Thema: Deutsches Reich: Stempel echt oder falsch ?
Stefan Am: 06.02.2017 21:19:30 Gelesen: 59427# 96@  
Innerhalb weniger Tage schickte mir ein Sammlerkollege die Links zu zwei Verkaufsangeboten bei ebay. Es handelt sich in beiden Fällen um Die Dienstmarke Mi-Nr. 65 des Deutschen Reiches. Die in den beiden Artikeln angebotenen Stücke tragen allesamt Stempelfälschungen.

[1] http://www.ebay.de/itm/262825714578



Stempelentwertung Oppeln *1i vom 20.04.1921, verkauft am 01.02.2017 für 36,49 Euro (7 Gebote)


[2] http://www.ebay.de/itm/222387616514



Stempelentwertung aus Gleiwitz vom 27.05.1921, verkauft am 05.02.2017 für 20,15 Euro (15 Gebote)

Die Fälschung [2] wurde in der Artikelbeschreibung als Stempelfälschung angeboten und erzielte dennoch einen zweistelligen Verkaufsbetrag: DR Dienst MiNr. 65 , da ungeprüft wird die Marke - wie immer bei diesem Wert - als Stempelfälschung angeboten.

Die Stempelfälschungen sind in diesen Fällen bereits anhand des jeweiligen Ortsnamens in Kombination mit dem gestempelten Entwertungsjahr erkennbar. Die Orte Oppeln und Gleiwitz lagen zu dem Zeitpunkt (1921) im Abstimmungsgebiet Oberschlesien und verwendeten von Februar 1920 bis Juni/Juli 1922 die Briefmarken des Abstimmungsgebietes zur Frankatur. Nicht überdruckte Dienstmarken des Deutschen Reiches waren nicht zur Frankatur zugelassen und die Dienstmarke Nr. D65 wurde nicht nach Oppeln zwecks Überdruck ("C.G.H.S.") in der örtlichen Druckerei geliefert.

Der Handstempel Oppeln *1i ist auf der Nr. D65 ein "alter Bekannter" und daher mit Vorsicht zu genießen.

Gruß
Pete
 
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