Thema: (?) (583) Formulare der Post
muemmel Am: 22.02.2017 22:10:39 Gelesen: 364434# 304@  
Guten Abend,

etwas zum Thema Laufzettel und Laufzettelgebühr der Reichspost:

Wenn ein Postkunde Nachforschungen zu einer vermissten Sendung anstellen wollte, bekam er zunächst einen Fragebogen zur Ausfüllung mit den Daten derselben. Anhand dieser Daten wurde ein Laufzettel erstellt und an die Bestimmungspostämter geschickt. Für solche Laufzettel wurde eine Gebühr erhoben, die meist mit Marken auf dem Formular verrechnet worden ist. Wurde von der Aufgabepostanstalt die korrekte Zustellung festgestellt, wurde die Laufzettelgebühr vom Postkunden eingezogen.

In der Zeit vor dem 1. Weltkrieg waren diese Formulare recht umfangreich (zweiseitiges A4-Blatt). Später kam man dann mit der Größe einer Postkarte aus, wovon ich hier zwei Exemplare vorstelle:

1. Eine als Formular aufgebrauchte Dienstpostkarte DP3 von 1927 aus Aachen. Hier handelte es sich um ein Paket, dass dem Empfänger ordnungsgemäß in Aurich ausgehändigt worden ist. Die 50 Pfennig Laufzettelgebühr wurden hier nicht mit Marken verrechnet, sondern vom Anfragenden als Nachgebühr eingezogen



2. Hier wurde die nicht mehr zur Verwendung gekommene Dienstpostkarte DPI als Formular aufgebraucht und auch keine Verrechnung mit Marken vorgenommen. Auch in diesem Fall wurde die Laufzettelgebühr von 1 Mark vom Auftraggeber als Nachporto eingezogen.



Solche Formulare sind nur selten in Sammlerhände gelangt.

Grüßle
Mümmel
 
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