Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 16.12.2016 09:39:53 Gelesen: 925464# 928@  
@ Max78 [#927]

Hallo Max,

Papier ist ein veränderliches Produkt. In der Regel verändert sich das Papier einer Marke wie das Papier des Briefes, auf dem sie prangt, 1 zu 1.

Der Brief ist eher "grau", was eine gewisse Verblassung unterstellen lässt. Mit der Verblassung des Briefes geht auch, wenn die Zusammensetzung des Markenpapiers nicht gravierend anders ist, auch die Verblassung der Marke einher.

Ich habe etliche Bögen Bayernmarken sehen dürfen, die von 1850 - ca. 1950 perfekt in den Akten der Materialverwaltung München bzw. dem jeweiligen Ministerium gelagert waren. Die waren weitestgehend original erhalten, manchen leicht gegilbt durch das sie umgebende, leicht chamois - farbige Papier, bzw. durch das Durchschlagen des Gummis bei erhöhter Luftfeuchtigkeit.

Da Bayern aber große Auflagen kannte und die Papierqualität immer schwankte, mag es auch damals schon gräulicheres und gelblicheres Papier gegeben haben, das dann durchaus heute, je nach Lagerung und Briefuntergrund, noch gräulicher bzw. gelblicher wirkt, als es das damals schon war.

Eine Ableitung auf die finanzielle Schiene wird von Sammlerkreisen nur dahin vorgenommen, wenn Briefpapier und Markenpapier optisch diametral gegenüber stehen, also Brief rein weiß, Marke vergilbt oder vergraut bzw. umgekehrt.

Gehen, was die Regel ist, die beiden Tönungen Hand in Hand (oder Ton in Ton), führt das i. d. R. zu keinem merklichen Abschlag, weil es halt ein Produkt mit Alterungsprozeß ist und 160 Jahre an Papier fast nie spurlos vorüber gehen können (es gibt aber Ausnahmen bei sehr hohen Qualitäten und perfekter Lagerung!). Letzteres bedeutet aber einen Glücksfall und Glücksfälle in der Philatelie müssen immer auch bezahlt werden. Auch in den Buchten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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