Thema: Schweiz Markenheftchen und ihre Herstellung
Heinz 7 Am: 15.04.2015 19:09:10 Gelesen: 36519# 25@  
@ Aare [#24]

Hallo, Kollege!

Es freut mich, wenn noch mehr Sammler sich für dieses Thema interessieren.

Ich möchte noch eine Ergänzung liefern.



Die Marke "2.5 Rappen auf 3 Rappen, Tellknabe braunorange" ist eine Aufbrauchsausgabe von 1920, und hat die Katalognummer 146 (Zumstein) bzw. 156 (Michel). Die Grundmarke "3 Rappen" (Zumstein Nr. 137, Michel Nr. 137x von 1917) wurde überdruckt mit dem neuen Wert von zweieinhalb Rappen.

So weit, so gut. Die Marke ist nicht selten und auch als Einheit noch oft zu finden. Dieser 30-er-Block ist aber doch etwas Spezielles. Normalerweise wurde diese Marke nämlich im 100er-Bogen gedruckt; dieser 30er-Bogen ist eine "Spezialanfertigung" für Markenheftchen. Vermutlich wurden 90er-Bogen gedruckt (Muster siehe Beitrag 2 oder 9) und dann wurde dieser Bogen geschnitten und anstatt für Markenheftchen verwendet zu werden, kam er an den Postschalter und wurde an Sammler verkauft. 1920 war die Lösung mit der "effizienten Produktion" von MH-Bogen schon bekannt (davon zeugen auch die Kehrdruckpaare K 13 und die Paare mit Zwischensteg (Zumstein S 14, Michel WZ 12A)).

Wenn jemand die unbedruckten Ränder abgerissen hätte (was leider oft geschah) könnte man heute nicht mehr unterscheiden, ob die Marken aus gewöhnlichen oder MH-Bogen stammen.

Grüsse
Heinz
 
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