Thema: (?) (273) (278) Altdeutschland: Paketbegleitbriefe
roteratte48 Am: 02.04.2015 12:31:38 Gelesen: 185041# 100@  
@ Heinrich3 [#99]

Ich bin zwar nicht Marcel (verzeih die Einmischung, bitte) - aber Du hast Recht, Heinrich - es heißt Gebühr.

Ein kurioser kleiner Paketbegleitbrief aus BERNCASTEL - er ist schon aus der Zeit des deutschen Reiches und begleitete eine Mustersendung von 6 Flaschen Wein für die Casino-Gesellschaft in Solingen. Die Herren wollten vor einer größeren Bestellung wohl erst mal eine private Weinprobe halten. Das "Kistchen" wog immerhin 16 Pfund 200 Gramm und war auch recht schnell beim Empfänger; nach zwei Tagen durfte die Weinprobe stattfinden (K2 Berncastel vom 29.5.1872; rs. Ankstpl. Hufeisen Solingen vom 31.5. vor 7 Uhr vormittags.) Hübsch für mich ist das Klebezettelprovisorium - der winzige Postort OSANN (eröffnet 1845 als Postexpedition, jedoch mit so geringem Postaufkommen, daß selbst der vorphilatelistische K2 kaum je zu finden ist) bekam offenbar größere Mengen an vorgedruckten Klebezetteln "aus Osann", die man natürlich nie verbrauchen konnte und die dann in ganzen Bögen an das Postamt in Berncastel kamen, wo sie mit einem Formular-L1 überstempelt wurden (auf dem Zettel links noch das Schluß-L des vorhergehenden Zettels. Beweis, daß die Bögen als Ganzes im Voraus überstempelt wurden.

Zum Porto hat mir Ulf bereits an anderer Stelle geholfen (nochmal Danke!) - bei zwei Pfg. pro Pfund und Progessionsstufe 4 (Entfernung ca. 18,5 Meilen) ergab sich ein Betrag von 136 Pfg, der umgerechnet zu gerundet 11 1/2 SGr. vorderseitig blau notiert wurde.





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