfach schnell und sicher zu versenden. Das einzige was Sie machen müssen ist wenn Sie eine Postkarte kaufen … [Stelle im Scan nicht lesbar] Sie die Korrespondenz mit Etikette in den Briefkasten TNT INTERNATIONAL MAIL einzuwerfen, welche Sie in diesem Lokal vorfinden. Nicht zu vergessen sind: Name, Adresse, Postleitzahl, Stadt und Land einzutragen. Es ist die einzige Art dass Ihre Korrespondenz sicher ihr Ziel erreicht.“

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Die in diesem Beitrag gezeigten Briefmarken und Belege sind vom Wert her betrachtet sicherlich nicht besonders wertvoll, allerdings auch nicht häufig zu finden. Die Belege fanden sich normalerweise in „Alle Welt“-Briefmarkenalben (zu 5-10 Cent/Stück) bzw. die Belege in Krabbelkisten (zu 50 Cent bis 1,00 Euro/Stück).

Neben den nachfolgenden Links hat sich die Arbeitsgemeinschaft Privatpost-Merkur mit Briefdienstleistern aus der Dominkanischen Republik und Spanien befasst. Mir liegen diese Hefte nicht vor. Vielleicht enthalten diese weiterführende Angaben? Die nachfolgenden Angaben (8) stammen aus dem Inhaltsverzeichnis der Arge (Stand 2007):

1. Dominikanische Republik: Heft 65 (S. 30); 68 (S. 235); 77 (S. 54)
2. Spanien: Heft 15 (S.195); 65 (S. 28-29); 67 (S. 178); 68 (S. 235); 70 (S. 120); 75 (S. 171); 81 (S. 52); 83 (S. 179) und 85 (S. 57)

Quellenangabe, sofern nicht im Text benannt:
(1) http://www.topreiseinfos.com/laender-informationen/amerika/karibische-inseln/dominikanische-republik.html
(2) http://bdph.de/forum/showthread.php?5038-Spanien-iFCC-PRE-PAID-TICKET
(3) http://bdph.de/forum/showthread.php?5851-Privatpost-im-Ausland/page2
(4) http://kjell.smult.com/Turistporto.htm
(5) http://kjell.smult.com/Turistporto2.htm
(6) http://kjell.smult.com/image_Turist/tu2_broschyr.jpg
(7) http://kjell.smult.com/image_Turist/tu2_spainbl.jpg
(8) Privatpost-Schriftenreihe Nr. 38 der Arbeitsgemeinschaft Privatpost-Merkur: „Inhaltsverzeichnis 1983 bis 2007 / Privatpost Nr. 1 bis 100 / 1. bis 25. Jahrgang“

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 10.04.2012 22:06:35 Gelesen: 141492# 2 @  
Pete, kurz und bündig: VIELEN Dank für das Thema!

Wir hatten vor 1-2 Jahren bereits schon einmal einen ähnlichen Thread, siehe http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=26584

Nur war hier Türkei und TNT betroffen. Touristenhotels boten damals auch so einen Service an, aber wohl wegen der touriarmen Vorsaison im März hat TNT leider sein Vertriebsnetz noch nicht angeworfen. Ob die noch aktiv sind, kann ich nicht sagen. Ich hatte damals zur besseren Dokumentationen einen Brief versandet, gedacht war er aber hauptsächlich nur Ansichtskarten der Gäste. Es müssten also Karten mit dieser Frankatur aus der Hauptsaison existieren? Leider habe zu diesem Teilaspekt nie Literatur oder Artikel gefunden.

Gruß
Thomas
 
T-M 123 Am: 11.04.2012 09:41:16 Gelesen: 141448# 3 @  
Pete, vielen Dank für diese interessante Übersicht!

Allerdings bin ich mir ein wenig unsicher, was den Status von INPOSDOM angeht: Ich habe deren Internetseite mit Google übersetzt (da ich leider kein Spanisch spreche), und bin zu dem Eindruck gekommen, dass es sich dabei anscheinend nicht um eine Privatpost, sondern um die offizielle Staatspost der Dominikanischen Republik handelt:

Auf Spanisch: http://inposdom.gob.do/Institucion/Sobre_INPOSDOM.aspx

Auf Englisch: http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=auto&tl=en&u=http%3A%2F%2Finposdom.gob.do%2FInstitucion%2FSobre_INPOSDOM.aspx

Auf Deutsch: http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=auto&tl=de&u=http%3A%2F%2Finposdom.gob.do%2FInstitucion%2FSobre_INPOSDOM.aspx

(Ich lasse Google immer auf Englisch übersetzen, da die deutsche Übersetzung meist vergleichsweise schlecht ist.)

Hat jemand zufällig weitere Informationen zum Status von INPOSDOM?

Gruß
Tim
 
Stefan Am: 11.04.2012 13:09:18 Gelesen: 141433# 4 @  
@ T-M 123 [#11]

Allerdings bin ich mir ein wenig unsicher, was den Status von INPOSDOM angeht: Ich habe deren Internetseite mit Google übersetzt (da ich leider kein Spanisch spreche), und bin zu dem Eindruck gekommen, dass es sich dabei anscheinend nicht um eine Privatpost, sondern um die offizielle Staatspost der Dominikanischen Republik handelt:

Danke für den Hinweis! Ich spreche leider auch kein Spanisch. Daher war mir diese Möglichkeit nicht konkret aufgefallen. Sollte es sich bei INPOSDOM um die Postverwaltung der Dominikanischen Republik handeln, könnten/ müssten/ sollten die hier gezeigten Briefmarken im Michel-Katalog erfasst oder alternativ eventuell eine Randnotiz dazu vorhanden sein. Hat jemand die Katalogisierung der Dominikanischen Republik in Papierform vorliegen oder kann im Michel-Online-Katalog nachschlagen? Es betrifft den bisher nachgewiesenen Verwendungszeitraum 02.03.2001 - 10.07.2007.

Es ist theoretisch auch denkbar, dass INPOSDOM bei der Unternehmensgründung ein privates Unternehmen war und später von der Postverwaltung der Dominkanischen Republik übernommen wurde. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass es sich bei den angebotenen Exepressdienstleistungen (siehe Briefmarkeninschrift "Expreso Correos") um einen speziellen Service der Postverwaltung handelt(e).

Gruß
Pete
 
filunski Am: 11.04.2012 13:23:56 Gelesen: 141431# 5 @  
Passend zu dem Thema erhielt ich heute eine Postkarte aus Neuseeland. Auch dort gibt es eine Vielzahl, oft lokal beschränkter, Privatpostdienstleister die manchmal auch ins Ausland versenden. So die hier dokumentierte "Universal mail".

Siehe auch:

http://www.universalmail.co.nz/

Hier die Karte:



Die verwendete Selbstklebemarke für "International Mail, Postcard", entwertet mit einem Wellenentwerter:



Auf der Bildseite noch ein zusätzlicher Aufkleber für "Air Mail" und dem Hinweis "Postage paid":



Zugestellt wurde die Karte in Deutschland von der DPAG.

Gruß,
Peter
 
T-M 123 Am: 11.04.2012 20:41:44 Gelesen: 141412# 6 @  
@ Pete [#12]

Ich habe noch ein bisschen gelesen: Wenn die Google-Übersetzung zuverlässig ist, wurde das Instituto Postal Dominicano am 15. November 1985 durch das Gesetz Nr. 307 eingerichtet und löste die am 16. November 1963 durch das Gesetz Nr. 40 eingerichtete Dirección General de Correos ab. Damit dürfe die Theorie, dass es sich ursprünglich um ein privates Unternehmen handelte, wohl widerlegt sein.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es sich um spezielle Marken für eine Art Expressdienst handelt. Die Post dort soll angeblich recht langsam sein, nach dem, was ich gehört habe. Eventuell wird zum Beispiel gegen eine erhöhte Gebühr eine beschleunigte Beförderung angeboten oder dergleichen.

Eventuell handelt es sich um die im folgenden Artikel beschriebenen "Express-Aufkleber oder -Marken": http://inposdom.gob.do/Servicios/Etiqueta_o_Sellos_Expresos.aspx

Auch hier sind meine fehlenden Spanischkenntnisse nicht gerade von Vorteil, aber ich entnehme der Google-Übersetzung, dass es sich um ein relativ neues Angebot handelt und dass diese hauptsächlich in Touristengebieten angeboten werden. Sinn dahinter soll sein, dass Urlaubspostkarten bereits vor Ende des Urlaubs im Heimatland eintreffen, weswegen eine Beförderungsdauer von nicht mehr als 5 Werktagen garantiert wird.

Die Beschreibung könnte meiner Ansicht nach zu den gezeigten Marken passen.

Mit dem passenden Michel-Katalog kann ich allerdings nicht dienen und daher auch nicht sagen, ob diese Marken dort verzeichnet sind.

Auffällig finde ich übrigens, dass eine der gezeigten Karten offensichtlich via Remailing über Österreich befördert wurde, da sie einen "Bar freigemacht"-Stempel (PPI) der österreichischen Post aufweist. Das ist zwar eher für Privatpost üblich, aber heutzutage wird es auch von den offiziellen Postverwaltungen einiger Länder angewendet, wenn dadurch eine günstigere Beförderung als auf dem offiziellen UPU-Weg erreicht werden kann. Somit stellt auch das keinen Hinweis auf eine Beförderung per Privatpost dar, sondern lediglich auf eine mehr oder weniger "private" Beförderung zwischen der Dominikanischen Republik und Österreich.

@ filunski [#13]

Danke für Bilder. Ich würde vermuten, dass der PPI-Aufkleber aus Brunei stammt. Das würde bedeuten, dass Universal Mail die Karte nach dort transportieren und dort via Remailing aufgeben lies.

Universal Mail gibt es übrigens auch in Großbritannien. Dort können mit diesen Marken frankierte Postkarten (eventuell auch Briefe, aber ausschließlich ins Ausland) in die offiziellen Briefkästen eingeworfen werden, da Universal Mail UK einen entsprechenden Vertrag mit der Royal Mail abgeschlossen hat. Die Marken werden wohl auch durch die Royal Mail entwertet. Ob diese auch die Beförderung der entsprechend frankierten Karten ins Ausland übernimmt oder aber die Karten der Universal Mail UK aushändigt, weiß ich nicht.

Informationen finden sich auf der offiziellen Internetseite der Universal Mail UK: http://www.universalmail.co.uk/home

Belege kann ich leider weder vorlegen, noch habe ich überhaupt welche gesehen, sondern lediglich davon gehört. Falls jemand mehr darüber weiß, würde ich mich freuen.

Gruß
Tim
 
filunski Am: 11.04.2012 22:23:26 Gelesen: 141392# 7 @  
@ T-M 123 [#15]

"Ich würde vermuten, dass der PPI-Aufkleber aus Brunei stammt"

Hallo Tim,

guter Hinweis, wenn man mal nach der Bezeichnung "Darussalam" sucht landet man direkt in Brunei!

Siehe hier bei wiki:

http://de.wikipedia.org/wiki/Brunei

Gruß,
Peter
 
filunski Am: 12.04.2012 14:59:44 Gelesen: 141366# 8 @  
Heute kamen nochmals vier Karten aus Neuseeland bei mir an. Alle aufgegeben mit Marken der "Universal Mail" aus dieser Vogelserie. Auffällig daran ist zum einen die lange Laufzeit, mein Freund in NZ hatte die Karten alle am 13.3. in die speziellen Briefkästen von Universal mail eingeworfen. Die Erste, siehe [#13], kam gestern an. Eine weitere Auffälligkeit sind die verschiedenen Wege und Entwertungen. Von den heutigen vier Karten hat eine "nur" den Wellenentwerter der Universal mail, hier zu sehen:



Die anderen drei haben zusätzlich noch den zur Zeit in Neuseeland üblichen Maschinenstempel der offiziellen "New Zealand Post" alle mit Datum 14.März, hier zu sehen:







Alle vier Karten nahmen diesmal aber den Weg über Malaysia, wie der PPI Aufkleber auf den Bildseiten zeigt:



Dieser Dienstleister "Pusat Mel & Kurier" mit Sitz auf dem Kuala Lumpur International Airport wurde hier im Forum auch schon mal erwähnt. Siehe: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1334 Beitrag #71

Auf Antwort aus NZ bezüglich eventueller Informationen dazu warte ich noch.

Gruß,
Peter
 
jk Am: 24.12.2012 10:09:54 Gelesen: 140707# 9 @  
Zustellung über Umwege (Irrläufer)

Hallo zusammen!

Manchmal geht die Post seltsame Wege. Als Beispiel hier eine Ansichtskarte von Mallorca nach Deutschland die über Französisch Polynesien lief. Aber immerhin kam sie nach gut 4 Wochen doch noch an.

beste Grüsse Jürgen


 
T-M 123 Am: 24.12.2012 13:22:15 Gelesen: 140665# 10 @  
[#9]

Das ist kein Irrläufer, das ist ein Fall von Remailing.

Die Briefmarke ist auch eindeutig keine Marke der Spanischen Staatspost, sondern wohl eines privaten Unternehmens, das in Urlaubsorten Postkarten gegen geringere Gebühr als das reguläre Porto annimmt und dann in größeren Mengen als Fracht in ein Land befördert, wo das Porto günstiger ist, bzw. wo das Unternehmen mit der örtlichen Post eine Vereinbarung über "Mengenrabatt" getroffen hat. Dort werden die Karten (und ggf. auch Briefe) dann aufgegeben.

Das Aufgabeland wird dabei vom Remailing-Unternehmen nicht nach Schnelligkeit ausgewählt, sondern danach, was am günstigsten ist, und das kann sich durchaus schnell ändern, sodass das selbe Unternehmen die Karten in mehreren Ländern aufgibt. Dabei werden auch größere Umwege in Kauf genommen, wenn es sich finanziell lohnt.

Ich muss zugeben, dass Französisch Polynesien mir dabei noch nie untergekommen ist. Häufig sieht man die Niederlande oder Belgien, auch Großbritannien oder Malta, es kommen aber auch exotischere Länder vor, wie Malaysia oder Afrikanische Länder.

Typisch für Remailing ist der aus zwei Komponenten bestehende Stempel (kann auch ein Aufdruck oder ein Label sein): Einmal rechts der PPI (Postage Paid Indicator), der darauf hinweist, dass das Remailing-Unternehmen der Aufgabepost das Porto bezahlt hat. Das ist beispielsweise "Postage Paid" oder wie hier "Port Payé", manchmal auch nur kurz "PP" (es gibt aber noch diverse andere Varianten). Dann links daneben (hier nur schwer lesbar) die Rücksendeadresse, an die die Empfängerpost den Brief oder die Karte zurücksenden soll, falls er/sie unzustellbar ist. Meist ist das eine Postfachadresse, in allen Fällen ist sie in dem Aufgabeland. Der Grund dafür ist, dass die Post des Ursprungslandes (hier Spanien), die ja absichtlich umgangen wurde, sich weigern würde, die Sendung umsonst zum ursprünglichen Absender zurückzubefördern.

Wenn man viel Glück hat (und eine Absenderadresse angegeben ist, was bei Urlaubskarten selten der Fall ist), sorgt das Remailiing-Unternehmen für den Rücktransport der unter der Rücksendeadresse eingehenden unzustellbaren Sendungen an den eigentlichen Absender. (Verlassen kann man sich darauf allerdings nicht.)

Diese Form des Remailings heißt "ABC-Remailing": Die Sendungen aus dem Ursprungsland A (hier Spanien) werden durch das Remailing-Unternehmen als Fracht in ein Drittland B (hier Franz. Guayana) transportiert und von dort aus per Post ins Zielland C (hier Deutschland) transportiert.

Weiteres zu derartigen Postkarten in diesem Thread: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=48455#M1

Weiteres zu Remailing allgemein in diesem Thread: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=33152#M54
 
Stefan Am: 27.12.2012 10:12:42 Gelesen: 140601# 11 @  
@ jk [#9]

Kannst du die Briefmarke und den Stempel bitte erneut (mit höherer Auflösung, z.B. 300 dpi) scannen und hier einstellen?

Der aktuelle Scan ist leider etwas klein geraten, um Details zu erkennen:



Kann es sein, dass die Ansichtskarte im letzten Jahr (2011) verschickt wurde?

Gruß
Pete
 
jk Am: 27.12.2012 11:09:56 Gelesen: 140593# 12 @  
@ Pete [#11]

Hallo Pete!

Wunschgemäss Scan in 300er Auflösung. Die Karte ist nicht ganz neu, so dass 2011 durchaus möglich ist. Habe sie mal aus meiner Kiste ausgegraben.

Gruss Jürgen


 
Stefan Am: 27.12.2012 12:01:50 Gelesen: 140578# 13 @  
@ jk [#12]

Danke für den Scan. Der Anbieter "easy-Post international Post Service" war mir bisher nicht bekannt. Sollte sich die Angabe "2011-B" auf der Briefmarke auf das Jahr 2011 beziehen, würde dies bedeuten, dass zumindest bis 2011 ein Remailing in Bezug auf Ansichtskarten möglich war. Damit würde ein neues Spätdatum vorliegen. Bisher war ich (vorläufig) davon ausgegangen, dass sich dieses Thema in Spanien (aufgrund gesetzlicher Maßnahmen?) von selbst erledigt hatte. Die Ansichtskarte selbst stammt scheinbar aus Cala Ratjada (Mallorca).

Bitte veröffentliche die Ansichtskarte und die Briefmarke auch auf

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=48455#M1

Der Anbieter "easy-Post international Post Service" zeigt auf der eigenen Internetseite http://www.easy-post.es mehrere Logo verschiedener Postunternehmen aus Europa, u.a. Deutsche Post AG, TNT Post (ausschließlich Niederlande?), La Poste (aus Frankreich) ... . Leider finde ich keine Übersetzung der Internetseite auf englisch oder französisch. Kann hier jemand im Forum (fließend) spanisch lesen/verstehen?

Auf der Internetseite wird ebenfalls ein roter Briefkasten abgebildet. Vielleicht kann ein philatelistisch interessierter Mallorcaurlauber während seines nächsten Urlaubs vor Ort die Augen offen halten? :-)

Gruß
Pete
 
jk Am: 27.12.2012 12:25:48 Gelesen: 140452# 14 @  
Hallo zusammen!

Ein weiterer Fall von Remailing von 2012! Von Mallorca (Spanien) über Französisch Polynesien nach Deutschland.

Gruss Jürgen


 
jk Am: 27.12.2012 12:29:08 Gelesen: 140563# 15 @  
@ Pete [#13]

Die Karte habe ich in die besagte Rubrik nochmal eingestellt. Meine Erinnerung hat mich wieder! Die Karte ist von 2012. Unsere "Jungen" waren im August dort und die Karte kam Anfang Oktober an. Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen.

Gruss Jürgen
 
filunski Am: 27.12.2012 12:33:54 Gelesen: 140562# 16 @  
@ Pete [#13]

"Kann hier jemand im Forum (fließend) spanisch lesen/verstehen?"

Hallo Pete,

ich kann's lesen und verstehen und habe mal rein geschaut (weiß nun nicht genau welche Informationen Du brauchst).

Easy Post wurde im Januar 2011 in Spanien gegründet von Leuten mit Erfahrung im Tourismus und Postvertrieb. Sie arbeiten national (Spanien) und können auch international nach über 170 Ländern weltweit verschicken. Dazu muss man ganz normal auf Briefen und Karten die Anschrift des Adressaten eintragen und dann bei den zuständigen Verkaufsstellen ein sogenanntes "POST PAID" Etikett/Aufkleber kaufen (siehe obigen Beitrag, Selbstklebemarke), damit frankieren und in einen der roten Easy Post Briefkästen einwerfen. Dann erledigt Easy Post alles weitere.

International arbeiten sie mit verschiedenen Zustellern/Posten zusammen (u.a. UPS, GLS). Es gibt auch die Möglichkeit international Päckchen und auch Express Post zu verschicken. Was dabei die zu erwartenden Laufzeiten angeht bittet Easy Post auf seiner Seite darum, die zuständige Annahmestelle zu befragen.

Dies mal eine kleine Zusammenfassung. Für mehr oder bestimmte Details kann ich gerne auf Nachfrage weiter dort rein schauen.

Beste Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 27.12.2012 18:47:42 Gelesen: 140526# 17 @  
@ jk [#15]

Die Karte habe ich in die besagte Rubrik nochmal eingestellt. Meine Erinnerung hat mich wieder! Die Karte ist von 2012. Unsere "Jungen" waren im August dort und die Karte kam Anfang Oktober an. Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen.

Ja, um Thema Laufzeit. Diese war in diesem Fall nicht besonders umwerfend, da die Karte minimum etwas mehr als vier Wochen unterwegs gewesen sein muss.

@ filunski [#16]

Dies mal eine kleine Zusammenfassung. Für mehr oder bestimmte Details kann ich gerne auf Nachfrage weiter dort rein schauen.

Danke für die Zusammenfassung. :-) Dadurch wird das Unternehmen easy Post bereits greifbarer.

Ein Sachverhalt ist für mich noch nicht ganz deutlich geworden: Handelt es sich hier um einen spanischen Briefdienstleister mit einer Eigenzustellung auf Mallorca (oder ganz Spanien) oder um ein Unternehmen, welches "lediglich" Sendungen einsammelt, frankiert und in den nationalen/internationalen Postverkehr einspeist? Werden auf der Internetseite die Annahmestellen aufgelistet?

Gruß
Pete
 
filunski Am: 28.12.2012 11:48:42 Gelesen: 140483# 18 @  
@ Pete [#17]

"Handelt es sich hier um einen spanischen Briefdienstleister mit einer Eigenzustellung auf Mallorca (oder ganz Spanien) oder um ein Unternehmen, welches "lediglich" Sendungen einsammelt, frankiert und in den nationalen/internationalen Postverkehr einspeist? Werden auf der Internetseite die Annahmestellen aufgelistet?"

Hallo Pete,

ich will mal zusammenfassen, was ich dazu noch auf der Easy Post Seite gefunden habe. Easy Post ist ein spanisches Privatpostunternehmen (in Spanien fiel im Januar 2011 auch das Postmonopol der staatlichen Post und ermöglichte so die Gründung von Privatpostunternehmen) welches wohl das gesamte spanische Staatsgebiet (einschliesslich der Inseln) und Andorra mit eigenem Zustellpersonal und eigener Logistik (Verkaufsstellen, Briefkästen, Fahrzeuge) abdeckt.

Eine Auflistung bestimmter Verkaufsstellen oder derartiges ist auf der Seite nicht zu finden, lediglich die Adresse des Firmensitzes in Madrid. Das Unternehmen selbst stammt wohl ursprünglich aus Großbritannien. International arbeitet Easy Post mit den verschiedensten Postdienstleistern der jeweiligen Länder zusammen (sowohl private wie auch nationale Postunternehmen), in Deutschland z.B. mit der DPAG.

Interessant auch noch die Angaben zu Postlaufzeiten. Für nationale Sendungen geben sie fünf Arbeitstage (ohne Samstag, Sonntag, Feiertage) an, für solche innerhalb Europas acht Arbeitstage, außerhalb Europas sind die Zeiten bei der Aufgabe zu erfragen. Zumindest die acht Tage innerhalb Europas sind ja wohl in dem gezeigten Beispiel von jk nicht "ganz zutreffend"!

Als weitere Anmerkung dazu ist auch dieser Artikel ganz interessant:

http://mallorcamagazin.com/service/leben-und-arbeiten-auf-mallorca/banken-post-und-telefon/post-ist-nicht-gleich-post.html

So viel erst mal dazu.

Gruß,
Peter
 

Das Thema hat 118 Beiträge:
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