Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 11.11.2008 09:03:52 Gelesen: 1199916# 93@  
Gäste staunen über Rohrpost - Ausstellung Detmold-Zeitz im Rathaus in Zeitz zu sehen - Lebenswerk von Grünewald gewürdigt

Von Klaus-Dieter Kunick

Mitteldeutsche Zeitung, Zeitz (09.11.08) - Im Friedenssaal des Zeitzer Rathauses wurde am Sonnabend die zwölfte Briefmarkenschau im Rahmen der Partnerschaftsausstellung Detmold-Zeitz & in memoriam Grünewald gezeigt. "Hans Grünewald wäre am 4. November 100 Jahre alt geworden.

Wir ehren damit sein Lebenswerk", sagte Hubert Tretner, 1. Vorsitzender des Vereins für Briefmarkenkunde Zeitz von 1880. Zu sehen war die Entwicklung der Poststempel in und um Stettin, das Lebenswerk von Grünewald. Gut 20 000 Briefmarken und Postdokumente konnten sich die nahezu 150 Besucher anschauen. Unter den Gästen weilte auch die Tochter von Hans Grünewald Heidrun, die in der Nähe von Neuruppin wohnt. "Meinem Vater hätte die Ausstellung gut gefallen", so die 58-Jährige. "Wir tauschen hier natürlich auch Erfahrungen aus", fügte Hubert Tretner hinzu. Jeder Philatelist sei auf der Suche, um seine eigene Sammlung zu vervollständigen.

"Es ist immer wieder reizvoll, sich die verschiedenen Motive anzuschauen", so Gernot Vogel, der 1. Vorsitzende der Briefmarkenfreunde aus Detmold, der Partnerstadt von Zeitz. Schließlich sei die Post einst das einzige Kommunikationsmittel gewesen. Vogel entschied sich für das Sammeln von Marken aus Venezuela und Brasilien, da er in diesen beiden Ländern viele Jahre arbeitete. Auf Ausstellungen, ergänzte er, sehe man immer wieder etwas Neues und brachte die Berliner Rohrpost von Bernd Stoyke ins Gespräch. "Die Rohrpost habe ich für die Schau in Zeitz gewählt, weil hier ein hinreichend enger zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Leben von Hans Grünwald und der Existenz der Rohrpost besteht", erklärte der Detmolder. Die Geschichte der Rohrpost begann 1876 in Berlin und endete 1963 in West- und 1976 in Ostberlin. Der Brief und die schon aufgeklebte Briefmarke hießen einst Ganzsache und wurde nur in Berlin in einer unterirdischen 7,56 Zentimeter dicken Röhre unter Druck verschickt. Knapp 80 Kilometer bestand das Berliner Netz, das in mehrere Zwischenstationen unterteilt war. Für diese Rohrpost interessierte sich Petrik Wittwika aus Tröglitz, der darüber ganz schön staunte. Nein, so etwas habe er noch nicht gesehen. Darüber will er sich informieren. Der Tröglitzer widmet sich Gedenkbriefmarken. Er habe die Zeitzer Privatpost im Auge, die nicht lange existierte und um 1900 herum bestand. Steffi Schaller aus Kayna sammelt ein "bisschen nebenbei" und schaute sich ebenfalls im Friedenssaal um.

(Quelle: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1225104625381&openMenu=1012902958733&calledPageId=1012902958733&listid=1018348861922)



Sie kamen während der Briefmarkenausstellung ins Gespräch: Heidrun Grünewald, Hubert Tretner und Gernot Vogel (von links). (Foto: Corina Wujtschik)
 
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