Thema: Vorphilatelie: Schnörkelbriefe und andere Belege aus der Vorphilazeit
volkimal Am: 02.04.2017 14:00:48 Gelesen: 195295# 222@  
Hallo zusammen,

vor langer Zeit konnte ich verschiedene Vorphilabriefe erwerben. Mehrere gingen an die Familie von Gemmingen. Bisher habe ich einen Wertbrief (http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=111061#M36 ) und einen Auslagenbrief gezeigt (http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=40003#M28 ). Hier kommt das dritte Exemplar:



Bei diesem Einschreibebrief vom 12. Juni 1818 lese ich folgendes:

Sr Hochwohlgeboren
des Freiherrn Otto von Gemmingen
dermaligen Aeltesten der Familie von Gemmingen
Bürger Linie
zu Heilbronn

gegen Postschein
abzugeben an Herrn
Hofrath Schreiber
zu Heilbronn


Ist der Brief entsprechend dieses Vermerkes mit einem "Einschreiben mit Rückschein" vergleichbar oder ist es nur ein Hinweis darauf, wer den Brief anstelle des Freiherrn empfangen soll?

Taxvermerke: 9 / 15 (durchgestrichen) bzw. 24. Welche Währung galt damals in Bayern bzw. Württemberg? Wer hat eigentlich die "9" notiert? Es sieht fast so aus wie die Tinte der Anschrift.

Die beiden Stempel OETTINGEN R3 und CHARGÉ sind leider kaum zu erkennen.

Unklar ist mir das Kürzel oben rechts. Außerdem verstehe ich den Hinweis "Bürger Linie" nicht.

Bei Wikipedia heißt es im Beitrag zum Adelsgeschlecht Gemmingen: "Viele Angehörige des Zweigs Fürfeld haben bereits im 19. Jahrhundert in bürgerliche Familien geheiratet, während in allen anderen Zweigen Heiraten in Adelsfamilien bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts überwogen." Das Schreiben geht doch an den Freiherrn Otto von Gemmingen. Ob dieser mit "Otto Heinrich von Gemmingen-Hornberg" (https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Heinrich_von_Gemmingen-Hornberg ) identisch ist, weiß ich nicht.



Auf der Rückseite ist ein Papiersiegel. Wenn ich es richtig Lese kommt es von der Domainen Kanzley ??? in Oettingen. Vom dreiseitigen Text zeige ich die erste Seite mit dem Datum.

Viele Grüße
Volkmar
 
Quelle: www.philaseiten.de
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