Thema: (?) (2877) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 05.02.2017 09:48:01 Gelesen: 910091# 939@  
Liebe Freunde,

ein Brief des Fürstenhauses aus Regensburg vom 16.5.1822 an "Das fürstlich Thurn und Taxische Oberamt Strassberg" zeigt den Vermerk "foGrz" für "franco Gräntze" und wurde, auch wenn es nicht notiert worden war, unter Recommandation aufgegeben.



Das Fürstenhaus zahlte hierbei gar nichts, sondern bekam nur den Schein ausgehändigt (Reco-Nummer 12). Daher ist auch siegelseitig keine Frankotaxe bis zur bayerischen Grenze zu sehen. Franco bedeutete hier Gebührenfreiheit, nicht bezahlt!

Aus Wikipedia zitiert:

"Straßberg unter den Fürsten von Thurn und Taxis und Hohenzollern-Sigmaringen

Infolge der Säkularisation 1803 wurde das Damenstift Buchau aufgehoben und seine Herrschaftsrechte und Besitzungen in Straßberg dem Fürsten von Thurn und Taxis übertragen. Im Vorgriff auf diesen Rechtsakt hatte das Fürstliche Haus Thurn und Taxis die Herrschaft Straßberg bereits 1802 in Besitz genommen. Im Frühjahr 1806 ließ das Königreich Württemberg die Thurn und Taxis’sche Herrschaft Straßberg und dann auch das Territorium von Hohenzollern-Sigmaringen besetzen. Doch 1806 wurde Hohenzollern-Sigmaringen unter Anton Aloys in den Rheinbund aufgenommen, dieser erhielt damit den Status eines souveränen Bundesfürsten. In der Rheinbundakte wurde die Fürstlich Thurn und Taxis’sche Herrschaft Straßberg der Landeshoheit von Hohenzollern-Sigmaringen unterstellt. Die ehemalige Herrschaft Straßberg bildete nun mit den Orten Straßberg, Frohnstetten und Kaiseringen das Oberamt Straßberg. Der Fürst von Thurn und Taxis behielt seinen Grundbesitz, die sogenannte Grundherrschaft.

1835 verkaufte der Fürst von Thurn und Taxis die Standesherrschaft Straßberg an die Gräflich Langenstein’sche Kuratel. Jedoch trat Erbprinz Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen 1836 in den Kaufvertrag ein und erwarb die Standesherrschaft Straßberg."

Obwohl Thurn und Taxis zu dieser Zeit dort regierten, wurden von Taxis an Taxis 4 Kreuzer fällig. Außerdem wurde dort eine eigene Reco-Nr. 62 vergeben (wohl bei der Umkartierung der bayer. Post).

Solche Briefe sind keine Weltraritäten - aber sie sind nett und widersprechen jedem logischen Denkansatz, weshalb sie besonders zeigens- und sammelnswert sind.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
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