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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10485 Beiträge:
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juni-1848 Am: 09.03.2013 18:56:35 Gelesen: 4346284# 2011 @  
@ Baldersbrynd [#2010]

Hallo Jørgen,

die Karte wurde geschrieben am 1.10.1923 und mit Inlandsporto von 800.000 Mark auch am 1.10.1923 in Heiligenhaus aufgegeben. Das fehlende Auslandsporto von 2.800.000 Mark wurde am 2.10.1923 nachfrankiert und entwertet.

Unter der linken 250 Tausend erkennst Du am Stempelfragment, daß offensichtlich Marken zu 1.050.000 abgelöst wurden, sehr wahrscheinlich eine weitere 250 Tausend Aufdruck und eine 800 Tausend Aufdruck (ex Mi. 301 bis 308).

Die Karte war ursprünglich sicher korrekt nachfrankiert zu 3.600.000 Mark.

Mit Sammlergrüßen,
Werner
 
muemmel Am: 09.03.2013 19:21:36 Gelesen: 4346263# 2012 @  
Guten Abend,

aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) heute eine Fernpostkarte:



(Datenbank # 737)

Gelaufen am Letzttag von Heustreu nach Müden. Das Porto betrug 2 Millionen (312 APa) und die Einschreibgebühr 5 Millionen (317 AW). Eingeschriebene Postkarten findet man nicht allzu häufig.

Im Übrigen war der Absender wohl sehr ergrimmt.

Spanneneden Sonntag noch
Harald
 
lonerayder Am: 09.03.2013 19:42:15 Gelesen: 4346255# 2013 @  
@ muemmel [#2012]

Hallo Harald,

Du hast hier wohl die Werte der Portoperiode 20 erwischt.

In der "21" betrug das Porto für eine Fernpostkarte 4 Mio und die Einschreibegebühr 10 Mio.

Somit ist die Postkarte portogerecht mit 14 Mio frankiert.

Gruß
Andreas
 
muemmel Am: 09.03.2013 19:48:01 Gelesen: 4346250# 2014 @  
@ lonerayder [#2013]

Huhu Andreas,

hast natürlich recht, da bin ich mit den Tarifen tatsächlich falsch gelandet. Asche über mein Haupt.

Grüßle
Mümmel
 
Baldersbrynd Am: 10.03.2013 00:07:39 Gelesen: 4346142# 2015 @  
@ juni-1848 [#2011]

Hallo Werner,

ja, ich sehe jetzt, dass zwei Marken fehlen und das stimmt mit 1 mal 800T und 1 mal 250T. Schade.

Viele Grüße
Jørgen
 
volkimal Am: 10.03.2013 06:06:17 Gelesen: 4346005# 2016 @  
Hallo zusammen,



leider nicht sehr gut erhalten. Portoperiode 11 (15.11.-14.12.1922), Fernbrief 2-te Gewichtsstufe als Einschreiben mit Rückschein. Portogerecht mit 15 x Dienstmarke 5 Mark (Mi.Nr.20).

Viele Grüße
Volkmar
 
Baldersbrynd Am: 11.03.2013 13:45:29 Gelesen: 4345331# 2017 @  
Hallo Infla-Freunde,

hier ein Brief in PP5. Sendet aus Breslau am 16.7.1920 nach Kopenhagen. Porto 80 Pf. Frankiert mit zwei mal 40 Pf. Germania. Geprüft bei Postüberwachungsstelle Breslau. Ovaler Geprüft Stempel.

Viele Grüße
Jørgen


 
muemmel Am: 11.03.2013 21:04:17 Gelesen: 4345158# 2018 @  
Guten Abend,

heute nun ein Ausflug in die Portoperiode 22 (1.–4.11.1923) mit einem Ortsbrief:



(Datenbank # 581)

Gelaufen am 2.11.23 in Berlin, frankiert mit einer Marke 319 AW.

Da das Porto für den einfachen Ortsbrief aber 40 Millionen betrug, wurden der Fehlbetrag von 20 Millionen plus 50% Nachporto fällig.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 12.03.2013 19:53:20 Gelesen: 4344577# 2019 @  
Salut,

nun wieder ein Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):


(Datenbank # 738)

Fernpostkarte von Eckernförde nach Cöthen vom 24.10.23. Da es mit der Karte schnell gehen sollte, waren neben dem Porto von 4 Millionen zusätzlich 20 Millionen für die Eilzustellung nötig. Frankatur: 321 B und 317 AP.

Postkarten mit Eilzustellung sind recht selten zu finden.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 13.03.2013 22:35:29 Gelesen: 4343933# 2020 @  
Guten Abend,

zu später Stunde noch ein Schmankerl aus der Portoperiode 21:



(Datenbank # 739)

Gelaufen am 22.10.23 von Würzburg nach Weihenstephan und frankiert mit 7 Marken der 318 AP. Das Porto für den einfachen Fernbrief betrug 10 Millionen. Für die Eilzustellung waren zusätzlich 60 Millionen fällig, da es sich um Eilzustellung in einen Landbezirk handelt.

Solche Belege sind schon recht selten.

Schöne Grüße
Harald
 
Cantus Am: 13.03.2013 23:05:46 Gelesen: 4343918# 2021 @  
Vorgestern habe ich bei einem etwas abseits liegenden Berliner Händler, der auf meine Nachfrage nach Belegen aus aller Welt zunächst nicht so recht wusste, ob überhaupt und was er mir denn anbieten könnte, nach einigem Suchen doch noch einige reizvolle Belege gefunden, u.a. diese nette Einzelfrankatur. Der Brief wurde am 28.9.1923 in Goslar aufgegeben uind war an eine Adresse im Bezirk Leipzig gerichtet; den genauen Ort kann ich leider nicht entziffern.



Mi. 275

Viele Grüße
Ingo
 
Marcel Am: 14.03.2013 00:49:37 Gelesen: 4343892# 2022 @  
@ Cantus [#2021]

Hallo Ingo - der Ort dürfte Borna sein.

Gruß Marcel
 
muemmel Am: 14.03.2013 11:38:10 Gelesen: 4343578# 2023 @  
@ Cantus [#2021]
@ Marcel [#2022]

Ich plädiere auch für Borna, Bez. Leipzig.

@ alle,

hier nun wieder ein Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):



(Datenbank # 740)

R-Fernbrief bis 20g, Porto 10 Millionen, Einschreibgebühr ebenfalls 10 Millionen, frankiert mit 5 x 316 AP.

Beste Grüße
Harald
 
christel Am: 14.03.2013 12:13:06 Gelesen: 4343536# 2024 @  
@ muemmel [#2023]

Wenn mich nicht alles täuscht, sehe ich 6x 316 AP - also Fernbrief der 2. Gewichtsstufe Porto 14 Millionen, Einschreibgebühr 10 Millionen - was den Brief ja bei weitem nicht uninteressanter macht.

Beste Grüße.

Christel
 
muemmel Am: 14.03.2013 14:27:21 Gelesen: 4343420# 2025 @  
@ christel [#2024]

Hallo Christel,

Du hast ja sooooo recht. Da hatte ich anscheinend Tomaten auf den Augen.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 15.03.2013 17:16:08 Gelesen: 4342356# 2026 @  
Heute habe ich eine Nachnahme-Drucksache im Angebot:



(Datenbank # 743)

Gelaufen am 25.10.23 von Hamburg nach Labenz. Die Vorzeigegebühr betrug 5 Millionen, demnach waren die 10 Millionen für das Porto und das besagt, dass die Drucksache bis 250 Gramm auf die Waage gebracht hatte.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 17.03.2013 19:12:50 Gelesen: 4341655# 2027 @  
Guten Abend an die Freunde der Infla-Belege,

diese Woche erhielt diesen Brief von Pößneck nach Zürich aus der Portoperiode 24 12.–19.11.1923) vom 17.11.23:



Das Porto für den einfachen Auslandsbrief betrug zu der Zeit 40 Milliarden Mark, verklebt wurden jedoch lediglich 14 Milliarden. Aufgrund dessen haben die aufmerksamen Schweizer Postler den Brief mit 90 Rappen Nachporto taxiert.

Nun stellt sich mir die Frage, wie diese 90 Rappen zustande gekommen sind? Hatten die Postler in der Schweiz täglich neue Umrechnungstabellen (in der Hochinflation verlor die Mark ja sogar stündlich an Wert), anhand derer das Nachporto berechnet wurde?

Den Versand als Drucksache kann ich ausschließen, da zum einen eine entsprechende Kennzeichnung fehlt, zum anderen der Brief verschlossen war und links geöffnet wurde.

Einen angenehmen Start in die neue Woche wünscht
der Harald
 
BD Am: 17.03.2013 20:59:31 Gelesen: 4341620# 2028 @  
@ muemmel [#2027]

Hallo Harald,

die Schweiz taxierte deutsche Briefe etwas wundersam und entgegen den Anordnungen des Weltpostvereins nach.

Der Brief hat über 20 gr. gewogen, das deutsche Porto hätte 60 Milliarden Mark betragen. Das fehlende Porto wäre eigentlich 46 Milliarden Mark, aber der Schweizer Beamte errechnete die notierten 44 Milliarden Mark. Durch diese wurde die deutsche Auslandsbriefgebühr(einfacher Brief) geteilt, also 44:40 = 1,1.

Dieses Ergebnis wurde mit der doppelten Schweizer Auslandsbriefgebühr multipliziert. Ein einfacher Auslandsbrief kostete 1923 40 Rappen, verdoppelt 80 Rappen

1,1 mal 80 Rappen = 88 Rappen aufgerundet 90 Rappen Nachgebühr. Diese Rechnerei gab es nur, wenn unter 50 % frankiert waren.

Dies habe ich irgendwo mal gelesen, leider weiß ich nicht mehr wo.

Beste Grüße Bernd
 
muemmel Am: 18.03.2013 20:04:42 Gelesen: 4341338# 2029 @  
@ BD [#2028]

Hallo Bernd,

ganz herzlichen Dank für die ausführliche Erläuterung. Aber schon abenteuerlich, was die Postler in der Schweiz so zu rechnen hatten.

Immerhin kann ich nun den Beleg mit entsprechender Erklärung in meine Sammlung stecken und auch in die Belege-Datenbank stellen.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 18.03.2013 20:09:40 Gelesen: 4341330# 2030 @  
Und nun geht es weiter mit einem einfachen Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):



(Datenbank # 744)

Für Bücherzettel galt Drucksachentarif, hier also 2 Millionen. Gelaufen am 23.10.23 von Karlsruhe nach Heidelberg und frankiert mit 2 Marken der 314 AW.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 19.03.2013 14:58:41 Gelesen: 4341156# 2031 @  
Aus der gleichen Portoperiode heute eine etwas schwergewichtige Drucksache:



(Datenbank # 745)

12 Millionen Mark kostete das Porto für Drucksachen bis 500 Gramm. Vielleicht hatte das Bürgermeisteramt in Schlatt irgendwelche Formulare in Auftrag gegeben. Auch wenn, wie meist bei solchen schweren Drucksachen, hier nur noch die Vorderseite vorhanden ist, allemal sammelwürdig und dazu noch vom Letzttag der Portoperiode.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 20.03.2013 20:15:27 Gelesen: 4340855# 2032 @  
Guten Abend,

ein weiterer Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):



(Datenbank # 747)

Hierbei handelt es sich um einen Wertbrief vom 24.10.23 von Torgau nach Berlin, der es zudem auch noch eilig hatte. Das Porto für einen Brief der 3. Gewichtsstufe (bis 250g) betrug 16 Millionen, die Einschreibgebühr kostete 10 Millionen, für die Eilzustellung waren 20 Millionen zu berappen und schließlich 16 Millionen an Versicherungsgebühr (2% von 800.000.000). Tarifrichtig frankiert mit 309 AW und 318 AP.

Schönen Gruß
Harald
 
kauli Am: 20.03.2013 20:34:55 Gelesen: 4340831# 2033 @  
Hallo zusammen,

endlich habe ich mal einen Infla Beleg nach Japan ergattert, die recht rar sind. Postkarte nach Osaka aus der PP 13. Porto wäre 180 M gewesen, die 20 M mehr kann man verkraften. Ungewöhnlich die Route über Amerika, meistens lief die Post über Sibirien.

Jetzt muß nur noch jemand übersetzen.



Viele Grüße
Dieter
 
muemmel Am: 21.03.2013 20:24:40 Gelesen: 4340458# 2034 @  
Guten Abend Inflafreunde,

aus der Portoperiode 22 (1.–4.11.1923) zeige ich hier einen Fernbrief vor, der Rätsel aufgibt:



Gelaufen am 1.11.23 3-4N (Ersttag der Portoperiode) von WEISSENFELS in Sachsen-Anhalt nach HAINICHEN in Sachsen, frankiert mit 300 Millionen Mark.

Variante 1:

Das Porto für den Fernbrief bis 20g betrug 100 Millionen und Eilzustellung Orstbezirk ebenfalls 100 Millionen. Demnach wurden der Reichspost 100 Millionen geschenkt.

Variante 2:

Da Hainichen eine Kleinstadt ist, käme für die Eilzustellung auch der Landbezirk in Betracht, der aber alleine bereits 300 Millionen betrug. Hier läge also eine Unterfrankatur von 100 Millionen vor.

Es sind keine Spuren von abhanden gekommenen Marken erkennbar, allerdings auch kein Ankunftstempel.

Wer kann zur Lösung des Rätsels beitragen?

Schöne Grüße
Harald
 
JoshSGD Am: 21.03.2013 21:05:27 Gelesen: 4340434# 2035 @  
@ muemmel [#2034]

Wir beleuchten das Problem mit dem Wechsel von PP 21 auf PP 22. Von PP 21 auf PP 22 wurden die Porti für Drucksachen, Ortsbriefe, Fernbriefe, Warenproben fast überall verzehnfacht. Wo dies NICHT geschah, waren u.a. die Eilbestellgebühren, diese wurden nur verfünffacht.

Wir wissen, das der Fernbrief in PP 21 10 Mio. Mark gekostet hat, die Eilbestellung für Ort 20 Mio Mark. Nun kommt die PP 22, die Postbeamten müssen neue Tabellen kennenlernen, die Zahlen werden immer größer. Unser Postbeamter weiß, das sich ein Großteil der Porti und Gebühren verzehnfacht hat und hat gerade bei der Annahme keine Tabelle zur Hand, der Absender ebenfalls nicht. Kurzerhand nimmt er an: Porto verzehnfacht von 10 Mio auf 100 Mio Mark, Eilbestellgebühr Ort von 20 Mio auf 200 Mio Mark, macht in der Summe 300 Mio Mark. Dieses Porto wird nun verklebt.

Tatsächlich müsste es unter diesen Umständen aber nur 200 Mio Mark betragen, 100 Mio Mark Porto + 100 Mio Mark Eilbestellgebühr Ort.

Gruß,
Josh
 

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