Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 24.11.2008 14:24:42 Gelesen: 1199511# 103@  
Sammlerherzen schlagen höher - Rund 250 Besucher kommen zur Börse ins Rudolstädter Stadthaus Deutscher Krug

Von OTZ-Redakteur Wolfgang Schombierski

Ostthüringer Zeitung, Rudolstadt (23.11.08) - "Das Sammeln gehört zu meinem Leben", sagte Dieter Wunsch. Seit seinem zwölften Lebensjahr ordnet der 66-Jährige, der im Jahr 1962 von Altenburg nach Rudolstadt zog, "alles, was schön ist". Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten haben es ihm besonders angetan. Eine Auswahl seines reichen Fundus´ präsentierte er gestern auf der Sammlerbörse im Stadthaus Deutscher Krug, die diesmal der Briefmarkensammlerverein Rudolstadt ausrichtete.

"Eigentlich bin ich für alles da", betonte der sympathische Mann. So kam schon in der Frühe ein Besucher und wollte eine Fachberatung, weil er eine geerbte Münzsammlung an den Mann bringen will. Wunsch stand mit Rat und Tat zur Seite.

Schnell unter die Leute gebracht hatte der Sammler aus Leidenschaft eine alte Fotografie um 1900 von der alten Kaserne in Rudolstadt, in der sich heute die Schillerschule befindet. Nur schweren Herzens konnte er sich von diesem "Schätzchen" trennen. Aber die Grundbedingung war erfüllt: Der Interessent kommt aus Rudolstadt.

Rund 250 Besucher nutzten am gestrigen Sonntag im Stadthaus die Gelegenheit, etwa ihre Briefmarken- und Münzsammlungen zu vervollständigen oder einfach nur herumzustöbern. Denn es gab einiges zu entdecken. Ein starkes Gebiet waren alte Ansichtskarten vornehmlich aus der Region. Orden aus vielen Epochen, Briefe, Minitrucks und Überraschungseier-Figuren fanden die Aufmerksamkeit an den gut 70 Tischen, freute sich Jens Hoffmann, der Vorsitzender des Briefmarkensammlervereins Rudolstadt ist. Ebenso froh zeigte er sich über die Tatsache, dass der Abwärtstrend bei den Besucherzahlen gestoppt werden konnte. Doch nach wie vor sei der Altersdurchschnitt recht hoch, und es fehle im Zeitalter der Computer an jungen Sammlern.

Da war Besucher Joachim Kränkel aus Sitzendorf noch aus altem Schrot und Korn. Bereits zum sechsten Mal war er auf der Börse und zeigte sich einmal mehr beeindruckt. Sein besonderes Augenmerk richtete sich diesmal auf Briefmarken der Bundesrepublik Deutschland aus den 1960er Jahren, um seine Sammlung zu komplettieren. "Ich habe wieder ein Schnäppchen gemacht", strahlte der ehemalige Bürgermeister der Schwarzatalgemeinde und ließ keinen Zweifel daran, dass die Rudolstädter Börse ein idealer Ort für passionierte Sammler sei.

Hoffmann indes war zuversichtlich, dass der sich abzeichnende kleine Aufwärtstrend bei den Besucherzahlen anhält und die Börse ein fester Termin im Kalender des Städtedreiecks bleiben wird. Die nächste Veranstaltung dieser Art wird am 26. April 2009 von der Fachgruppe Numismatik in Rudolstadt durchgeführt. Hoffmann erläuterte dazu, dass die Briefmarkenfreunde und die Münzsammler aus der Heidecksburgstadt im Halbjahresrhythmus diese Aufgabe übernehmen.

(Quelle: http://www.otz.de/otz/otz.rudolstadt.volltext.php?kennung=on2otzLOKStaRudolstadt39774&zulieferer=otz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Rudolstadt&auftritt=OTZ&dbserver=1)



Gespräch unter Briefmarkenexperten gestern in Rudolstadt: Andreas Werner aus Suhl (links) und Joachim Kränkel aus Sitzendorf. (Foto: OTZ/Wolfgang Schombierski)
 
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