Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 27.01.2017 09:03:44 Gelesen: 321691# 133@  
Liebe Freunde,

wovon ich stets geträumt, aber nie daran geglaubt habe, ist hier Wirklichkeit geworden: Ein Brief aus Ulm in Württemberg mit Postaufgabe im bayerischen Neu - Ulm, der in die Pfalz adressiert war, also "zurück" lief, wenn man es geographisch sieht.



Am 6.10.1864 von der Firma Theodor Kindervatter in Ulm verfasst, wurde er mit 6 Kreuzer treffend für einfache Briefe Bayern - Pfalz frankiert, in Neu - Ulm am selben Tag aufgegeben. Von Ulm aus wären 9 Kr. für Württemberg bei Briefen über 20 Meilen in den DÖPV angefallen (23 Meilen). Schon am Folgetrag gegen 16.00 Uhr kam er via württembergischer und badischer Bahnpost im pfälzischen Ludwigshafen an und erreichte noch am selben Tag seinen Zielort Neustadt an der Haardt (heute: An der Weinstraße).

Dies ist der bisher einzige Brief, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, den ich je auf diese Weise spediert gesehen habe. In der Hoffnung, dass die Firma Kindervatter an den Herrn Kaufmann nicht nur diesen einen verfasst haben sollte, könnte da irgendwann einmal noch einer auftauchen (oder, DER Traum schlechthin), einer aus Neustadt nach Neu - Ulm, den man von dort per Boten über die Donau an Firma Kindervatter reexpediert hat), um sich 3 Kreuzer zu sparen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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