Thema: (?) (273) (278) Altdeutschland: Paketbegleitbriefe
Magdeburger Am: 15.04.2015 15:46:37 Gelesen: 183342# 115@  
Liebe Sammelfreunde,

nachfolgende Briefhülle paßt hier hervorragend:



Sie mag nicht schön sein, aber etwas vergleichbares muß man erstmal finden:

Adressiert ist sie "An den könglichen preussischen Kammerherrn und Ritter des Joh. Ordens " Herrn Grafen von Hagen hochgeboren in Möckern bei Burg". Aufgegeben wurde sie in Langensalza.

Mit gesendet wurde ein Paket mit 38 Reichthaler 25 Sgr. 5 Pfennige. Links oben ist das Gewicht des Briefes mit 5 Loth angegeben, darunter 1 Pfund 29 Loth (gewogen von Beinherr) des Paketes. 1 Pfund 28 1/2 Loth darunter stammt aus Halle vom Beamten Kaiser und dies wurde in Magdeburg durch den Hilfsboten Sonntag bestätigt. Dass ein Paket zweimal auf einen Weg nachgewogen wird und dies auch noch notiert wird, einfach super!

Für das Paket wurde das Geldporto herangezogen. Die Entfernung beträgt knappt 20 Meilen. Es waren 2 Sgr. von 5 zu 5 Meilen jetzt zu erheben, also 2 Sgr * 4 (15 - 20 Meilen) = 8 Sgr.
Ein Begleitbrief war nur bis 3/4 Loth frei. War er schwerer, wurde das Mehrgewicht berechnet. Bei 5 Loth - 3/4 Loth sind also noch 4 1/4 Loth heran zu ziehen. Dafür war die 5fache Brieftaxe nun zu erheben, was immerhin 20 Sgr. sind. Somit sind die "28" geklärt. Die relativ kleine Notierung links unten spricht für einen Francobetrag - muß es jedoch nicht.

Über der "28" ist notiert: "2 Sgr. Postschein zahlt (d.) Empfänger" - zumindestens ist eine große "2" doppelt unterstrichen notiert worden, was auch ein Postschein kostete.

Die 2 Sgr. für den Postschein wurde bei der Aufgabe, laut meinen Infos, immer von Absender bezahlt.

Der Beleg dürfte aus den Anfang der 1840er Jahre sein - müsste ich auch noch schauen, ob er sich weiter eingrenzen läßt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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